CV Jahrgangsmäßig Zusammengefasst 1990 Teil I

CV 246 - CV 251

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben

CV 246
In einem in dieser Ausgabe der CV abgedruckten Brief des Raymond Franz, findet man auch die Sätze:"Einige gewesene Zeugen lassen sich von der Überzeugung leiten, sie müßten irgendwohin gehören, um das Gefühl einer Persönlichkeit zu haben. ... Es kommt mir zu Ohren, daß verschiedene versuchen zu zeigen, daß eine Nichtzugehörigkeit zu irgendeiner Religionsgemeinschaft gleichbedeutend ist, sich außerhalb des Leibes Christi zu stellen. Das ist, meines Erachtens auch gleichbedeutend, sich der Gründe zu bedienen, welche auch die Wachtturmgesellschaft einimpft ..."
Hört, hört - den "Rufer in der Wüste" wäre mein Kommentar dazu, und die gleichzeitige Frage: "Hört ihn denn einer???"

CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

Nr. 246 GERA JANUAR 1990

"GOTTERGEBENHEIT"
WTG-Kongresse 1989
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen die WT 11-13/1989
"SEKTEN"
Bericht von Prof. Molinski
R. FRANZ AN EDWARD NEUBERG
Brief an einen polnischen Bruder
...VON DER WTG TRENNEN
Ein Leserbrief aus Wrist/Holstein
EIN MENSCHLICHES PROBLEM
ZJ suchen Ehepartner

30 JAHRE CV-ARBEIT
Die bisherige und künftige Tätigkeit
Solange die WTG-Herausforderung vor Gott und Menschen so besteht, wie bisher betrieben, wird in christlicher Verantwortung darauf weiter geantwortet werden müssen. Auf der CV-Beratung aus Anlaß der 30-jährigen Tätigkeit wurden dazu folgende Ausführungen gemacht, im Geiste des Wortes in Sprüche 24:11,12:
"Rette die, welche zum Tode geschleppt werden, und die zur Hinrichtung Wankenden, o befreie sie doch. Wolltest du sagen: Wir haben ja nichts davon gewußt, wird nicht er, der die Herzen wägt, es durchschauen und er, der deine Seele beobachtet, es wissen? Ja, er wird jedem nach seinem Tun vergelten."

DIE AUSFÜHRUNGEN:
Jeder Mensch ist normalerweise in Herz und Sinn gedrängt, in seinem Leben auch geistig tätig zu sein, denn Mensch sein heißt zugleich auch Mitmensch zu sein. Für einen Christenmenschen ist das im Gebot der Nächstenliebe formuliert. Was dann sehr unterschiedlich geschieht, den Gaben des Geistes entsprechend, die jedem gegeben sind, so gehen wir alle im Grunde von einem tiefen inneren Motiv in Herz und Sinn aus, was unsere Mission betrifft.

UNSERE BESONDERE MISSION
Gegeben ist uns nun verschieden von allen anderen Menschen und Christen, um die WTG zu wissen, und was von dort aus im Namen Gottes und Christi geschieht und betrieben wird. Wie von dorther - um im Bilde von Sprüche 24:11,12 zu bleiben - Menschen "zu Tode geschleppt werden", Generation um Generation, im Namen Gottes und Christi. Nichts veranschaulicht dieses Treiben drastischer als die Neuauflage ihrer Millionenversprechungen aus dem Jahre 1920 mit "Millionen jetzt lebender Menschen werden niemals sterben". (Erwachet 22. Mai 1989) Nachdem die Millionen von 1920 tot sind ! Da uns - wie auch immer - gegeben ist, um diese Dinge zu wissen, und wir folglich da eine geistige Stärke haben, betroffenen Mitmenschen zu helfen, Nächstenliebe zu üben, ist dies die Gabe, die unsere Mission bestimmt, vor Gott und Menschen. Und die betroffenen Mitmenschen haben ein Recht, von uns zu erwarten und auch zu fordern, ihnen zu helfen, denn wir haben davon gewußt, wie sie zum Tode geschleppt werden, millionenfach, arglos. "Wer nun weiß, daß er Gutes tun soll, und es doch nicht tut, dem ist es Sünde." (Jakobus 4:17)
Jeder von uns kann sicher dieses Schriftwort unterschreiben. Dies zu unseren christlichen Beweggründen.

WIE BLICKEN WIR NACH VORN?
Unser Blick sollte sich an diesem Tage natürlich nach vorn richten, auf das, was ansteht. Die Herausforderung, vor der wir stehen, dürfte größer sein als je zuvor. Es gibt nichts, was die WTG nicht anpackt, um auch die nächste Generation "zum Tode zu schleppen", bis auch sie wieder "vergangen" ist. Natürlich muß man sich da auf das Wesentliche konzentrieren. Aber das haben wir inzwischen gelernt.
Die Herausforderungen der WTG sind so bunt und farbig, wie knallhart und direkt. Eine perfekte Demagogie, denn nichts von allem, was sie anspricht, will sie ja von den angesprochenen Menschen gelöst sehen, im Gegenteil. Unsere künftige Tätigkeit muß also offensichtlich von dem bestimmt werden, was die WTG da aufwirft. Einerseits natürlich nur. Wir müssen uns aber auch konstruktive im Glauben aufbauende Gedanken machen für die Betroffenen.

Wir sehen, wo die WTG die Mitmenschen anpackt: Bei all ihren Problemen! Darum müssen wir fragen;
Können wir unsere Mission erfüllen, die Betroffenen zu erreichen, wenn wir auf diese Probleme nicht eingehen? Einiges konkret;
Können wir der Frage der Lösung der Probleme der Menschheit ausweichen? Was irdisch zu tun ist für Christen? Wie weit für soziale Gerechtigkeit mitzusorgen ist?
Können wir die gewaltige kirchenfeindliche WTG-Kampagne mit "Hure Babylon" ignorieren? Wie behandeln wir das?
Können wir zur Vernichtung aller anderen Menschen um ihres anderen Glaubens willen schweigen?
Können wir übergehen, wenn die WTG anleitet, nichts zu tun, um die Verhältnisse zu verbessern?
Können wir zu den WTG-Feindbildern von Kirchen, Gesellschaft, Staaten und Regierungen schweigen?
Können wir übergehen, wenn die WTG allen menschlichen Kampf gegen Krieg und für Frieden verteufelt?
Muß dies alles nicht auch Inhalt des Niederreißens der WTG-Demagogie, des Weggeleites sein?
Es muß eine praktische Wegweisung im Glauben gegeben werden. Etwas, das zu dieser WTG-Demagogie eine echte Alternative darstellt, im täglichen Leben anzuwenden. Denn Christsein heißt christlich leben. Da wir mit unseren Aufgaben wachsen, werden wir auch für die anstehenden WTG-Herausforderungen die Antworten finden.

CV VON AUSSEN GESEHEN
Daß wir bisher den Finger in den wunden Stellen der WTG hatten, konnten wir aus ihren Reaktionen ablesen, wo es heißt:
"... sei daher in deinem Herzen fest entschlossen, niemals mit dem Gift in Berührung zu kommen, das Abtrünnige dir anbieten wollen. Halte dich an das weise, aber auch nachdrückliche Gebot Jehovas, diejenigen ganz und gar zu meiden, die dich betrügen und irreführen und auf die Wege des Todes lenken wollen. Wenn wir Jehova, unseren Gott, mit unserem ganzen Herzen, unserer ganzen Seele und unserem ganzen Sinn lieben und unseren Nächsten wie uns selbst, wird kein Raum freibleiben, in den Gedanken der Abtrünnigkeit eindringen können. Wir werden dem Teufel nicht Raum geben und nicht den Wunsch haben, uns anderswo umzusehen. Wir werden uns nicht durch eine trügerische Lehre schnell in unserem vernünftigen Denken erschüttern lassen". (WT 15.3.86, S.20)

CV Wege des Todes?
Ist es nicht die WTG, die jetzt wieder Millionen "in den Tod schleppt" wie 1920? Die WTG verfolgt sehr genau, was wir und kritisch über sie sagen, wer etwas von uns aufgreift. Wir sehen dies auch aus einem Antwortbrief des WTG-Zweigbüros in Selters an eine Anfragerin aus Düsseldorf, worin die WTG schreibt:
"... Auch Ihr Brief vom 13. Januar enthält Formulierungen, wie sie in der tendenziösen Literatur unserer Gegner üblich sind. Aus diesem Grund gehen wir kurz darauf ein" (EC 31. Januar 1986). Wie man CV aber auch andererseits einschätzt, läßt folgendes aus einem Bericht der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen in Stuttgart erkennen:

"Die Monatsschrift der Studiengruppe, ebenfalls mit der Bezeichnung christliche Verantwortung (bekannt unter CV) steht jetzt im zwanzigsten Erscheinungsjahr. Sie wird auch in kirchlichen Kreisen als wichtigste Informationsquelle über die Zeugen Jehovas bezeichnet ..." (MD EZW 3/1989)
Wir sind also auch für die anderen Christen sehr hilfreich. Auch dies ist für uns eine Aufgabe. Sie können dies von uns, da wir wie kein anderer aus Erfahrung um die Dinge wissen, zu Recht erwarten. Es ist unser aller Gebet und Bitte, weiter die Kraft des Glaubens zu haben, das mögliche auch fortan zu tun, soweit wir um die Dinge wissen.

DIE WTG-KONGRESSE 1989 "GOTTERGEBENHEIT"
FÜR DIE WTG EIN RELATIVER ERFOLG
Nach der Auswirkung auf die überwältigende Mehrheit der Teilnehmer waren die Kongresse ein großer Erfolg. Rein äußerlich hat es überall eine den jeweiligen Bedingungen angemessene gute und saubere Organisation und Verhaltensweisen gegeben. Was Kongresse betrifft, so darf man nicht verkennen, daß die WTG große Möglichkeiten hat, unter ihren ZJ eine große Opferbereitschaft zu entwickeln, vor allem im Angesicht der Öffentlichkeit, die überall ja auch beeindruckt werden soll. Man schläft auf Stroh in Massenquartieren und kommt 8 Stunden ohne Essen aus nur mit ein paar Schluck zu trinken, wenn es sein muß. Natürlich ist das in den reicheren Ländern etwas anders. Da gibt es schon oft übles Rangeln um die besten Hotelzimmer. Auch vom Inhalt her waren diese Kongresse für die überwältigende Mehrheit der Teilnehmer ein Erfolg. Die Hauptthematik, religiöse und moralische Auferbauung und Festigung der Gemeinschaft im Blick auf Familie, Jugend, Ehe, Erziehung, Sittlichkeit und Treue, auch Treue zur WTG-Organisation. Unterschiedliche Ansichten gab es unter Teilnehmern, besonders über die 1989-Kampagne speziell gegen, die Katholische Kirche mit den "Huren"-WTs Nr. 7-10, 1989. Manche fühlten sich förmlich abgestoßen. Aber das war nur ein Randthema.

DER WIRKLICHE SINN DER KONGRESSE
Die Beantwortung dieser Frage ergibt sich ebenfalls aus dem gewählten religiösen Moralprogramm, Moral als Beweis von Gottergebenheit. Es genügt nicht, festzustellen, daß die WTG 1989 hauptsächlich ein Moralprogramm gewählt hat. Man muß fragen, warum sie das tat. Natürlich auch, um in der Öffentlichkeit an Ansehen zu gewinnen, und auch, um in den Verbotsländern wieder "zu Stuhle" zu kommen.
Natürlich konnte sie im Blick auf solche Länder kein besseres Thema wählen als ordentlicher Lebenswandel, Sittlichkeit, Erziehung, Familie usw. Wer wollte widersprechen, daß so etwas in allen Ländern nötig ist, vorneweg in den USA selbst. Für Länder, wo die WTG wieder "zu Stuhle" kommen will, konnte sie in der Tat keinen besseren "Einstieg" versuchen.

Objektiv, von der Absicht der WTG her, ist das alles jedoch ein riesiges Täuschungsmanöver gewesen, auf das man hereinfallen soll, um etwas anderes jetzt zu verdrängen und zu übersehen. Denn die WTG ist doch vor über 100 Jahren nicht angetreten zur Hebung von Sittlichkeit und Moral der Öffentlichkeit, der Menschheit! Nebenbei, Sittlichkeit und Moral lehren auch andere Kirchen und Religionsgemeinschaften in hervorragender Weise Aber der Hintersinn dieser WTG-Kongreßthematik 1989 ist ein ganz anderer. Der WTG steht nämlich jetzt etwas ganz anderes ins Haus. Ein erneuter Zusammenbruch ihres eigentlichen Daseinszweckes, den sie auf ihre Fahne geschrieben hat, mit dem sie ihr Werk zusammenhält und Generation um Generation vorwärtsbewegt! - Der WTG steht in diesem Jahrzehnt, in dessen Mitte wir uns befinden, ein Kollaps ihrer gesamten bisher tragenden und zusammenhaltenden Endzeitweltanschauung ins Haus! Davon muß abgelenkt werden! Über diese Krise will sie hinweg! Und darum dieses "begeisternde" Kongreßthema 1989!

Auch die jetzt aktivierte Kirchenfeindschaft dient der Ablenkung von der inneren Krise. Man will die nun offenbar werdende Katastrophe der bisherigen Endzeitweltanschauung aus den Köpfen verdrängen. Mit den einzelnen Kongreßthemen für die Angereisten soll von dieser existentiellen Krise abgelenkt werden. Das darf man nicht aus dem Auge verlieren. Der Sinn der weltweiten Tätigkeit ist doch keineswegs, die Welt moralisch zu verbessern. Diese moralische WTG-Offensive ist allenfalls Mittel zum Zweck. Und der Zweck ist die Endzeitverkündigung, die nun ins wanken gerät, und das ZJ-Aussteigertum.

DIE KRISE, VON DER ABGELENKT WIRD
Wir sagten, 1914 ist die WTG am Ende ihrer 1914-Endzeit. Um dies nicht verdrängen zu lassen, muß das jetzt wieder und wieder vor Augen geführt werden. Es sind nur wenige Jahre noch, bis auch diese WTG-Lehre auf dem Müllhaufen liegt und eine weitere Generation getäuscht ins Grab sinkt.

Hier ist die letzte WTG-Einlassung dazu:
"Wie lange werden diese 'letzten Tage; dauern? ... Die Generation von 1914, das heißt die jetzt 'mmer kleiner werdende Zahl derer, die den Beginn dieser Bedrängnisse erlebten, wird noch am Leben sein, wenn Gottes Krieg von Harmagedon ausbricht. Die Dauer der 'letzten Tage' ist somit auf die eine Generation beschränkt, die im Jahre 1914 schon am Leben war. Diese Generation von Augenzeugen ist nun bereits im fortgeschrittenen Alter in den 70er oder 80er Jahren. Demnach muß der Ausbruch das Krieges von Harmagedon gefährlich nahe sein." -
(WTG-Broschüre "Von Kurukshetra nach Harmagedon" Abs. 21, Seite 15, dt. 1987) Was heißt das?

Die WTG hat hier das Kunststück fertiggebracht, die Zeit einer Generation von bisher 30-40 Jahren unter Mißbrauch von Psalm 90:10 auf die doppelte Länge 70-80 Jahre auszudehnen. Aber in Psalm 90:10 ist nicht von einer Generation die Rede, wenn dort von 70-80 Jahren gesprochen wird, sondern von der Lebensdauer eines Menschen. So hat man Psalm 90:10 sozusagen als den jetzt "letzten Strohhalm" ergriffen, um die Arglosen noch ein bißchen weiter hinzuhalten und zu beruhigen. So werden sie dann als wirklich nur noch "kleine Zahl" kurzfristig "vergehen", ohne vorher noch gegen ihre Täuschung aufzustehen. Mag es dann in ihren Köpfen und Herzen zusammenbrechen, was sie seit 1914 geglaubt haben. Es hat keine Auswirkung mehr. Die WTG kann das verkraften, kann dann über sie hinweggehen wie über die Generationen vor ihnen. Die jüngeren Verkündigermassen sind fasziniert von dem "moralischen Halt", der ihnen jetzt in den Vordergrund gerückt wird, den sie anbieten sollen, der ihnen natürlich auch selbst, in der Familie etwa, helfen und nützlich sein kann. Doch die Schrift warnt: "Mancher Weg erscheint einem Menschen gerade (oder der rechte), aber das Ende davon sind Wege des Todes" (Sprüche 14:12). Der 1914-Endzeit-weg der WTG ist ein solcher Weg in den Tod für alle, die ihn gegangen sind und noch gehen! sie müssen alle enttäuscht und getäuscht im Tode vergehen. Diese furchtbare Glaubenskatastrophe soll jetzt in moralischer Euphorie überspielt werden. Das ist zweifellos der eigentliche und tiefere Sinn, auch der WTG-Kongresse 1989.
-D.P.-

DER WACHTTURM
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
APG 17:11
Warum
einen Gott
der Liebe
Fürchten?
Wachtturm Nr. 11/1989

WARUM GOTT, NICHT ABER MENSCHEN FÜRCHTEN?
Hier wird eine Frage angesprochen, die sich für einen Christen eigentlich von selbst beantwortet, so wird denn auch nichts Neues berichtet, nur Allbekanntes. Drei Punkte möchte ich dennoch herausgreifen. Vielleicht, daß sie den einen oder anderen doch bewegen, die WTG-Literatur nicht nur zu lesen, sondern auch darüber nachzusinnen, was der sogenannte "treue und verständige Sklave" ihm da als "geistige speise vom Tisch des Herrn" (?) vorsetzt, ja zumutet.

Da ist einmal der zumindest leichtfertige
Umgang mit der Bibel.
Der Wachtturm schreibt (Seite 5):
"Auch Jona geriet in die Schlinge der Menschenfurcht." Doch lassen wir die Bibel selbst sprechen:
"Und das Wort Jehovas begann an Jona...: "Mache dich auf, geh nach Ninive, der großen Stadt, und ruf wider sie aus, daß ihre Schlechtigkeit vor mich heraufgekommen ist." Und Jona machte sich dann auf und enteilte nach Tarschisch, vom Angesicht Jehovas hinweg; ..." (Jona 1,1-3, NW) Von Menschenfurcht ist hier nicht die Rede! Eher müßte man wohl von Ungehorsam, dem göttlichen Auftrag gegenüber, reden. Über die Ursachen dieses Ungehorsams könnte man spekulieren, doch steht eines fest: Die Niniviten mögen durchaus ein grausames und gewalttätiges Volk gewesen sein, in den Tagen Jonas waren sie es mit Sicherheit nicht, das beweist ihre Reaktion auf Jonas dann doch noch gehaltene Bußpredigt. (Jona Kap. 3)

Etwas anders liegen die Dinge auf Seite 6, Unter der Überschrift "Wen fürchtest du" wird von jungen Leuten berichtet, die sich in der Schule am Unrechttun beteiligen und sogar vor Drogen nicht zurückschrecken. Nicht weil sie Freude daran hätten, sondern aus Furcht vor der Reaktion der Klassenmehrheit, wenn sie sich anders verhielten. Aber auch von Erwachsenen wird berichtet, daß sie sich unter Druck gesetzt fühlen könnten und aus Furcht, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, sich dazu verleiten lassen falsche Angaben auf einer Rechnung oder einem Steuerformular zu machen. Der Wachtturm zeigt den Ausweg aus diesem scheinbaren Dilemma: Eine gesunde Gottesfurcht, Liebe zu Gott und Achtung vor seinen Geboten wird sie davor bewahren, sich von Menschenfurcht lahmen zu lassen und Dinge zu tun, die Gottes Wort verbietet. Weiter heißt es dann wörtlich: "Außerdem sollte er aufgrund "seines Glaubens an Gott sicher sein, daß dieser ihm ungeachtet des Ausgangs helfen wird, wenn er in Übereinstimmung mit seinem biblisch geschulten Gewissen handelt."

Ein sehr guter Rat, finde ich, und ich kann ihn guten Gewissens noch unterstreichen, ist er doch biblisch fest begründet. Und doch kam ich ins grübeln; ist die WTG für die Zeugen Jehovas nicht auch .so etwas wie ein Arbeitgeber? verlangt sie von denen, die ihr vertrauen, nicht auch oft genug Dinge zu tun, die Gottes Wort verbietet? zum Beispiel lügen - als theokratische Kriegslist bemäntelt -, wenn es nur der WTG nützt: Geldschmuggel; Verdrehung und gezielte Falschanwendung biblischer Aussagen (2. Joh. 9-11; Joh. 17,3) usw. ... Kannst du, der du heute noch ein zeuge Jehovas bist, nicht verstehen, daß so viele deiner ehemaligen Brüder aufgrund eines bedrängten Gewissens diesem "Arbeitgeber" gekündigt haben, um nun als freie Mitarbeiter unserem Herrn Jesus zu dienen? Nun zum Punkt drei auf Seite 7. Hier wird u.a. von furchtlosen Christen berichtet, die es im letzten Weltkrieg vorzogen, lieber in den Konzentrationslagern zu leiden und zu sterben als Dinge zu tun, die Gott mißfielen. Wörtlich liest man dann weiter: "Welch eine machtvolle Kraft die Gottesfurcht doch ist ."

Diese Kraft der Gottesfurcht hatte die Leitende Körperschaft, mit N. H. Knorr an der Spitze, offensichtlich nicht, als in den Jahren 1940/43 die Schließung des Zweigbüros in der Schweiz drohte. Statt glaubensvoll auf Gottes Führung zu vertrauen, nahmen sie es selbst in die Hand, ihr leckgeschlagenes Schiff zu retten. Während in Nazi-Deutschland Hunderte ZJ ihre Wehrdienstverweigerung mit dem Leben bezahlten, wurden nun die Schweizer Brüder angehalten, ihren Dienst in der Schweizer Armee - ZUM NUTZEN DER WACHTTURM-GESELLSCHAFT - zu verrichten!
("Trost", Bern, 1. Oktober 1943)
-R.I.H.

WERDEN WIR SIE JEMALS WIEDERSEHEN?
Wachtturm Nr. 12/1989
Eine christliche Zeitschrift sollte ein hohes sittliches und geistiges Niveau haben, das erwartet man mit Recht von ihr, aber vor mir liegt ein Wachtturm der WTG und befriedigt mich keinesfalls. Nichts gegen das Vermitteln einer Auferstehungshoffnung auf biblischer Grundlage und gegen das Anspornen zu ordentlichem Benehmen, wenn man ein Zeuge Jehovas sein will, aber wenn ich da auf Seite 15 lese, daß mehr als 1000 Zeugen Jehovas am 19.9.1988 zum Rathaus in Manhattan kamen, um einen Bauantrag zu unterstützen - wie es so schön heißt, was aber in Wirklichkeit eine von der WTG organisierte Demonstration war - bekomme ich Zweifel an der Aufrichtigkeit der Wachtturmschreiber. Man kann nicht gleichzeitig von Demut und Demonstration schreiben und Anhänger der WTG dazu anhalten, wie es hier geschehen ist, und dann noch behaupten, nur Zeugen Jehovas sind die einzigen wahren Nachfolger Jesu Christi.

Wahrscheinlich haben einige in der Weltzentrale der Zeugen Jehovas in Brooklyn ihr eigenes Verständnis von den Worten des Apostel Paulus an die Philipper "betragt euch auf eine Weise, die der guten Botschaft würdig ist", denn sie meinen, es sei richtig, für den Bau von Häusern vor Behörden zu demonstrieren! Ich kann beim besten Willen nicht der gleichen Meinung sein, wenn ich gleichzeitig ein Evangeliumsverkündiger sein will. Denn was ist schon ein Königreichssaal, daß man für Genehmigungen zum Bau demonstrieren soll? Auf Seite 16 schreibt man aber in Abs. 5: "Der Königreichssaal ist unsere Anbetungsstätte. Wir halten uns dort auf Einladung Jehovas und seines Sohnes Jesus Christus auf."

Da frag ich mich bloß, wieso beurteilt die WTG die Anbetungsstätten der übrigen Christenheit so ganz anders als ihre eigenen! Mißt sie mit zweierlei Maß? Und Seite 24 liefert einen besonderen Beweis von Wachtturnverworrenheit, lesen wir da doch wörtlich: "... und so sagte einer von ihnen zu den Verantwortlichen; 'Nehmen Sie bitte zur Kenntnis, daß Sie mit Jehova Probleme bekommen werden." Dies geschah nicht in Manhattan, sondern in Venezuela und, so unglaublich es auch klingen mag, es geschah ein Wunder, dieser Zauberspruch hatte gewirkt! In Manhattan hatte die Demonstration nicht gewirkt, die Genehmigung wurde nicht erteilt. Aber vielleicht lag es auch daran, daß man bei der Demonstration nicht auf Spruchbändern diesen Zauberspruch hochhielt. Vielleicht hätten sich die zuständigen Beamten im Rathaus einschüchtern lassen, denn wer möchte schon mit Jehova Probleme bekommen?
Also, man sieht, obwohl die WTG von der Welt schon vieles gelernt hat, könnte sie noch manches dazulernen. - Hoffentlich tut sie es aber nicht!
-J. M.-

Abrahams GLAUBE
Was nützt er dir?
Wachtturm Nr. 13/1989
ABRAHAMS GLAUBE, WAS NÜTZT ER DIR?

Es stimmt, Abraham ist eine große biblische Gestalt, und er spielt nicht nur im christlichen, sondern auch im islamischen und jüdischen Glauben eine Rolle. Allerdings sagt der WT dies nicht, um dem Frieden und dar Verständigung zwischen diesen Religionen zu dienen. Wenn dann auf S; 3 gesagt wird, "wenn Abraham ein wahrer Prophet war, können alle auf Segen hoffen" (l. Mose 12:3), dann ist schon eingangs die Täuschung perfekt. Predigt die WTG doch genau das Gegenteil von Segen für alle. "Das vollständige Ende der religionsfeindlichen Nationen" (S.24, Abs. 3). Was eine weitere Unwahrheit enthält. Nach Angaben des US-Gallup-lnstituts sind ca. 80% der Erdbevölkerung Angehörige einer Religion, also keineswegs religionsfeindlich ! So beginnt der WT schon mit Verleumdungen aller anderen Menschen! Allein deswegen müßte man diesen WT schon beiseitelegen. Aber sehen wir weiter:

Da wird doch auf S. 4 kritischen Theologen entgegengehalten: "Zur Beschämung der Theologen der Christenheit müssen sie sich jetzt von Atheisten sagen lassen, daß die Bibelkritik zu weit gegangen ist" und der WT zitiert dazu die "Große sowjetische Enzyklopädie"! solches "prosowjetische" WTG-Vorgehen gegen Kirchen und andere Relgionen mehrt sich in jüngster Zeit. Wer soll hier getauscht werden? Und wem soll das schmeicheln, wenn der WT (S.23 Abs. 2) sagt: "In Kürze wird Jehova Gott es den politischen Führern der Welt ins Herz geben, sie (die 'große Hure', die Religion) zu vernichten"?

Die UNO kann das aufgrund ihrer Menschenrechtssatzung, die die Religionsfreiheit beinhaltet, nicht tun. So spekuliert die WTG hier auf die "politischen Führer" der sozialistischen Länder als Atheisten und somit Religionsfeinde. Aber die gehören auch zu den UN und entwickeln entgegen den WTG-Spekulationen eins Bündnispolitik mit den Gläubigen ihrer Nationen.
Wer die "göttlichen Lichter", der WTG über den "Sturz der Hure" überblickt von Bd. 7 Schriftstudien 1917 über "Licht" von 1930, "Babylon die Große" von 1965 bis "Offenbarung" 1988, der faßt sich an den Kopf ob solcher politischen Bibeldeutungen! Und nun wird wieder in eine unbestimmte Zukunft verschoben:

"Bevor jedoch diese Segnungen Wirklichkeit werden, müssen noch bedeutende Ereignisse eintreten, wie in dem folgenden Artikel gezeigt wird" (S.23. Abs. 23). Damit ist, wie schon erwähnt, die Vernichtung der Religionen durch die besagten "politischen Führer" gemeint. Wozu ansonsten Abraham hier dienen soll unter Hinweis auf seinen Glaubensgehorsam ist offenkundig:
"einen ähnlichen Glauben", haben, um damit der WT-Organisation in Wort und Tat, mit Zeit und Geld zu dienen (s.19, Abs. 7), sich "am Predigen", unter der WTG heute beteiligen (S. 20, Abs. 9),
"als Fremdling" immer weiter Ausharren" (S.21, Abs. 14),
wie Abraham auch "schmerzhafte Auswirkungen" bejahen und ertragen (S.21, Abs. 15), ja selbst den Tod im WT-Dienst hinzunehmen (S.22, Abs. 19, Isaak-Opferung).

Der Gipfel dieser Ausgabe ist ohne Zweifel, den Millionenschwindel von 1920 einzuschieben, "Millionen jetzt Lebender werden niemals sterben" (Broschüre 1920), indem das gleiche jetzt wieder gepredigt wird, "Millionen heute Lebender" würden usw.! (S.23, Überschrift)
Wenn wir eingangs immer sagen, "edler gesinnt sein und prüfen", so hat auch dieser WT wieder erwiesen; "Mit glatten Worten täuschen sie die Herzen der Arglosen"! (Römer 16:18)
-D.P.-

"WIE SOLLEN CHRISTEN SEKTENNANGEHÖRIGEN BEGEGNEN"
Was trifft auf die Zeugen Jehovas zu?
Erstaunlich groß ist die Zahl der Sekten. Ziele, Aussagen, Organisationsfragen und Erscheinungsbilder sind sehr verschieden. Seit einigen Jahren werden wir immer mit neuen religiösen Bewegungen konfrontiert, die man polemisierend gern als Jugendreligionen oder destruktive Kulte bezeichnet. So kommt es, daß man - wenn man einheitlich von Sekten redet - damit sehr unterschiedliche weltanschaulich und religiös organisierte Minderheiten meint, die sich aber im Interesse der Wahrung ihrer Identität deutlich von anderen Gruppierungen abgrenzen.

Der Eindruck, den ich aufgrund meiner subjektiven Erfahrungen und persönlichen Begegnungen sowie aus einer gewissen Kenntnis vorhandener Literatur gewinne, ist, daß Sekten bei uns hauptsächlich entstehen, weil es in den etablierten Kirchen Defizite hinsichtlich der religiös orientierten Lebenshilfe gibt. Diese betreffen vor allem Fragen des Umgangs mit bestimmten gesellschaftlichen und individuellen Entwicklungen. Offensichtlich werden - durch diese Defizite - Menschen in der Kirche mehr oder weniger heimatlos und suchen anderswo Antwort auf Fragen und .Probleme, unter denen sie leiden. Charismatische Sektenführer haben ein Gespür für solche Defizite, sie greifen Probleme auf, von denen bestimmte Minderheiten betroffen sind, und sie geben Antworten, die zunächst einleuchtend erscheinen. Doch bei kritischer Betrachtung stellt sich dann doch heraus, daß diese Antworten in beträchtlichem Ausmaße wirklichkeitsfremd sind. Denn die gesamte Wirklichkeit wird durch seine Brille gesehen, mit der die Sekte das von ihr angeschnittene Problem anzugehen versucht. Dadurch wird zwar auf das jeweils besonders angesprochene Problem ein grelles Licht geworfen, die Gesamtwirklichkeit aber wird verkürzt wahrgenommen, und im Zusammenhang damit wird auch das spezielle Anliegen oft verzerrt.

Jede Sekte ist für die Angehörigen zunächst eine Hilfe zur Bewältigung ihrer besonderen Lebensprobleme und eine Herausforderung zu persönlichem Engagement im Sinne der Sekte. Daher ist auch zu erklären, daß sich viele in der verschiedenen Weise religiös bewegte und gleichzeitig enttäuschte Menschen von bestimmten Sekten besonders angezogen fühlen. Bekanntlich finden sich darunter zahlreiche strebsame junge Leute, aber auch bereits beruflich und privat etablierte Menschen, deren Erwartungen sich nicht in der von ihnen erhofften Weise erfüllt haben. Der schnelle kulturelle Wandel und Umbruch bei uns hat zweifellos zu einer zum Teil tiefgreifenden Entwurzelung zahlreicher Menschen geführt. Dieses Vakuum nutzen die Sekten und bieten den Menschen neue Erklärungsmuster (Paradigmen) zur Erschliessung der Wirklichkeit an, und zwar solche, die einfacher und geschlossener sind als die komplexen und offenen Erklärungsmuster der Kirchen. Nicht selten erleben Sektenangehörige dabei, daß ihnen ihre Sekte besser hilft, echt religiöse Erfahrungen zu machen, sich selbst und unsere Wirklichkeit zu verstehen und damit richtig umzugehen. Diese harte Kritik schließt nicht aus, daß man meines Erachtens gegen wirkliche Mißbräuche der Religions- und Gewissensfreiheit bei den Sekten und in der Kirche so entschieden vorgehen soll, wie es dem Erhalt der Religions- und Gewissensfreiheit dient. Indem man gegen Mißbräuche vorgeht, muß man aber den gleichen Maßstab für alle anlegen, bei den Kirchen ebenso wie bei den Sekten. Dann wird man schnell sehen, daß gerade tief religiöse Menschen allen Anlaß zu mehr religiöser Toleranz haben.

Sind Sekten also ungefährlich?
Keineswegs. Religion ist immer höchst "gefährlich", weil sie die Menschen zu einem mit der bloßen Vernunft nicht einholbaren Verständnis der Wirklichkeit und zu einer entsprechenden Lebensgestaltung einlädt. Und verfälschte Religion ist immer destruktiv, weil sie zu einem vernunftwidrigen Verhalten veranlaßt. Dementsprechend ist eine Sekte um so gefährlicher, je wirklichkeitsfremder sie ist, vorausgesetzt, daß sie trotzdem auf bestimmte Menschen eine große Anziehungskraft ausübt. So üben anscheinend bestimmte Formen des Okkultismus auf einige Jugendliche, die sich dadurch ängstigen lassen, einen gefährlichen Einfluß aus.

Für die Kirche sind solche Sekten eine beachtliche Gefahr, die ihr gutwillige und wertvolle Kräfte verlorengehen lassen, auf die die Kirche zu ihrer Erneuerung und zur angemessenen Lösung der Zukunftsaufgaben dringend angewiesen ist.
Für die Gesellschaft aber sind Sekten eine Gefahr, soweit sie offensichtlich vernunftwidrige Verhaltensweisen fördern. Sekten sind zudem für die Sektenangehörigen eine Gefahr, sofern sie diesen stark vereinfachte und verengte Problembeurteilungs- und Lösungshilfen anbieten, die möglichst weitgehend gegenüber vernünftiger Kritik immunisiert werden.

Viele Sektenangehörige werden dadurch an einem Reifungsprozeß gehindert, dessen sie dringend bedürfen und der für sie bei angemessener Hilfe möglich wäre. Sie verharren statt dessen in ideologisch bedingter Borniertheit.
Eine Gefahr sind Sekten für viele schließlich auch, wenn pseudoreligiöse Ausbeuter sie mißbrauchen, um verwerfliche weltliche Ziele zu erreichen.
Fazit: Sekten verweisen uns auf ein wichtiges und schwieriges Missionsfeld, das sich unmittelbar vor unserer Tür und sogar innerhalb unseres eigenen Hauses befindet.
Sind die Christen auf diese Mission genügend vorbereitet? ...
(Bericht über "Sekten", Prof. W. Molinski).

EMPFEHLENSWERTES
BEFREITE ZEUGEN JEHOVAS ERZÄHLEN
Unter dem Titel "Aus der Enge in den weiten Raum" erzählen folgende ehemaligen Zeugen unter der WTG über ihre Befreiung aus der WT-Organisation:
RAINER REF "Vom Untertanengeist zur Freiheit eines Christenmenschen". -
INGRID DAHN "Ich hatte endgültig genug von der Wachtturm-Religion" -
GERNHARD UND IRENE BÖHM "Entronnen nach 31 Jahren Dienst als Zeuge Jehovas" -
HANS-JOACHIM RUNNE "Einmal zu Jehovas Zeugen und zurück".
In: "BRÜCKE ZUM MENSCHEN",
Bruderdienst-Missionsverlag e.V., Itzehoe

RAYMOND FRANZ AN EDWARD NEUBERG
Teuer Bruder!
Ich schätze sehr Deinen letzten Brief.
In Sachen des Filmes über Zeugen Jehovas schreib an L. Ch. in USA - die Adresse kennst Du ja. Du bittest um Adressen anderer Organisationen gewesener Zeugen Jehovas. In verschiedenen Ländern bestehen viele Aktivitäten ehemaliger Zeugen. Unterschiedliche Leute verließen die Wachtturmgesellschaft aus ganz unterschiedlichen Gründen. Manche unter ihnen machten wie ein Pendel eine plötzliche Kehrtwendung in Richtung Orthodoxie, und in einer bedauernswerten Tätigkeit manifestieren sie den gleichen Dogmatismus, welcher typisch ist der Wachtturmgesellschaft. Deshalb gebe ich eher Einzelpersonen Unterstützung als einer Bewegung oder Gruppe.

Einige gewesene Zeugen lassen sich von der Überzeugung leiten, sie müßten irgendwo hingehören, um das Gefühl einer Persönlichkeit zu haben. Von mir selbst redend, kann ich nur bestätigen, daß ich mich jetzt wirklich frei und ungezwungen in meinen Kontakten zu Menschen verschiedener Glaubensbekenntnisse fühle. Wenn ich so das Verhalten gewesener Zeugen beobachte, wie sich versuchen sich wieder an eine von hunderten Religionen zu binden, empfinde ich nicht das Bedürfnis mich auch irgendeinem Religionssystem zu unterwerfen. Solch ein Unterwerfen schafft, zumindest bis zu einem gewissen Grade, eine Trennlinie zwischen Menschen, weil man von Natur aus geneigt ist, zu Gunsten des eigenen Systems bzw. der Religion zu wirken, zu Ungunsten anderer.

