Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
In
dieser Ausgabe liest man im Kontext eines Theologischen Kontrapalavers, auch den markigen
Satz:
Der Heilige Alfons sagte einmal ..."
Nun muss ich gestehen, bis heute nicht zu wissen, wer
denn der Heilige Alfons ..." war, wann er lebte und was es denn sonst noch so
zu ihm zu sagen gäbe.
Ich muss weiter gestehen, dass die Beantwortung
dieser Frage für mich den Stellenwert eines feuchten Kehrichts hat.
Wenn da in anderen religiösen Kreisen ein
heiliger Alfons" eine gewisse Rolle spielt, dann mögen die dortigen
Herrschaften es meinetwegen so halten. Wenn jedoch ein Blatt das mit dem Anspruch daher
kommt, Zeugen Jehovas ansprechen zu wollen, auch einen heiligen Alfons"
bemüht, dann ist da mit Verlaub gesagt etwas schief gelaufen". Im allgemeinen
haben ja wohl Redaktionen immer noch die Möglichkeit, auf gewisse Textpassagen
einzuwirken. Das dies in diesem Falle nicht geschah, wirkt mehr als befremdlich.
CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR
Nr. 232 GERA NOVEMBER 1988
DIE WTG-PRÄSIDENTEN
R. Franz bricht sein Schweigen (21)
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen die WT Nr. 10-12/1988
OKTOBERGEDANKEN (Teil II)
EHRE VATER UND MUTTER
Junge Leute fragen sich: aber warum?
DAS WELTWEITE WERK DER WTG
Zahlen von 1969-1980
AUS DER WELT DER ZEUGEN
Vs. Neubrandenburg und die Liebe ...
WENN ICH DIE WAHRHEIT SAGE, WARUM
GLAUBT IHR MIR NICHT?"
Eine große Frage Jesu
Liebe Brüder und Schwestern!
Ja, warum, wenn es doch die Wahrheit ist, so fragte Jesus in Johannes 8:46 in förmlich
dramatischer Weise.
Man ist geneigt, in ähnlich packender Weise euch Zeugen Jehovas zu fragen, warum ihr die
zutagetretende Wahrheit über die Wachtturmgesellschaft nicht glauben wollt, wenn sie euch
unterbreitet wird.
Jesus beließ es bei der Schlußantwort, wer der Wahrheit nicht glaube, sei "nicht
aus Gott". Es ist möglich, die Lüge abzulegen. (Epheser 4:25)
WAS SAGT DAZU UNSERE LEBENSERFAHRUNG?
Wenn man Informationen aufnehmen muß, die mit den bisherigen innersten Überzeugungen
unverträglich sind, so entsteht allgemein die unangenehme Empfindung geistiger
Unbequemlichkeit. Demzufolge ist man dann bewußt oder unbewußt bestrebt, sich - auf
welche Weise auch immer - einen Ausweg aus diesem beunruhigenden Zustand zu suchen.
Entweder wird die neue Information nach dem Grundsatz, "daß nicht sein kann, was
nicht sein darf" einfach verworfen, oder sie wird in irgendeiner Weise entwertet,
oder man läuft einfach vor der Information davon und steckt den Kopf in den Sand.
Natürlich muß man sich auch solche Dinge
ansehen und anhören, die anfangs unangenehm, unnötig oder gar absurd erscheinen. Mehr
noch:
Es kann sein, daß die neue Information sich als richtig und nützlich herausstellt und am
Ende doch akzeptiert wird.
Aber es ist eine Tatsache, daß infolge der "Brechungseigenschaft" unserer
bisherigen inneren Einstellung eine Barriere besteht.
Die Einstellung, der bisherige Inhalt der eigenen Innenwelt kann im übrigen auch die
Rolle eines Vergrößerungsglases oder gar eines Zerrspiegels spielen. So entstehen
Scheinwahrnehmungen, Gefühlstäuschungen und Halluzinationen.
Die Information durchläuft ein Filter von Vertrauen und Mißtrauen. Eine Information kann
absolut wahr . und nützlich sein und trotzdem unakzeptiert bleiben, weil der Filter sie
zurückhält.
Umgekehrt kann die Information auch falsch und schädlich sein und doch akzeptiert werden,
weil ihr die Schleuse des Vertrauens offensteht.
DAS GEHEIMNIS DES BÖSEN
Sind es auch bei dir vornehmlich unangenehme Empfindungen oder Gefühle und damit eine
Unlust, die dich hindern, den jetzigen enthüllenden Informationen über die
Wachtturmgesellschaft nachzugehen?
Es ist eine sehr böse Sache, sich von aufkommenden Gefühlen, d. h. von Lust oder Unlust
leiten zu lassen« Wir möchten zu den dargelegten Lebenserfahrungen, die anerkannte
psychologische Feststellungen sind, Jakobus 1:13-15 wie folgt zitieren:
"Niemand sage, wenn er zum Bösen versucht wird, von Gott werde ich versucht.
Vielmehr wird jeder versucht, indem er von seiner eigenen Lust gereizt und gelockt wird
..." In der Tat ist es gefährlich, gereizte Gefühle über die Wahrheit triumphieren
zu lassen, weil sie unangenehm ist. Man belügt sich schließlich nur selbst. Und auf
lange Sicht kommt die Wahrheit in jedem Fall doch an den Tag.
Ein Werk, das der Menschheit ein ganzes Jahrzehnt lang - von 1966 bis 1975 - im Namen
Gottes ein falsches Weltende predigt und zu Glauben abverlangt, ist "nicht aus
Gott".
Eure CV-Studiengruppe
DIE WTG-PRÄSIDENTEN RUSSELL. RUTHERFORD
UND KNORR
Raymond Franz bricht sein Schweigen (21)
Es ist hochinteressant und für eine nüchterne Beurteilung des WTG-Werkes und der
angeblich göttlichen Leitung aller Zeugen Jehovas durch den "Sklaven"
unverzichtbar zu erfahren, was bei Raymond Franz u.a. über die WTG-Präsidenten zu lesen
ist.
Möge jeder selbst die sich ergebenden Schlußfolgerungen ziehen.
CHARLES TAZE RUSSELL
Er war WTG-Präsident von Anbeginn bis zu seinem Tode 1916. Es gab zu seiner Zeit keine
sog. LEITENDE KÖRPERSCHAFT. Er bezeichnete sich selbst als das "Mundstück
Gottes". Er hatte selbst die eigene und volle Kontrolle über alle
WTG-Veröffentlichungen. Er soll ein charismatischer Mann gewesen sein, der durchaus an
seine "Sendung" glaubte, ein Denker und Theoretiker, bereit, dies auch zu
vertreten und zu verteidigen.
