Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 229
Zu manchen CV-Ausgaben der Marke seicht
in seicht" noch kommentierende Worte zu finden, fällt manchmal schwer. Diese
CV-Folge ist denn so ein Beispiel.Erwähnenswert allenfalls, die in der DDR lebenden
Leser, hatten ja kaum die Möglichkeit westliches Buchhandelsangebot zu nutzen. Das gilt
dann wohl auch für das Buch des Gerd Wunderlich über die Paradiesverkäufer der
Zeugen Jehovas", aus dem diese Ausgabe eine Impression mit darstellt.
CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR
Nr. 229 GERA AUGUST 1988
1975" MÜHLSTEIN AM HALS DER WTG
R. Franz bricht sein Schweigen (19)
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen den WT Nr. 6/88
MITDENKEN LOHNT
Gedanken eines ehemaligen ZJ
DEN WACHTTURM ZU BAUEN"
Das konfliktreiche Leben der ZJ
DIE SCHWIERIGKEITEN, AUSZUTRETEN
Hast du das gewusst?
BELÄSTIGUNG FÜR ANDERSDENKENDE?
Aus der Welt der Zeugen
WESHALB SCHWEIGEN NICHT IMMER GOLD" IST
REDEN HAT SEINE ZEIT ... (Pr. 3:7)
Über kurz oder lang kommt für eine Sekte der Zeitpunkt, zu erkennen, daß sich ihre
Voraussagen niemals erfüllen werden. Unter den Anhängern der betreffenden Gemeinschaft,
die zu dieser Erkenntnis gekommen sind, gibt es dann, vereinfacht dargestellt, zwei Arten
von Reaktionen:
Die einen gehen, die anderen bleiben.
Die Gründe sowohl für das Verbleiben als auch für das Weggehen können ganz
verschiedener Art sein. Einige bleiben, weil sie wirklich nicht spüren, was gespielt
wird, andere verharren bewußt und "trotz alledem".
Ich schrieb schon einmal, daß die Nichterfüllung der Erwartungen, ja, sogar ihr
völliges Ausbleiben, für viele Menschen ein genauso starker Grund zum Beharren sein
kann, wie es das Eintreffen des Erwarteten wäre. Als Auf-den-Leim-gegangene geraten die
Enttäuschten in eine Isolierung von der Wirklichkeit. Dazu kommen Scham und, vielleicht,
ein schlechtes Gewissen, aber es fehlt ihnen die Kraft wegzugehen. Sie kämen sich vor wie
"allein gelassen auf sturmgepeitschter Heide, umgeben von wilden Tieren und
abgeschnitten von jeder Nahrungsquelle."
Anders gesagt, sehen sie sich dem geistigen Tod
gegenüber, der ihnen von der WTG als Folge der Abtrünnigkeit von DER WAHRHEIT, womit
immer die WT-Lehre gemeint ist, vor Augen gemalt wurde. Das Bild ist so deutlich in ihnen,
daß sie diesen geistigen Tod auch dann befürchten, wenn sie nicht von der Wahrheit,
sondern von der Täuschung, die sie einst für die Wahrheit hielten, weggehen.
Wo finden jene Nestwärme und Verständnis? Unter ihresgleichen, im Kreise der anderen Ge-
und Enttäuschten, die diese Gefühle aber verdrängen können, weil die Gemeinschaft mit
anderen in gleicher Lage sie das Mißliche ihres Zustandes vergessen läßt. Soll aber das
weitere Verbleiben sinnvoll erscheinen, muß die Gemeinschaft weiter tätig bleiben, d. h.
sie muß gemäß ihrer Eigengesetzlichkeit weiter auf Seelenfang gehen. Sie muß den Neuen
in ihren Reihen konsequent alles verschweigen, was vorher war und durch dessen Kenntnis
sie die Möglichkeit hätten, Vergleiche zu ziehen. Dieser Praxis folgten die
Bibelforscher übrigens von Anfang an. So muß die Lüge immer neue Lügen zeugen.
Die Erkenntnis, einem Scharlatan aufgesessen zu sein, hat
aber doch bei vielen Menschen den Entschluß zur Folge, die Einflußsphäre der Täuschung
zu verlassen. Die Art und Weise, wie das jemand tut, kann sehr unterschiedlich sein.
Die einen "schlagen die Tür mit Getöse hinter sich zu", während andere leise,
wie auf Zehenspitzen, gehen. Sie wollen niemandem weh tun und keinen Staub aufwirbeln.
Wäre es aber nicht besser, etwas zu sagen? Sollten die freigewordenen stumm zusehen, wie
immer wieder aufs neue unbefestigte Seelen dem "Vogelsteller" auf den Leim
gehen?
Weil diese Gefahr permanent besteht, sollte man sich nicht so vornehm zurückziehen, wie
man es vielleicht gern möchte, sondern die Gründe für seinen Entschluß ruhig und
deutlich darlegen, um so einmal wirklich, und vielleicht zum ersten Mal, von der Wahrheit
Zeugnis abzulegen. Niemandem ist damit gedient, wenn man ihn so sehr in Ruhe läßt, daß
er nicht merkt, daß es schon die Ruhe des Todes ist. "Denn manchem gefällt sein Weg
wohl, am Ende aber ist es ein Weg des Todes".
Nur weil sich jemand bemüht, seinen Zustand aus dem
Bewußtsein zu verdrängen, bedeutet es doch nicht, daß er nun den Folgen seines Tuns
nicht mehr unterworfen und für dessen Folgen nicht verantwortlich wäre. So ist jeder,
der aus Kenntnis der Lügen die Organisation verläßt, um der Wahrheit und um der
Menschen willen dazu verpflichtet, taktvoll die Gründe für seinen Entschluß darzulegen.
"Wache auf, der du schläfst!" Hier wird jemand nicht aus erquickendem,
stärkendem Schlaf gerissen, sondern aus seiner Erstarrung, die endlich im geistigen Tode
münden muß, also genau da, wohin jemand eigentlich nicht gelangen will. So kann ein
Mensch, dem "Christus aufgegangen" ist, auch einen Beitrag an tätiger Reue
leisten, dafür, daß er einst Gott und Christus soviel Ungereimtes zugetraut hat.
Am Anfang des Weges, der ins Verderben führt, steht die Gleichgültigkeit. Dem
Gleichgültigen gilt alles gleich viel oder gleich wenig. Er läßt "Gott einen guten
Mann sein". Er hat die Spur Christi, der er eigentlich folgen wollte, völlig
verloren. Die Worte Jesu, "daß du heiß wärest oder kalt, die Lauen werde ich
ausspeien aus meinem Munde ..." klingen ihm nicht mehr in den Ohren.