Ich ziehe es vor, frei zu bleiben von solchen Pflichte und ihrer mehr oder weniger versklavenden Folgen. Es scheint mir, daß ich auf diese Art zu allen Menschen eine gute Beziehung haben kann, ohne das Gefühl der Trennung zu empfinden, welches entsteht, wenn man sich mit gegebenen Religionen verbindet, obwohl man deren Folgen möglichst gering halten möchte. Es kommt mir zu Ohren, daß verschiedene versuchen zu zeigen, daß eine Nichtzugehörigkeit zu irgendeiner Religionsgemeinschaft gleichbedeutend ist, sich außerhalb des Leibes Christi zu stellen. Das ist, meines Erachtens auch gleichbedeutend, sich der Gründe zu bedienen, welche auch die Wachtturmgesellschaft einimpft, daß eine Beziehung zu Gott und Christus nur durch Mitgliedschaft in einem System oder einer Organisation möglich ist. Für mich besteht aber kein Zweifel, daß ein Mensch schon dann ein Teil des Leibes Christi wird und sich mit ihm vereint, wenn er ihn im Glauben an seinen Erlöser annimmt und als sein Haupt anerkennt. Auf diese Weise fühle ich mich verbrüdert mit allen, die einer Beweis solchen Glaubens ablegen, ich bin sicher, daß in jeder Glaubensgemeinschaft ein bestimmter Prozentsatz solcher Treuen vorzufinden ist. Ein großer Teil solcher existiert auch ohne zur genannten Kategorie zu gehören. Spreu mit Weizen vermengt ist in allen verschiedenen Religionssystemen vorzufinden und leider ist selten die Spreu in der Minderheit. Unsere persönliche Verbrüderung mit bestimmten Leuten - ich muß es zugeben - ist nicht groß, wenn es um die Zahl geht, aber diese geringe Zahl befriedigt uns außerordentlich. Hier im Gebiet von Atlanta knüpften wir Kontakte mit einer Anzahl von Menschen, welche wir vorher nie gekannt hatten und ich bin beeindruckt von Persönlichkeiten inmitten vieler derer, die die Organisation verlassen haben. Und doch kann man sagen, daß es klar ist, daß ein verlassen der Organisation aus der Erkenntnis heraus, daß sie falsch ist, noch keine Verbesserung bringt,. Entscheidend ist der ausschlaggebende Grund, warum es zum Bruch mit der Organisation kam. so ein Wechsel hat größere Wahrscheinlichkeit des Erfolges, um durch Erfahrung Menschen zu helfen. Es bedeutet nicht nur die negativen Seiten zu sehen wie Fehler, wenig wehrhaft christlichen Geist und übermäßig aufgebauschte grundlegende Glaubenselemente, sondern statt dessen erkennen das, was eher verbindet; es bedeutet bemüht zu sein, sich von der Nähe und der beispielgebenden Menschenliebe und Erbarmen des Sohnes Gottes und seines Umgangs mit Menschen, leiten zu lassen. Höher zu stellen ist eine Frömmigkeit, die sich spontan aus einem Herzen ergibt, das gelenkt wird durch eine Moral, welche durch die Liebe zum Mitmenschen diktiert wird, als durch unzählige Vorschriften und Regeln. Nach meiner Überzeugung muß eine tiefe Wertschätzung für eine wahrhaft persönliche Beziehung zu Gott und seinem Sohne bestehen, ohne die man in einer Art Leere sich befände und ziellos treiben würde. Wir müssen uns dessen bewußt sein, daß ohne Freiheit des Handelns, gestützt auf Gewissen und Intellekt, niemals eine wahrhaft persönliche Überzeugung vorhanden sein kann.

Ich gebe Dir Adressen von Brüdern in ändern Ländern, von denen ich weiß, daß sie sich von einem gesunden ausgeglichenen Geist lenken lassen. Keiner von ihnen gehört einer Organisation an wie auch ich keiner angehöre. Ich gebe die Adressen solcher, mit denen auch ich Briefkontakt habe. Ich schätze Dein Interesse und das Interesse anderer an der Übersetzung ins Polnische von "Krise des Gewissens", wie ich schon schrieb, besteht schon Übereinkunft in dieser Sache, wärest Du bereit, nach Beendigung der Übersetzung eine Korrektur derselben vorzunehmen. Denn solche, die nie Zeugen gewesen sind, wissen nicht immer wie sie sich auszudrücken haben, um im Einklang mit dem Denken und den Gefühlen von zeugen zu sein. Es wäre mir sehr lieb, eine Antwort von Dir in dieser Sache zu erhalten, ich wäre sehr erfreut, würdest Du mir weitere Einzelheiten über Veröffentlichungen in Polen berichten. Nochmals danke ich Dir für Deinen Brief. Sei unserer besten Wünsche sicher und des Gebets für Dich und die anderen an Deiner Seite. Es grüßen
Ray und Cynthia
übersetzt aus;
Biuletyn Biura Informacyjnego Byiych swiadkow Jehovy Nr. 9

HAST DU DAS GEWUSST?
LESERBRIEF
Bezug: CV Nr. 243 von Oktober 1989
Liebe Brüder und Schwestern!
Über den Abdruck unserer Ratschläge für Zeugen Jehovas, die "ihre" Organisation aus Glaubens- und Gewissensgründen verlassen möchten, haben meine Mitarbeiter und ich uns sehr gefreut. Wir wissen ja, wie schwer so mancher es hat, sich freiwillig aus dieser totalitären Organisation zurückzuziehen:. Daher können konkrete Ratschläge wie die von Euch abgedruckten, eine echte Hilfe sein, die ersten Schritte in Richtung Freiheit zu wagen.
Leider habt Ihr jedoch aus einer unserer früheren Veröffentlichungen diesen Text übernommen, wir verweisen Euch und die CV-Leser daher gern auf unser neuestes Faltblatt, in dem die jetzt geltenden Organisationsanweisungen der ZJ berücksichtig t wurden. Was ist daran neu?

Ein freiwilliger Bruch mit der Organisation ist nach den neuesten Richtlinien jetzt endlich möglich! Der Wachtturm vom 15. Oktober 1986 beantwortet auf Seite 31 eine Leserfrage so: Wenn ein Zeuge Jehovas sich von seiner Organisation lossagt und sich einer anderen Gemeinschaft anschließt - und die "Hilfe" der Ältesten von diesem "streunenden Schaf, (so wörtlich) nicht angenommen wird -, dann soll "in der Versammlung lediglich bekanntgegeben werden, daß er die Gemeinschaft verlassen hat und daher kein Zeuge Jehovas mehr ist. Er hat sich von einer 'bestehenden Bindung' losgesagt. Es ist nicht notwendig, daß ein formaler Gemeinschaftsentzug vorgenommen wird." -

Insofern ist gegenüber früher eine ganz neue Situation eingetreten - ein echter Fortschritt.
Eine ganz andere Frage ist, ob nun auch der freiwillig Ausgeschiedene a n d e r s "behandelt", wird als der Ausgeschlossene.
Leider muß diese Frage verneint werden. Hier sei aus unserem erwähnten Faltblatt "Bei Jehovas Zeugen nur draußen eine Klinke?", zitiert:
Das interne Instruktionsbuch "Organisiert, um unseren Dienst durchzuführen"., spricht ebenfalls von der Möglichkeit eines freiwilligen "Verlassens der Gemeinschaft". (Seite 149), fügt jedoch die bedeutsame Warnung hinzu.: "Doch jemand, der die Gemeinschaft verlassen hat, indem er seinen Glauben und die Anbetung Jehovas bewußt aufgegeben hat, wird genauso betrachtet wie jemand, dem die Gemeinschaft entzogen worden ist. Die Versammlung wird durch eine kurze Bekanntmachung davon unterrichtet, daß der Betreffende aus eigenem Wunsch die Versammlung verlassen hat." Den freiwillig Ausscheidenden droht also die gleiche Ächtung wie den Ausgeschlossenen. Es beginnt schon damit - wie das letzte Zitat deutlich zeigt -, daß der Zeuge, der seine Gemeinschaft verläßt . als ein vom Glauben Abgefallener dargestellt wird, - als ob diese beiden Vorgänge gleichzusetzen wären. Auch wer freiwillig die Gemeinschaft verlassen» hat, wird also nicht mehr gegrüßt, wird mit Ablehnung und Verachtung gestraft wie der Ausgeschlossene, selbst wenn seine Motive im Glauben, in der Liebe zur Wahrheit und in der Treue zum biblischen Evangelium wurzeln,
-H.J.T.-

AKTUELLES IN KÜRZE
RELIGIONSFEINDLICHE NATIONEN?
Die Weit verzeichnet ein zunehmendes Interesse ah Religion und eine Rückkehr zum Glauben. Wie der Präsident des amerikanischen Gallup-lnstituts für Meinungsforschung, George Gallup, in Princeton bekannt gab, hat sich der Anteil der religiösen Menschen an der Weltbevölkerung von 72 Prozent im Jahre 1970 auf jetzt 79 Prozent erhöht. Heute gebe es insgesamt 1,6 Milliarden Christen. 837 Millionen Muslime, 661 Millionen Hindus, 300 Millionen Buddhisten, 457 Millionen Angehörige anderer Religionen, 825 Millionen Nicht-Religiöse und 213 Millionen Atheisten. In den letzten fünf Jahrzehnten habe das Christentum eine Zuwachsrate von 47 Prozent verzeichnen können, der Buddhismus sei um 63 Prozent, der Hinduismus um 117 und der Islam um 235 Prozent gewachsen. Es hat also guten Grund, wenn die WTG möchte, daß möglichst kaum etwas anderes als ihre Literatur gelesen wird!
-CVN-
(WT vom 1.7.1989, S.24, Abs. 3)

AUS DER WELT DER ZEUGEN
Liebe Brüder!
ich habe ein Problem auf dem Herzen, was mich sehr bewegt. Deshalb möchte ich heute an Euch schreiben. Vielleicht ist es möglich, meinen Brief zu veröffentlichen. Dieses Problem stellt die suche nach einem Ehepartner dar, ein wirkliches Problem für jemand, der allein ist, keine familiären oder verwandtschaftlichen Bindungen, hat und ernsthaft einen Partner sucht, mit dem man sich gedanklich austauschen kann, der die täglichen Sorgen mit mir teilt und immer für mich da ist.
Nun ja, man hat als getaufte Zeugin Jehovas natürlich eine gewisse Bindung zu den Brüdern und Schwestern in der Versammlung. Schließlich kommt man ja mehrmals in der Woche mit ihnen zusammen, aber so wie mir wird es auch vielen anderen gehen, die Familie, ein Familienleben, ja eine echte Partnerschaft können die zeugen in der Versammlung mir nicht ersetzen. Wie heißt es doch so schön in der Bibel?
"Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei ...". (1. Mose 2:18)

Wie oft, gerade an den Abenden und an den Wochenenden sowie im Urlaub, kommt mir dieser Bibeltext in den Sinn, denn ich lebe schon viele Jahre allein» Durch die Wahrheit, also durch meinen Glauben als Zeugin Jehovas kam es, daß ich von Familie und Verwandtschaft getrennt wurde und nun keinen Menschen habe, mit dem man Freud und Leid teilen kann.
Ja, natürlich sollte man als Zeugin Jehovas in erster Linie darauf bedacht sein, eine Verbindung auf theokratische Weise zu suchen, also versuchen jemand zu finden, der ebenfalls Zeuge Jehovas ist. Aber das ist leichter gesagt als getan. Was soll ich tun, wenn, so ,wie es bei mir der Fall ist, in der eigenen Versammlung oder der umliegenden Gegend niemanden gibt, der altersmäßig oder auf anderem Gebiet für mich in Frage kommt? Nun, es hat schon einige Versuche meinerseits gegeben zu einem Partner zu gelangen, aber leider vergebens. Alles scheiterte an solchen Dingen, die nicht theokratischer Natur sind, also mehr an solchen Dingen wegen derer man auch in der nichtchristlichen Welt in Sachen Partnerschaft Ablehnung erfahren kann. Auch ist mir vor einiger Zeit die

"ZJ- Heiratspost ", eine Heiratsvermittlung auf Zeugen-Basis, in die Hände gekommen.. Da - im ersten Moment als ich diesen Katalog sah, wähnte ich mich am Ziel meiner Wünsche, aber dann als ich die Inserate der einzelnen Personen darin sah und genau durchstudierte, fiel es mir wie schuppen von den Augen, nämlich: Die Wünsche und Ansprüche, die dort gestellt werden, ist ja alles schön und gut, aber in welcherlei Hinsicht unterscheiden sie sich von dem Inhalt weltlicher Heiratsannoncen?
In Sachen Partnerschaft bzw. Ehewunsch in keinem, außer der der gesuchte Partner Zeuge Jehovas sein soll .

Ja, ich finde dort alles wieder, was auch den Inhalt weltlicher Inserate ausmacht. Der Partner oder die Partnerin soll jung, hübsch, von angenehmen Charaktereigenschaften sein (als ob sich letzteres bei einem Zeugen Jehovas nicht von selbst verstünde) und finanziell abgesichert sein.
So kann ich sagen, daß die "ZJ-Heiratspost" mir die Augen geöffnet hat, denn Zeugen Jehovas bewegen die gleichen Dinge bei der Partnersuche als wie bei einem x-beliebigen Weltmenschen es der Fall wäre, nur mit dem Unterschied, daß der Partner ein Zeuge sein soll, wohl auch, um in der Versammlung nicht in Schwierigkeiten mit den Ältesten zu kommen oder von den anderen Versammlungsmitgliedern von oben herab angesehen zu werden.

So bin ich nun zu dem Schluß gekommen, daß es nicht entscheidend ist, ob mein künftiger Partner Zeuge Jehovas ist oder nicht. Nein, für mich ist es entscheidend. daß man sich mit dem Partner versteht und er versucht mich zu verstehen und daß beide überhaupt gewillt sind, in der rechten Art und Weise miteinander auszukommen. Darum werde ich mir meinen Partner selbst aussuchen und mich darin nicht von Ältesten oder Heiratsvermittlungen der zeugen bevormunden lassen. Und das möchte ich auch jedem anderen Zeugen Jehovas, der einen Partner sucht, an 's Herz legen. Darum schreibe ich an Euch, liebe Brüder der Christlichen Verantwortung, mit der Bitte um Veröffentlichung meines Briefes, damit allen zeugen auf Partnersuche wirklich geholfen wird zu erkennen, worum es geht.
Mit theokratischen Grüßen Schw. Marion

"Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera,
Straße der Republik 46; Tel.: 51109; Jahresabonnement: 2.— M; Versand auch kostenlos Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe Gera

A 172/90 V 7 1 2581 N2

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 247

Eine theologische Differenz meint diese CV-Ausgabe bei der Besprechung der damals aktuellen "Wachtturm"-Ausgabe wahrzunehmen, welche sie dann zu dem Ausruf veranlasst:
"Wollen die neuen Männer in der WTG-Führung, die schon angetreten sind, in dieser Frage wieder zu Russell zurück? Ja, das sollten sie tun."
Ohne mich in die Tiefen jenes Disputes einzulassen, bleibt zumindest bei mir der Eindruck zurück. "Überzeugt" hat mich die CV-Argumentation dazu nicht. Es mag ja gut sein, vermag einer "das Gras wachsen zu hören".
Pech nur, wenn es eben nicht wächst!


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

Nr. 247 GERA FEBRUAR 1990

WER VON EUCH OHNE SÜNDE IST...
(Johannes 8:7)
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen die WT 14 - 16/1989
APOSTEL PAULUS
Ein Vorbild für Jehovas Zeugen?
WAS ZAHLEN ERZÄHLEN...
Wissenswertes aus der Bibel
"ALLE RECHTE VORBEHALTEN"
Was bedeutet das?
AUS DER WELT DER ZEUGEN
Ehefrau reicht Scheidung ein

APPELL EINES VOM CHRISTLICHEN GEIST UND TOLERANZ ERFASSTEN ZEUGEN
LASST UNS FOLGENDES ABLEGEN BZW. RICHTIGSTELLEN:
- Ständiges Androhen von Gewalt (seit 100 Jahren) Harmagedon, die blutige Schlacht Gottes mit Feuer und Schwärt, Vernichtung ohne Mitleid und Rücksicht auf Alter und Geschlecht. Ständiges Hervorheben von Negativerscheinungen unserer Welt.
- Isolierung (auch der Kinder) von anderen Christen durch das Verwerfen sämtlicher christlichen Tradition und der Feste (Weihnachten, Ostern usw.)
- Das Negativurteil zu Sport- und Kulturveranstaltungen, insbesondere für die Kinder, aufheben.
- Verherrlichung von Organisation und Führung (treuer Sklave) mäßigen, um keinen Götzen aufzubauen. Kanal-Gottes Theorie, Kadavergehorsam, Machtbeschneidung der Ältesten.
- Prahlerei, Überheblichkeit, Richtgeist und Werkgerechtigkeit.
- Unwürdige Darstellung des Kyrios in der Literatur und in Bildern - angegrauter Christus mit Schwert, ihn zum "fleißigen Mitarbeiter des Werks", degradieren, Jehova zum "Beweislieferanten", bzw. "himmlischen Großvater" zu erklären.
- Das Turmsymbol ist wieder durch das stauros, das Kreuz oder Pfahl zu ersetzen, die abgebildete Bibel soll wieder mit Zeilen "reden".
- Aufhebung des Leseverbots anderer Literatur, Auseinandersetzung auch mit Literatur von Dissidenten aus Gewissensgründen, wie dem Neffen des WT-Präsidenten Raymond Franz,
- Der eigenen Literatur ist ehrlichkeitshalber der Nymbus als "von Gott direkt kommend", zu nehmen.
- Unbiblische Tauffragen (die auf die Organisation festlegen) ändern.'
- Offenheit zu Irrtümern und Fehlberechnungen der Endzeitdaten 1884, 1914, 1925, 1975, obrigkeitliche Gewalten usw.
- Toleranz und Milde gegenüber Andersdenkenden, auch in den eigenen Reihen.
- Einstellung der Verunglimpfung von Staat und UNO als Werkzeuge des Teufels bzw. kolossale Weltverschwörung.
- Korrektur der Einstellung: "Somit ist Satans Welt die organisierte menschliche Gesellschaft, die außerhalb der sichtbaren Organisation Gottes existiert." Buch: Für immer im Paradies auf Erden leben, S. 209.
- Irreführungen wie "wir bauen für die ewige Zukunft, nur für Satans Organisation ist Ladenschluß", um im gleichen Atemzug um Geldspenden anzuhalten.
- Aufhebung von Organisationsverboten zur lebensrettenden Bluttransfusion und des Rauchens, um dieses dem eigenen Gewissen zur Entscheidung zu überlassen.
- Langsamer mit Gemeinschaftsausschlüssen zu sein und das überhebliche und teilweise unmenschliche Verhalten solchen gegenüber zu überdenken, insbesondere gegenüber Familienangehörigen.
- ständige Geldbetteleien und Aufrufe zu unterlassen.
- Doppelzüngigkeiten wie das Ermuntern Andersgläubiger zum Lesen von Wachtturm-Schriften, den eigenen Mitverbundenen solches zu verweigern "Alles was ihr auf dem Büchermarkt findet ist vom Tisch der Dämonen".. (Bezirkskongreß 1984)
- Zweiklassensystem des Himmlischen .oder Irdischen "Erbes (bei ewigem Leben in physischer Natur) als unbiblisch erklären.
- Zulassung der Mitverbundenen zum traditionellen Abendmahl für alle Christen (und nicht nur für die ca. 9000 der "Königsklasse", die allein sich bei uns Brüder Christi nennen dürfen).
- Bespitzelungen und Aufforderung zum Denunzieren - sogar von Familienangehörigen - vor den Ältesten verbietet).

WIR FORDERN DES WEITEREM:
- Echte eingetragene Mitgliedschaft mit Regelung aller Rechte und Pflichten,
- Daß Rechte aus dem Grundgesetz« die die WT-Gesellschaft für sich selbst beansprucht ~ z:. B. freie Religionsausübung und Rede- und Gewissensfreiheit - sie auch ihren Mitverbundenen gewährt.
- Schaffung caritativer Einrichtungen als Werke der Liebe, anstelle des Werbedienstes als einziges "liebes Werk".
- Belehrung über Kirchengeschichte und Tradition, um besser die Hintergründe und andere kirchliche Institutionen kennenzulernen.
- Unsanktioniertes Nachkommen staatsbürgerlicher Pflichten wie Wehrersatzdienst und Beteiligung am politischen Leben.
- Offenlegung der Wachtturm-Vermögensverhältnisse und -Strukturen, z. B. demokratische Wahl des Präsidenten, danach Theo-Despotismus.
- Erziehung der Jugend auf das reale Leben hin, und nicht die Verführung zu einem unbezahlten Werkzeug in WT-Druckereien.
- Offenheit zu den Anbiederungsversuchen des WT-Präsidenten Rutherford gegenüber dem Nazi-Regime, zu den WT-Verunglimpfungen zu Juden jener Zeit, die wahren Hintergründe der Zeugen-(Bibelforscher) Verfolgungen und die Schweizer Wachtturm-Führungs-Erklärung zur Loyalität zum Waffendienst
- Haus zu Haus-Dienst muß freiwillig und unkontrolliert durchgeführt werden können.
- Einführen eines echten Bibelstudiums und nicht WT-Literaturstudium.
- Betrachten des anderserkennenden Christen als Mitbruder.
- Die Einheit in und Loyalität zur Wachtturm-Organisation darf nicht über der Einheit in Christus stehen!
Furcht ist nicht in der Liebe. Wo der Geist ist, da ist Freiheit!
Jeder heutige Zeuge Jehovas, der nach den erklärten Grundsätzen der Toleranz und Demokratie heute schon zu leben beginnt, wird eine heilsame Befreiung - nicht nur von Angst - durchmachen und ein verantwortlicher Christ und Bürger werden, im gemeinsamen Haus der weltlichen Belange und im Reiche Gottes, welches bekanntlich "viele Wohnungen," hat.
(Auszug aus 4/88, H. J. Runne, Diekholzen)

WER VON EUCH OHNE SÜNDE IST... (JOH. 8:7)
Im Wachtturm vom 1. April 1989 beginnt eine Artikelserie, in der sich die WTG, gestützt auf das Buch der Offenbarung, mit den weltweiten Religionen auseinandersetzt. Dabei ist "auseinandersetzen" schon ein falsches Wort, denn alles, was nicht Wachtturmgesellschaft ist, wird selbstherrlich und unsachlich verunglimpft, beleidigt, beschimpft. Als Babylon die Grosse, die trunkene, habgierige, kriegstreibende Hure werden sie symbolisiert. Kein guter Faden bleibt an ihnen, trotz unbestreitbarer christlicher Eigenschaften und Werke wie Nächstenliebe und soziales Engagement (auch für Andersgläubige), aufopferungsvoller Missionsdienst (ohne Literatur zu verkaufen) sowie weltweiter Einsatz für Frieden und Sicherheit.

Natürlich ist nicht zu bestreiten, daß die Religionen in der Geschichte wiederholt von weltlichen und kirchlichen Fürsten mißbraucht und die Gläubigen ausgenutzt wurden. Verheerende Religionskriege, Ausplünderung der Armen oder Mißbrauch der Menschen in der Politik sind unbiblisch und können nicht gutgeheißen werden. Aber wo Menschen wirken, werden Fehler gemacht, denn Satan versucht seinen Einfluß überall auszuüben.

Davon werden auch die Zeugen Jehovas nicht verschont, das zeigen die Verfehlungen, die auch unter ihnen auftreten, und was letztlich auch die in diesem WT genannte Zahl von 40 000 Ausschlüssen im letzten Jahr belegt. Nicht auszudenken dabei, es gäbe so viel Zeugen wie Andersgläubige, was da alles auftreten könnte, selbst die Obersten der Organisation haben schwere Schuld auf sich geladen, indem sie durch ständige Lehränderungen, wie z. B. in der Obrigkeitsfrage, dem Problem der Ältesten, dem Sexualleben in der Ehe, aber auch den wiederholt verschobenen Endzeitterminen, viele treue und gläubige Verkündiger in tiefes seelisches Leid stürzten, das sogar bis zum Selbstmord führte.

Und ist die fortwährende Behauptung, nur die eigene Lehre, und nur diese sei die Wahrheit, nicht schon Sünde genug? Zurückhaltung und Bescheidenheit gebietet Jesus seinen Düngern.
Auf Seite 9 des vorliegenden Heftes wird das Buch "Das vollendete Geheimnis" erwähnt, sehen wir uns nur ein paar Beispiele an, was dort alles als Wahrheit dargelegt wird: Russell "beweist" in diesem Werk, das nach eigener Aussage unter des Herrn Führung entstanden war, mit 88 (!) Bibelstellen, daß Christi unsichtbare 2. Wiederkunft auf das Jähr 1874 fiel. In der gleichen Schrift versinnbildlicht der Erzengel Michael aus Offb. 12:7 den Papst, während er nach heutigen Auslegungen Jesus Christus darstellt. Russell und Rutherford (in ".Licht") bezogen Offb. 13:1 auf Johannes, heute wird von der WTG an dieser Stelle Satan genannt. Aus dem Papst wurde also Jesus Christus und aus Johannes Satan gemacht, kann man Wahrheiten noch schlimmer auf den Kopf stellen? Muß man an dieser Stelle daran erinnern, was die Bibel über falsche Propheten sagt?

Unverfroren wird im Offenbarungsbuch von 1988 behauptet, daß die Bibelforscher die Verehrung des Kreuzes schon ablehnten, als der Tag des Herrn herannahte. In Wirklichkeit verkündeten sie selbst bis 1931, daß Christus am Kreuz starb, was neben anderen Schriften aus dieser Zeit auch durch "Das vollendete Geheimnis" zu belegen ist.
Aber man ist vorsichtiger geworden, Im neuesten Offenbarungsbuch schließt die WTG Unfehlbarkeit nicht mehr gänzlich aus und spricht von der ".gegenwärtigen Wahrheit". Damit sind Tür und Tor geöffnet, auch in Zukunft die Bibelauslegungen nach eigenem Bedarf und Gutdünken zu ändern und zu verdrehen und das alles als alleinige Wahrheit zu verkaufen.

Liebe Brüder und Schwestern, werdet ihr da nicht mißtrauisch? Ahnt ihr nicht, was da alles auf euch zukommen kann? Bitte versteht mich richtig! Die WTG lehrt uns auch Gutes und Lobenswertes und in vielen Hinsichten führen zahlreiche Zeugen Jehovas einen wirklich nachahmenswerten Lebenswandel. Trotzdem dürfen wir nicht übersehen, daß die Wachtturmgesellschaft mit ihrem Alleinvertretungsanspruch und mit ihrer gnadenlosen und demagogischen Verurteilung aller anderen Religionen nur von den eigenen Fehlern und Schwächen ablenken will. Bitte denkt daran, wenn ihr die Ausführungen über Babylon die Große und das Buch der Offenbarung lest und auswertet. Nicht umsonst sagt uns der Apostel Johannes:
"Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein auf sie."

Der Wachtturm
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
WELCHE ARBEIT MACHT GLÜCKLICH?
MACHT ES GLÜCKLICH, HART ZU ARBEITEN
Für besonders hart arbeitende Menschen nimmt in diesem Artikel die WTG die Japaner zum Beispiel und nennt auch die Deutschen, die für hartes und strebsames Arbeiten bekannt sind. Gleichzeitig wird kritisiert, daß zum großen Teil zu hart gearbeitet wird. Es werden Leute angeführt, die hart arbeiten, um zu Wohlstand und Reichtum zu kommen bzw. Solche, die durch harte Arbeit ihre Karriere beschleunigen wollen. Warum sich die WTG mit diesem Thema befaßt, geht aus dem nächsten Artikel hervor,

ARBEIT, die GLÜCKLICH MACHT
Hier werden einzelne Personen genannt, die eine befriedigende Arbeit haben, auch zu Wohlstand und beruflichen Aufstieg gekommen sind, aber nicht wirklich glücklich waren.
Und dann ist die Rede von Antonio aus Genua, der eine Beförderung auf der Arbeitsstelle ablehnte, seine bisherige Arbeit kündigte und eine niedrigere Arbeit annahm, die es ihm ermöglicht, nun das meiste seiner Zeit für die WTG im Predigtdienst einzusetzen.

Dann folgt mit Untertitelung des Bildes auf Seite 7 der Anspruch der WTG, die alleinige Wahrheit gepachtet zu haben:
"Das Familienleben auf das Studium der Bibel und das Tun des Willens Gottes auszurichten, ist der Schlüssel, um die Früchte harter Arbeit wirklich genießen zu können."
Hier sind doch, denkt man die Sache konsequent zu Ende, nur die Früchte harter Arbeit für die WTG gemeint, genauer gesagt: Irgendeine Halbtags- oder stundenweise Arbeit für ein Butterbrot und dann den überwiegenden Teil der Zeit für die WTG zu schuften, damit sie neue Erfolgszahlen berichten kann. Dann, wenn derjenige sich nach etlichen Jahren verausgabt hat im "Dienst für Jehova", wird er abgeschoben, d. h. dem Staat obliegt dann die Fürsorge bei Alter, Krankheit oder Invalidität.

Von der WTG bekommt derjenige noch nicht einmal ein Dankeschön, sondern wird noch beschimpft, wie etwa er habe "nicht das rechte Maß gefunden", oder er hätte nicht mehr die "richtige Wertschätzung" usw. Das alles kennt man doch schon zur Genüge.
Wenn diese Maßstäbe, in erster Linie für die WTG tätig zu sein und seinen Lebensunterhalt "so nebenbei" mit verdienen, so segensreich sind, warum verließen dann allein in den letzten Jahren Hunderttausende die WTG, die nicht etwa wegen eines Vergehens ausgeschlossen wurden, sondern weil sie es ganz einfach satt hatten, sich ständig nach Kindergartenart bevormunden zu lassen, ständig neue Menschenlehren aus Brooklyn zu verkünden und sich damit vor der übrigen Welt lächerlich machen zu lassen. Sie sind bestimmt nicht gegangen, weil sie unter der WTG so glücklich waren, sondern weil sie wie unmündige Kinder behandelt wurden und jetzt ihr Leben in eigene Hände nehmen wollten und mithelfen wollen, durch harte Arbeit auch für die Mitmenschen Gutes zu schaffen. Die WTG sorgt schon dafür, daß ja nichts in dieser Welt mitverbessert wird durch harte Arbeit, deshalb auch ihre ständigen Ermahnungen, sich nicht unnütz mit "dieser Welt" zu befassen, sondern verstärkt in den Predigtdienst zu gehen. Dann kann die WTG nämlich wieder über neue Erfolgzahlen berichten und mit Fingern auf Mißstände in der übrigen Welt zeigen. Das ist ohnehin eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen. Eben das haben Hundertausende, die der WTG den Rücken kehrten, erkannt.
Erkennen auch wir es und ziehen die Schlußfolgerung daraus.
-R.S.W.-

WO SUCHST DU RAT?
Wachtturm Nummer 15/1989
WO SUCHST DU RAT?
Der Sinn dieses Artikels ist, alles andere als religiöses "Falschgeld" zu meiden und allein den "Rat" der WTG als "gute Botschaft" laut Bibel anzunehmen. Wer selbst im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen, lieber WT! Bücher sind inzwischen vollgeschrieben worden über das religiöse, moralische und politische FALSCHGELD, das die WTG seit ihrem ersten Endzeitfalschlehren von 1799 in der eigenen Tasche hat! Leider sind die WT-Worte:

"Schweigen wir, wenn Dinge zur Sprache gebracht werden, die aufdecken könnten, daß wir im Unrecht sind" (S. 5) wieder nur Splittersuche im Auge der anderen. Über ihr eigenes Unrecht schweigt die WTG nicht nur, sie versucht auch jeden zum Schweigen zu bringen, der es zur Sprache bringt.
Ihre Methoden reichen bekanntlich bis zum Rufmord als "Schweine, die sich im eigenen Dreck wälzen" und "Hunde, die ihr eigenes Gespei fressen."

Alle WTG-Kritiker haben das so oder so erfahren. So werden mit den Worten "Würdest du auf Gott hören?" Nur weiter die Herzen der Arglosen getäuscht, kritiklos auf die WTG zu hören, die gerade in diesem vorliegenden WT wieder eine Vertuschung vornimmt.

WO IST DIE "GROSSE STREITFRAGE" ZWISCHEN JEHOVA UND DEM TEUFEL GEBLIEBEN?
Die 3 Hauptartikel des WT über das Paradies sind nicht zu fassen! Oh ihr arglosen Neulinge unter der WTG! Der vorhergehende "Falschgeld"-Artikel mußte wohl kommen, um von dem Falschspiel ablenkend mit dem Finger auf andere zu zeigen, das die WTG mit diesen 3 Artikeln selbst betreibt!
Einige Ungereimtheiten in diesen Artikeln:
Das weitere Beharren auf 6000 Jahren (S. 10 Abs. 2) ignoriert die gesamte archäologische, geologische und anthropologische Forschung. Hat das WTG-"1975" nicht selbst den 6000-Jahrglauben in Frage gestellt?

Im Zusammenhang mit der Behauptung, Mose habe das 1. Buch Mose geschrieben (S. 12). Die WTG-"Hilfe zum Verständnis der Bibel" (S. 1060) sagt, Mose habe alle 5 Bücher Mose geschrieben. Da hätte er als Toter auch über seinen eigenen Tod und sein eigenes Begräbnis schreiben müssen. Geht das? Lies 5. Mose 34:1-8.
Wäre das Alleinbleiben für Adam entgegen dem WT nicht unerträglich geworden, weil er biologisch normalerweise von Anfang an auch eine sexuelle Bestimmung hatte?
Lies Hohelied 8:6,7. (WT S. 15 Abs. 20)

Man stelle sich die Zeit vor für die Tierstudien Adams (S. 16 Abs. 4). Man denke nur an die Wassertiere vom Einzeller bis zu den Walen. Braucht die WTG da eine möglichst lange Zeit, weil nach den 6000 Jahren (bis 1975) bald wieder 20 Jahre vergangen sind. Lies CV 100 S. 4 und WT 15. 11, 68 S. 691 über die Zwischenzeit bis zu Eva! Und war Eva nicht unschuldig, wenn biblisch feststeht, daß sie betrogen wurde (S. 22 Abs. 5)

Und was den Frieden unter den Tieren betrifft (S. 20 Abs. 18), so wäre nach den Sauriern zuvor zu fragen, nach allen Tieren, die nur von anderen Tieren leben können, und anzumerken, daß die WTG-Präsidenten, Russell und Rutherford, die Evolution der Tiere lehrten (Fotodrama der Schöpfung 5. Tag, WTG 1925). Dies auch 2. Petr. 2:12!

KOMMEN WIR NUN ZU DEM "FALSCHGELD"
IN DIESEN BEITRÄGEN!
Millionenfach wurde in der Nachkriegsgeneration das WTG-Buch "Die Neue Welt" verbreitet. In Auslegung von Hiob wurde die "große Streitfrage" zwischen Jehova und dem Teufel in der Engelwelt des Himmels über die Gottestreue der Menschen im Zusammenhang mit dem Sündenfall in Eden proklamiert. Das große Thema über die eigentliche Ursache des Bösen! Die Logik dieses himmlischen Streites mußte zwangsläufig zu der ungeheuerlichen WT-"Wahrheit" führen, "Gott ließ (Satan) sozusagen wie einen Verbrecher gewähren" (WT 1. 12. 1978 S. 12). Wer einen Verbrecher gewähren läßt, ist der nicht ein Oberverbrecher? Hätte Gott da nicht die unschuldig Gemordeten aller Zeiten auf dem Gewissen? In diesem WT ist nichts mehr über diese "große Streitfrage" zwischen Gott und Satan dem Teufel drin! Das Buch "Die Neue Welt" kann man einstampfen! Es war "Falschgeld" für die ganze Menschheit! Jetzt ist die buchstäbliche Schlange in Eden strafrechtlich verantwortlich! (S. 23 Abs. 6,7) Die Urschlangen-Fußnote dazu und die Werkzeugkennzeichnung sind nur noch Rückzugsgefecht, um von dieser Verbrecher-Theorie loszukommen und den paar Alten der Nachkriegsgeneration in ihren Reihen, die noch leben, nicht zu radikal den Boden unter den Füßen wegzuziehen.

Die WTG-Verbrechertheorie wird sich nicht halten lassen! Denn danach hat Gott den Teufel vorsätzlich auf die Menschheit losgelassen, auf Milliarden am Sündenfall Unschuldige! Knorr und Franz haben die jetzige WTG-Begründung erst 1942 mit dem Buch "Die Neue Welt" in die Welt gesetzt. C. T. Russell lehrte anders. - Wollen die neuen Männer in der WTG-Führung, die schon angetreten sind, in dieser Frage wieder zu Russell zurück? Ja, das sollten sie tun. -

BALD KEINE VERBRECHEN MEHR!
Wachtturm Nummer 16/1989
BALD KEINE VERBRECHEN MEHR!
Hoffnungmachend ist schon die Titelseite und berechtigt wohl somit hohe Erwartungen zu ,stellen an eine Antwort auf die Frage, welche schon auf Seite 3 als Überschrift erscheint "Warum so viele Verbrechen?" Gewiß ist viel Wahres als Antwort darauf zu lesen, aber es ist nichts Neues. Dennoch find ich es schön, daß auch der Wachtturm diesen Fragen mal nachgeht. Doch ich will hoffen, daß er objektiv dabei bleibt und auch sich selbst real sieht - aber leider!

Schon im Inhalt des nächsten Artikels unter der Überschrift "Bald keine Verbrechen mehr!" beginnen Verzerrungen. Jehovas Zeugen dermaßen hervorzuheben und zu idealisieren, wie es z. B. auf Seite 6 und 7 geschieht, als wären bloß sie und ihre Gesellschaft etwas ganz Besonderes gegenwärtig auf Erden und nur sie wüßten den richtigen Weg zum glücklichen Leben, sollte lieber vermieden werden. Es ist nämlich mittlerweile in aller Welt bekannt geworden, daß auch die Wachtturmgesellschaft erhebliche Mängel aufzuweisen hat, angefangen von Halbwahrheiten, die sie als "Speise" zur angeblich rechten Zeit auf den Tisch stellt, bis zu faustdicken Lügen und Verdrehungen, wenn es darum geht, sich selbst in ein günstiges Licht zu rücken und ihre Gegner zu bekämpfen. Besonders wenn es darum geht, ihre sog. Abtrünnigen schlechtzumachen, sind Zeugen Jehovas nicht zimperlich in der Wahl ihrer Mittel. Aus eigener Erfahrung kann ich ein Lied davon singen und viele andere sicher auch. Das könnte man auch als eine Art Verbrechen betrachten, denn ebenfalls mit einer erst harmlos aussehenden Lüge fing die Sünde gegen Gott an, wie die Bibel berichtet, und mit Rauben und Morden ging und geht es weiter bis auf den heutigen Tag, und da hat auch der Wachtturm, nicht mal in den eigenen Reihen der Zeugen Jehovas, nicht viel ändern können.

