Geschrieben von Drahbeck am 16. März 2005 07:32:27:

Als Antwort auf: Re: "Trost" 1. 3. 1945 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 03. März 2005 04:09:48:

In der "Trost"-Ausgabe vom 15. 3. 1945 wird erneut jener Brief an Hitler aus dem Jahre 1937 veröffentlicht, den die WTG schon früher einmal publiziert hatte. Er offenbart eines: Die Bereitschaft zum Kompromiss mit dem Naziregime. Wenn daraus nichts wurde, bzw. erst sehr spät (etwa in der Himmlerplanung die Zeugen Jehovas als "Pazifizierungsmittel" für besetzte sowjetische Gebiete einsetzen zu wollen). Wenn also daraus im Jahre 1937 noch nichts wurde, dann lag mit Sicherheit die Schuld daran nicht bei den Zeugen Jehovas. Denn: ein Kompromiss kann nur dann zustande kommen, wenn beide Seiten dazu bereit sind. Man sieht es derzeit auch in der KdöR-Frage. Das Gericht bot einen freiwilligen Vergleich der Parteien an. Wie es aussieht, können beide Parteien sich dazu, derzeit nicht verständigen.

Um auf das Hitlerregime zurückzukommen. Das maximale was die Nazis zugestehen wollten, war Freilassung gegen eine Abschwörungserklärung. Das aber konnten und wollten die Zeugen Jehovas nicht akzeptieren.
Siehe dazu auch: Brief an Hitler
Noch war "Beth Sarim" in Kalifornien nicht verkauft. Das sollte erst klammheimlich einige Jahre später passieren. Jene Fürstenvilla in die faktisch nur Rutherford, nebst Anhang, eingezogen war. Noch hielt man die Fiktion aufrecht, jene Luxusvilla sei doch nur für Abraham, Isaak usw. bestimmt. Auch in dieser "Trost"-Ausgabe in einem Nebensatz nachlesbar. Etwa, wenn es da heisst:

"Da die Zeit des seit Jahrtausenden ersehnten Messiasreiches nun herbeigekommen ist und gemäß den biblischen Weissagungen (besonders Matthäus 24 und Offenbarung 11:15-18) der große, unsichtbare König seine Herrschaft 'inmitten seine Feinde' bereits angetreten hat, ist auch in ganz naher Zukunft die Auferweckung der 'Fürsten' der neuen Welt zu erwarten: Abraham, Isaak und Jakob usw. werden im Reiche Gottes auf Erden eingesetzt werden."

Ergänzung. Vorstehende Farbaufnahmen stammen aus neuerer Zeit. Der mit sichtbare Swimingpool ist auf zeitgenössischen Schwarz-weiss-Aufnahmen zur Zeit Rutherford's noch nicht sichtbar. Also möglicherweise erst von den heutigen Besitzern angelegt wurden.
Man vergleiche auch:

Beth Sarim

Geschrieben von Rudi am 16. März 2005 19:14:02:

Als Antwort auf: Re: "Trost" 15. 3. 1945 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 16. März 2005 07:32:27:

weisst du vielleicht an wen die Villa verkauft wurde?

Geschrieben von Drahbeck am 16. März 2005 19:18:14:

Als Antwort auf: Re: "Trost" 15. 3. 1945 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Rudi am 16. März 2005 19:14:02:

"weisst du vielleicht an wen die Villa verkauft wurde?"

Leider nein. Im deutschsprachigem ist mir keine Info dazu bekannt. Ob es englischsprachig eine diesbezügliche gibt?

Geschrieben von Rudi am 16. März 2005 19:41:53:

Als Antwort auf: Re: "Trost" 15. 3. 1945 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 16. März 2005 19:18:14:

kannst du das vielleicht herausfinden? Wäre doch interesasant zu erfahren, ob sie evt. im engeren oder ferneren Besitz der WTG geblieben ist!?

Was ist diesbezüglich über jüngere Präsidenten oder auch andere Führungskräfte bekannt? Leben diese vielleicht auch in solchen Villen oder haben ähnlichen luxur. Besitz?
Ist irgendwas bekannt, wer hinter allem steht??
Wäre sehr froh und erleichtert zu erfahren, ob Netzversrickungen womöglich bestehen?
Mache mich auch mal schlau im englischsprachigen

Geschrieben von Mumpitz am 18. März 2005 22:51:42:

Als Antwort auf: Re: "Trost" 15. 3. 1945 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 16. März 2005 19:18:14:

Schaut mal bei Ken Raines nach. Der hat alles sehr schön zusammengestellt. Testamentarisch war verfügt, daß nach des guten Joe Rutherfords Entrückung in den Himmel Beth Sarim dem gehören solle der sich als einer der auferstandenen Vorväter GLAUBHAFT AUSWEISEN konnte. Was leider nicht der Fall war. Also musste es eben verkauft werden.

http://www.premier1.net/~raines/bethshan.html

The deed to the Beth-Shan house and property were, like Beth-Sarim, made out to Abraham, David, and the other Old Testament "princes." In reading the deed to Beth-Shan, one could get the impression that it is simply Beth-Sarim, part II --the two deeds are very similar. Both of the residences and property were held in "trust" by the Watchtower Society's leaders for the Old Testament "princes" awaiting their return. The deed to Beth-Shan stated in part:

TO HAVE AND TO HOLD FOR THE FOLLOWING PURPOSES, to wit: Whereas the grantor herein W. P. Heath Jr., was entrusted with the duty and obligation of improving the premises hereinbefore described, and a number of persons... furnished the money for the purpose of improving said premises, and

WHEREAS the said W. P. Heath, Jr.... has erected a house and other improvements..., and

WHEREAS the grantor and the other parties interested, and who have contributed toward the improvement of said premises, thoroughly believe and expect the return of faithful men to earth who are hereafter named and who according to the Scriptures (Psalm 45:16 and Isaiah 32:1) shall be made the visible rulers on earth, and desire to prepare said property for them.

NOW THEREFORE this trust is created and said trustee shall hold the title to said property in trust for the use and benefit of the following named persons, whose names appear in the Bible at the book of Hebrews, chapter eleven, verses one to forty, to wit: Abel, Enoch, Noah, Abraham, Isaac, Jacob, Sara, Joseph, Moses, Rahab, Gideon, Barak, Sampson, Jephthae, David, Samuel,

Until such time as the aforementioned persons return and identify themselves to the legal representatives of the said WATCH TOWER BIBLE & TRACT SOCIETY and the consent of said Society take possession and control of said premises, the President of the WATCH TOWER BIBLE & TRACT SOCIETY shall have the right and be duty bound to direct the management and use of said premises hereby conveyed and to determine who shall be in possession and have the active management thereof. [4]
Geschrieben von Rudi am 19. März 2005 19:39:46:

Als Antwort auf: Re: "Trost" 15. 3. 1945 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Mumpitz am 18. März 2005 22:51:42:

das ist einfach nur noch absurd.
Heute wahrscheins für Keinen mehr nachvollziehbar, was damal genau gelaufen ist.
Lt. dem was ich herausgefunden habe, waren eingetragene Eigentümer entweder Tote (was normalerweise nicht möglich ist, wegen dem Erbrecht, was auch in Amerika gilt) oder Synonyme für irgendwelche Leute, die real existierten und nicht wegen Eigentumsbesitz erkannt werden wollten
Der 2. Fall scheint einfach nachvollziehbarer und logischer zu sein.
Klar, es ist Amerika, das Land ohne Grenzen, aber Tote als Eigentümer?? Es gibt zumin. in den meisten Ländern dafür keine rechtliche Grundlage. Tote, die sich dann ausweisen....wenn sie auferstehen...
Und das vor 60 Jahren, wo die Menschen noch mehr Grenzen im Kopf hatten, wie heute. Seltsam! Für die Anhänger der Beweis des echten Glaubens, für einen Realisten eher wohl der Beweis für die Wahnwitzigkeit des Glaubens in sich und die Verebbelung der Anhänger, die natürlich nie herausfinden dürfen, wie materialistisch die Führer in Wirklichkeit sind, was meiner Ansicht nach zu dem heute passt.
Es ist einfach nur "Quatsch mit Soße", entbehrt jeden menschlichen Verstandes, für 4000 Jahre alte Tote ein Haus zu kaufen.
Eigentlich sollte man meinen, dass Menschen daraus lernen könnten, doch diese irrsinnige Glaubensspirale rollt als weiter, durch die Köpfe mancher Menschen.

Geschrieben von Drahbeck am 19. März 2005 21:08:04:

Als Antwort auf: Re: "Trost" 15. 3. 1945 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Rudi am 19. März 2005 19:39:46:

Um den „Quatsch mit Soße" (Rudis Formulierung) mal in WTG-Worten wiederzugeben.
In dem 1939 erschienenen WTG-Buch „Die Rettung … Ein Lehrbuch für Jonadabe", konnte man im Brustton der Überzeugung beispielsweise die folgenden vollmundigen Sätze lesen:
„beweist eine Menge von Schriftzeugnissen überzeugend, daß die Zeit für die Schlacht des großen Tages Gottes des Allmächtigen ganz nahe ist …
In San Diego, Kalifornien, ist im Jahre 1929 auf einem kleineren Grundstück ein Haus erbaut worden, das die Bezeichnung Beth-Sarim trägt … Mit der Erwerbung des Grundstückes und dem Bau des Hauses wurde bezweckt, einen greifbaren Beweis zu schaffen, daß es heute Menschen auf Erden gibt, die … auch glauben, daß der Herr die treuen Männer alter Zeiten bald auferwecken wird …

Den Titel auf Beth-Sarim verwaltet die Watch Tower Bible and Tract Society, und dieses Besitztum soll gegenwärtig von dem Präsidenten der Gesellschaft und seinen Gehilfen benutzt werden und hernach immerdar den vorhinerwähnten Fürsten auf Erden zur Verfügung stehen....

Vielen Menschen der ganzen Erde hat dieses Haus bereits als ein Zeugnis gedient, und während die Ungläubigen darüber in Spott und Hohn ergangen haben, steht es doch da als ein Zeugnis für den Namen Jehovas, und wenn denn die Fürsten tatsächlich zurückkehren und jemand von ihnen das Besitztum benutzt, so wird das eine Bestätigung des Glaubens und der Hoffnung sein, die der Antrieb gewesen waren, das Haus Beth-Sarim zu bauen.

Noch in dem in Europa (einschließlich Schweiz) erst nach 1945 verbreiteten WTG-Buch „Die neue Welt" (Englisch zur Zeit des zweiten Weltkrieges schon erschienen), wird ebenfalls getönt, dass diejenigen, die daran nicht glauben würden, Zitat „mit den Zähnen knirschen würden" )
(siehe auch S. 104 in letztgenanntem Buch

Geschrieben von Rudi am 20. März 2005 02:41:05:

Als Antwort auf: Re: "Quatsch mit Sose" geschrieben von Drahbeck am 19. März 2005 21:08:04:

Na bitte, sogar die schriftliche Bestätigung für den "Quatsch mit Soße", seitens der WTG an alle, die sich mit Beth Sarim und den Auslegungen der WTG beschäftigen.

Vielen Menschen der ganzen Erde hat dieses Haus bereits als ein Zeugnis gedient, und während die Ungläubigen darüber in Spott und Hohn ergangen haben, steht es doch da als ein Zeugnis für den Namen Jehovas, und wenn denn die Fürsten tatsächlich zurückkehren und jemand von ihnen das Besitztum benutzt, so wird das eine Bestätigung des Glaubens und der Hoffnung sein, die der Antrieb gewesen waren, das Haus Beth-Sarim zu bauen.

Sie liefern selbst die Bestätigung dafür, dass ihnen für ein göttliches Verständnis jegliche göttliche Führung fehlt.
Felsenfeste Behauptungen, angeblich 100% sichtbare Beweise und jeder, der das mit anderen Augen als sie selbst betrachtet, wird als Spötter abgetan.
Doch wie sie selbst an die Öffentlichkeit schreiben, fehlt der Beweis des angeblich so biblisch durchleuchteten Glaubens.
Es erschien kein Fürst und weder Abraham noch sonst ein Patriarch, Führer etc. ist auferstanden, so wie von der WTG verheißen.
Sie geben sich, meiner Meinung nach, wirklich selbst ein Zeugnis. Aber es gibt kein Zeugnis dafür, dass Gott tatsächlich mit ihnen ist. Sie spinnen ihren Glauben als weiter und viele sind wie früher, im Spinnennetz festgeklebt.
Jeder muss für sich selbst aus der Geschichte lernen und sich selbst aus diesem Netz der "Verstrickungen" befreien.

Geschrieben von Mumpitz am 21. März 2005 13:08:53:

Als Antwort auf: Re: "Quatsch mit Soße" geschrieben von Rudi am 20. März 2005 02:41:05:

Immerhin verschweigt bzw. beschönigt die Sektenleitung die Beth Sharim Geschichte heute. Wer das nur erwähnt muß ein Abtrünniger sein und hat kein Vertrauen in den Sklaven, Jesus oder Jehova.

