Neues Buch "Keep yourselves in god's love": Aussagen zum Umgang mit ausgeschlossenen Familienmitgliedern

geschrieben von: Raccoon_

Datum: 28. Juni 2008 13:27

Das auf dem diesjährigen BZK veröffentlichte Buch (deutscher Titel vermutlich: "Bewahrt euch selbst in Gottes Liebe") scheint so eine Art Universalhandbuch für ZJ zu sein, das Handlungsanweisungen für alle Lebenslagen bieten soll.

Unter anderem widmet sich ein Kapitel auch dem Umgang mit Ausgeschlossenen im Allgemeinen und mit ausgeschlossenen Familienmitliedern im Besonderen.

Unter der Überschrift "How to treat a disfellowshipped person" lesen wir im Appendix auszugsweise:

What if a relative is disfellowshipped? In such a case, the close bond between
family members can pose a real test of loyalty. How should we treat a
disfellowshipped relative? We cannot here cover every situation that may arise, but
let us focus on two basic ones.
In some instances, the disfellowshipped family member may still be living in the
same home as part of the immediate household. Since his being disfellowshipped
does not sever the family ties, normal day-to-day family activities and dealings may
continue. Yet, by his course, the individual has chosen to break the spiritual bond
between him and his believing family. So loyal family members can no longer have
spiritual fellowship with him. For example, if the disfellowshipped one is present, he
would not participate when the family gets together to study the Bible. However, if
the disfellowshipped one is a minor child, the parents are still responsible to instruct
and discipline him. Hence, loving parents may arrange to conduct a Bible study with
the child.* -Proverbs 6:20-22; 29:17.
In other cases, the disfellowshipped relative may be living outside the immediate
family circle and home. Although there might be a need for limited contact on some
rare occasion to care for a necessary family matter, any such contact should be kept
to a minimum. Loyal Christian family members do not look for excuses to have
dealings with a disfellowshipped relative not living at home. Rather, loyalty to
Jehovah and his organization moves. them to uphold the Scriptural arrangement of
disfellowshipping. Their loyal course has the best interests of the wrongdoer at heart
and may help him to benefit from the discipline received.* -Hebrews 12:11.
[Footnote]
* Bible principles on this subject apply equally to those who disassociate themselves
from the congregation.
* For more information about disfellowshipped minor children living in the home, see
The Watchtower of October 1, 2001, pages 16-17, and November 15,1988, page 20.
* For more information about how to treat disfellowshipped relatives, see the
Scriptural counsel discussed in The Watchtower of April 15, 1988, pages 26-31, and
September 15, 1981, pages 26-31.

Nachfolgend eine eigene Übersetzung. Über holprige Formulierungen bitte ich, den Mantel der Liebe zu decken

Was passiert, wenn ein Verwandter ausgeschlossen ist? In diesem Fall können die engen Familienbande eine echte Prüfung unserer Loyalität darstellen. Wie sollten wir einen ausgeschlossenen Verwandten behandeln? Wir können hier nicht jede mögliche Situation behandeln, aber lasst uns auf zwei Grundlegende konzentrieren.
In einigen Fällen mag das ausgeschlossene Familienmitglied immer noch im selben Haus als Teil des unmittelbaren Haushalts leben. Da sein Ausschluss die Familienbande nicht zerschneidet, mögen die normalen, alltäglichen Familienaktivitäten und –beziehungen fortgesetzt werden. Aber durch seinen Wandel hat die Person sich entschieden das geistige Band zwischen ihr und der gläubigen Familie zu brechen. Deshalb können loyale Familienmitglieder keine geistige Gemeinschaft mehr mit ihr haben. Zum Beispiel würde der Ausgeschlossene nicht teilnehmen, wenn die Familien zum Bibelstudium zusammenkommt. Aber wenn der Ausgeschlossene ein minderjähriges Kind ist, sind die Eltern immer noch dafür verantwortlich, ihn zu unterweisen und zu disziplinieren. Folglich werden liebende Eltern ein Bibelstudium mit dem Kind durchführen.* - Sprüche 6:20-22; 29:17.
In anderen Fällen lebt der ausgeschlossene Verwandte außerhalb des unmittelbaren Familienkreises und Heims. Obwohl eingeschränkter Kontakt bei einigen, seltenen Gelegenheiten für notwendige Familienangelegenheiten erforderlich sein mag, sollte jedweder derartige Kontakt auf ein Minimum beschränkt werden. Loyale christliche Familienmitglieder werden nicht nach Entschuldigungen suchen, um Beziehungen mit ausgeschlossenen Verwandten zu haben, die nicht Zuhause wohnen. Stattdessen bewegt die Loyalität zu Jehova und zu seiner Organisation dazu, die schriftgemäße Einrichtung des Gemeinschaftsentzuges aufrecht zu erhalten. Ihr loyaler Wandel ist im besten Interesse des Missetäters und kann ihm helfen, von der erhaltenen Strafe zu profitieren.* - Hebräer 12:11

Fußnoten
• Die biblischen Grundsätze zu dieser Thematik gelten gleichermaßen für solche, die sich selbst von der Versammlung trennen.
• Für weitere Informationen über ausgeschlossene, minderjährige Kinder, die im Haushalt leben, siehe The Watchtower, 1. Oktober 2001, Seiten 16-17 und 15. November 1988, Seite 20.
• Für weitere Informationen darüber, wie ausgeschlossene Verwandte behandelt werden sollten, beachte den schriftgemäßen Rat, der im Watchtower vom 15. April 1988, Seite 26-31 und 15. September 1981, Seite 26-31 behandelt wird.

Natürlich sind die hier gemachten Aussagen und Befehle nicht neu. Allerdings zeigt der Wachtturm hier erneut, dass es ihm wirklich damit ernst ist, die Zügel wieder deutlich fester zu ziehen, wenn es darum geht, in den engsten Familienkreis hineinzuregieren.

Es stellt sich die Frage, weshalb gerade dieses Thema im Moment so sehr im Fokus der Wachtturm-Führer ist. Ich habe nicht mitgezählt, bin aber der Meinung, dass das Thema "Umgang mit Augeschlossenen" schon lange nicht mehr so präsent in den WTG-Veröffentlichungen war, wie in den letzten Monaten.

Was mir noch an den Formulierungen im obenstehenden Text auffiel: Während bei Ausgeschlossenen, die im selben Haus leben, noch von "Familienmitgliedern" gesprochen wird, ist bei Ausgeschlossenen, die nicht mehr im selben Haus leben, nur noch von "Verwandten" die Rede.

Das ist wieder mal ein schönes Beispiel für die manipulative Sprache des Wachtturms. Während jeder normale Mensch z.B. Eltern und ihre Kinder immer zum engsten Familienkreis zählt, machen die Wachtturm-Autoren den engsten Familienkreis vom Wohnort abhängig. Da werden erwachsene Kinder, die das Elternhaus bereits verlassen haben, mal eben schnell zur "Verwandschaft". Ich weiß nicht, was mich wütender macht: Die zynische Art und Weise, auf die der Wachtturm versucht, Familien zu zerstören oder die Tatsache, dass sich

Bewahrt euch in Gottes Liebe

geschrieben von: . +

Datum: 29. Juni 2008 23:42

"Bewahrt euch in Gottes Liebe"

Der Titel „Bewahrt euch in Gottes Liebe“ verspricht etwas was kein Mensch, kein Engel und auch kein Geistgeleiteter Mitteilungskanal Gottes versprechen kann.

Selbsterlösung.

Das Buch wird als nächstes im „Versammlungsbuchstudium“ also vor der Theokratischen Predigdienstschule studiert.
Dieses Buch löst das Einsichtenbuch als Bibelstudiengrundlage ab.

Es ist nicht notwendig die Wachtturm Lehre zu widerlegen.
Das hat sie bereits ausgiebig selber getan.

Was aber in nachfolgender Zusammenfassung interessant ist, ist der Rückschritt in eine fundamentalistisch – totalitäre Sekte.

1. "Darin besteht die Liebe zu Gott"

Seite 8

Die Wachtturm Gesellschaft erstellt eine Regelliste.
Sie behauptet zu wissen wie Gott denkt.
Eine Sekte die jeden Tag in jeden bereich des Lebens eingreift.

Seite 9

Selbst ein „gebildeter Geistlicher könne", so Hitler, „doch unmöglich den Unsinn glauben, den die Kirche verzapfe".
Das Christentum sei „das Tollste, das je ein Menschenhirn in seinem Wahn hervorgebracht hat", vor allem, und Hitler hebt dies eigens hervor, ist es für ihn „eine Verhöhnung von allem Göttlichen"

- so Hitler im Führerhauptquartier am 13.12.1941.

Re: Bewahrt euch in Gottes Liebe

geschrieben von: . +

Datum: 30. Juni 2008 00:19

2. Wie kann man ein gutes Gewissen behalten?

Zuerst spricht die Wachtturm Gesellschaft jedem die Fähigkeit ab Gewissensentscheidungen zu treffen.

Seite 17

Besonders bemerkenswert da doch die Wachtturm Gesellschaft nach außen hin immer so tut als handeln ihren Mitglieder rein nach ihrem Gewissen.

Auf dieser Grundlage Legitimiert sie ihre Dogmen.
Regeln die eigentlich von der Bibel nicht klar definiert werden, werden von der Wachtturm Gesellschaft als Menschengesetze zu Dogmen erhoben.

Seite 23

Wer sagen muss, dass er keine Gesetzesliste aufstellen will, muss das sagen weil er eine Gesetzesliste aufstellt.
Die Wachtturm Gesellschaft sagt was Jehova will.

Wenn die Bibelforscher bald etwas von den etablierten Kirchen lernen konnte dann war es die Notwendigkeit des Dogmas als Formierungsstrategie des Diffusen.
Sehr früh in ihrer Geschichte bedient sich die Wachtturm Gesellschaft des Dogmas.
Dogmen sind ihr die kristallisierte Form notwendiger Unduldsamkeit erfolgreicher Religionen und Weltanschauungen.
Denn nur im Dogma werde die diffuse Religiosität der Wachtturmlehre gebündelt und konkretisiert, aussagbar und damit kampffähig.
Hierin unterscheidet sich die Praxis der Wachtturm Gesellschaft in keinsterweise mehr mit der Funktion der Kirchen und ihrer Dogmen gegenüber dem an sich unbestimmten religiösen Fühlen.

„Ohne den klar begrenzten Glauben würde die Religiosität in ihrer unklaren Vielgestaltigkeit für das menschliche Leben nicht nur wertlos sein, sondern wahrscheinlich zur allgemeinen Zerrüttung beitragen.
Ähnlich wie mit dem Begriff ,religiös' verhält es sich mit der Bezeichnung ,völkisch'.
Auch in ihr liegen schon einzelne grundsätzliche Erkenntnisse. Sie sind jedoch, wenn auch von eminentester Bedeutung, ihrer Form nach so wenig klar bestimmt, daß sie sich über den Wert einer mehr oder minder anzuerkennenden Meinung erst dann erheben, wenn sie als Grundelemente in den Rahmen einer politischen Partei gefaßt werden.
Denn die Verwirklichung weltanschauungsmäßiger Ideale und der aus ihnen abgeleiteten Forderungen erfolgt ebensowenig durch das reine Gefühl oder das innere Wollen der Menschen an sich, als etwa die Erringung der Freiheit durch die allgemeine Sehnsucht nach ihr.
(...)
Wenn aber eine geistige Vorstellung allgemeiner Art einer kommenden Entwicklung als Fundament dienen will, dann ist die erste Voraussetzung die Schaffung unbedingter Klarheit über Wesen, Art und Umfang dieser Vorstellung, da sich nur auf solcher Basis eine Bewegung bilden läßt, die in der inneren Homogenität ihrer Überzeugungen die nötige Kraft zum Kampfe zu entwickeln vermag.
Aus allgemeinen Vorstellungen muß …aus einer allgemeinen Weltanschauung ein bestimmter politischer Glaube geprägt werden.
(...)
Diese Umsetzung einer allgemeinen weltanschauungsmäßigen idealen Vorstellung von höchster Wahrhaftigkeit in eine bestimmte begrenzte, straff organisierte, geistig und willensmäßig einheitliche politische Glaubensund Kampfgemeinschaft ist die bedeutungsvollste Leistung, da von ihrer glücklichen Lösung allein die Möglichkeit des Sieges einer Idee abhängt.
Hier muß aus dem Heer von oft Millionen Menschen, die im einzelnen mehr oder weniger klar und bestimmt diese Wahrheiten ahnen, zum Teil vielleicht begreifen, einer hervortreten, um mit apodiktischer Kraft aus der schwankenden Vorstellungswelt der breiten Masse granitene Grundsätze zu formen und so lange den Kampf für ihre alleinige Richtigkeit aufzunehmen, bis sich aus dem Wellenspiel einer freien Gedankenwelt ein eherner Fels einheitlicher glaubens- und willensmäßiger Verbundenheit erhebt."

„Mein Kampf“ von Adolf Hitler Seite 417-419

Die Wachtturm Gesellschaft formt Gewissen und weiß ihre Verhaltensregeln durch zu setzen.

Seite 24

Für die Wachtturm Gesellschaft steht fest, dass ohne „dogmatische (...) Grundlagen" der „praktische Bestand eines religiösen Glaubens nicht denkbar ist" und auch nicht die Existenz einer politisch mächtigen Weltanschauung.
„Die breite Masse eines Volkes besteht nicht aus Philosophen; gerade aber für die Masse ist der Glaube häufig die einzige Grundlage einer sittlichen Weltanschauung überhaupt."

Vergleiche „Mein Kampf“ von Adolf Hitler Seite 293
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3. Die lieben die Gott liebt

Seite 25

Die Geschichte der Menschheit lehrt uns, dass Religion und ihre theoretischen Konzepte weder harmlos noch gewaltfrei sind.
Eher im Gegenteil.
„Die unkritische Gleichsetzung von Religion und Güte wird durch schlichte Fakten direkt widerlegt.
Religion kann das Hauptinstrument des Fortschritts sein und ist es auch gewesen.
Wenn wir aber das gesamte menschliche Geschlecht in Betracht ziehen, müssen wir betonen, dass es sich im Allgemeinen nicht so verhalten hat."
Ja:
„Religion ist die letzte Zuflucht menschlicher Grausamkeit."

„Wie entsteht Religion“ von Whitehead Seite 31

Seite 26

„Die Treue zu ihm“ ist natürlich an erster Stelle die Treue zur Wachtturm Gesellschaft.

Seite 31

Selbsterlösung auf kosten der Abgrenzung gegenüber des Anderen.
Nicht nur Weltmenschen gilt es abzulehnen nein sogar innerhalb der Versammlung ist misstrauen angesagt.

Seite 32

Unser Wachtturmgemäßes Verhalten beeinflusst Gott!
Diese Ideologie der Selbsterlösung ist in höchstem maße Grausam.
Denn sie basiert auf der Ausgrenzung derjenigen die nicht dem Sektierertum der Wachtturm Organisation folgen:

Seite 34/34

…Verwandten!
Auch gegen die eigenen Kindern oder Eltern.
Die Liebe Gottes wird pervertiert.

Das Interesse der Wachtturm Religion setzt jedoch vor allem formal an und gilt generell den Funktionsmechanismen von Konkretisierung und Disziplinierung bei der Bildung von „Versammlungsgemeinschaften".
Durch ihre Dogmen wird erst die schwankende und unendlich auslegbare, rein geistige Idee bestimmt abgesteckt und in eine Form gebracht, ohne die sie niemals Glaube werden könnte.
Im anderen Falle würde die Idee über eine metaphysische Anschauung, ja, kurz gesagt, philosophische Meinung nie hinauswachsen."
Damit aber gilt:
„Sollen ... die religiöse Lehre und der Glaube die breiten Schichten wirklich erfassen, dann ist die unbedingte Autorität des Inhalts dieses Glaubens das Fundament jeder Wirksamkeit."

Vergleiche „Mein Kampf“ von Adolf Hitler Seite 293

Obwohl nämlich das Wachtturm- „Lehrgebäude in manchen Punkten, und zum Teil ganz überflüssigerweise, mit der exakten Wissenschaft und der Forschung in Kollision gerät, ist sie dennoch nicht bereit, auch nur eine kleine Silbe von ihren Lehrsätzen zu opfern".
Die Wachtturmkirche habe nämlich „sehr richtig erkannt, daß ihre Widerstandskraft nicht in einer mehr oder minder großen Anpassung an die jeweiligen wissenschaftlichen Ergebnisse liegt, die in Wirklichkeit doch ewig schwanken, sondern vielmehr im starren Festhalten an einmal niedergelegten Dogmen, die dem Ganzen erst den Glaubenscharakter verleihen.
So steht sie heute fester da als je"

Vergleiche „Mein Kampf“ von Adolf Hitler Seite 512

Re: Bewahrt euch in Gottes Liebe

geschrieben von: . +

Datum: 30. Juni 2008 00:52

4 Warum Autorität anerkennen?

„Daher ist es notwendig die Einheit durch ein System der Führung sicherzustellen“
Adolf Hitler in einer Rede vor Gauleitern bei der Einweihung der Ordensburg bei Sonthofen am 23.11.1937

Seite 38

Die leitende Körperschaft der Wachtturmkirche ist der letzte und einzig überzeugende Legitimitätsgrund ihres Verkündigungs-Projekts, der Nachweis der göttlichen Legitimation!

Seite 39

“Glaubst Du dich vom Schicksal ausersehen, hier die Wahrheit zu verkünden“
„Mein Kampf“ von Adolf Hitler Seite 126

Seite 39

Soviel zum Thema „Gewissensentscheidung“

Auf die auf der Seite 44 angesprochene Kopftuchpflicht für Wachtturmfrauen komme ich noch bei dem Anhang.

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5 Wie man Distanz zur Welt halten kann

Seite 53

Für das Verhalten der Wachtturm Gesellschaft gibt es einen Fachbegriff: Selbstgettoisierung.

Seite 54

Irgendetwas scheinen die Internetseiten der „Abtrünnigen“ richtig zu machen.

Seite 58

Die Wachtturmideologie verspricht eine Identitätsstiftende Idylle einer „Volksgemeinschaft“ auf einer pseudoreligiösen schwarz-weiß Basis.
Den Spielraum der Mitglieder einzugrenzen (hier mit Kleidervorschriften) bewirkt eine ausgrenzung zu der gesunden Umwelt.
Es spielt mit der Angst (Stichwort: Welt Satans) und kettet um so mehr an die Sekte.
Je differenzierender und freiheitlicher das Gesellschaftliche Umfeld ist umso massiver benötigt man Abgrenzungs- und Ausschlussmechanismen.

Seite 59

Hierzu erfindet die Sekte eine Art Dauerkriegszustand.
Hinter jeder Häuserecke ein Dämon.
In jedem Weltmensch ein Feind.

Seite 60

Hat die Wachtturm Gesellschaft dies nie Verborgen so muss sie dies heute mehr den je durch totalitäre Begriffe einfordern.

Seite 61

Was der treue Sklave sagt stimmt?
Seit wann?
Habe ich etwas verpasst?

Re: Bewahrt euch in Gottes Liebe

geschrieben von: . +

Datum: 30. Juni 2008 01:37

6 Unterhaltung, die man mit gutem Gewissen genießen kann

Seite 65

Jehovas Zeugen 2008!

„Wer nicht will, dass unser Christentum, das heute leider Gottes nur noch ein Christentum des Scheins statt der Tat ist, verloren geht, der muss Front machen gegen den, der uns unser Christentum raubt.
(...)
Aus uns heraus muss die Gesundung wachsen.
Wir sind zwar klein, aber einst stand auch ein Mann auf in Galiläa, und heute beherrscht seine Lehre die ganze Welt.
Ich kann mir Christus nicht anders vorstellen als blond und mit blauen Augen, den Teufel aber nur in der jüdischen Fratze"

- so Hitler auf einer NSDAP-Versammlung 1921 in Rosenheim.

Seite 67

„die heiligste Verpflichtung, jeder in seiner eigenen Konfession, dafür zu sorgen, daß man nicht nur immer äußerlich von Gottes Willen redet, sondern auch tatsächlich Gottes Willen erfülle und Gottes Werk nicht schänden lasse.“
„Mein Kampf“ von Adolf Hitler Seite 630

Der Wachtturm Gesellschaft genügt es aber nicht Unterhaltung in drei Kategorien einzuteilen.
Nein – wahre Christen stehen jeder Tätigkeit die nicht der Wachtturm Gesellschaft dient skeptisch gegenüber!

Seite 69

Nichts neues aber auch hier wurde es nicht ausgelassen.

Selbst wenn es dem eigenen Gewissen in Ordnung wäre muss ein Zeuge Jehovas es ablehnen wenn ein anderes Sektenmitglied dies mit seinem Gewissen nicht vereinbaren könnte.

Seite 72

Seite 73

Wozu jetzt noch Zeitschriften aus dem Jahre 1950 zitieren?
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7 Ist das Leben für dich so viel wert wie für Gott?

Gott ist hier mit der Wachtturmgesellschaft gleichzusetzen.
Und der Wachtturm Gesellschaft ist das Leben ihrer Mitglieder keinen Pfifferling wert wenn es darum geht die eigenen Dogmen aufrecht zu halten.

Seite 75

Seite 78

Längst geht man hier weit über die Speisevorschriften der Pharisäer hinaus.

Seite 79

Schützt vor Risiken einer Transfusion aber tötet wegen dem Ablehnen der Heilungschance.
Was interessiert das aber die Wachtturm Gesellschaft.

Seite 81

Seite 83

Sinnigerweise verbindet dieses Pamphlet gleich die eigenen Opfer der Wachtturmideologie mit der Aussage: „Organisationen die Blutschuld auf sich geladen haben zu meiden“:

Seite 82

Seite 83

Diese kollektive Blutschuld klebt auch an der Wachtturm Gesellschaft.
http://blog.myspace.com/index.cfm?fuseaction=blog.view&friendID=160443710&blogID=343307075

Um so mehr da sie es hier verschweigen.

Seite 84

Die Konkurrenzreligionen werden von der Wachtturmgesellschaft hierbei als rivalisierende Loyalitätszentren betrachtet.

Seite 85

Kein Buch der Endzeitsekte ohne der christlichen Endlösung.

Re: Bewahrt euch in Gottes Liebe

geschrieben von: . +

Datum: 30. Juni 2008 02:06

8 Gott liebt Menschen die rein sind.

Die Wachtturm Ideologie mit ihrer geeinten, ideologisch reinen Gottesrasse bildet ohne Zweifel das strikte Gegenmodell zu allen normativen Grundlagen unserer demokratischen, modernen Gesellschaften.
Das Erschreckende aber ist die Erkenntnis:
Die Wachtturmgesellschaft ist nicht das ganz Andere zur Moderne, nicht deren Leugnung auf der ganzen Linie, ist kein anti-modernes Projekt schlechthin, mit dessen Überwindung es dann auch schon getan ist.
Der Zeugenglauben ist vielmehr die andere, die dunkle Seite der Moderne selbst.

Seite 88

Das Wachtturm-Volk ist nicht nur das begehrenswerteste der Welt – nein es ist aufgrund seiner reineren Überlegenheit zu nichts weniger als der Weltherrschaft berufen.

Seite 89

Das „Ablehnen jedes Kompromisses", die Zurückweisung jeder „Verbindung mit so genannten ähnlichen Ideen" habe, so Hitler, dem Christentum „diese unerhörte Kraft" gegeben.
„Die größte Kraft auf dieser Welt liegt nicht in Arbeitsgemeinschaften, sondern im blinden Glauben an die Richtigkeit des eigenen Ziels und an die eigene Berechtigung des Kampfes dafür"

so Hitler in einem NSDAP-Mitteilungsblatt vom 26.4.1922.

Seite 90

Das Christentum, so Hitler, „konnte sich nicht damit begnügen, seinen eigenen Altar aufzubauen, sondern musste zwangsläufig zur Zerstörung der heidnischen Altäre schreiten.
Nur aus dieser fanatischen Unduldsamkeit heraus konnte sich der apodiktische Glauben bilden, diese Unduldsamkeit ist sogar die unbedingte Voraussetzung für ihn".

„Mein Kampf“ von Adolf Hitler Seite 506

Seite 90

„Die Größe jeder gewaltigen Organisation als Verkörperung einer Idee auf dieser Welt liegt im religiösen Fanatismus, indem sie sich unduldsam gegen alles andere, fanatisch überzeugt vom eigenen Recht, durchsetzt.
Wenn eine Idee an sich richtig ist und, in solcher Weise gerüstet, den Kampf auf dieser Erde aufnimmt, ist sie unbesiegbar und jede Verfolgung wird nur zu ihrer inneren Stärkung führen.
Die Größe des Christentums lag nicht in versuchten Vergleichsverhandlungen mit etwa ähnlich gearteten philosophischen Meinungen der Antike, sondern in der unerbittlichen fanatischen Verkündigung und Vertretung der eigenen Lehre."

„Mein Kampf“ von Adolf Hitler Seite 385

Seite 96

…so zu leben wie es die Wachtturm Gesellschaft sagt…

In einer Rede vor Lehrern in Nürnberg beruft sich Hitler dann darauf, „dass ein Christentum siegen konnte, nicht weil es die Majorität der Zahl, sondern die Majorität der Energie bekam".
Genau dies ist das Lebenselixier einer Sekte.
„Wenn ich durch einen Prozess verstehe, aus einem Staat wertvolle Menschen herauszuziehen, wenn dann die kräftigsten herausgezogen sind und zu einem gewissen Zeitpunkt konzentriert erscheinen, dann gibt es eine neue Bewegung.
Das ist das, was mir vorschwebte, als ich daran ging, eine neue Organisation zu bilden"

- Adolf Hitler in einer Rede in Nürnberg vom 8.12.1928.
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9 "Flieht vor der Hurerei!"

