Annotationen zu den Zeugen Jehovas
Diskussion Kinderpädagogik bei Jehovas Zeugen

Nachstehend einige Beiträge dazu aus dem Infolink-Diskussionsforum:

Von Splitty am Samstag, den 27. Januar, 2001 - 09:52: Ich möchte Euch allen nicht die neuesten Anweisungen der Wachtturm Gesellschaft zur Kindererziehung vorenthalten.
Das war wieder Speise zur rechten Zeit, die bei mir wieder einen Kotzanfall ausgelöst hat. Kinder haben gefälligst in der Versammlung wie Erwachsene stillzusitzen, Malbücher und zur Toilette zu gehen sind mißbilligt. Ja und was sollen die Eltern tun, wenn die Sprößlinge trotzdem keine Ruhe geben? Tja, vielleicht kann mancher es sich denken.

Koenigreichsdienst 01.2001
Kinder lehren, zuzuhören:
Kinder benötigen geistige Unterweisung (5.Mo. 31:12). In alter Zeit hatten in Gottes Volk alle, "die genügend Verständnisvermögen hatten zuzuhören", aufmerksam zu sein, als das Gesetz vorgelesen wurde (Neh. 8:1-3). Wenn Eltern sich an Zusammenkünften beteiligen und ihnen die volle Aufmerksamkeit schenken, werden ihre Kinder wahrscheinlich dasselbe tun. Es ist nicht vernünftig, Spielzeug und Malbücher mitzunehmen, um Kinder bei Laune zu halten. Unnötiges Aufsuchen der Toilette hindert sie ebenfalls daran, gut zuzuhören. Eltern sollten sich ernsthaft darum bemühen, daß ihre Kinder in den Zusammenkünften stillsitzen und zuhören, da 'Torheit an das Herz eines Knaben geknüpft ist' (Spr.22:15)

Von Monika am Samstag, den 27. Januar, 2001 - 10:00:
Na da schlägt jeder Pädagoge die Hände über´m Kopf zusammen, wenn er das liest!!
Was ist den "unnötiges Aufsuchen" der Toilette? Wenn es weniger als 50 ml sind?
Grüße Monika

Von Splitty am Samstag, den 27. Januar, 2001 - 18:37:
Ich empfehler Mal auf der WTG-CD nach dem Stichwort Toilette und Malbücher zu suchen. Davon könnte man die Rubrik Kinder von Infolink gut füllen.
Und hier noch ein gutes Zitat. Rausgehen ist erlaubt, aber nur zur Züchtigung, was natürlich wieder so hingebogen, daß mit Zucht ja nicht schlagen gemeint ist. Aber keine Angst, weitere eklige Zitate werde ich nicht mehr bringen:

Königreichsdienst 6/83
4 Bezirkskongresse 1983 "Königreichseinheit"
Eltern, die vor der geistigen Speise, die von der Bühne aus dargeboten wird, tiefen Respekt haben, werden sich die größte Mühe geben, den gleichen Respekt und die gleiche Wertschätzung ihren Kindern einzupflanzen. Kinder können erzogen werden, zu Hause und auch in der Versammlung ruhig zu sitzen, ohne daß sie zur Toilette gehen, wenn es nicht nötig ist.

Eine solch gute Schulung zahlt sich anläßlich des Kongresses aus, indem sowohl die Eltern wie auch die Kinder aus dem Programm vollen Nutzen ziehen. Kinder können sich von Natur aus nicht so lange auf eine Sache konzentrieren wie Erwachsene. Abhilfe kann geschaffen werden, wenn die Eltern empfehlen, daß die Kinder Schriftstellen aufschreiben, statt Bilder usw. zu malen. Natürlich wird es nicht ausbleiben, daß Eltern mit den Kindern den Hauptsaal verlassen müssen, um zur Toilette zu gehen oder um sie zu ZÜCHTIGEN.

Königreichsdienst 12/94
1 Für Gottes Haus Wertschätzung zeigen
In den Zusammenkünften wird zwar ein Überfluß an geistiger Speise dargeboten, aber einige Anwesende scheinen Schwierigkeiten zu haben, dieser Aufmerksamkeit zu schenken. Sie geben sich vielleicht Tagträumen hin, beschäftigen sich mit den Sorgen des Tages oder nicken sogar ein ....

Kinder müssen genauso wie Erwachsene die Unterweisung in sich aufnehmen, die in den Zusammenkünften dargeboten wird. Wenn die Eltern den Kindern Spielzeug oder Malbücher geben, damit sie beschäftigt und ruhig sind, werden diese nur sehr wenig lernen. Es ist ein Mangel an angemessener Zucht, wenn man Kinder spielen, erzählen, schreien oder andere Dinge tun läßt, die die in der Nähe Sitzenden stören. Häufigem und unnötigem Aufsuchen der Toiletten während der Zusammenkunft wird normalerweise entgegengewirkt, wenn das Kind weiß, daß ein Elternteil es immer begleiten wird.

Na, wenn die Erwachsenen einnicken und die Kinder malen oder auf der Toilette verschwinden, dann wäre doch alles wieder erträglich, oder?
Grüße von Splitty dem Lästerer

Von falco am Sonntag, den 28. Januar, 2001 - 15:44:
Hallo Forum!
Eine meiner letzten Erahrungen, ehe ich dem "Theokratischen Versammlungsgeschehen" endgültig den Rücken kehrte - (aber nicht wegen der nachfolgenden Erfahrung):

Ein Junges Ehepaar mit 3 kleinen, ganz lieben, aber bisher in der "bösen Welt" aufgezogenen Kindern, begann die Versammlungen zu besuchen. Sie sassen anfangs fast immer neben mir und ich befasste mich mit ihnen. Einmal Bilderbuch anschauen, dann malen usw. Alles in Ruhe. Zugegeben, die Kinder kamen den oben geposteten "Königreichsdienst-Anweisungen" nicht nach. Wäre ja eine perverse Zumutung, von 1 bis 4 jährigen Kleinkindern zu erwarten, dem Programm von Erwachsenen die Aufmersamkeit zu schenken. Aber sie waren ruhig und störten niemand.

