CV Jahrgangsmäßig Zusammengefasst 1988 Teil II

CV 228 - CV 233

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 228

In dieser Ausgabe unter anderem: Eine Zusammenfassung über die Wandlungen der WTG-"Altesten"-Lehre.


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

Nr. 228 GERA JULI 1988

WAS WAR WEGEN 1975 IN DER LK LOS?
R, Franz bricht sein Schweigen (18)
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen die WT Nr. 3 und 5/1988
KONGRESSE 1988 „GÖTTLICHES RECHT"
Was ist zu erwarten?
DIE WUNDER IM JAHRBUCH 1987
Sind WTG-Jahrbücher ernst zu nehmen?
DER JAHRESTEXT UND SEIN KOMMENTAR
Psalm 37:34
DAS ÄLTESTENAMT
Hast du das gewußt?

„NICHTS NEUES UNTER DER SONNE"
Liebeswerben der WTG um ihre verlorenen Kinder
Liebe Brüder und Schwestern!
An eben jene Worte des Königs Salomo mußte ich denken, als ich den WT v. 15. 1. 88 las. Ganz speziell meine ich hier das Liebeswerben der WTG um ihre verlorenen Kinder. In dem Nebenartikel "Warst du früher mit Jehovas Organisation verbunden?" werden diese ja geradezu umschmeichelt. Plötzlich zeigt man sogar Verständnis für ihr einstiges Verlassen der Organisation und akzeptiert gar noch die Gründe dafür. Bemerkenswert, neben vielen anderen, scheint mir der eine Grund: Sie hatten Schwierigkeiten, weil sie mit dem biblischen Verständnis der Organisation nicht einiggingen! Nun wird - zum wievielten Male eigentlich - das Gleichnis vom verlorenen Sohn bemüht, um die überströmende Liebe der "WT-Mutter" zu ihren Kindern zu demonstrieren, ist sie es doch, die ihre Hände ausstreckt, um jene wieder fest in die Arme zu schließen. Aber halt, hier stimmt doch etwas nicht! Nein, hier stimmt 'ne ganze Menge nicht!

In der Deutung des Gleichnisses durch die WTG stellt der Vater Jehova Gott dar, und das Haus, in das die Verlorenen wieder eingesammelt werden, ist demzufolge Jehovas Organisation.
Nun ihr Brüder, das Gleichnis muß nicht weiter beschrieben werden, das kennt ihr, aber eine Frage sei mir erlaubt.
Ist es nicht der Vater, der dem Zurückkehrenden die Arme entgegenstreckt, ja, ihm entgegengeht und in seine Arme schließt? Das Haus - die Organisation - hat mit der Rückkehr des verlorenen Sohnes nichts zu tun. Das stützt auch Jesus durch seine Worte: "Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, der Vater, der mich gesandt hat, ziehe ihn." (Joh. 6:44,65) Im Gleichnis wurde auch niemand ausgesandt, um nach dem Verlorenen zu suchen, wie es die WTG von ihren Mitverbundenen verlangt, nämlich, die "persönliche Verpflichtung, nach denen zu suchen, die einmal mit ihnen verbunden waren, und ihnen zu helfen, in die Organisation Jehovas zurückzukehren ."

Was soll das Ganze? Die Antwort liegt in dem Artikel. Wir lesen:
"Es ist gut, sich in den Sinn zu rufen, daß Jehova immer nur durch eine Organisation gewirkt hat."
Nun wird es auch dem Einfältigsten klar:
Der Vater ist Jehova Gott und das Vaterhaus ist seine Organisation, folglich ergibt sich:
Wer das Vaterhaus verläßt, der verläßt auch den Vater - Jehova Gott!
Ja, liebe Brüder und Schwestern, die ihr noch im "Vaterhaus" wohnt, so einfach ist das! - Wer heilt euch nur von eurem Wahn, daß sowohl Gott als auch, unser Herr Jesus - wenn es ginge, vertraglich - an die WTG gebunden sind?!

Bis "Gestern" wurden alle, die wegen Unstimmigkeiten über die Lehre des "Sklaven" aus der Organisation gingen oder gegangen wurden, von euch weisungsgemäß als Abtrünnige verteufelt, ihr durftet sie nicht einmal grüßen.
Dabei hatte der WT v. L. 11.74 schon einmal aufgefordert, die Ausgeschlossenen nicht länger als Feinde anzusehen. Man sollte positiv auf sie zugehen, sie wieder grüßen, mit ihnen sprechen und sie besuchen. So stand es jedenfalls im Wachtturm, sehr schnell aber kam ein Königreichsdienst und relativierte das Ganze wieder. Jetzt waren nicht mehr alle Zeugen aufgerufen, in christlicher Weise auf ihre ehem. Brüder zuzugehen, sondern nur die dazu befähigten und reiferen Brüder, Älteste und Dienstamtgehilfen. Was dabei herauskam, war nur der Hauch eines Frühlings!

Die neue Eiszeit ließ dann auch nicht lange auf sich warten. Im WT v. 15.12.81 wurden schon wieder alle Register gezogen, um allen klarzumachen, daß der Umgang mit Ausgeschlossenen kein Kavaliersdelikt ist. Der Schnitt ging diesmal bis in die Familien hinein und bedrohte jeden mit Ausschluß, der glaubte, seine Schritte, gemäß seinem eigenen Bibelverständnis, richten zu können. Noch vor zwei Jahren war im WT zu lesen:

"Sei daher in deinem Herzen fest entschlossen, niemals mit dem Gift in Berührung zu kommen, das Abtrünnige dir anbieten wollen." (WT v. 15.3. 86). Diese Eiszeit ist noch längst nicht vorüber, und doch kann man im Wachtturm die Einladung lesen:
"Wenn du die Einheit- und Wärme des Volkes Jehovas vermißt, dann ist es noch nicht zu spät, in Jehovas Organisation zurückzukehren. Tue es unverzüglich."
Nein danke, kann man da nur sagen. Die Schrift dagegen gibt einen anderen Rat:
"Für die Freiheit hat Christus uns frei gemacht; stehet nun fest und laßt euch nicht wiederum unter einem Joch der Knechtschaft halten." (Gal. 5:1)

Zudem wird gerade in diesem Artikel der WTG, die Bibel - einer alten Fiedel gleich - dazu mißbraucht, um auf ihr das unglaubwürdige Lied von der Schönheit und dem Reichtum des sogenannten geistigen Paradieses zu spielen.
Ich meine, man muß schon sehr unmusikalisch sein, um die falschen Töne nicht herauszuhören.
-Rei-

WAS WAR WEGEN „1975" IN DER LEITENDEN KÖRPERSCHAFT LOS?
Raymond Franz bricht sein Schweigen (18)
Bekanntlich hatte die WTG für 1975 den Beginn der 1000-Jahr-Herrschaft Christi direkt und indirekt weltweit verkündigen lassen, was nichts Geringeres bedeutete als, 1975 ist der WT-Harmagedon-Weltkrieg geschlagen. Die andersdenkende und andersglaubende Menschheit, vom Säugling bis zum Greis ist vernichtet worden und für die WT-Zeugen hat das Paradies auf Erden mit ewigem irdischen Leben begonnen.

Wir wollen nun einmal vor Augen abrollen lassen, was um dieses 1975 in der leitenden Körperschaft (LK) los war. Ray Franz war zu dieser Zeit noch Mitglied der LK. Es gibt tatsächlich WT-Zeugen, die heute bestreiten, daß je solches 1975 weltweit verkündet wurde, stehen sie doch damit als falsche Propheten an den Türen. Für die Jüngeren mag die Unwissenheit darüber der wunde Punkt sein, was sie verpflichtet, sich endlich zu informieren. Die es aber seinerzeit selbst glaubten und verkündigten, dies aber heute abstreiten, sind gewissenlose Lügner. Sie mögen sich mit dem WTG-Gesetz der "theokratischen Kriegslist" rechtfertigen, das Lügen, Heucheln, Abstreiten, Verdecken, Tarnen, Ablenken, Täuschen und ähnliches verlangt, wenn es um den Schutz der WTG-Interessen geht.

Doch nach 2. Kor. 4:2 NW ist solches Verhalten eindeutig als unchristlich verurteilt. Lassen wir nun Ray Franz sprechen.
Er verwendet in seinen Enthüllungen aus der LK über 1975 in etwa die WTG-1975-Vorhersagungen, die zuvor auch in CV 100 gebracht wurden. So z.B. die schwarze Grafik über die 7 Tausendjahrtage aus Erwachet vom 22. 4.1972 und 1975. An anderer Stelle gibt er zu, daß in Brooklyn "Oppositions-Literatur", wie CV etwa, gelesen wird. In seinen Enthüllungen widmet er unserem Thema ein ganzes Kapitel: "1975: 'Die bestimmte Zeit für Gott zu handeln'". Hier kann man alle wesentlichen 1975-Vorhersagungen nachlesen.

DER FALSCHE PROPHET ENTLARVT Es ist erschütternd, was in diesem Kapitel alles festgestellt wird. Wer es irgend machen kann, lese es selbst nach. Wir können es hier nur aufzeigen. Es ist unverantwortlich, dies zu mißachten und weiter so bedenkenlos von Haus zu Haus zu laufen. Wer es schon kennt, erkenne die Mitverantwortung, andere Bedenkenlose zu warnen, um derer willen, die dadurch weiter zu Schaden kommen. (Sprüche 24:11)

RAYMOND VICTOR FRANZ;
Mitte der 40er Jahre verschob die WTG ihre Endzeitkonstruktion um 100 Jahre, von 1874 auf 1974/75.
"Der 'treue und verständige Sklave' hatte praktisch das Programm entworfen, und er erwartete von seinem Meister, sich daran zu halten, wenn er seinem eigenen Wort treu sein wolle".

"Abgesehen von dem publizierten Datum war es, als ob die Uhr jetzt um ein halbes Jahrhundert zurückgedreht worden ist in die Vortage von 1925. Der Unterschied war, daß die Dinge, die damals gesagt wurden, nun von 1975 gesagt wurden".
(Auch für 1925 hatte die WTG das Paradies vorausgesagt.)
"Es muß daran erinnert werden, daß die Organisation kein Neuling auf diesem Felde war. Ihre ganze Geschichte von Anfang an war eine, die Hoffnung der Menschen auf gewisse Daten aufzubauen, nur um solche Daten vorübergehen zu lassen mit der nicht verwirklichten Hoffnung".

Danach habe die WTG die Verantwortung dafür immer denen auferlegt, die ihr geglaubt hatten, nicht sich selbst. Empört bezeichnet er die WTG deswegen als einen Spieler:
"Sind menschliche Hoffnungen und Pläne und Gefühle etwas, um damit zu spielen?"

Der 1975-Falschprophetie direkt beschuldigt er die WTG-Dienstabteilung:
"Einige der direktesten Erklärungen kamen aus der Dienstabteilung des internationalen Hauptbüros, das ein monatliches Papier herausbringt, genannt 'Königreichsdienst'."
Er verweist auf die Ausgabe vom Mai 1974, worin die gelobt wurden, die im Blick auf 1975 Häuser und Eigentum verkauften, um die "kurze noch verbleibende Zeit im Pionierdienst zu verbringen".

Auch chirurgische Operationen seien im Blick auf 1975 unterlassen worden. WTG-ENDZEIT NICHT ECHT, SONDERN NUR MITTEL ZUM ZWECK!