Seite 101

„An der Spitze unseres Programms steht nicht das geheimnisvolle Ahnen, sondern das klare Erkennen und damit das offene Bekenntnis.
Indem wir aber in den Mittelpunkt dieser Erkenntnis und dieses Bekenntnisses die Erhaltung und damit Fortsicherung eines von Gott geschaffenen Wesens stellen, dienen wir damit der Erhaltung eines göttlichen Werkes und damit der Erfüllung eines göttlichen Willens, und zwar nicht im geheimnisvollen Dämmerschein einer neuen Kultstätte, sondern vor dem offenen Antlitz des Herren.
Es gab Zeitalter, in denen das Halbdunkel die Voraussetzung für die Wirksamkeit bestimmter Lehren war, und es gibt heute ein Zeitalter, in dem das Licht die Grundbedingung für unser erfolgreiches Handeln ist.
(...)
Unser Kult heißt ausschließlich:
Pflege des Natürlichen und damit auch des göttlich Gewollten.
Unsere Demut ist die bedingungslose Verbeugung vor den uns Menschen bekannt werdenden göttlichen Gesetzen des Daseins und ihre Respektierung.
Unser Gebet heißt:
Tapfere Erfüllung der sich daraus ergebenden Pflichten.
(...)
Wenn jemand jedoch glauben sollte, daß ihm diese unsere Aufgaben nicht genügen oder schlecht entsprechen könnten, dann muß er unter Beweis stellen, daß sich seiner Gott bedienen will, um es besser zu machen."

Adolf Hitler in einer Rede vor Gauleitern der NSDAP am 5.8.1933

Seite 103

Selbstkasteiung im Zusammenhang mit einem dicht gewebten Netz aus Regeln, Denunziantentum um Disziplinierungswerkzeugen.

Seite 104

Seite 107

Willkommen in der Welt der Zeugen Jehovas 2008.

Re: Bewahrt euch in Gottes Liebe

geschrieben von: . +

Datum: 30. Juni 2008 20:02

Es kommt noch schlimmer.

Ab sofort wird man wegen dem Gebrauch von Schimpfwörtern Ausgeschlossen!
Kein Witz!

10 Die Ehe: ein Geschenk von unserem Vater Jehova

Seite 110

Ehelosigkeit um mehr Wachtturm-Neumitglieder Akquirieren zu können

Seite 111

Auch hier wird die Wachtturm Gesellschaft wieder mit Jehova gleichgesetzt.
Wer sich fest mit der Wachtturm Gesellschaft verwebt bekommt einen Reißfesten Ehebund.

Warum setzt die Wachtturm Gesellschaft das Wort reißfest unter Anführungsstriche?

Seite 112

Wenn dann eine Ehe im Herrn doch zerrissen ist hatte man sich halt nicht fest genug mit der Wachtturm Gesellschaft verstrickt.
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11 Deine Ehe in Ehren halten

Seite 122

Seite 124

Seite 132

Wachtturm und Erwachet lesen rettet Deine Ehe.

Toll!
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12 Mit Worten Gutes tun

Für das Leben und Überleben in der Wachtturmorganisation ist es entscheidend, diese „Sehnsucht nach Gemeinschaft" zu teilen oder wenigstens vorzugeben, dass man es täte.
Wer diese Gemeinschaftsidylle stört oder als Störer definiert wird, bezahlt das teuer, oft mit dem sozialen Tod. „Abtrünniger“, „Mensch der Gesetzlosigkeit", „Gangrän" zu sein gilt als Todesurteil.
Wobei das „Volk Gottes“ die zentrale ideologische Herrschaftsmetapher des Wachtturmidealismusses darstellt.

Schimpfwörter stellen dabei neuerdings ein Ausschlussgrund dar.
Kein Witz!

Seite 136

Seite 136

Seite 137

Dabei bleibt die genaue und konkrete Abgrenzung dieser Gottes-Volksgemeinschaft unscharf.

So kann jeder außerhalb der hier vordefinierten Opfergruppen (Hier die Gruppe der Schimpfwortgebraucher) lange hoffen, dass er, wenn er zu ihr gehöre, zumindest nicht grundsätzlich ausgeschlossen wird: einer der Gründe für den Mangel an Solidarität zwischen den Opfergruppen.
Ein Grund warum die Mitglieder sich diese Gängelei der Wachtturm Gesellschaft gefallen lassen.

Unscharf werden Begriffe wie „Schmäher, verletzende Worte, Beschimpfungen zu dem Gesetzeskatalog zugefügt.

Abfälliges Reden – führt zu einem Gemeinschaftsentzug.
Kein Witz!

Seite 138

Seite 139

Auch die Gründe, welche trotz der Gängelei durch die Wachtturm Gesellschaft, zur Bejahung der „Versammlungsgemeinschaft" führen, können offen bleiben.

Seite 141

Ob Religiosität, Vereinsmeierei, persönliche Ressentiments, Angst vor den Nachteilen der Ausgrenzung oder auch nur schierer Opportunismus - was immer die Gemeinschaftszugehörigkeit motiviert, es ist unbedingt wichtig, diese Sehnsucht nach Gemeinschaft zu teilen, nicht die Gründe dafür sind entscheidend.

Was sind dagegen „positive“ Worte?

Seite 142

Ermuntere andere Weiter zu machen.

Weitermachen.
Weitermachen.
Weitermachen.

Re: Bewahrt euch in Gottes Liebe

geschrieben von: . +

Datum: 30. Juni 2008 22:29

13 Feste und Bräuche, die Gott nicht akzeptieren kann

Anfängliche Versuche der Bibelforscher unmittelbar in bestehende Domänen der konkurrierenden Kirchen, etwa das Weihnachtsfest, einzudringen, erwies sich als nicht sehr erfolgreich.
Es gelang etwa nie wirklich, Ostern- oder Weihnachtslieder flächendeckend durch sublim Neuschöpfungen der Bibelforscher (z.B. im „Photodrama" oder „Zions-Liederbuch“ ) zu ersetzen.
Erfolgreicher war da schon der umgekehrte Weg: der Import althergebrachter christlicher und außerchristlicher Ritualtraditionen in den Wachtturmalltag zu importieren und aus dem dann alternative religiöse Praktiken hervorzubringen (Gedächtnismahl, Ältestenschaft, Bethel-Orden, Taufzeremonien etc.).

Seite 147

Schenken die 6 Milliarden Menschen der anderen Glaubensrichtungen lieblos?

Dass zur Aufrechterhaltung einer neuen Religionsorganisation kultische Inszenierungen auf den verschiedensten Ebenen und in den verschiedensten Varianten ganz wesentlich dazu gehören, wurde schon früh von den Bibelforschern erkannt und in den letzten Jahren auch detailliert manifestiert.
Hier sei im speziellen an das lächerlich anmutende Symbolereichen der sich hinsetzenden Ordner beim Gedächtnismahl verwiesen oder andere seltsame Verhaltensweisen der Zeugen Jehovas.

Seite 154/155

Tust Du dies, dann liebt Dich Jehova.
Tust Du dass, dann hasst Dich Jehova.
Wenn Du dass aber nicht mehr tust dann liebt Dich Jehova wieder.
Tust Du dass doch wieder dann hasst Jehova dich wieder.
Aber wenn Du dass und noch etwas falsches tust dann hasst Dich Gott doppelt.

Na denn Prost!

Und wie war das mit den ollen Karmellen?

Seite 155

Er liebt Dich – Er liebt Dich nicht - Er liebt Dich – Er liebt Dich nicht - Er liebt Dich – Er liebt Dich nicht…

Seite 157

Wer sagen muss das er nicht halbherzig Gott ergeben ist muss das sagen weil er Gott nur halbherzig ergeben ist…

Seite 159

Die Wachtturmgesellschaft will eine Religion sein verfolgt aber in Wirklichkeit materielle Ziele.
Sie Unterstellt spiegelbildlich was sie selber betreibt.
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14 Im Kleinen wie im Großen ehrlich sein

Seite 163

Das schreibt ausgerechnet die verlogenste Sekte auf diesem Erdenrund.

Die Kultur der Lüge:
http://blog.myspace.com/index.cfm?fuseaction=blog.view&friendID=160443710&blogID=300579933

Die Aufforderung zum Denunziantentum darf in dem Buch nicht fehlen:

Seite 164/165

Seite 166

Ein bemerkenswerter Satz gibt dann im Abschnitt 12 einen tiefen Einblick in das zerbröckelnde Organisationsgefüge der Wachtturm Gesellschaft:

Seite 166

Hat das die Wachtturm Gesellschaft also auch schon gemerkt.
Die Frage ist nur ob es klug ist laut darüber zu sprechen.
Das gilt jedoch für das gesamte Buch.

Diese Aussage lässt die Verkündigerangaben der Wachtturm Gesellschaft unter einem ganz anderen Blickwinkel betrachten.
So, so...
…Stunden auf dem Berichtszettel…

Re: Bewahrt euch in Gottes Liebe

geschrieben von: . +

Datum: 30. Juni 2008 23:05

15 Für deine harte Arbeit Gutes sehen

Die Frage lässt doch im ersten Moment aufhorchen.
Die Wachtturm Gesellschaft würde es einem Mitglied gönnen wenn er seinen hart erarbeiteten Wohlstand genießen würde?

Ach i-wo.
Wo kämen wir denn da hin.

Seite 171

ungekürzt von Seite 176 bis 178

Worum geht es in Wirklichkeit?

Seite 178

Im Jahre 2008 darf natürlich der zentrale Lehrsatz der Zeugen Jehovas nicht fehlen.
Die Bildungsfeindlichkeit.

Seite 180

Seite 181

Alles für den Willen der Wachtturm Gesellschaft.
http://forum.mysnip.de/read.php?27094/7385,7385msg-7385

Einen Satz dem ich der Frau von X widmen möchte.

Seite 182

Wie ich sie kenne wird es sie hierbei kaum auf dem Stuhl halten.

In einem Telefonat das ich gerade mit jemanden wegen dem Buch führte fragte er mich ob es so ein derartiges Werk von der Wachtturm Gesellschaft schon einmal gegeben hat.

So als Buchstudienhauptwerk?
Vielleicht „Dein Wort ist eine Leuchte meinem Fuß“ oder die „Organisiertbücher“.
Aber als derartiges Sekten-Pamphlet – nein, da muss ich passen.

Wie wir sehen, nähern wir uns dem Höhepunkt des Buches.

Re: Bewahrt euch in Gottes Liebe
geschrieben von: . +
Datum: 01. Juli 2008 00:13

16 Halte dem Teufel und seinen Machenschaften stand

Seite 183

Die Wachtturm Gesellschaft begreift sich als Bestandteil des Göttlichen Planes.
Jenseits des bloßen Menschenwerkes sieht sie sich als Vorsehungsbestandteil.

Seite 184/185

Was so erfolgreich ist muss von Gott gewollt sein.
Wer sich dagegen erhebt, erhebt sich gegen Gott.
Es zeugt vom hohen Stellenwert der Vorsehungskategorie in der Wachtturm Ideologie, dass sie auch in den stagnierenden oder rückläufigen Zahlen keinen Anlass sieht ihr Vorsehungskonzept zu revidieren.
Aus einer Legitimation auf der Basis der Mehrung wird ein Mobilisierungsbegriff auf der Basis noch mehr Einsatzes für die Organisation.
Das Werk Gottes muss erhalten werden und damit der Verantwortung nach zu kommen, Gottes Willen zu erfüllen.

Seite 189

Hierbei genügt aber nicht das Verbot „Harry Potter Filme“ anzusehen.

Auch Heilmethoden die der Wachtturm Gesellschaft suspekt sind müssen abgelehnt werden.
Was empfiehlt die Wachtturm Gesellschaft anstelle einer Heilmethode im Falle einer Krankheit?

Seite 191

…und nicht Heilmethoden die der Wachtturm Gesellschaft suspekt sind!

Auf Seite 192/193 finden sich dann die Satanischen Dinge die die Wachtturm Gesellschaft Vernichtet wissen will.
Den größten Teil des Familienbildes unserer heutigen Gesellschaft:

Außerdem wird die freie Gewissensentscheidung spätestens hier als Angriff Satans Tituliert:


17 Bau dein Leben auf deinem allerheiligsten Glauben auf

Nennen wir es doch beim Namen.
Verhaltensnormen!

Seite 196/197

Gott wird zu dem gleichen Hanswurst der Wachtturmgesellschaft degradiert wie der Teufel.
Gott springt dem Zickzack Kurs der amerikanischen Sekte hinter her wie Rumpelstilzchen um das Feuer.

Die Wachtturm Gesellschaft entwickelt einen eigenen Auslegungsrahmen für ihr Religionsorganisationsprojekt.
Sie legitimiert es geschichtstheologisch im Vorsehungsbegriff, sie totalisiert es im Gottesbegriff und sie motiviert das Individuum und vereinigt es mit ihrem Glaubensgegenstand, dem Volk Gottes, im Glaubensbegriff.

Die Gleichung Satan / Gott auf die dümmlichste Schwarz-Weiß-Malerei.

Seite 205

Die geschichtstheologische Legitimation ihres Religionsprojekts im Vorsehungsbegriff bezieht sich auf die Geschichte,
die Totalisierung im Gottesbegriff auf die Gegenwart,
die Motivation des Individuums im Glaubensbegriff aber auf die Zukunft:
Die Lehren der Wachtturm Gesellschaft decken unübersehbar die drei Zeitdimensionen menschlicher Existenz - Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft - ab.
Mit Hilfe des Vorsehungsbegriffs als zentraler geschichts-theologischer Komponente ihrer Auslegung manipuliert und interpretiert die Wachtturm Gesellschaft historische Vorgänge als Legitimationsbasis ihres eigenen Auslegungskonstrukts.

Seite 204/205

Dies stellt aber bekanntermaßen die entscheidende Schwäche ihrer Ideologie dar:
Es krankt bekanntermaßen am Legitmationsdefizit ihres eigenen identitären Mythos.

Ich soll also um meine Ehe zu retten mit meiner Frau Wachtturm und Erwachet Artikel besprechen.
Da fragt mal meine Frau was sie dazu sagt wenn ich einen alten Wachtturm aus dem Schrank hole...

Es krankt bekanntermaßen am Legitmationsdefizit ihres eigenen identitären Mythos…

Und damit kommen wir zu dem Höhepunkt des Buches: dem Anhang…

Re: Bewahrt euch in Gottes Liebe

geschrieben von: . +

Datum: 01. Juli 2008 00:59

Anhang

Seite 206

Wie man sich gegenüber Ausgeschlossenen verhalten sollte.

Aus gegebenen Anlass zuerst hier ungekürzt der komplette Artikel von Seite 207 – 209:

Zuerst sei auf ein Bemerkenswerte, Rhetorische Waffe hingewiesen die hier eingesetzt wird.
Solange ausgeschlossene minderjährige Kinder noch unter dem Schutz der weltlichen Gesetze stehen bezeichnet die Wachtturm Gesellschaft diese Kinder als „Familienmitglied“

Sobald es aber gesetzlich möglich ist ein ausgeschlossenes Kind aus dem Haus zu verstoßen ist dieses Kind nur noch eine Verwandtschaft.

Eine Sauerei die seines gleichen sucht.
Seite 207

„Diese Verbrecher haben jede deutsche Friedensbereitschaft abgelehnt, weil sie ihren kapitalistischen Interessen widerspricht.
Wer aber dann zu so einem satanischen Beginnen sich auch noch untersteht, das Wort ,Gott' in den Mund zu nehmen, der lästert die Vorsehung und kann nach unserem tiefsten Glauben nicht anderes ernten als die Vernichtung"

Reichstagsrede von Adolf Hitler vom 4.5.1941
Seite 207

Die Wachtturm Gesellschaft als Vollstecker Göttlichen Willens.
Das sie Gottesurteile fällt ohne das Herz beurteilen zu können kommt ihr erst gar nicht in den Sinn.

Wer sich nicht in die Wachtturm-Volks-Gesellschaft eingliedern lässt oder nicht mehr dazugehören will wird hinaus- und in die Vernichtung entlassen.
Seite 208

Die Macht, die in dem Gott der Wachtturmgesellschaft selbst steckt, ist die Macht eines Gottes, die im Hier und Heute das geistige Paradies verspricht.
Diese „Erlösungsauslegung" war und bleibt gefährlich faszinierend.
Der Kern dieser Indoktrination ist die Reinigung, der „Säuberung", der Befreiung, freilich nicht von den eigenen Sünden, sondern von den der anderen und der Zumutung, die sie darstellen.
Es ist eine „eliminatorische Erlösung", die dieser Gott verspricht, eine Erlösung auf Kosten der Existenz anderer.

Die Organisation, die Versammlung muss rein erhalten werden.

Die anderen – ob Weltmensch oder Abtrünniger muss beseitigt werden.

Seite 208

So zeigt die Wachtturmgesellschaft hinter ihrer Fassade eines gütig/friedlichen Gutemenschgemeinschaft ihr hässliches Gesicht: Scheinheiligkeit, Lieblosigkeit und Gewalttätigkeit.
Die liberale Illusion jedenfalls, die Wachtturm Gesellschaft ginge einer global säkularisierten Weltgesellschaft mit harmlos-friedlich individualisierter Religionspraxis entgegen, kann man bei solcherart „Werken“ getrost zu den Akten legen.
Wachtturmideologie und ihre Exklusivreligion sind weder „christlich“ noch an und für sich etwas Gutes.

Seite 209

Es ist dies die Erlösung von den Leiden dieser Welt, indem alles und alle beseitigt werden, die für die Verunreinigung der Organisation angeblich verantwortlich sind.
Diese „Erlösung" hat einen großen Vorteil:

Sie ist organisatorisch herstellbar.
Nichts kennzeichnet die Wachtturm Gesellschaft deutlicher als die falsche Religion wie die Praxis ihrer Kaltinquisition.

http://video.google.com/googleplayer.swf?docid=-6687589578090174344&hl=de&fs=true

Der Vollständigkeitshalber sei auf diesen Text verwiesen:
Parsimony.23210

Re: Bewahrt euch in Gottes Liebe

geschrieben von: . +

Datum: 01. Juli 2008 01:23

Kopfbedeckung: Wann und warum?

Nicht das wir uns falsch verstehen.
Wie besprechen immer noch ein Buch, aus dem Jahre 2008.

Seite 209

Hier ein entsprechendes Lehrfoto von Seite 211:

Wiegen wir also mal die „Minze und den Dill und den Kümmel“ (Matthäus 23:23).

Seite 210

Oder dieser Fall:

Oder dieser Fall:

Oder dieser Fall:

Und nicht zu vergessen die Fälle die hier noch fehlen…

Seite 211

In den nächsten Tagen werden wohl die Zeugenfrauen in einschlägigen Türkenläden einen Vorrat an Kopftüchern kaufen.

Seite 212

 

Zu den Zeugen kommt Gott nur noch zum weinen.

Re: Bewahrt euch in Gottes Liebe

geschrieben von: . +

Datum: 01. Juli 2008 01:58

Fahnengruß, Wahlen und Zivildienst

Seite 213

Die Wachtturm Gesellschaft vermittelt ein Bild eines Körpers dessen Feinde wie Parasiten und Krankheitserreger ausgemerzt werden müssen.
------------------------------------------------------------------------
Blutfraktionen und bei der Operation verwendete Verfahren.

Die Wachtturm Gesellschaft instrumentalisieret pseudoreligiöse Praktiken und Inhalte mit Zynismus und Raffinesse.

Seite 215

Medikamente die aus Blut gewonnen werden

Seite 217

Unglaublich zynisch ist es Medikamente zu billigen für die Liter von Blut notwendig sind um sie herzustellen und andererseits noch immer Menschen der Gefahr auszusetzen wegen der Angst Gottes liebe zu verlieren wenn man der falschen Behandlung zustimmt.

Seite 218

„Was lässt den Menschen sterben, für religiöse Ideale in den Kampf gehn!
Nicht das Erkennen, sondern der Glaube, das ist das Wesentliche, dieses unbedingte:
Ich glaube daran ganz blind."

Rede von Adolf Hitler in Ansbach vom 26.3.1927

----------------------------------------------------------------------------------

Erringe den Sieg über die Masturbation!

Die Wachtturm Gesellschaft versucht den Anschein zu erwecken als basieren ihre Lehren auf einer besseren wissenschaftlich-akademischen Bibelauslegung.
Wenn sie auch mit ihrer berühmt-berüchtigten Halbbildung immer wieder selbst seinen eigenen geneigten Lesern „imponieren“ konnte.

Seite 218/219

Die Wachtturm Weisheiten scheitern schon daran das sie mit Vulgarität und Primitivität, jede innere Konsistenz und Kohärenz vermissen lässt.

Kein Wunder das die Gründerväter am Anfang den Religionsorganisationsbegriff zurückgewiesen.
Im ganzen Neuen Testament findet er sich nicht und noch bei den frühen Kirchenvätern wird er negativ-kritisch gebraucht.
Denn so, wie er in der jüdischen und griechischen Umwelt vorlag, war er für die christliche Reflexion des Glaubens schlicht nicht annehmbar.

-------------------------------------------------------------------------

Der Standpunkt der Bibel in Bezug auf Ehescheidung und Trennung

Gemäß dem Verständnis der Zeugen Jehovas ändert sich die Beziehung der Eheleute grundlegend, wenn ein Partner kein Zeuge Jehovas mehr ist.
Jehovas Zeugen sind sogar verpflicht bei der Gefährdung ihres Glaubens an die Sektenauslegungen die Scheidung als einzigen Ausweg auszuführen „Gott dem Herrscher mehr zu gehorchen“.

Seite 220

Seite 221

Mit anderen Worten im „Umgekehrten Fall“ ist es die einzige Gottgemäße Entscheidung.

Das schlägt dem Fass doch den Boden aus!
---------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zusammenfassung:
Der Wachtturm Gott „erlöste" jene, die sich seiner als „würdig" erweisen.
Das aber ist das Dogma der Selbsterlösung:
Man muss würdig sein für die Erlösung.
Die Gläubigen dieses Wachtturm-Gottes brauchen und kennen daher keine Gnade.
Ihr Gott ist nicht der Spender der Erlösung, sondern der Garant der Gnadenlosigkeit.

Wer heute Zufällig in dem richtigen (vorzüglich westlichen) Land geboren wurde, wird Fürst im Paradies Gottes.
Menschen die keine Wachtturm-Dogmen kennen (früher lebten diese vorzugsweise in Dritteweltländen) sind des Todes oder bestenfalls, auf ewig Sklaven der Fürsten der begehrenswerten Wachtturmmitglieder.

Diesseitige Paradiesselektion auf kosten und der Grundlage der ethischen Vernichtung Andersdenkender.

Sich selbst erlösen zu wollen ist gnadenlos.
Nun gilt es für diese Religionsorganisation nur noch den ausgepressten Ertrag aus ihren Mitgliedern aufzufangen.


Wer der Sekte der Wachtturmkirche entkommen will muss demnach bereit sein:
• notfalls einsam sein zu können, ohne zu verzweifeln,
• Kränkungen zu erleiden, ohne Rache zu üben,
• die triviale Alltäglichkeit des eigenen Lebens auszuhalten, ohne sich in Heroismus zu flüchten,
• sich selbst nicht erlösen zu wollen, sondern auf einen Gott zu vertrauen, den wir nicht in der Hand haben und der uns unbekannt, ja fremd bleibt und dessen Zentrum die Hingabe an jene ist, die der Gnade am meisten bedürfen.
 

http://video.google.com/googleplayer.swf?docid=-8126776200338725314&hl=de&fs=true

Re: Bewahrt euch in Gottes Liebe / Meister der Formulierungen

geschrieben von: Frau von x

Datum: 03. Juli 2008 14:43

. +
Seite 83

Diese kollektive Blutschuld klebt auch an der Wachtturm Gesellschaft.
http://blog.myspace.com/index.cfm?fuseaction=blog.view&friendID=160443710&blogID=343307075

Um so mehr da sie es hier verschweigen.

WT vom 1.JULI 2008 (für die Öffentlichkeit) S.22
Fragen unserer Leser____________________________________________________________________________________________________________
Warum beteiligen sich
Jehovas Zeugen nicht am Krieg?


Jehovas Zeugen sind seit Langem dafür bekannt,dass sie sich überall auf der Welt aus Konflikten zwischen Nationen oder zwischen verfeindeten Gruppen innerhalb einer Nation strikt heraushalten. Schon vor 50 Jahren stand in der Australien Encyclopedia zu lesen: "Jehovas Zeugen verhalten sich in Kriegszeiten streng neutral."

Ein Hauptgrund, weshalb sie sich nicht am Krieg beteiligen, liegt daran, dass sie das als Christen nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren können. ...

Jehovas Zeugen beteiligen sich auch deshalb nicht am Krieg, weil sie ein weltweite Gemeinschaft von Glaubensbrüdern bilden. Im Krieg müsste Bruder gegen Bruder kämpfen ... (...).

Jehovas Zeugen reden nicht nur über Liebe, die auf diesen Grundsätzen beruht - sie leben sie auch aus. Das beweist zum Beispiel ihr Verhalten während des Zweiten Weltkrieges in den Jahren 1939 bis 1945. ... Wer auf den Schlachtfeldern des Zweiten Weltkrieges - oder in irgendeinem anderen Krieg - einen geliebten Menschen verloren hat, kann sicher sein, dass kein Zeuge Jehovas für seinen Tod verantwortlich war.


Ein Dank an "+", dessen 'Tagebuch eines Toten' zeigt, welche Haltung Jehovas Zeugen im 1.Weltkrieg einnahmen, auch wenn sie damals noch Bibelforscher hießen.)

Kopftuchpflicht

geschrieben von: . +

Datum: 02. Juli 2008 07:40

Die neu thematisierte und erweiterte Kopftuchpflicht hat einen entscheidenden Hintergrund.

Das Schneeballsystem der Neumitgliederakquise ist in den westlichen Ländern offensichtlich ausgereizt.

Die Wachtturm Gesellschaft sieht aber Expansionspotential in den muslimischen Ländern.

Die Wachtturm Gesellschaft nimmt es als Kollateralschaden billigend in Kauf das die Mitglieder in dem alten westlichen Ländern eine Kopftuchpflicht als kulturelle Entwürdigung ansehen.
Vergleichbar wie wenn Zeugen Männer aus welchem Grund auch immer Röcke tragen müssten.



Aber das Thema Kopftuchpflicht wird in den neuen, noch mitgliedsschwachen muslimischen Ländern sicherlich ganz anders aufgefasst.

Schaut euch das nachfolgende Bild mal mit den Augen eines ungetauften, skeptischen Muslimischen Vaters an dessen Tochter mit den Zeugen studiert:



Hier Hängt die Wachtturm Gesellschaft ihre Fahne in eine neue Windrichtung einer falschen Religion.

Entnommen aus dem Buch „Bewahrt euch in Gottes Liebe“
Eine Neuveröffentlichung aus dem Bezirkskongress der Zeugen Jehovas „Geleitet durch Gottes Geist“ 2008
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,7623,7665#msg-7665

Re: Bewahrt euch in Gottes Liebe

geschrieben von: Gerd B.