Das Ergebnis: Auf Anweisung der Ältestenschaft, der ich dieselben pejorativen Attribute zuweisen muß, wie sie von einigen Vorschreibern bereits angedeutet wurden, mußte sich die Familie von mir wegsetzen.

Und jetzt könnt ihr mit mir zum gemeinsamen "Kotzen" über soviel "Liebe und Verständnis in den Versammlungen Jehovas" einstimmen - "Kotz zum Gruß" von falco.......

Von Merlin am Montag, den 29. Januar, 2001 - 08:16:
Hi Splitty,
sehr passend Dein Kommentar zur artgerechten Haltung von Kindern in der WTG. Du scheinst deine 1/4 Apostatenstelle schon in Richtung 1/2 zu verlassen.
Und ich dachte schon, es hätte sich was gebessert seit meinem Davon vor 9 Jahren. Wir hatten früher in der Versammlung ja einen Heizungskeller, der intern Folterkeller hieß, weil da manche Kinder verprügelt wurden.

Ich muß allerdings sagen, daß das nur noch von wenigen praktiziert wurde und diese wurden auch noch schief angesehen. Allerdings galt unsere Versammlung im restlichen Großstadtgebiet als zu liberal.
Ich glaube, daß es auch heute auf die Versammlung ankommt, ob alles so genau durchgeführt wird, wie vorgegeben.

Der Bezug aufs alte Israel wegen des Zuhörens zeigt wieder mal, wie perfide den Zeugen der Sinn verkleistert wird, um schon kleinste Wesen in diesen unerträglichen Normenkatalog fest einzubinden.
Und die Erwachsenen?? Zu meinen schönsten Beobachtungen zählten Schwestern, die krampfhaft die längsten Schlangen vor den Toilettenanlagen suchten, um so länger dem langweiligen Kongressprogramm zu entfliehen. Wie schön, wenn auch noch Kinder dabei waren.

Ja, die Langeweile, ein großes Thema in den Versammlungen und auf Kongressen. Der Höhepunkt ist dann erreicht, wenn diese Langeweile als die markigen Fettspeisen von Jehova kommend durch seinen Kanal im Programm selber deklariert wird.
Und vor allem wird betont, daß niemand sonst, keine andere Religion sie habe.
Welch ein Glück für diese und ihre Anhänger!
Servus und Grüße an meinen Freund Splitty
Merlin VA

Von Frank Bechhaus am Montag, den 29. Januar, 2001 - 23:16:
Hallo zusammen,
ich steige erst jetzt mit dem Lesen ein und habe mir den ganzen Diskussionsverlauf mal in einem Rutsch gegönnt.

Als Nicht-ZJ tun mir die Kinder sehr leid, die schon früh darauf dressiert werden, kleine Erwachsene zu sein. Stillsitzen, zuhören, in piekfeinen Klamotten, nur ja keine kindgerechten Aktivitäten - das wäre "nicht vernünftig" - für mich grenzt es an eine Form von Mißhandlung, wenn auch ohne Gewalt und körperliche Spuren. Die kann ja, nach euren Erfahrungen, immer noch dazukommen, wenn die Kinder nicht bravstens stillsitzen. :-((

Meine Güte, ich habe auch schon mal in einer Zusammenkunft gesessen und hätte mir am liebsten ein Loch in den Kopf gebohrt, um die Langeweile herauszulassen. (Hab's dann doch ausgehalten, weil es bei ZJ es schon sehr auffällt, wenn jemand eher geht.) Ich möchte nicht wissen, wie schwer es einem Kind fallen muß.

Ich denke dabei auch an die Gemeinde, in die ich lange Jahre gegangen bin. Da waren die Kinder am Anfang mit dabei, um sie nicht von der Gemeinde "auszuschließen", und es gab in jedem Godi einen oft sehr phantasievoll gestalteten Teil, der sich konkret an die Kinder richtete. Anschließend mußten die Kids nicht den ganzen "erwachsenen" Godi absitzen, sondern es gab nicht weniger als vier verschiedene Kindergruppen während des Gottesdienstes, wo Kindern altersgerecht etwas von Gott und der Bibel nähergebracht wurde. Und das ist jetzt nicht irgendwie außergewöhnlich, das gibt es in vielen Gemeinden.

Aber das ist ja die verderbte "Christenheit", eine "andere Religion", das "Weltreich der falschen Religion"...
Gruß, Frank

Von jojo am Montag, den 29. Januar, 2001 - 23:22:
Genau das ist es, Frank!!!
Und ich glaube, dass Kinder, die in Gemeinden aufwachsen, die so etwas durchführen, nicht im Endeffekt die Schnauze voll habe und sagen, dass ihnen Gott Zeit ihres Lebens auf die Nerven gegangen ist! So etwas kann man aber leider von ZJ-Kindern hören und das ist eine Sache, die ich persönlich der WTG ganz besonders ankreide!!!
Jojo

Von Gaby am Dienstag, den 30. Januar, 2001 - 12:16:
Hi zusammen,
als ich seinerzeit im Pionierdienst stand und begann, mich zusätzlich intensiver um die Kinder und Jugendlichen in der Versammlung zu kümmern (gemeinsame Freizeitaktivitäten), bekam ich direkt von der Bühne und ohne dass mit mir zuvor gesprochen wurde eine Rüge vom K(reis)A(aufseher).