Ray Franz als WTG-"Kronzeuge" aus der LK,
weil selbst schuldig, sagte so:
"Was war das Denken innerhalb der Leitenden Körperschaft während dieser Zeit? Einige der älteren Männer in der Körperschaft hatten die verfehlten Erwartungen von 1914 und 1925 erfahren, wie auch die Hoffnungen, die in den frühen 1940er Jahren erregt wurden. Die Mehrheit, nach meiner Beobachtung, nahm eine Haltung ein 'warten und sehen'. Sie waren unwillig, zur Zurückhaltung aufzurufen. Große Mehrungen fanden statt. Betrachte den Taufbericht von 1960 bis zu 1975. Von 1960 bis 1966 hatte sich die Mehrungsrate vermindert bis in die Nähe des Stillstandes.

Aber in der Folge von 1966, als man 1975 aufleuchten ließ, kam eine phänomenale Periode des Wachstums, Während der Jahre 1971 bis 1974 erinnere ich mich nicht, während ich in der LK diente, irgend starke Äußerungen von Besorgnis von Körperschaftsmitgliedern gehört zu haben über die erregten Erwartungen, die geschaffen worden waren. Noch würde ich behaupten keinen Anteil gehabt zu haben, was auch immer, an dem frühen Teil der Kampagne, die Aufmerksamkeit auf das Zieldatum von 1975 zu richten. Aber jedes vorübergehende Jahr von 1966 an ließ die Idee mehr und mehr unreal erscheinen. Je mehr ich in der Schrift las, desto mehr schien das ganze Konzept aus der Linie zu sein, es paßte nicht zu den Erklärungen Jesu Christi selbst. Als Teil der Organisation des Hauptbüros, das freudetrunken war, weil es auf dem Kamm eines bemerkenswerten Wachstums ritt, gab es jedoch nicht viel, was getan werden konnte. Einige Artikel zur Sache, die zu mir kamen für die Herausgabe, versuchte ich zu mäßigen, aber das war ungefähr alles."

Was sahen wir bisher?
Die um die Irrlehren von 1914, 1925 und 1940 wußten, ließen auch diesmal alles laufen, die unter die Räder kommen mußten, interessierten sie nicht! 1975 war allein eine Kurbel für eine neue Mehrung! Wie soll man solches "Verantwortungsbewußtsein" vor Gott und Menschen charakterisieren? Schreibt uns, wie es hier um und mit 1975 aussah!
-D,P.-

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
DER WACHTTURM
WIR PRÜFEN DIE WT NR. 3 UND 5/1988
STUDIENARTIKEL; Der universelle Rechtsfall, in den du verwickelt bist und Wirst du ein Zeuge für den wahren Gott sein?
Eine neue Version der "großen Streitfrage um die universelle Souveränität" Gottes, in der Satan, der Teufel nicht einmal mehr
erwähnt wird! "Neues Licht"? Das "Vorhaben Jehovas" in dieser Frage völlig geändert! Vergleicht mit dem Buch "Die Neue Welt"!!! Nur; Wer hat dieses WTG-Buch noch? Da hat die WTG also ziemlich leichtes Spiel. Es mußte so kommen. Hatte sich die WTG doch in der alten Version gar dazu verstiegen, mit der Erklärung "Gott ließ Satan sozusagen wie einen Verbrecher gewähren" (WT 1/1978, S. 12). Gott in dieser "Streitfrage", zu einem Oberverbrecher zu stempeln.

Dies ist nun die dritte WT-Konstruktion um diese "Streitfrage". Unter C. T. Russell war es Gottes Plan, die Menschen die Erfahrung des Bösen machen zu lassen, dann kam wie gesagt 1942 im Buch "Die Neue Welt" die Version, daß Gott den Satan und dessen Verbrecherlaufbahn braucht, um sich zu rechtfertigen. (CV hatte der WTG als Antwort auf die 1985-Kongresse "Bewahrer der Lauterkeit", CV Nr. 199, die Gotteslästerlichkeit dieser Verbrecher-Theorie auf den Tisch gelegt! Weg ist sie nun aus diesem "universellen Rechtsfall"! Nicht einmal mehr erwähnt wird der Teufel in diesem WT-Artikel! So fallen sie in Brooklyn von einem Extrem ins andere.

Und was "Ihr seid meine Zeugen ..." usw. betrifft, wofür du gewillt sein sollst, deine Zeit, deine Mittel und sogar dein Leben zu opfern (S. 18, Abs. 11): Solche Opfer für solche WTG-Konstruktionen? Wer soll das begreifen? Natürlich kannst du einfach losziehen, gestern unter dieser und heute unter jener Theorie. Nur "Zeuge für den wahren Gott" bist du so kaum, denn Gott ist nicht so, wie ihn der WT gestern so und heute so darstellt. Und Jesaja 43:12 geschah unter dem alten Bund und war zudem überhaupt keine Namensgebung. Christen stehen unter dem neuen Bund und könnten sich allenfalls "Zeugen Jesu" nennen. (Apg, 1:8) Und wie neuerdings hinreichend erwiesen, ist "Jehova" gar nicht der richtige Gottesname. Man stelle sich die Folgen für die WTG vor, diesen falschen Namen wieder abzuschaffen! Die vielen WT-Angriffe in diesem Artikel gegen die "anderen Götter", lenken nur ab, man sollte zuvor besser den Balken aus dem eigenen Auge ziehen. Und zum Schluß: Sollen denn die Menschen nicht auch auf "militärische Macht und Wissenschaft" und "auf Dinge oder Menschen" vertrauen? Darauf muß ja selbst die WTG vertrauen, wenn sie ihr Werk betreibt. Die modernste Computerwissenschaft benutzt sie z. Beispiel! Sollen wir aufzählen, wie oft für das WTG-Werk schon auf polizeilichen und militärischen Schutz vertraut wurde? Muß nicht im Kalender für alle ZJ sogar die Ruf-Nummer der Polizei eingetragen werden? Zeuge im WT-Sinne kann wahrhaftig nur sein, wer da seinen Verstand nicht gebraucht oder ihn vorher abgibt .

WACHTTURM NUMMER 5/1988
NEBENARTIKEL:
Mein Leben in der vom Geist geleiteten Organisation Jehovas
8 Seiten Biografie des Mitglied der LEITENDEN KÖRPERSCHAFT der WTG A. D. Schroeder! LK-Vorsitzender 1980 der "starke Mann" in der WT-Führung, der Raymond Franz "zur Strecke brachte"! Man lese die Angaben von R. Franz in "Krise des Gewissens" über A. D. Schroeder, der zu der LK-Gruppe gehört, die nicht mehr an 1914 glaubt und dafür 1957 einsetzen wollte! Was in der Biografie alles verschwiegen wird,

STUDIENARTIKEL;
Elternschaft unter Gottes Volk
Der Sinn des Artikel ist, sich möglichst keine Kinder mehr anzuschaffen, um so viel Zeit wie möglich im WTG-Dienst zu verbringen. Kein Kinderverbot, auch keine Kinderdiffamierung, wo sie dennoch kommen, soll man ihnen natürlich gerecht werden, aber besser sei angesichts der "begrenzten Zeit" keine Kinder mehr. Immer hat die WTG diese Endzeit-Kurbel gedreht, wenn es darum ging, eine nächste Generation zu mobilisieren, 1914, 1925, 1938, 1945, 1975 und nun wieder. Auch im Leben von Raymond V. Franz spielte dieser WTG-Endzeitschwindel eine tragische Rolle. Man lese es nach. Elternschaft in der Zeit des Endes richtig einzuschätzen

Eine Anleitung, um da, wo Kinder nicht vermieden werden, die Lage dennoch für den WTG-Dienst maximal "auszukaufen". Der Kern bleibt jedoch, "daß es in der heutigen Zeit nicht ideal ist, Kinder in die Welt zu setzen" (Abs. 15). Wir können wieder und wieder nur davor warnen, dem WTG-Endzeitschwindel weiter das Mutterglück zu opfern und sich so zu strangulieren.
-D.P.-

DIE WTG-BEZIRKSKONGRESSE 1988 „GÖTTLICHES RECHT"
WAS IST ZU ERWARTEN?
Wenn diese Kongresse zu Ende sein werden, wird CV dazu wieder die notwendigen Fragen stellen und Antworten geben, gibt die WTG doch mit ihren Kongressen immer wieder die Marschroute für alle.

Wie immer wird die WTG alle tatsächliche Ungerechtigkeit und auch Rechtlosigkeit aus aller Welt zusammentragen. Nicht nur in Politik und Wirtschaft, auch im religiösen Bereich werden die verantwortlichen "Führer", ihr Teil abbekommen. Soweit so gut, wenn es dabei bliebe.
Daß das aber nur die halbe Wahrheit ist, daß das Diffamierung und Verleumdung der z. B. auch in unserem Lande, wie auch anderswo, gegebenen sozialen Sicherheit und rechtlichen Ordnung ist, wovon die Zeugen Jehovas selbst profitieren, das alles und noch viel mehr werden wir dann wohl aufrechnen müssen.

Was die "Zeiten" betrifft, wird die WTG weiter verschwommen bleiben.
"JETZT BALD, NICHT MEHR LANGE, IN KÜRZE". So ungefähr wird es aussehen.
Allerdings hatte man nach 1914 nur 10 Jahre verschoben, um 1925 kolportieren zu lassen.
Nach 1975 sind es nun schon 13 Jahre.
Daß sie daran basteln, die längst überlebte Endzeit weiter zu verschieben, zeigte das bisher gescheiterte Unterfangen in der LK, von 1914 auf 1957 zu gehen! Da wären sie mit "diese Generation" gleich über das Jahr 2000 hinaus!

Spricht die WTG von "göttlichem Recht", so fallen einem automatisch auch diese Dinge ein: die ständige WT-Erkenntnisrechthaberei mit "genauer Erkenntnis" und Einheit auf Kosten der Wahrheit, die WTG-Rechtskomitees überall mit ihren Lebens- und Todesüberantwortungen, die absolute Rechtlosigkeit aller unter der WTG, der "theokratische" WTG-Anspruch als "sichtbarer Vertreter des Herrn auf Erden" und damit Stellvertreter Gottes.

Was werden wir dazu Neues hören?
Ein Hauptthema wird sicherlich die Stärkung des Glaubens an "Jehovas gerechte Gerichte" sein, wie sie die WTG kolportieren läßt. Das Wichtigste ist da wohl das WT-Harmagedon. Wird die WTG ihre Propaganda eines "gerechten" und "göttlichen" Massenmordes an allen Andersglaubenden und Andersdenkenden angesichts der Frage fortsetzen, ob bei Gott Gerechtigkeit sein soll, was für Menschen völkermörderische Kriegsverbrechen sind? Wird sie in diesem Zusammenhang die Atomkriegspropaganda mit ihrem Harmagedonbild auf S. 156/157 ihres Buches "Weltweite Sicherheit ..." von 1986 fortsetzen? Ist ihr klar, was damit noch auf ihre ZJ zukommt? Wir können in der Tat gespannt sein. Schließlich hat die WTG seit 1978 Gott zum Schreibtischmörder gemacht mit ihrer Verkündigung, Gott habe Satan "sozusagen wie einen Verbrecher gewähren lassen" (WT 1.1.78, S.12).