Datum: 30. Juni 2008 07:57

Danke +
für die Lektion die zeigt, wie man Affen dressiert.
Da bleibt für den hlg. Geist kein Platz mehr im Kopf der Mitläufer, denn dort sitzen schon die Paragrafen der Dresseure.

In der Zeitschrift „Erwachet!“ (22.1.1990, S.10), wurde der Propagandamißbrauch „in dieser bösen Welt“ einmal angeprangert und dazu wurde sogar aus Hitlers „Mein Kampf“ zitiert:

„Propaganda wird zu keinem Erfolg führen, wenn nicht ein fundamentaler Grundsatz immer gleich scharf berücksichtigt wird. Sie hat sich auf wenig zu beschränken und dieses ewig zu wiederholen. Die Beharrlichkeit ist hier wie bei so vielem auf der Welt die erste und wichtigste Voraussetzung zum Erfolg... nur einer tausendfachen Wiederholung einfachster Begriffe wird sie [die Masse] endlich ihr Gedächtnis schenken. Jede Abwechslung darf nie den Inhalt des durch die Propaganda zu Bringenden verändern, sondern muß stets zum Schlusse das gleiche besagen. So muß das Schlagwort wohl von verschiedenen Seiten aus beleuchtet werden, allein das Ende jeder Betrachtung hat immer von neuem beim Schlagwort selber zu liegen“ (Mein Kampf von Adolf Hitler).

Die Artikelschreiber, die solche Zitate in ihre Texte einbauen, sind sich gar nicht bewußt, daß sie selbst Opfer dieser Methode sind und diese gleichzeitig bei anderen anwenden. Keiner denkt sich dabei etwas Böses.

Re: Bewahrt euch in Gottes Liebe

geschrieben von: Frau von x

Datum: 30. Juni 2008 19:44

. +
Seite 79

"Das Gebot, sich von Blut zu enthalten, war zwar nicht als Gesundheitsvorschrift gedacht, aber es schützt uns vor Komplikationen durch Bluttransfusionen (...)."

Um solche Aussagen zu stützen, bedient sich die WTG gern Berichten wie dem folgenden im Erwachet für JUNI 2008 S.21:
WIE SICHER
IST HIV-GETESTETES BLUT?

VON EINEM ERACHET-MITARBEITER IN NIGERIA


"DIESE Frage geriet in Nigeria in den Brennpunkt des öffentlichen Interesses, nachdem ein kleines Mädchen in einem der führenden Krankenhäuser des Landes eine Bluttransfusion erhalten hatte und später HIV-positiv getestet worden war.
Nach Angaben des ärztlichen Direktors der Klinik erkrankte die kleine Eniola kurz nach der Geburt an einer Gelbsucht, weswegen eine Austauschtransfusion verordnet wurde. Der Vater spendete Blut, aber wegen Unverträglichkeit der Blutgruppen griff man auf Blutkonserven der krankenhauseigenen Blutbank zurück. Nicht lange danach fiel ein HIV-Test bei Eniola positiv aus, bei beiden Eltern hingegen negativ. Wie das Krankenhaus mitteilen ließ, war "das verabreichte Blut zum Transfusionszeitpunkt mit negativem Ergebnis auf HIV getestet worden".

Worauf war die HIV-Infektion des kleinen Mädchens denn dann zurückzuführen? Staatliche Behörden kamen nach eingehender Untersuchung des Falles zu dem Schluss, Ursache sei höchstwahrscheinlich die Bluttransfusion gewesen. Die Tageszeitung Nigerian Tribun zitierte einen Virologen mit den Worten: "Der Blutspender befand sich zum Zeitpunkt der Spende offenbar im HIV-Zeitfenster."

Das ist zwar nur ein Einzelfall. Aber er macht deutlich, dass Bluttransfusionen nicht ungefährlich sind. Was es mit dem "Zeitfenster" bei HIV- Infektionen auf sich hat, erklären die US-Zentren für Gesundheitsüberwachung wie folgt: "Es kann einige Zeit dauern, bis das Immunsystem genügend Antikörper gebildet hat, die sich im Blut nachweisen lassen, und dieser Zeitraum - der bei jedem unterschiedlich ausfällt - wird gewöhnlich als ,Zeitfenster' bezeichnet. Die meisten Patienten entwickeln nachweisbare Antikörper innerhalb von zwei bis acht Wochen (der Durchschnitt liegt bei 25 Tagen). Es gibt allerdings Patienten, bei denen das wesentlich länger dauert, . . . in ganz seltenen Fällen sogar bis zu sechs Monaten."

Das Blut negativ auf HIV getestet wurde, ist somit keine Garantie dafür, dass es auch wirklich unbedenklich ist. In einem Ratgeber der San Francisco AIDS Foundation heißt es warnend: "HIV kann auch schon während des Zeitfensters übertragen werden, in dem noch keine Antikörper nachweisbar sind. Tatsächlich sind Patienten gerade während dieser Zeit (kurz nachdem sie selbst infiziert worden sind) hochgradig infektiös.

Jehovas Zeugen befolgen schon lange die Anweisung der Bibel, sich 'von Blut zu enthalten' (Apostelgeschichte 15:29). Das hat sich als Schutz erwiesen und zeigt, wie weise es ist, Gottes Gesetze zu beachten. ... "
Hervorhebung von mir
____________________________________________________________________________________________________________
Millionen Menschen
- lassen sich impfen und in Einzelfällen treten Komplikationen auf,
- nehmen am Straßenverkehr teil und verunglücken in Einzelfällen,
- essen Obst und Gemüse, was in Einzelfällen pestizidbelastet ist ...

Re: Bewahrt euch in Gottes Liebe

geschrieben von: Drahbeck

Datum: 30. Juni 2008 20:07

Frau von x
Jehovas Zeugen befolgen schon lange die Anweisung der Bibel, sich 'von Blut zu enthalten' (Apostelgeschichte 15:29). Das hat sich als Schutz erwiesen und zeigt, wie weise es ist, Gottes Gesetze zu beachten. ... "
...
Millionen Menschen

- lassen sich impfen und in Einzelfällen treten Komplikationen auf,

- nehmen am Straßenverkehr teil und verunglücken in Einzelfällen,

- essen Obst und Gemüse, was in Einzelfällen pestizidbelastet ist ...
Impfgegnerschaft hat sich auch mal als vermeintlich „göttlich weise" erwiesen (vor 1945)

Impfgegner-Dokumentation

Über das Insulin, welches im Falle von Zuckerkrankheit für die Betroffenen eine hohe Bedeutung hat, meinten die „vermeintlich Göttlich Inspirierten" (ebenfalls vor 1945) auch ihren Häme ausgießen zu sollen (dieweil selbiges im Gegensatz zum Radio und ähnlichem, ja nicht in der Bibel „vorhergesagt" sei)
Oder wie soll man das interpretieren?
Der Verfallswert dieser vermeintlich „göttlichen" Erkenntnisse hat ein bemerkenswertes Tempo (relativ gesehen)


. Zum Thema Isulin

Re: Bewahrt euch in Gottes Liebe

geschrieben von: Frau von x

Datum: 01. Juli 2008 21:32

Hallo "+", vielen Dank für deine ???. Ich weiß gar nicht wie ich es nennen soll.

Mühe? So würdest du es wahrscheinlich nicht bezeichnen, denn wenn man so ein Pamphlet in die Hände bekommt, verspürt man einfach das Bedürfnis es auseinander nehmen zu können, wie du es getan hast.
Ich glaube diesen Drang würde sich die WTG von den Schäfchen für den Predigtdienst wünschen.

Nach deinen ersten beiden Artikeln hatte ich begonnen, markante Sätze des Buches abzuschreiben und wollte sie mit einem Kommentar versehen. Dann habe ich es jedoch angesichts der Fülle die folgte, sein gelassen. Außerdem hast du es wunderbar kommentiert. Wir haben köstlich gelacht und ich bin froh, daß du deinen Humor bewahrst, obwohl es ja eine ernste Sache ist und du es mit deiner Frau nicht leicht hast.

Besonders dankbar war ich, daß ich meinen "Blutartikel" aus dem JUNI-Erwachet auf deinem aufbauen konnte. Den ganzen Monat habe ich mir den Kopf zerbrochen, wie und wo ich den unterbringe und am letzten Tag lieferst du mir eine Vorlage dafür. Warten lohnt sich manchmal.

Den Freischein für 1x Einscannen tritt mein Mann an mich ab, weil er weiß, daß es zukünftig ein Bild gibt, welches ich gern reingestellt hätte.

Also nochmal vielen Dank, auch für deine Beiträge zu denen ich mich nie äußere. Aber das hat einfach etwas mit Zeit zu tun und du weißt, mein Mann hat auch oft viel zu sagen .

Viele Grüße an alle!

Re: Bewahrt euch in Gottes Liebe

geschrieben von: . +

Datum: 30. Juni 2008 22:45

Hallo Manfred,
Na - habe ich zuviel versprochen?
und das schlimmste kommt erst noch...

Re: Bewahrt euch in Gottes Liebe

geschrieben von: . +

Datum: 01. Juli 2008 23:35

Hallo Frau von X,

Vielen Dank für Deine Grüße.

Meine Frau findet das Buch Toll.
(Sie hat es noch nicht gelesen… )

Sie meint es wird Zeit, dass die Wachtturm Gesellschaft die Zügel anzieht.
Auf dem Kongress schmusten die Jungendlichen hemmungslos miteinander das es nicht mehr schön ist.
Sagte sie – und wurde von meiner Tochter bestätigt.
Schlimmer als auf den Rockkonzerten.

Da scheint der Wachtturm Gesellschaft etwas aus den Fugen zu geraten für das ich sie eigentlich bezahle.

Ich habe jetzt die letzten zwei Tage bis 2:00 Uhr nachts geschrieben.
Heute Nacht nehme ich mir frei.

Das Junge Leute Buch kommt als nächstes – ist aber bei weiten nicht so „interessant“ wie das Bewahrebuch.
Ich erwarte eigentlich das sie meinen Kindern eine Lebenshilfe bieten.
Das ist ja wohl das mindeste das man erwarten kann.

Das Junge Leute Buch ist wie die Bravo für Amishpeople – zerklüftet wie die Ponny Zeitschrift für 20 Cent vom Supermarkt.
Oder wie heißen die billigen Teeny Zeitschriften mit den Starsaufklebern und dem MilliVanilli riesen-Starposter?
Entweder bin ich tatsächlich schon 100ert jährig (Default) oder das Abendland geht langsam aber sicher unter.

Heute muss es aber ohne mich untergehen.
Heute gehe ich mal zu einer zivilisierten Zeit schlafen.

In diesem Sinne:

Gute Nacht!

Re: Bewahrt euch in Gottes Liebe

geschrieben von: lutz

Datum: 01. Juli 2008 14:27

hallo ich bin der lutz
bin schon seid ein paar jahren nicht mehr dabei. denoch bei mir immer noch eine immense wut hoch, wenn ich sehe wie diese orga immer noch darangeht mit wischi waschi bibelauslegung die leute zu manipulieren, ohne das man denen helfen kann, weil die es ja selber nicht wollen.
ja, meine familie hängt noch mit drinne ....

Re: Bewahrt euch in Gottes Liebe

geschrieben von: . +

Datum: 01. Juli 2008 18:21

Hallo lutz,

Die entscheidende Botschaft die ich mit der Buchrezession hier vermitteln möchte ist die Tatsache das uns unsere Verwandten anlügen wenn sie behaupten in der Wachtturm Gesellschaft wäre es in den letzten Jahren viel besser und lockerer geworden.

Mit der Zusammenfassung des neuen Kongressbuches dürfte ich hier den Nachweis erbracht haben das genau das Gegenteil der Fall ist.

Jehovas Zeugen gehen viel unverschämter den Weg der Sonder-Weltanschauungs-Sekte.

z.B. nächste Woche soll meine Frau ihr Heimbibelstudium mit einer Interessierten mit Kopftuch leiten...
Die Frage ist doch ob es mir gelinkt dass meine Abscheu für dieses Verhalten nicht auf meine Einstellung zu meiner Frau abfärbt.

Re: Bewahrt euch in Gottes Liebe

geschrieben von: lutz

Datum: 02. Juli 2008 13:42

krass,
will nicht mit dir tauschen wollen (meine frau ist mit raus zum glück) - ich fühle förmlich deine wut. ich kenne diese wut auch sehr gut. doch in deinem und meinem fall ist diese wut eine heilige wut. der herr zelebriete diese ebenso, als er mit der peitsche durch den tempel ging.
ich fragte meine frau was ihr wichtiger sei - das was gott durch die bibel sagt, oder das was menschen durch die bibel sagen.
auch aussagen wie "wenn du meinst das du das tun musst, dann tues doch", oder "wenn du meinst das dies biblisch ist, dann mach doch weiter so",
haben sie zum nachdenken gebracht (bez. versammlung und wachtturm usw.)

Re: Bewahrt euch in Gottes Liebe

geschrieben von: Garwain

Datum: 11. Juli 2008 16:06

Also zum Thema Blut könnte ich so einges schreiben.
Ich weiss nicht ob ich genauso darüber denken würde wenn ich nicht als Zeuge groß geworden wäre - wahrscheinlich nicht - aber das liegt wahrscheinlich daran, dass ich mich so auch nie informiert hätte. Ich habe eine Weile im Krankenhaus gearbeitet und bin jetzt in der Medizintechnik. Tenor von vielen Seiten ist, dass Blut nicht die optimale Lösung ist und eher ungeeignet ist bei Operationen - ausser bei Eigenblutbehandlungen.
Ich musste leider selbst die negative Erfahrung machen dass durch eine Bluttransfusion mein Schwiegervater Leukämie bekam und 7 Jahre lang sich damit quälte bis er starb.
Ich würde mir bewusst auch heute noch kein Blut geben lassen, es sei denn es gäbe wirklich keine andere Möglichkeit (zB wenn eine verlegung nicht möglich wäre und der Arzt auf Blut besteht etc.), dann weiss ich nicht wie ich handeln würde. Wahrscheinlich aber eher fürs Leben! Diese Blutkarte habe ich aber noch nie getragen. Zwar eher aus Faulheit und Geiz das zum Notar zu bringen, aber egal. Kontrolliert ob in Fleisch etc. Blut vorhanden ist habe ich noch nie drauf geachtet. Da ich Innereien wie Leber, Niere, Herz oder Hirn schon immer eklig fand, genau wie Blutwurst, dachte ich schon immer das es uninteressant ist ob in meinem Schinkensandwich jetzt Spuren von Blut wären. Die meisten Supermärkte wissen sowieo nicht was in den Waren genau drin ist die sie anbieten.

Re: Bewahrt euch in Gottes Liebe

geschrieben von: . +

Datum: 11. Juli 2008 19:17

Als Mediziner ist es Dir dann umso bewusster dass man bei Behandlungsmethoden immer Nutzen und Risiko abwägen muss.
Niemand will sich unnötig in Lebensgefahr bringen.
Behandlungsmethoden kommen und gehen.

Es ist jedoch kein Schutz eine Behandlungsmethode aus ideologischen Gründen abzulehnen.

Nimmt man jemanden die einzige Möglichkeit einer Heilungschance ist dies ein töten.
Man bewahrt ihn vor Risiken, wie Du sie schon richtig ansprichst, aber man nimmt ihm rigoros die letzte Chance auf Heilung.
So primitiv unsere Medizin auch im einundzwanzigsten Jahrhundert noch sein mag.

Die Überlegung dass eine Blutverweigerung eine Schutzmaßnahme war, ist vollkommen verquer.

Zeugen Jehovas die Impfungen verweigerten oder Bluter waren starben zuerst aufgrund der rigorosen Blutverweigerung.
Dieses Dogma wurde wegen den Blutern und Seuchengesetzen bald von der Wachtturm Gesellschaft gelockert.
Doch nun infizierten sich auch Zeugen Jehovas mit AIDS.

Was das Essen von Blut angeht, weißt Du das ich dies Speisevorschriften nenne, die in der Bibel extra als Zeichen der falschen Religion erwähnt werden.
Es hat fast ein halbes Jahrhundert gedauert, bis ich Kochwurst aus dem Supermarkt gegessen habe.
Ich habe als Kind keine Lakritze essen dürfen, weil dort angeblich Blut enthalten sein soll.

„Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler, weil ihr den Zehnten gebt von der Minze und dem Dill und dem Kümmel; aber ihr habt die gewichtigeren Dinge des GESETZES außer acht gelassen, nämlich das Recht und die Barmherzigkeit und die Treue.
Diese Dinge hätte man tun, die anderen Dinge jedoch nicht außer acht lassen sollen.
Blinde Leiter, die ihr die Mücke aussiebt, das Kamel aber hinunterschluckt!“
(Matthäus 23:23-24)

Re: Bewahrt euch in Gottes Liebe

geschrieben von: Garwain

Datum: 11. Juli 2008 20:47

Das erinnert mich daran das eine Schwester mal gesagt, dass in Nutella Blut sein soll. Daraufhin haben sofort alle aufgehört Nutella zu kaufen. Null Beweise, aber egal. Könnte ja was dran sein. Und ich als Schulkind, der in Kindheitstagen weder Wurst noch Käse auf seinem Brot mochte, und nur Nutella zum Frühstück gegessen hat, durfte von nun an nur das nachgemachte vom Aldi essen. Das ihm das nicht geschmeckt hat, war egal. Hauptsache ein reines Gewissen vor Gott.

Den Artikel den du anführst über die Speisevorschriften hat mich überrascht. Hatte einige Dinge so noch nicht bemerkt. Das mit dem Holz fand ich allerdings krass. Sowas dürften die heute nicht mehr schreiben, sonst wäre das Gelächter glaub ich groß. Obwohl.... die meisten Deppen würden es heute auch noch anerkennen, wie meine Erfahrung mir zeigt.

Dazu fällt mir direkt eine Begebenheit ein. Ich fand damals Chris De Bourgh gut (man was hatte ich nur für nen verdorbenen Geschmack damals^^). Meine Mutter kaufte mir eine Kassette (CDs gabs ja noch nich^^). Ich stolz wie Oskar, weil ich bis dain nur 2 Originale Kassetten besaß. Sitz bei meiner Oma im Esszimmer und zeichen, während der Kassettenrekorder Chris de Bourgh spielte. Da kommt mein Onkel und meine Cousine.
Meine Cousine: "Ist das etwas Chris de Bourgh?"
"Ja, wieso? gut ne? hab die ganze Kassette!"
"Ja weisst du denn nicht was das für einer ist?"
"Öh ... ´n Sänger vielleicht?!"
"Ja, aber der ist voll gegen Zeugen Jehovas. Der hat auf einem Konzert gesagt:`Wenn hier Zeugen Jehovas anwesend sind, möchten sie bitte den Raum verlassen, weil diese Musik nicht für ihre Ohren bestimmt ist!` "
"Wer sagt das und wo steht das?"
"Das stand in der Zeitung. Der ist total gegen Jehova. Sowas darf man nicht hören. Der steht auch in der -Roten Liste-!!!"
Das hörte mein Onkel, schnappte sich die Kassette und zerstörte sie mit den Worten: "Sowas dämonisches wollen wir ja wohl nicht im Haus haben!"
Zurück blieb ein völlig zerstörter und verwirrter 12jähriger Junge, der nicht wusste was da grade passiert ist. Aber alle sagten es war das einzig richtige und Jehova ist jetzt stolz auf mich, weil ich das, obwohl von wert für mich aber teufelszeug, zerstört habe. Noch Fragen?

Zu der -Roten Liste- :
Das sollte wohl eine Liste sein auf der Künstler, Sportler etc. verzeichnet waren, die entweder durch ihre Kunst, also zB Musik, direkt gegen Gott waren, Anstößige Dinge enthielten die nicht Gott gefällig waren, die privat Spiritismus ausübten und was weiss ich nicht alles. Ich habe diese Liste nie zu Gesicht bekommen. Wahrscheinlich gab es sie nicht. Denn wenn es soetwas gegeben hätte, dann wäre das schnell vor Gericht gegangen. Schließlich ist das dann öffentliche Verleumdung und ein Angriff auf die persönliche und künstlerische Freiheit derjenigen die dort drin standen. Falls das jemandem ein Begriff ist und er diese Liste kennt, würde ich sie gern einmal sehen.

Antworten an Susanne

geschrieben von: Drahbeck

Datum: 29. Juni 2008 16:27

Vorbemerkung:

Der nachfolgende Beitrag von Gerd.B. wurde zuerst in diesen Thread eingestellt.

http://forum.mysnip.de/read.php?27094,5140,5140#msg-5140

„Regina" und verwandtes.

Da selbiger schon Verhältnismäßig umfangreich ist, empfehle ich, da wie mir scheint wieder umfängliche Texte kommen, für die
„Antworten an Susanne" einen eigenen Thread zu bilden

Antworten an Susanne (neu)

geschrieben von: Gerd B.

Datum: 29. Juni 2008 15:50

Eine Zeugin Jehovas, die sich "Susanne" nennt, stellte an den Noch-Zeugen "EF" einige Fragen. Wie diese lauteten, ist aus seinen Antworten ersichtlich:

1. Briefantwort:

Liebe Schwester,

Deine Anfrage will ich gern beantworten, soweit das über e-mail möglich ist. Es freut mich auch, mit Dir über unsere Rettung in Christus sprechen zu können.

Was meine Haltung zur Organisation betrifft:

ich habe schon vor Jahren mein Ältestenamt aufgegeben, weil ich ja als Ältester die Weisungen und Anweisungen der WTG zu befolgen habe, dies aber nicht mehr uneingeschränkt tun konnte; deshalb halte ich auch keine Vorträge mehr, da ja nur Älteste und ausgewählte Dienstamtgehilfen Vorträge halten dürfen. Auch als Ältester habe ich in den letzten Jahren meine Vorträge frei gestaltet nach der Bibel und nicht unbedingt nach den Dispositionen, was dann zu Schwierigkeiten führte. Es dauerte nicht lang, und man sagte: der eine Älteste kommt mit der Bibel, die anderen mit dem Sklaven! Darum legte ich mein Amt nieder. Doch werde ich nichts vertreten oder sagen – in Kommentaren vielleicht - was ich nicht vor meinem Gewissen verantworten kann. Deshalb stehe ich auch jetzt und hier in dem ‚Geruch‘, zwar gläubig, aber kein ‚Organisationsmann‘ zu sein.

Ich bekenne meinen Glauben als Christ, meinen Glauben an Gottes Wort, an Jehova und seinen Sohn, unseren Herrn. Aber ich gehe nicht mehr von Haus zu Haus, predige auch nicht mehr im Sinne der WTG, wenn es darum geht, ob eine irdische Organisation – gegründet nach weltlichen Gesetzen, ob sie sich nun Kirche, Gemeinde oder Organisation nennt – Gottes Organisation sei. Jesus sagte einmal in Matthäus 13: 38 ‚der Acker aber ist die Welt‘; wenn ich in diesem Bild bleibe, dann gibt es in dem Acker eine katholische Fläche, eine evangelische, eine neuapostolische usw., auch eine Ecke für unsere Gemeinschaft. Aber der Weizen – wie auch das Unkraut – wächst auf dem ganzen Acker; der Weizen ist nicht nur in e i n e r Ecke; und ob eine Pflanze Weizen ist, hängt nicht davon ab, in welcher Ecke sie steht. Die Einsammlung erfolgt von den Engeln (Vers 39). Doch sie sammeln erst bei seiner Wiederkunft nach Matthäus 24:31seine Auserwählten ein und trennen auch dann erst die Schafe von den Böcken; das ist ja auch die Lehre der WTG, daß nämlich diese beiden Ereignisse noch zukünftig sind. Wenn ich aber aus der Bibel sehe, daß Jesus den Weizen sammeln läßt, wie könnte ich dann sagen, daß jemand nur gerettet wird, wenn er zu einer bestimmten Organisation gehört? Könnte ich Christi Recht einschränken, zu bewahren und zu retten, wen er will?

Selbst in dem Gleichnis vom Schleppnetz deutet die WTG, ohne es jedoch deutlich zu sagen, diesen Gedanken an, wenn man denn ihre Deutung annimmt. In dem Buch ‚Der größte Mensch‘ , Lektion 43, wird unter anderem dieses Gleichnis besprochen; man sagt, daß das Schleppnetz alle Organisationen auf der Erde darstelle, die behaupten, christlich zu sein; doch sagt Jesus, daß die Engel bei der Vollendung des Zeitalters die Fische aus dem ganzen Netz aussortieren, nicht nur aus einer kleinen Ecke davon. . Wenn dem so ist, dann würden wir ja nur die Fische von einem Teil des Netzes in einen anderen werfen.

Wir sprechen gern davon, ‚in der Wahrheit‘ zu sein; doch was meinen wir damit? Die meisten meinen: ‚in der Organisation‘! Doch nach der Bibel ist Gottes Wort (Johannes 17:17), ja ist Christus selbst (Johannes 14:6) die Wahrheit; in der Wahrheit zu sein müßte bedeuten, in Christus zu sein; doch hörst Du in den Zusammenkünften, daß die Brüder so viel von Jesus sprechen wie von Jehova oder von der Organisation? Ich höre es leider nicht! Ehren sie den Sohn wie den Vater (Johannes 5:23)?. Die ‚Wahrheit‘ ist nicht die Sammlung von Lehren einer Gemeinschaft, schon gar nicht, wenn diese Lehren sich häufig ändern. Wenn heute jemand das verträte, was vor 20, 40 oder 60 Jahren als ‚Wahrheit‘ galt, würde er ja ausgeschlossen. Als man Vertretern der Gesellschaft solche älteren Lehren vorhielt, sprachen sie von ‚antiquierten Ansichten‘; aber damals mußten diese antiquierten Ansichten als ‚Wahrheit‘ vertreten werden, und man war mit ihnen ‚in der Wahrheit‘! Der Punkt ist jedoch nicht, daß wir uns in bestimmten Lehren irren, es gibt keine Gemeinschaft, die die ganze Wahrheit ‚hat‘. Paulus sagt: ‚wir erkennen nur stückweise‘ (1.Korinther 13:9+12). Was schlimm ist, das ist die Tatsache, daß Du nicht frei Deine Gedanken äußern darfst, wenn sie nicht ‚linientreu‘ sind; Du gerätst in den Geruch der Abtrünnigkeit, obwohl Du nichts weiter als biblische Gedanken besprechen möchtest; aber solche Gespräche enden zumeist mit der Frage: ‚wie stehst Du zum Sklaven?‘ Das führt letztlich dazu, daß nicht wenige Brüder unaufrichtig sein müssen, um ihre innersten Gedanken zu verbergen, statt sie frei äußern und diskutieren zu können, selbst wenn sie falsch wären. Die WTG erlaubt sich, ihre Irrtümer zu ändern, wenn sie es für angebracht hält, und dann muß jeder das ‚neue Licht‘ annehmen. Warum gewährt man den Brüdern nicht die Freiheit der Meinungsäußerung? Alles im Namen einer falsch verstandenen Einheit?

