Ein beispielhafter Disput in Sachen Evolution - respektive deren gegenteiliger Meinung

Bezirkskongress 2010 - Veröffentlichungen / "Intelligent Design" (1)
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 11. August 2010 23:32
2004 veröffentlicht die WTG im:

www.watchtower.org/x/20040622/article_02.htm
ERWACHET! vom 22. Juni
,,Die Welt der Lebewesen ist voll von Zeugnissen für Voraussicht und Planung - und weist somit auf einen intelligenten Planer hin ...

Wie etwa der Mathematiker William A. Dembski schrieb, zeichnen sich die beobachtbaren Eigenschaften der Natur durch ,,
intelligentes Design" aus ... "

2009 veröffentlicht die WTG im:

www.watchtower.org/x/20090901a/article_01.htm
WACHTTURM vom 1. September
,,Wie das Buch Nanomedicine erklärt, sind im menschlichen Körper üblicherweise 41 grundlegende chemische Elemente zu finden ...

Wie soll dieses unvorstellbar komplizierte und genial strukturierte biologische Gebilde ins Dasein gekommen sein? Durch blinden Zufall oder durch
intelligentes Design?"


2010 vergleicht die WTG das menschliche Genom (Gesamtheit der Erbinformation in einer Zelle) mit einer CD und verbindet damit die Frage:

DER URSPRUNG DES LEBENS - FÜNF FRAGEN KRITISCH BELEUCHTET S. 16
,,EIN BUCH OHNE VERFASSER?

Trotz der Fortschritte in der Nanotechnik kann kein Datenträger auch nur annähernd eine solche Kapazität erreichen. Dennoch passt der Vergleich mit einer CD. Vielleicht beeindruckt uns ja ihre symmetrische Form, die schimmernde Oberfläche oder das kompakte
Design. Niemand würde bezweifeln, dass Intelligenz dazugehört, so einen Informationsträger zu entwickeln ...

Es ist bestimmt nicht weit hergeholt, die DNA mit einer CD oder einem Buch zu vergleichen. In einem Sachbuch über das Genom heißt es: ,Die Vorstellung vom Genom als Buch ist streng genommen nicht einmal eine Metapher, sondern sie ist buchstäblich wahr. Ein Buch enthält digitale Information ... Für das Genom gilt das Gleiche.'"

Welche Personen werden mit "Intelligent Design" in Zusammenhang gebracht?

GWUP - Die Skeptiker - Artikel von Thomas Waschke:

www.gwup.org/infos/themen-nach-gebiet/785-intelligent-design-eine-alternative-zur-naturalistischen-wissenschaft?catid=84%3AKreationismus]Intelligent Design - Eine Alternative zur naturalistischen Wissenschaft?
,,Auffällig ist, dass die deutschen Web-Seiten, auf denen ID vertreten wird, vor allem von Zeugen Jehovas (wie W. E. Lönnig, F. Meis oder M. Rammerstorfer), Kreationisten im engen Sinne (etwa der Studiengemeinschaft Wort und Wissen) oder doch zumindest als eher fundamentalistisch zu bezeichnenden Gruppen wie dem ,,Professoren-Forum" betrieben werden (dies ist nach eigenen Worten ,,ein Netzwerk von Professorinnen und Professoren verschiedener Fachrichtungen, die die christliche Weltsicht nachhaltig und überzeugend im akademischen Raum zur Geltung bringen wollen")"[/quote]
- www.weloennig.de/internetlibrary.html
Wolf-Ekkehard Lönnig
- www.intelligentdesigner.de/
Karl Friederich Meis
- members.liwest.at/rammerstorfer/
Markus Rammerstorfer
Re: Bezirkskongress 2010 - Veröffentlichungen / "Intelligent Design" (1)
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 12. August 2010 04:52
Die Kirchen wollen einer Meldung zufolge, erstmals in diesem Jahre einen "Tag der Schöpfung" begehen. Und da haben etwa die evangelischen Kirchen nichts dagegen einzuwenden, dass selbiger von der Griechisch-Orthodoxen Kirche kreiert ist
Von der rund 50 Millionen Christen repräsentierende Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen ist da die Rede, welche da mitmachen

www.jesus.de/blickpunkt/detailansicht/ansicht//169917kirchen-in-deutschland-begehen-erstmals-tag-der-schoepfung.htm

Die Plattform welche diese Meldung verbreitete, hat auch eine Diskussions-Option.
Ohne mich nun in deren Tiefen zu "verirren" fiel mir da so ein Satz ins Auge. Und zwar der
"Ach, wusste ich noch gar nicht das am 3 September die Welt erschaffen wurde. Wie hat man das nur wieder herausgefunden?"

Tja wie hat man das wohl "herausgefunden"
Antwort "herausgefunden" hat es wohl schon ein verblichener Bischof namens James Ussher.
Seine "umwerfende" Erkenntnis war auch einem Herrn namens Werner Keller in dessen Buch "Und die Bibel hat doch recht" der Erwähnung wert.
Allerdings, dass muss eingeräumt werden, Ussher via seines Sprachrohres Keller nannte dafür den 26. Oktober. Ein "passendes" Jahr hatte er auch noch. Das Jahr 4004 v. u. Z.

Da es bekanntermaßen immer welche gibt, die noch "genauer" als die "Genauen" sind, darf man sich ja vielleicht nicht wundern, dass nunmehr auch noch ein 3. September auf dem Ententeichen, jenen Grünalgenverseuchten Gewässer herum schwimmt, welche noch nicht einmal einen fünf Zentimeter tiefen Blick in die Tiefe erlaubt.
Trotzdem meinen ihre Verfechter, wirklich "tief" durchzublicken.

Das sogenannte Intelligente Design ist für seine besonders lautstarken Verfechter, der "Türöffner" um letztendlich beim 26. Oktober (oder meinetwegen auch 3. September) als der Weisheit "allerletzter Schluss" zu gelangen.

Aber wie gesagt, es gibt ja immer wieder mal welche, die da "genauer" als die "Genauen" sind. Solche Typen konnte man ja auch im Zeugen Jehovas-Bereich besonders "bewundern".
Besagte die Ussher'sche Rechnung, im Jahre 1996 würden jene ominösen "6000 Jahre" ihre Ende finden, befanden die "genaueren" ZJ-Narren. Nein, das sei schon 1975 der Fall.
Ein solcher Supernarr wurde zeitgenössisch denn mal für eine Fernsehsendung im Jahre 1974 interviewt. Und da hielt man ihm auch vor, ob das nicht eine zu fixe Narenidee sei.
Nein meinte jener Herr kraft seiner Wassersuppe.
Und da die "genauen" ZJ-Narren bei ihren Theorien auch immer den Begriff einer Generation mit ins Spiel bringen, ist ihr neuestes Narren-Kunststück einer Gummiband-Generation wohl auch nicht mehr verwunderlich.
Von Narren etwas anderes zu erwarten, wäre in der Tat närrisch!

Zur 1974er Fernsehsendung
Die "Weisheit" des Herrn Ussher
Die Gummiband-Generation
19142Ussher
Re: Bezirkskongress 2010 - Veröffentlichungen / "Intelligent Design" (1)
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 13. August 2010 00:01
2010 möchte die WTG den Leser ihrer Publikation auf einen "Rundgang" in das Modell der menschlichen Zelle mitnehmen.
Sie bezeichnet dieses Modell als Museum.

WTG Broschüre 2010 DER URSPRUNG DES LEBENS - FÜNF FRAGEN KRITISCH BELEUCHTET S. 13, 14, 17, 19, 20]
,,Stark vereinfacht dargestellt ist das Thema DNA relativ verständlich und außerdem unglaublich fesselnd. Sehen wir uns also noch einmal das Innere einer Zelle an - diesmal einer menschlichen. Das Museum, das wir gleich besuchen, ist das Modell einer 13 000 000-fach vergrößerten Zelle, so groß wie ein Stadion für 70 000 Besucher.

Beim Eintritt in das
Museum kommt man sofort ins Staunen. Es ist eine Wunderwelt voller bizarrer Formen und Strukturen. Etwa in der Mitte befindet sich der Zellkern, eine Kugel mit einem Durchmesser von 65 Metern. Dieses Ziel steuern wir an ...

Während wir in Gedanken versunken dastehen, geht uns die Frage durch den Kopf, ob im Zellkern auch alles so starr angeordnet ist wie in dem
Museum oder ob sich da etwas bewegt ...

Dieses
Museum und der Einfallsreichtum seiner Architekten und Ingenieure beeindrucken uns gewaltig. Aber was wäre erst, wenn sich hier alles in Bewegung setzen würde und man die unzähligen Abläufe in der menschlichen Zelle gleichzeitig beobachten könnte? Was für ein unglaubliches Spektakel!

In diesem Moment wird uns klar, dass ja jetzt gerade lauter Miniaturmaschinen in den 100 Billionen Zellen unseres Körpers arbeiten! Unsere DNA wird pausenlos gelesen und liefert die Bauanleitung für Hunderttausende verschiedene Proteine - für Enzyme, Gewebe, Organe und so weiter. Sie wird rund um die Uhr kopiert und Korrektur gelesen, sodass in jeder neuen Zelle auch wieder eine komplette Bauanleitung zur Verfügung steht ...

WAS ERGIBT SICH DARAUS?

Wieder stellt sich die Frage, wer die Bauanleitung geschrieben hat. Die Bibel deutet an, dass sich hinter dem ,,Buch" mit all den Anweisungen ein höheres Wesen als Verfasser verbirgt. Passt dieser Gedanke aber noch in unsere aufgeklärte Zeit?

Hierzu eine Überlegung: Können Menschen ein
Museum, wie hier beschrieben, überhaupt bauen?"

Stichwort Museum: Im Schloss Rosenstein, Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart, diskutierten die ID-Vertreter Lönnig und Rammerstorfer am 24.11.2009 über:

www.weloennig.de/Podiumsdiskussion.pdf
Podiumsdiskussion.pdf

"Design ohne Designer?"

Dieselbe Fragestellung findet sich auch in einer Abhandlung zu ID im WACHTTURM vom 15. August 2007:

www.watchtower.org/x/20070815/article_01.htm
OFFIZIELLE WEBSITE DER ZEUGEN JEHOVAS

"Design ohne Designer?"

achdulieberdarwin.blogspot.com/2009/11/design-ohne-designer-ein-bericht.html
DESIGN OHNE DESIGNER? Ein Bericht zu einer Podiumsdiskussion
,,Gastbeitrag von Hansjörg Hemminnger"

Re: Bezirkskongress 2010 - Veröffentlichungen / "Intelligent Design" (1)
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 13. August 2010 10:24
Danke mysnip für die interessanten Links!

Bei der Diskussion, der Link ganz unten, zeigt, was man auch in einem anderen Forum verfolgen kann: BEIDE Seiten gehen von einem Vorverständnis aus, dann ergibt dies Argumente zirkelschlüssiger Art. Wobei man auch ausklammern könnte, dass der Designer unbedingt ein Jehova sein müsse, die Ablehner eines intelligenten Schöpfers, würden auch nicht Manitu oder Wotan akzeptieren.

Aus dem Protokoll die Schlusssätze:

...Es hätte auch keinen Grund gegeben, den Auftritt der Befürworter eines „intelligenten Designs“ zu verhindern. Die wissenschaftlichen Gegenargumente wurden überzeugend vorgebracht, und für Personen mit Sachkenntnis gab es einige Erkenntnisgewinne. Subjektiv sah es nach einem Punktsieg für die Wissenschaft aus, aber diese Effekte hingen von den Vorannahmen der Zuhörerinnen und Zuhörer ab. Der Mut der Veranstalter ist jedoch an sich sehr anerkennenswert. Immerhin kann man nun nicht sagen, die Kritiker hätten im Darwin-Jahr gar keine Gelegenheit bekommen, sich öffentlich zu äußern. Auf der anderen Seite ließ sich die Attraktivität der Pseudowissenschaft „intelligent design“ in einem solchen Rahmen kaum diskutieren, und wohl gar nicht abbauen. Sie beruht nicht auf wissenschaftlichen, eigentlich auch nicht auf philosophischen oder theologischen, Argumenten, sondern auf dem Wunsch nach einem geschlossenen Weltbild, das Sicherheit vermittelt. Und dieser Wunsch ist naturwissenschaftlich in der Form einer Debatte kaum reflektierbar. Zitatende

Es wird meist so argumentiert: Die evolutionistischen Vertreter der Entwicklung des Lebens durch ein "Chemisches Dings" - Terminus "Zufall" lässt man nicht gelten - meinen, mit Hinweis auf diese Formeln, die Entwicklung von der Amöbe bis zum Elefanten sei ein Prozess ohne Einfluss durch einen intelligenten Macher. So macht man eine Hypothese zum angeblich erwiesenen Wissen, ohne diese Annahmen durch Versuche oder Demonstrationen nachweisen zu können...

Auf diese kritische Gegenrede muss sich jeder Evolutionist einstellen, wenn er versucht die Zeugen Jehovas von seiner Theorie zu überzeugen.
Re: Bezirkskongress 2010 - Veröffentlichungen / "Intelligent Design" (1)
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 14. August 2010 14:37
Hallo Gerd,
Vorurteile und Leidenschaften engen uns alle manchmal ein. Die Diskussion um "Intelligent Design" oder "Evolution" ist nicht meine, da hör ich nur zu. Skeptisch machen mich Absolutheitsansprüche ohnehin. Den überwiegenden Teil der auf uns einstürzenden Informationen können wir schwer nachvollziehen, geschweige denn überprüfen. Wir verlassen uns also auf andere und übernehmen leider zu gern genau das, was dem eigenen Weltbild entgegenkommt. Was wissen wir schon wirklich?

Erstaunlich finde ich, daß ID-Anhänger, wie Lönnig, gerade den www.weloennig.de/RSGID1.html´
"Wasserschlauch (Utricularia vulgaris)" zur Argumentation heranziehen.
"Intelligentes Design" mag ja punktuell zutreffen, aber wie passt diese Pflanze zu ihrem gesamten Gottesbild?

www.plantarara.com/"DER GRÜNE TOD - plantarara - Spezialgärtnerei für Fleischfressende Pflanzen "

www.plantarara.com/carnivoren_galerie/utricularia/utricularia.htm
"Utricularia - Wasserschlauch"

Mir geht es in diesem Thread hauptsächlich darum, wer die Wortschöpfung - "Intelligent Design" - benutzt und wohin damit gelenkt wird.

Interessant ist, die Broschüre "Das Leben - Reiner Zufall? (2010)" mit der "Erwachet! - Sonderausgabe" von September 2006 "Gibt es einen Schöpfer?" zu vergleichen.
Re: Bezirkskongress 2010 - Veröffentlichungen / "Intelligent Design" (1)
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 14. August 2010 15:30

X ~ mysnip
Hallo Gerd,
Interessant ist, die Broschüre "Das Leben - Reiner Zufall? (2010)" mit der "Erwachet! - Sonderausgabe" von September 2006 "Gibt es einen Schöpfer?" zu vergleichen.

Hallo mysnip,

hier 2 Musterseiten der von dir genannten neuen Broschüre:

picture: http://lh5.ggpht.com/_W-U-4B2chuk/TGPRomuXHeI/AAAAAAAADLg/bwLuuKfeSVI/s512/image0-2.jpg

picture: http://lh4.ggpht.com/_W-U-4B2chuk/TGPRqI3AxrI/AAAAAAAADLk/830Y6eJtT9M/s512/image0-3.jpg

Was war im Erwachet 2006 zu lesen?

Re: Bezirkskongress 2010 - Veröffentlichungen / "Intelligent Design" (1)
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 14. August 2010 15:40
IRRTUM!

Die 2 Scans oben sind aus dem Heft "Der Ursprung des Lebens" - auch neu!

Nun die 2 Seiten aus "Das Leben: Reiner Zufall?"

picture: http://lh4.ggpht.com/_W-U-4B2chuk/TGPQo4FhfbI/AAAAAAAADLU/uCrqZ1nF-wM/s512/image0.jpg

picture: http://lh5.ggpht.com/_W-U-4B2chuk/TGPQqbaIWuI/AAAAAAAADLc/VaZw0qekgrA/s512/image0-1.jpg

Re: Bezirkskongress 2010 - Veröffentlichungen / "Intelligent Design" (1)
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 17. August 2010 00:01

Gerd B.
Was war im Erwachet 2006 ... ?

2010 gibt die WTG in ihrer Broschüre "Das Leben - Reiner Zufall" Abbildungen von 2006 aus der
www.watchtower.org/x/200609/article_02.htm"Erwachet! - Sonderausgabe - Gibt es einen Schöpfer?"wieder.

vgl.:
2010: Seite 13/14 mit 2006: Seite 7

2010: Seite 23 mit 2006: Seite 17

2010: Seite 27 mit 2006: Seite 2

2010: Seite 21 mit 2006: Seite 16

2010 liest man folgende weiterspinnende Frage auf Seite 29:

,,Spielt es eine Rolle, was ich glaube?"

2006 fragt die Gesellschaft auf Seite 29:

,,Ist es wichtig, was man glaubt?"

Seite 29 aus der "Sonderausgabe 2006" fand ich auf "watchtower.org" nicht, aber Seite 10 mit dem Angebot zielführender www.watchtower.org/x/200609/article_03.htm
Missionierungsschriften [unten].

Lönnig-Zitate sind 2010 und 2006 publiziert. 2010 wurde gekürzt:

2006
ERWACHET! September S. 14 ]
,,Spätestens in den 1980er Jahren erwiesen sich die Hoffnungen und die Euphorie weltweit als Fehlschlag. Als separater Forschungszweig wurde die Mutationszüchtung in den westlichen Ländern eingestellt. Die allermeisten Mutanten wiesen einen ,negativen Selektionswert' auf, das heißt, sie waren lebensunfähig oder anfälliger als Wildarten."

2010
WTG-Broschüre DAS LEBEN - REINER ZUFALL? S. 20 ]
,,Spätestens in den 1980er- Jahren erwiesen sich die Hoffnungen und die Euphorie weltweit als Fehlschlag. Als separater Forschungszweig wurde die Mutationszüchtung in den westlichen Ländern eingestellt. Die allermeisten Mutanten ... waren lebensunfähig oder anfälliger als Wildarten."

2006

ERWACHET! September S. 15
,,Durch Mutation kann aus einer Art [einer Pflanze oder eines Tieres] keine völlig neue entstehen. Diese Schlussfolgerung stimmt sowohl mit der Summe aller Erfahrungen und Ergebnisse der Mutationsforschung des 20. Jahrhunderts überein als auch mit den Gesetzen der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Aus dem Gesetz der rekurrenten Variation folgt also, dass genetisch genau definierte Arten echte Grenzen haben, die durch zufällige Veränderungen des Erbguts weder aufgehoben noch überschritten können."

2010
WTG-Broschüre DAS LEBEN - REINER ZUFALL? S. 20]
,,Durch Mutation kann aus einer Art [einer Pflanze oder eines Tieres] keine völlig neue entstehen. Diese Schlussfolgerung stimmt sowohl mit der Summe aller Erfahrungen und Ergebnisse der Mutationsforschung des 20. Jahrhunderts überein als auch mit den Gesetzen der Wahrscheinlichkeitsrechnung." ... ,,genau definierte Arten echte Grenzen haben, die durch zufällige Veränderungen des Erbguts weder aufgehoben noch überschritten werden können."

Re: Bezirkskongress 2010 - Veröffentlichungen / "Intelligent Design" (1)
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 26. August 2010 18:19
2010 ist zu lesen:

WTG- Broschüre DAS LEBEN: REINER ZUFALL? S. 22
,,Etliche Wissenschaftler sträuben sich, den Gedanken an einen intelligenten Designer auch nur zu erwägen."

Doch es gibt auch den pensionierten Wissenschaftler Lönnig, der an einen intelligenten Designer glaubt:

,,Ende der 1930er-Jahre begeisterten sich Wissenschaftler für eine neue Idee. Damals akzeptierte man bereits allgemein die Lehre von der natürlichen Auslese, wonach der Organismus, der seiner Umwelt am besten angepasst ist, überlebt und sich durchsetzt. Man war auch überzeugt, dass durch ungesteuerte Mutationen neue Pflanzenarten entstehen. Deshalb glaubte man, durch eine gezielte Auslese von Mutationen das Gleiche erreichen zu können - nur besser und effektiver. ,,Unter Biologen im Allgemeinen sowie Genetikern und Züchtern im Besonderen machte sich Euphorie breit", sagt Wolf-Ekkehard Lönnig, langjähriger Mitarbeiter des Max-Planck-Instituts für Züchtungsforschung in Deutschland.* Was war der Grund für diese Euphorie? Lönnig, der sich rund 30 Jahre mit Mutationsgenetik an Pflanzen beschäftigte, erklärt: ,,Es wurde eine Revolution der traditionellen Pflanzen- und Tierzucht erwartet. Man dachte, man würde durch Induktion und Selektion positiver Mutationen neue und bessere Pflanzen und Tiere erhalten."20 Einige Genetiker hofften sogar, dass dabei völlig neue Arten herauskommen würden.
Wissenschaftler in den USA, in Asien und Europa starteten großzügig geförderte Forschungsprojekte. Bei ihrer Arbeit verwandten sie Methoden, mit denen sie die Evolution beschleunigen wollten. Was brachten über 40 Jahre intensive Forschung? ,,Der Versuch, durch Bestrahlung [die Mutationen hervorruft] ertragreichere Sorten zu züchten", sagt der Forscher Peter von Sengbusch, ,,erwies sich trotz eines großen finanziellen Aufwands weitgehend als Fehlschlag."21
Lönnig führt dazu aus: ,,Spätestens in den 1980er-Jahren erwiesen sich die Hoffnungen und die Euphorie weltweit als Fehlschlag. Als separater Forschungszweig wurde die Mutationszüchtung in den westlichen Ländern eingestellt. Die allermeisten Mutanten ... waren lebensunfähig oder anfälliger als Wildarten." *
Immerhin können Wissenschaftler jetzt nach rund 100 Jahren Mutationsforschung - davon 70 Jahre gezielte Mutationszüchtung - eindeutige Aussagen darüber machen, ob durch Mutationen neue Arten entstehen oder nicht. Nach einer eingehenden Prüfung der Beweislage
sagt Lönnig: ,,Durch Mutationen kann aus einer Art [einer Pflanze oder eines Tieres] keine völlig neue entstehen. Diese Schlussfolgerung stimmt sowohl mit der Summe aller Erfahrungen und Ergebnisse der Mutationsforschung des 20. Jahrhunderts überein als auch mit den Gesetzen der Wahrscheinlichkeitsrechnung."
Kann sich also durch Mutationen aus einer Art eine völlig neue Art entwickeln? Die Fakten sprechen dagegen.
Lönnig kommt durch seine Forschung zu dem Schluss
, dass ,,genau definierte Arten echte Grenzen haben, die durch zufällige Veränderungen des Erbguts weder aufgehoben noch überschritten werden können".22
Wenn also schon hochintelligente Wissenschaftler nicht in der Lage sind, neue Arten zu schaffen, indem sie Mutationen küstlich herbeiführen und positive Mutationen auswählen, wie groß ist dann die Wahrscheinlichkeit, dass durch bloßen Zufall, sprich ohne Intelligenz, so etwas zustande kommt? Wenn die Forschung ganz klar gezeigt hat, dass durch Mutationen keine

WTG- Broschüre DAS LEBEN: REINER ZUFALL? S. 19/20
völlig neuen Arten entstehen können, wie soll die Makroevolution dann überhaupt stattgefunden haben?

* Lönnig glaubt, dass das Leben erschaffen wurde
. Seine hier abgedruckten Kommentare geben seine eigene Ansicht wieder und sind keine Darstellung der Auffassung des Max-Planck-Instituts für Züchtungsforschung.

* Bei Mutationsexperimenten stellte man wiederholt fest, dass die Anzahl neuer Mutanten kontinuierlich abnahm und gleichzeitig immer wieder dieselben Mutanten auftraten. Auch kam weniger als ein Prozent der Pflanzenmutationen für weitere Forschung infrage, und davon eignete sich im Endeffekt weniger als ein Prozent für die kommerzielle Nutzung. Doch nie wurde auch nur eine einzige völlig neue Art geschaffen. Die Ergebnisse der Mutationszüchtung bei Tieren waren noch enttäuschender als bei Pflanzen. Man gab die Sache schließlich weitestgehend auf.

20. Wolf-Ekkehard Lönnig: ,,Expectations in Mutation Breeding". Mutation Breeding, Evolution, and the Law of Recurrent Variation, 2005, S. 48 und Interview mit Wolf-Ekkehard Lönnig.

21. Wolf-Ekkehard Lönnig: Mutation Breeding, Evolution, and the Law of Recurrent Variation, 2005, S. 48-51

22. Wolf-Ekkehard Lönnig: Mutation Breeding, Evolution, and the Law of Reccurent Variation, 2005, S. 49, 50, 52, 54, 59, 64 und Interview mit Wolf-Ekkehard Lönnig"

2006 noch wurde Lönnig der Öffentlichkeit als Zeuge Jehovas vorgestellt:

ERWACHET! September 2006 S. 21
,,WOLF-EKKEHARD LÖNNIG - Kurzporträt:
In den letzten 28 Jahren habe ich wissenschaftlich über Mutationen bei Pflanzen gearbeitet. Seit 21 Jahren bin ich in Köln beim Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung tätig.
Schon fast 30 Jahre lang nehme ich auch Aufgaben als Ältester einer Versammlung der Zeugen Jehovas wahr."

Warum macht die WTG in der Broschüre von 2010 keine Angabe, daß Lönnig derselben Religiongemeinschaft angehört wie die Herausgeber?

Re: Bezirkskongress 2010 - Veröffentlichungen / "Intelligent Design" (1)
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 11. September 2010 12:08
2006 hieß es:

ERWACHET! September S. 21
,,Viele Naturwissenschaftler erkennen, dass in der Natur alles wohl durchdacht aufgebaut ist. Für sie ist es unlogisch, dass die hohe Komplexität der Lebewesen ein Zufallsprodukt sein soll. Daher glaubt eine Reihe von Wissenschaftlern an einen Schöpfer.

Einige davon sind Zeugen Jehovas
geworden.

Sie sind überzeugt, dass der Gott der Bibel das materielle Universum entworfen und erschaffen hat. Wieso sind sie zu diesem Schluss gelangt? Erwachet! hat einige von ihnen befragt. Es ist interessant, was sie zu sagen haben."

Befragt wurde u.a. Lönnig.

2010 gibt die WTG in der Broschüre "Das Leben: Reiner Zufall?" Lönnig auch wieder, verschweigt aber diesmal, dass er ZJ ist. Warum?

