„Es bleibt aber anzumerken, dass – wie auch in anderen Ländern – Privilegien, welche anderen nicht katholischen (oder allgemeiner: nicht großkirchlichen) Religionsgemeinschaften problemlos eingeräumt wurden, von den Zeugen Jehovas stets mühsam und auf gerichtlichem Weg erkämpft werden mussten – auch dies eine Form der langwierigen Diskriminierung."
Dieser Satz sagt denn wohl schon alles.
Privilegien, und nochmals Privilegien will man haben!
Also sprach Frau Angela Nerlich, auch in Luxemburg sei eine Privilegierung
möglich. Nur ärgerlich, mit einigen „Kröten" verbunden, zu deren
Herunterschluckung man sich derzeit noch nicht durchringen könne.
„Überdies hat der Staat, wenn er bis dato auch selten davon Gebrauch macht, in kircheninternen Verwaltungsfragen ein Wort mitzureden. Und die oberste Vertretung der Religionsgemeinschaft muss den Eid auf den Großherzog schwören. Im Gegenzug subventioniert der Staat diese Religionsgemeinschaften in gewissem Umfang aus Steuergeldern."
Na dann warten wir mal ab, wenn auch diese „Kröte" noch heruntergeschluckt
wird. Es wäre wohl nicht die erste.
Weiter meint der schon genannte Herr Wörnhard, in seiner Klageliste mit
einfügen zu sollen:
„Auch die bis in die Gegenwart andauernden, an die Verfolgung unter den kommunistischen Diktaturen mahnenden Aktionen gegen Jehovas Zeugen in Russland und anderen Republiken, die aus der ehemaligen Sowjetunion hervorgegangen waren, sind oft mitgeprägt von „Fernwirkungen" der Falschanklagen, die auf westeuropäische „Anti-Sekten-Gruppen" zurückgehen."
Überhaupt hat Herr Wörnhard noch ein paar weitere Klagen zu vermelden.
Desweiteren auch die:
„Einmal verlangten Gegner sogar die Inspektion des Bauplatzes, auf den der Kongresssaal von Prato (Toskana) errichtet wurde, indem sie mit Vorwürfen an die Presse gelangten, die freiwilligen Helfer seien in Wirklichkeit bezahlte Schwarzarbeiter außerhalb gesetzlicher Normen und ohne Versicherung."
Aber dazu hat Herr Wörnhard selbstredend eine aus seiner Sicht plausible Erklärung. Und zwar die:
„Es war klar, dass es sich beim Einsatz der freiwilligen Helfer, die sich aus den Reihen der Glaubensgemeinschaft für dieses religiöse Bauprojekt unentgeltlich zur Verfügung gestellt hatten, nicht um einen „Arbeitsvertrag" handelte."
Tja die dümmsten Schweine suchen sich halt ihren Metzger selbst, wäre dazu
als Gegenkommentar nur festzustellen.
Dies alles und noch ein paar mehr Events sind nachlesbar in einem auf drei
Bände konzipierten Werk mit dem Titel:
„Jehovas Zeugen in Europa – Geschichte und Gegenwart" von dem nun der erste
Band erschienen ist.
Als Mit-Herausgeber, zeichnet wieder mal, das ja nicht unbekannte derzeitiges
Parteimitglied der Linken, Herr Besier. Einst sich von dem Alt-Kanzler Helmut
Kohl promoten lassend, und was für Skrupellose keine Problem ist, heute in der
Partei (mit auch) Alt-Stalinisten, seine "Heimat" gefunden habend.
Letzterer meint dann auch noch in der wohl ihm primär zuzuschreibenden
Einleitung, auch den „markigen" Satz zu Protokoll geben zu sollen.
„Während des Ersten Weltkriegs
verhielten sich die „Bibelforscher" ... bei der Einberufung zum Wehrdienst
uneinheitlich
Einige nahmen eine streng neutrale Stellung ein und verweigerten völlig
jeden Militärdienst, andere entschieden sich dafür, in Sanitätsabteilungen
oder in Lazaretten zu dienen, und wieder andere folgten den
Dienstbefehlen, richteten jedoch keine Waffen auf andere Menschen."
Ob Besier als WTG-Sprachrohr dieses Ammenmärchen, das er daselbst erneut
kolportiert, denn auch selbst glaubt, erscheint mir keineswegs sicher.
Aber ihm geht es nicht um Wahrheit, sondern um Privilegien, wie ja seine
Biographie auch belegt.
Er hält sich selbstredend mit einer Verifizierung seiner These auf Deutschland
nicht auf.
Letzteres würde auch dieses Ammenmärchen arg ins Schleudern bringen!
Weiteres zum
Thema dieses Ammenmärchens
Es ist für Besier und Konsorten auch „Ehren"sache, nicht etwa auf das
Vorgänger-Ammenmärchen in die „Harfe Gottes" zu sprechen zu kommen, dass ja
dann wohl vorgenanntes gegenwärtig wiederholtes Ammenmärchen zu bestätigen
scheint.
Bezüglich von Repros der Passagen an die da zu denken ist; siehe auch:
Mysnip.146404
http://books.google.de/books?id=XvTOqRboV6wC&dq=Jehovas+Zeugen+in+Europa&hl=de&source=gbs_navlinks_s
Unter den diversen, in dieser Ausgabe abgedruckten Leserbriefen, auch der einer Alwine Schreiber aus Gegend um Lodz (Polen), wobei hinzuzufügen wäre, in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg, befand sich dieser Gegend unter russischer Hegemonie. Als selbstständiger Staat trat Polen erst wieder in Folge des Versailler Vertrages in Erscheinung. Zum Zeitpunkt der Absendung jenes Leserbriefes, gab es offenbar bereits deutsche Invasionsstreitkräfte in jener Gegend. Besagte Frau Schreiber bringt dann ihre Sorgen, in dieser Konstellation zum Ausdruck.
Ein Herr Albert Lächele wird in der „Wachtturm"-Ausgabe vom April 1915 mit
einem Leserbrief vorgestellt. Er habe in einer Stadt, abgekürzt mit L. (könnte
wegen des hohen jüdischen Bevölkerungsanteil Lemberg sein, ist aber nicht
sicher) die Jüdisch-deutsche WTG-Propagandaschrift „Die Stimme" verteilt,
beispielsweise in einem jüdischen Geschäft.
Bemerkenswert auch dieses Detail aus seinem Leserbrief:
Die freudigen und verwunderten Gesichter solltet Ihr gesehen haben, ALS EIN SOLDAT
[Hervorhebung redaktionell, nicht im Original] jüdische Schriften verabreichte ..."