'Pionierschwestern'(derer gab es nicht viel...), so hieß es, 'sollten sich nicht um die Kinder anderer Leute kümmern, sondern um 'wahrheitsliebende Menschen' in ihrem Predigtdienstgebiet. Kinder von Jehovas Zeugen bräuchten keinen Ersatz für weltliche Aktivitäten oder gar Feste! Außerdem sollten Eltern ihre Kinder erziehen und sich entsprechend um sie kümmern und nicht irgendwer aus der Versammlung.'
Gaby

Von Gaby am Dienstag, den 30. Januar, 2001 - 12:39:
Ich hab's damals einfach nicht verstanden, Jojo. Die Kinder und Jugendlichen waren so glücklich, dass sich jemand um sie kümmerte und eben nicht nur mit ihnen studierte oder in den Dienst ging... .

Von jojo am Dienstag, den 30. Januar, 2001 - 13:39:
Das glaub ich dir, war das dann so ein Anfang vom Ende mit dir und der WTG?

Von LuckyX am Dienstag, den 30. Januar, 2001 - 13:53:
Ich fürchte, Ihr überseht angesichts der Dringlichkeit unserer Zeit die wirklichen Prioritäten. Was zählen denn da Kinder ? Ein jeder bleibe in dem Stande, in dem er berufen wurde und eine Pionierin bleibe eine Pionierin und bearbeite ihr ihr zugewiesenes Gebiet, ohne zu fragen. Wenn Kinder errettet werden wollen, haben sie einfach auf den Rat des Sklaven in der Zusammenkunft zu hören und brauchen nichts anderes.

Bedenkt, der Sklave und seine ergebenen Lakaien haben ein von Gott gegebenen, viel weiteren Horizont als dumme Schafe der Herde sich jemals vorstellen können. Verachtet Ihr gar Geistiges wie einst Esau, der sein Erstgeburtsrecht für ein Linsengericht verkaufte ?

Wusste der Sklave nicht schon immer, wie weit wir im Strom, der Zeit sind und was daher besonders dringlich ist ? Und wozu sich um die Kinder kümmern ? Sagte nicht der Herr Jesus schon, weil auch schon damals die Zeit extrem dringlich war und das Königreich unmittelbar bevorstand, man solle die Toten die Toten begraben lassen ? Na also.

Von Gaby am Dienstag, den 30. Januar, 2001 - 14:46:
Lucky, ich liebe deine Ironie. :-)
Jojo, du fragst:
Das glaub ich dir, war das dann so ein Anfang vom Ende mit dir und der WTG?
Es war einer von sehr vielen Punkten.

Von Monika am Mittwoch, den 21. Februar, 2001 - 15:05:
Lieber Stephan,
ich gebe dir hier noch einmal einen Auszug wieder, dann kannst du die Daten besser nachvollziehen:

Gesetz zur Ächtung der Gewalt in der Erziehung

Am 29.09.2000 hat der Bundesrat dem vom Bundestag bereits (am 06.07.2000, Anmerkung von Monika!)verabschiedeten Gesetz zur Ächtung der Gewalt in der Erziehung zugestimmt. Danach wird § 1631 Abs.2 BGB wie folgt geändert: Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig. Nach dem bisher geltenden § 1631 Abs.2 BGB waren nur körperliche und seelische Misshandlungen unzulässig. Nicht als Misshandlung wurde angesehen, wenn eine körperliche Strafe sich im Rahmen des durch den Erziehungszweck gebotenen Maßes hielt. Nach dem neuen Recht ist dieses sogenannte Züchtigungsrecht abgeschafft. Damit soll eine Bewusstseinsänderung in der Gesellschaft herbeigeführt werden. Das Verbot der körperlichen Bestrafungen, seelischen Verletzungen und anderer entwürdigender Maßnahmen, besagt jedoch nicht, dass Sanktionen generell ausgeschlossen sind, was einem Bekenntnis zur antiautoritären Erziehung gleichkäme. Es darf also durchaus zum Zweck der Erziehung das Taschengeld gekürzt werden oder eine Vergnügungsmöglichkeit genommen bzw. eine Freizeitaktivität verboten werden. Ebenfalls darf auf das Kind durch Belohnungen Einfluss genommen werden. Das körperliche Einwirken auf das Kind ohne Strafabsicht, wie z.B. das Festhalten des Kinds an einer roten Ampel oder das Wegnehmen von Streichhölzern ist selbstverständlich immer noch zulässig. Nach richtiger Auslegung enthält das Verbot der seelischen Verletzung auch nicht das Gebot jeden Wunsch des Kinds erfüllen zu müssen. Verbotene seelische Verletzungen sind aber z.B. kränkende und herabsetzende Verhaltensweisen der Eltern wie Bloßstellen vor Freunden oder in der Schule oder extreme Kälte im Umgang mit dem Kind. Verstoßen die Eltern gegen das nun geltende Prinzip der gewaltfreien Erziehung, so kommen primär Maßnahmen der Jugendhilfe zum tragen. Sollten diese Maßnahmen nichts bewirken, so können Weisungen des Familiengerichts an die Eltern ergehen, und wenn diese auch nicht beachtet werden, so kommt als letztes Mittel der Entzug des Sorgerechts in Betracht. Das Gesetz ist am 08.11.2000 in Kraft getreten.(einen Tag nach der Verkündung, Anmerkung von Monika!)
RA Dominik Kellner
Grüße Monika


Von Stephan E. am Mittwoch, den 21. Februar, 2001 - 17:24:

>Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.

Das sollte man mit einem Dutzend Ausrufezeichen versehen. Heißt es doch, dass körperliche Gewalt gegen Kinder (und als solche bezeichne ich alle derartigen "Erziehungsmaßnahmen") regelrecht verboten sind. Das war mir in dieser Deutlichkeit tatsächlich nicht bekannt.

Jetzt verstehe ich auch, warum sich die WTG bei diesem Thema so windet wie eine Schlange und scheinheilige Artikel schreibt, die nach außen das Bild darstellen, das genau das Gegenteil von der im Inneren erlebten Realität ist.