Tatsache ist daß Tausende und Abertausende diesem Mist aufgesessen sind und heuteige Sektenmitglieder davon nichts wissen wollen.

Das Ganze beweist wieder einmal daß NICHTS, aber auch NICHTS zu unsinnig, zum dumm, zu idiotisch oder zu verlogen sein kann als daß nicht doch diese Tausende und Tausende darauf hereinfallen. Was ist der Mensch.

Soll man solche Zeitgenossen überhaupt ernst nehmen die sich einer solchen Sekte anvertrauen ?

Geschrieben von Drahbeck am 21. März 2005 13:46:06:

Als Antwort auf: Die unendliche Verblödung geschrieben von Mumpitz am 21. März 2005 13:08:53:

Mit zur Geschichte von "Beth-Sarim" und den wundersam dieses Haus in Besitz nehmenden "Fürsten" gehört auch, wie die Sache weiterging. Das jene Villenanlage klammheimlich verkauft wurde, ist schon notiert worden. Aber die WTG wäre nicht die WTG, wüsste sie nicht ihre Purzelbäume der blökkenden Schafsherde als "neues Licht" zu offerieren, und gar noch Jubelstürme dafür einzuheimsen. So geschehen auf dem New Yorker Kongress 1950 der Zeugen Jehovas.

"Zeremonienmeister" damals. F. W. Franz in seiner Eigenschaft als WTG-Vizepräsident. Jenem F. W. Franz dem es schon zu einem früheren Zeitpunkt vorbehalten war, die einst von Russell hoch geschätzte Pyramide zu Gizeh, als vermeintliche zusätzliche Bestätigung seiner Endzeitdaten; nunmehr als vom "Geist des Teufels" gespeist zu verkaufen.

Derart "qualifiziert" war es besagtem Franz vorbehalten der blökkenden Schafsherde nunmhr auch beizubringen. Ach ja, und da schwellten die Brüste der Oberblökk-Schafe so richtig an. Sie nun seien jene "Fürsten". Weil sie nun die "Fürsten" seien könne man ja die Ursprungsauslegung dazu getrost nunmehr in den Papierkorb werfen.

Keine verkehrte Überlegung. Lediglich die Frage was wann Papierkorbreif ist, wäre noch zu klären. Kritiker indes meinen, nicht erst dann, wenn die WTG den Zeitpunkt dafür als geeignet ansieht, wäre das so. Sondern schon weitaus früher!

Das ist allerdings der entscheidende Dissenz.

Jene Franz-Zelebrierung, des verfrachten von Abraham, Isaak usw. in den Papierkorb, war übrigens dem WTG-Geschichtsbuch "Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben" mal eine eigene Seite wert. Noch heute "lesenswert"!

Geschrieben von Rudi am 22. März 2005 22:36:54:

Als Antwort auf: Re: Die unendliche Verblödung geschrieben von Drahbeck am 21. März 2005 13:46:06:

ja genau so ist es dann gekommen. Ich erinnere mich an diesen Aspekt ihrer Erklärungen, die sie ebenfalls meinten der Bibel entnehmen zu müssen. Nun wurden sie selbst zu den Fürsten dieser Erde. Mittlerweile geht diese Episode noch weiter, denn soweit ich noch ihre Auslegungen studiert habe,
betrifft es seit kurzem ebenfallsMänner mit irdischer Hoffnung. Die älteren Herren sterben langsam aus und dann könnten die Anhänger mißmutig werden. Die Geistgesalbten sind ja jetzt im Himmel.
Ich sags immer wieder Hollywood Live
Genial! Schau mal die folgen 130 Jahre ohne einen Lohn.
So wie die rumbasteln, bastelten andere Religionsführer früherer Zeiten auch herum, bis sie es so hatten, dass Menschen ihnen bedingungslos folgten und gehorchten. Versprechungen über Versprechungen, genau wie Gründer der alten Zeit.
Im Grunde wiederholt sich nur Geschichte in der Neuzeit,und der Mensch fällt immer wieder darauf rein.
Ich einst auch.

Geschrieben von Rudi am 16. März 2005 20:00:42:

Als Antwort auf: Re: "Trost" 15. 3. 1945 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Rudi am 16. März 2005 19:41:53:

Andere Christen wurden damals geringschätzig als „Religionisten" bezeichnet. Diese würden mit den „Zähnen knirschen", dachten der selbsternannte Prophet. Vielleicht ist diesen „Religionisten" nach der neuerlichen Pleite, jedes Lächeln vergangen, war das ganze doch eher zum Weinen. Wie mir ZJ-Augenzeugen berichteten, sind viele Bibelforscher damals in schwarzer Kleidung zu den Friedhöfen gepilgert, um dabei zu sein wenn die „Alten" auferstehen. „Abrahams Villa" diente später Rutherford als Heimstätte. Weder Abraham noch Isaak leisteten ihm dort Gesellschaft. Fleury erzählte mir, dass sich nach dem Tode Rutherfords, in den 1940er Jahren, der Verkauf der Villa äußerst schwierig gestaltete. Der Grund? Im „weltlichen" Grundbuch waren als Eigentümer nämlich Abraham & Sohn eingetragen...

Geschrieben von Drahbeck am 02. April 2005 07:51:17:

Als Antwort auf: Re: "Trost" 15. 3. 1945 (Vor sechzig Jahren) Beth Sarim + Verkauf geschrieben von P. am 18. März 2005 19:17:41:

"Der Tod der Erstgeburt" ist der Studienartikel in der "Wachtturm"-Ausgabe vom April 1945 überschrieben. Unter Bezugnahme auf das 1934 erschienene WTG-Buch "Jehova" meint man über die zehn Plagen der Ägypter und ihre "neuzeitliche Erfüllung" philosophieren zu sollen. Für den "Wachtturm" ist alles ganz einfach. "Hauptsächlich seit dem Jahre 1922 sind die Plagen besonders über die 'Christenheit' gekommen. Sie haben ihren Anfang genommen mit dem internationalen Kongreß der Zeugen Jehovas, der in jenem Jahre in Cedar Point, Ohio, stattfand, als Gottes Zeugen, in der Zahl von zehntausend versammelt, eine Proklamation an die Herrscher dieser Welt erließen".

Solche "Proklamationen" wurden dann im Jahresabstand wiederholt, und dass sei dann die "neuzeitliche Erfüllung" gewesen. Rechnet man nach, dann muss Jehova wohl eine besondere Vorliebe für die 1920er Jahre gehabt haben, in der sich der überwiegende Teil dessen abspielte. Der Höhepunkt dieser Plagen sei dann die Vernichtung "der Erstgeburt der Ägypter" gewesen.
Was aber sei denn nun die neuzeitliche "Erfüllung" der "Vernichtung der Erstgeburt?" fragt der "Wachtturm" Nun, auch darauf gibt es eine "Wachtturm"gemäße Antwort. Die liest sich dann so:
"In Ägypten wurden die Israeliten von den sieben letzten Plagen verschont. Im siebenten Jahre, von 1922 an gerechnet, also im Jahre 1928, wurde die letzte von einer Reihe jährlicher Gerichtsbotschaften verkündigt. Der Inhalt dieser Botschaft läßt erkennen, daß sich die letzte der 'sieben letzten Plagen' damals über das über das gegenbildliche Ägypten, die Welt, ergoß. … Die Erstgeborenen der Welt in Religion, Politik und Finanz sind in seinen Augen und für seine Zeugen und ihre Gefährten nun tot! (Jesaja 26: 13, 14) Sie dürfen Jehovas Zeugen nicht länger abhalten, ihm zu dienen.
Es wird erkannt, daß das Todesurteil über die Erstgeburt der drei herrschenden Elemente dieser Welt Rechtskraft erhielt, als der Herr im Jahre 1928 seinen Zeugen auf Erden offenbarte, daß die in der Bibel erwähnte 'Obrigkeit' oder 'obrigkeitlichen Gewalten' nicht die politischen und religiösen Regenten dieser Welt, sondern Jehova Gott und Christus Jesus sind. (Römer 13:1) Im gleichen Jahre offenbarte Jehova, daß das Christentum nicht eine Religion, sondern die Wahrheit ist. Die Enthüllung dieser Wahrheiten, die von 1929 an in weiterem Umfange kund wurden, rief einen gewaltigen Streit hervor. Ein großes Klagen setzte in der ganzen 'Christenheit' ein. Ihre Erstgeburt war tödlich getroffen …"

Geschrieben von Mumpitz am 02. April 2005 18:27:18:

Als Antwort auf: Re: "Wachtturm" April 1945 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 02. April 2005 07:51:17:

Heute ist das ein solcher Schwachsinn daß man es nicht einmal mehr kommentieren will. Was mich aber mehr und mehr erschüttert, ist daß wir solchen bodenlosen Unsinn ernsthaft hingenommen haben .

Geschrieben von Drahbeck am 03. April 2005 03:33:38:

Als Antwort auf: Re: "Wachtturm" April 1945 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Mumpitz am 02. April 2005 18:27:18:

"Jesus … organisierte keine Trinkerfürsorge, keinen Zusammenschluß von Kriegsdienstverweigerern, keine Altersversicherung, keine Arbeiterorganisationen zum Schutz gegen Ausbeutung, keine strengere Ruhetagsheiligung, keinen Familienschutz usw. Er organisierte keine gemeinsame, öffentliche Wohltätigkeitsbestrebung."
Diese simple Erkenntnis liest man in der "Trost"-Ausgabe vom 1. April 1945.
Nun mag dem in der Tat so gewesen sein. Als "Sozialreformer" verstand sich Jesus wahrlich nicht. Aber seine Lebensspanne liegt mittlerweile rund 2.000 Jahre zurück. Und als heute anzuwendende Erkenntnis, z. B. Zitat "keine Altersversicherung" ist sie schlichtweg kontraproduktiv.

Weiter verkündet die gleiche "Trost"-Ausgabe:
"Mit unzulänglichen Mitteln haben Menschen versucht, Probleme zu lösen, die weit über Menschenkräfte gehen. … haben sie dabei Gottes Wort mißachtet? 'Wenn Jehova das Haus nicht baut, vergeblich arbeiten daran die Bauleute; wenn Jehova die Stadt nicht bewacht, vergeblich wacht der Wächter.' (Psalm 127:1) Vergeblich haben sich Menschen bemüht, durch vielerlei Reformen oder Verbesserungen die gegenwärtige Welt vor dem Zerfall zu retten."

Und als "Trostbonbon" verkündet "Trost dann:
"Und noch um ein kleines, und der Gesetzlose ist nicht mehr".

Schon zweitausend Jahre warten Menschen vergeblich auf dieses "kleines". Es ist schlichtweg als illusionär zu bezeichnen.
Ein Beispiel. Auf einer der vielen "Standhaft"-Ausstellungen, in Ludwigsburg am 6. 12. 2000, stellte der Historiker Hubert Roser den Fall des Wehrdienstverweigerers Ernst-Wilhelm Zehender etwas näher vor, der im Jahre 1942 von den Nazis ermordet wurde. Als Zeitzeuge ist auch eine Tochter selbigen zugegen. Wie erging es ihr? Die Nazibehörden hatten der Mutter das Sorgerecht entzogen. Schließlich kam sie in eine Familie, wo sie viel arbeiten durfte, und als "Ausgleich" gar auf den Schulbesuch verzichten musste. Hat sie nach 1945 eine nennenswerte "Entschädigung" dafür erhalten? Auch das muss man verneinen. Der Bundesrepublikanische Staat, stellte sich auf den Standpunkt, Wehrdienstverweigerung, einschließlich der angedeuteten familiären Konsequenzen, ist kein Entschädigungstatbestand.

Welcher "Jehova" hat dieser Familie real geholfen? Keiner. Sie hat für ihre Illusion einen hohen Preis bezahlt. Und "Trost" macht sich zum Fürsprecher solcher Illusionen; da ja wie gelesen selbst Rentenversicherungen "überflüssig" seien.

Geschrieben von Joschi am 22. März 2005 23:53:08:

Was ist denn nun am 20.3.2005 bei den ZJ bekanntgegeben worden? Wahrscheinlich nichts von dem was man hier geschrieben hat. Oder? Ich habe auch nichts gehört. Hier wird doch ziemlich viel Unfug geredet! Was erwartet man denn von einer "Märchenreligion"?

Die gestrige Sendung bei RTL über Jesus hat sich wohl kein ZJ angeschaut. Aus Angst vor der Wahrheit, oder wurde es ihnen untersagt sich dies anzuschauen? Alles Feiglinge.