Just zu diesem Leserbrief fügt der WT seinerseits noch ein redaktionelles Nachwort an, indem man auch lesen kann
„Sicherlich werden in den KRIEGSGEBIETEN [Hervorhebung redaktionell, nicht im Original]
viele bereit sein, einen solchen Trost der Segnungen anzunehmen. ..."
Und dieses Nachwort schließt dann mit der weiteren Angabe:
„Wie uns mitgeteilt wird, werden immer mehr Brüder zum Militär eingezogen Auch unsere lieben Brüder Koetitz, Basan und Dwenger sind ausgehoben und können jeden Tag einberufen werden."
Was den mit erwähnten Herrn Dwenger anbelangt, siehe auch die
1964er Jahresdatei,
in der ein Abschnitt ihm besonders gewidmet ist.
Das 1974er ZJ-Jahrbuch notiert in eher tendenziöser Weise:
(Basan auch hauptamtlicher Mitarbeiter im Barmer WTG-Büro):
„Bei einer Nachmusterung wurden auch Bruder Dwenger und Bruder Basan eingezogen. Bruder Basan konnte bald wieder nach Hause zurückkehren, aber Bruder Dwenger wurde nicht entlassen, sondern mußte im Militärbüro Akten abheften. Er war bereit, dies zu tun, da er es nach seinem damaligen Verständnis, das er über diese Frage hatte, mit seinem Gewissen vereinbaren konnte. Bruder Balzereit, ein Pilgerbruder, dachte jedoch ganz anders als Bruder Dwenger, der ihm gesagt hatte, im Ernstfall werde er den Eid und den Dienst mit der Waffe verweigern. Bruder Balzereit äußerte seinen Widerspruch mit den Worten: „Was denkst du, was du für das ganze Werk anrichtest, wenn du so eine Stellung einnimmst?""
"Wachtturm" Juni 1915.
Ein Abschnitt betitelt „Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist", in dieser
WT-Augabe, äußert auch ausdrücklich:
„Wenn jemand ein Diener im Sinne des Militär- oder eines andern Verhältnisses ist, so sollte er treu sein."
In dieser Konsequenz lag es dann weiter, dass es in dergleichen WT-Ausgabe
auch einen Abschnitt „Briefliches von unserer Brüderschaft im Felde" gab.
Als erstes wird darin ein Herr Otto Friedrichs mit einem Brief, datiert
Nordfrankreich 5. Mai 1915 vorgestellt. Man erinnert sich. Nordfrankreich das
war zu Kriegszeiten jene Gegend, wo sich die Leichenberge im buchstäblichen
Sinne, nur so stapelten. Für diese zum Himmel stinkende Gegend verwandte sich
sogar der Herr Papst einmal, um einen befristeten Waffenstillstand, als
Unterhändler zu vermitteln. Jener begrenzte Waffenstillstand sollte allein nur
den Zweck haben, die inzwischen stark angewachsenen Leichenberge mal
abtransportieren zu können.
Herr Friedrichs rühmt sich nun, in dieser Konstellation bei seinen
Abendvorträgen, einen Miiltärkameraden für die Russell-Lehre interessiert zu
haben. Und er meint auch: „Es stört uns das Einschlagen
oder Abfeuern der Geschosse nicht"
womit er lediglich seine inzwischen antrainierte eigene Roheit zu Protokoll gibt.
Siehe auch (unter anderem)
Parsimony17839
In seinem Brief teilt der Herr Friedrichs dann weiter mit, auch ein ihm
bekannter Bruder Riedberger:
„Doch nun muß auch er des Kaisers Ruf folgen, wie auch unser liebe Bruder Elsässer schon dem Rufe gefolgt ist. Der Herr möge sie stark machen und seine gnädige Hand über sie halten."
Was unter dieser „Stärke" dann zu verstehen sei, hatte ja jener Herr
Friedrichs selbst schon zu Protokoll gegeben. Unbeeindruckt zu sein, wenn
rechts und links die Geschosse um die Ohren fliegen.
Ein Herr Hermann Hagen aus Düsseldorf teilt in der gleichen WT-Ausgabe, als
seine Kriegserlebnisse in Russland unter anderem mit:
„Wir deutsche Soldaten werden allenthalben von dem hiesigen Volk als reiche Brotherren angesehen und auf Schritt und Tritt folgen einem solch halbverhungerte Menschenkinder nach; wir erhalten augenblicklich noch reichlich Verpflegung ..."
Der in der weiteren WTG-Geschichte noch besonders bekannt gewordene Ewald Vorsteher, bedankt sich in dieser WT-Ausgabe für die „moralische" Aufrüstung, die ihm da auch WTG-seitig zuteil wurde, wenn er schreibt:
„Herzlichen Dank ... Besonders für den schönen Brief: 'An die Brüder im Felde'. Es war dies für mich ein besonderer Trost, da ich mich in der letzten Zeit sehr verlassen fühlte, indem ich lange Tage vergeblich versuchte, die Ruhe in Gott inmitten der Unruhe der Welt wieder zu erlangen."
So umfänglich wie in der „Wachtturm"-Ausgabe vom Juli 1915, spiegelte keine
andere der vorangegangenen WT-Ausgaben das Kriegsgeschehen wieder.
Das fängt schon damit an, dass auf der Umschlaginnenseite davon die Rede ist
bereits über 200 WTG-Hörige seien zum Militärdienst eingezogen worden.
Und „soweit es in unseren schwachen
Kräften stand, (man) die lieben Brüder durch besondere Briefe und
Druckschriften zu ermuntern und zu erfreuen" suche.
Resonanlos blieb das ganze sicherlich nicht, denn nach dieser Einleitung folgt eine lange Aufzählung von Briefe und Karten, die man als Reaktion darauf erhalten habe.
Und zum Heftende, auf vollen 2,5 Druckseiten werden dann noch einige
solcher eingegangener Briefe abgedruckt.
Ein Wilh. Hildebrandt schrieb in seinem abgedruckten Brief unter anderem die
Sätze, er habe beim Vormarsch seiner Einheit, besonders in jüdischen Kreisen
die WTG-Thesen verkündet. Aber:„Wie gerne wäre ich nochmal
hingegangen, aber am andern Tage wurde uns durch unsern Herrn Rittmeister
die Stadt verboten. Wir rückten bald ab und beim Marschieren durch die
Stadt konnten wir uns nochmals begrüßen ... Jetzt sind wir wieder 30
Kilometer vorgerückt es hat hier eine große Schlacht gegeben ..."