2004 schrieb:

www.unser-auge.de/DieZeit_analyse.html
LÖNNIG
,,Weiter ist mir nicht bekannt, dass die Wachtturm-Gesellschaft - außer natürlich in Lebensberichten - zu ihrer Religionsgemeinschaft gehörende Wissenschaftler zitiert, um in ihren Schriften wissenschaftliche Aussagen zum Thema Schöpfung zu bestätigen (der Grund ist wohl ganz einfach der, dass jeder aussenstehende Leser sofort einwenden würde, dass man natürlich mit den - salopp formuliert - "eigenen Leuten" sehr viel bestätigen kann).

Re: Was ist der Zweck dieser Veröffentlichungen? / "Intelligent Design" (2)
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 05. Oktober 2010 17:18
In der Broschüre "Das Leben: Reiner Zufall", herausgegeben von der WTG 2010, wird der Leser gefragt:

S. 2
,,Was denken Sie? ...

Sollte man ... einfach der Behauptung Glauben schenken, es gebe keinen
intelligenten Schöpfer und die Bibel sei unglaubwürdig?

Oder wäre es nicht besser, einmal zu untersuchen, was die die Bibel tatsächlich sagt?

Wem kann man glauben und vertrauen? Der Bibel oder der Evolutionslehre? ...

Warum nicht der Sache auf den Grund gehen?"

Nachdem Seite 10 kurz die Fülle von Leben in der Erde, der Luft und im Wasser behandelt, eine weitere Frage:

,,Ist diese eindrucksvolle Vielfalt des Lebens durch bloßen Zufall entstanden?"

Wissenschaftler und Ingenieure, so zu lesen in der WT-Veröffentlichung, seien im "wahrsten Sinne des Wortes bei den Pflanzen und Tieren in die Lehre gegangen". Das heißt, Menschen ahmen mit ihren Formen oft Vorbilder in der Natur nach. Die Herausgeber fragen darauf bezogen:

S. 11

,,Wer hatte die Idee?"

Seite 15 die "Logische Schlussfolgerung" der Autoren:

,,Das auffällige Design in der Natur veranlasst viele, sich dem Eindruck des Bibelschreibers Paulus anzuschließen, der sagte. ,,Seine [Gottes] unsichtbaren Eigenschaften werden seit Erschaffung der Welt deutlich gesehen, da sie durch die gemachten Dinge wahrgenommen werden, ja seine ewigwährende Macht und Göttlichkeit, sodass sie unentschuldbar sind" (Römer 1:19, 20)."

Nach den vorbereitenden Fragen stellt die WATCH TOWER BIBLE AND TRACT SOCIETY OF PENNSYLVANIA noch diese:

S. 32
,,Warum spielt es eine Rolle, was man glaubt?

Re: Was ist der Zweck dieser Veröffentlichungen? / "Intelligent Design" (2)
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 02. November 2010 18:43

WTG- Broschüre 2010 DAS LEBEN: REINER ZUFALL? S. 32

,,Warum spielt es eine Rolle, was man glaubt?"

Was bezweckt obige Frage?

WTG- Broschüre DAS LEBEN: REINER ZUFALL S. 29

,,Viele Verfechter der Evolutionstheorie behaupten, es gebe keinen Gott beziehungsweise Gott kümmere sich nicht um uns. Damit würde die Zukunft der Menschheit ausschließlich in den Händen von Politikern, Intellektuellen oder religiösen Führern liegen."

In den Händen von "religiösen Führern"?

WTG- Broschüre DAS LEBEN: REINER ZUFALL? S.29

,,Wenn man allerdings in die Vergangenheit blickt, ist dieser Gedanke geradezu beängstigend."

Dem kann man beipflichten und das nicht nur mit Blick auf die Vergangenheit, sondern auch auf die Gegenwart.

WTG- Broschüre 2010 DER URSPRUNG DES LEBENS - FÜNF FRAGEN KRITISCH BELEUCHTET S. 30

,,Viele möchten sich allerdings gar nicht mit der Bibel beschäftigen, weil sie von der Religion enttäuscht sind."

Von religiösen Organisationen sind viele enttäuscht, das stimmt.

WTG- Broschüre DAS LEBEN: REINER ZUFALL S. 29

,,Wenn man der Bibel glauben kann, hat das Leben definitiv einen Sinn. Unser Schöpfer hat nämlich mit allen, die sich auf seine Seite stellen, Überwältigendes vor (Prediger 12:13). Er verspricht ein Leben ohne Kriege, Chaos und Korruption, eine Welt, in der es nicht einmal mehr den Tod gibt ... "

Ein verlockendes Angebot! Aber was bedeutet: "sich auf seine Seite stellen"?

WTG- Broschüre 2010 DER URSPRUNG DES LEBENS - FÜNF FRAGEN KRITISCH BELEUCHTET S. 3

,,Schon die Bibel warnt davor, irgendetwas blind zu glauben. In Sprüche 14:15 heißt es: ,Ein Unerfahrener glaubt jedem Wort, aber der Kluge achtet auf seine Schritte'"

Es wird geraten:

WTG- Broschüre 2010 DER URSPRUNG DES LEBENS - FÜNF FRAGEN KRITISCH BELEUCHTET S. 3

,,Die Bibel fordert auch dazu auf, mit ,Vernunft' an eine Sache heranzugehen und sich selbst zu überzeugen, bevor man etwas glaubt (Römer 12:1, 2).

Ein guter Rat den die WTG gibt.

WTG- Broschüre 2010 DAS LEBEN: REINER ZUFALL? S. 29

,,Millionen Menschen rund um den Globus sind davon überzeugt, dass es enorm bereichert, sich mit Gott zu beschäftigen und so zu leben wie er es möchte."

Welche "Millionen Menschen" leben so, wie Gott bzw. der "intelligente Designer" es möchte?
Gehören diese Menschen einer religiösen Organisation an und dürfen sie "sich selbst " überzeugen oder müssen sie "blind" glauben?
Wer ist der "Designer"?

Re: Was ist der Zweck dieser Veröffentlichungen? / "Intelligent Design" (2)
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 03. November 2010 06:48
Eine uralte Weisheit besagt, der Mißbrauch einer Idee - oder auch der Bibel - durch subversive Machenschaften, Kirchen, Sekten usw. - hebt NICHT automatisch den ordentlichen Gebrauch auf!

Wer die Broschüren kritisiert, möge sie INHALTLICH analysieren, widerlegen etc. und sie nicht a priori für illegal darstellen, nur weil sich die Autoren, mit dem Wissen Aussenstehender, einen schöpferischen Meinungsmix zusammenstellten.

Frage: was stimmt inhaltlich nicht in den 2 Broschüren?
Ich habe sie bei mir und noch was wichtiges: ich habe sie GELESEN!

Um die sonstigen Ideen der Wachtturmleute zu widerlegen, gibt es in dieser HP mehr als genug Fakten, die die Zeugen besser aufs "Kreuz" legen, als die Fragestellung zu 2 Anti-Evolutions-Broschüren -

meint, freundlich grüßend

Gerd
Re: Was ist der Zweck dieser Veröffentlichungen? / "Intelligent Design" (2)
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 03. November 2010 08:19
Zu diesen neueren WTG-Broschüren kann ich persönlich nichts weiter sagen, aus dem Grunde, dieweil ich sie nicht vorzuliegen habe.
Freiwillig bekommen mich "keine zehn Pferde über die Schwelle eines Königreichssaales". Und obwohl ich etwa ebay-Angebote relativ aufmerksam beobachte, habe ich auch dort, bisher kein entsprechendes Angebot registriert.
Das also erst mal zum mehr formalen.
Ergo kann ich mich nur auf das beschränken, was ich auch persönlich vorzuliegen habe.
Da wäre beispielsweise die thematische Broschüre mit dem Titel:
"Die Bibel gegen die Evolutionstheorie" (1918 erschienen).
In ihr las man auch:

"Die große Pyramide im Nildelta lieferte zum Beispiel den Beweis, dass sie in Übereinstimmung mit den neuesten astronomischen Resultaten errichtet worden ist." (S. 13).
So so, mag man dazu nur einstweilen sagen. Selbst wenn dem so sein sollte, stellt sich die weitere Frage, welche Schlußfolgerungen denn nun aus dieser "Erkenntnis" abgeleitet werden.
Offenbar auch die:

"Der Evolutionstheorie gemäß gibt es keine Sünde der Welt, es sei denn Sünde sich zu entwickeln und aufwärts strebend fortzuschreiten. Nach ihrer Lehre bedarf der Welt keines Erlösers, denn da man nicht sagen kann, dass zur Vollkommenheit fortschreiten Sünde ist, so kann man den Menschen auch nicht zum Sünder stempeln, der sich so fortentwickelt und noch viel weniger könnte behauptet werden, dass die Gerechtigkeit ein Lösegeld verlangen könne für das, was nicht von der Gnade gefallen, sondern im Gegenteil mehr und mehr den göttlichen Mustern genährt hat." (S. 16)
Verstehe ich diese geschraubte Redeweise recht, besagt sie wohl auch, die Evolutionslehre müsse auch deshalb abgelehnt werden, dieweil sie mit der christlichen Sündenlehre nicht ädaquat sei.
Dazu wurde mir wiederum nur der eine Satz als Kommentar einfallen.

Die Philosophen (und Religionen) haben die Welt nur unterschiedlich erklärt. Das aber, ist zu wenig.

Wie immer man es also mit der christlichen Sündenlehre halten will, etwa als Ausdruck "göttlicher Weisheit", oder anders gewertet, als Ausdruck menschlichen Bestrebens über andere herrschen zu wollen, und sie dazu in das Boxhorn der Angst zu jagen. Sei es via Höllenlehre, sei es via Harmagedontheorien.
Jedenfalls kann ich diese "Höherrangigkeit" der christlichen Sündenlehre als Widerpart zur Evolutionstheorie so nicht akzeptieren. Punkt, komma, strich!

Dann wäre wohl auch auf die 1952 (in Deutsch) erschienene WTG-Broschüre "Evolution gegen die neue Welt" zu verweisen. Die bringt ja vorgenannten Entweder-Oder-Disput schon in ihrem Titel zum Ausdruck.
Sie redet etwa auf Seite 53 von der "Thronerhebung Christi 1914", und wirft den "Evolutionisten" vor selbige nicht anzuerkennen.
Es wird also eine Zirkelschlusstheorie, auch in diesem Falle als "wichtiger" als denn Evolutionstheorien, verkauft (für die, welche das "kaufen").

Das 1968 (in Deutsch) erschienene WTG-Buch "Hat sich der Mensch entwickelt oder ist er erschaffen worden?" postuliert etwa auf S. 169 einen "durch die Abstammungslehre ausgestreuten Samen des Sittenverfalles."

Da widerspreche ich schon mal grundsätzlich.
Besagten "Sittenverfall" hat es (beispielsweise) schon zu Zeiten des 30jährigen Krieges gegeben, und wird es weiterhin immer dann geben, wenn der auch die christlichen Religionsfirmen motivierende Grundsatz.
Erst käme das Fressen und dann die Moral, ernsthaft tangiert ist. Und das völlig unabhängig ob es nun eine Evolutionstheorie gibt oder zu der Zeit, eben noch nicht gegeben hat.
Weiter meint eben genanntes Buch, dass sowohl Marx als auch Nietzsche von der Evolutionstheorie beeindruckt war.
Selbst wenn sie das waren, ändert das nichts wesentliches an ihrer "Letztthese". Im Falle Nietzsche dass Gott tot sei, im Falle Marx, unter Berufung auf Feuerbach, der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde.
Der Disput verengt sich im Kern also auf die Frage.

Die Fähigkeit des "Rechtgläubigen" seine Augen zu verschließen und seine Ohren zu verstopfen gegenüber Tatsachen, die es nicht verdienen, daß man sie ansieht oder anhört, ist ihm eine Quelle unerreichter Kraft und Standhaftigkeit.
Er läßt sich durch Gefahren nicht schrecken, von Hindernissen nicht entmutigen, von Widersprüchen nicht irremachen; denn er leugnet ihre Existenz.
Die Stärke des Glaubens manifestiert sich ... nicht darin, daß sie Berge versetzt, sondern daß sie Berge, die zu versetzen wären nicht sieht.
Und es ist die Gewißheit seiner unfehlbaren Doktrin, die den "Rechtgläubigen" gegen alle Ungewißheiten, Überraschungen und unangenehmen Wirklichkeiten seiner Umwelt feit.

Das zuletzt genannte WTG-Buch meint übrigens zu seinem Abschluss (S. 169)

"Es gilt sorgfältig zu beachten, daß die Jüngsten derjenigen, die im Jahre 1914 schon so alt waren, daß sie begriffen, was vor sich ging ... jetzt weit über sechzig Jahre (zum Zeitpunkt der Publizierung jenes WTG-Buches) sind"

Für die besonders lautstarken Anti-Evolutionisten, ist ihre Theorie das Trojanische Pferd, um ihre eigentliche Haupthese vom großen Zampano, der da auch schon mal brennende Auschwitzöfen, als Werkzeug, in seiner Weltplanung mit einbaute, dem Unbedarften zu verkaufen.

Re: Was ist der Zweck dieser Veröffentlichungen? / "Intelligent Design" (2)
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 03. November 2010 09:32
Wir könnten noch viele andere Persönlichkeiten nennen, die ihre Meinung äußerten. Etwa Hitler, der glaubte auch, nicht an die Kirche sondern an die Vorsehung. Wenn nun in DIESEM Punkt ein Mensch dies auch so glaubt, ist er dann automatisch ein Nazi?

Ich zitierte absichtlich weiter oben die Ansicht Ratzingers zur Schöpfung, wollte ich damit die Leser animieren katholisch zu werden?

Im WT-Heft "Der Ursprung des Lebens" werden 51 Quellen genannt, die die Autoren des Heftes zitierten, ich sehe keinen Einzigen - auch Lönnig ist nicht dabei! - die etwas mit den Wachttürmlern zu tun haben!

picture: http://i17.photobucket.com/albums/b65/Gerdy1/Anti-EvolutiBibliografie.jpg

Siehe als Beispiel Quelle Nr. 9, hat die was mit der WTG zu tun?

Oder Quelle 45 "New Scientist":

picture: http://i17.photobucket.com/albums/b65/Gerdy1/Anti-EvolutiBibliografie1.jpg

Daher wäre es nützlich wenn der INHALT der Hefte kritisiert, widerlegt etc. wird, auch die Leute die als Quelle angeführt sind, viele sind immer noch Evolutionisten. Sind die zu disqualifizieren, nur weil die WTG sie zitierte?
Re: Was ist der Zweck dieser Veröffentlichungen? / Thema verfehlt (1)
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 05. November 2010 18:03

Gerd B.
Eine uralte Weisheit besagt, der Mißbrauch einer Idee - oder auch der Bibel - durch subversive Machenschaften, Kirchen, Sekten usw. - hebt NICHT automatisch den ordentlichen Gebrauch auf!

Die Bibel ist nicht Thema!

Gerd B.
Wer die Broschüren kritisiert, möge sie INHALTLICH analysieren, widerlegen etc. und sie nicht a priori für illegal darstellen ...

"Wissenschafliche" Aussagen der Broschüren zu analysieren und zu widerlegen ist nicht Thema des Threads.

Gerd B.
... nur weil sich die Autoren, mit dem Wissen Aussenstehender, einen schöpferischen Meinungsmix zusammenstellten.

Lönnig ist kein Außenstehender. Er ist ZJ und gehört der Gemeinschaft an, die die Broschüren veröffentlicht und verbreitet.

Gerd B.
Frage: was stimmt inhaltlich nicht in den 2 Broschüren?

Thema verfehlt!

Gerd B.
Ich habe sie bei mir und noch was wichtiges: ich habe sie GELESEN!

Ich auch!

Gerd B.
Um die sonstigen Ideen der Wachtturmleute zu widerlegen, gibt es in dieser HP mehr als genug Fakten, die die Zeugen besser aufs "Kreuz" legen, als die Fragestellung zu 2 Anti-Evolutions-Broschüren -

DIE GUTE NACHRICHT - SPRICHWÖRTER 18:2

Für einen Dummkopf ist es unwichtig, ob er von einer Sache etwas versteht; er will nur überall seine Meinung sagen.

Re: Was ist der Zweck dieser Veröffentlichungen? / Thema verfehlt (2)
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 05. November 2010 18:06

Gerd B.
Wir könnten noch viele andere Persönlichkeiten nennen, die ihre Meinung äußerten. Etwa Hitler, der glaubte auch, nicht an die Kirche sondern an die Vorsehung. Wenn nun in DIESEM Punkt ein Mensch dies auch so glaubt, ist er dann automatisch ein Nazi?

Ich zitierte absichtlich weiter oben die Ansicht Ratzingers zur Schöpfung, wollte ich damit die Leser animieren katholisch zu werden?

Thema verfehlt!

Gerd B.
Im WT-Heft "Der Ursprung des Lebens" werden 51 Quellen genannt, die die Autoren des Heftes zitierten, ich sehe keinen Einzigen - auch Lönnig ist nicht dabei! - die etwas mit den Wachttürmlern zu tun haben!

Ist sicher, daß kein Einziger mit der WTG irgendwie verquickt ist?

Gerd B.

picture: http://i17.photobucket.com/albums/b65/Gerdy1/Anti-EvolutiBibliografie.jpg

Siehe als Beispiel Quelle Nr. 9, hat die was mit der WTG zu tun?

Oder Quelle 45 "New Scientist":

picture: http://i17.photobucket.com/albums/b65/Gerdy1/Anti-EvolutiBibliografie1.jpg

Anständig wäre, auch die Quellen der zweiten Broschüre sowie die Seiten 19 und 20 einzuscannen. Dort wird Lönnig sehr wohl angeführt.

Also versucht die WTG "salopp formuliert" ihre Ansicht mit den eigenen Leuten, wie Lönnig, zu bestätigen?

Die WTG- Broschüre von 2010 "DER URSPRUNG DES LEBENS - FÜNF FRAGEN KRITISCH BELEUCHTET" ist als Einstieg gedacht. Auf Seite 32, das ist richtig, sind Quellenangaben. Die ebenfalls 2010 herausgegebene Broschüre "DAS LEBEN: REINER ZUFALL?" ist die Ergänzung, baut also auf erstgenannte Broschüre auf. Ersichtlich wird dies, wenn es auf Seite 30 heißt:

WTG- Broschüre 2010 DER URSPRUNG DES LEBENS - FÜNF FRAGEN KRITISCH BELEUCHTET - Fußnote
,,* Näheres dazu in der Broschüre Das Leben: Reiner Zufall? (herausgegeben von Jehovas Zeugen)"

Auf Seite 32 - "DAS LEBEN: REINER ZUFALL?" - findet der Leser dann auch nicht mehr Quellenangaben, sondern weiterführende Fragen.
Außerdem wurde das "www.watchtower.org", im Gegensatz zur Einstiegsbroschüre "DER URSPRUNG DES LEBENS - FÜNF FRAGEN KRITISCH BELEUCHTET", schon etwas größer dargestellt und mehr ins Blickfeld gerückt

Gerd B.
Daher wäre es nützlich wenn der INHALT der Hefte kritisiert, widerlegt etc. wird ...

Ähnlicher, Thema verfehlender, Wortlaut ist im Posting vom 3. November 2010 06:48 enthalten.
Siehe: DIE GUTE NACHRICHT - Sprichwörter 26:11.

Re: Zweck dieser Veröffentlichungen ist vorrangig Missionierung / "Intelligent Design" (2)
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 17. November 2010 18:01

WTG- Broschüre 2010 DAS LEBEN: REINER ZUFALL? S. 29

,,Millionen Menschen rund um den Globus sind davon überzeugt, dass es enorm bereichert, sich mit Gott zu beschäftigen und so zu leben wie er es möchte."

Jehovas Zeugen werben deshalb mit Themen wie: "Das Design bewundern, mehr über den Designer erfahren".

Die LK der ZJ meint:

www.watchtower.org/x/20070815/article_02.htm Erschienen im Wachtturm vom 15. August 2007

Die Bibel kann in dieser Hinsicht sehr nützlich sein. Ihr zufolge ist Jehova ... der Schöpfer ...

Dem schließen die Führungskräfte folgende Fragen an:

www.watchtower.org

Nun, wer ist Jehova? Was für ein Gott ist er?

Die Lösung:

www.watchtower.org
Jehovas Zeugen möchten anderen dabei behilflich sein, den hervorragendsten Designer kennenzulernen ...

Die unterstrichene Werbung der WTG für ihre Organisation ist auf ihrer Seite anklickbar. Es erscheint:

://watch002.securesites.net/x/contact/submit.htm
Möchten Sie gern besucht werden? ...

Ihre persönlichen Daten ...

Wann sind Sie am besten zu erreichen? .
..

Re: Fazit / "Intelligent Design" (2)
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 06. Dezember 2010 18:12

WTG- Broschüre 2010 DAS LEBEN: REINER ZUFALL S. 29
,,Viele Verfechter der Evolutionstheorie behaupten, es gebe keinen Gott beziehungsweise Gott kümmere sich nicht um uns. Damit würde die Zukunft der Menschheit ausschließlich in den Händen von Politikern, Intellektuellen oder religiösen Führern liegen."

WTG- Broschüre DAS LEBEN: REINER ZUFALL? S.29
,,Wenn man allerdings in die Vergangenheit blickt, ist dieser Gedanke geradezu beängstigend."

Die religiösen Führer der Zeugen Jehovas bemerken in ihrer zweiten Werbeschrift zum Thema ID:

WTG- Broschüre 2010 DER URSPRUNG DES LEBENS - FÜNF FRAGEN KRITISCH BELEUCHTET S. 30
,,Lernt man die Bibel näher kennen, wird einem außerdem klar, dass einiges, was Glaubensgemeinschaften in sie hineinlesen, gar nicht so darin steht."

Wie verhält es sich mit der WTG? Stehen die wechselnden Lehren der religiösen Führer der Zeugen Jehovas zur "Generation" in der Bibel?

DER URSPRUNG DES LEBENS - FÜNF FRAGEN KRITISCH BELEUCHTET S. 3
,,Schon die Bibel warnt davor, irgendetwas blind zu glauben. In Sprüche 14:15 heißt es: ,Ein Unerfahrener glaubt jedem Wort, aber der Kluge achtet auf seine Schritte'"

DER URSPRUNG DES LEBENS - FÜNF FRAGEN KRITISCH BELEUCHTET S. 3
,,Die Bibel fordert auch dazu auf, mit ,Vernunft' an eine Sache heranzugehen und sich selbst zu überzeugen, bevor man etwas glaubt (Römer 12:1, 2).

DER URSPRUNG DES LEBENS - FÜNF FRAGEN KRITISCH BELEUCHTET S. 31
,,Sie fördert weder Fanatismus noch blinden Glauben ... "

Billigen ihre religiösen Führer, wenn sich Zeugen Jehovas eigenständig zusammentun, um biblische Themen zu untersuchen ... ?

KÖNIGREICHSDIENST September 2007
,,Nein."

Fördern hier religiöse Führer einer Glaubensgemeinschaft Fanatismus?

Wird obige Frage bejaht, sollte das Risiko der unkritischen Werbung und Verbreitung jeglicher WTG-Publikationen bedacht werden!

--------------------------------------------

Re: Was ist der Zweck dieser Veröffentlichungen? / Guten Tag, Herr G. B...!
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 05. November 2010 18:07

Gerd B.
... und noch was wichtiges: ich habe sie GELESEN!

Was ist der Zweck dieser Veröffentlichungen?
Re: Was ist der Zweck dieser Veröffentlichungen? / Guten Tag, Herr G. B...!
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 06. November 2010 07:06

X ~ mysnip

Gerd B.
... und noch was wichtiges: ich habe sie GELESEN!

Was ist der Zweck dieser Veröffentlichungen?

Wer den Inhalt kennt:
die Menschen zu überzeugen, dass ein GOTT das Leben erschuf.

Re: Was ist der Zweck dieser Veröffentlichungen? / Guten Tag, Herr G. B...!
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 06. November 2010 23:07

Gerd B.
... die Menschen zu überzeugen, dass ein GOTT das Leben erschuf.

Ist das alles?
Re: Was ist der Zweck dieser Veröffentlichungen? / Guten Tag, Herr G. B...!
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 07. November 2010 07:08
Dass ZJ die Leute in ihre Gemeinschaft lotsen wollen - ist denn d a s etwas völlig neues?

Weil sie das mit vielen Heften, Büchern, Videos - etc. - versuchen, wird dann in JEDEM Fall, der Inhalt mancher Artikel automatisch zur Fälschung?

Anderes Beispiel.
Werden die Vorträge von Prof. Walter Veith gegen die Evolution deswegen unglaubwürdig, nur weil er Adventist ist? Zitat:

>>Walter Julius Veith (* 1949) ist ein südafrikanischer Zoologe, der nach bewegter christlicher Bekehrungsgeschichte getauftes Mitglied der Siebenten-Tags-Adventisten wurde. Er verwarf die Evolutionstheorie zu Gunsten eines Kreationismus und musste den Lehrstuhl für Zoologie an der Universität Kapstadt aufgeben. In Vorträgen, Videos und Büchern verbreitet er weltweit kreationistische und adventistische Überzeugungen. Dazu gehören ein evangelikales Bibelverständnis mit massivem Eintreten für den Textus Receptus, ein Werben für den Veganismus und der Glaube an die baldige Erfüllung biblischer Endzeit-Prophetie mit der Wiederkehr Christi.<<

http://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Veith

Ich erbitte auf obige Fragen eine klare Antwort - danke!

Sonntagsgruß!
Re: Guten Tag ...
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 07. November 2010 07:11

X ~ mysnip

Gerd B.
... die Menschen zu überzeugen, dass ein GOTT das Leben erschuf.

Ist das alles?

Was haben die Religionsfirmen - einschließlich der WTG - letztendlich nur anzubieten?
Auch der Disput in Sachen Evolution, reduziert sich auf diesem Aspekt.
Der Mensch möge vor "Staunen" sich von vorne und hinten schröpfen lassen.
Das - auch - die WTG diese "Technologie" beherrscht, kann ja nicht strittig sein.
Soll man also über die Natur staunen, müsste man, will man konsequent sein, auch über das dort gleichfalls zu registrierende "Fressen und Gefressen werden" "staunen", und letzteres gab es schon zu einem Zeitpunkt, wo etwa an eine Evolutionstheorie noch nicht zu denken war.
Jene Stimmung des sich "ehrfurchtsvoll" schröpfen lassen, mag ja für die Schröpfer lukrativ sein. Für die zum "Gefressen werden" auserkorenen, wohl etwas weniger.
Beispiel solcher Vermittlung einer "Stimmung des Staunens", entnommen einem "Evangelisches Gesangbuch für das Großherzogtum Hessen".

Und weil wir nun damit beim Thema Gesangbuch angelangt sind, vielleicht noch ein "Schmankerl" aus einem anderen Gesangbuch dieses Typus.