Geschrieben von Drahbeck am 23. März 2005 06:22:22:

Als Antwort auf: 20.3.2005 geschrieben von Joschi am 22. März 2005 23:53:08:

Viel Wind um nichts, kann man nur zu den Spekulationen (im Vorfeld) bezüglich dem 20. 3. sagen. Da wurde wieder einmal eine abgewandelte Variante der "Organisationsanweisungen" für Zeugen Jehovas in Form eines neuen Buches zelebriert. Die örtlichen "Gemeindeleiter" (Älteste) entscheiden, wer dieses Buch erhalten darf (war bei früheren Büchern dieses Kalibers auch schon so). Kriterium ist, dass derjenige den Zeugen Jehovas üblichen Predigtdienst leistet und darüber auch einen regelmäßigen Bericht abgibt.
Erfüllt er diese Voraussetzung kann er sich anhand dieses neuen Organisationsbuches belehren lassen, möglichst nur volle Stunden Predigtdienst zu berichten. Legt er dabei zwischendurch mal eine Pause ein, soll er diese Pausenzeit nicht mitzählen.

Na, wenn das mal keine "umwerfende" Erkenntnis ist. Ob das allerdings wirklich etwas daran ändert, dass bei einigen diese Predigtdienstberichte sich zu einem bedeutenden Teil aus "Luftnummern" zusammensetzen. Lassen wir mal die Frage offen. Jedenfalls haben die Betreffenden es jetzt schwarz auf weiß: Es soll so nicht sein.

Geschrieben von Ingo am 24. März 2005 10:51:49:

Hallo liebe Forengemeinde!

Nach einem Urteil des Berliner Oberverwaltungsgerichts vom heutigen 24.03.2005 muß die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas künftig als Körperschaft öffentlichen Rechts anerkannt werden.

Was sagt ihr dazu??

Gruß und gesegnete Ostern wünscht
Ingo

Geschrieben von Raimund am 24. März 2005 21:13:05:

Als Antwort auf: Zeugen Jehovas - Erfolg vor Gericht! geschrieben von Ingo am 24. März 2005 10:51:49:

Was soll ich sagen? Herzlichen Glückwunsch?

Auf alle Fälle haben sich hiermit die Zeugen Jehovas, die bislang am vehementesten den Anspruch vertreten haben, die einzige wahre Religion zu sein, auf das Niveau der "Hure Babylon" begeben: auf gleicher Augenhöhe eine Religion wie jede andere auch.

Geschrieben von SML am 29. März 2005 15:44:35:

Als Antwort auf: Re: Zeugen Jehovas - Erfolg vor Gereicht! geschrieben von Raimund am 24. März 2005 21:13:05:

he sie sagen dass jeder der sich nach der Biebel richtet richtig lebt.nicht dass sie die einzig richtige religion sind...und so kann hier auch nicht die rede von Babylon der Hure sein!

MFG SML

Geschrieben von Benjamin am 25. März 2005 16:45:47:

Als Antwort auf: Re: Zeugen Jehovas - Erfolg vor Gericht! geschrieben von Raimund am 24. März 2005 21:13:05:

Wieso begeben sich die Zeugen damit auf das Niveau der " Hure"??
Die Zeugen wurden doch bloss durch ein Gericht als Algemeinnützig annerkannt!
Dadurch stehen der Religionsgemeinschaft nun Gewisse Privilegion offen!
Ob Sie sich damit auch auf das Niveau der anderen Kirchen begeben hängt doch davon ab was sie nun daraus machen!

Nach eingener Aussage wollten Sie ja nur die Steuerfreiheit und eine Allgemeine Annerkennung!

Geschrieben von thorsten am 31. März 2005 23:42:07:

Als Antwort auf: Re: Zeugen Jehovas - Erfolg vor Gericht! geschrieben von Benjamin am 25. März 2005 16:45:47:

momentan überlegen sich die ZJ in Berlin ja schon einen Religions-Unterricht einzuführen, obwohl sie das zuvor ja kategorisch verneint/abgelehnt hatten.

als begründung geben sie an (sinngemäß): "ja moment, hätte sich das land berlin im dezember auf einen angestrebten vergleich eingelassen, hätten wir davon abgesehen ... doch jetzt, haben wir uns das anders überlegt".

ich denke, dass sich die wtg auf gar keinen fall nur mit einer steuerfreiheit begnügen wird, sondern nach und nach versuchen wird, sich weiter in das "allgemeine leben" hineinzuhiefen ... würde ich ehrlich gesagt auch nicht anders machen.

Geschrieben von Mrt T am 24. März 2005 17:41:00:

Als Antwort auf: Zeugen Jehovas - Erfolg vor Gericht! geschrieben von Ingo am 24. März 2005 10:51:49:

Ich sehe kaum Unterschiede zu anderen Religionen und bin daher der Meinung das sie auch das Recht haben sollten so wie die anderen Religionen behandelt zu werden. Ich denke jeder der dort freiwillig eintritt hat seine Gründe dafür. Ich persönlich lehne jegliche Religionen ab, da sie entweder missbraucht werden, individuell ausgelegt werden können und versprechungen machen die sie oft nicht einhalten können oder grundlegend falsch sind.

Geschrieben von Default am 24. März 2005 19:28:03:

Als Antwort auf: Re: Zeugen Jehovas - Erfolg vor Gericht! geschrieben von NORA am 24. März 2005 19:15:25:

Na denn mal einen fröhlichen Weltuntergang. Vermutlich fürchtet man, daß bei der Katho-tombombe der Zünder nicht mehr funktionieren könnte, und bringt weitere schwere Geschütze in Stellung ....

Geschrieben von SML am 29. März 2005 15:49:49:

Als Antwort auf: Re: Zeugen Jehovas - Erfolg vor Gericht! geschrieben von Default am 24. März 2005 19:28:03:

hust....welcher weltuntergang???
glaubst du daran? Die Zeugen Jehovas auf jeden Fall nicht...
Erst infomieren dann sprechen...

Geschrieben von Rudi am 29. März 2005 23:32:27:

Als Antwort auf: Re: Zeugen Jehovas - Erfolg vor Gericht! geschrieben von SML am 29. März 2005 15:49:49:

jetzt aber, gemäß eurer eigenen Auslegung wird die "Welt" untergehen. Ihr nennt das Harmagedon. Die Abrechnung des Schöpfers mit denjenigen, die absichtlich oder auch unabsichtlich Satan anbeten, folglich ihn nicht anbeten wollen, also nicht auf der Seite Jehovas sind.
Mit dem Begriff "Welt" ist nicht die buchstäbliche Erde gemeint, sondern alles wird untergehen bzw. vergehen, was sich ausserhalb der wahren Anbetung von Jehova befindet, alles was mit Satans Welt zu tun hat. Dies betrifft Babylon die Große, das gesamte Weltreich der falschen Religion, die Politik und die Wirtschaftssysteme.
Wieso muss ich dir das denn erklären?? Habt ihr mittlerweile eine neue Definition des Begriffes "Welt" oder studierst du nicht richtig?

Eine Frage habe ich jedoch hierzu:
Warum ist es JZ so wichtig mit den Kirchen, die ja nach den Lehren der WTG zum Weltreich der falschen Religion gehören, gleichgestellt zu werden???
Schon mal überlegt?

Geschrieben von SML am 30. März 2005 16:09:12:

Als Antwort auf: Re: Zeugen Jehovas - Erfolg vor Gericht! geschrieben von Rudi am 29. März 2005 23:32:27:

Es kann ja sein dass du das so sagst.
Aber von einem ZJ hab ich noch nie gehört dass "Die Welt untergehen wird".
Außerdem werden in Harmagedon die vernichtet die nein zu Jehova gesagt haben und nicht die unwissenden...

Und Jehovas Zeugen wollen nicht so wie die anderen Religionen sein sondern wollen nur die gleichen Rechte haben

Geschrieben von Rudi am 30. März 2005 20:23:47:

Als Antwort auf: Re: Zeugen Jehovas - Erfolg vor Gericht! geschrieben von SML am 30. März 2005 16:09:12:

ich habe niemals formuliert, die Unwissenden.
Diejenigen, die absichtlich oder unabsichtlich Satan anbeten, folglich nicht auf Jehovas Seite sind und ihn nicht anbeten wollen.
Was für ein Recht hattet ihr vorher nicht? Gab es deshalb für euch Nachteile?
Auf welches Recht seid ihr wo erpicht?
Mit jedem Recht übernimmt man auch Pflichten, was wird erneuert?
Ist das Jehova so wichtig?

Geschrieben von Drahbeck am 24. März 2005 11:07:52:

Als Antwort auf: Zeugen Jehovas - Erfolg vor Gericht! geschrieben von Ingo am 24. März 2005 10:51:49:

Ich gehe mal davon aus, wie bei solchen Urteilen üblich, dass die unterlegene Partei sich in fristgerechter Zeit entscheiden muss.
Ein Urteil erlangt erst dann Rechtskraft, wenn die für einen begründeten Widerspruch eingeräumte Zeit, ohne Reaktion der unterlegenen Seite verstrichen ist.

Gemäß dem vorangegangenen gerichtlichen Vergleichsangebot, hätte die unterlegene Seite, die auf sie zukommenden Kosten, möglicherweise billiger haben können, als nach dem Urteil.
Das erfuhr unlängst auch die SPD in Schleswig-Holstein mit ihrem gescheiterten Versuch eine Minderheitsregierung bilden zu wollen.

Im Vorfeld dieses Urteils war ausdrücklich davon die Rede, dass die Vertreter des Landes Berlin (nicht die Zeugen Jehovas), das gerichtliche Vergleichsangebot ausgeschlagen haben. Die Frage die sich jetzt stellt ist die, ob einer der "A" gesagt hat, nun, wo es soweit ist, auch "B" sagt, oder ob er schmählichst "einknickt".
Diese Frage vermag ich derzeit nicht zu beantworten. Ich denke aber, sie wird sich in angemessener Frist noch offenbaren.

Geschrieben von Ingo am 26. März 2005 09:57:37:

Als Antwort auf: Re: Erfolg vor Gericht! geschrieben von Drahbeck am 24. März 2005 11:07:52:

Wenn das Land Berlin schlau ist, dann gehen Sie mit ihrer Klage in Berufung und prozessieren gegen die Sekte der ZJ vor der obersten juristischen Instanz, dem Bundesverwaltungsgericht.

Meine Meinung ist: Diese Sekte der ZJ darf NIEMALS die Anerkennung als Körperschaft öffentlichen Rechts erhalten!

Als Katholik möchte ich mit meiner Kirchensteuer nämlich auch zukünftig nur die Lehre und die Ziele der katholischen KIrche unterstützen und nicht die WTG/ZJ!

Frohe u. gesegnete Ostern wünscht
Ingo

Geschrieben von SML am 29. März 2005 15:53:13:

Als Antwort auf: Re: Erfolg vor Gericht! geschrieben von Ingo am 26. März 2005 09:57:37:

he ingo!
1. die zeugen Jehovas sind keine sekte
2. sie verlangen selbst keine steuern!
3. pass malieber mit deinen Äusserungen auf!

Geschrieben von thorsten am 27. März 2005 14:48:00:

Als Antwort auf: Re: Erfolg vor Gericht! geschrieben von Ingo am 26. März 2005 09:57:37:

Eine Revision gegen das Urteil ist nicht zugelassen.

Geschrieben von Rudi am 24. März 2005 17:43:05:

Als Antwort auf: Re: Erfolg vor Gericht! geschrieben von Drahbeck am 24. März 2005 11:07:52:

vielleicht sollte die unterlegene Partei (Land B) die Anwälte wechseln.
Wie schon gesagt, alles eine Sache der Anwälte und die WTG hat Spitzenanwälte.

Geschrieben von SML am 29. März 2005 15:55:45:

Als Antwort auf: Re: Erfolg vor Gericht! geschrieben von Rudi am 24. März 2005 17:43:05:

wenn nix gegen die Zeugen zu sagen ist kann auch der beste Anwalt nix

MFG sMl

Geschrieben von Drahbeck am 24. März 2005 11:51:19:

Als Antwort auf: Re: Erfolg vor Gericht! geschrieben von Drahbeck am 24. März 2005 11:07:52:

"Die Welt" schreibt in ihrem Bericht
"Eine Revision ist nicht zugelassen. "
www.welt.de/data/2005/03/24/615979.html

"Die Zeit" vermerkt zu dem gleichem Aspekt:
"Das Gericht hat eine Revision nicht zugelassen. Das Land Berlin prüft nun eine Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht."
zeus.zeit.de/hb/739158.xml

Wie das Ergebnis dieser Prüfung ausfällt? bleibt wohl in der Tat fraglich.

Im Lande Berlin gibt es derzeit noch einen anderen kirchenpolitischen Konflikt.
Im Lande Brandenburg hat sich ja, als einzigstes Bundesland, gegen massives kirchliches "Sperrfeuer", der sogenannte LER-Unterricht an den Schulen (Lebenskunde Ethik Religion) durchgesetzt. Was den Kirchen dabei besonders stört, ist dass sie ihre faktische Monopolstellung durch diese Konkurrenz beeinträchtigt sehen.