Dann gibt es einige Details, die verdeutlichen, dass dem Briefschreiber das
harte Kriegsgeschehen keineswegs unberührt ließ. Gleichwohl war auch er,
weiterhin ein Rädchen in dem diesbezüglichen Getriebe.
Ein Heinrich Rothenstein aus Barmen teilt mit, er sei nun schon seit vier
Monaten in einem Kriegslazerett als Folge erlittener Kriegsverletzungen.
Ein Herr Martin Modes meint in seinem abgedruckten Schreiben auch darüber
philosophieren zu sollen.
„Und wie ihr (die WTG) schon erwähntet, auch diese Schrecken des Krieges müssen uns zubereiten zu dem großen, herrlichen Dienste ... Gott mit uns, bis wir uns wiedersehen."
Jenes „bis wir uns wiedersehen" wird dann in der November-Ausgabe 1916 dann noch mit den Sätzen beschrieben (S. 162):
„Bruder Martin Modes aus Obererinitz und Bruder Karl Wahl aus Nürnberg sind, wie uns mitgeteilt wird, auf dem Felde gefallen ..."
Zurückkehrend zur Juli-Ausgabe 1915 des WT.
Als nächstes ist dort ein vom 30. Mai 1915, mit der Ortsangabe „Aus dem Felde"
abgedrucktes Schreiben eines Herrn Walter Huhle zu lesen. Selbiger teilt unter
anderem mit:
„Dem lieben himmlischen Vater hat es wohlgefallen, einige seiner Kinder mit unter das Getöse der Kriegswirren zu stellen, was ich auch von mir sagen muß ... Wohl sind die Prüfungen schwer, doch der Segnungen sind auch viele und über Erwarten große. An dem lieben Pfingsttage wollte der Herr, daß ich die Stunden im Schützengraben zubrächte."
Ob das der besagter Herr tatsächlich so wollte, mag man eher mit einem
Fragezeichen versehen sein lassen. Zumindest aber wollten es so seine
militärischen Vorgesetzten, und etwaige Anstalten es den Siebenten Tags
Adventisten vor dem Weltkriege gleichzutun, die da zwar sechs Tage in der
Woche auch Kriegsdienst taten. Nur eben nicht am Sabbatttag, weil der ihn
dafür zu heilig war. Vergleichbare Anstrengungen hat sicherlich auch der Herr
Huhle nicht praktiziert. Der zog es lieber vor, das Geschehen, als so vom
„Herrn gewollt" zu interpretieren.
Dafür steht dann auch sein Selbstsuggestionssatz:
„Du darfst dein Kreuz nicht
schleppen lassen, du mußt es tragen und zwar mit Geduld!"
In diesem Stil gibt es dann noch einige weitere abgedruckte Briefe in
dieser WT-Ausgabe
Man vergleiche (unter anderem) auch
Parsimony.25171
Erneut druckt die „Wachtturm"-Ausgabe vom August 1915, weitere Briefe „von
unserer Brüderschaft im Felde" ab. Diesmal etwa 1,75 Seiten Druckumfang
umfassend. Daneben gibt es wieder (auf der Umschlaginnenseite) eine
zusammenfassende Grußliste von Antwortschreiben, welche die WTG erhielt.
Etliche dieser Briefschreiber bestätigen den Empfang von Zuschriften
WTG-seitig „An die Brüder im Felde". Einer von ihnen (Karl Weiß) formuliert:
„Wie notwendig für einen jungen Kreuzsoldaten die gute Belehrung und Ermahnung ist ..."
Die WTG mühte sich also um die moralische Aufrüstung.
Was die genannte, eingangs abgedruckte Grußliste anbelangt, so sei ein in ihr
mit enthaltener Name herausgegriffen.
M(ax) Freschel.
Bereits in der Januar-Ausgabe 1915 druckte der WT einen Leserbrief von ihm ab.
Freschel, jüdischer Abkunft, war offenbar für die WTG besonders für ihre
Propagandaambitionen in diesen Kreisen, relevant. Er sollte später noch
weitere WTG-Karriere machen, indem er WTG-seitig in die USA beordert wurde.
Wie Mister Knorr dann die sogenannte „Gilead-Schule" einführte, avancierte
Freschel, der seinen Namen inzwischen in den USA im Maxwell Friend abgeändert
hatte, zum Lehrpersonal jener Schuleinrichtung.
Damit wurden WTG-seitig die angehenden Missionare auch von jemand
unterrichtet, von dem man pauschal sagen kann, durch seine aktive Beteiligung
am Kriegsdienst, die Missionare wurden auch von jemand unterrichtet, der da
Blut an den Fingern hat.
Siehe (unter anderem)
Parsimony.25024
Aus der Schweiz berichtet Emil Lanz in dieser WT-Ausgabe, auch über die
dortigen größeren WTG-Versammlungen des Jahres 1915.
Auch Herr Lanz meinte dabei philosophieren zu sollen:
„Die Tatsache, daß sämtliche diesjährigen Zusammenkünfte im Zeichen des Kriegsgeschreis und des Schlachtengetümmels standen, ist für uns und alle mit Öl versorgten Jungfrauen Evidenz genug, daß dieser Akt des großen und blutigen Weltdramas nichts anderes als die schmerzhaften Wehen zu der von den Wächtern auf Zions Mauern sehnlichst erwarteten Wiedergeburt der Menschheit und der damit unzertrennlich verbundenen Wiederherstellung aller Dinge bedeute. Glückselig! Wem diese herrliche Hoffnung als Morgenstern leuchtet."
Wieder bietet auch die September-Ausgabe 1915, ein verhältnismäßig
umfängliches Arsenal von eingegangenen Briefen, von Bibelforschern, die im
Wehrdienst standen.
Das fängt schon mit dem - erstmaligen Abdruck einer Todesmeldung an (Max
Nitzsche).
Aus dem in dieser WT-Ausgabe mit abgedruckten Brief eines Max v. d. Steil aus Rußland, datiert vom 23. Juli 1915, sei ein besonders charakteristische Passus zitiert:
„Vor einigen Stunden ging der Marsch über Leichenfelder, jetzt ist es Nacht. Ich liege unter meiner Zeltbahn; neben mir am Waldesrand schleudern unsere 21-cm-Mörser ihre vernichtenden Geschosse, zirka 3 Kilometer weiter tobt das Gewehrfeuer der Infanterie. Schon das Anhören läßt mich erschaudern. Schlafen kann ich nicht. Ein Knistern in meiner Tasche, der letzte Wachtturm, der Verkünder der Gegenwart Christi macht mich völlig munter ..."