Noch so ein markiger Kalenderspruch der Religionsindustrie:

Re: Guten Tag ...
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 07. November 2010 07:27
Aha, weil es in der Natur "Fressen und Gefressen werden gibt" - der Mensch tut dabei übereifrigst mit, er ist das gefährlichste Raubtier - wird die Evolution glaubwürdiger, als die Kreation?

Die besagten 2 Hefte, die ein Mitleser hat, warum wird von diesem nicht auf den INHALT eingegangen? Warum erfolgt keinerlei Bezugnahme auf meinen Link zu den Fakten in Lönnigs Artikel, dass allein das Auge den Beweis einer intelligenten Schöpfung vermittelt?
Re: Walter Veith
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 07. November 2010 07:47
Wenn schon der Herr Veith genannt wird, dann ist es - meiner Meinung nach - nicht unangemessen, die Kritikpunkte jenem Herrn betreffend, mit zu erwähnen.
Denn der ist mittlerweile selbst der offiziellen Adventistenkirche unheimlich, dieweil er sich auch in Theorien verrennt, die weder Hand noch Fuss haben.
Bei Infolink gab es kürzlich das Staunen eines, welcher da die "erschauerliche" These registrierte, via des Videos eines Unterbelichteten, die Zeugen würden in ihrer Bibel vieles "weglassen". Den Namen Veith nannte der Betreffende zwar nicht; wer sich aber näher mit dem Fall beschäftigt, stößt unweigerlich auf ihn.
Nun mag die Bibel der ZJ tendenziös sein (sind dann wohl auch noch ein paar andere).
Tendenziös und oder die Unterstellung, es würden Bibelteile weggelassen, sind indes zwei "linke Schuh". (Bei Veith mit der Vokabel "Textus receptus" umschrieben, sofern man sich seine langatmigen Videos von der das Internet "gesegnet" ist, tatsächlich mal antut (dann muss man allerdings viel Zeit, sehr viel Zeit, dafür investieren).
Da hat der unterbelichtete Freimaurer-Verschwörungs-Apostel das sicherlich viel kürzer "auf den Punkt gebracht", indem er herausarbeitet gestützt auf seine Quelle Veith, die Zeugen würden in ihrer Bibel einiges "weglassen"
Und was den Unterbelichteten, mit seinem unterbelichteten Video anbelangt, ist klar festzustellen. Der ist blos ein Wiederkäuer des Super-Unterbelichteten namens Walter Veith.

Siehe dazu auch:
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,70326,71819#msg-71819
Dort Eintrag vom
21. Juli 2010 10:00
Re: Walter Veith
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 07. November 2010 08:12
WAS ist nun in den 2 WTG-Heften die vom ursprünglichen Fragesteller in Misskredit gebracht wurden, inhaltlich f a l s c h ? Bitte Sätze dort zitieren und widerlegen!

Manche nichtgenannten Irrtümer von Prof. Veith, machen a l l e seine Aussagen gegen die Evolution unglaubwürdig?
Der Versuch durch Schwindeleien mit dem Piltdown-Menschen die Evolution zu beweisen, machte automatisch alle Pro-Evolutionstheorien unglaubwürdig? Was zeigen die Tatsachen...

Der Beispiele gäbe es mehr als genug.

Abenteuerlich sind auch solche Theorien in diesem Ex-ZJ-Forum von heute Nacht:

www.bechhaus.de/phpBB2/viewtopic.php?t=1179&start=0&postdays=0&postorder=asc&highlight=

WAS haltet ihr davon?
Re: User "Schrat"
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 07. November 2010 08:24

Gerd B.
Abenteuerlich sind auch solche Theorien in diesem Ex-ZJ-Forum von heute Nacht:

www.bechhaus.de/phpBB2/viewtopic.php?t=1179&start=0&postdays=0&postorder=asc&highlight=

WAS haltet ihr davon?

Na das "passt" ja dann wieder mal im Stile der "Mond besteht aus grünem Käse"-Gläubigen.
User "Schrat" selbst solch ein Typus beruft sich auch auf Herrn Veith als "Autorität".
Zu User "Schrat" siehe auch:
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,48802,50532#msg-50532
Dort Eintrag vom 04. April 2010 12:52
Re: Was ist der Zweck dieser Veröffentlichungen? / Guten Tag, Herr G. B ...!
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 07. November 2010 13:50

Dass ZJ die Leute in ihre Gemeinschaft lotsen wollen ...

Herr B..., richtig, das ist Zweck dieser Veröffentlichungen!!!

Einzig und allein darum geht es:

WTG-Buch 2005 ORGANISIERT, JEHOVAS WILLEN ZU TUN S. 4

,,Neue müssen mit Jehovas Organisation vertraut werden und lernen, wie sie sich in der heutigen Zeit am Predigtwerk beteiligen können.

Gerd B.
Weil sie das mit vielen Heften, Büchern, Videos - etc. - versuchen, wird dann in JEDEM Fall, der Inhalt mancher Artikel automatisch zur Fälschung?

Hier haben Sie, wie so oft, das Thema verfehlt!

Anderes Beispiel.
Werden die Vorträge von Prof. Walter Veith gegen die Evolution deswegen unglaubwürdig, nur weil er Adventist ist? Zitat:

>>Walter Julius Veith (* 1949) ist ein südafrikanischer Zoologe, der nach bewegter christlicher Bekehrungsgeschichte getauftes Mitglied der Siebenten-Tags-Adventisten wurde. Er verwarf die Evolutionstheorie zu Gunsten eines Kreationismus und musste den Lehrstuhl für Zoologie an der Universität Kapstadt aufgeben. In Vorträgen, Videos und Büchern verbreitet er weltweit kreationistische und adventistische Überzeugungen. Dazu gehören ein evangelikales Bibelverständnis mit massivem Eintreten für den Textus Receptus, ein Werben für den Veganismus und der Glaube an die baldige Erfüllung biblischer Endzeit-Prophetie mit der Wiederkehr Christi.<<


http://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Veith

Ich erbitte auf obige Fragen eine klare Antwort - danke!

Herr B..., Sie versuchen seit geraumer Zeit in Ihre Richtung zu lenken.

Sie wiederholen sich auf penetrante Art und Weise:

Gerd B. 07. November 2010 07:27
Die besagten 2 Hefte, die ein Mitleser hat, warum wird von diesem nicht auf den IINHALT eingegangen? Warum erfolgt keinerlei Bezugnahme auf meinen Link zu den Fakten in Lönnigs Artikel, dass allein das Auge den Beweis einer intelligenten Schöpfung vermittelt?

Gerd B. 07. November 2010 08:12

WAS ist nun in den 2 WTG-Heften ... inhaltlich falsch? Bitte Sätze dort zitieren und widerlegen!

Gerd B. 03. November 2010 06:48
Wer die Broschüren kritisiert, möge sie INHALTLICH analysieren, widerlegen etc. ...
Frage: was stimmt inhaltlich nicht in den 2 Broschüren?

Gerd B. 03. November 2010 09.32
Daher wäre es nützlich wenn der INHALT der Hefte kritisiert, wiederlegt etc. wird ...

Gerd B. 11. Oktober 2010 19:24
Dann sage uns WAS in Lönnigs Auffassungen falsch ist? ...
Was stimmt in seiner wissenschaftlichen Ausarbeitung zur Bildung des Auges nicht?

Am 13. Oktober belehrten Sie, ohne sich selbst daran zu halten:

Gerd B. 13. Oktober 2010 07:47
Darf ich daran erinnern, dass ursprünglich das Thema lautete:

Was ist der Zweck dieser Veröffentlichungen? / "Intelligent Design"

Den Zweck, Herr B..., haben Sie richtig erkannt und auch endlich im Posting vom 7. November 07:08 beantwortet!
Ihre, von der Ausgangsfrage ablenkenden und in ihre Denkrichtung zielenden Fragen sind, ich wiederhole mich letztmalig, nicht Thema.

Bereits am 14. August schrieb ich:

X ~ mysnip 14:37
Die Diskussion um "Intelligent Design" oder "Evolution" ist nicht meine ...

Mir geht es in diesem Thread hauptsächlich darum, wer die Wortschöpfung - "Intelligent Design" - benutzt und wohin damit gelenkt wird.

Herr B..., da Sie meine Frage heute korrekt beantwortet haben, können Sie sich nun entspannt zurücklehnen.
Sollten Sie weiterhin Beiträge setzen die mit meinem Thema nichts zu tun haben, überlasse ich dem Leser das Urteil über ihre Person.

Der Betrachter darf dann dieses Zitat als Bewertungsmaßstab ansetzen:

Walter Ludin
Arroganz wächst am besten auf dem Misthaufen der Ignoranz.

Re: Was ist der Zweck dieser Veröffentlichungen? / "Intelligent Design" (2)
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 06. Oktober 2010 14:53
Wo wird eigentlich ersichtlich, dass W.-E. Lönnig immer noch ZJ i s t ?

Ich bekam ein Manuskript seines Buches "AUGE - Widerlegt Zufalls-Evolution" - also da sind genug Fakten die - EGAL welcher Religion er angehört - doch sehr überzeugend sind.

Wie ich soeben ergoogelte, ist das Buch im WEB abrufbar:

www.weloennig.de/AuIn.html

Auch wenn Lönnig Pfingstler oder Mormone wäre, so ist seine Ausarbeitung trotzdem wissenschaftlich nachprüfbar. Ich sah bisher in seiner HP keine Werbung für eine bestimmte Religionsrichtung

Seine HP: www.weloennig.de/internetlibrary.html
Re: Lönnig
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 06. Oktober 2010 15:46

Gerd B.
Ich sah bisher in seiner HP keine Werbung für eine bestimmte Religionsrichtung

Ohne mich jetzt in die Tiefen des Lönnig-Diskurses zu "verirren". Ich würde die Frage doch etwas anders formuliert vorziehen.
Seine eigene Webseite betrachtet von seinem Selbstverständnis her, Herr Lönning sicherlich von jeher in dem Sinne: Wissenschaftlich orientiert; so wie er es aus seiner Sicht bewertet (das ohne Wertung dieser Sicht festgestellt).
Auch zu dem Zeitpunkt wo sein Widerpart Kutschera den Lönnig-Streit lostrat, gab es von Lönnig selbst, auf seiner eigenen Webseite nie irgendwelche Hinweise auf seinen weltanschaulich/religiösen Standpunkt.

Das hat dann erst Kutschera in den öffentlichen Diskurs mit eingebracht.
Insofern ist von Seiten Lönnigs - in dem her primär interessierenden Kontext, - vor wie nach Ende des Kutschera-Streites -, alles unverändert.
Gleichwohl ist bekannt, dass Herr Lönnig in Publikationen der WTG als Zeuge Jehovas gewertet wird (zumindest in den älteren).

Herr Lönnig der ja Kutschera und einigen anderen Kritikern seiner selbst, widersprochen hat, hat jedenfalls in der Öffentlichkeit nie seiner Zuordnung zu den Zeugen Jehovas widersprochen.
Irgendwelche Fakten, die dieser Zuordnung widersprechen würden, sind bis heute nicht, begründet vorgetragen worden.
Ergo ist er wohl weiterhin als Zeuge Jehovas ansprechbar.

Im übrigen gibt es noch ein paar mehr religiöse Gruppen (keineswegs "nur" die Zeugen) welche im Disput der unter dem Oberbegriff Evolutionskritik vielleicht zusammenfassbar ist, auf ähnlicher Wellenlänge wie Lönnig "schwimmen".

Nochmals meine Grundsatz-Aufassung zu diesbezüglichen Kontroversen.
Ich war weder bei einer Schöpfung noch bei einer Evolution dabei. Ergo muss ich einräumen: Es kann so oder auch anders gewesen sein.
Die Vollmundigkeit indes geht mir dabei ab.
Ich kann damit leben, es gibt weiter Fragen, die man so oder vielleicht anders beantworten kann. Dieser Disput treibt zumindest mich - nicht um.
Lasse ich also bei diesen Fragen ein sowohl als auch, als Antwortmöglichkeit offen, sieht es bei einer auch zu beobachtenden Kopplung dieses Thema mit einem anderen Thema, grundsätzlich anders aus.

Dieses andere Thema ist.
Lenkt ein Gott in Form menschlicher Werkzeuge, etwa in der Form brennender Auschwitzöfen, um sein vermeintlich auserwähltes Volk per "Jäger" in einen vermeintlich auserwählten Landstrich zurückzutreiben, (da die vorangegangenen "Fischer" das nicht ausreichend für den "Plan" geschafft hätten, nunmehr die "Jäger" dieses "Versäumnis" als "´Werkzeug Gottes" zu vollenden hätten:
Nämlich das zurückscheuchen in einen "auserwählten Landstrich".
Lenkt also dergestalt mittels "menschlicher Werkzeuge" ein Gott die Weltgeschichte?
Diese Frage verneine ich eindeutig.
Insofern geht mir die Vollmundigkeit, die brennenden Auschwitzöfen, seien auch nur "Werkzeug" im "göttlichen Plan", grundsätzlich ab. So wie mir auch etwa die Vollmundigkeit abgeht bezüglich Thesen wie etwa 1799 "Beginn der Endzeit", oder 1975 Ende von ominösen "6000 Jahren"

Noch pointierter zusammengefasst: Diesen "göttlichen Plan" gibt es allenfalls im Selbstbetrug der nach einem Strohhalm suchenden, nicht jedoch in der Wirklichkeit!
Re: Lönnig
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 06. Oktober 2010 16:07
Es sind die MENSCHEN die unfassbare Unglücke, wie z.B. vorgestern in Ungarn geschehen, herbeiführen.

Warum wird für derlei Geschehnisse nicht so argumentiert, dass die Evolution ein Verbrechen beging als sie aus Mücken Elefanten machte und - noch schlimmer! - Menschen entwickelte, die Katastrophen und Kriege mit verursachen, die seit 1914 - wie in einem anderen Forum erdacht - immer geringer wurden?

Jeder sucht sich zu seinem Weltbild einäugig die Ereignisse zusammen, die ihm wohl tun.

Sollte (um Gottes Willen), einmal der Schöpfer all dem Treiben ein Ende machen, dann werden die, die sein Eingreifen forderten, selbst Angeklagte sein, weil sie der Evolution nicht die regulierende Steuerung verliehen haben, die sie von einem Gott erwarten.
Re: Lönnig
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 06. Oktober 2010 16:30
Anhang:
Warum bei Gott alles sooo lange dauert?
Seht mal seinen Advokaten:

picture: http://i17.photobucket.com/albums/b65/Gerdy1/GottistDeutscher.jpg

Re: Lönnig / "Intelligent Design"
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 08. Oktober 2010 23:04

Gerd B.
Wo wird eigentlich ersichtlich, dass W.-E. Lönnig immer noch ZJ i s t ?

Ist er ausgestiegen oder gar ausgeschlossen? Was meldet der KD? Würde die WTG Lönnig zitieren, wenn er abtrünnig wäre?

Letztes Update 5. August 2010 Wolf-Ekkehard Lönnig PDF www.weloennig.de/Die_Affaere1.pdf
" 'Die Affäre Max Planck', die es nie gegeben hat"

Ist Lönnig Zeuge Jehovas?

Er fragt:
www.weloennig.de/Die_Affaere1.pdf
LÖNNIG PDF S. 29
,,Warum hielten (und halten) es meine Kritiker für notwendig, immer wieder meine Religionszugehörigkeit hervorzuheben ... ?"
Was meint Lönnig zur NW-Übersetzung, herausgegeben von der WTG:

LÖNNIG S. 110

,, ... viele weitere Pioniere der Naturwissenschaften haben ihren Forschungsauftrag aus Bibeltexten wie den folgenden entnommen (nach der NW-Übersetzung, in der gemäß dem Urtext der Name Gottes wiedergegeben wird - es gehört übrigens zu den größten Bibelverfälschungen der Neuzeit, den im Urtext etwa 7000mal vorkommenden Namen Gottes in den Übersetzungen systematisch zu streichen und ihn durch HErr oder Gott zu substituieren; man stelle sich einmal vor, welche geharnischte Kritik es in Theologiekreisen gäbe, wenn ein Bibelübersetzer den Namen Jesu in dieser Weise auslöschen würde - und sehr angebracht wäre eine solche Kritik):"

vgl.: PDF 101

Interessant auch PDF 109. Lönnig zitiert aus dem WTG-Lehrbuch "Unterredungen anhand der Schriften" [S. 386] zum Thema "Seele".

In PDF 20 stellt Lönnig noch eine wirklich beachtenswerte Frage:

LÖNNIG

,,Wodurch zeichnen sich totalitäre Systeme aus?

Diese Frage hat zum Beispiel die Historikerin Gabriele Yonan im Zusammenhang mit der Geschichte der Zeugen Jehovas in Deutschland gestellt und sie bemerkt u. a. 1999, p. 7:


"Das geschlossene totalitäre System kann nicht dulden, daß sich eine Minderheit staatlichen Kontrollinstanzen verweigert ... "

vgl.: Königreichsdienst September 2007

Re: Lönnig / "Intelligent Design"
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 09. Oktober 2010 06:30
Interessante Schlussfolgerungen vergangene Nacht:

der migrante Jude Moses, der in Ägypten aufwuchs, hatte keine Begegnung mit seinem jüdischen Gott Jahwe beim Dornbusch, weil das einem Ägypter nicht passieren kann, auch wenn dessen Gene nicht ägyptisch waren, wie die seiner Landsleute. Daher kann der Schöpfungsbericht nicht stimmen.

Der Engländer Hawkings hingegen, hat mit seiner Annahme der zufälligen Entstehung des Lebens und der Schöpfung recht, weil er Engländer und Astrophysiker ist.
--------------------------------
Der Genetiker Lönnig, wird sich mit seiner Ausarbeitung über die Unmöglichkeit der Entstehung des Auges, ohne intelligenten Anstoß, irren:

www.weloennig.de/AuIn.html

...weil er Zeuge Jehovas ist.
--------------------------------

Guten Morgen!
Gerd
Re: Lönnig / "Intelligent Design"
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 09. Oktober 2010 09:47

Gerd B.
Der Genetiker Lönnig ...
www.weloennig.de/AuIn.html

LÖNNIG - AUGE WIDERLEGT ZUFALLSEVOLUTION
www.weloennig.de/AuILit.html
,,Literaturverzeichnis ... Weitere Literatur (Neuere und neueste Forschungsergebnisse) ...

Watchtower Bible and Tract Society: Muß ich an die Evolution glauben? in Erwachet! 22. Jan. 1975"

Re: Lönnig / "Intelligent Design"
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 09. Oktober 2010 10:55

Gerd B.
Der Genetiker Lönnig ...
www.weloennig.de/AuIn.html

Wolf-Ekkehard Lönnig Dr. rer. nat., Mutations- und Transposongenetiker]

www.weloennig.de/internetlibrary.html

Re: Lönnig
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 09. Oktober 2010 23:53
Nun gibt es sicherlich keinen Grund darüber verwundert zu sein, dass in einem einschlägigen fdp-Forum, auch das Thema Sarrazin auf die Tagesordnung gelangte.
Auch braucht man im Für und Wider welches da sichtbar wird, nicht verwundert zu sein, auch weniger qualifizierten Voten zu begegnen. Letzter Umstand, lässt sich auch sicherlich in anders orientierten Foren belegen; ist somit keineswegs "nur" spezifisch für das genannte Forum.
Ohne inhaltliche Bewertung jetzt mal ein paar Ausrisse aus jenem Forum.
Zu denken gibt unsereins dabei lediglich besonders der Umstand:
Warum ausgerechnet stellt ein dortiger Diskutant eine Analogie zum Fall Lönnig her???
Ich für meine Person wage es nicht, jene Frage auch noch selbst zu beantworten.

forum.fdp-bundesverband.de/read.php?8,1346474

Re: Lönnig / "Intelligent Design"
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 10. Oktober 2010 14:22

www.weloennig.de/AuISam.html
LÖNNIG
- AUGE WIDERLEGT ZUFALLSEVOLUTION - Zusammenfassung]
,,Da die nicht-lebende Materie ebenfalls alle Kennzeichen von Planmäßigkeit aufweist (Periodensystem der Elemente, Gravitation und Kepler'sche Gesetze, Quantenmechanik usw.), muss der Schöpfer dieser Gesetze selbst außerhalb der von ihm erschaffenen Materie stehen."

www.watchtower.org/x/20040622/article_02.htm
ERWACHET![/url

22. Juni 2004]
,,Die Welt der Lebewesen ist voll von Zeugnissen für Voraussicht und Planung - und weist somit auf einen intelligenten Planer hin."

Planmäßigkeit, Planung, Planer - zufällige Parallelen?

Worum geht es?

www.weloennig.de/Die_Affaere.pdf
LÖNNIG - 'DIE AFFÄRE MAX PLANCK', DIE ES NIE GEGEBEN HAT S. 3, 4

,,Da es letztlich um den Namen Gottes geht (wenn Design wissenschaftlich fassbar wird, dann folgt daraus praktisch immer die Frage nach dem Designer und wer anders kommt spätestens beim Ursprung des Universums in Frage als Gott selbst?) ... "

Welcher Gott?

LÖNNIG S. 111
Psalm 40: , ... o Jehova, mein Gott ... ' ...
Psalm 73: ,Zu dem Souveränen Herrn Jehova habe ich meine Zuflucht genommen ... ' ...
Psalm 92: ,Denn du hast mich erfreut, o Jehova ... ' ... 5 ,Wie groß deine Werke sind, o Jehova!' ...
Psalm 104: ,Wie viele sind deiner Werke, o Jehova!' ...
Psalm 107: ,Sie sind es, die die Werke Jehovas ... gesehen haben ... ' ...
Psalm 111: ,Die Werke Jehovas sind groß, Erforscht von allen, die Lust daran haben.'

Lönnig klagt:

LÖNNIG S. 35
,, ... dass niemals nach dem Konstrukteur gefragt werden darf ... "

und meint:

LÖNNIG S. 41
,,Wir würden doch unterscheiden [wenn wir die Wahrheit der Bibel akzeptieren] - sowohl im täglichen Leben als auch in den Wissenschaften - zwischen dem 'normalen Lauf der Dinge' , die nach den uns bekannten konstanten und oft auch berechenbaren Naturgesetzen funktionieren (ohne 'Wunder') und - auf der anderen Seite - den 'Wundern' als gezielt-intelligenten (oft) machtvollen Eingriffen in dem 'normalen Lauf der Welt' , die über das Geschehen, das durch die uns bekannten regulären Naturgesetze erklärt wird, überraschend und deutlich hinausgehen."

Als Beispiel führt er die Heilung des aussätzigen Syrers "Naaman" an (2. Könige 5:10-14).

LÖNNIG S. 42
,,Auf der einen Seite der 'normale' Gang der naturgesetzlichen Dinge - womit die Darwinisten den Ursprung aller Lebensformen erklären wollen - und auf der anderen die qualitativ völlig neue Ebene des intelligent-gezielten (oft machtvollen) Eingriffs in diesen Lauf der Dinge ('intelligent design' im weiteren Sinne).

Hat Lönnig beim machtvollen Eingriff in den "Lauf der Dinge" möglicherweise auch dies im Sinn?

www.watchtower.org/x/20051201/article_02.htm
WACHTTURM1. Dezember 2005

,,Da Harmagedon der ,Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen', ist, können Menschen überhaupt nichts tun, um es hinauszuzögern. Jehova hat eine ,bestimmte Zeit' festgelegt, wann der Krieg beginnt. ,Sie wird sich nicht verspäten'"

Wurde "Harmagedon" durch die WTG nicht schon für 1914 angekündigt?

Lönnig über seine Kritiker:

LÖNNIG S. 9
,, ... es gibt kein einziges positives Wort von Kutschera und seinen Mitarbeitern über diese Religionsgemeinschaft und den Namen Jehovas."

Was Postives sollte Kutschera erwähnen? Die Interpretationen der WTG? Den Königreichsdienst vom September 2007?

Re: Lönnig / "Intelligent Design"
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 10. Oktober 2010 14:48
Die Meinung zu einer bestimmten Sache, wie zur Evolution, muss nicht unbedingt mit dem Dunstkreis der eigenen Kirche oder Bekenntnisgruppe übereinstimmen. So glaubt grundsätzlich die katholische Kirche an einen Schöpfer, aber dessen Oberhaupt hat dazu eine eigene Meinung, Beispiele: Papst Benedikt XVI
Benedikt XVI., mit dem Hinweis darauf, dass die langen Zeitspannen, über welche die Evolution ablaufe, eine Überprüfung unmöglich machten: "Wir können keine 10.000 Generationen ins Labor holen."

Benedikt XVI.: "Die Evolutionstheorie ist übrigens im Labor nicht nachstellbar und deswegen letztlich nach heutigen wissenschaftlichen Kritierien nicht beweisbar."

Papst: Evolution und Schöpfung sind kein Gegensatz
Papst Benedikt XVI. sprach sich bei einer Begegnung mit 500 italienischen Priestern gegen einen künstlichen Gegensatz zwischen Evolutionslehre und Schöpfungsglaube aus. Er meinte, es gebe viele wissenschaftliche Beweise für die Evolution, die man als Realität sehen müsse. Aber die Evolutionslehre beantworte nicht alle Fragen und vor allem nicht die große philosophische Frage: Woher kommt das alles?

Papst Benedikt XVI. aka Joseph Ratzinger lud Anfang September 2006 seine ehemaligen Doktoranden zu einem Seminar über "Schöpfung und Evolution" nach Castel Gandolfo. Eine der Thesen der Evolution, die sogenannte Deszendenztheorie, ist jedoch seit Jahren auch in Kirchenkreisen untrittig. Schöpfung durch den Erstverursacher und Evolution sind keine sich ausschliessenden Gegensätze. Joseph Ratzinger behielt sich im Jahre 2000 vor, dass dabei Gott nicht ganz aus dem Spiel ist: "Das christliche Bild der Welt ist, dass die Welt in einem sehr komplizierten Evolutionsprozess entstanden ist, dass sie aber im tiefsten eben doch aus dem Logos entstanden ist. Sie trägt insofern Vernunft in sich" (
Zitiert nach Die Welt, 9.9.2006).

