Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 219
In einem mit dem Namenskürzel D. P. (was wohl für Dieter Pape stehen soll) gezeichneten
Kommentar, welcher das sogenannte "Schuldbekenntnis" der Evang. Kirchen nach
1945 zum Anlass nimmt, findet sich in dieser CV-Ausgabe auch der Satz:
"Sie (die WTG) hat 1933 und davor unter den Christen u. a. Nichtwählen gepredigt und
damit viele Kräfte gegen Hitler lahmgelegt und somit dazu beigetragen, daß sich
"das deutsche Volk in die Hände Adolf Hitlers begab".
Diesen Vorhalt kann man in der Tat als noch berechtigt ansehen; obwohl er meines Erachtens
die Politikabstinenz der Zeugen nicht ausreichend, in allen wesentlichen Facetten
beleuchtet.
Dann aber versteigt sich Pape im gleichem Kommentar auch zu der Holzschnittsartig (ohne
ins Detail zu gehen) vorgetragenen Behauptung:
"Sie (die WTG) hat sich noch nach Hitlers "Machtergreifung" 1933 mit der
antisemitischen faschistischen Religionspolitik in Übereinstimmung erklärt und mit gegen
die Juden gehetzt und sich so an der Stabilisierung des Hitlerregimes mitschuldig gemacht
(WT-Kongreß Juni 1933 Berlin)."
Was Pape mit dieser Aussage liefert, ist lediglich eine Schlagzeile, eine üble noch dazu.
In dieser pauschalen Form von "Judenhetze" zu reden, verkennt die
Rahmenbedingungen, und dass innerhalb dieser Rahmenbedingungen, die WTG allenfalls ein
unbedeutender "Waisenknabe" und "ferner liefen" war. Für einen
Diplom-Historiker, der ja Pape laut Abschluss sein will, ein mehr als blamables
Armutszeugnis!
CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG BEGRÜNDET 1959 VON WILLY
MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR
NR. 219 GERA OKTOBER 1987