-H .G .-
1975", EINER DER MÜHLSTEINE AM HALS DER WTG
Raymond Franz bricht sein Schweigen (19)
Es ist erschütternd, was wir bei unserem WTG-Kronzeugen Raymond Franz aus der Leitenden
Körperschaft weiter über den 1975-Weltendeschwindel lesen! In seinen Darlegungen über
das WTG-1975 bestätigt Raymond Franz zunächst die schon so oft von CV behandelte
WTG-Datenverschieberei:
- Den Beginn der Endzeit von 1799 auf 1914 verlegt (was kaum noch jemand weiß!)
- Die Gegenwart Christi von 1874 auf 1914 verlegt!
- Die Auferstehung von 1878 auf 1918 verlegt! u . a . m Raymond Franz dazu wörtlich:
"Nach einer Sitzung der Leitenden Körperschaft, in
der diese Zeitprophetien und Änderungen zur Diskussion kamen, sagt Bill Jackson lächelnd
zu mir: Wir pflegten zu sagen, du nimmst eben das Datum von dieser Schulter und legst es
auf die andere Schulter."
Ist dieses LK-Mitglied Bill Jackson nicht wie ein Gaukler, wenn er lächelnd so etwas
sagt? Was ist das für ein gewissenloses Spiel mit den Menschen, die auf solche
"Verkündigungen" zwangsläufig ihre Existenz in Gegenwart und Zukunft
gründeten, weil sie der WTG glauben, ihr "Licht" käme "von Gott"?
Und die ganze LK sanktioniert dieses Spiel! Was für einen Geisteszustand erfordert es -
oder beweist es - das alles mitzumachen, zu befolgen und gar noch anderen allen Ernstes zu
verkündigen?
Dann deckt Raymond Franz noch auf, wie sie in den 40er Jahren das Ende der 6000 Jahre einfach um 100 Jahre von 1874 auf 1975 verschoben! Und wie sich Präsident J. F. Rutherford mit 1925 "zu einem Esel gemacht" hatte (seine eigenen Worte), alle aber diesem "Esel", weiter folgten. Und wie schließlich F. W. Franz, jetzt. Präsident, auf die "Nähe" (von 1975) bestand, um zu verhindern, daß man die Aufmerksamkeit auf "andere Dinge" richtet wie Familie gründen, Geschäftsunternehmen aufbauen oder höhere Bildung.
SOGAR VON GOTT WIRD MAN WEGGETRIEBEN!
Raymond Franz sagt das so:
"1975 ging vorüber wie 1881, 1914, 1920, 1925 und die 1940er Jahre. Viel Publizität
wurde durch andere dem Fehlschlag der Erwartungen der Organisation um 1975 gegeben. Es gab
beträchtliche Gespräche unter den Zeugen Jehovas selbst.
Ich fühlte, daß die wirkliche Streitfrage weit über jene der Genauigkeit oder
Ungenauigkeit von Personen hinausging oder sogar der Verläßlichkeit oder
Vertrauenswürdigkeit einer Organisation oder der Vernünftigkeit oder Leichtgläubigkeit
ihrer Mitglieder" Anders gesagt heißt das, die WTG-Führung nimmt es mit der
Wahrheit nicht genau und die Organisation ist vertrauensunwürdig und ihre trotzdem
folgenden Zeugen sind leichtgläubige Menschen.
Raymond Franz weiter:
"Es schien mir, daß der wirklich wichtige Faktor ist, wie solche Voraussagungen
schließlich auf Gott und sein Wort zurückfallen. Wenn Menschen solche Vorhersagen machen
und sagen, sie tun das auf der Grundlage der Bibel, bauen hierfür Argumente von der Bibel
her auf, behaupten, daß sie Gottes Verbindungs-'Kanal' sind - was ist die Wirkung, wenn
sich ihre Vorhersagen als falsch erweisen? Ehrt das Gott, baut das den Glauben auf an ihn
und in die Verläßlichkeit seines Wortes?"
In der Tat muß man hier mit Raymond Franz mit Nein antworten. Das treibt vielmehr von Gott und seinem Wort hinweg! Es sei denn, man ist in der Tat leichtgläubig und steckt lieber den Kopf in den Sand.
FURCHT VOR DEN "OPPONENTEN"!
Raymond Franz sagt dazu:
"1976, ein Jahr nach dem Vorübergehen jenes weltweit publizierten Datums, begannen
einige wenige Mitglieder der Leitenden Körperschaft zu drängen, daß eine Erklärung
gemacht werden sollte, anzuerkennen, daß die Organisation im Irrtum gewesen war, falsche
Erwartungen angeregt hatte. Andere sagten, wir denken, nicht wir sollten, daß es. 'genau
den Opponenten Munition geben' würde."
So machte die ganze LK mit, aus Menschenfurcht die Wahrheit über ihr 1975 weiter zu
vertuschen. Die "Opponenten" sollten weiter als Lügner dastehen für die ZJ
draußen. Eine WTG-Politik wie immer schon: EINHEIT, AUF KOSTEN DER WAHRHEIT!
UND WTG-VIZEPRÄSIDENT M. G. HENSCHEL ERSTT!
Er ist zugleich auch Direktor der Pennsylvanischen Körperschaft der WTG, also einer der
auch gesetzlich mächtigsten Männer in der Leitenden Körperschaft. Seine Haltung 1976
zum 1975-Endzeitschwindel, wie Raymond Franz uns berichtet:
"Milton Henschel empfahl, daß der weise Kurs sein würde, die Sache einfach nicht
hochzuspielen, und daß mit der Zeit die Brüder aufhören würden, darüber zu
sprechen". Wir überlassen es dem Leser, diese "weise" Methode gegenüber
den arglosen Brüdern draußen gebührend zu werten. Erst 1980 gab es auf Grund einer
"demokratischen" Abstimmung in der LK von 15 zu 3 die Bereitschaft, eine
Teilverantwortung der Organisation an dem 1975-Schwindel zuzugeben.
Der I-Punkt auf diesem LK-Manöver der Herunterspielung
und Übertölpelung der Herzen der Arglosen mit ihren glatten Reden war die Zitierung der
Worte von Präsident C.T. Russell, mit denen er sich zu seiner Zeit aus seinen falschen
Prophetien rettete und die Einfältigen und Arglosen täuschte:
Es "hatte gewiß einen sehr anspornenden und heiligen Einfluß auf Tausende, von
denen alle den Herrn preisen können - sogar für den Fehler".