Gegenstimme:

Evolutionsbiologe
Evolutionsbiologe Josef Reichholf, Hauptkonservator an der Zoologischen Staatssammlung in München kontert: "Demnach würde Geschichte ja auch nicht existieren, da kann man ja auch nichts lückenlos rekonstruieren."
Der Papst benötigt dringend Nachhilfe in Wissenschaftstheorie und Philosophie oder sollte zu diesen Themen besser schweigen. Ähnlich wie oben Josef Reichholf kann man kontern:
"Das Geschehen im Leben von Jesus ist übrigens im Labor nicht nachstellbar und deswegen letztlich nach heutigen wissenschaftlichen Kritierien nicht beweisbar." Statt "Evolutionstheorie" kann man so ziemlich alles einsetzen.
Die Päpstliche Akademie der Wissenschaften, Dokumentation Bayerisches Fernsehen

Die Glaubensbekenntnisse über die Entstehung des Lebens sind unterschiedlich und die Äußerungen von Glaubenden an ein Intelligent Design nicht immer mit der jeweiligen Denomination übereinstimmend.

www.gavagai.de/arbeiten/evo/HHPAE08.htm
Position der Katholischen Kirche zur Evolution

Re: Lönnig / "Intelligent Design"
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 11. Oktober 2010 19:01

Gerd B.
Die Meinung zu einer bestimmten Sache, wie zur Evolution, muss nicht unbedingt mit dem Dunstkreis der eigenen Kirche oder Bekenntnisgruppe übereinstimmen.

Inwiefern hat das mit Lönnig zu tun?

Die Glaubensbekenntnisse über die Entstehung des Lebens sind unterschiedlich und die Äußerungen von Glaubenden an ein Intelligent Design nicht immer mit der jeweiligen Denomination übereinstimmend.

Vertritt Lönnig offiziell in irgendeiner Form andere Auffassungen als die WTG?

Re: Lönnig / "Intelligent Design"
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 11. Oktober 2010 19:24

X ~ mysnip

Gerd B.
Die Meinung zu einer bestimmten Sache, wie zur Evolution, muss nicht unbedingt mit dem Dunstkreis der eigenen Kirche oder Bekenntnisgruppe übereinstimmen.

Inwiefern hat das mit Lönnig zu tun?

Die Glaubensbekenntnisse über die Entstehung des Lebens sind unterschiedlich und die Äußerungen von Glaubenden an ein Intelligent Design nicht immer mit der jeweiligen Denomination übereinstimmend.

Vertritt Lönnig offiziell in irgendeiner Form andere Auffassungen als die WTG?

Dann sage uns WAS in Lönnigs Auffassungen falsch ist?

Dass der Gottesname eher Jahwe als Jehova heißt und ... was ist noch ZJ-typisch?

Was stimmt in seiner wissenschaftlichen Ausarbeitung zur Bildung des Auges nicht?
Re: EPIKUR / THEODIZEE
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 23. Oktober 2010 12:31

Gerd B.

Es sind die MENSCHEN die unfassbare Unglücke, wie z.B. vorgestern in Ungarn geschehen, herbeiführen.

Warum wird für derlei Geschehnisse nicht so argumentiert, dass die Evolution ein Verbrechen beging als sie aus Mücken Elefanten machte und - noch schlimmer! - Menschen entwickelte, die Katastrophen und Kriege mit verursachen, die seit 1914 - wie in einem anderen Forum erdacht - immer geringer wurden?

Die Evolution kann kein Verbrechen begehen, ebensowenig wie ein Blatt oder ein Stein. Man kann sie deshalb auch nicht mit EPIKUR konfrontieren. Anbeter eines persönlichen und zugleich gütigen Gottes müssen sich aber mit EPIKUR auseinandersetzen.

WÖRTERBUCH DES CHRISTENTUMS - THEODIZEE / EPIKUR S. 1235, 1236

Gott wolle die Übel beseitigen, könne es aber nicht, dann sei er ohnmächtig;

er könne es beseitigen, wolle es aber nicht, dann sei er neidisch;

wenn er es weder wolle noch könne, dann sei er ohnmächtig und neidisch zugleich;

wenn er es aber beseitigen wolle und zugleich könne, warum tue er es nicht?

Re: EPIKUR / THEODIZEE
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 23. Oktober 2010 12:51
[quote X ~ mysnip][quote Gerd B.]
Es sind die MENSCHEN die unfassbare Unglücke, wie z.B. vorgestern in Ungarn geschehen, herbeiführen.

[quote WÖRTERBUCH DES CHRISTENTUMS - THEODIZEE / EPIKUR S. 1235, 1236]

[size=large]Gott wolle die Übel beseitigen, könne es aber nicht, dann sei er ohnmächtig;

er könne es beseitigen, wolle es aber nicht, dann sei er neidisch;

wenn er es weder wolle noch könne, dann sei er ohnmächtig und neidisch zugleich;

wenn er es aber beseitigen wolle und zugleich könne, warum tue er es nicht?

Wenn Gott eingreifen wird, dann werden die am meisten jammern, die sein Eingreifen forderten! Weil mitschuldig, bzw. die evolutionäre Menschheit nicht an der Eskalation gehindert haben

Re: Gerd B... - Antwort auf EPIKUR / THEODIZEE
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 23. Oktober 2010 20:38

Gerd B.
Wenn Gott eingreifen wird, dann werden die am meisten jammern, die sein Eingreifen forderten! Weil mitschuldig, bzw. die evolutionäre Menschheit nicht an der Eskalation gehindert haben

Matthäus 7:22
Viele werden an jenem Tag zu mir sagen:
,Herr, Herr', haben wir nicht in deinem Namen prophezeit ... ?

WTG-Buch 2010 WAS GOTT UNS DURCH JEREMIA SAGEN LÄSST S. 159

Wir kennen Jehovas Beschluß, bald über alle, die seine Warnungen in den Wind schlagen, Unglück zu bringen.

Matthäus 7:23
Und doch will ich ihnen dann bekennen:
Ich habe euch nie gekannt!
Weicht von mir, ihr Täter der Gesetzlosigkeit.

Re: Lönnig / "Intelligent Design"
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 12. Oktober 2010 16:26
Fortsetzung von Teil 2 (nunmehr als Teil 3 bezeichnet)
Der Teil 2 begann bei:
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,81712,81712#msg-81712

Hallo Gerd!
Da ich deinen Beitrag vom 10. Oktober nicht einordnen kann, eine Frage: Möchtest du mir helfen deinen diesbezüglichen Gedankenfluss zu verstehen?

Re: Lönnig / "Intelligent Design"
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 12. Oktober 2010 16:41
Gerne X-mysnip!

Wenn der Papst auch einer Kirche angehört zu der ich nicht möchte, so kann ich seine Ansichten bezüglich Evolution und Schöpfung nach vollziehen. Andere dagegen nicht, die a priori die Schöpfungsmöglichkeiten ausschließen.

Genau so ist es mit Lönnig, ich möchte nicht mehr in seine Kirche eintreten, aber seine Ausarbeitung über die Entstehung des Auges, die zeigt, dass sich dieses nicht von selbst, ohne spirituellen Antrieb, wie ein Puzzle zusammensetzen konnte, kann ich akzeptieren.

Repeat: Andere dagegen nicht, die a priori die Schöpfungsmöglichkeiten ausschließen.
Re: Lönnig / "Intelligent Design"
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 12. Oktober 2010 19:34
Danke Gerd!

Gerd B.
... Wenn der Papst auch einer Kirche angehört zu der ich nicht möchte, so kann ich seine Ansichten bezüglich Evolution und Schöpfung nach vollziehen. Andere dagegen nicht, die a priori die Schöpfungsmöglichkeiten ausschließen.

Genau so ist es mit Lönnig, ich möchte nicht mehr in seine Kirche eintreten, aber seine Ausarbeitung über die Entstehung des Auges, die zeigt, dass sich dieses nicht von selbst, ohne spirituellen Antrieb, wie ein Puzzle zusammensetzen konnte, kann ich akzeptieren ...

Nun begreife ich das Posting vom 10. Oktober. Es ging um deine Meinung, die sich in Details (Schöpfung) mit Lönnigs deckt. Was aber nicht bedeutet, daß du seine religiösen Auffassungen als ZJ teilst. Zwischen Lönnig und der WTG herrscht, die Lehrmeinung betreffend, offiziell Übereinstimmung. Im Beitrag führtest du unterschiedliche Auffassungen Gläubiger innerhalb desselben Systems (Kirche) an. Beachtlich wäre also, wenn Lönnig bspw. evolutionstheoretische Ansichten veröffentlichte und das als praktizierender ZJ. ;-) Unter diesem Aspekt las ich den Beitrag.

Vielleicht noch eine Anmerkung. Wie schon hier erwähnt, geht es mir keinesfalls darum Stellung für oder gegen die Schöpfungs- oder Evolutionstheorie zu beziehen. Sinn meiner Beiträge ist ein anderer. Wenn prominente Personen Stellung beziehen interessiert mich ob und vor allem was für ein ideologisches System dahinter steht. Das verrät meines Erachtens nach einiges über ihre Integrität.

Re: Lönnig / "Intelligent Design"
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 13. Oktober 2010 02:26

X ~ mysnip
Vielleicht noch eine Anmerkung. Wie schon hier erwähnt, geht es mir keinesfalls darum Stellung für oder gegen die Schöpfungs- oder Evolutionstheorie zu beziehen. Sinn meiner Beiträge ist ein anderer. Wenn prominente Personen Stellung beziehen interessiert mich ob und vor allem was für ein ideologisches System dahinter steht. Das verrät meines Erachtens nach einiges über ihre Integrität.

Ohne in die Tiefen des Disputes Schöpfung versus Evolution einzusteigen (meine Meinung dazu habe ich ja bereits mitgeteilt: Ich war bei keiner der beiden Varianten dabei. Folglich ist einzuräumen: Es kann so oder auch anders gewesen sein; einzuräumen es gäbe Fragen die sicherlich weiterhin als offen bezeichenbar sind.
Frühere Generationen hätten sich ja vielleicht auch nicht vorstellen können, es gäbe mal elektrischen Strom, mit seinen Nutzanwendungen. Ich komme vielleicht zum Monatsende auf den Film Krabat nochmals zurück, der eben genannten Aspekt auch bildlich - sehr eindrucksvoll darstellt.
Frühere Generationen hätten sich auch nicht vorstellen können, es gäbe mal Internet. Und da bin ich so frei zu erklären, selbst einer Generation anzugehören, die sich in ihren eigenen Kindheitstagen das so noch nicht hätte träumen lassen. Heute aber nutze ich besagtes Internet selbst.
Insofern mögen spätere Generationen vielleicht "schlauer" sein bei Fragen, die man derzeit eben nicht letztendlich beantworten kann.
Ich zumindest kann damit leben, dass es derzeit noch nicht letztendlich gelöste Fragen gibt.
Aber etwas stört mich schon an diesen Disputen Schöpfung versus Evolution.
Der Aspekt nämlich, dass dieser Disput keinesfalls nur sachbezogen daherkommt, sondern eben die Rolle eines Stellvertreterkrieges für die These wahrnimmt.

Menschliche Geschichte mit ihren auch vielfältigen Schattenseiten, sei Ausdruck eines "göttlichen Marionettentheaters". Und auch brennende Holocaustöfen können in dieser Lesart als Ausdruck des Wirkens des "Strippenziehers" gedeutet werden, und anderes dieser "Güte".
Anderes dieser "Güte" wären da beispielsweise die Verklärung des ersten Weltkrieges durch zeitgenössische religiöse Kreise.
Keinesfalls nur durch die da als Buhmann vorgeführten Großkirchlichen Kreise, sondern auch und das bin ich zu belegen imstande, durch sogenannte Freikirchenkreise, mehr noch auch durch Sektiererkreise im Umfeld der WTG-Religion.
Im Falle des Kriegspredigers Küppers habe ich letzteren Aspekt im Detail schon mal nachgewiesen, und bleibe bei meinem Urteil, der gehört zu den schlimmsten zeitgenössischen Chauvinisten.

Insofern haben auch Sektiererkreise durchaus keinen Grund, sich selbstgerecht an die eigene Brust zu schlagen, denn auch Sektiererkreise waren es die da den Holocaust auch glauben in mehr als fragwürdiger Weise "theologisch" im Sinne des vermeintlich Allgegenwärtigen "Strippenziehers" ausdeuten zu können.

Kehren wir mehr zu Herr Lönnig zurück.
Er und sein Kompagnon Poppenberg, haben ja kaum eine Chance ausgelassen, ihre Sicht der Dinge marktmäßig zu verkaufen.
Poppenbergs Evolutionskritische Videos (die meisten davon habe ich ja mir mal angesehen), strotzen nur so davon, in ihnen auch besagten Herrn Lönnig, als vermeintliche Autorität vorzuführen.
Und noch etwas lässt sich bei Vermarkter Poppenberg und seinen direkten und indirekten "Stars" beobachten.
Die These nämlich die man bereits auch von der WTG bereits seit den frühen 50er Jahren kennt.
Die These Stalinismus und Hitlerismus, mit ihrem Sündenregister seien letztendlich durch die Evolutionstheorie entstanden.
Dieser These allerdings widerspreche ich.
Es hat auch ohne Evolutionstheorie (die es damals überhaupt noch nicht gab) etwa den Dreissigjährgen Krieg, und andere Schrecknisse gegeben; die Inquisition nicht zu vergessen.
Zu den anderen Schrecknissen kann man dann ja etwa im Buche des Otto v. Corvin "Der Pfaffenspiegel" weiteres nachlesen (meiner Erinnerung nach gibt es den Wälzer auch im Internet. Ergo muss man noch nicht mal Geld für seinen Erwerb aufwenden). Gleichwohl ist zu registrieren. Da gab es ja auch mal den Zeugen Jehovas zugehörige Buchhandlungen. Sofern von letzteren noch heute mehr schlecht als recht, gewisse Rudimente existieren, ist das sicherlich (der diesbezügliche Niedergang) nicht primär deren eigene Schuld, sondern eben auch Ausdruck des Niederganges, den auch andere Kreise versuchen, etwa vehement mit einem superscharfen Leistungsschutzrecht zu stoppen.
Allenfalls werden diese neuzeitlichen Maschinenstürmer sich damit selbst ins eigene Aus noch schneller katapultieren, wäre mein Kommentar dazu.
Wie auch immer, besagten seinerzeitigen Zeugen Jehovas-Buchhandlungen boten auch besagten "Pfaffenspiegel" mit an.

Die These da, die nicht geliebte Evolutionstheorie, als Buhmann zu kredenzen, konnte man ja bereits auch von der in hiesigen Kreisen, seit den frühen Infolink-Tagen, nicht unbekannten Diskutantin "Christel" vernehmen (wenn auch nicht hier an diesem Ort: so doch hier an diesem Ort, kritisch kommentiert).
Besagte "Christel" scheint das Evolutionsthema ja besonders weiter umzutreiben, wie man etwa auch ihren Diskussionsbeiträgen in dem (es gibt ja wohl noch nicht "genug" Foren), in dem von dem unter dem Namen "Theologe Frank, auch schon seit frühen Infolinktagen bekannten, und von ihm maßgeblich dominierten Forum entnehmen kann.
Siehe etwa. http://www.ihrseidmeinezeugen.de/forum/index.php?PHPSESSID=3f90cc787505eecb4282cbfc97ca7b78&action=recent

Ergo zusammengefasst.
Der Disput Schöpfung versus Evolution ist für seine besonders aktiven Protagonisten, das Trojanische Pferd für ihre eigentliche These, die sie im besonderen umtreibt.
Der These vom "Strippenzieher" im Hintergrund der menschlichen Geschichte.
Das ich eben dieser These widerspreche, widersprechen muss, habe ich versucht zu verdeutlichen.
Re: Lönnig / "Intelligent Design"
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 13. Oktober 2010 07:42

Drahbeck

Ergo zusammengefasst.
Der Disput Schöpfung versus Evolution ist für seine besonders aktiven Protagonisten, das Trojanische Pferd für ihre eigentliche These, die sie im besonderen umtreibt.
Der These vom "Strippenzieher" im Hintergrund der menschlichen Geschichte.
Das ich eben dieser These widerspreche, widersprechen muss, habe ich versucht zu verdeutlichen.

Exkurs:
Details einer diesbezüglichen Auseinandersetzung mit
Poppenberg

5.) "Gott würfelt nicht"
Wenn ein Buch, das vor bereits mehr als einhundert Jahren erstmals erschien (im Jahre 1899) noch heute als herausragendes Buhmann-Zeugnis herhalten muss, dann fragt man sich schon was denn in diesem über 600 Seiten umfassenden Wälzer damals alles so zu lesen war. Die Rede ist von dem Buche des Ernst Haeckel mit dem Titel: "Die Welträtsel". Derjenige der diese Schrift noch heute als "abschreckendes Beispiel" vorstellen will, heisst Fritz Poppenberg.

Schon gleich eingangs seines dem Thema Evolutionstheorie gewidmeten Video "Gott würfelt nicht", stellt er Haeckel nebst Darwin als abschreckende Beispiele vor.
Übrigens schon zeitgenössisch wurde Haeckel massiv angefeindet. Einer der es im besonderem Maße tat, war der Theologieprofessor Friedrich Loofs, der schon ein Jahr später, im Jahre 1900 eine programmatische Schrift mit dem Titel "Anti-Haeckel" veröffentlichen ließ. Das war jener Friedrich Loofs, der einige Jahre später dann noch mit einer noch heute zitierungsfähigen Schrift über die Bibelforscher in Erscheinung trat.
Sieht man sich Loofs "Anti-Haeckel" indes näher an, hat man in nicht seltenen Fällen den Eindruck von kleinkarierter Erbsenzählerei.

Haeckel, im Gegensatz zu Loofs, mit Sicherheit kein ausgewiesenener Kirchenhistoriker, bekommt nun von Loofs unter "die Nase gerieben", in welchen Details der Darstellung kirchengeschichtlicher Vorgänge, er nach Meinung von Loofs alles ungenau gewesen ist.
Schön und gut, mag man dazu nur sagen. Dennoch bleibt der fatale Nachgeschmack zurück, dass diese "Erbenszählerei" zugleich auch geschickt die Hauptthesen von Haeckel in Nebel hüllt und hüllen soll. Zu ihr hat sich bezeichnenderweise Loofs nicht in der gebotenen Deutlichkeit geäußert.

Genau einen ähnlichen Vorwurf würde ich jetzt auch Poppenberg machen. Ich würde sogar wagen zu behaupten, dass Poppenberg das Haeckel'sche "Welträtsel"-Buch nie selbst gelesen hat. Es reicht ihm offenbar, auch die andernorts nachweisbare Feststellung mit zu kolportieren, dass Haeckel mit einer der aktivsten "Durchpeitscher" der Darwin'schen Evolutionstheorie im deutschsprachigem Raum ist. Und die Evolutionstheorie ist es ja, die Poppenberg, als eigentlichen Buhmann in seinem Video vorstellen will. Haeckel erfüllt in diesem Kontext für ihn nur die Rolle eines untergeordneten "Statisten", den er an der ihm dafür passend erscheinenden Stelle mit vorstellt.

Poppenberg, und im Hintergrund noch etliche andere religiöse Kreise, belieben da eine Gleichung aufzumachen.
Evolutionstheorie; auf ihr fußend dann auch sowohl das sowjetische kommunistische Regime, als auch der deutsche Faschismus, werden da dem Zuschauer als Buhmänner genannt und namentlich die Evolutionstheorie als ihre eigentliche Wurzel gebrandmarkt.

Kritisch zu dieser These rückgefragt, wäre dann aber auch noch zu klären. Wie wäre wohl die Säkulargeschichte verlaufen, hätte es die Evolutionstheorie nicht gegeben? Wäre dann der Zustand "Friede, Freude, Eierkuchen" wirklich existent? Ich glaube kaum. Solch ideologischer Überbau kaschiert lediglich handfeste irdische Interessen. Auch ohne Evolutionstheorie gab es beispielsweise schon in den Kreuzzügen handfeste Interessengegensätze, die sich in Vorgängen entluden, die durchaus mit den Weltkriegen des zwanzigsten Jahrhunderts, vom Prinzip her, vergleichbar sind. Eine These die die Evolutionstheorie als das eigentliche Übel aller Übel darstellen will, greift zu kurz und erweist sich als zweckbestimmt.

Poppenberg versäumt es nicht, in seinem Video auch die Schwachstellen der Evolutionstheorie benennen zu lassen. Dazu kann ich nur sagen: Dies tangiert mich nicht. Ich kann damit leben, dass es Fragen gibt, die auch nach heutigem Erkenntnisstand nicht letztendlich beantwortet werden können. Die Evolutionstheorie war solch ein Beantwortungsversuch. Auch der kirchliche Gottesglaube ist ein solcher. Keiner ist mit letztendlicher Gewissheit bis heute bewiesen.

Was ich aber auch noch sagen möchte ist dies. Haeckel hat auf seinen genannten 600 Seiten keineswegs "nur" über die Evolutionstheorie schwadroniert, wie man dies bei oberflächlicher Betrachtung meinen könnte. Im Gegenteil. Er hat auch einige Wunden des kirchlichen Gottesglaubens beim Namen genannt, über die es heute noch zu reflektieren gälte. Die Poppenberg und Kompagnons machen es sich zu einfach, diese Aspekte, bewusst unter den Tisch fallen zu lassen. Nachstehend mal ein paar Zitate aus dieser Haeckelschrift, entnommen einer CD-ROM-Ausgabe ("Philosophie von Platon bis Nietzsche"). Auf detaillierte Seitenangaben dazu wird verzichtet. Gleichwohl stammen sie alle aus dem authentischem Text:

Die Untersuchungen über diese »Welträtsel«, welche ich in der vorliegenden Schrift gebe, können vernünftigerweise nicht den Anspruch erheben, eine vollständige Lösung derselben zu bringen; vielmehr sollen sie nur eine kritische Beleuchtung derselben für weitere gebildete Kreise geben und die Frage zu beantworten suchen, wie weit wir uns gegenwärtig deren Lösung genähert haben.

Das schlimmste ist, wenn der moderne Kulturstaat sich der kulturfeindlichen Kirche in die Arme wirft, und wenn der bornierte Egoismus der Parteien, die Verblendung der kurzsichtigen Parteiführer die Hierarchie unterstützt. Dann entstehen so traurige Bilder, wie sie uns leider am Schlusse des neunzehnten Jahrhunderts der deutsche Reichstag vor Augen führt: die Geschicke des gebildeten deutschen Volkes in der Hand des ultramontanen Zentrums, unter der Leitung des römischen Papismus, der sein ärgster und gefährlichster Feind ist. Statt Recht und Vernunft regiert dann Aberglaube und Verdummung. Unsere Staatsordnung kann nur dann besser werden, wenn sie sich von den Fesseln der Kirche befreit, und wenn sie durch allgemeine naturwissenschaftliche Bildung die Welt- und Menschenkenntnis der Staatsbürger auf eine höhere Stufe hebt.

Dabei kommt es gar nicht auf die besondere Staatsform an. Ob Monarchie oder Republik, ob aristokratische oder demokratische Verfassung, das sind untergeordnete Fragen gegenüber der an ihre Stelle die kirchliche Konfession gesetzt. Der Glaube soll dem Wissen vorangehen; … jener unvernünftige Aberglaube, der die Grundlage eines verunstalteten Christentums bildet.

Dagegen sträuben sich aber mit aller Macht diejenigen einflußreichen Kreise, welche unsere Geistesbildung in betreff der wichtigsten Probleme in den überwundenen Anschauungen des Mittelalters zurückhalten wollen; sie verharren im Banne der traditionellen Dogmen und verlangen, daß die Vernunft sich unter diese »höhere Offenbarung« beugen solle.
Während der langen Geistesnacht des christlichen Mittelalters wagte begreiflicherweise nur selten ein kühner Freidenker seine abweichende Überzeugung zu äußern; die Beispiele von Galilei, von Giordano Bruno und anderen unabhängigen Philosophen, welche von den »Nachfolgern Christi« der Tortur und dem Scheiterhaufen überliefert wurden, schreckten genügend jedes freie Bekenntnis ab.

Dieses wurde erst wieder möglich, nachdem die Reformation und die Renaissance die Allmacht des Papismus gebrochen hatten. Die Geschichte der neueren Philosophie zeigt die mannigfaltigen Wege, auf denen die gereifte menschliche Vernunft dem Aberglauben der Unsterblichkeit zu entrinnen versuchte. Immerhin verlieh demselben trotzdem die enge Verknüpfung mit dem christlichen Dogma auch in den freieren protestantischen Kreisen solche Macht, daß selbst die meisten überzeugten Freidenker ihre Meinung still für sich behielten. Nur selten wagten einzelne hervorragende Männer, ihre Überzeugung von der Unmöglichkeit der Seelenfortdauer nach dem Tode frei zu bekennen. Besonders geschah dies in der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts in Frankreich von Voltaire, Danton, Mirabeau u. a., ferner von den Hauptvertretern des damaligen Materialismus, Holbach, Lamettrie u. A.

Dieselbe Überzeugung vertrat auch der geistreiche Freund der letzteren, der größte der Hohenzollernfürsten, der monistische »Philosoph von Sanssouci«. Was würde Friedrich der Große, dieser »gekrönte Thanatist und Atheist«, sagen, wenn er heute seine monistischen Überzeugungen mit denjenigen seiner Nachfolger vergleichen könnte!

Unter den denkenden Ärzten ist die Überzeugung, daß mit dem Tode des Menschen auch die Existenz seiner Seele aufhöre, wohl seit Jahrhunderten sehr verbreitet gewesen; aber auch sie hüteten sich meistens wohl, dieselbe auszusprechen.
Wie allgemein bekannt, hat das Dogma von der Unsterblichkeit der Seele in der christlichen Religion schon lange diejenige feste Form angenommen, welche sich in dem Glaubensartikel ausspricht: »Ich glaube an die Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben.« Wie am Osterfest Christus selbst von den Toten auferstanden ist und nun in Ewigkeit als »Gottes Sohn, sitzend zur rechten Hand Gottes«, gedacht wird, versinnlichen uns unzählige Bilder und Legenden. In gleicher Weise wird auch der Mensch »am jüngsten Tage auferstehen« und seinen Lohn für die Führung seines einstigen Erdenlebens empfangen.

Dieser ganze christliche Vorstellungskreis ist durch und durch materialistisch und anthropistisch; er erhebt sich nicht viel über die entsprechenden rohen Vorstellungen vieler niederen Naturvölker
Die Gründe, welche man seit zweitausend Jahren für die Unsterblichkeit der Seele anführt, und welche auch heute noch dafür geltend gemacht werden, entspringen zum größten Teile nicht dem Streben nach Erkenntnis der Wahrheit, sondern vielmehr dem sogenannten »Bedürfnis des Gemütes«, d.h. dem Phantasieleben und der Dichtung. Um mit Kant zu reden, ist die Unsterblichkeit der Seele nicht ein Erkenntnisobjekt der reinen Vernunft, sondern ein »Postulat der praktischen Vernunft«.

Wollten wir alle die einzelnen Gründe analysieren, welche für den Unsterblichkeitsglauben geltend gemacht worden sind, so würde sich ergeben, daß nicht ein einziger derselben wirklich wissenschaftlich ist; kein einziger verträgt sich mit den klaren Erkenntnissen, welche wir durch die physiologische Psychologie und die Entwicklungstheorie in den letzten Dezennien gewonnen haben. Der theologische Beweis, daß ein persönlicher Schöpfer dem Menschen eine unsterbliche Seele (meistens als Teil seiner eigenen Gottesseele betrachtet) eingehaucht habe, ist reiner Mythus.