Siehe (unter anderem)
Parsimony.25034
Erneut liest man im „Wachtturm" vom Oktober 1915 einleitend diese Grussadresse
Unter weiteren abgedruckten Leserbriefen auch der einer Minnie Faleska,
Schweizer Herkunft, nun aber in den USA lebend.
Selbige fühlt sich offenbar dazu berufen, unter Hinweis auf die „Brüder im
Felde" auch ihr fragwürdiges Scherflein zu deren „moralischer Aufrüstung"
beizutragen.
Ein weiterer offenbar ebenfalls in den USA lebender Briefschreiber, welcher in dieser WT-Ausgabe mit zu Wort kommt, teilt mit, er habe dann im Brooklyner Bethel eigens einige dieser Briefe aus dem Felde übersetzt und verlesen.
Als ein Brief „von besonderem Interesse" wird in dieser WT-Ausgabe auch der vom 4. 9. 1915 datierte Brief eines M. Neukrantz bezeichnet. Selbiger teilt mit, er habe bis dato auch eine umfängliche Korrespondenz mit den Brüdern im Felde praktizieren können, und belobigt selbige auch mit den Sätzen:
„Habt Dank, liebe Brüder im Felde, daß Ihr uns ein so schönes Beispiel der Standhaftigkeit gebt. Der Herr sei gepriesen dafür! Eure Standhaftigkeit ist uns nicht nur Stärkung für die Gegenwart, sondern auch Stärkung für die Zukunft."
Siehe (unter anderem) auch
Parsimony.25189
Bereits in der Juni-Ausgabe 1915 des „Wachtturms" las man von über 200
WTG-Hörigen, die sich „im Felde" (das heißt im Kriegsdienst) befanden.
Offenbar überschlugen sich die Entwicklungen, denn die November-Ausgabe des
„Wachtturms" 1915 redet bereits von ca 350 die sich beim Militär befänden.
Innerhalb dieser Meldung auch die Angabe von zwei namentlich genannten (Fritz
Kownazki und Johannes Finger) die infolge ihres Kriegseinsatzes dabei
umgekommen sind. An billigem Trost spart man bei dieser Mitteilung auch nicht,
wenn man in diesem Kontext den Bibelspruch bemüht:
„Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird, wenngleich er stirbt, leben."
„An die Brüder im Felde" überschrieben, ein zweifelhaftes Gedicht, auch in
dieser WT-Ausgabe, unterschrieben mit:
„Eine Schwester".
Getrost darf auch das der Rubrik, billiger Trost - zu billig - zugeordnet
werden.
Auch teilt diese WT-Ausgabe mit, man habe eigens für die Brüder im Felde,
eine spezielle Ausgabe des eigenen Liederbuches veranstaltet.
Getreu dem Motto:
Mit Gesang stirbt es sich dann wohl besser???
Siehe auch (unter anderem)
Parsimony.17925
Also tönt der „Wachtturm" vom Dezember 1915:
„Dieser große europäische Krieg weckt die Leute auf und bringt sie zum Nachdenken, wie nie zuvor; und jetzt ist die Zeit gekommen, wo das wahre Christentum von dem falschen zu unterscheiden sein wird."
Und weiter „Der Verbrennungsprozeß wird jedoch bis zur Vollendung fortschreiten, und die wahren und falschen Christen werden allen offenbar werden."
Wenn also von einem „Verbrennungsprozeß" die Rede ist, dann kann man
sicherlich auch in dieser WT-Ausgabe weitere Veranschaulichungen dafür
vorfinden.
Etwa wenn unter der Überschrift „Von unserer Brüderschaft im Felde" weitere
Namen genannt werden, welche im Militärdienst umgekommen sind. Diesmal nennt
der WT gleich sieben Namen von Betroffenen aus den eigenen Reihen:
Oswald Oschee
Fritz Heß
Emil Chiarski
Otto Lemke
Bruno Martin
Erich Nohle
Friedrich Hamburger
Und zu diesen Todesmeldungen fügt der WT dann noch den makabren Kommentar hinzu:
„Wir haben von diesen Brüdern ein gutes Zeugnis bekommen; ihre Früchte des Geistes, an denen wir nach dem Willen des Herrn Seine wahren Jünger erkennen sollen, berechtigen uns zu der Hoffnung, daß die Lieben das Ende ihres Glaubens davongetragen haben."
„Die Sexualentwicklung des 29-Jährigen ist laut Urteil „sehr gestört": Eine Aufklärung durch die alleinerziehende Mutter, die jahrelang den Zeugen Jehovas angehört hatte, hatte nicht stattgefunden."
Noch ein weiterer in meiner Sicht durchaus für Zeugen Jehovas-Verhältnisse nicht untypischer Satz:
„Der Vorsitzende riet dem Angeklagten dazu, in der Haft eine Ausbildung zu absolvieren."
So also sieht die Sorge der WTG für die in ihrem Sog befindlichen aus.
Als Ungelernte Kräfte ins Leben zu starten.
Was das unter den heutigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bedeutet,
pflegen mittlerweile die „Spatzen von den Dächern zu pfeifen".
Aggressiv formuliert.
Die Religion der Dummen pflegt auf den Namen Zeugen Jehovas zu hören.
www.ksta.de/euskirchen-eifel/prozess-vier-jahre-haft-fuer-kindesmissbrauch,15189118,22219360.html
Bildausschnitt dem Jahrgang 1905 entnommen.
Und das war die erste New Yorker Residenz, nachdem man 1909 nach dorthin
verzogen war.
Ein eigenes Kirchenähnliches Gebäude hatte man sich dort auch schon mal zugelegt.
Der Herr und sein Gehilfe. Bild aus der polnischen Zeitschrift „Swit" entnommen.
Ohne Frage ist die Bildqualität im „Souvenir Report" besser. Es soll halt
nur verdeutlicht werden, dass auch „Swit" auf diese Quelle zurückgriff.
Oder auch dieses Bild. Russell bei einer Ansprache vor seinen Betörten.
Es gäbe sicherlich noch weiteres als interessant einzustufende Hinweise, in
diesem Datenkonvolut.
Das Handicap aber nur Englischsprachig vorliegend erschwert das.
Weitere Stichpunkte
Die Old-Theologie-Traktate aus der Frühzeit.
Die „Messener"-Ausgaben, einer mit einer Homstory über Rutherford's Beth Sarim.
Das ansonsten schon vordem bekannte WTG Broschüren- und Bücherangebot.
Auch die WT-Jahrgänge 1879 bis 1949.