Natürlich kann auch ein Betrug, den man nicht durchschaut, ungeheuer anspornen, diesem
Betrug bis zum Letzten aufopfernd zu dienen. Die Geschichte liefert genügend Beispiele
dafür.
-D.P.-
WER UND WAS IST DIE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG"?
Die "Christliche Verantwortung" (CV) ist eine republikweite Studiengruppe
ehemaliger Zeugen Jehovas, die ihre gleichnamige Monatszeitschrift besonders für
derzeitige Zeugen Jehovas herausgibt. CV geht es darum
- sichtbar zu machen, daß die Endzeitverkündigung der Wachtturm-Gesellschaft (WTG) eine
haltlose und unbiblische Verkündigung darstellt und in den Bereich falscher Prophetie
verwiesen werden muß.
CV beobachtet
- allePublikationen der WTG und nimmt kritisch dazu Stellung,
- jede Art sozialer und gesellschaftlicher, z. T. expansiver Aktivitäten der WTG und
unterbreitet ihre Ziele und Hintergründe der Öffentlichkeit.
CV deckt auf und beweist:
- daß die WTG das biblische Evangelium, dessen Mittelpunkt Jesus Christus und sein
Kreuzestod ist, in eine unbiblische WTG-Botschaft verwandelt hat, die das Jahr 1914 und
die Vernichtung aller Andersdenkenden durch Gott beinhaltet,
- daß die WTG-Verkündigung im menschlichen und zwischenmenschlichen Bereich
unermeßlichen und nicht wieder gutzumachenden Schaden anrichtet.
- daß die WTG ihre Mitglieder durch fortgesetzte WT-Beeinflussung, die bei ihnen Angst
vor einer Harmagedonvernichtung erzeugt, zu Kritiklosigkeit und blinder Ergebenheit der
eigenen Führung gegenüber, zu Intoleranz, zu Vernichtungsdenken gegenüber anderen, zur
Unfähigkeit, eigne Denkmodelle zu entwickeln und zur Lebensuntüchtigkeit erzieht,
- daß die WTG-Verkündigung unter dem Deckmantel angeblieh christlicher Neutralität
jeden sozialen und gesellschaftlichen Fortschritt in der Welt lahmzulegen versucht.
CV möchte erreichen
- daß alle Zeugen Jehovas zu einer toleranten Einstellung gegenüber Christen anderer
Bekenntnisse gelangen und sich ihrem Anliegen nicht verschließen.
-EAB-
EDLER GESINNT SEIN
und prüfen Apg 17:11
DER WACHTTURM
WIR PRÜFEN DEN WT NR. 6/1988
NEBENARTIKEL: Lohnt sich das Beten?
Es wird berichtet, wie 1985 etwa 15 Minuten nach dem Gebet in einem Königreichssaal in
Sydney eine Bombe explodierte, l Person starb, über 40 mußten ins Krankenhaus. Damit ist
eigentlich bewiesen, daß es in Verbindung mit der WT-Organisation selbst keinen
göttlichen Schutz gibt.
Diese Tatsache bleibt bestehen. Auch daß in jedem
ZJ-Kalender die Polizei-Rufnummer eingetragen werden soll, beweist das, für jede
ZJ-Familie. Nur die "Herzen der Arglosen" kann der WT da täuschen. Ro. 16:13.
Unterschlagen in den Erläuterungen wird dann, daß Jesus verlangt, im Stillen und
Verborgenen zu beten. Mit der WT-Gebetsbedingung, es müsse "genaue Erkenntnis"
vorhanden sein, soll die Hörigkeit gesichert werden. Es wäre schlimm, wenn man nur mit
dem WT Gott nahen könnte. Die Gebetsbedingung ist auch deshalb Unsinn und Anmaßung, weil
Jesus sagt, "euer Vater weiß, was ihr bedürft, ehe ihr ihn bittet." Mt. 6:6-8.
Nichts als bevormundende Anmaßung ist es schließlich auch, "Gebete" müßten
"durch den richtigen Kanal sowie auf die richtige Weise und mit der rechten
Einstellung" an Gott gerichtet werden, was bekanntlich alles die WTG bestimmt. Und
daß in Verbindung mit der Organisation kein Schutz gewährleistet ist, kaschiert der WT
am Ende mit der Formulierung, Gott werde "zu der von ihm bestimmten Zeit
erhören". - Zeile für Zeile könnte man dieses WT-Gebetsthema aus den Angeln heben.
GEBETE AUF DEM BERG HIEI -
EIN DURCHBRUCH ZUM WELTFRIEDEN?
Hier werden die Gebete aller anderen Gläubigen für Frieden in der Welt als zweck-, sinn-
und nutzlos abgekanzelt. Das können wir nicht übergehen.
Der WT-Bibelmißbrauch kann mit Dutzenden Schriftstellen belegt werden, die einen Christen
in Wirklichkeit zum Friedensstifter unter den Menschen verpflichten. Hier nur das eine
Gebot: "Trachtet eifrig nach dem Frieden mit jedermann!" Hebr. 12:14. Oder 1.
Petrus 3:11, wo es heißt: "Suche Frieden und jage ihm nach!"
Das vernichtendste Urteil über diese WT-Friedensdemagogie fällt Jakobus 2:14,16:
"Was nützt es, meine Brüder, wenn jemand behauptet, Glauben zu besitzen, dabei aber
keine Werke hat? und dann jemand zu ihnen sagt: Geht hin in Frieden ..., ohne ihnen jedoch
das zu geben, was ihr Leib bedarf? Welchen Nutzen hat das für sie?"
STUDIENARTIKEL: Vertrauen zu Jehova führt zu Hingabe und
Taufe - Voller Vertrauen als Mitarbeiter Jehovas dienen
Das persönliche Gottvertrauen steht natürlich für uns außer Frage, wenn wir zu dieser
Thematik etwas sagen. Das Verwerfliche ist, wie der WT auch hier Gottvertrauen gegen
Vertrauen auf Menschen in den irdischen Lebensfragen ausspielt, wozu der WT sich nicht
scheut, "weltkluge Männer" (Abs. 1) zu verwenden und deren Halbwahrheiten. Was
angeblich "beweist, daß es zwecklos ist, auf menschliche Führer zu vertrauen".
(Abs. 3) Wollte man das ernst nehmen, so würde man sich nirgendwo noch einen
Bürgermeister noch eine Regierung wählen und alles versenke in Gesetzlosigkeit, Anarchie
oder Faustrecht. Damit unter die Menschen gehen? Durchdenkt das keiner?
Auch Haß wird wieder gelehrt (Abs. 6), was aus dem Grunde
so schlimm ist, weil sich der einzelne von der WTG bestimmen läßt, was als böse zu
hassen ist, heute dies, morgen das Gegenteil.