Nachdem Islamisten sich auch an Berliner Schulen eingeklagt haben, mit ihrer Variante von Religionsunterricht, hat dieses Brandenburger Modell auch einige in Berlin politisch Tätige inspiriert. Ursächlich dabei auch die Überlegung, so dem unkontrollierten Wirken der Islamisten Grenzen aufzeigen zu können. Hier aber offenbart sich ein ähnliches kirchliches Sperrfeuer. Aus Angst dass eigene Pfründe und Privilegien beschnitten werden, sind die Kirchen eher bereit die Islamisten weiter unbehindert wirken zu lassen; als alternativ ein LER-Modell zu akzeptieren.

Ihren maßgeblichsten Unterstützer haben die Kirchen dabei auch in dem Berliner Schulsenator Böger. Der ist zwar auch kein "Freund" der Islamisten; aber er will schon Modellen aus dem Wege gehen, welche die Interessen der Kirchen tangieren könnten. Übrigens auch die "Humanisten" (vormals Berliner "Freidenker") auch an Berliner Schulen als Dienstleister, die staatliche Steuerkasse melken könnend, haben ähnliche Ängste. Ihnen allen steht ein Spruch auf der Stirn geschrieben in leuchtenden Lettern:

Wasch mir den Pelz - aber mach mich nicht naß!

Böger mußte zu seinem Leidweisen erfahren, dass die Unterstützung für seine Vorstellungen, sich in seiner eigenen Partei und Koalitionäre, nicht in dem Ausmaß vorfindet, den er sich wünscht, und den er braucht.
Auch haben die Kirchen schon "massive" Proteste gegen die ihre Interessen tangierenden Entwicklungen angekündigt.

Dieser Konflikt ist noch völlig in der Schwebe. Es ist noch nicht absehbar, wer am Ende sich gegen wen durchsetzt.

Alles keine rosigen Aussichten.

Hat das heutige Zeugen Jehovas-Urteil dauerhaften Bestand, wird es Folgewirkungen haben. Auch andere haben schon überdeutlich bekundet, dass sie im Windschatten dessen, auch aus der Staatskasse alimentiert zu werden, wünschen.

Eine Betrachtungsweise, die das heutige Urteil nur als "Imagegewinn" deutet, greift zu kurz. Es hat auch fiskalische Konsequenzen ....!

Geschrieben von D. am 24. März 2005 12:58:34:

Als Antwort auf: Re: Erfolg vor Gericht! geschrieben von Drahbeck am 24. März 2005 11:51:19:

Gelesen in: Yahoo Nachrichten
"Die Rechtsvertreter der Zeugen Jehovas freuten sich über «einen Sieg auf ganzer Linie, besser hätte es nicht kommen können.» Berlin will noch prüfen, ob weitere Rechtsmittel eingelegt werden. Weil das Gericht mit dem Urteil die Revision ausgeschlossen hat, bleibt dem Land nur noch die Nichtzulassungsbeschwerde, um doch noch eine weitere Überprüfung vor dem Bundesverwaltungsgericht zu erreichen. Die Senatsverwaltung für Kultur erklärte, das Urteil werde dahingehend zu analysieren sein, welche Folgen sich daraus für den Umgang mit anderen Religions- oder Weltanschauungsgemeinschaften ergäben."

Geschrieben von Drahbeck am 24. März 2005 13:01:33:

Als Antwort auf: Re: Erfolg vor Gericht! geschrieben von D. am 24. März 2005 12:58:34:

Zu der in der Urteilsbegründung mit enthaltenen sinngemäßen Passage. Das mit der Bluttransfusions-Verweigerung sei ja alles "halb so schlimm"; und in Notfall würden auch "einige" darin einwilligen, noch die Anmerkung, dass sich das in den Verlautbarungen der Zeugen Jehovas etwas anders liest.

Letztere unterhalten auch diverse "Krankenhaus-Verbindungs-Komitees "(abgekürzt KVK). Im Jahre 1993 wurde mal eine Zahl von 46 in Deutschland diesbezüglich genannt.
In einem Rundschreiben der "Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas in Deutschland" datiert vom 1. Juli 1993, der vorstehende Zahl entnommen wurde, findet sich auch die Klage:
"Berichte zeigen, daß viele Brüder einfach in das nächstgelegene, vom Hausarzt empfohlene Krankenhaus gehen, ohne sich über die Versammlungsältesten beim Krankenhaus-Verbindungskomitee informiert zu haben, welche Ärzte zur Zusammenarbeit bereit sind. Das führt oftmals zu unnötigen Komplikationen für diese Brüder und zu einem vermeidbar hohen Zeitaufwand für die Ältesten des Krankenhaus-Verbindungskomitees."

Ein weiteres Rundschreiben genannter "Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas in Deutschland", datiert vom 1. August 1992 und überschrieben "An alle Ältestenschaften" präzisiert:
"Die Einrichtung der KVKs ist nur für getaufte und ungetaufte VERKÜNDIGER und deren Kinder gedacht. Ihr solltet Euch vergewissern, ob der Patient, mit dem Ihr es zu tun habt, als Verkündiger in gutem Ruf steht. Einige KVKs sind von Ältesten wegen Fällen angerufen worden, bei denen es um Verwandte ging, die keine Zeugen waren, um ausgeschlossene Verwandte, um Personen, die sich zurückgezogen hatten, oder um Freunde, Arbeitskollegen und um Interessierte, bei denen nur einige Rückbesuche durchgeführt worden waren. So etwas ist nicht angebracht. Solche Personen geben oft unter Druck nach und willigen in eine Bluttransfusion ein, wodurch bei dem medizinischen Personal der Eindruck entsteht, Jehovas Zeugen seien unter dem Druck zu Kompromissen bereit. Das schafft Probleme für Zeugen Jehovas, die später in dieses Krankenhaus eingeliefert oder von dem, betreffenden Arzt behandelt werden. Für medizinisches Personal ist es mitunter nicht leicht zwischen wirklichen Zeugen Jehovas und anderen Personen zu unterscheiden."

Meines Erachtens machen diese Ausführungen sehr wohl deutlich, dass genannte Organisation alles daran setzt, ihre "Parteilinie" in Sachen Bluttransfusionen durchzusetzen. Das die Behauptung, es gehe diesbezüglich relativ "liberal" zu, jeder Grundlage entbehrt.

Geschrieben von D. am 24. März 2005 16:05:30:

Als Antwort auf: Re: Zwei Sichtweisen geschrieben von Drahbeck am 24. März 2005 13:01:33:

Das "Zweite deutsche Fernsehen (Zdf) in seinem Bericht:
... Damit entschied das Gericht in dem jahrelangen Rechtsstreit gegen das Land Berlin, das diese Anerkennung verweigert hat. Bei Kirchen und Politik stieß das Urteil auf Kritik.
... Die evangelische Kirche kritisierte das Urteil. "Worauf soll man sich sonst stützen, wenn nicht auf die Berichte von Aussteigern", sagte Andreas Finke von der Zentralstelle für Weltanschauungsfragen. Die Vorwürfe gegen die Zeugen Jehovas seien nicht aus der Luft gegriffen. Den Zeugen Jehovas wird immer wieder vorgeworfen, dass sie ihre Mitglieder sozial stark isolieren und Austrittswillige psychisch unter Druck setzten.

Kritik an dem Urteil kam von Union und Bündnisgrünen. Der Bundesvorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der Union (EAK), Thomas Rachel, nannte die Privilegierung der "Zeugen Jehovas" "in keiner Weise vertretbar". Die "eigentliche Kernfrage" bleibe unbeantwortet, inwiefern eine Religionsgemeinschaft, die von Sektenexperten wegen ihrer totalitären Strukturen, der Verletzung der Grundrechte und der Missachtung der Menschenwürde kritisiert werde, zum Besten des Gemeinwohls mitwirken solle.

Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Oliver Schruoffeneger, meinte, das Urteil sei "ein weiteres Alarmsignal in der Diskussion um die Ausgestaltung des Werteunterrichts an den Berliner Schulen". Der Senat sei nun gefordert, umgehend sicher zu stellen "dass an Berlins Schulen kein Unterricht stattfindet, der nicht mit den Prinzipien von Toleranz und Menschenwürde für alle Menschen vereinbar ist".

In einem Bericht von  liest man unter anderem:
"Nach Vorlage der schriftlichen Begründung werde analysiert , ob Rechtsmittel eingelegt werden, sagte der Sprecher der Kulturverwaltung, Thorsten Wöhlert. Die Entscheidung entspreche nicht der Rechtsau´ffassung der Behörde. ... Die Verwaltung hat die Möglichkeit gegen die Nichtzulassung der Revision, Beschwerde einzulegen."
Ein anderer Pressebericht besagt unter anderem:
"Das Gericht schloss die Revision aus. Das Land kann dagegen Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht einlegen. Die Senatsverwaltung für Kultur will diesen Schritt prüfen. Zudem müssten die Folgen für den Umgang mit anderen Religionsgemeinschaften analysiert werden.

Nach Ansicht von Glockentin (Zeugen Jehovas) hat das Land kaum Chancen auf Erfolg. Nach einer Anerkennung als öffentliche Körperschaft in Berlin erwägen die Zeugen Jehovas, den Status in den anderen 15 Bundesländern zu beantragen. "Bisher war die Erstverleihung in einem Land entscheidend, dann setzt ein gewisser Automatismus ein", sagte Glockentin.

Geschrieben von D. am 24. März 2005 17:06:08:

Als Antwort auf: Re: Videosequenz vom ZdF geschrieben von D. am 24. März 2005 16:05:30:

Ein Schweizer Kommentar bemerkt zum heutigen Urteil:

In der Schweiz ist eine entsprechende Entwicklung nicht zu erwarten. Der Entscheid über die öffentlich-rechtliche Anerkennung von Religionsgemeinschaften sei hierzulande "rein politisch", sagte Markus Sahli, der Leiter der Abteilung Innenbeziehungen beim Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund (SEK) auf Anfrage.
Es widerspräche der Tradition der Schweiz, wenn Gerichte einen solchen Entscheid fällen würden. Es brauche hierfür einen "gesellschaflichen Konsens", sagte Sahli. In der Schweiz sind die Zeugen Jehovas wie andere kleinere Glaubensgemeinschaften als Verein organisiert.

Geschrieben von Rudi am 24. März 2005 17:48:32:

Als Antwort auf: Re: Was die Schweizer dazu sagen geschrieben von D. am 24. März 2005 17:06:08:

wart ab, bis sich die Anwälte der WTG speziell um die Schweiz kümmern. Denen fällt was ein....

Aber auf der anderen Seite, sie sind nun wie die von Ihnen so angeprangerte Kirche total verweltlicht, weil gleichgestellt. Man sieht keinen Unterschied mehr.
Warten wirs ab.
Vielleicht ein Eigentor?

Geschrieben von D. am 24. März 2005 21:23:11:

Als Antwort auf: Re: Was die Schweizer dazu sagen geschrieben von Rudi am 24. März 2005 17:48:32:

Gelesen in "Spiegel Online"

Bischof Huber verurteilt Aufwertung der Zeugen Jehovas

Die evangelische Kirche hat das Grundsatzurteil zur rechtlichen Stellung der Zeugen Jehovas scharf kritisiert. Das Oberverwaltungsgericht Berlin hatte die Religionsgemeinschaft heute als Körperschaft öffentlichen Rechts anerkannt. Der Staat muss die Zeugen Jehovas fortan genauso behandeln wie die großen christlichen Kirchen.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, sagte, die Anerkennung sei nicht der richtige Schritt. Im RBB-Inforadio erklärte er, er bewerte das Urteil genauso wie die Sekten- und Weltanschauungsexperten seiner Kirche. Diese hätten drauf hingeweisen, dass die Aussagen der Austrittswilligen und Ausgetretenen über Repressalien sehr glaubwürdig seien.

Huber fügte hinzu: "Man muss ja auch fragen, wer sonst Auskunft geben soll, wenn nicht diejenigen Menschen, die tatsächlich unter Druck geraten." Insofern gebe es sehr ernsthafte Bedenken dagegen, die Zeugen Jehovas als Körperschaft des öffentlichen Rechts anzusehen.

Geschrieben von Mumpitz am 24. März 2005 22:50:20:

Als Antwort auf: Re: S... Online geschrieben von D. am 24. März 2005 21:23:11:

In unserem Land hat sich die Justiz in der langen Nachkriegszeit immer als sehr schwach und vor allem unwillig erwiesen, die Opfer krimineller Aktionen und rauh religiöser Menschenrechtsverletzuengen gebührend zu berücksichtigen. Dieses Urteil ist skandalös und eine Schande.

Geschrieben von Benjamin am 25. März 2005 17:03:26:

Als Antwort auf: Re: S... Online geschrieben von Mumpitz am 24. März 2005 22:50:20:

Ich glaube hier liegt ein Grundsaztirrtum vor!
Die Zeugen standen nicht als Angeklagter vor Gerricht!

Die Gegner der Zeugen haben natürlich versucht die Allgemeinnützgikeit in Frage zu stellen, indem mann versucht hat der Religionsgemeinschaft verstösse gegen das Gesetzt nachzuweisen!

Dies konnte auch jetzt nach über 10 Jahren seit die Verhandlung läuft nicht nachgewiesen werden!
Was also die Annerkennung als " Körperschaft " zur Folge hat!

