Sag noch einmal leise Servus...

geschrieben von: . +

Datum: 28. Dezember 2008 22:18

Nicht dass das vergessen wird.
Morgen ist der erste Montag ohne Versammlungsbuchstudium…

Wie war gleich noch mal die Argumentation?
Das Buchstudium wird wegen der hohen Benzinpreise abgeschafft.

So stand der Benzinpreis im April 2008

Am Tag an dem das Versammlungsbuchstudium abgeschafft wird, steht der Diesel bei 99,9 Cent.

Gott scheint die Wachtturmpropheten anscheinend momentan echt auf dem Kieker zu haben.
Also sollte in dem nächsten Wachtturm stehen, „morgen geht die Sonne auf“ würde ich mir lieber schnell noch einen größeren Vorrat an Taschenlampenbatterien zulegen…

Re: Sag noch einmal leise Servus...

geschrieben von: annonym

Datum: 18. Januar 2009 09:14

Ein weiterer schritt die Individualität zu zerschlagen.

Das Problem was ich feststellte war das in manchen Vers.buschstudien doch einige Themen tiefer und kritischer betrachtet wurden als im KRSaal,
daher war es nur eine Frage der Zeit das diese Entscheidung fällt.

Bezirkskongressmotto 2009

geschrieben von: . +

Datum: 31. Dezember 2008 20:34

Bezirkskongressmotto 2009
„wacht beständig“

"Wachtturm" 1. 3. 2009

Re: Bezirkskongressmotto 2009

geschrieben von: want2x@web.de

Datum: 05. Januar 2009 14:24

Das klingt so, als würde man das Ende "hinausschieben". Während vor drei Jahren das Ende noch "greifbar nahe war," schlägt man nun einen moderaten Ton an. Das, was ich beispielsweise immer denke, dass es wichtiger ist, zu sagen, dass das Ende (irgendwann) kommt und man bereit sein soll; anstatt einen Hype zu starten und alle verrückt zu machen.

Re: Bezirkskongressmotto 2009

geschrieben von: X ~ mysnip

Datum: 06. Januar 2009 22:22

want2x@web.de
Das klingt so, als würde man das Ende "hinausschieben". Während vor drei Jahren das Ende noch "greifbar nahe war," schlägt man nun einen moderaten Ton an. Das, was ich beispielsweise immer denke, dass es wichtiger ist, zu sagen, dass das Ende (irgendwann) kommt und man bereit sein soll; anstatt einen Hype zu starten und alle verrückt zu machen.

WTG-Buch 1986 Frieden und Sicherheit - Wie wirklich zu finden? S.5
,,Überraschenderweise spricht alles dafür, das die lang ersehnte Befreiung greifbar nahe ist und Frieden und Sicherheit weltweit Wirklichkeit werden."
Parsimony.23038

Sag bitte nicht wie alt du damals, 1986, warst !!! 

Re: Bezirkskongressmotto 2009

geschrieben von: Marcilo

Datum: 06. Januar 2009 22:31

Na, ich meinte das Motto des Sonderkongresses 2006 
Dass das in dem Buch steht, wusste ich gar net.
Vielleicht glücklicherweise wieder vergessen.

Re: Bezirkskongressmotto 2009 - "lacht beständig"

geschrieben von: . +

Datum: 06. Januar 2009 23:26

Das Kongressmotto für dieses Jahr hatte ich schon wieder vergessen,
aber ich merkte mir eine Eselsbrücke:

"lacht beständig"

Re: Bezirkskongressmotto 2009 - "lacht beständig"

geschrieben von: Marcilo

Datum: 07. Januar 2009 11:03

Ich nenne meins "Sei gar nicht dabei - oder stelle gezielt Fragen"

Care auf Geisterfahrt

geschrieben von: . +

Datum: 29. Dezember 2008 00:31

Zum Weihnachtsfest wird gewöhnlich verstärkt von weltlichen Hilfsorganisationen zu Spenden aufgerufen.
Deswegen möchte ich Euch an der begeisternden Erfahrung teilhaben lassen an der die Wachtturmgesellschaft die Gelder, die die falsche Religion durch Hilfswerke nach Honduras schickt, wieder zu sich nach Amerika abpumpt.

Ein Zeugen-Ehepaar berichtet von dem Predigdienst in Honduras.

Nachfolgend ein ungekürztes Zitat:

$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$ Zitat $$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$

„Manche Leute gaben als Spende für die Literatur Bananen oder andere Sachen zum Essen.
Eine Schwester bekam ein großes dickes Huhn geschenkt mit entsprechendem Sack dazu zum transportieren.

Das ganze nicht in gekochter Form sondern ein lebendes Huhn in voller Größe.
Da haben wir nicht schlecht gestaunt.

Die Frage stellte sich nur wie soll man das Huhn auf dem Rechnungbericht angeben?
Unter durchlaufende Posten?
Sollen wir es an die Gesellschaft schicken oder im Versammlungsgarten halten?
Es waren die tollsten Ideen dabei und wir hatten alle einen riesen Spaß.
Das Huhn fand das aber nicht so toll und es hatte irgendwie ganz schön Angst zumal noch die Füße zusammengebunden waren damit es nicht auf der Ladefläche um her lief.
Jetzt kommt aber der Knaller.
Stellt euch vor auf dem Heimweg wurde das Huhn vom Auto runter gestohlen.
Wir vermuten das es die Familie war die auf das Auto und das Gepäck samt Huhn aufpassen sollte.

Wir versuchten noch das Huhn zu finden aber es liefen zu viele rum und die Leute wollten auch nicht dass wir weiter herum suchten.
Also fuhren wir ohne das gespendete Huhn nach Hause.

$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$ Zitat Ende $$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$

Was für ein riesen Spaß.

Dazu noch ein paar Königreichssaalbilder die von den Honduranern selbstverständlich in Eigenleistung erstellt wurden.

Nicht zu vergessen mit den in prominenter Stelle aufgestellten Spendenkästen.

Im Dienstjahr 2008 können aus Honduras begeisternde 3% Mehrung berichtet werden!

Hier einer der neuen, unendgeldlich für die amerikanische Wachtturmgesellschaft arbeitenden Neumitliederanwerber.

Im Dienstjahr 2008 berichtet Honduras 4.273.205 Stunden Neumitgliederakquise.
Damit entfallen etwas mehr als 257 Stunden im Jahr auf jeden Honduraner.
In Deutschland gehen die Verkündiger durchschnittlich ziemlich genau 100 Stunden weniger im Jahr in den Dienst.
Dafür ging 2008 in Deutschland der Watch Tower Society auch mehr Verkündiger verloren, als man in Honduras dazu gewinnen konnte.

Interessant ist hierbei auch zu erwähnen dass man in diesem Erfahrungsbericht negativ von den Hilfsprojekten der falschen Religion spricht.
Sie wären „auf dem Vormarsch“.

Auf dem obigen Bild sieht man eine Schulklasse, die mit Hilfe von kirchlichen Spendengeldern unterrichtet, eingekleidet und mit Nahrungsmitteln versorgt werden.

Im Wachtturm 1. 11.1997 heißt es dazu auf Seite 12 Abs. 14:

„Die Kirchen gründeten in der Neuzeit Bibelgesellschaften, die für Bibelübersetzungen in den Sprachen ferner Länder sorgten.
Außerdem sandten die Kirchen medizinisch ausgebildete Missionare und Lehrer aus, durch deren Tätigkeit die sogenannten Reischristen hervorgebracht wurden.
So wurden große Mengen unbrauchbarer Fische eingesammelt, die nicht Gottes Wohlgefallen hatten.“

Reischristen sind für die amerikanische Watch Tower Society minderwertiges Material die von ihr nicht eingesammelt wird.
Reischristen überlässt man abwinkend der falschen Religion.

Diese Bilder Kommentieren die professionellen Neumitgliederanwerber mit der Überschrift:
„Kinder werden schlauer gemacht“

Wie lange wird es wohl dauern, bis diese Kinder Zugang zu Medien haben, die sie in die Lage versetzen das Material, das ihnen hier die Wachtturmhäscher in die Hand drücken, zu prüfen?

Die Wachtturm Gesellschaft sucht mehr „Mengen“,
die Gelder für den Rechnungsbericht liefern
und nicht die Hand für Reis aufhalten.

Wem jetzt noch nicht schlecht ist:

http://forum.mysnip.de/read.php?27094,16415,17145#msg-17145
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,16415,17181#msg-17181

Re: Gute Botschaft oder Wachtturmbotschaft?

geschrieben von: Frau von x

Datum: 29. Dezember 2008 12:03

WT vom 1.DEZEMBER S.21:

... Heute wandern Millionen Menschen in andere Länder und Kulturen ab. Das stellt Christen, die die gute Botschaft von Gottes Königreich predigen ... vor enorme Herausforderungen (...). Immer wieder machen sie die Erfahrung, dass die gute Botschaft den Menschen besonders zu Herzen geht und die besten Reaktionen auslöst, wenn sie sie in ihrer Muttersprache hören.

Das ist auch der Grund, warum diese Zeitschrift, ... Monat für Monat in 169 Sprachen veröffentlicht wird und die Schwesterzeitschrift Erwachet! in 81 Sprachen. Außerdem machen sich viele Zeugen Jehovas die Mühe, die Sprache der Migranten zu lernen, die in ihre Gegend gezogen sind - auch so anspruchsvolle Sprachen wie Arabisch, Chinesisch oder Russisch -, um ihnen die gute Botschaft zu bringen. ...
Hervorhebung von mir

Re: Gute Botschaft oder Wachtturmbotschaft?

geschrieben von: Drahbeck

Datum: 29. Dezember 2008 12:08

Im Staat Georgia kamen wir einmal in eine ganz trostlose Gegend, in der es einfach nichts gab, womit wir hätten Handel treiben können. Hier lebte eigentlich jeder von der Wohlfahrt. Es sah ganz so aus, als wenn wir schnellstens aufbrechen und ein anderes Gebiet aufsuchen müßten. Das ging uns sehr gegen den Strich, denn die Reise von einem Platz zum anderen war immer ziemlich kostspielig, da wir nie unmittelbar angrenzende Gebiete bearbeiteten. Deshalb schlug ich vor, zunächst eine zweitägige Erkundungsfahrt zu unternehmen.

Ich hatte bald heraus, daß auf fast jedem Hinterhof ein oder zwei alte Autos standen. Da kam ich auf eine Idee! Bei einer Untersuchung solcher Wracks stellte ich fest, daß die meisten noch ihre alten Batterien und oft auch die vernickelten Kühler besaßen. Ich fuhr in die Kreisstadt, wo ich bald mit einem Garagenbesitzer einig wurde. Er versprach, alte Batterien zum Preis von je dreißig Cents und Kühler zu achtzig Cents das Stück abzunehmen. Sehr bald schon verkauften wir täglich etwa fünfundzwanzig Bücher, wobei wir die Batterien mit fünfundzwanzig Cents und die Kühler mit fünfundsiebzig Cents in Zahlung nahmen. Man muß die Gesichter dieser armen Farmer in Georgia gesehen haben, als wir ihnen eines unserer Bücher für eine Batterie und drei Bücher für einen Kühler anboten!

Sie glaubten wohl, daß wir nicht ganz richtig im Kopf seien. Jedenfalls nahmen sie die Bücher freudig an, zumal sie jetzt ja viel Zeit zum ,,Studieren" hatten. So erreichten wir selbst an dieser fast aussichtslosen Stelle das Hauptziel der Gesellschaft: die Errichtung hoher Bücherstapel in den Häusern zur Schulung der Menschen! - und zugleich finanzierten wir unsere Spesen.

Gelesen im Buch von William Schnell: „Dreissig Jahre Jahre Sklave des Wachtturms"

Re: Überleben als Tier genügt - Erwachet März 2009

geschrieben von: . +

Datum: 29. Dezember 2008 19:26

Benin gehört zu den Armenhäusern der Erde.
Selbst für afrikanische Verhältnisse ist das Land bettelarm.

Ein Ehepaar flieht 1976 aufgrund eines Bürgerkrieges von Benin nach Nigeria.
Ein Kind, nennen wir es Pepe wird in einem hoffnungslos überfüllten Flüchtlingslager unter ärmsten Verhältnissen geboren.

Was würden wir wohl sagen, wenn ein großer international aufgestellter Bekleidungshersteller, Kinder in seinen afrikanischen Fabriken beschäftigt ohne diese zu bezahlen, ohne sie mit Sachwerten, Obdach oder Nahrungsmitteln zu entlohnen oder ihnen wenigstens eine adäquate Ausbildung zukommen zu lassen.
Das Einzige was die Kinder von dem Fabrikanten bekommen, ist ein Crashkurs im bedienen der Nähmaschine, dafür setzt dieser Industriemagnat aber alles daran, das die ebenfalls in der Fabrik arbeitenden Eltern ihre Kindern vor einer höheren Schulbildung abgeraten.

Pepe stände nun die Möglichkeit offen eine höhere Schulbildung zu erlangen.
Die Bekleidungsfirma verhindert dies erfolgreich, damit ihr weiterhin die kostenlose Arbeitskraft voll zur Verfügung steht.
Für eine Arbeit in der gerade Kinder gut zu gebrauchen sind.

In dem Erwachet vom März 2009

wird der Lebensbericht von einem Zeugen aus Benin abgedruckt.

Auf Seite 14 betont der international aufgestellte Wachtturmkonzern wie wichtig und erfolgsversprechend es ist, wenn die afrikanischen Kinder nicht ihre Zeit für eine best mögliche Schulbildung verschwenden, sondern für den reichen amerikanischen Konzern so umfangreich wie möglich, aber vor allem kostenlos, Dienen.

Die Frage die sich aber vor allem stellt ist:
Was haben die Kinder davon, wenn die Kirchen der Pfaffen teuer erstellt werden und damit ihre Macht zementiert wird?

Die Wachtturmkirche ist dort eine Religion der Reichen.
Die Menschen in den Dörfern ziehen sich aus Scham ihre besseren Sachen an, weil die Wachtturmvertreter mit Krawatte und festen Schuhen in ihr Haus kommen.

Die Menschen spenden ihr letztes Huhn, in der Hoffnung das die Kirche ihre Kinder auf die Schule schickt, damit sie auch mal so schöne Schuhe tragen wie die Akquisitöre aus dem Reichen Pennsylvania.

Und die Wachtturmvertreter machen sich über diese gespendeten Reichtümer am Schluss noch lustig.

Elisa erzählte mir gerade in einem anderen Forum folgende Erfahrung:

Ein katholischer Missionar erzählte mir, daß er in einem Slum in Caracas einen ehemaligen Missionar von den Zeugen kennengelernt hat.
Der Mann hatte sich jahrzehntelang für die WTG aufgeopfert, ist dann krank geworden und konnte körperlich nicht mehr sein Soll bringen.
Dann kam das Übliche, man hat ihn einfach fallen gelassen.
Ausgequetscht und dann im Alter und Krankheit war keiner mehr für ihn da.
Der katholische Missionar meinte noch, dieser ältere Zeuge wäre sehr desillusioniert was die Liebe seiner Mitbrüder betrifft.
Aufgewacht ist er aber anscheinend immer noch nicht.
Heute schiebt er einen Handkarren mit Gemüse durch die Slumgassen.
In der Regenzeit durch knöchelhohen Schlamm, immer Berg hoch und Berg runter.
Das langt dann zum Überleben als Tier.

Re: Überleben als Tier genügt - Erwachet März 2009

geschrieben von: Drahbeck

Datum: 29. Dezember 2008 19:41

Zitat
„Die Wachtturmkirche ist dort eine Religion der Reichen."


Das erinnert an den Bericht von Domitila aus Bolvien, die da offenbar ähnliche Eindrücke gesammelt hatte (sammeln musste).

Der Bericht von Domitila


Zitat:
Außerdem sind die Zeugen Jehovas in Siglo XX -Llallagua meistens Reiche, sie leiden kein Elend wie wir. Ich weiß nicht, wie es in anderen Ländern ist, aber hier ist es so.

Dann sagte Bruder Alba, der damals der Reichste in Llaallagua war er lebt glücklich und zufrieden in diesem Leben, weil er keine Not leidet und weil er das Wort Gottes kennt - wird er sich nicht prostituieren, wird nicht lügen, wird nichts von diesen Sachen tun. Und er wird also in das Himmelreich kommen. Und zu dieser Witwe, die soviel in diesem Leben leidet, wird Gott zum Schluss sagen: Gut, ich habe Euch gesagt, Ihr sollt diese Sachen nicht tun. Nun fahre zur Hölle. Wird das geschehen?

Und wird also der, der arm geboren ist, niemals den Segen Gottes erlangen, und der Bruder Alba sagt, ja, der wird den Segen Gottes erlangen, weil er die Bibel kennt.

Das erscheint mir nicht gerecht und auch, wenn Sie glauben, dass die geistige Hilfe das einzig wichtige ist, mir scheint es so, dass man mit der materiellen Hilfe beginnen muss....

Fünf Gründe die Wachtturmgesellschaft mehr zu fürchten als die Menschen

geschrieben von: . +

Datum: 01. Januar 2009 14:39

Das Geschäft mit der Angst vor dem Jenseits ist so alt wie der Mensch selber.

Ob nun die Medizinmänner in der Steinzeit oder die Zauberer Pharaos – alle haben sie bequemere Sitzplätze im Orbit in ihrem Portefeuille.

Im Mittelalter erschloss sich die katholische Kirche eine sprudelnde Geldquelle.
Pfiffige Bibeltextakrobaten hatten eine Lehre entwickelt dass das, von ihnen auf der Erde gebundene, auch im Himmel gebunden sei.
Damit hätten sie die posthume Möglichkeit Menschen im Jenseits vor Gott etwas besser stellen zu können.

Der Ablasshandel war erfunden.

Die profanen Ängste der Menschen werden heute nicht weniger ausgenutzt.
Das Schema ist immer das Gleiche geblieben.

Menschen behaupten sie können mit ihrer von Gott verliehenen Autorität oder einem wie auch immer übermittelten Exklusivwissen das Wohlwollen Gottes steuern.

Im öffentlichen Wachtturm vom 1.März 2009 wird diese Kakophonie der Angstarie wieder aufgefrischt.

Unter der Überschrift auf Seite 12…

Wird zuerst das Bild des armen zu unrecht verfolgten, wahren™ Christen inszeniert.

Dass man es der Vermieterin im Türeingang (siehe im Hintergrund des obigen Bildes) versagt, sich auch als wahre Christin bezeichnen zu dürfen, ist schon an sich Grund genug, den so unverschämt Missionierenden das Hausrecht zu verwehren.

Wenn man jedoch Glaubensfreiheit dazu ausnützt, anderen durch aggressives Missionieren ihre Glaubensfreiheit zu stehlen, ist dies durchaus ächtenswert.
Ganz egal welchen Glauben man nun anhängt.

Auch wäre Bescheidenheit schon aus schlichter Faktenlage angesagt.
Es vergeht schließlich keine Zeugengeneration (nehmen wir z.B. 20 Jahre Zeiträume) in der die Wachtturmgurus nicht zugestehen müssen, das sie in der Macht dessen standen der böse ist.

Sie selber lehrten bis auf den heutigen Tag von Dämonen inspirierte Irrlehren, die sie in steter Regelmäßigkeit durch neues Licht austauschen müssen.
Wieso ist es also Verfolgung, wenn ein tief gläubiger Vermieter gerade die bekanntesten Falschproheten unserer Neuzeit des Grundstückes verweist?

Gerade die Zeugen müssten doch dafür Verständnis aufbringen.

Immerhin sind die Zeugen zur Mitgliederkaltakquise gekommen und nicht der Vermieter in einen Königreichssaal.
Zuerst sind die Wachtturmzeugen Verbalaggressiv.
Zuerst griffen die Zeugenneumitgliederakquisitöre an, indem sie den Wohnungsinhaber religiös verfolgten, wenn sie ihn einen Handlanger Satans bezeichnen.