Der moralische Beweis, daß die Mängel und die unbefriedigten Wünsche des irdischen Daseins durch eine »ausgleichende Gerechtigkeit« im Jenseits befriedigt werden müssen.
Die vorhergehenden Untersuchungen, die durch viele andere Ergebnisse der modernen Wissenschaft ergänzt werden könnten, haben das alte Dogma von der »Unsterblichkeit der Seele« als völlig unhaltbar nachgewiesen; dasselbe kann im zwanzigsten Jahrhundert nicht mehr Gegenstand ernster wissenschaftlicher Forschung, sondern nur noch des transzendenten
Glaubens sein.

Die »Kritik der reinen Vernunft« weist aber nach, daß dieser hochgeschätzte Glaube, bei Licht betrachtet, der reine Aberglaube ist, ebenso wie der oft damit verknüpfte Glaube an den »persönlichen Gott«. Nun halten aber noch heute Millionen von »Gläubigen« - nicht nur aus den niederen, ungebildeten Volksmassen, sondern aus den höheren und höchsten Bildungskreisen - diesen Aberglauben für ihr teuerstes Besitztum, für ihren »kostbarsten Schatz«.

Bei unbefangener kritischer Prüfung und Vergleichung zeigt sich, daß beide nur durch die besondere »Gestalt des Glaubens« und durch die äußere Hülle der Konfession voneinander verschieden sind. Im klaren Lichte der Vernunft erscheint der destillierte Wunderglaube der freisinnigsten Kirchenreligionen - insofern er klar erkannten und festen Naturgesetzen widerspricht - genau so als unvernünftiger Aberglaube, wie der rohe Gespensterglaube der primitiven Fetischreligionen, auf welchen jene stolz herabsehen.

Werfen wir von diesem unbefangenen Standpunkte einen kritischen Blick auf die gegenwärtig noch herrschenden Glaubensvorstellungen der heutigen Kulturvölker, so finden wir sie allenthalben von traditionellem Aberglauben durchdrungen. Der christliche Glaube an die Schöpfung, die Dreieinigkeit Gottes, an die unbefleckte Empfängnis Maria, an die Erlösung, die Auferstehung und Himmelfahrt Christi usw. ist ebenso reine Dichtung und kann ebensowenig mit der vernünftigen Naturerkenntnis in Einklang gebracht werden, als die verschiedenen Dogmen der mohammedanischen und mosaischen, der buddhistischen und brahmanischen Religion.

Jede von diesen Religionen ist für den wahrhaft »Gläubigen« eine zweifellose Wahrheit, und jede von ihnen betrachtet jede andere Glaubenslehre als Ketzerei und verderblichen Irrtum. Je mehr eine bestimmte Konfession sich für die »allein selig machende« hält - für die »katholische« - und je inniger diese Überzeugung als heiligste Herzenssache verteidigt wird, desto eifriger muß sie naturgemäß alle anderen Konfessionen bekämpfen, und desto fanatischer gestalten sich die fürchterlichen Glaubenskriege, welche die traurigsten Blätter im Buche der Kulturgeschichte bilden.

Die Prinzipien der wahren Humanität, der goldenen Regel, der Toleranz, der Menschenliebe im besten und höchsten Sinne des Wortes, alle diese wahren Lichtseiten des Christentums sind zwar nicht von ihm zuerst erfunden und aufgestellt, aber doch erfolgreich in jener kritischen Periode zur Geltung gebracht worden, in der das klassische Altertum seiner Auflösung entgegenging.

Der Papismus aber hat es verstanden, alle jene Tugenden in ihr direktes Gegenteil zu verkehren und dabei doch die alte Firma als Aushängeschild zu bewahren. An die Stelle der christlichen Liebe trat der fanatische Haß gegen alle Andersgläubigen; mit Feuer und Schwert wurden nicht allein die Heiden ausgerottet, sondern auch jene christlichen Sekten, welche in besserer Erkenntnis Einwendungen gegen die aufgezwungenen Lehrsätze des ultramontanen Aberglaubens zu erheben wagten. Überall in Europa blühten die Ketzergerichte und forderten unzählige Opfer, deren Folterqualen ihren frommen, von »christlicher Bruderliebe« erfüllten Peinigern besonderes Vergnügen bereiteten. Die Papstmacht wütete auf ihrer Höhe durch Jahrhunderte erbarmungslos gegen alles, was ihrer Herrschaft im Wege stand.

Unter dem berüchtigten Großinquisitor Torquemada (1481 bis 1498) wurden allein in Spanien achttausend Ketzer lebendig verbrannt, neunzigtausend mit Einziehung des Vermögens und den empfindlichsten Kirchenbußen bestraft, während in den Niederlanden unter der Herrschaft Karls des Fünften dem klerikalen Blutdurst mindestens fünfzigtausend Menschen zum Opfer fielen. Und während das Geheul gemarterter Menschen die Luft erfüllte, strömten in Rom, dem die ganze christliche Welt tributpflichtig war, die Reichtümer der halben Welt zusammen, und wälzten sich die angeblichen Stellvertreter Gottes auf Erden und ihre Helfershelfer (welche selbst nicht selten dem weitestgehenden Atheismus huldigten!) in Lüsten und Lastern jeder Art.

»Welche Vorteile«, sagt der frivole und syphilitische Papst Leo X. ironisch, »hat uns doch diese Fabel von Jesus Christus gebracht!«

Die Kulturverachtung des Christentums. Da nach Christi Lehre unsere Erde ein Jammertal ist, unser irdisches Leben wertlos und nur eine Vorbereitung auf das »ewige Leben« im besseren Jenseits, so verlangt sie folgerichtig, daß demgemäß der Mensch auf alles Glück im Diesseits zu verzichten und alle dazu erforderlichen irdischen Güter gering zu achten hat.

In vorstehendem war unter anderem auch von dem Poppenberg-Video "Gott würfelt nicht" die Rede. Über seine eigene Firma vertreibt Poppenberg aber noch ein weiteres Video, mit dem Titel "Hat die Bibel doch recht?" Der Unterschied zwischen beiden besteht wohl darin, dass erstgenanntes ein "freies Video" ist. Das heissst keine öffentlich-rechtliche Fernsehanstalt steht als Finanzier hinter ihm. Anders wohl bei "Hat die Bibel doch recht?" Folgt man seinem Abspann, so hat dieses Video wohl seinerzeit der Fernsehsender SFB finanziert. Was aber Poppenberg nicht daran hindert es weitergehend zu vermarkten. Wer sich nicht gerade als "Spezialist" sieht, der kann und sollte sich die Geldausgabe für eines der beiden ersparen. Im Prinzip eine Art "doppeltes Lottchen". Kaum eine wesentliche These, die nicht in beiden Videos zum Vortrag kommt.

Der Unterschied darf wohl darin gesehen. "Gott würfelt nicht" redet bestimmten Religionsgemeinschaften in wenig qualifizierter Form, in der Tendenz nach dem Munde. "Hat die Bibel doch recht?" offeriert in der Substanz mehr die gleichen Aussagen einiger Wissenschaftler, die sich kritisch über die Evolutionstheorie verbreitet haben. Diese Kritik aus Wissenschaftlermunde ist aber noch lange nicht damit "identisch", dass seitens dieser Wissenschaftler nun die Bibel als "echte Alternative" angesehen werden würde. Dies ist durchaus nicht der Fall. Aber das vergaß genanntes "Cleverle" aber bewusst hinzuzufügen!

6.) Was Darwin nicht wissen konnte
In den 1950er Jahren "klingelten" die Kassen des Buchhandels bei einem Buch, dessen Verfasser von sich selbst sagte, kein Theologe zu sein. Auch darf man wohl als gesichert ansehen, dass auch die Zeugen Jehovas nicht unwesentlich zu diesem buchhändlerischen Erfolg beigetragen haben. Vor allem aber war es die kluge Titelwahl, die wohl als "das" ausschlaggebende Moment dieses buchhändlerischen Erfolges angesehen werden kann.
"Und die Bibel hat doch recht" so der Titel dieses Werner Keller, von dem eben die Rede war. Das ist es ja, was man sich gerne bestätigen lassen möchte, und meint es auch "mundgerecht" bekommen zu haben.

Ob diese Siegesgewißheit auch noch bei der Detail-Lektüre fortbestand? Da kann man schon eher einige Fragezeichen hinzufügen Zitiert nach der Ausgabe von 1955 konnte man darin beispielsweise auch die folgenden Sätze lesen:

"Schon 1654 erklärte der Erzbischof Ussher aus Irrland, die Schöpfung habe in der neunten Morgenstunde am 26. Oktober des Jahres 4004 vor Christi Geburt stattgefunden, wie das genaue Studium der Heiligen Schrift ergeben habe"
(S. 401).

Ob die Zeugen Jehovas des Jahres 1955 mit dieser Aussage wohl "glücklich" gewesen sind? Oder ob sie es nicht einfach vorzogen, dass zu überlesen, nicht zur Kenntnis zu nehmen, wäre jetzt die Frage.
Auch zu einem seiner Hauptargumente, dem Thema Sintflut, wusste Herr Keller relativierendes zu sagen. Etwa wenn er anführt:

"Nach Wooleys Ansicht hat die Katastrophe nordwestlich vom Persischen Golf ein Gebiet in einer Ausdehnung von 630 Kilometer Länge und 160 Kilometer Breite verschluckt. Wenn man die Landkarte betrachtet, war es nur, wie wir heute sagen würden, 'ein lokales Ereignis' - für die Bewohner dieser Flußniederung aber war das einst ihre ganze Welt" (S. 38).

Auch mit den vollmundig vorgetragenen Thesen des Herrn Keller zum Thema "Turiner Grabtuch", dürften - in der Praxis - wohl die Zeugen Jehovas so einige Schwierigkeiten haben. Macht nichts, werden sie sich gesagt haben. Der Titel des Buches allein entscheidet. Da kann man dann schon mal ein paar ungeliebte Kröten mit herunterschlucken.

Worum es beim Thema Turiner Grabtuch geht, kann man auch gut an Hand eines Gerichtsberichtes in der seinerzeitigen Zeitschrift "Wochenpost" (27. 10. 1971) verdeutlichen. Unter der Überschrift "Das Wunder des Herrn Naber" liest man da die folgende "ergötzliche" Geschichte:

"Ein Kämpfer für die Wahrheit? Ein Schwindler? Wir ein Kämpfer sieht er nicht aus, ein rundes, freundliches Gesicht und ein Schmerbauch. Der Kampf ernährt seinen Streiter.
Er will die vier Evangelisten des Neuen Testaments widerlegen, er wird beweisen, Jesus Christus ist nicht am Kreuz gestorben, sondern erst im Grabe. Diese Wahrheit ist Herrn Hans Naber in Stuttgart verkündet worden, im Jahre 1947. Eine Erscheinung. Von dieser Erscheinung lebt er, und wie man sieht, er lebt gut.

Er hat die Wahrheit kapitalisiert. Er gründet Stiftungen, Geschäfte, Firmen. Er nimmt Darlehen auf und findet Darlehen. Und er tat auch zurück, mit Zinsen und Zinseszinsen, wenn er wieder ein neues Darlehn bekam.
Die Erscheinung, das Grunderlebnis des rundlichen Herrn Naber, hat ihm den Weg gezeigt, wie man diese Wahrheit verbreiten und dabei noch zu Geld kommen kann.

In Turin, in Italien, in der Kathedrale San Giowanni Battista, dort in der Kapelle des Sandissomo Sudario, gibt es eine Urne, und in dieser ist das Linnen gelegen, in das Joseph von Arimathia den Leichnam Christi eingehüllt haben soll.
Schon das ist falsch, grundsätzlich falsch, poltert Herr Naber nun. Christi war nicht tot, er hat gelebt, als er vom Kreuz genommen wurde, und Herr Naber entfaltet 4,38 m lang und 1,10 m breit die Fotokopie des Turiner Linnens, und er legt los:

Ich komme sofort zur Fußblutung, hier hat das Blut getropft. Das ist nur möglich, wenn das Herz noch geschlagen hat.
Wenn diese Wahrheit ans Licht der Welt kommt, wird die Welt genesen, alle Probleme werden gelöst, die Finanzkrise, die Dollarschwäche, die Kriege verschwinden. Die Welt wartet auf das Wunder, auf das Wunder des Herrn Naber.
Nun ist es für ein Stuttgarter Gericht, für eine Große Strafkammer, außerordentlich schwer, an einer Fotokopie zu entscheiden, ob vor etwa zweitausend Jahren ein Gekreuzigter noch nach der Kreuzabnahme gelebt hat.

Und das Leinentuch in der Kathedrale von Turin ist genauso falsch wie die heilige Lanze, mit der ein Priester aus Marseille, Bartholomäus, die Kreuzritter 1098 zum Sieg geführt und für die Wahrheit und Echtheit der Lanze durch einen Haufen brennender Reisigbündel ging und dabei elendig umkam. Wird auch Herr Hans Naber für die Echtheit des Leinentuchs durchs Feuer gehen?

Schwer ist es für den Landgerichtsdirektor Fischer, zu entscheiden, unmöglich. Er hätte entscheiden müssen: Ist das Leinentuch echt, ist die Fotokopie echt und sind die Schlüsse des rundlichen Herrn Naber echt, real?

Herr Naber hat Vorkenntnisse, nicht direkt mit Leinentüchern, aber mit Tischtüchern und Servietten. Er hat nach eigenen Angaben schon im Ritzhotel in London die Tische gedeckt. Er hat Vorkenntnisse in Anatomie, mehr allerdings in der Zerlegung von Hasen, Rebhühnern und Rehen als in der Gerichtsmedizin.

Aber in der Chemie hat er wenigstens Erfahrung. Es stimmt, er war von 1950 bis 1960 in einer chemischen Fabrik tätig, allerdings nur im Außendienst. Laboratorien hat er nie von innen gesehen. Er war Vertreter und kein Analytiker.

Aber seit 1947 ihm Jesus Christus leibhaftig erschienen ist, fühlt er sich nur einem Herrn verpflichtet.
Und im Verfolge dieser Verpflichtung gründete er 1963 im Fürstentum Liechtenstein eine Stiftung zur Förderung und Verbreitung der Linnenforschung. Später hat er diese Finanzfirma in die Bankenmetropole Zürich verlegt. Den Aufsichtsrat der Firma will er nicht mit Namen nennen. "Ich werde genug verfolgt, ich muß meine Anhänger schützen, sonst werden sie genau so zugrunde gerichtet wie ich."

Präsident der Stiftung ist Herr Hans Naber. Aber auch aus Zürich soll die Stiftung weg, in dem Finanzparadies Bahamas wird sie in Zukunft ihr Domizil haben. Er hat viel für die Verbreitung der Wahrheit getan. Herr Naber hat auch ein Buch über seine Linnenforschung geschrieben, 'Das fünfte Evangelium', allerdings unter einem anderen Namen, Kurt Berna. Und überall fand der beredte Herr Naber Gut- und gutsituierte Gläubige, die er schnell in schlechter und schlechtsituierte Gläubiger verwandelte. Fabrikanten, Inhaber von großen Geschäften, ja selbst Steuerberater liehen ihm und seiner Stiftung Geld gegen Zinsen.

Manchmal zahlte die Stiftung auch Darlehen zurück, wenn sie wieder neue Gläubige gefunden hatte. Der Präsident bekam ein monatliches Fixum von tausend Mark und Aufwandsentschädigung natürlich. Und so sagt sich Herr Naber, selig sind die, die da arm sind im Geist, und er macht sie dann auch noch arm an Habe.

"Und wovon leben Sie heute, da die Stiftung nicht zahlungsfähig ist, da auch der Präsident schon lange kein Gehalt und keine Aufwandsentschädigung mehr bekommt?" fragt der Vorsitzende der Großen Strafkammer.

"Von der Zeitrafferbörse".
"Bitte, erläutern Sie uns das."
In der Spielbank verdient sich der Streiter für die Wahrheit sein kärgliches Brot jetzt. Er hat ein angeblich todsicheres System. Er lebt wieder einmal vom Glauben.

"Und wie verträgt sich diese Tätigkeit mit der Linnenforschung?" fragt der Vorsitzende,
Darüber kann der beredte Herr Naber gar nichts sagen. Selig sind, die da arm sind an Worten. Aber ihn als Betrüger zu bezeichnen! "Ich sei mit den Wassern des Betruges gewaschen; ich bin nur zahlungsunfähig geworden, weil mich die gerichtlichen Kreise mundtot gemacht haben. Eine unliebsame Entdeckung sollte erledigt werden. Würde meine Wahrheit allgemein bekannt, daß er nicht am Kreuz gestorben ist, sondern erst im Grabe, würde das ganze Lehrgebäude der beiden großen christlichen Kirchen ins Wanken geraten. Und deswegen haben diese Kreise einen Prozeß wegen Betrugs gegen mich angezettelt. Die Folgen meiner Entdeckung sind unabsehbar.'

Herr Naber ist fest davon überzeugt, oder er tut so, als ob seine Entdeckung der Nabel der Welt ist. Der Beweis auch die Voreingenommenheit des Gerichts.
Zwei Jahre Freiheitsentzug wegen Betrugs, sagt die Große Strafkammer in Stuttgart. Er aber ist ein Märtyrer der Wahrheit, und gegen ihn stehen die Jesuiten, der Papst, der Weltkirchenrat in Genf. Und daß man ihm auch noch Bewährungsfrist zugebilligt hat, ist für ihn nur das Tüpfelchen auf das i. "In dieser Zeit soll ich mundtot sein, die Wahrheit über den Tod Christi soll unterdrückt werden."

Aber Naber gibt nicht auf, nie. Und eines ist sicher: Wieder wird er Dumme finden, die da glauben, daß mit einem alten Leinentuch alle Probleme der Welt zu lösen sind."

SZENENWECHSEL
Herr Fritz Poppenberg, seines Zeichens Filmemacher, ist sicherlich ein umtriebiger Mann. Nach eigenem Bekunden ist er auch kein Zeuge Jehovas. Insofern besteht schon mal eine gewisse Parallelität zu dem eingangs genannten Herrn Keller. Dieses zwar selbst kein Zeuge Jehovas sein, hindert aber auch ihn nicht daran, jene Themen aufzugreifen, von dem der Poppenberg'sche Instinkt ihm sagt: Die kommen bei den Zeugen Jehovas an! Und so findet man denn im Videoangebot der Poppenberg'sche Firma eine ganze Reihe solcher Video's. Sei es geschichtlicher Art (Hitlerregime und Ostdeutschland), sei es die aktive Unterstützung der WTG KdöR-Ansprüche, mit B. als Hauptstar in diesem Film. Oder sei es gar die Bagatellisierung der WTG-Blutdoktrin, unter anderem mit der Milchmädchenthese. Eigenblutübertragung: und damit wären die den Zeugen Jehovas "angedichteten" Probleme vom Tisch. Großzügigerweise unterschlägt aber Herr Poppenberg, dass laut WTG-Doktrin, auch die Eigenblutübertragung nicht zulässig sei. Aber das kannte man ja schon von Herrn Keller. Über solche "Kleinigkeiten" breitet der geführt werdende Zeuge "natürlich" den Mantel des vergebenen Schweigens.

Denn Poppenberg hat sich ja in den Augen der Zeugen Jehovas verdient gemacht. Prompt verlieh denn auch folgerichtig, die seinerzeitige Satire-Webseite Spiessburger auch Herrn Poppenberg einen Orden für seine Verdienste.
Man vergleiche dazu:
Spiessburgerpreis für Poppenberg
Solcherart geehrt, stachelt das zu weiteren Höchstleistungen an. Und siehe da. Es bot sich das Thema Evolutionskritik an, auf dem auch Poppenberg sich engagierte, wie wohl kein zweiter Filmemacher vor ihm. Gern gesehenes Nebenergebnis dabei auch, dass sich damit die Poppenberg'sche Klientel beträchtlich erweiterte um die evangelikale Szene andernorts. Was aufgrund ansonsten unüberbrückbarer theologischer Gegensätze nicht möglich schien, hat somit Poppenberg vollbracht. Zwei an und für sich wie Hund und Katz gegenüberstehende, unter seinem, dem Poppenberg'schen Evolutionskritik-Hut zu vereinen.

Eigentlich wäre das doch noch einen weiteren Orden von seiten der Zeugen Jehovas wert. Schade nur. Das ist aus dem Grunde nicht möglich, weil die dafür in frage kommende Webseite "Spiessburger", nicht mehr Online ist.
Schon in seinen beiden ersten Evolutionskritischen Videos traten bei Poppenberg zwei "Stars" auf, die alle wesentlichen Thesen dominierten. Einmal der Herr Siegfried Scherer; zum anderen der Herr Wolf-Ekkehard Lönnig.

Übrigens ließ es Poppenberg nicht bei diesen zwei Evolutionskritischen Videos bewenden. Nein inzwischen sind es deren gar vier im Poppenberg'schen Angebot. Eines davon, unter dem Titel "Was Darwin nicht wissen konnte" bestreitet Herr Scherer gar als Alleinunterhalter. Wenn in einem Video nur ausschließlich eine Person zu Wort kommt, ohne jegliche Ko-Beiträge, dann ist das schon als ungewöhnlich zu bezeichnen und ansonsten keineswegs Video-typisch. Diese besondere Heraushebung kann dann wohl nur so interpretiert werden, dass der Veranstalter des Videos, den betreffenden "Star" als unübertreffbar ansieht.

Wie schon der Titel verdeutlicht ("Was Darwin nicht wissen konnte") argumentiert Scherer zurückhaltend. Er ist sogar bereit, im Laufe seiner Ausführungen, Darwin verbale Lippenbekenntnisse zu erweisen, indem er ihn in Gesamtheit, als einen durchaus großen Biologen charakterisiert. Wer also erwarten sollte, dass Scherer darin auch in der Wortwahl, einen totalen Darwin-Zerriß abliefert, der sieht diese Erwartung nicht bestätigt.

Scherer postuliert weiter, dass sowohl für die salopp gesagt Darwinsche Theorie als auch für den Schöpfungsglauben, jeweils unabdingbar, eine Voraussetzung notwendig ist. In beiden Fällen: Glauben.
An diesem Punkt stellt sich aber die Frage: Weshalb diese partielle Zurückhaltung. Weshalb poltert er nicht einfach darauf los, in der Form eines totalen Frontalangriffes?

Da ist Herr Poppenberg inzwischen schon weiter. Der hat sich dieser Scherer'schen Skrupel inzwischen für seine Person entledigt. Deutlich wird dies besonders an dem letzten Poppenberg'schen Video aus dem Jahre 2004, unter dem Titel "Der Fall des Affenmenschen", das man da wohl an erster Stelle nennen muss.

Schon einleitend scheut Poppenberg und sein Team keine Mühe und keinen Aufwand. Sein Crew unternahm eigens dazu eine Expedition in ein afrikanisches Land, dass heute noch über ein ziemlich zerfallenes Pasteur-Institut verfügt. Errichtet zu einer Zeit, wo jenes Land noch französische Kolonie war. Dieser Besuch erfolgt nun keineswegs als "langer Weile". Man will dort nach konkreten Beweisen suchen. Wofür?

Offenbar ist Poppenberg zu Ohren gekommen. In den zwanziger Jahren suchte ein sowjetischer Forscher, weil es in diesem Land auch Menschenaffen gibt, persönlich an Ort und Stelle etwas zu erreichen. Die Kreuzung zwischen Menschen und Affen. Dem stellten sich in der Praxis aber einige nicht überwindbare Schwierigkeiten gegenüber. Und dieser Versuch ist denn wohl als auf ganzer Linie gescheitert, zu bewerten.

Poppenberg sucht nun nach Spuren dafür, an Ort und Stelle. Und er trifft auf eine nicht überwindbare Mauer des Schweigens. Der Zugang zu einer wohl noch vorhandenen Bibliothek des Patsteur-Instituts, wird ihm auch unter fadenscheinigen Vorwänden verweigert. Auch Poppenbergs's Mission in jenem Lande ist somit auf der ganzen Linie gescheitert.

Wieder zurück in Deutschland streckt er seine Fühler nach der ehemaligen Sowjetunion aus. Über Mittelsmänner lässt er dort über diesen sowjetischen Wissenschaftler recherchieren. Das Ergebnis eher dürftig. Handfestes fördern diese Recherchen auch nicht zutage. Und so lässt er denn diesen Teil seines Filmes mit der Angabe ausklingen. Weiteres relevantes über diesen Wissenschaftler befinde sich wohl in den Archiven des KGB. Aber dazu gebe es keine Zugangsmöglichkeit.
Die Verschwörungstheoretiker aller Länder, hätten wohl angesichts dieser Hauptstory seines Videos, ihre helle Freude daran!

Nach diesem Aufhänger geht es zu den Kernthesen. Und siehe da: Was zu erwarten, trat wieder ein. Beide Hauptstars Scherer und Lönnig kommen wieder wirkungsvoll zur Geltung und können sich des lang und breit verbreiten.

Beiläufig erwähnt Herr Poppenberg, der weite Bereiche des Filmtextes auch selber spricht, auch die Kontroverse um Lönnig. Das die "Zeit" diesen Fall dargestellt; aber Lönnig in der "Zeit" keine Chance zu einer Entgegnung eingeräumt wurde. Und da dürfte dann die Klientel dieser Videos sich wieder in der Rolle der zu Unrecht verfolgten sonnen.

Rekapituliert man den Fall Lönnig, so stellt sich als dessen Widerpart besonders ein Herr Ulrich Kutschera heraus. Letzterer veröffentlichte nun im Jahre 2004 ein Buch (Streitpunkt Evolution. Darwinismus und Intelligentes Design), wobei er aus seiner Sicht auf diese Kontroversen eingeht. Um es vorweg zu sagen. Ein "Publikumsrenner" etwa im Stile des Keller-Buches wird Kutschera 2004 nicht werden. Wer mit populärwissenschaftlich verständlichen Abhandlungen zum Thema "bedient" werden möchte, ist bei Kutschera eher schlecht bedient. Der Inhalt des Kutschera'schen Buches erschließt sich wohl auch nur dem, der mit den Detail's der Lönnig Kontroverse schon im voraus vertraut ist. Wer zudem kein Biologie-Fachwissenschaftler ist, und von der Lönnig-Kontroverse auch noch nichts mitbekommen hat, der wird wohl eher in dieses Buch hineinschauen, wie der sprichwörtliche "Affe ins Uhrwerk".