In einem Punkt muss ich zustimmen!
Zu Kriegszeiten, saßen die Zeugen im Gefängniss oder Konzentrationslagern!
Damals Konnten verstösse gegen das Gesezt nachgewiesen werden!
Das waren: Die Verweigerung des Hitlergrusses, Die Verweigerung des Dienstes an der Waffe, die Verweigerung des Fahnengrusse, Die Weigerung Polen Anzugreifen usw....

Geschrieben von D. am 25. März 2005 08:50:39:

Als Antwort auf: Re: Spiegel Online geschrieben von Mumpitz am 24. März 2005 22:50:20:

Bildnachlese zur Urteilsverkündigung im Körperschaftsprozess

Ob deren Geburtsland wohl Deutschland ist?

Geschrieben von D. am 26. März 2005 07:02:57:

Als Antwort auf: Re: Bildnachlese geschrieben von D. am 25. März 2005 08:50:39:

Reduziert auf das, was in anderen Pressemeldungen nicht bereits mitgeteilt, liest man im Bericht der taz:
... "Seit Jahren bekommt das Gericht fast täglich nur die Schriftsätze von Abtrünnigen auf den Tisch", erklärte der Vorsitzende Richter Jürgen Kipp. Das reiche aber als Beweis nicht aus.
... Das Land Berlin hatte den Vergleich abgelehnt. Es wollte vorher klären, dass auch alle anderen Bundesländer mit der Einigung einverstanden sind. Daran ist sie wohl gescheitert. Nun steht auch der Anerkennung in anderen Bundesländern nichts im Weg
... Der Rechtsanwalt des Landes Berlin, Stephan Südhoff, hatte vor dem Urteil davon gesprochen, notfalls - wie schon 1999 - vor das Bundesverfassungsgericht zu ziehen. Jetzt bleibt ihm nur die Nichtzulassungsbeschwerde. Ob das Land weiter streiten will, soll davon abhängen, welche Konsequenzen sich aus dem Urteil für andere Gemeinschaften ergeben, zum Beispiel für fundamentalistisch-islamische
Geschrieben von Drahbeck am 27. März 2005 11:45:54:

Als Antwort auf: Re: taz geschrieben von D. am 26. März 2005 07:02:57:

Ein Kommentar einer  Zeitung meint:
„Der besondere Status, den die großen Volkskirchen unter der säkularen Ordnung des Grundgesetzes genießen, hat immer wieder Begehrlichkeiten anderer Religionsgemeinschaften geweckt. Mit der ihnen eigenen Hartnäckigkeit haben die Zeugen Jehovas nun in einem 15 Jahre dauernden Rechtsstreit durchgesetzt, daß auch sie von den Behörden als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt und entsprechend behandelt werden müssen. …
Wenn formale Rechtstreue zum Hauptkriterium für die (steuerliche) Privilegierung von Religionsgemeinschaften wird, dann allerdings wird es bald eine Fülle solcher religiöser Körperschaften jeglicher konfessioneller Provenienz geben. Nicht alle werden von diesem Status so verantwortungsvoll und zurückhaltend Gebrauch machen wie die Kirchen. Wie lange wird sich das bewährte Nebeneinander von Staat und Kirche in Deutschland unter diesen Umständen noch erhalten lassen?"

In einem Kommentar einer anderen Zeitung  liest man: „Berlin tut gut daran, Beschwerde gegen das Urteil des Oberverwaltungsgerichts einzulegen. Die Zeugen Jehovas mit den großen christlichen Religionen gleichzustellen, hieße, einer Gemeinschaft mit eindeutig sektiererischen Merkmalen einen Rang einzuräumen, der ihr in einer offenen Gesellschaft nicht gebührt."

Eben zitierte  Zeitung meint das Votum der Evang. Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, das bekanntermaßen nicht Zeugen Jehovas-freundlich ist, als Grundlage seiner Wertung zu nehmen. Auch wenn ich die eingangs genannte Empfehlung auch befürworten würde, so jedoch nicht aus dem Grunde, weil das die EZW sagt oder nicht sagt.

Ein anderer Kommentar:
„Das Urteil des Oberverwaltungsgerichts Berlin, das den Zeugen Jehovas die Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts zuspricht, löst Unbehagen aus. Ausgerechnet Leute, die den Staat für Teufelswerk halten und aus religiösen Gründen die Teilnahme an Wahlen ablehnen, sollen Steuerprivilegien und andere Vergünstigungen erhalten? … Es sieht so aus, als ob das Urteil angesichts des demokratischen Prinzips der Gleichheit aller vor dem Gesetz zwingend gewesen sei. Dieses Prinzip gilt nicht nur für Gruppen, deren Überzeugungen einem sympathisch sind. … Es genügt, wenn eine Religionsgemeinschaft rechtstreu ist - sie ist nicht zur besonderen Kooperation mit dem Staat verpflichtet. Das ist die vielleicht wichtigste Konsequenz des Urteils und zugleich die problematischste. Denn was einerseits erfreulich liberal und tolerant wirkt, zieht andererseits die Frage nach sich, weshalb Kirchen in einem säkularen Staat überhaupt privilegiert werden sollen.
Das ursprüngliche Argument dafür - nämlich die Kirchen nach dem Ende des Nationalsozialismus in den Aufbau des demokratischen Staates einbinden zu wollen - ist durch die Entwicklung der letzten Jahrzehnte obsolet geworden. Auch in anderen Ländern gibt es ein lebendiges Gemeindeleben, ohne dass die Kirchensteuer vom Finanzamt eingezogen wird. Das Urteil von Berlin könnte Anlass für den Gesetzgeber sein, das Verhältnis von Staat und Kirche neu zu regeln. Der Entzug steuerlicher Vergünstigungen wäre schließlich nicht gleichbedeutend mit Christenverfolgung"

Geschrieben von Drahbeck am 26. März 2005 10:19:45:

Als Antwort auf: Re: t... geschrieben von D. am 26. März 2005 07:02:57:

Wie man einer Pressemitteilung des Landes Berlin entnehmen kann, steht eine abschließende Stellungnahme zum ergangenen KdöR-Urteil noch aus. Jedenfalls ist diese Pressemitteilung so verstehbar, dass die Verantwortungsträger die im Berliner Senat dafür zuständig sind, sich noch nicht abschließend erklärt haben. wie ihre jetzige Position zum Urteil ist.
Das Urteil ist das eine. Seine Akzeptierung und Umsetzung durch die Vorgenannten, das andere.

Siehe auch:

Parsimony.12828

Geschrieben von Drahbeck am 29. März 2005 07:44:20:

Als Antwort auf: Re: Abschließendes Votum steht noch aus geschrieben von Drahbeck am 26. März 2005 10:19:45:

Ein Kommentar von Patrick Bahners, in der nicht selten als "Großbürgerlich" klassifizierten "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", den ich mir so nicht anschließe, stellt insbesondere darauf ab, die Haltung der Kirchen zum KdöR-Urteil kritisch zu hinterfragen. Da wird man unwillkürlich an B... erinnert, lässt man sich diese Ausführungen auf der "Zunge zergehen". Inhaltlich könnte das auch von letztgenanntem Herrn stammen.

Aber die Diktion ist schon nachvollziehbar. Wie postulierte seinerzeit schon der auch "Großbürger" Bismarck: "Die Religion m ü s s e dem Volke" erhalten bleiben, so sein Verdikt. Warum müsse sie dass. Weil derjenige der seinen Sinn mit religiösen Phantasmen fülle, sollte er nicht gerade Islamist sein, Politikunfähig wird; was für die "Großbürger" wiederum den beabsichtigten Vorteil hat, dass sie - und nur sie - faktisch bestimmen, wohin denn die Reise geht.

Um welche Art von Religion es sich dabei handelt, ist dem "Großbürger" relativ egal. Eine engere, persönliche Bindung zur Religion hat er ohnehin nicht. Seine "Religion" heißt Dollar oder Euro, die ihm förmlich aus den Augen blitzen. Alles, was der Beförderung dieser Art von Religion dient, ist ihm recht. Dafür ist er denn auch bereit schon mal symbolische Opfer zu bringen. Siehe Rockefeller in den USA und andere, die große Stiftungen zum Nutzen der Religion ins Leben riefen. Und folgt man einer - bisher nicht bewiesenen - sowjetischen These. Die auch Rutherford's seinerzeit, die äußerst kostspieligen Radioverkündigungen, finanziell erst möglich machten.

Der ökonomisch denkende Großbürger, registriert aber auch, dass "Großkirchen-Pferd"
ist eines, dass zusehende Lahmerscheinungen aufweist. Verspricht in einem "Pferderennen" ein anderes "Pferd" eben bessere Wettergebnisse einzuspielen, dann wird eben mal auf ein anderes "Pferd" gesetzt. Genau das ist jetzt zu registrieren. Und genau diese Tendenz, bringt auch der Kommentar der FAZ "rüber".
Nachstehend sein Wortlaut:
Es folgt aus der Trennung von Staat und Kirche, daß die Gerichte bei der Festsetzung ihrer Verkündungstermine keine Rücksicht auf das Kirchenjahr nehmen. Könnte der Umstand, daß das Berliner Oberverwaltungsgericht sein Urteil im Fall der Zeugen Jehovas am Gründonnerstag gesprochen hat, den Kirchenvertretern, die in diesem Verfahren Partei ergriffen haben, nicht dennoch Anlaß zur Einkehr und vielleicht sogar zur Umkehr

In der Pressemitteilung, die Andreas Finke in die Welt geschickt hat, der zuständige Referent der „Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen", hat sich die evangelische Kardinaltugend der Nachdenklichkeit nicht niedergeschlagen. Die Richter haben festgestellt, daß es dem Land Berlin nicht gelungen ist, den Verdacht zu begründen, es mangele den Zeugen Jehovas an der von einer Körperschaft des öffentlichen Rechts zu verlangenden Rechtstreue.

Richterschelte
Was teilt Zentralstellenreferent Finke nach Abschluß des zwölfjährigen Verfahrens mit? Er wedelt zunächst mit dem Strohhalm des Winkeladvokaten: „Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig." Sodann stellt er „zwei Überlegungen" an. Erstens nimmt er Anstoß daran, daß das Gericht nicht nach dem Grundsatz semper aliquid haeret im Zweifel gegen die Grundrechte der Religionsgesellschaft entschieden hat: Die bloße Zahl der vorgelegten „Betroffenenberichte" hätte die Richter „stutzig" machen müssen.
Wir merken uns als Faustregel evangelisch wohlverstandener Rechtsstaatlichkeit: Wo viele Kläger, da erübrigt sich die Arbeit des Richters. Zweitens muß - möglicherweise unter impliziter Aufnahme neuester exegetischer Forschungen zum Auferstehungserlebnis der Jünger - das Erleben der Zentralstellenmitarbeiter als Zeugnis gegen die Zeugen Jehovas herhalten. Das Gericht sieht es nicht als erwiesen an, daß es eine Praxis des psychischen Drucks auf Abtrünnige gibt.

„Das erleben wir in Beratungsgesprächen anders." Der Ratsvorsitzende der EKD, der Berliner Bischof Huber, hat sich die Richterschelte seines Weltanschauungsexperten ausdrücklich zu eigen gemacht. „Man muß ja auch fragen, wer sonst Auskunft geben soll, wenn nicht die Menschen, die tatsächlich unter Druck geraten." Der Kirche dürfen die Auskünfte der Abgefallenen genügen, die sie zur froheren Botschaft bekehren will; vor Gericht müssen sich Anklagen objektiv erhärten lassen.

Das innere Erlebnis bietet nichts Verwertbares
Keine Beweiskraft maßen die Richter der Pamphletistik zu, die von den Gegnerforschern im Großkirchendienst tonnenweise produziert wird. Was hier über die Sitten der Konkurrenz zu lesen ist, muß als handelsübliche Übertreibung gelten, auf die der religiös neutrale Staat nichts geben kann. Wie früher das Heilige Offizium und die entsprechenden Behörden protestantischer Staaten Buch führten über die Sektierer, die dann die weltliche Obrigkeit als Ketzer verfolgte, so fahnden heute Sektenbeauftragte nach Verfassungsfeinden. Es ist der „Auftrag" der „Zentralstelle für Weltanschauungsfragen", Strömungen der Gegenwart „zu beobachten und zu beurteilen".

Aber für den säkularen Staat fällt nichts Gerichtsverwertbares ab, wo der Weltanschauungskrieg zum inneren Erlebnis wird. Schon im Kopftuchstreit gab Bischof Huber den Hilfspolizisten des Verfassungsschutzes. Wenn er nur solche Religionsgesellschaften toleriert sehen will, die ein über Gesetzestreue hinausgehendes Bekenntnis zur Verfassung ablegen, kann er sich nicht darüber beklagen, daß sich im Land Berlin die Ansicht durchsetzt, die Werteerziehung gehöre praktischerweise in die Hand des Staates.