Der Wohnungsinhaber hat sich nur verteidigt.

Wie aber begegnen die Wachtturmzeugen dieser rationell vollkommen berechtigt begründbaren Ablehnung?

Sie suchen Tag für Tag – im Jahre 2008 Einemilliardevierhundertachtundachzigmillionensechshundertachtundfünfzigtausendzweihundertneunundvierzig Stunden nach leichtgläubigen Menschen, die sie in Angst Versetzen können.

Menschenfurcht vor dem exklusiven Wachtturmgott.

Seite 13

Sie bezeichnen ihre Feste zwar als Feste Jehovas – es bleiben aber trotzdem Menschenfeste.

Sie liefern nun fünf Gründe warum man fürchten sollte kein Wachtturmmitglied zu sein.

1.) Unser Gott ist stärker als Du und Dein Gott.

Das profane Geschäft mit der Angst vor dem schwarzen Mann.
In Wirklichkeit müsste die Wachtturm Gesellschaft zugestehen das sie es auch nicht weiß ob ihr Weg der richtige ist.
Sie glaubt dass bestenfalls.
Musste aber oft genug eingestehen das die anderen Glaubensrichtungen Jahrzehntelang richtiger lagen als ihr “Glaube“.

Ein Hinweis auf diese Tatsache sucht man in dem Artikel vergebens.

Nur Wachtturmmitglieder erfüllen den Willen Gottes.
Werde Wachtturmmitglied und du wirst von Gott nicht vernichtet.

Punkt 2.) unterscheidet sich von Punkt eins in keinsterweise.

Die Hilfe zeigt sich Dergestalt, das jemand sich der Gefahr der Verfolgung aussetzt?

Das Geschäft mit der Angst ist einfach und bedarf keines übermäßigen Bezugs zur Realität.

Dies beschränkt sich durchaus nicht auf die Vornehmsten Plätze im Jenseits.

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Mit einem bunten Huhn auf der Verpackung und dem Hinweis "biologisch abbaubar" wirbt eine süddeutsche Firma für ihr "Vogelgrippeschutzset für eine Person".

Für nur 19,99 Euro erhalte der Kunde "eine Zusammenstellung verschiedener protektiver Produkte, die bei einem Ausbruch in näherer Umgebung maximale Sicherheit geben".
Das Set beinhalte hochwirksame Desinfektionstabletten, zwei Paar medizinische Latexhandschuhe sowie eine Atemschutzmaske "der Vogelgrippe umfassenden Klasse FFP3".
Man solle sich "im Ernstfall" mit diesem Set schützen.
Für den gleichen Preis bietet ein Hersteller aus Schleswig-Holstein sogar ein Schutzpaket "für die ganze Familie" an.

Dass alleine das Wort Vogelgrippe derzeit Geld wert ist, bemerken inzwischen auch die seriösen Teile der Wirtschaft.
Das Leverkusener Chemieunternehmen Lanxess etwa…

…hat am Mittwoch eine Studie präsentiert, der zufolge ein Desinfektionsmittel auch gegen das Vogelgrippe-Virus wirkt.
Daraufhin schnellte der Wert der Konzern-Aktie kurzfristig um sieben Prozent in die Höhe.

www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,403039,00.html

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„Kinder in die Welt zu setzen ist immer noch die schnellste Möglichkeit, sich finanziell zu ruinieren.“


Ein gefundenes Fressen für die Versicherungsbranche:
Die nämlich hat längst erkannt, dass sich die Sorge um die eigenen Sprösslinge hervorragend zu Geld machen lässt.
Die Botschaft der Gesellschaften:
Wer seinem Kind einen guten Start in die Zukunft ermöglichen will, kommt um ein umfassendes Versicherungspaket für die Kleinen nicht herum.

Das Ganze nennen sie „Fix & Foxi Kinderwelt“, „Teddy-Police“ oder „Biene-Maja-Schutzbrief“ – fertig ist das Rundum-Sorglos-Paket, das den Nachwuchs gegen alle Unwägbarkeiten des Lebens absichern soll. 

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23andMe testet für 999 Dollar die Gene der Kunden auf 20 verschiedene Vorbestimmungen für Krankheiten.
Darunter sind Brustkrebs, Herzerkrankungen, Multiple Sklerose und krankhaftes Übergewicht.

Der Test ist kinderleicht und in wenigen Minuten gemacht.
Der Kunde meldet sich im Internet für den Service an, bekommt das Test-Set nach Hause geschickt und sendet eine Speichelprobe zurück nach Kalifornien.
Sechs bis acht Wochen später kann er auf der Internetseite von 23andMe seine eigenen Gene durchsuchen.

Abgesehen von der Frage nach dem Datenschutz warnen Ärzte, die meisten Tests seien für den Großteil der Bevölkerung Geldverschwendung.
Das gelte zumindest für die Tests, mit denen Erbkrankheiten im eigenen Genpool bestimmt werden sollen, sagt Mediziner Reis.
"Einige der Krankheiten, die 23andMe untersucht, sind nur teilweise genetisch vorbestimmt.
Bei Brustkrebs etwa sind die Gene nur zu 50 Prozent für eine Erkrankung verantwortlich.
Bei Herzinfarkten oder Alzheimer spielt die Veranlagung eine noch kleinere Rolle.
Statt einer definitiven Antwort bekomme der Kunde in vielen Fällen nur ein vages Ergebnis, das ihm wenig nütze, kritisiert der Arzt.
Fraglich außerdem, was das Wissen um eine genetische Vorbelastung wirklich bringt.

$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$

Sie leben in Angst vor Handys, Mobilfunk-Sendemasten, Elektrogeräten und Stromleitungen: Über sieben Millionen Deutsche fühlen sich als Opfer von Elektrosmog. Immer mehr Berater versprechen Hilfe mit technischen Tricks - meist für viel Geld.

Verbraucherschützer warnen vor Abzockern, die oft mehrere tausend Euro teure Produkte bei Kaffeefahrten oder am Telefon anbieten.
Darunter sind Strahlenschutzmatten, Magnetfeldbetten oder ein 30 Euro teurer Gabriel-Chip: Aufs Handy gepappt, soll er die Strahlung "harmonisieren mit dem Erdmagnetfeld".
"Da sind Leute, die mit einer Ausrüstung für 300 Euro oder gleich einer Wünschelrute herumlaufen", sagt Renz.
Vernünftige Messgeräte würden nun einmal sehr viel Geld kosten.



Bisweilen kann Vorsicht aber auch in Paranoia umschlagen:
Im vergangenen Jahr mussten Polizisten in einer Ortschaft in Brandenburg zwei Mädchen aus einem Kellerverschlag befreien.
Nachbarn hatten die Beamten verständigt, als sie die Kinder schreien hörten.
Wie das Jugendamt später feststellte, wollten die Eltern ihre Töchter schützen - weil in der Umgebung in den letzten Jahren immer mehr Mobilfunkmasten aufgestellt worden waren.

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Ein Franzose hat in New York den ersten Anti-Terror-Shop der Welt eröffnet.
Ängstliche Menschen können dort Gasmasken kaufen, Fallschirme oder Schlauchboote.

The Nassau Street store “Safer America”

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Wohlgemerkt.
Bei den obigen Beispielen ist wenigstens teilweise ein handfester Nutzten vorhanden.

Wenn ich einen mit Vogelgrippe konterminierten Hühnerstall ausmisten müsste, dann würde ich mir den Biokampfstoffschutzanzug aus den Safer Amerika Shop bestellen, ein ganzes Fass von dem Desinfektionsmittel und würde mein Handy zigmal mit dieser elektromagnetischen Frischhaltefolie einwickeln einschließlich dem Abschluss einer Vogelgrippenberufsunfähigkeitsrentenversicherung.

Was aber bekommen wir von der Wachtturmgesellschaft unter Punkt 3.) serviert:

Je intensiver wir dem Regelwerk der Wachtturmgesellschaft gehorchen umso höher steigt das Liebesthermometer Gottes?

Wen Verwundert es dann noch, wenn dem Vermieter der Geduldsfaden reißt.

Als Jesus am Kreuz starb zerriss der Vorhang im Allerheiligsten (Markus 15:38).

Das in den Evangelien gezeichnete Bild, ist der Bruch Gottes mit den menschlichen Organisationen.
Das einstmals Allerheiligste wurde zum Gewöhnlichen.

Es dauerte jedoch nicht lange und die Pfaffen versuchten wieder ihre Auslegungen durch den geflickten Vorhang der angeblichen Geistleitung zu schützen.

Sie tun so als bergen sie exklusiv in ihrem Tempel, Gottes Allerheiligstes.

So heißt es dann unter Punkt 4.)

Wer gibt den Zeugen das Recht zu behaupten dass die anderen Gläubigen Gott nicht für das Gute dankbar sind?
Warum muss man deswegen Wachtturmmitglied werden?

Die Zeugen reflektieren nicht, das ihnen dieser Gott nicht exklusiv in ihrem Tempel Dient.
Bestenfalls dienen sie Gott.
Zu beurteilen, inwieweit das die anderen tun, steht ihnen weder zu, noch sind sie dazu in der Lage.

Mit Fundamentalisten darüber zu Diskutieren ist bekanntermaßen sinnlos.

Georg Christoph Lichtenberg sagte vor über 200 Jahren über Religionisten:

„Wenn er seinen Verstand gebrauchen sollte, so war es ihm, als wenn jemand, der beständig seine rechte Hand gebraucht hat, etwas mit der linken tun soll.“

Es kommen schon ernsthafte Zweifel auf, dass bei dem Wachtturmautoren der Verstand noch Herr im Hause ist.

Was bietet die Wachtturmgesellschaft als 5.) Grund an warum wir Gott mehr fürchten sollten als Menschen?

Das ist kein Scherz.

Was ist der fünfte Grund warum man Gottesfurcht praktizieren soll und keine Menschenfurcht?
Praktizierte Menschenfurcht!

Die Wachtturmmenschen sollen ihre Mitmenschen durch ihr fundamentalistisches festhalten an ihren Menschengeboten ängstigen, damit diese dann aus Menschenfurcht keine Menschenfurcht praktizieren?

Das kann die Vermieterin aber besser.

Die Vermieterin kann wenigstens realen Obdach als Gegenwert anbieten, während die Gurus aus dem transsibirischen Pennsylvanien nur Paradiesgrundstücksoptionen in Aussicht stellen.

Das Festhalten an den fundamentalistischen Menschengeboten der Wachtturmgurus führt Menschen zu Gott?
Menschenfurcht vor Menschengeboten zieht andere zu Gott?
Ist es nicht Gott der zieht?

Und umgekehrt, wer nicht in der Menschenfurcht des Wachtturmregelwerkes erstarrt, hält Menschen von Gott ab?
Sind die Wachtturmgurus keine Menschen mehr?

Kann man es den jemanden verdenken wenn er nicht leichtgläubig dem Geschäft mit der Angst auf den Leim gehen will?

Ist es denn wirklich so abwegig, das die Vermieterin es nur von Herzen gut meinte, wenn sie sagte:

„Wenn sie diese Leute noch mal rein lassen, können sie woanders ein Zimmer suchen“

Re: Gott hilft und beschützt uns?

geschrieben von: Frau von x

Datum: 02. Januar 2009 12:39

. +
Wachtturm vom 1.März 2009
Unter der Überschrift auf Seite 12…

WT vom 15.SEPTEMBER 2008 S.9:

Die Macht jemand aus einer Gefahr zu befreien, hat Jehova ohne jeden Zweifel. Können wir aber mit Sicherheit sagen, ob er in einer konkreten Situatione eingegriffen hat? Nein. Und wenn jemand davon überzeugt ist, dass Jehova ihn persönlich beschützt hat? Niemand sollte sich anmaßen, ihm das ausreden zu wollen. Andererseits sollten wir realistisch sein und daran denken, dass viele Christen, obwohl treu, ihr Leben verloren haben, ... . Man müsste sich sonst ja fragen: Hat Jehova es im Fall von treuen Menschen, die mitten aus dem Leben gerissen wurden, versäumt, für Rettung zu sorgen? Das kann unmöglich sein!

Re: Gott hilft und beschützt uns?

geschrieben von: Maxi

Datum: 02. Januar 2009 16:48

Was denn nu! Beschützt Gott nun seine treuen Anhänger oder nicht?
Die WTO eiert auch bei diesen Aussagen wieder rum! Nichts Genaues weis man nicht!

Re: Gott hilft und beschützt uns?

geschrieben von: Conzaliss

Datum: 02. Januar 2009 17:37

Maxi
Was denn nu! Beschützt Gott nun seine treuen Anhänger oder nicht?
Die WTO eiert auch bei diesen Aussagen wieder rum! Nichts Genaues weis man nicht!

same procedure as every year...

Re: Gott hilft und beschützt uns?

geschrieben von: Frau von x

Datum: 02. Januar 2009 23:02

Maxi
Was denn nu! Beschützt Gott nun seine treuen Anhänger oder nicht?

Gute Frage und wenn man den Anspruch erhebt, auf alles eine Antwort zu haben, dann kommt es schon mal vor, sich um Kopf und Kragen zu reden (bzw. schreiben).

Die WTO eiert auch bei diesen Aussagen wieder rum!

Nach dem Motto: Er beschützt dich, er beschützt dich nicht. ...

Nichts Genaues weis man nicht!

Schon, aber sag's keinem weiter! 


Zuerst entnahm ich dem Text: "Gott sichert seinen Dienern zu, ..., sie zu retten."
Der Absatz 9 gibt allerdings zu verstehen, daß ich mir nichts einbilden soll.

Lese ich ihn so, wie er dort steht: "Gott sichert seinen Dienern zu, daß er die Macht hat, sie zu retten.", frage ich mich, warum er es dann nicht tut?

Spricht man einen ZJ auf dieses Problem an, hätte er sicher viel zu erzählen, aber wenig zu sagen und der Satz: "Da gab es mal einen Wachtturm ...", käme bestimmt auch. 

PS: Danke, für deine treffenden Kommentare

Re: Gott hilft und beschützt uns?

geschrieben von: X ~ mysnip

Datum: 03. Januar 2009 13:39

Frau von x

. +
Wachtturm vom 1.März 2009
Unter der Überschrift auf Seite 12

WT vom 15.SEPTEMBER 2008 S.9:

Die Macht jemand aus einer Gefahr zu befreien, hat Jehova ohne jeden Zweifel. Können wir aber mit Sicherheit sagen, ob er in einer konkreten Situatione eingegriffen hat? Nein. Und wenn jemand davon überzeugt ist, dass Jehova ihn persönlich beschützt hat? Niemand sollte sich anmaßen, ihm das ausreden zu wollen. Andererseits sollten wir realistisch sein und daran denken, dass viele Christen, obwohl treu, ihr Leben verloren haben, ... . Man müsste sich sonst ja fragen: Hat Jehova es im Fall von treuen Menschen, die mitten aus dem Leben gerissen wurden, versäumt, für Rettung zu sorgen? Das kann unmöglich sein!

Was würde Epikur zu diesen WT sagen?
>>> http://forum.mysnip.de/read.php?27094,2817,3995#msg-3995

Re: Gott hilft und beschützt uns?

geschrieben von: Drahbeck

Datum: 03. Januar 2009 16:40

...
WT vom 15.SEPTEMBER 2008 S.9:
Die Macht jemand aus einer Gefahr zu befreien, hat Jehova ohne jeden Zweifel. Können wir aber mit Sicherheit sagen, ob er in einer konkreten Situatione eingegriffen hat? Nein. Und wenn jemand davon überzeugt ist, dass Jehova ihn persönlich beschützt hat? Niemand sollte sich anmaßen, ihm das ausreden zu wollen. Andererseits sollten wir realistisch sein und daran denken, dass viele Christen, obwohl treu, ihr Leben verloren haben, ... . Man müsste sich sonst ja fragen: Hat Jehova es im Fall von treuen Menschen, die mitten aus dem Leben gerissen wurden, versäumt, für Rettung zu sorgen? Das kann unmöglich sein![/quote]


Was würde Epikur zu diesen WT sagen?
>>> http://forum.mysnip.de/read.php?27094,2817,3995#msg-3995


Wörterbuch des Christentums: S.1235,1236

Theodizee
Schon der antike Philosoph Epikur (341-270) formulierte zum Zwecke der Widerlegung einer ordnenden gütigen Weltinstanz das mit Gottes Macht und Liebe argumentierende klass. Dilemma:

Gott wolle die Übel beseitigen, könne es aber nicht, dann sei er ohnmächtig; er könne es beseitigen, wolle es aber nicht, dann sei er neidisch; wenn er es weder wolle noch könne, dann sei er ohnmächtig und neidisch zugleich; wenn er es aber beseitigen wolle und zugleich könne, warum tue er es nicht?

Damit ist die Behauptung der Existenz eines zugleich guten und mächtigen ->Gottes widerlegt.

Zugleich ist die für spätere Zeit klass. Frage der Th. formuliert:

Wie kann Gottes Güte und Macht angesichts des Übels in der Welt gerechtfertigt werden? Radikaler formuliert:

>>Wenn es Gott gibt, woher die Übel?<<

Nicht erst Boethius (>>De consolatione philosophiae<< [ein während des ganzen MAs. weitverbreitetes >>Trostbuch der Philosophie<<, geschrieben 524 von dem im Kerker auf seine Hinrichtung wartenden röm. Philosophen], I. 4,30) war auch die dialekt. Gegenfrage klar:

>>Woher aber kommt das Gute, wenn es Gott nicht gibt?<<

Das intellektuelle Problem scheint darin zu liegen, daß es beides, ->Gutes und ->Böses gibt. . . .

Re: Gott hilft und beschützt uns?

geschrieben von: Stefan75

Datum: 03. Januar 2009 18:45

Kurze Frage, welcher WT war das? 15 September 2009 bestimmt noch nicht, vielleicht 2008? Denn der Satz ist ja interressant.


Danke für den Hinweis. Es sollte richtig 2008 heißen (Abschnitt 9 der angegebenen Seite)
Korrektur jetzt noch redaktionell vorgenommen, soweit möglich.

Re: Gott hilft und beschützt uns?

geschrieben von: Frau von x

Datum: 03. Januar 2009 19:35

Stefan75
Kurze Frage, welcher WT war das? 15 September 2009 bestimmt noch nicht, vielleicht 2008? Denn der Satz ist ja interressant.

Entschuldigung und danke Stefan. Natürlich ist das der WT vom SEPTEMBER 2008. Gut aufgepasst.
Manfred hat sicher eingeloggt geschrieben, so daß er seinen Beitrag noch berichtigen könnte.


Hallo Stefan75,

also langsam stehe ich in deiner Schuld. Bei "+" und "Frau von x" achte ich nicht so auf die Details, da sie meistens recht haben.  Offensichtlich ist das aber ein Fehler. Für die Zukunft zähle ich weiterhin auf dein waches Auge 
http://forum.sektenausstieg.net/index.php?topic=14170.msg319552#msg319552

Viele Grüße!

X

Re: Gott hilft und beschützt uns?

geschrieben von: X ~ mysnip

Datum: 03. Januar 2009 22:48

Stefan75
. . . Denn der Satz ist ja interressant.

Stefan, welchen Satz meinst du?

Re: Gott hilft und beschützt uns?

geschrieben von: Stefan75

Datum: 04. Januar 2009 09:47

Hallo X~mysnip,
ich meinte nicht nur einen Satz, sondern es waren ja mehrere Sätze Nur mit den Zitieren hab ich auch so meine Probleme)

"Die Macht jemand aus einer Gefahr zu befreien, hat Jehova ohne jeden Zweifel. Können wir aber mit Sicherheit sagen, ob er in einer konkreten Situatione eingegriffen hat? Nein. Und wenn jemand davon überzeugt ist, dass Jehova ihn persönlich beschützt hat? Niemand sollte sich anmaßen, ihm das ausreden zu wollen. Andererseits sollten wir realistisch sein und daran denken, dass viele Christen, obwohl treu, ihr Leben verloren haben, ... . Man müsste sich sonst ja fragen: Hat Jehova es im Fall von treuen Menschen, die mitten aus dem Leben gerissen wurden, versäumt, für Rettung zu sorgen? Das kann unmöglich sein!"