Weitere Artikel, wie z. B. "Den Weg zurück ins Paradies ermöglichen" und "Das wiederhergestellte Paradies verherrlicht Gott", welche zum obligatorischen Studium mit Frage und Antwort vorgesehen sind, bieten nichts besonderes - zumindestens mir nicht, der ich schon seit vierzig Jahren den Wachtturm aufmerksam studiere. Wie gewöhnlich, unterscheidet sich auch diese Wachtturmauslegung der Bibel zum Thema Paradies auf Erden erheblich von den Auslegungen der übrigen Christenheit, was ich dem Wachtturm allerdings auch nicht vorwerfe. Aber immer noch am Jahre 1914 festzuhalten und daran zu glauben, zu lehren und von Beweisen zu sprechen, die man nie hatte so richtig bringen können, daß es jeden überzeugt hätte, ist eine Zumutung sogar an Leichtgläubigkeit, die trotz aller Aufgeklärtheit noch heute im 20. Jahrhundert, und besonders unter Zeugen Jehovas, noch zu finden ist«

Aber ein Satz auf Seite 14 ist mir doch besonders aufgefallen wegen seiner komischen Formulierung, er lautet: "Man ist vielleicht geneigt, zu erwarten, daß sich die an Zahl relativ wenigen Überlebenden des Krieges von Harmagedon überfordert fühlen werden angesichts der gewaltigen. Aufgabe, das Paradies über die gesamte Erde auszudehnen." Wie sollen Zeugen Jehovas, und auch andere Leser, bloß diesen Satz verstehen? Sollen sie erwarten, daß sie sich, falls sie Harmagedon wirklich überleben, überfordert fühlen werden gestellte Aufgaben zu lösen oder nicht? Ja oder nein? Werden sie dann etwa keinen Glauben an Gott mehr haben, der ihnen helfen könnte? Der nächstfolgende Satz in diesem Absatz gibt zwar die Antwort, aber was soll eigentlich solche Polemik mit sich selbst? Ich dagegen bin, und das nicht vielleicht, sondern absolut sicher, geneigt zu erwarten, daß die Wachtturmschreiber sich überfordert fühlen möchten und sollten, wirklich gute Artikel zu schreiben, denn Beweise für schlechte Belehrungen in ihren Aufsätzen im Wachtturm gibt es genug, angefangen vom Abraten eine Höhere Schule zu besuchen bis hin zum Verbot Literatur zu lesen, die nicht Wachtturmfreundlich ist. Man könnte noch mehr erwähnen, aber ich persönlich fühle mich tatsächlich überfordert dies alles zu tun, was auch sicher keiner von mir verlangt. Es soll auch noch für andere was zu tun übrig bleiben.

Der Bericht in diesem Wachtturm über die Verfolgung von Zeugen in Burundi (Afrika) ist wirklich erschütternd; ich wünsche sehr, daß es da bald damit aufhört, aber an den Präsidenten werde ich dennoch nicht schreiben, wie die Wachtturmgesellschaft es gerne sähe. Wer weiß, ob Zeugen Jehovas in jenem Lande nicht selbst etwas Schuld daran haben, wenn sie verfolgt werden!?

Die "Fragen von Lesern" auf Seite 30 und 31 sind sicher nie gestellte Fragen von Lesern oder ich möchte die erst mal sehen, die solche Fragen stellen können angesichts der klaren Aussagen der Bibel. Es scheint mir hier wie Haarspalterei am Barte des Kaisers, und er hat gar keinen oder will man uns etwas Unterricht im Griechischen geben? Nützlicher wäre uns im einfachen deutsch. Nichtgeistgesalbte Christen sollen doch sowieso mehr Schwierigkeiten haben im richtigen Verständnis der Schrift, wie aus einem Satz auf Seite 31 hervorgeht. Oder, der diesen Wachtturm in seine Hände bekommt, möge ihn selbst finden und lesen. Ich möchte ihn lieber nicht zitieren - aus Taktgefühl.
-J.M.-

APOSTEL PAULUS
Von der WTG mit Recht als Vorbild in Anspruch genommen?
Bei jeder sich bietenden Gelegenheit vergleicht die WTG sich und ihr "Werk" mit dem Wirken des Apostels Paulus. Es kann nicht übersehen werden, daß sie damit beabsichtigt, zwischen Paulus und der Urkirche einerseits, und sich selbst andererseits eine geistliche Verbindung herzustellen, so, als wäre die WTG die Verwalterin des Erbes jener Urkirche und auch deren legitime Nachfolgerin. Ist die WTG zu einem solchen Vergleich berechtigt? Wohl kaum, denn Paulus Treue, Erkenntnis und damit auch sein Eifer, entsprangen nicht der Zugehörigkeit zu einer Sekte, die nach Bedarf ihre Lehren ändert, sondern dem Umstand, daß er von Christus so völlig erfaßt worden war, und daß er sich ihm so ganz und gar geöffnet hatte, daß er sein Wort ohne jeden Vorbehalt verkünden konnte. Das zu tun, bedeutete für den Apostel die Erfüllung seines Lebens. Er verstand sich selbst als das irdene Gefäß für den herrlichen Schatz des Evangeliums. Nicht "Paulus für sich selbst", sondern "Paulus für Christus" war hinfort seine Bestimmung. Er lebte nun wahrhaft, weil Christus in ihm lebte. Die Einvernahme des Paulus durch die WTG ist das eine, das Festhalten an menschlichen Erfindungen ist das andere, und so MÜSSEN sich hier die Geister scheiden. JZ sind nicht willig, dem Völkerapostel SO WEIT zu folgen, daß sie die Lehre eigener Machart zugunsten der Lehre Christi aufgäben.

Spüren es denn die angeblichen Nachahmer Paulus nicht, wie weltenweit sie mit ihren Lehren von dem entfernt sind, was jener glaubte und lehrte?
Nein, sie haben kein Gespür für diesen Widerspruch, sonst würden sie nicht immer aufs neue versuchen, diesen gewaltigen Glaubenszeugen aus innigster Christusnähe vor ihren "Karren zu spannen". Des hl. Paulus Erkenntnis, seine Liebe zu Christus, sein Bekennermutr werden zwar anerkannt und zur Nachahmung empfohlen, aber seine Worte aus 1. Kor. 15:44 ff werden, obwohl sie in ihrer Aussage kategorisch und definitiv sind, nicht ernst genommen, ihr Anwendungsbereich wird stark eingeschränkt und damit ihre Kraft und ihr Wert gemindert.

Weil jene Worte des Korintherbriefes nicht gestrichen werden können, behilft man sich damit, daß man ihre Allgemeingültigkeit in Frage stellt. Der WT lehrt demgemäß, daß sie nur für buchstäbliche 144 000 gelten. Dieser Personenkreis gehört nun aber, so wie er von der WTG "verstanden" wird, fast gänzlich der Vergangenheit an. Das Ersatzheer wird, nach demselben "Verständnis", von den sogenannten "Anderen Schafen" gebildet. Für sie soll aber nicht gelten, wes Paulus geschrieben hat. so wird Gottes Wort bis zur Bedeutungslosigkeit reduziert und verstümmelt. Jene "Anderen Schafe" werden in Wirklichkeit von Christus weggelockt und dann, allein gelassen, dem geistigen Hungertod preisgegeben. Anders gesagt, werden sie zur höheren Ehre einer menschlichen Organisation geopfert.!

Der den Neuinteressierten eingepflanzte kindische Glaube an ein ewiges Leben in einem irdischen Paradies ist für die WTG so dominierend, daß sie bereit ist, an der Bedeutung dessen, was Paulus geschrieben hat, derartige Abstriche zu machen, daß Sinn und Absicht des paulinischen Bekenntnisses völlig entstellt werden. Dem Apostel Paulus werden offenbar nicht genügend Weisheit und christliche Erkenntnis zugestanden, um seinen Gedankengang vorbehaltlos folgen zu können. Die Übereinstimmung von Denken und Handeln, wie sie gerade bei Paulus in einer selten erreichten Übereinstimmung zu finden ist, wird nicht zum Maßstab genommen. Der treue Zeuge schreibt in 2. Kor, 5;1:

"Wir WISSEN, wenn unser irdisches Zelt abgebrochen wird, dann haben wir eine Wohnung von Gott, ein nicht von Menschen errichtetes ewiges Haus im Himmel". Hier bekommt das irdische Dasein durch den Vergleich mit dem Zelt grundsätzlich die Bedeutung von etwas vorübergehendem, in unverkennbarer Deutlichkeit schreibt Paulus gemäß Phil. 1:21,23:
"Denn für mich ist Christus das Leben, und sterben ist Gewinn ... ich sehne mich danach, aufzubrechen und bei Christus zu sein; um wieviel besser wäre das."

Der hl. Paulus ging ohne zu zögern und in An-Erkennung der ihm vom Herrn offenbarten Tatsachen auf das Ziel zu: ... vergessend, was dahinten ist! Er erträumte sich keine Utopie von einem ewigen Leben auf Erden, ohne je zu altern. In ihm herrschte nicht die Furcht vor dem irdischen Tod, sondern die Gewißheit, daß das Leben bei Gott durch Christus zu finden ist und daß man Seiner, Gottes, Verheißung völlig vertrauen kann, daß Er der einzige Weg zum Leben ist, der über das irdische Dasein hinaus führt.

Dieser große Apostel hat Gottes Wort nie ignoriert, nie die Augen vor Tatsachen geschlossen, und darum verlor er auch niemals die Orientierung, Er wußte und glaubte, daß in allen Widrigkeiten, in allen Zufälligkeiten unserer Welt, Christus unerschütterlich wie ein Fels in der Brandung steht,
Welchen Sinn doch das Leben auch unter den Bedingungen "dieser Welt" bekommt, wenn es nicht als auf sich selbst beruhend betrachtet wird, sondern als eingefügt in die so sehr viel größere Welt Gottes, die über unsere Erfahrung weit hinausgeht. In der uns faßbaren Welt herrschen Ursache und Wirkung, doch sind wir dadurch nicht getrennt von Gottes Liebe, mit der Er uns doch zu Sich ziehen will. Er gebrauchte Seinen Sohn als den Schlüssel, um uns den Zugang zum Vater zu öffnen, Er gebrauchte Ihn als das Lösegeld, um jedes Hindernis auf dem Wege zu beseitigen, Gott hat, ohne Seine eigenen Gesetze zu verletzen, seine Macht gebraucht, um seiner Liebe als dem höheren Prinzip, zum Sieg zu helfen, EWIG im letzten Sinn ist nur der unerschaffene Gott selbst. Alles Gewordene aber muß vergehen, selbst das Universum, wie wir es kennen, Sterbenmüssen ist für den Menschen eine bittere und unentrinnbare Tatsache, der er sich nicht entziehen kann. Trotz dieses Wissens ist es für den "natürlichen Menschen" normal, mit einer gewissen Bangigkeit dem Altern und auch dem unvermeidlichen Ende entgegenzusehen. Den echten Trost aber, wie ihn uns die Jünger und Apostel des Herrn übermittelten, machen jene gleichen Sektierer, die vorgeben in Paulus ein Vorbild zu sehen, mit ihrer Lehre zunichte.

Sie stärken die menschliche Furcht vor dem Tod und bauen darauf ihre Phantasmen. Sie bekräftigen diejenigen, denen sie predigen, in einer Denkweise, die nicht "von oben", und daher auch zu nichts nütze ist. Sie nehmen den von ihnen ernannten "Anderen Schafen" die Hoffnung weg, die Christus den Menschen gab und die von seinen Düngern getreulich weitergegeben wurde. Die Fälschung führte zwar dazu, daß viele Menschen getäuscht werden konnten, doch änderte sich nichts an der Tatsache des Sterbenmüssens. Das Vorgehen der Organisation ist doppelt betrügerisch, weil sich die Irrlehrer dabei auf die Schrift und damit letzten Endes auf Gott selbst berufen.

Tausende und Abertausende sind im Laufe der Zeit mit der von der WTG vermittelten Scheinhoffnung gestorben. Sie haben genau das erlitten, was sie doch durchaus nicht erleiden wollten. Diejenigen, die noch am Leben sind, klammern sich an den Gedanken - wie der Ertrinkende an den sprichwörtlichen Strohhalm - daß wenigstens SIE SELBST jenes Geschick nicht zu erleiden brauchen. Es stört sie anscheinend nicht, daß ungezählte "Andere Schafe" schon gestorben sind. Wenn Tatsachen für sie eine Bedeutung hätten, müßte das Ableben so vieler "Anderer Schafe" sie lehren, daß die ihnen vom WT gegebene "Hoffnung" keine ist, daß sie durch die Wirklichkeit längst und schlüssig widerlegt wurde. Es gibt keinen Weg zum Leben, der an Jesus Christus, dem menschgewordenen Gott, vorbeiführt. Er hat uns in seiner Güte und Liebe, gepaart mit Anerkennung der Realitäten, den einzigen gangbaren Weg zur Vollendung gewiesen. Er, der selbst die Wahrheit ist, hat uns Menschen gegenüber nichts verschwiegen, was wir wissen müssen, weder die Tatsache selbst noch die Art und Weise, wie Er mit ihnen durch jene größere, höhere Tatsache, durch sich selbst, fertig werden wird. Er allein ist es, der alles zum guten Ende führen wird und führen kann.

Er hat der Hölle den Sieg und dem Tod den Stachel genommen, so daß Paulus triumphierend schreiben kann;
"So ist es auch mit der Auferstehung der Toten; was gesät wird, ist verweslich, was auferweckt wird, herrlich." 1. Kor. 15:42. (Einheitsübersetzung)
-H.G.-

WAS ZAHLEN ERZÄHLEN...
WISSENSWERTES AUS DER BIBEL
Methusehelach (Metussalem) - dieser Name wird landläufig als Synonym für ein enorm hohes Alter verwendet. Und auch die Redewendung "ein biblisches Alter" kommt nicht von ungefähr. In Gen 5 wird berichtet, daß Adam 930 Jahre alt wurde, Methuschelach gar 969, und ihre Nachkommen sollen ein nicht weniger "gesegnetes Alter" erreicht haben. So manchem werden solche Angaben ein Schmunzeln entlocken - aber auch die Frage, was sich hinter diesen Zahlen verbirgt.

Schriften und Inschriften der Nachbarvölker Israels zeigen, daß die Zahlen im alten Orient nicht nur in ihrem Zählwert, sondern auch in sinnbildlicher Bedeutung verwendet wurden.
Um die Würde ihrer frühesten Könige besonders hervorzuheben, schrieben z. B. die Babylonier diesen eine Regierungszeit von 18 000 bis 72 000 Jahren zu. Sicher müssen, beeinflußt vom babylonischen Kulturkreis, die hohen Altersangaben im Alten Testament in ähnlicher Weise gewertet werden. Sie wollen den überreichen Segen Gottes über die Väter zum Ausdruck bringen. Möglich ist aber auch, daß es gar nicht um eine Umschreibung des Lebensalters einzelner Menschen geht, sondern - zumindest an einigen Stellen - einfach Zeitepochen genannt werden. Das könnte u. a. für das fünfte Kapitel der Genesis zutreffen, welches den Stammbaum von Adam bis Noah nennt und mit zehn Generationsfolgen den Zeitraum zwischen Schöpfung und Sintflut überbrückt. In den Geschlechtsregistern des Altertums ist die Zehnerreihe häufig zu finden. Die Zahl "10" drückt symbolhaft Vollständigkeit aus.

Zahlen werden in der Bibel oft in einem allgemeinen Sinn gebraucht. "Zwei" kann für "ein paar" oder "einige" stehen, "vierzig" gibt die Jahre einer Generation oder einer langen Periode an, deren genaue Dauer nicht bekannt ist (unser Tausendfüßler heißt im Persischen und Türkischen Vierzigfüßler). Sechzig, siebzig, hundert und tausend gelten als ansehnliche Größen. Von daher werden auch viele unglaubhaft wirkende Zahlenangaben im Alten Testament verständlicher, wie die Siege der Israeliten über 120 000 Midianiter, 10 000 Moabiter und 10 000 Kanaaniter. Das hebräische Wort "tausend", kann auch eine militärische Einheit oder Gruppe bedeuten oder einfach "sehr viele". Anders wäre es auch nicht zu verstehen, wie eine einzige einstürzende Stadtmauer 27 000 Mann erschlagen haben kann oder Salomo 1000 Frauen besaß. Zu hoch sind auch die Zahlenangaben für das aus Ägypten auswandernde Volk: 600 000 wehrfähige Männer mit ihren Familien würden 2 bis 3 Millionen Menschen ausmachen, die auf der Sinai-Halbinsel nicht hätten leben können. Vermutlich geht die Zählung auf eine viel spätere Zeit zurück oder ist Ausdruck der Bedeutung der stamme für die spätere Volkwerdung Israels.

Bedacht werden muß immer, daß das Alte Testament den Weg Gottes mit seinem Volk Israel darstellen will. Die Berichte wollen Zeugnis geben von Gottes schützender Hand über seinem Volk und so zum Lobpreis werden, je größer in den Kriegsberichten die besiegte feindliche. Macht ist, um so mehr leuchtet Gottes Hilfe auf
Die geheimnisvoll-religiöse Deutung der Zahl über ihren Rechenwert hinaus resultiert aus dem Nachsinnen über die nach Maß und zahl geordnete Vielgestalt der Dinge und Naturerscheinungen. Der die alten Kulturen und Religionen in Indien, Persien, Griechenland und Alt-Israel beeinflussende babylonische Kulturkreis erklärte die Zahlen aus göttlichem Ursprung. Dieser Einfluß wirkte, fort in der auf dem Alten und Neuen Testament beruhenden christlichen Zahlensymbolik. Für die einzelnen Zahlen sind verschiedene Deutungen bekannt. Einige Beispiele seien genannt:

3 - Diese Zahl hat den Sinn von "das Umfassende", gewonnen, u. a. im Hinblick auf die Dreiheit von Vater, Mutter und Kind in der Urzelle des menschlichen Zusammenlebens. Als "die umfassende" ist sie auch Zahl der Heiligkeit und Vollkommenheit. Im Christentum wird sie zur Zahl des trinitarisehen Gottesbegriffes.
4 - Sie gilt als die Zahl des Kosmos, sie steht für die Wind- und Himmelsrichtungen, die Jahreszeiten und die Weltelemente. Das Alte Testament spricht von vier Paradiesströmen.
7 - sie ist in der babylonischen und israelitischen Tradition Zeichen der Ganzheit, Fülle und Vollkommenheit. Fünf Planeten mit Sonne und Mond ergeben z. B. die Vollkommenheit des Universums. Die christliche Tradition bleibt in dieser Linie mit sieben Sakramenten und sieben Gaben des Heiligen Geistes.
12 - Ihre Bedeutung resultiert aus der Einteilung des Jahres in zwölf Monate und des Tages in zwölf Stunden. sie gilt auch als Zahl der Erwählung und Vollendung. Erinnert sei hier an die zwölf Stämme Israels und die zwölf Propheten.

Voll von Zahlenangaben dieser Art ist das Buch der Offenbarung des Johannes. Der Text spricht vom siebenfach versiegelten Buch des Lammes mit sieben Hörnern, von sieben Augen, von zwölf Toren im neuen Jerusalem und von zwölf Engeln. Das heißt; "Wunderbar ist Gottes Schöpfung geordnet. Noch wunderbarer wird ihre Vollendung sein".
Beate Jonkisch
(aus "Begegnung", Nr. 7/89)

HAST DU DAS GEWUSST?
"ALLE RECHTE VORBEHALTEN" -
WAS BEDEUTET DAS?
Mit "Wachtturm" Nr. 13/1988 und "Erwachet" Nr. 13/1988 gibt es eine neue Situation, in beider Impressum erscheint seitdem die Eintragung "ALLE RECKTE VORBEHALTEN". im WT dazu noch "F. W. Franz, Präsident".
Allgemein bedeutet dies, daß niemand mehr ein Recht hat, frei aus diesen Zeitschriften zu zitieren, um diese oder jene Beweise anzutreten. Es sei denn, der Herausgeber, die WTG erlaubt es dem Betreffenden. Mißachtet jemand das, so kann er strafrechtlich belangt und vor Gericht gebracht werden.

Für die WTG ist das etwas ungeheuerliches, soll der WT doch eine nicht gewöhnliche Zeitschrift sein, sondern "Kanal Gottes", oder die "Speise zur rechten Zeit", sein!
Ehe wir diese Eintragung "ALLE RECHTE VORBEHALTEN", näher und schriftgemäß überprüfen, wollen wir zunächst nur Fragen stellen. Wir fragen;
Wenn die Bibel nicht unter dem weltlichen "ALLE RECHTE VORBEHALTEN"- steht, um zu verbieten, frei daraus zu zitieren, wie kann das dann die nur fehlerhafte bibelerklärende WTG für sich beanspruchen. Erhebt sie sich hier nicht über die Bibel? Ist das nicht Vermessenheit, unantastbar über Gottes Wort zu stehen?
Soll in Zukunft keiner mehr den WT mit dessen eigenen falschen Aussagen konfrontieren dürfen, ohne durch das Landesgesetz bedroht werden zu können?

Will sich die WTG angesichts ihrer l00jährigen Endzeitfalschprophetie per weltliche Gesetze unangreifbar machen?
Steht da nunmehr nicht die WTG-Rechthaberei gar unter weltlichen Gesetzesschutz? Soll die Strafjustiz eines Landes fortan die WTG-Verkündigung schützen?
Ist diese Gesetzesdrohung nicht die Einführung einer Inquisition gegen alle WTG-Kritiker?
Verbreitet die WTG hiermit nicht Furcht und Schrecken vor weltlicher Bestrafung, wenn jemand ihre Falschheiten beweisen will?
Ist da nicht jede Beweisführung gegen die WTG von ihr selbst, abhängig und daher für einen anderen unmöglich?
Ist das nicht ein Mittel zur Unterdrückung jeglicher Kritik?
Vielleicht aber steht die WTG selbst jetzt unter einem Druck ganz anderer Art?
Dennoch muß man fragen, warum die Wachtturmgesellschaft jetzt alle, die sie kritisch überprüfen wollen, mit dem weltlichen "ALLE RECHTE VORBEHALTEN" bedroht. Von der WTG gibt es bis jetzt keine Erklärung für diese Bedrohung.
-D.P.-

AKTUELLES IN KURZE
WIE BARMHERZIG IST DIE WTG?
"In der Neuzeit haben Jehovas Zeugen oft Leidenden oder in Not geratenen großzügig Hilfe geleistet" Als beispielsweise in jüngster Zeit in Mocambique, das von einem Bürgerkrieg verwüstet wurde, eine furchtbare Knappheit an Nahrungsmitteln, Kleidung, Medikamenten und anderen lebensnotwendigen Dingen entstand, kamen Jehovas Zeugen aus dem benachbarten Südafrika ihren notleidenden Brüdern zu Hilfe.
Beträchtliche Mengen an Nahrungsmitteln, Kleidung und anderen Sachen wurden gesammelt und mit großen Lastwagen in die Hauptstadt Maputo gebracht."
(WT 5/89, S. 7)

Schon mit dem Begriff "Bürgerkrieg" trifft die WTG eine unzulässige - tendenziös politische - Aussage.
Ebenso falsch die Behauptung, Jehovas Zeugen haben in der Neuzeit "oft Leidenden oder in Not geratenen großzügig Hilfe geleistet." zumindest für die "Weltmenschen" hatte die WTG noch nie einen Penny übrig. Wozu auch? Sie sollen ja nach eigener Lehrmeinung sowieso über kurz oder lang in Harmagedon vernichtet werden. Und selbst die in Not geratenen eigenen Anhänger erhalten nicht automatisch die angesprochene Hilfeleistung. Da gilt es erst zu prüfen, ob nicht vielleicht Verwandte (die nun durchaus auch aus der "Welt", stammen können) oder der ansonsten so verteufelte "Vater Staat" helfen können. Sollten diese Recherchen negativ ausfallen, sehen sich erfahrungsgemäß die leitenden Brüder vorher die Dienstberichte der Betroffenen an, um überzeugt zu sein, daß sich die Investition auch lohnt. Ein untätiges "Schaf" geht selbstverständlich leer aus.
Zu verschenken hat die WTG nichts.

AUS DER WELT DER ZEUGEN
DIE SCHEIDUNG HAT DIE EHEFRAU EINGEREICHT
Sie begründete den Antrag wie folgt:
Mein Mann ließ mich in vielen Dingen alleine. Er war der Meinung, eine Frau dürfe nicht arbeiten. Um den Haushalt kümmerte er sich nicht. Wegen Nichtigkeiten schlug mein Mann mich sowie unsere Tochter. Wir waren auch zusammen in derselben Studiengruppe. Mein Mann war der Leiter, so sagte er auch zur Gruppe, eine Ehefrau dürfe nicht arbeiten und meinte mich damit. Ich wurde in der Studiengruppe überhaupt nicht von meinem Mann beachtet. Gab ich Antworten, so waren sie falsch, oder wurden nicht beachtet. Des öfteren wurde ich ausgeschlossen vom Studium.

Nach jahrelangem Kampf konnte ich wieder in meinem Beruf arbeiten.
Nun kann man aber in jedem Wachtturm lesen, was für ein auserwähltes Volk doch die Zeugen sind. Dort herrscht Friede, Freude, Einigkeit. Aber wie ist es wirklich? Man muß sagen, sie unterscheiden sich überhaupt nicht von anderen Menschen. Warum aber nun der Glorienschein, wir sind Zeugen Jehovas, wir haben die Laster der Welt abgelegt. Alle, die ihr die CV lest, seid ihr besser als andere?

Es gab nun hin und wieder Brigadefeste, welche ich mitmachte. Mein Mann sagte, als Zeugin gehöre es sich nicht, dort mitzumachen. Mein Mann sagte auch offen zu anderen Zeugen, er habe keine Zuneigung mehr für seine Frau. Auch die Probleme, welche mit der Ehe zusammenhängen, interessieren ihn nicht. Er spielte sich als völliger Diktator bei uns auf. Auch finanziell beteiligte er sich nicht mehr an dem Haushalt, sein Geld gab er für persönliche Dinge aus, zum Beispiel fürs Auto, für Alkohol und Schallplatten. Geld, um gemeinsam etwas zu unternehmen, war nie vorhanden, so mußte ich alles bestreiten.

Er kümmerte sich auch nicht um die Erziehung unserer Tochter. Obwohl dies doch als Vater sein Hauptanliegen sein müßte. Unsere Tochter sollte keine Freundin und keine Bindung zu anderen Kindern haben. Ja, auch darum gab es Schläge. Bei allem, was der Mann vorhatte, spannte er immer einen ZJ-Auftrag ein. Ja, er blieb auch manchmal tagelang weg, ohne daß wir wußten, wo er steckt. Über diese Eheangelegenheit wußte auch der Versammlungsaufseher und der Kreisdiener Bescheid. Beide aber gaben ihrem Bruder recht und duldeten die Mißhandlung. Sie erklärten, der Bruder sei ein eifriger Zeuge Jehovas.
So wurde die Frau ausgeschlossen und er darf ruhig weiter Alkohol trinken, Auto fahren und Frauen und Kinder schlagen.
-EBT

"Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera,
Straße der Republik 46; Tel.: 51109; Jahresabonnement: 2.— M; Versand auch kostenlos Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe Gera

A 150/90 V 7 1 248 N2

Kommentare zu den eingscannten CV-Ausgaben
CV 248
Einen zeitgenössischen Artikel aus der Kirchenpresse des Jahres 1989 ("Die Kirche" 8. 10. 1989) zitiert diese CV-Ausgabe.
Ein Repro selbigen nachstehend, dass aber so in der CV nicht enthalten ist). 

CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

Nr. 248 GERA MÄRZ 1990

ZEUGEN JEHOVAS IN DER DDR
Wie weiter ...?
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen die WT 17 - 19/1989
WENN ZJ AUSGESCHLOSSEN WURDEN
Probleme einer großen Sekte
DIE 4 "HUREN"-WACHTTÜRME
ZJ sollten christliche Presse lesen
ÜBER DIE ZEUGEN JEHOVAS
Eindrücke eines STA
AUS DER WELT DER ZEUGEN
Ein glorreicher Bruder

DAS RECHTE VERTRAUEN HABEN
Was der Mensch sät, wird er ernten
Liebe Brüder und Schwestern!
Zwei Bibelstellen, oft im Wachtturm zitiert, sind mir als besonders markant im Gedächtnis geblieben. Bei der einen handelt es sich um den dritten Vers von Psalm 146: "Verlaßt euch nicht auf Fürsten, auf Menschen, hei denen es doch keine Hilfe gib." Die andere: "Verflucht der Mann, der auf Menschen vertraut, auf schwaches Fleisch sich stützt, und dessen Herz sich abwendet vom Herrn." (Jer. 17:5 ff). Wenn im WT diese Stellen angeführt werden, dann vor allem in der Absicht, dem Leser weiszumachen, daß ein "wahrer Christ" sich prinzipiell in keiner Weise mit irgendeiner Form von Politik zu befassen habe. Jegliche Beschäftigung mit Politik wäre unchristlich, weil es einer Verachtung der von Gott verheißenen Neuen .Welt, in der WT-Sprachregelung "Neues System der Dinge" genannt, gleichkäme. Schlimmer noch, es würde sogar bedeuten, gegen Gott zu kämpfen l Die Folge davon wäre, mit "diesem System der Dinge" in Harmagedon vernichtet zu werden. Seit alten Bibelforscherzeiten wird "dieses System der Dinge" als ein Konglomerat von Weltpolitik, Weltreligion (was immer das auch sein mag) und Weltwirtschaft angesehen.

Daß das von der WTG verheißene, angeblich seit 1914 herrschende Königreich Gottes, heute, sechsundsiebzig Jahre später, noch immer nicht in der erwarteten Weise eingegriffen hat, stört die Propagandisten der WTG anscheinend überhaupt nicht, auch nicht, daß sie damit eine der schlimmsten Formen von Politik betreiben, die überhaupt möglich ist, nämlich die .des offenbaren Betruges an denen, die ihnen - noch - vertrauen !
Daß auch Jehovas Zeugen alle Annehmlichkeiten, die sie haben, ohne "Politik" nicht genießen könnten, bis hin zu der Möglichkeit, Kongresse abzuhalten, scheint ihnen nicht bewußt zu sein. Gottes Königreich herrscht nicht in der erwarteten Weise, statt dessen ist die "alte, böse Welt" noch recht munter und läßt auch die Zeugen ziemlich gewähren. Statt sich darüber zu freuen, schreiben sie alles Negative der "Welt" zu, alles positive aber der besonderen Gnade Gottes, unter der zu stehen die Zeugen für sich beanspruchen. Sie vergessen anscheinend völlig, daß Gott auf "Gerechte und Ungerechte", die Sonne scheinen und den Regen fallen läßt. Was aber besagt denn nun der Ausspruch, daß man sich nicht auf Menschen verlassen soll? Aus dem Zusammenhang gerissen und isoliert betrachtet müßte es bedeuten, daß man NIEMANDEN trauen dürfte! Also müßte auch jeder Zeuge Jehovas seiner Leitung in Brooklyn gegenüber sehr mißtrauisch sein! Ja, das vor allem!

Die eingangs zitierten Aussprüche aber sind "Wort des lebendigen Gottes" und müssen daher von Christen als Wahrheit angenommen werden. Wahr ist aber auch, daß im Zusammenleben in der Welt sehr, sehr vieles von den Menschen selbst abhängt, und daß ohne Vertrauen von Mensch zu Mensch kein sinnvolles Leben möglich ist. Gott greift, von wenigen markanten Ausnahmen abgesehen, nicht in die irdischen Angelegenheiten ein. Nicht in direkter Weise, denn seine Gesetze sind unbestreitbar überall und immer wirksam, und endlich wird sein Wille natürlich die Oberhand gewinnen.
Wie können also anscheinend sich widersprechende Wahrheiten eine gemeinsame größere Wahrheit bilden? Wie verträgt sich die Alltagserfahrung der Menschen mit dem Wort Gottes, nicht auf Menschen zu vertrauen? Wir müssen erkennen, daß die Gedanken in den Psalmen und bei Jeremia das ABSOLUTE Vertrauen meinen. Im absoluten Sinn dürfen wir glauben. Vertrauen und Hoffnung nur auf Gott selbst setzen. Die Rettung oder das Heil im absoluten Sinne von Menschen oder menschlichen Einrichtungen zu erwarten, muß am Ende zur Enttäuschung führen, muß sich, wie einst, so auch heute und in Zukunft, als eine Seifenblase erweisen, muß zum "Fluch" werden für jeden, der einen Menschen oder einer menschlichen Einrichtung das absolute Vertrauen entgegenbringt. In den letzten Dingen allein auf Gott zu vertrauen, wird sich für jeden, der dieses Vertrauen aufbringt, als Segen erweisen.

Gottes Gesetze wirken in der Natur, im Menschen und in den Völkern.
"Was der Mensch sät, wird er ernten", und die Ernte wird es offenbar machen, welcher Art die Saat gewesen ist. Niemand kann dem Gesetz, dem kausalen Zusammenhang von Ursache und Wirkung entgehen. Doch ist auch niemand diesem Gesetz völlig ausgeliefert, denn Gott, der Schöpfer aller Dinge, steht ÜBER dem Gesetz, und ohne es ungültig zu machen, kann das, was wir seine Gnade nennen, bewirken, daß Menschen zwar vom Gesetz "fallengelassen", gerettet werden können o In seiner Gnade kommt Gottes ÜBERMACHT zum Ausdruck!

Anders als durch Gnade könnte auch niemand in Gottes Neue Welt eingehen, denn dem stehen sowohl das Mosaische- wie auch das Naturgesetz wie eine unüberwindliche Mauer entgegen. Allein Gottes Gnade in Jesum Christum überwindet diese "Mauer". "Gottes Neue Welt", der "Himmel" oder "Gottes Gegenwart", wie immer man den künftigen Zustand auch benennen will, den ER für jene vorgesehen hat, die Ihn lieben und auf das Wort seines lieben Sohnes vertrauen, ist nur für Menschen NEU, nicht aber für Gott selbst!
Es ist nicht etwas, das in der Zukunft läge und erst "kommen" müßte, sondern etwas, das mit Gott zugleich vorhanden ist. Für uns Menschen ist Gottes Reich allerdings neu, denn weder kennen wir es, noch können wir es uns vorstellen oder ausmalen.

Die Hoffnung auf neue Himmel und eine neue Erde wird sich nicht durch eine Umgestaltung unseres Globus erfüllen, sondern durch die Zurichtung von Menschen für das Reich Gottes. Sie wird bewirkt durch Gottes Gnade, die uns in Christus zuteil wurde. Und diese Gnadengabe ist ausreichend für alle Menschen, die je gelebt haben, jetzt leben und noch in Zukunft leben werden. Wie sagte doch Jesus? "Das Reich Gottes ist nicht etwas, von dem man sagen kann, siehe hier! oder siehe dort!"
(Matthäus 24;23ff)
Gott allein muß unser letztes Vertrauen gehören. Niemand kann schaffen, was ER zu schaffen verheißen hat! Aber, in unseren täglichen Pflichten, in dem, was wir selbst tun können und tun müssen, ist es notwendig, einander ein Höchstmaß an Vertrauen und ein Mindestmaß an Mißtrauen entgegenzubringen. Nur so kann das Leben im jetzigen Zustand des Christen - und auch "dieses Leben" ist ein Gottesgeschenk! - überhaupt lebenswert sein. Es anders zu betrachten könnte eine Mißachtung der Gabe und des Gebers zugleich sein. Gott weiß doch, wie der Mensch beschaffen ist, war ER doch Mensch in Christus Jesus, und ER weiß auch wie Umstände beschaffen sind; in denen die Menschen leben müssen. ER kennt uns, unsere Sorgen und Probleme, die wir mit uns selbst und mit anderen haben oder die andere mit uns haben, genau. Und doch hat ER denen, die Ihn lieben, etwas bereitet, "das kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat."
-H. G-

DIE ZEUGEN JEHOVAS IN DER DDR - WIE WEITER?
Es ist sehr verständlich, daß seitens der betroffenen ZJ in der DDR im Zuge der demokratischen Entwicklungen jetzt im Lande erwartet und gehofft wird, ebenfalls jede gewünschte Freiheit zu erhalten. Einige vertreten allerdings die Ansicht, sie als ZJ hätten diese demokratische Wende oder Entwicklung bewirkt. Waren oder sind sie in Wirklichkeit also gar nicht politisch neutral oder unpolitisch, wie der WT laufend behauptet? (Sprüche 20:10) Es dürfte da wohl unzweifelhaft , ein verdienst der von den Zu zur religiös-politischen "Hure" verteufelten christlichen Kirchen gewesen sein, ein Ergebnis ihrer von den zu verdammten "Hurerei", natürlich auch anderer demokratischen Kräfte, was sich jetzt entwickelt. Was dabei für die kirchenfeindliche und alle Demokratie verneinende "Botschaft" der WTG herauskommt, wird man sehen. Das liegt auch außerhalb jeder Kompetenz von CV. Es liegt allein in der Hand der von den ZJ verteufelten gewählten Politiker, Gesetzgeber oder Herrscher. Man wird sich wie überall der Verfassung stellen müssen. Oder wollen die ZJ eine Volksabstimmung über ihre "Botschaft"? Was in christlicher Verantwortung gesagt werden muß, ist dies:

OB DIE ZEUGEN DER WTG WIE IN ANDEREN LÄNDERN LEGAL SIND ODER NICHT, DADURCH WIRD IHRE BISHERIGE ENDZEITVERKÜNDIGUNG ÜBER DIE LÖSUNG DER PROBLEME USW. WEDER WAHR NOCH GLAUBHAFT, WEDER FÜR ALLE ANNEHMBAR GESCHWEIGE AUSFÜHRRAR!
Es muß also nach wie vor in christlicher Verantwortung darüber befunden werden, im Interesse der Betroffenen, denen die WTG selbst nicht aufzeigt, was allen Ernstes gegen diese "Botschaft" spricht " Verständlicherweise, welcher "falsche Prophet" entlarvt such schon selbst " (5. Mose 18:20) Sicher hofft die WTG in dieser Krisenzeit auf gar viele Entwurzelte und Enttäuschte für ihre "Lösungs-Botschaft". Wie in vielen anderen Ländern, von den USA über BRD bis Australien, bleibt eine christliche Verantwortung, diese WTG-Botschaft betreffend, überall, wo sie verbreitet wird.

Unvermeidlich erlebte und erlebt die CV-Arbeit seitens dar WTG-Hörigen viel Haß, Rache und Vergeltung in "theokratischer Kriegslist" natürlich. Denn die WTG lehrt bisher so: "Wir leben nicht unter theokratischen Nationen, wo solche Glieder unserer Familiengemeinschaft im Fleische ausgerottet werden können, weil sie von Gott und seiner theokratisehen Organisation abgefallen sind, wie es in der Nation Israel in der Wüste Sinai und im Lande Palästina möglich und angeordnet war ... können wir nur bis zu einem gewissen Grade gegen Abgefallene Schritte unternehmen ... Das Gesetz des Landes und dem Gesetz Gottes durch Christus Jesus verbietet uns, Abgefallene zu töten, auch wenn sie Glieder unserer eigenen Blutsverwandtschaft sind." (WT 15. Januar 1953, Seite 63)

ANMERKUNG:
Es ist erschreckend festzustellen, wieviel Haß gegen Andersglaubende den Zeugen Jehovas anerzogen ist.
Wie stark sie aber auch politische Strömungen (wo sie doch so unpolitisch sind) versuchen für sich auszunutzen.
Wenn CV alle Drohungen, Verleumdungen und böswillige Anzeigen veröffentlichen würde, würde es für eine Broschüre reichen.
Wir behalten uns vor, diese "Dokumentation" dem Ostbüro der WTG in Selters zur Verfügung zu stellen, damit sie das Ergebnis ihrer "Lehren" selbst lesen kann.