Interessant wird es auch sein, ob die WTG ihre okkulten Neigungen, ihre Geheimhaltungen verstärkt und ausdehnt. Mit den Kongressen 1987 verschwanden die Redner auf den Programmen in Geheimhaltung. Oder wollen die Mitglieder der leitenden Körperschaft, die man für 1988 angekündigt hat, allein um so besser "leuchten"? Verständlich wäre eine Sorge um die persönliche Sicherheit der betreffenden Brüder. Sie greifen zu verstärktem Selbstschutz. Und dann immer die bevormundenden Kindergartenmethoden der WTG: Rechtzeitig zu sitzen und bis zum Schluß sitzenzubleiben, nicht herumzulaufen, eine richtige Gängelei. Dazu die „feinen Unterschiede", die bedienten Privilegierten in Luxus und Komfort untergebracht, wovon die einfachen Verkündiger, die die Last der Organisation zu tragen haben, nichts hören und sehen.

Jedesmal gab es dieses Bild und die Empörung derer, die hinter die Kulissen blicken konnten.
Alles in allem soll es wie immer stärken und anspornen "für das vor uns liegende Werk".
Wir werden sehr genau hinsehen, wie diesmal die Weiterverschiebung bewerkstelligt wird, ob sie schon offen auf das Jahr 2000 orientieren.
-P-

DER JAHRESTEXT UND SEIN KOMMENTAR
Psalm 37:34 ist in diesem Jahr der Leittext für die Zeugen Jehovas.
"Hoffe auf Jehova, und halte seinen Weg ein." (NW)
Ein - wie ich meine - schönes Bibelzitat, das sich auch andere Kirchen oder Religionsgemeinschaften hätten auswählen können. Ob statt "Jehova" passender "Jahwe" oder "Herr" gewesen wäre, sei hier einmal dahingestellt ...
Welche Gedanken bewegen einen Christen, wenn er diesen Text überdenkt?

Sicher hält er sich Gottes liebende Güte und seine einzigartigen Vorkehrungen vor Augen. Sicher denkt er in diesem Zusammenhang auch an das Loskaufopfer Jesu Christi. Und sicher empfindet er eine tiefe Dankbarkeit gegenüber Gottes Maßnahmen, die ihn darin bestärkt, seine Gebote zu halten. Liebe und Dankbarkeit sind somit die wesentlichsten Triebkräfte, die einen Christen auf dem Weg Gottes führen. Natürlich ist ihm dann auch ein Lohn in Aussicht gestellt worden. Doch ein wahrer Christ dient dem Herrn nicht nur aus einem egoistischen Beweggrund heraus. Haben wir nicht Jesus Christus auch in dieser Beziehung als ein leuchtendes Vorbild in Erinnerung?
Doch gerade das ist der springende Punkt, weshalb ich mich dem Jahrestext der Zeugen Jehovas zuwende. Liest man nämlich den dazugehörigen Kommentar ihrer leitenden Körperschaft, kristallisiert sich ein anderer Schwerpunkt heraus.

"HOFFNUNG"
Eigentlich dreht sich in dem WTG-Artikel alles nur um das "Wann".
"Bedenke einmal, in welch hoffnungsloser Lage sich die Welt befindet, während in den letzten Tagen des alten Systems der Dinge ein weiteres Jahr beginnt ... Doch nun überlege einmal: Wir haben den Höhepunkt des alten Systems der Dinge erreicht und stehen an der Schwelle einer neuen Welt der Gerechtigkeit."

Nein, ein Datum wird nicht mehr genannt. Schließlich haben die Brooklyner Brüder aus den vergangenen 100 Jahren und den darin enthaltenen Endzeitpleiten ihre Lehren gezogen. Ein konkretes Datum wird nun durch den Begriff "Hoffnung" ersetzt und somit dehnbar gehalten.
Doch die WTG weiß, daß ein solches Herangehen für sie nicht nur Vorteile mit sich bringt. Zwar vermeidet sie damit ein erneutes Endzeitfiasko. Andererseits ist diese Organisation nun einmal endzeit-orientiert. Man muß die Anhänger also bei Laune halten. Doch wie schwer fällt dies dem "treuen und klugen Knecht"!

EIN VERGLEICH, DER HINKT
„Er (David; Anm. der Red.) mußte zwar lange warten, bis er die Erfüllung der Verheißung erlebte und Jehova ihm das Königtum gab, doch niemals verlor er diese Hoffnung aus dem Auge, und Jehova belohnte ihn zu seiner Zeit."
Nun, gemäß dem WTG-eigenen Buch "Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich" war David gerade 37 Jahre alt, als er König über ganz Israel wurde (S. 191). Was sind diese 37 Jahre schon im Verhältnis zu den fast 80 Jahren, die die 1914-Generation auf Harmagedon wartet?!

Aber Pardon, ich hätte fast vergessen:
"Es ist für uns nur von Vorteil, wenn wir alles dem Willen Jehovas gemäß tun, der in Gottes Wort, der Bibel, niedergelegt ist und uns auf praktische Weise von seiner durch den Geist geleiteten Organisation erklärt wird".
Da darf man das Verhältnis 37 zu 80 wohl nicht so verbissen sehen ...

"HOFFEN, WARTEN, AUSHARREN"
Über diese Begriffe geht der WTG-Kommentar nicht hinaus. Für den Zeugen Jehovas bedeutet das, die Zähne zusammenzubeißen und möglichst viele Predigtdienststunden abzuschrubben.
Für Liebe und Dankbarkeit gegenüber Gott hat er keine Zeit. Und ein Ende ist nicht in Sicht ...
-Gerd Rohde-

DIE WUNDER IM JAHRBUCH 1987
Neben mir liegt das Jahrbuch der Zeugen Jehovas vom Jahre 1987. Ich habe es eben durchgelesen und zur Seite gelegt. Viele Tage habe ich gebraucht, um es durchzulesen, denn zu oft wurde ich nachdenklich beim Lesen und meine Augen sahen nicht mehr die Zeilen, sondern im Geiste die Geschehnisse, wovon das Jahrbuch schreibt. Man sollte meinen, Jahrbücher sind seriös und ernst zu nehmen - trifft das aber auch auf ein Jahrbuch der Wachtturmgesellschaft zu? Ich zweifele.

Daß heute noch Wunder geschehen müssen, wie in biblischen Zeiten, um Menschen von der Existenz Gottes zu überzeugen, ist doch bestimmt nicht mehr nötig; und sie gibt es doch wirklich auch gar nicht mehr. Und doch berichtet das Jahrbuch, daß in Zaire so was geschah! Durch ein Wunder bekamen Zeugen Jehovas das begehrte Fußballstadion für ihren Kongreß, weil Jehova die "alle möglichen Hindernisse, die auftraten, aus dem Wege räumte." Vor und nach dem Kongreß gab es viel Regen und Überschwemmungen, aber während der vier Tage des Kongresses regnete es nicht. Am Freitagabend wollte eine koreanische Fußballmannschaft ein Spiel veranstalten, aber der Kongreß brauchte deswegen nicht unterbrochen werden, weil die ganze Mannschaft durch einen Virus magenkrank wurde und ihr Spiel absagen mußte. Von all diesen Zufälligkeiten überwältigt, sagte der Verwalter des Stadions: "Ihr Gott ist mächtig und sie müssen sehr inbrünstig gebetet haben."

Ich mußte unwillkürlich an Sanherib und Hiskia denken, der auch inbrünstig zu Jehova im Tempel betete, weil Sanherib die Stadt bedrohte und Jehova erhörte Hiskias Gebet und 185 000 Assyrische Krieger starben in einer Nacht. Da hatte ja die Fußballmannschaft noch mal mächtig Glück gehabt, wenn sie hoffentlich wieder gesund wurde. Aber noch von anderen Wundern gemäß dem Verständnis von Zeugen Jehovas, wirkte Jehova für sein Volk in unserer Zeit.

Bekanntlich soll ja der Wachtturm die Speise Jehovas für sein Volk sein, und sie wurde für die Brüder in der Schweiz während des Krieges knapp. Da schmuggelten Brüder - und Jehova wurde dafür gedankt - aus Schweden schwedische Wachttürme in die Schweiz und im handumdrehen lernte eine Schwester schwedisch und übersetzte sie, so daß keiner in der Schweiz verhungern brauchte. Daß alle Schmuggeleien immer überhaupt so gelingen, verdanken Zeugen Jehovas auch der Fürsorge Jehovas, aber meine Meinung dazu ist doch mehr, daß der Teufel eher nicht genug auf Draht war oder nicht überall genügend aufpaßte, weil er ja während des Krieges sowieso überall viel zuviel zu tun hatte, und die paar Zeugen Jehovas ihm bestimmt nicht die größten Sorgen bereiteten.

Daß Zeugen Jehovas in Puerto Rico und Trinidad, und gemäß der Tabelle auch in vielen anderen Ländern, so enorm an Zahl gewachsen sind, sollte man wohl weniger als ein Wunder ansehen, als vielmehr als ein Ergebnis ihrer eifrigen Predigttätigkeit und ihrer schönen bunten Bücher und ihrer Paradiesversprechungen.

Das Wunder der Bautätigkeit der Zeugen Jehovas weltweit braucht wohl nicht noch mal erwähnt werden, denn davon wird schon wirklich viel im Wachtturm und Erwachet geschrieben; denn es ist tatsächlich schon ein Wunder, wenn man in nur zwei Tagen fix und fertig Königreichssäle aufbauen kann.

Verwunderlich fand ich, wie die Gesellschaft ihre eigenen Lehren aus der Vergangenheit, besonders von 1925, sieht. Es wurde doch stets deutlich, mit Bibelversen bewiesen, gelehrt, was in besonderen Jahren z.B. 1914, 1925, 1975 zu geschehen hat, und es ist doch nur natürlich, wenn treue Anhänger daran glauben. Doch nun werden die Enttäuschten jener Jahre so hingestellt, als wenn sie selbst daran Schuld sind; warum haben sie auch daran geglaubt, daß alles wahr ist, was geschrieben wurde. Ich glaube jetzt, daß die überwiegende Mehrheit der Zeugen Jehovas eigentlich nie so richtig alles geglaubt haben, was sie gelehrt wurde und selbst weiterlehrten. Oder sie sind sich in ihrer geistigen Beschränktheit dessen gar nicht bewußt, was sie glauben, und nur so können sie es aushalten.

Ich dagegen glaubte wirklich an 1975, wie auch überhaupt allem, was die Gesellschaft lehrte, bis sie mich schließlich selbst für meine Leichtgläubigkeit bestrafte und mich aus ihrem Paradies hinauswarf, und jedem ihrer Anhänger bei Strafe verbot, mich zu grüßen und - o Wunder - alle halten sich auch daran.

Ich sprach mal - vor vielen Jahren - mit einer durchaus intelligenten Schwester aus Westberlin - ihr Bruder war eine bekannte Persönlichkeit in der westdeutschen Regierung, auf den sie auch stolz war - die felsenfest davon überzeugt war, daß die Brüder, die das Werk von Brooklyn aus leiten, alles genau wüßten, auch wann das endgültige Ende dieser Welt ist, bloß sie dürfen es jetzt noch nicht bekanntgeben. Ich war zwar skeptisch, aber widersprach dem nicht. Heute weiß ich es besser: Die da oben wissen auch nicht mehr als wir, machen bloß den Mund mehr auf, und wir Schafsköpfe lauschen mit beiden Ohren, leider oft ohne Verstand. Raymond Franz hat in seinem Buch mehr offenbart als alle Jahrbücher der Zeugen Jehovas zusammen, aber er ist nie irgendwann in Jahrbüchern oder anderen Schriften der Gesellschaft auch nur erwähnt worden, geschweige denn sein Foto erschienen. Doch gerade er hatte in der Karibik jahrelang gewirkt und bestimmt nicht wenig zum großen Erfolg der Gesellschaft in jenem Gebiet beigetragen.