Hier sehe ich mal wieder eindeutig die Wischiwaschi Antworten der WTG, alles kann, nichts muss. aber besonders der letzte Satz ist so etwas von aussagend, genauso, wie die Kirche sagt, wenn Kinder sterben, Gott hat sie zu sich geholt...
Das tröstet nicht und die WTG argumentiert so ähnlich...

Und an Dich Frau von X,
keine Ursachen, ich sehe oft beim Schreiben auch nicht meine Schreibfehler, erst später, oder garnicht.
Bei Rechtschreibfehlern ist mir das auch egal, aber bei Daten schaue ich irgendwie automatisch genauer hin.
Und Eure Studiergewohnheiten, in allen Ehren, macht weiter so, lese das gerne, denn es hilfft, den Kopf frei zu machen, von den Irrlehren der WTG.

Ist die westliche Welt christlich? (1)

geschrieben von: X ~ mysnip

Datum: 14. November 2008 15:53

Erich Fromm Haben oder Sein S.170, 171
Ist die westliche Welt christlich?

Den Geschichtsbüchern und der allgemeinen Meinung zufolge ging die Christianisierung Europas in zwei Etappen vor sich:

Zunächst nahm das Römische Reich unter Konstantin den neuen Glauben an, und dann folgte im 8.Jahrhundert die Bekehrung der Heiden Nordeuropas durch Bonifatius, den >>Apostel der Deutschen<<, und andere.

Aber wurde Europa denn je wirklich christianisiert?

Obwohl diese Frage üblicherweise bejaht wird, zeigt eine gründlichere Analyse, daß die Bekehrung Europas zum Christentum weitgehend an der Oberfläche blieb; daß man höchstens von einer begrenzten Bekehrung zum Christentum zwischen dem 12. und dem 16.Jahrhundert sprechen könnte und daß in den Jahrhunderten davor und danach die Bekehrung im großen und ganzen eine Bekehrung zu einer Ideologie blieb, begleitet von einer mehr oder weniger weitgehenden Unterwerfung unter die Kirche; und daß sie nicht mit einem Wandel des Herzens, das heißt einer Veränderung der Charakterstruktur einherging. Ausnahmen sind allerdings die zahlreichen echt christlichen Bewegungen.

Teil 1 von 10
[Hervorhebung von mir]

Re: Ist die westliche Welt christlich? (1)

geschrieben von: Conzaliss

Datum: 16. November 2008 11:43

Bei der westlichen Welt muss man zwischen Europa und den USA unterscheiden.

Die Amerikaner sind sicherlich viel religiöser als die Europäer. Das wurde mir bei Aufenthalten in den USA immer wieder bestätigt.

Wenn ich allerdings an Todesstrafe, Guantanamo u. ä. denke, frage ich mich, ob sie auch christlicher sind...

Re: Ist die westliche Welt christlich? (1) / Todesstrafe

geschrieben von: X ~ mysnip

Datum: 17. November 2008 19:12

Conzaliss
Die Amerikaner sind sicherlich viel religiöser als die Europäer. Das wurde mir bei Aufenthalten in den USA immer wieder bestätigt.

Wenn ich allerdings an Todesstrafe, Guantanamo u. ä. denke, frage ich mich, ob sie auch christlicher sind...

Ich meine, die US-amerikanische Gesellschaft ist nicht christlich.
Der freiheitliche oder christliche "Anstrich" wird durch die Realität entlarvt. Die in den USA praktizierteTodesstrafe ist ein Beispiel.

Emotionale Situationen mögen den einzelnen denken lassen, bei bestimmten Verbrechen sei die Todesstrafe gerechtfertigt. Für ein Staatswesen ist diese Art der Bestrafung, meiner Ansicht nach, jedoch völlig inakzeptabel und einer hoch entwickelten Zivilisation unwürdig. Entscheidend ist wissenschaftliche Forschung auf dem Gebiet der Verbrechensvorbeugung. Zu Ergebnissen kommt man widerum nur duch das Studium am lebenden Straftäter. Außerdem gibt es gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge die ebenfalls zu untersuchen sind.

Wörterbuch des Christentums S.1265, 1266
Todesstrafe . . .
C. Der Parlamentar. Rat hat die T. mit großer Mehrheit abgeschafft, dennoch dauert der Meinungsstreit über Für und Wider sowie über eine mögl. Wiedereinführung bis heute an. ...

D. Die Befürworter der T. machen u.a. geltend: Zum einen die überwiegende Bevölkerungsmeinung, zum anderen die bes. Abschreckung, ferner die Ansicht, daß schwere Verbrechen bes. streng gesühnt werden müßten.

Dagegen ist anzuführen, daß die Bevölkerungsmehrheit nicht unbedingt maßgebl. ist, da der Laie das kriminalpolit. und auch verfassungspol. Problem nicht erfassen kann. Die bes. Abschreckungswirkung ist empir. nicht belegt (auch in Staaten mit T. ist die Zahl der mit T. bedrohten Verbrechen nicht geringer).

Die Vergeltung nach dem Talionsprinzip (Auge um Auge) ist der heutigen Rechtsauffassung fremd (->Strafe). Ferner ist hinzuweisen auf die Gefahren des nicht wiedergutzumachenden Justizirrtums sowie der Rechtsunsicherheit angesicht der rechtsdogmat. Abgrenzungsprobleme zwischen Mord und Totschlag, falls Mord allein mit der T. bestraft würde.

Schließl. ist auf die Gefahr verbreiteter Verrohung hinzuweisen, da die Ehrfurcht vor dem Leben durch die praktizierte T. möglicherweise geschmälert würde. Zudem müßte der ->Staat gegebenenfalls einen Richter gegen dessen Gewissensnöte zur Verurteilung eines Angeklagten zum Tode zwingen.

K. ->Barth wies in seiner >>Kirchl. Dogmatik<< (Bd.III/4) darauf hin, daß das Todesurteil, das Sühne ist, am ->Kreuz auf Golgotha ein für allemal vollstreckt wurde. Der Hinweis auf den Sühnegedanken entfällt darum nach dem Kreuz ->Jesu Christi. In jüngster Zeit wurde von J.Jeziorowski auf Joh. 8,7 verwiesen: der werfe den ersten Stein, der ohne Sünde ist.


Beispiel für einen Justizirrtum ist der Fall: Andrei Romanowitsch Tschikatilo (Serienmörder)

wikipedia siehe bei: 22.Dezember 1978
Für den Mord an Lena Sakotnowa wurde Tschikatilo zwar mehrmals verhört, jedoch wurde er nicht dafür angeklagt.
Stattdessen wurde der vorbestrafte Besitzer von Tschikatilos Datscha dafür verurteilt und 1983 wegen Mordes hingerichtet.

>>> de.wikipedia.org/wiki/Andrei_Romanowitsch_Tschikatilo

Re: Ist die westliche Welt christlich? (1) / Todesstrafe

geschrieben von: Gerd B.

Datum: 18. November 2008 08:31

Ein Merkmal - oder Phänomen - ist jedenfalls, dass in den Teilen der Welt, wo die christliche Kirche (auch die katholische) dominant war, auch der technische (und zum Teil kulturelle) Fortschritt auffallend war. Ich denke speziell an Europa und die von dort exportierten Kenntnisse nach Übersee, bis hin nach Australien.

Ich weiß, all die Fehlleitungen der Großkirche, gehören auch zu diesem "Fortschritt". Dass die technische Überlegenheit auch zur Atombombe führte ist fast logisch. Japan, als nichtchristliche Nation, ist technisch gesehen, in den letzten Jahrhunderten natürlich auch erwähnenswert.

Es bringt die Technik auch viele Annehmlichkeiten, die sich die nichtchristlichen Völker - durch Ölvorhaben - von den christlichen abschauen, oder leisten können.

Wieweit mag die Einstellung der Christenheit, und nicht nur die Religiosität, dabei eine Rolle spielen? Sind es nur die Gene dieser Völker?

Re: Widerspruch zur These von Gerd

geschrieben von: Drahbeck

Datum: 18. November 2008 10:42

Zu dem Votum von Gerd möchte ich dann meinerseits ein Gegenvotum zitieren.
Und zwar in der Form, eines 1928 erschienenen Buches.
Selbiges wollte laut Untertitel der „Versuch einer biblischen Deutung" sein. Und der eigentliche Buchtitel lautete „Das technische Zeitalter".

Sein Verfasser ein Herr Hanns Lillje. Das war jener Herr, der es (später) noch zum Bischof in der Evangelischen Kirche brachte. 1928 war es aber noch nicht soweit.
Auch im Zeugen Jehovas-Kontext besitzt jener Herr Lillje einen gewissen Stellenwert, namentlich durch seinen Erinnerungsbericht „Im finstern Tal".
Zu letzterem siehe auch:
Parsimony.9306
Parsimony.2596

Einleitend setzt er die Erfindung der Dampfmaschine als
Beginn des Technikzeitalters".
Da wird man ja unwillkürlich an den Herrn

Russell, nebst Nachfolger erinnert. Etwa in der „Harfe Gottes", die es ziemlich ähnlich hielten. Nur das deren Auflistung vielleicht etwas umfangreicher war, und meinte etwa auch „Rahmseparatoren" und ähnliches, in der Aufzählung ausdrücklich mit erwähnen zu sollen.

Soweit ging Herr Lillje nicht. Der beschränkte sich einstweilen „nur" auf die Dampfmaschine. Die weitergehende Auflistung überließ er dann doch lieber dem Herrn Russell, den er zwar nicht erwähnt, dem er aber diesen Aspekt (Technik betreffend), doch wohl auch ihm ziemlich nahe stand.

Zitat bei Lillje:

„Dabei dürfen wir der Einfachheit halber wohl Zustimmung voraussetzen, wenn wir als den Ausgang der Technik im heutigen Sinne die Erfindung der Dampfmaschine bezeichnen. Jedenfalls tritt erst seit jenem Augenblick; das Problem der Technik dem Bewußtsein der abendländischen Kulturmenschheit nahe.
Geradezu überraschend ist die große Zahl entscheidender Erfindungen die in diese Zeit fallen: "Gründung der Watt'sehen Maschinenfabrik (1774), Erfindung des Pudelofens (1783), Kurbeldampfmaschine mit Regulator (1784), Wasserstoffballon (1783), Analyse des Wassers (1783), Gasbeleuchtung (1786), verschiedene Dampfwagen und Dampfschiff versuche, der mechanische Webstuhl (1787), Kammwollspinnmaschine (1793), der optische Telegraph (1793), erstes Patent auf einen Kolben-Gas-Motor(1794)."


Wie man aber sieht, wusste auch Herr Lillje, analog zu Herrn Russell, eine ganze Reihe von Detailbeispielen zu benennen.

Weiter geht es bei Lillje mit der Aussage:

„Von Anfang an hat man - bewußt oder unbewußt - geistige Deutung der Technik geübt; eines der merkwürdigsten Zeugnisse dafür ist eine päpstliche Verordnung aus dem Jahre 1838, die für das ganze Gebiet des Kirchenstaates die Einführung der Gasbeleuchtung verbot, weil sie eine Erfindung des Teufels sei. ...

Und als eigenen Deutungsversuch postuliert Herr Lillje, womit er dem von ihm selbst zitierten päpstlichen Votum wiederum verdächtig nahe kommt:

„Es ist vielmehr gerade in der durchgängigem geistigen Unsicherheit der Gegenwart, in ihren krampfhaften Versuchen zur Neugestaltung, in den verzweifelten Anleihen bei fremden Kulturen bis in die persönliche Unsicherheit des Einzellebens hinein unwidersprechlich deutlich, daß Zeiten der kulturellen Krise immer auch zugleich Zeiten des Gerichtes Gottes sind."

Er jammert weiter über den technischen Fortschritt:
„Oder haben ihre eisernen Räder alle Metaphysik erbarmungslos zermalmt? Ist unter der unerbittlichen Gesetzmäßigkeit der technischen Kultur der Gottesglaube nur noch ein Rest aus dem weltanschaulichen Museum unserer Vorfahren, längst zum Aussterben verurteilt, und durch die neue Kultur überflüssig gemacht, wie Pferd und Wagen, Fußmarsch und Handwerk überflüssig geworden sind?"

Seine weitere diesbezügliche These lautet dann:
„Das ist jene verhängnisvolle Gestaltung der faustischen Gefahr, wie sie in den Reihen des geistigen Philisters aufwacht, jene frevle, platte Sicherheit, die die eiserne Gestaltung der Welt durch die Technik für eine endgültige Sicherung hält, die nur Meter und Kilogramme, Eisen und Stahl, Dampfkraft und elektrische Strömungen als Wirklichkeiten gelten läßt und praktisch oder ausgesprochenermaßen Gott nicht mehr nötig zu haben glaubt...

"Unser Heiland ist die Maschine", schrieb in einer an Wahnsinn grenzenden Formulierung eine große sozialistische Tageszeitung Weihnachten 1925. (Alfred Dedo Müller, »Religion und Alltag», Berlin 1927, S.21.)"


Und weiter bei Lillje:
„Es ist also keineswegs eine Notwendigkeit, daß technisches Schaffen in der Hybris, in Gottvergessenheit oder der Auflehnung wider ihn endet. Man muß es noch viel schärfer sagen. Überall, wo der Mensch unter den wirklichen und vermeintlichen Errungenschaften den trunkenen Traum des "Eritis sicut Deus" träumt, sieht er das Wesen der Technik schon nicht mehr nüchtern; und die Stunde, wo ihm vor seiner Gottähnlichkeit bange wird, ist gewiß nicht mehr fern."

Er meint weiter postulieren zu sollen:
„Die Technik ist mächtig; allmächtig aber ist nur Gott. Ausgeträumt wird endlich auch der Traum des Evolutionismus, der die goldene Leiter des Fortschrittes in die Zukunft baut. Dieser Fortschrittsglaube, der die menschlichen Fähigkeiten und mit ihnen das Glück der Menschheit ständig steigern sieht, enthält einen tiefen, ursprünglich religiösen, nun aber völlig verweltlichten Gedanken. Die christliche Geschichtsbetrachtung wartet auf das Ende, dem Gott den Weltlauf zuführen wird, um seine Herrlichkeit offenbar zu machen; hier aber hat der Mensch den Gang der Geschickte selbst in die Band genommen; wo es eine eiserne Betriebssicherheit des ganzen Lebens gibt, wo das kulturelle Leben fast täglich technische und organisatorische Verbesserungen erfährt, bedarf es keines "Endes" mit einer jenseitigen Erfüllung. Da ist - in mehr als einer Beziehung - der Mensch das Haß aller Dinge. Aber auch dieser Traum wird ausgeträumt."

Und weiter Lillje:
„Das alles wird auch dem Gegenwartsmenschen an einer besonders eindrucksvollen Grenze der Technik deutlich; das sind die großen technischen Katastrophen. Wenn es eine unabweisbare weltanschauliche Aufgabe ist, den Geist der Technik zu klären, dann bildet es einen harten, aber unaufgebbaren Bestandteil dieser Aufgabe, auch die Tatsachen der technischen Katastrophen weltanschaulich zu bearbeiten. Sie sind nichts geringeres als die gewaltigen Grenzen, die Gott gezogen hat, damit an ihnen alle menschliche Hybris in der Technik zerbreche."
...
Endlich aber gibt es noch eine ganz letzte Beurteilung dieser Hybris und ihrer Volksausgabe. Für den christlichen Glauben sind sie nichts anderes als deutliche Auflehnung wider Gott; darum sind sie für sein Urteil nichts anderes als bewußte Sünde. Schon daß wir es wagen, unter der technischen Arbeit Gott zu vergessen, ist solche Sünde."


Herr Lillje meint weiter zu wissen:
„Trotz des grauenvollen Anschauungsunterricht, den das verflossene Jahrzehnt auch dem Fortschrittsgläubigsten über die innere Hohlheit und Widersinnigkeit seiner Theorien erteilt hat, sind es noch Ungezählte, die geradezu auf eine technische Erlösung hoffen. Da ist das Herschaftsfeld solcher dämonischer Auswirkung der Technik noch unbestritten, ihre Dämonie noch ungebrochen....

Weil wir im Gehorsam des Glaubens handeln sollen, wissen wir, daß wir heute nicht die Hand zur Vernichtung der Technik erheben dürfen, vielleicht auch in künftigen Zeiten nicht. Aber wir wissen auch, daß wir jenen Schritt von Roger Bacon zu Bernhard von Clairveaur schon heute tun müssen, weil uns heute und allezeit das Heil der Seele, auch innerhalb der technischen Kultur, nein auch das Heil, das für die Gesamtheit dieser eisernen Kultur gilt, näher stehen muß als alle Macht der Welt."


Seine eigentlichen „Bauchschmerzen" bringt er dann auch in seiner Aussage zum Ausdruck:
„Vollendete Säkularisation - das ist die eigentliche Not um die Technik in der Gegenwart. Weil wir in vollkommener Diesseitigeit geendet sind, vermögen wir der geistigen Aufgaben, die sie uns stellt, nicht mehr Herr zu werden; und so ist die Technik, statt Ausdruck einer von Gott gebotenen und geheiligten Herscherstellung über die Welt zu sein, das grandiose Denkmal aus Stahl und Stein geworden, das wir auf dem Grabe unserer Lebendigkeit errichtet haben."

Und seine Schlusssätze bestehen in der Aussage:
„Die Gesamtbetrachtung dieser Darstellung mag den Anschein erwecken, als sei sie von einem tiefen Zwiespalt durchzogen. Kann man die Technik als Gabe Gottes rühmen, wenn man zugleich das technische Zeitalter so stark unter satanischen Entstellungen sieht? ...

Der große Säkularisierungsprozeß der sogenannten neueren Geschichte, die große Verweltlichung der Kultur muß sich vollenden, damit am Ende deutlich wird, daß es eine bloße Verweltlichung nicht gibt, die nichts weiter wäre als das. Sondern es muß deutlich werden, daß es am Ende nur eine doppelte Möglichkeit gibt: Herrschaft des Christus oder Herrschaft des Anti-Christus, aber nicht jenes müde, fade, unmögliche Reich der litte, das weder zum Reiche Gottes noch zum Reiche des Satans gehört."


Genug der Zitate.
Namentlich beim Untergang der „Titanic" kannte die Häme religiöser Kreise kaum Grenzen. Seht ihr, da ist ihr „babylonischer Turm" eingestürzt, so ihre Interpretation. Auch Lillje liegt noch auf dieser Kontinuitätslinie. Wo immer es Ansatzpunkte gibt, die Technik „madig" zu machen. Er versäumt es nicht, auch sie zu nutzen. Am liebsten würde er und seinesgleichen, das päpstliche Gaslichtverbot wiederholen, wagt es aber nicht mehr, soweit zu gehen.

Das besondere Charakteristikum seiner „Bauchschmerzen" ist halt auch, dass ihm sehr wohl bewusst ist, „Gott - die Chimäre" wird im Kontext der Technik, zunehmend überflüssiger.

Er und seinesgleichen, hätten es aber lieber anders herum. Sie möchten eher die Technik als „überflüssig" sehen, als denn ihre antiquierte Weltsicht, von der sich auch materiell zu leben pflegen.
Je mehr man Menschen in das Boxhorn der Furcht und Angst jagen kann, und sei es nur durch einen Blitzschlag, gegen den sich auch Kirchengebäude durch Installierung von Blitzableitern abzusichern suchen. Je mehr der Mensch sich als Spielball von Elementen sieht, die er nicht versteht (weil sein Wissensradius zu gering), um so besser läuft das Geschäft jener, die den Untergang der Titanic als „Strafe Gottes" lauthals interpretieren möchten.
Und anderes mehr in der Richtung.