Angesichts der Gesamtkonzeption dieser Sammlung, fragt man sich allerdings,
wieso nur bis 1949. Im übrigen waren die Jahrgänge bis 1949 schon vor dem
Bekanntwerden dieser Sammlung, im Internet greifbar. Für diesen Aspekt ist
also ein eindeutiger Negativpunkt an die Macher jener Sammlung zu vergeben.
Bezüglich einer Übersicht der angebotenen WT-Jahrgänge, siehe:
archive.org/download/WatchtowerLibrary/magazines/w/
Awake! und Vorgängerzeitschriften werden von 1919 bis 1969 angeboten. Da
wieder die ähnliche Feststellung. Und was ist mit den weiteren Jahrgängen?
Bezüglich einer Übersicht der Angebote letztere Zeitschrift betreffend, siehe:
archive.org/download/WatchtowerLibrary/magazines/g/
Sieht man sich diese Übersicht genauer an, muss man verwundert registrieren,
die „Consolation"-Jahrgänge 1938 - 1941 und „Consolation"/"Awake!" 1943 - 1946
sind in dieser Collection nicht mit enthalten.
Eine mögliche Erklärung dafür. Auch die Kritikerszene hatte besagte Jahrgänge
bisher nicht ins Netz gestellt (bzw. nur unvollständig). Den Aufwand, diese
offenkundigen Lücken auch noch zu schließen, haben die Macher der
WatchtowerLibrary nicht betrieben!
Bezüglich der vorgenannten Lücken kann man fallweise auch noch vergleichen:
http://wtarchive.svhelden.info/english/consolation/
Der englische „Königreichsdienst" (respektive Vorläufer, Bulletin, Informant)
und etliches weiteres.
Schriftstudien (auch Band 7, als Nachdruck, der Auflage 1917, mit einem
Anhang, der bei selbigem einige spätere Veränderungen dortselbst nachweist).
archive.org/download/WatchtowerLibrary/ebooks/sis7_E.pdf
Zum Thema „Schriftstudien" darf eine kritische Anmerkung nicht unterbleiben.
Es gab ja davon mehrere Ausgaben davon. Angefangen von der Zeit, wo die sich
noch „Tagsanbruch" nannten. Es wurde
verschiedentlich schon dokumentiert, dass in den verschiedenen
Ausgaben Veränderungen, Abschwächungen einst vollmundiger Aussagen vorgenommen
wurden.
Die Bände wie sie diese Wachtower Library" offeriert, sind offenbar
Nachdruck-Ausgaben.
Sie bezeichnen sich auch ausdrücklich im Impressum als „Digital-Version" mit
Erscheinungsjahr 2009. Völlig unklar ist, wer denn der tatsächliche
Veranstalter jener „Digital-Version" ist. Die WTG? Ein „weltlicher"
Nachdruck-Verlag? Eine historische Gruppierung aus dem Umfeld der WTG?
Wenn denn schon Wert auf wissenschaftliche Exaktheit gelegt wird, dann hätte
auch dazu gehört, die einzelnen, unterschiedlichen Ausgaben zu dokumentieren.
Das der besonders krasse Fall des Band 7, einige dieser Veränderungen
(keinesfalls aber „alle" nachweist) kann nur als billiger Alibiversuch
gewertet werden.
Die „Millinial Dawn"-Bände gibt es zwar auch, was anzuerkennen ist. Gleichwohl
gilt der Vorhalt weiter. Auch innerhalb der verschiedenen Auflagen unter dem
Serientitel „Schriftstudien" gab es Veränderungen, Retuschen, die durch dieses
WTG Library keinesfalls in allen Einzelfällen dokumentierbar sind, also
„dezent unter den Tisch geschoben" werden.
archive.org/download/WatchtowerLibrary/millennial-dawn/mid2_E.pdf
Die Jahrbücher. Bekanntermaßen gab es davon einige Jahrgänge nicht in einer
deutschen Variante; bzw. nach 1933 nur in der Schweiz und somit heutzutage
auch sehr schwer erreichbar.
Auch beim Thema Jahrbücher wäre eine kritische Rückfrage zu stellen. Angeboten
werden diese bis einschließlich zum Jahrgang 1959. Und was folgt dann? Es
folgt schlicht und einfach nichts, wenn man von dem „Irrläufer" des Jahrbuches
1975 einmal absieht, den es auch noch gibt.
Inwieweit denn die Zeit von 1960 bis zur Gegenwart, mit nur einem einzigen
Jahrbuch „abgedeckt" wird, ist wohl auch so eine klärungsbedürftige Frage.
Bleibt noch die „Gretchenfrage" nach der Motivation der WTG (welche ja
offensichtlich dieses Datenkonvolut eingestellt hat).
Der größte Teil dieser Daten-Collection ist in dieser Form, offenbar erst im
Dezember 2012 ins Netz gestellt worden. Die Betonung liegt auf „in dieser
Form". Den die Daten als solche, mit anderen URL-Angaben gab es schon früher
(bzw. mit diesen anderen URL-Adressen noch heute). Dann aber eher zerstreut.
Hier was, dort etwas. Die WTG-Anteil liegt offenbar in einer Bündelung an
einem Ort. Was die terminliche Einschätzung Dezember 2012 anbelangt, siehe
dazu:
ia600304.us.archive.org/27/items/WatchtowerLibrary/
Andererseits sind auf der Startseite, die ersten kommentierenden
Lesermeinungen dazu, bereits seit März 2011 datiert.
archive.org/details/WatchtowerLibrary
Gemessen an früheren Zeiten hat sich die Sachlage schon mal dahingehend
radikal verändert, dass frühere WTG-Konzept der
„Beraubung der Ägypter"
durch massenweisen Verkauf ihres Schrifttums per
„Drückerkolonnen" auch an Außenstehende, klappt nicht mehr. Auf
diesem Wege lassen sich weniger materielle Mittel erwirtschaften, als dies zu
früheren Zeiten, bis in die Knorr-Ära hinein noch möglich war.
In dieser Konsequenz hat die WTG ja bereits ihr Publikationsangebot, seit
geraumer Zeit reduziert („Erwachet!" nur noch monatlich, der übrige
Zeitschrifteninhalt des Öffentlichkeits-WT halbiert und anderes mehr). Der
Tribut den das Internet kostet, macht auch vor der WTG keinen Bogen.
Hierzulande war das Thema Leistungsschutzrecht bis vor kurzem auch (mit) in
den Schlagzeilen. Die Don Quichott-Figuren des Springer-Verlages und oder auch
der FAZ und einige weitere mehr, sahen darin ihren „letzten Rettungsanker".