Zusammenfassend kann ich nur sagen: Die Jahrbücher der Zeugen Jehoväs befriedigen nicht! Mehr Objektivität und Sachlichkeit wünsch ich mir von solchen Büchern. Geschmacklose Witzigkeit bzw. dümmlicher Humor oder Zurschaustellung eigener Schläue passen nicht zu Jahrbüchern, wenn sie seriös sein sollen.

Zeugen Jehovas haben keinen Grund, sich selbst in den Himmel zu heben; sie sind hier auf der Erde und ein Teil dieser Welt, und deshalb im Prinzip genau wie alle anderen. Wo andere christliche Religionen einen Grund für den Glauben an Gott gelegt haben, darauf bauen sie ihren Erfolg, jedoch zeigen sie keine Dankbarkeit für die geleistete Vorarbeit als nur Gehässigkeit. An solche Art Wunder, wie das Jahrbuch berichtet, sollten Zeugen Jehovas lieber nicht glauben, es wäre besser für sie . - J. M.-

WAS DIE WTG VERSCHWEIGT l
Da wird im Jahrbuch 1988 für die BRD mit über 120.000 Wachtturm-Zeugen aufgewartet. Das sieht sehr beeindruckend aus, was da im WT-Dienstjahr 1987 erreicht worden sei. Wie der Informationsdienst der Evangelischen Allianz 14/86 berichtet, hat die WTG bis 1986 zugleich aber auch ca. 90 000 Abtrünnige in der BRD zu verzeichnen. Das heißt, inzwischen haben sich vergleichsweise 2/3 von dieser "Höchstzahl" wieder von der WTG abgewandt. Wenn man weiß, wie viele die WTG davon durch ihre Überforderungen und ihre Welt Schwarzmalerei kaputt gemacht hat, so daß sie für ihr Leben gezeichnet sind, dann muß man von einem gar gewaltigen "Verschleiß" sprechen. -

WAS TUN, WENN DER LEITENDEN KÖRPERSCHAFT DER PROZESS GEMACHT WIRD?
Liebe Mitverbundene l
Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß die leitende Körperschaft angeklagt wird. In allen Ländern der Erde, wo sich Splittergruppen gebildet haben, werden dafür die Vorbereitungen getroffen. Was ist in solchen Situationen zu tun, um weiter untereinander zusammenbleiben zu können? Diese Frage wurde seit 1976 schon mehrfach gestellt, aber das Wachtturmdenken unter uns hat stets von Angeboten abgeraten. Nun ist es an der Zeit, sich darauf einzustellen, daß die Ältesten auf Gottes Wort mehr reagieren sollten, als auf die Anweisungen der leitenden Körperschaft.

WELCHE VOR- ODER NACHTEILE ERGEBEN SICH DARAUS?
Wir sollten darüber nicht traurig sein, wenn man die Mitglieder der leitenden Körperschaft durch ein internationales Rechtskomitee zur Verantwortung zieht. Zu viele haben dieser Körperschaft volles Vertrauen geschenkt, als vor 1975 das Ende der Welt sehr verheißungsvoll für 1975 angekündigt wurde. Nun aber hat sich das Blatt gewendet. Als die Enttäuschten auch noch nach 1975 das glauben sollten, was ihnen die leitende Körperschaft als Ausreden für das Nichteintreten des Weltuntergangs zu glauben aufzwang, war es einfach zuviel für sie. Sie brachen geistig zusammen und Kurzschlußhandlungen waren die Folge. In unserer Zeitschrift berichteten wir mehrmals von solchen Vorfällen. Wir berichteten auch darüber, wie verwerflich diese leitende Körperschaft gegen Unruhen in der Weltzentrale und anderen Zweigbüros vorging. Wir veröffentlichten sogar auf Wunsch ganze Briefe von Betroffenen, damit es die Öffentlichkeit erfährt. Das alles und vieles, . vieles mehr aus dem In- und Ausland, liegt nun in den Händen von glaubensstarken Männern, die sich bereit erklärt haben, alles Weitere zu tun.

WAS SOLLTEN ÄLTESTE INZWISCHEN TUN? Wir haben uns einmal die zurückliegende Literatur der Gesellschaft angeschaut, um vernünftige Ratschläge geben zu können. Wir empfehlen den Ältesten folgenden Wachtturm: 15. November 1971, Seite 696. Wir zitieren einmal die wichtigsten Empfehlungen daraus:
"Was die Erkenntnis betritft, so hat Gott sein ganzes Wort beschafft, das heute selbst die bescheidenste Person in gedruckter Form besitzen kann. Sein Gebrauch kann den Menschen Gottes völlig tauglich, (und) vollständig ausgerüstet machen, für jedes gute Werk. (2. Tim. 3:16,17)

Ferner ist für alle Erkenntnis (noch mehr vorhanden) zum Beispiel: Bibelstudienhilfen, Konkordanzen, biblische Wörterbücher. Die Hilfe von Menschen in der Versammlung, die durch fleißiges Studium Erkenntnis erworben haben. Reife Männer, die durch die Jahre hindurch Erfahrungen gesammelt haben." Das alles wird EUCH helfen, weiterhin Gott zu dienen und die frohe Botschaft vom Königreiche Gottes zu predigen.

EMPFEHLUNGEN AN DIE ÄLTESTEN Älteste, erforscht doch selbst einmal mit Hilfe der Bibel, was eigentlich zukünftig Gott und Christus noch von der Versammlung fordert. Nehmt dabei doch einmal oder sogar für immer die Wachtturmbrille ab, um den Tatsachen ins Auge zu schauen. Was lehrte uns eigentlich Jesus Christus? Sagte er nicht, daß wir uns auf das Predigen des Evangeliums beschränken sollten und auf die Reinheit unter uns achten sollten? Was aber hat von jeher die Organisation ab Russell damit verbunden?

Einen Endzeitrummel. Dieser Rummel hat nicht nur Enttäuschung und Verachtung eingebracht, sondern sogar Gotteslästerung und Glaubensschwächung. Hört also auf, IHR Ältesten, die frohe Botschaft mit den Harmagedondrohungen zu verwässern. Dadurch verschließen wir selbst die Herzen aufrichtiger Menschen für Gottes frohe Botschaft. Denn mit dem bisherigen Gemisch aus Botschaft und Spekulation haben wir schon zu viele enttäuscht und den Glauben an Gottes Verheißungen geschwächt.

Macht EUCH nicht schuldig vor Gott!
Werft allen unnötigen Ballast ab, damit der Friede Gottes wieder in EURE Versammlungen einziehen kann.
-W.W.-

HAST DU DAS GEWUSST?
DAS ÄLTESTENAMT
"Als sie ihnen aber in jeder Versammlung Älteste gewählt hatten, beteten sie mit Fasten und befahlen sie dem Herrn ..." (Apostelgeschichte 14:23)
Die Versammlungen waren zu Anfang als Bibelforschergruppen unter selbstgewählten Ältesten "mündige" christliche Gemeinden. Diese Ältesten wurden schriftgemäß von der Versammlung durch Handaufheben gewählt.

Mit dieser selbständigen Ältestenschaft war die Weiterführung des Werkes nach dem Fehlschlag der ursprünglichen Endzeitlehren, über den 1. Weltkrieg hinaus entsprechend dem Vorhaben Rutherfords nicht möglich. Sein Plan war zwar weiter eine "endzeitliche" Gemeinschaft, aber unter seiner zentralisierten Führung, die religiös und politisch so arbeitet, wie es von oben bestimmt wird, und zwar bedingungslos. Nach langwierigen geistigen und organisatorischen Vorbereitungen wurde 1932 zum entscheidenden Schlag gegen die mißliebigen Ältesten ausgeholt:

Der WT enthielt in seinen Ausgaben vom 15. 9. und 1.10.1932 den zweiteiligen Artikel "Jehovas Organisation". Dieser stellte das Wahlältesten"-System als etwas bloß, das nach der unreinen Verfahrensweise dieser Welt funktioniere und nicht gemäß den Grundsätzen des großen Theokraten, der sein Heiligtum von oben nach unten regiert. Der Artikel schloß mit der Darlegung einer Resolution und der Empfehlung an alle Versammlungen, sie anzunehmen.

"... daß Gottes Regierung eine reine Gottesherrschaft ist, daß Christus Jesus sich im Tempel befindet und den vollen Befehl und die volle Gewalt über die sichtbare Organisation Jehovas wie auch über die unsichtbare innehat und daß "DIE GESELLSCHAFT" der sichtbare Vertreter des Herrn auf Erden ist." (Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben, S. 148 f, 1960) Mit übelsten öffentlichen Verunglimpfungen und Schmähungen wurden die Altesten, die sich diesem "theokratischen" Befehlssystem nicht beugten, vertrieben:
- Ein Ältester mag wie ein stößiger, rücksichtsloser Bock geartet sein.
- Diese hochnäsigen und riechende Böcke sind fett geworden.
- Diese Egoisten trampeln auf der vom Herrn bereiteten Speise herum, suchen sie mit ihren schmutzigen Füßen zu besudeln.
- Während der Eliaperiode der Versammlung Gottes haben diese Selbstsüchtigen das Beste gegessen .
- Der treue Überrest hat sich aber nun vom Einfluß der "Böcke" abgekehrt; sie gehen mit dem Werke voran und verkündigen das Zeugnis, das nach Gottes Gebot gegeben werden soll.
(Rechtfertigung II, S. 239-241, Magdeburg)

Für die Periode bis 1938 wurde erklärt:
Am Ende dieser neuzeitlichen Zwanzigjahrperiode wurde Jehovas Organisation somit weltweit geeint und unter dem König Jesus Christus vollständig organisiert. (Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben, S. 149) Die nicht hinwegzudiskutierenden Ältesten-Bibelaussagen hemmungslos' umgedeutet;
"Diese Verse können schriftgemäß nicht so gedeutet werden, als ob man Männer in den Versammlungen als 'Älteste' titulieren müßte, die ein 'Ältestenamt' innehätten. Der Ausdruck 'Ältestenamt' kommt in der Schrift nicht vor". (WT "Zum Schlußwerk organisiert", Abs. 32, Oktober 1945, dt.)