Die Russellbewegung nahm nun einen diesbezüglichen Paradigmawechsel vor, und deutete die Technik und selbst die „Loganbeere"
als Zeichen des vermeintlich heraufziehenden „Goldenen Zeitalters", „göttlicher Machart". Insofern waren damals die Lillje und Co im Vergleich gesehen, rückschrittlicher. Letztere haben ihr Manko allerdings alsbald aufgeholt. Vielleicht nicht Herr Lillje selbst, aber eben andere seiner Zunft. Etwa Rudolf Bultmann, mit seiner Forderung nach „Entmythologisierung", und der diesbezüglichen Begründung.

Man könne nicht elektrischen Strom und alle seine Annehmlichkeiten nutzen, und zugleich ein antiquiertes Bibelweltbild vor sich her tragen.

Das kann man zwar wohl, und nicht wenige halten es ja auch heute noch so. Indes konsequent im eigentlichen Sinne ist es nicht, wäre da dem Bultmann noch nachträglich bestätigend zu antworten.

Es gibt in der Tat einen verhängnisvollen Kreislauf. Je rückständiger die Verhältnisse, um so mehr blüht dort die Religion. Namentlich auch im islamischen Bereich zu beobachten. Und wo die Religion tatsächlich blüht, da ist Stagnation angesagt.

Hätten Religionsführer wirkliche Bestimmungsmacht, wäre es nie etwa zur Weltraumfahrt gekommen.
Das es in einem bigotten Land wie den USA, trotzdem auch dort dazu kam, ist letztlich dem Umstand zuzuschreiben. Religion nimmt dort weitgehende Kulturersatzfunktion war.

„Kulturchristen" auch hierzulande stark verbreitet diese Spezies, und etwa überzeugte „Endzeitchristen". Das ist in der Analyse ein Gegensatz wie Feuer und Wasser.

Der technische Siegeszug erfolgte also nicht „wegen" der Religion, sondern weil religija „Rückbindung" eben schon zu schwach war, zumindest in einigen Ländern.

Und wo Religion noch stark ist (ganz egal welcher Ausrichtung) blüht das Mittelalter fort!
Exkurs:
Zitat aus Rutherford „Schöpfung" S. 319f.
(Auflage 1928; in der Auflage 1929 sind diegleichen Textpassagen S. 303f.)
Von jener Zeit an fand gleichzeitig auf einen anderen Gebieten des Wissens eine entsprechende große Zunahme an Erkenntnis statt. Die vom Papsttum stets klug bekämpfte kirchlich unbeeinflusster Volksschule wurde das Mittel allgemeiner Erziehung und des Wachstum der Erkenntnis in allen Gesellschaftsschichten. Auf der ganzen Erde entstand Hochschulen und Universitäten. Mit der Zunahme der Erkenntnis auf den verschiedenen Gebieten sind auch gleichzeitig zahllosen Erfindungen gemacht worden, die der Mensch sich jetzt zunutze macht, Zeit und arbeitssparende Maschinen und anderes. Vor 1799 waren die Verkehrsmittel derart armselig, dass man in einem Tage unter großen Beschwerden nur kurze Strecken reisen konnte.

Im Jahr 1803 wurde das Dampfschiff erfunden und 1813 wurde die erste Dampflokomotive gebaut. Einige Jahre später kamen elektrische Maschinen elektrische und Benzin-Motorwagen auf. Es war im Jahre 1874, beim Anfang der Gegenwart des Herrn, das die erste internationaler Arbeiterorganisation der Welt ins Leben gerufen wurde.

Von dieser Zeit an kann eine wunderbare Zunahme des Lichtes wahrgenommen werden, und die seither gemachten Erfindungen und Entdeckungen sind zu zahlreich um sie hier aufzuzählen Es sei nachfolgend alphabetisch geordnet - nur einige der Dinge
erwähnt die seit 1874 weiterer Beweis für die Gegenwart des Herrn seit jenem Zeitpunkt ans Licht in den Gebrauch der Menschen gekommen sind:

Additionsmaschinen, Aluminium, antisemitische Chirurgie, automatische Bahnkupplung, automatische Pflüge, Automobile, bewegliche Bilder, drahtlose Telegraphie, drahtlose Telefonie, drahtlose Television, Erschließung des dunklen Afrikas, Dynamit, elektrische Eisenbahnsignale, elektrische Eisenbahnen, elektrische Schweißmethoden Erntemaschinen, Eskalatoren, feuerlose Kochapparate, Flugmaschinen, große Erkenntnis über den göttlichen Plan der Zeitalter, Hochhäuser, Induktionstionsmotoren, künstliche Farben, Leuchtgas, Luftschiffe, Nordpolerforschung, Panamakanal, Pasteursche Schutzimpfung, Radium, Rahmseparatoren, Röntgenstrahlen, Schreibmaschinen, Schuhnähmaschinen, Setzmaschinen, Sprechmaschinen, Staubsauger, Streichholzmaschinen, Südpolerforschung, Tauchboot, Telefon, Zelluloid, Fahrräder und so weiter

Re: Ist die westliche Welt christlich? (1) P o s i t i v e Perspektiven

geschrieben von: X ~ mysnip

Datum: 18. November 2008 17:30

Hallo Gerd,
vielleicht sollte ich kurz erläutern, warum es mir ein Bedürfnis ist Fromms Gedanken hier einzubringen.

Aufklärung kann geistige Erschütterungen auslösen. Dieses, wie auch andere Foren tun dies. Das verändert teilweise oder ganz die Weltsicht, mitunter negativ. Hassan schreibt sinngemäß: Menschen in totalitären Gemeinschaften sollten neue Perspektiven aufgezeigt werden. Die Gedankenwelt Fromms kann, für meine Begriffe, ein entstandenes geistiges Vakuum herrvorragend positiv füllen und neue Aussichten eröffnen. Seine Äußerungen erheben keinen Anspruch auf letzte Wahrheiten. Im Gegenteil, es ist erwünscht darüber zu diskutieren.

Gerd B.
Ein Merkmal - oder Phänomen - ist jedenfalls, dass in den Teilen der Welt, wo die christliche Kirche (auch die katholische) dominant war, auch der technische (und zum Teil kulturelle) Fortschritt auffallend war. Ich denke speziell an Europa und die von dort exportierten Kenntnisse nach Übersee, bis hin nach Australien.

Fromm geht in den nächsten Teilen darauf ein, ob aus seiner Sicht unser technischer Fortschritt, unser Denksystem, christlich ist.

Zitat:

Ich weiß, all die Fehlleitungen der Großkirche, gehören auch zu diesem "Fortschritt". Dass die technische Überlegenheit auch zur Atombombe führte ist fast logisch. Japan, als nichtchristliche Nation, ist technisch gesehen, in den letzten Jahrhunderten natürlich auch erwähnenswert.

Ein guter Einwurf!

Es bringt die Technik auch viele Annehmlichkeiten, die sich die nichtchristlichen Völker - durch Ölvorhaben - von den christlichen abschauen, oder leisten können.

Wieweit mag die Einstellung der Christenheit, und nicht nur die Religiosität, dabei eine Rolle spielen? Sind es nur die Gene dieser Völker?

Den Gedanken mit den Genen würde ich mit Vorsicht behandeln. Dein Beispiel mit Japan beantwortet die letzte Frage.

Re: Ist die westliche Welt christlich? (1) P o s i t i v e Perspektiven

geschrieben von: Gerd B.

Datum: 18. November 2008 18:22

Danke, lieber X!

Europa war in den letzten 2000 Jahren der dominante Erdteil, der nebenbei immer christlicher wurde, jedoch nicht in der Form, wie es sich Christus vorstellte.

Die Geisteswissenschaft war dominant, Kultur (Musik, Malerei etc.), die Demokratie wurde wieder entdeckt, aber auch Karl Marx und Darwin kamen aus dieser Quelle - oder Sumpf, wenn wir an die Weltkriege denken.

Wenn man nach Asien und Afrika vor 500 Jahren blickt, dann konnten diese nichtchristlichen Gebiete zum Fortschritt wenig beitragen. Was haben im laufenden und letzten Jahrhundert die arabischen Länder vergleichsweise großartiges entwickelt? Auch politisch? Feudalherrschaft...

All dies fiel mir heute zu der Überschrift ein, wollte aber nicht mit meinen Einwürfen die Grundabsicht der Thematik aus dem Takt bringen.

Schöne Abendgrüße!
Gerd

Re: Ist die westliche Welt christlich? (2)

geschrieben von: X ~ mysnip

Datum: 20. November 2008 16:31

Fortsetzung von: >>> http://forum.mysnip.de/read.php?27094,16902,16902#msg-16902

Erich Fromm Haben oder Sein S.171
Ist die westliche Welt christlich?

In diesen vier Jahrhunderten begann die eigentliche Christianisierung Europas.

Die Kirche versuchte, in Fragen des Eigentums, der Preise und der Unterstützung der Armen die Anwendung christlicher Grundsätze durchzusetzen. Viele, zum Teil ketzerische Prediger und Sekten traten - häufig unter dem Einfluß der Mystik - auf, die die Rückkehr zu den Prinzipien Christi einschließlich der Verurteilung von Eigentum forderten. Die Mystik, die mit Meister Eckhart ihren Höhepunkt erreichte, spielte in dieser antiautoritär-humanistischen Bewegung eine entscheidende Rolle, und nicht zufällig wurden in dieser Bewegung viele Frauen als mystische Lehrer und Schüler bekannt.

Die Idee einer Weltreligion bzw. eines einfachen, undogmatischen Christentums wurde von vielen christlichen Denkern geäußert. Selbst der Gottesbegriff der Bibel wurde in Frage gestellt. In ihrer Philosophie und ihren Utopien setzten die theologischen und nichttheologischen Humanisten der Renaissance die Linie des 13.Jahrhunderts fort; in der Tat existiert zwischen dem späten Mittelalter (der >>mittelalterlichen Renaissance<<) und der eigentlichen Renaissance keine scharfe Trennungslinie. Zur Charakterisierung des Geistes, der in der Blüte- und Spätzeit der Renaissance herrschte, zitiere ich aus der Zusammenfassung von Frederick B. Artz (1959, S.455): . . .

Teil 2 von 10
[Hervorhebung von mir]

Re: Ist die westliche Welt christlich? (3)

geschrieben von: X ~ mysnip

Datum: 25. November 2008 20:22

Fortsetzung von: >>> http://forum.mysnip.de/read.php?27094,16902,17212#msg-17212

Erich Fromm Haben oder Sein S.171, 172
Ist die westliche Welt christlich?

Frederick B. Artz (1959, S.455):
>>In bezug auf die Gesellschaft vertraten die großen Denker des Mittelalters die Ansicht, daß vor Gottes Angesicht alle Menschen gleich seien und selbst der geringste unendlich wertvoll sei.

In wirtschaftlicher Hinsicht lehrten sie, daß Arbeit eine Quelle der Menschenwürde, nicht der Degradierung sei, daß kein Mensch für einen Zweck benutzt werden solle, der nicht seinem Wohle diene, und daß Löhne und Preise von Gerechtigkeit diktiert sein müßten.

In bezug auf die Politik lehrten sie, daß der Staat eine moralische Funktion zu erfüllen habe, daß die Gesetze und ihre Anwendung vom christlichen Geist der Gerechtigkeit getragen sein sollten und daß das Verhältnis zwischen Herrschern und Beherrschten stets auf gegenseitige Verpflichtung begründet sein solle. Staat, Eigentum und Familie sind von Gott denjenigen anvertraut, die diesen vorstehen, und müssen dem göttlichen Willen entsprechend geleitet und verwaltet werden. Zu den mittelalterlichen Idealen zählte schließlich auch die feste Überzeugung, daß alle Nationen und Völker eine große Gemeinschaft bilden.

Wie Goethe sagte: >Über den Nationen steht die Menschheit<, oder wie Edith Cavell 1914 am Abend vor ihrer Hinrichtung an den Rand ihres Exemplars der >Imitatio Christi< schrieb: >Patriotismus ist nicht genug.< <<

Teil 3 von 10
[Hervorhebung von mir]

Re: Ist die westliche Welt christlich? (4)

geschrieben von: X ~ mysnip

Datum: 27. November 2008 16:21

Fortsetzung von: >>> http://forum.mysnip.de/read.php?27094,16902,17417#msg-17417

Erich Fromm Haben oder Sein S.172
Ist die westliche Welt christlich?

Hätte sich die europäische Geschichte im Geiste des 13.Jahrhunderts weiterentwickelt, hätte sich das wissenschaftliche Denken langsam und ohne Bruch mit dem Geist des 13.Jahrhunderts entfaltet, so wären wir heute vielleicht in einer günstigeren Position. Doch statt dessen begann die Vernunft zu manipulativer Intelligenz und der Individualismus zur Selbstsucht abzusinken.

Die kurze Periode der Christianisierung endete, und Europa kehrte zu seinem ursprünglichen Heidentum zurück.

Teil 4 von 10
[Hervorhebung von mir]

Re: Ist die westliche Welt christlich? (5)

geschrieben von: X ~ mysnip

Datum: 28. November 2008 15:27

Fortsetzung von: >>> http://forum.mysnip.de/read.php?27094,16902,17522#msg-17522

Erich Fromm Haben oder Sein S.172, 173
Ist die westliche Welt christlich?

So sehr die Auffassungen auch sonst auseinandergehen mögen, eine Überzeugung haben alle Zweige des Christentums miteinander gemein:

den Glauben an Jesus als Retter, der aus Liebe zu seinen Mitmenschen sein Leben gab. Er war der Held der Liebe, ein Held ohne Macht, der keine Gewalt anwandte, der nicht herrschen wollte, der nichts haben wollte. Er war ein Held des Seins, des Gebens, des Teilens.

Diese Eigenschaften beeindruckten die Armen Roms zutiefst, und auch einige der Reichen, die an ihrer Selbstsucht zu ersticken drohten. Jesus appellierte an die Herzen der Menschen. Vom intellektuellen Standpunkt aus wurde er bestenfalls für naiv gehalten. Dieser Glaube an den Helden der Liebe gewann Hunderttausende von Anhängern, von denen viele ihre Lebenspraxis änderten oder selbst zu Märtyrern wurden.

Teil 5 von 10
[Hervorhebung von mir]

Re: Ist die westliche Welt christlich? (6)

geschrieben von: X ~ mysnip

Datum: 02. Dezember 2008 13:11

Fortsetzung von: >>> http://forum.mysnip.de/read.php?27094,16902,17555#msg-17555

Erich Fromm Haben oder Sein S.173, 174
Ist die westliche Welt christlich?

Der christliche Held war der Märtyrer, denn wie in der jüdischen Tradition bestand das höchste Ziel darin, sein Leben für Gott oder seine Mitmenschen zu opfern. Der Märtyrer ist das genaue Gegenteil des heidnischen Helden, wie ihn die griechischen und germanischen Heldenfiguren darstellen.

Das Ziel des heidnischen Helden war es, zu erobern, zu besiegen, zu zerstören und zu rauben. Die Erfüllung seines Lebens waren Ehre, Macht, Ruhm, und die Gewißheit, der Beste im Töten zu sein. (Augustinus verglich die römische Geschichte mit den Untertanen einer Räuberbande.) Für den heidnischen Helden bestand der Wert eines Mannes in seiner Körperkraft und seiner Fähigkeit, Macht zu erringen und zu behalten, und er starb leichten Herzens im Augenblick des Sieges auf dem Schlachtfeld. Homers >Ilias< ist die dichterisch großartige Geschichte glorifizierter Eroberer und Räuber. Wird der Märtyrer durch die Kategorien Sein, Geben, Teilen, charakterisiert, dann der heidnische Held durch die Kategorien Haben, Ausbeuten, gewaltsam Erzwingen. (Dazu ist anzumerken, daß das Auftreten des heidnischen Helden mit dem Sieg des Patriarchats über die matrizentrische Gesellschaft in Zusammenhang steht. Die Herrschaft des Mannes über die Frau ist der erste Akt der Unterjochung und die erste ausbeuterische Anwendung von Gewalt; in allen patriarchalischen Gesellschaften sind diese Prinzipien nach dem Sieg der Männer zum Fundament des männlichen Charakters geworden.)

Teil 6 von 10
[Hervorhebung von mir]

Re: Ist die westliche Welt christlich? (7)

geschrieben von: X ~ mysnip

Datum: 07. Dezember 2008 22:47

Fortsetzung von: >>> http://forum.mysnip.de/read.php?27094,16902,17757#msg-17757

Erich Fromm Haben oder Sein S.174
Ist die westliche Welt christlich?

Welches dieser beiden gegensätzlichen, miteinander nicht zu vereinbarenden Modelle für unsere eigene Entwicklung ist bis zum heutigen Tag in Europa bestimmend?

Wenn wir in unser Inneres schauen und das Verhalten fast aller Mitmenschen und unserer politischen Führer betrachten, ist nicht zu leugnen, daß unser Vorbild, unser Maßstab für das Gute und Wertvolle immer noch der heidnische Held ist.

Die Geschichte Europas und Nordamerikas ist trotz der Bekehrung zum Christentum eine Geschichte der Eroberungen, der Eitelkeit, und der Habgier; unsere höchsten Werte sind: stärker als andere zu sein, zu siegen, andere zu unterjochen und auszubeuten.

Diese Wertvorstellungen decken sich mit unserem Ideal von >>Männlichkeit<<: nur wer kämpfen und erobern kann, gilt als Mann, wer keine Gewalt anwendet, ist schwach und damit >>unmännlich<<.

Teil 7 von 10
[Hervorhebung von mir]

Re: ARTE - "Wie christlich ist Europa?"

geschrieben von: X ~ mysnip

Datum: 09. Dezember 2008 16:06

Themenabend, Dienstag, 9. Dezember 2008 ab 21.00 Uhr
www.arte.tv/de/Die-Welt-verstehen/Wie-christlich-ist-Europa/2341372.html

Re: Ist die westliche Welt christlich? (8)

geschrieben von: X ~ mysnip

Datum: 13. Dezember 2008 21:41

Fortsetzung von: >>> http://forum.mysnip.de/read.php?27094,16902,18069#msg-18069

Erich Fromm Haben oder Sein S.174, 175
Ist die westliche Welt christlich?

Der Nachweis erübrigt sich, daß die westliche Geschichte eine Geschichte der Eroberung, Ausbeutung, Gewalt und Unterdrückung ist.

Kaum eine Epoche, die nicht davon gekennzeichnet ist, keine Rasse oder Klasse, die frei davon wäre; oft ging die Gewaltanwendung bis zum Völkermord wie bei den Indianern Amerikas, und selbst solche religiöse Unternehmungen wie die Kreuzzüge bilden keine Ausnahme.

War dieses Verhalten nur an der Oberfläche ökonomisch und politisch motiviert, und waren die Sklavenhändler, die Herrscher Indiens, die Vernichter der Indianer, die Engländer, die die Chinesen zwangen, Opium in ihr Land zu lassen, die Verantwortlichen für zwei Weltkriege und diejenigen, die für den nächsten Krieg rüsten - waren und sind alle diese in ihrem Innersten Christen?

Oder waren vielleicht nur die Anführer raubgierige Heiden, während die breiten Massen der Bevölkerung Christen blieben?


Wenn dem so wäre, dann wäre uns wohl leichter ums Herz.

Leider ist es nicht so.

Zwar stimmt es, daß die Anführer oft beutegieriger waren als ihre Gefolgschaft, weil sie mehr zu gewinnen hatten, aber sie hätten ihre Pläne nicht verwirklichen können, wenn der Wunsch, zu erobern und über andere zu siegen, nicht im Gesellschafts-Charakter verwurzelt gewesen wäre und es immer noch ist.

Teil 8 von 10
[Hervorhebung von mir]

Re: Ist die westliche Welt christlich? (9)

geschrieben von: X ~ mysnip

Datum: 20. Dezember 2008 11:30

Fortsetzung von: >>> http://forum.mysnip.de/read.php?27094,16902,18414#msg-18414

Erich Fromm Haben oder Sein S.175
Ist die westliche Welt christlich?