Er verantwortete die 6 Bände Schriftstudien (nicht den 7. Band), den Zions-Wacht-turm (so damals) und auch die Vierteljahreshefte "Alte Theologie". So war er im Selbstverständnis auch Theologe. Die Überprüfung seiner Lehren ergibt, daß er ein Opfer von Mythen seiner Zeit gewesen sein soll und seine Nachfolger, die ihm glaubten, Opfer von Opfern dieser Art. Denn nichts von allem, was er als "Ende" verkündete, traf ein. Er meinte nach seinem Fehlschlag mit Harmagedon 1914 u. a. m., man solle Gott auch für die Fehler preisen, die gemacht wurden. Rutherford wurde von ihm nicht zum Präsidenten-Nachfolger bestimmt, sondern nur zu einem Ersatzmann für d. WTG-Herausgeber-Komitee. Auf einer Sitzung der leitenden Körperschaft wurden seine heute weithin überholten Beröer-Kommentare benutzt, um "1914" auf 1957 zu verschieben.
JOSEPH FRANKLIN RUTHERFORD
Die WTG-Direktorenmehrheit nach dem Tode von Russell war gegen ihn als Präsident. Man
wollte sich seiner Diktatur nicht fügen, wie man es unter Russell tat. Es gab eine
Direktoren-Rebellion gegen ihn. Erst ab 1925 soll er unumschränkt die WTG geleitet haben.
Er hatte zwei Leibwächter, den späteren Präsidenten N. H. Knorr und den zeitweiligen
Vizepräsidenten Covington, ein "anderes Schaf". Er verlangte, entweder Russell
mit seinen Irrtümern darzustellen, oder ihn zu rechtfertigen, um sich durchzusetzen.
Er lebte seit Jahren von seiner Frau getrennt, die als Invalide in Californien lebte. Er hatte einen Sohn, der kein Zeuge geworden ist, warum nicht, bleibt offen. Er hatte Lungenprobleme, warum, wird nicht gesagt. Die WTG ließ, d. h, er ließ eine Villa in San Diego bauen, für die ZJ als "Haus der Fürsten" (Beth Sarim) bezeichnet, damit diese, auferstanden, eine erste Unterkunft hätten. Diese Villa wurde jedoch seine eigene Erholungsstätte, von wo er dann auf dem Sterbebett auch die letzten Anweisungen gab. Er starb am 8.1.1942 im Alter von 72 Jahren an Krebs.
Auch er war ein charismatischer Mann, und
schrieb viele Bücher unter dem aus seiner Staatsanwalt- und Richterzeit hergeleiteten
Titel "Richter Rutherford".
Wegen seiner falschen Prophetien über ein Ende 1925 bezeichnete er sich in vertrauten
Kreisen selbst als einen Esel. Seine nächsten falschen Prophetien über das Ende mit dem
2. Weltkrieg soll er u. a. gemacht und verkündet haben auf seinem letzten Kongreß 1941
aus Altersschwäche.
NATHAN HOMER KNORR
Er war Präsident von 1942 bis zu seinem Tode am 8.6.1977, über den die hiesigen ZJ
bekanntlich zuerst über CV erfuhren.
Knorr war kein besonderer Schreiber und Schriftforscher, sondern eher ein Verwalter und
Manager. Er verließ sich geistlich auf seinen Vize Fred Franz.
Persönlich bemerkenswert ist, daß er 1950 das Heiratsverbot im Bethel aufhob und selbst
heiratete. Er selbst hat nicht mehr an "1914", geglaubt. Er war sehr
"besorgt", wenn jemand seine Autorität kritisierte.
Auch unter ihm gab es zunächst keine leitende Körperschaft. Er regierte wie seine
Vorgänger als "Monarch". Unter seiner Regentschaft wird von viel Streß,
Furcht, Angst und weinenden Frauen im Bethel berichtet. Mit seiner Falschprophezeiung von
"1975" kam es zum Machtkampf mit der inzwischen herangebildeten leitenden
Körperschaft, die ihn in harter Auseinandersetzung entmachtete und zum rotierenden
LK-Vorsitzenden degradierte, obwohl er rief: "Nur über meine Leiche".
Er betrachtete sich seit 1913 als
"Gesalbter". Er sagte später, die "Zugeständnisse" an die LK habe er
nur "in Not" gemacht, er sei nicht glücklich über diese Veränderungen. Es war
in der LK-Sitzung am 1.1.1976, als man ihn entmachtete. Es trat dann schnell eine
Verschlechterung seiner Gesundheit ein, er hatte einen Gehirntumor. Er starb am 8.6.1977.
Mit dem Unglauben an die verkündigte 1914-Endzeit stand er in der LK nicht allein, auch
G. Couch gehörte dazu. Vielleicht war seine 1975-Falschprophetie auch Altersschwäche?
Wer weiß.
Mit seinem Vize hatte er Differenzen, weil es 1974 statt 1975 heißen sollte.
RAYMOND FRANZ ZIEHT IMMER WEITERE KREISE
Im ganzen deutschen Sprachraum wird Raymond Franz mit seinen WTG-Enthüllungen in
"KRISE DES GEWISSENS" immer mehr gelesen. Ein Nachdruck folgt dem anderen, das
ist unvermeidlich. Es dauert zwar seine Zeit, aber es kommt.
Niemand lasse sich weiter von der Organisation bevormunden und verbieten, auch das endlich
zur Kenntnis zu nehmen, was gegen die Wachtturm-Gesellschaft spricht.
Christus sagte, wer einen Turm bauen will, soll zuvor die Kosten berechnen. Also prüfe,
was dich der Wachtturm kostet!
-D.P.-
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
DER WACHTTURM
WIR PRÜFEN DIE WT NUMMER 10-12/1988
Scheidung -
Was wird in der Bibel darüber gesagt?
So lockt dieser WT mit einem zweitrangigen Thema unter seinen falschen Endzeitglauben. Wir
können uns nur darüber freuen, wenn die Bibel die ehelichen Maßstäbe auf höchster
Norm hält. Ohne Maßstäbe geht in in keinem Lebensbereich.
Daß unvollkommene Menschen dem nicht immer gerecht werden, wissen wir allerdings auch. Was die WTG betrifft, so hat sie keinerlei Vorzug in dieser Frage vor vielen anderen Gemeinschaften. Unabhängig vom Grad der Befolgung hält z. B. auch die katholische Kirche wie auch die Neuapostolische Kirche u.a. die ehelichen Maßstäbe der Bibel hoch. Auch Nichtchristen ist dies ins Herz geschrieben (Rö. 2:14).