Ich bin nicht gegen jemanden, auch nicht gegen die Organisation, wenn sie das tut, was sie sollte, nämlich ihren Brüdern dienen; wenn sie sich aber zum Herrn macht, tritt sie an die Stelle Christi, unseres wahren Herrn. Selbst ein Paulus sagte: Wir sind nicht Herren eures Glaubens (2.Korinther 1:24), und er zeigte große Geduld, wenn es nicht um das Evangelium der Gesetzes- und wertfreien Gnade ging (zum Beispiel Römer 14, 1.Korinther 10:23; Philipper 3:15). Ich habe in den Jahren meiner Verbundenheit mit der Versammlung viele liebe und aufrichtige Menschen kennengelernt, und ich möchte ihnen, so weit es mir möglich ist, von der Rettung in Christus erzählen, davon, daß wir nicht nur außenstehende Freunde, sondern K i n d e r Gottes, Angehörige seiner Familile, sein dürfen (Johannes 1:12-13; 1.Johannes 3:1-2). Wenn ich mich von der Versammlung trennen würde, dann dürften diese Menschen alle nicht mehr mit mir sprechen, ein Gebot, das weder aus 1.Korinther 5 noch aus dem 2.Johannesbrief abgeleitet werden kann. Aber eine solche Entscheidung ist nicht für jeden geeignet; jeder muß seine Entscheidung selbst treffen; wichtig ist, daß er bei Christus bleibt (Johannes 10:28-29; 6:37). Wenn Jesus versichert hat, daß er dort ist, wo auch nur zwei oder drei in seinem Namen zusammenkommen, warum sollte ich seine Zusage anzweifeln, nur weil Menschen sagen: ‚nur bei uns findest Du den Herrn‘?

Ich bekenne mich als Zeuge Jehovas, nicht im Sinne eines Mitglieds sondern als Zeuge Jesu Christi; denn als solcher bin ich auch Zeuge des himmlischen Vaters Jehova. Zwar wurde ich schon von Ältesten ‚angegangen‘, warum ich nicht für den Sklaven beten würde – jetzt erhalte ich eben nicht mehr das ‚Vorrecht‘ öffentlichen Betens – und warum ich – nicht immer, aber doch auch – den Namen Jehova nicht erwähnen würde. Ich erwiderte dann, daß ich Gottes Namen sehr oft erwähne, aber nicht wie einen Bauchladen vor mir her trage oder wie eine Zauberformel gebrauche. In den ganzen griechischen Schriften kommt er nicht vor, und selbst nachdem die Gesellschaft ihn in unserer Übersetzung eingesetzt hat – wohlgemerkt, ohne griechische Manuskripte – gibt es immer noch Apostelbriefe, die den Namen nicht enthalten. Werden diese Briefe deshalb etwa abgelehnt? Und haben wir noch ein eigenes Gewissen, oder werden wir ‚ferngesteuert‘? Ich würde mich freuen, wenn die WTG zu einer christlichen Gemeinschaft zurückfände und nicht den Weg weiter zu einer autoritären Gemeinschaft beschreiten würde. Aber unsere Rettung ist d a v o n nicht abhängig. Sie liegt allein in der Liebe und Gnade Gottes des Vaters und in unserem Herrn Jesus Christus.

Bis dahin für heute. Ich würde mich freuen, wieder von Dir zu hören. Liebe Grüße!

E. F.
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Fortsetzung folgt

Re: Antworten an Susanne

geschrieben von: Gerd B.

Datum: 29. Juni 2008 16:48

Danke Drahbeck,

so kommen wir gleich zu Runde 2:

2. Briefantwort

Liebe Schwester S,

heute möchte ich gern wie angekündigt auf Deine Frage zu der UN-Angelegenheit im Zusammenhang mit der WTG eingehen. Wie Du selbst weisst, hatte die Meldung, die Gesellschaft sei in den neunziger Jahren fast 10 Jahre lang als Nichtregierungsorganisation mit den Vereinten Nationen assoziiert (rechtlich verbunden) gewesen, unter den Zeugen viel Staub aufgewirbelt; die Reaktionen reichten vom Verleumdungsgeschrei über Unverständnis bis zur Empörung. Vor allem war man auch verärgert, daß man von der ‚weltlichen Presse‘ informiert wurde, während die Gesellschaft selbst in bekannter Weise ihre Brüder von den Vorgängen auf ‚höherer Ebene‘ nicht unterrichtet (was die Zeugen vor Ort zu wissen haben, entscheidet der ‚treue und verständige Sklave‘; nebenbei: wie wird das wohl in der theokratischen neuen Ordnung sein, wenn es keine Presse mehr gibt, die uns informiert?). Die Rückfragen bei der Gesellschaft – aber auch bei den Vereinten Nationen, die sich sehr auskunftswillig zeigten – führten schließlich dazu, daß Brooklyn sich benötigt sah, ein Schreiben an die Ältesten zu veranlassen, mit dem zwei Dinge erreicht werden sollten:

1. es sollte die Unruhe unter den Zeugen dämpfen und wenn möglich beseitigen und

2. es sollte eine einheitliche Sprachregelung gegenüber Außenstehenden herbeiführen.

Das Schreiben an die deutschen Ältestenschaften lautete wie folgt:
JEHOVAS ZEUGEN

AM STEINFELS 65618 SELTERS, NIEDERSELTERS » TELEFON (06483) 41-0 POSTANSCHRIFT: 63617 SELTERS

28. Januar 2002

AN ALLE ÄLTESTENSCHAFTEN

Liebe Brüder

in letzter Zeit haben uns wiederholt Anfragen zu einer irreführenden Meldung über eine angebliche Mitgliedschaft der Gesellschaft bei den Vereinten Nationen erreicht. Natürlich sind Jehovas Zeugen und die von ihnen benutzten rechtlichen Körperschaften nie ein Teil der Vereinten Nationen gewesen Da ihr jedoch womöglich ebenfalls mit diesen Fragen konfrontiert werdet, mochten wir gern die Antwort des Hauptbüros auf solche Anfragen an euch weiterleiten: "Im Jahr 1991 haben wir uns zu dem Zweck beim Amt für Öffentlichkeitsarbeit der Vereinten Nationen (DPI) als Nichtregierungsorganisation (NGO) registrieren lassen, um in den Bibliothekseinrichtungen der Vereinten Nationen zu sozialen und wirtschaftlichen Problemen sowie zum Thema Gesundheit Nachforschungen anstellen zu können. Die Bibliothek in schon vor 1991 viele Jahre lang von uns genutzt worden: doch in diesem Jahr wurde es erforderlich, sich als NGO registrieren zu lassen. Der Registrierungsantrag, so wie er eingereicht wurde und bei uns in den Akten vorliegt, enthielt keine Aussagen, die zu unserem christlichen Glauben im Widerspruch wäre. Außerdem wurden NGOs von den Vereinten Nationen dahin gehend informiert, dass 'die Assoziierung mit DPI weder [bedeutet], dass die NGO Teil des Systems der Vereinten Nationen wird, noch. das« sie und ihre Mitarbeiter irgendwie Vorrechte, Immunitäten oder speziellen Rechte haben'

Dennoch enthalten die Kriterien für die Assoziierung als NGO • zumindest in ihrer jüngsten Version • Formulierungen, denen wir uns nicht anschließen können. Als wir darauf aufmerksam gemacht wurden, haben wir unsere Registrierung sofort zurückgezogen Wir haben es sehr geschätzt, dass wir über diesen Sachverhalt unterrichtet worden sind"

Wir sind davon überzeugt, dass diese Ausführungen dazu beitragen, irreführenden Äußerungen von Gegnern zu begegnen Solche Versuche der Gegner, Gottes Volk und die verantwortlichen Brüder zu schmähen, hat es bereits im eisten Jahrhundert gegeben, und sie wurden besonders für die letzten Tage vorausgesagt (2.Timotheus 3:13,. Johannes 9, 10). Wir hingegen freuen uns dass wir volles Vertrauen in das Haupt der Versammlung Jesus Christus und die von ihm durch heiligen Geist eingesetzten Brüder haben können (Epheser 5:23 Offenbarung 2:1).

Wir senden unsere herzlichen Grüße, während wir mit euch weiterhin das Königreich allem voranstellen.

Eure Brüder

Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas in Deutschland
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Mit dieser Antwort gaben sich die meisten Brüder zufrieden, und viele Älteste waren erleichtert, das unangenehme Thema vom Tisch zu haben. Aber wenn es auch vom Tisch ist, so ist es noch lange nicht aus den Köpfen und Herzen derer, die nachdenken. Bevor ich auf das Schreiben eingehe, hier noch eine Vorbemerkung:

Ich kann mir vorstellen, daß es christliche Gemeinschaften gibt, die auf Grund der Gedanken über unsere Stellung zum Staat nach Römer 13:1 und auch wegen der Worte Jesu, daß wir nicht aus der Welt herausgenommen werden (Johannes 17:15), zu dem Schluß kommen: obwohl nach christlicher Auffassung die Welt zwar in der Gewalt des Bösen liegt, sind wir als Christen dennoch gehalten, so lange Gottes Evangeliumszeitalter andauert, als Lichter in der Welt und als Salz der Erde etwas zur Verbesserung unseres sozialen Umfelds zu tun, so weit dies in unserer Macht steht. Daraus könnte die Folgerung kommen, die UN als NGO in ihren Bestrebungen zu stützen und zu unterstützen. ‚Kein Teil der Welt‘ zu sein würde für sie bedeuten, sich in der Denk- und Handlungsweise von anderen zu unterscheiden, aber nicht, sich gleichsam in der menschlichen Gesellschaft zu isolieren.

Im Falle der Gesellschaft, der WTG, muß man jedoch von ihrer grundsätzlichen Einstellung ausgehen; sie belehrt ihre Gläubigen, daß jede Verbindung mit der Politik sie zu einem Teil der Welt mache; die Vereinten Nationen sind für sie das wilde Tier in der Offenbarung des Johannes, das von der Hure ‚Babylon die Große‘ geritten wird. Darum wurden auch die anderen Gemeinschaften immer wieder als geistige Ehebrecherinnen bezeichnet, weil sie Beziehungen zur Politik hatten. Solche Bindungen wären auch für den einzelnen Zeugen Grund genug gewesen, vor ein Rechtskomitee der Versammlung zu kommen und auch ausgeschlossen zu werden. Von einer solchen Organisation mit diesem lehrmäßigen Hintergrund war und ist zu erwarten, daß sie selbst jede Beziehung zu politischen Kräften, und schon gar zu dem ‚wilden Tier‘, peinlichst vermeidet. Doch siehe, der treue und verständige Sklave assoziiert sich in Form der WTG mit dem wilden Tier. Kam eine Entschuldigung – von Reue gar nicht zu sprechen, als die Sache ruchbar wurde? Betrachten wir den Brief der Gesellschaft!

Zuerst wird erwähnt, es habe Meldungen gegeben über eine angebliche Mitgliedschaft der Gesellschaft bei den Vereinten Nationen. Das seien sie nie gewesen! Dieser Satz dient meines Erachtens nur dazu, den Brüdern den Gedanken zu vermitteln: ‚na ja, wie üblich falsche Behauptungen!‘. Doch hat nie jemand behauptet, die WTG sei Mitglied der Vereinten Nationen gewesen; das können nämlich nur Staaten sein; auch religiöse Gemeinschaften und andere Institutionen sind nicht Mitglieder der Vereinten Nationen, sondern den UN als NGO assoziiert. Aber auch ‚Babylon die Große‘ ist ja kein Teil des Tieres, kein ‚Kopf oder Horn‘, sondern sie reitet nur auf dem Tier, das heißt, sie benutzt und unterstützt es; dasselbe hat die WTG getan. Doch hier weist sie - geschickt - einen Vorwurf als falsch zurück, der nie erhoben wurde.

Dann wird gesagt, man habe die Assoziierung als NGO beantragt, um die Bibliotheken der Vereinten Nationen benutzen zu können; die UN bestätigen aber, daß jedermann jederzeit Zugriff zu den Bibliotheken haben könne; auch die WTG selbst bestätigt ja, daß sie schon vor 1991 davon Gebrauch gemacht habe. Sie sagt dann:: ‚doch in diesem Jahr wurde es erforderlich, sich als NGO registrieren zu lassen‘. Warum? Der flüchtige Leser denkt: ‚um die Bibliotheken zu benutzen‘. Aber das wird nicht gesagt! Nach Auskunft der UN kann das nicht der Grund sein; welche Gründe aber auch immer die WTG zu ihrem Antrag auf Assoziierung bewogen haben, ist im Grunde unerheblich. Warum? Dazu gleich die Antwort.

Es wird gesagt, der Antrag enthielte keine Aussagen, die zu unserem christlichen Glauben in Widerspruch ständen! Ist das Tier nicht schon Widerspruch genug? Kann ich als Zeuge Jehovas einer Partei beitreten, nur weil ihr Mitgliedsantrag nichts enthält, was meinem christlichen Glauben widerspricht? Frage einmal die Ältesten, was sie dir antworten! Und was meinst du, wenn du den Ältesten gegenübertreten würdest mit der Aussage: ‚ich bin in eine Partei eingetreten, bleibe aber neutral; ich will nur ihre Schreibmaschine in ihrem Büro benutzen!‘ Was würden sie wohl sagen? ‚Schreibmaschine hin oder her, Parteizugehörigkeit bedeutet Politik und Neutralitätsverletzung! Für wie dumm hältst du uns?‘ Das wäre wohl die – verständliche – Antwort! Und die WTG setzt ihren Gläubigen eine solche Begründung vor! Was hält sie eigentlich von ihnen?

Das Argument, die NGO würden nicht Teil des Systems der Vereinten Nationen, ist ebenfalls nicht aufrichtig! Haben wir nicht die anderen Religionen immer wieder wegen ihrer Verbindung zu den Vereinten Nationen angeklagt, weil sie sich mit einem politischen System einließen? Sie waren so wenig Teil des Systems wie die WTG, denn sie waren NGO wie die WTG! Ihre Vorhaltungen gegenüber den anderen treffen sie ganz genau so! Und jetzt kommt man mit solchen Ausreden wie ‚keine Vorrechte, Immunität oder speziellen Rechte‘? Kommt es darauf an? Sind zum Beispiel UN-Ausweise für die Leiter der NGO schon Vorrechte? Das sind doch unaufrichtige Ausreden! Aber auch darauf kommt es im Grunde nicht an!

Jetzt entdeckt man plötzlich, daß in der neuesten Version die Kriterien für die Assoziierung Formulierungen enthielten, denen wir uns nicht anschließen können. Doch die ‚neueste Version‘ galt schon vor 1991; hat man diese Kriterien nicht gemerkt? Sollte eine Organisation, die über äußerst befähigte Rechtsanwälte, Notare und andere Juristen verfügt, Anträge nicht lesen können, in denen eindeutig über die Unterstützung der Ziele und Bestrebungen der Vereinten Nationen als Bedingung der Zulassung zur Assoziierung als NGO informiert wird? Die Gesellschaft gilt als äußerst geschickt in Rechtsfragen; hier sollte sie die einfachsten Dinge nicht gemerkt haben? Und NGO, nur um die Bibliotheken zu benutzen?

Aber all diese letzten Punkte sind im Grunde unerheblich und zweitrangig; entscheidend ist etwas anderes! Was erwartet die WTG von ihren Gläubigen hinsichtlich Neutralität? Danach muß sie nach Jesu Worten auch sich selbst beurteilen lassen! Als die Brüder in Malawi sich eine vom Staat geforderte Ausweiskarte von der die Regierung tragenden Partei beschaffen sollten – in der Karte stand bestimmt nichts, was gegen ihren Glauben sprach -, wurde ihnen das nicht erlaubt mit der Begründung, sie verletzten dadurch ihre christliche Neutralität. Sie wurden ermordet, vergewaltigt, beraubt, vertrieben, mußten in Nachbarländern in Lagern leben, alles wegen einer Ausweiskarte und wegen ihrer christlichen Neutralität. Und diese Organisation assoziiert sich -–ganz gleich wie und weswegen – mit dem ‚wilden Tier‘! Was wohl die Zeugen in Malawi dächten, wenn sie davon Kenntnis hätten! Hätte die WTG ehrlich und ungeheuchelt gehandelt, sie hätte sagen müssen: bei dem Stellenwert, den wir der Neutralität beilegen, bei dem, was wir von unseren Brüdern verlangen, da verzichten wir lieber auf Bibliotheken oder auf alles andere sonst und werden uns mit dem ‚wilden Tier‘ nicht assoziieren, werden es weder stützen noch unterstützen, was die WTG laut Satzung tun mußte! Das war kein Versehen, keine Nachlässigkeit, sondern im Hinblick auf das, was Zeugen in Malawi und in anderen Ländern mitgemacht haben aus ‚Neutralitätsgründen‘, eine Schande! Und dann kommt keine Reue oder Einsicht, sondern ein so ‚billiger‘, weil unaufrichtiger Brief!

Ja mehr noch! Im letzten Absatz werden alle gleich zu Gegnern gemacht, die lediglich Tatsachen ans Licht gebracht hatten! Wenn negative Berichte über die Kirchen in den Medien veröffentlicht werden, dann sind die Autoren ehrliche Journalisten, die an Tatsachen und Wahrheit interessiert sind; werden dagegen unangenehme Wahrheiten über die WTG veröffentlicht, dann sind das Schmähungen und Verleumdungen von Gegnern; wenn und weil jemand schreibt, was zutreffend ist, bezeichnet man ihn als jemanden, der ‚Gottes Volk und die verantwortlichen Brüder schmähen‘ will. Und sollten jetzt Zeugen dennoch Fragen stellen, werden sie gleich mit dem Odium von Gegnern und Schmähern behaftet. Und am Schluß die nette Aufforderung, doch ‚das Königreich allem voranzustellen‘ (und sich nicht um die UN und die WTG und deren Verbindungen zu kümmern).

Man muß sich die Frage stellen, ob dieses Suchen der Nähe politischer Institutionen – der Antrag auf Assoziierung als NGO wurde von der Gesellschaft gestellt, die Aufforderung dazu kam nicht von den Vereinten Nationen – Methode ist; warum plötzlich die Erkenntnis, daß der Ersatzdienst nicht unbiblisch ist? Wie viele Brüder gingen dafür weltweit 'aus Gewissensgründen' ins Gefängnis? Warum dürfen wir plötzlich ‚in die Wahllokale gehen‘, auch wenn wir natürlich nicht wählen sollen, oder, wie ein Ältester es formulierte: ‚es hat sich nichts geändert!‘? Hängt das damit zusammen, daß man zum Beispiel in unserem Land ‚Körperschaft des öffentlichen Rechts‘ werden will, daß man ‚wie die anderen Kirchen‘ sein will, daß man Vorteile von dem wilden Tier erhofft? Man führte ja auch schon Jesaja 60:9-11 an, um zu zeigen, daß die Organisation von ‚Königen‘ profitieren dürfe. Immer, wie man es braucht! Da darf man dann wohl ein Teil der Welt sein!

Ich habe hier sicher mit viel Verbitterung geschrieben, weil ich an die Menschen denken muß, die wegen dieser Frage so viel gelitten haben – oftmals ohne biblischen Grund, wie man sieht -, und daneben eine Gesellschaft, deren Grundsätze offensichtlich so löchrig werden wie Schweizer Käse, wenn es ihre Interessen verlangen. Die Zeugen mögen sie beruhigt und getäuscht haben; doch Christus hatte schon zu Lebzeiten ein gutes Auge für Heuchelei. Er wird auch solche Dinge nicht übersehen!

Zu Deiner letzten Frage melde ich mich wieder, so bald wie möglich! Liebe Grüße

E.F.
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Fortsetzung folgt

Re: Antworten an Susanne

geschrieben von: . +

Datum: 29. Juni 2008 20:13

Es sei an dieser Stelle angemerkt:
Ich telefonierte gestern mit einem User der sich ganz ausdrücklich über die hervorragenden Beiträge von Gerd äußerte.

http://forum.mysnip.de/read.php?27094,5140,7523#msg-7523

Re: Antworten an Susanne

geschrieben von: Gerd B.

Datum: 29. Juni 2008 21:48

gut, dann folgt gleich das PS an Susanne und weiterer Kontakt:

PS.: Ja Gerd, die angesprochene Schwester Susanne hat mitgelesen. Sie schrieb:

E.F. hat mir ja alles an meine E-Mail gesandt, worüber ich ihm überaus dankbar bin. Er hat mir endlich alle meine seit einem Jahr im Raum stehenden Fragen beantwortet. Nun muss ich erst mal verdauen. Wenn man jahrelang zur Organisation gehört, ist das nicht so einfach, wie du mit Sicherheit aus Erfahrung weißt.
Herzliche Grüße
Susanne

Mail von E.F. heute eingelangt
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quote:
Lieber Gerd,

ich wurde gefragt, was ich zu folgenden Argumenten sage:
Wie würdest Du argumentieren, wenn jemand bei dem Thema „Abtrünnige“ sagen würde:

„Das ist genauso als wenn man mit einem Schornsteinfeger ringt. Man gewinnt vielleicht, aber man wird auf jeden Fall dabei dreckig.“

oder

„Hinter den Aussagen Abtrünniger steckt womöglich Satan.“

Ich habe dann folgendes geschrieben:

Zu Deiner Anfrage: das Beispiel mit dem Schornsteinfeger kann ich biblisch nur nachvollziehen, wenn ich es – wie Jesus und Jehova selbst – auf die Sache und nicht auf Personen beziehe. Das heißt, wenn ich mich sozusagen in den Sumpf des Schlechten, z.B. in die Drogenszene oder in wirklich schlechte Gesellschaft oder ganz einfach in eine Umgebung begebe, in der ich als Christ eigentlich nichts verloren habe, dann werde ich sicher nicht unberührt, unbeschmutzt, dort herauskommen (das trifft allgemein zu und nicht nur bezüglich ‚Abtrünniger‘;). Insoweit stimmt das Wort, und wir werden Jesus nie in solcher Umgebung finden. Auch die Schriften der Apostel spornen in die andere Richtung an, zum Beispiel in Philipper 4:8, wo Paulus durchaus nicht nur von religiösen Dingen spricht, sondern sagt: ‚Übrigens, Brüder, alles, was wahr, alles was ehrbar, alles was gerecht, alles was rein, alles was liebenswert, alles was wohllautend ist, wenn es irgendeine Tugend und wenn es irgendein Lob gibt, das erwägt!‘ Das heißt, sich ganz allgemein mit guten, schönen, wertvollen Dingen beschäftigen!

Jesus hatte keinen Anteil an der Sünde, jedoch sehr großen an den Sündern; er scheute nicht vor der Berührung mit ihnen zurück, so wenig wie vor der Berührung von Aussätzigen; Jesus nannte die Führer der Juden Söhne der Gehenna, Vipernbrut, Heuchler, Mörder der Boten Gottes und Kinder des Teufels; aber er weigerte sich nie, mit ihnen zu reden, zu argumentieren; sie waren Abtrünnige von Jehova, aber Jehova selbst, der sie durch seine Propheten abtrünnige Söhne und abtrünnige Nation nannte, sprach doch immer wieder mit ihnen durch seine Propheten (Jesaja 46:8; Hesekiel 5:2; 9:15; Jeremia 3:12-14). Jehova, der heilige Gott, der Sünde nicht toleriert und mit ihr nichts gemein hat, sprach doch mit dem größten Abtrünnigen, mit Satan, ohne sich etwas zu vergeben, und auch Jesus sprach mit ihm bei der Versuchung.

Die Bibel spricht davon, daß wir die Welt nicht lieben sollen; damit gemeint ist das, was die Welt kennzeichnet, ihre Denkweise, ihre Werteordnung, ihr Handeln. Hier gilt für uns das Beispiel Christi. Aber was die Menschen betrifft, so liebte Gott die Welt (Johannes 3:16), eben nicht ihren Geist, sondern die Menschen, und für sie gab er seinen Sohn, der starb für die Sünden der ganzen (Menschen-)Welt (1.Johannes 2:2). Das sollte für uns das Beispiel sein, so wie es für Jesus das Muster war, dem er folgte. Nicht ein Gespräch, eine Unterredung mit Menschen ‚beschmutzt‘ uns, sondern unter Umständen ein Teilhaben an ihrer Denk-, Lebens- und Handlungsweise. Wir sollten den Rat in 2.Timotheus 2:25 beherzigen, denn wir wissen nicht, ob Gott ihnen nicht etwa Buße gebe zur Erkenntnis der Wahrheit; das beinhaltet auch Prediger 9:4. Dazu kommt noch, daß Christus uns auffordert, sogar Feinde zu lieben (Matthäus 5:44; Römer 12:19; 1.Korinther 4:12). Natürlich kann es vorkommen im Leben und kommt vor, daß man Personen trifft, mit denen man nichts mehr zu tun haben will, selbst in Anbetracht der genannten Texte. Doch das sollte auf Grund der persönlichen Entscheidung, nach eigenem Gewissen und unter eigener Verantwortung geschehen, nicht auf Grund einer Weisung von oben und durch die Entscheidung von Männern hinsichtlich Personen, von denen uns nicht einmal gesagt wird, was sie ‚verbrochen‘ haben, oder die nichts weiter getan haben als von ihrem religiösen Selbstbestimmungsrecht Gebrauch zu machen; Jehova und Christus anerkennen dieses Recht, denn sie laden ein und zwingen nicht, sie sind betrübt, wie auch der Heilige Geist, wenn jemand vom Weg Jesu abweicht, aber er wird nicht unter Kollektivstrafe gesetzt.