DER WACHTTURM
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
APG 17:11
WACHTTURM NUMMER 17/1989
STUDIENARTIKE: "JETZT FÜR DIE KOMMENDEN TAUSEND JAHRE ORGANISIERT"
"VEREINT BLEIBEN, UM IN DAS MILLENNIUM HINÜBERZULEBEN"
JAHRZEHNTE GEDIENT, ABER KEINE ERFÜLLUNG

Und wieder geht ein Stück Hoffnung verloren. Hoffnung für jene, die der WT-Organisation fünfzig und mehr Jahre lang treu ergeben gedient haben. Stück für Stück werden dem "geistigen Überrest" nun noch die letzten Illusionen genommen,,
"Manche Glieder des gesalbten Überrests haben sich vorgestellt, sie würden noch lange genug auf der Erde leben, um auferstandene Treue, die vor Pfingsten 33 u. Z. gestorben sind, willkommen zu heißen. Wird den Gesalbten dieses Vorrecht zuteil werden? Das muß nicht sein. Es werden genügend Glieder der großen Volksmenge die Drangsal überleben, um die Situation zu meistern und die Auferstandenen mit der 'neuen Erde' unter den 'neuen Himmeln' vertraut zu machen (2. Petrus 3:13)."

(S. 20,21 - "Manche Glieder ... haben sich vorgestellt, ..."
Eine gängige WTG-Formulierung. die den wahren Sachverhalt verschleiert. Hatte die leitende Körperschaft doch 1946 in dem Buch "Die Wahrheit wird euch frei machen" die These vertreten:
"Einige Bibelaussagen und prophetische Dramen deuten an, daß (die auferstandenen Fürsten; Anm. d. CV-Red.) noch vor der Schlacht von Harmagedon zum Leben erweckt werden, ..." (S. 360)
Somit ist es nur natürlich, daß sich die Gesalbten in dieser Frage berechtigte Hoffnungen machten. Wenn schon nicht Harmagedon, so wollten sie zumindest die Auferstehung der alten Glaubenstreuen noch Miterleben, zumal sie auf Seite 19 in diesem WT wiederum lesen;

"Nur Jehovas Zeugen - die Glieder des gesalbten Überrests und die 'große Volksmenge' - haben als vereinte Organisation unter dem Schutz des höchsten Organisators die biblische Hoffnung , das nahe bevorstehende Ende des zum Untergang verurteilten von Satan dem Teufel, beherrschten System zu überleben."
Das Fazit; "Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, er kann gehen."

Die WTG schickt ihre alten Kämpfer in den Tod. In der Sprache des WACHTTURM klingt des so:
"Und es ist ermunternd, zu sehen, daß weiteren geistig reifen Männern aus der großen Volksmenge größere Verantwortung in der Organisation übertragen wird, deren sich Jehova heute auf der Erde bedient. Der Überrest der Gesalbten ist schon an Jahren fortgeschritten und somit immer weniger in der Lage, die Last zu tragen. Die Brüder des Königs begrüßen daher die liebevolle organisatorische Hilfe, die geistig befähigte Älteste und Dienstamtgehilfen aus den Reihen der anderen Schafe leisten." (S. 21)
Eine blumenreiche Beschreibung, die letztlich die Ausmusterung der Gesalbten bedeutet! Ihr Tod eingeplant ...
-G.R-

WACHTTURM NUMMER 18/1989
IHR ÄLTESTEN, BEHÜTET DAS EUCH ANVERTRAUTE GUT und IHR ÄLTESTEN, BEHANDELT DIE HERDE GOTTES SCHONEND!
Die Studienenartikel sind im Grunde genommen Dienstanweisungen für Älteste. So sieht man denn auch hinter jedem Rat und jeder Ermahnung den erhobenen Zeigefinger der "Mutter" aus Brooklyn. Nach einem gründlichen Studium kann man viele gute und nützliche Ratschläge und Hinweise feststellen, trotzdem bleibt ein bitterer Nachgeschmack. Man möchte mit Jesu Worten sagen: "Alles daher, was sie euch sagen (gemäß der Schrift), tut und haltet, aber handelt nicht nach ihren Taten, denn sie sagen es wohl, aber handeln nicht entsprechend (Matthäus 23. 3. NW).

So lesen wir auf Seite 18:
"Unterläuft einem Ältesten beim Lehren ein schwerwiegender Irrtum und bringt dies für seine Mitbrüder Schwierigkeiten mit sich, so hat er von Gott ein Strafurteil zu erwarten."
"Daher müssen Älteste Gottes Wort ernsthaft studieren und das Gelernte anwenden." (Matthäus 12,36.37)

Zwei Fragen drängen sich auf:
l . Was ist in den Augen der WTG ein schwerwiegender Irrtum?
2. Ist die WTG angesichts ihrer vielen schwerwiegenden Irrtümer bereit, sich mit der gleichen Elle messen zu lassen?
Es gibt viele tausend verantwortungsbewußte Christen - alle einmal Älteste - , die Gottes Wort ernsthaft studierten und dabei oft zu ganz anderen Ergebnissen kanten als die WTG. Wurde ihnen durch den 'Sklaven' Anerkennung zuteil? Weil sie der Stimme ihres Gewissens folgten, wurden sie verteufelt und aus der Gemeinschaft der Brüder vertrieben:

Ein englischer Wachtturm vom 15. Mai. 1897 wird zitiert:
"Wer immer ein Born ist, auß dem Wort Gottes hervorströmt ... sollte darauf achten, daß bitte Wasser d. h. Irrlehren, die einen Fluch heraufbeschwören würden, oder eine Kränkung, die Gott entehrt, und sein Wort verdreht - in ihm kein Sprachrohr finden." (S. 13)

Was mögen wohl jene empfinden, die solches schreiben und die, die das zu verantworten haben, wenn sie nach einer gewissen Zeit einen dieser Artikel lesen und alles in Ruhe und anhand der Schrift überdenken?
Drückt sie keine Scham oder Reue angesichts ihrer sich wiederholenden falschen, Gott entehrenden Lehren und Bibelverdrehungen?
Auf Seite 18 wird Rat gegeben für Rechtsfälle in der Versammlung.

Wir lesen;
"Deshalb wird von Ältesten unter anderem erwartet, daß sie sich auf rechte, schriftgemäße Weise mit Rechtsangelegenheiten befassen."
"Für rechtliche Schritte muß es eine gute biblische Grundlage geben."
"Somit muß heute ein Rechtskomitee sicher sein, daß irgendein Gemeinschaftsentzug, den es beschließt, biblisch begründet ist."
Goldene Worte, möchte man sagen, aber ...

Vor mir liegt die WTG-Broschüre "Königreichsdienst-Fragen". Daraus einige Sätze über ihren Gebrauch in den Versammlungen:
"Ihr Rat dient dem Versammlungskomitee zur Wegleitung, wenn es Angelegenheiten mit Gliedern der Versammlung zu regeln hat. Es kann darin nachschlagen, um Entscheidungen fällen und den Richtlinien der Gesellschaft entsprechen zu können, doch soll die Broschüre nicht in irgendeiner Zusammenkunft studiert, noch unter den Verkündigern allgemein in Umlauf gesetzt werden."' - Kein Kommentar!!!

Im dritten Studienartikel - "GEHORCHT DENEN, DIE DIE FÜHRUNG ÜBERNEHMEN" - geht es munter in diesem Geist weiter. Er wendet sich an das 'Fußvolk' in der WTG und fordert es auf denen zu gehorchen, die als Unterführer unter der leitenden Körperschaft und in deren Auftrag den Versammlungen vorstehen. Nur allzu Bekanntes, es lohnt nicht näher darauf einzugehen.
Der Apostel Paulus wird in diesem Artikel sehr oft angeführt, einen Bibeltext aber, so scheint mir, hat man vergessen.
"Erwache, du Schläfer, und steh auf von den Toten, und der Christus wird dir leuchten." (Epheser 5,14 NW) -R.I.H.-

WACHTTURM NUMMER 19/1989
VERURTEILST DU DIE WELT DURCH DEINEN GLAUBEN ?
Dieser Artikel ist wieder einmal bestens dazu angetan, die WTG in Glanz und Unschuld erscheinen zu lassen und dafür mit Fingern auf Andersgläubige oder Nichtchristen zu zeigen.
Im Abschnitt 7 ist die Rede von geschlechtlicher Unmoral, Verbrechen, Haß, Habgier usw. Es ist schon erstaunlich unter welcher Einfallslosigkeit die WTG leidet. Immer wieder wird alles mögliche, was dem Wachtturm-Leser schon seit Jahren x-mal vorgesetzt wurde, frisch aufgewärmt serviert. Man kann auch sagen: Neuer Wein in alte Schläuche. Nur, wie lange werden diese "alten Schläuche" noch halten? Wie lange ist es für den langjährigen WT-Leser noch erträglich, immer wieder Halbwahrheiten, Lügen und Meinungsverfälschungen serviert zu bekommen? Natürlich, die WTG ist gezwungen, von sich selbst abzulenken und den schwarzen Peter für sämtliche Schlechtigkeiten der Welt und den Andersgläubigen zuzuschieben. Jeder, der lange genug Zeuge Jehovas ist, weiß selbstverständlich, daß es die obenerwähnten Dinge wie Haß, Habgier, Unmoral usw. in der WTG genauso gibt wie anderswo, denn jährlich werden Tausende von Rechtskomitee-Verhandlungen durchgeführt, die sich mit derlei Vergehen befassen. Genauso gibt es jährlich Tausende, die deswegen die Gemeinschaft der Zeugen verlassen bzw... verlassen müssen. Noch viel schlimmer aber ist, daß ZJ wegen absoluter Nichtigkeiten in's Unglück bzw. in den Tod getrieben werden. Wer kennt nicht solche Berichte wie; Ausgeschlossener ZJ beging Selbstmord, weil er wegen Genuß einer Zigarette ausgeschlossen wurde? Derlei Beispiele gibt es massenweise! Aber die WTG weist weiterhin alle Schuld von sich! Dazu kann man nur sagen: Starrsinnigkeit und Unfähigkeit zu normalem menschlichen Denken in der WTG-Führung. Aber kann man von der hoffnungslos überalterten leitenden Körperschaft in Brooklyn überhaupt etwas anderes erwarten? Oder gar vom "Präsidenten", Franz, der bald 100 Jahre alt wird? So ein Mann ist doch gar nicht mehr fähig, an der Spitze einer internationalen Organisation zu stehen und sie zu leiten!

BEWAHRE DEINEN GLAUBEN UND DEINE GEISTIGE GESUNDHEIT
"Im Abschnitt 11 "heißt es: "Eine geistige Infektion kann von außen an uns herangetragen werden. Sie kann von Personen ausgehen, die in geistiger Hinsicht tot sind. Wenn wir ihnen zu nahe kommen, ist es möglich, ihre Einstellung und Lebensstil zu übernehmen. Das Berufliche Vorwärtskommen und Liebe zum Geld und sich zu amüsieren spielt im Leben der Menschen der heutigen Welt eine bedeutende Rolle."

Alles dies wird immer und immer wieder den einfachen Zeugen Jehovas eingebleut, damit, sie nur im Sinne der WTG beschäftigt sind, insbesondere im Predigtdienst, damit sie überhaupt gar nicht erst die Möglichkeit haben, auch einmal die angenehme Seite des Lebens zu genießen, sondern für neue höhere Erfolgszahlen der WTG tätig sind, auch, damit die immer weiter mit neuen Endzeitterminen vertröstet wurden können bis ins hohe Alter. Dann, wenn sie zu alt sind, um noch besonderes im Predigtdienst zu leisten, erhalten sie den Dank und die "Segnungen", der WTG; sie werden abgeschoben und man überläßt die Fürsorge für sie dem Staat, den sie auf Weisung der WTG ihr Leben lang beschimpfen, und herabwürdigen mußten.
Uneigennützige soziale Hilfeleistungen kennt die WTG nicht. Das überläßt sie der "bösen Welt" und der "falschen Religion".
-R.S.W.-

.. DENN DU HAST WORTE EWIGEN LEBENS
Du f ragst , wohin gehen, denn es gibt nur eine Religion die Jehova anbetet.Diese Frage ist nicht neu , denn so fragte schon Petrus unseren Herrn, doch er fügte hinzu: "denn du hast Worte ewigen Lebens," Petrus brachte damit klar zum Ausdruck, daß sein Platz an der Seite des Herrn Jesus Christus ist. Das war die einzig richtige Entscheidung, die ein Mensch überhaupt treffen kann, und wir tun gut daran, seinem Beispiel zu folgen. Petrus wußte, was er dem Herrn antwortete, denn kurz zuvor hatte ihnen Jesus ja gesagt; "Die Worte, welche ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben." (Joh. 6:63)

Die WTG hat diese Worte des Lebens nur bedingt, denn alle Erkenntnis ist gemäß 1. Kor. 13 nur Stückwerk, und das gilt für alle christlichen Konfessionen! im gleichen Brief und Kapitel wird noch etwas gelehrt, was ein Nachfolger Jesu unbedingt beachten muß, will er im Glauben nicht Schiffbruch erleiden. Erkenntnisrechthaberei und Intoleranz Andersgläubigen gegenüber, ist kein Merkmal der Liebe! Jesus sah vieles anders, als es die WTG heute lehrt. (Markus 9:30-40)

Was wäre das auch für ein Vater, der seine Kinder erschlägt; nur weil sie unterschiedliche Vorstellungen über ihn und sein Vorhaben mit den Menschen haben! Nein, unser himmlischer Vater tötet niemanden, noch straft er ihn in anderer Weise, nur weil er aus Mangel an geistiger Reife seinen Heilsplan mit uns Menschen nicht in seiner ganzen Größe erfassen kann. Er wird aber gewiß die zur Rechenschaft ziehen, die bewußt sein Wort mißbrauchen, um ihren eigenen Philosophien dadurch den Anschein göttlicher Gelehrsamkeit zu geben!
- R.I.H.-

"WENN ZEUGEN JEHOVAS AUSGESCHLOSSEN WORDEN SIND"
Von den Problemen einer großen Sekte
"Junges Mädchen sprang in den Tod" - "Selbstmord aus Einsamkeit" -
"ZJ beim Rauchen erwischt, erhängt" -
"Die Tragödie im Hirrlinger Wald -
zwei 15jährige Mädchen verübten'Selbstmord durch Erhängen - erschreckendes Schlaglicht auf die Situation von Kindern in religiös fanatisierten Familien".
- Schlagzeilen wie diese lassen Joachim Wiechoczek aus Hamburg aufhorchen. Er versucht, Licht in die Vorgeschichte zu bringen - und er macht dabei eine Entdeckung: Oft handelt es sich bei den Selbstmördern um ehemalige Zeugen Jehovas. Man hatte sie ausgeschlossen, weil sie Zweifel an den in der Sekte gültigen Ansichten hatten, weil sie sexuelle Verfehlungen begangen oder auch nur Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenke angenommen hatten.

In Zusammenarbeit mit einem Kreis freier Brüder kümmert er sich in seiner Freizeit um "Ausgeschlossene" und um solche, die kurz vor dem Ausschluß stehen oder den freiwilligen Abspruhg noch nicht geschafft haben.
Joachim Wiechoczek wuchs in Oberschlesien auf. Als Kind katholischer Eltern war er religiös interessiert. Er beschäftigte sich mit dem Judentum. Die ersten Kontakte zu Zeugen Jehovas entstanden während der Militärzeit. Es beeindruckte ihn, daß sie in der Volksrepublik Polen trotz Einberufung den Dienst verweigerten und dafür Gefängnisstrafen in Kauf nahmen. Später hatte er als Maschinenschlosser im schlesischen Kohlerevier "Zeugen" als Arbeitskollegen, die ihn mit Büchern der Sekte versorgten. 1962 ließ er sich in der Gemeinschaft taufen.

1964 wanderte er nach Westdeutschland aus. Hier bekam er Probleme. Man warf ihm vor, Polen verlassen zu haben. Er habe damit seine missionarische Aufgabe unter Kommunisten verraten. Daß er in der Bundesrepublik Verwandte hatte, wurde nicht akzeptiert: sie waren keine Zeugen. Daß er als Deutscher in Deutschland leben wollte, verstößt gegen die Anschauung, daß ein Zeuge keinen Nationalstolz haben darf. Kritisch wurde auch beargwöhnt, daß er bei einem Arbeitskollegen Griechisch lernte, um das Neue Testament im Urtext lesen zu können. Mißtrauen warf man ihm vor.

Daß der "Wachtturm" gleichwertig neben der Bibel stehen sollte, mißfiel ihm. Ebenso hatte er Schwierigkeiten zu akzeptieren, daß die Wachtturmgesellschaft der "sichtbare Vertreter Gottes auf der Erde" sein sollte.
Er fand dafür keinen Beleg in der Bibel.
Dem Skeptiker wurde mit der "ewigen Vernichtung", gedroht. 1975 kam es zur Trennung. - Er ist heute Mitglied in einer evangelischen Freikirche in Hamburg. Seine Arbeit innerhalb des Kreises freier Brüder findet immer mehr Anklang, auch unter aktiven Zeugen Jehovas. Er bekommt sogar Anrufe von führenden Mitgliedern der Gemeinschaft, die ihn über bevorstehende Ausschlüsse informieren.
"Auch den Zeugen Jehovas kann es nicht egal sein, wenn geschaßte Mitglieder Selbstmord begehen", erklärt Wiechoczek. Deshalb würden ihm immer wieder die Adressen der Betreffenden "gesteckt" - aber nur inoffiziell.
-CVN-

WIE EVANGELISCH AUF ZJ-BESUCHE REAGIERT WIRD
"Merkwürdiger Besuch am Sonnabendnachmittag lauteten gleiche Beiträge im September und Oktober in den evangelischen Kirchenzeitungen "Die Kirche" Berlin, und "Glaube und Heimat", Thüringen, 1989.
Es ging hauptsächlich darum, wie von ZJ fremde Kinder angesprochen werden, um sie zu gewinnen, verwendet wurde vornehmlich die bunte WTG-Paradiesliteratur.
Ein angesprochener, aber uninteressierter Vater, der nicht zur ev. Kirche gehört, ließ die zwei WT-Zeuginnen in das Kinderzimmer. "Meine Tochter interessiert sich für so etwas". Das Mädchen spielte dort mit ihrer Freundin Ulrike. Beide Mädchen besuchen die ev. Christenlehre. "Stimmt das, was die Frauen gesagt halten? Lernen sie in der Schule etwas Falsches? Hatte der Katechet recht? Woher kamen diese Frauen überhaupt?" - "Wir möchten uns gern mit Leuten unterhalten, die sich für die Bibel interessieren", hatten'sich die beiden WT-Zeuginnen vorgestellt. In den genannten Beiträgen über diesen "merkwürdigen Besuch" wurden die WT-Paradiesvorstellungen natürlich als christlich unannehmbar zurückgewiesen. Die Verfasserin, Dietlind Steinhöfel, kommt dann zu folgender Ermahnung an die beiden Mädchen:

"Nun meine ich nicht, daß wir hochmütig auf die Menschen herabsehen dürfen, die zu den Zeugen Jehovas gehören, auch wenn sie die Bibel ganz anders auslegen als wir. Viele von ihnen sind von der Zeugeb Jehovas gehören, auch wenn sie die Bibel ganz anders auslegen als wir.Viele von ihnen sind von der Kirche enttäuschte Christen. Aber eines solltet ihr tun, wenn euch 'Zeugen' ansprechen: immer einen Erwachsenen zu Rate ziehen, der sich in der Bibel möglichst gut auskennt, und in der Christenlehre darüber, sprechen."
Einen Erwachsenen zu Rate ziehen, das ist hier dann offensichtlich geschehen. Denn die Kinder sind ja unmündig und dürfen ohne Entscheidung oder Zustimmung der Eltern schließlich da nichts für sich entscheiden. Und das ist bei diesem ZJ-Vorgehen der wunde Punkt. Denn eigentlich dürfen die ZJ ohne Einwilligung der Eltern oder unter Umgehung der Eltern überhaupt keine fremden Kinder zu gewinnen versuchen. Das wäre eine Verletzung elterlichen Erziehungsrechtes. Erst mit Religionsmündigkeit ändert sich das. Die WTG-Lehren sollen Leben oder Tod bedeuten, wie bekannt. Das kann man unmündigen fremden Kindern unter Umgehung ihrer Eltern nicht antragen. Es würde für sie Erpressung bedeuten, eine Bedrohung um ihres Lebens willen. Auch ist das eine Einmischung in "fremde Angelegenheiten" (1. Petrus 4:15), in Elternrechte anderer. Die ZJ müßten auf jeden Fall den Weg über die Eltern gehen. Scheinbar taten unsere zwei das, indem sie zuvor den Vater ansprachen. Aber das war offensichtlich eine "Täuschung des Herzens eines Arglosen", denn was sie wirklich wollten und wer sie wirklich waren, sagten sie nicht. Nun, die WTG-Anleitung zu sog. theokratischer Kriegslist, im Widerspruch zu 2. Kor. 4:2 NW, läßt die ZJ da meist keine Skrupel haben. Was die Freundin Ulrike betrifft, da haben sie das Elternrecht nun völlig mißachtet, denn sie arbeiten ja nicht mit harmlosen Bilderbüchern. In was für Konflikte sie schon Kinder stürzen, deuten die Kinderfragen nur an, wenn es hieß:

"Lernen sie in der Schule etwas Falsches? Hatte der Katechet recht?"
Auf jeden Fall zeigt sich. daß die WT-Zeugen mehr und mehr auf Menschen treffen, die immer besser über die 'Haltlosigkeit der WTG-Endzeitausiegungen informiert sind und sein werden.
-CVN-

ZU DEN 4 "HUREN"-WACHTTÜRMEN 1989
Man sollte wahrlich unter den ZJ mehr die christliche Literatur und Presse in unserem Lande lesen!
Da wurde in der Zeitschrift für Katholiken in Kirche und Gesellschaft "begegnung" 10/ 89 das neue Gesetz über die Gewissensfreiheit in der Sowjetunion behandelt. Man konnte folgende Feststellung lesen:
"Weitgehend einig waren sich die Experten beider Gruppen darin, daß der Prozeß der Perestroika das Verhältnis des Staates zu den Gläubigen in wichtige Bereichen zum Positiven verändert hat. 73 Prozent der in die Umfrage einbezogenen Marxisten und 70 Prozent der Vertreter 'traditioneller' Religionsgemeinschaften waren der Ansicht, daß sich die Bedingungen für die Praktizierung religiöser Überzeugungen im Zuge der Umgestaltung spürbar verbessert haben, die Einstellung des Staaten und der Gesellschaft zur Religion objektiver und offener geworden ist und erstmals in breiterem Maße Möglichkeiten für ein gesellschaftliches Engagement gläubiger Menschen bestehen."

Dazu hieß es weiter, daß es nach offiziellen Angäben heute etwa 70 Millionen Bürger in der Sowjetunion gibt, die sich als gläubige Menschen verstehen. Was bedeutet das für die WT-Endzeitbibelauslegung? - In den 4 "Huren"-Wachttürmen Nr. 7-10, 1989 dt. wieder schärfste antikatholische und antikirchliche Feindbilder wie seit langem nicht, wird behauptet, was die Vernichtung aller diese angeblich falschen .Religion betrifft, vor allem "gewisse sozialistische Staaten0, die Sowjetunion eingeschlossen. würden darin vorangehen, in Kürze diese Rsligiönsvernichtung in "Erfüllung", der WT- "Huren"-vernichtung vorzunehmen (WT 10/89, dt. S. 6).

Die wirkliche Entwicklung, wie sie u. a. in der "begegnung" zuvor geschildert wird und in der Sowjetunion in der Tat erlebbar ist, straft diese WT-"Huren"-Voraussagung wieder einmal Lügen. Wie wollt ihr zeugen diese Wachtturm-Lügen unbehelligt verkündigen? Das wollt ihr unwidersprochen in die Welt setzen? Hat euch die "theokratische Kriegslist" der WTG schon derartig abgestumpft, daß ihr alles schluckt, was die WTG euch auftischt, und wenn es die handgreiflichsten Ungereimtheiten sind? Wo bliebe da euer eigenes Gewissen?
-D.P.-

MEINE EINDRÜCKE ÜBER DIE ZEUGEN JEHOVAS
Ich bin Siebenten-Tags-Adventist (STA) und habe kein Recht über eine andere Glaubensgemeinschaft zu urteilen. Das möchte ich auch nicht. Ich möchte lediglich einige Eindrücke wiedergeben, die mir bei der Beschäftigung mit den ZJ in den Sinn kamen. Diese Beschäftigung ging schon so weil, daß ich nahe daran war, mich bei den ZJ eventuell taufen zu lassen. Durch das Kennenlernen der STA hatte ich nun die Möglichkeit, beide Gemeinschaften an Hand der Schrift (also der Wahrheit) zu prüfen.

Nun zu meinen Eindrücken:
Ich beziehe mich mit meinen Ausführungen auf das Heft FÜR IMMER AUF DER ERDE LEBEN. Wiesbaden 1982, und dabei möchte ich keine theologische Auseinandersetzung betreiben, sondern nur das schildern, wie es auf mich wirkte. Da ist nichts davon zu merken, daß Gott ein Gott der Liebe ist, da wird immer nur gesprochen von Jehova anbeten und gehorchen, und daß die bösen Menschen vernichtet werden. Warum der Mensch ein Sünder ist, was die zehn Gebote für den Christen bedeuten und welche Rolle dabei Jesus Christus spielt, daß alles kommt zu kurz oder wird kaum behandelt. Ich hatte dabei immer den Eindruck, wenn Gott (Jehova) eingreift, kommt der Untergang und aus dieser Angst heraus war es euer» besser, Jehova zu dienen und zu gehorchen. Wie anders jedoch, als ich bei die STA kam. Dort erkannte ich, warum ich ein sündiger Mensch bin. Was Jesus für mich tat, daß ich Gerechtigkeit nur aus dem Glauben heraus erlangen kann und das die Liebe Gottes zu uns Menschen unendlich groß ist, daß er daher selbst seinen einzigen Sohn für uns sündige Menschen opferte. Dieses Gefühl, daß wir einen liebenden Gott haben, zu dem wir auch Vater sagen können, dieses Gefühl hatte ich bei den ZJ nicht. Und noch etwas lernte ich, daß ich kein Recht habe, über andere gläubige Menschen ein Urteil zu fällen, wie die ZJ. Sie sind eben der Meinung, daß sie die einzigen Wahren sind und die anderen der falschen Religion angehören. Je länger ich bei den Zeugen Jehovas war, entstand in mir ein Haßbild gegenüber den anderen Christen, obwohl doch auch in ihnen wertvolle und gute Menschen zu finden sind, die ebenso auch Annahme bei Gott finden können. Wer von Gott angenommen wird, entscheiden nicht die ZJ oder die STA oder welche Gemeinschaft auch immer, das entscheidet Gott selber. Ich hatte bei den ZJ immer das Gefühl, daß sie auf Grund ihrer Werke von Gott angenommen werden, obwohl die Bibel eindeutig die Gerechtigkeit aus dem Glauben lehrt und wir die Werke aus der Liebe heraus tun sollen. Zum Schluß sei noch bemerkt, daß die Beschäftigung mit dem "Wachtturm", oder "Erwachet" niemals Maßstab des Glaubens sein kann, es sind menschliche Auslegungen, die an Hand der Schrift zu prüfen sind, wo Irrtümer nicht ausgeschlossen sind.

Maßstab ist allein nur die Schrift.
Ich wollte bei meinen Ausführungen keinen Zeugen Jehovas verurteilen, ihn aber dazu aufrufen, alle Lehre sorgfältig zu überprüfen (an Hand der Schrift) und ihn dazu veranlassen, manch falsches Bild über andersdenkende Christen über Bord zu werfen.
-G-K.-

HAST DU DAS GEWUSST?
IRREFÜHRUNG UND BIBELMISSBRAUCH
... Die Lehren der Wachtturmgesellschaft (WTG) sind im wahrsten Sinne des Wortes gar keine Lehren, sondern geschickt aufgebaute Indoktrinationsstrukturen. Der Begriff "Lehren" setzt ernsthafte Schulung voraus, um Lernende zu einer Erkenntnis zu führen. Diese Erkenntnis muß den Lernenden befähigen, Gehörtes und Gelesenes selbst zu beurteilen und daraus freie und persönliche Entscheidungen zu treffen.

ORIENTIERUNGSLOS
Die Wachtturmgesellschaft strebt genau das Gegenteil an. Jehovas Zeugen "lernen" nicht, selbständig zu denken, sie lernen, um sich die Denkstrukturen der Wachtturm-Ideologie zu eigen zu machen. Diese Indoktrinationsmethode, das Nachsagen, was einem vorgesagt wurde, wird bei JZ wöchentlich fünf Stunden praktiziert.
Erfolg: JZ werden in diesen Indoktrinationsprozeß so sehr manipuliert, daß sie jegliches Unterscheidungsvermögen verlieren und Irreführungen nicht mehr erkennen. Sie sind orientierungslos gemacht.

Es wäre sonst nicht möglich, eine komplett verfälschte Geschichtsepoche als Wahrheit zu verkaufen und die entsprechende, klassische Chronologie derselben Epoche als gefälscht oder unglaubwürdig hinzustellen. Hierzu ein markantes Beispiel;
Die Wachtturm-Publikation "Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert", enthält eine Geschichtstabelle, die in der Zeitspanne von 537 v. Chr. bis 931 v. Chr. über 22 Geschichtsdaten gegenüber der klassischen Chronologie abgeändert ist. Die größte Verdrehung dürfte die Wachtturm-Datierung der Reichsteilung Israels sein. Die Profangeschichte legt dieses Datum auf 931 v. Chr. fest, in der Wachtturm-Tabelle verschiebt sich dieses Datum um ganze 66 Jahre, das heißt es wird auf 997 fixiert.
Man nennt das Irreführung und Fälschung mit System. Wieso? Weil die WTG letztlich auf diese These ihr gesamtes Glaubensgebäude und ihre "Botschaft vom 1914 aufgerichteten Königreich" ausrichtete.

BIBEL - EIN STEINBRUCH ?
Nach allem bisher Gesagten ist die Bezeichnung "falsche Propheten" für JZ sachlich nicht richtig. Warum nicht? Weil falsche Propheten ihre Botschaft zunächst selbst ernst nehmen. Man kann ihnen sogar lautere Beweggründe unterstellen. Wir erinnern in diesem Zusammenhang an den deutschen Theologen Albrecht Bengel oder an den Adventisten William Miller. Beide haben sich aufrichtig bemüht, einen Wiederkunftstermin Jesu Christi aus der Bibel abzuleiten. Beide mußten feststellen und haben erkannt, daß die Bibel keine Privatoffenbarungen zuläßt. Wenn Christus wiederkommt, werden es alle sehen und erleben.

Die WTG verfährt hierin anders. Sie hat sich von Anfang an nicht gescheut, die Bibel als einen Steinbruch anzusehen, aus dem man sich nach Belieben den Stein herausbricht, der gerade in die Lücke paßt, die man zu schließen beabsichtigt. Weil das jedoch mit den traditionellen Übersetzungen Schwierigkeiten bereitet, hat die WTG eine eigene Bibelübersetzung erstellt.
- Diese Übersetzung wurde ihren Praktiken angeglichen und stützt ihre falschen Lehren. Diese Bibel ist spiritistisch verdorben und unglaubwürdig. Die Zentralstelle für Weltanschauungsfragen in Stuttgart bezeichnete diese Übersetzung als die größte Bibelfälschung in der Geschichte der. Christenheit.

Einige Beispiele: Matthhaus 4,3;
Wachtturmbibel (WB): " ... Wenn du ein Sohn Gottes bist ...".
Lutherbibel (LB): "... wenn du Gottes Sohn bist ..."
Matthäus 24,3;
WB: "... Was ist das Zeichen deiner Gegenwart?"
LB: ".... was ist das Zeichen deiner Ankunft?"
(Wenn Christus die Dinge in Matthäus 24,3-26 als Voraussetzung oder Ereignisse bis zu seiner Ankunft bezeichnet, denn kann man sie nicht als Zeichen der Gegenwart Christi nennen!)
An dieser Stelle dient die Wachtturm-Bibel lediglich zur Unterstützung der Wachtturm-Lehren. Das ist Irreführung.

Johannes 17,3:
WB: "... dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen . ..".
LB: "... dies ist das ewige Leben, daß sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus erkennen."
Das sind nur einige Beispiele. sie ließen sich fortsetzen. Nicht zuletzt jedoch charakterisieren auch Sonderlehren die Zeugen Jehovas. Ein altes Sprichwort sagt: "Wenn zwei "das Gleiche tun, dann ist es lange noch nicht das Gleiche."
Ähnlich verhält es sich zwischen Christen und Zeugen Jehovas. Wenn beide ein und denselben Begriff gebrauchen, so ist das Verständnis darüber bei beiden sehr unterschiedlich ...
(Auszugsweise von Erich Brüning)

AKTUELLES IN KÜRZE
WIE DIE WTG-SCHAFE VERLORENGEHEN
Ein Hirte erklärte: "Es knabbert mal hier und mal da, bis es verlorengegangen ist. Ein paar Meter abseits sieht es ein Grasbüschel und geht hin, um daran zu knabbern. Dann entdeckt es ein paar Meter weiter wieder ein Büschel und knabbert daran. Ein drittes Büschel sieht sehr einladend aus, und das Schaf geht dorthin, um zu knabbern. Bald ist es weit entfernt von der Herde. Dadurch, daß es mal hier und mal da knabbert, ist es verlorengegangen."
Genauso verhält es sich mit denen, die in geistiger Hinsicht abgleiten. Vielleicht beginnt es ganz harmlos mit ein paar materiellen Dingen, mit weltlichen Bekanntschaften oder mit Spekulationen über gewisse Bibelstellen. (WT 1.6.1986, S.14)

Man muß ein buchstäbliches Schaf sein, um dieses WT-erfundene Gleichnis nicht zu durchschauen. Was ein Schaf knabbert oder frißt, ist erstens genießbar, anderes läßt es liegen. Andererseits sind es genau die hier verächtlich gemachten sozialen Fragen und Bedürfnisse, die unabhängig von jedem Glauben bestehen, die das entsprechende WT-Kartenhaus unabwendbar zum Einsturz bringen. Und nicht zuletzt gibt es gewisse Bibelstellen, die man nur so zu nehmen braucht, wie sie, dastehen, die die WTG selbst sinnentstellt, die die WTG als falschen Propheten entlarven! Bei Jesus gibt es kein Gleichnis von knabbernden Schafen.

AUS DER WELT DER ZEUGEN
EIN GLORREICHER BRUDER
Schon lange trage ich mich mit dem inneren Bedürfnis, mich in einer speziellen Angelegenheit an Euch zu wenden, welche gewisse Verhaltensweisen eines "glorreichen" Bruders aus Seh. offenbaren. Wenn ich mich heute dazu durchgerungen habe, so ist dies sicher kein Zeichen von persönlicher Schwäche oder Feigheit, wenn ich diese Zeilen anonym zu Papier bringe, eher eines bitterer Erfahrung.

In den Jahren meiner Zugehörigkeit zu dieser Versammlung habe ich schon mehrfach erleben dürfen, wie es einem ergehen kann, wenn man sich vertrauensvoll und offenherzig mit Problemen und Fragen an leitende Brüder wendet, in der Hoffnung gerechter Wertschätzung und Beurteilung.
Wie schon von vielen Berichten in CV von anderen Brüdern und Schwestern zu lesen war, kann man letztendlich auch Schilderungen wie die folgende als Nestbeschmutzung und üble Verleumdung abtun, doch sind die Fakten unwiderlegbar, welche die "Wasser-Prediger" als "Wein-Trinker" entlarven, und es sind auch solche darunter, denen man den Titel eines "Wein-Säufers" durchaus zuerkennen könnte, ihre Gier nach materiellen Annehmlichkeiten und weltlichen Vorrechten wird zuweilen recht bieder kaschiert und vom Hochmut ihres christlichen "Amtes" getragen. Sie genießen ihre "Vorrechte" in vollen Zügen und maßregeln jeden, der sich da in Zweifel begibt, sie scheren sich einen Dreck darum, ob sie mit ihrem Tun nicht nur weltliche Gerichte beschäftigen und glimpflich davonkommen, oder eines Tages den Richtspruch Jehovas herausfordern.

"Ist der Handel noch so klein, bringt er mehr als Arbeit ein"., so dachte Br. W. G. insbesondere dann, wenn man gewisse Marktlücken mit Artikeln elektronischer Bauart gleich "en gros" füllt.
Zwar versicherte man mit eigener Unterschrift, besagte Artikel nicht zu gewerblichen Zwecken erhalten bzw. eingeführt zu haben,» doch gibt es ja allerorts die beliebten A&V-Geschäfte und ein Dutzend Tischrechner ist recht schnell verstreut.

Für eine solche Aktion kann man schon mal ein paar Tage vom Urlaub opfern und auch der Hunderter für das Benzin tut nicht weh, denn der Reingewinn beträgt ja mehrere 100 Prozent. Daß bei einer solchen Profitrate das christliche Gewissen und Moralverständnis gleichermaßen zu Boden geht, ist nicht weiter verwunderlich und offenbart die Verbundenheit der sogenannten "Christenheit mit der verderbten Welt, welche aber letztendlich durch Jehova ihren gerechten Lohn empfängt ...", so ähnlich klangen die Worte aus dem Munde dessen, der unseren Glauben zu Jehova "schriftgemäß" prüft, unseren Wandel in der Welt verfolgt und unerbittlich gegenüber jedermann seine Vorrechte in der Versammlung verteidigt.

Trotzdem, die Zahl derer in unserer Versammlung, welche sich über die vielen "kleinen Ungereimtheiten" bei dieser Person - ihn noch länger Bruder zu nennen wäre eine Verhöhnung aller aufrichtigen Geschwister - schön länger eigene Gedanken machen, steigt ständig. Bei seinen Reden hört man förmlich die Geldscheine in seiner Brieftasche knistern, und es ist nicht von ungefähr, daß man diese gewöhnlich über dem Herzen verwahrt ... bekannte mir ein Bruder unlängst, als wir über diese Dinge sprachen.

Und offenbar ist dies alles nur die "Spitze des Eisberges", denn wie sich inzwischen herausstellte, ist diese Person nicht nur materiellen Annehmlichkeiten äußerst zugetan, sondern der offensichtlichen Anerkennung - in Form von Prämien und Medaillen - seiner weltlichen Arbeitsleistung.

Seit einigen Jahren bekommen auch einige Geschwister aus unserer Versammlung gelegentlich die CV-Zeitschrift in die Hände, wobei derartige Dinge oft als "böswillige Schmierereien", abgetan bzw. in Zweifel gezogen wurden.
Heute wissen wir aber aus eigenem Erleben, daß es der Heuchler "in Amt und Würden" mehr gibt, als man im Glauben an eine Neue Welt ertragen kann.
In brüderlicher Verbundenheit
RK

"Christliche Verantwortung"; Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Straße der Republik 46; Tel.: 51109; Jahresabonnement: 2.-- M; Versand auch kostenlos
Konto-Nr. 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe Gera

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 249
Höhere Funktionäre (auch) in der WTG-Hierarchie.
Was kennzeichnet sie nicht selten?
"Glitschig wie ein Aal". Schwarz für weiß erklärend, an Redensarten zum "Besoffenreden" nicht sparend.