Ich bezweifle, dass es den betreffenden ZJ (und natürlich auch Menschen mit der selben Geisteshaltung aus anderen Gruppierungen) bewußt ist, dass sie hier buchstäblich kriminell handeln.

RE: Kindesmisshandlung bei ZJ
von Albert

20.Apr.2001 09:39
Der Vorwurf Kindesmisshandlung wird besonders von Gegnern immer wieder erhoben.
Mit der Realität hat dieser Vorwurf nichts zu tun. Auch wenn es vielleicht in Einzelfällen vorgekommen seien mag. Grundsätzlich ist es so, dass Zeugen Jehovas ihre Kinder ausgesprochen liebevoll behandeln und auch die Wachtturmgesellschaft fordert nicht dazu auf die Kinder zu schlagen. Meine jahrelangen Erfahrungen in den Versammlungen der Zeugen Jehovas bestätigen einen liebevollen und umsichtigen Umgang mit Kindern.

RE: Kindesmisshandlung bei ZJ
von Drahbeck

20.Apr.2001 10:58
Albert betont wie auch Herr P. den Grundsatz der Liebe. Nun steht es außer Frage, dass auch Jehovas Zeugen (in der Regel) ihre Kinder lieben und bemüht sind, ihnen das (aus ihrer Sicht) beste angedeihen zu laßen.

Dennoch sprcht Albert und auch Herr P. einen wesentlichen Gesichtspunkt nicht mit an. Relativ "problemlos" ist die Erziehung bei Jehovas Zeugen erst dann, wenn es gelungen ist, die kindliche Motorik zu vergewaltigen und sie zum Stillsitzen auch bei (für kindliche Verhältnisse) Marathonsitzungen zu zwingen.

Auch spricht Albert nicht mit an: Dass es bei den Zeugen Jehovas keine kinderspezifische speziell auf sie zugeschnittene Angebote gibt. Statt dessen nur ein Erziehungsziel´:
Erziehung zum Außenseitertum!

RE: Kindesmisshandlung bei ZJ
von Anton

20.Apr.2001 14:00
Nur EIN Beispiel aus dem Munde der WTG, Albert hat dies sicherlich nicht gelesen, sonßt würde er nicht so einen Unsinn erzählen.
Königreichsdienst 6/83
4 Bezirkskongresse 1983 "Königreichseinheit"
>Eltern, ......, werden sich die größte Mühe geben, den gleichen Respekt und die gleiche Wertschätzung ihren Kindern einzupflanzen (wie Erwachsene). Kinder können erzogen werden, zu Hause und auch in der Versammlung ruhig zu sitzen, ohne daß sie zur Toilette gehen, wenn es nicht nötig ist........ wenn die Eltern empfehlen, daß die Kinder Schriftstellen aufschreiben, statt Bilder usw. zu malen. Natürlich wird es nicht ausbleiben, daß Eltern mit den Kindern den Hauptsaal verlassen müssen, um zur Toilette zu gehen oder um sie zu ZÜCHTIGEN.<

Kommentar: Für die WTG ist dies "natürlich"

Königreichsdienst 12/94
....Kinder müssen genauso wie Erwachsene die Unterweisung in sich aufnehmen, die in den Zusammenkünften dargeboten wird. Wenn die Eltern den Kindern Spielzeug oder Malbücher geben, damit sie beschäftigt und ruhig sind, werden diese nur sehr wenig lernen. Es ist ein Mangel an angemessener Zucht, wenn man Kinder spielen, erzählen ........

RE: Kindesmisshandlung bei ZJ
von Prometeus

20.Apr.2001 13:26
von Curl ...
hier mal ein paar konkrete Beispiele:

Kind No. 1: wurde von seinen "Eltern" (Ältester und Pionierschwester) wie Dreck behandelt, weil es wagte, ausgerechnet dann geboren zu werden, als die "Eltern" im Sonderpionierdienst standen. Dass sie diesen aus gesundheitlichen Gründen sowieso hätten aufgeben müssen, interessierte niemand. Das Kind wurde geschlagen, egal wohin, auf den Hintern, ins Gesicht, auch auf den Kopf, bis es blutete. Es ging so weit, dass dieses Kind nur noch kreidebleich in den Zusammenkünften saß und nur noch funktionierte. Prügel gab es hier noch im Alter von 16 Jahren.

Kind No. 2: ca. 5 Jahre alt, wurde von seinem Vater im Königreichssaal vor allen Anwesenden mit einem Kochlöffel verprügelt, bis es nur noch schluchzte und kaum noch Luft bekam.

Kind No. 3: ca. 4 Jahre alt, wurde von seiner Mutter (immerhin auf der Toilette des Königreichssaales) mit seinem eigenen Gürtel so lange auf den nackten Hintern geschlagen, bis es um Gnade winselte, seine Mutter möchte doch bitte aufhören.

Kind No. 4: 3jähriges Pflegekind, hatte vorher noch nie einen Königreichssaal von innen gesehen. Weil es das Stillsitzen nicht so hinkriegte, schlug die Pflegemutter ihm in der Toilette in Gegenwart einer anderen Schwester (!!!) mehrfach mit der Faust auf den Kopf.

Kommentar einer Schwester zu einer anderen, die sich fragte, wie sie ihren kleinen Sohn, 3 Jahre alt und ziemlich temperamentvoll, zum Stillsitzen bewegen könnte: "Nimm einen Ledergürtel und dann versohl im mal kräftig den nackten Hintern damit, dann kapiert ers. Der wird nie wieder aufmucken."