Sie haben zwar ihr Leistungsschutzrecht bekommen, dann aber inhaltlich so
ausgehöhlt, das da kaum bei ihnen „Freude aufgekommen" sein dürfte. Der
Umbruch wird weiter gehen. Etablierte Namen am Markt werden sich zwar
einstweilen weiter behaupten. Indes Insolvenzen sind keineswegs ausschließbar.
Microsoft, bekannt auch für seine Gewinnorientiertheit, und jahrelanger
„Platzhirsch" stand auch vor so einer Gretchenfrage.
Da tauchte plötzlich das Projekt der Wikipedia auf und nahm zusehende Konturen
an. Was nun mit dem eigenen Lexikonprojekt der „Encarta" fragte sich Microsoft
besorgt. Das hat ja nur dann einen Sinn, gibt es ständig Überarbeitungen,
Aktualisierungen usw. Die aber kosten Geld. Ohne diese Aktualisierungen ist
der Zeitpunkt voraussehbar, wo auch Microsoft mit der „Encarta", nicht mehr
einen müden Dollar verdienen kann.
Und wie entschied denn nun Microsoft? Es entschied so. Löschung der gesamten
„Encarta". Ein für die Öffentlichkeit kostenloses Fortbestehen, erachtete es
als „unter seine Würde". Eben weil auf diesem Felde nichts mehr zu verdienen
war.
Mit dem vorgenannten Beispiel in Sachen Microsoft/Encarta setze ich übrigens
auch die Politik der Deutschen Nationalbibliothek auf eine Stufe. Von dem
Spruch „Von den Amerikanern mal was lernen", wie es das hier referierte
Beispiel Web-Archiv thematisierte. Davon halten die Herrschaften in
Leipzig/Frankfurt/M. überhaupt nichts. Am liebsten würden sie ja den Zeiger
der Geschichtsentwicklung radikal zurückdrehen, können es aber nicht ganz.
Ein Beispiel der dortigen Kleinkariertheit habe ich mal einem Bericht im
ct-Magazin entnommen.
Auch die Deutsche Nationalbibliothek digitalisiert Bücher. Insonderheit
solche, die vom akuten Papierzerfall bedroht sind. Und was geschieht dann mit
diesen Digitatisaten? Technisch wäre es ja sehr einfach möglich, die auch ins
Internet zu stellen. Das wird aber nicht gemacht. Wie eine gluckende Henne
verweigert man selbst anderen wissenschaftlichen Bibliotheken, Kopien dieser
Digitatisate. Interessenten können diese nur wie ehedem das Papierexemplar
(das nach Anfertigung der Kopie dann für die Benutzung gesperrt wird), im
Lesesaal der Deutschen Nationalbibliothek einsehen. Rückenwind für diese
antiquitierte Politik meint man ja zu haben. Denn die antquitierten
politischen die Zeit verschlafenden Parteien, sitzen ja in Deutschland immer
noch am politischen Hebel. So wäscht eine Hand der ewig Gestrigen, die Hand
der gleichfalls ewig Gestrigen, auf einem anderen Gebiete.
Kürzlich las ich die Meldung die „Berliner Zeitung" nach der wieder
aufgelösten Fusion mit der „Frankfurter Rundschau", welche nicht zuletzt der
Kostenersparnis dienen sollte, habe sie sich genötigt gesehen, die Zahl ihrer
fest angestellten Mitarbeiter weiter zu reduzieren.
Als Abonnement jenes Blattes kann ich dann auch nur zu den Werbeaktionen, die
jenes Blatt fast regelmäßig veranstaltet, um neue Abonnenten zu gewinnen,
kommentieren. Die pfeifen schon ziemlich auf dem vorletzten Loch.
Beispiel einer Werbeaktion. Wer als Neukunde dort einen
Zweijahres-Abonnementsvertrag abschließt (Kosten etwa 600 Euro für die zwei
Jahre) konnte als Werbegeschenk ein Fahrrad im Wert von 500 Euro erhalten.
Auch wenn man unterstellt, dem Werbegeschenk-Auslober selbst kostet jenes
Fahrrad nicht die 500 Euro (das bekommt er billiger), so bleibt doch die Frage
zurück wie sich das denn „rechnen" soll, wenn von 600 Euro regulärer Abokosten,
schon mal 500 als Werbegeschenk abzuziehen sind. Fast überflüssig
hinzuzufügen. Solcherlei Werbegeschenke gelten nur für Neukunden.
Bestandskunden schauen „in die Röhre". Für die sind vergleichbare
Werbegeschenke nicht angesagt. Die müssen den vollen regulären Abobetrag ohne
jegliche Ermäßigung zahlen.
Vielleicht steht die Hoffnung dahinter, vielleicht bleiben aber diese
Neukunden länger als zwei Jahre Abonnement. Vielleicht, vielleicht auch nicht.
Ein anderes Beispiel.
Wie es denn einige Blätter mit ihren mal ins Internet gestellten Artikeln
halten.
Bei der FAZ ist mir verschiedentlich schon aufgefallen. Ein großer Anteil
schon nach ganz kurzer Zeit wieder gelöscht. Als Gegenpol wäre da etwa auf den
„Spiegel" oder auch „Die Zeit" zu verweisen, welche ein großes Archiv schon
mit den Beständen aus ihren ersten Gründungstagen vorhalten, und das sogar
kostenfrei. Nicht so die FAZ. Die sieht ihr Heil in der Fortsetzung ihres Don
Quichott-Kurses.
Noch ein Beispiel, die vormalige SED-Gazette „Neues Deutschland" öffnet ihr
digitalisiertes Archiv nur ihren zahlenden Abonnenten. Das mögen die
Herrschaften halten wie sie wollen.
Kürzlich habe ich registriert, auch die Berliner Staatsbibliothek hat im
Rahmen von Einscannungen von Zeitungsbeständen, auch ausgewählte Zeitungen der
ehemaligen DDR im Angebot. Die Berliner Stabi ist Bundesweit für die
Öffentlichkeit zugänglich. Zwar können die Ostzeitungen dort nur registrierte
Nutzer im Internet einsehen. Und die Stabi verlangt auch eine Jahresgebühr.
Die ist dann aber immer noch billiger als der andere genannte Weg des
Abonnements beim „Neuen Deutschland" um an deren Archiv gelangen zu können.
Das waren so einige Streiflichter über die gegenwärtige Lage, die auch vor der
WTG nicht halt macht.
Die WTG-Strategen wissen nur zu gut. Geld verdienen mit ihrem Schrifttum ist
wohl weitgehend nicht mehr drin.