Nicht nur muß der WTG gerade wegen ihrer
Ansprüche in dieser Frage angelastet werden, daß sie durch ihre religiöse Intoleranz
gegenüber Andersdenkenden und Andersglaubenden einen hohen Anteil an der Scheidungsrate
in jedem Lande hat.
Sie gleicht dabei auch noch genau jenem Pharisäer in Lukas 18:11, der da sagte, "oh
Gott, ich danke dir ...", indem sie ihre schwerverbesserlichen Ehesünder einfach
"in die Welt" ausstößt, um danach mit dem Finger auf "diese Welt" zu
zeigen und zu demonstrieren, wie "rein" sie doch selbst sei!
Jemand machte einmal folgenden Vorschlag,
um die ZJ von der WTG weg und zur menschlichen Vernunft zu bringen: - Alle sollten einmal
tatsächlich nach dem eigenen Anspruch, eine "Nation" zu sein, auf ein
nationales Territorium gebracht werden, um dort als eine Nation wie alle anderen zu leben,
von den anderen Nationen getrennt. Ohne in der Lage zu sein, alle aus ihren Reihen zu
deportieren, die sie jetzt den anderen zuschieben.
Die WTG würde alsbald selbst Gefängnisse, Gerichte, Polizei und Henker haben.
Wahrscheinlich wäre das dann ein antidemokratischer und diktatorischer Staat schlimmster
Form. Wo jeder Andersdenkende und Andersglaubende des Todes wäre.
STUDIENARTIKEL: Gott ist nicht parteiisch -
Jehova einmütig dienen
Schwerpunkt ist insbesondere ein vorhandener Rassismus unter den WT-Zeugen:
"Selbst einigen von ihnen fällt es schwer, Rassenvorurteile abzulegen, obwohl sie
sich dessen nicht bewußt sein mögen." (Seite 15, Absatz 20)
Zunächst im Gegensatz dazu:
"Diejenigen, die Jehova als Glieder seiner irdischen Organisation lobpreisen, sind
reine, moralisch einwandfreie, gottergebene Menschen, in der Tat sehr begehrenswert."
(Seite 16, Absatz 8)
Doppelspieler! Was schert sie Hiob 4:17, 14:4 oder 25:4, wonach es keine derartig reine
Menschen geben kann?
Was die Rassenfrage betrifft, so täuscht
dieser WT offensichtlich. Da werden Bilder gezeigt, wo z. B. schwarze und weiße
Verkündiger einträchtig zusammenwirken, verbunden mit dem Ruhm, "Eine solche
Zusammenarbeit von Menschen vieler Sprachen und Rassen gibt es nur unter Jehovas
Zeugen." (Seite 16, Absatz 4)
In Europa mag man das glauben. Doch im "Königreichsdienstschulkurs" der WTG,
Vortrag 15, ".Richtlinien der Gesellschaft bezüglich verschiedener Dinge"
heißt es:
"Sollten Rassentrennungsprobleme
entstehen, so mache daraus keinen Streitfall. Lokale Verhältnisse bestimmen, ob wir
separate Zusammenkünfte haben sollen oder nicht. Wir wollen die gute Botschaft predigen
und nicht gegen die Rassentrennung kämpfen. Weiße wie farbige Brüder sollten
Besonnenheit und gutes Urteilsvermögen bekunden, indem sie auf Jehova warten, der diese
Frage der Rassentrennung erledigen wird." (Seite 176f, Absatz 27)
So praktiziert die WTG sehr wohl Rassismus, wo rassistische Regime ihn verlangen. So wirst
du durch den WT auch noch zur rassistischen Scheinheiligkeit erzogen.
-D.P.-
WACHTTURM NUMMER 11/1988
Sollte man seine Religion wechseln? Warum einige ihre Religion gewechselt haben
Die Schilderung eines 'Beinah-Zusammenstoßes' in der Luft ist der Aufhänger für diese
beiden ersten Artikel. Dem Leser soll bildhaft vor Augen geführt werden, daß es im Leben
mitunter eines drastischen Kurswechsels bedarf, um einer sich anbahnenden Katastrophe zu
entgehen. Beim Weiterlesen wird einem jedoch schnell klar, das hier sind keine Beiträge,
die sich an getaufte Zeugen Jehovas wenden. Diese Artikel sind im Grunde nichts anderes,
als der so bitter nötige Köder an der Angel, um diesen, nach Anerkennung strebenden
Menschenfischern, die Beute zuzutreiben.
Frage: "GIBT ES FÜR MICH WIRKLICH
BERECHTIGTE GRÜNDE, MEINE RELIGION ZU WECHSELN?"
Wehe dem Zeugen, der da anbeißt und diese Frage auf sich persönlich bezieht!
Nein, man kann nicht alles wörtlich nehmen oder gar schlucken, was da im Wachtturm als
'Speise zur rechten Zeit' angeboten wird! Man muß schon unterscheiden lernen, denn, was
nach dem Verständnis der 'Fürsten' in Brooklyn, dem geistig Toten in der Welt eine Hilfe
zum Leben sein soll, ist dem, der sich bereits der Segnungen des 'geistigen Paradieses'
erfreut, nur allzuoft ein tödliches Gift zur ewigen Verdammnis!
Hier ist Mitdenken angesagt, liebe Brüder, denn wie sagte unser Herr Jesus bei einer
passenden Gelegenheit?
"WER ES VERSTEHEN KANN, VERSTEHE
ES!" (Matth. 19,12 NT von Curt Stage)
Gewiß, es gibt berechtigte Gründe seine Religion zu wechseln, und das ungeachtet der
Tatsache, auf welcher Seite der Bannmeile - die die WTG um IHRE Herde abgesteckt hat -
jemand stehen mag
Die Schreiber des Wachtturm sollten daher die von ihnen aufgeworfene Frage: - "WAS
HAT EINIGE ZU EINEM WECHSEL VERANLASST?" ehrlicherweise auch im Hinblick jener
stellen, die auf Grund eines bedrängten Gewissens einst die Reihen der Zeugen Jehovas
verließen.
Am Ende des ersten Artikels werden Fragen aufgeworfen mit dem Hinweis, daß im folgenden
Artikel die Antworten darauf gegeben werden. Um es gleich vorweg zu nehmen, ich habe diese
Antworten nicht gefunden, ich fand nur weitere Fragen.
So auf Seite 6, wo von 'Sakae' berichtet
wird, einer Schwester, die auf der Suche nach der Wahrheit 25 Jahre von einer
buddhistischen Sekte zu anderen wanderte. Wörtlich heißt es dann weiter:
"Wenn sie in den betreffenden Organisationen in Führungspositionen aufstieg, sah sie
stets Dinge, an denen sie Anstoß nahm ..."