Spätestens an diesem Punkt muss man Scherer mit seiner Aussage recht geben. Dass sowohl für die Evolutionstheorie wie auch für den Schöpfungsglauben - in beiden Fällen - Glauben notwendig ist.
Im Kontrast dazu steht die Kutschera'sche These (S. 30)

"Das Problem der fehlenden Übergangsformen - zu Darwins Zeit noch ein kontroverser Punkt - kann heute als weitgehend gelöst angesehen werden."

Zu dieser These kann ich nur, soweit es meine Person betrifft sagen. Überzeugt hat mich Kutschera nicht. Er bleibt auf der Ebene der Behauptung stecken. Das einzigste wo mich Kutschera überzeugt hat ist seine Auseinandersetzung beim Thema "Darwinismus/NS-Ideologie", wo Scharfmacher auf christlicher Seite, eben alle Übel dieser Welt auf den Darwinismus zurückführen wollen. Dem widerspricht Kutschera. Und da hat er meines Erachtens auch recht.

Kutschera mokiert sich auch darüber, dass die heutigen Anti-Evolutionisten sich vielfach als Vertreter des "Intelligentes Design" (ID) bezeichnen, jedoch es vermeiden die Bezeichnung Kreationisten für sich gelten zu lassen. Letzteres trifft auch namentlich auf Herrn Lönnig zu. Der Hintergrund dessen erschießt sich auch aus dem Umstand, dass der Begriff Kreationisten vielfach auch auf solche Gläubige festgemacht wird, welche sechs Schöpfungstage buchstäblich verstehen. Sich auf eine Weltschöpfung am 26. Oktober um 9 Uhr Vormittags festnageln zu lassen, behagt wohl auch Herrn Lönnig nicht. Deshalb geht er diesem Dilemma durch Ablehnung der Vokabel Kreationist für seine Person aus dem Wege. Kutschera hingegen argwöhnt (wohl nicht zu unrecht). Das ist ja blos die alte Sauce in neuer Verpackung.

Kutschera arbeitet weiter heraus, dass viele seiner Berufskollegen, in ihrem Privatleben, mit der christlichen Religion nicht sonderlich viel mehr am Hut hätten. Durch die Aktivitäten der Lönnig und Co sieht er sich einer neuen Art von Zwangschristianisierung ausgesetzt. Und dagegen erhebt sich sein Protest auf der ganzen Linie. Auch notiert er. Zitat (S. 105):

"Beide Großkirchen in unserem Land haben ihre ideologischen Widerstande gegen die Evolution inzwischen weitgehend aufgegeben, so dass der moderne Christ im Evolutionisten heute in der Regel keinen intellektuellen Gegner mehr sieht."

Auch diese Regel sieht Kutschera durch Lönnig durchbrochen. Und auch aus diesem Grunde hat sich sein Widerstand ein entsprechend personalisiertes Ziel gesucht.
Kutschera stellt es so dar, als habe er erst sehr, sehr spät mitbekommen, es bei Lönnig mit einem Zeugen Jehovas zu tun zu haben. Nun muss man letzterem auch bescheinigen, sein Zeuge Jehovas sein, nicht plakativ mit sich herumzutragen. Das erschließt sich eher auf die indirekte Art. So war es auch bei Kutschera, der dazu schreibt (S. 206f.)

:"Beim Verlassen meines Arbeitsplatzes (im Jahre 2003) wurde mir von einem Mitglied der Zeugen Jehovas ein Faltblatt in die Hand gedrückt."

Und weiter Kutschera:

"Zu meiner Überraschung konnte ich in dieser Werbebroschüre aus dem Jahr 1998 die von W.-E. Lönnig vorgebrachten Argumente in geringfügig modifizierter Form wiederfinden. … Es kam mir daraufhin der Gedanke, Herr Lönnig könnte möglicherweise Mitglied der weltweit aktiven 'Endzeit-Sekte' Zeugen Jehovas sein. Ich konnte mir jedoch nur schwer vorstellen, dass ein auf Lebenszeit angestellter 'Group Leader' an einem internationalen Forschungsinstitut Anhänger einer derartigen Glaubensgemeinschaft ist."

Bei Versuch eines abschließenden Satzes würde ich es auf den Punkt bringen. Kutschera stellt nicht zu unrecht fest. Die Vertreter des "Intelligentes Design" sind in nicht seltenen Fällen verkappte Kreationisten, die dieses ihr Kreationisten-sein nur schamhaft verschweigen. Würden sie diese "Kriegslist" nicht anwenden, könnte man sie viel eher auf den "26. Oktober 9 Uhr früh" festnageln, der mit zu ihrem eigentlichen Wesen gehört, getreu dem Motto: Wer A sagt muss auch B sagen.
Wehret den Anfängen, offenbar auch das Kutschera'sche Motto. Sein Verdienst ist es vielleicht, verkappte Kreationisten als solche enttarnt zu haben. Damit hat er auf einem Nebenschlachtfeld einen Sieg errungen. Auf dem Hauptschlachtfeld indes, blieb er sieglos.

Hinweis auf den Disput die Userin "Christel" betreffend (ohne sie hier damals namentlich zu benennen)
Darin auch die Sätze:

"Ein falsches Weltbild muss keine schlimmen Folgen haben, im Fall des Darwinismus hatte es schlimme Folgen."
"Der" Darwinismus ist kein Weltbild. Er ist ein Erklärungsversuch (Evolution) den man ablehnen, akzeptieren, oder auch einen Mittelweg dabei versuchen kann.

Die Unterstellung, Manchesterkapitalismus und schlimmeres hätte es nie gegeben, wäre nicht der Gedanke einer Evolution, durch Darwin und Nachfolger entstanden, ist falsch.

Ökonomische Gesetzmäßigkeiten, und Egoismus als wesentliche Triebfeder des "Manchesterkapitalismus" hätte es auch so gegeben, wenn Darwin nicht seine Thesen publiziert hätte.
Hinter vorgenannten Thesen steht die Illusion, hätte es keine Verweltlichung gegeben (die in letzter Konsequenz aus dem Darwinismus beruht), würden weiter die Menschen mit "frommen Augenaufschlag" gen Himmel schauen, und nur das tun was bornierte, selbstsüchtige Funktionäre der Religionsindustrie für ihre eigene Interessenlage als nützlich erachten. Dann gäbe es die "heile Welt".
Auch dieser Denkansatz ist falsch.

Es gab einen Dreissigjährigen Krieg und noch mehr Schrecknisse, obwohl es zu der Zeit noch keinen Darwinismus gab.

Und namentlich auch Päpste, etwa in den Enzyklika's Leo XXIII. haben sich mit ihrer These vom Ständestaat, als Schleppenträger des Manchesterkapitalismus entpuppt.

Übergeschwappt diese These auch im Evangelisch-kirchlichen Bereich.
Stellvertretend sei auf den "Narr in Christo
Emannuel Quint" von Hauptmann verwiesen. Dort etwa auf die Dialoge: ...

http://forum.mysnip.de/read.php?27094,42225,42451#msg-42451

Re: Lönnig / "Intelligent Design"
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 13. Oktober 2010 07:47
Darf ich nur daran erinnern, dass ursprünglich das Thema lautete:

Was ist der Zweck dieser Veröffentlichungen? / "Intelligent Design"

Auch in einem anderen Forum erfolgte immer die gleiche Themenverfehlung:
Es wird alles mögliche behandelt, aber die Veröffentlichung, auf die der Eröffner des Themas sich bezog, wird nicht eingegangen!

Nur weil Lönnig seine Argumente einbrachte und der - um Gottes Willen! - ein ZJ ist, bedenkt man diese beiden Broschüren mit Verachtung, ohne im Detail auf die dortigen Argumente einzugehen. Da werden hier die Auschwitzöfen genannt, wie wenn Gott dort persönlich eingeheizt hätte, aber nichts über das "Intelligent Design" ...

Auch meine Vermittlung zu dem Link AUGE WIDERLEGT ZUFALLS-EVOLUTION kam nichts.

Neuer Versuch um wieder zum eigentlichen Thema zu kommen:

picture: http://lh4.ggpht.com/_W-U-4B2chuk/TGPQo4FhfbI/AAAAAAAADLU/uCrqZ1nF-wM/s512/image0.jpg

picture: http://lh5.ggpht.com/_W-U-4B2chuk/TGPQqbaIWuI/AAAAAAAADLc/VaZw0qekgrA/s512/image0-1.jpg

picture: http://lh5.ggpht.com/_W-U-4B2chuk/TGPRomuXHeI/AAAAAAAADLg/bwLuuKfeSVI/s512/image0-2.jpg

picture: http://lh4.ggpht.com/_W-U-4B2chuk/TGPRqI3AxrI/AAAAAAAADLk/830Y6eJtT9M/s512/image0-3.jpg

Re: Lönnig / "Intelligent Design"
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 13. Oktober 2010 15:47
Hallo Gerd!

Gerd B.
Darf ich nur daran erinnern, dass ursprünglich das Thema lautete:

Was ist der Zweck dieser Veröffentlichungen? / "Intelligent Design" ...

Was denkst du ist Zweck dieser Veröffentlichungen?

Re: Lönnig / "Intelligent Design"
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 13. Oktober 2010 17:31

X ~ mysnip
Hallo Gerd!
Was denkst du ist Zweck dieser Veröffentlichungen?

Sicherlich nicht, um die Leser zu belustigen

Der Allgemeintrend vieler Menschen, die sich von Kirchen und Religionsgemeinschaften verabschieden, ist, eine Alternative für einen Schöpfer zu finden. Es stört solche Menschen, dass ein Gott vielleicht einmal Rechenschaft von ihnen fordern könnte - nun, das einfachstes Mittel um diese unangenehmen Gefühle los zu werden: man schafft Gott einfach ab! Und predigt diese Neuerkenntnis, wie zu besten Zeugens-Zeiten.

Daher finde ich die beiden Broschüren inhaltlich für die wenigen ZJ-Aussteiger die sich weiter mit Gott befassen wollen wertvoll, denen Mitaussteiger in ZJ-Aussteigerforen im 4/4-Takt Gott als Märchenfigur vorstellen. Oder mit dem Brustton der eigenen Überzeugung nur die subjektive Botschaft vermitteln, dass die Wissenschaft bereits bewiesen hätte, dass LEBEN aus der Evolution (von selbst, also ohne Designer) entstand und das wird wie die unverfälschte Wahrheit propagiert. Zusatz: ich will diese Leute nicht von ihrer neuen Sicht abbringen, ich kenne auch keinen einzigen Fall, wo Neu-Atheisten wieder zu Gott fanden. Ich vermute, es SOLL auch so sein, will keine bestätigenden Bibelstellen nennen.

Wenn dieser Thread - Nr. 1 und 2 - auf die Broschüren Bezug nahm, so wollte ich dazu meine 2 Cents mit einbringen und warte nur, was jemand zu Lönnigs Argumenten zur Entstehung des Auges wissenswertes beitragen könnte. Ist er, oder der Papst, zu einer bestimmten Thematik deswegen unglaubwürdig, weil sie gottgläubig sind, aber diesen oft theologisch nicht richtig darstellen?

Übrigens, ICH eröffnete den Ursprungsthread zum Thema NICHT!
Re: Lönnig / "Intelligent Design"
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 14. Oktober 2010 18:42

Gerd B.

X ~ mysnip
Hallo Gerd!
Was denkst du ist Zweck dieser Veröffentlichungen?

Sicherlich nicht, um die Leser zu belustigen

Hierin stimme ich zu.

Der Allgemeintrend vieler Menschen, die sich von Kirchen und Religionsgemeinschaften verabschieden, ist, eine Alternative für einen Schöpfer zu finden.

Ich meine nicht, daß viele eine Alternative suchen. Die Argumente jener, die Gott ablehnen, sind breitgefächert und für mich meist nachvollziehbar. Stichwort - Theodizee. Einer erheblichen Zahl von Menschen ist sowohl Gott, als auch Evolution völlig egal.

Es stört solche Menschen, dass ein Gott vielleicht einmal Rechenschaft von ihnen fordern könnte - nun, das einfachstes Mittel um diese unangenehmen Gefühle los zu werden: man schafft Gott einfach ab!

Motive für sein Handeln hat jeder. Meiner Ansicht nach können jedoch die meisten Menschen, die Gott ablehnen, gar nicht ihre unangenehmen Gefühle loswerden wollen, da sie diese überhaupt nicht haben. Ist mir auch zu vereinfachend. Außerdem wirft diese Sichtweise Gegenfragen auf: Ist die Vorstellung, ihr Gottesbild infrage stellen zu müssen, für viele Gläubige mit "unangenehmen Gefühlen" verbunden? Welche Rolle spielt es beim Gläubigen vor Gott "Rechenschaft" abzulegen? Wird hauptsächlich aus dem Anreiz heraus geglaubt, ewiges Leben zu erhalten? Was ist Motiv?

Und predigt diese Neuerkenntnis, wie zu besten Zeugens-Zeiten.

"Predigten", in Form von Vorhaltungen, kommen aus vielerlei "Ecken".

Daher finde ich die beiden Broschüren inhaltlich ... wertvoll ...

Das habe ich mir hier schon gedacht.

... Wenn dieser Thread - Nr. 1 und 2 - auf die Broschüren Bezug nahm, so wollte ich dazu meine 2 Cents mit einbringen und warte nur, was jemand zu Lönnigs Argumenten zur Entstehung des Auges wissenswertes beitragen könnte.

Wird wohl nicht passieren, da es im Ursprungsthread nicht um Evolution oder Schöpfung geht. Ich hatte dies mehrfach verdeutlicht.
Es geht darum, von wem und wozu ID benutzt wird.

Ist er, oder der Papst, zu einer bestimmten Thematik deswegen unglaubwürdig, weil sie gottgläubig sind, aber diesen oft theologisch nicht richtig darstellen?

Nicht unbedingt. Trotzdem, bei der Glaubwürdigkeit gewisser Personen spielt für mich ihre Systemzugehörigkeit oder Nähe eine wesentliche Rolle.
Am Rande: Welcher Gottgläubige stellt "theologisch" meist alles richtig dar?

Übrigens, ICH eröffnete den Ursprungsthread zum Thema NICHT!

Gerd, weil du meine Ausgangsfrage nicht beantwortest - die Veröffentlichungen der WTG wurden Personen wie dir sicher nicht an die Hand gegeben, damit du Menschen zum Schöpfer führst - Was ist also Zweck dieser Veröffentlichungen?

DAS ist Thema!

Re: Lönnig / "Intelligent Design"
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 14. Oktober 2010 23:27
Kutschera stellt es so dar, als habe er erst sehr, sehr spät mitbekommen, es bei Lönnig mit einem Zeugen Jehovas zu tun zu haben. Nun muss man letzterem auch bescheinigen, sein Zeuge Jehovas sein, nicht plakativ mit sich herumzutragen. Das erschließt sich eher auf die indirekte Art. So war es auch bei Kutschera, der dazu schreibt (S. 206f.):
"Beim Verlassen meines Arbeitsplatzes (im Jahre 2003) wurde mir von einem Mitglied der Zeugen Jehovas ein Faltblatt in die Hand gedrückt."
Jesaja 43:12: " ... ,Und ihr seid meine Zeugen', ist der Ausspruch Jehovas ... '" Gilt das nicht für jeden ZJ immer und überall?

Und weiter Kutschera:
"Zu meiner Überraschung konnte ich in dieser Werbebroschüre aus dem Jahr 1998 die von W.-E. Lönnig vorgebrachten Argumente in geringfügig modifizierter Form wiederfinden. … Es kam mir daraufhin der Gedanke, Herr Lönnig könnte möglicherweise Mitglied der weltweit aktiven 'Endzeit-Sekte' Zeugen Jehovas sein. Ich konnte mir jedoch nur schwer vorstellen, dass ein auf Lebenszeit angestellter 'Group Leader' an einem internationalen Forschungsinstitut Anhänger einer derartigen Glaubensgemeinschaft ist."
Bei Versuch eines abschließenden Satzes würde ich es auf den Punkt bringen. Kutschera stellt nicht zu unrecht fest. Die Vertreter des "Intelligentes Design" sind in nicht seltenen Fällen verkappte Kreationisten, die dieses ihr Kreationisten-sein nur schamhaft verschweigen. Würden sie diese "Kriegslist" nicht anwenden, könnte man sie viel eher auf den "26. Oktober 9 Uhr früh" festnageln, der mit zu ihrem eigentlichen Wesen gehört, getreu dem Motto: Wer A sagt muss auch B sagen.

1993 empfiehlt
www.weloennig.de/Die_Affaere.pdf
Lönnig [S. 35] im "Artbegriffsbuch" Anfängern die WTG-Publikation "Das Leben - Wie ist es entstanden?" Darin wird auf den Seiten 17-19 auf das "Auge" eingegangen. Kutschera kritisiert Lönnig. Er habe die Autoren des Werkes nicht angegeben. Dazu verbreitet Lönnig:

LÖNNIG - 'DIE AFFÄRE MAX PLANCK', - DIE ES NIE GEGEBEN HAT - S. 33 (3)]
,,Der (oder die) Autor(en) des Werkes Das Leben - Wie ist es entstanden? werden in dem Buch nirgends erwähnt - wie könnte ich also den oder die Autoren namentlich nennen?"
Beim Stichwort "Auge" denke ich an Folgendes:

www.weloennig.de/AuIn.html
"LÖNNIG - Auge widerlegt Zufalls-Evolution"

Bei "ZEIT ONLINE Wissen" zu "Religion und Evolution" findet sich der Artikel vom Genetiker Steve Jones "Gott pfuscht auch", in dem er auf das "Auge" Bezug nimmt. [www.zeit.de/2005/33/Kreationismus]

Steve Jones Beitrag kritisiert nun:

www.isau.de/id/unvollkommenheit.html#B_1]RALF ISAU B. 1. 2. DAS AUGE - NUR PFUSCH?
,,Die scheinbaren Sachargumente von Jones zur Rechtfertigung des ausschließlichen Wahrheitsanspruchs der synthetischen Evolutionstheorie sind schon seit Jahren als unzureichend nachgewiesen. Eine ausführliche Abhandlung hierzu erschien bereits vor dreißig Jahren unter dem Titel Auge widerlegt Zufalls-Evolution. (Der Genetiker Dr. Wolf-Ekkehard Lönnig stellt sein umfangreiches Werk in einer überarbeiteten Neufassung jedem interessierten Leser im Internet auch online zur Verfügung.)"
Dreißig Jahre alt ist Lönnigs Abhandlung? Das von ihm empfohlene WTG-Buch ist von 1985. Hat Lönnig daran mitgewirkt?

Über Ralf Isau findet sich auch Informatives im Netz. Siehe:

www.karl-leisner-jugend.de/Ralf_Isau.htm
KARL-LEISNER-JUGEND
,,Ralf Isau und die Zeugen Jehovas"
Was soll man jetzt denken?

siehe weiterhin:
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,46206,50213#msg-50213
Re: Lönnig / "Intelligent Design"
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 15. Oktober 2010 06:56
Obwohl die "Widerlegung" zu Lönnigs Abhandlung über die Erschaffung des Auges keinerlei Substanz enthält, außer dass er ZJ sei, ist somit erwiesen, dass alle Augen, vom Adler- bis zum Hühner-, sich von selbst bildete?
Re: Lönnig / "Intelligent Design"
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 15. Oktober 2010 09:33

Gerd B.
... ist somit erwiesen, ...?

"Bewiesen" im strengen Sinne des Wortes, ist weder die eine noch die andere Variante eines Erklärungsversuches.
Beide, und das räumt selbst ein Herr Scherer ein (der ansonsten die Schöpfungslehre favorisiert), basieren auf Glauben.
Das Thema Glauben indes ist für die jeweiligen (egal welcher Art) immer ziemlich einfach.
Zu einfach!

Wir Glauben daran trotz gegenteiliger Beweise und damit basta.
Wie stellte ein nicht unbekannter User einmal zutreffend fest:
Glaube sei eine Art Energiesparkfunktion des Gehirns.

Angesichts solcher Vollmundigkeit ist man dannn wohl nicht mehr allzuweit entfernt von diesem Angebot:

Noch so eine vollmundige, mal in Umlauf gesetzte These (die man in indirekter Form) durchaus diesem Disput zuordnen kann:

Zwei Drittel aller Deutschen glauben an ein Leben nach dem Tod.

Auch wenn es denn tatsächlich "zwei Drittel" sein sollten, beweist auch in diesem Falle die hohe Zahl überhaupt nichts.
Man gelangt auch in diesem Falle über den Status Glauben, im streng wissenschaftlichen Sinne, nicht hinaus.

Re: Lönnig / "Intelligent Design"
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 15. Oktober 2010 11:29
Ich gebrauche in dieser Kausa, den für MICH naheliegenden "gesunden Menschenverstand".

Der Erfinder der "Camera obskura" hatte eine wichtige Voraussetzung: er konnte SEHEN!
Dass ein blindes und gehörloses "Nichts", Tiere werden ließ, die sehen und hören können, leuchtet MIR nicht ein. Zu diesem Schluss kam ich schon vor meinem 19. Lebensjahr, also vor Einstieg zu den ZJ.

Dass die WTG Broschüren veröffentlicht die zeigen, dass ein Schöpfer als schuf, entspricht ihrer ideologischen Grundeinstellung, die in diesem speziellen Punkt sich mit meiner deckt.

Nun könnte man auch fragen "Warum verbreitet die WTG bibelerklärende Literatur?"
Re: Lönnig / "Intelligent Design"
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 15. Oktober 2010 12:08
Das der in Rede stehende Disput keinesfalls "nur" auf die WTG begrenzt ist, ist bekannt und wird auch nicht bestritten.
Ergo wurden ja die einschlägigen Videos etwa von Herrn Poppenberg dahingehend charakterisiert.
Er wäre eigentlich vorschlagbar für einen weiteren Orden (nebst den welchem ihm bereits die seinerzeitige Spiessburger-Webseite verlieh).
Seine Ordenswürdige Leistung:
Er hat an und für sich wie Hund und Katze befindliche Kreise, unter seinem - Evolutionskritischen - Hut vereinigt.

Bereits in den 1920er Jahren musste ein Lehrer in den USA, arg um seinen Job bangen; dieweil er eben in diesem Disput für die Evolutionstheorie votierte.
Die Zeiten wo dieser Disput vielleicht mal etwas nüchterner angegangen werden könnte, sind bei weitem noch nicht erreicht. Garantiert auch nicht in der Gegenwart.

Mit ihren neueren thematischen Publikationen, giesst ja auch die WTG bewusst wieder Öl ins brennende Feuer.
Dennoch gilt das Scherer'sche Votum weiterhin.
Beide konträren Positionen reduzieren sich letztendlich auf den Faktor Glauben.

Keinem der Kontrahenten ist es bis heute gelungen, diesen Level wirklich zu verlassen.
Wenn die WTG das Thema aufgreift, ist unfraglich ihre Motivation, dem Leser im Sinne ihrer Variante eines "Weiterlebens nach dem Tode" zu motivieren.
Bitte jetzt keine "Erbsenzählerei" dabei.
Andere christliche Kreise verbinden mit dem Begriff "Weiterleben nach dem Tode" namentlich die Seelenlehre.
Mit dieser Seelenlehre hat ja die WTG erwiesenermaßen nichts am Hut. Lehrt sie im Wortsinne auch kein "Weiterleben nach dem Tode", so ist dennoch mit ihrer Harmagedontheorie und Co eine Variation desgleichen gegeben.

Das ist eben das Wesensgefüge der Religion insgesamt.
Man meint "mehr als Brot essen zu können".
Ergo "Erkenntnisse höherer Welten" zu haben.
Ob man die nun hat oder nicht, werden die so Siegesgewissen sich weiterhin vorhalten lassen müssen, bei ihren Thesen den Level des Glaubens nicht zu verlassen, nicht verlassen zu können.

Für mein Empfinden wird der nicht wertfreie Disput dazu benutzt, letztendlich die Jenseitstheorie als eigentliches "Event" zu verkaufen (wie bereits eingeräumt kann auch die sehr unterschiedlich sein).

Wenn ein Herr Kutschera als die ihn bestimmende Motivation, auch im Blick auf den seinerzeitigen Fall Scopes in den USA, sein agieren wohl in dem Spruch sachgerecht zusammengefasst sieht:
Wehret den Anfängen, dann kann ich mich diesem "Wehret den Anfängen" nur anschliessen.

Nicht aus einer Motivation als Biologiewissenschafter, der ich selbstredend nicht bin.
Wohl aber aus der Motivation den Jenseitsverkäufern, das notwendige Kontra entgegenzusetzen.
Re: Lönnig / "Intelligent Design"
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 15. Oktober 2010 13:56
Was aber in der Diskussion nicht geschieht: die Jenseitsverkäufer die zur Diskussion stehenden beiden Broschüren über das Intelligent Design zu widerlegen!
Re: Lönnig / "Intelligent Design"
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 15. Oktober 2010 15:08

Gerd B.
Was aber in der Diskussion nicht geschieht: die Jenseitsverkäufer die zur Diskussion stehenden beiden Broschüren über das Intelligent Design zu widerlegen!

Das ist dann die Gretchenfrage wer die Beweislast zu tragen hätte.
Ich halte mich da wie gesagt an den Siegfried Scherer, den Poppenberg ein ganzes Video mit ihm als alleinigen Star widmete.
Und bemerkenswert, im Gegensatz zu anderen, formulierte Scherer keinen Totalzerriss von Darwin.
Und er formulierte auch klar. Beide konträren Auffassungen sind aus dem Stadium des Glaubens bis heute nicht herausgekommen.

Wenn es denn eine Schöpfung gegeben hat, dann trat zumindest nach deren Ende eine ziemlich lange Pause ein.
Interessierte Kreise etwa dokumentieren vom Aussterben bedrohte Arten ("Rote Listen" und was es da so alles gibt). Einige Arten sind dann ja wohl auch schon ausgestorben.
Als Nicht-Biologe der sich in diesen Themenkomplex auch nicht weiter vertieft hat, würde mir da beispielsweise das Mammut als ausgestorben einfallen.
Aber auch die Vertreter der Schöpfungslehre haben wohl bisher nicht die These aufgestellt, dass da vielleicht ersatzweise "neue Arten" aufgetaucht wären, die es vor einigen Jahrhunderten, so noch nicht gegeben hat.
Ergo bleibt die These von der "Schöpfungspause" bestehen.

Nun meinen andere, mit einer "Schöpfungspause" nichts am Hut zu haben, favorisieren dafür um so mehr etwa Evolutionsthesen.
Ich bleibe dabei.
Bis zum Beweis eines erneuten "wundersamen Eingreifens eines Schöpfers" (hoffentlich nicht wieder in der Form als "Jäger", der da Auschwitzöfen als sein Instrumentarium benutzt, um diejenigen dort hinzuscheuchen, wo sie gemäß seinen Marionettentheater-Regieplänen "hingehören".