Was die Möglichkeit betrifft, daß ‚Abtrünnige‘ Gedanken äußern, die satanischen Ursprungs sind: damit mußt Du in dieser Welt allgemein rechnen; ja solche Gedanken können auch von Brüdern kommen, wenn sie in ihren Ratschlägen den Boden der Bibel verlassen, so wie das bei Petrus der Fall war, als er Jesus von seinem Weg abbringen wollte (Matthäus 16:23). Darum wird uns ja gesagt: Prüfet die Geister (oder die Äußerungen), ob sie von Gott sind (1.Johannes 4:1).Im Griechischen (siehe Interlinear-Übersetzung) steht nur ‚pneumata‘, (Geister oder Äußerungen), von ‚inspiriert‘ steht hier nichts; und das bedeutet, daß wir ohnehin alles durchdenken, als Christen ‚überprüfen‘ müssen, was uns gesagt wird. Jesus erkannte sogar die Falschanwendung der Schrift durch den Widersacher; warum sollten wir nicht in der Lage sein, Äußerungen von ‚Abtrünnigen‘ oder auch anderer Personen und ihre Anwendung von Schrifttexten einzuordnen und zu beurteilen? Jesus hat das immer gekonnt und gemacht, und auch Paulus war darin ein Beispiel in seinen Diskussionen mit den abtrünnigen Juden.

Doch was ist mit den Texten in 1.Korinther 5:11 und in 2.Johannes 10-11? Im 1.Korintherbrief wird gesagt, daß man mit Menschen, welche die dort aufgezeichneten Handlungen begingen und sich Bruder nennen ließen, keinen Umgang pflegen sollte; der Grund: man wollte ihnen durch den Umgang nicht den Eindruck einer scheinbaren Billigung ihrer Handlungsweise vermitteln; doch wird nirgendwo gesagt, daß man mit ihnen nicht sprechen oder sie grüßen dürfte, ja man konnte durch ein Gespräch oft sogar aufzeigen, daß ihre Handlungsweise Gott entehrt; nirgendwo steht auch, daß nur Älteste – etwa einmal im Jahr – mit ihnen sprechen dürften. Ein Hirte – und das sind wir ja alle – sucht die verlorenen Schafe, wenn sie verloren gehen, und nicht nur an einem Tag im Jahr. Und wenn sie aus der Gemeinschaft ausgeschlossen wurden, nennen sie sich ja auch nicht mehr Bruder. Aber das Entscheidende: diese Worte von Paulus bilden kein Gesetz, bei dem ein Zuwiderhandelnder bestraft wird! Du weißt, daß in Korinth ein schlimmer Fall von sittlicher Verfehlung vorkam; die Korinther hatten nichts, überhaupt nichts in dieser Sache getan, und Paulus tadelte sie deshalb (1.Korinther 5:1-2); daraufhin reagierten die Korinther, und der Betroffene selbst bereute sein Tun; dann sagt Paulus in 2.Korinther 2:6-8: ‚Dem Betreffenden genügt diese Strafe von den meisten der Gemeinde....‘! Also haben sich nicht alle an der Gemeindezuchtmaßnahme beteiligt; vielleicht hatte er Verwandte, Freunde oder gute Bekannte, die zwar nicht die Maßnahme der Gemeinde beachteten, ihn aber in anderer Weise ermahnten; auf jeden Fall wurden diese Personen nicht getadelt und noch weniger selbst bestraft. Das ist das biblische Beispiel.

Wie steht es mit 2.Johannes 10-11? Hier geht es gar nicht um Personen, die wir kennen oder kannten, und welche die Versammlung verlassen haben! Als Johannes den 2. und 3. Brief schrieb, Ende des ersten Jahrhunderts, gab es viele christliche Wanderprediger, die in ihrem Werk oft – auch mit Empfehlungsbriefen – die Gastfreundschaft anderer Christen in Anspruch nahmen, weil die öffentlichen Herbergen und Gasthäuser häufig Zentren der Unehrlichkeit und Sittenlosigkeit waren; das geht deutlich auch aus dem 3. Brief, Verse 5-8 hervor; (leider kam auch Unrecht vor in diesem Zusammenhang: Vers 10); es gab aber auch Wanderprediger anderer Gemeinschaften, darunter Gnostiker, die behaupteten, an Christus zu glauben, aber die nicht anerkannten, daß Christus ‚Fleisch‘, das heißt Mensch geworden war; aber die Lehre, daß der Logos, Jesus Christus, Fleisch, also Mensch wurde, ist eine grundlegende Aussage der Bibel; wenn Jesus nicht wirklich Mensch geworden wäre, sondern zum Beispiel nur ein verkörpertes Geistwesen, dann hätte er das Lösegeld nicht bringen können. Hier ging es um das Zentrum des christlichen Glaubens; darum sagte Johannes in seinem 2. Brief, in den Versen 7 und 10: ....Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmt ihn nicht ins Haus auf und grüßt ihn nicht!‘ Hier geht es nicht um ‚zweitrangige‘ Lehrpunkte, über die man auch als Christen diskutieren kann, sondern um die Grundlage des christlichen Glaubens, und es geht um fremde Personen, nicht um Verwandte oder Bekannte. Daher ist der Text nicht anwendbar als Begründung, mit Ehemaligen nicht zu sprechen.

Ich hoffe, daß Dir diese Ausführungen helfen werden, das Beispiel Jehovas und Jesu nachzuahmen und nicht menschliche – wenn auch gut gemeinte – Anweisungen, die uns von ihrem Vorbild abhalten.

Lieber Gerd, ich wünsche Dir alles Gute

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Eine Ex-Zeugin Jehovas (die mir auch pers. bekannt ist), bekam von einer nahen Verwandten (ZJ) Hinweise, wie wichtig die WT-Organisation doch ist, weil sie den Namen Jehovas hochhält und bekannt macht.
Sie bat E.F. um Hilfe, was sie dazu antworten könnte
Liebe xxx,

leider komme ich erst jetzt dazu, etwas auf Deine Anfrage zu erwidern; ich werde mich in dem, was ich sage, so ausdrücken, als ob Du an Deine Verwandte schreiben würdest, natürlich ohne persönliche Mitteilungen und Aussagen. Du kannst auch meinen Text ändern nach Deinen Gedanken, ganz nach Wunsch. Hier der Text:

Ich habe mich gefreut, einige Anregungen von Dir zum Nachdenken erhalten zu haben, und ich versuchte, darüber nachzusinnen und auch zu vermeiden, mich durch Gefühle an Stelle von Logik leiten zu lassen. Ich hoffe, daß es mir gelungen ist.

Ich muß vorausschicken, daß ich keine Hemmungen irgend welcher Art habe, den Namen Gottes, das Tetragrammaton, als Jahwe oder Jehova zu gebrauchen, neben den anderen Bezeichnungen in der Bibel, wie elohim, adonai oder el-schaddai. Auch für mich ist der Name Gottes ein heiliger Name, ein Name, den man nicht aus abergläubischer Furcht, ihn durch Gebrauch zu verunehren, in der Versenkung verschwinden lassen darf, sondern den man mit gebührender Achtung aussprechen kann. Ich bin auch völlig Deiner Meinung, daß man es sich nicht aussuchen kann, ob man als Christ mehr Jesus verehren will oder den Vater, sondern daß man den Willen Gottes erfragen oder ermitteln muß; ich denke, daß in diesem Punkt die Bibel sich sehr klar äußert; ich kann natürlich hier nicht einfach das alte Testament heranziehen – obwohl auch ich der Meinung bin, daß die Nationen erkennen werden, daß JHWH Gott ist -, da damals Christus noch nicht erschienen war; aber die griechischen Schriften beantworten diese Frage nach dem Willen Gottes eindeutig; siehe Johannes 5:23, Philipper 2:9-11 oder Apostelgeschichte 4:12. Jehova der Vater hat dem Sohn alles übertragen (Johannes 16:15); es gibt keine Konkurrenz zwischen Vater und Sohn, der Wille des Vaters, Jehovas, ist auch immer der Wille des Sohnes, und er will, daß der Sohn geehrt wird, denn auch das gereicht zur Verherrlichung des Vaters.

Ich bin auch Deiner Meinung, daß sich Gott nicht vorschreiben läßt, welcher Menschen er sich bedient; das ist seine freie Entscheidung; auch Jesus traf seine Auswahl nicht unter den Würdenträgern. Und daß diese Menschen Fehler haben – wer hätte keine? Die Fehler von Menschen können für mich kein Kriterium sein; doch bin ich mir nicht so sicher, daß man die Fehler der Kirchenleute nicht ebenso nachsichtig behandelt. Es scheint, daß man sie von der jeweiligen Gegenseite sehr herausstellt. Mir kommt es darauf an: wie stehen diese Menschen im Glauben zu Gott und seinem Sohn? An dieser Frage in Verbindung mit Gottes Wort will ich sie messen.

Auch Deinem Zitat aus Jesaja 2 und Micha 4 kann ich nur zustimmen, denn es wird sich unter der Herrschaft Christi erfüllen, nach dem Willen des Vaters (Epheser 1:10).Ich bin auch durchaus Deiner Meinung, daß der größte Teil der Christenheit nicht aus überzeugten Christen besteht; sie könnten in einem anderen Kulturkreis genau so gut Buddhisten oder Moslems sein; daß man den Namen JHWH in vielen Bibelübersetzungen durch ‚Herr‘ ersetzt hat und dabei dem jüdischen Beispiel bei der Übersetzung der Septuaginta folgte, heiße ich nicht gut; das bedeutet zwar nicht, daß die Kirchen den Namen nicht kennen; es gibt sogar Kirchenlieder, die den Namen Jehova enthalten, und es gibt auch immer noch Übersetzungen, die den Namen Jehova oder Jahwe verwenden; aber ich finde, daß man die Grundmanuskripte nicht ändern dürfte; das gilt allerdings auch für die Neue-Welt-Übersetzung, in der man den Namen in den griechischen Schriften eingesetzt hat, obwohl es unter den fast 5000 griechischen Manuskripten nicht ein einziges gibt, das eine Wiedergabe des Tetragrammatons enthält; man hat vielmehr das in der Regel dort stehende Wort kyrios durch Jehova ersetzt, manchmal auch das Wort theos und einmal sogar (1.Korinther 10:9) das Wort Christus. Ich halte jede Veränderung der Urschriften für unzulässig, sei es in dieser oder in anderer Richtung.

Es ist jedoch interessant, daß weder Jesus noch die Apostel nach den uns überkommenen Aufzeichnungen den Eigennamen Gottes nicht gebrauchten, obwohl sie viel von Gottes Namen sprachen; ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Jesus, der stets treu für die Wahrheit eintrat, sich aus Opportunismus hier dem jüdischen Brauch angeschlossen haben sollte, den Namen nicht zu gebrauchen. Dennoch kommt in allen griechischen Schriften der Bibel der Name nicht vor. Aber vielleicht war da noch ein ganz anderer Grund; Jesus sagte doch, er habe seinen Jüngern Gottes Name geoffenbart oder kundgetan! (Johannes 17:6) Dann betete er auch, daß Gott die Jünger in seinem Namen bewahren solle (Johannes 17:11-12). Sollte das bedeuten, daß sie den Namen in irgend einer Form zu Schau tragen oder ihn beständig im Munde führen sollten, fast wie eine Zauberformel (und so wird er ja auch von Okkultisten gebracht oder vielmehr mißbraucht)? Wäre das ein Zeichen echten Christentums? Wenn ja, warum haben das die Jünger, warum ein Petrus bei seiner Pfingstansprache nicht gemacht? Warum sprach er vom Gott unserer Väter, statt Jehova zu sagen? Vielleicht bedeutet es aber viel mehr, den Namen zu offenbaren, ja vielleicht schließt es viel mehr ein als nur eine Übersetzung des Tetragrammatons.

Das Buch ‚Einsichten über die heilige Schrift, Band 2, unter dem Stichwort ‚Namen‘, Seite 424, sagt über den Namen Gottes: ‚Der Name selbst ist keine Zauberformel.....Somit steht der Name für Gott selbst‘! Das ist völlig zutreffend. Der Name steht für die Person mit all ihren Eigenschaften, ihrem Wesen und Willen, für ihr ganzes Wesen. Im Namen ist auch das Wesen ausgesprochen. Man könnte ihn sozusagen durch Gott selbst ersetzen, zum Beispiel:

Gottes Namen ein Haus bauen heißt Gott ein Haus bauen,

Den Namen Gottes preisen heißt Gott preisen,

Der Name Jehovas ist ein starker Turm heißt Gott selbst ist der Zufluchtsturm,

in Gottes Namen bewahren heißt in Gott bewahren,

Gottes Namen vergessen heißt Gott Vergessen,

Gottes Namen kennen heißt Gott kennen,

Gottes Namen heiligen heißt Gott heiligen,

Gottes Namen verherrlichen heißt Gott verherrlichen,

Gottes Namen offenbaren heißt Gott offenbaren.

Wenn also Jesus sagt, er habe seinen Nachfolgern Gottes Namen geoffenbart, dann heißt das nicht den Namen als Wort, denn den kannten sie als Juden, sondern er hat ihnen Gott geoffenbart in einer Weise, wie sie ihn noch nicht kannten. Gottes Wesen und Wahrheit war den Menschen verborgen; Jesus hat die Wahrheit Gottes ans Licht gebracht, Gottes Wesen geoffenbart (Johannes 1:17; 14:9).In Israel hatte sich Gott unter dem Namen Jahwe oder Jehova geoffenbart; doch unter Jesus gab es ein ganz neues Verhältnis; jetzt durften Nachfolger Jesu den Schöpfer V a t e r nennen. Abraham zum Beispiel wurde ‚Freund Gottes‘ genannt; doch Christen dürfen und können Kinder Gottes werden, dürfen Gott Vater nennen in Christus Jesus. Die Kundgebung und Offenbarung des Namens Gottes als Vater war für die jüdischen Jünger etwas Neues; Gott war ihnen nah wie nie zuvor; im Vaternamen neigt Gott sich zu uns herab; er gewährt uns Gemeinschaft; der Name Gottes, auch der Name als Vater, enthält Aussagen über Gott; ihn nur ständig zu gebrauchen, heißt noch nicht, ihn zu verstehen. der Name beinhaltet seine Unveränderlichkeit, seine Gnade und Treue; die Bezeichnung als Vater schließt die Offenbarung Gottes über seinen Sohn ein und alles, was mit diesem verbunden ist; es ist die Offenbarung des Gottes der Liebe, der die Sünde richtet und doch den Sünder rettet, aber die Rettung ist unlöslich mit Christus verbunden (Apostelgeschichte 4:10-12); darum predigten die Apostel ‚den Namen des Herrn Jesus‘ (Apostelgeschichte 9:28, Lukas 24:47). Ist es nicht verwunderlich oder erstaunlich, daß ein Paulus dort, wo er Gott näher bestimmen wollte, nicht einfach Gott Jehova sagte, sondern ‚Gott, unseren Vater‘ (siehe zum Beispiel 1.Korinther 1:3; 2.Korinther 1:2; Galater 1:1+4; Epheser 1:2; 6:23; Philipper 1:2; Kolosser 1:2; 1.Thessalonicher 1:1+3; 2.Thessalonicher 1:1; 1.Timotheus 1:2; 2.Timotheus 1:2; Titus 1:4; Philemon 3). Er wird auch als der Vater Jesu Christi bezeichnet: 2.Korinther 1:3; Epheser 1:3; Kolosser 1:3! Die Ansicht, daß in den ersten Jahrhunderten irgend welche Personen den Namen Gottes aus den griechischen Manuskripten entfernt hätten – aus allen, die im Mittelmeerraum inzwischen verbreitet waren -, so daß wir trotz der Existenz von mehreren tausend Texten nicht eines mehr besitzen, das den Gottesnamen enthält, ist so weit hergeholt und unwahrscheinlich, so völlig unbegründet und ohne jegliche Grundlage, daß es beschämend wäre, einen solchen Einwand überhaupt vorzutragen.

Ich bin dankbar für das Vorrecht, Gott Vater nennen zu dürfen; und so wie ich meinen irdischen Vater nicht mit seinem Namen angeredet habe, während die, welche nicht zur Familie gehörten, ihn sehr wohl mit seinem Namen anreden mußten, so rede ich im persönlichen Gespräch Gott mit Vater an, bekenne ihn auch als Vater, aber habe keine Hemmungen, in Gesprächen auch seinen Namen zu gebrauchen. Und wenn jemand den Wunsch hat, diesen Namen vermehrt zu gebrauchen, so habe ich nichts dagegen einzuwenden; doch habe ich gelernt, daß die Rettung nach dem Willen des Vaters durch Glauben an Christus kommt, nicht etwa durch den zahlenmäßig häufigen Gebrauch des Gottesnamens; ich warne nur davor, zu glauben, daß durch häufigen Gebrauch dieses Namens dieser geheiligt werde oder daß daran ‚die wahre Anbetung‘ zu erkennen sei.
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Fortsetzung folgt

Re: Antworten an Susanne

geschrieben von: Gerd B.

Datum: 30. Juni 2008 07:34

4. Briefantwort
Liebe Schwester Susanne,

ich hoffe, meine Nachricht trifft Dich bei guter Gesundheit; ich möchte heute anfangen, auf Deine letzten Fragen einzugehen, und zwar noch nicht auf das Thema der 144000 und die große Volksmenge, sondern auf die Aussage, daß ein Teil der griechischen Schriften, ja der größte Teil dessen, was gemeinhin Neues Testament genannt wird, nur für die 144000 bestimmt sei. Auch mir ist diese Lehre bekannt, und ich muß gestehen, daß selbst in der Zeit, als ich die Organisation rückhaltlos bejahte, ich diese Aussage nie annehmen konnte. Ich finde in der ganzen Schrift keine Begründung dafür. Jesus spricht immer zu seinen Nachfolgern und zu denen allen, die durch ihr Wort an ihn glauben (Johannes 17:20). Jesus ist gekommen, um aus allen seinen Schafen e i n e Herde zu machen, nicht wieder zwei oder mehrere; wir aber machen ein Zwei-Klassen-System aus den Nachfolgern Jesu.

In Johannes 10:16 spricht Jesus davon, daß er andere Schafe habe, die nicht aus d i e s e r Hürde seien, und er würde sie bringen und aus ihnen eine Herde unter einem Hirten machen. Da wird gesagt, diese anderen Schafe seien die Menschen mit irdischer Hoffnung, die aus ‚dieser Hürde‘ dagegen jene mit himmlischer Hoffnung. Selbst in der leitenden Körperschaft stieß diese Auslegung auf Widerspruch; allerdings gab es keine Zweidrittelmehrheit für eine Lehränderung. Aber betrachte doch einfach die biblische Situation: an wen richtete Jesus seine Worte? Der Bericht beginnt in Johannes 11:40; Jesus sprach dort zu Pharisäern, von denen er sogar sagte, daß ihre Sünde bliebe (Vers 41). Sind das die Glieder der ‚himmlischen Klasse‘? Gewiß nicht! Doch wenn er sagt, er habe andere Schafe, die nicht aus der Hürde stammten, zu denen die Pharisäer gehörten, dann entsteht die Frage: zu welcher Hürde gehörten sie denn? Nun, zu den Menschen in der Hürde des Gesetzes! Die Heiden hatten überhaupt keine Hürde. Aber Jesus zeigte ihnen, daß er Menschen zu sich ziehen würde, die sowohl aus der Hürde Israels kämen wie auch aus ganz anderen Bereichen, nämlich aus den Heiden. Das geschah ja auch mit Beginn der Bekehrung des Cornelius. Und es stimmt völlig mit anderen biblischen Aussagen überein, wie zum Beispiel mit Epheser 2:15-18; 3:4-6. So sind – und das bestätigen alle Bibelkommentatoren – die anderen Schafe die Christen aus den Nationen, die mit denen aus den Juden nun eine Herde bildeten; das geschah unter der Leitung des Heiligen Geistes, zwar nicht ohne Schwierigkeiten, wie uns die Apostelgeschichte berichtet, und auch in den Briefen von Paulus wird immer wieder deutlich, wie manche durch Rückfall ins Gesetz die alte Hürde gern wieder aufgerichtet hatten; aber die e i n e Herde kam zustande! Und in keiner Weise bezieht sich die Bibelstelle auf die künftige Hoffnung von Christen, sei sie himmlisch oder irdisch, und nirgendwo finden wir den Gedanken, daß das Wort Gottes nur für einen winzig kleinen Teil der Jünger Jesu gelten solle.

Dazu noch folgendes: wenn Du zum Beispiel Römer 8 liest, dann findest Du zwei Gruppen von Menschen, nämlich jene, die sich vom Geist leiten lassen, die den Geist haben (Römer 8:9) und jene, die dem Fleische folgen. Wer den Geist Christi nicht hat, ist nicht sein, sagt die Schrift; die im Fleisch wandeln, können Gott nicht gefallen (Vers 8). Findest Du eine Gruppe, die nicht den Geist hat und dennoch Christus angehört? Nicht im Römerbrief und nicht in der ganzen Schrift! Übrigens gehört auch die große Volksmenge Christus an (Offenbarung 7:14). Es gibt nach der Schrift tatsächlich zwei Klassen: solche, die Christus angehören, und solche, die ihm nicht angehören, aber keine dritte Klasse. Wie kommt ein Mensch – Rutherford – dazu, Dir und mir den größten Teil des Wortes Gottes wegzunehmen? Denke daran, daß Jehovas Zeugen (früher ernste Bibelforscher) während des größten Teils ihrer Geschichte nicht die heutige Meinung vertraten!

Was sagt die Bibel über Jesu Jünger? ‚So viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden (Johannes 1:12) Und wir sind es (1.Johannes 3:1)‘! ‚So viele‘, das heißt alle, die ihn aufnahmen; und diese wurden durch den Glauben aus Gott geboren (Johannes 1:13). Das ist das Geheimnis der Wiedergeburt: von Gott durch seinen Geist bewirkt an denen, die Glauben haben, die Jesus als Herrn angenommen haben (1.Petrus 1:3+23); auch Paulus spricht von dieser Wiedergeburt (Titus 3:4-5).

Man sagte uns: nur die 144000 sind wiedergeboren und Kinder Gottes, alle anderen sind nur Freunde Gottes. Aber wessen Wort zählt mehr? Das Wort von Menschen oder das der Bibel? Laß uns doch kurz in Johannes, Kapitel 3 schauen; den Vers 36 wenden wir an auf die himmlische und die irdische Klasse; auch der berühmte Vers 16 einschließlich der folgenden Verse wird immer wieder auf beide Klassen bezogen. Aber gerade der Vers 16 ist ja Bestandteil des Gesprächs Jesu mit Nikodemus, dem Mitglied des Hohen Rats. Jesus sprach mit ihm über die Möglichkeit, in das Reich Gottes zu gelangen, es ‚zu sehen‘; Nikodemus als Jude dachte hier nicht an eine himmlische Hoffnung, sondern durchaus an eine irdische; und was sagte nun Jesus in diesem Gespräch über jene, die in das Königreich gelangen wollen – sei es im Himmel oder auf Erden? Er sprach: ‚...wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen‘ (Vers 3); ‚wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes hineingehen‘ (Vers 5); ‚wundere dich nicht, daß ich dir sagte, ihr müßt von neuem geboren werden (Vers 7). Diese Verse gehören mit Vers 16 zusammen; und was sagt Jesu damit? Wenn jemand nicht ....dann nicht; alle, die .... haben das Recht! Jesus spricht über die Wiedergeburt im Glauben; er sagt: wenn ... dann; wenn nicht .... dann nicht! Es ist ein entweder-oder; aber es gibt keine Gruppe, bei der es heißen könnte: ‚wenn nicht ... dann doch...; die nicht wiedergeboren ist, aber dennoch in das Königreich eingehen wird, sei es im Himmel oder auf der Erde; denn daß Menschen auf der Erde leben werden unter der Herrschaft Christi, das zeigt die Bibel deutlich; doch das ist jetzt nicht das Thema, sondern vielmehr, daß wir alle eine Herde Christi sind, wo immer auch wir in Gottes Vaterhaus wohnen werden (Johannes 14:2).

Es ist ja ähnlich wie beim Abendmahl oder Gedächtnismahl: Rutherford hat 1935 entschieden, nur die Personen mit himmlischer Hoffnung dürften die Symbole nehmen; doch lies einmal alle 4 Berichte über die Einsetzung dieses Mahls in Matthäus, Markus, Lukas und in 1.Korinther 11: es geht hier nicht um künftige Hoffnungen – davon wird überhaupt nicht gesprochen -, sondern um die Erinnerung an das Blut Jesu, das für uns zur Vergebung der Sünden vergossen wurde, es geht um Annahme des Opfers Jesu, und Paulus fügt noch hinzu, daß wir durch die Teilnahme den Tod des Herrn verkünden, bis er kommt. Und hat nicht auch die große Volksmenge ihre Gewänder gewaschen und weiß gemacht im Blut des Lammes? Wenn heute die Gesellschaft ihre Meinung revidieren würde, dann nähmen plötzlich alle Zeugen wieder die Symbole; aber was zählt denn? Das Wort Jesu oder das Wort eines Menschen?

Deshalb sei Dir gewiß: alles, was Gottes Wort sagt, ist für a l l e Jünger Jesu, - es gibt nur e i n e Herde Jesu - und wir dürfen dankbar sein, daß wir aus Glauben in Gnade gerettet und wiedergeboren sind zu der lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi. Wie traurig, daß so viele Brüder sagen: das ist alles für den Überrest, wir müssen uns das Leben und die Gerechtigkeit selbst erarbeiten; doch damit stünden sie in der Gefahr, das Blut Jesu gering zu achten und den Geist der Gnade zu schmähen (Hebräer 10:29); hat doch Jesus mit seinem Opfer alles erfüllt, und wir dürfen im Glauben annehmen, was Gott der Vater uns in ihm geschenkt hat.

Ich sende Dir für heute liebe Grüße E.F.
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Fortsetzung folgt

Re: Antworten an Susanne

geschrieben von: Gerd B.