Hier drängt sich nicht nur mir die Frage auf: Was würde sie wohl sehen, wenn ein solcher
Aufstieg ihr auch in der WTG ermöglicht würde? Erinnert sei in diesem Zusammenhang an
das Buch "Krise des Gewissens" von Raymond Franz!
STUDIENARTIKEL:
Jesus Christus - Gottes geliebter Sohn Genaue Erkenntnis über Gott und seinen Sohn führt
zu ewigem Leben
Sie sind eine Auseinandersetzung mit der Lehre der 'Dreieinigkeit'.
Nun haben ja alle Zeugen, und sicher auch die meisten von uns 'Ehemaligen', gerade zu
dieser Lehre ein mehr oder weniger gestörtes Verhältnis. Daher nur einige wenige
notwendige Anmerkungen.
Die WTG bietet hier nur aufgewärmte Kost, nichts wesentlich Neues, sie kann das wohl auch
nicht. Denn wer immer nur an der Oberfläche kratzt, der wird nie in die Tiefe dringen und
zum Kern einer Sache vorstoßen, geschweige denn, ihn erfassen! Und so bemüht sie sich
dann seitenlang zu beweisen, daß Jesus nicht der allmächtige Gott, sondern 'nur' der
Sohn Gottes ist. Damit aber rennt sie nur offene Türen ein. Die 'Dreieinigkeit'
unterscheidet durchaus zwischen Vater und Sohn.
"Der konkrete Jesus ist für uns das Dasein Gottes (des Vaters) selbst bei uns und ist eben doch nicht der Vater, und diese Verschiedenheit ist nicht bloß begründet in der Verschiedenheit der menschlichen kreatürlichen Wirklichkeit Jesu. Denn sonst wäre sie eben die Livree, in der Gott der Vater da wäre, und sonst nichts." (Herders Theologisches Taschenlexikon, Band 7, Seite 341) Eines scheint mir wesentlich zu sein: Jesus wurde von Gott gesandt, lehrte und wirkte in der Autorität Gottes, lehrte das Wort Gottes (Joh 5,19-23.27.30; 12,48-50). Folglich, wenn er redete oder wirkte, dann war es gleichsam, als redete oder wirkte Gott!
Ein Gleiches kann auch vom Heiligen Geist
gesagt werden (Joh 14,26; 16,12.13), auch hier ist es letzten Endes wieder Gott, der uns
in seinem Wort begegnet.
Wenn wir das NT aufmerksam lesen, dann werden wir feststellen, wir haben es immer mit dem
Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist zugleich zu tun. Und das Verstehen dieser Einheit
zwischen Vater, Sohn und Heiligen Geist läßt uns auch erkennen, daß wir von der
'Dreieinigkeit' gar nicht so weit entfernt sind.
-R.I.H.-
WACHTTURM NUMMER 12/1988
DIE LETZTE SEITE
Wie bei manchen Gewohnheit ist, eine Zeitung von hinten anfangen zu lesen, so ist es
diesmal auch beim WT zu raten, die letzte Seite zuerst zu betrachten: Eine chice Frau
schreibt mit links; aber einen Brief an die Gesellschaft hatte sie schon geschrieben,
einige Sätze daraus sind auf der letzten Seite zitiert, nämlich:
"Ich habe zwar die Universität
besucht, muß aber zu meinem Erschrecken feststellen, daß ich aus Ihren
Veröffentlichungen wesentlich mehr gelernt habe, als in meiner gesamten Studienzeit
..."
Da könnte man ihr nur gratulieren! Oder sollte man sie eher bedauern? Sie wird ja wohl
für sich recht haben, wie mans nimmt. Aber zurück zum Anfang dieses Wachtturms, wie es
sich gehört. - Wechsel in der Weltherrschaft wird groß und verheißungsvoll
angekündigt. Man blättert gespannt weiter und liest. - Aber ein Zeuge Jehovas findet
nichts Neues, alles weiß er schon. Auf S.5 fällt ein Satz auf;
"Wie in unseren Zeitschriften schon
oft gezeigt wurde, handelt es sich dabei um eine unsichtbare 'Gegenwart' in den Himmeln,
und sie begann am Ende der 'bestimmten Zeiten der Nationen' im Jahre 1914."
Da kann man nur staunen, wie die Wachttürme Unsichtbares zeigen können! Aus der Bibel
allein würde man schwerlich sowas herauslesen können. Man soll ja auch nicht in der
Bibel nachlesen. Im Wachtturm vom l. August 1982 und Erwachet! vom 8. September 1984 steht
es drin. Na prima! Auf Seite 7 gibt es wieder einen hervorragenden Satz:
"Wir möchten dich ermuntern, jetzt
ein Untertan des Königreiches Gottes zu werden, damit auch du aus diesem
unvergleichlichen Wechsel der Weltherrschaft Nutzen ziehen kannst."
Der Leser möge hier staunen, aber mit "Untertan des Königreiches Gottes" ist
hier ein Wachtturmtreuer Zeuge Jehovas zu werden gemeint, nichts anderes kommt in Frage,
das weiß jeder Wachtturmkenner.
Doch wehe der Erde, sollte die Wachtturmgesellschaft je die Weltherrschaft erlangen! Ein
finsteres Zeitalter wäre das für die Menschen! Ohne Universitäten!
SCHÄTZT DU HEILIGE DINGE?
Das ist nun der obligatorische, fällige Studienartikel für die Versammlungen und es
gehört sich, auf die vielen Fragen zu jedem Absatz einen Kommentar zu geben. Wir wollen
es versuchen:
Christen erachten indes Jehovas Güte nicht als selbstverständlich. Es gab auch gesalbte
hebräische Christen. Aber nur Zeugen Jehovas sind Christen. An erster Stelle unter den
heiligen Dingen ist der "Name Jehovas". Erst wenn wir uns taufen lassen, werden
wir Christen und Zeugen Jehovas. Wir haben das Vorrecht zu schätzen, zu "Jehovas
Organisation" zu gehören (d. h. zur Wachtturmgesellschaft). Wir haben
Voreingenommenheit und Gefühle der Überlegenheit von ihr fernzuhalten, Als "treuer
und verständiger Sklave" gibt sie uns Speise von Jehova zur rechten Zeit; wir haben
das gebührend zu achten! Durch Spenden und harte Arbeit haben wir dazu beizutragen, daß
der Königreichssaal im guten Zustand erhalten bleibt. Das sind alles heilige Vorrechte
für jeden Zeugen Jehovas, ebenfalls das Predigen von Tür zu Tür usw.