Kind No. 1 bin ich, Tochter eines Ältesten und einer ach so tollen Pionierschwester, deren Lebensmotto war: "Was sollen nur die Nachbarn denken". Was in unseren 4 Wänden ablief, war prinzipiell anders, als das, was in der Öffentlichkeit lief. Im Königreichssaal gab es nur die vorbildliche Familie sowieso, die beiden Töchter gaben die tollsten Kommentare etc. Aber zu Hause... Tja, um einem Ältesten und einer Pionierin ans Leder zu wollen, musst du ja, wie die WTG vorschreibt, 2 Zeugen haben, und wer nimmt schon 2 Zeugen dazu, wenn er/sie sein Kind misshandelt? Einmal waren 2 Zeugen dabei, allerdings war einer mein Alter und der andere meine Schwester, und die hatte genau so viel Angst, ihre Mutter zu verraten, wie ich es in dieser Situation gehabt hätte.

Leider war ich lange genug dabei, um zu wissen, dass die WTG höchstselbst dazu anregt, und nicht nur einmal (es gibt genügend Zitate, auch aus der Neuzeit in den Publikationen, und wer sich ein wenig Mühe macht, findet diese auch problemlos), Kinder notfalls mit Prügel zum Stillsitzen zu zwingen. Ach, wie oft haben wir es in dem einen Lied gesungen "spar die Rute nicht".

Ich frage mich nur, wie sie es jetzt anstellen wollen, da in Deutschland jegliche Art von körperlichen und seelischen Übergriffen auf Kinder verboten sind incl. Ohrfeigen und man dafür bestraft werden kann. Ich denke, sie werden dazu wieder mal ihre "neues-Licht"-Ausrede hernehmen. Wie immer, wenn sich eine ihrer Lehren als falsch heraus gestellt hat.

Albert, wie lange willst du noch auf dieser Website derart freche Lügen verbreiten??? Wie kannst du mit sowas überhaupt leben und gleichzeitig behaupten, du seist Ältester??? Ich glaube dir jedenfalls kein Wort mehr.

Ich leide heute noch darunter, was mir im Namen der "wahren Religion" angetan wurde. Vielen Dank also.

Ciao, eine wütende und verletzte
Curl."

Kindesmisshandlung bei ZJ
von Curl

29.Apr.2001 22:42
Hi Robert,...
Wenn du dir einredest, bei euch seien alle Eltern mit den Kindern nur rausgegangen, bis sie sich beruhigt haben, dann belügst du dich selber. Und kluge Sprüche über die Kindererziehung haben gerade die Leute, die am meisten geprügelt haben, am lautesten von sich gegeben.

Ich habe mittlerweile gelernt, dass es auch ohne Prügel geht, dass man Kindern auch anderweitig Grenzen setzen kann. Leider musste ich das von Menschen lernen, die keine ZJ waren aber wesentlich mehr Anstand als die meisten ZJ hatten.

Ich habe viel zu oft mitbekommen, wie schon kleinste Kinder geschlagen wurden, weil sie nicht still sein wollten. Ehrlich gesagt, so lange ein Kind nicht den ganzen Königreichssaal zusammen schreit, stört es mich nicht im geringsten, wenn ein Kind mal ein bisschen quakt. Es gab gewisse ältere Schwestern, die mit ihren Bonbonpapieren, Brillenetuis, Kulis etc. wesentlich mehr Krach machten, und denen hat nie einer was gesagt. Oder was ist mit denen, die meinten, mit einem Husten in die Zusammenkunft kommen zu müssen, die dann alle angesteckt haben und die gesamte Zusammenkunft über gebellt haben hoch drei, so dass man von Glück reden konnte, dass man überhaupt den Redner verstanden hat? Hat auch niemanden interessiert.

Das Schlagen von Kindern habe ich nun in mehreren Versammlungen kennen gelernt. Da mein Erzeuger Ältester war, mussten wir fast immer mit, wenn er mal auswärts einen Vortrag hatte. Da habe ich ziemlich viele fremde Kö-Säle von innen gesehen, und überall das gleiche.

In der Kerpener Vers. gab es eine Schw., die hatte eine Tochter, die war ziemlich quengelig. Ca. 2 Jahre war die Kleine zu dem Zeitpunkt. Der Mutter fiel nichts Besseres ein, als ca. 2-3x rauszugehen und ihrem Kind mit Prügel zu drohen. Natürlich war das Kind dann erstmal kusch. Und kaum zurück im Kö-Saal gings wieder los. Resultat: das Mädel hat fast in jeder Zusammenkunft Prügel bezogen. Sie schrie dermaßen laut, dass eine Nachbarin sogar der Schwester mit einer Anzeige wegen Kindesmisshandlung drohte. Die Ältesten haben natürlich in ihrer öligen Art so lange auf die Frau eingeredet, bis sie Ruhe gab.

Du und Albert, ihr könnt noch so salbungsvoll herreden, ich habe es mein Leben lang erlebt, wie die WTG ihre Mitglieder SCHRIFTLICH zur Kindesmisshandlung anregt, sich aber immer so klug artikuliert, dass sie meint, man könne ihr im Nachhinein nichts mehr nachweisen. Wenn ich das schon lese, wie da Beispiele von Leuten als positiv hingestellt wurden, die als Erwachsene angeblich erzählt haben sollen, wie toll sie es fanden, wenn sie von den Eltern mit einem Gürtel oder sonstwas geschlagen wurden, dann kommt es mir schon wieder hoch.

Der Witz ist doch, wenn du einem ZJ gesagt hast, es geht auch anders, wurde das prinzipiell so ausgelegt, als hätte man vorgeschlagen, das Kind antiautoritär zu erziehen.

Mir ist klar, dass man Kinder auch ihre Grenzen aufzeigen muss. Es kann natürlich auch mal passieren, dass einem die Hand ausrutscht. Es muss aber nicht sein, dass ein Kind systematisch misshandelt wird und hinterher wird ihm dann auch noch die Bibel unter die Nase gehalten oder irgendein Wachtturm, damit man sich auch rechtfertigen kann. Damit machst du dein Kind fertig, erziehst es zu einem Roboter, der so lange funktioniert, wie ihm gedroht wird.
Ciao,
Curl.