Je mehr einer dieser Sorte das in Vollendung beherrscht, um so höher seine Karrierechanchen innerhalb dieser Organisation.
Einem diesbezüglichen "Prachtexemplar" namens Kelsey, begegnete auch mal Herr Tjaden und berichtete, dies (und noch ein paar Sachen mehr) in seinem seinerzeitigen Buch "An ihren Früchten ..."
Quasi als zeitnahe Berichterstattung zitiert aus ihm, diese CV-Ausgabe auch die Kelsey-Episode

CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 249 GERA APRIL 1990

DAS KELSEY-INTERVIEW
Keine Suppenschüsseln
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen die WT 20-24/1989
WEM KANN MAN VERTRAUEN?
Eine gefährliche Werbemethode
MISSIONSBRIEF
Eine Kreisaufseherfrau schreibt
HASST DU DAS GEWUSST?
Glasnost. Perestroika und die WTG
ZJ-URLAUBSWÜNSCHE
AUS der Welt der Zeugen

NACH DER WTG-1914-ENDZEIT - 1994 EINE GROSSE WENDE?
WIESO 1994?
Der weltweit erklärte Sinn der Tätigkeit der WTG ist ihre Endzeitverkündigung. Damit steht und fällt alles. Nachdem die ursprüngliche Endzeitprophetie von 1799 bis 1914 als falsche Prophetie zusammengebrochen war, wurde unter dem WTG-Präsidenten Rutherford eine nächste Endzeit konstruiert. ab 1914. Inzwischen ist diese Endzeit nun schon über eine biblische Generation von 30 fahren längst auf das Lebensalter des Menschen weitergeschoben worden. Psalm 90:10 gibt, dieses Lebensalter mit 70-80 Jahren an. Und diese Zeit geht 1994 zu Ende.

Die für die WTG verhängnisvollen 1990er Jahre haben begonnen. Immer und immer wieder muß man dies den WTG-Neulingen vor Augen führen! Sie kennen nämlich die wirkliche Vergangenheit der WTG in dieser alles entscheidenden Frage nicht! Wer kann schon die alten WTG-Falschprophetien einsehen! Es gab und gibt keine Endzeit im WT-Sinne! Wird die WTG im Jahre 2000 noch da sein? Das mobile und immobile Kapital dafür hat sie allerdings zusammengebracht, wenn man ihren materiellen Reichtum betrachtet. Doch damit kann sie sich auch in Zukunft endzeitlich nicht glaubhaft machen, immer und immer wieder muß die Vergangenheit der WTG vor Augen geführt werden, damit die gegenwärtige endzeitliche Unglaubwürdigkeit. begriffen wird und die Betroffenen ihr Leben jetzt und für die Zukunft vernünftig einrichten. Je näher 1914 kommt, desto dringlicher wird diese Frage. Man kann sicher sein; Alle sind immer nur wegen der WTG-Endzeiten folgsam geworden und geblieben. Wurde ihnen dieser "Schwindel" bewußt, dann gingen sie oder wurden rechtzeitig ausgeschlossen, um enttäuscht zu "vergehen". Die persönlichen Katastrophen waren z. T. schlimm. Nun zieht das mit 1994 wieder herauf!

DIE CHRISTLICHEN TUGENDEN!
Soll man alle christlichen Tugenden unter der WTG leugnen? Nein, das kann man nicht und darf man nicht. Doch die WTG-Organisation hat doch nicht zum Hauptzweck, eine Tugendgemeinschaft zu sein. Zudem ist es ein großer Trugschluß, die WTG allein würde die wahren christlichen Tugenden predigen, weswegen man sie nur unter ihr finde. Nicht nur beweisen die WTG-Rechtskomitees, was überall unter der WTG wirklich los ist, verbunden und beruhend auf einem umfassenden Überwachungs-, Spitzel- und Denunzierungssystems, wie es von hörigen "Aufsehern" gehandhabt wird. Die völlige Abwesenheit von echtem christlichen "Samariterdienst" der Diakonie oder Caritas zeigt ein Defizit an uneigennütziger Nächstenliebe, das die WTG-Organisation weit unter die kleinste christliche Gemeinschaft oder Kirche stellt!

Wird sich das ändern, wenn die 1914-Endzeitkonstruktion 1994 endgültig zusammengebrochen ist! Wird dann uneigennützige christliche Nächstenliebe der Hauptzweck werden? - Demütig neben den anderen Christen? - Oder ist die WTG tatsächlich dazu verdammt, so weiterzumachen, wie sie angetreten ist; eine Endzeitkonstruktion nach der anderen durch unsere heutige Zeit zu schieben, komme, was da wolle? Der Sinn dessen wäre dann ein Extrathema. Auch als die Konstruktion 1799-1914 zusammenbrach, ging es endzeitlich trotzdem weiter, nun auf 1994 zu. Der Kollaps ist unvermeidlich. Es müßte wirklich eine gewaltige Wende geben.
Was auch kommt, mit Sicherheit haben sie es in Brooklyn schon in der Schublade, weil sie weiterexistieren wollen.

WAS TUN, WENN KEINE WTG-WENDE KOMMT?
Die wenigen Jahre bis 1994 gehen schnell dahin. Aber der fällige WTG-Endzeitkollaps braucht keinen vor den Abgrund zu stellen. Das wirkliche Leben geht weiter, mit und ohne WTG. Die persönlichen und familiären sozialen Lebensbedürfnisse zwingen jeden dazu. Schließlich kann keiner sein Brot allein backen, und Gott ist damit auch nicht entthront. Auch sein Wort ist weiter da, und viele andere, die auch daran glauben und danach leben wollen. Keiner muß also allein dastehen!

Ohne die WTG-Endzeit als Christ weitergehen erfordert jedoch ein radikales Einlassen auf das Wort Gottes, auf das oberste seiner Gebote der Nächstenliebe in Matth. 22:37-40. Das WIE, das erläutert der Apostel Paulus in 1. Korinther 13. Praktische Nächstenliebe obenan, über alle Erkenntnisse hinweg, d. h. unterschiedliche Bekenntnisse zu dem gleichen Gott und gleichen Christus, also ökumenisch glauben, ohne Erkenntnisrechthaberei.
Leider aber besteht hier das Problem, denn die WTG hat alle anderen Christen gnadenlos verteufelt.

"HERR, WOHIN SOLLEN WIR GEHEN?"
Die WTG mißbraucht diese Frage an Jesus! Sie läßt diese Frage praktisch an sich und ihre Organisation stellen, als wäre sie Jesus! Auf daß man denke, man wende sich von Jesus ab, wenn man sich von ihr abwendet! Soweit man unter der WTG an Jesus geglaubt hat, ihm nachzufolgen, wendet man sich doch nicht von Jesus ab, wenn man die WTG-Bevormundung darin abstreift. Wer das Neue Testament, die Evangelien ohne WTG-Brille liest, merkt, wie man als "anderes Schaf" in Wirklichkeit zu Jesus als Nachfolger in einer ganz bestimmten Distanz gehalten wurde! Die Abkehr von der WTG-Bevormundung ermöglicht die volle Hinwendung in die Nachfolge Jesu, in die Fußstapfen des Herrn.

Grundsätzlich ist das Christsein die alleinige Angelegenheit eines Menschen. Wenn du beten willst, "gehe in deine Kammer", um "im Verborgenen" zu beten, sagte der Herr (Matth. 6;6). Und wenn dann auch nur "zwei oder drei versammelt sind" in Jesu Namen, auch da ist der Herr schon mitten darunter (Matth. 18:19,20). Und 1. Korinther 13 zeigt, wie schon gesagt, dann die ganze Breite, das ganze Ausmaß der christlichen Praxis, des tätigen Glaubens, der möglichen Nächstenliebe. Geht also ruhig unter die anderen Christen, um weiter beim Herrn zu bleiben. Und wenn es nur ein "Scherflein" ist, was man an diakonischen oder caritativen Werken der Nächstenliebe beitragen kann, es genügt, um dereinst von Christus gesagt zu bekommen;
"Alles, was ihr einem von diesen meinen geringsten Brüdern getan habt, das habt ihr mir getan." (Matth. 25:31-46)
-D.P.-

DAS KELSEY-INTERVIEW
KEINE .SUPPENSCHÜSSELN
Richard E. Kelsey .unterhält sich mit Kritikern, erzählt am Telefon, daß er Bücher und Broschüren liest, in denen gefeuerte Zeugen Jehovas über ihre Erfahrungen berichten, sogar den "Gewissenskonflikt" von Raymond Franz, der nach neun Jahren Arbeit in der Führungsspitze in Ungnade gefallen ist, hat Kelsey nicht ungelesen in den Papierkorb geworfen. Was denkt er über diese Dokumentation der Verleumdungskampagnen und Intrigen in der Weltzentrale? Gilt für ihn die Anweisung aus dem "Wachtturm" vom 1. November 1987 nicht: "Irreführende religiöse Propaganda - ganz gleich .woher sie stammt - sollte man meiden wie Gift." Richard E. Kelsey, der die Zeugen Jehovas bei Vortragsreisen auf Linie bringt, will vor dem Wiesbadener Bahnhof stehen, den "Wachtturm" als Erkennungszeichen in der Hand.

Diese Nachricht elektrisiert ehemalige Zeugen Jehovas. sie schicken Fragen, Briefe, kommen aus Nord und Süd, Kopien, Buchauszüge, Zeitschriften. "Ich frage mich, welches spiel Herr Kelsey spielt", steht unter einem der Fragenkataloge. "Fürchtet er nicht, daß sich andere Mitglieder das gleiche Recht herausnehmen?" Richard E. Kelsey, der zu einer Gruppe gehört, "die ... durch ein Band brüderlicher Zuneigung vereint (ist und weiß), daß ihr Predigtwerk dringend verrichtet werden muß" ("Die Offenbarung - ihr großartige« Höhepunkt ist nahe!" 1988, S. 64) und in der Gehorsam erste Mitglieder-Pflicht ist, will alle Fragen beantworten. Richard E. Kelsey steht nicht mit dem "Wachtturm" vor dem Wiesbadener Bahnhof, er taucht aus einem Menschenpulk auf und will erst einmal wissen: "Haben sie das Ziel, religiöse Organisationen zu zermahlen?"
Richard E. Kelsey, 59 Jahre alt, Mitglied des Zweigkomitees in Selters, am Telefon humorvoll plaudernd, reagiert nun auf Fragen wie ein Sprechautomat und streitet plötzlich ab, daß er kritische Schriften gelesen hat: "Das Buch von Raymond Franz kenne ich nicht." Dafür kenne er neben dem hinausgeworfenen Neffen des Präsidenten der Wachtturmgesellschaft alle Mitglieder der Leitenden Körperschaft'; "ich weiß, wer ehrlich ist." Den Rest läßt er offen.

"Mit ehemaligen Zeugen Jehovas sprechen wir nicht", sagt Richard E. Kelsey und wischt Berichte über Gewissensbisse und Selbstmordgedanken vom Tisch; "Beschäftigen sie sich auch mit Menschen, die Probleme mit der evangelischen und der katholischen Kirche haben?",
Die einfachsten Antworten sind die besten. Richard E. Kelsey: "Wer sein Leben nach der Bibel, wie wir sie verstehen, ausrichtet, fängt ein neues Leben an. Dem geht es gut." Und geht von Tür zu Tür, steht mit dem "Wachtturm" und "Erwachet!" auf der Straße und besucht die Versammlungen. Auch Kinder müssen mit; "Sie werden im Sinne der Bibel erzogen." Was die Bibel im Sinn hat, wissen Richard E. Kelsey und die Weltzentrale; "Unvollkommene Menschen brauchen Zucht. Sie brauchen sie von Kindheit an." ("Wachtturm"; 1. Oktober 1987) Jede andere Erziehungsmethode ist von Übel; Die "Freizügigkeit der Kinderpsychologen" führt ".zu einer Welle von Jugendkriminalität." (ebenda)

Aber auch Zucht macht nicht jedes Schäfchen weiß. Richard E. Kelsey: "Wer Ehebruch begeht, Rauschgift nimmt, zuviel trinkt oder raucht, und das nicht lassen will, wird ausgeschlossen." Das Ergebnis dieser Härte: "Wir haben große Erfolge bei der Bekämpfung des Alkoholismus und der Rauschgiftsucht."
Andernfalls zerreißt das "Band brüderlicher Zuneigung". Und die Zukunft hätte so rosig sein können! Besonders für die Frauen, arbeiten sie doch "gern unter einer gewissen Autorität" ("Das Familienleben glücklich gestalten", 1978, S. 51) und zu Hause, die Jungen aber müssen vor die Tür, um zu "lernen, was es bedeutet zu arbeiten." (ebenda, Seite 159)

Gesellig Jedoch sollen auch sie nicht sein; "... einige lassen diesen inspirierten Rat außer acht und pflegen mit weltlichen Personen auf der Arbeitsstelle oder in der Schule engen Kontakt."
("Wachtturm, 15. August 1988)
Die Folgen sind absehbar: Zechtouren, Ehebruch mit Arbeitskolleginnen, schlampige Kleidung, ungekämmte Haare. Da mußte auch in jenen August-Tagen ein leuchtendes Vorbild her: "In Kalifornien (USA) erhielt eine Junge Schwester namens Angela ein verlockendes Stellenangebot, das die Ausbildung an einem College ihrer Wahl einschloß. Angela entschied sich für den Vollzeitdienst."

Wie Richard E. Kelsey vor 40 Jahren, der eines allerdings nicht tut: "Wir stellen uns nicht mit Suppenschüsseln auf die Straße, damit jemand satt wird."
Die Zeugen Jehovas "schicken zwar mal was in Katastrophengebiete", richtig satt wird man aber nur vom "Wachtturm", und guter Rat ist nicht teuer: "Vermeide unabhängiges Denken."
("Wachtturm", 15. April 1983)

Unabhängig ist auch Richard E. Kelsey nicht: "Ich muß zu einer Besprechung nach Selters. Anordnung von oben. Wir wollen bauen." Ein Händedruck, weg ist er. Eine Einladung läßt er zurück; "Die Zeugen Jehovas kann man nur richtig beurteilen, wenn man die Versammlungen besucht."
Folgt man dieser Einladung, besucht die Versammlungen, wird eines Tages Zeuge Jehovas, bekommt schließlich Zweifel und geht wieder, dann lehnt Kelsey Gespräche ab ...
Buch; "An ihren Früchten ...!" von
-Heinz-Peter Tjaden-

DER WACHTTURM
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
Vor mir liegt ein Wachtturm, auf den ich nachdenklich schaue. Eben habe ich ihn durchgelesen, und wenn ich nicht wüßte, daß die Wachtturmgesellschaft ihn selbst geschrieben hat, würde ich diesen Wachtturm zuallererst gerade dieser Gesellschaft und ihren verantwortlichen Schreibern zu lesen geben. Mir ist nämlich sehr daran gelegen, daß gerade in der Wachtturmgesellschaft der Zeugen Jehovas die Zunge stets verantwortungsbewußt und richtig gebraucht wird, weil ich mich selbst zu ihnen zähle. Aber leider!

Es wird viel anderen gepredigt, wie sie sein sollen; es wird viel, ja sogar sehr viel darüber geschrieben in Wachttürmen. Es wird wöchentlich viel studiert, sehr gründlich, mit abfragen und antworten und Wiederholungen, daß man meinen müßte. Zeugen Jehovas können kaum noch etwas falsch machen, aber dem ist nicht so !
Angesichts trauriger Tatsachen fragen sich viele gleich mir, warum ist das so im Leben des Menschen? Wir wissen, was gut und was böse ist und erwählen trotzdem oft das Böse zu tun, warum? Zum Beispiel, warum lügt derjenige, der weiß, daß man nicht lügen soll? Besonders schwer und durch nichts zu entschuldigen ist eine Lüge gegen seinen Bruder zu seinem Schaden. Sowas nennt man auch Verleumdung. Dieser Wachtturm versteht es so schön zu definieren, schon auf S. 10 Abs. 3, aber was tut er selbst?

Verleumdungen sind schwere Sünden, weil man etwas tut. was Gott äußerst mißfällt. Die Schlange tat es schon im Paradies und erhielt dafür augenblicklich ihr Urteil und ihre Strafe von Gott: Auf dem Bauche sollte sie hinfort kriechen! Ist nicht einer, der verleumdet, nicht auch wie ein auf dem Bauch kriechender, der wie ein unterwürfiger Hund zu seinem Herrn aufschaut, was er wohl für einen Lohn für seine Dienste bekommt?
Es ist schier unglaublich, wie der Wachtturm selbst das verleumden praktiziert und wen wundert es, wenn Zeugen Jehovas, die solche Wachttürme studieren, das gleiche selbst gerne tun. ich denke jetzt speziell daran, wie Zeugen Jehovas mit denen umgehen, die die Wachtturmgesellschaft der Zeugen Jehovas wieder verlassen haben, oder aus ihr ausgeschlossen wurden, von den einzelnen Gründen dafür will ich hier nicht reden, aber durchweg werden diejenigen von der Wachtturmgsellschaft und ihren Zeugen als Übeltäter bzw. Abtrünnige bezeichnet, vor denen gewarnt wird; ja es wird sogar gewarnt, sie zu grüßen oder ihren Gruß zu erwidern!

Ja, sind denn solche keine Menschen mehr, daß man alles Böse von ihnen behauptet und ihnen gewisse menschliche Rechte verwehrt? Wenn das keine Verleumdung ist, was ist dann Verleumdung?
Wenn Halbwahrheiten über jemanden ausgesprochen werden, kann sich der Zuhörer dann etwa ein reales Bild von demjenigen machen? Wie schnell verallgemeinert der Wachtturm z. B. die Geistlichkeit der anderen christlichen Gemeinschaften gemäß hin und wieder vorkommenden schlechten Taten solcher, was unter Menschen immer wieder vorkommen wird. Aber damit schafft er doch ein Zerrbild der objektiven Wirklichkeit, die nicht so ist. Und jetzt schreibt der Wachtturm selbst, in dem Sinne, daß man keine üble Nachrede führen soll! Natürlich soll man es nicht, aber warum macht es der Wachtturm nun selbst?

So behauptet dieser Wachtturm z. B. auf S. 19 in Abs. 15, daß Abtrünnige lügnerisch sind und verleumden. Nun, auf einige mag es wohl zutreffen, aber nicht auf alle. Doch gerade die Sorgen um die Wahrheit hat sehr viele von den zeugen Jehovas veranlaßt, nicht zu schweigen, wenn Unwahrheiten verbreitet werden, auch wenn das schmerzlich sein kann. Es kann vorkommen, daß man gegen seine Brüder auftreten muß, und wer kann schon immer seine Zunge zügeln? Wie Jakobus (3:2) sagt, wäre derjenige ein vollkommener Mann. Das soll aber doch wohl nicht so verstanden werden, wir sollten uns übereinander nicht mal unterhalten? Dieser Wachtturm nennt jedoch sowas auf S. 18 Abs. 11 schwatzen und geht demzufolge sicher in seinen Forderungen zu weit, wenn er meint, "gesalbte Brüder" wären sozusagen tabu d. h, unantastbar und es gehört sich nicht, über sie zu reden. Ich bin hier nicht der gleichen Meinung. Wer stets das Gute tut, braucht nicht zu scheuen, daß böse über ihn geredet wird. Auch Brüder aus der Leitenden Körperschaft brauchten das nicht, wenn sie stets vernünftig gehandelt hätten. (Beachtenswert und interessant ist dazu die Anmerkung auf S. 5 unten.)

Es wird trotzdem immer wieder vorkommen, daß böse Menschen viel Verleumderisches über andere, die sie nicht mögen, reden und berichten werden. Warum? Welche Erfolge wollen sie damit erreichen? Es sind jedesmal schreckliche Erfolge. Auch Zeugen Jehovas hatten auf Grund von Verleumdungen schon viel zu leiden, aber warum müssen sie es nun auch selber tun? Es würde auch anders gehen, wenn man es bloß wolltet.
-J.M.-

WACHTTURM NUMMER 21/1989
Die GOLDENE REGEL - Was besagt sie? Wieso immer noch gültig?
Alles was ihr wollt daß euch die Menschen tun, sollt auch ihr ihnen tun (Mt. 7:12), wird in dem WT als die Grundregel für das rechte Handeln bezeichnet. Wahrhaftig, eine goldene Regel und viele aufrichtige Zeugen Jehovas bemühen sich im ehrlichen Glauben an Jehova, danach zu leben. An vielen schönen Beispielen konnte ich das selbst schon erfahren.

Wenn ich aber an meine Wachtturm-Studien denke, kommen mir Zweifel, ob uns die Autoren in Brooklyn wirklich zum Handeln in diesem Sinne anhalten. Wollen sie oder wir etwa ebenso beschimpft und verleumdet werden, wie es in den WT mit den Vertretern der anderen Religionen geschieht? Selbst wenn sie Sünder sind, und wer ist das denn nicht, haben nicht Menschen, sondern nur Jehova das Recht, zu verurteilen, in Berichten über Katastrophen konnten wir lesen, wie selbstlos sich Brüder und Schwestern untereinander halfen. Wo aber blieb die Unterstützung für die anderen Betroffenen? Sie kam. von Vertretern verschiedener Religionen oder von Atheisten. Wollen wir uns von jenen ein Beispiel geben lassen? Warum denken wir in den Gebeten nur an unsere Brüder und Schwestern und nicht an alle Menschen? Von evangelischen und katholischen Christen hörte ich das schon anders.

Im WT 2/87 werden die sozialen Werke der Kirchen als Werbe- und Ködermittel bewertet. Meiner Meinung nach wird aber gerade mit diesem sozialen Missionsdienst der goldenen Regel Leben gegeben.
Was mir, wie schon sooft, auch in diesem Artikel auffällt.
Muß für den Dienst an Jehova wirklich immer persönlicher Nutzen in Dingen dieser Welt versprochen werden? Undenkbar, daß Jesus Christus, unser vortreffliches Vorbild, nur einmal solche Gedanken hegte.
Ganz richtig wird geschrieben, daß er das aktive Haupt der neuzeitlichen Christenversammlung ist und seine Anweisungen gültig sind. Hüten wir uns deshalb verfälschen Propheten und versuchen wir, diese an ihren Früchten zu erkennen.

Begebt euch nicht in ein Joch
MIT UNGLÄUBIGEN
Der Behauptung, daß die Ehe einem Joch gleiche, kann ich nicht zustimmen. "Unter dem Joch sein", wird für vieles zum Sinnbild, von der Sklaverei, Unterdrückung und Fremdherrschaft über die mannigfaltigsten Arten der Belastung bis hin zum sanften Joch, zu dessen Aufnahme uns Jesus Christus ermahnt (Matth. 11:29,30). An keiner Stelle in der Bibel konnte ich eine Bestätigung des obengenannten Vergleiches finden. Wie könnte es auch sein? ist doch die Grundlage einer Ehe nicht das Bewältigen einer Last, sondern gegenseitige Liebe, Glück und Respekt.

Aber worum geht es denn in diesem Artikel? Es soll unbedingt verhindert werden, daß ein gläubiger Christ einen Ungläubigen heiratet. Natürlich sind hier gute, reale Gedanken enthalten, denn eine Ehe zwischen einer Christin und einem Atheisten, Moslem oder Hindu oder umgekehrt, bringt zwangsläufig kaum zu lösende Schwierigkeiten mit sich, wenn beide Partner ihrem Glauben treu bleiben wollen. Hier ist jedoch das Schlimme und Gefährliche, daß von der WTG auch alle Christen, die Gott in festem Glauben und voller Ehrfurcht anbeten und dienen, den Ungläubigen zugeordnet werden, wenn sie nicht der Gesellschaft hörig sind. Es könnte ja passieren, daß ein Zeuge Jehovas von seinem Ehepartner einen unbeeinflußten reinen Gottesglauben annimmt und auf die ununterbrochene Bevormundung plötzlich verzichten kann. Das darf aber um keinen Preis passieren, die Gesellschaft braucht jeden Zeugen. Deshalb die beschwörenden Ermahnungen, bei denen auch vor falschen Bibelauslegungen nicht zurückgeschreckt wird. Denn wenn der Apostel Paulus von Ungläubigen sprach, meinte er auf keinen Fall dem Herrn ehrlich ergebene Christen.
Übrigens scheint man in diesem Artikel die vielen WT-Beiträge vergessen zu haben, in denen erzählt wurde, wie Zeugen Jehovas ihren ungläubigen Ehepartner durch das eigene Beispiel zum Glauben brachten. Oder hat man da etwa übertrieben?

WACHTTURM NUMMER 22/1989
WAS BEDEUTEN DIE ZEHN GEBOTE FÜR DICH?
Nun, es ist schon recht, so wie es auf Seite 5 vermerkt ist, daß die zehn Gebote für Christen in ihrer gesamten Form nicht mehr bindend sind, dennoch aber sinnvolle Richtlinien enthalten. Natürlich offenbaren sie den Standpunkt Jehovas zu bestimmten Dingen, zustimmen kann man auch dem letzten Satz dieses Artikels, der da lautet: Da sie auf göttlichen Grundsätzen beruhen, die nie überholt sind, sollten wir sie als kostbare Erinnerungen an unsere Verpflichtung schätzen, Gott und unseren Nächsten zu lieben."
(Matthaus 22:37-39)

Nun stellt sich, aber für jeden, der lange genug Zeuge Jehovas ist und für jeden, der lange genug die WTG kennt, die Frage: warum handelt die WTG nicht gemäß dem, was sie in diesem Artikel, wie schon erwähnt, ganz richtig zum Ausdruck gebracht hat?
Sind Beispiele gefällig? Gut, nehmen wir doch das zehnte Gebot: Du sollst nicht falsch zeugen gegen deinen Mitmenschen.

Ist es kein falsches Zeugnis, wenn die WTG mit dem Finger auf Andersgläubige zeigt, die herkömmliche Religionsgemeinschaften als "Hure Babylon" beschimpft, obwohl gerade die WTG sich in puncto soziales Werk und tätiger Nächstenliebe ein gehöriges Beispiel nehmen könnte?
Drittes Gebot ... den Namen Jehovas nicht in unwürdiger Art und Weise gebrauchen.
Wie viele falsche Prophezeiungen hat die WTG im Laufe der Jahre schon in ihren Büchern und Wachttürmen herausgebracht, angeblich vom heiligen Geist bzw. Jehova kommend, die sich als erbärmliche Hirngespinste anonymer Schreiber aus Brooklyn erwiesen haben? Genauso verhält es sich mit den immer wieder neu aufgestellten Endzeit- und Harmagedon-Daten, wovon das bisher letzte Datum 1975 war. Sollte die WTG da nicht lieber ein bißchen kürzer treten und Jehova dieses Datum überlassen? Denn wie heißt es doch so schön in der Bibel; "Vom Tag und der Stunde weiß niemand, weder die Engel der Himmel noch der Sohn, sondern nur der Vater."
(Matthäus 24:36)

TUT ALLES FÜR DIE GUTE BOTSCHAFT
Neben einigen Beispielen, wie die Apostel im Predigen der guten Botschaft verfuhren, gibt es ab Abschnitt 10 recht gute und wirkungsvolle Hinweise, wie ein Zeuge Jehovas heute im Predigen verfahren sollte. So wird unter anderem gesagt, daß der Zeuge Jehovas gegenüber dem Wohnungsinhaber freundlich, rücksichtsvoll und höflich sein sollte und auch die persönlichen Lebensumstände des Wohnungsinhabers berücksichtigen sollte. Alles richtige und gute Ratschläge, die aber allesamt nur dem Ziel dienen denjenigen zur Taufe zu führen, damit wiederum ein Beitrag zur Erhöhung der Erfolgszahlen geleistet wurde, aus reiner Menschenliebe passiert das nicht. Entsprechend weiter umworben und achtungsvoll behandelt wird der dann Getaufte nur, wenn er entsprechend zahlungskräftig ist, damit er dann auch in Form von "Zahlen" für die WTG tätig sein kann. Dies ist eine Tatsache, die man wohl nicht weiter zu kommentieren braucht, hat doch jeder Zeuge Jehovas, der mit offenen Augen durch die Welt geht, schon diese Erfahrung machen müssen.
-R.S.W.-

WACHTTURM NUMMER 23/1989
WTG-1914-KARTENHAUS AM ENDE
Der Titel ist nur Blickfang. Denn nach wie vor ist die WTG-Güte Gottes, daß er alle vernichte, die anders an ihn glauben, als der WT will, also ev. und kath. Christen, Juden, Moslems usw. Nur die "genaue Erkenntnis" gemäß WT sei der "Schlüssel zur Rettung" (S. 11). Und die Millionen bzw. Milliarden, die absehbar nicht einmal lesen lernen können, geschweige, von der WTG nicht einmal erreicht werden? Also nach wie vor intolerante WT-Erkenntnisrechthaberei! Und es seien jetzt die "letzten Tage" (S. 12). Kann man getrost vergessen.

Diese Tage sollten schon 1799 begonnen haben (Die Harfe Gottes). Mit ihrer Vernichtungslehre stempelt der WT Gott eher zu einem Barbaren und Despoten.
Nach Ps. 90:l0 ist die WTG-1914-Endzeit ab 1994 auch als Trug offenbar. So schlägt der WT förmlich um sich: "Angriff von allen Seiten", von einer hassenden "Geistlichkeit der Christenheit, von Abtrünnigen, die mit der Geistlichkeit der Christenheit zusammenarbeiten", womit auch CV gemeint ist. Nur, es gibt nach 1. Kor. 13 und dem WTG-Endzeitirrgang über 200 Jahre schon christlich nichts anderes als einander ertragend mit den anderen Christen, "Angriff auch von Medizinern" (WTG-Blutkultfrage), und "in bezug auf unsere Neutralität". Alles "von Satan inszeniert" (S. 13). Es drohe die "glitschige Rutschbahn des Zweifels und falscher Informationen in die Abtrünnigkeit", wo man dem Hunde gleiche, der sein Gespei frißt und der Sau, die sich wieder im Schlamm wälzt (S. 13). "Negatives" nicht "aufkommen lassen", also unterdrücken. Der "satanische" politische Höhepunkt: "0 welch eine Freiheit! Jetzt können sie sogar einen Vertreter der politischen Parteien des 'wilden Tieres' wählen" (S. 14). WT-hörig darf das in der Tat keiner. In 40 Ländern ist diese WTG-Tätigkeit inzwischen verboten. Herrscht in Brooklyn Altersstarrsinn? WTG-Präsident F. W. Franz ist 96 Jahre alt!
Stellt überall die Frage, was Psalm 90:10 für die WTG-1914-Endzeit bedeutet!
-D.P.-

WACHTTURM NUMMER 24/1989
FRIEDEN - DURCH ABRÜSTUNG?
FRIEDEN - DIE REALITÄT
Man kann schon nachdenklich werden, wenn man erfährt, daß in einer Welt, die durch Hunger und katastrophale Umweltschäden gezeichnet ist, in jeder Minute eine Million britische Pfund für die Rüstung verschleudert werden.
Im vorliegenden Artikel wird die Frage gestellt: "Wofür würdest du vorrangig dieses Geld verwenden, wenn es dir zur Verfügung stünde?" Der Schreiber hatte nicht bedacht, daß solche Fragen oft auf den Fragesteller zurückkommen, denn auch die WTG muß sich die Frage gefallen lassen, was sie mit ihren Millionen tut, um wenigstens den ärgsten Hunger in der Welt zu stillen. Ihr Argument, gegen den 'geistigen Hunger' in der Welt zu Felde zu ziehen, überzeugt nicht, macht es doch niemanden satt. Unser Herr würde ihnen sagen:

"Diese Dinge hätte man tun, die anderen Dinge jedoch nicht außer acht lassen sollen." (Matthäus 23,23b. NW)
Der Absatz schließt mit dem Satz: "Es gibt so vieles, was zu tun wäre." Dem kann ich voll zustimmen, wenn ich an die vielen kahlen Berge und Höhen denke, die einst herrliche Wälder zierten. Warum aber tut SIE nichts?
Es macht sich gut, in einem Beitrag über den Frieden zu erwähnen, daß in einem, führenden Land des Ostens ein Programm mit dem ansprechenden Titel 'Panzer zu Traktoren' angekündigt wurde, schade nur, daß die gute Absicht dieser Initiative dann auch gleich wieder in Frage gestellt wurde, weiter heißt es dann noch; "Außerdem wird dadurch die Waffenproduktion insgesamt gesehen nur unerheblich berührt." Das mag schon stimmen, daß aber auch andere Länder solche "unerheblichen" Schritte vollziehen und dadurch "insgesamt gesehen" doch erhebliche Mittel freigesetzt werden, wird wohl nicht zufällig übergangen. - und noch etwas; Diese Länder tun etwas!

Machen wir uns nichts vor, Frieden mit Gott ist die eine Sache, und jeder Mensch ist gut beraten, diesen Frieden mit Gott zu suchen und zu bewahren.
(1. Petrus 3,10-12)
Die andere Sache aber ist der Frieden mit unseren Mitmenschen, wo immer sie auf dieser Erde leben mögen, und dazu ist jeder aufgerufen (Römer 12,18; Jeremia 29.7), allen voran die Regierenden. Solange also Gott nicht selbst eingreift und für die entzweite Menschheit die Weichen endgültig auf Frieden stellt, ist jede Polemik wenig hilfreich und sollte daher besser unterbleiben. Die WTG täte gut daran vor ihrer eigenen Tür zu kehren, bzw. den Frieden im eigenen Haus zu wahren, denn welchen Wert hat ein Friede,- wenn jährlich mehrere zehntausend dieses Haus wieder freiwillig verlassen oder einfach vor die Tür gesetzt werden?

FÜR JEHOVA ZEUGNIS ABLEGEN
UND NICHT ERMATTEN
Dieser Artikel und die beiden folgenden bieten nichts wesentlich Neues, sie sind vor allem Ansporn für die WT-Zeugen in ihrer Tätigkeit nicht nachzulassen. Der Absatz 3 (S. 10/11) verdient es aber, besonders von den Zeugen etwas aufmerksamer gelesen zu werden. Hier ist es besonders die Antwort Jesu auf die Frage seiner Jünger, ob er das Königreich für Israel noch in dieser Zeit wiederherstellen würde. Jesu Antwort lautet:

"Es ist nicht eure Sache, über die Zeiten oder Zeitabschnitte Kenntnis zu erlangen, die der Vater in seine eigene Rechtsgewalt gesetzt hat; aber ... ihr werdet Zeugen von mir sein." (Apg. 1,6-8)
Über diesen Bibeltext sind die Zeugen schon wiederholt gestrauchelt, so auch, als sie Ende der sechziger Jahre aller Welt lautstark und mit untrüglicher Gewißheit den Beginn des 1000jährigen Friedensreiches unter Jesus Christus ankündigten. Erst Jahre später, als sie von der Realität längst eingeholt waren, entsannen sie sich wieder der Worte unseres Herrn, daß es nicht Sache der Menschen sei, über Zeiten und Zeitabschnitte zu bestimmen. Wann aber werden sie zur Kenntnis nehmen, daß Jesus in seiner Antwort an die Jünger geboten hatte, ihn selbst, den Christus, aller Welt zu bezeugen? Gerade das sollte man konsequenterweise tun, wenn man sich auf das Beispiel der Apostel und der ersten Christen beruft, denn diese wurden zu Recht Christen genannt, weil sie den Menschen den auferstandenen Christus verkündigten. (Apg. 11,20.26; 17,3; Rom. 10.9)

Als 'Zeugen Jehovas', so befremdlich das für die meisten Menschen in jenen Tagen auch gewesen wäre, hätten sie wohl kaum Verfolgung erleiden müssen. (Apg. 4,18-20.33; 5,27.28)
Sie wären neben den Pharisäern, Sadduzäer u.a. lediglich eine Sekte mehr gewesen im Judentum und hätten Jesu Auftrag, von ihm zu zeugen, verfehlt.
-R.I.H.-

VORSICHT VOR DEM BUMERANG!
"Von katholischer Seite wurde behauptet, die Tausendjahrherrschaft Jesu Christi sei im Jahre 1799 zu Ende gegangen, als französische Truppen Rom einnahmen, den Papst als Herrscher absetzten und gefangen nach Frankreich brachten, wo er dann starb." Und weiter spottet der WT:
"Wenn das stimmte, würde die 'kurze Zeit' bereits 190 Jahre andauern, ohne daß sich ein Ende (des Wirken Satans und seiner Dämonen; Anm. d. CV-Red.) abzeichnet." Gerade der "Wachtturm" hat es nötig, sich über die Fehler anderer zu mokieren! Dabei rechnet er gleichzeitig mit der Unwissenheit seiner Anhänger. Hatte doch die WTG (welch ein Zufall) gerade diesen Termin benutzt, um ihre Lehre zu stützen, zwar mit einer anderen Blickrichtung, aber die Ähnlichkeit in der Argumentation ist nicht zu übersehen.

"Der Feldzug des großen Feldherrn Napoleon Bonaparte ist kurz, aber anschaulich in dieser Prophezeiung (Daniel 11) Vers 40-44 beschrieben, und da dieser Feldzug 1799 zu Ende ging, so bezeichnet er nach den eigenen Worten des Propheten, den Beginn der Zeit des Endes." (Harfe Gottes) Man braucht an dieser Stelle sicher nicht extra zu betonen, daß sich auch diese Auslegung als falsch erwies und von der WTG längst verworfen wurde. Wie heißt es so schön; "WER SELBER IM GLASHAUS SITZT, SOLL NICHT MIT STEINEN NACH ANDEREN WERFEN."
-G.R.-

EINE GEFÄHRLICHE WERBEMETHODE
WEM KANN MAN VERTRAUEN?
"Rechtsanwä1ten, Politikern, Geistlichen? Überall im Leben stößt man auf Unehrlichkeit. Zweifellos benötigen wir jemand, auf den wir vertrauen können.
DER WACHTTURM ist eine solch zuverlässige Quelle der Wahrheit. Wieso? Er stützt sich nur auf die Bibel. Lies ihn regelmäßig. Sende lediglich 10 DM ein. Du erhältst monatlich 2 Ausgaben, also insgesamt 24." DAZU UNSEREN STANDPUNKT
Es ist an der Zeit, Jehovas Zeugen daran zu erinnern, daß so eine Werbung für die Zeitschrift "DER WACHTTURM" ein Spiel mit dem Feuer ist.