Datum: 01. Juli 2008 08:02

5. Briefantwort

Liebe Schwester Susanne,

Heute möchte ich gern einige Worte zu dem Text in Matthäus 24:14 sagen; Du fragtest ja, ob dieses von Jesus angegebene Merkmal denn nicht n u r und ausschließlich von Jehovas Zeugen erfüllt werde, und viele Zeugen sehen gerade in ihrer Tätigkeit ein Beweis für die ‚Richtigkeit‘ ihrer Religion.. Andererseits sind nicht wenige Kommentatoren und Ausleger der Auffassung, daß sich die in Matthäus 24: 6-14 genannten Ereignisse schon vom ersten Jahrhundert an anfingen zu erfüllen; das ist auch die Lehre der WTG, wenigstens was die Zeit bis zur Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 betrifft; wenn Du im Wachtturm vom 15.02.1994 nachliest, wirst Du in Seite 10, Absatz 9 und in Seite 12, Absatz 20 die entsprechende Anwendung von Matthäus 24:14 finden, ebenso in Seite 14, oberhalb der ersten gestrichelten Linie; allerdings wird dann in dem Artikel von eine ‚zweiten Erfüllung‘ in unseren Tagen gesprochen, während nicht wenige die Meinung vertreten, daß auch nach der Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 die gute Botschaft weiterhin gepredigt wurde, denn im Laufe der folgenden Jahrhunderte wurden viele Gebiete und Menschen dem Christentum zugeführt, bis die Christenversammlung zur Staatskirche wurde, und auch dann gab es nach den Worten Jesu immer Nachfolger, die sein Wort verkündeten (Matthäus 28:20). Aber wie steht es mit der Verkündigung in der heutigen Zeit?

Jehovas Zeugen sind bekannt als die wohl einzige Gruppe, die in der für sie typischen Weise ‚von Haus zu Haus und von Tür zu Tür‘ geht; sie spricht auch beständig von der ‚guten Botschaft vom Königreich‘, während andere Gruppen wie auch die Kirchen von der ‚guten Botschaft über Jesus Christus‘ sprechen.

Ich möchte hier vorausschicken, daß ich keine Einwendungen erhebe gegen den Predigtdienst von Haus zu Haus oder in irgend einer anderen Form; man mag in unserer Zeit, in unserer Zivilisation diese Art des Predigens für sinnvoll halten; andere Gruppen benutzen mehr die modernen Medien und predigen mehr ‚informell‘, auf persönlicher, freundschaftlicher, nachbarschaftlicher Basis. Nach Ansicht vieler Zeugen ist aber ihre Methode die biblische Methode, vorgegeben durch das Wort Gottes; trifft das zu? Und ist der Ausdruck ‚die gute Botschaft vom Königreich‘ der einzig mögliche und zutreffende? Wie gebraucht die Bibel den Ausdruck?

Fangen wir mit der letzten Frage an! Wenn wir die Konkordanz der WTG aufschlagen – oder irgend eine andere -, werden wir finden, daß der Ausdruck ‚die gute Botschaft vom Königreich‘ nur 6x vorkommt, und zwar dreimal bei Matthäus (4:23; 9:35;24:14), zweimal bei Lukas (4:43;8:1) und noch einmal in Apostelgeschichte 8:12; natürlich spricht die Bibel generell von der ‚guten Botschaft‘, von der ‚guten Botschaft Gottes‘, der ‚Botschaft guter Dinge‘, der ‚guten Botschaft des Friedens‘ usw., und man kann diese ganze ‚Statistik‘ als bedeutungslos abtun, weil all diese Ausdrücke ja Synonyme sind und die gleiche Botschaft bezeichnen; aber es ist doch interessant, daß die Apostel, die ja durchaus auch vom Reich Gottes sprachen, dennoch die Botschaft nach Pfingsten immer wieder – nämlich laut Konkordanz der WTG 15x - als die ‚gute Botschaft über den Christus (oder über Jesus oder vom Herrn Jesus oder über den Sohn) bezeichneten. Das war auch richtig! Jesus konnte, so lange er auf Erden seinen Lauf noch nicht vollendet hatte, nicht gut von der guten Botschaft über den Christus sprechen; er redete von der guten Botschaft vom Königreich; aber nach seinem Tod war die Erlösung von Sünden, die Rechtfertigung und damit auch das Königreich unmittelbar mit ihm verbunden, von ihm abhängig; daher bezeichneten die Apostel jetzt die gute Botschaft nach ihm. Das zeigt auch die Konkordanz der WTG ganz deutlich. Ich habe mich oft gefragt, warum man unter Jehovas Zeugen – im Gegensatz zu den Briefen der Apostel – den Ausdruck ‚gute Botschaft über den Christus‘ kaum hört; ich kann mich nicht an solche Fälle erinnern, außer wenn zufällig einmal in den Schriften der Gesellschaft oder in einem Vortrag ein Bibelvers zitiert wurde, in dem der Ausdruck vorkam; wenn es aber in der Schrift so ist, wie es auch diese Konkordanz zeigt, dann kann ich nicht sagen, daß andere Gruppen, die von der guten Botschaft über den Christus sprechen, das Königreich nicht verkündigen würden, denn das Königreich gehört zu Christus; man könnte ja dann auch umgekehrt sagen, daß Jehovas Zeugen zwar die Botschaft vom Königreich (Jehovas) verkündigen, aber von einer guten Botschaft über den Christus nichts wissen; und das würden sie ja sicher vehement abstreiten. Demnach also sprechen viele christliche Gruppierungen, welche die gute Botschaft von Christus verkünden, auch vom Königreich und verkündigen es.

Zum Predigen selbst! Sicher werden nicht alle Glieder anderer Gemeinschaften so zum Predigen ‚ermuntert‘ wie Jehovas Zeugen; letzthin sagte eine Zeugin: ‚ohne diese Ermunterungen würden wir es sicher nicht tun, denn schließlich macht es ja keinen Spaß‘! Wie dem auch sei: ganz gewiß gehört das Bekennen seines Glaubens zum Leben eines Christen, und wer zu Christus gefunden hat, möchte dies sogar tun; Missionsgeist war unter Christen stets vorhanden, das Mitteilen der Gnade Gottes und das Teilhaben lassen an der Freude des Heils und der erfahrenen Rettung ist eine starke Motivation, wie die Berichte in der Apostelgeschichte deutlich zeigen (Apostelgeschichte 8:4); es geht hier also mehr um die Frage der Methode und um die Frage, – wie manche zu glauben scheinen -, ob davon die Rettung abhängt.

Die letztere Frage läßt sich kurz verneinen; wir haben ja schon darüber gesprochen, daß Rettung kein Verdienst ist (Epheser 2:8); und wenn wir mit dem ‚Weinstock Jesu‘ verbunden bleiben, brauchen wir uns nicht zum ‚Tragen von Frucht‘ zu zwingen.

Zur Predigtmethode! Es ist verständlich, daß die WTG sehr für die Methode ‚von Haus zu Haus‘ eintritt; schließlich besitzt sie einen Druckereiverbund, der zu den größten in der Welt zählt, und man kann am besten auf diese Art des Predigens Druckerzeugnisse verbreiten. Aber das heißt nicht, daß andere Methoden nicht ebenso sinnvoll und wirkungsvoll oder noch wirkungsvoller sein können; es gibt Gemeinschaften, die in der Zeit der Existenz der WTG und der Bibelforscher oder Jehovas Zeugen an Zahl mehr zugenommen haben als diese; es wird auch von der WTG nicht mehr behauptet, daß sie die am schnellsten wachsende Religionsgemeinschaft sei, und es wird auch nicht mehr so sehr auf die Zahl der Kirchenaustritte verwiesen, weil man in den Jahresberichten nachrechnen kann, wie viele auch die Gemeinschaft der WTG verlassen, wie hoch auch hier der Prozentsatz ist...

Aber ist nicht der Dienst von Haus zu Haus schriftgemäß (Apostelgeschichte 20:20)? Gründet er nicht auf biblischem Vorbild? Wie gesagt, wenn man zu dem Schluß kommt, diese Art des Dienstes sei zweckmäßig, dann ist das eine Sache, aber ist sie in der Weise in der Schrift begründet, wie das die WTG behauptet? Und ist die Wiedergabe des griechischen Wortes "kat’oikous" mit ‚von Haus zu Haus‘ eindeutig? Die meisten Bibelübersetzungen geben das Wort wieder mit ‚in den Häusern‘, andere mit ‚in euren Hausgemeinden‘ oder ähnlich. Genau so wird auch Apostelgeschichte 5:42 übersetzt. Das gleiche griechische Wort erscheint ferner in Apostelgeschichte 2:46, doch dort übersetzt es die WTG mit ‚in Privathäusern‘ (man kann schließlich nicht gut ‚von Haus zu Haus‘ essen!), während alle anderen Übersetzungen hier zu recht keinen Unterschied machen müssen. Warum aber macht die WTG solche Unterschiede? Soll die Wiedergabe ‚von Haus zu Haus‘ die moralische Verpflichtung der Gläubigen bestärken? In ihrer Studienbibel hat die WTG jedenfalls bei Apostelgeschichte 20:20 die Fußnote angebracht: ‚oder "und in Privathäusern", wörtlich "und je Häuser"; das entspricht den Wiedergaben der anderen Übersetzungen und gibt keine Begründung für die heutige Art der Tätigkeit von Jehovas Zeugen.

Niemand wird bestreiten wollen, daß die frühen Christen auch in Häusern gepredigt haben, es waren ja auch ihre ersten Stätten der Zusammenkunft. Aber gingen sie von Haus zu Haus? Das läßt sich aus der Schrift nicht ableiten! Ich persönlich bezweifle sogar die – soziale – Möglichkeit eines Dienstes ‚von Haus zu Haus‘ in damaliger Zeit; eine Frau, die derartiges getan hätte, wäre sehr schnell in sehr schlechten Ruf gekommen; ein Mann hätte ein Haus nicht ohne Einladung betreten dürfen, ohne Schwierigkeiten zu bekommen. Betrachte doch, wie Paulus gepredigt hatte: wenn möglich, ging er zuerst in die Synagoge zu den Juden; luden diese ihn privat ein, ging er auch in ihre Häuser, e i n g e l a d e n! Bei den Nichtjuden ging er zuerst an öffentliche Versammlungsorte, Marktplätze, Gebetsstätten usw., und dann, wenn er eingeladen wurde, auch in die Häuser. Eine dem heutigen Dienst von Haus zu Haus vergleichbare Aktivität wäre meines Erachtens damals im dortigen Kulturbereich nicht möglich gewesen.

Wenn wir in einer Konkordanz alle Texte nachschlagen, in denen im Zusammenhang mit der Predigttätigkeit Jesu oder der Apostel von Häusern die Rede ist, werden wir feststellen, daß sich 21 Fälle auf Häuser beziehen, in denen sie Unterkunft hatten oder zum Essen eingeladen waren (Häuser von Martha, Maria und Lazarus, von Zachäus, Simon dem Gerber, Kornelius, Lydia usw.), 7 Fälle beziehen sich auf nicht näher bestimmte Häuser, aber der Zusammenhang zeigt, daß es entweder Unterkünfte oder auch Versammlungsorte waren; Kein Fall von einer Predigttätigkeit von Haus zu Haus wird berichtet oder daß sie von einem Haus ins nächste gingen. Daß Menschen in Privathäusern besucht wurden, habe ich oben schon erwähnt und das steht auch fest; daß man aber von Tür zu Tür ging, steht ganz und gar nicht fest, selbst wenn man es noch so sehr behauptet.

Leider wird von vielen Zeugen der Tür-zu-Tür-Predigtdienst als Maßstab für den Glauben genommen, ob jemand geistig gesinnt ist und Gott liebt. Wie schon gesagt: wer diesen Dienst verrichten möchte, soll dies tun; aber man soll die Bibel nicht mißbrauchen, um Menschen Schuldgefühle einzuflößen und ihnen das Gefühl zu geben, an der Teilnahme an solcher Tätigkeit hinge ihr Heil und Leben ab noch sollte man sie be- oder gar verurteilen im Hinblick auf ihre Teilnahme an diesem Dienst..

Schließlich möchte ich nur noch hinzufügen,, daß man sich hüten sollte, andere zu verurteilen, welche den Christus verkünden, aber nicht in einer Weise, für die Jehovas Zeugen bekannt sind. Paulus, der ein treuer Zeuge für Christus war, sagte einmal: Wird doch auf jede Weise .... Christus verkündigt, und darüber freue ich mich (Philipper 1:18). Christus ist der, der beurteilt; Selbstüberhebung hat ihm nie gefallen.

Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende und Freude am Herrn!
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Fortsetzung folgt

Re: Antworten an Susanne

geschrieben von: Gerd B.

Datum: 02. Juli 2008 07:28

6. Briefantwort

Liebe Schwester Susanne,

Ich hoffe, es geht Dir gut. Ich möchte heute auf mein Versprechen zurückkommen, auch einige Gedanken zu den 144000 und der großen Volksmenge zu sagen, werde Dir aber am Ende meines Briefes auch einen Text beifügen, den ein Bruder geschrieben hat, der viele Jahre im Schreibbüro der Gesellschaft arbeitete und auch einer der 5 Brüder war, die das 'Hilfe-Buch' der Gesellschaft heute das 'Einsichten-Buch' geschrieben und zusammengestellt hatten und der auch viele WT-Artikel geschrieben hat.

Zuerst nochmals eine Bemerkung zu der von den Zeugen vertretenen Auffassung, daß der größte Teil der griechischen Schriften nur für die Gesalbten sei. Wenn es aber der WTG paßt, heißt es: auch die anderen Schafe können daraus Nutzen ziehen, und man wendet die Texte beliebig auch auf sie an; zum Beispiel Matthäus 28:19-20! Da sollen nicht nur die Gesalbten predigen, sondern auch die fälschlich so genannten 'anderen Schafe', sogar die Frauen; aber taufen dürfen sie wiederum nicht, obwohl das Taufgebot im gleichen Vers enthalten ist, und obwohl das biblische Beispiel zeigt, daß man die Taufe nicht von über 100 Fragen oder von der Zustimmung von Ältesten abhängig machte; Philippus taufte allein, wie auch Petrus, und Paulus berichtet, daß er in Korinth nur wenige Personen taufte, die meisten wurden von anderen Christen getauft. Der zu Taufende war wichtig, nicht der Täufer! Auch Römer 10:9-10 oder Hebräer 13:15 oder Römer 12:1 sind Texte, die beliebig nicht nur auf Gesalbte angewandt werden. Irgendwie ist das nicht folgerichtig, wohl aber zweckbedingt.

Doch zurück zu den beiden Klassen aus der Offenbarung. Die Deutung dieser Klassen bezüglich ihres künftigen Aufenthaltsortes war schon unterschiedlich, als es noch keine Zeugen Jehovas gab, und ist es bis heute geblieben. Auch die alten Bibelforscher unter Russell haben ihr Verständnis von anderen übernommen. Manche deuteten beide Klassen als himmlisch - so auch Russell - die Zahl 144000 und die zwölf Stämme als symbolisch, andere deuteten beide Klassen als irdisch, die 144000 buchstäblich als auf Juden bezogen, wieder andere eine Klasse als himmlisch, die andere als irdisch. Niemand ging allerdings so weit, der großen Volksmenge das Recht am Abendmahl zu bestreiten. Manche Ausleger haben auch den Standpunkt vertreten, daß beide Gruppen in Wirklichkeit nur eine Klasse seien, dargestellt unter verschiedenen Bildern.

Für den himmlischen Status der großen Volksmenge - eine Ansicht, die auch die WTG lehrte bis 1935 - sprach der Text, daß sie (Offenbarung 7:15) in Gottes Tempel dienen; das hier gebrauchte Wort ist laut Interlinear-Übersetzung das Wort naos während hieron die ganze Tempelanlage umfaßt, einschließlich das Vorhofs der Nationen, der ja nach dem Verständnis der WTG die Erde veranschaulicht, bezeichnet naos nur das Tempelgebäude beziehungsweise das innere Heiligtum (englisches Wörterbuch zum Neuen Testament, Seite 1004; siehe auch Einsichten über die Heilige Schrift, Band 2, unter "Tempel", Seite 1102, Absatz 1, letzter Satz); es ist nach der Deutung der WTG der Ort der Gegenwart Gottes; das Griechisch-Deutsche Wörterbuch von Walter Bauer spricht auf Seite 1079 sogar vom himmlischen Heiligtum, in das Christus einging (Hebräer 9:12+24). Demnach wäre der künftige Dienstort der großen Volksmenge nicht auf der Erde. Daß man die Zahl der 144000 allgemein als symbolisch nahm, war kein Wunder; wollte man sie buchstäblich nehmen, müßte man auch ihre Zusammensetzung aus zwölf jüdischen Stämmen buchstäblich nehmen; dazu kam, daß schon im ersten Jahrhundert mehr als 144000 Menschen sich zu Christus bekannten; wenn damals wie die WTG lehrt nur die himmlische Berufung erging, wie könnte dann heute noch ein Überrest vorhanden sein, zumal während all der 2000 Jahre es immer echte Christen gab; auch das ist in Übereinstimmung mit Matthäus 28:20 Lehre der WTG.

Für andere war die große Volksmenge eine irdische Klasse, weil sie aus der großen Drangsal kommt; das ist auch die Lehre der WTG seit 1935, obwohl damit noch nichts ausgesagt ist über ihr künftiges Geschick; denn daß sie ihre Rettung auf Grund des Opfers Christi erlangen, macht ja Offenbarung 7:14 deutlich. Aber eines wird dabei auch klar: niemand kann heute sagen ich gehöre zur großen Volksmenge denn noch ist niemand aus der großen Drangsal gekommen. Ich habe manchmal bei Todesfällen von Zeugen gesagt: wieder jemand, der n i c h t zur großen Volksmenge gehört, weil diese eben noch nicht in Erscheinung getreten ist.

Doch wie sollen sich denn die Zeugen nennen, die sich nicht zu den Gesalbten zählen? Andere Schafe sind sie nicht, das habe ich Dir ja in dem letzten Brief erläutert, vielmehr sie sind es als Christen aus den Nationen, aber nicht wegen einer bestimmten Hoffnung; zur großen Volksmenge gehören sie zumindest jetzt noch nicht, weil diese noch nicht existiert; darum wohl spricht man neuerdings viel von den Freunden Gottes nach dem Beispiel Abrahams (ausdrücklich nicht von Kindern Gottes, denn das seien nur die Gesalbten); aber findest Du eine solche Gruppe in der Bibel? Ich nicht! Gewiß, Jesus nennt seine Jünger Freunde (Johannes 14:14-15); aber niemand wird bezweifeln, daß diese seine Freunde Gesalbte waren und Kinder Gottes. Die gesalbten Kinder Gottes sind auch die Freunde ihres Herrn! Aber nirgendwo gibt es einen Hinweis, das es eine Gruppe von Nachfolgern Jesu gäbe, die nicht Gesalbte im Sinne von Römer 8 und nicht Kinder Gottes im Sinne von 1.Johannes 3:1 wären.

Bei der Vielfalt der Auslegungen möchte ich mich hier nicht auf eine bestimmte Deutung von Offenbarung 7 festlegen, sondern vielmehr der Zusage und Verheißung Jesu vertrauen, der sagte: 'in meines Vaters Haus sind viele Wohnungen.........komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin (Johannes 14:2-3). Freuen wir uns doch vielmehr auf d i e Wohnung, welche der Herr uns geben wird, wo immer es auch sei. Ein Zeuge sprach vor einiger Zeit bei einer gläubigen Person vor und wollte ihr zeigen, daß die von vielen gehegte Hoffnung für den Himmel falsch sei; er fing damit an: was meinen Sie wohl, wo Sie nach der Auferstehung sein werden, im Himmel oder auf der Erde? Sie antwortete: das weiß ich nicht, aber auf jeden Fall bei meinem Herrn. Wenn Du jetzt verunsichert bist im Hinblick auf die Hoffnung für Christen, die als unser Erbteil im Himmel für uns aufbewahrt wird (1.Petrus 1:4), dann freue Dich einfach darauf, beim Herrn zu sein.

Ich hoffe, Du hast inzwischen Deinen Vorsatz verwirklicht, Dir eine gute Übersetzung der Bibel zu beschaffen; es gibt einige, darunter auch die Elberfelder Studienbibel in 2 Bänden, aber auch die alte Elberfelder Übersetzung und auch die Zürcher Bibel. Die Auswahl ist groß!

Nachstehend füge ich Dir noch den eingangs erwähnten Text zum Thema der 144000 bei. Für heute liebe Grüße und möge die Gnade unseres Herrn allezeit mit Dir sein.
E.F.

PS.: Der Text des Bruders, der in der Schreibabteilung des Bethel Brooklyn war:

Man argumentiert in einer ungewöhnlichen Weise, um Personen unter den Zeugen Jehovas das Verhältnis zu Gott, das ihnen eigentlich zusteht, vorzuenthalten. Man lehrt nämlich, es gebe zwei Klassen von Christen und eine davon stehe in einem eindeutig privilegierteren Verhältnis zu Gott als die andere. Diese Lehre dient letztlich dazu, die Machtstruktur innerhalb der Organisation zu stützen und ein Klima zu schaffen, in dem sich die Mitglieder willig unterordnen. Was ist das Wesentliche an dieser Lehre, und in welcher Weise argumentiert man, um sie zu untermauern?

Unter den kostbaren Verheißungen der Bibel für alle Menschen, die sich Gott reuevoll zuwenden und an das Loskaufsopfer seines Sohnes glauben, befinden sich auch diese:

Sie werden von der Sklaverei der Sünde und des Todes frei gemacht, in Gottes Augen gerechtfertigt oder gerechtgesprochen und erlangen die völlige Vergebung ihrer Sünden kraft der Versöhnung durch das Opfer Christi. Christus handelt als ihr Mittler und führt sie in einen Bund mit seinem Vater. Sie werden vollkommen mit Gott versöhnt und zu einem Teil seiner Familie, zu Kindern Gottes; sie werden als Söhne angenommen und erlangen ein vertrautes Verhältnis zu Gott. Es erwartet sie ewiges Leben, das sie nur dann verlieren, wenn sie ihren Glauben verlieren. Gottes Sohn sagt nämlich:

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer auf mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben, und er kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod zum Leben hinübergegangen.

Das sind wirklich großartige Verheißungen über ein wunderbares Verhältnis zu Gott und zu seinem Sohn. Nach dem, was die Wachtturm-Gesellschaft lehrt, gelten diese Verheißungen jedoch gegenwärtig nur für etwa 8.700 Personen auf der Erde - für den "gesalbten Überrest" der 144.000 Auserwählten. Sie gelten nicht für die anderen rund viereinhalb Millionen Zeugen Jehovas (Und sie gelten auch nicht für irgendeinen der anderen fünf Milliarden Erdbewohner, die keine Zeugen Jehovas sind). Viele Zeugen Jehovas sind sich dessen tatsächlich nicht bewußt und erkennen nicht, wie weit die Lehre der Organisation hier eigentlich geht. Einige sind ganz offen beunruhigt, wenn man ihnen vor Augen führt, was das heißt: Sie haben selbst die gute Botschaft Gottes gehört und an sie geglaubt, sie haben bereut und Glauben an Gottes Loskaufsvorkehrung durch seinen Sohn bekundet - und dennoch ist Jesus Christus nicht ihr Mittler, sie sind nicht gerechtgesprochen und können es bis zum Ende der "Tausendjahrherrschaft Christi" auch nicht sein. Damit sind auch ihre Sünden nicht wirklich vergeben, die Sünden sind gewissermaßen zeitweilig suspendiert. Sie sind auch keine Söhne Gottes, sondern nur "voraussichtliche Kinder"; wahre Kinder Gottes werden sie erst nach der "tausendjährigen Gerichtszeit" und der Schlußprüfung, die angeblich danach folgt. Ferner wird ihnen (natürlich taktvoll) gesagt, die Christlichen Griechischen Schriften - das Neue Testament - seien nur für die "Gesalbten" geschrieben und würden für die weiteren viereinhalb Millionen Menschen nur in "erweitertem Sinne" gelten, weil sie eben nicht zu den etwa 8.700 "Gesalbten" gehörten, die mit Christus im Himmel regieren sollen und die allein vom Brot und vom Wein beim Abendmahl des Herrn nehmen. Diese Lehren sind jedoch nicht völlig ohne Widerspruch geblieben. Aufgrund von Zweifeln, ob diese Lehre von den zwei Rängen, den "Gesalbten" und den "anderen Schafen", überhaupt mit der Bibel übereinstimmt, hat die Organisation eine Reihe von Artikeln verfaßt, die den Glauben an diejenigen Punkte dieser Lehre, die am unbegründetsten erscheinen, stärken sollen. Wie hier argumentiert wird, verdient wiederum unsere Aufmerksamkeit.
[...]
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Wegen Überlänge gekürzt
Fortsetzung folgt

Re: Antworten an Susanne

geschrieben von: Gerd B.

Datum: 03. Juli 2008 07:10

7. Briefantwort

Lieber Gerd,

da Susanne immer noch von der Frage gequält wird, 'ob es vielleicht doch die Wahrheit' sein könnte, habe ich ihr Nachstehendes geschrieben, das ich Dir als Kontaktmann von Susanne mitteilen möchte:

Ich verstehe auch, daß dich immer wieder unterschwellig die Frage bewegt, ob eine bestimmte Gemeinschaft doch vielleicht ‚die Wahrheit‘ sein könnte. Ich versuchte ja schon, Dir zu zeigen, daß es keine Gemeinschaft gibt, die ‚die Wahrheit‘ im Sinne des richtigen Verständnisses aller Lehren hat; das macht Paulus in 1.Korinther 13 ja ganz deutlich; wir alle erkennen nur stückweise; manches erkennen wir richtig, andere erkennen Dinge, die wir noch nicht verstehen; manches erkennen wir auch falsch; darum ist es anmaßend, wenn von einer Gemeinschaft verlangt wird, daß man gegen sein Gewissen alles glauben und vertreten muß, was sie lehrt, so lange sie es lehrt, selbst wenn man weiß oder vermutet, daß eine Lehre nicht stimmt. In einer Christenversammlung muß man nach seinem Gewissen reden und handeln dürfen; wenn das nicht möglich ist, dann ist da etwas falsch gelaufen. Geht es hier noch um den Dienst an den Brüdern oder um Machtausübung? Sollen wir Sklaven von Brüdern werden (Galater 5:1)?