Kindesmisshandlung
von Curl

30.Apr.2001 16:09
Hallo Albert,
leider schaffst auch du es nicht, mich vom Gegenteil zu überzeugen. Erstens enthält kein einziges Posting von dir irgendetwas, das auch nur im geringsten darauf abzielt. Außerdem geht es bei mir nicht um das "anerkennen wollen" sondern um das "anerkennen können". Im Gegensatz zu dir bin ich nicht mit Scheuklappen herum gelaufen. In der Folge (du willst es ja nicht anders) einige Zitate aus der WTG-Literatur, die anzeigen, welche Einstellung die WTG zum Thema Kinder schlagen hat:

Wachtturm 01.09.1980, S.16-17
Es trug sich in einem Königreichssaal der Zeugen Jehovas zu. Ein kleines Mädchen benahm sich nicht ordentlich, obwohl die Mutter es wiederholt ernst anblickte und es im Flüsterton zurechtwies. Die Mutter gab dem Vater schließlich ein Zeichen, sich um das Mädchen zu kümmern, was er auch tat. Er ging mit seiner Tochter schnurstracks auf einen kleinen Raum im hinteren Teil des Saales zu. Als das Mädchen merkte, was die Uhr geschlagen hatte, rief es: „O Jehova, hilf mir bitte!"
Sooft diese Begebenheit erzählt wird, ruft sie Heiterkeit hervor, und das nicht ohne Grund. Ist sie indes nur belustigend, oder zeigt sie uns auch etwas? Wir können tatsächlich daraus etwas lernen. Das kleine Mädchen kannte den Namen Gottes, Jehova. Nur sehr wenige kleine Mädchen kennen diesen Namen. Die Kleine war über den Wert des Gebets belehrt worden und wußte, daß man Jehova in Zeiten der Not um Hilfe bitten kann. Es erscheint natürlich amüsant, daß sie Gott darum bat, sie vor einer notwendigen Züchtigung zu bewahren.

Wachtturm 15.12.1979, S.10
Papa glaubte fest an den biblischen Spruch: „Wer seine Rute zurückhält, haßt seinen Sohn, wer ihn aber liebt, der sucht ihn sicherlich heim mit Züchtigung" (Spr. 13:24). Da die buchstäbliche Rute nicht immer in Reichweite lag, nahm er oft, je nach Bedarf, seine Hand oder seinen Stiefel und plazierte seine Schläge haargenau dort, wohin er sie haben wollte. Ich bin überzeugt, daß die Jugendkriminalität erheblich sinken, wenn nicht gar ausgemerzt würde, wenn Eltern heutzutage jenen Rat der Bibel annehmen und anwenden würden.

Wachtturm 15.06.1976, S.360,363
Ich lernte, wie notwendig es ist, daß ein Vater seine Aufgaben als Familienhaupt erfüllt, wenn alle in Frieden und Einheit leben sollen. Oft wurden wir gezüchtigt, nicht nur in Worten, sondern auch mit der buchstäblichen „Rute der Zucht". Wenn Vater zur Arbeit war, sorgte Mutter mit den notwendigen Maßnahmen dafür, daß wir nicht aus der Reihe tanzten. Vor ihrer rechten Hand hatten wir großen Respekt, denn sie zielte mit dem Riemen immer richtig, noch bevor wir uns unter dem Bett verkriechen konnten. Dorthin flüchteten wir immer, denn Mutter war zu dick, um uns dort zu erwischen. [...]
Wir wurden schließlich mit zwei Töchtern gesegnet, und meine Frau brachte ihnen begeistert das Nähen, das Kochen und andere Fertigkeiten bei. Natürlich kam es auch vor, daß wir die buchstäbliche Rute der Zucht gebrauchen mußten, und zwar dort, wo Jehova den menschlichen Körper am besten gepolstert hat (Spr. 23:13, 14).

Erwachet! 08.08.1979, S.28
Vor allem bei sehr kleinen Kindern verlangt eine solche Herausforderung nicht unbedingt viele Worte. Schläge können ganz gut wirken. Nicht, daß das Kind zur Untertänigkeit geprügelt werden sollte — aber ein paar feste Klapse mögen ihm zeigen, wer die Autorität hat (Anmerkung: kommt das nicht auf das gleiche heraus?).

Erwachet! 22.10.1974, S.15
Das Leben des Kindes steht auf dem Spiel! Wenn man es einen falschen Weg gehen läßt, wird es unglücklich und wird schließlich als eine von Gott mißbilligte Person sterben. Deshalb sagt die Bibel: „Wer seine Rute zurückhält, haßt seinen Sohn, wer ihn aber liebt, der sucht ihn sicherlich heim mit Züchtigung" (Spr. 13:24).
Eltern zeigen, daß sie das Kind wirklich lieben, wenn sie alles ihnen Mögliche tun, um das Kind zurechtzubringen, auch wenn sie ihm einmal eine Tracht Prügel verabreichen müssen. Daß weltliche Autoritäten den göttlichen Rat, das Kind zu strafen, ablehnen, hat im Leben vieler Familien nur zu Problemen geführt (Spr. 29:15).