Dem Herausgeber des Wachtturms empfehlen wir, zukünftig gründlicher über das nachzudenken, was sie veröffentlichen, wären Rechtsanwälte und Politiker wirklich solche unfähigen Personen, wie sie die Wachtturmschreiber hinstellen, dann wäre in der Vergangenheit den Zeugen Jehovas so manches nicht möglich gewesen.
Und was die Lobhudelei über den Wachtturm anbetrifft, dazu wäre noch zu sagen; "Zeugen stehen, wider dich auf, aus Vergangenheit und Gegenwart und stempeln dich zum Lügner."
 -W.W.-

MISSIONSBRIEF EINER KREISAUFSEHERFRAU
Liebe
Frau Sch...!
Sicherlich sind Sie überrascht, von wem Sie heute Post bekommen. Da man sich aber meistens freut, wenn man Post erhält, will ich ihnen heute ein paar Zeilen schreiben.
Ob sie mich mit Namen noch kennen, weiß ich nicht? vor ca. 3 Monaten, es war Ende Dezember, hatten wir zusammen mit Frau Ue. ein Gespräch über biblische Fragen. Ja, jetzt können Sie sich vielleicht wieder erinnern?
Wie geht es ihnen, liebe Frau Sch. und Ihrer Familie? Ich hoffe, daß Sie wohlauf sind, was ich auch von uns, meinem Mann und mir sagen kann.
In der Zwischenzeit haben wir schon wieder viel Versammlungen besucht ...
Überall trafen wir nette Personen, die so wie sie, Ib. Frau Sch., gerne mit uns die Bibel betrachten und auch bereit sind, das Gelernte in ihrem Leben anzuwenden.

Wie geht es ihnen dabei, liebe Frau Sch.? Mit wem betrachten Sie nun die Bibel. Wie weit sind sie denn im roten Paradiesbuch? Bestimmt macht es ihnen Freude, so nach und nach den Vorsatz Jehovas kennenzulernen und dadurch eine Hoffnung für die Zukunft zu bekommen. Wenn wir so von Haus zu Haus unterwegs sind, stellen wir immer wieder fest, wie hoffnungslos die meisten Menschen in die Zukunft blicken.
Da kommen mir oft die Worte Jesu in den Sinn; "... auf der Erde wird es Angst und Bangen unter den Nationen geben ... sie werden weder aus noch ein wissen, während die Menschen ohnmächtig werden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die bewohnte Erde kommen." (Lukas 21:25,26)

Trifft diese Prophezeiung nicht haargenau ein?
Wenn diese Vorhersagen eintreffen, dann muß sich auch der Vers 28 erfüllen: "Wenn diese Dinge zu geschehen anfangen, dann richtet euch auf und hebt eure Häupter empor, denn eure Befreiung naht." Wie glücklich können wir doch sein, daß wir nicht mehr im dunkeln tappen müssen bezüglich der Zukunft, sondern eine Hoffnung haben. Die Zusammenkünfte im Königreichssaal sind für uns auch immer wieder so eine Möglichkeit, wo wir unseren Glauben stärken können. Deshalb ermuntert uns der Apostel Paulus zum Besuch dieser .Zusammenkünfte mit folgenden Worten: "Und laßt uns aufeinander achten zur Anreizung zur Liebe und zu vortrefflichen Werken, indem wir unser Zusammenkommen nicht aufgeben, wie es bei einigen Brauch ist, sondern einander ermuntern, und das umso mehr, als ihr den Tag herannahen seht." (Hebräer 10:24.25)

... So hoffe ich, daß ich sie mit meinen Zeilen nicht gelangweilt habe, sondern Sie etwas ermuntern konnte, auf dem Weg zum Leben weitere Fortschritte zu machen. Ich wünsche ihnen und ihrer Familie weiterhin alles Gute und viel Kraft von Jehova Gott und grüße sie herzlich
Ihre Christa S.

Soweit, auszugsweise, der Brief der Frau des WTG-Kreisaufsehers S., der als Missionsbrief-Muster beliebig versandt wird.
DAZU DRINGENDE FRAGEN
Christa S. schreibt ohne Zweifel lieb und nett und sicher in aufrichtigem Glauben an die Organisation. Doch jeder weiß, daß man aufrichtig auch auf einem falschen Wege sein und aufrichtig falschen Propheten folgen kann.
Ist es nicht in gewisser Hinsicht eine Täuschung, wenn von Bibelbetrachtung gesprochen wird? Müßte es nicht ehrlicher Bibelbetrachtung im WTG-Sinne heißen? Natürlich, per Hinweis auf das rote WTG-Paradiesbuch beweist das.
Christa S. verweist auf "den VORSATZ Jehovas" als "Hoffnung für die Zukunft". Weiß sie nicht, daß es zuvor PLAN und VORHABEN hieß, nun auf VORSATZ reduziert?

Wie kann sie die meisten Menschen als hoffnungslos bezeichnen? Die meisten Menschen haben ihre Hoffnung, natürlich anders als die WTG.
Ist es nicht auch eine Übertölpelung zu sagen, Paulus habe damals von den WTG-Zusammenkünften heute gesprochen? Noch dazu, wo die WTG "den Tag" schon ca. 200 Jahre lang "herannahen" und wieder verschieben läßt?
Jesus wird in dem Brief nur zitiert, für diesen Brief könnte er somit seit 2000 Jahren tot sein, eine literarische Quelle also. "Kraft von Jehova" allein wird gewünscht. Jesu Mittlerrolle, wo bleibt sie? Das "Gelernte im Leben anwenden"? Heißt das hier nicht am Ende, die Jeweilige WTG-Bibelauslegung anderen predigen, um nicht nur dafür zu leben, sondern auch zu sterben, jegliches Opfer zu bringen?

WAS WIR DAMIT SAGEN WOLLEN
Ob aufrichtig oder nicht. mit und unter der WTG, jedoch "täuschen sie mit glatten Worten die Herzen der Arglosen". (Römer 16:18)
Der "Missionsbrief" zeigt das mit seiner liebenswürdigen Form, aber inhaltlichen Oberflächlichkeit auf deutliche Weise. Christa S. mag sich auf ihren Mann als ihr "Haupt" berufen und dieser auf die WTG. Die Schrift sagt eindeutig, daß die "Lehrer" das "strengere Urteil empfangen" werden. (Jakobus 3:1) Darum ist jeder, der die WTG-Lehren aufnimmt und seinerseits andere lehrt, voll dafür verantwortlich. Vor dem Gesetz ist man ohnehin als Erwachsener verantwortlich für alles, was man in Wort und Schrift vertritt und weitergibt. Die WTG ist weder eure "Mütter" noch vertritt sie Gott, Christen haben vielmehr selbst mündig zu sein. (Epheser 4:14-16)

HAST DU DAS GEWUSST?
Glasnost, Perestroika und die WTG
... Sie wußte nicht, daß die Angst nicht der Herrscher des Lebens, sondern das größte Gefängnis ist, in dem du Gefangener und Aufseher in einer Person bist. Die Angst ist das größte Konzentrationslager, aus dem dir keine Armee hilft, wenn du nicht selbst wieder frei werden willst.
Nein, nein, die Angst ist kein Herrscher des Lebens, sondern sein Feind. Die Angst ist eine Quelle, aus der Schmeichelei und Gehorsam, Opportunismus und Kriecherei entstehen. Der Kriecher kann aber nicht treu sein. Man muß gestehen, daß Gehorsam und Schmeichelei im Gegensatz zur Treue bei uns zu lange als wertvoll galten (übrigens nicht nur bei uns). Das ist nur natürlich, denn die Treue setzt nicht nur Mut und selbstlosen Dienst, sondern Nicht-einverstandensein, d. h. ein Andersdenken voraus. Meiner Ansicht nach verdienen jene, die mit allem einverstanden und bestrebt sind, von diesem "Einverständnis" zu profitieren, am wenigsten, mit Orden geehrt zu werden.

Daher muß man, wie ich glaube, nicht nur die Toten und ihr Werk, sondern auch die Lebenden zu einem neuen Leben erwecken. Darin besteht kein Paradox, denn die Lebenden waren im Laufe von mehreren Jahrzehntelang tot, obwohl sie zu den Lebenden gezählt wurden. Ehrlich gesagt, wundere ich mich manchmal darüber, wie viele Lebende immer noch tot sind und als Gefangene der Toten leben, die nur damit beschäftigt waren, ihresgleichen zur Welt zu bringen. Die toten Lebenden widersprechen nicht, sie machen sich keine Gedanken und lassen sich leicht regieren.
Gregori Kanowitsch

Hier spricht ein Mensch aus vollem und bewegten Herzen, von Ängsten und anderen Erscheinungen aus der Zeit vor der Umgestaltung und des Durchschaubarmachens seines Systems, seiner staatlichen und ideologischen Organisation.
Wo nur Gehorchen und nicht Mitdenken angesagt ist, wo alles nur von "oben" diktiert
wird, machen sich Frust und Ängste breit.
Angst aber ist ein Gefängnis, ein Feind des Lebens. Kriechertum und Schmeicheleien sind deren Folge. Echte Treue setzt Auseinandersetzung und Andersdenken voraus.

So werden über Jahrzehnte lebende Tote hervorgebracht.
Was hat das alles aber mit der Wachtturm-Gesellschaft der Zeugen Jehovas zu tun, wird nun der wenig informierte Leser fragen - während ein Zeuge Jehovas - sollte er entgegen den Anweisungen seiner Organisation bis hierher gelesen haben, sehr wohl Parallelen erkennt ...
-H.J. Runne-

AKTUELLES IN KURZE
ZJ IN MOCAMBIQUE AUF VERLORENEM POSTEN
Im Bericht des Präsidenten von Mocambique, Chissano (Frelimo-Kongreß 1989) wurde u. a. gesagt, daß die Hauptaufgabe im Lande der "Kampf gegen Destabilisierung" sei. "Alle Klassen und Schichten müßten dabei gleichermaßen engagiert wirken." und "zwischen der Partei- und Staatsführung und den Vertretern der religiösen Konfessionen habe sich ein konstruktiver Dialog in Richtung auf die Stärkung des patriotischen Bewußtseins entwickelt." Beide Seiten seien aufeinander zugegangen.

Da die WTG nach wie vor trotz über 110 Jahre endzeitlicher Falschprophetie in Mißbrauch des Evangeliums auf politischer Destruktivität, Verneinung jeglicher demokratischer Mitarbeit und Vernichtung des Vertrauens der Menschen auf jegliche politische Regierung beharrt, stehen ihre Zeugen auch in Mocambique auf verlorenem Posten. Die Erhebung aus der sozialen Not im Lande verlangt die Zurückweisung der unglaubwürdigen WTG-Prophetie mit ihrer gesellschaftspolitischen Destruktivität, wie dies auch in diesem Land mehrheitlich und überwältigend geschieht.
-CVN-

DIE WTG UND DIE POLITIK IN
Geistliche und kirchliche Mitarbeiter werden in Guatemala nach wie vor der Subversion beschuldigt, wenn sie sich im Lande für Entrechtete einsetzen. Zahlreiche Priester und Ordensgeistliche sowie fast 3000 Katecheten fielen diesen Beschuldigungen inzwischen zum Opfer. In diesem Zusammenhang sieht sich die katholische Kirche einer "zunehmenden Missionstätigkeit fundamentalistischer Sekten" gegenüber, denen sie mit einer "Inkulturation" unter den Betroffenen entgegenzuwirken versucht, "Jene (Sekten) haben sich in jüngster Zeit in Guatemala fast explosionsartig entwickelt. Begünstigt wird dieser Prozeß durch Militär und Landoligarchie, die damit ein Gegengewicht zur mißliebigen (katholischen) Ortskirche installieren wollen." (NZ 26.7.1989) Bekanntlich bietet sich die WTG überall auch als ein antikatholisches Bollwerk, wo sich das machen läßt, den interessierten Regierungen an, ein Bollwerk, zugleich auch gegen das Aufbegehren oder Erheben von Entrechteten gerichtet. Objektiv werden die WT-Zeugen zu den fundamentalistischen Sekten gerechnet.
-CVN-

AUS DER WELT DER ZEUGEN
ZJ-URLAUBSWÜNSCHE
Nun, Einsamkeit muß nicht sein und es ist sicher auch nicht Jedermanns Sache, allein den Urlaub zu verbringen.
Kompliziert stellt sich die Sache allerdings für Zeugen Jehovas dar. Es muß ja alles, was Partnerwahl, Ehe und Urlaubsbekanntschaften anbetrifft, immer gemäß den Richtlinien der Bibel ausgerichtet sein. So gibt es - wiewohl jedem Christen bekannt - laut Bibel Dinge, die nur Verheirateten erlaubt sind.
Nimmt man aber die seit einiger zeit in der BRD erscheinende ZJ-Heiratspost zur Hand, was muß man staunend zur Kenntnis nehmen? Es werden nicht nur Ehepartner vermittelt, sondern auch Urlaubsbekanntschaften! Nehmen wir einmal den Auszug aus so einem Inserat;

SCHÖNE URLAUBSTAGE IM MAI
WELCHE LIEBENSWERTE GLAUBENSSCHWESTER, JUNG UND HÜBSCH, MÖCHTE MIT MIR (28 JAHRE, 1,78 m/72 kg, SCHWARZHAARIG, GUTAUSSEHEND, SPORTLICH, NATURLIEB) EINEN SCHÖNEN URLAUB ZU ZWEIT IM MAI MACHEN? ...
FREUE MICH AUF DEINE ZUSCHRIFT UNTER NR...
 Nun, die Sache ist wohl eindeutig!

Es gibt einige Fragen, die sich dem Leser zwangsläufig dabei stellen; würde dieser gutaussehende, schwarzhaarige Zeuge mit der Glaubensschwester nur um Händchen zu halten in den Urlaub fahren - dazu noch im "Wonnemonat Mai"?!
Wie würden sie schlafen, in Einzelzimmern, doch nicht etwa in einem Zweibettzimmer??? Seit wann ist die WTG so tolerant, daß sie Vorschub zur Hurerei duldet, denn die ZJ-Heiratspost erscheint ja mit Duldung der WTG. Sonst hätte sie ja schon längst etwas dagegen unternommen, oder zählen für die WTG einige biblische Grundsätze nicht mehr und sie hat es nur vergessen, das öffentlich bekanntzumachen? Wer wie die WTG behauptet, sich streng nach der Bibel zu richten, für den gibt es kein sowohl als auch, sondern nur ein Entweder - Oder! Oder mißt die WTG jetzt auch in diesen Dingen mit zweierlei Maß?
Konsequent wäre, wenn die WTG solche Urlaubsannoncen verbieten würde, oder ist sie der Ansicht, daß ihr Ansehen ohnehin schon so ramponiert ist, daß es daran nichts mehr zu reparieren gäbe?
-R.S.W.-

"Christliche Verantwortung"; Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera,
Straße der Republik 46; Tel.; 51109; Jahresabonnement: 2.— M; Versand auch kostenlos
Konto-Nr.; 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe Gera

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben

CV 250
Im Mai 1990, zu diesem Zeitpunkt erschien diese CV-Ausgabe, bestand die DDR zwar noch, indes ihre Tage waren schon im buchstäblichem Sinne gezählt.
Nun muss man ja sehen, dass die CV am Brotkorb der DDR hing. Insofern war ihr Spielraum für etwaige Eskapaden, sicherlich eingegrenzt.
Dennoch muss die Frage gestattet sein, ob man das wirklich als „akzeptablen" Grund für die Wiederholung, nicht ausreichend differenzierender Holzschnittsthesen, die man ja bereits von früher kannte, „akzeptieren" soll.
Man verweist auf ähnliche rückblickende Betrachtungen der CV bis 1950, und will das in dieser Ausgabe für die Zeit bis 1959 fortschreiben.
Da fällt einem als Kommentar dazu nur der eine Satz ein:
Gewogen - und als zu leicht befunden!


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG

MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG

NR. 250 GERA MAI 1990

Liebe Brüder und Schwestern!

Nachdem in der CV-Nr. 234 die Geschichte der Zeugen Jehovas in der DDR von 1945 bis 1950 behandelt wurde, möchten wir uns nun den Ereignissen bis 1959 zuwenden. Selbstverständlich können wir keinen Anspruch auf lückenlose Darlegung der Ereignisse im genannten Zeitabschnitt erheben. Trotzdem werden sicher die Widersprüche in der Lehre und dem Handeln der WTG deutlich, die sie nur als ein "Menschenwerk" ausweist.
CV-Studiengruppe

DIE WTG UND IHRE ZEUGEN JEHOVAS IN DER DDR VON 1950 BIS 1959
Nach dem Verbot der Organisation der Zeugen Jehovas in der DDR vom 30. August 1950 trieb die Wachtturmgesellschaft ein doppeltes Spiel.
Einerseits versuchte sie, sich vor der Weltöffentlichkeit als völlig harmlos und unschuldig darzustellen: als eine Organisation mit rein religiösen Zielen, die über jede politische Aktivität erhaben sei. So liest man in dem Traktat "Jehovas Zeugen, Kommunisten oder Christen?";

"Das einzige 'Verbrechen', das diesen unschuldigen Christen zur Last gelegt wird, ist das 'Verbrechen', die frohe Botschaft, daß Gottes Königreich die einzig wahre Hoffnung für die leidende Menschheit ist, zu verkündigen. Indem sie im Gehorsam gegen Jesus Christus dieses lobenswerte Werk durchführen, bewahren sie in allen politischen Angelegenheiten strikte Neutralität." (S. 3)
Doch selbst West-Zeitungen kamen nicht umhin, die politischen Aktivitäten der WTG zu schildern, in einem Artikel, der am 18.9.1950 in der "Stockholm Tidningen" erschien, heißt es:

"Die Prediger der Sekte (der ZJ; Anm. d. CV-Red.) haben nie gezögert, offen zu sagen, was sie vom Kommunistenregime halten. Sie haben die Wahlen in der Ostzone als einen Trug gebrandmarkt und das kommunistische Regime selbst als 'eine satanische Herrschaft' ... Für die Widerstandsbewegung wider das Kommunistenregime in der Ostzone sind sie wegen ihrer kompromisslosen Haltung der Sammelpunkt geworden."

ANDERERSEITS MOBILISIERTE DIE ORGANISATION ZUM KAMPF GEGEN DEN KOMMUNISMUS!
Mit Blick auf die damalige politische Lage in den USA, die von einem beinahe schon "neurotisch" zu bezeichnenden "Kommunistenkomplex" geprägt war (siehe CV-Nr. 234, S. 4,5), biederte sich die Brooklyner ZJ-Führung wiederum den dort herrschenden Kreisen an,
"Die amerikanische Regierung hat schon seit dem Jahre 1919 die Bedrohung durch den Kommunismus wachsam ins Auge gefaßt, und während dieser ganzen Zeit haben ihre offiziellen Nachforschungen bewiesen, daß zwischen Jehovas Zeugen oder der Watch Tower Society und dem gottlosen Kommunismus nicht die geringste Verbindung besteht. Die amerikanische Bundespolizei (FBI), der Kommandant des Marine-Korps und andere Regierungsinstanzen kommen alle zum selben Schluß, daß Jehovas Zeugen mit dem Kommunismus nichts gemein haben. Sie sympathisieren auch nicht mit irgendeiner Form desselben, sei sie nun dunkel- oder hellrot ... Wer in den offiziellen Publikationen der Zeugen Jehovas nachforscht, wird finden, daß sie von den ersten waren, die den Irrtum des Kommunismus erkannten und die Menschen vor dessen Gefahren warnten."
("Jehovas Zeugen, Kommunisten oder Christen?", Seite 3)

Tatsächlich, den "Ruhm", mit als erste in der Welt den Kommunismus bekämpft zu haben, kann die WTG auf ihre Fahnen schreiben. Doch genügte dies ihr in den 1950er Jahren keineswegs. Buchstäblich von Zeitschrift zu Zeitschrift steigerte sie sich in ihren Ausfällen gegen den Kommunismus. Vergleichsweise noch harmlos liest

es sich im WT Nr. 3/51 auf Seite 35:
"KOMMUNISTEN MÖGEN DIE BIBEL HASSEN, DOCH BEWEISEN SIE DADURCH NUR DIE WAHRHEIT IHRER PROPHEZEIUNGEN. IHRE HEFTIGEN ANGRIFFE. AUF JEHOVAS ZEUGEN SIND EIN TEIL DER ERFÜLLUNG DER WORTE JESU AN SEINE NACHFOLGER: 'IHR WERDET VON ALLEN NATIONEN GEHASSTWERDEN UM MEINES NAMENS WILLEN.' (Matth. 24:9) IN IHREM AUSBRUCH WIDER DIESE NACHFOLGER CHRISTI BEWEISEN DIE KOMMUNISTEN, DASS SIE SELBST FUSSTAPFENNACHFOLGER DER NAZI SIND. DIE ROTEN ZÜNDEN DIE FEUER DER VERFOLGUNG WIEDER AN, DIE EINST VON HITLERS HORDEN GESCHORT WURDEN. UND GLEICH DEN NAZI SUCHEN DIE KOMMUNISTEN IHREN TIEFEN HASS GEGEN DAS WAHRE CHRISTENTUM UNTER EINER FLUT VON LÜGEN ZU VERBERGEN."

Wer nun dachte, daß derartige Ausfälle die Ausnahme für eine religiös und neutral sich betitelnde Organisation seien, sah sich bei weitem getäuscht, schon ein Jahr später donnerte es aus Brooklyn;
"DER KOMMUNISMUS WURDE MITTELS VERDERBTER RELIGION UND ERBARMUNGSLOSER POLITIK DURCH SATAN DEN TEUFEL GEZEUGT, GENÄHRT UND ZUR REIFE GEBRACHT. OB DIE GROSSEN RELIGIONEN DER WELT ES GERN HÖREN ODER NICHT. BESONDERS JENE, DIE SICH CHRISTLICH ZU SEIN BEKENNEN, SIND SIE DOCH FÜR DEN KOMMUNISMUS VERANTWORTLICH. ER IST IHR SPRÖSSLING - DIESE CHRISTUSLOSE, GOTTENTEHRENDE UND TEUFLISCHSTE RELIGION VON ALLEN. DA IHR EIGENER SPRÖSSLING. DER NUN AUFSTEHT, .UM SIE ZU VERNICHTEN. WELCHES RETTUNGSSYSTEM SUCHT DENN DER KOMMUNISMUS DER GANZEN ERDE AUFZUZWINGEN : UND DAS VOLK ZU DESSEN SKLAVEN ZU MACHEN? DEN BEFREMDENDEN, UNSINNIGEN WAHN, DASS EINE GOTTLOSE, CHRISTUSLOSE, MATERIALISTISCHE GESELLSCHAFTSORDNUNG, DIE DEN SCHÖPFER UNSERES PLANETEN UND DIE VON IHM FESTGELEGTEN GESETZE ZUR LEITUNG SEINER GESCHÖPFE VÖLLIG AUSSER ACHT LÄSST, DEM VOLKE FRIEDEN, SICHERHEIT UND RETTUNG BRINGEN KÖNNE. GLEICH UNGEZÜGELTEN WILDEN TIEREN ZWINGEN SIE DEM VOLKE HINTER DEM EISERNEN VORHANG IHRE IDEEN UND WILDEN TRÄUME AUF. UND DIE ANDEREN NATIONEN UND VÖLKER DER ERDE HABEN DAMIT ZU KÄMPFEN. HITLER WAR VON EINEM ÄHNLICHEN WAHNSINN BESESSEN." (WT l. 6. 1952)
Sicher kann ein unbefangener Leser nur noch mit dem Kopf schütteln. Wo findet man in solchen Texten noch christliche Demut, geschweige denn christliche Liebe? zwar religiös verbrämt, stehen diese Äußerungen in nichts den Angriffen der "kalten Krieger" im behandelten Zeitabschnitt nach. Im Gegenteil!
Da diese Auffassungen unter dem Deckmantel angeblich biblischer Lehren erfolgten, hatten sie zumindest auf unkritisch denkende, religiös eingestellte Menschen eine große Wirkung. Deshalb kommt man nicht umhin, sich zumindest zwei WTG-Dogmen näher anzuschauen.

DIE WTG-AUFFASSUNG ÜBER RELIGION
Der Begriff "Religion" wurde durch die Wachtturmgesellschaft 1950 auf dem internationalen Kongreß in New York für die ZJ neu definiert und vor allem in dem Buch "Was hat die Religion der Menschheit gebracht" 1951- in englisch (1953 in deutsch) publiziert. Eine Lehre übrigens, die bis heute ihre volle Gültigkeit für die Zeugen Jehovas behielt. Da wir uns damit schon in unserer CV-Nr. 234 auf Seite 7 beschäftigten, hier nur noch die wichtigsten Aussagen zu diesem Thema in Stichpunkten:
a) Differenzierung in wahre und falsche Religion
b) Organisation der ZO die einzig wahre Religion
c) alle anderen Kirchen, Glaubensgemeinschaften usw. gehören zur falschen Religion, die in Harmagedon vernichtet wird
d) Kommunismus - die teuflischste Religion von allen; erhielt direkt von Satan die Macht; wird in Harmagedon natürlich vernichtet

Abgesehen von der eindeutigen antikommunistischen Stellungnahme wird der egozentrische Charakter der WTG deutlich. Gab es doch im Jahre 1950 gerade eine Verkündigerhöchstzahl von 373 430 Zeugen Jehovas (lt. "Jahrbuch der ZJ 1951"), die nach dem Willen Brooklyns eine Chance hatten, ein Harmagedon zu überleben. Der "Rest der Welt" stand (und steht!) in den Augen der leitenden Körperschaft eigentlich unter dem Wert von Tieren, da von diesen sicher nicht alle umkommen werden.

DIE WACHTTURMLEHRE VON DEN 'OBRIGKEITLICHEN GEWALTEN'09
Der Apostel Paulus beschrieb in seinem Brief an die Römer (Kapitel 13:1-7) auch das verhalten eines Christen zur Obrigkeit. Den Grundgedanken (Vers 1,2) zitieren wir aus der Luther-Bibel:
"Jedermann sei Untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit ohne von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott verordnet. Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt Gottes Ordnung; die aber widerstreben, werden über sich ein Urteil empfangen."

Es ist auch für einen Laien nicht schwer zu erkennen, daß der Begriff "Obrigkeit" mit der Regierung (und ihren Behörden) eines Staates gleichzusetzen ist. somit wird einem Christen geboten, die Regierung anzuerkennen und die von ihr erlassenen Gesetze zu achten, da dies im Einklang mit Gottes Willen ist. Soweit, so gut - nur nicht für die Wachtturmgesellschaft! Zwar hatte sie gerade am 2. August 1950 im Yankee-Stadion von New York auf dem schon erwähnten internationalen Kongreß die "Neue-Welt-Übersetzung der Christlichen-Griechischen Schriften", in englisch herausgegeben und lobte sich selber:

"Seit den Tagen der Urkirche hat das gewöhnliche Volk die Worte Jesu nicht mehr in einer spräche lesen können, die so genau den ursprünglichen Gedanken und Sinn wiedergeben... Für den Rest des Mittwochs war diese epochemachende Freigabe der allgemeine Gesprächsgegenstand des Kongresses. An jenem Abend zeigte F. W. Franz, Vize-Präsident der Watch Tower Society, in einer gelehrten Besprechung des alten Griechisch an Hand manch praktischer Beispiele die Überlegenheit dieser neuen Übersetzung, was Genauigkeit und Ausdrucksweise betrifft." (WT 15. 11. 1950, Seite 349)

Nur hatte die ganze Sache einen Haken. Obgleich die neue "epochemachende" Bibelübersetzung angeblich "so genau den ursprünglichen Gedanken und Sinn" wiedergibt und sie anderen Bibelübersetzungen "überlegen" ist, "was Genauigkeit und Ausdrucksweise betrifft", dauerte es noch ganze 13 Jahre, bis die WTG auch ihre eigene Bibelübersetzung in bezug auf die "Obrigkeitsfrage" verstand. Um die damals gültige Lehre zu veranschaulichen, zitieren wir aus dem Wachtturm vom 15.1.1951, Seite 28,29:

"Sein (Gottes; Anm. D. - CV-Red,) feuriges "Gericht wird in ihrer gänzlichen Vernichtung in der Schlacht von Harmagedon an ihnen (den Nationen; Anm. d. CV-Red.) vollzogen werden. aus diesem besonderen Grunde könnten die weltlichen, politischen Herrscher nicht die 'höheren Obrigkeiten' sein, denen christliche Seelen in allem Untertan sein sollen. Wenn wir uns ihren Ideen im Interesse ihrer weiteren politischen Beherrschung der Erde unterzögen, so würden wir uns selbst mit ihnen wider Jehovas Königreich und seinen Christus stellen. Mit ihnen würden wir dann selbst ein Gericht empfangen .und in Harmagedon mit ihnen Vernichtung erleiden... Die größte gute Tat, die jemand verrichten könnte, ist Dienst für Gott gemäß seinen Geboten und Betätigung als ein Diener seines Wortes, . indem man Zeugnis ablegt für seinen Namen, sein vorhaben und seine universelle Oberhoheit. x Doch in Ländern hinter dem eisernen Vorhang und in sogenannt demokratischen Ländern, wo faschistische Diktatoren und totalitäre Hierarchien die Gewalt innehaben, wird es Jehovas Zeugen verboten, eine solch gute Tat zu tun."

"Jehova Gott hat eine universelle Organisation seiner treuen Geschöpfe im Himmel und auf Erden aufgebaut, und verschiedene Geschöpfe setzt er in Stellungen von besonderer Autorität. Diese vertreten ihn, und aus diesem Grunde sind sie zu respektieren, sie haben sich diese Autorität nicht selbst angemaßt. Sie haben sie .von Gott auf theokratischem Wege erhalten. Wir sollen daher die 'Autorität', das Amt, achten, das der Diener Gottes bekleidet, auch wenn wir persönlich über den Diener im Amt Einwendungen machen möchten. Gott hat die theokratische Organisation der christlichen Versammlung errichtet."

"Ja, man trachte vielmehr nach Gerechtigkeit, Demut und gottgefälliger Hingabe, weil Jehovas autorisierter Herrscher der neuen Welt, Jesus Christus, auf dem Throne ist und inmitten seiner Feinde herrscht. Er ist der Rächer und der Rechtfertiger seiner universellen Oberhoheit... in Harmagedon wird er die politischen Mächte dieser Welt nicht als die 'höheren Obrigkeiten' anerkennen, welche die absolute Gewalt über jede Menschenseele innehätten. Nein, er wird sie vernichten... Dann wird es keinen Cäsar mehr geben, dem etwas zu zahlen ist. Alle Dinge werden Gott gehören und ihm zurückbezahlt werden müssen. 1. Korinther 15:24-28."

Damit stellte die Wachtturmgesellschaft folgende Dogmen auf:
a) als bibelgemäße "Obrigkeiten" verstand man Jehova und Jesus Christus;
b) ZJ-Älteste (damals "Diener" genannt) galten als von Gott eingesetzt und mußten daher von den übrigen ZJ als "sichtbarer Teil der Obrigkeit auf Erden" geachtet werden;
c) Regierungen oder politische Herrscher waren keine "obrigkeitlichen Gewalten";
ZJ brauchten deshalb ihnen auch nicht Untertan zu sein;
d) Regierungen werden in Harmagedon mit denen zusammen, die sich ihnen unterordnen, vernichtet.

Vergleicht man nun die WT-Religionslehre mit der WT-Lehre über die "Obrigkeitlichen Gewalten", erkennt man die schrecklichen Konsequenzen, die diese zusammengenommen für jeden Zeugen Jehovas in den fünfziger Jahren haben mußten. Und dies auch in der DDR, wo bekanntlich ab 1952 ein sozialistischer Weg eingeschlagen wurde. Jeder Zeuge Jehovas mußte demnach

1. streng auf die WTG und ihre Ältestenschaft ausgerichtet sein und deren Anordnungen widerspruchslos ausführen
2. die geltenden staatlichen Gesetze nur soweit befolgen, wie es die WTG und ihre Ältestenschaft zuließen (eine vollständige Unterordnung unter staatliche Gesetze würde Tod in Harmagedon bedeuten!)
3. den Untergang von Staat, Regierung und "Weltmenschen" verkündigen
4. den Kommunismus als "teuflischste aller Religionen" propagieren.

Und das taten dann auch eine Reihe von Zeugen, namentlich ein Großteil jener, die in den Versammlungen als "Diener" eine besondere Verantwortung trugen. Aufgehetzt und fehlgeleitet in ihrem Haß gegen die bestehende Gesellschaftsordnung und die Regierung in der DDR, kannte ihre Wut keine Grenzen, sie waren sich ja des Brooklyner und Wiesbadener Beifalls sicher. Und obendrein meinten sie in ihrer WT-Hörigkeit noch, damit ihren "Obrigkeiten", Jehova und Jesus Christus, wohlzugefallen.

Anmerkung;
Mit "dem "Wachtturm" vom 1. Januar 1963 wurde - als ob es nie anders gewesen wäre - das Gegenteil verkündigt. Ein Wort der Entschuldigung fand die WTG nicht. Bei wem muß sie sich denn auch als „sichtbarer Vertreter Gottes" entschuldigen?l
"Der Ausdruck 'obrigkeitliche Gewalten' bedeutet politische Regierungen oder Gewalten... Gemäß dem, was der Apostel Paulus vor und nach diesen Versen (Römer 13:1,2) schreibt, ist es leicht verständlich, daß er nicht 'Gewalten' innerhalb der 'Versammlung Gottes' meint, sondern außerhalb der Versammlung und dabei die politischen Regierungsgewalten."
An dieser Stelle sei daran erinnert, in welch schwieriger Lage sich unsere Republik in den 1950er Jahren befand. Der "kalte Krieg" gegen die DDR verschärfte sich. Man prophezeite ihr nur eine kurze Lebensdauer. Die "Befreiung der Menschen in der Sowjetzone", wie es bestimmte Kräfte in der BRD nannten, das heißt der Sturz der Arbeiter- und Bauern-Macht, sollte der erste Akt zur Wiederherstellung des untergegangenen deutschen Staates in den Grenzen von 1937 sein, in Brandenburg, Mecklenburg und Sachsen-Anhalt wurden Banden zerschlagen, die zum
Teil bewaffnet waren und sich aus früheren Angehörigen faschistischer Organisationen rekrutierten. In der Landesregierung Sachsen-Anhalt konnte einer Agentengruppe das Handwerk gelegt werden, deren Verbindungen bis in den Landesvorstand der SED reichten. Diese Gruppe hatte im Auftrag von Monopolen der BRD Volkseigentum im Werte von über 100 Millionen Mark in die BRD verschoben. Eine ähnliche Schädlingstätigkeit verrichteten Beauftragte des IG-Farben-Konzerns und des Solvey-Konzerns sowie leitende Angestellte landwirtschaftlicher Handels- und Kreditgenossenschaften in Mecklenburg.

Im Februar 1950 verhängten die westlichen Besatzungsmächte ein Verbot der Stahllieferungen aus der BRD in die DDR. Von einem Tag zum anderen wurden dadurch der Volkswirtschaft der DDR lebenswichtige Ausgangsmaterialien entzogen.
Die Anschläge gegen die Volkswirtschaft der DDR waren von einer hemmungslosen Hetze der bürgerlichen Parteien und sozialdemokratischer Führer in der BRD, westliche Massenmedien und auch einiger Kirchenführer begleitet. Die ideologischen Attacken richteten sich besonders gegen die sozialistische Staatsmacht, die als "totalitär" und undemokratisch verleumdet wurde (vgl. WTG-Literatur jener Zeit). Dieser unvollständige. Abriß verdeutlicht die dramatische Situation, vor der sich die DDR Anfang der fünfziger Jahre gestellt sah, in die Reihen jener Kräfte, die gegen die DDR staatsfeindlich auftraten, ordnete sich auch die WTG ein. Ihre illegal eingeschleuste Literatur vom politischen Inhalt her antikommunistisch, antisozial und wider die DDR gerichtet sowie der umfangreiche Devisenschmuggel zwangen die Behörden, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Daß eine solch ideologische Beeinflussung in den Köpfen vieler ZJ nicht ohne Wirkung blieb, wird im nächsten Abschnitt bewiesen. Hinzu kam noch eine äußerst merkwürdige konspirative Tätigkeit, die von den staatlichen Organen mit wachsender Besorgnis festgestellt wurde.

VOR DEN SCHRANKEN DES GERICHTS
Vor den Schranken der Gerichte der Deutschen Demokratischen Republik wurde in überaus erschreckender Weise deutlich, welcher Zustand durch die jahrelange Einimpfung pseudoreligiöser und antikommunistischer Lehren in vielen ZJ-Köpfen entstanden war. Entsprechende WT-Gerichtsberichte aus jener Zeit geben einen fast makaberen Einblick in das gängige Denkschema einiger damaliger leitender Zeugen.

"Nachdem Jehovas Zeugen verurteilt sind, drücken sie in ihren Schlußworten oft rückhaltloses Vertrauen und Zuversicht aus, daß ihr gerechter Lauf durch den höchsten Richter aller, durch Jehova Gott, gerechtfertigt werde, zuversichtlich rief einer aus: 'Wir werden euch überleben, gleichwie wir die Nazi überlebten!' Ein anderer Angeklagter warnte: 'Ihr habt mich zu zwölf Jahren verurteilt, Jehova aber wird euch für immer verurteilen!' Unter begeistertem Beifall durch die Zuhörerschaft im Gerichtssaal wies ein anderer Zeuge auf den Titel eines der öffentlichen Vorträge hin, den die Zeugen gehalten hatten, und sagte; 'Das Königreich Gottes ist aufgerichtet, und die gerechte Rache von Harmagedon ist nahe - Frau Staatsanwalt, es ist näher, als Sie denken!' ... Als schließlich am Schluß des Prozesses die Angeklagten weggeführt wurden, nachdem sie ihr Urteil erhalten hatten, das auf viele Jahre, ja bis auf lebenslängliche Gefängnisstrafe lautete, bildeten die Zeugen unter den Zuschauern beim Ausgang Spalier und sangen theokratische Abschiedslieder. 'Es war wie bei einer Kreisversammlung', so tönte es vom Munde aller anwesenden Zeugen.".
(Wachtturm Nr. 17/51, Seite 269,270)

Mit dem zeitlichen Abstand von fast vierzig Jahren wird hier auch die haltlose Endzeitverkündigung der WTG beleuchtet. Zwar diente sie der leitenden Körperschaft kurzzeitig für ein antikommunistisches Märtyrertum; viele der Verurteilten mußten aber später die Unhaltbarkeit solcher Prophezeiungen erkennen.
Nicht zu übersehen sind aber auch die WT-Widersprüche in dieser für einen Zeugen Jehovas damals so bedeutsamen Frage. Behauptet man im WT 3/51 auf Seite 35

"... sucht sie (die Volkspolizei; Anm. d. CV-Red.) nun gründlich überall nach sämtlichen Mitgliedern dieser so starken Widerstand leistenden Sekte, um sie als solche endgültig zu liquidieren. ... und man muß der Möglichkeit ins Auge blicken, daß, solange die Kommunistenregierung an der Macht ist, alle Zeugen Jehovas in Gefängnisse verschwinden werden."

Dies hätte die WTG sicher gern gesehen. Somit war hier wohl der Wunsch Vater des Gedanken. Da muß man im WT Nr. 17/51 auf Seite 270 aber zugeben:
"Während eines Prozesses in Ch. wurde der Gerichtssaal massenweise mit Jehovas Zeugen überflutet." Oder:
"Unterdessen bildeten die Brüder von E. und Umgebung, die vor dem Gerichtsgebäude und auf den Treppen und in Gängen, auch im Gerichtssaal, waren, Sprechchöre." Von etwaigen Verhaftungen konnte selbst der sensationshungrige "Wachtturm" nichts berichten.