Ein Exklusivmonopol haben sie auf dieses Schrifttum auch nicht mehr. Das ist
schon seid etlichen Jahren, an verschiedenen Orten im Internet durchbrochen
worden.
Ergo hat die WTG nun die „Flucht nach vorne" angetreten, und offeriert
(zumindest Englischsprachig) so umfänglich wie nie zuvor, selbst im Internet
zu vielleicht 90 Prozent ihr eigenes Schrifttum. Ausgenommen von dieser Regel
sind dann wohl bloß neuere Jahrgänge von „Unser Königreichsdienst", das „Gebt
acht ..."-Buch und ähnliches.
Im Vergleich mit einigen schon früher im Internet vorhanden gewesenen
Zeitschriften-Jahrgängen, und dabei im besonderen deren „Einzelfall-Macken",
fällt schon mal auf. Sofern Vollständigkeit des entsprechenden Jahrganges
gegeben, sind diese dann auch in vorstehende Kollektion übernommen worden. Es
gibt in einigen Fällen also keine generelle Neueinscannung. Es kann aber
unterstellt werden, die Ersteinsteller jener Jahrgänge mit den „Macken"
gehören wohl nicht dem Bereich der offiziellen WTG mehr an. Insoweit nutzt
diese Kollektion - teilweise - auch die Arbeitsergebnisse der Kritikerszene.
Exemplarisch auch diese Ausgabe, die offenkundig auf dem Exemplar einer
wissenschaftlichen Bibliothek basiert (wie der entsprechende
Bibliotheksstempel das verdeutlicht).
archive.org/download/WatchtowerLibrary/books/1913_dpa-pyc_E.pdf
Oder siehe auch dieses Beispiel eines offenkundig anderwärtigen
Bibliotheksbestandes entnommenen Buches.
archive.org/download/WatchtowerLibrary/manuals/1902_edw_E.pdf
archive.org/details/WatchtowerLibrary
Das wollen sie partout nicht wahrhaben.
Das der Mensch nur
das ernten wird, was er sät, ebenfalls nicht.
Der große Zampano müsse sein, der da alles „dereinst" auf wunderbare Weise
„regelt", indes wohl den Reglerschalter nicht mehr findet.
Ideologisch sind diese Typen auf dem Level der WTG stehen geblieben.
Was wäre zu schaffen, gäbe es Götter fragt Nietzsche sinngemäß. Und seine
Antwort darauf:
Nichts, was nicht auch ohne Götter schaffbar wäre!
Und dieser Satz wäre wohl zu unterstreichen!
Russell wähnte wie ein kleines Kind über den wissenschaftlichen Fortschritt
staunen zu sollen.
In der „Harfe Gottes" kann man ja noch heute solch eine Auflistung
nachlesen. Er meinte sein Staunen dahingehend quantifizieren zu können. 1799
habe in seiner Lesart die „Endzeit" begonnen, und ordnet da auch den
technischen Fortschritt mit ein. Diese Linie fortsetzend werden biblische
Begriffe wie „Leviathan" und „Behemoth" von ihm auf „Lokomotiven" und
ähnliches umgedeutet. Den wissenschaftlich-technischen Fortschritt hat es zwar
gegeben, aber seine Deutung dabei auf „Behemoth" und Co ist da so überflüssig
wie ein Kropf. Ergo hat Nietzsche mit seiner zitierten Aussage recht.
Hier das Beispiel, aus dem Jahrgang 1915, eines „gelehrten" Quacksalbers, der
da über „Behemoth und Leviathan" salbaderte.
Meine Generation hätte es sich in ihren Kindertagen nicht träumen lassen,
es gäbe mal Internet. Als heutiger Nutzer selbigen weis ich sehr wohl, es ist
heutzutage existent. Insoweit kann man Russells Staunen-Gefühle sogar in
gewissem Umfange nachvollziehen. Was allerdings auch heute überflüssig wie ein
Kropf wäre, ist besagtes Internet, das auch bei mir Staunengefühle zu wecken
vermag, nun gar in biblische Begriffe hineinzupressen a la „Behemoth". Mag man
antworten, das ist aber nicht der Fall, so wäre die Gegenantwort: Was nicht
ist kann aber noch werden.
Die Verfechter der religiösen Weltsicht, haben bis heute - scheibchenweise -
immer eine Schlacht nach der anderen verloren. Sie sind in der Tat
überflüssig. Und warum, das hat schon Nietzsche beantwortet.
Aus den Souvenir Report Bänden für das Jahr 1906.
Dort referierte, eigens aus Schottland angereist, auch der „Star-Bibbelforscher"
der Frühzeit, John Edgar. Das Thema das er sich erkoren; die Zahlengaben aus
dem Bibelbuch Daniel.
Und ohne erkennbaren Widerspruch zu seinen Ausführungen, getreu dem Motto,
gibt es nichts mehr auszulegen, wird halt etwas untergelegt, belehrte er seine
andächtig lauschende Zuhörerschaft, die darin enthaltenen 1260 Tage würden von
1789 bis 1799 währen.
Weiter in seinen notierten Daten über die Maße der Cheopspyramide blätternd,
lautet sein nächster „Geistesblitz", die 1290 Tage indes währten von 1829 bis
1844.
Zur Erinnerung, das Ententeichdatum des William Miller, lautete auch auf 1844.
Damit ist Edgar aber noch nicht am Ende seiner „Weisheit". Die Krönung
selbiger sieht er wohl in den 1335 Tagen, die in seiner Lesart von 1874 zählen
(just jenes Jahr in dem auch ein C. T. Russell die Enttenteichbühne betrat)
und würden bis 1915 währen.
Leider gibt es ja keine Tonaufzeichnung dieses Referates von Edgar. Wäre das
nämlich der Fall, würde man an der Stelle wohl (vermutlicherweise) den
tosenden Beifall der Betörten vernehmen. Und hätte es gar eine
Videoaufzeichnung gegeben, würde man ebenfalls vermutlicherweise bewundern
können, wie die andächtig lauschenden Herrschaften, an der Stelle ihren
Kaffegrund als vermeintliche „Hauptmahlzeit" zu verzehren beliebten.
Den nicht anderes als Kaffesatz-Leserei ist diese ganze
Religions-Geschäftemacherei, ohnehin nicht.
Allerdings meinte man nicht den Fingerzeig auf die politische Weltlage
entbehren zu können. Und so begegnet man im Jahrgang 1906 auch die
Ausarbeitung des John Edgar (im Kielwasser von Russells Band 4 schwimmend) die
Edgar dann betitelte
„Der Sozialismus und die Bibel". Letztere Ausarbeitung gab es in späteren
Jahren auch noch als selbstständige Schrift.