Erwachet! 22.06.1973, S.21-22
Erziehung zum Gehorsam
Manchmal zeigen Jungtiere beim Unterricht nicht genügend Ernst, sondern betrachten ihn als Spielerei. Aber ihre Eltern scheinen für diesen Unsinn kein Verständnis zu haben. Eine Katzenmutter, die ihren Kätzchen beibringt, wie man Mäuse fängt, wird sie ohrfeigen, wenn sie zu langsam oder unaufmerksam sind.
Ziegen in den Bergen von Schottland lassen ihre Jungen vor sich her durch die Felsen laufen. Sollte eines der Jungen einen Schritt in die verkehrte Richtung tun, dann wird es dies von seiner Mutter erfahren, die ihm dann einen Stoß mit ihren Hörnern versetzen wird.
Ein Rehkitz muß lernen, sich manchmal ganz still zu verhalten, um nicht entdeckt zu werden. Wenn es unruhig bleibt, wird die Mutter ihm einen festen Tritt mit dem Huf versetzen. Und das reicht gewöhnlich, damit es zur Ruhe kommt.
Löwen, Bären, Eichhörnchen und andere Tiere sparen ebenfalls nicht mit der Rute, wenn ihre Jungen ungehorsam sind. Sie bestrafen Albernheit mit einem kräftigen Knuff, einer Ohrfeige oder mit Schlägen. Das dient zum Nutzen der Jungen. Die Zucht der Eltern hilft ihnen, am Leben zu bleiben.
Können menschliche Eltern etwas daraus lernen? Vielleicht. Auch Kinder müssen Gehorsam lernen, müssen lernen, welche Nahrung sie essen und wie sie gefährliche Situationen meiden können.
Aber werden sich menschliche Eltern hiermit begnügen, zufrieden damit, daß sie für ihre Kinder soviel tun wie Tiere? Unser Leben als Menschen kann viel reicher sein als das der Tiere; es kann viel mehr Sinn haben. Gott hat uns die Bibel gegeben, um uns zu zeigen, wie das möglich ist.

Ja, in der Kindererziehung geht es darum, Kindern ihre Grenzen aufzuzeigen. Es geht aber nicht darum, egal mit welchen Mitteln folgsame Roboter heranzuziehen....
Ciao,
Curl.

Kindermisshandlung
von Robert

1.May.2001 00:45
Hello Curl
Das ganze Leben ist ein für und wieder. Und meine Jugendzeit war bestimmt sehr hart. Aber trotz vieler Abreibungen die ich bekam (woran ich bestimmt nicht gestorben bin) hatte ich auch ein schönes Leben.
So wie ich mich an meine Kindheit zurück erinnere, gab´s öfters mal eine Tracht Prügel, Ohrfeigen, an den Haaren ziehen usw. Natürlich hätte ich darauf gerne verzichtet. Aber ich wusste immer, für was ich es bekommen hatte. Entweder habe ich mal beim Bauern Eier geklaut. Oder ich habe mal einen Ball in eine Scheibe geschossen. Oder ich habe der Nachbarsfrau über den Zaun eine lange Nase gezeigt. Oder ich hatte keine Lust in der Versammlung ruhig zu sitzen. Oder ich wusste mal in der Schule etwas nicht. Oder ich habe den Lehre auch mal angelogen. Und die Liste ist noch viel länger. Aber ich habe die gleichen „Streiche, Fehler, Blödsinn" möglichst das zweite mal vermieden. Ich wusste mit der Zeit, was mir danach immer blühte.
Heute stellen Kinder viel schlimmere Sachen an. Bis sie 14 Jahre sind haben sie Narrenfreiheit. Da könne sie Mitschüler ab zocken und zusammen schlagen, mit Rauschgift handeln, Autos knacken usw. Und trotzdem bekommen sie keine Strafen. Ich kann mir nicht helfen. Ist das normal? Anstatt so einem Kind von klein an richtig zu erklären, warum es so was nicht darf, wird ihm freien lauf gelassen. Es könnte sonst in seiner freien Entwicklung gestört werden. Nur wenn das Kind dann bis zu seinem 14 Lebensjahr vielleicht schon über 60 Straftaten hinter sich hat und natürlich so weiter macht, wird es eingesperrt. Dann versucht der Staat solche Jugendlichen wieder auf den richtige Weg bringen. Aber bei den meisten ist das dann alles zu spät.
Man kann hier die Bibel aus dem Spiel lassen. Es sprechen die Fakten.
Schau mal, wie sich Kinder, Jugendliche (außer den paar so genannten schwarzen Schafen, die es überall gibt) in christlichen Gemeinden verhalten. Da kannst du zwar sagen, dass sie wie Roboter gedrillt sind. Aber sie wissen, wie man sich gegen über seinen nächsten verhält.
Wenn ich zu Verwandte gehe, die keine ZJ sind, dann bin ich oft froh, wenn ich schnell wieder weg bin. Die Kinder sind oft so was bösartig, dass ich dir das nicht alles schreiben möchte. Meistens sind die Kinder über den Tag bei den Großeltern. Und dort können sie tun und lassen, was sie wollen. Wenn sie frech sind, tut ihnen auch keiner was. Wenn die eine nicht gleich bekommt, was sie will (sie ist grade mal 9 Jahre alt) schmeißt sie sich auf den Boden, zappelt mit den Händen und Füßen und schreit wie eine Wahnsinnige. Oma und Opa erfüllen natürlich immer den Wunsch der Kleinen. Ihre Eltern sind sich auch nicht einig, wie sie ihre Kinder erziehen sollen. Wenn der eine schimpft, nimmt der andere die Kinder in Schutz. Und die Kinder sind doch nicht blöd. Das nutzen sie voll aus und bringen die Eltern oft so weit, dass sie sich wegen der Kinder streiten.
Wenn ich zu Verwandten gehe, die ZJ sind, ist alles ganz anders. Die Kinder sind so was von in Ordnung. Man kann mit ihnen spielen, ohne dass gestritten wird. Sie sind friedlich und wissen, was sich gehört.

Deshalb die Sicht, die ich habe.

Ich bin einfach für Erziehung, weil sonst jeder macht, was er will. Und das bringt immer große Probleme, beim zusammen leben mit Mitmenschen.