Sicherlich erinnerst du dich noch, daß in dem Vortrag "Die theokratische Organisation inmitten der Demokratien und des Kommunismus" gesagt wurde, daß der Versammlungsdiener als Vorsitzender der Versammlung amtet.
Gemäß der biblischen Darlegung, die wir gehört haben, ist der Versammlungsdiener sowohl ein "älterer Mann" oder Ältester.
(WT. 15. Februar 1972, S. 119)

Damit wurde, allerdings nicht ohne erhebliche Schwierigkeiten, ab 1972 das Ältestenamt wieder eingeführt. In Wahrheit aber nur der Titel dieses Amtes. Jedoch an dem Befehlssystem "von oben" wurde nichts geändert. Im Gegenteil, ein bestimmtes Ältesten-Turnus-System dazu sichert eine noch bessere "von oben" kontrollierte gegenseitige Überwachung und sofortige Unterbindung jeglicher Selbständigkeit. Auch die Ernennung der Ältesten nimmt die WTG, unabhängig "von unten", selbst vor. Ihre biblische Wahl ist nicht wieder zugelassen. Die Versammlungen bleiben weiter entmündigt. - So zeigt auch die Ältestenfrage die unglaubliche Willkür der endzeitlichen WTG-Bibelanwendung .-

AKTUELLES IN KÜRZE
WIR HABEN VIEL MEHR GEMEINSAM MIT DEM CHRISTENTUM, ALS WAS UNS UNTERSCHEIDET ...
Der Staatssekretär für Kirchenfragen der DDR, Dr. Klaus Gysi, besuchte im November 1987 das ökumenische Zentrum in Genf. Er wurde von den vier dort ansässigen ökumenischen Organisationen eingeladen. In seiner Rede vor den Mitarbeitern der Stäbe des ökumenischen Zentrums sagte Herr Gysi:
"Wir haben viel mehr gemeinsam mit dem Christentum, als was uns unterscheidet. Das, was uns unterscheidet, braucht uns nicht notwendigerweise zu trennen."
In dem Kommunique über den Besuch wird konstatiert, daß im Vergleich zum ersten Genf-Besuch des Staatssekretärs 1981 jetzt "eine deutliche Zunahme der Mitarbeit der Kirchen der DDR in Gremien der ökumenischen Organisationen wie bei ökumenischen Programmen" festgestellt werden konnte. "Herr Gysi wies auf die generell erweiterten Reisemöglichkeiten hin, die auch der Mitarbeit der Kirchen in der DDR in der ökumenischen Bewegung zugute kommen. Diese Erweiterung werde stufenweise fortgesetzt." - "Glaube und Dienst" Nr. 1/1988

GEGEN DEN WTG-EINFLUSS IN WÜRTTEMBERG
Im Rahmen einer Vortragsreihe über Sekten sprach Pfarrer Werner Schmückle, Altensteig, auch über die "Zeugen Jehovas".
Es sollten Hilfestellung und Information gegeben werden, wenn ZJ bei Gemeindegliedern vorsprechen, um sie zu gewinnen. Eine der Feststellungen besagte, daß die WTG-Organisation eine "feste Einbindung" vornimmt und das Verhalten ihrer Angehörigen "bis ins Privatleben hinein in totalitärer Weise bestimmt". Auch Gott werde entstellt, er ist "nicht der barmherzige Gott der Bibel". Auch die Erlöserbedeutung Jesu wird entstellt. (Mitteilung vom 26.7.1987) Das bezieht sich u.a. auf die totale Überwachung der ZJ durch die WTG-Rechtskomitees und auf die einhergeschobene WTG-Vernichtungsverkündigung.
-CVN-

AUS DER WELT DER ZEUGEN
ERINNERUNGEN AN EINEN KONGRESS IN MÜNCHEN
In München angekommen, sahen wir kein Plakat, das darauf hinwies, daß der Kongreß stattfindet. Wir waren sehr überrascht darüber. Nun waren wir ja von einer Zeugenfamilie eingeladen. Man hatte für uns schon Ansteckkarten mit besorgt. Nun gehörten wir als Gäste einer Versammlung an. Auf der Karte war unser Name und die dazugehörende Versammlung, damit jeder sehen konnte, daß wir Zeugen sind. Diesmal waren alle Geschwister sehr ernst und gespannt, denn es war ja gesagt worden, daß die Kongreßleitung sich über das Ausbleiben von Harmagedon äußern werde. Es lief auch hier alles normal. Anmelden und Essenkarten empfangen. Der Kongreß war mäßig besucht. Er fand in der Olympiahalle statt.

Auffallend war, daß keine Polizei am Platze war. Alles wurde von den Aufsehern geregelt. So etwas hat man selten, denn es waren doch Tausende Personen anwesend.
Allerdings bei der Abfahrt aus dem Stadion konnte man die fehlende Liebe der Zeugen untereinander sehen. Es waren Kleinbusse eingesetzt. Diese fuhren bis zum Anfang des Olympiageländes. Dort wurde kaum auf Ältere oder Behinderte geachtet. Diese wurden alle beiseite gedrängt. So schlimm ist es nicht einmal in der Welt. Eine Beschwerde war sinnlos. Die Gesunden sahen nur sich und hatten keine Ohren zum Hören.

Am zweiten Tag fiel der Kongreß vormittags aus. Alle Teilnehmer sollten von Haus zu Haus verkündigen gehen. So auch wir mit dem Gastgeber. Alle Gruppen hatten ein neues Revier. Das war raffiniert gedacht. Sollten wir Erfolg haben, so wurde es dem ständigen Bruder, welcher die Straßen bearbeitet, vorgehalten. So war sich kein Verkündiger seiner Arbeit sicher. Mittagessen gab es im Stadion.

Am dritten Tag vormittags wurde getauft. Es waren wohl an die achtzig Personen. Das ist für einen Bezirkskongreß nicht viel, denn es wird ja nur während des Kongresses getauft.
Nun sind wir doch von unseren Frauen gewohnt, daß sie sauber und ordentlich angezogen sind. Die Täuflinge waren lebende Tuschkästen. Wir machten darauf aufmerksam. So etwas wird getauft? Diese Frauen unterscheiden sich doch in nichts von der Welt! Die Antwort war einfach: Wir taufen erst. Dann nach und nach achten wir darauf, daß auch diese Schwestern äußerlich normal werden. Wenn wir sie so nicht zuließen, hätten wir keine Täuflinge mehr.

Überhaupt sagten einige Zeugen, von uns aus könnte Harmagedon kommen. Wir haben schon lange alle Menschen angesprochen. Auf uns hört ja kaum noch jemand. Da, wir werden sogar rausgeworfen. München ist zu sehr katholisch eingestellt. Das einzige, wo man von uns Kenntnis nimmt, ist, wenn wir schweigend in einer Hand den Wachtturm und in der anderen den Erwachet haltend, auf der Straße stehen.

Nun war Bruder Pohl mit seiner Abschlußrede an der Reihe. Es war sehr still bei den Zeugen. Er sagte, da waren doch einige voreilige Zeugen, welche sagten, 1975 würde das Ende der Welt kommen. Leider haben wir in unseren Schriften diese These noch unterstützt. Das war ein Fehler der Leitung. Jehova wird uns sicherlich auch zur Rechenschaft ziehen.

Wir haben ja 1975 erlebt, geschehen ist nichts. Nun hatten also die voreiligen Zeugen Jehovas die Schuld. Sie haben alle gegen den Heiligen Geist gesündigt, das aber bedeutet den Tod ohne Auferstehung. Daran ist die Organisation Schuld, sie haben es gefördert. Bestraft aber werden immer die einfachen Verkündiger. Wer aber tastet die Leitung der Organisation an? So, nun wußten wir alle, daß wir, die einfachen Zeugen Jehovas, die Schuld an 1975 haben. Bedrückt gingen wir nach Hause.
-E.B.T.-

"Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6
Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera

A 337/88 V 7 1 1288 N2

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 229
Zu manchen CV-Ausgaben der Marke „seicht in seicht" noch kommentierende Worte zu finden, fällt manchmal schwer. Diese CV-Folge ist denn so ein Beispiel.Erwähnenswert allenfalls, die in der DDR lebenden Leser, hatten ja kaum die Möglichkeit westliches Buchhandelsangebot zu nutzen. Das gilt dann wohl auch für das Buch des Gerd Wunderlich über die „Paradiesverkäufer der Zeugen Jehovas", aus dem diese Ausgabe eine Impression mit darstellt.


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG

MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

Nr. 229 GERA AUGUST 1988

„1975" MÜHLSTEIN AM HALS DER WTG
R. Franz bricht sein Schweigen (19)
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen den WT Nr. 6/88
MITDENKEN LOHNT
Gedanken eines ehemaligen ZJ
„DEN WACHTTURM ZU BAUEN"
Das konfliktreiche Leben der ZJ
DIE SCHWIERIGKEITEN, AUSZUTRETEN
Hast du das gewusst?
BELÄSTIGUNG FÜR ANDERSDENKENDE?
Aus der Welt der Zeugen

WESHALB SCHWEIGEN NICHT IMMER „GOLD" IST
REDEN HAT SEINE ZEIT ... (Pr. 3:7)
Über kurz oder lang kommt für eine Sekte der Zeitpunkt, zu erkennen, daß sich ihre Voraussagen niemals erfüllen werden. Unter den Anhängern der betreffenden Gemeinschaft, die zu dieser Erkenntnis gekommen sind, gibt es dann, vereinfacht dargestellt, zwei Arten von Reaktionen:
Die einen gehen, die anderen bleiben.
Die Gründe sowohl für das Verbleiben als auch für das Weggehen können ganz verschiedener Art sein. Einige bleiben, weil sie wirklich nicht spüren, was gespielt wird, andere verharren bewußt und "trotz alledem".
Ich schrieb schon einmal, daß die Nichterfüllung der Erwartungen, ja, sogar ihr völliges Ausbleiben, für viele Menschen ein genauso starker Grund zum Beharren sein kann, wie es das Eintreffen des Erwarteten wäre. Als Auf-den-Leim-gegangene geraten die Enttäuschten in eine Isolierung von der Wirklichkeit. Dazu kommen Scham und, vielleicht, ein schlechtes Gewissen, aber es fehlt ihnen die Kraft wegzugehen. Sie kämen sich vor wie "allein gelassen auf sturmgepeitschter Heide, umgeben von wilden Tieren und abgeschnitten von jeder Nahrungsquelle."

Anders gesagt, sehen sie sich dem geistigen Tod gegenüber, der ihnen von der WTG als Folge der Abtrünnigkeit von DER WAHRHEIT, womit immer die WT-Lehre gemeint ist, vor Augen gemalt wurde. Das Bild ist so deutlich in ihnen, daß sie diesen geistigen Tod auch dann befürchten, wenn sie nicht von der Wahrheit, sondern von der Täuschung, die sie einst für die Wahrheit hielten, weggehen.
Wo finden jene Nestwärme und Verständnis? Unter ihresgleichen, im Kreise der anderen Ge- und Enttäuschten, die diese Gefühle aber verdrängen können, weil die Gemeinschaft mit anderen in gleicher Lage sie das Mißliche ihres Zustandes vergessen läßt. Soll aber das weitere Verbleiben sinnvoll erscheinen, muß die Gemeinschaft weiter tätig bleiben, d. h. sie muß gemäß ihrer Eigengesetzlichkeit weiter auf Seelenfang gehen. Sie muß den Neuen in ihren Reihen konsequent alles verschweigen, was vorher war und durch dessen Kenntnis sie die Möglichkeit hätten, Vergleiche zu ziehen. Dieser Praxis folgten die Bibelforscher übrigens von Anfang an. So muß die Lüge immer neue Lügen zeugen.

Die Erkenntnis, einem Scharlatan aufgesessen zu sein, hat aber doch bei vielen Menschen den Entschluß zur Folge, die Einflußsphäre der Täuschung zu verlassen. Die Art und Weise, wie das jemand tut, kann sehr unterschiedlich sein.
Die einen "schlagen die Tür mit Getöse hinter sich zu", während andere leise, wie auf Zehenspitzen, gehen. Sie wollen niemandem weh tun und keinen Staub aufwirbeln. Wäre es aber nicht besser, etwas zu sagen? Sollten die freigewordenen stumm zusehen, wie immer wieder aufs neue unbefestigte Seelen dem "Vogelsteller" auf den Leim gehen?
Weil diese Gefahr permanent besteht, sollte man sich nicht so vornehm zurückziehen, wie man es vielleicht gern möchte, sondern die Gründe für seinen Entschluß ruhig und deutlich darlegen, um so einmal wirklich, und vielleicht zum ersten Mal, von der Wahrheit Zeugnis abzulegen. Niemandem ist damit gedient, wenn man ihn so sehr in Ruhe läßt, daß er nicht merkt, daß es schon die Ruhe des Todes ist. "Denn manchem gefällt sein Weg wohl, am Ende aber ist es ein Weg des Todes".