Man hat mir gerade heute von der Jahresversammlung in Selters erzählt; ein sehr eifriger Bruder, der jedes Jahr zu dieser Versammlung eingeladen wird, kam nach Hause und hielt wie üblich in der Zusammenkunft eine Kurzansprache über den dort gehörten Vortrag. Das Thema war das Thema des Wachtturm vom 15. Dezember 2003: ‚Wachsamkeit – immer dringlicher‘. Darin werden die Parallelen zwischen der Zeit Noahs und der Zeit seit 1914 gezogen; als erste der 5 Parallelen wird genannt der Entschluß Jehovas, der Welt nur noch eine bestimmte Frist zu gewähren, damals, zu Noahs Zeit, 120 Jahre. Ohne daß ausdrücklich gesagt wird, auch seit 1914 müßte man nun mit 120 Jahren rechnen, wird doch in Absatz 7 gesagt: ;Seit 1914 die letzten Tage des gegenwärtigen Systems der Dinge begannen, sind jetzt schon fast 90 Jahre vergangen. Wir leben unbestreitbar in der Zeit des Endes‘. Das erinnert mich so an die Formulierungen vor 1975; die Gesellschaft weiß genau, wie die Brüder zwischen den Zeilen lesen; der von der Jahresversammlung in Selters berichtende Bruder erzählte denn auch, daß sofort berechnet würde, daß die Endzeit dann noch – höchstens – 30 Jahre dauern könne. Eine Frau – Mutter zweier Zeugen, aber selbst keine Schwester – hörte seinen Bericht und sagte dann: ‚Lernt ihr denn nie etwas? Ist die Sache mit Jesu Worten über Zeit und Stunde nicht erledigt? Sie sollte erledigt sein!‘ Warum erzähle ich das? Nun, ich möchte Dich bitten, suche Wahrheit nicht dort, wo man den Grundsatz von 1.Korinther 4:6 mißachtet, ‚nicht über das hinauszugehen, was geschrieben steht‘; zwar geht jeder darüber hinaus in dem Bemühen, Dinge zu verstehen, aber nicht jeder zwingt andere, solche Auslegungen zu glauben, und entschuldigt sich dann vielleicht noch mit ‚neuem Licht‘. Wenn man an die Fehlprognosen von 1914, 1925 usw. denkt und an die vielen anderen Lehränderungen, dann sprechen manche Brüder davon, das sei eben die damals ‚gegenwärtige Wahrheit‘ gewesen; gibt es das eigentlich? In der Bibel kommt der Ausdruck einmal vor: in 2.Petrus 1:12! Doch spricht Petrus nicht von einer zeitlich gegenwärtigen Wahrheit, die später durch eine neuere, genauere, hellere ersetzt würde, sondern er spricht von der Wahrheit, die in den Christen gegenwärtig, in ihnen vorhanden war, so wie auch Christus in ihnen gegenwärtig war, in ihnen lebte (Galater 2:20). Gottes Wahrheit bleibt Wahrheit, und sie ist sein Wort, personifiziert in Christus.

Ich möchte nur zwei Texte heute anführen, obwohl es sicher interessant wäre, die Bibeltexte im Neuen Testament, die das Wort ‚Wahrheit‘ enthalten, einfach einmal in einer Konkordanz nachzuschlagen und zu lesen. Ich hatte ja schon darüber gesprochen, daß in Jesus Gottes Wahrheit in die Welt gekommen war, daß Jesus Wahrheit gebracht hat, und daß er von sich selbst sagen konnte er s e i die Wahrheit (Johannes 14:6).Heute möchte ich dazu nur kurz Römer 15:8 und Epheser 4:21 besprechen.

In Römer 15:8 sagt Paulus, daß ‚Christus ein Diener der Beschneidung wurde um der Wahrheit Gottes willen‘. Was will Paulus damit sagen? Hier geht es bei ‚Wahrheit‘ wiederum nicht um eine Sammlung von Lehren, sondern um Gottes Wahrhaftigkeit, Zuverlässigkeit und Treue. Jesu wurde freiwillig ein Diener der Beschneidung, also Israels, damit allen sichtbar wurde, daß Gott die den Vätern gegebenen Verheißungen bestätigt, ja erfüllt hatte. Die Nationen hatten ja keine solchen Verheißungen und Zusagen. Aber schon im Alten Testament wurde oft hervorgehoben, wie bei Gott Wahrheit und Gnade, Treue und Erbarmen zusammengehören. Und dieses freie Erbarmen wandte Gott den Nationen zu, und Paulus zitiert gerade im 15. Kapitel des Briefes an die Römer 4 Texte, die zeigen, wie Gott dies schon in der Frühzeit angekündigt hatte. Vier Schriftworte aus der Thora, den Propheten und den Schriften (hier: Psalmen) bestätigen, daß es so sein soll. Hier ist also die Wahrheit Gottes Wahrhaftigkeit.

In Epheser 4:21 wird gesagt, ‚wie es Wahrheit in Jesus ist‘; auch hier wird wieder deutlich: Wahrheit in Jesus! Jesus ist der Dreh- und Angelpunkt – nach Gottes Willen. Doch wie lebt Jesus auf den Lippen und in den Herzen der Zeugen? Neulich hörte ich eine Ansprache in der Dienstzusammenkunft über Freigebigkeit, gehalten vom vorsitzführenden Aufseher; sie dauerte 20 Minuten. Ich habe nicht gezählt, wie oft der Name ‚Jehova‘ genannt wurde, aber der Name ‚Jesus‘ nicht ein einziges Mal. Das ist für mich erschreckend, nicht die Frage, ob wir die 7 Posaunen der Offenbarung richtig verstehen, oder ähnliche, vielleicht interessante, aber zweitrangige Fragen. OHNE CHRISTUS LÄUFT NICHTS! Den Text von Epheser 4:21 könnte man sinngemäß auch wiedergeben: ‚wie es der in Christus vorliegenden Wirklichkeit entspricht! Paulus zeigt in dem Zusammenhang, daß Epheser Christus nicht so kennengelernt haben, als ob sie Christ sein und dennoch wie Heiden leben könnten. Christen können nicht mehr so wandeln wie Ungläubige, sie können nicht Gott und der Welt gleichzeitig dienen, so als ob sich ein unrechter Wandel mit der Nachfolge unseres Erlösers vertrüge (hier geht es überhaupt nicht um ‚Predigtdienst‘ ). Christen sind in eine ganz neue Lebensstellung eingetreten, in ein ganz neues Verhältnis zu Gott und auch zur Welt. Denn es ist ja nicht Gottes Wille, den Sünder durch Vergebung einfach frei zu machen, etwa zu einem Leben und Wandel für sich selbst, sondern Gott will den Wiedergeborenen an Sich binden. Christus hat uns mit seinem Blut nicht v o n Gott losgekauft, sondern f ü r Gott erkauft zu einem Leben und Wandel für und mit Gott und für sein Reich unter Christus. Die Gläubigen haben ‚Christus gelernt‘, nicht nur etwas ü b e r ihn, sondern sie haben ihn selbst gelernt, kennengelernt, persönlich im Glauben ergriffen und als Gottes Wahrheit erfahren, als den Erretter von Sünde, Tod und Teufel. Jesus ist nicht nur Lehrgegenstand und Inhalt von Unterweisung und Predigt – gewiß, das auch -, aber er ist zugleich auch Maß und Muster dessen, was der Vater will, was er bezweckt und erzielen will, nämlich Menschen Gottes aus uns zu machen, Jesu Nachfolger, die ihn in einem neuen Lebenswandel ehren. Wahrheit in Jesus, das trägt den Stempel des Echten, Wirklichen; und seine Nachfolger heucheln nicht oder leben, um andere zu beeindrucken; nein, der Gläubige handelt so, wie er handelt, weil er Jesus s o kennengelernt hat, weil er gar nicht anders kann! Echtes christliches Handeln trägt daher der Stempel der göttlichen Wirklichkeit; sein Leben ist nicht zweigeteilt in einen geistigen und einen weltlichen Teil; nein, er gehört voll und ganz seinem Herrn, lebt auch im Alltag als Christ, so wie er Jesus kennengelernt hat, weil er kennengelernt hat, wie es ‚Wahrheit in Jesus‘ ist.

Ich will für heute schließen und hoffe, Dir ein wenig Anregung zum Nachsinnen über unseren wunderbaren Herrn gegeben zu haben. Übrigens: vor einigen Tagen fragte ein gläubiger Bruder bei mir an, das heißt er wollte nur meine Ansicht wissen, wie es denn mit seiner Taufe stehe; er hat sich kürzlich von der Organisation getrennt und meint, auf Grund der zweiten Tauffrage, bei der die Organisation eine Rolle spielt, sei seine Taufe nicht gültig vor Gott und er müsse sich erneut taufen lassen (die beiden Tauffragen – ungeachtet, wie sie lauten – sind biblisch nicht begründet; gewiß kann man mit Täuflingen biblische Themen besprechen; aber solche Fragen entscheiden doch nicht über die Gültigkeit einer Taufe vor Gott!). Ich habe ihm dazu folgendes geschrieben, was Dich vielleicht auch interessiert:

‚Zur Taufe: die Taufe wurde von der WTG früher immer als ein Symbol der persönlichen Hingabe einer Person an Gott und Christus gesehen. Es bedeutete damals ausdrücklich nicht die Mitgliedschaft in einer Religionsgemeinschaft; das ist heute etwas geändert. Doch ungeachtet dieser Änderung habe ich seit meiner Taufe an der ursprünglichen Deutung festgehalten, auch wenn ich damals von Gottes Wort nur sehr wenig verstand; aber was ich im Herzen wollte, und was die Taufe ausdrücken sollte, das war mir klar.

Ich habe vor einigen Jahren viele Kommentare zum Thema Taufe nachgeschlagen und konnte sie letztlich in zwei Gruppen teilen:

1. Eine Gruppe sah die Taufe als einen persönlichen Akt zwischen dem zu taufenden Gläubigen einerseits und Gott und Christus andrerseits; der ‚Täufer‘ spielte keine Rolle.

2. Die andere Gruppe sah in der Taufe auch die Erklärung der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gemeinschaft; das bedeutete, daß in aller Regel natürlich auch der Täufer dieser Gemeinschaft angehören mußte, und daß die meisten Gemeinschaften nur ihre eigene Taufe anerkannten.

Ich persönlich vertrete die erste Auffassung (ohne allerdings dogmatisch sein zu wollen); das bedeutet aber, daß zur Taufe ein gewisses Verständnis gehört, also Erwachsenentaufe. Interessant ist, daß auch in den Bibelberichten über Taufen mit wenigen Ausnahmen die Täufer nicht erwähnt werden; Jesus selbst taufte nicht, und auch Paulus war froh, nur wenige getauft zu haben – obwohl er viele auf dem christlichen Lebensweg begleitete - weil er befürchtete, es könnten sich dadurch in der Gemeinde ‚Fraktionen‘ bilden.

Ich sehe in der Taufe auch mehr als nur ein Symbol; so ist sie nach 1. Petrus 3:21 eine an Gott gerichtete Bitte um ein gutes Gewissen. Hier wird deutlich, daß es sich bei der Taufe um ein Geschehen am inneren Menschen und um die persönliche Hinwendung des Gläubigen zu Gott handelt. Der Täufling drückt in der Taufe – selbst wenn er es noch nicht so klar formulieren könnte - das ernste Verlangen oder Begehren aus, ein gutes Gewissen zu Gott zu bekommen. Das setzt voraus, daß er sich als Sünder, als Verlorener, als einer, der Rettung benötigt, erkennt! Die Folge ist Bedürfnis nach Rettung, Buße oder Umkehr, Bekenntnis der Sünden vor Gott (nicht in Form einer Beichte), und Unterstellung des Lebens unter die Herrschaft Gottes. Man könnte sagen, daß Gott fragt: :Willst du ein Mensch werden, der im Zentrum seines Lebens durch mich bestimmt, der mein Eigentum ist? Und der zu taufende Gläubige antwortet mit einem ‚Ja‘! Es gibt hier zwar Symbole, aber vor allem wird gehandelt auf Seiten Gottes und des Täuflings. In der Taufe bestätigt Gott die Zugehörigkeit zu ihm, die Vergebung der Sünden und damit das gute Gewissen. Wohlgemerkt: nicht das Wasser macht etwas, ist heilig oder hat irgend welche Wirkung. Sondern das, was Petrus in seinen Worten hier ausdrückt, und was wiederum in Christus, in seinem Lösegeld und in seiner Auferstehung gründet. Unser Vers zeigt, daß das Gewissen eine zentrale Bedeutung in unserem Verhältnis zu Gott hat. Ein gutes Gewissen gibt es nur für den, der sich zu Gott hinwendet, ihm sein Leben übergibt, ihm seine Sünden bekennt und um des Opfers Jesu willen Vergebung erbittet, sie dann aber auch aus der Vollmacht des Auferstandenen zugesprochen bekommt. Wo dies im Leben eines Menschen geschieht, erhält er Frieden mit Gott und damit auch ein gutes Gewissen. Und alles ruht in der Auferstehung Jesu; denn daß Jesu Tod die Sünden wirksam sühnte, ist von Gott in der Auferstehung Jesu Christi bestätigt worden, die mithin alles Heil trägt. Ohne sie gäbe es keine Vergebung, ohne sie wäre die Taufe sinnlos.

Insoweit ist also die Taufe etwas Entscheidendes, was am gläubigen Menschen geschieht. Deshalb wird sie auch so sehr betont. Glaube und Taufe stellen die Existenz des Menschen auf eine neue Grundlage. Doch Glaube und Taufe beruhen letztlich auf der Erlösungstat Jesu. Ohne seine Tat und ohne die Beziehung auf seinen Tod und seine Auferstehung sind Glaube und Taufe nichts.

Bedeutet aber die Taufe nicht auch die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft? Gewiß! Die Taufe gemäß der Schrift ist immer die Taufe des C h r i s t u sgläubigen (nicht vordergründig die Taufe, um zu einer bestimmten Gemeinschaft zu gehören, was eine Folge sein mag); daher stellt die Taufe den Christusgläubigen in die Gemeinde des Christus ein. Diese war im ersten Jahrhundert sicher leichter zu erkennen als heute. Getaufte ‚wurden zur Gemeinde hinzugetan‘, berichtet die Schrift! Wer ist diese Gemeinde? Damals wie heute der Leib Christi, dessen Glieder die Gläubigen sind! Der in Christus Getaufte wird gleichsam dem Leib Christi ‚einverleibt‘. Heute sind die Glieder des Leibes Christi weltweit zerstreut und mögen sich in den unterschiedlichsten Denominationen oder Gemeinschaften befinden; eines Tages werden die Engel sie sammeln. Aber ich denke, daß bei diesen Aussagen der Schrift keine nach weltlichen Gesetzen und Verordnungen bestehenden Gemeinschaften sich individuell als Gottes Organisation oder Leib Christi bezeichnen können.

Ob du dich nochmals taufen lassen solltest – dich biblisch taufen, das kann jeder gläubige Christ tun, wie ja Matthäus 28:19-20 zeigt in Verbindung mit den Beispielen in der Apostelgeschichte, und wie es auch zum Beispiel Gerd Borchers schon getan hat -, mußt du selbst nach deinem Gewissen entscheiden. Wie empfindest du deine Taufe? Natürlich wolltest du – wie auch ich – bei der Taufe zu Jehovas Zeugen gehören; aber war das für dich der Kern der Taufe oder nur eine Folge? Sollten die Tauffragen, die in der gestellten Weise keinerlei biblische Grundlagen haben, deine persönliche Bitte an Gott um ein gutes Gewissen ungültig machen? Das kannst nur du entscheiden. Für mich gilt: meine Taufe hat nichts mit anderen Menschen zu tun, auch wenn ich in diesen Menschen meine Mitgläubigen sah, denen ich mich anschließen wollte. Und wenn ich damals auch sicher nicht die Bedeutung der Taufe so verstand wie heute, ändert das nichts an meiner Bitte zu Gott um ein gutes Gewissen durch die Taufe. Aber das mußt du selbst überlegen und entscheiden. Ich wünsche Dir dazu den Segen unseres himmlischen Vaters und die Gnade unseres Herrn!‘

Grüße

Re: Antworten an Susanne

geschrieben von: Gerd B.

Datum: 04. Juli 2008 06:53

8. Briefantwort

Liebe Schwester Susanne,

Was Du in Deinem Brief an persönlichen Erfahrungen über Hirtenbesuche usw. schilderst, sind leider keine Ausnahmen; es ist die ‚theokratische Realität ‘, die Du erlebt hast; gegenteilige Erfahrungen durch einzelne bemühte Älteste – das gibt es – sind eher die Ausnahme, da das vordringliche Bestreben der Ältesten nicht den Menschen, sondern der Erfüllung der Forderungen der Organisation zu gelten hat. Wenn Du Dir das bewußt machst, leidest Du weniger darunter, suchst aber auch nicht mehr in einer uns ‚einsuggerierten‘ falschen Demut Hilfe an der falschen Stelle (Matthäus 11:28-30).

NGO-Thema: "Hat sie Dir ein sogenannter Geistlicher gegeben?": das ist eine ganz typische Zeugenreaktion; er fragt nicht erschreckt, ob die UN-Geschichte im Zusammenhang mit der Organisation wahr ist, sondern woher Du die Information hast; doch selbst wenn Du sie von einem Geistlichen hättest, wäre sie dann weniger wahr? Jesus beurteilte die Wahrheit nicht danach, wer sie aussprach (Markus 12:32-34). Doch er bringt die ihm übermittelten falschen Argumente, um die Organisation zu entschuldigen: Nutzung der UN-Bibliothek! Würde er auch gutheißen, sich mit einer politischen Partei zu verbinden, um deren Einrichtungen zu nutzen? Bestimmt nicht, es sei denn, die Organisation würde das tun; dann würde er auch das entschuldigen; Du aber, wenn Du so etwas machtest, Du würdest ausgeschlossen. Er bringt als Beispiel, Du würdest Deine Kinder loben, wenn sie Gutes tun! Lobt die Gesellschaft jene Menschen, die Gutes tun in der Welt? Nein! Und würdest Du, um mit der Organisation zu reden, Deine Kinder loben, wenn sie sich ständig in der schlechtesten Gesellschaft bewegen würden, weil sie dort Gutes tun möchten? Keineswegs! Ein schlechtes, ein völlig verfehltes Beispiel! Aber nichts ist zu schade, um die Organisation rein zu waschen; leider geht das nicht (Jeremia 13:23); man kann nur die Augen verschließen und sagen: ‚alles ist weiß‘!

Dinge, die die Organisation betreffen, bringt Gott selbst zu seiner Zeit in Ordnung: ein sehr beliebtes Argument, mit dem man alles, aber auch alles entschuldigen und auf die ‚lange Bank‘ schieben kann, aber deshalb wird das Argument nicht besser; ist es nicht interessant, daß wir als Zeugen es nie, nie gelten ließen, wenn es etwa Katholiken oder Protestanten in Bezug auf ihre Kirche äußerten? Wir widerlegten es immer wieder und wieder! Gilt dann aber für uns ein anderer Maßstab? Nach der Schrift nicht. Es geht hier auch nicht um Sorgen wegen nebensächlicher organisatorischer Dinge, sondern um die Frage, ob in dieser autoritären Organisation noch christliche Maßstäbe gegenüber den Brüdern angewandt werden, ob Christus noch der Mittelpunkt des Glaubens ist, so wie die Schrift sagt, ob wir auf dem ‚Weg‘ gemäß Johannes 14:6 sind!

Wenn ich die Argumente deines Gesprächspartners lese, die er Dir vortrug, dann erinnert er mich an die vielen Male, in denen ich das Wort hörte: ‚Man muß sich eng an Jehova und an seine Organisation halten‘. Ich hörte so gut wie nie – zumindest äußerst selten -, daß man sich eng an Jesus halten müsse, was allerdings die Schrift sagt (Johannes 10:27; Offenbarung 7:17; 14:4). Ich habe in der Bibel nie gelesen, man müsse sich eng an eine Organisation halten. Zu wem sollen wir die Menschen führen und wurden wir geführt? Zu Jesus, dem Herrn oder zu einer (siegreichen, wie der Wachtturm schrieb) Organisation?

Was ist eigentlich für diesen Zeugen – und für viele andere, die so reden – die ‚Organisation? Manchmal hat man den Eindruck, daß sie nachplappern, ohne zu wissen oder zu bedenken, wovon sie sprechen. Stellst Du die Frage ‚was heißt, sich eng an die Organisation halten‘, dann kann es sein, daß man Dich erstaunt anblickt, mit einem gewissen Ausdruck, als ob Du schon in die Abtrünnigkeit gerutscht wärst. Sie sprechen nach der ‚Parteilinie‘, aber denken wenig darüber nach. Was ist die Organisation? Die Wachtturm-Gesellschaft? Doch sie ist eine Gesellschaft nach nationalem Recht; sie wurde von C.T. Russell als Geschäftsfirma, wie er selbst sagte, gegründet, als Werkzeug für sein Wirken; wo war dann die Organisation zuvor, etwa im 16., 17. oder 18. Jahrhundert? Jesus hatte doch gesagt, er sei bei seinen Nachfolgern alle Tage! Wo also war die Organisation in den vergangenen Jahrhunderten? Und wenn Jesus dort seine Nachfolger betreute und leitete, warum sollte es im 20. und 21. Jahrhundert anders sein?

Ist die Organisation der Überrest? Besteht sie aus den Gesalbten? Doch diese etwa 8000 Menschen, zerstreut über die Erde, haben keinerlei Leitungsfunktionen – von wenigen abgesehen – und müssen sich ja selbst an ‚Jehova und seine Organisation‘ halten! An sich selbst? Das bestimmt nicht! Was ist also die ‚Organisation‘? Woran sollen sich die Zeugen halten? An die nebulöse, wie in einer Wolke verborgene ‚leitende Körperschaft‘? Ich hörte vor einigen Jahren auf einem internationalen Kongreß 4 Redner aus der leitenden Körperschaft; sie sprachen ständig vom ‚treuen und verständigen Sklaven‘ und seiner Autorität; aber sie sagten nicht ‚wir‘; warum dieses Versteckspiel? Kann man aus einem verschwommenen Dunstkreis heraus besser dirigieren? Es ist kein Wunder, wenn man dieses Reden von ‚Jehova und seiner Organisation mit einem papageienartigen Geplapper vergleicht, wenn viele nicht wissen, was sie sich darunter vorzustellen haben oder was dahinter steckt.

Dazu ein weiteres Beispiel: es gibt Zeugen, die Dir begeistert erzählen, daß die Kongresse- Kreiskongresse, Bezirkskongresse und andere – besser und besser werden! Pflichtschuldige Lobeshymne nach oben oder eingeimpftes Geplapper? Eine solche Äußerung zeugt nicht von Nachdenken! Ich habe viele Kongresse besucht; ich erinnere mich an einige Ansprachen, die ich als sehr eindrucksvoll befand; ich erinnere mich auch an Ansprachen, deren Eindruck eher ein gegenteiliger war. Aber die Kongresse zu bewerten im Hinblick auf ihre Wertigkeit untereinander? Pflichtschuldiges Lob, um Linientreue zu zeigen, oder unbedachtes Geplapper? Was meinst Du?

Gewiß, Jesus hat eine ‚Organisation‘, nämlich die Gesamtheit seiner Jünger und Nachfolger; von ihnen sagte er, sie seien alle Brüder (Matthäus 23:8-11). Gewiß, die Gaben eines jeden waren verschieden voneinander, aber sie wurden gegeben zur ‚Auferbauung des Leibes‘, nicht zum Eigeninteresse oder gar zur Beherrschung ihrer Mitbrüder, und wenn Funktionen auszuüben waren, dann als Diener, nicht als Herrscher. Wenn somit in diesem Sinne alle Brüder waren und nicht Herren und ‚Fußvolk‘, dann, nur dann, konnte sich Römer 15:7 erfüllen, daß sich Christen nämlich gegenseitig annehmen sollen, trotz ihrer Fehler, trotzdem man den einen oder anderen nicht unbedingt sympathisch findet, trotz möglicher Abneigungen, nicht weil wir es ‚müssen‘, weil es ‚Christenpflicht‘ ist, sondern weil Christus u n s angenommen hat; Gott hat uns angenommen, dessen dürfen wir gewiß und froh sein! Und er hat es nicht aus einer Laune heraus getan, sondern er hat einen teuren Preis dafür bezahlt: seinen Sohn! Darum ist auch bei Ihm Dein Platz, immer, selbst wenn andere Dich nicht annehmen. Vielleicht können sie es nicht, weil sie selbst nicht angenommen sind, da sie sich an eine falsche ‚Annahmestelle' gewendet haben. Du hast ja in Deinem Brief Erfahrungen geschildert; spricht das für ein Angenommensein? Ich finde nicht! Diese Organisation von Brüdern ist nicht rechtlich, sondern vom Heiligen Geist begründet; ihr wollen wir angehören, wo auch immer wir sonst Gemeinschaft gefunden oder gepflegt haben mögen. Sie ist keine staatlich gegründete Organisation, und man kann nicht darin eintreten; in diese Familie Gottes wirst Du, wurdest Du hineingeboren; das war nicht Dein Werk, so wenig Deine natürliche Geburt Dein Werk war; deshalb vergleicht Jesus ja in Johannes 3 den Vorgang mit einer neuen Geburt.

Nun will ich, wie angekündigt, auf das Thema ‚Leben gebende Erkenntnis eingehen. Gewiß, wir schätzen Erkenntnis, genaue Erkenntnis, streben und suchen danach wie nach Schätzen; vor allem das Buch der Sprüche, aber auch viele andere Aussagen des Wortes Gottes ermuntern uns dazu, und es ist sowohl Gnade als auch Verantwortung, an genauer Erkenntnis zuzunehmen. Doch gibt sie uns ewiges Leben? Man zitiert gern Johannes 17:3; doch die Wiedergabe ‚fortgesetzt Erkenntnis aufnehmen‘ verschleiert den eigentlichen Sinn; selbst die Zwischenzeilenlesart der Interlinear-Übersetzung der Organisation sagt nur ‚erkennen‘. Doch Jesus erkennen als das von Gott gesandte Lösegeld, als ‚Sühneort durch den Glauben‘ (Römer 3:21-26), und den Vater zu erkennen im Sohn (Johannes 14:9) ist etwas Anderes als ‚genaue Erkenntnis‘ über eine Menge von Lehren und Doktrinen, die immer wieder geändert werden müssen und immer wieder geändert wurden. Wenn Rettung davon abhinge, dann wäre sie wieder vom Menschen abhängig, von seinem Begriffsvermögen, seiner Intelligenz, seinem Verstand. Es fällt dem Menschen schwer, anzunehmen, daß er zu seiner Rettung nichts beitragen kann, aber auch nicht muß. Gott hat alles getan durch seinen Sohn (Epheser 2:8-10). Betrachte doch einmal das Beispiel Jesu in Johannes 3: 14-15! Als die von den Schlangen gebissenen Israeliten in der Wüste zur Heilung die kupferne Schlange ansehen mußten, hatte da irgend einer einen Vorzug? Nein! Sie mußten – und konnten auch – alle die Schlange ansehen: der Arme und der Reiche, der Starke und der Schwache, der Intelligente und der weniger Begabte, sie alle mußten ihren Blick auf die erhöhte Schlange richten, wenn sie geheilt werden wollten; allerdings konnten sie auch ihren Blick abwenden und sterben; diese Freiheit hatten sie.