Welch ein Vorrecht wir doch haben, mit
Jehova, dem Souverän des Universums (nicht der Universität) in Verbindung zu treten! So
wird ein braver Zeuge Jehovas Kommentare geben. Doch ein abtrünniger Zeuge Jehovas wird
so sagen:
Als Jesus Christus beten lehrte "dein Name werde geheiligt", verstand bestimmt
keiner, der ihm zuhörte, daß er das Wort "Jehova", welches den persönlichen
Namen Gottes darstellen soll, um ihn von anderen etwa gleichwertigen Göttern zu
unterscheiden, gemeint hat. Aber die WTG tut so, als ob es auf das Wort ankommt, also dein
Name "Jehova" werde geheiligt. Wenn es wirklich dem so wäre, wie tatsächlich
alle Zeugen Jehovas glauben, so wäre es dennoch nicht egal, ob "Jehova" oder
"Jahwe" oder ähnlich, denn was heilig ist, darf nicht entstellt werden noch
irgendwie in der Aussprache anders lauten als Mose den Namen damals hörte. Nun ist aber
das Wort "Jehova" nachweislich neu konstruiert worden, weil die ursprüngliche
Aussprache im Laufe der Zeit verlorenging. Nun ist aber heute auch Tatsache, daß die WTG,
indem sie der Aussprache sowie dem Wort "Jehova" götzendienerisch huldigt, in
Wahrheit von der Heiligkeit der Person Gottes ablenkt, was Jesus sicher unbedingt
verhindern wollte, daß Menschen es täten.
VERABSCHEUE DIE SCHÄNDLICHE HANDLUNGSWEISE
DER WELT VOLL UND GANZ
Dieser Studienartikel bietet leider nur ganz allgemeine Erkenntnisse als "geistige
Speise" an und man könnte sich die Kommentare dazu jetzt sparen, wenn es nicht so
wäre, daß die WTG leider vergißt oder nicht wahrhaben will, daß sie selbst ein Teil
dieser Welt ist, trotz ihrer gegenteiligen Behauptungen.
Den Satz auf Seite 20 "Wie könnte
jemand angesichts all dessen auch nur einen Gedanken daran verschwenden, sich auf die
abscheulichen Praktiken der Welt einzulassen?" sollte sie sich selbst hinter die
Ohren schreiben, bevor sie die Allgemeinheit global verteufelt. Nicht alles in der Welt
ist böse, sondern nur ein Teil der Menschen, auch in der Wachtturmgesellschaft. Oder kann
jemand dem widersprechen?
-J.M.-
OKTOBERGEDANKEN (II)
Die Könige der alten Zeit stellten nur dar, daß der künftige König genügend Macht
haben würde, aber sie stellten nicht die Art und Weise dar, wie Er sie gebrauchen würde.
-
Der König Christus Jesus, dessen Reich nicht von dieser Welt ist, hat es nicht nötig, so
vorzugehen, wie jemand, dessen Macht durch Mächtigere oder durch den Tod bedroht ist,
auch ist Er ohne Sünde! Jesus gab Sein kostbares Blut für die Menschen dahin und Er wird
nicht im Blute der Menschen waten. Das zu glauben ist eine Sünde gegen Gott, wie sie
größer kaum gedacht werden kann.
Es versteht sich von selbst, daß die Juden in Jesus den Messias ihrer Erwartung nicht erkennen konnten. Somit blieb ihnen nichts anderes übrig, als Ihn abzulehnen. Etwas von dieser Einstellung ist noch in der Enttäuschung der Jünger Jesu zu erkennen, wenn sie sagten, daß sie gehofft hatten, daß Er dem Israel das Reich wieder aufrichten würde. Die WTG auf ihrem einsam-hohen Erkenntnisstand hat Zweitausend Jahre später keine klare Sicht, sondern blickt wie in einen Nebel, doch sie schämt sich nicht, diese Finsternis als "Licht" zu verkünden.
Ein solcher "Lichtblitz" ist die Lehre, die Bibel sei aus einem Guß. Das hört sich für den Laien erst mal ganz gut und respektvoll an, doch bringt ein solches "Verständnis" unüberwindliche Schwierigkeiten mit sich. Es zwingt nämlich dazu, verschiedene Erkenntnisstufen als gleichwertig einzuordnen. Die Bibel als Ganzes schildert wahrheitsgemäß und im tiefen Respekt gegen Gott den schweren Weg der Erkenntnissuche des Gottesvolkes, sein Grübeln und Zweifeln, seinen Glauben und seine Hoffnung. Sie zeigt den Wandel, den das Gottesbild erfahren hat, vom alten "Rachegott" zum Gott der Liebe, wie Er in Christus offenbar geworden ist. Das alles als von gleichem Werte zu sehen, wäre dasselbe, als würde man die Anfänge einer wissenschaftlichen Disziplin mit ihren heutigen Erkenntnissen und Ergebnissen auf gleiche Stufe stellen wollen.
Wenn man die Anschauungen der vorchristlichen Zeit mit denen, die uns der menschgewordene Gott selbst gelehrt hat, gleichsetzen will, dann gerät man in die gleichen Schwierigkeiten wie die gläubigen Denker in Israel. Sie dachten, Gottes Gerechtigkeit sei völlig identisch mit dem, was sie im Leben als Gesetz von Ursache und Wirkung immer wieder erfuhren. Hinzu kamen noch eine Menge Zufälle, so daß das Wirken Gottes vollends undurchsichtig blieb. Alle Menschen schienen verdammt zu sein, Errettung schien mehr oder weniger von eigenen Bemühungen abzuhängen, und letzten Endes schien es so zu sein, daß Gott eben errettete "wen er wollte". Jesus, der nicht nur die Wahrheit sagte, sondern in einem höheren Sinne die Wahrheit selbst ist, zeigte den Menschen, daß Gott jeden liebt und ihn einlädt, zu kommen. Jesus betrachtete die Menschen nicht als vernichtenswerte Feinde, sondern als "Schafe, die keinen Hirten haben". Jedem Menschen aber bleibt es überlassen, die Einladung anzunehmen oder sie. abzulehnen, wie Er das in vielen Seiner Gleichnisse deutlich zeigt, um uns nicht im unklaren zu belassen. Das Buch Hiob läßt uns ahnen, welche Schwierigkeiten man mit dem Verständnis der Gerechtigkeit Gottes hatte. "Hiob" grübelt mit Hilfe seiner Freunde darüber nach, womit er sein entsetzliches Leid verdient haben könnte, er sah in Gott indirekt den Verursacher seiner Leiden, weil Er dem Satan freie Hand gegeben hatte. So versuchte man, Gott lieben zu können, obwohl der Allmächtige anscheinend das Leid selbst Seiner Diener nicht verhinderte. Jesus befreite die Menschen auch insofern, daß Er ihnen zeigte, daß vieles, was man als den Willen Gottes ansah, nur menschliche Überlegungen widerspiegelte. Gottes Liebe geht weit über das Gesetz von Ursache und Wirkung hinaus, obwohl es in unserem Daseinsbereich eine große Rolle spielt. Seinen größten Ausdruck fand es in Israel in dem Dekalog im besonderen und im Pentateuch im allgemeinen, weshalb Jesus das Mosaische Gesetz auch nicht aufhob, sondern es ERFÜLLTE.