Ein einziges mal auch von der deutschen WTG herausgebracht, weitere Auflagen
indes nach dem Rutherford-Schisma, von den separierten Gruppen.
Weitaus weiterführend wäre meines Erachtens die Beherzigung dessen, was schon
ein J. W. v. Goethe feststellte:
Das Internet hat es möglich gemacht, dass die Umsetzung der Empfehlung von
Goethe heutzutage um ein vielfaches leichter ist, als in der Vor-Internetzeit.
Beispielhaft sei auf diese Links hingewiesen.
Etwa das „Projekt Gutenberg"
gutenberg.spiegel.de/buch
Oder auch die Philosophie und auch Geschichtsbezogenen Texte auf Zeno.org.
Zwar reichlich (für mein Empfinden zu reichlich) mit Werbung „garniert". Mit
solchen „Schönheitsfehler muß man heutzutage halt leben.
www.zeno.org/Philosophie/W/Inhaltsverzeichnis
Und - wer hätte das gedacht -, selbst im Webarchiv kann man die dort
vorhandenen (auch) Deutschsprachigen Volltexte, alphabetisch sortiert,
vorfinden.
Genug Stoff also der besseres bietet als die WTG und Co!
archive.org/details/opensource_German
Zu letzterem Link muss noch hinzugefügt werden. Er enthält auch diverse
Braunangehauchte Texte. Das eben deshalb, weil wie die WTG, auch die Braunen,
die Chancen des Webarchives erkannt haben. Indes niemand ist ja genötigt die
braunen Angebote auch zu nutzen. Schon die eigene nur begrenzt vorhandene
Zeit, zwingt dazu, Auswahlen zu treffen.
archive.org/details/opensource_German
Aus dem Angebot, unter anderem:
Das „Calwer Kirchenlexikon" Band I, mit dem darin den Votum des zeitgenössisch
mit den Wölfen heulenden Artikels des Kurt Hutten, über die „Judenfrage".
archive.org/details/CalwerKirchenlexikon_AbisK
Auch der Band II ist dort erreichbar.
Ludwig Feuerbach: Das Wesen des Christentums
archive.org/details/Fuerbach-Ludwig-Das-Wesen-des-Christentums
The Watchtower Society and John und Morton Edgar
archive.org/stream/TheWatchtowerSocietyAndJohnAndMortonEdgar/Watchtower_John_and_Morton_Edgar#page/n23/mode/2up
"The Calendar of Jehovah God."
archive.org/details/theCalendarOfJehovahGod
Zu den dort vorfindlichen Skurrilitäten gehört vielleicht auch dieses
Ein Erfahrungsbericht aus dem Milieu der Drückerkolonnen.
Formal hat der zwar nichts mit dem Zeugen Jehovas-Thema zu tun. Das ist dann
aber wirklich nur eine formale Sicht!
archive.org/details/DrckerkolonneErfahrungsbericht
Vielleicht ist der nachfolgende Hinweis auch passend für die Rubrik
Skurrilitäten, wenn auch einzuräumen ist, „aktuell" ist er sicherlich nicht
mehr.
Wer also so die Zeit verschlafen hat, kann nunmehr sein „Versäumnis"
nachholen, indem er sich über „Kardinal Ratzinger in Wort und Bild"
informiert.
archive.org/details/KardinalRatzingerExcerpt
Was das Google Buch-Einscann-Programm anbelangt, sind die Volltexte dort eher
rar gesät, dieweil vieles vermeintlicherweise, noch „nicht alt genug dafür"
sei.
Man sollte also bei Suchen, sich keineswegs nur auf Google Books beschränken.
Google würde das sicherlich auch gerne anders handhaben. Es ist letztendlich
eine Machtfrage, wer seine Position durchzusetzen vermag.
Theoretisch wollen ja auch deutsche Bibliotheken, dann aber eher vereinzelt,
auch Einscannungen ins Netz stellen. Sucht man die, hat man eher das Gefühl
des einsamen Suchers im großen Wald.
Vielleicht ist beim „Karlsruher virtuellen Katalog" das ankreuzen der dortigen
(auch) vorhandenen Option „Digitale Medien" ein Weg dazu.
Dann muss man aber beim Häkchen-setzen in diesem Katalog aufpassen, nicht
zuviele zu setzen, sondern vor allem die „richtigen".
http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.html
Noch ein Linkhinweis kombiniert mit einem Tipp.
Ruft man über das Webarchiv Bücher auf, bei denen sich herausstellt, die
wurden bereits von Google als Volltext digitalisiert. Bei einer
Direktaufrufung über Google Books indes, lassen sich dort nur einzelne
Stichwörter abfragen, und dann ist schon Schluss.
In solchen Fällen kann der Weg über das Webarchiv weiterhelfend sein.
Dort wird auch nachgewiesen, das Buch wurde bereits von Google digitalisiert,
aber - und jetzt kommt das aber - Anfragern mit deutscher Computer-IP wird das
herunterladen des Volltextes verweigert. Google selber verweigert vielfach
seinen deutschen Nutzern auch den Hinweis, es gibt bereits einen
digitalisierten Volltext.
Dann ist im Webarchiv der Detaillink "Read Online" hilfreich
Mit diesem kann man in Deutschland, das Buch zumindest Online lesen (wenn auch
nicht herunterladen).
Ein Beispiel dafür das Buch des Jesuiten Pachtler
"Der stille Krieg gegen Thron und Altar". Ein Buch mit dem die
„Freimaurerriecher" sich mal auseinandersetzen sollten. Meiner Erfahrung nach
hilft dieser Tipp auch in anderen ähnlich gelagerten Fällen (zumindest zum
Zeitpunkt des Schreibens dieser Zeilen). Eine „Garantie" für seine
Beständigkeit kann allerdings nicht gegeben werden, denn auch die ewig
Gestrigen „schlafen nicht". Mal sehen wann sie es schaffen, auch noch diese
„Lücke" zu schließen.
www.archive.org/details/derstillekriegd00pachgoog
Schon früher wurde mal darauf hingewiesen. Es mag im jetzigen Kontext erneut
getan werden. Die Texte der sogenannten „Bibliothek der Kirchenväter".
Da kann man sich dann in die Details einer Narren-Ideologie weiter vertiefen,
und das sogar am Bildschirm des eigenen Rechners!
http://www.unifr.ch/bkv/awerk.htm