Bis zum Eintritt eines solchen wissenschaftlich auch nachvollziehbaren Geschehens, sind weder Schöpfungsgläubige noch Evolutionsgläubige in der Lage, ihre bevorzugte These gemäß wissenschaftlichen Kritierien, zu beweisen.

Beide bleiben im Level des Glaubens stecken.
Das mag man als nicht schön empfinden, ohne Frage.
Ich würde es auch nicht als schön empfinden, einer früheren Generation anzugehören, die noch keinen elektrischen Strom kannte.
Die mögen das damals nicht so empfunden haben, dieweil sie es eben nicht anders kannten.
Aber ich kann mich durchaus damit begnügen, die derzeitige Gewissheit zu haben, es gibt wohl weiter ungeklärte Fragen.

Da bin ich dann schlichtweg mit dem zufrieden, was ich habe, und nicht unbedingt scharf darauf auch Fragen gelöst zu sehen, deren Lösung wohl vielleicht erst spätere Generationen sehen werden.
Das überbetonen der derzeit ungelösten Fragen, außerhalb der Fachleute-Ebene, ist da wohl so überflüssig wie ein Kropf.

Zitat aus der Wikipedia über Scherer:
"Scherer ist dafür bekannt in öffentlichen Diskussionen die Evolutionstheorie zu kritisieren. Er bestreitet nicht, dass Evolution stattfindet, ist jedoch der Ansicht, dass diese nur zu Veränderungen unterhalb der Artgrenze (Mikroevolution) und nicht zu einer Zunahme an Komplexität (Makroevolution) führt.
Er bezeichnet sich selbst nicht als Kreationist, war jedoch in mehreren kreationistischen Organisationen aktiv. Bis 2006 war er ehrenamtlicher Vorsitzender der evangelikalen Studiengemeinschaft Wort und Wissen, einem der wichtigsten Vertreter des Kreationismus in Deutschland. Bis 2003 war er Fellow des Discovery Institute (Seattle), eine der führenden Institutionen der Intelligent-Design-Bewegung. Heute distanziert er sich von den aktuellen Aktivitäten des Instituts, Intelligent Design mit juristischen Mitteln im Biologieunterricht zu verankern."

Verstehe ich die Angaben in der Wikipedia richtig, gibt es das Scherer'sche Video "Was Darwin nicht wissen konnte" (wohl von Poppenberg hergestellt) jetzt auch im Internet.

http://www.nuoviso.tv/index.php?option=com_content&view=article&id=306:was-darwin-nicht-wissen-konnte&catid=69:videovortraege&Itemid=84

Zitat bei etwa Minute 4,44 (freie Transkription. Den Aufwand wortgenau zu transkripieren möchte ich mir nun doch nicht auch noch aufladen).
"Werden wir mit Gewissheit wissen, was ist wenn wir nur genug Daten haben?"
Ergo auch Scherer vermeidet die Vollmundigkeit, wie man sie andernorts ja begegnet.

Minute 5,50
"Experimente müssen wiederholbar sein"
Dieser Forderung dürften beide Kontrahenten wohl nicht im ausreichendem Maße Genüge tun können.

Minute 6,22
Soweit es zurückgehend in die Vergangenheit geht, um so schwieriger wird es genanntem Kriterium zu ensprechen.

Ich breche jetzt meinerseits ab. Das Video kannte ich ja bereits als Poppenberg'sches Kaufvideo.
Wie gesagt, interessanterweise gibt es das jetzt auch im Internet.
Re: Hilferuf!
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 15. Oktober 2010 17:43
Hallo Manfred!
Übersah ich etwas?

Gerd B.
Obwohl die "Widerlegung" zu Lönnigs Abhandlung über die Erschaffung des Auges keinerlei Substanz enthält, außer dass er ZJ sei, ist somit erwiesen, dass alle Augen, vom Adler- bis zum Hühner-, sich von selbst bildete?

Von welcher "Widerlegung" spricht Gerd? Wo [Posting vom ...] hat ein hiesiger Schreiber versucht Lönnig fachlich zu widerlegen?

Ich finde keinen Beitrag.

Viele Grüße!

Re: Frage an Gerd B. (Teil 4)
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 15. Oktober 2010 17:44
Fortsetzung von:
Re: Lönnig / "Intelligent Design" (Teil 3)
Teil 3 begann bei
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,82182,82182#msg-82182

Teil 1 begann bei
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,73691,73691#msg-73691
Teil 2 begann bei
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,81712,81712#msg-81712

Gerd, warum habe ich diesen Thread eröffnet?

Re: Frage an Gerd B.
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 16. Oktober 2010 07:39

X ~ mysnip
Gerd, warum habe ich diesen Thread eröffnet?

Wahrscheinlich um die Idee des "Intelligent Design" in Misskredit zu bringen, wie die anschließende Reaktion vom 12. August 2010 04:52, u.a. mit falschen Datenberechnungen zur Endzeit, zeigt.

Ich wiederhole mich: auch wenn Sekten sich auf "Intelligent Design" beziehen, so haben sie diesen Begriff von anderen geliehen, aber dies bewirkt nicht nachweislich, dass die Schöpfung des Lebens von Flora und Fauna nicht durch einen Konstrukteur erfolgte! Wer das nicht glauben kann, ist deswegen nicht mein Feind, der/die glauben eben an einen anderen Lebengeber, ist auch okay.
Re: Frage an Gerd B.
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 17. Oktober 2010 00:43

Gerd B.

X ~ mysnip
Gerd, warum habe ich diesen Thread eröffnet?

Wahrscheinlich um die Idee des "Intelligent Design" in Misskredit zu bringen, wie die anschließende Reaktion vom 12. August 2010 04:52, u.a. mit falschen Datenberechnungen zur Endzeit, zeigt

Nein, Gerd. ICH habe in keinem Thread versucht die Idee des "Intelligent Design" in Misskredit zu bringen. Verlinke bitte ein Posting von mir, welches die Vermutung bestätigen könnte. Hier liest man von deiner Entäuschung, daß keine Widerlegung der beiden Broschüren stattfand (hier wurde übrigens noch eine "Widerlegung" ohne "Substanz" unterstellt Warum wird der Leser keine fachliche Widerlegung, beispielsweise Lönnigs, unsererseits finden? Weil es weder Manfred, noch "X ~ mysnip" um eine Widerlegung geht (Ich erspare mir jetzt die nochmalige Darlegung unserer Positionen zur "Schöpfung" oder "Evolution", da in vergangenen Beiträgen erkennbar).

Warum habe ich den Thread eröffnet? Um diese Frage zu erörtern:

WAS IST DER ZWECK DIESER VERÖFFENTLICHUNGEN?

Zu Manfreds "Reaktion vom 12. August 2010 04:52". Warum bist du nicht direkt auf seine Berechnungen eingegangen? Das wäre doch in Ordnung gewesen. Manfred verwendet das prägnante Wort "TÜRÖFFNER". Das passt zur Frage nach dem Zweck der WTG-Veröffentlichungen. Sind sie "Türöffner" und wenn wozu? Gerd, falls ich richtig liege, hattest du mit Werbung zu tun. An deinen Beiträgen ist auffallend, wie du mit den Publikationen für den Glauben wirbst. WTG-Schriften haben jedoch vorrangig andere Ziele, als Menschen lediglich auf einen möglichen Konstrukteur hinzuweisen. WTG-Material wirkt bei Etlichen vertrauenserweckend, überzeugend und ehrlich. So mancher ist darauf reingefallen . Das sollte man im Sinn behalten. Die Antwort auf meine themenbezogene Frage nach dem Zweck der Veröffentlichungen liefere ich noch, bitte jedoch um ein wenig christliche Langmut.

Gerd B.
Ich wiederhole mich: auch wenn Sekten sich auf "Intelligent Design" beziehen, so haben sie diesen Begriff von anderen geliehen, aber dies bewirkt nicht nachweislich, dass die Schöpfung des Lebens von Flora und Fauna nicht durch einen Konstrukteur erfolgte!

Ich kann dir dazu nicht viel mitteilen: Für mich ist unsere Existenz einfach ein Wunder.

Gerd B.
Wer das nicht glauben kann, ist deswegen nicht mein Feind, der/die glauben eben an einen anderen Lebengeber, ist auch okay.

Im Sinne von Galater 5:22, 23.
Denn, wer nicht an einen Gott glaubt hat auch Gründe [Theodizee / infolink- Thread: "Wer sind Jesu Brüder" #45].

Re: "Intelligent Design" Disput (Teil 4)
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 17. Oktober 2010 06:56

X ~ mysnip
... Manfred verwendet das prägnante Wort "TÜRÖFFNER". Das passt zur Frage nach dem Zweck der WTG-Veröffentlichungen. Sind sie "Türöffner" und wenn wozu?

Meinerseits was die Akzentsetzung anbelangt, verweise ich besonders noch mal auf den Kommentar vom
25. Juli 2009 07:55 (im Forumsarchiv 308)

Es ist keineswegs sachgerecht damit abgetan, die Dispute in Sachen Intelligent Design als alles beherrschendes Thema in den Vordergrund zu rücken.
Zugleich im gleichen Kontext sich beim Thema Sozialdarwinismus und namentlich seiner heutigen Ausformung in der Religionsindustrie (in der Sache bewertet) als großer Schweiger, als Super-Schweiger zu outen.
Meines Erachtens verdiente es die Auseinandersetzung mit besagtem "Sozialdarwinismus" weitaus mehr ins Blickfeld gerückt zu werden. Und im Gegenzug der Disput in Sachen ID in den Hintergrund.
Dieweil das aber in der Praxis nicht der Fall ist, kann ich die diesbezüglich zu registrierende Verzerrung der Gewichte, nur zutiefst bedauern..
Nochmals der genannte Kommentar:

Nun sieht man wieder (andernorts) das Thema Darwinismus hochgespult. Besonders kluge meinen gar ja, Darwin selbst sei schon Sozialdarwinist gewesen.
Mangels eigener Vertiefung in das Thema Sozialdarwinismus, kann ich besagte These weder bestätigen noch dementieren.
Aber was Sozialdarwinismus an sich darstellt, ist auch klar.

Die Wolfs"moral". Überleben könne nach ihr nur der Kräftigste und Angepassteste. Besonders krasses Beispiel etwa die Nazis mit ihrer Judenvernichtung; aber auch ihren "klammheimlichen" (die waren so "heimlich" das trotzdem viele Bescheid wussten) T4-Aktionen, Euthanasie, der bewussten Vernichtung von (im Sinne ihrer Macher "lebensunwertem" Leben). Und als "passenden" Gegenpol, selbige Macher sich selber zur "Herrenrasse" erklärend.

Eine markante Aussage diesbezüglich die von Terrorchef Himmler. (sinngemäß).
Wieviele Polen, Weiber und Kinder beim Bau eines Panzergrabens umkommen, interessiere ihn nicht. Ihn interessiere lediglich, das besagter Panzergraben für Deutschland fertig werde. Und derselbe Himmler in seiner Posener Rede dann auch noch. Die Judenvernichtung sei ein "Ruhmesblatt". Nur, dürfe sie halt nicht an die grosse Glocke gehängt werden.
Und das da seine Schergen bei ihrem blutigen Handwerk "standhaft" blieben, wähnt er gar auch noch als besonderen Event!
Da kann man wohl noch heute gar nicht soviel essen, wie angesichts dessen zu kotzen wäre!

Mag der Hitlerismus extremer Ausläufer eines Sozialdarwinismus sein, er ist mit Sicherheit nicht der einzigste. Es gibt noch weitaus mehr Fälle diesbezügliche.
Etwa die Praxis gewisser Religionsorganisationen, reguläre Rentenleistungen für ihre betagten vormaligen Hauptamtlichen, grundsätzlich nicht in Erwägung zu ziehen. Die haben bis zur letzten Sekunde weiter zu arbeiten (vielleicht als große "Gnade" etwas weniger als die Jüngeren). Vermögen sie dann diesen Spielregeln nicht zu entsprechen, besteht alternativ die Option des Abschiebens. Sollen sich doch nun andere um diese so zur Last gewordenen kümmern.
Auch das ist sehr wohl dem Bereich Sozialdarwinismus zuzuordnen.
Und anderes mehr.
Die gesamte kapitalistische Gesellschafts- und Wirtschaftsdoktrin ist letztendlich auch dem Bereich Sozialdarwinismus zuzuordnen.

Haben nun etwa Päpste je ernsthaft dagegen Front gemacht? Schon die Sozialenzykliken eines Leo XXIII. mit seiner ostentativen Propagierung des Ständestaates, sprechen da eine andere Sprache!
Als es in Südamerika zeitweilig etwa die Bestrebungen gab (Stichwort nur Helder Camara) dieses Sozialdarwinistische Evangelium auch der katholischen Kirche etwas zu entschärfen, kam von Rom nur eine Antwort.
Diese Protagonisten zu isolieren, wenn nicht anders möglich gar zu exkommunizieren. Sollten katholische Kreise allen Ernstes glauben, sie seien eine Art Gegenpol zum Sozialdarwinismus, kann man darauf nur antworten. Eigentlich kann man als Antwort darauf nur in einen Lach-Weinkrampf verfallen.

Sicherlich, die planmäßige Vernichtung vermeintlich "lebensunwerten" Lebens durch die Nazis, ging auch zeitgenössischen katholischen Kreisen zu weit. Das ist und sei anerkannt. Der Gegenpol selbiger Kirche dann ihre Bevölkerungspolitik. Stichwort nur "Humanae vitae", Kondomverbot auch in Ländern der Dritten Welt, die schon so arg genug am Hungertuch nagen.
Wird also das Verhalten zu Nazizeiten isoliert herausgestellt, unter Ausblendung wesentlicher anderer Aspekte, wird nur ein Zerrbild, noch dazu eines der übelsten Art geliefert!

Und dann sollten auch andere religiöse Kreise, sich bei dem Thema nicht gar zu viel einbilden. Erinnert sei nur an Gerhart Hauptmanns "Der Narr in Christo Emanuel Quint". Darin lässt Hauptmann einem "Prachtexemplar" von Pfarrer, in trauter Liaison mit Ostelbischen Junkern, den diese Hierarchie so nicht hinnehmenden auch wissen.
Gott habe halt ihm (dem Pfarrer) das Amt gegeben.
Und das Amt seines unbotmäßigen Widerparts sei halt nur zu arbeiten. Und vor allem nicht, diese "göttliche Ordnung" in Zweifel zu ziehen. Sei es durch Worte oder Taten. Schon "Worte" könnten da ja den Tatbestand des "Hochverrats" erfüllen. Und für solche sollte es nur "Schloss und Riegel" geben.

Verkaufen sich unterbelichtete religiöse Kreise heutzutage als wirkliche Gegner des Sozialdarwinismus, mutiert solcherlei Wunschdenken zur allergrößten Farce.
Der Sozialdarwinismus feiert auch heutzutage, nicht zuletzt in der Religionsindustrie, seine allergrößten Triumphe, nachdem ein Drachenkopf namens Nazismus, erst mal (vorerst) abgeschlagen, die anderen Drachenköpfe an jenem Getier dafür umso kräftiger in Blüte stehen.
Das also erst mal zum Aspekt Sozialdarwinismus.

Nun gibt es nicht wenige "Schlaue" die darauf antworten, man wolle sich ja gar nicht auf den Aspekt Sozialdarwinismus verengen.
Man wolle lediglich den Aspekt herausarbeiten. Darwinismus kontra Schöpfungsglauben. Und man meint mehr als genug Gründe zu haben, weshalb man unter diesem Blickwinkel dem Schöpfungsglauben den Vorzug gäbe.
Dazu ist zu sagen, der Agnostiker oder Deist, als der ich mich in diesem Kontext bezeichne, antwortet darauf:

Man war bei der Schöpfung nicht dabei gewesen (persönlich).
Man weis es demzufolge auch nicht.
Es kann so oder anders gewesen sein.
Für das anders steht dann etwa die These eines Nietzsche, dass Gott tot sei.
Wenn Nietzsche das so formulierte, dann setzt er doch wohl indirekt einen Gott mal voraus. Ein Gott indes welcher in einem nicht endenden "Mittagsschlaf", sich weder durch rauchende KZ-Schornsteine, noch durch Kriege, noch durch ein Pol Pot-Regimes, noch durch einiges anderes, dabei stören lässt, dem fehlt eigentlich, um mit Marx zu sprechen, die wesentliche göttliche Eigenschaft.

Nun kennt man ja eine der Antworten der Religionsindustrie dazu. Gott werde "demnächst" ("demnächst" - WANN IST DAS? - Am "Sankt Nimmerleinstag" - eingreifen).
Ein nicht unbedeutender Vertreter auch der Religionsindustrie (Kurt Hutten) recherchierte mal Anfang der fünfziger Jahre, wie oft er denn bei seinen Forschungen schon mal Antworten dieser Art, aus dem Kreise seiner gehätschelten religiösen Narren begegnet sei. Und Hutten musste sich eingestehen. Selbst in seiner eigenen Kirche gab es ja den Fall des Obernarren Albrecht Bengel, welcher die "eschatologischen Erwartungen" auf das Jahr 1836 terminierte. "Entschuldigend" meinte Hutten. Das Bengel'sche Datum sei ja eines außerhalb der eigenen (Bengel'schen) Lebenszeit gewesen. Aber er sei etlichen anderen Beispielen begegnet (er nennt die Zahl von 175 solcher Fälle), die eben solcherlei Erwartungen bewusst in die eigene Lebenszeit einordneten.

Nun mag ich diese Erbenszählerei von Hutten so nicht zu teilen. Hutten sagt ja nichts anderes es gäbe auch "gute" Erbsen (etwa Bengel) und halt die übrigen sind die schlechten.
Das alles ist wohl Wunschdenkenken und nichts anderes.
Narren und Supernarren sind sie alle, die Vertreter der Religionsindustrie.
Der Versuch eines Fazit besteht in der Feststellung.
Hätte man jenen Narren welche seinerzeit den Beginn des Radios als "göttlich vorhergesagtes Wunder" bejubelten, damals gesagt. Das ist noch nicht alles. Die Spitze der Fahnenstange ist noch nicht erreicht. Es wird noch Fernsehen, Internet, Handytelefonie und was weis ich noch alles geben. Hätte man den damaligen Radiobejublern, das schon so gesagt. Ob sie dazu auch gejubelt hätten, ist so ausgemacht wohl nicht unbedingt.

Ergo es gibt weiterhin (auch heute noch) ungeklärte Fragen. Vielleicht kann es mal eine Antwort zu ihnen geben, vielleicht auch nicht.
Bescheidenheit ist somit durchaus weiterhin das Gebot der Stunde.

Die Ablehner der Evolutionstheorie hingegen meinen, damit den Beweis ihrer These vom eingreifenden "großen Zampano" erbracht zu haben. Genau das eben haben sie nicht! Sie haben lediglich einer Zirkelschlusstheorie, eine oder mehrere andere hinzugefügt. Die wirkliche Lehre aus alledem kann daher nur lauten.

Die Philosophen und Religionen haben die Welt eigentlich nur unterschiedlich erklärt.
Das aber, ist zu wenig ...

Re: Frage an Gerd B.
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 17. Oktober 2010 07:18
Damit das Ganze nicht zu einem Dauerläufer wird:

Ich kann nicht erkennen, dass X-mysnip den Thread im August in der Absicht eröffnete, um für die "Intelligent Design" positive Werbung zu machen.

Und was war die Absicht sich diese Begriffe seitens der WTG einzuverleiben, was ihr doch niemand verbieten kann!

Wenn ich mich an den Begriff einhänge, mit dem Hintergrund, dass ein Schöpfer das Leben schuf und in vielen Bereichen der Flora und Fauna auch die Möglichkeit einer Weiterentwicklung (Evolution) einbaute, ist mehr meine Meinung als die der WTG.

Egal, ich kann mich nur wiederholen: die Einen glauben an Lebensbildung aus dem Nichts, ich ersehe aus vielen Intelligent Designs, dass dahinter eine Intelligenz steht. Wenn es andere Mitleser nicht so sehen? Ist okay, schrieb ich gestern, heute setze ich zur Klarheit hinzu: es ist mir wurscht!

Nun möge uns X-mysnip erklären, was SEINE Absicht war mit der Eröffnung der Frage im August? Jedenfalls war das Echo gleich anschließend, die WTG mit anderer Thematik madig zu machen - warum wohl?
Re: Frage an Gerd B.
geschrieben von: Margit Ricarda Rolf
Datum: 17. Oktober 2010 09:54
Hallo Gerd,
wer nicht an einen Schöpfer glauben kann, ist nicht dein Feind? Warum respektierst du dann Atheisten und Anti-Theisten nicht?

Ich habe dich in letzter Zeit ziemlich feindselig erlebt. Bist du sicher, dass du tolerant sein möchtest? Läßt du tatsächlich auch die Möglichkeit zu, dass es eben keinen Schöpfer gibt, keinen Sinn und kein Ziel, sondern nur Zufall oder Ausprobieren?

Würdest du die Idee der Sinnlosigkeit überhaupt aushalten können?

Lieben Sonntagsgruß
Ricarda
Re: Frage an Gerd B.
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 17. Oktober 2010 10:15
Ricarda,
Du glaubst nicht an Gott - das stört mich nicht im Geringsten, im Gegenteil! Dich stört aber, dass ich an ihn glaube und beurteilst mich als feindselig. Mir sind auch die Anti-Theisten oder Atheisten schnuppe, ich versuche nie solche umzukrempeln, auch dich nicht!

Ist nun mit den vielen Beiträgen, mit immer neuen Überschriften, das "Intelligent Design" widerlegt?

Hier kann jeder dazu Korrekturen eintragen, wie es richtig zu verstehen sei, bzw. wie LEBEN - oder das Auge - entstanden ist:

http://de.wikipedia.org/wiki/Intelligent_Design

Sonntagsgrüße!
Re: "Rollo der Wikinger"
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 17. Oktober 2010 22:17
Hallo Ricarda,

meist bereichert es ein Forum, wenn sich User einbringen. Wir schätzen dies.

Mich fasziniert, wie uns alle die Bibel irgendwo beeinflusst hat und zum Teil weiter beeinflußt. Damit meine ich nicht deren ungebührliche Überhöhung. An der Bibel ist bemerkenswert, wie sie bspw. menschliche Schwächen aufgreift. Nehmen wir 2. Timotheus 3:2-4. Besonders Vers 3. Menschen wären oft "für keine Übereinkunft zugänglich". Es gibt Leute, die möchten hoch komplexe Dinge von Außenstehenden bewertet und wenn möglich abschließend beantwortet haben, übergehen aber, besonders als "Christ", einfach zu haltende Grundsätze der Schrift. Egal. Ich für meinen Teil habe in diesem Strang nun alles gesagt und jeder kann ganz in Ruhe meine Antworten durchgehen. Gespannt bin ich aber, wer hier das letzte Wort haben wird. Statt die WTG im Auge zu behalten wird mit ihren Schriften geworben und wir haun uns somit "reichlich auf die Glocke".

Mein letzter Eintrag im Thread folgt jetzt:
Re: ... Gerd B. ...
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 17. Oktober 2010 22:17

GERD B.
Ich kann nicht erkennen, dass X-mysnip den Thread im August in der Absicht eröffnete,
um für die "Intelligent Design" positive Werbung zu machen. ...

Re: Eine Privatmeinung
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 13. Oktober 2010 17:53
Leider habe ich das Bild nicht. Es ist auch fraglich, ob es denn irgendwo jemals im Internet aufgetaucht sein sollte. Ergo kann es nur aus dem Gedächtnis beschrieben werden.
Der November 1989 war sicherlich für viele gebürtige Ostdeutsche eine gewaltige Zäsur. Die Dinge begannen sich in rasendem Tempo zu wandeln.
Dazu gehörte dann auch, dass der vormalige Ostdeutsche "Volkswagen" namens "Trabant" in der Publikumsgunst rasant nach unten abstürzte.
Es war mit diesem Fakt indes nicht abgetan.
Auch für besagten "Trabant" gab es ein System von Vertragswerkstätten, die sich nun halt auch auf die neuen Gegebenheiten umstellen mussten.
Und da ist mir als Zeitungsleser - damals und heute - noch ein Inserat in Erinnerung. Es gab ja weiter die "Trabants" im Strassenververkehr, und mit diesem Umstand verbunden auch einen gewissen Werkstattsbedarf.
Und da inserierte eben eine dieser "Trabant"-Werkstättten mit dem gängigen Slogan:
"Sollten wir die letzten sein?"
Ich breche meinen Kommentar ab ...
Ich füge lediglich hinzu, dass ich es mir als Privatperson auch nicht verkneifen kann, mal so zu antworten "wie mir der Schnabel gewachsen".
Das mag nicht unbedingt "diplomatisch" sein. Indes dass auch ich eine Meinung habe, muss man mir dann ja wohl auch zugestehen.
Re: Eine Privatmeinung
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 14. Oktober 2010 06:51
Tja, und so wie der letzte morbide Trabant sein Dasein aushauchte, so wird theoretisch der intelligente Designer in die Grube verbannt und dort habe er gefälligst still zu harren!

Versuche seine lebendige, wenn auch latente, Daseinsberechtigung zu untermauern, scheitert daran, dass nur Kirche und Sekte von ihm sprechen darf und die irren doch auf ALLEN Ebenen. Daher habe er, wie der Trabi -> TOT zu sein!

Nietzsche wusste es schon längst - und ist auch lange tot...
Re: Eine Privatmeinung
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 14. Oktober 2010 08:03

Gerd B.
Nietzsche wusste es schon längst - und ist auch lange tot...

Nun mag man zu Nietzsche eine durchaus ambivalente Meinung haben.
Sein Slogan das Gott tot sei, ist dann ja noch mit einer vermeintlichen Nutzanwendung gekoppelt. Und die heißt dann verkürzt: Sozialdarwinismus.
Überleben das stärksten, Untergang dem Schwachen. Humanität etwas für's Museum.
Dieses Credo soll dann ja wohl auch heute noch so einige beseelen, einschließlich Teilen des Christentums; wobei mir insbesondere auch eine Christentums-Variante Made in Brooklyn einfallen würde.

Mit Sicherheit aber nicht nur die.
Auch die Variante, die da einen Leo XIII. mal zu ihren Stars zählte, mit seiner allen Tatsachen hohn sprechenden "Sozial"enzyklika. Seinem votieren für den Ständestaat.
Da gäbe es halt bevorzugte (selbstredend vom imaginären Gott bevorzugte), und auch andere Stände.
Für diese anderen Stände hatte dann jener, der Gesinnung nach keineswegs verblichene Herr Papst (wenn auch materiell verblichen) die "bedeutsame" Wahrheit auf Lager, wie sie Gerhart Hauptmann bezogen auf andere gleichfalls Sozialdarwinistische Religionsverkäufer mit dem anderen für sie bestimmten Slogan "Bete und arbeite" zusammenfasste.