Jesus ist kein im Blute watender Rachegott,
sondern der Weg. die Brücke, die in das Haus des Vaters führt, von dem Er sagte, daß
darin viele Wohnungen sind. Er will nicht umbrechen, sondern aufrichten, den glimmenden
Funken nicht austreten, sondern ihn entfachen.
Der Heilige Alfons sagte einmal in Erkenntnis dessen dem Sinne nach, daß der, welcher
betet, auch gerettet werden kann. Die Errettung wird nicht als ein Verdienst erworben,
sondern als Gnade geschenkt, in ihr manifestiert sich Gottes Güte, wie sie in Seinem Sohn
die herrlichste Frucht hervorgebracht hat .
-H.G.-
EHRE DEINEN VATER UND DEINE
MUTTER"
Junge Leute fragen sich: aber warum?
Als ich diesen Artikel im Erwachet! Nr. 7/88 las, wurde ich doch sehr nachdenklich. Er
veranlaßte mich, meine Gedanken schriftlich darzulegen, um vielleicht den Jugendlichen
einen Denkanstoß zu geben.
Diese gutgemeinten Ratschläge des Erwachet-Artikel sind nicht zu übersehen und durchaus
zu beachten. Sie sollten uns veranlassen darüber nachzudenken, was die Eltern im Laufe
der Jahre alles für die Kinder getan haben. Dieses müßte uns Grund genug sein, sie zu
ehren, selbst wenn es triftige Gründe gibt, die es uns schwer machen.
In Sprüche 23:22 heißt es:
"Höre auf deinen Vater, der deine Geburt verursacht hat und verachte nicht deine
Mutter."
Meine Frage. Ist dies nur eine begrenzte Zeit gültig? Hat es keine Gültigkeit mehr, wenn die Eltern zu einer Erkenntnis gekommen sind, die nicht mehr mit den Lehren der Wachtturmgesellschaft übereinstimmt, wohl aber mit den Lehren der Bibel? Es muß einmal ganz deutlich gesagt werden, sogenannte abgefallene Zeugen Jehovas werden nicht plötzlich ungläubig. Im Gegenteil. Sie befassen sich intensiver mit der Bibel, als je zuvor. Dazu benötigen sie kein WT-Filter.
Gehen wir aber ohne Umschweife an den Kern
der Sache.
Es tut mir immer sehr weh, von ehemaligen Zeugen Jehovas Briefe zu bekommen, die darin
ihre Traurigkeit ausdrücken, keinen Kontakt mit ihren Kindern und Enkeln zu haben. Was
ist der Grund?
Sie haben gewagt, sich eine eigene Meinung zu bilden. Laut Erwachet-Artikel heißt es
aber:
"Respekt vor jemanden zu haben, bedeutet nicht unbedingt mit ihm einig zu
gehen."
"Halte dich an den Befehl des Königs (oder der Eltern) und das in Hinsicht auf den
Eid Gottes." (Prediger 8:2)
Solange durch einen Befehl nicht Gottes Gesetz übertreten wird, solltest du deine Liebe
zu Gott zeigen, indem du den Rat befolgst "Seid euren Eltern in allem gehorsam, denn
das ist wohlgefällig im Herrn." (Kolosser 3:20)
Gutgemeinte Ratschläge. Wie anders sieht
doch die Wirklichkeit aus. Woher nimmt eigentlich die WTG das Recht, sich in
Familienangelegenheiten zu mischen? Sie glaubt dies aus der Bibel herauslesen zu müssen.
Matthäus 10:34-36 bildet die Grundlage dafür und dort lautet es:
"Meint nicht, daß ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen; ich bin nicht
gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen zu
entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit
ihrer Schwiegermutter; und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen
sein."
Das ist aber nur die halbe Wahrheit und
herausgerissen aus dem Zusammenhang. Lesen wir ruhig die Verse noch davor, und zwar Vers
32 und 33. Da sagte der Herr:
"Jeder nun, der mich vor den Menschen bekennen wird, den werde auch ich bekennen vor
meinem Vater, der in den Himmeln ist. Wer mich aber vor den Menschen verleugnen wird, den
werde auch ich verleugnen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist."
So rundet sich ein Bild ab, denn abgefallene ZJ sind nicht gottlos geworden. Sie haben nur
eines getan, Fesseln der WTG abgestreift und sie sind freier im Denken und Handeln.
Lese ich im Artikel weiter, so ist folgender Satz geradezu makaber.
"Wenn deine Eltern auch ein schlechtes
Beispiel geben, denke nicht, alles was sie sagen sei verkehrt."
Weiter wird Kindern empfohlen:
"Wenn sie Problemeltern haben, zu bedenken, daß diese doch unvollkommene Menschen
sind und selbst Probleme haben. Selbst wenn dein Vater oder deine Mutter trinkt oder ein
unsittliches Leben führt, hat Gott ihnen trotz ihrer Unzulänglichkeiten ein gewisses
Maß an Macht über dein Leben gegeben. Er fordert von dir, ihre Autorität dennoch zu
respektieren."
Ende des Zitates.
Ja, Trinker dürfen die Eltern sein,
Sittenlosigkeit fordert dir Respekt ab, nur eine eigene Meinung, die der WTG zuwider ist,
das dürfen Eltern nicht haben. Da ist auch alles vergessen, was sie für dich in der
Kindheit getan haben. Geben uns nicht die vielen zerrütteten Familien ein Zeugnis davon,
daß man es nicht so genau nimmt mit dem Ehren von Vater und Mutter?
Kinder können den Eltern oft sehr weh tun. Sind sie erwachsen und haben selbst schon eine
eigene Familie und ihre großen Kinder gehen eigene Wege, die sich nicht immer mit den
Wünschen und Träumen der Eltern decken, dann werden sie ihre eigenen Eltern verstehen.
Hoffentlich ist es dann für eine Verständigung nicht zu spät.
Sollte es nicht besonders Christen auszeichnen Vater und Mutter zu ehren und tolerant
genug sein, jedem seine freie Entscheidung ohne Mißachtung zu lassen?
Ja, ich glaube schon, junge Leute (und nicht nur sie) sollten sich ernsthaft fragen
"Ehre ich wirklich meinen Vater und meine Mutter?"