Geschrieben von Drahbeck am 30. März 2005 06:38:40:

Als Antwort auf: Re: kann er sich nicht darber beklagen ..... geschrieben von Drahbeck am 29. März 2005 07:44:20:

Und nachfolgendes meint die FDP. Ja tatsächlich. Dass soll jene Partei mal g e w e s e n sein, die in den 1970er Jahren (lang ist her) in Teilen (Jungdemokraten) damit von sich reden machte, dass die Staat-Kirche-Verfilzung doch aufgehoben werden sollte.
Wie schon vor ihr die SPD (mittlerweile eine "halbe" Theologenpartei) knickte auch die FDP gegenüber der Kirchenlobby dann noch auf voller Linie ein.
BERLIN. Zur heutigen Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts (OVG), dass die „Zeugen Jehovas" die Voraussetzung für die Verleihung der Rechte einer Körperschaft des öffentlichen Rechts erfüllen, und der Kritik hieran, erklärt der kirchenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Hans-Michael G...:

Die Kritik von Politikern der CDU/CSU und von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN am Richterspruch ist verfehlt. Wenn sich in dem Gerichtsverfahren keine Beweise für die Verletzung von Grundrechten Dritter durch die „Zeugen Jehovas" gefunden haben, ist das Urteil so zu akzeptieren, auch wenn es schwer fallen mag. Umso mehr sind Kirchen, Gesellschaft und Politik aufgerufen, sich mit dem Thema Sekten auseinander zu setzen. Ebenso wichtig ist die Vermittlung von Werten in den Familien und in den Schulen, um die Jugend gegen die Verführung durch Sekten zu immunisieren. Ein Gerichtsverfahren kann hierfür kein Ersatz sein.

Geschrieben von Prometeus am 30. März 2005 14:05:25:

Als Antwort auf: Re: Der verlängerte Arm der CDU meldet sich zu Wort geschrieben von Drahbeck am 30. März 2005 06:38:40:

Und nachfolgendes meint die FDP. Ja tatsächlich. Dass soll jene Partei mal g e w e s e n sein, die in den 1970er Jahren (lang ist her) in Teilen (Jungdemokraten) damit von sich reden machte, dass die Staat-Kirche-Verfilzung doch aufgehoben werden sollte.
Wie schon vor ihr die SPD (mittlerweile eine "halbe" Theologenpartei) knickte auch die FDP gegenüber der Kirchenlobby dann noch auf voller Linie ein.

Nun mein lieber Drahbeck,

wunderst du dich wirklich darüber? Die Lobbyarbeit, die die beiden Großkirchen betreiben sind wohl nicht mal von allen Großkonzernen der Welt zusammen zu überbieten. Ein mir persönlich bekannter Bundestagsabgeordneter sagte mir mal, wenn ich wüsste wieviel Material er tagtäglich von kirchennahen Verbänden und Organisationen erhält nebst Einladungen, Vortragsangeboten, angebotenen Beiratstätigkeiten und sonstiger bezahlter Lobbyarbeit, ich würde mich doch sehr wundern.

Wenn also zwei Drittel der Abgeordneten quer durch die Parteienlandschaft direkt oder indirekt von den Kirchen profitieren (Gysi gehört wohl auch dazu), wen wundert es dass sogar die FDP nicht gegen die Verschärfung des §166 stimmte, sondern sich nur der Stimme enthielt?
http://www.prometeus.de.ms

Geschrieben von Drahbeck am 30. März 2005 15:55:53:

Als Antwort auf: Re: Der verlängerte Arm der CDU meldet sich zu Wort geschrieben von Prometeus am 30. März 2005 14:05:25:

Ich wundere mich eigentlich. Aber halt. Die ersten Worte des beabsichtigten Satzes sind schon falsch. Es gibt da in der Tat nichts zu wundern.

Worauf ich jetzt mal zu sprechen kommen wollte, ist der Fall einer Partei namens PdS.
Selbst die rechtsextremen Berliner "Republkaner" haben inzwischen das KdöR-Urteil kommentiert. Bei Infolink nachlesbar. Ohne Not wird deren Text aber hier von mir nicht wörtlich zitiert. Aus prinzipiellen Gründen. Selbst vorgenannte "Republikaner" servierten einen abgewandelten CDU-Abklatsch. Sie sortieren auch Religionen in die Rubriken "Gute" und "Schlechte". Jene denen die CDU das Prädikat "gut" zubilligt, dass wäre auch in "Republikaner"-Sicht als "gut" zu bewertende. Die können und sollen wie gehabt, weiter voll privilegiert sein. Lediglich im Falle Islam, da will man die Vokabel "auch eine gute" Religion nicht gelten lassen. Tja, und weil schon im braunen Reich die Zeugen Jehovas nicht als "gut" angesehen wurden, hat es sogar eine gewisse "Folgerichtigkeit", dass nunmehr auch die Berliner "Republikaner" den Zeugen den Stempel verpassen keine gute Religion zu sein.

Eigentlich wollte ich aber nicht über jene die deutsche Wehrmacht verklärenden Herrschaften reflektieren. Eigentlich wollte ich eigentlich über die PdS reden.. Zugegeben "Jungle World" (hier auch dokumentiert), hat in (für mich akzeptabler Art und Weise), das KdöR-Urteil inzwischen kommentiert. Auch anders tendenzierte Organe,  haben das schon getan. Wer indes es bisher noch nicht kommentiert hat (neben der SPD, von der "Theologenpartei" erwarte ich ohnehin nichts), ist das PdS-Organ "Neues Deutschland". Jedenfalls ist mir kein dortiger Kommentar zum Thema, bisher bekannt geworden (wenn doch, dann möge man mich noch eines besseren belehren).

Auch das "wundert" mich nicht. Deren vorletzte Vorsitzende, eine gewisse Gaby Z... diente sich den Kirchen in geradezu penetranter Weise an. Den Artikel in einer Kirchenzeitung habe ich selber gelesen, wo sie sich dahingehend zitieren lässt, dass sie bei ihren immer mehr werdenden Kirchenbesuchen, lediglich bedaure, die Kirchenlieder nicht mitsingen zu können, weil sie die in ihrer SED-Zeit nicht gelernt. Ein solches ausgesprochenenes Bedauern sagt wohl alles aus.

Eines haben vorgenannte Parteien mit ihrem taktieren allerdings auch erreicht. Ich kenne in Deutschland derzeit keine Partei, von der ich sagen könnte; in etwa versucht sie in diesen Fragen eine Linie zu fahren, die sachbezogen angemessen ist.

Daraus ergibt sich für mich die Schlussfolgerung "am Wahltag der Zahltag sein kann", das auch entsprechend zu berücksichtigen.

Geschrieben von D. am 30. März 2005 09:18:40:

Als Antwort auf: Re: Der verlängerte Arm der CDU meldet sich zu Wort geschrieben von Drahbeck am 30. März 2005 06:38:40:

Antisäkularer Sündenfall
so die Kommentar-Überschrift in einem Blatt. Na sagen wir es mal so. Wenn es denn viele Leser haben sollte. Alrbundesrepublikaner dürften unten ihnen so gut wie nicht vertreten sein. Allenfalls über die jetzt ja auch mögliche Schiene Internet.

Nun würde ich solch einen Kommentar sicherlich nicht so schreiben, wie der dortige Herr ivo bozic.

Aber in Kenntnis so mancher anderen Kommentare in der Presse, "Strickmuster 08!5" würde es mit doch etwas schwer fallen, diese Charakterisierung auch auf diesen Kommentar zu übertragen. "Bejubeln" indes würde auch ihn ich nicht.

Der Kommentator meint auch, man mag  ihnen den kleinen Sieg über die anderen Kirchenmänner gönnen. Die nämlich ärgern sich schwarz und protestieren heftig. Ausgerechnet die repressive Ausrichtung der Religion werfen sie den Zeugen vor. Die haben es nötig!
Sicher, die Zeugen lehnen Bluttransfusionen ab, gängeln ihre Kinder, sind wissenschaftsfeindlich, erzkonservativ und leben sowieso völlig hinterm Mond. Aber solange Päpste und Bischöfe gegen Frauen, die abtreiben, und gegen Schwule hetzen und Verhütung untersagen, sind sie als Ankläger einer repressiven Religion denkbar ungeeignet. "

Dann geht es weiter auch mit der Aussage:
"Bei aller Schadenfreude im Hinblick auf die beiden großen Kirchen darf dennoch nicht übersehen werden, dass das Urteil ein weiterer Schritt ist, die verfassungsmäßig vorgeschriebene Trennung von Staat und Kirche aufzuheben. Schon der konfessionell gebundene Religionsunterricht an den Schulen, das Eintreiben der Kirchenbeiträge durch den Staat in Form von Steuern, Zuschüsse für Kirchenbauten, staatlich finanzierte Gehälter von Kirchenpersonal, die konfessionelle Ausbildung von Theologen an den Universitäten, die Militärseelsorge, all das und mehr steht dem schon immer entgegen. "

Das allerdings würde ich grundlegend anders sehen. Anstatt eines Schrittes in Richtung der Trennung von Kirche und Staat, wird ja das gerade Gegenteil praktiziert.

Mag die Brille jenes Herrn nicht zwangsläufig rosa gefärbt sein. Mächtig verdreckt indes erscheinen seine Brillengläser wohl schon....

Geschrieben von Drahbeck am 02. April 2005 07:02:06:

Als Antwort auf: Re: Antisäkularer Sündenfall geschrieben von D. am 30. März 2005 09:18:40:

Dieter Nuhr hatte es ja schon vorgemacht, wie man die Zeugen Jehovas-Angelegenheit angehen könne. Wenn die bei ihm klingeln, so belehrt er. Die schickt er nicht weg, nein die bittet er zu sich herein, kredenzt ihnen einen Kaffee, und lässt sich dann eine Stunde lang vom Weltuntergang erzählen, "weil das so schön schaurig ist".
Und dann, wenn sie denn denken: "Jetzt haben wir ihn missioniert", wirft er ins Gespräch ein:
"Ich glaube, dass der Mensch von Gott für die Ekstase gemacht ist".
Und registriert: "In leuchtenden Buchstaben erscheint auf ihren Stirnen das Wort: Error".
Und das ist so schön, weiß Nuhr abschließend zu berichten!

Derart inspiriert, verwundert es wohl nicht, dass auch für andere "Nuhr-Interpreten" die Zeugen Jehovas, mittlerweile Thema geworden sind. So auch im nachfolgenden Beispiel.

Mit Zeugen Jehovas ans Ende der Welt?
Die Zeugen Jehovas sind jetzt in Berlin eine anerkannte Religion. Die evangelische Kirche hält das für das Ende der Welt! Doch wozu die Aufregung? Schließlich sind auch die Protestanten erst vor ein paar Hundert Jahren von der "Erregung öffentlichen Ärgernisses" zur "Körperschaft öffentlichen Rechts" befördert worden!

Und in Berlin bedeutet es eigentlich nur Ärger, wenn man zum öffentlichen Recht gehört. Schließlich ist die Stadt pleite. Die Zeugen Jehovas hingegen sind reich. Statt ergebnislosen Briefen an das Finanzamt fragen Sie demnächst einfach einen "Wachturm"-Verteiler, wo eigentlich Ihre Steuerrückzahlung bleibt, und ob er Ihnen schon mal einen Vorschuss geben mag!

Ganz gemein ist bei den Zeugen Jehovas (wie bei den meisten anderen Religionen auch) die erpresserische Panikmache, die einem bei versäumtem Eintritt in die Sekte ein Leben in der Hölle nach dem baldigen Weltende prophezeit! Viele Hartz-IV-Empfänger zucken da nur ratlos die Achseln und fragen sich, ob sie das Ende der Welt nicht bereits verpasst haben!

Andererseits gibt es handfeste Argumente für die Zeugen Jehovas: Sie dürfen kein fremdes Blut zu sich nehmen! Sicher stirbt das eine oder andere Kind, weil es keine lebensrettende Bluttransfusion erhält, aber auch Vampiren und anderen Blutsaugern ist der Eintritt in die Sekte für immer verwehrt! Angesichts dieser quasi anti-steuerlichen Blutsaugerfeindlichkeit der Bewegung muss man schon mal nachfragen, ob die Zeugen Jehovas nicht in Wirklichkeit eine Tarnorganisation der FDP sind?! Das wäre wirklich eine Erregung öffentlichen Ärgernisses!

Ach ja, wenn es gilt vermeintliche "Morgenluft" zu wittern, dann kann man schon vielerlei Beobachtungen machen. Das der Pressedienst der Adventisten (APD) das Zeugen Jehovas-Urteil auch aufgegriffen hat, kann man ja noch nachvollziehen. Wähnt man doch damit den eigenen KdöR-Status, den man in Deutschland schon einige Zeit besitzt, zusätzlich bestätigt bekommen zu haben. Aber das ist wohl eher marginal für die Adventisten. Für etwas, was man schon hat, noch einen Preis zu zahlen, ist wohl auch in diesen Kreisen nicht üblich. Der "Marktwert" erschließt sich für die Adventisten, mehr auf einer anderen Ebene.