An diesen Zitaten kann man deutlich erkennen, daß es der WTG in dieser für ihre Anhänger so problematischen Situation nur darauf ankam, die Stimmung weiter anzuheizen. Sowohl die DDR-Behörden wie auch die Zeugen Jehovas sollten zum Äußersten getrieben werden. Vor keiner Verleumdung schreckte der "Wachtturm" zurück:

"UNTER DIESEM SYSTEM BRAUCHEN RICHTER UND STAATSANWÄLTE NICHT FACHJURISTEN ZU SEIN. IN DER TAT, DIE MEISTEN VON IHNEN SIND NICHTS WEITER ALS FANATISCHE MITGLIEDER DER KOMMUNISTISCHEN PARTEI. SELBST DIE WENIGEN BERUFSANWÄLTE, DIE IMMER NOCH PRAKTIZIEREN, STEHEN UNTER EINER SOLCH STRENGEN KONTROLLE DES SSD (Staats-Sicherheits-Dienst; Anm. d. CV-Red.), DASS IHNEN IHRE PATENTE ZU IRGENDEINER ZEIT WEGGENOMMEN WERDEN KÖNNEN, WENN SIE DEN VORSCHRIFTEN DER PARTEI NICHT NACHKOMMEN." (Wachtturm Nr. 17/51, Seite 269) Ebenso frech wurde auf S. 270 behauptet:

"Auch gibt es gegen diese Urteile tatsächlich keine gerechte, wirkliche Berufung, sondern nur eine formelle Überprüfung durch ein weiteres politisch beherrschtes und von Dämonen Inspiriertes Gericht. Doch was soll man hinsichtlich Gerechtigkeit unter einer gottlosen Totalherrschaft erwarten?"
Beklagte die WTG hier noch provokant das angebliche Fehlen einer "gerechten, wirklichen Berufung", zeigt sie ein paar Zeilen weiter selber, daß es ihr in ihrem Wahn, Märtyrer zu schaffen, darauf gar nicht ankam.

"Als der Schauprozeß in E. stattfand und die Brüder alle zu vielen Jahren Zuchthaus verurteilt waren, wurde ihnen noch gesagt, sie dürften Berufung einlegen. Da stand der erste Bruder auf, und alle schlossen sich an. Er sagte: Auf Berufung verzichten wir; wir brauchen keine Gnade von Menschen; wir erwarten unsere Gnade von dem höchsten Richter, auf dessen Urteil wir uns heute schon freuen."

Welch grenzenloser Fanatismus wird in diesen Äußerungen deutlich! Der WTG vollends hörig, nutzte sie ihren Einfluß auf ihre Anhänger auf grausame Weise aus. Nicht nur, daß die Brooklyner leitende Körperschaft ihren Haß gegen den Kommunismus in die Köpfe der Zeugen einhämmerte und sie in Widerspruch zu staatlichen Gesetzen zwang. Gleichzeitig wurden die ZJ nach dem Motto "Bist du nicht willig, dann brauch ich Gewalt" in die vorgeschriebenen WTG-Bahnen gezwungen. Und das liest sich dann so:

"Unheil wird über die kommen, die den Weg Jehovas kennen, sich am Tisch des Herrn ernährt haben und dann die Schulter widerspenstig zurückziehen. Ihre Verantwortung ist groß, denn sie sind der Organisation Gottes gegenüber nicht loyal und führen andere in die Illoyalität, hinein." (Wachtturm Nr. 22/52, Seite 345)

Und des "Unheil" wird dann auch im WT Nr. 21/51, Seite 335 näher definiert:

"Für willentliches Sündigen, wobei Jemand mit offenen Augen die unleugbare Wirksamkeit des heiligen Geistes oder der wirksamen Kraft Gottes sieht, gibt es keine Vergebung, und wir sollten nicht für die Vergebung der Sünden solcher Sünder beten."

Mit nicht weniger als dem "zweiten Tod", d. h., der ewigen Vernichtung, wird dem ZJ gedroht, der sich nicht streng der WTG-Richtlinie unterordnet. Damit aber nicht genug. Das ganze Ausmaß brutaler Unterdrückungsmethoden wird auf Seite 103 des Wachtturms Nr. 7/52 deutlich:

"Wenn Harmagedon losbricht, werden alle minderjährigen Kinder, die nicht unter einer solchen 'Familienverdienst'-Vorkehrung stehen, Vernichtung erleiden, ohne die Hoffnung einer Auferstehung zu haben." (Vgl. auch WT Nr. 13/51, Seite 207.) Mit anderen Worten: Kinder von "ungläubigen" Eltern (geschweige denn von jenen, die der WT-Organisation den Rücken kehrten) werden in Harmagedon vernichtet. Ein zusätzliches Druckmittel, um einen Zeugen Jehovas "bei der Stange zu halten"!

DEN BRÜDERN EINEN „BÄRENDIENST" ERWIESEN
im Jahre 1951 wurden von der WTG die Kongresse "Reine Anbetung" veranstaltet. Neben dem deutschen Austragungsort in Frankfurt/Main hatte das an Bedeutung gewinnende "Ostbüro" in Westberlin wiederum "in aller Stille" einen eintägigen Kongreß im "Waldbühnen"-Stadion organisiert.
"In bezug auf die Tagung in Berlin war von der Gesellschaft aus keine öffentliche Ankündigung ergangen, um die kommunistische Volkspolizei nicht vorher davon zu benachrichtigen, und so unsere Brüder in der Ostzone in Gefahr zu bringen. Eingeladen waren natürlich nur die Brüder und Berliner Freunde. Dennoch ließ die amerikanische Radiostation RIAS in Berlin an jenem Dienstagmorgen eine Ankündigung ergehen, wodurch die ganze Ostzone ebenfalls unterrichtet war, daß Jehovas Zeugen in der Waldbühne eine Versammlung abhalten würden. Auf jeden Fall ein Zeugnis!" (Wachtturm Nr. 7/52, Seite 110)

Man stelle sich diese Falschheit einmal vor: Da wurde von der WTG im geheimen ein Kongreß organisiert und DDR-ZJ eingeladen, obgleich man wußte, daß jene bei ihrer Rückkehr mit rechtlichen Konsequenzen in der DDR zu rechnen hatten. Kaum wären die Zeugen Jehovas aber in Westberlin, ließ die WTG durch den "RIAS"-Sender diese Tatsache ausplaudern und schickte dadurch die eigenen "Brüder" und "Schwestern" ins "Feuer". Der Zweigdiener Erich Frost mit seinem Vortrag "Furchtlos bleiben bis zum vollendeten Ende" hatte gut lachen. Flog er doch danach ins sein trautes Bethel-Heim nach Wiesbaden zurück und brauchte sich nicht den DDR-Behörden gegenüber verantworten.
Auf diesem Kongreß gab man die Erweiterung des Wiesbadener Zweigbüros bekannt. Durch die zusätzliche Bereitstellung einer Druckpresse wurde ab 8.1.1953 dort auch der "Erwachet!" in. deutsch gedruckt.

GELD UND ZAHLEN MÜSSEN STIMMEN
In jenen Jahren bahnte sich eine Tendenz an, die die WTG sehr beunruhigte. Das "Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1974" gibt darüber Auskunft:

"Es wurde auch eine andere Änderung offenbar. Die Zahl der aktiven Versammlungsverkündiger wuchs weiterhin von Jahr zu Jahr, aber die Zahl der Vollzeitprediger der guten Botschaft hielt nicht schritt, im Gegenteil, 1955 gab es 200 Pioniere weniger als 1950, während es 21.641 Verkündiger mehr gab, fast zweimal soviel wie 1950. Der Tiefstand in dieser Entwicklung wurde 1956 erreicht; während 1950,4,4 Prozent aller Verkündiger im Vollzeitdienst standen, waren es jetzt nur noch 1,6 Prozent." (Seite 234)

Und wo lagen die Ursachen?
Darüber schweigt die WTG. Müßte sie hier doch die Auswirkungen ihrer unchristlichen
Endzeitprophetie eingestehen. Denn in der 1938 erschienenen WTG-Broschüre "Schau den
Tatsachen ins Auge" ist zu lesen:
"Jonadabe, die jetzt (1938! Anm. d. CV-Red.) ans Heiraten denken, würden, wie es scheinen will, besser tun, einige wenige Jahre zu warten, bis der feurige Sturm Harmagedons vorüber ist, ..." Harmagedon wurde demnach in der Zeitspanne 1939/45 erwartet.

Einen Zeugen Jehovas hatte man zur Geduld erzogen, somit wartete er auch noch ein paar Jahre länger. Aber selbst Anfang der fünfziger Jahre ließ sich ein Harmagedon noch nicht einmal erahnen. Sollte er sich da den wirtschaftlichen und sozialen Risiken eines Vollzeitpredigtdienstes aussetzen?
Natürlich konnte die leitende Körperschaft eine solche Einstellung nicht dulden. Hielten doch gerade die Vollzeitverkündiger (einschließlich der Sonderpioniere) die meisten Heimbibelstudien ab, woraus sich der so dringend benötigte Nachwuchs für die WTG rekrutierte.

BEISPIEL AUS "INFORMATOR" MÄRZ 1955
Monatlicher Felddienstbericht Januar 1955 Quote für Westdeutschland

Nachbesuche Heimbibelstudien (Durchschnitt)

 Sonderpioniere        61,9           5,2

Pioniere                    39,5          3,8

Versammlungsverkündiger

                                4,0            0,4

Also begann die WTG, die Zügel straffer zu halten.

Die erste Maßnahme leitete sie am 1. September 1953 ein. Man begann mit einem großen "Von-Haus-zu-Haus-Schulungsprogramm", welches jeden Versammlungsverkündiger betraf. Des weiteren wurde jeder Kreisdiener verpflichtet, nach einem regulären Arbeitsplan monatlich mindestens 100 Stunden „Im Dienst von Haus zu Haus, Nachbesuche-und Studientätigkeit inbegriffen", tätig zu sein. Ebenso sollten Bezirksdiener zwei Wochen im Jahr jeden ihrer Kreisdiener begleiten, um deren "Grad der Tüchtigkeit" zu erfahren. ("Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben", Seite 271)

Fortan wurde den Verkündigerzahlen eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Nachdem im Dezember 1954 der Versuch, eine um 10 % höhere Verkündigerzahl zu erreichen, scheiterte, ging die WTG aufs Ganze. Großartig kündigte WTG-Präsident Knorr im "Informator" (März 1955) eine neue Broschüre an, die weltweit ab dem 3. April verteilt werden sollte. Die Schrift "Christenheit oder Christentum - was ist 'das Licht der Welt'?" legte den schon bekannten Standpunkt Brooklyns zu diesem Thema dar. Es ging dem Präsidenten auch nicht so sehr um den Inhalt der Broschüre; vor allem sollte eine 20prozentige Höchstzahl an Verkündigern dabei herausspringen. Zitate aus dem "Informator":

"Sämtliche 50 912 Verkündiger (der BRD und Westberlin; Anm. d. CV-Red.), von denen in den - Versammlungskarteien eine Karte vorhanden ist, werden nicht nur ermuntert, im April am Zeugnisgeben teilzunehmen, sondern es wird ihnen auch besonders Hilfe geboten. Verkündiger, die bis zum 10. April noch keinen Bericht haben, erhalten im Einklang mit dem unter der Rubrik 'Eure Dienstversammlung' gesagten Hilfe ... Und woher werden die zusätzlichen Verkündiger kommen? Nun aus den Tausenden von Menschen guten Willens in den über 23.500 verschiedenen Wohnungen, in denen Heimbibelstudien durchgeführt werden!"

Es ging einzig und allein darum, das WTG-Werk weiter anzukurbeln und dabei neue Vollzeitpioniere zu werben. Den Blick richtete man besonders auf die noch "Interessierten"; kannten sie doch das 1939/45-Dilemma aus eigener Anschauung nicht mehr. Das Buch "Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben" auf Seite 273 bestätigt das hier Geschriebene.

"Tausende Neuinteressierte halfen zum erstenmal bei der Verbreitung mit. Demzufolge ergab sich während des Monats April eine neue Höchstzahl von 625.256 Königreichsverkündigern." (Weltweit; Anm. d. CV-Redaktion.)
Keineswegs vergaß man zu erwähnen, daß die Broschüre auch in der DDR verbreitet wurde. - Am Rande dazu noch folgender interessanter Aspekt:

Die Kosten einer Broschüre lagen lt. "Informator" bei 2 Pfennig. - Und weiter:
"... aber in jeder Wohnung geben wir diese neue Broschüre ab, wobei ein freiwilliger Beitrag, seien es 20 Pf oder auch nur 5 Pf, entgegengenommen werden kann." Und die "uneigennützige Großzügigkeit" der Wachtturm-Gesellschaft spricht dann im nächsten Satz:

"Wenn uns ein Wohnungsinhaber verspricht, die Broschüre zu lesen und sagt, wir dürften wieder vorbeikommen, können wir sie ihm sogar kostenlos überlassen."
Nun möge man mal nachrechnen. 21 Millionen Exemplare wurden gedruckt a 2 Pf = 42 Millionen Pfennig oder 420 000 Mark Druckkosten.

Nehmen wir großzügig an, daß an 6 Millionen Interessenten die Publikationen verschenkt und die 'restlichen 15 Millionen für nur 5 Pfennig verkauft wurden. Dann ergibt dies trotzdem noch einen Verkaufserlös von 750 000 Mark.
Damit war - so ganz nebenbei - die WTG um 330 000 Mark reicher. (1955) Den ZJ aber gaukelte sie im "Informator" vor:
"Jehova liebt den Armen und Bedürftigen ebenso wie wir."

STRAFFE ORGANISATION SORGT FÜR UNTERORDNUNG
Mit Wirkung vom 1. September 1955 erhielt das Westberliner "Ostbüro" den Status eines Zweigbüros (Jahrbuch der ZJ 1974, Seite 228). Damit war es unmittelbar für die Anleitung der Zeugen Jehovas in der DDR und den sozialistischen, osteuropäischen Staaten verantwortlich. Auch der illegale Literaturvertrieb und der berüchtigte Devisenschmuggel wurden über dieses Büro abgewickelt. Gleichzeitig sah sich Präsident Knorr gezwungen, sowohl Erich Frost als BRD-Zweigdiener wie auch, Ernst Wauer als Ostbüroleiter abzusetzen. Während Konrad Franke neuer Chef in Wiesbaden wurde, setzte Brooklyn den Deutsch-Amerikaner Will Charles Pohl als Zweigdiener in Westberlin ein.

Um auch die Zweigbüros einer strengeren Kontrolle zu unterziehen, wurde von Brooklyn 1956 die Erde in zehn Zonen unterteilt, die von Zonenaufsehern "betreut" wurden (WT 15. Juni 1956. Seite 360). Im selben Jahr nahm man auch eine Neuorganisierung des illegalen Apparates in der DDR vor.

"Danach wurden die bisherigen Bezeichnungen der Dienstämter der Zeugen Jehovas, wie Gruppendiener und Hilfsgruppendiener, aufgehoben und durch Tarnbezeichnungen ersetzt.
Gleichzeitig erfolgte eine Zusammenfassung in Ortsgebieten, denen Ortsgebietsdiener vorgesetzt wurden. Die Versammlungen erhielten neue Schlüsselnummern, unter denen sie Berichte und lnformationen zu liefern hatten. Auch die monatliche Berichterstattung wurde nach einem neuen Verschlüsselungssystem vorgenommen". (Die Zeugen Jehovas; Eine. Dokumententation über die WTG, Seite 267)

AB MITTE DER FÜNFZIGER JAHRE
IST EINE ZUNEHMENDE "GEISTIGE MILITARISIERUNG". IN DER WTG-LEHRE NACHWEISBAR

So reichte es dem "treuen und klugen Knecht" nicht mehr, einen ZJ "nur", als "Christen" zu bezeichnen. Nein, plötzlich war er ein "Kämpfer", ein "Soldat".

"Dann wird Jehova durch seinen Feldmarschall Christus Jesus zum Rachevollzug schreiten ..."
"Ja, die Kriegsausrüstung, ferner Kenntnis vom Feinde, dann Kraft und Mut vorzurücken - das alles hat Jehova uns in seiner Weisheit gegeben. Doch müssen wir unseren Teil tun. Gleichwie Drill und Training jeder buchstäblichen Schlacht vorausgehen, so verhält es sich auch beim geistigen Kampf."

"Im Heere darf ein Soldat nicht nach eigenem Kopfe handeln. Er bedarf der Hilfe anderer, was Material und Unterstützung im Kampfe betrifft. Er blickt zu seinen Offizieren auf, um Führung und Anweisungen zu erhalten. Ebenso arbeiten Christen heute auf organisierte Weise zusammen. Sie erkennen die Führung an, die Gott durch seine sichtbare Organisation und durch die von ihm eingesetzten Diener gibt ..."

"Kein Heer zieht in die Schlacht, ohne zuerst den Feind beobachtet und seine Schwächen ermittelt zu haben ... Daher tun wir gut, den Aufbau und die Verfahrensweise der Organisation Satans zu untersuchen."
Die WTG kennt nun in ihrem "Kriegswahn" keine Grenzen mehr.

"Wenn ein Soldat zu den Waffen gerufen wird, läßt er alles andere liegen und folgt dem Rufe. Ebenso gilt dies für den christlichen Kriegszug, selbst auf Familienbande wird nicht zuerst Rücksicht genommen, wenn der Anwerbungsruf ertönt, „Folge mir ...".
(WT 15.8.1956, Seite 504, 497, 499, 503). Ja, was bedeuten der WTG schon Familienbande, wenn es um ihren Vollzeitpredigtdienst geht ... Wie heuchlerisch, wenn im WT vom 1. April 1959 behauptet wird:
"Es ist eine Organisation (die WTG; Anm. d. CV-Red.) ..., frei von der Furcht vor irgendeiner grimmigen Bestialität unter ihren Gliedern.". (Seite 211) WTG-Pioniere werden zu Helden gemacht; schäme sich ein jeder, der diesen Dienst nicht aufnimmt.

"Diese Vollzeitarbeiter stehen in diesem geistigen Kriegszuge tatsächlich in den Frontreihen der Kämpfer und ertragen oft die volle Wucht des Angriffes, während sie den Kampf in neue Gebiete vortragen." (Wachtturm 15.8.1956, Seite 503) Gleichzeitig mit der "geistigen Mobilmachung", wurde auf dem Kongreß „Triumphierendes Königreich" (1955) mit dem Vortrag "Vorsichtig wie Schlangen inmitten von Wölfen" eine unchristliche "theokratische Kriegslist" kreiert. Unterm strich wurden die ZJ aufgefordert, im Interesse des WTG-Werkes den Staat bzw. dessen Behörden zu belügen und betrügen.

"In Kriegszeiten ist es angebracht, den wölfischen Feind auf falsche Fährte zu lenken."

"Es ist angebracht, die Vorkehrungen, die wir für das uns von Gott aufgetragenen Werk treffen, zu verdecken, wenn die wölfischen Feinde falsche Schlußfolgerungen aus unseren Überlistungsmanövern ziehen, wird ihnen doch durch die harmlosen Schafe, die in ihren Beweggründen so arglos wie Tauben sind, kein Leid angetan.". (Wachtturm 15.4.1956, Seite 241, 256). Nun, ganz überzeugt davon, daß "Überlistungsmanöver", so harmlos wären, waren die Schreiber des WT offensichtlich selber nicht. Denn sie beeilten sich zu erklären, daß natürlich diese Verfahrensweise innerhalb der WT-Organisation nicht angewandt werden dürfte.

"Wir wollen lauter und wahrhaftig sein gegenüber seinem Geist, indem wir ihn nie durch ein falsches, heuchlerisches Benehmen innerhalb seiner Organisation auf die Probe stellen, sondern uns durch ihn vor allen seinen Schafen zu einem der Wahrheit geziemenden Betragen antreiben lassen.", (Seite 250)

Somit verstand sich auch ein Zeuge Jehovas in der DDR als ein "Soldat," der bedingungslos zu seinen "Ältesten-Offizieren", aufblickte und auf ihren "Befehl", hin Staat, Regierung und Partei verleumden und betrügen mußte.
Ein Soldat für Jehova, welche Ehre! Gewissermaßen half jeder Zeuge Jehovas mit, den göttlichen Vorsatz in die Tat umzusetzen. Kann es da noch ein edleres Ziel geben?

"Deine Sicherheit und deine ganze Zukunft wie auch diejenige deiner Angehörigen hängt davon ab, daß ihr jetzt die Bibel studiert, euch mit der theokratischen Gesellschaft der Zeugen Jehovas verbindet, euch eurem Schöpfer, Jehova Gott, hingebt und für ihn Zeugnis ablegt". ("Siehe! Ich mache alle Dinge neu", 1959)

DAS NEUTRALITÄTS-VERSTÄNDNIS DER WTG
An dieser Stelle sei daran erinnert, daß sich die Angriffe der WTG nicht nur auf die DDR beschränkten, Ziel ihres Kampfes war der Kommunismus. - So wurde im Wachtturm vom 15.4.1957 eine Petition an den Ministerpräsidenten der UdSSR, Nikolai Bulganin, veröffentlicht, die der vom 10.7.1950 an die Regierung der DDR erinnert.

Von besonderem Interesse aber das dazugehörige Begleitschreiben der WT-Organisation, welches die von der Wachtturm Bibel- und Traktat-Gesellschaft so oft beteuerte politische Neutralität ab absurdum führt.

AMNESTIE FÜR JEHOVAS ZEUGEN
Auf der 28. Tagung des Zentralkomitees der SED (27. bis 29. Juli 1956) wurde bekanntgegeben, daß frühere Urteile, Entscheidungen und Maßnahmen nochmals nachgeprüft wurden. "VON DEN JUSTIZORGANEN WURDEN DIE BISHERIGEN ANORDNUNGEN ÜBER DAS STRAFMASS KORRIGIERT UND EINE HERABSETZUNG DER STRAFMASSE ANGEORDNET!"
In diesem Zuge wurden auch die Urteile mit z. T. langjährigem Freiheitsentzug für Zeugen-Jehovas bedeutend gemildert oder sogar ausgesetzt.

In den Jahren 1945 bis 1947 sammelten sich in der damaligen sowjetischen Besatzungszone etwa 800 ehemalige Mitglieder der Zeugen Jehovas, die mit dem Kurs des damaligen US-amerikanischen Leitens der Organisation nicht mehr übereinstimmten in ca. 40 örtlichen Gemeinden. Diese Kreise schlossen sich unter dem Vorsitz des ehemaligen ZJ-Zweigdieners Paul Balzereit sen. in Magdeburg zur "Allgemeinen Bibel-Lehrvereinigung" zusammen, d. sich als ein Teil der internationalen Opposition gegen die ZJ verstand, sie fielen in der DDR 1950 unter das gerichtlich verfügte ZJ-Verbot und wurden erst 1957/58 als bis dahin einzige organisierte Abspaltung von den ZJ unter dem Namen "Vereinigung freistehender Christen", (VfC) wieder zugelassen. Die Lehrauffassungen der VfC beinhalten ausschließlich Ideen des ZJ-Gründers Russell. Örtliche Gemeinden bestehen in Dresden, Karl-Marx-Stadt und Leipzig. Von 1957 bis 1963 wurde von ihnen die Druckschrift "Nachdenkliches aus Leben und Christentum" herausgegeben, zur Zeit der Wiederaufnahme der Tätigkeit der VfC in den Jahren 1957/58 kam es zur Abspaltung einer größeren Gruppe, zunächst in der Gemeinde Dresden unter Alfred Diener, sie dehnte sich auf weitere Orte aus und konstituierte sich als "Bund Freier Christengemeinden" (BfC). Ursache für die Trennung von der VfC waren Differenzen in der Bewertung Russellscher Lehren. Die Anhänger Dieners sahen in dem verbindlichen Festhalten am Erbe des ZJ-Gründers, wie es von der VfC praktiziert wurde, eine Einschränkung ihres Glaubenslebens. - Gemeinden gibt es in Dresden, Karl-Marx-Stadt und Leipzig. Eine wichtige Funktion für den Zusammenhalt der Gemeinden bildete in den 60er Jahren die von der Dresdener Gemeinde herausgegebene Zeitschrift "Unser Glaube - Schrift zur Verbreitung biblischer Erkenntnisse".

Später nahm diese Funktion die durch die Leipziger Gemeinde herausgegebene Zeitschrift "Weggefährte", wahr.
Im Juli 1959 wendete sich Willy Müller mit einem OFFENEN BRIEF an die Wachtturmgesellschaft. Der sollte gleichzeitig die Geburtsstunde der Studiengruppe und Zeitschrift "Christliche Verantwortung" sein. Setzte sich Bruder Müller in seinem ersten Brief an die WTG noch "für eine reine Anbetung innerhalb der Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas" ein, mußte er bald die Illusion eines solchen Vorhabens erkennen. CV entwickelte sich zu einem "MENETEKEL" für die Wachtturmgesellschaft. Vielen Zeugen Jehovas wurden dadurch die Augen geöffnet.

VON DEM EINEN GELIEBT, VOM ANDEREN GEHASST - STUDIENGRUPPE UND ZEITSCHRIFT CV WERDEN IHRE ARBEIT FORTSETZEN.
CV-Studiengruppe, G.R./1990

"Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera; Straße der Republik 46; Tel.: 51109; Jahresabonnement: 2.— M; Versand auch kostenlos Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe Gera

V 7 1 /823/90 N2

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben

CV 251

Eher banal bis nichtssagend jener Kommentar in dieser CV-Ausgabe, anlässlich des Erscheinens der „Wachtturm"-Sonderausgabe vom 1. Juli 1979 „Hundert Jahre Wachtturm".

Interessenten konnten ja ins CV-Büro anreisen, um sich dort kommentierte Sachen zu jener „Wachtturm"-Ausgabe vorlegen zu lassen, so der „CV-Weisheit letzter Schluss", Wer indes würde das tatsächlich so machen? Wohl kaum einer.

Sollte tatsächlich der Druckraum in jener CV-Ausgabe nicht „ausgereicht" haben, um etwas mehr thematisches anlässlich dieses Jubiläums auszuführen, wäre mein Kommentar dazu.

Man hätte bequem einige andere Artikel aus dieser CV-Ausgabe dafür rausschmeißen können. Namentlich schon die auf den ersten Seiten dieser CV-Ausgabe, mit billigem (zu billigem) vermeintlich theologischen Kontrapalaver.

Das baldige Ende der DDR, kündigt sich nunmehr auch in dieser CV-Ausgabe an, in einer eher nebensächlichen Passage.

Las man bis einschließlich der vorangegangenen Nr. 250 im Impressum auch:

"Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos", so ist ab dieser Ausgabe dieser Passus gestrichen und durch die Angabe ersetzt;

„Einzelpreis: 1.- M". Ergo ohne es so direkt auszusprechen, Erhöhung des Jahresbezugpreis von 2,-M. bzw "auch kostenlos" auf nunmehr 12,-M.


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG

MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERAANTWORTUNG

BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MULLER, GD, GERA/THÜR, DDR .

Nr. 251 GERA Juni 1990

DIE WACHTTURMGESELLSCHAFT

Ihre Maßstäbe

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN

Aus dem WT Nr. 1/1990

DIE BANGE FRAGE ...

Gedanken zu einer WT-Betrachtung

... NACH WIE VOR ENTMÜNDIGT

Fragenbeantwortung

TRENNEN UND BINDEN

Kinder werden Erwachsene

WENN EHEFRAU ZEUGIN JEHOVAS

Hörige eines nur strengen Gottes

LEBENDIGE HOFFNUNG, ODER

EINE HOFFNUNG, DIE NUR AUF DEM PAPIER STEHT?

"WEN SOLL ICH SENDEN, UND WER WIRD FÜR UNS GEHEN?" (Jesaja 6:8)

Was könnte es für einen Christen wohl größeres geben, als das Gefühl, von Gott selbst beauftragt worden zu sein, den Menschen seine Botschaft zu überbringen? Jehovas Zeugen, für die der obengenannte Bibeltext eine Schlüsselstelle darstellt, nehmen für sich in Anspruch, daß sie als einzige von Gott autorisierte Boten wirklich Seine Botschaft weitersagen. Nein, sie predigen nicht mit dem Gedanken, daß ihre Botschaft vergänglich und von Vergänglichen Menschen erdacht sein könnte. Welch eine Motivierung, welch eine Ehre!

Wer sich aber auch über längere Zeit hindurch die Fähigkeit zu denken und zu vergleichen bewahren konnte, muß sich eines Tages eingestehen, daß eine ständig angepaßte und geänderte Lehre ein Machwerk der Wachtturm-Gesellschaft sein muß.

Sowohl die "Hoffnung", die die WTG ihren Anhängern vermittelt, wie auch die "Erfüllung" dieser Verheißungen existieren nur auf dem Papier der WT-Schriften! Getrennt von diesen Veröffentlichungen gibt es weder die WT-spezifische Hoffnung, noch deren Erfüllung.

Weil es die Gesellschaft ja weiß, daß das, was sie anzubieten hat, ihr eigenes Produkt ist, beugt sie jeder, bei ihren Mitläufern eventuell zu erwartenden Kritik vor, indem sie festschreibt, daß der Wille der Gesellschaft, identisch mit dem Willen Gottes ist. (WT vom 1.8.1956) Dort heißt es wörtlich:

"Der Sklave erfüllt dadurch seine eigene Pflicht vor Jehova, daß er das Werk Jehovas tut. Daher ist der Wille des Sklaven der Wille Jehovas. Rebellion gegen den Sklaven ist Rebellion gegen Gott."

Im WT vom 15.9.1965 kann man lesen:

"Jehova gibt uns auch durch seine irdische Organisation Rat. Da sein heiliger Geist auf die leitende Körperschaft dieser Organisation einwirkt, stimmt deren Rat mit seinem Willen überein."

Die im WT geäußerten Gedanken haben ihren Ursprung nicht in Gott und sie werden darum aufs neue von den Tatsachen widerlegt. Um die Getreuen nicht dem Gefühl zu überlassen, ins Leere zu laufen, verlangt die "Gesellschaft" von ihnen das intensive "Studium" einer ständig wachsenden Flut ihrer Veröffentlichungen.

Nie dürfen die Zeugen darin innehalten. "Stillstand ist Rückgang", sagt man ihnen. Im Laufe der Zeit werden von einem Zeugen die Schriften der Gesellschaft selbst für DIE WAHRHEIT gehalten, und nicht für das, was sie in Wirklichkeit sind, nämlich für bloße Erfindungen. Das Regime ständigen Lesens, "Studieren" und Predigens verhindert es, daß treue Zeugen Jehovas zum Nachdenken kommen.

Hat sich aber jemand trotz jahrelangen "Studierens" das Denken nicht völlig abgewöhnen können, dann muß er eines Tages, auf die Fülle von Widersprüchen aufmerksam werden, die ihm im Laufe der Zeit serviert wurden, von dem vielen augenfälligen Unsinn einmal ganz abgesehen. Hier nur ein paar Kostproben:

- Jonadabe, die jetzt ans Heiraten denken, würden ... besser tun, einige, wenige Jahre zu warten ...

(„Schau den Tatsachen ins Auge)

- 1925 wurde den „jetzt auf der Erde lebenden Menschen" verheißen, daß „Millionen jetzt lebender Menschen niemals sterben (werden)".

Junge Menschen sollten nicht nur ein wenig damit warten, zu heiraten, sondern sie sollten auch, gemäß Erwachet Nr. 16 vom 22. 8. 1969

sich „über die Tatsache im klaren sein, daß du in diesem gegenwärtigen System der Dinge nie alt werden wirst ... Als junger Mensch wirst du daher nie das Ende einer Laufbahn erreichen, die dir dieses System bietet. Wenn du z. B. eine Hochschulausbildung in Erwägung ziehst, so bedeutet das wenigstens vier, vielleicht auch ... acht Jahre bis zum Abschluß in einem besonderen Fach. Aber wo wird sich dieses System der Dinge dann befinden? Es wird auf seinem Weg zu seinem Ende weit fortgeschritten sein, wenn es nicht sogar SCHON VERSCHWUNDEN SEIN WIRD!"

Ein Paradebeispiel für WT-Spekulationen ist die „Erklärung" die von Zeit zu Zeit für das „Wilde Tier" gesucht und gefunden wurde! Es wurden angeboten:

1. Die Haager Konvention

2. Der Völkerbund

3. Die Vereinten Nationen

Die Fürsten, auch "Alttestamentlichen Überwunder" genannt, sollten zuerst buchstäblich wiederkommen und in "Beth Sarim" in Kalifornien wohnen, während man sich damit zufrieden gab, die lebenden Ältesten in den Versammlungen mit diesen „Fürsten" zu identifizieren. Siehe das Buch "Die neue Welt" S. 104 sowie die Veröffentlichung "Millionen jetzt lebender werden niemals sterben".

Bemerkenswert sind die Deutungen über die "Obrigkeitlichen Gewalten", über den "Koloß auf tönernen Füßen", die verschiedenen Endzeitberechnungen und über viele andere Themen und man wird merken, daß der Kern der "Papiernen Botschaft" dem Reich der Phantasie und der Spekulation entnommen ist.

Das Erschreckende ist, daß diese Hoffnung aus Papier dazu herhalten muß, den ZJ den Eindruck vorzugaukeln, sie lebten in einem "Geistigen Paradies". Sie, die Zeugen, können nicht mit der einfachen Erkenntnis leben, daß sie als Menschen weder besser noch schlechter sind, als die meisten anderen Menschen auch. Indem sie aber davon überzeugt sind, daß ihnen eine Vorzugsstellung zukommt, zeigt es sich, daß sie leichter zu betrügen sind, als die meisten Menschen.

Die papierne Hoffnung, die die WTG darreicht, steht im krassen Gegensatz zur LEBENDIGEN HOFFNUNG, die der Herr Christus selbst ist. (1. Petrus in Verbindung mit den Taten, die Gott mit und durch IHN gewirkt hat, deren größte die Auferstehung aus den Toten ist. Diese lebendige Hoffnung gibt es seit Jesu erstem Kommen und sie ist in dieser ganzen Zeit unverändert bestehen geblieben! Sie kann nicht durch solche, von Sekten am laufenden Band konstruierten Hoffnungen ersetzt werden.

JESUS, der ein Suchender ist, ein Hirte "der sucht, was verloren ist", und der hinwiederum gesucht werden muß von denen, die sich ihrer Verlorenheit bewußt sind. Sie werden in Psalm 103 dargestellt. De Profundis, sie, die „aus der Tiefe" zum Herrn rufen.

JESUS zu bezeugen, IHN, den menschgewordenen Gott, den Heiland, das ist „das Werk des Zeugnisgebens", zu dem sich seine Nachfolger gedrängt fühlen.

Obwohl das Geschehen um und mit Jesus das bewegendste ist, das der Menschenwelt je geboten wurde, hat das Zeugnisgeben für Ihn doch nichts Sensationelles an sich. Es ist keine Sensationshascherei damit verbunden, wie etwa mit der Bekanntmachung der "Feurigen Botschaften" durch „Bibelforscher" in den 20er Jahren. Das Feuer ist erloschen und verraucht. Nicht die "Welt" wurde durch die vermeintlichen Posaunenstöße aus Zion (sprich WT-Zentrale) erschüttert, sondern es war im Laufe der Zeit das Lehrgebäude der WTG, das Risse über Risse bekam!

Das Zeugnis für Jesum unterlag den fast Zweitausend Jahren, in denen es gegeben wird, keiner Veränderung. Es ist der Schatz, den die Diebe nicht stehlen und den Motten und Rost nicht fressen können. Nun ist es ja nicht so, daß ZJ die Bibel nicht kennen würden, daß sie nicht wüßten, "daß in keinem anderen das Heil ist, als nur im Namen des Herrn Jesus Christus". JZ kennen und benutzen diese Stelle aus Apg. 4:12, aber dennoch tun sie so, als wären Heil und lebendige Hoffnung nicht zu erlangen, ohne die papiernen Konstruktionen des WT. Mit immer neuen Erfindungen wird der Geist der Gläubigen in Bewegung gehalten, wird ihnen ein "Geistiges Paradies" vorgegaukelt, dessen sie sich aber nur dann erfreuen können, wenn sie ihre Augen permanent vor der Wirklichkeit verschlossen halten. Statt für Jesus Christus, die lebendige Hoffnung, Zeugnis abzulegen, helfen sie weiter mit, daß sich die Räder der WT-Organisation auch in der Zukunft im schwungvollen Leerlauf drehen werden.

Warum nicht Ernst machen mit dem, was jeder Zeuge Jehovas schon so oft gelesen und anderen Menschen gepredigt hat:

„... und ihr werdet MEINE Zeugen sein, ... bis an die Enden der Erde."?

-H.G.-

DIE WACHTTURM-GESELLSCHAFT UND IHRE MASSTABE

Ein grundlegendes Erfordernis für wahre Diener Göttes ist, daß sie, wie Jesus gebot, "kein Teil der Welt" sind, sie müssen sich dementsprechend aus der Politik heraushalten (Johannes 15:19).

Nun, ganz so einfach ist die Sache wohl doch nicht. Der Umfang dieses Artikels würde gesprengt werden, wollte man alle in diesem Zusammenhang stehende Fragen klären, zum Beispiel:

Was beinhaltet der Begriff "Politik"? Bedeutet "kein Teil der Welt zu sein", sich zwangsläufig aus jeglicher Politik heraushalten zu müssen?

Wie ist Jesu Verhalten zu werten, als er korrupte Zeitgenossen aus dem Tempel trieb; als er ein vom Schwert abgeschlagenes Ohr wieder heilte ...?

Fakt ist zumindest eines: Die Wachtturm-Gesellschaft hat sich in ihrer über hundertjährigen Geschichte unzählige Male in die Politik eingemischt, ja mehr noch, sie betrieb Politik! Man möge sich nur einmal die Wachttürme der fünfziger Jahre in Erinnerung rufen. Und auch sonst ist die WTG nicht böse, wenn ihre Mitstreiter sich in ihrem Sinne politisch betätigen. Wie ist es sonst zu werten, wenn Schwester Margaret West munter ausplaudert:

"Es gab einige Brüder im diplomatischen Dienst, deren Gepäck nicht durchsucht wurde." (WT 5/1989, Seite 12)

Oder ist vielleicht jemand so naiv; zu behaupten, ein Diplomat habe nichts mit Politik zu?

Was man diesen Brüdern als lobenswerte Aktivität anrechnet (denn sie schmuggelten im Interesse der WTG Wachttürme), wird dem Erzbischof Tuto von Kapstadt zum Vorwurf gemacht. Als ein weltweit anerkannter und geachteter Apartheid-Gegner, der sich selbstlos für die Rechte der Farbigen einsetzt, würde er sich - o wie verderblich - "in die Politik einmischen". (Seite 4)

Welche Widersprüche allein in diesem WT!