Man braucht sich nur an den Begeisterungstaumel zu erinnern, mit dem sich die Menschen in die verschiedenen Kriege der letzten hundert Jahre stürzten - und heute an die Bereitschaft von Millionen, den nationalen Selbstmord zu riskieren, um das Ansehen als >>stärkste Macht<< oder die >>Ehre<< oder den Profit zu retten.

Oder, um ein anderes Beispiel zu zitieren - man denke an den rasenden Nationalismus, mit dem viele Menschen die Olympischen Spiele verfolgen, welche angeblich der Sache des Friedens dienen.

Die Popularität der Olympiade ist an sich schon Ausdruck des westlichen Heidentums. Sie ist eine Feier zu Ehren des heidnischen Helden: des Siegers, des Stärksten, des Durchsetzungsfähigsten, wobei das Publikum bereit ist, die schmutzige Mischung aus Geschäft und Publizität zu übersehen, die die heutige Version der griechischen Olympischen Spiele kennzeichnet.

In einer christlichen Kultur würde das Passionspiel an die Stelle der Olympiade treten; doch das einzige berühmte Spiel dieser Art auf der Welt ist die Touristenattraktion in Oberammergau.

Teil 9 von 10
[Hervorhebung von mir]

Re: Ist die westliche Welt christlich? (10)

geschrieben von: X ~ mysnip

Datum: 25. Dezember 2008 22:31

Fortsetzung von: >>> http://forum.mysnip.de/read.php?27094,16902,18739#msg-18739

Erich Fromm Haben oder Sein S.175, 176
Ist die westliche Welt christlich?

Wenn all dies zutrifft, warum sagen sich Europa und Amerika dann nicht ganz offen vom Christentum als nicht mehr zeitgemäß los?

Es gibt verschiedene Gründe:

So bedarf es der religiösen Ideologie, um Menschen daran zu hindern, ihre Disziplin zu verlieren und so die gesellschaftliche Ordnung zu bedrohen.

Aber es gibt noch einen gewichtigeren Grund:

Menschen, die an Jesus als den großen Liebenden, den sich selbst aufopfernden Sohn Gottes glauben, können diesen Glauben zu der Einbildung verfremden, daß Jesus für sie liebt.

Jesus wird somit zum Idol, der Glaube an ihn wird zum Ersatz für den eigenen Akt des Liebens.

Vereinfacht lautet die unbewußte Formel:

>>Christus liebt an unserer Stelle; wir können nach dem Muster des griechischen Helden weitermachen und sind trotzdem gerettet, denn der entfremdete >Glaube< an Christus ist ein Ersatz für die Imitatio Christi.<<

Daß die christliche Religion auch ein billiger Deckmantel für die eigene Habsucht war und ist, versteht sich von selbst. Schließlich glaube ich auch, daß der Mensch mit einem so tiefen Bedürfnis zu lieben ausgestattet ist, daß wir uns notwendigerweise schuldig fühlen, wenn wir uns wie Wölfe verhalten. Unser angeblicher Glaube an die Liebe macht uns bis zu einem gewissen Grad unempfindlich für den Schmerz der unbewußten Schuldgefühle, ganz ohne Liebe zu sein.

Teil 10 von 10
[Hervorhebung von mir]

Re: Ist die westliche Welt christlich?

geschrieben von: Drahbeck

Datum: 26. Dezember 2008 06:31

Ergänzend vielleicht noch:
Gelesen in einer Diplomarbeit von Sefik Tagay mit dem Titel
„Religiöse Orientierung,
Arbeitsmotivation und Soziale Erwünschtheit - Zehn christliche Gruppen im Vergleich" Bochum 1998.

Und in selbiger gibt es auch einen Abschnitt über den im Jahre 1900 geborenen Erich Fromm, der durchaus in gewisser Kontinuität zu seinem Familiennamen, zumindest in seinen Kindheits- und Jugendtagen, eine streng religiöse Erziehung (diesmal jüdischer Prägung) erfuhr.

In wieweit er sich in späteren Jahren von selbiger dann noch abnabelte, wäre wiederum eine andere Frage.

Der genannte Tagay jedenfalls referierte Fromm mit der Aussage;

„Der Neopsychoanalytiker Erich Fromm (1980) hat sich gleichermaßen mit Religio auseinandergesetzt. Er geht von der phänomenologisch begründbaren Auffassung daß Religion eine universale geschichtliche Erscheinung ist, die auf einer konstitutionell bedingten Sinnbedürftigkeit des Menschen beruht.
Fromm glaubte, daß der Mensch ein religiöses Bedürfnis nach Sinnorientierung hat.
Er unterscheidet zwei Formen Religion:

Die autoritäre und die humanistische Religion.
Die autoritäre Religion stellt nach Fromm die negative Seite der religiösen Ausübung dar.
Er charakterisiert die autoritäre Religion in folgenden Worten:


„Das wesentliche Element autoritärer Religion und autoritärer religiöser Erfahrung ist die Unterwerfung unter eine Macht jenseits des Menschen. Die Haupttugend bei diesem Typ von Religion ist Gehorsam, die Kardinalsünde Ungehorsam" (Fromm, 1980, S. 248).

Wie das Zitat belegt, sind die Merkmale autoritärer Religion die Unterwerfung Menschen unter eine fremde Macht, das Gefühl der Hilflosigkeit, Gehorsam und Selbstentfremdung im Sinne eines Mißtrauens gegenüber den eigenen Fähigkeiten und Gaben.
Autoritäre Religion erzeugt Abhängigkeit und verhindert die Entfaltung Persönlichkeit.

Als Vertreter einer autoritären Religion nennt Fromm interessanterweise die Reformatoren Martin Luther (1483-1546) und Johann Calvin (1509-1564).

Die humanistische Religion hingegen stellt das Gegenteil der autoritären Religion dar, ist positiv und verhilft dem Menschen zur Freiheit.
Fromm skizziert die humanistische Religion wie folgt:


„Humanistische Religion hingegen bewegt sich um den Menschen und seine Stärke. Der Mensch muß seine Kraft der Vernunft entwickeln, um sich selbst, seine Beziehung zum Mitmenschen und seine Stellung im Universum zu verstehen. ... Er muß seine Kräfte der Liebe für andere, aber auch für sich selbst, zum Wachsen bringen und muß die Solidarität mit allen lebenden Wesen erfahren. ... Selbstverwirklichung ist Tugend, nicht Gehorsam. ... Die vorwiegende Stimmung ist Freude, während sie in autoritären Religionen in Leid und Schuld besteht" (Fromm, 1980, S. 249).

Gott ist nicht Symbol der Macht über den Menschen, sondern der eigenen Kräfte des Menschen. Ein wichtiger Grundgedanke der humanistischen Religion ist also der Glaube an den Menschen, an das Individuum und die Menschheit. ...

Im seinerzeitigen Szczesny Verlag erschien im Jahre 1965 eine Essaysammlung des Erich Fromm unter dem Titel: „Das Christusdogma und andere Essays"

Aus ihr seien noch die nachfolgenden Passagen zitiert:


„Während die Zeloten und Sikarier (Gruppierungen zu Zeiten des Urchristentums) in der Ebene der politischen Realität ihre Wünsche zu verwirklichen trachten, führt die völlige Aussichtslosigkeit einer Realisierung die Urchristen dazu, die gleichen Wünsche in der Phantasie zu gestalten. Der Ausdruck dieser Wunschphantasien war der urchristliche Glaube und speziell die urchristliche Phantasie von Jesus und seinem Verhältnis zum Vater-Gott." (S. 46)

Weiter geht es bei ihm mit der Aussage:
„Die Menschen, die sich an dieser Phantasie berauschten, sind gequält, verzweifelt, voller Haß gegen jüdische und heidnische Unterdrücker, ohne Aussicht, eine bessere Zukunft real durchzusetzen. Da mußte eine Botschaft, die ihnen erlaubte, all das zu phantasieren, was die Realität ihnen versagte, faszinierend wirken." (S. 49)

Und weiter postuliert er:
„Aber die Kirche wurde mit diesen revolutionären Versuchen fertig, seit dem sie im Lauf des zweiten Jahrhunderts den ersten entscheidenden Sieg davon getragen hatte. Von dieser Zeit an lag der Schwerpunkt nicht in dem Ruf: „Das Reich ist nahe", in der Erwartung, es werde binnen kurzem zum Anbruch des Gerichts und zur Wiederkehr Jesu kommen, der Blick der Christen war nicht mehr auf die Zukunft nicht mehr auf die Zeit, sondern er war rückwärts gewendet. Das Entscheidende war schon geschehen.
Die Erscheinung Jesu hatte das Wunder schon bedeutet.

Die wirkliche geschichtliche Welt brauchte sich nicht mehr zu ändern, äußerlich konnte alles bleiben, wie es war. Staat, Gesellschaft, Recht, Wirtschaft, denn das Heil war ein Innerliches, Geistiges, Unhistorisches, Individuelles geworden, garantiert durch den Glauben an Jesus. Die Hoffnung auf die reale historische Erlösung ist ersetzt durch den Glauben an Jesus. Die Hoffnung auf die reale historische Erlösung ist ersetzt durch den Glauben an die schon vollzogene geistige, individuelle.

Hand in Hand damit geht das Verblassen der ethischen Forderungen. Das erste Jahrhundert des Christentums war charakterisiert durch rigorose ethische Postulate, durch den Glauben, daß die christliche Gemeinde vor allem ein Bund zu einem heiligen Leben sei. An die Stelle dieses praktischen ethischen Rigorismus tritt das durch die Kirche gespendete Gnadenmittel." (S. 59)


Und weiter postuliert er in Fortsetzung dieser Argumentationslinie:
„Diesen Prozeß der Verwandlung der Vorwürfe gegen Gott und die Herrschenden in Selbstvorwürfe hat die katholische Kirche in meisterhafter Weise zu beschleunigen und zu stärken verstanden. Sie steigerte das Schuldgefühl der Masse bis zu einem kaum noch erträglichem Maximum und erreichte damit ein doppeltes.

Einmal, daß die Vorwürfe und Aggression gegen die herrschenden Klassen von dieser gegen die Personen der leidenden Masse zurückzuwenden half, und zweitens, daß sie sich dieser leidenden Masse als guter und liebender Vater darbot, indem ihre Priester für das von ihnen selber gezüchtete Schuldgefühl Verzeihung und Entsühnung gewährten. Sie züchtete künstlich die psychische Verfassung, von der sie, beziehungsweise die herrschende Klasse, einen doppelten Vorteil zog:
Die Ablenkung der Aggression der Masse und die Sicherung ihrer Abhängigkeit, Dankbarkeit und Liebe." (S. 66)


Wenn man so will, lässt sich bei Fromm auch eine (indirekte) Bezugnahme auf die Zeugen Jehovas nachweisen; und zwar in dem unter seinem Verfassernamen 1991 erschienenen Buch
„Anatomie der menschlichen Destruktivität".
Dort wiederum verweist er auf die Studie von Bruno Bettelheim. Wie denn unterschiedliche Gefangenengruppen die widrigen KZ-Verhältnisse bewältigt hätten.
Und in dieser Werteskala rangieren Gruppierungen mit einer festen Überzeugung oben.
Während etwa am entgegengesetzten Pol die im SS-Jargon sogenannten „Kriminellen" am schlechtesten mit den widrigen Umständen fertig wurden; sofern sie sich nicht in einer Position befanden, die ihnen die Machtausübung über andere ermöglichte. Dann hatten deren Opfer in der Tat nichts zu lachen.

Im allgemeinen haben sich die Zeugen nicht um die „Kapo-Posten" in den KZ gerissen. So es Ausnahmen von dieser Regel gab, wurde ihnen in der Regel auch immer ein verhältnismäßiger Gerechtigkeitssinn attestiert; während bei den sogenannten „Kriminellen" nur der eigene Egoismus zählte.

Das brachte wie schon gesagt, bereits Bettelheim zum Ausdruck, und Fromm den psychologische Aspekte im besonderen interessierten, wiederholt es faktisch.

Zu seinen psychologischen Wertungen gehört dann wohl auch die


„Das tiefe Bedürfnis des Menschen, sich in der Welt nicht einsam und verlassen zu fühlen, ist früher durch die Vorstellung gestillt worden, daß da ein Gott ist, der diese Welt geschaffen hat und sich um jede einzelne Kreatur kümmert.
Als die Evolutionstheorie das Bild von Gott als dem obersten Schöpfer zerstörte, ging auch das Vertrauen in Gott als dem allmächtigen Vater des Menschen verloren, wenn auch viele den Glauben an Gott mit der Annahme der darwinistischen Theorie vereinbaren konnten.
Bei vielen jedoch, für die Gott entthront war, blieb das Bedürfnis nach einer Gottähnlichen Figur bestehen. Einige von ihnen verkündeten einen neuen Gott, die Evolution, und verehrten Darwin als seinen Propheten."


Da sich am 12. 2. 2009 der Geburtstag des Darwin zum 200 male jährt, mag ja diese Einschätzung nicht uninteressant sein.

Re: Ist die westliche Welt christlich?

geschrieben von: X ~ mysnip

Datum: 27. Dezember 2008 20

Hallo Manfred,

danke für die Ergänzung zu Erich Fromm und auch diesen Link:
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,18908#msg-18908

Ich werde mir das nochmal ganz in Ruhe ansehen!

Viele Grüße!

Re: Ist die westliche Welt christlich? / Erich Fromm

geschrieben von: X ~ mysnip

Datum: 05. Januar 2009 22:58

Drahbeck
Ergänzend vielleicht noch:
Gelesen in einer Diplomarbeit von Sefik Tagay mit dem Titel
„Religiöse Orientierung,
Arbeitsmotivation und Soziale Erwünschtheit - Zehn christliche Gruppen im Vergleich" Bochum 1998.

Und in selbiger gibt es auch einen Abschnitt über den im Jahre 1900 geborenen Erich Fromm, der durchaus in gewisser Kontinuität zu seinem Familiennamen, zumindest in seinen Kindheits- und Jugendtagen, eine streng religiöse Erziehung (diesmal jüdischer Prägung) erfuhr.

In wieweit er sich in späteren Jahren von selbiger dann noch abnabelte, wäre wiederum eine andere Frage.

Internationale ERICH FROMM Gesellschaft e.v.
,,1926 Abkehr von der Praxis des orthodoxen Judentums"
www.erich-fromm.de/d/index.htm

Zitat:

Der genannte Tagay jedenfalls referierte Fromm mit der Aussage;
„Der Neopsychoanalytiker Erich Fromm (1980) hat sich gleichermaßen mit Religio auseinandergesetzt. Er geht von der phänomenologisch begründbaren Auffassung daß Religion eine universale geschichtliche Erscheinung ist, die auf einer konstitutionell bedingten Sinnbedürftigkeit des Menschen beruht.
Fromm glaubte, daß der Mensch ein religiöses Bedürfnis nach Sinnorientierung hat.
Er unterscheidet zwei Formen Religion:

Die autoritäre und die humanistische Religion.
Die autoritäre Religion stellt nach Fromm die negative Seite der religiösen Ausübung dar.
Er charakterisiert die autoritäre Religion in folgenden Worten:


„Das wesentliche Element autoritärer Religion und autoritärer religiöser Erfahrung ist die Unterwerfung unter eine Macht jenseits des Menschen. Die Haupttugend bei diesem Typ von Religion ist Gehorsam, die Kardinalsünde Ungehorsam" (Fromm, 1980, S. 248).

Wie das Zitat belegt, sind die Merkmale autoritärer Religion die Unterwerfung Menschen unter eine fremde Macht, das Gefühl der Hilflosigkeit, Gehorsam und Selbstentfremdung im Sinne eines Mißtrauens gegenüber den eigenen Fähigkeiten und Gaben.
Autoritäre Religion erzeugt Abhängigkeit und verhindert die Entfaltung Persönlichkeit.

Als Vertreter einer autoritären Religion nennt Fromm interessanterweise die Reformatoren Martin Luther (1483-1546) und Johann Calvin (1509-1564).

Die humanistische Religion hingegen stellt das Gegenteil der autoritären Religion dar, ist positiv und verhilft dem Menschen zur Freiheit.
Fromm skizziert die humanistische Religion wie folgt:


„Humanistische Religion hingegen bewegt sich um den Menschen und seine Stärke. Der Mensch muß seine Kraft der Vernunft entwickeln, um sich selbst, seine Beziehung zum Mitmenschen und seine Stellung im Universum zu verstehen. ... Er muß seine Kräfte der Liebe für andere, aber auch für sich selbst, zum Wachsen bringen und muß die Solidarität mit allen lebenden Wesen erfahren. ... Selbstverwirklichung ist Tugend, nicht Gehorsam. ... Die vorwiegende Stimmung ist Freude, während sie in autoritären Religionen in Leid und Schuld besteht" (Fromm, 1980, S. 249).

Gott ist nicht Symbol der Macht über den Menschen, sondern der eigenen Kräfte des Menschen. Ein wichtiger Grundgedanke der humanistischen Religion ist also der Glaube an den Menschen, an das Individuum und die Menschheit. ...

Franko Petri
,,Zum Wohlbefinden zählt für viele Menschen auch spirituelle Geborgenheit.
Doch ist es oft überfordernd, auf der Suche nach neuen Antworten den Überblick zu wahren und das Angebot beurteilen zu können.
Die Kriterien, die Erich Fromm zu autoritärer bzw. humanitärer Religiosität entworfen hat, können auch in diesem Zusammenhang als Orientierungshilfe dienen:

Kennzeichen der autoritären Religion ist, dass sich der Mensch dem göttlichen Willen unterwirft, den ein Führer, Guru oder esoterischer Lehrer vermittelt.
Der zunehmend kritiklose Gehorsam macht für Manipulationen aller Art anfällig. ...
Im Gegensatz dazu wäre eine humanitäre Religion dadurch gekennzeichnet, dass der Mensch selbständig an seiner spirituellen Entfaltung arbeitet und dabei auch sein kritisches Denken integriert, wodurch seine eigene Urteilskraft gefestigt und kultiviert wird. ..."

www.infosekta.ch/is5/themen/esoterik_petri1999.html
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,6428,6741#msg-6741

Im seinerzeitigen Szczesny Verlag erschien im Jahre 1965 eine Essaysammlung des Erich Fromm unter dem Titel: „Das Christusdogma und andere Essays"

Aus ihr seien noch die nachfolgenden Passagen zitiert:


„Während die Zeloten und Sikarier (Gruppierungen zu Zeiten des Urchristentums) in der Ebene der politischen Realität ihre Wünsche zu verwirklichen trachten, führt die völlige Aussichtslosigkeit einer Realisierung die Urchristen dazu, die gleichen Wünsche in der Phantasie zu gestalten. Der Ausdruck dieser Wunschphantasien war der urchristliche Glaube und speziell die urchristliche Phantasie von Jesus und seinem Verhältnis zum Vater-Gott." (S. 46)

Weiter geht es bei ihm mit der Aussage:
„Die Menschen, die sich an dieser Phantasie berauschten, sind gequält, verzweifelt, voller Haß gegen jüdische und heidnische Unterdrücker, ohne Aussicht, eine bessere Zukunft real durchzusetzen. Da mußte eine Botschaft, die ihnen erlaubte, all das zu phantasieren, was die Realität ihnen versagte, faszinierend wirken." (S. 49)

Und weiter postuliert er:
„Aber die Kirche wurde mit diesen revolutionären Versuchen fertig, seit dem sie im Lauf des zweiten Jahrhunderts den ersten entscheidenden Sieg davon getragen hatte. Von dieser Zeit an lag der Schwerpunkt nicht in dem Ruf: „Das Reich ist nahe", in der Erwartung, es werde binnen kurzem zum Anbruch des Gerichts und zur Wiederkehr Jesu kommen, der Blick der Christen war nicht mehr auf die Zukunft nicht mehr auf die Zeit, sondern er war rückwärts gewendet. Das Entscheidende war schon geschehen.
Die Erscheinung Jesu hatte das Wunder schon bedeutet.