Da soll es ja immer noch welche geben, nicht sonderlich Informierte, wie man wähnt, denen auch im Falle Adventisten das Wort "Sekte" über die Lippen flutscht. Unerhört, befinden letztere, wo wie uns doch selbst als protestantische Freikirche bezeichnen, noch dazu mit KdöR-"Siegel".

Zu ihrem "Trost" mag angemerkt werden, dass gleiches Ungemach auch sogenannte Freikirchen wie Baptisten und Methodisten und ähnliches in den 1920er Jahren noch ereilte, dieweil die damals auch schon KdöR waren.
Es dauert halt seine Zeit, bis sich das mit der KdöR auch bis nach "Hintertupfingen" durchgesprochen hat.

Und was das "Morgenluft wittern" anbelangt. Wundert es einem, dass die "Islamische Gemeinschaft Milli Görus" auch das KdöR-Urteil aufgreift? Mich jedenfalls, wundert es nicht.

Geschrieben von Rudi am 02. April 2005 09:32:49:

Als Antwort auf: Re: Antisäkularer Sündenfall geschrieben von Drahbeck am 02. April 2005 07:02:06:

Jipp!
Wird von jetzt an evt. alles offenbar, was im Versteckten evt. vorhanden war. Alles worüber man gmunkelt und spekuliert hat, alles wofür man so wenig Beweise hatte?
Vielleicht doch eine weise Entscheidung des Gerichtes Licht eine langjährige diff. Angelegenheit zu bringen?

Was mich noch interessieren würde, sind die ZJ in irgendeinem anderen Land dieser Erde auch so was wie eine Kp des öffentl. Rechtes?

Geschrieben von Drahbeck am 02. April 2005 10:39:40:

Als Antwort auf: Re: Antisäkularer Sündenfall geschrieben von Rudi am 02. April 2005 09:32:49:

"Körperschaft des öffentlichen Rechts" ist weltweit, bezogen auf das Religionsthema, eine einmalige - traurige - deutsche Besonderheit. Das gibt es nirgends anders in dieser Form.

Weder in den USA, mit ihrer - theoretischen - in der Verfassung verankerten Trennung von Staat und Kirche (in der Praxis auch dort mehr als desavouiert. Immerhin hat es die dortige Religionslobby noch nicht geschafft, ihren Funktionärs-Nachwuchs an staatlichen Universitäten, zu lasten des Steuerzahlers, als Zahlemann, ausbilden zu lassen. Wie das in Deutschland der Fall ist.) Schande über dieses Land!. In den USA müssen die Kirchen dazu ihre eigenen Schulen (teilweise auch Universitäten. Beispiel Mormonen) unterhalten. Das gilt auch für die WTG. Auch sie kann ihre "Gileadschule" dort nicht zu finanziellen Last des Staates betreiben. Zwar gibt es dort auch dafür Steuervergünstigungen. Eine Besteuerung wie reine Wirtschaftsunternehmn, erfahren diese kirchlichen Einrichtungen, auch dort nicht. Aber immerhin, besteht schon ein wesentlicher Unterschied zu deutschen Verhältnissen.

Im Falle Deutschland war maßgebend, dass zu "Kaisers Zeiten" hier die Kirchen Staatskirchen waren. Mit Einführung der den Kirchen verhaßten Demokratie, stellte sich die Frage, wie es diesbezüglich weitergehen soll. Zeitweise gab es in den "Revolutionswirren", einen Kultusminister namens Adolf Hoffmann. Der war auch bei den Kirchen besonders verhasst. Auch deshalb weil er schon früher kirchenkritisches publiziert hatte. Von den Kirchen als "Zehn Gebote Hoffmann" als Spitzname bezeichnet. Wäre es nach Hoffmann gegangen, hätte sich der Kirchenfilz nicht so ausbreiten können, wie es tatsächlich der Fall war.

Aber nicht nur im Falle der Kulturpolitik schlug die Reaktion zurück. Auch auf anderen Ebenen. Das in Deutschland 1933 der braune Rattenfänger die Macht usurpieren konnte, ist das sichtbarste Signal dafür. Und die Kirchenlobby setzte denn alles daran, Hoffmann zu Fall zu bringen, was ihr auch gelang.

Die Weimarer Republik - politisch äußerst instabil - kennzeichnete sich auch durch widernatürliche Koalitionen, was selbst für Hitler Propagandamaterial wurde. So solche Koalitionen zwischen der SPD (de facto nicht mit der heutigen Partei gleichen Namens vergleichbar. De jure wohl, aber nicht de facto.) Damals hätte sich kaum ein Theologe in jene Partei verirrt. Heute sehe man sich nur den von dieser Partei gestellten Bundestagspräsidenten (Thierse) an und man weiß Bescheid.

Jene damalige SPD koalierte auch mit der (katholischen) Zentrumspartei. In dieser "Gemengelage" entstand als Mogelpackung der KdöR-Status.
Man kam den vormaligen Staatskirchen dahingehend entgegen, dass man ihnen diesen gegenüber dem normalen Vereinsrecht privilegierten Zustand einräumte. Man musste aber auch registrieren, die religiöse Szene hatte sich deutlich sichtbar, verbreitert, es gab nicht "nur" diese vormaligen Staatskirchen. Diesen Freikirchen an die man dabei besonders dachte, räumte man das Recht ein, auch KdöR werden zu können, wenn sie gewisse Voraussetzungen erfüllten. Einmal: Sie müssten einen diesbezüglichen Antrag stellen. Ohne eígenen Antrag lief diesbezüglich nichts. Und sie müssten auch die Gewähr der Dauer bieten, was dann in einem verwaltungstechnischen Prüfungsverfahren näher untersucht werden würde.

Die meisten der als sogenannte Freikirchen" klassifizierten (Baptisten, Methodisten und andere mehr) stellten solche Anträge, und bekamen schon zu Weimarer Republikzeiten, den gleichen Status als KdöR. den die "Großkirchen" innehatten. Aber - kurioserweise - verlieh selbst das Hitleregime - ansonsten nicht gerade für "Kirchenfreundlichkeit" bekannt - noch einmal solch einen Status. Hatte das Hitlerregime auch ein eigenes - ziemlich macht- und bedeutungsloses Kirchenministerium unter Kerrl ab 1935. So konnte besagtes Kirchenministerium seine Bedeutungslosigkeit durch diese KdöR-Verleihung noch einmal kaschieren.

Und wer war denn nun der Begünstigte, der selbst in der Nazizeit noch zur KdöR aufsteigen konnte, mag man rückfragen. Auch die Antwort darauf macht deutlich. Es waren reine politische Motive, die da wirksam wurden. Hitler hatte auch keine Skrupel (in der Dissertation von Zehrer nachzulesen), die Freikirchen zu korrumpieren, dergestalt, dass einer ihrer Funktionsträger, eine heißbegehrte Orgel für seine Kirchengemeinde vom "Führer" höchstpersönlich geschenkt bekam. Kennt man Hitler's kirchenpolitische Überlegungen, verwundert dieser Schachzug schon gar nicht mehr.

Und so lag es in der Konsequenz dieser Linie, dass auch die "Russisch Orthodoxe Kirche" in Deutschland, zu Nazizeiten noch KdöR wurde.
Dazu muss man auch beachten. Der Umschwung im ehemaligen Russland, vom Zarentum zur Sowjetunion, produzierte auch eine gewaltige Emigrantenwelle, deren Hauptzielland Deutschland wurde. Und auch hierzulande etablierte sich in der Folge dessen die ROK. Diese deutsche ROK war aber keineswegs "Moskauhörig". Eher war das Gegenteil der Fall. Das Naziregime honorierte damit lediglich den Umstand, dass sie in aktiver Opposition zu Moskau stand.

Nach Ende des Naziregimes gab es dann (in der alten BRD), welche die KdöR-Gesetzgebung der Weimarer Republik faktisch übernommen hatte, nochmals Anfang der 50er Jahre einen gewaltigen Schub in der religiösen Szene, was die KdöR-Angelegenheit betraf. Alles was etwas auf sich hielt, egal ob Adventisten, Neuapostolen, Heilsarmee, Christliche Wissenschaft usw., wollte und wurde KdöR. Nachdem diese Klientel "abgefrühstückt" war, trat lange, lange Jahre, mehr oder weniger eine Pause in der KdöR-Angelegenheit ein.

Der "Eisbrecher", der sie durchbrochen, ist bekannt. Sein Name "Zeugen Jehovas" von "Babylon der Großen" und "Bismarck's" (Die Religion muss dem V o l k e erhalten bleiben) Gnade.

Geschrieben von Prometeus am 02. April 2005 12:13:12:

Als Antwort auf: Re: Antisäkularer Sündenfall geschrieben von Drahbeck am 02. April 2005 07:02:06:

... auch sogenannte Freikirchen wie Baptisten und Methodisten und ähnliches in den 1920er Jahren noch ereilte, dieweil die damals auch schon KdöR waren.

Meines Wissens nach sind die Genannten seit 1930 KdöR.

Geschrieben von D. am 17. April 2005 09:13:27:

Als Antwort auf: Re: Antisäkularer Sündenfall geschrieben von Drahbeck am 02. April 2005 10:39:40:

Steuern vom Antichrist
Die Folgen des Urteils ... sind noch nicht abzusehen.

Geschrieben von Mumpitz am 25. März 2005 18:04:29:

Als Antwort auf: Re: S... Online geschrieben von Benjamin am 25. März 2005 17:03:26:

> In einem Punkt muss ich zustimmen!
Zu Kriegszeiten, saßen die Zeugen im Gefängniss oder Konzentrationslagern!

*** Stimmt ! Das waren aber nicht die ZJ wie man sie heute kennt. Und was die damals glaubten, hat mit der Lehre von heute nicht mehr viel zu tun. Zudem sind die meisten nicht einmal ihrer eigenen Gewissensentscheidung, sondern den Vorgaben Rutherfords gefolgt, der ursprünglich in peinlicher Weise ein Arrangement mit Hitler gesucht hatte und sie erst, als das fehlschlug, zur Gehorsamsverweigerung aufgerufen hatte.

Man lese Gebhard "Die Geschichte der ZJ" und J. Penton's neues großartiges Buch "Jehovah's Witnesses and The Third Reich". Daraus ergibt sich ganz klar, daß die heutige verlogene und milliardenschwere Watchtower Society das traurige Schicksal der damaligen Bibelforscher nur instrumentalisiert, um ihre eigenen Interessen zu maximieren.

Geschrieben von Mumpitz am 25. März 2005 19:18:15:

Als Antwort auf: Re: ZJ und die KZs geschrieben von Benjamin am 25. März 2005 18:55:07: Daß es nicht zur Einigung mit Hitler kam, lag aber nicht an der "Standfestigkeit" Rutherfords, sondern daran, daß Hitler sich überhaupt nicht auf diese Sekte einlassen wollte. Auch wenn sie in ihrer feigen Niedertracht das Judentum übelst beschimpft hatte, kam ein Eingehen auf diese frechen und verlogenen Kläffer nicht in Frage !!! Das ist somit kein Verdienst der Bibelforscher.

Geschrieben von Benjamin am 25. März 2005 19:44:07:

Als Antwort auf: Re: ZJ und die KZs geschrieben von Mumpitz am 25. März 2005 19:18:15:

Ich weiss jetzt nicht ob es sich um diesen Brief an Hitler Handelt aber ein paar Ausszüge: Des Briefes von Rutherford an Hitler sind auch hier nachzulesen

19452Hitler

Sie wurden bereits von Gebhard Kommentiert!

Ich Persönlich erkenne jedoch nicht das hier ürgendwelche Kompromisse mit Hitler eingegangen werden sollen!
Es wird doch legiglich darum gebeten das Verbot gegen die Zeugen aufzuheben!
Der Hitlergruss wird nachwiefor verweigert, noch sonst ürgendein entgegenkommen Angeboten!

Rutherford hat lediglich versucht an Hitler zu Appelieren, und sich die Sache mit dem Verbot nochmal zu überlegen!

Es ist richtig das z.B. die Zeugen Jehovas nicht Aktiv gegen Hitler gekämpft haben oder den NS Staat!
Das wird aber auch Heute nicht behauptet!

Das ein Appell an Hitlers " Verstand" felschlagen würde hätte sich Ruterhford vieleicht denken können, aber er hat es halt versucht!

Ich glaube auch Nicht dass einige Zeugen sich haben Hinrichten lassen (übrigens obwohl ihnen meist noch die möglichkeit gegeben ihren Glauben abzuschwören und die Freiheit zu erlangen) Nur Weil Rutherford das von ihnen verlangt hat!
Sowas hat mit einem Tiefen inneren Glauben zu tun das Richtige zu tun!