Eine Täuschung der Herzen der Arglosen (Römer 16:18) ist es auch, allen eine
"Selbstzensur" der Gedanken einzureden. In Wirklichkeit herrscht doch die
unkritisierbare Organisationszensur in allem! (Abs. 9)
-D.P.-
AUS DER CV-ARBEIT
Unserer Einladung vom März 1988 (siehe CV 124) folgten u.a. Besucher aus Dresden und aus
der BRD (Nürnberg). Das Erwachen aus dem WT-Gehorsam zu wirklicher christlicher
Verantwortung vor Gott und Menschen ist international. Wie auch hier wieder die Gespräche
bestätigten, hackt sich die WTG letztlich selbst beste Glieder ab, die andererseits doch
unter Beweis gestellt hatten, daß sie zu ehrlichem und aufrichtigem Dienst auch unter
Opfern bereit waren. Tieferer Einblick und u.a. der direkte Umgang mit den
"Wachtturm-Führern" ließen jedoch z. B. erkennen, daß die
Organisations-"Theokratie" im Grunde die Willkürherrschaft kleiner Diktatoren
ist, verbunden mit vielen persönlichen Privilegien und zugeschanzten Vergünstigungen,
über die der einfache Verkündiger nur staunen würde. Von Gott ist da wirklich nichts.
Es geschieht alles nur im Namen Gottes, praktisch aber ohne ihn. Es wurde auch
deutlich, wie unmenschlich die von oben auferlegten WTG-Regelungen sind, in ihrer
Starrheit nicht nur lieblos, sondern einfach katastrophal, wie viele Familienruinen
beweisen, die zurückgeblieben sind, wo die WTG hindurchging. Die Aussprache und der
Erfahrungsaustausch ließen am Ende wieder deutlich werden, daß um der Mitmenschen und
der Nächsten willen eine große Verantwortung auf all denen ruht, die den WTG-Trug
durchschaut haben, nicht nur möglichst jene anzusprechen, die sie einst im WTG-Sinne
endzeitlich irreführen halfen durch die WT-Verkündigung, sondern auch die weiter davon
Betroffenen vor dem WTG-Irrweg bewahren zu helfen. Alles natürlich im Rahmen des
persönlich Möglichen, nach den "Gaben", die jeder hat. Seine Erfahrungen kann
in der Tat jeder beisteuern, wie immer sonst er sich auch für das weitere Leben
entschieden hat, seinem Gewissen folgend. Schließlich: CV wirkt unter den ZJ,
unaufhaltsam, Schritt für Schritt, direkt und indirekt. Man muß nur beharrlich sein. (1.
Timotheus 4:16)
-K.O.-
MITDENKEN LOHNT
Nur noch wenige Monate und es sind 38 Jahre, seit ich als ein Zeuge Jehovas getauft wurde.
Es war besonders ein Bibelvers in meiner Taufansprache, der von da an mein Leben
nachhaltig mit geprägt hat. Wir lesen ihn in Sprüche 3:5,6, und ich zitiere aus der
NW-Übersetzung: "Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich
nicht auf deinen eigenen Verstand. Beachte ihn auf all deinen Wegen, und er selbst wird
deine Pfade gerademachen."
Nicht zuletzt war es gerade das unbeirrbare Vertrauen in die Führung des Höchsten, das uns vor mehr als 9 Jahren bewog, der Wachtturm-Gesellschaft unsere Gemeinschaft aufzukündigen. Ich möchte hinzufügen: Es lag nie in unserer Absicht, unsere Brüder und Schwestern zu verlassen. Das "Tischtuch" habt ihr zerschnitten, weil ihr in sklavischem Gehorsam den Weisungen der WTG mehr Beachtung schenktet, als dem Gebot der Liebe unseres Herrn Jesus Christus. Anfangs waren wir über diese Entwicklung nicht gerade glücklich, aber sehr bald zeigte es sich, daß wir mit unserem Vertrauen in die Liebe Gottes keineswegs auf Sand gebaut hatten - wir wurden reich belohnt. (Mark. 10:28-30; Jak. 1:5)
Wenn ich heute den WT in die Hand nehme, dann nicht, um
wie früher für das "Studium" schnell noch die Antworten zu unterstreichen -
nein. Heute lese ich mit Aufmerksamkeit, was da aus der Feder der WT-Schreiber fließt,
und da ist doch so einiges, was auch euch, liebe Brüder und Schwestern, zum Nachdenken
veranlassen sollte.
Hat die WTG ihre eigene Bibelübersetzung nicht immer in höchsten Tönen gelobt, sie als
das Nonplusultra zeitgemäßen Bibelverständnisses gepriesen? Warum, so frage nicht nur
ich, greift sie dann immer wieder auf andere Übersetzungen zurück? Sollte hier etwa,
nach dem Motto: "Der Zweck heiligt die Mittel", eine versteckte Absicht zugrunde
liegen?
Dieser Verdacht drängte sich mir auf, als ich den WT vom
1.1.88 las. In ihm geht es in erster Linie um den Predigtdienst und es wird Matth. 10:11
zitiert. In der NW-Übersetzung lautet der Text so:
"In welche Stadt oder welches Dorf ihr auch hineingeht, da forscht nach, wer es
.darin verdient, und haltet euch dort auf, bis ihr weggeht."
Gleich im Anschluß wird das NT von Sigge zitiert: "Hört euch um, wer darin würdig
ist", der WT ergänzt: "- als ob sich die Jünger bei einer bekannten oder
gutunterrichteten Person am Ort erkundigen sollten, wer einen guten Ruf genoß und daher
die Botschaft verdiente."
(Seite 23, Abs. 15)
Was soll das?
Ein weniger geübter Leser könnte jetzt glauben, die Botschaft solle nur denen verkündet
werden, die nach Meinung einer dritten Person sich dafür als würdig erweisen. In der
Praxis würde das dann so aussehen: Erst Erkundigungen über die Bewohner eines Hauses,
Dorfes usw. einholen, dann die scheinbar Würdigen herausfiltern und dann diesen wenigen
Bevorrechteten die Botschaft verkündigen.
Das hieße aber Jesu Wort Gewalt antun, gebot er doch etwas ganz anderes.