Nur weil sich jemand bemüht, seinen Zustand aus dem Bewußtsein zu verdrängen, bedeutet es doch nicht, daß er nun den Folgen seines Tuns nicht mehr unterworfen und für dessen Folgen nicht verantwortlich wäre. So ist jeder, der aus Kenntnis der Lügen die Organisation verläßt, um der Wahrheit und um der Menschen willen dazu verpflichtet, taktvoll die Gründe für seinen Entschluß darzulegen.
"Wache auf, der du schläfst!" Hier wird jemand nicht aus erquickendem, stärkendem Schlaf gerissen, sondern aus seiner Erstarrung, die endlich im geistigen Tode münden muß, also genau da, wohin jemand eigentlich nicht gelangen will. So kann ein Mensch, dem "Christus aufgegangen" ist, auch einen Beitrag an tätiger Reue leisten, dafür, daß er einst Gott und Christus soviel Ungereimtes zugetraut hat.
Am Anfang des Weges, der ins Verderben führt, steht die Gleichgültigkeit. Dem Gleichgültigen gilt alles gleich viel oder gleich wenig. Er läßt "Gott einen guten Mann sein". Er hat die Spur Christi, der er eigentlich folgen wollte, völlig verloren. Die Worte Jesu, "daß du heiß wärest oder kalt, die Lauen werde ich ausspeien aus meinem Munde ..." klingen ihm nicht mehr in den Ohren.
-H .G .-

„1975", EINER DER MÜHLSTEINE AM HALS DER WTG
Raymond Franz bricht sein Schweigen (19)
Es ist erschütternd, was wir bei unserem WTG-Kronzeugen Raymond Franz aus der Leitenden Körperschaft weiter über den 1975-Weltendeschwindel lesen! In seinen Darlegungen über das WTG-1975 bestätigt Raymond Franz zunächst die schon so oft von CV behandelte WTG-Datenverschieberei:
- Den Beginn der Endzeit von 1799 auf 1914 verlegt (was kaum noch jemand weiß!)
- Die Gegenwart Christi von 1874 auf 1914 verlegt!
- Die Auferstehung von 1878 auf 1918 verlegt! u . a . m Raymond Franz dazu wörtlich:

"Nach einer Sitzung der Leitenden Körperschaft, in der diese Zeitprophetien und Änderungen zur Diskussion kamen, sagt Bill Jackson lächelnd zu mir: Wir pflegten zu sagen, du nimmst eben das Datum von dieser Schulter und legst es auf die andere Schulter."
Ist dieses LK-Mitglied Bill Jackson nicht wie ein Gaukler, wenn er lächelnd so etwas sagt? Was ist das für ein gewissenloses Spiel mit den Menschen, die auf solche "Verkündigungen" zwangsläufig ihre Existenz in Gegenwart und Zukunft gründeten, weil sie der WTG glauben, ihr "Licht" käme "von Gott"? Und die ganze LK sanktioniert dieses Spiel! Was für einen Geisteszustand erfordert es - oder beweist es - das alles mitzumachen, zu befolgen und gar noch anderen allen Ernstes zu verkündigen?

Dann deckt Raymond Franz noch auf, wie sie in den 40er Jahren das Ende der 6000 Jahre einfach um 100 Jahre von 1874 auf 1975 verschoben! Und wie sich Präsident J. F. Rutherford mit 1925 "zu einem Esel gemacht" hatte (seine eigenen Worte), alle aber diesem "Esel", weiter folgten. Und wie schließlich F. W. Franz, jetzt. Präsident, auf die "Nähe" (von 1975) bestand, um zu verhindern, daß man die Aufmerksamkeit auf "andere Dinge" richtet wie Familie gründen, Geschäftsunternehmen aufbauen oder höhere Bildung.

SOGAR VON GOTT WIRD MAN WEGGETRIEBEN!
Raymond Franz sagt das so:
"1975 ging vorüber wie 1881, 1914, 1920, 1925 und die 1940er Jahre. Viel Publizität wurde durch andere dem Fehlschlag der Erwartungen der Organisation um 1975 gegeben. Es gab beträchtliche Gespräche unter den Zeugen Jehovas selbst.
Ich fühlte, daß die wirkliche Streitfrage weit über jene der Genauigkeit oder Ungenauigkeit von Personen hinausging oder sogar der Verläßlichkeit oder Vertrauenswürdigkeit einer Organisation oder der Vernünftigkeit oder Leichtgläubigkeit ihrer Mitglieder" Anders gesagt heißt das, die WTG-Führung nimmt es mit der Wahrheit nicht genau und die Organisation ist vertrauensunwürdig und ihre trotzdem folgenden Zeugen sind leichtgläubige Menschen.

Raymond Franz weiter:
"Es schien mir, daß der wirklich wichtige Faktor ist, wie solche Voraussagungen schließlich auf Gott und sein Wort zurückfallen. Wenn Menschen solche Vorhersagen machen und sagen, sie tun das auf der Grundlage der Bibel, bauen hierfür Argumente von der Bibel her auf, behaupten, daß sie Gottes Verbindungs-'Kanal' sind - was ist die Wirkung, wenn sich ihre Vorhersagen als falsch erweisen? Ehrt das Gott, baut das den Glauben auf an ihn und in die Verläßlichkeit seines Wortes?"

In der Tat muß man hier mit Raymond Franz mit Nein antworten. Das treibt vielmehr von Gott und seinem Wort hinweg! Es sei denn, man ist in der Tat leichtgläubig und steckt lieber den Kopf in den Sand.

FURCHT VOR DEN "OPPONENTEN"!
Raymond Franz sagt dazu:
"1976, ein Jahr nach dem Vorübergehen jenes weltweit publizierten Datums, begannen einige wenige Mitglieder der Leitenden Körperschaft zu drängen, daß eine Erklärung gemacht werden sollte, anzuerkennen, daß die Organisation im Irrtum gewesen war, falsche Erwartungen angeregt hatte. Andere sagten, wir denken, nicht wir sollten, daß es. 'genau den Opponenten Munition geben' würde."
So machte die ganze LK mit, aus Menschenfurcht die Wahrheit über ihr 1975 weiter zu vertuschen. Die "Opponenten" sollten weiter als Lügner dastehen für die ZJ draußen. Eine WTG-Politik wie immer schon: EINHEIT, AUF KOSTEN DER WAHRHEIT!

UND WTG-VIZEPRÄSIDENT M. G. HENSCHEL ERSTT!
Er ist zugleich auch Direktor der Pennsylvanischen Körperschaft der WTG, also einer der auch gesetzlich mächtigsten Männer in der Leitenden Körperschaft. Seine Haltung 1976 zum 1975-Endzeitschwindel, wie Raymond Franz uns berichtet:
"Milton Henschel empfahl, daß der weise Kurs sein würde, die Sache einfach nicht hochzuspielen, und daß mit der Zeit die Brüder aufhören würden, darüber zu sprechen". Wir überlassen es dem Leser, diese "weise" Methode gegenüber den arglosen Brüdern draußen gebührend zu werten. Erst 1980 gab es auf Grund einer "demokratischen" Abstimmung in der LK von 15 zu 3 die Bereitschaft, eine Teilverantwortung der Organisation an dem 1975-Schwindel zuzugeben.

Der I-Punkt auf diesem LK-Manöver der Herunterspielung und Übertölpelung der Herzen der Arglosen mit ihren glatten Reden war die Zitierung der Worte von Präsident C.T. Russell, mit denen er sich zu seiner Zeit aus seinen falschen Prophetien rettete und die Einfältigen und Arglosen täuschte:
Es "hatte gewiß einen sehr anspornenden und heiligen Einfluß auf Tausende, von denen alle den Herrn preisen können - sogar für den Fehler".
Natürlich kann auch ein Betrug, den man nicht durchschaut, ungeheuer anspornen, diesem Betrug bis zum Letzten aufopfernd zu dienen. Die Geschichte liefert genügend Beispiele dafür.
-D.P.-

WER UND WAS IST DIE „CHRISTLICHE VERANTWORTUNG"?
Die "Christliche Verantwortung" (CV) ist eine republikweite Studiengruppe ehemaliger Zeugen Jehovas, die ihre gleichnamige Monatszeitschrift besonders für derzeitige Zeugen Jehovas herausgibt. CV geht es darum
- sichtbar zu machen, daß die Endzeitverkündigung der Wachtturm-Gesellschaft (WTG) eine haltlose und unbiblische Verkündigung darstellt und in den Bereich falscher Prophetie verwiesen werden muß.
CV beobachtet
- allePublikationen der WTG und nimmt kritisch dazu Stellung,
- jede Art sozialer und gesellschaftlicher, z. T. expansiver Aktivitäten der WTG und unterbreitet ihre Ziele und Hintergründe der Öffentlichkeit.
CV deckt auf und beweist:
- daß die WTG das biblische Evangelium, dessen Mittelpunkt Jesus Christus und sein Kreuzestod ist, in eine unbiblische WTG-Botschaft verwandelt hat, die das Jahr 1914 und die Vernichtung aller Andersdenkenden durch Gott beinhaltet,
- daß die WTG-Verkündigung im menschlichen und zwischenmenschlichen Bereich unermeßlichen und nicht wieder gutzumachenden Schaden anrichtet.
- daß die WTG ihre Mitglieder durch fortgesetzte WT-Beeinflussung, die bei ihnen Angst vor einer Harmagedonvernichtung erzeugt, zu Kritiklosigkeit und blinder Ergebenheit der eigenen Führung gegenüber, zu Intoleranz, zu Vernichtungsdenken gegenüber anderen, zur Unfähigkeit, eigne Denkmodelle zu entwickeln und zur Lebensuntüchtigkeit erzieht,
- daß die WTG-Verkündigung unter dem Deckmantel angeblieh christlicher Neutralität jeden sozialen und gesellschaftlichen Fortschritt in der Welt lahmzulegen versucht.
CV möchte erreichen
- daß alle Zeugen Jehovas zu einer toleranten Einstellung gegenüber Christen anderer Bekenntnisse gelangen und sich ihrem Anliegen nicht verschließen.
-EAB-

EDLER GESINNT SEIN
und prüfen Apg 17:11
DER WACHTTURM
WIR PRÜFEN DEN WT NR. 6/1988
NEBENARTIKEL: Lohnt sich das Beten?
Es wird berichtet, wie 1985 etwa 15 Minuten nach dem Gebet in einem Königreichssaal in Sydney eine Bombe explodierte, l Person starb, über 40 mußten ins Krankenhaus. Damit ist eigentlich bewiesen, daß es in Verbindung mit der WT-Organisation selbst keinen göttlichen Schutz gibt.