-G.R.-

DER WACHTTURM

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11

Aus dem Wachtturm Nummer 1/1990

GLÜCKLICH SIND DIE, DIE AUSGEHARRT HABEN

Es wird berichtet, daß im Dienstjahr 1989 die Zeugen Jehovas über eine neue Verkündigerhöchstzahl von 3 787 188 verweisen können, zugegeben - eine beachtliche Zahl mit einer Steigerungsrate von 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Besonders eindrucksvoll - sieht man sich einmal die Tabelle auf den Seiten 20 bis 23 an - wiederum das, was die Zeugen Jehovas in Japan geleistet haben. Dort steht fast jeder zweite Verkündiger im Pionierdienst. Damit nimmt Japan weltweit eine Ausnahmestellung ein.

Ganz anders sieht dagegen das Verhältnis von Pionierverkündiger

zu Verkündiger in einigen sogenannten "reichen" Ländern Europas wie BRD (1:13), Dänemark (1:14), Großbritannien (1:10), Schweden (1:10). Österreich (1;12) aus.

Dort gibt es nur Steigerungsraten in der Verkündigerzahl von 2 bis 3 Prozent, woraus man durchaus auch schlußfolgern kann, daß der Materialismus auch vor Zeugen Jehovas nicht halt macht, wie wäre sonst dieser geringere Einsatz im Predigtdienst erklärbar in diesen Ländern, die erwiesenermaßen einen hohen Lebensstandard haben?

Ganz anders sieht es dagegen in den sogenannten ärmeren Ländern Südamerikas aus, wo durchgehend Steigerungsraten von 10 bis 14 Prozent zu verzeichnen sind, wie Brasilien, Bolivien, Ekuador, Kolumbien u. A.

Die Steigerungsrate von 11 Prozent, die Mexiko zu verzeichnen hat, ist wohl eindeutig auf die von Brooklyn verordneten Privilegien für die Zeugen dieses Landes zurückzuführen, nämlich, daß männliche Verkündiger im wehrpflichtigen Alter dort durch ein Bestechungsgeld an die Behörden vom Wehrdienst freigestellt werden, was eine ungerechtfertigte Bevorzugung der Zeugen in Mexiko ist, gegenüber denen in der übrigen Welt, und angesichts dieser Tatsache stellt sich die WTG-Führung hin und behauptet, die Zeugen in der gesamten Welt würden überall gleich und gerecht behandelt? Es ist wohl klar, daß, wenn ich mich besonderer Bevorzugung erfreuen kann, es für mich ein leichtes ist, für eine Sache "Hurra" zu schreien und mit besonderem Eifer an's Werk gehe.

Da kann man es wohl nur als Frechheit und Unverfrorenheit bezeichnen, wenn die WTG in ein und derselben WT-Ausgabe (Seite 7) einen derart unglaubwürdigen Artikel über Mexiko losläßt und behauptet, "das ganze Land ist glühend im Geist". Dann wäre es schon ehrlicher, sie würde hinzufügen, daß dieses auf der Basis von Bestechung und Korruption - von der WTG verordnet - erfolgt. Aber das geht wohl schlecht, denn dann würden die Erfolgszahlen aus Mexiko wohl einen bitteren Beigeschmack bekommen. Man kann sich nur wundern, wie glänzend es die WTG versteht. Schein-, und Halbwahrheiten groß aufgemacht zu verbreiten.

Arglose und gutwillige Menschen, denen entsprechende Hintergrundinformationen vorenthalten werden, fallen dann natürlich darauf herein, in demselben Mißverhältnis zwischen Wahrheit und Lüge steht schon allein die Artikelbezeichnung "Glücklich sind die, die ausgeharrt haben". Ja, wieviel Zeugen Jehovas haben denn wirklich jahrzehntelang ausgeharrt?

Zwei Drittel der jetzt tätigen Verkündiger sind nachweislich nach 1975 zur WTG gestoßen, während von 1947 bis 1982 fast 2 Millionen die WTG verlassen haben! Diese 2 Millionen waren nicht nur Menschen, die wegen "böser und verwerflicher Taten" der WTG den Rücken kehrten, sie waren in erster Linie

Menschen, die im Laufe der Jahre dahinterkamen, wie sie von den WTG-Oberen jahrzehntelang belogen und betrogen wurden und die deren Korruption und Amtsanmaßung nicht länger ertragen konnten.

Darüber aber schweigt die WTG, statt solche Zahlen auch einmal statistisch in einer Tabelle zu veröffentlichen.

Ein weiterer Grund für diese Verschweigetaktik der WTG ist ihre ständige Veränderung von Lehren und besonders ihrer Endzeittermine. Für letzteres als kurzer Beweis die immer wieder veränderten Daten; 1799, 1874,1914,1925,1945 und 1975. Allein diese Unmenge von veränderten Jahreszahlen spricht eine deutliche Sprache über die ständige Wendehalsstatistik der WTG.

Würde man ihre ständigen Drehungen und Wendungen in ihren Lehrveränderungen bildlich darstellen, man könnte ganze Serien von Äskulap-Stäben daraus drehen!!

Das beweist aber auch, daß die WTG niemals in Übereinstimmung mit Jehova sein kann, denn er ist unveränderlich. (Hebr. 6:17,18) So kann man zusammenfassend sagen, daß es der WTG-Führung im Dienstjahr 1989 wieder mal gelungen ist, die Herzen der Arglosen zu täuschen.

-R.S.W.-

GEDANKEN ZU EINER WACHTTURM-BETRACHTUNG

Die bange Frage des Kerkermeisters von Philippi, was er tun müsse, um gerettet zu werden, ist das Thema der beiden einführenden Artikel des WT vom 15. September 89. Zunächst einige notwendige Vorbemerkungen. Diesem Kerkermeister wurden die beiden Gefangenen Paulus und Silas von den Prätoren der Stadt übergeben mit dem Hinweis, sie sicher zu verwahren. Diesem Auftrag kam er gewissenhaft nach, warf sie in das innere Gefängnis und befestigte ihre Füße zusätzlich noch im Block. Der Bibelbericht sagt uns nicht, ob dieser Mann schon vom Wirken des Apostels in seiner Stadt gehört hatte, und er läßt uns auch nur erahnen, was in ihm vorgegangen sein mag, als er nach dem Erdbeben die nun entstandene Lage überschaute. - Aber sprach man nicht überall in den römischen Provinzen von jenem Jesus, den die Obersten der Juden gewaltsam zu Tode gebracht hatten, obwohl er so viel Gutes gewirkt hatte, daß selbst der Statthalter Pilatus gesagt habe: "Ich bin schuldlos am Blut dieses Gerechten"? Und auch der Hauptmann, der seinerzeit die Hinrichtung überwachte, bei seinem Tode gesagt haben soll: "Wirklich, dieser Mensch war gerecht"?

(Matthäus 27,24; Lukas 23,47)

All das mag ihm blitzartig durch den Kopf gegangen sein, und er erkannte in dem, was geschehen war, das Wirken Gottes. Das macht uns die bange Frage nach seinem künftigen Tun verständlich.

Die Antwort, die ihm von den beiden Gefangenen zuteil wird, ist klar und eindeutig:

"Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst gerettet werden, du und deine Hausgenossen." (Apostelgeschichte 16,30.31) Beachten wir hier einmal folgendes:

Der Kerkermeister bat für seine eigene Person - "Was muß ICH tun?" - und er erhielt die persönliche Aufforderung, Glauben an den Herrn Jesus zu bekunden. Die Verheißung aber, die seinem Glauben entsprach, die sollte allen zuteil werden, nämlich: "DU wirst gerettet werden, DU UND DEINE HAUSGENOSSEN."

Der Bericht fährt dann im Protokoll-Stil fort: "Und sie redeten das Wort zu ihm samt allen, die in seinem Haus waren."

Der Schreiber dieser beiden WT-Artikel tut einmal mehr etwas sehr WTG-Typisches, hier wird ein Bibelvers aus dem Zusammenhang gelöst und für eigene Zwecke dienstbar gemacht, warum, darauf kommen wir noch zurück. Liest man den Bericht über das Geschehen aber im Zusammenhang, dann erfährt man, um Mitternacht war das Erdbeben und schon vor Tagesanbruch waren der Kerkermeister und sein Haus getauft (Verse 25-34). Viel Zeit für biblische Unterweisung war hier nicht! Ähnliches kann man feststellen bei der Bekehrung und Taufe des Hauptmanns Kornelius und der mit ihm Versammelten. (Apostelgeschichte 10,25-48)

Der Wachtturm-Gesellschaft aber gefällt das ganz und gar nicht, ihr ist der Weg der Rettung zu einfach und zu schnell. Und so bedient sie sich denn auch einer Frau namens Bernice, um ihre Bedenken anzumelden. Hören wir selbst:

"Ich wurde im sinne der Brethren Church erzogen, aber mit der Zeit fragte ich mich, wie ewiges Leben einzig und allein von Jesus Christus abhängen kann. ..." Zur Begründung führt sie dann die sinnentstellende WT-Version von Johannes 17,3 an.

Von einem weiteren Zeugen der WTG lesen wir: "Neun Jahre lang war Norman überzeugt, gerettet zu sein."

Bestimmt war er seiner Sache zu sicher, denn dann ging er ja den "Fischern" der WTG ins Netz. Nun sagt er, stellvertretend für die Wachtturm-Gesellschaft:

"Wie ich aus der Bibel erfuhr, genügt es nicht, Gott zu bekennen, daß wir Sünder sind, und uns bewußt zu sein, daß wir der Rettung bedürfen. Wir müssen auch Werke verrichten, die der Reue entsprechen."

Ich frage mich ernstlich, haben diese beiden Zeugen das wirklich aus der Bibel erfahren? Waren es nicht viel eher die "bibelerklärenden Schriften" der WTG?

Aber die Wachtturm-Gesellschaft kommt, gestützt auf die Aussagen IHRER beiden Zeugen, zu dem 'unumstößlichen Schluß' (das haben wir auch schon in der WTG-Literatur gelesen!); "Gerettet zu werden setzt demnach mehr voraus.

1. Wir müssen eine genaue Erkenntnis des Vorsatzes Gottes und seiner Rettungsvorkehrungen erlangen.

2. Dann müssen wir Glauben an den Hauptvermittler der Rettung, Jesus Christus ausüben und

3. fortan Gottes Willen tun."

Was nicht in diesen Artikeln steht, aber gemeint ist, das ist die bedingungslose Unterwerfung unter die WTG - die Rettungsvorkehrung Gottes, denn nichts anderes ist damit gemeint! - und das heißt für jeden Zeugen Jehovas, so zu glauben und zu predigen, wie sie das. Vorschreibt.

Pastor Russells Wort über Sekten (Band 3 S.173, Schriftstudien) gilt noch heute und trifft haargenau die Zustände in der WTG-Organisation. Lesen wir:

"Wenn man sich einer Sekte anschließt, so wird erwartet, daß man sich der Sekte gänzlich ergibt und nicht mehr sich selbst gehört. Die Sekte entscheidet nun für ihn, was Wahrheit und was Irrtum sei, und er muß, um ein wahres, zuverlässiges Glied der Sekte zu sein, deren spätere wie frühere Entscheidungen über alle religiösen Fragen annehmen, seine eigene Meinung übersehen, und persönliche Nachforschungen vermeiden, da er sonst an Erkenntnis wachsen und als Glied solcher Sekte verlorengehen könnte."

Bedarf es hierzu irgendeines Kommentars? Ich glaube, nein. Doch kommen wir zurück zu jener Begegnung des Apostels mit dem Kerkermeister. Irrte er etwa doch, als er den Glauben an Jesus Christus als das einzige Erfordernis zur Rettung anführte? Oder fragen wir anders: Wessen, Zeugnis hat mehr Beweiskraft, das einer menschlichen Einrichtung, oder das unseres Herrn selbst? In einem Gespräch mit dem Pharisäer Nikodemus sagte Jesus:

"Wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muß der Sohn des Menschen erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, ewiges Leben habe."

(Johannes 3,14.15)

Wer die Schrift kennt, weiß um das Geschehen, auf das Jesus hier Bezug nahm. Niemand konnte der tödlichen Wirkung der Schlangenbisse entgehen, indem er selbst tätig wurde. Wer auch immer von einer Schlange gebissen wurde, dessen Leben hing ab vom Glauben an die Worte des ihnen von Gott verordneten Mittlers, Mose und vom Vertrauen in die von Gott bestimmte Vorkehrung der Rettung, die eherne Schlange. (4. Mose 21,5-9)

Ein anderer, vom Herrn selbst autorisierter Zeuge, ist der Apostel Paulus selbst. Freimütig bekennt er, daß er unter den Sündern an erster Stelle steht und fährt fort:

"Dennoch wurde mir deshalb Barmherzigkeit erwiesen, damit Christus Jesus vornehmlich durch mich seine ganze Langmut als Musterbeispiel für die zeigen könnte, die ihren Glauben zum ewigen Leben in ihn setzen werden." (1. Timotheus 1,15.16, NW).

Doch wer da immer noch glaubt, "Werke verrichten" zu müssen, wie der eingangs zitierte Norman, dem sei empfohlen, die Worte des Apostels an die Christen in Rom zu lesen und ernsthaft zu bedenken:

"Dem nun, der Werke verrichtet, wird der Lohn nicht als unverdiente Güte angerechnet, sondern als Schuld. Dem dagegen, der keine Werke verrichtet, aber an den glaubt, der den Gottlosen gerechtspricht, wird sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet." (Römer 4,5.6, NW)

Es könnten nun noch viele Textzeugnisse aus der Schrift angeführt werden, sie alle bestätigen nur dies aus Römer 1,17:

"DER GERECHTE WIRD AUS GLAUBEN LEBEN." Wer anderes lehrt, der lehrt ein falsches Evangelium! Zu Recht gilt daher noch immer des Paulus Warnung an alle, die glauben, Gottes Wort ihren Interessen dienstbar machen zu können:

"(Da ist) kein anderes (Evangelium); einige verwirren euch nur und wollen das Evangelium des Christus umkehren. Wenn, aber auch wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas als Evangelium entgegen dem verkündigten, was wir euch als Evangelium verkündigt haben: er sei verflucht!"

(Galater 1,7.8)

-R.I.H.-

SEIT ÜBER 100 JAHREN AUF DER WACHT

"Wer auf einem Wachtturm steht, kann in die Ferne blicken und anderen sagen, was er sieht."

So behauptet es die Leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas in ihrer Jubiläumsausgabe vom 1. Juli 1979 auf der Innenseite des ersten Blattes ihres "Wachtturm". Weiter kann man eingerahmt auf der Innenseite lesen:

"In dieser Ausgabe bringen wir in aller Bescheidenheit einige Höhepunkte aus unserer hundertjährigen Geschichte."

Aus dem Inhalt dieses Wachtturms kann man zwar erkennen, wie lobenswert und kostenaufwendig das Predigen des Evangeliums ist, aber wieviel Sinnlosigkeit und Unzuverlässigkeit damit verbunden war, darüber schreibt man nichts.

Glücklicherweise gibt es darüber auch Dokumente, die ebenfalls von Jehovas Zeugen geschrieben wurden und auch der Wahrheit entsprechen.

Wir legen es unseren CV-Lesern ans Herz, auch einmal in diese Dokumente zu schauen. Unsere Anschrift ist in jeder CV-Ausgabe, unten auf der letzten Seite zu finden.

WIR LADEN EUCH HERZLICH EIN.

-W.W.-

NOCH 250 JAHRE BIS 6000!

Andere Zeitungen müßte man aufmerksam lesen! Aber die WTG weiß schon, warum sie ihre Zeugen davon abhält, denn das könnte für sie gefährlich

werden! So lesen wir im kath. St. Hedwigsblatt des Bistums Berlin Nr. 43 vom 22. Oktober 1989 die kleine Meldung, daß die kath. Kirche der jüdischen Gemeinde in Berlin-West "Segen und Wohlergehen für das neue Jahr gewünscht hat".

Gemeint ist das Jahr 5750 Jüdischer Zeitrechnung, begonnen im Herbst 1989!

Nur eine kleine Meldung am Rande, für einen WT-Zeugen jedoch von ungeheurer Tragweite! Wieso? Nun, unsere Überschrift deutet es schon an.

Die für die Juden weltweit auf die Bibel gegründete Zeitrechnung sagt nämlich aus, daß die biblisch zählbare Zeitrechnung in diesem Jahre 1989 erst 5750 Jahre umfaßt! Nach der WTG-Zeitrechnung, die noch gilt, waren aber schon im Jahre 1975 6000 Jahre um! Die WTG verkündigte:

Gemäß dieser zuverlässigen Bibelchronologie werden 6000 Jahre, von der Zeit der Erschaffung des Menschen an, mit dem Jahre 1975 enden, und die siebente Periode von eintausend Jahren Menschheitsgeschichte beginnt im Herbst des Jahres 1975 u. Zt." (WTG-Buch: "Ewiges Leben in der Freiheit der Söhne Gottes", S. 30, dt. 1967)

Nach der jüdischen biblischen Zeitrechnung sind also erst in 250 Jahren 6000 Jahre um! Es steht außer Frage, daß die WT-Zeitrechnung, auch auf 1975, haltlos ist, eine WTG-Willkürrechnung. Nicht ohne Grund vermeidet die WTG, dies heute weiter zu verkündigen, auf die Vergeßlichkeit des Menschen spekulierend.

WAS DAS WTG-KERBHOLZ AUSSAGT

Zunnächst ließ die WTG der Menschheit verkündigen, im Jahre 1872 seien "sechstausend Jahre seit der Erschaffung Adams verflossen" (Schriftstudien Bd. 2.S.40,1926).

Mit dem WTG-Buch "Die Wahrheit wird euch frei machen" von 1943 (1946), S.152, wurde das um 100 Jahre auf 1972 verschoben. Wer kennt das schon noch! Die das 1943/46 verkündigten, sind längst fast alle "vergangen"! Dann wurde alles, wie zitiert, auf 1975 verschoben. Darüber sind auch schon wieder 15 Jahre vergangen! So trifft auch in dieser Frage auf die WTG zu, was in 5. Mose 18:20-22 über falsche Propheten gesagt ist:

"Wenn das, was ein Prophet im Namen des Herrn verkündigt, nicht eintrifft und nicht in Erfüllung geht, so ist das ein Wort, das der Herr nicht geredet hat. In Vermessenheit hat es der Prophet ausgesprochen: dir braucht vor ihm nicht bange zu sein ... ein solcher Prophet soll sterben".

Nach diesem Schriftwort muß auch die WTG eines Tages zugrundegehen!

ZUR WTG-ENDZEIT

Die Terminverschieberei in dieser Frage beweist in Verbindung mit 5. Mose 18;20-22, daß es eine Endzeit im Sinne der WTG nicht gibt und geben kann. Daß die 6000 Jahre 1872 nicht um waren, auch 100 Jahre später 1972 nicht, auch 1975 begann das Millennium nicht, wie jeder nun sieht, (in Kürze 1994, wenn seit 1914 80 Jahre - Psalm 90:10 - auch noch um sind, wird es noch schlimmer!) bestätigt nur, daß die jüdische Zeitrechnung offensichtlich biblisch die richtige ist, der sich die WTG eigentlich, seit 1872 als Falschprophetie vergangen ist, mit ihrer Verschieberei selbst immer mehr annähert! Danach liegen in der Tat ab 1989 noch 250 vor uns, ehe die 6000 Jahre um sind!

Nicht ohne Grund holt die WTG mit "Erwachet" vom 22.5.1989 (S.32) ihre Falschprophetie von 1920 "Millionen jetzt Lebender werden niemals sterben" vom Müllhaufen ihrer Falschprophetien und läßt sie nun auch der jetzigen Generation verkündigen, um über das Jahr 2000 zu kommen! Da es immer wieder genug Arglose gibt, könnte es passieren, daß die WTG so auch dereinst das Jahr 2239 u.Z. erreicht, wann wirklich die 6000 Jahre dann um wären!

Ja, was so ein Blick in eine andere Zeitung alles auslöst. Für die WTG in der Tat höchst gefährlich, da ihre Zeugen zu einem unliebsamen Nachdenken kommen könnten!

-D.P.-

UNTER DER WTG NACH WIE VOR ENTMÜNDIGT

1942, als das für den 2. Weltkrieg gepredigte WTG-Harmagedon zusammenbrach, hieß es in der WTG-Zeitschrift "Trost" (jetzt Erwachet!) vom 15. August 1942: "Fragenbeantwortung

Ist es angebracht, mit Gegnern der Wahrheit zu diskutieren?

Antwort; Jehovas Zeugen sind soweit gekommen, wohl zu verstehen, daß sie das Wort Gottes studieren und seinem Gesetze durchaus gehorsam sein müssen, wenn sie von Gott geleitet und beschützt werden möchten. Sie dürfen sich nicht damit aufhalten, mit Gegnern über deren Ansichten zu diskutieren. Sie brauchen nicht die Einwände aller Widersacher anhören; sie müssen sich einzig und allein auf den Herrn verlassen; und im Bewußtsein, daß sein Wort wahr ist, gehen sie vorwärts ... Christus unterweist sein Volk vom Tempel aus ..." (Seite 10)

Mit dem. "Tempel" war die "Tempelklasse" gemeint, d. h. die "Sklavenklasse" von heute, konkret die WTG-Führung. Der Herr war da 1914 "zum Tempel gekommen".

Im WT vom 15, März 1986 unter dem Thema "Gebt dem Teufel nicht Raum!" wird im Zusammenhang mit dem Vorwurf falscher Prophetie wegen falscher WTG-Endzeittermine neuerdings wieder gesagt:

"Sei daher in deinem Herzen fest entschlossen, niemals mit dem Gift in Berührung zu kommen, das Abtrünnige dir anbieten wollen. Halte dich an das weise, aber auch nachdrückliche Gebot Jehovas, diejenigen ganz und gar zu meiden, die dich betrügen und irreführen und auf die Wege des Todes lenken wollen ... Wir werden 'dem Teufel nicht Raum geben' und nicht den Wunsch haben, uns anderswo umzusehen ..." (Seite 15ff)

Die WTG befindet sich jetzt ohne Zweifel mitten im letzten Jahrzehnt ihres 1914-Endzeitkartenhauses, wenn man Psalm 90:10 zugrundelegt, wonach dafür höchstens 70-80 Jahre möglich wären. Der Countdown auf 1994 läuft!

-D.P.-

SITTLICHE REINHEIT

Die Schönheit der Jugend

Warum wird nur immer wieder alles, was nicht zur Organisation der Zeugen Jehovas gehört, als die Verkörperung alles Bösen und Verwerflichen dargestellt? Die ständigen, unzulässigen Verallgemeinerungen gefallen mir einfach nicht.

Daß heutzutage ein gewisser sittlicher Verfall, in einigen Dingen Zügellosigkeit und der Verlust ethisch-moralischer Werte eingetreten ist, kann und will ich nicht bestreiten.

Aber sind denn alle Nichtzeugen Hurer und Ehebrecher? Ich kenne viele junge Leute, die wiederholt eine Disco besucht haben und dort nicht verführt oder vergewaltigt wurden bzw. als Drogensüchtige oder Alkoholiker nach Hause kamen. Sollte der Glaube an Jehova uns nicht die nötige Kraft geben, Versuchungen zu widerstehen?

Versteht mich bitte richtig, ich bin kein Befürworter eines ausschweifenden, unsittlichen Lebens, aber die hier verlangte totale Abstinenz scheint mir auch nicht ganz richtig.

Für unwahrscheinlich halte ich auch die Beispiele, wie Menschen nur durch das Lesen einiger Wachttürme oder Erwachet von den unterschiedlichsten und schlimmsten Verfehlungen geheilt werden. Auf jeden Fall können das nur Ausnahmen sein. Es wird beklagt, daß von einigen die Anweisungen der Organisation Jehovas rundweg abgelehnt werden. Heißt es nicht, daß man nur Ratgeber sein will und jeder vor seinem Gewissen und damit vor Jehova verantwortlich ist? in der Praxis ist das Wort "Anweisungen" aber wohl doch zutreffender.

-G.R.-

TRENNEN UND BINDEN

Wenn Kinder Erwachsene geworden sind "... und wird Vater und Mutter verlassen." Bindung verlangt zuallererst Trennung. Der Anfang einer Ehe ist verbunden mit dem Scheiden vom Elternhaus. Kluge Eltern wissen das, und sie respektieren es, auch wenn es ihnen oft nicht leichtfällt. Vater und Mutter müssen in uns zurücktreten, damit wir unser eigenes Leben leben können, sonst sind wir auch in unserer Ehe Wunscherfüller und Nachahmer der Eltern. Das ist aber nicht unsere Lebensaufgabe.

Loslösen, was im verlauf zweier Jahrzehnte zusammengewachsen ist, das geht nicht ohne Schmerzen ab, das geht nicht von heute auf morgen, das bedarf vieler kleiner Schritte, das braucht Verständnis von beiden Seiten. Wer seinen Eltern gegenüber dauernd am Poltern ist, sie unentwegt verletzen muß, hat sich noch längst nicht von ihnen gelöst. Lösen heißt ja nicht, die Liebe zu ihnen zerschneiden.

... Vater und Mutter verlassen. Woran erkenne ich, daß mir das gelungen ist, daß ich erwachsen geworden bin und die Eltern nicht mehr als Kind, sondern als Erwachsener betrachte?

Ein erster Merkmal ist die Fähigkeit, sie auch kritisch zu sehen. Wer die Unvollkommenheit der eigenen Eltern erkennt und diese Erkenntnis vor anderen Menschen zugeben kann, ist erwachsener geworden. Er weiß dabei auch etwas von der eigenen Unvollkommenheit, von der Unvollkommenheit der Menschen überhaupt. Die Fehler und Schwierigkeiten anderer zu sehen heißt nicht, andere zu verdammen.

Ein anderes Merkmal dafür, daß ich mich von zu Hause in guter Weise gelöst habe, ist, daß ich zu meinem Partner stehe; was nicht bedeutet, daß ich all sein Tun und Handeln blindlings hinnehme und für gut befinde.

Wie aber verhalte ich mich, wenn er von meinem Vater, von meiner Mutter kritisiert wird? Denke ich die Gedanken meiner Eltern nach, oder habe ich meine eigenen Gedanken? Lasse ich zu, daß meine Eltern in Abwesenheit meines Partners und ohne offene Aussprache Kritik üben? Glaube ich vielleicht, aus Dankbarkeit keine Eigenständigkeit entwickeln zu können? Faden um Faden gilt es zum Elternhaus zu lösen, um mich Faden um Faden an den Partner zu binden. Dazwischen aber sollte zeit sein, zu entdecken, wer ich bin und was ich kann. Wer Angst vor dem Alleinsein hat und sich deshalb sofort an einen Partner bindet, macht sich wieder zu Kind, stellt unbewußt die alte Beziehung wieder her, die Mutter-Kind-Beziehung. Eine Ehe ist aber keine Mutter-Kind-Beziehung. Sie ist nicht vergleichbar mit der Geborgenheit im Mutterleib. Sie ist keine symbiotische, nur einfach zusammenführende, sondern eine spannende Gemeinschaft. Hier leben zwei ganz unterschiedliche Menschen ein gemeinsames Leben, zwei unterschiedliche, erwachsene Menschen.

-Hartmut Wahl-

(Aus Wort und Werk Nr. 6/89.)

WENN DIE EHEFRAU ZU DEN ZEUGEN JEHOVAS GEHÖRT

HÖRIGE EINES NUR STRENGEN GOTTES

Ein Betroffener schildert die Belastungen, die der Übertritt der Ehefrau bewirkt hat:

Wäre ich gemeinsam mit meiner Ehefrau zu den Zeugen Jehovas gegangen, das Leben wäre jetzt leichter, mit weniger Konflikten beladen. Aber ich kann, auch wenn ich kein eifriger Kirchgänger bin, den Weg nicht nachvollziehen. - Ich müßte schon mein Selbst verleugnen, mich vom bisherigen Leben distanzieren, die christliche Tradition abschütteln, ich will aber meine Glaubensbindung nicht aufgeben, ich kann mich mit den Kindern nicht bedingungslos der theokratischen Ordnung der Zeugen Jehovas unterwerfen.

So sprudelte es aus mir heraus. Der Psychotherapeut, dem ich mich in meiner Not anvertraute, spürte sofort den großen inneren Druck, an dem ich zu zerbrechen drohte. Aber wie kann er mir helfen, einer Sekte entgegenzuwirken, deren Mitglieder sich einer autoritären Leitung unterwerfen müssen, die ausschließlich die Bibel als Quelle der Wahrheit anerkennt und keine andere Meinung gelten läßt.

IM BANNE EINES HÖHEREN AUFTRAGS

Gespräche mit meiner Frau erwiesen sich sehr bald als müßig und sinnlos. Sie hatte nur einstudierte und mit biblischen Zitaten gespickte Antworten parat, sie war absolut nicht gewillt, mit dem Psychotherapeuten und mir nach einem Ausweg aus der Krise zu suchen, in die die Familie geraten war, nachdem sie sich den zeugen Jehovas zugewandt hatte.

Den 118000 Zeugen Jehovas in der Bundesrepublik Deutschland garantiert das Grundgesetz - wie jeder anderen Glaubenssekte - eine freie Ausübung des Glaubens.

Doch sie vertreten nicht nur kompromißlos ihre Anschauung, sondern versuchen auch, ihren Glauben in aggressiver Weise anderen aufzuzwingen. Das sei ihr göttlicher Auftrag, ihm müssen sie folgen, wenn sie nicht selbst schuldig werden wollen, so sagen sie.

Wer auch nur einmal ein gewisses Interesse bekundet, kann sich ihrem Einfluß so schnell nicht entziehen.

Alle Versuche, meine Frau vor unbedachten Schritten abzuhalten, waren vergebens. Die fanatische Entschlossenheit ließ keinen Kompromiß und damit kein ehrliches Gespräch zu. Die Berichte ehemaliger Zeugen wurden als maßlos übertrieben oder falsch hingestellt. Gelesen hatte sie die Bücher allerdings nicht, stundenlang wurde diskutiert, mit Freunden und Verwandten, mit Theologen und Lehrern. Doch meine Frau hörte nicht hin, schlug alle Argumente in den Wind, glänzte durch Wiederholungen und Bibelzitate, die aus dem Zusammenhang gerissen nur wenig zur Aufhellung beitrugen. Wohlgemeinte Ratschläge fanden taube Ohren. - Verwandte und Freunde, Bekannte und Nachbarn wandten sich langsam ab. Die permanenten Belehrungen wollte niemand mehr hören. Aber meine Frau war keineswegs bereit, den Wunsch ihrer Mitmenschen zu respektieren. Und für einen nachbarschaftlichen "Small-Talk" war sie sich selbst zu schade .

"Nur wer zu uns gehört und an Jehova glaubt, hat die Chance, Harmagedon zu überstehen und im ewigen Paradies zu leben. Diese Botschaft müssen wir bekannt machen, ob der einzelne sie annimmt oder nicht, ist seine Sache. Wir aber haben unsere Pflicht getan, Jehovas Gebot erfüllt." In ihrem religiösen Übereifer merkte sie nicht - wie übrigens alle Zeugen Jehovas - daß sie selber hörig wurde, und daß die Leitende Körperschaft in Brooklyn/USA, die weltweite Glaubensgemeinschaft für kommerzielle Zwecke, Vertrieb religiöser Schriften in Millionenauflage, sie mißbraucht.

Die regelmäßigen Besuche beim Psychiater waren für mich hilfreich. Er war der einzige, mit dem ich - ohne Mitleid hervorzurufen - noch reden konnte. Er half mir über viele .Schwierigkeiten hinweg, gab Hilfe zur Selbsthilfe und bewahrte mich vor dem Verlust des Selbstbewußtseins.

Beim Psychotherapeuten lernte ich auch, nicht auf jede religiöse Bemerkung meiner Frau zu reagieren, mich nicht provozieren zu lassen, Ihr keine Möglichkeiten für endlose, zermürbende Debatten über den Namen Gottes, über die "wahre" Bibel, über Evolution, Bluttransfusion, Kindererziehung aus biblischer Sicht und so weiter zu geben.

Betroffen mußte ich nach Monaten eingestehen, daß Gespräche über biblische Themen mit meiner Frau müßig, aufreibend und sinnlos waren. Die Antwort auf die ewig gestellte Frage "Warum mußte sich meine Frau gerade den Zeugen Jehovas anschließen, konnte sie sich nicht auch in der evangelischen oder katholischen Kirche engagieren?" blieb ergebnislos und konnte die familiären Probleme nicht lösen. Schließlich war ich bereit, den neuen Glauben meiner Frau zu respektieren, auch wenn es mir schwerfiel. Die emotionalen Bindungen hatten sich inzwischen sehr gelockert. Die Chance, noch einmal zusammenzufinden, war praktisch gleich null, zu groß waren die religiösen Gegensätze.

Meine Frau sollte, so war vereinbart worden, die Familie mit ihrem Glauben nicht länger behelligen, sondern in Frieden lassen. Doch die Absprache war von vornherein einseitig. Obwohl sie ihr zugestimmt hatte, war meine Frau von Anfang an nicht bereit, sich auch daran zu halten. Immer wieder versuchte sie, die Kinder zu beeinflussen. Bei ihnen tauchten Bücher und Kassetten der Wachtturm-Gesellschaft auf. War ich beruflich unterwegs, wurden mit den Kindern die Schriften der Sekte studiert, wurde die Bibel gelesen. Diese religiösen Unterweisungen waren ihr wichtiger als die Schularbeiten der Kinder. Mit diesen Heimlichkeiten - der Vater durfte von dem ganzen natürlich nichts erfahren - wurde Mißtrauen gesät.

So stehe ich, obwohl ich mit den Zeugen Jehovas nichts zu tun haben will, dennoch im Wirkungsbereich einer theokratischen Ordnung. Sie greift tief in mein Leben ein. Ich widersetze mich zwar den massiven Bemühungen meiner Frau, mich zu überzeugen. Doch meine Abwehrreaktionen bestimmen tage- und wochenlang das Denken und Handeln. Das berufliche Engagement , läßt nach, zeitweilig fühle ich mich wie eine Fliege im Netz einer Spinne, die mit letzter Kraft versucht, der tödlichen Umklammerung zu entkommen. DER ELTERNSTREIT VERSTÖRT DIE KINDER Schützend stelle ich mich immer wieder vor die Kinder, 9 und 13 Jahre alt. Ich kann sie nicht im Stich lassen und dem Einfluß der Zeugen Jehovas überantworten. Sie können ihren Lebensweg noch nicht selbst bestimmen, sie sind verstört, weil ihnen die Streitereien der Eltern um den richtigen Glauben nicht verborgen bleiben.

Oft stoßen die Ansichten der Mutter auf ihre Ablehnung, sie begreifen nicht, warum sich ihre Mutter so ganz anders verhält als andere Mütter; warum sie an allem etwas auszusetzen hat und nur das schlechte in der Welt sieht. Daß sie sich über nichts freuen kann, geht ihnen schon lange auf den "Keks". Die Kinder verstehen auch nicht, warum die Mutter weder Geburtstage, noch Ostern und Weihnachten feiert. Hat sie vergessen, was diese Festtage für Kinder bedeuten?

Statt mütterlicher Liebe, Geduld und Nachsicht erteilt meine Frau ihnen nur Belehrungen und Anweisungen, ihre Erziehungsprinzipien basieren auf göttlicher Autorität und Zucht. Die Härte weckt bei den Kindern Widerspruch und Aggressionen, führt zu Unverträglichkeiten. Die Kinder werden frech, ungezogen und ungehorsam. Die mütterlichen Reaktionen lauten nicht selten: "Der Satan herrscht in dir!" "Scher dich zum Teufel"

Die Lehrer im Unterricht merken, daß die Kinder im Unterricht nicht immer, bei der Sache sind, sondern oft dösen und träumen. Die schulischen Leistungen lassen nach, der Ansporn zum Lernen fehlt. Die Hausaufgaben werden höchst widerwillig gemacht. Meine Frau lehnt es ab, ihnen bei den Schularbeiten zu helfen, obwohl Hilfe dringend erforderlich wäre, was die Kinder in der Schule lernen, so sagt sie, entspricht oft nicht dem Glauben der Zeugen Jehovas. Der Mensch ist z. B. nicht 30 000 bis 40 000 Jahre alt, wie es dem Geschichtsbuch zu entnehmen ist, sondern exakt 6000 Jahre. So steht es in der Bibel und das muß richtig sein.

Das bringt die Kinder in Konflikte. Wer hat nun RECHT?

Die Bibel oder die naturwissenschaftliche Forschung? Meine Frau versucht, den Unterricht in ihrem Sinne zu steuern, drückt den Lehrern entsprechende Wachtturm-Lektüre in die Hand. Aber ihr Vorhaben mißlingt, so versucht sie, die Kinder entsprechend zu beeinflussen. Mit dem Buch, das der Älteste für ein Deutschreferat ausgewählt, hat, ist sie nicht einverstanden. Es hätte kein Kinderkrimi sein müssen, heißt es wenige Tage vor dem Abgabetermin. Sie weigert sich, weihnachtliche Gedichte anzuhören. Schularbeiten sind offensichtlich nebensächlich. Immer wieder lenkt sie die Kinder ab, läßt sie nicht in Ruhe arbeiten, sie nimmt ihnen den letzten Mut zum Lernen, jeden Ansporn, wenn es nach meiner Frau ginge, gäbe es kaum Freizeit, kein Fernsehen, kein Kartenspielen mit dem Vater, keine kleinen Vergnügen. Statt dessen hätten die Kinder der Mutter zu helfen und Bücher der Wachtturm-Gesellschaft zu lesen und die Bibel zu studieren.

Die Verpflichtungen, die den Zeugen Jehovas auferlegt sind, belasten das Familienleben., insgesamt 10 Stunden wöchentlich für den öffentlichen Vortrag, das Wachtturm-Studium, die Predigtdienstschule und das Heimbibel-Studium muß meine Frau ansetzen .

Hinzu kommen die häusliche Pflichtlektüre und der Predigtdienst. Insgesamt sind das um die 40 Stunden wöchentlich. Das bedeutet weniger Zeit für die Familie. Die Hausarbeit wird oft in die Abendstunden verlegt, so daß die Kinder auch dann noch nicht einmal zur Ruhe kommen. Wie kann es weitergehen?

Eine Familientherapie lehnt meine Frau ab. Sie sei, wenn überhaupt, nur auf der Grundlage der Bibel möglich, im Grunde bleibt nur die Trennung. Aber was wird dann aus den Kindern? Und ist die Scheidung überhaupt finanziell zu verkraften? Den familiären Belastungen, die entstehen, wenn ein Partner zu den Zeugen Jehovas übertritt, .ist keine Ehe gewachsen, auch meine nicht.

"Christ und Welt" v. 17.2.89

-Klaus Arendt-

"Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner

DDR 6500 Gera, Straße der Republik 46; Tel.: 51109; Einzelpreis: 1.- M; Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe Gera

V 7 l 1022/90 N2

Christliche Verantwortung 1990 Teil II

ZurIndexseite