Ihr braucht nur die in der Mittelspalte der NW angeführten Bibeltexte nachzuschlagen, dann versteht ihr sofort, welchen Rat Jesus seinen Jüngern mit auf den Weg gab. Also dann nehmt mal eure Bibel zur Hand liebe Brüder und Schwestern und schlagt bitte Mark. 6 ;10 und Luk . 10:7 nach. Bestimmt versteht ihr jetzt, daß Jesus hier nicht von einer würdigen Person spricht, der die Botschaft verkündet werden dürfe, sondern er spricht von einer Person, die es wert sei, bei ihr einzukehren und für eine bestimmte Zeit bei ihr zu wohnen. Und diese Unterkunft sollten sie nicht vorschnell verlassen, nur weil ihnen vielleicht eine "bessere" angeboten wurde!
Das ist hier ein vergleichsweise geringes Abweichen vom
Geist (Sinn?) der Schrift, aber es hat Methode. -
Die WTG weiß was sie tut! Abgesehen davon sollte das Wort der Schrift nicht nur einzelnen
- von Menschen erwählt oder empfohlenen - Personen gepredigt, werden, sondern, wie die
WTG selbst nicht müde wird immer wieder zu betonen, der ganzen Welt zu einem Zeugnis!
Also liebe Brüder und Schwestern, denkt mit - es lohnt!
-Rei-
DEN WACHTTURM ZU BAUEN"
"DENN WER IST UNTER EUCH, DER EINEN TURM BAUEN WILL, UND SICH VORHER HINSETZT UND DIE
KOSTEN ÜBERSCHLÄGT ..." (Luk. 14:28)
Jesus verlangte, sich erst hinzusetzen und zu berechnen, was der Turm kostet, den man
bauen will. Nicht zuerst, was der Turm einbringt, sondern was man sozusagen dranzugeben
hat, sollte die erste Überlegung sein.
Aus der Sachkenntnis um diese Bedingungen wollen wir für solche, die von den "Zeugen
Jehovas" angesprochen werden, um sie zu gewinnen, auch "den Wachtturm zu
bauen", einmal auflisten, was sie dafür als Bedingung tun und lassen müssen, was
mit dem "Zeuge Jehovas werden" auf sie zukommt.
Mag dies ruhig als Warnung aufgefaßt werden, sich dort anzuschließen. Und mögen dies
auch die ZJ selbst einmal lesen, als eine Art Spiegel, in den sie schauen. Diese Liste
kann natürlich keineswegs alle Wachtturmbedingungen enthalten. Wer sich da auskennt, wird
es verstehen. Wir müssen uns auf Wesentliches beschränken.
Wer sich den Zeugen Jehovas anschließt, muß früher oder später folgendes tun oder
lassen:
1. An Gott, Christus und die Bibel hat er nur noch so zu
glauben, wie die Wachtturmgesellschaft (WTG) das bestimmt und festlegt.
2. Alle Andersdenkenden und Andersglaubenden sind, wenn sie sich nicht der WTG beugen oder
anschließen, nur noch als vernichtungswürdig zu betrachten.
3. Besonders die anderen Christen und Kirchen sind mit den schlimmsten biblischen
Verdammungen wie "Huren" und ähnlich zu belegen, zu verleumden.
4. Für die WTG und ihre ZJ-Organisation ist der Grundsatz der alttestamentlichen, von
Jesus aufgehobenen "theokratischen Kriegslist" zu befolgen, den die WTG so
auslegt, daß man in ihrem Interesse lügen, heucheln, spionieren, auch Gesetze
übertreten muß, will man als "loyal" befunden werden.
5. Weihnachten darfst du nicht mehr feiern, auch Ostern und Pfingsten nicht. Das mußt du
als Götzendienst verachten und so auch andere belehren.
6. Auch ausdrückliche Weihnachtsgeschenke darfst du nicht mehr machen, nicht mal mehr den
eigenen Kindern.
7. Geburtstag darfst du nicht mehr feiern, nicht den eigenen, nicht den der Angehörigen,
auch nicht zu Besuch bei anderen.
8. Du mußt aus deiner Kirche oder Religionsgemeinschaft austreten, die du fortan als Teil
"Babylons, der großen Hure" zu bekämpfen hast.
9. Dein Lesestoff muß fortan in erster Linie die Wachtturm-Literatur sein, die in der DDR
nicht zugelassen ist und daher eingeschmuggelt wird, was unter Strafe steht, woran man
dich vielleicht auch beteiligen kann oder wird.
10. Man wird dir "nahelegen", bisherige Kirchen- und Tageszeitungen
abzubestellen. Auch jegliche andere Literatur mußt du im wesentlichen meiden.
11. Noch zu deiner bisherigen Kirche:
Die Teilnahme am Abendmahl ist dir fortan unter der WTG untersagt. Du darfst Wein und Brot
allenfalls noch anschauen .
12. Kino und Theater mußt du meiden. Das wird dir zwar nicht ausdrücklich verboten, aber
der Druck geht in diese Richtung.
13. Fernsehen wurde anfangs gänzlich "verpönt", auch als "Glasauge
Satans" verteufelt. Für dich und deine Familie mußt du fortan nach den religiösen,
moralischen und politischen Kriterien der WTG, die man dir nach und nach beibringt, die
Programme auswählen,
14. Gewerkschaftsmitglied kannst du noch sein und bleiben, wenn es nicht anders. geht.
Aber Funktionen darfst du nicht übernehmen,
15. Aus allen politischen Parteien mußt du austreten bzw. darfst keiner mehr beitreten.
Weil du angeblich politisch neutral oder unpolitisch sein sollst,
16. An politischen Wahlen in Stadt und Land darfst du nicht mehr teilnehmen. Allenfalls
darfst du deine Stimme ungültig machen.
17. Du mußt eine antikommunistische Haltung einnehmen und mit der WTG-Litera tur gegen
den Kommunismus vorgehen. Also politisch nicht neutral sein.
18. Deine Kinder dürfen in der Schule weder der FDJ noch den Jungen Pionieren beitreten
oder müssen da austreten. Sie, wie auch du selbst, dürfen an keinen staatlichen bzw.
patriotischen Handlungen teilnehmen.
19. Du mußt deinen minderjährigen Kindern untersagen, an Wehrsport und
Wehrkundeunterricht teilzunehmen und das gegebenenfalls auch in der Schule durchzusetzen
versuchen.
20. Schon im Kindergarten mußt du aufpassen, daß dein Kind nicht etwa einen Soldaten
malt, oder eine Fahne, einen Weihnachtsmann oder einen Osterhasen. Auch mußt du
verhindern, daß dein Kind zum Geburtstag beschenkt wird, geehrt wird oder an Feiern von
Geburtstagen anderer Kinder teilnimmt.
21. Du mußt dich weigern, den Wehrdienst zu leisten, auch Wehrersatzdienst mußt du nach
den WTG-Richtlinien verweigern, selbst wenn du dafür ins Gefängnis mußt.