-B.I.H.-
Liebe Mitverbundene!
Auch 1987/88 konnten wir, dank Eurer Spenden, unser Werk im vollen Umfang weiterführen
und ausbauen.
Für die Spenden aus Zeugenkreisen einen besonderen Dank an diese Geschwister.
CHRISTSEIN IN CHRISTUS
Es gibt so viel tödlichen Aktivismus der Christen. Solange wir damit nicht aufhören,
können wir nicht wirklich für Gott aktiv werden. Um das zu verstehen, müssen wir uns
sorgfältig bewußt machen, was die Existenz eines Christen ausmacht.
Ein Christ ist nicht dadurch Christ, daß er ein christliches Programm akzeptiert und
befolgt. Christ ist er, weil er mit Christus gestorben und auferweckt worden ist. Paulus
macht es im 6. Kapitel des Römerbriefes klar: Unser alter Mensch ist mit Christus
"gekreuzigt, gestorben und begraben", ebenso haben wir durch seine Auferweckung
eine neue Existenz gewonnen, über die der Tod keine Macht mehr besitzt. Da wir auf Grund
seiner Auferstehung geistliches Leben haben, ist es auch seine Lebenskraft, die in uns
wirkt. Römer 6,5 heißt es: Wenn wir mit dem Abbild seines Todes zusammengewachsen sind
... Wörtlich.: ... eingepfropft in seinen Tod. Wir sind also in einer Weise mit Jesus
Christus verbunden, wie sie nicht enger sein könnte. Das ist gemeint, wenn es heißt,
daß Christen in Christus sind. Nur auf dieser Basis können und sollen wir aktiv werden.
Leider mühen sich so viele Christen mit
ihren Aktivitäten neben dieser Basis ab. Sie haben eindeutig mit Christus begonnen. aber
sie verwirklichen ihr Christsein nicht in ihm. Ich denke, es war Watchman Nee, der dies in
einer Predigt seinen Zuhörern auf folgende Weise veranschaulichte. Er legte ein
Manuskriptblatt in seine Bibel, schlug sie zu und sagte: "Alles, was jetzt mit dieser
Bibel geschieht, geschieht auch mit dem Blatt darin. Wenn ich die Bibel hinlege, lege ich
damit auch das Blatt hin. Wenn ich sie aufhebe, hebe ich auch das Blatt auf. Ich muß das
Blatt also nicht extra bewegen. Es ist untrennbar mit der Bibel verbunden. Es gibt nur
eine Voraussetzung: Das Blatt muß in der Bibel bleiben." Das illustriert sehr
anschaulich die Aufforderung im Paulus-Brief an die Kolosser: Wie ihr nun den Herrn
Christus Jesus angenommen habt, so bleibt auch in ihm (2,6). Wenn ich in Christus bin, ist
meine Kraft nicht mehr meine, sondern seine, dann gehört mein Denken nicht mehr mir,
sondern ihm.
-P.Strauch-
HOFFNUNG
läßt nicht zuschanden werden (Römer 5,5) fw 1984
Wunderbar sind deine Werke,
Wunderbar ist all dein Tun,
Wunderbar ist deine Stärke,
Wunderbar, in dir zu ruhn.
Wunderbar ist dein Vergeben,
Wunderbar der Liebe Grund,
Wunderbar, mit dir zu leben,
Wunderbar dein Gnadenbund.
Wunderbar, dich zu bekennen.
Wunderbar der Name dein,
Wunderbar dich, Jesus, nennen,
Wunderbar, dein Erbe sein.
Wunderbar, von dir gesegnet,
Wunderbar, dein Eigentum,
Wunderbar, wer dir begegnet.
Wunderbar, dir aller Ruhm.
Wunderbar, in dir geborgen,
Wunderbar, in deiner Hand,
Wunderbar, befreit von Sorgen,
Wunderbar dein Liebesband.
Wunderbar, dein Reich zu bauen,
Wunderbar, wenn Herzen rein,
Wunderbar, dich einst zu schauen,
Ewig dann bei dir zu sein.
HAST DU DAS GEWUSST?
"Ein geringer Prozentsatz von Personen entschließt sich dazu, die Gemeinschaft der
Christenversammlung zu verlassen; anderen wird als reuelosen Sündern die Gemeinschaft
entzogen'." (WT l .7.1984, S. 34)
An dieser Stelle möchten wir einen Einwand bringen: Was verstehen Zeugen Jehovas unter
"einen kleinen Prozentsatz?" Die Formulierung ist zunächst einmal irreführend.
Das soll die nachfolgende Statistik aus den Jahrbüchern der WT-Gesellschaft zeigen.
Zugrunde gelegt sind die Zahlen für Westdeutschland, Westberlin und das weltweite Werk
der Wachtturm-Gesellschaft, von 1969 bis 1980.
WESTDEUTSCHLAND
1969. Verkündigerdurchschnitt 81 051
1980. Verkündigerdurchschnitt 97 831
Das ist ein Zuwachs von 16 780
Die Wachtturm-Gesellschaft meldete ihren Anhängern einen Zuwachs von 20,7 % in 10 Jahren.
Was verschweigt sie jedoch?
Sie verschweigt,
daß in dem gleichen Zeitraum in Wirklichkeit 60 939 Personen getauft wurden. Sie spricht
nicht offen darüber, daß im gleichen Zeitraum 44 149 Personen die Gemeinschaft
verließen. Wir können nicht annehmen, daß diese hohe Anzahl Exzeugen alle
exkommuniziert werden mußten. Kann man bei einer solch hohen Anzahl Aussteigern noch von
"einem geringen Prozentsatz" sprechen?
WESTBERLIN
1969. Verkündigerdurchschnitt 5 297
1980. Verkündigerdurchschnitt 4 900 Das ist ein Minus von 397
Wieder verschweigt:
die WT-Gesellschaft, daß von 1969 bis 1980 in Westberlin 2 788 Personen getauft wurden.
Das ist insgesamt ein Verlust in 10 Jahren von 3185 Verkündiger.
In Prozent ausgedrückt sind es etwa 66%
Ist das ein geringer Prozentsatz, wie es die WT-Gesellschaft ausdrückt?
WELT STATISTIK
1971. Verkündiger-Höchstzahl l 590 793
Getaufte von 1971-1980 l 744 484
Das ist ein Gesamt von 3 335 277
Die WT-Statistik meldet aber nur 2 272 278
Das weist auf eine Verlustquote von l 062 999
Damit verblieben von den l 744 484 Getauften nur. 681 485 übrig,
In Prozent ausgedrückt sind das etwa 60 %, die weggingen. Kann man da von einem kleinen
Prozentsatz sprechen?