Die wirkliche geschichtliche Welt brauchte sich nicht mehr zu ändern, äußerlich konnte alles bleiben, wie es war. Staat, Gesellschaft, Recht, Wirtschaft, denn das Heil war ein Innerliches, Geistiges, Unhistorisches, Individuelles geworden, garantiert durch den Glauben an Jesus. Die Hoffnung auf die reale historische Erlösung ist ersetzt durch den Glauben an Jesus. Die Hoffnung auf die reale historische Erlösung ist ersetzt durch den Glauben an die schon vollzogene geistige, individuelle.

Hand in Hand damit geht das Verblassen der ethischen Forderungen. Das erste Jahrhundert des Christentums war charakterisiert durch rigorose ethische Postulate, durch den Glauben, daß die christliche Gemeinde vor allem ein Bund zu einem heiligen Leben sei. An die Stelle dieses praktischen ethischen Rigorismus tritt das durch die Kirche gespendete Gnadenmittel." (S. 59)

Und weiter postuliert er in Fortsetzung dieser Argumentationslinie:
„Diesen Prozeß der Verwandlung der Vorwürfe gegen Gott und die Herrschenden in Selbstvorwürfe hat die katholische Kirche in meisterhafter Weise zu beschleunigen und zu stärken verstanden. Sie steigerte das Schuldgefühl der Masse bis zu einem kaum noch erträglichem Maximum und erreichte damit ein doppeltes.

Einmal, daß die Vorwürfe und Aggression gegen die herrschenden Klassen von dieser gegen die Personen der leidenden Masse zurückzuwenden half, und zweitens, daß sie sich dieser leidenden Masse als guter und liebender Vater darbot, indem ihre Priester für das von ihnen selber gezüchtete Schuldgefühl Verzeihung und Entsühnung gewährten. Sie züchtete künstlich die psychische Verfassung, von der sie, beziehungsweise die herrschende Klasse, einen doppelten Vorteil zog:
Die Ablenkung der Aggression der Masse und die Sicherung ihrer Abhängigkeit, Dankbarkeit und Liebe." (S. 66)

Erich Fromm - Religion und Religiosität
,,Unter einem religiösen Leben verstehe ich dasselbe wie die Propheten und Jesus:
Gerechtigkeit tun, die Wahrheit sagen, den Mitmenschen lieben. Das ist alles."


Erich Fromm - Karl Marx
,,Marx ist und bleibt eine der wichtigsten Quellen meiner Einsicht und auch meiner Inspiration. Allerdings ist es sehr schwer heute über Marx zu sprechen, weil wohl kein Denker so enstellt worden ist wie Marx, und zwar von Leuten, die sich Marxisten nennen, das heißt also vorwiegend von Kommunisten. (1980e) - Mich lockte vor allem die Philosophie von Marx und seine Vision des Sozialismus, die in säkularer Form die Idee von der Selbstwerdung des Menschen ausdrückt, von seiner vollen Humanisierung, von jenem Menschen, für den nicht das Haben, nicht das Tote, nicht das Aufgehäufte, sondern die lebendige Selbstäußerung das Ziel ist (1974b)"
http://erich-fromm.de/d/index.htm

Wenn man so will, lässt sich bei Fromm auch eine (indirekte) Bezugnahme auf die Zeugen Jehovas nachweisen; und zwar in dem unter seinem Verfassernamen 1991 erschienenen Buch
„Anatomie der menschlichen Destruktivität".
Dort wiederum verweist er auf die Studie von Bruno Bettelheim. Wie denn unterschiedliche Gefangenengruppen die widrigen KZ-Verhältnisse bewältigt hätten.
Und in dieser Werteskala rangieren Gruppierungen mit einer festen Überzeugung oben.
Während etwa am entgegengesetzten Pol die im SS-Jargon sogenannten „Kriminellen" am schlechtesten mit den widrigen Umständen fertig wurden; sofern sie sich nicht in einer Position befanden, die ihnen die Machtausübung über andere ermöglichte. Dann hatten deren Opfer in der Tat nichts zu lachen.

Im allgemeinen haben sich die Zeugen nicht um die „Kapo-Posten" in den KZ gerissen. So es Ausnahmen von dieser Regel gab, wurde ihnen in der Regel auch immer ein verhältnismäßiger Gerechtigkeitssinn attestiert; während bei den sogenannten „Kriminellen" nur der eigene Egoismus zählte.

Das brachte wie schon gesagt, bereits Bettelheim zum Ausdruck, und Fromm den psychologische Aspekte im besonderen interessierten, wiederholt es faktisch.

Zu seinen psychologischen Wertungen gehört dann wohl auch die

„Das tiefe Bedürfnis des Menschen, sich in der Welt nicht einsam und verlassen zu fühlen, ist früher durch die Vorstellung gestillt worden, daß da ein Gott ist, der diese Welt geschaffen hat und sich um jede einzelne Kreatur kümmert.
Als die Evolutionstheorie das Bild von Gott als dem obersten Schöpfer zerstörte, ging auch das Vertrauen in Gott als dem allmächtigen Vater des Menschen verloren, wenn auch viele den Glauben an Gott mit der Annahme der darwinistischen Theorie vereinbaren konnten.
Bei vielen jedoch, für die Gott entthront war, blieb das Bedürfnis nach einer Gottähnlichen Figur bestehen. Einige von ihnen verkündeten einen neuen Gott, die Evolution, und verehrten Darwin als seinen Propheten."


Da sich am 12. 2. 2009 der Geburtstag des Darwin zum 200 male jährt, mag ja diese Einschätzung nicht uninteressant sein.

Erich Fromm - Haben oder Sein S.122
,,Unsere bewußten Motivationen, Ideen und Überzeugungen sind eine Mischung aus falschen Informationen, Vorurteilen, irrationalen Leidenschaften, Rationalisierungen und Voreingenommenheit, in der einige Brocken Wahrheit schwimmen, die uns die (freilich falsche) Gewißheit geben, daß die ganze Mischung real und wahr sei. Unser Denkprozeß ist bestrebt, diesen ganzen Pfuhl voller Illusionen nach den Gesetzen der Logik und Plausibilität zu organisieren.

Von dieser Bewußtseinsebene nehmen wir an, daß sie die Realität reflektiere; sie ist die Landkarte, nach der wir uns im Leben orientieren. Diese falsche Landkarte wird nicht verdrängt. Was verdrängt wird, ist das Wissen von der Wirklichkeit, das Wissen von dem was wahr ist. Wenn wir also fragen: Was ist unbewußt? muß die Antwort lauten: nicht nur die irrationalen Leidenschaften, sondern fast unser ganzes Wissen von der Wirklichkeit.

Das unbewußte ist letztlich von der Gesellschaft in zweifacher Weise determiniert:
Sie schafft die irrationalen Leidenschaften und versorgt gleichzeitig ihre Mitglieder mit verschiedenen Fiktionen und macht dadurch die Wahrheit zum Gefangenen der angeblichen Rationalität."

UNSER KÖNIGREICHSDIENST für Dezember 2008

geschrieben von: Frau von x

Datum: 10. Dezember 2008 10:28

KD S.8

Benutzt du das Unterredungs - Buch?
_________________________________________________
1 Paulus unterredete sich gern mit anderen "anhand der Schriften" (Apg. 17:2, ...). ... Mithilfe des Buches Unterredungen anhand der Schriften können wir es auch.

2 Wirkungsvolle Einleitungen vorbereiten: Im Unterredungs--Buch finden wir auf den Seiten 9 bis 15 Vorschläge für ansprechende Einleitungen. Wenn wir häufig bei denselben Menschen vorsprechen, ist es besonders wichtig, sich verschiedene Einleitungen auszuprobieren. Dadurch wird unser Dienst abwechslungsreicher und man kann geschickter und erfolgreicher Gespräche beginnen. Am Telefon oder an der Sprechanlage können wir eine passende Einleitung direkt aus dem Buch vorlesen.

3 Auf Einwände eingehen: Bei der Vorbereitung auf den Dienst ist es zweckmäßig, darüber nachzudenken, wie man auf Äußerungen eingehen könnte, durch die das Gespräch abgebrochen werden soll. ...

4 Fragen beantworten: Das Unterredungs-Buch ist eine Hilfe, wenn unser Gesprächspartner eine Frage aufwirft oder ein umstrittenes Thema anschneidet. Nimm einfach das Unterredungs-Buch heraus und sage, du möchtest ihm etwas Interessantes zeigen. ... Nachdem du einen passenden Gedanken gefunden hast, kannst du direkt aus dem Buch vorlesen. ...

5 Weitere Verwendungsmöglichkeiten: Einige haben das Unterredungs-Buch an ihrem Arbeitsplatz zur Hand oder nehmen es mit in die Schule, um mögliche Fragen zu beantworten, ... . ... Das Unterredungs-Buch eignet sich auch zur Vorbereitung von Ansprachen oder von Zusammenkünften für den Predigtdienst.

6 Im Predigtdienst verfolgen wir nicht das Ziel, Streitgespräche zu gewinnen oder einfach nur Informationen weiterzugeben. Wir möchten den Menschen helfen, aufgrund der Bibel logische Schlussfolgerungen zu ziehen. Wenn wir dabei das Unterredungsbuch-Buch gebrauchen, zeigen wir, dass wir beständig auf unser Lehren achtgeben (...).
Hervorhebung von mir

Re: UNSER KÖNIGREICHSDIENST für Dezember 2008

geschrieben von: Frau von x

Datum: 17. Dezember 2008 11:27

KD S.2
PROGRAMM DER ZUSAMMENKÜNFTE
_________________________________________
Woche vom 15.Dezember
...
10 Min. Örtliche Bekanntmachungen. ...

10 Min. Im Predigtdienst auf Wiederholung achten. Vortrag und Besprechung mit der Zuhörerschaft, gestützt auf das Predigtdienstschul-Buch, Seite 207. ...


Im Predigtdienst. Beim Zeugnisgeben hoffst du, dass sich die Menschen das merken, was du sagst. Dieses Ziel kann durch wirkungsvoll eingesetztes Wiederholen erreicht werden.

Was während eines Gesprächs mehrfach wiederholt wird, hinterlässt einen tieferen Eindruck. Um einen Bibeltext hervorzuheben, könntest du nach dem Lesen auf die entscheidende Passage deuten und fragen: "Ist Ihnen aufgefallen, wie der Text hier formuliert ist?"

Die letzten Sätze eines Gesprächs lassen sich ebenfalls wirkungsvoll nutzen. Du kannst beispielsweise sagen: "Der wichtigste Gedanke bei unserem Gespräch, ..., ist also folgender: . . ." Nenne ihn dann noch einmal. ... Manchmal könntest du einfach ein Bibelzitat wiederholen, das im Sinn haften bleiben sollte. ...

Bei Rückbesuchen und Bibelstudien können Wiederholungsfragen eingesetzt werden, um das Besprochene in den Sinn zurückzurufen.

Fällt es jemand schwer, biblischen Rat zu verstehen oder anzuwenden, musst du das Thema gegebenenfalls mehrmals zur Sprache bringen. Betrachte es möglichst aus verschiedenen Blickwinkeln. Die Gespräche müssen nicht allzu lang sein, aber sie sollten den Studierenden ermuntern, weiterhin über die Angelegenheit nachzudenken. Wie du dich erinnern wirst, nutzte Jesus diese Art der Wiederholung, um seinen Jüngern zu helfen, ... .
_____________________________________________________________________________________________________________

Steven Hassan Ausbruch aus dem Bann der Sekten S.116:

Wiederholung, Monotonie, Rhythmus: das sind die einlullenden, hypnotisierenden Kadenzen, die für die formale Indoktrination kennzeichnend sind. Der Stoff wird immer und immer wieder dargeboten. Raffinierte Redner bauen leichte Variationen in ihre Vorträge ein, um die Aufmerksamkeit zu erhalten, aber die Botschaft ist jedesmal dieselbe.
Hervorhebung von mir

Re: UNSER KÖNIGREICHSDIENST für Dezember 2008

geschrieben von: swordfish

Datum: 17. Dezember 2008 14:57

Paulus predigte "anhand der Schriften" ... (Apg 17:2)
- ganz klar das er damals damit sagen wollte, das ein Jehovas Zeuge von heute das Unterredungsbuch verwenden kann, welches ja genauso "anhand der Schriften"
(so zumindest auf dem Buchdeckel stehend)
unterreden soll....
Allein schon der Titel dieses Buches ist für mich Beweis genug, das Paulus ebenso dieses "Unterredungsbuch" verwendet hätte ....
Sei wie Paulus: Verwende das Unterredungsbuch!
"Achte auf dein Lehren": Verwende das Unteredungsbuch!
Es erscheint mir geradezu, das das kommen des Unterredungsbuches geradezu vorherprophezeit wurde!

Hiermit verabschieden wir uns vom heiligen Geiste geleiteten Predigtwerk.

Amen!

Re: UNSER KÖNIGREICHSDIENST für Dezember 2008

geschrieben von: Frau von x

Datum: 18. Dezember 2008 12:06

Woche vom 15.Dezember

KD S.2
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In Wohnanlagen "gründlich Zeugnis ablegen"


1 Wie Paulus möchten wir "gründlich Zeugnis ablegen" für die gute Botschaft (Apg.20:24).Deshalb versuchen wir, in unserem Gebiet so vielen Menschen wie möglich die Botschaft vom Königreich zu überbringen. Das schließt auch diejenigen ein, die in einer Wohnanlage oder in einem Apartmenthaus leben. Oft ist es schwer, sie zu erreichen. Doch in der Regel wohnen in solchen Häusern viele Menschen, das heißt, es gibt auch viele Gelegenheiten Zeugnis zu geben.

2 Angesichts der verbreiteten Kriminalität sind immer mehr Wohnanlagen abgeschlossen oder durch Wachpersonal und Überwachungskameras gesichert (...). ... Eine verantwortliche Person könnte uns daher bitten, das Grundstück zu verlassen, ... ....

3 Zeitpunkt: Wie in jedem Gebiet, ist es am besten, die Menschen aufzusuchen, wenn sie am ehesten zu Hause sind. ... Erfahrungsgemäß ist am frühen Abend sowie samstags und sonntags nachmittags eher jemand anzutreffen. ...

4 Wie ist Zutritt möglich: Es ist nicht ratsam, vor Beginn des Predigtdienstes Kontakt zur Hausverwaltung oder zum Sicherheitspersonal aufzunehmen. Ist eine Sprechanlage vorhanden, können wir sie benutzen, um jemanden zu finden, der uns zu einem Gespräch einlädt. ...

5 ... Es empfiehlt sich, schnell zum Punkt zu kommen. Die Einleitung direkt aus dem Unterredungs-Buch vorzulesen ist durchaus Erfolg versprechend.

6 Sollte uns in den seltenen Fällen, in denen das Betreten eines Hauses nur mithilfe eines Pförtners möglich ist, dieser den Zutritt verwehren, können wir trotzdem versuchen, ihm Zeugnis zu geben. Viele Wachmänner und -frauen lesen gern unsere Veröffentlichungen. Es mag durchaus sein, ein Bibelstudium einzurichten und im Eingangsbereich durchzuführen. Wenn wir vom Pförtner die Erlaubnis erhalten haben, eine bestimmte Person zu besuchen, sollten wir normalerweise nicht bei weiteren Bewohnern klingeln.

7 Äußere Erscheinung und Benehmen: Dicke Büchertaschen fallen auf. Daher sollten wir uns für eine unauffällige Tasche entscheiden, oder gar keine. Einige Verkündiger tragen die benötigten Veröffentlichungen in einer dünnen Mappe und ihre Bibel in der Hand oder in der Jackentasche.
:::
10 In vielen Apartmenthäusern schallt es sehr stark ... . Deshalb ist es besser, mit den Bewohnern nur so laut zu reden, dass sie uns gut hören können. Mit anderen Verkündigern sollte wir uns leise unterhalten, aber nicht durch Flüstern Verdacht erregen. Statt an einer Tür nach der anderen zu klingeln, sprechen einige Verkündiger erst an einer Tür an einem Ende und danach am anderen Ende eines Ganges vor, um die Hausbewohner nicht unnötig zu stören. ...

11 ... Sind wir uns sicher, dass jemand hinter der Tür ist, schauen wir direkt in den Spion, grüßen freundlich und sagen, warum wir vorsprechen. ... Bleibt die Tür verschlossen, können wir trotzdem versuchen, ein Gespräch zu beginnen.

12 ... Falls wir etwas zum Lesen zurücklassen, achten wir ... darauf, dass es Vorbeigehenden nicht auffällt.

13 Erboste Bewohner: ... Bei denjenigen, die unsere Besuche nicht wünschen, sollte von Zeit zu Zeit vorgesprochen werden, um festzustellen, ob sich etwas geändert hat.

14 Wenn wir gebeten werden, das Haus zu verlassen: ...

15 ... Unter Umständen ist es möglich, einem Verantwortlichen, der uns bittet, das Haus zu verlassen, freundlich und taktvoll den Grund für unseren Besuch zu erklären (...). Wenn nicht, sollten wir auf alle Fälle ohne Widerrede das Haus verlassen. Über einen solchen Vorfall sollte der Dienstaufseher unterrichtet werden.

16 Nach einer angemessenen Zeit könnten Verkündiger wieder versuchen, mit Umsicht in dem Gebäude zu predigen. Sollten Probleme bestehen bleiben, werden die Ältesten an das Zweigbüro schreiben, um zu erfahren, wir vorgegangen werden kann. ... Wenn es gar nicht möglich ist, in einem bestimmten Gebäude zu predigen, kann man versuchen, die Bewohner auf einem anderen Wege zu erreichen. ...

17 Das Ende des gegenwärtigen Systems steht nahe bevor. ... Viele, "die zum ewigen Leben eingestellt" sind, leben in Wohnanlagen und Apartmenthäusern (Apg. 13:48). ...
Hervorhebung von mir

Re: UNSER KÖNIGREICHSDIENST für Dezember 2008

geschrieben von: Barbier vom Mond

Datum: 18. Dezember 2008 17:10

Ich finde die angedachte Vorgehensweise schon ein wenig bedenklich. In meiner Zeit bei Vorwerk hatten wir ähnliche Methoten in den Schulungen mit teilweise verblüffendem Erfolg. Die Dreistigkeit die die Gesellschaft den Verkündigern aufdrängt erinnert unweigerlich an eine Drückerkolonne (s. Comics von +). Was aber unweigerlich auffält, ist die Wortwahl, das die Versammlung an das Zweigbüro zu berichten hat 1. wenn Verkündiger dem Haus verwiesen wurden und 2. wenn nicht alle Bewohner in der Bearbeitung erreicht werden konnten. Hat Selters Angst vor Anzeigen wegen vorsätzlichem Hausfriedensbruch und will man die nicht erreichten mit "Infopost" dann erreichen? Es tun sich da ganz neue Abgründe auf, wenn es darum geht, Leute zu finden, die das "ewige Leben" wertschätzen werden wollen, wenn man sie nur lang genug bequatschen kann. Und aus persönlicher Erfahrung weiß ich, das dass Unterredungsbuch im Feldeinsatz nicht immer hilfreich ist.....

Re: UNSER KÖNIGREICHSDIENST für Dezember 2008

geschrieben von: X ~ mysnip

Datum: 18. Dezember 2008 22:35

Der Artikel im KD ist wirklich aufschlußreich.

Barbier vom Mond
Ich finde die angedachte Vorgehensweise schon ein wenig bedenklich.

Wir empfinden ebenso. Meine Frau hatte übrigens eine drastische Formulierung im Kopf, hielt diese jedoch zurück.