Geschrieben von Drahbeck am 25. März 2005 20:52:10:

Als Antwort auf: Re: ZJ und die KZs geschrieben von Benjamin am 25. März 2005 19:44:07: Benjamin bringt die Sachlage etwas durcheinander.
Bei dem in der Zeitschrift "Trost" im Jahre 1937 (und erneut im Jahre 1945) veröffentlichten Schreiben an Hitler. Siehe 19452Hitler

handelt es sich um das Schreiben eines anonymen, nicht namentlich genannten Zeugen Jehovas. Aller Wahrscheinlichkeit eines deutschen Zeugen Jehovas. Die Wahrscheinlichkeit, dass "Rutherford" der Verfasser jenes im "Trost" 1937 veröffentlichten Schreibens war, kann mit mehr als 80prozentiger Sicherheit ausgeschlossen werden.
An vorgenanntem Schreiben ist bemerkenswert, dass abstellen auf Hitlers "Mein Kampf". Das vermeintliche "gut zureden" dass man sich doch nur verkannt wähne. Es atmet also durchaus einen gewissen Geist der Kompromißbereitschaft. Und das zu einem Zeitpunkt noch, wo nur wenige Monate vorher, im Jahre 1936, die Gestapo zum ersten, umfassenden Vernichtungsschlag, insbesondere gegen das deutsche Führungspersonal, die Köpfe also, der Zeugen Jehovas, ausgeholt hatte.

Hätte jener Briefschreiber indes bloß diesen Brief abgesandt, hätte man das als private, zeitbedingte Meinung, durchgehen lassen können. Aber in dem Moment, wo die offizielle Zeugen Jehovas-Zeitschrift "Trost", dieses Schreiben abdruckte, erlangte es quasi einen amtlichen Charakter; zumal "Trost" weder 1937 noch 1945, noch zu einem anderen Zeitpunkt, eine eventuelle, und sei es auch nur vorsichtige, Distanzierung von einigen seiner anfechtbaren Passagen vornahm.

Indes auch Rutherford hat "seinen Part" gespielt. Am 25. Juni 1933 fand bekanntlich die Berlin-Wilmersdorfer Veranstaltung, mit der Publizierung der "Erklärung" statt. ergänzt wurde diese "Erklärung" noch durch diverse Anschreiben an Behördenmitarbeiter, und auch an Hitler selbst. Auch diese Begleitschreiben haben "es in sich". Inwieweit Rutherford an der letzten Variante ihrer Ausformulierung beteiligt war, kann man in Frage stellen. Man kann es also Balzereit und Co anlasten, was Zeugen Jehovas, heutzutage mit Vorliebe tun. Dagegen steht fest.. Rutherford war im Vorfeld in Deutschland. Rutherford ließ im Vorfeld der Hitlerregierung das Angebot zukommen, persönlich mit ihr in der Verbotssache verhandeln zu wollen. In Sachsen etwa (eine Zeugen Jehovas Hochburg), waren die Zeugen Jehovas schon lange vor dem Preußenverbot verboten worden. Rutherford druckte jene "Erklärung" vom 25. 6. 1933 im 1934er Jahrbuch im vollen Wortlaut ab. Damit hat er sich mit ihr zugleich auch voll identifiziert zum damaligen Zeitpunkt.

Er ließ auch durch sein Berner Sprachrohr Harbeck, die deutschen Zeugen Jehovas im Jahre 1933 beschwichtigen. Verbot anerkennen, nicht offen dagegen opponieren; so die Harbeck'sche Marschroute. Noch 1935 verhandelte der in der Schweiz sitzende Harbeck weiter, persönlich mit den Nazibehörden, obwohl inzwischen einiges vorgefallen war. Harbeck rühmte sich auch, eigens der Naziforderung nachgekommen zu sein, seinen "Stammbaum" offenzulegen, und so den Beweis anzutreten, keine jüdischen Vorfahren zu haben. Es gibt also durchaus einige dunkle Punkte in der zeitgenössischen Zeugen Jehovas-Geschichte, an die man heute seitens der Zeugen Jehovas nicht gerne erinnert werden mag. Ein übles Beispiel dieser Art ein gewisser "Moralapostel" in der "Wikipedia". Behagt es letzteren auch nicht, dass ihre dunklen Punkte auch benannt werden.
So wäre dazu nur eines zu sagen. Allem Gekläff der Zeugen Jehovas-Apologeten zum Trotz.
Die Karawane zieht weiter, auch wenn die Hunde bellen. Daran wird auch die KdöR-Image-Aufwertung nichts andern.

Zum Thema Berlim-Wilmersdorfer Veranstaltung und ihren dort "verabschiedeteten" Papieren. Siehe unter anderem:

Das Thema Anbiederung

Geschrieben von Benjamin am 25. März 2005 21:41:30:

Als Antwort auf: Re: ZJ und die KZs geschrieben von Drahbeck am 25. März 2005 20:52:10: Ok wie ich schon sagte war ich mir mit dem Verfasser des erwähnten schreibens nicht sicher! Meine Kritik an der Kritik bleibt jedoch auch nach durchlesens des Themas " Anbiederung..." in der Sache bestehen!

Hier wird lediglich aufgezeigt, das die ZJ alles versucht haben ürgendwie noch Ihre Haut zu retten! Solange es nicht gegen den Grundsazt Gottes wiederspricht!
Z.B das aufzeigen das man im grossen und ganzen nicht gegen die Gesezte des Staates wiederspricht!
Ein Einverständniss des Offenlegens des Stammbaumes.
Eine Erklärung das man von Juden keine monetäre Unterstüztung erhalten hat usw.

Alles eine Reaktion auf Kritikpunkte der Nazis an den JZ.

Ein Kompromiss der Eigentlichen Streitpunkte die dazu geführt hätten das die damaligen " Bilbelforscher " nicht in KZs gekommen wären hat nie Stattgefunden!
Es wurde immer der Fahnengruss der Hitlergruss und der Militärdienst verweigert!

Es ist jedoch richtig das sich ZJ nicht gegen das NS Regime ansich gerichtet haben! Sie waren und sind Politisch nicht Aktiv!
das Wurde aber auch nürgendwo behauptet!

Geschrieben von Drahbeck am 23. März 2005 06:20:10:

Als Antwort auf: Re: Abgerechnet wird immer erst "nach Tisch" geschrieben von Drahbeck am 29. Januar 2005 07:48:44:

Einem Text auf einer der Internetseiten von Herrn Gloeckel (Münchnernotizen) unter der Überschrift "Kompetenzen und Inkompetenzen im Umfeld von Otto Schily" kann man entnehmen, dass die Eingabe von Herrn Gloeeckel an das Bundesinnenministerium, wohl nicht die von ihm gewünschte Resonanz erzielte.

Man mag das bedauern; andererseits war das wohl angesichts der Machtverhältnisse in diesem Lande voraussehbar.

Dazu gehört wohl auch, dass die morgige Urteilsverkündigung in Sachen KdöR-Prozess, zeitgleich auf jenem Tag fällt, an dem die Zeugen Jehovas ihr jährliches Abendmahl feiern. Auf das sie wohl noch etwas "mehr zu feiern" haben. Ob sich nach der Feier dann noch ein gewisser "Katzenjammer" einstellt, wird sich ja wohl irgendwann noch offenbaren. Versteht man die Sachlage richtig, hat die jeweils unterlegene Partei (morgen unterlegene Partei) zwei Optionen:
Das Urteil zu akzeptieren und umzusetzen. Oder eine weitere "Runde" einzuläuten. Die Antwort auf diese Frage, dürfte die eigentlich spannendste sein.

www.muenchnernotizen.info/Religion/Zeugen_Jehovas/Anzeige/2303_xx_05.html

Geschrieben von Drahbeck am 24. März 2005 07:44:51:

"Passend" zum heutigen Abendmahl der Zeugen Jehovas, vielleicht mal eine Abendmahlszene aus dem Photodrama von Russell.

Bezogen auf Deutschland, vielleicht mal ein paar Zahlen der Gedächtnismahl-Anwesenden, aus den letzten Jahren.
Im Jahre 1991 (alte BRD) 226.956 Anwesende (zuzüglich 42.227 Anwesende im Bereich ehemalige DDR).
Spitzenwert (Gesamtdeutschland) dann im Jahre 1995 mit 291.797.
Dieser Wert sank bis zum Jahre 2000 auf 270.956.
Danach ist wieder ein Anstieg zu registrieren; sodass für 2004 284.573 genannt werden.
Geschrieben von Der Antichrist am 13. April 2005 12:26:54:

Als Antwort auf: Abendmahl geschrieben von Drahbeck am 24. März 2005 07:44:51:

Es ist kein Wunder, dass die Zahl der Zeugen Jehovas in Deutschland, die zum Abendmahl kommen, immer weiter wächst. Sobald es den Menschen in einem Land schlecht geht, versuchen sie sich an etwas zu klammern, das ihnen Hoffnung gibt. Ein besseres Leben in einem neuen Paradies, in dass nur nette und liebe Menschen (Zeugen Jehovas) hineindürfen. Dort geht es allen dann viel besser, so wie man sich halt das eigene Paradies vorstellt. Dies betrifft ganz besonders ältere Menschen, die ggf. einem Ehepartner etc. verloren haben, für die das Leben keine Hoffnung mehr parat hat. Bei den Zeugen Jehovas wir jeder herzlich aufgenommen, man kümmert sich um NEUE, man findet sehr schnell Anschluss und erhält innerhalb kürzester Zeit neue Freunde. Dieser Vorgang dauert solange, bis eine/r Neue/r in die Versammlung kommt oder man selbst schon einige Zeit dort ist oder sich hat taufen lassen. Danach wird man zum Selbstläufer und die Anderen ziehen sich dezent zurück. Nach einiger Zeit freundet man sich mit gleichgesinnten innerhalb der Versammlung an. Zu diesem Zeitpunkt hat man es sich in der Regel mit allen anderen "früheren" Freunden oder der Familie verscherzt und es bleiben nur noch die Zeugen Jehovas aus der Versammlung. Daher wächst die Zahl der alten Menschen die zum Abendmahl kommen jedes Jahr an.

Noch etwas zu meinem Namen. Den habe ich von meinem Bruder erhalten, nachdem ich mein Ältestenamt abgelegt hatte, weil ich mit den Machenschaften der Mitältesten nicht mehr einverstanden war.

Geschrieben von Drahbeck am 13. April 2005 13:00:30:

Als Antwort auf: Re: Abendmahl geschrieben von Der Antichrist am 13. April 2005 12:26:54:

Wer den Hartz-IV-Geplagten, keine echte Hilfe zu bieten vermag, der ist wohl bald an dem Punkte angelangt, wie weiland der "eiserne Kanzler" Bismarck und seine Nachfolger. Nur noch eines lauthals zu schreien.

Die Religion müsse dem V o l k e erhalten bleiben.

Warum? Weil man deren Opiatcharakter nur zu gut kennt und gezielt einsetzt.
Diese Schauspiel kann man ja gegenwärtig auch wieder in der "Schwatzbude" namens Deutscher Bundestag beobachten, wo sie denn um die Wette in einer sogenannten aktuellen Stunde darum wetteifern, wer der professionellste Opiumverkäufer diesbezüglich ist.
Schon verständlich, dass sich dergestalt auch neue Optionen für die WTG eröffnen.

Dabei wurde sichtbar, mit dem seinerzeit im Lande Brandenburg - mühsam - eingeführten LER-Unterricht hat sich die gesammelte Reaktion, bis heute noch nicht abgefunden. Das wird nun wieder im Falle Berlin deutlich. Berlin geht nun einen kleinen Schritt weiter, und möchte diesen LER-Unterricht obligat machen. Das wagte man in Brandenburg schon nicht. Und prompt setzt das zu erwartende Wolfsgeheul ein.

Dabei verdrängt man b e w u s s t , billigt man den Großkirchen zu, LER-Unterricht durch ihr Angebot Made staatlich bezahlter Eigenbau, ersetzen zu können. Dann kann man jenes erkämpfte Recht auch den Islamisten und einigen anderen, letztendlich n i c h t verweigern. Das indes zählt für die Opiat-Apostel nicht.

Es ist wirklich ein Trauerspiel.

Geschrieben von D. am 17. März 2005 21:50:54:

Als Antwort auf: Detailzahlen geschrieben von D. am 04. Februar 2005 04:37:40:

Eisenberg (Thüringen). Die Region erstrecke sich über den Raum Eisenberg hinaus bis nach Stadtroda, Hermsdorf, Münchenbernsdorf und Wolfersdorf.
Dort gab es, gemäß Selbstdarstellung im Jahre 2004 etwa 120 Predigdienstbericht abgebende Zeugen Jehovas

Geschrieben von Bauer am 18. März 2005 23:35:36:

Als Antwort auf: Religion? Warum? geschrieben von EL am 18. März 2005 08:23:40:

Jehovas Zeugen leben dafür, Leuten wie dir zu sagen, dass so zu leben dazu führt, dass Gott alle diejenigen die das nicht glauben bald töten wird.

Predigen, predigen,

Dabei ist das so ein Nonsens.

Das Predigen und der JZ-Glaube.

Arme, irregeführte Menschen

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