22. Wenn du lebensgefährlich verletzt oder erkrankt bist, dann mußt du für dich und
deine Kinder eine Bluttransfusion verweigern, auch wenn das deinen Tod oder den deiner
Kinder bedeutet. Du mußt zu diesem Zweck einen von der WTG vorgegebenen
"Ausweis" mit dir führen.
23. Das Spenden für Volkssolidarität oder internationale Solidarität wird dir
untersagt, um deine Neutralität nicht zu verletzen. Für kirchliche Sammlungen, Diakonie
oder Caritas, darfst du auch nichts geben. Damit würdest du "die große Hure"
unterstützen.
24. Grundsätzlich darfst du überhaupt nichts mehr tun, "um die Welt zu
verbessern", wie das die Wachtturmgesellschaft formuliert hat.
Alle Brücken in die sog. "Welt" sollen von dir abgebrochen werden.
25. Wenn du ein gläubiger Christ bist, dann wirst du fortan nur noch so beten dürfen,
wie es der WTG-Enazeitlehre inhaltlich entspricht.
26. Deinen geselligen und gesellschaftlichen Umgang mußt du im wesentlichen auf die
Kreise der WTG-hörigen Zeugen beschränken.
27. Du mußt fortan die Bezeichnung "Zeuge Jehovas" tragen, obwohl der Name
"Jehova" nachweislich umstritten ist, die Formulierung selbst alttestamentlich
nichtchristlich ist und ihre Einführung seit 1931 eine Notlösung war.
28. Alle diese WTG-Bedingungen und noch mehr mußt du selbst nach und nach auf dich nehmen
und vor allem sie auch anderen "verkündigen". Dazu mußt du insbesondere deine
Freizeit "auskaufen", d. h. bis zur Höchstgrenze ausnutzen. Selbst im Urlaub
sollst du so "missionieren", was diese Seite der Sache betrifft.
Du wirst also in Zukunft ein sehr konfliktreiches Leben
führen müssen, familiär, beruflich, in der Kindererziehung, gesellschaftlich,
kulturell, Krankheiten betreffend, sozial und auch politisch. Wenn du dazu dann nicht
bereit bist, die Bedingungen der WTG nicht voll einhälst oder erfüllst, dann bringen sie
dich früher oder später vor die von der WTG gesteuerten "Rechtskomitees", eine
Art interne Gerichte, um dich entsprechend "zurechtzubringen",
"Bewährung" zu erteilen oder zu exkommunizieren, auszuschließen.
Man darf dich dann nicht einmal mehr grüßen. Du wirst in die "böse Welt"
zurückgestoßen, wie "ein Hund, der zu seinem Gespei zurückkehrt, ein Tor, der
seinen Unverstand wiederholt" (Sprüche 26:11) und wie "ein Schwein, (das) sich
nach der Schwemme wieder in Kot wälzt" (2. Petrus 2:22). Alle biblischen
Verdammungen sind dann dein Teil.
Einige, die das psychologisch nicht durchstehen konnten, haben Selbstmord verübt.
Wir würden diese Liste gern fortsetzen, auch erweitern. Ist es doch nur recht und billig,
die Kosten einer Entscheidung vorher zu berechnen, wie es in Lukas 14:28 heißt, also auch
das zu prüfen, was gegen eine Sache spricht, was die WTG zunächst zurückhält oder nur
undeutlich erkennen läßt, um nicht von vornherein abzuschrecken . Es gehörte noch so.
vieles in diese Liste!
WARST DU FRÜHER MIT JEHOVAS ORGANISATION VERBUNDEN?
So steht es im Wachtturm vom 15.1.1988. Da kommt etwas auf euch zu, ihr lieben Brüder und
Schwestern. Nun sollt ihr die Menschen, welche in euren Reihen waren, zurückholen. Wir
schätzen, es werden ca. 50 % sein, die euch nach der Taufe wieder durch .irgendeine Sache
verlassen haben. Wir denken, daß CV gerade zur rechten Zeit mit diesem Artikel kommt.
Denn nun werdet ihr den WT-Abzug vom 15.1.88 zum Studieren bekommen. Eure Organisation
nimmt es als selbstverständlich, daß der Auftrag auch befolgt wird. Sie schreiben auf
Seite 2l:
"So betrachten Jehovas Zeugen es als persönliche
Verpflichtung, nach denen zu suchen, die einmal mit der Organisation verbunden waren, und
ihnen zu helfen, in die Organisation Jehovas zurückzukehren." Da habt ihrs. Und nun
an die abgefallenen Zeugen. Wenn du die Einheit und Wärme des Volkes Jehovas vermißt,
dann ist es noch nicht zu spät, in Jehovas Organisation zurückzukehren. Auf Seite 22
steht:
"Es ist gut, sich in den Sinn zu rufen, daß Jehova immer nur durch eine Organisation
gewirkt hat. In unseren Tagen teilt der 'treue und verständige Sklave' die geistige
Speise 'zur rechten Zeit' aus."
Wieder andere haben den Mut verloren und sich zurückgezogen, als das gegenwärtige System
nicht zu der von ihnen erwarteten Zeit endete .
Es ist nie zu spät zurückzukehren!
Was sagt ihr nun liebe Brüder und Schwestern? Da macht doch eure Organisation aus schwarz weiß! Euer Auftrag lautete doch bisher, alle ausgeschlossenen Personen nicht mehr zu kennen. Wer von euch noch mit Ausgeschlossenen sprach, mußte Strafe erwarten. Das heißt alle Ausgeschlossenen waren für euch schon geistig in der Gehenna. Nun sollt ihr sie zurückholen. O, welch eine Freude für euch. Merkt euch bitte eines, es gibt nur einen "Gott", egal wie sein Name lautet. Es werden alle Menschen berücksichtigt, welche im Geiste und in der Wahrheit ihn anbeten, Jeder, der leben möchte, muß das Abendmahl nehmen. So hat es unser "Herr Jesus" geboten. Nun heißt es weiter im WT: Bist du zum Straucheln gebracht worden, als ein Ältester auf unüberlegter oder unchristlicher Weise handelte, oder Unrecht beging?
Ein Ältester, wie kann der laut der Organisation Unrecht
begehen? Er wurde doch geprüft, bevor er Ältester wurde. Jeder Älteste meint, er habe
immer Recht, weil er im Sinne der Organisation handelt. Es wird so schön geschrieben,
bist du über das Nichtkommen von Harmagedon 1975 sehr enttäuscht? Ja, das Jahr 1975 war
für die Organisation ein Reinfall. Die Organisation hat es aber gewußt, also haben sie
allein die Schuld. Der große Abfall nach 1975 ist von ihnen verschuldet worden.