In meiner Zeit bei Vorwerk hatten wir ähnliche Methoten in den Schulungen mit teilweise verblüffendem Erfolg. Die Dreistigkeit die die Gesellschaft den Verkündigern aufdrängt erinnert unweigerlich an eine Drückerkolonne (s. Comics von +).

>>> http://forum.mysnip.de/read.php?27094,16745,17468#msg-17468

Was aber unweigerlich auffält, ist die Wortwahl, das die Versammlung an das Zweigbüro zu berichten hat 1. wenn Verkündiger dem Haus verwiesen wurden und 2. wenn nicht alle Bewohner in der Bearbeitung erreicht werden konnten. Hat Selters Angst vor Anzeigen wegen vorsätzlichem Hausfriedensbruch und will man die nicht erreichten mit "Infopost" dann erreichen? Es tun sich da ganz neue Abgründe auf, wenn es darum geht, Leute zu finden, die das "ewige Leben" wertschätzen werden wollen, wenn man sie nur lang genug bequatschen kann.

Ein unbedingt erwähnenswertes Beispiel von mehreren prekären im Artikel

Und aus persönlicher Erfahrung weiß ich, das dass Unterredungsbuch im Feldeinsatz nicht immer hilfreich ist.....

Ich bin mit dem Buch schon mal mächtig auf die Nase gefallen.

Re: UNSER KÖNIGREICHSDIENST für Dezember 2008

geschrieben von: Frau von x

Datum: 24. Dezember 2008 12:05

Woche vom 22.Dezember KD S.1

Ein besonderer Tag,
um Heimbibelstudien anzubieten

__________________________________________
1 Ab Januar sollte sich jede Versammlung an einem Samstag oder Sonntag im Monat auf das Anbieten von Heimbibelstudien konzentrieren. Vielleicht könnte gleich das erste Wochenende dafür eingeplant werden. Welcher Tag festgelegt wird, hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab. Was sollten wir tun, wenn jemand unser Angebot, ..., an diesem Tag nicht annehmen möchte? Wir können trotzdem das Buch Was lehrt die Bibel wirklich? anbieten oder die laufenden Zeitschriften zurücklassen. Älteste und Dienstamtgehilfen werden sich besonders bemühen, an diesem Tag im Dienst zu stehen und Verkündigern dabei helfen, Bibelstudien einzurichten.

2 Das Versammlungsdienstkomitee legt den Tag fest. Von Zeit zu Zeit sollte daran erinnert werden, damit sich alle gut darauf vorbereiten können, von Haus zu Haus und bei Rückbesuchen Bibelstudien anzubieten.

3 ... Vorschläge,wie ein Studium begonnen werden kann, findet man in Unserem Königreichsdienst ... und im Unterredungsbuch ... . Manche benutzen lieber ein Traktat ... . Außerdem wurde ... vorgeschlagen, wie man ein Bibelstudium dort einrichten kann, wo bereits Zeitschriften abgegeben wurden. ...

4 Wir wissen natürlich, dass nicht jeder unser Angebot annehmen oder über einen längeren Zeitraum mit uns studieren wird. Das sollte uns jedoch nicht entmutigen, denn es ist Jehova, der Menschen ... zu seiner Organisation zieht (...). ... Wir sind auch dafür verantwortlich, uns um Menschen mit der richtigen Herzenseinstellung zu kümmern, indem wir mit ihnen die Bibel studieren. ...
Hervorhebung von mir


Steven Hassan Ausbruch aus dem Bann der Sekten S.102:

Die Notwendigkeit der Verhaltenskontrolle ist der Grund, weshalb die meisten Sekten ihren Mitgliedern ein sehr strenges Reglement vorschreiben. Eine beträchtliche Menge an Zeit wird täglich den Sektenritualen und Indoktrinationsaktivitäten gewidmet. Die Mitglieder bekommen meist auch bestimmte Ziele und Aufgaben zugewiesen, um ihre Freizeit zu beschränken und ihr Verhalten zu kontrollieren. In einer Sekte gibt es immer viel zu tun.

Re: UNSER KÖNIGREICHSDIENST für Dezember 2008

geschrieben von: Frau von x

Datum: 31. Dezember 2008 11:00

Woche vom 29.Dezember KD S.1

Im Predigtdienst standhaft und
entschlossen bleiben

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1 Paulus konnte auf über 30 glückliche Jahre als Königreichsverkündiger zurückblicken. Doch trotz aller Erfolge hatte er es oft nicht leicht (...). Paulus gab aber nie auf (...). Er wusste, dass ihm Jehova immer die für den Dienst benötigte Kraft geben würde (...).

2 Heute standhaft bleiben: Manche unserer Glaubensbrüder sind jeden Tag ... Spott, Feindseligkeiten und Gleichgültigkeit ausgesetzt (...). ... Außerdem mag es sein, dass wir mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben oder dass täglich unser Glaube und unsere Standhaftigkeit ... auf die Probe gestellt werden. Wir können Kraft schöpfen, wenn wir das gute Beispiel von treuen Dienern in alter und neuer Zeit näher betrachten. (...).

3 Wir können in unserem Dienst nur dann standhalten, wenn wir "die vollständige Waffenrüstung Gottes" angelegt haben (Eph. 6:10-13, 15). Um Standhaftigkeit zu beten ist ebenfalls überlebenswichtig. Gott gewährt uns seinen heiligen Geist, damit wir Bewährungsproben durchstehen (...). ... Wie bei einem Kind, das einen Brief seines liebevollen Vaters immer wieder liest, die Zuneigung wächst, so festigt tägliches Bibellesen unsere Bindung zu Jehova. Durch regelmäßiges persönliches Studium lernen wir, mit Belastungen besser umzugehen. So geben wir Jehova die Gelegenheit, ... uns in der Lauterkeit zu bestärken (...).

Beharrlichkeit führt zu guten Ergebnissen: Wenn wir wie Paulus im Dienst für Jehova nie aufgeben, erfreuen wir unseren Gott und tun uns und anderen Gutes (...). Deshalb halten wir entschlossen an unserem Dienst fest ... .
Hervorhebung von mir

Re: UNSER KÖNIGREICHSDIENST für Dezember 2008

geschrieben von: Frau von x

Datum: 07. Januar 2009 10:43

KD S.2
Woche vom 5.Januar
:::
Dienstzusammenkunft:
...
5 Min. Örtliche Bekanntmachungen.

10 Min. Haben wir die gleiche Einstellung zum Predigen wie Jesus? ..., gestützt auf das Buch "Komm, folge mir nach", Seite 84 bis 86, Absatz 16 bis 21.
...


Jesu Einstellung zum Predigen

16 Jesus betrachtete die Predigttätigkeit als etwas sehr Wertvolles. Es machte ihm Freude, den Menschen zu zeigen, wie sein himmlischer Vater wirklich ist - ohne den Schleier verwirrender menschlicher Lehren und Überlieferungen. Gern half er anderen, ein gutes Verhältnis zu Jehova aufzubauen und die Hoffnung auf ewiges Leben zu erlangen. Es war für ihn etwas Schönes, durch die gute Botschaft Trost und Freude zu verbreiten. Wie zeigte sich das? Betrachten wir dazu drei Punkte.

17 Erstens: Das Predigen stand für Jesus im Mittelpunkt. Über das Königreich zu sprechen war seine Lebensaufgabe, sein Lebenswerk, dem er immer volle Aufmerksamkeit schenkte. Wie im Kapitel 5 erwähnt, führte er deshalb klugerweise ein einfaches Leben. Seinem eigenen Rat entsprechend konzentrierte er sich stets auf das Wichtigste. Er ließ sich nicht durch eine Menge Dinge ablenken, die hätten bezahlt, gepflegt ... oder neu beschafft werden müssen. Er lebte ein einfaches Leben, um sich durch nichts unnötig vom Predigen abbringen zu lassen (...).

18 Zweitens: Jesus verausgabte sich beim Predigen. ... suchte nach Menschen, mit denen er über die gute Botschaft sprechen konnte. Das tat er bei ihnen zu Hause, auf öffentlichen Plätzen, auf Marktplätzen oder in der freien Natur. Er predigte und lehrte, selbst wenn er müde, hungrig oder durstig war ... . Sogar als er am Pfahl hing, sprach er noch über die gute Botschaft ... .

19 Drittens: Jesus betrachtete das Predigen als sehr dringend. ...
...
21 ... Wir können den Predigtdienst zum Mittelpunkt unseres Lebens machen. Auch wenn wir familiäre oder weltliche Verpflichtungen haben, können wir zeigen, dass der Dienst für uns Vorrang hat, indem wir uns wie Jesus regelmäßig und mit Eifer daran beteiligen (...). Wir können uns beim Predigen verausgaben, indem wir großzügig Zeit, Kraft und finanzielle Mittel dafür aufwenden (...). Und wir können wie Jesus im Sinn behalten, dass unser Werk sehr dringend ist (...). Nutzen wir jede Gelegenheit zu predigen!
Hervorhebung von mir

Re: UNSER KÖNIGREICHSDIENST für Dezember 2008

geschrieben von: Frau von x

Datum: 08. Januar 2009 11:06

KD S.2
Woche vom 5.Januar

:::
Dienstzusammenkunft:
...
5 Min. Örtliche Bekanntmachungen.

10 Min. Haben wir die gleiche Einstellung zum Predigen wie Jesus? ..., gestützt auf das Buch "Komm, folge mir nach", Seite 84 bis 86, Absatz 16 bis 21.

20 Min. "Internationaler Kongress der Zeugen Jehovas 2009".


1 Wir freuen uns auf den internationalen Kongress 2009 und darauf, mit Anbetern Jehovas zusammen zu sein, "die sich ihrer geistigen Bedürfnisse bewusst sind" (Mat. 5:3). Durch die Festtage in Israel wurde das Volk in der Anbetung vereint. Genauso sind Kongresse heute für uns religiöse Feiertage, durch die wir im Glauben gefestigt und motiviert werden. Deshalb möchten wir an allen vier Tagen anwesend sein. So können wir uns der brüderlichen Gemeinschaft erfreuen und vollen Nutzen aus der anspornenden Belehrung ziehen, um fest im Glauben zu stehen, während Jehovas Tag schnell näher rückt (...). Lehrer und Arbeitgeber sollten wissen, dass der Kongress ein religiöser Feiertag und somit unverzichtbarer Teil unserer Anbetung ist. Weil wir unbedingt anwesend sein wollen, planen wir frühzeitig und stützen uns dabei ganz auf Jehova (...).
...
:::
Hervorhebung von mir
___________________________________________________________________________________________________________

Steven Hassan Ausbruch aus dem Bann der Sekten S. 132/133
In einer totalitären Sekte ist es grundsätzlich falsch, ... eigenständig zu denken. ... Absoluter Gehorsam gegenüber Vorgesetzten ist eines der allgemeingültigsten Kennzeichen von Sekten. ... Der gesamte Realitätssinn eines Sektenanhängers wird außengeleitet; ... . Er lernt, Richtung und Sinn bei anderen zu suchen. ... In diesem Zustand extremer Abhängigkeit brauchen die Mitglieder jemanden, der ihnen sagt, was sie denken, fühlen und tun sollen.

Quellensuche

geschrieben von: Garwain

Datum: 31. Dezember 2008 14:52

Hallo,
ich habe mir vor einiger Zeit mal ein paar Dinge aus dem Net kopiert und leider die Quellen dazu vergessen zu notieren. Jetzt hab ich auch meine Notizen verloren 
Vielleicht kann mir ja jemand hier helfen:

1. Hab irgendwo mal gelesen wie oft der Name "Jehova" in der NWÜ steht, und welche Wörter statt dessen in den ältesten Bekannten Schriften stehen. Ausserdem standen dort alle Bibelbücher aufgelistet mit der Angabe der ältesten gefundenen Abschrift.

2. Eine Angabe der Bücher, die eventuell zur Bibel gehören, aber nie in den Kanon aufgenommen wurden, wie zB das Buch Maria Magdalena. Dazu eine genaue Angabe über den Autor, den Zeitpunkt der Niederschrift und warum und von wem diese Bücher nicht in den Kanon übernommen wurden. Ausserdem suche ich diese Bücher auch in Online oder Download Form, da ich diese mal gerne lesen würde, falls es deutsche Übersetzungen hierzu gibt.

3. Hatte mal eine Seite gefunden, auf der Jesu Lebensgeschichte aus der Bibel mit Geschichtsberichten verglichen wurde und wo gravierende Unterschiede und Fehler zu der biblischen Geschichte bewiesen wurden. Tenor der Seite war, das Jesus eine Art Zauberkünstler war und sich mit psychologie und Manipulation von Menschen gut auskannte.

4. Eine Quelle zu den finanziellen Mitteln der WTG. Dort wurden Immobilien und Anlagevermögen der WTG genannt incl. Grundbuchauszüge als Beweis.

Ich hoffe mal auf das große hier im Forum vorhandene Wissen zugreifen zu können ;)
Danke

Re: Quellensuche

geschrieben von: Drahbeck

Datum: 31. Dezember 2008 15:13

Sorry, wenn ich meinerseits nur auf einen Punkt eingehe
Zitat
2. Eine Angabe der Bücher, die eventuell zur Bibel gehören, aber nie in den Kanon aufgenommen wurden, ... Ausserdem suche ich diese Bücher auch in Online oder Download Form, da ich diese mal gerne lesen würde, falls es deutsche Übersetzungen hierzu gibt.

Diese Büber werden gemeinhin als "Neutestamentliche Apokrypen" klassifiziert.
Ob sie denn auch Online greifbar sind, erscheint mir nicht in jedem Fall sicher.
Da empfiehlt es sich selber zu recherchieren.
Gooogle etwa befragen, unter Angabe des entsprechenden Namens.

Bezogen auf eine einschlägige gedruckte Buchausgabe, hatte ich daraus schon mal ein paar relevante Auszüge daraus vorgestellt. Für weiteres siehe:
Forumsarchiv 273
Besonders "beeindruckt" hat mich da auch die Wanzenstory aus den "Johannesakten":

Als wir aber am ersten Tag in einer verlassenen Herberge anlangten und wegen eines Bettes für Johannes in Verlegenheit waren, erlebten wir einen lustigen Vorfall. Es stand dort irgendein Bett ohne Decken, darauf breiteten wir die Mäntel die wir bei uns hatten, und forderten ihn auf, sich darauf zu legen und auszuruhen, während wir übrigen alle auf dem Boden schliefen. Als er sich nun niedergelegt hatte, wurde er von den Wanzen belästigt; und als sie ihm immer lästiger wurden und es schon Mitternacht geworden war, sagte er zu ihnen, während wir alle es hörten:
"Ich sage euch, ihr Wanzen, seid allesamt einsichtig, verlaßt für diese Nacht eure Heimstatt, verhaltet euch ruhig an einem Ort und bleibt fern von den Knechten Gottes!"
Und während wir lachten und uns noch länger unterhielten, ergab sich Johannes dem Schlaf. Wir aber sprachen nur noch leise und blieben dank seiner unbelästigt.
61. Als aber der Tag heraufdämmerte, stand ich schon als erster auf und mit mir Verus und Andronikus; und da sahen wir an der Tür des Raumes, den wir belegt hatten, eine Menge Wanzen sich aufhalten. Als wir hinausgetreten waren, um sie ganz in Augenschein zu nehmen, und auch alle Brüder sich ihretwegen erhoben hatten, schlief Johannes (noch). Und als er erwacht war, zeigten wir ihm was wir sahen. Er aber richtete sich (im) Bett auf, sah sie und sprach:
"Da ihr einsichtig wart und euch vor meiner Strafe gehütet habt, (so) geht (nun wieder) an euren Platz."
Und als er das gesagt hatte und vom Bett aufgestanden war, eilten die Wanzen behende von der Tür zum Bett, stiegen an dessen Beinen empor und verschwanden in den Ritzen.


Was die mit angefragte Jesus-Geschichte anbelangt, ist mit selbige in der offerierten Form, so nicht geläufig.
Geläufig hingegen ist mir die von Lukian von Samosta überlieferte Geschichte bezüglich des Peregrinus, und der wunderbaren Weisheit der Christianer.
In einer dem Herrn Hartmann gewidmeten Datei hatte ich den Lukian-Text ebenfalls schon mal zitiert.

Hartmann

„Um diese Zeit geschah es, dass er sich in der wundervollen Weisheit der Christianer unterrichten ließ, da er in Palästina Gelegenheit fand, mit ihren Priestern und Schriftgelehrten bekannt zu werden. Es schlug so gut bei ihm an, dass seine Lehrer in kurzer Zeit nur Kinder gegen ihn waren. Er wurde gar bald selbst Prophet, Thiasarch, Synagogenmeister, mit einem Wort, alles in allem unter ihnen.
Er erklärte und kommentierte ihre Bücher und schrieb deren selbst eine große Menge; kurz, er brachte es so weit, dass sie ihn für einen göttlichen Mann ansahen, sich Gesetze von ihm geben ließen und ihn zu ihrem Vorsteher machten. Übrigens verehren diese Leute den bekannten Magus, der in Palästina deswegen gekreuzigt wurde, weil er diese neue Mysterien in die Welt eingeführt hatte.

Es kam endlich dazu, dass Proteus bei Begehung derselben ergriffen und ins Gefängnis geworfen wurde; ein Umstand, der nicht wenig dazu beitrug, ihm auf sein ganzes Leben einen sonderbaren Stolz einzuflößen und diese Liebe zum Wunderbaren und dieses unruhige Bestreben nach dem Ruhm eines außerordentlichen Mannes in ihm anzufachen, die seine herrschenden Leidenschaften wurden.

Denn sobald er in Banden lag, versuchten die Christianer (die dieses als eine ihnen allen zugestoßene große Widerwärtigkeit betrachteten) das Mögliche und Unmögliche um ihn dem Gefängnis zu entreißen; und da es ihnen damit nicht gelingen wollte, ließen sie es ihm wenigstens an der sorgfältigsten Pflege und Wartung in keinem Stücke fehlen. Gleich mit Anbruch des Tages sah man schon eine Anzahl alter Weiblein, Witwen und junge Waisen sich um das Gefängnis her lagern; ja die Vornehmsten unter ihnen bestachen sogar die Gefangenenhüter und brachten ganze Nächte bei ihm zu.

Auch wurden reichliche Mahlzeiten bei ihm zusammengetragen und ihre heiligen Bücher gelesen; kurz, der teure Peregrin (wie er sich damals noch nannte) hieß ihnen ein zweiter Sokrates. Sogar aus verschiedenen Städten in Asien kamen einige, die von den dortigen Christianern abgesandt waren, ihm hilfreiche Hand zu leisten, seine Fürsprecher vor Gericht zu sein und ihn zu trösten. Denn diese Leute sind in allen dergleichen Fällen, die ihre Gemeinheit betreffen, von einer unbegreiflichen Geschwindigkeit und Tätigkeit und sparen dabei weder Mühe noch Kosten.

Daher wurde auch Peregrinen seiner Gefangenschaft halber eine Menge Geld von ihnen zugeschickt, und er verschaffte sich unter diesem Titel ganz hübsche Einkünfte. Denn diese armen Leute haben sich in den Kopf, gesetzt, dass sie mit Leib und Seele unsterblich werden und in alle Ewigkeit leben würden: daher kommt es dann, dass sie den Tod verachten und dass viele von ihnen ihm sogar freiwillig in die Hände laufen.

Überdies hat ihnen ihr erster Gesetzgeber beigebracht, dass sie alle untereinander Brüder würden, sobald sie den großen Schritt getan hätten, die griechischen Götter zu verleugnen und ihre Knie vor jenem gekreuzigten Sophisten zu beugen und nach seinen Gesetzen zu leben.
Alles andere verachten sie durch die Bank, und sie halten es für eitel und nichtswürdig ohne irgendeinen tüchtigen Grund zu haben, warum sie diesen Meinungen zugetan sind.