Oder fändest Du gut, wenn vor Deine Tür jemand seinen Müll ab kippt. Oder in Deinem Haus jemand so lärmt, dass Du Dich in der Ruhe gestört fühlen würdest. Oder Dich jemand schlagen, beklauen usw. würde. So was werden in unserer Zeit oft als Bagatellen abgetan. Aber wenn es einen selbst betrifft, sieht es meistens anders aus....
Grüße
Robert

Kindesmisshandlung
von Curl

1.May.2001 14:09
Hi Robert,
danke für deinen Eintrag. Ich habe ja nichts gegen Erziehung. Nur, was hilft es einem Kind, wenn es derart drakonisch gestraft wird, so dass die "Tat" in keinerlei Verhältnis zur Strafe steht. Beispiel: nur weil meine Erzeugerin sich einbildete, ich hätte gelesen statt aufgeräumt (sie hätte durch einen einzigen Blick merken MÜSSEN, dass dem nicht so war), wurde mir mit flachen Händen so lange auf den Kopf geschlagen, dass ich nur noch völlig verängstigt war und 3 Tage lang Kopfschmerzen hatte. Ein anderes Mal sorgte sie dafür, dass ich eine Hose nicht aufräumen konnte, indem sie mich ständig durchs Haus schickte, irgendetwas zu tun, und hinterher schlug sie mir die Hose so lange um die Ohren, bis ich blutete wie ein Schwein. Drittes Beispiel: sie zog mich erst so warm an, dass es kaum zu ertragen war, und als ich dann im Unterhemd nach Hause kam (ich war ca. 7 Jahre alt), verprügelte sie mich sofort, ich wusste jahrelang nicht, was ich überhaupt getan hatte, kann es mir auch heute nur zusammen reimen. Beispiel 4: sie machte mich psychisch fertig ohne Ende, bis ich eine Lappalie zugab, die ich nicht begangen hatte (ich soll angeblich meinen Vornamen mit Bleistift an die Hauswand gekritzelt haben, und das, obwohl bei uns regelmäßig die Kinder aus meiner Schule durch die Gärten streiften, Hauswand und Zäune mit Kreide und anderen Stiften vollmalten etc., man hätte das ja wegradieren können und Schluss), nur, damit sie mich dann noch zusätzlich niederbibeln konnte (ich musste dann den Text lesen, wo sinngemäß steht, dass Gott Lügner hasst und dann auch noch die Frage beantworten, was Gott mit solchen Leuten macht).

Ich habe von meinen Alten nie gelernt, wie man sich richtig benimmt. Ich habe nur gelernt, aus Angst vor Strafe die Klappe zu halten, auch wenn mir mein "christlich geschultes Gewissen" etwas anderes sagte.

Ich wollte einfach nur solche Eltern haben, wie sie lt. WTG doch angeblich sein sollten: liebevoll, zärtlich, Interesse an mir zeigend. Ich war nur von Interesse, so lange ich ihnen nach dem Mund redete und möglichst Pionier wurde oder ins Bethel ging, damit sie mit ihrer ach so tollen Tochter angeben konnten. In dem Moment, wo es nichts mehr anzugeben gab (ich hörte aus gesundheitlichen Gründen mit dem Geigespielen auf, brachte eine 4 in Geschichte mit, die 2 in Mathe und Deutsch sowie die glatte 1 in Englisch interessierten niemand!!!), war ich für sie gestorben.

Wenn ich nun ein Einzelfall gewesen wäre, hätte ich gesagt, okay, das hat mit der WTG nichts zu tun. Aber leider habe ich (siehe meine anderen Einträge) in jeder Versammlung Leute gefunden, die ihre Kinder auf eine Weise gestraft haben, dass sie eigentlich, wenn sie angezeigt worden wären, wegen Kindesmisshandlung verurteilt worden wären. Keinerlei Selbstbeherrschung, keinerlei Verhältnis zwischen Strafe und "Tat". Und im Hintergrund immer Wachtturm und Erwachet, die anweisen, Kinder zu prügeln, wann immer man meint, sie bewegten sich einem zu viel.

Sorry, Robert, aber wie du siehst habe ich in meiner 26jährigen ZJ-Zeit zu viel gesehen und erlebt, als meine Meinung noch ändern zu können (vielleicht lag das auch daran, dass bei uns meist die Mütter auf ihren Kindern rumprügelten und man es deshalb als Frau/Mädchen eher mitbekam).
Danke trotzdem für deine Bemerkungen.
Ciao,
Curl.

RE: Kindesmisshandlung bei ZJ
von zitzewitz

19.Apr.2001 18:37
Kindlein, die nicht stillesitzen
muß man mit der Rute blitzen
auf den Hintern auf den Po
ja dann sitzen sie geradso
ruhig und auch sehr bescheiden
fürchten sich noch mehr zu leiden
volle Stunden ziemlich lang
auch wenn die Zeit für sie ein Zwang

Ja so "führten" uns die Eltern
im Saal, daheim und am Kongress
"Bist du stille" war die Order
der Klaps der saß dann deutlich fest
und wenn man dann schon wieder zappelt
hat der Vadder sich gerappelt
ging mit dir raus aufs Klo
und dann gabs was auf den Po
ja du hattest rote Backen
echjt vom hauen nicht vom kacken
und dann saß man ganz apathisch
denn die Zucht war theokratisch

Selbst der Muck der rief "Gott helf"
kriegte dann was auf den Schelf
das ist nicht lang Vergangenheit
doch heut verneint mans
erdenweit

Immer lustig immer munter
vergiß das gestern
vergiß "Hose runter"
nein heut will man christlich glänzen
läßt Geschichtsverfälschung schlenzen
lobt sich wie man kinder liebt
auch wenn manch alter noch eins gibt
"Hau den Kindern auf den Po
Dann gibts Ruhe
bei meinen wars so"

jooo, wenn wir unsere Kinder schlugen,
machten wir sie ja nur zu christlichen Rittern
-Rittern der Bibelrunde
Artus läßt grüßen

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