Diese Tatsache bleibt bestehen. Auch daß in jedem ZJ-Kalender die Polizei-Rufnummer eingetragen werden soll, beweist das, für jede ZJ-Familie. Nur die "Herzen der Arglosen" kann der WT da täuschen. Ro. 16:13.
Unterschlagen in den Erläuterungen wird dann, daß Jesus verlangt, im Stillen und Verborgenen zu beten. Mit der WT-Gebetsbedingung, es müsse "genaue Erkenntnis" vorhanden sein, soll die Hörigkeit gesichert werden. Es wäre schlimm, wenn man nur mit dem WT Gott nahen könnte. Die Gebetsbedingung ist auch deshalb Unsinn und Anmaßung, weil Jesus sagt, "euer Vater weiß, was ihr bedürft, ehe ihr ihn bittet." Mt. 6:6-8. Nichts als bevormundende Anmaßung ist es schließlich auch, "Gebete" müßten "durch den richtigen Kanal sowie auf die richtige Weise und mit der rechten Einstellung" an Gott gerichtet werden, was bekanntlich alles die WTG bestimmt. Und daß in Verbindung mit der Organisation kein Schutz gewährleistet ist, kaschiert der WT am Ende mit der Formulierung, Gott werde "zu der von ihm bestimmten Zeit erhören". - Zeile für Zeile könnte man dieses WT-Gebetsthema aus den Angeln heben.

GEBETE AUF DEM BERG HIEI -
EIN DURCHBRUCH ZUM WELTFRIEDEN?
Hier werden die Gebete aller anderen Gläubigen für Frieden in der Welt als zweck-, sinn- und nutzlos abgekanzelt. Das können wir nicht übergehen.
Der WT-Bibelmißbrauch kann mit Dutzenden Schriftstellen belegt werden, die einen Christen in Wirklichkeit zum Friedensstifter unter den Menschen verpflichten. Hier nur das eine Gebot: "Trachtet eifrig nach dem Frieden mit jedermann!" Hebr. 12:14. Oder 1. Petrus 3:11, wo es heißt: "Suche Frieden und jage ihm nach!"
Das vernichtendste Urteil über diese WT-Friedensdemagogie fällt Jakobus 2:14,16:
"Was nützt es, meine Brüder, wenn jemand behauptet, Glauben zu besitzen, dabei aber keine Werke hat? und dann jemand zu ihnen sagt: Geht hin in Frieden ..., ohne ihnen jedoch das zu geben, was ihr Leib bedarf? Welchen Nutzen hat das für sie?"

STUDIENARTIKEL: Vertrauen zu Jehova führt zu Hingabe und Taufe - Voller Vertrauen als Mitarbeiter Jehovas dienen
Das persönliche Gottvertrauen steht natürlich für uns außer Frage, wenn wir zu dieser Thematik etwas sagen. Das Verwerfliche ist, wie der WT auch hier Gottvertrauen gegen Vertrauen auf Menschen in den irdischen Lebensfragen ausspielt, wozu der WT sich nicht scheut, "weltkluge Männer" (Abs. 1) zu verwenden und deren Halbwahrheiten. Was angeblich "beweist, daß es zwecklos ist, auf menschliche Führer zu vertrauen". (Abs. 3) Wollte man das ernst nehmen, so würde man sich nirgendwo noch einen Bürgermeister noch eine Regierung wählen und alles versenke in Gesetzlosigkeit, Anarchie oder Faustrecht. Damit unter die Menschen gehen? Durchdenkt das keiner?

Auch Haß wird wieder gelehrt (Abs. 6), was aus dem Grunde so schlimm ist, weil sich der einzelne von der WTG bestimmen läßt, was als böse zu hassen ist, heute dies, morgen das Gegenteil.
Eine Täuschung der Herzen der Arglosen (Römer 16:18) ist es auch, allen eine "Selbstzensur" der Gedanken einzureden. In Wirklichkeit herrscht doch die unkritisierbare Organisationszensur in allem! (Abs. 9)
-D.P.-

AUS DER CV-ARBEIT
Unserer Einladung vom März 1988 (siehe CV 124) folgten u.a. Besucher aus Dresden und aus der BRD (Nürnberg). Das Erwachen aus dem WT-Gehorsam zu wirklicher christlicher Verantwortung vor Gott und Menschen ist international. Wie auch hier wieder die Gespräche bestätigten, hackt sich die WTG letztlich selbst beste Glieder ab, die andererseits doch unter Beweis gestellt hatten, daß sie zu ehrlichem und aufrichtigem Dienst auch unter Opfern bereit waren. Tieferer Einblick und u.a. der direkte Umgang mit den "Wachtturm-Führern" ließen jedoch z. B. erkennen, daß die Organisations-"Theokratie" im Grunde die Willkürherrschaft kleiner Diktatoren ist, verbunden mit vielen persönlichen Privilegien und zugeschanzten Vergünstigungen, über die der einfache Verkündiger nur staunen würde. Von Gott ist da wirklich nichts. Es geschieht alles nur im Namen Gottes, praktisch aber ohne ihn. Es wurde auch deutlich, wie unmenschlich die von oben auferlegten WTG-Regelungen sind, in ihrer Starrheit nicht nur lieblos, sondern einfach katastrophal, wie viele Familienruinen beweisen, die zurückgeblieben sind, wo die WTG hindurchging. Die Aussprache und der Erfahrungsaustausch ließen am Ende wieder deutlich werden, daß um der Mitmenschen und der Nächsten willen eine große Verantwortung auf all denen ruht, die den WTG-Trug durchschaut haben, nicht nur möglichst jene anzusprechen, die sie einst im WTG-Sinne endzeitlich irreführen halfen durch die WT-Verkündigung, sondern auch die weiter davon Betroffenen vor dem WTG-Irrweg bewahren zu helfen. Alles natürlich im Rahmen des persönlich Möglichen, nach den "Gaben", die jeder hat. Seine Erfahrungen kann in der Tat jeder beisteuern, wie immer sonst er sich auch für das weitere Leben entschieden hat, seinem Gewissen folgend. Schließlich: CV wirkt unter den ZJ, unaufhaltsam, Schritt für Schritt, direkt und indirekt. Man muß nur beharrlich sein. (1. Timotheus 4:16)
-K.O.-

MITDENKEN LOHNT
Nur noch wenige Monate und es sind 38 Jahre, seit ich als ein Zeuge Jehovas getauft wurde. Es war besonders ein Bibelvers in meiner Taufansprache, der von da an mein Leben nachhaltig mit geprägt hat. Wir lesen ihn in Sprüche 3:5,6, und ich zitiere aus der NW-Übersetzung: "Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen eigenen Verstand. Beachte ihn auf all deinen Wegen, und er selbst wird deine Pfade gerademachen."

Nicht zuletzt war es gerade das unbeirrbare Vertrauen in die Führung des Höchsten, das uns vor mehr als 9 Jahren bewog, der Wachtturm-Gesellschaft unsere Gemeinschaft aufzukündigen. Ich möchte hinzufügen: Es lag nie in unserer Absicht, unsere Brüder und Schwestern zu verlassen. Das "Tischtuch" habt ihr zerschnitten, weil ihr in sklavischem Gehorsam den Weisungen der WTG mehr Beachtung schenktet, als dem Gebot der Liebe unseres Herrn Jesus Christus. Anfangs waren wir über diese Entwicklung nicht gerade glücklich, aber sehr bald zeigte es sich, daß wir mit unserem Vertrauen in die Liebe Gottes keineswegs auf Sand gebaut hatten - wir wurden reich belohnt. (Mark. 10:28-30; Jak. 1:5)

Wenn ich heute den WT in die Hand nehme, dann nicht, um wie früher für das "Studium" schnell noch die Antworten zu unterstreichen - nein. Heute lese ich mit Aufmerksamkeit, was da aus der Feder der WT-Schreiber fließt, und da ist doch so einiges, was auch euch, liebe Brüder und Schwestern, zum Nachdenken veranlassen sollte.
Hat die WTG ihre eigene Bibelübersetzung nicht immer in höchsten Tönen gelobt, sie als das Nonplusultra zeitgemäßen Bibelverständnisses gepriesen? Warum, so frage nicht nur ich, greift sie dann immer wieder auf andere Übersetzungen zurück? Sollte hier etwa, nach dem Motto: "Der Zweck heiligt die Mittel", eine versteckte Absicht zugrunde liegen?

Dieser Verdacht drängte sich mir auf, als ich den WT vom 1.1.88 las. In ihm geht es in erster Linie um den Predigtdienst und es wird Matth. 10:11 zitiert. In der NW-Übersetzung lautet der Text so:
"In welche Stadt oder welches Dorf ihr auch hineingeht, da forscht nach, wer es .darin verdient, und haltet euch dort auf, bis ihr weggeht."
Gleich im Anschluß wird das NT von Sigge zitiert: "Hört euch um, wer darin würdig ist", der WT ergänzt: "- als ob sich die Jünger bei einer bekannten oder gutunterrichteten Person am Ort erkundigen sollten, wer einen guten Ruf genoß und daher die Botschaft verdiente."
(Seite 23, Abs. 15)
Was soll das?
Ein weniger geübter Leser könnte jetzt glauben, die Botschaft solle nur denen verkündet werden, die nach Meinung einer dritten Person sich dafür als würdig erweisen. In der Praxis würde das dann so aussehen: Erst Erkundigungen über die Bewohner eines Hauses, Dorfes usw. einholen, dann die scheinbar Würdigen herausfiltern und dann diesen wenigen Bevorrechteten die Botschaft verkündigen.
Das hieße aber Jesu Wort Gewalt antun, gebot er doch etwas ganz anderes.

Ihr braucht nur die in der Mittelspalte der NW angeführten Bibeltexte nachzuschlagen, dann versteht ihr sofort, welchen Rat Jesus seinen Jüngern mit auf den Weg gab. Also dann nehmt mal eure Bibel zur Hand liebe Brüder und Schwestern und schlagt bitte Mark. 6 ;10 und Luk . 10:7 nach. Bestimmt versteht ihr jetzt, daß Jesus hier nicht von einer würdigen Person spricht, der die Botschaft verkündet werden dürfe, sondern er spricht von einer Person, die es wert sei, bei ihr einzukehren und für eine bestimmte Zeit bei ihr zu wohnen. Und diese Unterkunft sollten sie nicht vorschnell verlassen, nur weil ihnen vielleicht eine "bessere" angeboten wurde!