Sobald also irgendein verschmitzter Betrüger an sie gerät, der die rechten Schliche weiß, so ist es ihm ein leichtes, die einfältigen Leute an der Nase zu führen und gar bald auf ihre Unkosten ein reicher Mann zu werden.
Übrigens wurde Peregrin (als es zu gerichtlicher Entscheidung seines Schicksals kam) von dem damaligen Statthalter in Syrien wieder in Freiheit gesetzt, einem Manne, der die Philosophie liebte und, sobald er merkte, wie es in dem Kopfe dieses Menschen aussah und dass er Narr genug war, aus Eitelkeit und Begierde zum Nachruhm sterben zu wollen, ihn lieber fortschickte, ohne ihn auch nur einer Züchtigung wertzuhalten.

Peregrin kehrte also in seine Heimat zurück, fand aber bald, dass das Gerücht von seinem Vatermorde noch immer unter der Asche glühte und dass viele damit umgingen, ihm einen förmlichen Prozess deswegen an den Hals zu werfen. Er hatte sich inzwischen einen großen Bart wachsen lassen und ging gewöhnlich in einem schmutzigen Kaput von grobem Tuch, mit einem Tornister auf den Schultern und einem Stecken in der Hand.

In diesem tragischen Aufzug erschien er nun in der öffentlichen Versammlung der Parianer und erklärte sich, dass er hiermit die ganze Verlassenschaft seines seligen Vaters dem Publico überlassen haben wolle. Diese Freigebigkeit tat dem gemeinen Mann, einen Haufen armer nach dergleichen Spenden heißhungriger Leute, eine so gute Wirkung, dass sie in laute Bezeugungen ihres Dankes und ihrer Bewunderung ausbrachen.

„Das heißt man einen Philosophen", schrieben sie, „einen wahren Patrioten, einen echten Nachfolger des Diogenes und Krates!" Nun war seinen Feinden der Mund gestopft, und wer sich unterfangen wollte, des Vaterlandes noch zu erwähnen, würde auf der Stelle gesteinigt sein. Indessen blieb ihm nach dieser Donation nichts anderes übrig, als sich abermals aufs Landstreichen zu begeben, denn da konnte er auf einen reichlichen Zehrpfennig von den Christianern rechnen, die überall seine Trabanten machten und es ihm an nichts mangeln ließen.

Auf diese Weise brachte er sich eine Zeitlang durch die Welt. Da er es aber in der Folge auch mit ihnen verdarb - man hatte ihn, glaube ich, etwas, dass bei ihnen verboten ist, essen sehen - und sie ihn deswegen nicht mehr unter sich duldeten, geriet er in so große Verlegenheit, dass er sich berechtigt glaubte, die Güter von der Stadt Parium zurückzufordern, die er ihr ehemals überlassen hatte.

Nunmehr unternahm er eine dritte Reise zum Agathobulus nach Ägypten, wo er sich durch eine ganz neue und verwunderungswürdige Art von Tugendübung hervortrat; er lies sich nämlich den Kopf zur Hälfte glatt abscheren, beschmierte sich das Gesicht mit Leim, tat (um zu zeigen, dass dergleichen Handlungen unter die Adiaphora gehörten) vor einer Menge Volks - was schon Diogenes öffentlich getan haben soll, geißelte sich selbst und ließ sich von andern mit einer Rute den Hintern zerpeitschen, mehrere noch ärgere Bubenstreiche zu geschweigen, wodurch er sich in den Ruf eines außerordentlichen Mannes zu setzen suchte.

In der nächstfolgenden Olympiade erschien er wieder vor den Griechen, und zwar mit einer Rede, woran er in den verflossenen vier Jahren gearbeitet hatte und worin er, unter Entschuldigung seiner letztmaligen Flucht, den Stifter des Wassers zu Olympia bis an den Himmel erhob.

Wie er aber gewahr wurde, dass sich niemand mehr um ihn bekümmerte und dass er kommen und gehen konnte ohne das mindeste Aufsehen zu erregen - denn seine Künste waren nun Altes; und etwas Neues, wodurch er in Erstaunen setzen und die Aufmerksamkeit und Bewunderung des Publikums auf sich ziehen können, wusste er nicht aufzutreiben, da dies doch von Anfang an das Ziel seiner leidenschaftlichen Begierde gewesen war.

So geriet er endlich auf diesen letzten tollen Einfall mit dem Scheiterhaufen und kündigte den Griechen bereits an den letzten Olympischen Spielen an, dass er sich an den nächstfolgenden verbrennen würde. Und dies ist nun also das wundervolle Abenteuer, mit dessen Ausführung er, wie es heißt, beschäftigt ist, indem er bereits eine Grube graben und eine Menge Holz zusammenführen lässt, um uns das Schauspiel einer übermenschlichen Stärke der Seele zu geben.

Meines Erachtens gebührte sich's vielmehr, den Tod gelassen zu erwarten, nicht, wie ein flüchtiger Sklave, aus dem Leben davonzulaufen. Ist er aber so fest entschlossen zu sterben, warum denn gerade durchs Feuer und mit einem so tragödienmäßigen Prunk? Wozu nun eben diese Todesart, da er unter tausend andern die Wahl hat? Denn ich höre von vielen, es sei keine schnellere Todesart als durchs Feuer, und man brauche nur den Mund aufzutun um auf der Stelle tot zu sein.
Aber vermutlich hat er dieses Schauspiel bloß darum ausgedacht, weil es die Eitelkeit des ruhmsüchtigen Menschen kitzelt, sich an einem Orte zu verbrennen, der so heilig ist, dass andere ehrliche Toten nicht einmal darin begraben werden dürfen.

Und dies war also das Ende dieses unseligen Proteus, der, um alles in zwei Worten zusammenzufassen, für Wahrheit weder Sinn noch Achtung hatte, sondern alles, was er in seinem ganzen Leben sprach und tat, bloß deswegen tat, um sich einen Namen zu machen und von dem großen Haufen angestaunt zu werden, und der von dieser törichten Leidenschaft so sehr besessen war, dass er sogar ins Feuer sprang, um einen Ruhm davonzutragen, wovon er sich den Genuss durch das Mittel selbst auf ewig raubte."

Re: Quellensuche

geschrieben von: X ~ mysnip

Datum: 31. Dezember 2008 17:13

Garwain

1. Hab irgendwo mal gelesen wie oft der Name "Jehova" in der NWÜ steht, und welche Wörter statt dessen in den ältesten Bekannten Schriften stehen. Ausserdem standen dort alle Bibelbücher aufgelistet mit der Angabe der ältesten gefundenen Abschrift.

Hallo Garwain,

du meinst eine spezielle Ausarbeitung im Netz?
____
Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift S.1644
,,Der Name ,,Jehova" erscheint 6 973mal im Text der Hebräischen Schriften der Neuen-Welt-Übersetzung.
Tatsächlich ist das Tetragrammaton 6 828mal im hebräischen Text belegt. ...
An 237 Stellen haben wir den Gottesnamen im Text unserer Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften wiedergegeben."


Eine Auflistung der Bibelbücher mit Datierung der "wahrscheinlichen" Niederschrift findest du in der NWÜ auf Seite 1549/1550.

Re: Quellensuche

geschrieben von: Garwain

Datum: 31. Dezember 2008 17:43

So war das nicht gemeint.
In der NWÜ wird ja nur eine "wahrscheinliche" Niederschrift genannt. Ich würde aber gerne wissen von welchem ungefähren Zeitpunkt die jeweiligen heute noch existierenden "Urschriften" sind. Also das worauf die Zeugen sich als "ursprüngliche Schriften" beziehen.

Die Zahl 237 hat mir schon mal weitergeholfen. Jetzt müsste ich nur noch wissen was im griechischen Text dazu stand. Habe irgendwo gelesen, dass dort "Herr" oder "Gott" steht (die griechischen Begriffe die dort tatsächlich standen). Also genau das was die Zeugen als Falsch hinstellen und es umdrehen.

Re: Quellensuche

geschrieben von: Drahbeck

Datum: 31. Dezember 2008 17:51

Die Wikipedia etwa definiert:

Ihren Abschluss fand diese Entwicklung mit dem 39. Osterfestbrief des Athanasius von Alexandrien (367), in dem alle Bücher des Neuen Testaments als kanonisch aufgeführt werden. Lediglich Offenbarung und Hebräerbrief waren in einigen Regionen noch über das gesamte 1. Jahrtausend umstritten

http://de.wikipedia.org/wiki/Biblischer_Kanon

Re: Quellensuche / Handschriften der Christlichen Griechischen Schriften

geschrieben von: X ~ mysnip

Datum: 01. Januar 2009 14:00

Garwain
Ich würde aber gerne wissen von welchem ungefähren Zeitpunkt die jeweiligen heute noch existierenden "Urschriften" sind. Also das worauf die Zeugen sich als "ursprüngliche Schriften" beziehen.

WTG-Buch 1990 Einsichten über die Heilige Schrift Band I S.406
,,Handschriften der Christlichen Griechischen Schriften
Die Christlichen Griechischen Schriften wurden in Koine verfaßt. Zwar sind nach heutigem Wissen keine Autographen, keine Urschriften, mehr vorhanden, doch gemäß einer Schätzung gibt es rund 5 000 vollständig oder teilweise erhalten gebliebene Handschriften der Christlichen Griechischen Schriften."


Wörterbuch des Christentums 1995 S.147, 148
,,Kein Buch der Antike wurde so oft abgeschrieben wie die ->Bibel. So besitzen wir von der Bibel zahlreiche - im Fall des NT über 5 000 - Handschriften. Nur wenige allerdings enthalten das gesamte ->AT oder ->NT. Die meisten dieser Handschriften stammen aus dem MA., von keiner einzigen bibl. Schrift besitzen wir das Original. ...
Für das NT besitzen wir einige sehr alte und zuverlässige Handschriften, so den Codex Vaticanus und den Codex Sinaiticus beide aus dem 4. Jh. n. Chr. Außerdem wurden im vorigen und in diesem Jh. viele Papyri mit Teilen des ntl. Textes gefunden, die sich im Wüstensand Ägyptens erhalten haben. Sie lassen sich teilweise ins 3., in einem Fall sogar in die 1. Hälfte des 2. Jh.s datieren."


WTG-Buch Einsichten über die Heilige Schrift Band I S.406, 407
,,Die Vatikanische Handschrift 1209 (Codex Vaticanus), international mit dem Buchstaben ,,B" bezeichnet ist ein Majuskelkodex aus dem 4. Jahrhundert u.Z.,...
Die Sinaitische Handschrift (Codex Sinaiticus) stammt ebenfalls aus dem 4. Jahrhundert u.Z., ...
Unter den Papyruskodizes, die um das Jahr 1930 in Ägypten gefunden wurden, befanden sich biblische Papyri von großer Bedeutung. ...
Einige dieser griechischen Kodizes - sie datieren aus der Zeit vom 2. bis zum 4. Jahrhundert u.Z. - bestehen aus Teilen von 8 Büchern des hebräischen Kanons ... und drei enthaltenen Teilen von 15 Büchern der Christlichen Griechischen Schriften."


Vergleiche auch:

Einsichten über die Heilige Schrift Band I Seite 470, 471

,,Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich" ab Seite 299 (316, 317, 327).
(auf Seite 309 ist eine Tafel mit den Quellen für den Text der Neuen-Welt-Übersetzung [Christliche Griechische Schriften])

Die Zahl 237 hat mir schon mal weitergeholfen. Jetzt müsste ich nur noch wissen was im griechischen Text dazu stand. Habe irgendwo gelesen, dass dort "Herr" oder "Gott" steht (die griechischen Begriffe die dort tatsächlich standen). Also genau das was die Zeugen als Falsch hinstellen und es umdrehen.

WTG-Buch Einsichten über die Heilige Schrift Band I S.1283
,,Jehova - In den Christlichen Griechischen Schriften
In Anbetracht der bisherigen Untersuchungen erscheint es einem höchst merkwürdig, festzustellen, daß die erhalten gebliebenen handgeschriebenen Abschriften vom Originaltext der Christlichen Griechischen Schriften den Gottesnamen nicht in seiner Vollform enthalten. Deswegen fehlt der Name auch in den meisten Übersetzungen des sogenannten Neuen Testaments. In seiner abgekürzten Form erscheint der Name jedoch in diesen Übersetzungen, nämlich in Offenbarung 19:1, 3, 4, 6 in dem Ausdruck ,,Alleluja" (Al, Rö), ,,Halleluja" (EÜ; GN; Lu; Me; Wi) oder ,,Hallelujah" (ZB). Dieser Aufruf ,,Preiset Jah!" (NW), den gemäß dem Bibeltext Geistsöhne Gottes ergehen ließen, zeigt deutlich, daß der göttliche Name nicht außer Gebrauch gekommen war. Er war, wie schon in vorchristlicher Zeit, von größter Bedeutung und Aktualität. Warum fehlt denn dann die Vollform des Gottesnamens in den Christlichen Griechischen Schriften?

Weshalb ist der göttliche Name in seiner Vollform nicht in verfügbaren alten Handschriften der Christlichen Griechischen Schriften?

Lange hat man das damit begründet, daß die inspirierten Schreiber der Christlichen Griechischen Schriften Stellen aus den Hebräischen Schriften gemäß der Septuaginta zitiert hätten und daß sie, da das Tertragrammaton in dieser Übersetzung durch Kýrios bzw. Theós ersetzt worden sei, den Namen Jehova nicht verwandt hätten. Wie bereits gezeigt, ist diese Begründung nicht mehr stichhaltig."


WTG-Buch 1967/1990 ,,Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich" S.327
,,In der Neuen-Welt-Übersetzung wird der würdige Name Gottes, des Höchsten, dagegen geehrt und verherrlicht, indem er wieder seinen rechtmäßigen Platz im Text erhalten hat. ...
Hebraisten ziehen allgemein die Form Jahwe vor, aber die genaue Aussprache des Namens ist immer noch ungewiß. Deshalb wird weiterhin die latinisierte Form Jehova gebraucht; sie ist seit Jahrhunderten verwendet worden ..."

_______

www.welt.de/webwelt/article2251104/Aelteste-Bibel-der-Welt-kommt-ins-Netz.html

Hans-Georg K...

geschrieben von: Kometenschweif

Datum: 11. Januar 2009 19:21

Hab grad gesehen, dass es auf www.giftspritzer.de diesmal den Hans-Georg K. erwischt hat. Er verlangte von Dr. Satori eine Gegendarstellung für einen Artikel, in dem er auch drin vorkam. Ob ihm die so gut gefallen wird, bezweifle ich allerdings. Wenn das aber alles stimmt, was dieser Doktor in der Gegendarstellung noch dazu geschrieben hat dann ist das aber auch eine sehr komische Person dieser Kolpak.

Re: Herr K. ...

geschrieben von: Drahbeck

Datum: 12. Januar 2009 16:40

Sieht man sich den Text auf Giftspritzer.de näher an, namentlich die Entgegnung des „Dr. Satori" kann man ja auch registrieren.
Da hat er fein säuberlich via Webarchiv, die alten - unseligen - Seiten des Herrn K. wieder ausgebuddelt, die selbiger zwar größtenteils abgeschaltet, gleichwohl immer unruhmvoll mit seinem Namen verbunden bleiben werden.
Herr K. dürfte sich bei seiner vermeintlichen „Rechtewahrung" wohl alles andere als einen ihm selbst nützlichen Dienst erwiesen haben.

Für mich ist der Fall K, weitgehend dahin erledigt, dass er namentlich beim Zeugen-Thema nicht mehr sonderlich in Erscheinung tritt. Und soweit er in dem Kontext nicht mehr relevant ist, mag er tun und lassen was er will.
Es gibt in diesem Lande noch andere der Zuhälterszene über die auch kein Hahn kräht.

Gleichwohl hatte ich zeitgenössisch sehr wohl eine entschieden ablehnende Position zu Herrn K. Und in dieser Konsequenz auch zu den damaligen „Schleppenträgern" der Herrn K.

Im Zuge seiner Kommerzialisierungspolitik, war ja dann auch der Herr Wolf von Infolink von bemerkenswerter Blindheit gegenüber diesem Herrn K. geprägt!

guten Rutsch

geschrieben von: Swordfish

Datum: 31. Dezember 2008 13:20

Hallo ihr alle hier

ich wünsch euch allen einen guten Rutsch ins neue JAhr
und ein tollles JAhr 2009 !!!
Un dass ihr salle gesund bleibt und sich Hoffnungen und Träume zumindest zum Teil erfüllen werden

LG Swordfish

Re: guten Rutsch

geschrieben von: Conzaliss

Datum: 31. Dezember 2008 13:49

Auch ich wünsche allen Mitschreibern und Mitlesern ein erfolgreiches gesundes 2009...

Re: guten Rutsch

geschrieben von: Maxi

Datum: 31. Dezember 2008 16:11

Auch von mir guten Rutsch und bleibt alle schön Neugierig!

geschrieben von: Gerd B.

Datum: 31. Dezember 2008 16:54

Gestern bekam ich brieflich schon einen Rutsch: meine Zusatzrente wird monatlich um 30 € gesenkt, weil die Zinsen im Keller waren/sind...

Werde 2009 kleinere Schritte machen müssen, um nicht noch mehr ins Rutschen zu kommen, trotzdem:

PROSIT  NEUJAHR!

Re: guten Rutsch

geschrieben von: Drahbeck

Datum: 31. Dezember 2008 17:09

Zitat aus „Der Spiegel" (Artikel ist zur Zeit noch nicht Online greifbar. Ist er zwar schon, aber dann nur gegen Money. Also zitiere ich die Print-Ausgabe Nr. 1/2009 (Erscheinungstag 29. 12. 08) Seite 49, Artikel über Bernard Madoff.
Und darin das Detailzitat:

„Aber nur wenige vertrauten ihm so viel Geld an wie die Manager der Bank Medici, ein Traditionshaus aus Wien ... 2,1 Millarden Dollar steckten die Österreicher ... In Madoffs Imperium.
Noch im November belegten sie Platz eins beim „Germany's Hedgefund-Award" ...
Wenige Wochen später war es mit diesem Selbstbewusstsein vorbei ..."
Zitatende

Allenfalls sich ergebende Assoziationen wären rein zufällig. (Nachbemerkung meinerseits).

Re: guten Rutsch

geschrieben von: X ~ mysnip

Datum: 31. Dezember 2008 17:34

Maxi
. . .bleibt alle schön Neugierig!

Das werden wir !!! 

Die Gute Nachricht - Kohelet (Prediger) 3:12
Ich war zu der Erkenntnis gekommen:
Das einzige, was der Mensch zu seiner Freude tun kann, ist, daß er sein Leben genießt, solange er es hat.


http://forum.sektenausstieg.net/index.php?topic=17476.msg400867#msg400867

Re: guten Rutsch

geschrieben von: swordfish

Datum: 31. Dezember 2008 20:01

Das ist ja nicht so gut, tja, die Lage im Finanziellen geht wohl den Berg runter.
Aber lieber Gerd, ich denke, dass du deswegen den Kopf nicht hängen läßt.

LG Swordfish

Re: guten Rutsch

geschrieben von: Gerd B.

Datum: 01. Januar 2009 09:23

Aber lieber Gerd, ich denke, dass du deswegen den Kopf nicht hängen läßt.

Aber nein, lieber geschwerterter Fisch, ich ziehe auch den Schwanz nicht - hm, das könnte am Neujahrsmorgen leicht mißdeutet werden.
M.a.W. ich lese immer wieder, dass eine Krise auch der Aufbruch zum Besseren sein kann. Also esse ich künftig weniger und reduziere einen wichtigen Teil beim Mann:

den Bauch!
Ihr habt sicher gleich gewusst, auf was ich raus wollte.

Putzmuntere Neujahrswünsche, bei nur 4 1/2 Stunde Schlafgenuß 

19. Oktober 1533

geschrieben von: Drahbeck

Datum: 31. Dezember 2008 09:19

morgens um 8 Uhr

www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2008/1231/feuilleton/0004/index.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Stifel

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