Insofern sehe ich mich keineswegs als Nietzsche-Fan, das sei dann mal ausdrücklich festgestellt.
Wenn schon Nietzsche bemüht werden soll, dann erscheint mir sein auch Slogan
"Erlöster müssten sie (die Christen) erscheinen" - dieweil sie denn in der Praxis diesen Eindruck keineswegs erwecken (sinngemäß zitiert), weitaus interessanter.

Und denkt man an den Beratungsbedarf welchen die Sozialdarwinistische Brooklyner Religion der Psychiatrie und verwandtem verschafft. Siehe etwa auch Jerry Bergmann's "Zur seelischen Gesundheit ....", dann darf jene Brooklyner Sozialdarwinismus-Firma, jene Charakterisierung von Nietzsche, als eine Jacke bewerten, die wie maßgeschneidert für sie (auch für sie) passt.

Es ist wohl eine Verkürzung der Sicht der Dinge, nur wie das hypnotisierte Kaninchen auf die Schlange starrt, das Fündlein ungelöster Philosophiefragen, welches die Verfechter einer reinen Evolutionstheorie sich wohl vorhalten lassen müssen, über Gebühr herauszustellen.
Andererseits, die selben "Propheten" sich als Schweiger, als Superschweiger, zum auch Thema Sozialdarwinismus (oder in Übersetzung letzterer Vokabel: Sozialdarwinismus = Manchesterkapitalismus) entpuppen.

Diese einäugigen Evolutionskritiker, sind damit von allem beseelt nur von einem Nicht, von einem Geist der Bergpredigt (sofern es denn selbigen je gegeben haben sollte, was man wohl auch berechtigt anzweifeln kann).

Ergo kommt bei den Schöpfunglehrenvertretern auch nicht vor, dass der evang. Theologe Dietrich Bonhoeffer etwa auf die Lückenbüßerfunktion christlichen Glaubens verweist. Oder Nietzsche, bekannt durch seine These "Gott ist tot" fragt, was wäre zu schaffen gäbe es Götter?

Und Seine Antwort. Nichts, was nicht auch ohne Götter schaffbar wäre.
Re: Eine Privatmeinung
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 14. Oktober 2010 09:05

Drahbeck

Gerd B.
Nietzsche wusste es schon längst - und ist auch lange tot...

Diese einäugigen Evolutionskritiker, sind damit von allem beseelt nur von einem Nicht, von einem Geist der Bergpredigt (sofern es denn selbigen je gegeben haben sollte, was man wohl auch berechtigt anzweifeln kann).

Ergo kommt bei den Schöpfunglehrenvertretern auch nicht vor, dass der evang. Theologe Dietrich Bonhoeffer etwa auf die Lückenbüßerfunktion christlichen Glaubens verweist. Oder Nietzsche, bekannt durch seine These "Gott ist tot" fragt, was wäre zu schaffen gäbe es Götter?

Und Seine Antwort. Nichts, was nicht auch ohne Götter schaffbar wäre.

Nunja, "Geist der Bergpredigt" die für die meisten Menschen heute keiner hielt, auch das ist ambivalent...

So bleibt die Kluft erhalten von die ein Jesus sprach - sofern er überhaupt sprechen konnte -
"16,26 Und zu diesem allen ist zwischen uns und euch eine große Kluft festgelegt, damit die, welche von hier zu euch hinübergehen wollen, es nicht können, noch die, welche von dort zu uns herüberkommen wollen."

Paulus meinte - wenn er überhaupt eine Meinung haben konnte -
"17,24 Der Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darin ist, er, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind, 17,25 noch wird er von Menschenhänden bedient, als wenn er noch etwas nötig hätte, da er selbst allen Leben und Odem und alles gibt. 17,26 Und er hat aus Einem jede Nation der Menschen gemacht, daß sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, indem er festgesetzte Zeiten und die Grenzen ihrer Wohnung bestimmt hat, 17,27 daß sie Gott suchen, ob sie ihn wohl tastend fühlen und finden möchten, obgleich er nicht fern ist von jedem von uns. 17,28 Denn in ihm leben und weben und sind wir, wie auch einige eurer Dichter gesagt haben: `Denn wir sind auch sein Geschlecht. 17,29 Da wir nun Gottes Geschlecht sind, sollen wir nicht meinen, daß das Göttliche dem Gold und Silber oder Stein, einem Gebilde der Kunst und der Erfindung des Menschen, gleich sei. 17,30 Nachdem nun Gott die Zeiten der Unwissenheit übersehen hat, gebietet er jetzt den Menschen, daß sie alle überall Buße tun sollen, 17,31 weil er einen Tag gesetzt hat, an dem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er [dazu] bestimmt hat, und er hat allen dadurch den Beweis gegeben, daß er ihn auferweckt hat aus den Toten.

17,32 Als sie aber von Totenauferstehung hörten, [1.] spotteten die einen, [2.] die anderen aber sprachen: Wir wollen dich darüber auch nochmals hören."

So wird sich auch künftig an den Reaktionen nichts ändern, es bleibt die Patt-Stellung aufrecht
Re: Eine Privatmeinung
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 14. Oktober 2010 09:42
Ergo sei der Sinn der Christentums-Religion, wie es denn ein Paulus auch formuliert hat, er habe "Lust zum Abscheiden" was ihm offenbar nicht schnell genug gehen konnte, um bei seinem imaginären "Herrn" zu sein.
Das hiesige "Jammertal" ist in dieser Lesart völlig uninteressant.

Ergo Betonung und nochmals Betonung des Opiatcharakters der Religion.
Wer auf der Suche nach dem ist, ist unfraglich bei der Brooklyner Firma "gut" aufgehoben.
Aber wie man sieht gibt es ja noch ein paar mehr, den der Opiatcharakter über alles geht ...

Das hat dann wohl schon ein Herr Brüning (und noch ein paar mehr) erkannt, wenn er auch in seinem ob Jehovas Zeugen Christen seien, diese dahingehend belehrt (S. 138):
"Wie sollte wohl jemand dem Herrn gehören, wenn er nicht existiert? Paulus war sich der engen Verbindung zu seinem Herrn so sehr bewußt, daß er am liebsten abscheiden wollte, um bei ihm zu sein (siehe Phil 1, 23; 2. Kor 5, 8)."

Es wird also Weltflucht zum Non plus ultra erklärt
Re: Eine Privatmeinung
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 14. Oktober 2010 10:15
Danke für die Demonstration der EINEN kognitiven dissonanten Betrachtungsweise - denn NUR die ist richtig,

Und eine absolute Minderheit der Ex-ZJ glaubt, dass nicht die leblose Evolution LEBEN schuf, sondern einer der selber lebt, der das Auge schuf, weil er selber sieht, das Ohr....weil der das Intelligent Design intus hat, aber...
... d a s kommt dir nicht mehr in den Sinn, es hat sich bei dir die neue Wahrheitsform fixiert und die g i l t , basta! Ich finde, das hat das "Drehbuch" des Gottesberichts genau s o vorgesehen, Gleichnisse zeigen dies deutlich, sofern diese je gesprochen wurden - ich weiß, dieser Zusatz muss ein
Überlegenswert: ob nicht diese Betrachtungsweise (nämlich Leben aus dem Nichts), sich auch mal als Opiat entpuppen könnte
Re: Was ist der Zweck dieser Veröffentlichungen? / "Intelligent Design" (2)
geschrieben von: Default
Datum: 03. November 2010 17:44
Was ist der Zweck der Intelligent Design Veröffentlichungen? Wenn schon diese Frage gestellt ist, dann möchte ich gerne auf etwas hinweisen, was aus meiner Sicht eigentlich auffällig ist, und ich bitte darum, darüber nachzudenken.

Auch aus manchen obigen Beiträgen geht es für mich deutlich hervor. Voraussicht und Planung. Gestärkt wird der Vorherbestimmungsglaube. Alles ist vorherbestimmt. Insbesondere wenn mit Astrologie argumentiert wird, müsste das leicht ersichtlich sein, denn auch die Astrologie unterstützt den Vorherbestimmungsglauben. Weitere Beispiele sind der Bibelcode, der Wiedergeburtsglaube und gewisse Formen der Zahlenmagie. Möglicherweise funktioniert es nach dem Prinzip: Sag ihnen, es ist alles vorherbestimmt, dann macht keiner mehr das Maul auf?
Es gibt übrigens auch ein „wissenschaftliches“ Weltbild, das den Vorherbestimmungsglauben besonders deutlich macht. Es handelt sich dabei um den Laplaceschen Dämonen.

Die Religionen haben es aus meiner Sicht auch an sich, daß alles einen Grund, einen Zweck, einen Sinn, oder ein Ziel haben muß. Einfach nur so dazusein, das ist fast schon verboten, auf jeden Fall aber nicht diskussionsfähig. Es gibt sogar die Tendenz, daß Leute, die keinen Grund/Zweck/Sinn/Nutzen in ihrem Dasien sehen, am Ende sogar ihre eigene Existenz zu bezweifeln beginnen. ;-)

Und die Religionen haben dazu auch ein klares Konzept: Alles hat einen Nutzen, auch wenn dieser Nutzen erst nach dem Tode ausbezahlt oder eingesehen werden kann.

Den Aspekt der Endzeit haben nicht nur die Zeugen Jehovas im Programm. Da sind mehrere Religionen, die diesen Aspekt beinhalten. Natürlich sind das alle Religionen und Sekten, die sich auf die Bibel beziehen. Aber auch der Hinduismus hat eine Endzeitprophezeiung. Und auch der „Widergeburts-Buddhismus“ kennt diesen Endkampf.

Und mit der Vorherbestimmung könnte erreicht werden, daß man sich das alles auch brav gefallen läßt.

freundliche Grüße
Re: Was ist der Zweck dieser Veröffentlichungen? / "Intelligent Design" (2)
geschrieben von: Default
Datum: 04. November 2010 10:33
Nehmen wir einmal an, ich befreunde mich mit diesem Vorherbestimmungsglauben. Ich nehme das an in seiner ganzen Totalität an so wie das der Laplacesche Dämon aufzeigt. Warum nicht? Nur für ein paar Minuten, um das mit allen Konsequenzen durchzudenken und die Ergebnisse daraus zu erhalten.

Für mich sieht das dann ungefähr so aus:

Wenn jeder zukünftige Zeitpunkt nicht nur vorhersehbar, sondern theoretisch sogar exakt berechenbar ist, was folgt daraus?

Mir ist natürlich klar, daß die Sinnlosigkeit und Ausweglosigkeit dieses Systems dazu führen muß, daß schlimmstenfalls einige Menschen Suizid begehen könnten.
Wenn ich aber (nur) darüber nachenke, so schreckt mich das nicht ab, und ich überspringe diese Hürde.
Was kommt als nächstes?
Na ja. Wenn alles vorherbstimmt ist, dann brauche ich auch keinen Ausweg mehr zu suchen, und die Hoffnung ist gestorben.
Grund genug, die Hoffnung aus diesem Blickwinkel neu zu betrachten. Was bezweckt die Hoffnung? Ist sie ein politisches Mittel? Etwa nach dem Motto:
Gib ihnen ein wenig Hoffnung, dann sind sie wieder unbegrenzt leidensfähig?
Ist die Hoffnung womöglich ein wirtschaftspolitisches Modell?
Bald ist alles wieder gut, deshalb geben auch die Preise nicht nach?

Wie dem auch sei, für mich persönlich stellt sich heraus, daß Vorherbestimmung und Hoffnung sich irgendwie schlecht vertragen, oder sich sogar gegenseitig widersprechen.

Ich möchte sogar sagen: Mit der Vorherbstimmung ist für mich das ganze damit vorgestellte Zeitkonzept nicht mehr glaubhaft. ;-)
freundliche Grüße
Weiteres zur Vorherbestimmung
geschrieben von: Default
Datum: 05. November 2010 16:10
Zum Thema Vorherbestimmung und Zeitkonzept könnte man noch eine ganze Reihe weitere Bemerkungen machen.

Kurz ein Blick aus der Sicht des Wiedergeburtsglaubens. Man kann es erleben in Indien, wie ein so ein Schnösel zum anderen sagt: Dem krepierenden Bettler dort, dem brauchst du jetzt nichts mehr hinzuwerfen, denn der hat ein schlechtes Karma gehabt und ist selber schuld an seinem Schicksal. Sogar westliche „Meditationsschüler“ neigen dazu, diese kalte Logik, frei von Mitgefühl und Nächstenliebe, zu übernehmen. Man beachte auch, wie leicht es ist, in dieser Denke Opfer und Täter zu verwechseln. Dabei lebt man in einer allumfassenden Gerechtigkeit, die gar nicht vorsieht, daß es überhaupt Ungerechtigkeit geben kann.
Ich will das nicht weiter vertiefen, das dürfte für den Moment zur Veranschaulichung genügen.

Nachdem wir im Christentum keine Wiedergeburt haben, braucht man natürlich einen Trick um diese Gefühlskälte und Todesverachtung zu erzeugen. Bestimmt haben sie damals sehr lange darüber nachgedacht, wie man in ähnlicher Weise das Leben nach dem Tod sowie das Leben vor der Geburt schützen könnte. picture: http://www.smileygarden.de/smilie/Zwinker/80.gif
Ich formuliere das jetzt sehr frech und provokativ, und zwar taue ich mir das, weil ein sehr ähnlicher Gedanke schon in der Bibel steht:

Die Pfaffen behaupten ja bis heute, daß Gott seinen Sohn umgebracht hat, damit sie ungeschoren davonkommen können. picture: http://www.smileygarden.de/smilie/Zwinker/80.gif
(Bezug: Sie sagen: Jesus ist für ihre Sünden gestorben, und das ist eines der grundlegensten und undiskutierbarsten Dogmen diverser Kirchen.)

In den folgenden Bibelstelle wird anscheinend auf Ähnliches verwiesen und ich markiere das fett:

Gal 2,16: Doch weil wir wissen, dass der Mensch durch Werke des Gesetzes nicht gerecht wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, sind auch wir zum Glauben an Christus Jesus gekommen, damit wir gerecht werden durch den Glauben an Christus und nicht durch Werke des Gesetzes; denn durch Werke des Gesetzes wird kein Mensch gerecht.....

Gal2,21: Ich werfe nicht weg die Gnade Gottes; denn wenn die Gerechtigkeit durch das Gesetz kommt, so ist Christus vergeblich gestorben.

Gal2,19: Sollten wir aber, die da suchen, durch Christum gerecht zu werden, auch selbst als Sünder erfunden werden, so wäre Christus ja ein Sündendiener. Das sei ferne! Ich bin aber durchs Gesetz dem Gesetz gestorben, auf daß ich Gott lebe; ich bin mit Christo gekreuzigt. Ich lebe aber; doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich in dem Glauben des Sohnes Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dargegeben.

Galater Kapitel 2 (bibel-online)

Könnte das einen Sinn ergeben? Einen ganz anderen Sinn, als den, den das Dogma behauptet?
Steckt da am Ende womöglich eine Erklärung für mein Problem mit dem Zeitkonzept drin? picture: http://www.smileygarden.de/smilie/Zwinker/80.gif

Die Gnade Gottes kommt übrigens auch bei Augustinus vor ( 354- 430 n. Chr.):

.. Erbsünde. Augustinus hat dabei die Interpretation von Römer 5:12 (eph'ho pantes hemarton) übernommen, die Hilarius eingeführt hat: „In ihm [Adam] haben alle gesündigt“, so als wären alle in Adam enthalten gewesen...
....meinte Augustinus, dass die Erbsünde physisch übertragen wird (Concupiscentia carnalis = fleischliche Begierde, Fleischeslust). Augustinus argumentierte, dass nur diejenigen, die völlig unverdient die Gnade Gottes erhielten, dieser Erblast entkommen können und ewiges Leben erhalten würden...
Und er lehrte, dass von der Minderheit, die der Hölle entgehe, nur wenige einer schmerzlichen Läuterung nach dem Tod entrinnen würden...
http://de.wikipedia.org/wiki/Augustinus_von_Hippo#Erbs.C3.BCndenlehre.2C_Freier_Wille
___________________________

Heute hingegen würde man vielleicht sagen:

Dienstag, 3. März 2009
Strafendes Gottesbild kann krank machen
Zürich/ Schweiz - In einer Studie haben Schweizer und deutsche Psychologen aktuell herausgearbeitet, dass der Glaube an einen strafenden Gott auch krank machen kann und fordern deshalb in zukünftige Behandlungen auch das Gottesbild der Patienten miteinzubeziehen....
grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.com/2009/03/strafendes-gottesbild-kann-krank-machen.html

freundliche Grüße
Re: Zum Thema: Vorsehung
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 05. November 2010 18:37
Ludwig Feuerbach hat meines Erachtens schon eine beachtliche Definition des Begriffes "Vorsehung" geliefert, wenn er auch rekapitulierte:

"Der Glaube an die Vorsehung ist der Glaube an den eigenen Wert - daher die wohltätigen Folgen dieses Glaubens, aber auch die falsche Demut, der religiöse Hochmut, der sich zwar nicht auf sich verlässt, aber dafür dem lieben Gott die Sorge für sich überlässt -, der Glaube des Menschen an sich selbst, Gott bekümmert sich um mich; er beabsichtigt mein Glück, mein Heil; er will, dass ich selig werde; aber dasselbe will ich auch; mein eigenes Interesse ist also das Interesse Gottes, mein eigener Wille Gottes Wille, mein eigener Endzweck Gottes Zweck - die Liebe Gottes zu mir nichts als meine vergötterte Selbstliebe.

Woran glaube ich also in der Vorsehung als an die göttliche Realität und Bedeutung meines eignen Wesens?
Aber wo die Vorsehung geglaubt wird, da wird der Glaube an Gott von dem Glauben an die Vorsehung abhängig gemacht. Wer leugnet, dass eine Vorsehung ist, leugnet, dass Gott ist oder - was dasselbe - Gott Gott ist; denn ein Gott, der nicht die Vorsehung des Menschen, ist ein lächerlicher Gott, ein Gott, dem die göttlichste, anbetungswürdigste Wesenseigenschaft fehlt. Folglich ist der Glaube an Gott nichts anderes als der Glaube an die menschliche Würde, der Glaube des Menschen an die absolute Realität und Bedeutung seines Wesens."

Kontrastierend sei dann noch jener Dialog zitiert, welchen man schon bei Lukian von Samosata (um 120 – 180 u. Z.) begegnen kann.
Das Projekt Gutenberg, welches auch einige seiner Schriften nachweist, stellt ihn mit der nachfolgenden Einleitung vor:

"Lukian, griechischer Schriftsteller, geb. in Samosata am Euphrat um 120 n. Chr., gestorben nach 180. Er kritisierte in Dialogen, Erzählungen und Briefen mit Satire, Parodie und Ironie die Gebrechen seiner Zeit: den religiösen Wahn, die Bedeutungslosigkeit der Philosophen und Literaten, die Eitelkeit der Rhetoren und die Leichtgläubigkeit des Publikums."

Nun noch das entsprechend angedachte Zitat:

Timokles:
Aber, o du Götterfeind, wem kannst du die Orakel und Weissagungen künftiger Dinge zuschreiben als den Göttern und Ihrer Vorsehung?
Damis:
Sprich mir nicht von den Orakeln, mein Bester, oder ich werde dich fragen, an welches du dich am liebsten erinnern lassen willst:
Ob an das, das der delphische Apollo dem Könige von Lydien gab und das so doppelgesichtig war wie gewisse Hermen, die einem das Angesicht zuwenden,- man mag sie von vorn oder von hinten - betrachten ~ denn wie wußte nun Krösus, ob er nach dem Übergang über den Fluß Halys das Reich des Cyrus oder sein eigenes zugrunde richten würde? Und gleichwohl bezahlte der unglückliche Fürst diesen doppelsinnigen Vers mit vielen Tausenden.

Re: Zum Thema: Vorsehung
geschrieben von: Default
Datum: 06. November 2010 05:04
Ich bedanke mich dafür, daß diese Beiträge Resonanz finden.

Es geht aber darüberhinaus auch um den strengen Determinismus, der sogar wissenschaftlich geglaubt werden kann. Und da könnte sich unter Umständen bald ein Wandel des Weltbildes einstellen.

Den schon oben zitierten Laplaceschen Dämonen kann man am Besten mit dem Urknall erklären: Wenn beim Urknall der Impuls und die Richtung eines jeden Teilchens sowie alle Naturgesetze bekannt sind (die Initialbedingungen) , so könnte man, wenn man einen geeigneten Riesen-Rechner hätte, jeden zukünftigen Zeitpunkt berechnen.

Man kann natürlich behaupten, der Laplacesche Dämon wäre widerlegt. Dazu könnte man auch die Unschärferelation von Heisenberg bemühen. Aber: Versteht die Unschärferelation jeder? Wer hat das in der Schule gelernt? Und reicht sie aus, das Konzept genügend zu widerlegen?
Vielleicht ist das gar nicht nötig und es geht einfacher?

Nehmen wir an, der Urknall wäre ersatzlos gestrichen, was kann man dann noch mit dem Laplaceschen Dämonen anfangen? Es ist nicht zu dumm? Wir leben in einer Explosion? Vielleicht wird man später einmal vom Zeitalter des Explosionismus sprechen? picture: http://www.smileygarden.de/smilie/Zwinker/80.gif

Geglaubt wird, daß der Urknall Milliarden Jahre alt ist. Ich habe aber nun erfahren, daß er aus dem Jahre 1927 stammt:

....Der "Big Bang", die Vorstellung eines Beginns des Universums... wurde von einem katholischen Mönch, Georges Lemaître, im Jahr 1927 erfunden. Sie versucht die Lehren der Religion mit den Erkenntnissen der Physik in Einklang zu bringen.....
oraclesyndicate.twoday.net/stories/2635932/
Es gab nie einen Big Bang

Man könnte also davon ausgehen, daß die hiesigen Leute schon vor dem Urknall Grüß Gott gesagt haben. picture: http://www.smileygarden.de/smilie/Lachend/44.gif

Einiges zu den Zweifeln am Urknall zusammengefasst im Block:

3.09.2006
Studie zur Hintergrundstrahlung von Galaxienhaufen wirft Zweifel auf Urknall-Theorie
Begann das Weltall wirklich mit einem riesigen Knall? Eine neue Studie der kosmischen Hintergrundstrahlung weckt Zweifel daran. Der Untersuchung von Richard Lieu von der Universität von Huntsville und seinen Kollegen zufolge verzerren große Galaxienhaufen die Hintergrundstrahlung nicht – anders als es von der Urknalltheorie vorhergesagt wird...
www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/269621

Wackelt die Urknall-Theorie?
sciencev1.orf.at/science/news/145687

Wissenschaftler unterschreiben:
Kein Urknall erschütterte das Universum
www.zeitenschrift.com/news/sn-13706-urknall.ihtml

Nun bekommt die Debatte neuen Schwung:

Samstag, 12. Juni 2010
Studie weckt massive Zweifel an Existenz Dunkler Materie ...
grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.com/2010/06/studie-weckt-massive-zweifel-existenz.html

Montag, 14. Juni 2010
Astronomen offenbaren Lücken in Urknall-Theorie
Durham/ England - Eine aktuelle Studie britischer Wissenschaftler legt nahe, dass die bisherige naturwissenschaftliche Vorstellung von der Zusammensetzung des Universums, wie sie mysteriöse Dunkle Materie und Dunkle Energie benötigt, grundlegend falsch sein könnte.

Die Astronomen um Professor Tom Shanks und Utane Sawangwit von der "University of Durham" haben Daten des WMAP-Satelliten (Wilkinson Microwave Anisotropy Probe) über die Temperaturschwankungen der kosmischen Hintergrundstrahlung untersucht, die nach bisheriger Vorstellung sozusagen als Resthitze des Urknalls gilt. Hierbei stießen sie auf Fehler in den Daten, die größer sind als bislang angenommen und im Umkehrschluss Zweifel am physikalischen Standardmodell des Universums wecken. Ihre Ergebnisse haben die Forscher aktuell im Fachjournal "Monthly Notices of the Royal Astronomical Society" veröffentlicht.
grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.com/2010/06/astronomen-offenbaren-lucken-in-urknall.html

02.08.2010
Ein Universum ohne Anfang und Ende
Um die rasante Ausdehnung des Kosmos zu erklären, nehmen Physiker die Existenz einer mysteriösen Dunklen Energie an. Eine neue Theorie kommt ohne sie aus, zahlt dafür aber einen hohen Preis: Das Universum hätte demnach weder Anfang noch Ende.

Bang!....

1
science.orf.at/stories/1655501/?page=3

Was soll man davon halten?
Urknall Nein Danke?
Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei mit integrierter Apokalypse?
Vielleicht sieht das Universum doch wie ein Donut aus und der Mittelpunkt läge außerhalb im Nichts?
Man käme jedenfalls sehr leicht zu einem zyklischen Weltbild, in dem evtl. auch Rückkopplungen denkbar wären. Warum nicht, wenn sogar Drewermann schon dafür plädiert? picture: http://www.smileygarden.de/smilie/Zwinker/80.gif

Jubiläum (Zu Darwins 100jährigem Geburtstag.)": "Du, Darwin, in Deinem Werk stimmt aber verschiedenes nicht!" — "Ach, lieber Gott, in deinem auch nicht!". -- Karikatur von Lyonel Feininger (1871 - 1956). -- In Lustige Blätter. -- No. 8, 1909

Exkurs:

Aus einem Votum von Albert Schweitzer:

„Die Natur laßt sie die furchtbarsten Grausamkeiten begehen. Sie leitet Insekten durch Instinkt an, mit ihrem Stachel Insekten anzubohren und ihre Eier in sie hineinzulegen, daß das, was sich aus dem Ei entwickelt, von der die Raupe leben und sie damit zu Tode quälen soll.

Sie leitet die Ameisen an, sich zusammenzutun und ein armes kleines Wesen anzufallen, um es zu Tode zu hetzen.

Schaue der Spinne zu! Wie grauenvoll ist das Handwerk, das sie die Natur gelehrt!

Die Natur ist schön und großartig, von außen betrachtet, aber in ihrem Buche zu lesen ist schaurig. Und ihre Grausamkeit ist so sinnlos! Das kostbarste Leben wird dem niedersten geopfert.

Aber daß das Tier seine Jungen mit Selbstaufopferung bis zum Tode liebt, also hier mitfühlen kann, macht es nur noch schrecklicher, daß ihm das Mitleiden für die Wesen, die nicht in dieser Weise mit ihm zusammengehören, versagt ist.

Das höchste, der Mensch. Er darf zur Erkenntnis der Ehrfurcht vor dem Leben gelangen, er darf zu der Erkenntnis des Mitergeben f und Mitleidens gelangen, aus der Unwissenheit heraustreten, in der die übrige Kreatur schmachtet."

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