Die Bibel sagt: Wer einen anderen durch sein Verhalten zum Straucheln bringt, ist ein
Greuel in meinen Augen!
Was ist nun aber die Leitung der Organisation? Gehören sie nicht auch in die Gehenna? Die
Organisation hat bisher verlangt, du darfst deine Eltern, den Bruder oder die Schwester
(alles leibliche) nicht mehr kennen. Auch mit ihnen sprechen darfst du nicht. Ist das
nicht grausam? Will so etwas unser aller "Gott"? Nein, denn "Gott" ist
die Liebe und so bleibt er auch in Ewigkeit. Das Unmenschliche will nur die Organisation,
denn sie ist grausam.
Die paar Zeugen von der Sklavenklasse sind schon sehr alt.
Sie sind in keiner Weise mehr fähig, etwas zu leiten. Sie spielen in der Leitung gar
keine Rolle mehr. Wo aber bleibt die Erfüllung eures Auftrages, den Menschen aller
Nationen zu predigen! Ihr sollt doch nun fast alle wieder zurückholen. Ihr werde nie
damit fertig, den Menschen aller Nationen zu predigen. Dann aber kommt Harmagedon nie.
Also wir wünschen euch viel Glück bei der Suche nach den verlorenen Schafen. Ja, es ist
einfach unglaublich, was man euch zumutet. Es könnte geschehen, daß ihr ein Zeugnis von
den verlorenen Schafen erhaltet. Aber wie immer, es muß immer wieder das Fußvolk
herhalten. -
-E.B.T.-
ZUM NACHLESEN UND NACHDENKEN
Alle 4 Evangelien bezeugen, daß zu Jesus gebetet wurde .
Matthäus 17:14 27:29
Markus 1:40 3:11 5:22,33 7:25 10:17
Lukas 5:8,12 8:28,41,47 17:16
Johannes 11:32 20:28
Und die ersten Christen beteten ebenfalls zu Jesus!
Sie beteten nicht nur "im Namen Jesu". Johannes 14:14 (Luther-Bibel ab 1956)
Apostelgeschichte 2:21,36 7:59,60
9:14,21 22:16
Römer 9:5 10:9,12,13
1. Korinther 1:2 16:22
2. Timotheus 1:2 2:22
Hebräer 13:21
Jakobus 2:7 (Elberfelder und andere)
Offenbarung 22:20
Die höchste Form der Anbetung gehört Jesus! nicht nur Gott, dem Vater.
Folgende Verse benutzen dasselbe griechische Wort (proskyneo) für Anbetung:
Matthäus 2:2,8,11 8:2 9:18 14:33
15:25 20:20 28:9,17
Markus 5:6 15:19
Lukas 24:5
Johannes 4:20-24 9:38
Apostelgeschichte 10:25,26
Hebräer l:6
Offenbarung 5:8-14 19:10 22:8,9
-H.J.S.-
VON DER SCHWIERIGKEIT, ORDENTLICH WIEDER AUSZUTRETEN
Gerd Wunderlich berichtet in seinem Buch "Jehovas Zeugen - die
Paradiesverkäufer" - dem neuesten Erlebnisbericht eines ehemaligen Zeugen Jehovas
(Claudius/Pattloch, München/Aschaffenburg 1983) -, wie schwierig es für ihn war, von den
Zeugen Jehovas eine offizielle Bescheinigung über seinen Austritt zu bekommen. Er hatte,
wie viele seiner ehemaligen Glaubensgeschwister, in sein Familienstammbuch - Rubrik
"Religionszugehörigkeit" - den Eintrag "Zeuge Jehovas" machen lassen.
Nun wollte er diesen Vermerk tilgen lassen. Der Standesbeamte verlangte jedoch eine
Austrittsbescheinigung. Also schrieb Wunderlich an den Deutschen Zweig der
Wachtturm-Gesellschaft in Wiesbaden und bat um eine Bestätigung, daß er jetzt "kein
Mitglied der Wachtturm-Gesellschaft e. V., also kein Zeuge Jehovas" mehr ist. Auch
seine Frau erklärte ihren "freiwilligen Austritt aus der Wachtturm-Gesellschaft e.
V." und wünschte hierüber ebenfalls eine Bescheinigung.
Die Antwort, die Gerd Wunderlich nach mehrfachem
Schriftwechsel endlich vom "Rechtskomitee" seiner örtlichen Versammlung
erhielt, lautete: Wunschgemäß bestätigen wir Ihnen schriftlich ..., daß Sie seit
dem 13. Dezember 1975 kein Zeuge Jehovas mehr sind."
Wesentlich komplizierter gestaltete sich das Verfahren bei seiner Frau. Denn während Gerd
W. an dem genannten 13. Dezember ausgeschlossen wurde - hier lag also ein interner
Rechtsvorgang vor -, wollte seine Frau freiwillig austreten. Das aber ist bei den Zeugen
Jehovas offensichtlich nicht vorgesehen.
Karin Wunderlich war schon von Kind auf als Zeugin Jehovas erzogen worden, hatte sich
taufen lassen und hatte einen langjährigen Dienst im "Königreichswerk" hinter
sich. Um so verwunderter war sie, als "sie aus der Wiesbadener Zentrale folgendes
Antwortschreiben erhielt:
"Sie haben sich zu irgendeiner Zeit freiwillig, ohne als Mitglied irgendwo aufgenommen worden zu sein, den Zeugen Jehovas angeschlossen und es bleibt Ihr unbeschnittenes Recht, wieder fernzubleiben." Zur verlangten Bescheinigung hieß es: "Hierzu müssen wir Ihnen mitteilen, daß wir leider nicht in der Lage sind Ihnen eine solche Bescheinigung auszustellen, da Sie nie Mitglied der Wachtturm Bibel- und Traktat-Gesellschaft gewesen sind ... Auch eine Klage vor irgendeinem Gericht würde nichts nützen, da Sie auch keine 'Eintrittsbescheinigung' vorzeigen können." (S. 186)
Um den Ausgang vorwegzunehmen:
Nach einer massiven Drohung mit dem Rechtsanwalt erhielt Frau Wunderlich schließlich die
gewünschte Bestätigung, daß sie "nicht mehr zu der Gemeinschaft von Zeugen Jehovas
gehört".
Aus dem MD der EZW Nr. 12
-rei-
AKTUELLES IN KÜRZE
BUNDESMINISTERIN FORDERT AUFKLÄRUNG
Laut ZDF vom 3.4.88 forderte die Bundesministerin (BRD) für Gesundheit, Familie und
Jugend, Rita Süßmuth, eine Aufklärung unter der Jugend über die Sekten, insbesondere
Jugendsekten.