Wir fragen:
Warum gingen sie? Wohin gingen sie? Was tun sie jetzt, nachdem ihre Glaubensfähigkeit
angeschlagen ist?
Wer kommt für entstandenen sozialen Schaden auf? Wer vermag diesen Menschen zum wahren
christlichen Glauben zu verhelfen?
E. Brüning, Meran
AKTUELLES IN KÜRZE
UNSERE HALBJÄHRLICHEN ZUSAMMENKÜNFTE
Die mit CV-Verbundenen kommen jährlich im Frühjahr und im Herbst öffentlich zusammen.
Jeder, der darüber hinaus an diesen Beratungen interessiert ist, kann eine Einladung
erhalten, wenn er sich an CV wendet.
Natürlich wissen wir sehr wohl, wie sehr die WTG dies mit ihren Sanktionen für ihre ZJ
zu verhindern sucht. Wir können immer wieder nur ermutigen, sich auf keinen Fall länger
durch den WT unmündig halten zu lassen. Nach fast 200 Jahren WT-Endzeit ist wahrhaftig
die Zeit herbeigekommen, sich nicht noch länger hinhalten zu lassen und andere nicht
länger hinzuhalten, sondern furchtlos selbst zu prüfen.
CV stellt sich bei den Zusammenkünften und
Beratungen jeder Frage, die erhoben werden mag. unabhängig von der festgelegten
Tagesordnung und vorgesehener Thematik, Denn es gibt immer dabei auch einen freien
Erfahrungsaustausch.
Es ist für uns selbstverständlich, daß angesichts der WTG-Sanktionen jede gewünschte
bzw. Erforderliche Diskretion gewahrt wird, -CV-Studiengruppe-
WT-ZEUGEN STOSSEN IMMER MEHR AUF ABLEHNUNG
Dr. Alfred Weiß berichtete aus dem evangelischen Kirchenbezirk Nagold in der BRD. Es ging
um die Frage, wie man sich bei Besuchen von Zeugen Jehovas verhalten soll. Der erste Abend
einer entsprechenden Vortragsreihe, Dr. Weiß:
"Pfarrer Werner Schmückle beschrieb den Weg von seinem ersten Kontaktbesuch durch
einen Zeugen Jehovas bis zur festen Einbindung in die Organisation der Sekte, die das
Verhalten ihrer Mitglieder bis ins Privatleben hinein in totalitärer Weise bestimmt.
In den Lehren der Zeugen Jehovas finden sich gravierende Abweichungen vom christlichen
Glauben, Der Jehova der Zeugen ist nicht mehr der barmherzige Gott der Bibel, der aus
Liebe die Rettung seiner Geschöpfe will. Jesus Christus ist nicht Gott, eine Bedeutung
als Heiland und Erlöser hat er für die Zeugen Jehovas nicht."
(Ev. Gemeindeblatt für Württbg. 26.7,1987)
AUS DER WELT DER ZEUGEN
JESUS SAGTE, WAHRE ZEUGEN SEIEN AN DER LIEBE ZU ERKENNEN, DIE SIE UNTEREINANDER HÄTTEN
Wir lernten im Zug einen älteren Herren kennen. Da wir mit ihm allein im Abteil waren,
wollte er uns verkündigen. Wir ließen ihn auch erst reden. Dann sagten wir, daß wir
auch viele Jahre Zeugen waren. Und erklärten auch, warum wir keine mehr sind, Unsere
Frage, ob er die Zeitschrift CV kenne, bejahte er. Die CV hat schon viel Bewegung in
unsere Versammlungen in Neubrandenburg gebracht, war seine Antwort.
Wir gaben uns als Mitarbeiter von CV zu
erkennen.
O, sagte er, bei uns geht vieles schief in den Versammlungen, Auch muß ich ihnen sagen,
trotzdem bei uns keiner die CV liest, wissen aber fast alle über den Inhalt Bescheid. So
hat der Aufruf, sich nicht mehr alles bieten zu lassen, Früchte getragen. Er sagte, viele
von uns sind schon lange dabei, sie möchten auch nicht raus. Aber gefallen tut es vielen
schon lange nicht mehr.
Als erstes Beispiel nannte er den ehemaligen Versammlungsaufseher K. Dieser wurde auf
Grund seines überheblichen Verhaltens und wegen seiner geringen Autorität seines Amtes
enthoben. Er hatte auch einen großen Hang zur persönlichen Bereicherung, auch auf Kosten
der Versammlung. Weil er baute, einen Anbau an seine Wohnung, brauchte er jede Hilfe,
Dadurch kam auch das Verkündigen und die Versammlung zu kurz. Die Bibel aber sagt, hänge
dich nicht an irdische Güter, denn sie sind ja vergänglich,
Mit dem jetzigen Versammlungsaufseher gibt
es ständig Auseinandersetzungen, weil er gerne die vorgegebene Zeit überzieht, Brd. P.
ist so stark gläubig, daß er sich mit seiner Familie nicht versteht. Die Belange seiner
Frau und seiner Kinder interessieren ihn nicht. Aber so ein Leiter kann doch kein gutes
Beispiel sein! - Brd. P.
Er kann sich nicht durchsetzen. Seine Autorität ist gering. Denn bei ihm kommt es laufend
zu Zwischenrufen in der Stunde. Die Schwestern erkennen meist nicht an, was er sagt. Das
gilt auch für die Auslegung der Bibel, So ist es zwar eine unterhaltsame Zusammenkunft,
aber ohne Segen. Er stellt das Geld über den Glauben an die Organisation. Er ist bei
Sonderschichten im Betrieb gerne dabei. Genauso beim Überstundenmachen. Sein Tun wird in
der Versammlung mißbilligt. Wenn das alle täten, wer ginge dann noch verkündigen?
Der Kreisaufseher Brd. K. kennt alle
aufgeführten Dinge, Er läßt aber alles, so weiterlaufen. Er macht es wie der Vogel
Strauß, den Kopf in den Sand, schon sieht er nichts mehr.
Man muß sich fragen, vor wem hat er Angst? Er ist doch der Oberhirte. Er trägt doch auch
die volle Verantwortung der Organisation gegenüber.
Alle diese Dinge geschehen in der Hochburg der Zeugen Jehovas in Neubrandenburg.
Im WT aber steht, die Zeugen Jehovas sind eine friedliche Gemeinschaft, Allen Menschen aus
"Babylon" ein Vorbild.
-E.B.T.-
"Christliche Verantwortung":
Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6
Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M. Versand auch kostenlos Konto-Nr.: 4564-30-1952;
Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera
A 450/88 V 7 1 1856 N2