Nochmals: kommt die Rettung durch genaue Erkenntnis? Dazu sein weiteres Beispiel: frage Dich doch – oder auch einen anderen Zeugen -, was geschehen würde, wenn Du heute in der Versammlung die Lehren und Ansichten von C.T. Russell und seiner Gefährten vertreten würdest, wie zum Beispiel himmlische Hoffnung für die große Volksmenge, Abendmahl für alle, Rückkehr der Juden nach Palästina, Anerkennung des Kreuzes und noch vieles mehr; die Antwort kennst Du: Du würdest, wenn Du darauf beharrst, ausgeschlossen. Doch lehrt die Organisation, daß der erste Präsident der Gesellschaft wie auch seine Gefährten zu den Gesalbten gehörte, die heute im Himmel seien und mit Christus herrschen würden. Dann frage Dich: wenn dem so ist, auf welcher Grundlage fanden sie Gottes Billigung? Auf der Grundlage genauer Erkenntnis? Sicher nicht, denn ihre Erkenntnis würde heute als Abtrünnigkeit gebrandmarkt; die Entschuldigung, das sei damaliges ‚Licht‘ gewesen, will Gott für Irrlehren verantwortlich machen, denn Irrlehren waren es nach Auffassung der Organisation, sonst würdest Du heute nicht deswegen ausgeschlossen. Wenn sie also – wie die leitende Körperschaft lehrt - von Gott gebilligt, ja sogar ‚zum Sklaven auserwählt‘ wurden, dann kann es nicht auf der Grundlage ‚genauer Erkenntnis‘ geschehen sein; denn die hatten sie nicht! Genaue Erkenntnis war es also auf keinen Fall, die zum Leben führte! Ist es nicht seltsam? Die ‚Heiligen‘ von gestern wären die Abtrünnigen von heute! Die reiche geistige Speise von gestern wäre heute tödliches Gift! Gott erwählte eine Gruppe von Personen, deren Lehren heute als Lehren von Abtrünnigen angesehen würden.

Die Bibel lehrt uns die Rettung aus Gnade durch Glauben; Christus ist das Ende des Gesetzes und der Werkgerechtigkeit, jedem Glaubenden zur Gewißheit, zur Rettung, zur Gerechtigkeit (Römer 10:4). Eine Fülle von Texten, besonders solchen von Paulus, preist dieses Evangelium von der Gnade durch Glauben; leider kennen es viele Zeugen nicht – zumindest nicht in ihren Herzen.

Sie setzen ihre Hoffnung vielmehr auf die Ankündigungen der Gesellschaft, die auch immer wieder in vielfältiger Form erscheinen, um den Eifer zu beleben; so auch im Wachtturm vom 15.12. 2003, im ersten Studienartikel. Doch hat nicht Jesus jeder chronologischen Spekulation den Boden entzogen? Warum nicht ihm glauben?

Man könnte sagen, daß es – nicht nur bei den Zeugen – drei Arten von Lehrpunkten gibt: erstens klare Aussagen der Schrift; zweitens Auslegungen der Schrift und drittens Schlußfolgerungen, die aus den eigenen Auslegungen gezogen werden. Daß es so etwas gibt, ist noch nicht schlimm, so lange diese Unterschiede nicht verwischt werden. Aber in der WTG-Organisation werden diese drei Gruppen gleichwertig als Glaubensgut den Menschen nicht nur angeboten, sondern sie werden als verpflichtende Lehren vorgetragen; wer einen Teil davon ablehnt, so lange die Organisation daran festhält, gilt als Rebell und Abtrünniger. Ein anderes Verständnis ist nicht erlaubt. Ein Beispiel: Jehovas Zeugen nehmen die Kriege und Kriegsgerüchte, die Seuchen, Hungersnöte und Erdbeben in Matthäus 24:6-8 als Zeichen der ‚Zeit des Endes‘; aber Jesus sagte doch in Vers 6 und 8: ‚es ist noch nicht das Ende .... ist der Anfang der Wehen‘. Demnach sind diese Ereignisse eigentlich ‚Nicht-Zeichen‘. – das Zeichen des Endes beginnt erst mit Vers 30! Doch dürftest Du in den Zusammenkünften diese so verkündeten Zeichen als eigentliche ‚Nicht-Zeichen‘ bezeichnen`? Die Antwort kennst Du selbst. Hier in unserer Versammlung unterhielt sich kürzlich eine Zeugin mit ihrem leiblichen Bruder, der sehr organisationsbeflissen ist. Sie sagte: ‚Wir müssen doch eigentlich Christus folgen‘; er dagegen mit Mißbilligung in der Antwort: ‚du hast abtrünnige Ideen; ich folge dem Sklaven‘. So weit hat die Organisation mit ‚genauer Erkenntnis‘ ihre Gläubigen geführt.

So sehr ich genaue Erkenntnis schätze – ich tue das wirklich -, so sehr weiß ich, daß ich nicht durch genaue Erkenntnis, sondern durch Christus leben werde. Es gibt sogar noch etwas anderes, was die Bibel höher stellt; Paulus sagt: ‚...wenn ich ...alle Erkenntnis weiß.... aber keine Liebe habe, so bin ich nichts (1.Korinther 13:2). Erkenntnis – selbst vermeintliche Erkenntnis – bläht auf, Liebe erbaut. Paulus stellt die Dinge wieder an ihren rechten Platz; mit Erkenntnis allein bist Du nichts, mit echter christlicher Liebe viel mehr, in Christus alles. Darum schätze genaue Erkenntnis, aber gib ihr den richtigen Stellenwert; schreibe nicht i h r zu, was wir allein Jesus Christus verdanken im Namen des Vaters und durch den Heiligen Geist. Dann hast Du auch keine Unruhe, gleich was Menschen sagen, sondern der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, auch als alle Erkenntnis, die Menschen haben mögen, wird auch Dein Herz und Deine Gedanken bewahren in Christus Jesus.
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E. F.

Kirchenpresse

geschrieben von: Drahbeck

Datum: 30. Juni 2008 13:55

Der durch das Internet verursache Strukturwandel, macht auch vor der Kirchenpresse nicht halt.
Ergänzend darf man es wohl so einschätzen, wie die "Einbruchszahlen" der Kirchenpresse belegen.
Sie einzig und allen dem Strukturwandel durch das Internet zuzuschreiben, dürfte wohl etwas zu kurz greifen.

Da spielt noch eine gehörige Portion "Hausgemachtes" mit hinein.

"Fromme" Diktatoren

geschrieben von: Drahbeck

Datum: 28. Juni 2008 15:59

Ein Artikel nimmt da zwar nur auf einen namentlich Bezug, via eines neuen Buches.

Mir hingegen würden da noch ein paar ähnlich gelagerte Namen mehr mit einfallen.
Nun muss man dabei allerdings, dass sei audrücklich eingeräumt, bei diesen anderen Namen mit dem Begriff "Diktator" mehr als zurückhaltend sein.

Indes jene Nicht-Diktatoren als ausdrückliche Kriegsbrandstifter zu bezeichnen.
Das erscheint mir jedenfalls, durchaus zutreffend.

Der Diktator (der echte) bezahlte seine Kirchensteuer bis zuletzt.
A ja. Das die Personen, an die ich da noch so denke, nicht auch ihren Obulus an die Kirchen entrichten. Und keine solcher Kirchen je einen Kriegsbrandstifter tatsächlich exkommuniziert hat (jedenfalls nicht zu dessen Lebzeiten) scheint wohl auch offenkundig zu sein.

Re: "Zeitgeist, der Film - infokrieg.tv - akademisch korrekt - Tatsache - Wahrheit" ???

geschrieben von: . +

Datum: 30. Juni 2008 23:25

Hallo X!

Bitte! Bitte! mit Sahne und Kirsche oben drauf!

Du sagtest per PM das Default etwas im zeitgeist- Forum über mich geschrieben hätte.

Kennst Du die Internet Adresse von diesem Forum und vielleicht auch die Adresse von Defaults Beitrag?

Bitte! Bitte!
Du bekommst dafür auch einen Freischein für 1x was Einscannen

Re: "Zeitgeist, der Film - infokrieg.tv" ??? Hallo "+"! Hallo Default!

geschrieben von: X ~ mysnip

Datum: 01. Juli 2008 16:40

ZITAT Default:
,,"Plus" . . . Der Mann ist übrigens 100 Jahre alt."
[bitte bis unten scrollen]   forum.infokrieg.tv/viewtopic.php?t=731&postdays=0&postorder=asc&start=15"

Ein, von meiner Seite aus wahrscheinlich, letzter Beitrag an dieser Stelle zum Thema Zeitgeist mit dem Hinweis auf einen sehr interessanten Thread verbunden mit der Bitte: Alles, weiterhin kritisch zu prüfen.
---> forum.infokrieg.tv/viewtopic.php?t=1952&postdays=0&postorder=asc&start=105

Viele Grüße an die Leser und Schreiber hier!

Re: "Zeitgeist, der Film - infokrieg.tv" ??? Hallo "+"! Hallo Default!

geschrieben von: Drahbeck

Datum: 01. Juli 2008 17:01

X ~ mysnip
ZITAT Default:

Ein, von meiner Seite aus wahrscheinlich, letzter Beitrag an dieser Stelle zum Thema Zeitgeist mit dem Hinweis auf einen sehr interessanten Thread verbunden mit der Bitte: Alles, weiterhin kritisch zu prüfen.
---> forum.infokrieg.tv/viewtopic.php?t=1952&postdays=0&postorder=asc&start=105

Täuscht mich nicht alles dann hat dort wohl der
dortige Nicolas Hofer
Co-Admin
für sein Avatar-Bild auch den Rudolf Steiner ausgewählt.
Stichwort Anthroposophie
Stichwort Waldorf-Pädagogik

Und noch ein Stichwort wurde mir zu Steiner einfallen, auch wenn es zugegebenermaßen Nazibelastet ist.
Der Naziautor Schwartz-Bostunitsch, titelte mal zu besagtem Steiner:
"Ein Schwindler wie keiner".
Nun kann man den von Schwartz-Bostunitsch gewählten Kontext sehr wohl kritisieren.
Vielleicht zäumt man das Pferd anders herum besser auf, indem man darauf hinweist, dass etwa der Alibri-Verlag eine Reihe lesenswerter Waldorfpadagogik-Kritische Schriften herausgebracht hat.

Re: "Zeitgeist, der Film - infokrieg.tv" ??? Hallo "+"! Hallo Default!

geschrieben von: Default

Datum: 01. Juli 2008 17:21

Stimmt es oder stimmt es nicht, daß er hundert Jahre alt ist? Oder wollte er "uns Junge" bloß ein wenig einmachen? 
Steiner wird auch kritisch gesehen. Klar. Von verschiedenen Seiten.

Siehe zum Beispiel diesen Artikel:
www.perseus.ch/PDF-Dateien/sebottendorf.pdf

Steiner wird dort als Vorkämpfer kommunistischer Gedanken verdammt usw. (siehe auch grauer Kasten unten.)

Und hier eine Art "Prophezeiung" von Steiner:

Rudolf Steiner (Vortrag, Berlin, 4. April 1916):

Der größere Teil der Menschheit wird seinen Einfluß von Amerika, von dem Westen herüber haben, und der geht ... jener Entwickelung entgegen, die heute sich erst in den idealistischen Spuren, gegenüber dem, was da kommt, in sympathischen Anfängen zeigt. Man kann sagen: Die Gegenwart hat es noch recht gut gegenüber dem, was da kommen wird, wenn die westliche Entwicklung immer mehr und mehr ihre Blüten treibt. Es wird gar nicht lange dauern, wenn man das Jahr 2000 geschrieben haben wird, da wird nicht ein direktes, aber eine Art von Verbot für alles Denken von Amerika ausgehen, ein Gesetz, welches den Zweck haben wird, alles individuelle Denken zu unterdrücken.

Rudolf Steiner (Vortrag, Dornach, 18. Dezember 1916):

Dasjenige, was ein ewiges Friedensideal ist, das wird niemals durch ein Tröpfchen Blut erreicht, das hervorgerufen worden ist durch ein Kriegsinstrument. Das muß auf ganz andere Weise in die Welt gesetzt werden! Und sei es wer immer, der da sagt, er kämpfe für den Frieden und müsse deshalb Krieg führen, Krieg bis zur Vernichtung des Gegners, um Frieden zu haben, der lügt, wenn er sich dessen auch nicht bewußt ist, wer er auch immer sein möge.

u. a. zu finden bei:
http://wiki.anthroposophie.net/Rudolf_Steiner
(Ziemlich am Schluß)

Hier lohnt es sich meines Erachtens schon, eine Debatte vom Zaun zu brechen. 
freundliche Grüße
___________________________________________________________

Man muß sich der Idee erlebend gegenüberstellen können, sonst gerät man unter ihre Knechtschaft.
(Rudolf Steiner aus: Die Philosophie der Freiheit)

Re: "Zeitgeist, der Film - infokrieg.tv" ??? Hallo "+"! Hallo Default!

geschrieben von: Drahbeck

Datum: 01. Juli 2008 17:31

Ich für meinen Teil sehe Steiner insbesondere im Hinblick auf seine Ahaska-Chronik kritisch bis sehr kritisch.
Wirft man den Zeugen etwa ihre Endzeitdaten vor. Nun dieser "Kaffeesatzleser" übertrumpft sie noch. Nur eben auf einer variierten Ebene.

Und dann muss man sehen, was Steiner im besonderen umtrieb.
Das bringt er schon in einem seiner unendlich vielen Schriften im Titel zum Ausdruck:
"Wie erlangt man Erkenntnis der höheren Welten".
Diesen Schinken habe ich mir in der Tat mal in einer wissenschaftlichen Bibliothek angetan. Und noch ein paar Sachen mehr.

Und bin seit dem Tage von der "Anthroposophie" "restlos bedient". Das wiederum keineswegs im zustimmenden Sinne für selbige gemeint.

Re: "Zeitgeist, der Film - infokrieg.tv" ??? Hallo "+"! Hallo Default!

geschrieben von: Default

Datum: 01. Juli 2008 18:16

Re: "Zeitgeist, der Film - infokrieg.tv" ??? Hallo "+"! Hallo Default!

Sie haben natürlich recht. Es gibt Vieles, mit dem ich auch nichts anfangen kann von Steiner. Da kann ich mich anschließen. Aber ist das nicht oft so, daß es Dinge gibt, die gut sind, und die weniger gut sind? So geht es mir mit vielen Werken. Sogar in der Bibel mag es das geben.

Auch sein Ahrimann wird kritisch gesehen. Allerdings kann man sich sogar da unter Umständen etwas herauspicken, was man brauchen kann. Seine Version des Antichrist? (Und seine Version einer Verschwörungstheorie?  )

[url=]http://www.archiati-verlag.de/rudolfsteiner/[D]01111919-Ahrimankommt.pdf[url]
(Der Link geht (nur hier nicht))

Von den Kirchen wird seine "Christensekte" auch ziemlich distanziert betrachtet oder gar völlig abgelehnt. Und man macht auch manchmal den Fehler, nun alles in einen Topf zu werfen, beispielsweise Theosophie und Anthroposophie. Leider kann man aber (aus meiner Sicht) feststellen, daß es immer wieder Tendenzen gibt, die, wenn Etwas erst einmal eine gewisse Größe angenommen hat, der eigentliche Sinn des Ganzen restlos entfernt wird, und das Ganze so dem Mainstream zum Fraß vorgeworfen wird.

Mystik ist dringend abzulehnen, auch Meister Eckhard ist ein Ketzer für die Kirchen, es wäre viel zu gefährlich für die Machterhaltung.

Hier noch ein Zitat von Blavatsky:

Wurden öffentlich und gedruckt Lügen über dich erzählt, bist du machtlos,
um deinem Ehrabschneider den Mund zu stopfen, außer du bist wohlhabend;
nenne Tatsachen, und du wirst ein Verleumder;
hüte deine Zunge bei einer Ungerechtigkeit,
die in deiner Gegenwart begangen wird,
und deine Freunde werden dich als ihresgleichen ansehen - als ihren
Verbündeten.
Seine ehrliche Meinung zu äußern ist unmöglich geworden in diesem, unseren
Zyklus.
- Helena Blavatsky: Collected Writings, XI:188
freundliche Grüße

geschrieben von: Drahbeck

Datum: 01. Juli 2008 18:55

Wenn man den Namen Rudolf Steiner in den Mund nimmt, dann sollte man (gemäß dem Motto wer A sagt, muss oder sollte auch B sagen, über jene Religionsgemeinschaft reden, die sich da „Die Christengemeinschaft" nennt.

Haben andere „Apostel" als Führungspersonal, oder meinetwegen auch eine „Leitende Körperschaft", so hält diese es eben mit „Erzoberlenkern" und ähnlich ungewöhnlichen Titeln.

Wirft man einem Gautama Buddha vor, schmählichst Weib und Kind unversorgt sitzen gelassen zu haben. Siehe da, auch besagte „Christengemeinschaft" kann in ihrer Geschichte mit einer ähnlichen „Errungenschaft" aufwarten. Der dortige Herr Friedrich Ritelmeyer, durfte diese doch etwas merkwürdig anmutende Ehre für sich in Anspruch nehmen.
Auf S. 61f. der „Geschichte der Zeugen Jehovas", komme ich eher beiläufig auch darauf zu sprechen.

Da gibt es ein älteres, gleichwohl heute noch sehr empfehlenswertes Buch zur Sektenkunde. Das von Kurt Hutten „Seher, Grübler, Enthusiasten", wo man sich auch über diese Gruppierung (und noch ein paar mehr) weiter sachkundig machen kann.

Dem Protestantismus wirft ja nun die katholische Kirche im besonderen vor, verhältnismäßig „kultlos" zu sein. Gilt das schon für den Protestantismus allgemein. So gilt es für die Zeugen Jehovas nun noch um so mehr.
Und jenes „Zauberwort" der Catholica, namens „Sakramente". Jenen Sakramentalismus hat jene massgeblich von Steiner mit inspirierte Gruppierung, im besonderen auf ihre Fahnen geschrieben.

Ist man bewusst zynisch könnte man auch sagen. Wieso denn noch eine „Christengemeinschaft", Warum haltet ihr es nicht wie die Orthodoxe Kirche und küsst „Heiligenbilder" buchstäblich. Da habt ihr dann ja auch Kult und Sakramentalismus mehr als genug.

Nun, mit der Orthodoxen Kirche haben Rittelmeyer und die Seinen nichts am Hut. Die machten lieber ihren eigenen „Laden" auf. Noch einen mehr ...

Was will ich damit sagen? Mit der extensiven Betonung des Kultischen durch die „Christengemeinschaft" stellt sie auch so etwas wie einen Gegenpol zu den Zeugen dar.

Indes der Umstand, es halt „anders" zu halten, ist noch lange kein Beweis dafür, dass dieses „anders" denn eine Alternative ernst zu nehmender Art wäre.

Man kann es natürlich so halten, von einer Gruppierung zur anderen zu „pilgern", und doch nirgendwo auf längere Zeit zu verbleiben. Solche Typen gibt es natürlich auch.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann pilgern sie noch morgen, wie zum Beispiel

der Herr All

Re: "Zeitgeist, der Film - infokrieg.tv" ??? Hallo "+"! Hallo Default!

geschrieben von: Default

Datum: 01. Juli 2008 19:38

Ich hoffe, ich werde nicht so verstanden, daß ich von einer alternativen Glaubensgemeinschaft schwärme. Das tue ich natürlich auf keinen Fall. Ich persönlich bin kein Mitglied irgendeiner Glaubensgemeinschaft. Überhaupt vertrete ich die Meinung, daß jemand, der aufgehört hat, gegen sich selbst zu kämpfen (und sich dadurch von einem wesentlichen Faktor der Fremdbestimmung befreit hat) keine Vorbilder mehr hat und auch keine mehr braucht.

Aber ich gestatte mir, in alle Religionen, Philosophien und Weisheitslehren oder auch sonst interessanten Themenbereiche hineinzuschauen, was mir bei meinen Beitägen auch schon den Vorwurf des Eklektizismus eingebracht hat. Und genau da beginnt für mich die Mystik.

Ein bekannter Mystiker hat das so gesagt:

Keiner hat einen Mund, groß genug, um die ganze Sache auszusprechen.
Alan Watts

Denn vieles kann verknüpft sein, Dinge können mehrere Ursachen haben, eine Ursache kann mehrere Wirkungen haben, Dinge können miteinander zusammenhängen, auch wenn man das nicht sofort sieht und so fort.

Schließlich könnte man sogar solche Sprüche für wahr halten, wie sie Goethe brachte:

„Nichts ist drinnen, nichts ist draußen;
Denn was innen, das ist außen.„
J. W. von Goethe

und auf den bezog sich Steiner übrigens auch verschiedentlich.

Da sind wir nun endgültig bei dem angelangt, was man für Mystik hält, denn daß alles irgendwie zusammenhängt, ja alles eins ist, wie der Esoteriker sagt, das finden zwar manche recht nett, aber logische Konsequenzen daraus zu ziehen liegt uns wohl allzu ferne.

Das war ein kleines Plädoyer für die Mystik, die man in jeder Religion eigentlich vermuten würde, die aber bekämpft, verneint und unter den Tisch gekehrt wird, noch schlimmer im Islam, denn so ein zusammenhängendes Weltbild würde womöglich den freien Willen relativieren, und damit am Ende sogar eines Tages die Rechtssprechung.

freundliche Grüße

Postings-Verschiebungen

geschrieben von: Drahbeck

Datum: 02. Juli 2008 14:17

Ich hoffe, ich ziehe mir nicht den Unwillen der Betroffenen zu.
Der Thread „Bewahrt euch in Gottes Liebe" wäre ja als einzelner Thread ziemlich groß und damit auch zugleich auch unübersichtlich.
Ich habe versucht einige Postingsverschiebungen vorzunehmen, im Interesse der Überschaubarkeit, und hoffe auf entsprechendes Verständnis.
Danke!

Re: Postings-Verschiebungen

geschrieben von: . +

Datum: 02. Juli 2008 21:29

Man kann Rückblickend wirklich mit Fug und Recht behaupten, dass das alte Parsimony Forum technisch und in der Moderation das professionellste Forum war.

Und ich schreibe in den verschiedensten Foren.

Nach 5 Monaten Mysnip kann man aber sagen dass Mysnip tatsächlich eine weitere Verbesserung darstellt.
Hätte man jetzt die Wahl zwischen Mysnip und Parsimony, ich würde mich sofort für Mysnip entscheiden.

Technisch begeistert es mich im Moment am meisten, das es mir gelingt hier Filme so in den Beitrag einzubinden das man sie im Postingsfenster betrachten kann ohne ein neues Browserfenster zu öffnen.
Ich kann X nur empfehlen das mal für seine YouTube Filme auszuprobieren.

Das sich Manfred damals bei der Foren-Suche Zeit gelassen hat, hat sich ausgezahlt.

Ein technisches Beispiel:
Bis vor ein paar Tagen war auch das Forum von Ricarda noch interessant.
Leider ist dort gestern nach dem Bewahrebuch Beitrag die Bilderfunktion wieder auf die alte Einstellung zurückgestellt worden.
Bilder werden jetzt automatisch wie schon früher auf Briefmarkengröße verkleinert.
Dass sieht jetzt so aus:

www.zeugenjehovas-ausstieg.de/01-forum-zj/index.php?topic=269.msg4504#msg4504

Das Bild hat in Wirklichkeit folgendes Aussehen:

Schade und für mich Indiskutabel.

Nach Freud würde ich das wegschicken eines solchen Beitrages psychologisch mit dem tragen einer viel zu kurzen Krawatte gleichsetzen.
Vielleicht weiß der eine oder andere was ich damit meine.

Ich kann aber verstehen dass man es dort für notwendig erachtete technisch das Forum zu verändern und die Bilder zu verkleinern.
Wer will kann es ja mal ausprobieren und sein Browserfenster in dem Ricardaforum stark verkleinern.
Kleiner als die Faximile des Bewahrungsbuches.
Und versucht jetzt dort mal eines der Faximile-Bilder zu lesen.

Ihr werdet feststellen dass dies nicht möglich ist.
Warum?
Wegen der mangelhaften Forenprogrammierung - Ricarda kann da nichts dafür.
Der Scrollbalken liegt nämlich am Ende jedes Posting-Beitrages.
Wenn man eines der oberen Bilder sehen will muss man zum Beitragende scrollen.
Dort den Breiten-Scrollbalken verschieben und wieder nach oben scrollen.
Probiert das mal aus und ihr werdet mysnip lieben.

Auch im Mysnip-Forum können, für eine kleine Bildschirmauflösungen, die Bilder zu breit sein.
ABER!
Bei Mysnip ist der Scrollbalken normal im Browserfenster und man kann das Faximile bequem und in Ruhe lesen.

Früher verwendete ich für die Bilder eine 800Pixel Breite, momentan stelle ich die Bilder auf eine 1000Pixel Breite ein.
Es sei an dieser Stelle Angemerkt das meine Bildschirme eine Bildschirmeinstellung von 3360Pixel Breite haben.

Allein schon bei der Auswahl des Mysnip-Forums zeigte sich die Erfahrung des Forenbetreibers.

Abgesehen davon kenne ich kein Forum das derart professionell geführt wird wie dieses.
Wie Manfred das macht ist es genau richtig.

Die Postingverschiebung speziell bei dem Bewahrungsbuch finde ich absolut professionell.
Ich fand es selber gestern fast schade dass ich wieder auf diesen Forenstrang antwortete.
Ich fände es sogar gar nicht schlecht wenn man den Buchrezesionsstrang ganz abschließt, dann würden Automatisch die Antworten extra gesetzt.

Soviel also zu der Frage Unwillen oder Zustimmung.

Wobei ich es besonders schätze das ich nachträglich noch Rechtschriftfehler ausbessern kann.
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