Kirchlicherseits geschieht solche Aufklärung in unterschiedlichem Maße bereits
bekanntlich seit langem. Gemeint sind speziell solche Gruppen wie Mun, Hare Krischna,
Bhagwan u.a. Es ergibt sich die Frage, ob auch die WT-Zeugen einbezogen werden angesichts
dessen, wie die WTG mit ihren Paradiesbildern besonders Jugendliche anspricht, sie damit
aber jeglicher realer sozialpolitischer und demokratischer Mitverantwortung als Christen
zugunsten von Utopien entfremdet. In nicht geringem Maße werden durch die schon über
100jährigen WT-Paradiesutopien und die damit verbundene religiöse Intoleranz und
Propagierung der Vernichtung aller Andersdenkenden und Andersglaubenden auch Ehen,
Familien und zwischenmenschliche Beziehungen belastet und zerstört .
Ob man diese WTG-Tätigkeit mit in die geforderte Aufklärung einbezieht, oder vor ihr
kapituliert, bleibt abzuwarten.
-CVN-
"SCHUF GOTT DURCH EVOLUTION?"
Zu diesem Thema findet im Studienkolleg Wort und Mission in Baiersbronn-Rot in der BRD im
September 1988 eine Zusammenkunft statt . Es handelt sich um ein
Schöpfungsforschungszentrum. Die Thematik "Schuf Gott durch Evolution?" wird
von Professor H. W. Becke und R. Junker bearbeitet.
Es ist in diesem Zusammenhang bemerkenswert, daß auch C. T. Russell, der erste Präsident
der WT-Gesellschaft der ZJ (bis 1916) lehrte, Gott habe sich bei der animalischen
Schöpfung der Evolution bedient:
"Der richtige Gedanke scheint der zu sein, daß unter Gottes Überwaltung
verschiedene Arten von Geschöpfen fortgesetzt entwickelt wurden und schließlich
feststehende Arten bildeten". (Das Foto-Drama der Schöpfung, WTG 1914 dt.,,
"Der fünfte Tag oder die fünfte Epoche", Magdeburg 1925)
AUS DER WELT DER ZEUGEN
IST ZJ-VERKÜNDIGUNG
EINE BELÄSTIGUNG FÜR ANDERSDENKENDE?
Am Donnerstag, 25. Februar 1988, gegen 17.00 klingelte es an unserer Tür.
Meine Frau öffnete, und es standen dort eine Frau und ein Mann ca. 30-40 Jahre alt vor
ihr. Beide brachten zum Ausdruck, sich mit uns unterhalten zu wollen. Auf die Frage meiner
Frau, ob sie von der Kirche oder von Jehovas Zeugen seien, bejahten sie das letztere.
Meine Frau erklärte ihnen, daß sie von so etwas nichts halte, sich mit so etwas nicht
einlasse, ihr seien ZJ von früher bekannt, wie sie die Leute mit ihrem Werben belästigen
und selbst Ehen kaputtmachen. Während der Bruder wenig sprach, stellte die Frau alle
Argumente meiner Ehefrau in Abrede und erklärte, daß ZJ niemals unnötig andere
belästigen, daß sie niemandem etwas aufdrängen, sondern auch was Ehen anbetrifft sie
nicht zerstören, sondern erhalten wollen. Falls jemand kein Interesse zeige, so sei die
Sache erledigt.
Dann schaltete ich mich ein und sagte"' diesen beiden, daß ich über die ZJ gut informiert bin. Daß ich ein ehemaliger ZJ bin, habe ich dabei nicht erwähnt. Ich zeigte in diesem Gespräch auf, daß ich mich in meiner evangelischen Kirche freiwillig und ohne Zwang betätigen kann. Darauf antwortete der Bruder, daß auch bei den Zeugen Jehovas der Dienst nicht Zwang ist. Hier entgegnete ich ihm mit den Worten, "ich empfinde es schon als Zwang, die Verkündigungsstunden und Studien zu erbringen, und wer .sich da nicht fügt, der fliegt." (Und was Gemeinschaftsentzug bedeutet.) Zur Bekräftigung dieser Tatsache las ich aus einer Schrift der Kirche, dem Sektenbuch, vor, daß man bei den Z3 keiiie Freiheit hat. Fliegt beispielsweise einer, so darf er von niemanden mehr gegrüßt werden. Hier liegt u. a. eine der Ursachen, wenn dann die Ehen kaputtgehen, und wenn der andersgläubige Partner so etwas nicht mitmacht. Im weiteren zeigte ich den beiden ZJ-Verkündigern einiges Material, u.a. WTG-Bücher und CV-Sonderausgaben über Irrlehren. Bei der WTG-Ausgabe "Der Weg zu wahrem Glück" sagte die Schwester, die besitze sie noch nicht.
Nachdem ich noch zu verstehen gab, daß ich mich auch für
"FREIEN WACHTTURM" Holland/Südtirol interessiere, meinte die Schwester, daß
sie daraus feststellen, daß ich schon meine Entscheidung getroffen habe und sie mich in
meinem Glauben nicht beeinflussen wollen.
Von mir aus hätte ich mich noch etwas mit den beiden ZJ-Verkündigern auseinandergesetzt
und in Ruhe unterhalten, aber meine Frau, die meinen jetzigen evangelischen Glauben
toleriert, duldete es nicht. Sie hat sogar dazwischengerufen, ich solle aufhören mit der
Diskussion und die Tür zumachen. Beim Gehen rief meine Frau noch laut, so etwas müßte
man verbieten. Um meine Frau zu beruhigen, sagte ich zu ihr, "sie müssen ja
verkündigen, das ist ihnen ja selber peinlich." Nun weiß ich nicht, klingelten die
beiden ZJ-Verkündiger bei uns zufällig, oder wollte man doch mal testen. Vielleicht weil
ich sie lange nicht mehr in CV aufgeklärt habe? Wie dem auch sei.
Es gibt ein altes Sprichwort, "Ein gebranntes Kind
scheut das Feuer" so wie ich es scheue, jemals wieder ein ZG-Anhänger zu werden,
damit meine Frau so etwas nie mehr durchmachen braucht.
So wie in dem hier geschilderten Falle einer ZO-Verkündigung, welche bei meiner Ehefrau
zu einer Trotzreaktion führte, so schnell kann hierdurch auch ein Ehestreit mit
ernsthaften Folgen entstehen. Aus einem Brief von H. S. aus Hoyerswerda.
"Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry
Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6
Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos
Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera
A 372/88 V71 1466 N2