Das ist hier ein vergleichsweise geringes Abweichen vom Geist (Sinn?) der Schrift, aber es hat Methode. -
Die WTG weiß was sie tut! Abgesehen davon sollte das Wort der Schrift nicht nur einzelnen - von Menschen erwählt oder empfohlenen - Personen gepredigt, werden, sondern, wie die WTG selbst nicht müde wird immer wieder zu betonen, der ganzen Welt zu einem Zeugnis!
Also liebe Brüder und Schwestern, denkt mit - es lohnt!
-Rei-

„DEN WACHTTURM ZU BAUEN"
"DENN WER IST UNTER EUCH, DER EINEN TURM BAUEN WILL, UND SICH VORHER HINSETZT UND DIE KOSTEN ÜBERSCHLÄGT ..." (Luk. 14:28)
Jesus verlangte, sich erst hinzusetzen und zu berechnen, was der Turm kostet, den man bauen will. Nicht zuerst, was der Turm einbringt, sondern was man sozusagen dranzugeben hat, sollte die erste Überlegung sein.
Aus der Sachkenntnis um diese Bedingungen wollen wir für solche, die von den "Zeugen Jehovas" angesprochen werden, um sie zu gewinnen, auch "den Wachtturm zu bauen", einmal auflisten, was sie dafür als Bedingung tun und lassen müssen, was mit dem "Zeuge Jehovas werden" auf sie zukommt.
Mag dies ruhig als Warnung aufgefaßt werden, sich dort anzuschließen. Und mögen dies auch die ZJ selbst einmal lesen, als eine Art Spiegel, in den sie schauen. Diese Liste kann natürlich keineswegs alle Wachtturmbedingungen enthalten. Wer sich da auskennt, wird es verstehen. Wir müssen uns auf Wesentliches beschränken.
Wer sich den Zeugen Jehovas anschließt, muß früher oder später folgendes tun oder lassen:

1. An Gott, Christus und die Bibel hat er nur noch so zu glauben, wie die Wachtturmgesellschaft (WTG) das bestimmt und festlegt.
2. Alle Andersdenkenden und Andersglaubenden sind, wenn sie sich nicht der WTG beugen oder anschließen, nur noch als vernichtungswürdig zu betrachten.
3. Besonders die anderen Christen und Kirchen sind mit den schlimmsten biblischen Verdammungen wie "Huren" und ähnlich zu belegen, zu verleumden.
4. Für die WTG und ihre ZJ-Organisation ist der Grundsatz der alttestamentlichen, von Jesus aufgehobenen "theokratischen Kriegslist" zu befolgen, den die WTG so auslegt, daß man in ihrem Interesse lügen, heucheln, spionieren, auch Gesetze übertreten muß, will man als "loyal" befunden werden.
5. Weihnachten darfst du nicht mehr feiern, auch Ostern und Pfingsten nicht. Das mußt du als Götzendienst verachten und so auch andere belehren.
6. Auch ausdrückliche Weihnachtsgeschenke darfst du nicht mehr machen, nicht mal mehr den eigenen Kindern.
7. Geburtstag darfst du nicht mehr feiern, nicht den eigenen, nicht den der Angehörigen, auch nicht zu Besuch bei anderen.
8. Du mußt aus deiner Kirche oder Religionsgemeinschaft austreten, die du fortan als Teil "Babylons, der großen Hure" zu bekämpfen hast.
9. Dein Lesestoff muß fortan in erster Linie die Wachtturm-Literatur sein, die in der DDR nicht zugelassen ist und daher eingeschmuggelt wird, was unter Strafe steht, woran man dich vielleicht auch beteiligen kann oder wird.
10. Man wird dir "nahelegen", bisherige Kirchen- und Tageszeitungen abzubestellen. Auch jegliche andere Literatur mußt du im wesentlichen meiden.
11. Noch zu deiner bisherigen Kirche:
Die Teilnahme am Abendmahl ist dir fortan unter der WTG untersagt. Du darfst Wein und Brot allenfalls noch anschauen .
12. Kino und Theater mußt du meiden. Das wird dir zwar nicht ausdrücklich verboten, aber der Druck geht in diese Richtung.
13. Fernsehen wurde anfangs gänzlich "verpönt", auch als "Glasauge Satans" verteufelt. Für dich und deine Familie mußt du fortan nach den religiösen, moralischen und politischen Kriterien der WTG, die man dir nach und nach beibringt, die Programme auswählen,
14. Gewerkschaftsmitglied kannst du noch sein und bleiben, wenn es nicht anders. geht. Aber Funktionen darfst du nicht übernehmen,
15. Aus allen politischen Parteien mußt du austreten bzw. darfst keiner mehr beitreten. Weil du angeblich politisch neutral oder unpolitisch sein sollst,
16. An politischen Wahlen in Stadt und Land darfst du nicht mehr teilnehmen. Allenfalls darfst du deine Stimme ungültig machen.
17. Du mußt eine antikommunistische Haltung einnehmen und mit der WTG-Litera tur gegen den Kommunismus vorgehen. Also politisch nicht neutral sein.
18. Deine Kinder dürfen in der Schule weder der FDJ noch den Jungen Pionieren beitreten oder müssen da austreten. Sie, wie auch du selbst, dürfen an keinen staatlichen bzw. patriotischen Handlungen teilnehmen.
19. Du mußt deinen minderjährigen Kindern untersagen, an Wehrsport und Wehrkundeunterricht teilzunehmen und das gegebenenfalls auch in der Schule durchzusetzen versuchen.
20. Schon im Kindergarten mußt du aufpassen, daß dein Kind nicht etwa einen Soldaten malt, oder eine Fahne, einen Weihnachtsmann oder einen Osterhasen. Auch mußt du verhindern, daß dein Kind zum Geburtstag beschenkt wird, geehrt wird oder an Feiern von Geburtstagen anderer Kinder teilnimmt.
21. Du mußt dich weigern, den Wehrdienst zu leisten, auch Wehrersatzdienst mußt du nach den WTG-Richtlinien verweigern, selbst wenn du dafür ins Gefängnis mußt.
22. Wenn du lebensgefährlich verletzt oder erkrankt bist, dann mußt du für dich und deine Kinder eine Bluttransfusion verweigern, auch wenn das deinen Tod oder den deiner Kinder bedeutet. Du mußt zu diesem Zweck einen von der WTG vorgegebenen "Ausweis" mit dir führen.
23. Das Spenden für Volkssolidarität oder internationale Solidarität wird dir untersagt, um deine Neutralität nicht zu verletzen. Für kirchliche Sammlungen, Diakonie oder Caritas, darfst du auch nichts geben. Damit würdest du "die große Hure" unterstützen.
24. Grundsätzlich darfst du überhaupt nichts mehr tun, "um die Welt zu verbessern", wie das die Wachtturmgesellschaft formuliert hat.
Alle Brücken in die sog. "Welt" sollen von dir abgebrochen werden.
25. Wenn du ein gläubiger Christ bist, dann wirst du fortan nur noch so beten dürfen, wie es der WTG-Enazeitlehre inhaltlich entspricht.
26. Deinen geselligen und gesellschaftlichen Umgang mußt du im wesentlichen auf die Kreise der WTG-hörigen Zeugen beschränken.
27. Du mußt fortan die Bezeichnung "Zeuge Jehovas" tragen, obwohl der Name "Jehova" nachweislich umstritten ist, die Formulierung selbst alttestamentlich nichtchristlich ist und ihre Einführung seit 1931 eine Notlösung war.
28. Alle diese WTG-Bedingungen und noch mehr mußt du selbst nach und nach auf dich nehmen und vor allem sie auch anderen "verkündigen". Dazu mußt du insbesondere deine Freizeit "auskaufen", d. h. bis zur Höchstgrenze ausnutzen. Selbst im Urlaub sollst du so "missionieren", was diese Seite der Sache betrifft.

Du wirst also in Zukunft ein sehr konfliktreiches Leben führen müssen, familiär, beruflich, in der Kindererziehung, gesellschaftlich, kulturell, Krankheiten betreffend, sozial und auch politisch. Wenn du dazu dann nicht bereit bist, die Bedingungen der WTG nicht voll einhälst oder erfüllst, dann bringen sie dich früher oder später vor die von der WTG gesteuerten "Rechtskomitees", eine Art interne Gerichte, um dich entsprechend "zurechtzubringen", "Bewährung" zu erteilen oder zu exkommunizieren, auszuschließen.
Man darf dich dann nicht einmal mehr grüßen. Du wirst in die "böse Welt" zurückgestoßen, wie "ein Hund, der zu seinem Gespei zurückkehrt, ein Tor, der seinen Unverstand wiederholt" (Sprüche 26:11) und wie "ein Schwein, (das) sich nach der Schwemme wieder in Kot wälzt" (2. Petrus 2:22). Alle biblischen Verdammungen sind dann dein Teil.
Einige, die das psychologisch nicht durchstehen konnten, haben Selbstmord verübt.
Wir würden diese Liste gern fortsetzen, auch erweitern. Ist es doch nur recht und billig, die Kosten einer Entscheidung vorher zu berechnen, wie es in Lukas 14:28 heißt, also auch das zu prüfen, was gegen eine Sache spricht, was die WTG zunächst zurückhält oder nur undeutlich erkennen läßt, um nicht von vornherein abzuschrecken . Es gehörte noch so. vieles in diese Liste!

WARST DU FRÜHER MIT JEHOVAS ORGANISATION VERBUNDEN?
So steht es im Wachtturm vom 15.1.1988. Da kommt etwas auf euch zu, ihr lieben Brüder und Schwestern. Nun sollt ihr die Menschen, welche in euren Reihen waren, zurückholen. Wir schätzen, es werden ca. 50 % sein, die euch nach der Taufe wieder durch .irgendeine Sache verlassen haben. Wir denken, daß CV gerade zur rechten Zeit mit diesem Artikel kommt. Denn nun werdet ihr den WT-Abzug vom 15.1.88 zum Studieren bekommen. Eure Organisation nimmt es als selbstverständlich, daß der Auftrag auch befolgt wird. Sie schreiben auf Seite 2l:

"So betrachten Jehovas Zeugen es als persönliche Verpflichtung, nach denen zu suchen, die einmal mit der Organisation verbunden waren, und ihnen zu helfen, in die Organisation Jehovas zurückzukehren." Da habt ihrs. Und nun an die abgefallenen Zeugen. Wenn du die Einheit und Wärme des Volkes Jehovas vermißt, dann ist es noch nicht zu spät, in Jehovas Organisation zurückzukehren. Auf Seite 22 steht:
"Es ist gut, sich in den Sinn zu rufen, daß Jehova immer nur durch eine Organisation gewirkt hat. In unseren Tagen teilt der 'treue und verständige Sklave' die geistige Speise 'zur rechten Zeit' aus."
Wieder andere haben den Mut verloren und sich zurückgezogen, als das gegenwärtige System nicht zu der von ihnen erwarteten Zeit endete .
Es ist nie zu spät zurückzukehren!

Was sagt ihr nun liebe Brüder und Schwestern? Da macht doch eure Organisation aus schwarz weiß! Euer Auftrag lautete doch bisher, alle ausgeschlossenen Personen nicht mehr zu kennen. Wer von euch noch mit Ausgeschlossenen sprach, mußte Strafe erwarten. Das heißt alle Ausgeschlossenen waren für euch schon geistig in der Gehenna. Nun sollt ihr sie zurückholen. O, welch eine Freude für euch. Merkt euch bitte eines, es gibt nur einen "Gott", egal wie sein Name lautet. Es werden alle Menschen berücksichtigt, welche im Geiste und in der Wahrheit ihn anbeten, Jeder, der leben möchte, muß das Abendmahl nehmen. So hat es unser "Herr Jesus" geboten. Nun heißt es weiter im WT: Bist du zum Straucheln gebracht worden, als ein Ältester auf unüberlegter oder unchristlicher Weise handelte, oder Unrecht beging?

Ein Ältester, wie kann der laut der Organisation Unrecht begehen? Er wurde doch geprüft, bevor er Ältester wurde. Jeder Älteste meint, er habe immer Recht, weil er im Sinne der Organisation handelt. Es wird so schön geschrieben, bist du über das Nichtkommen von Harmagedon 1975 sehr enttäuscht? Ja, das Jahr 1975 war für die Organisation ein Reinfall. Die Organisation hat es aber gewußt, also haben sie allein die Schuld. Der große Abfall nach 1975 ist von ihnen verschuldet worden.
Die Bibel sagt: Wer einen anderen durch sein Verhalten zum Straucheln bringt, ist ein Greuel in meinen Augen!
Was ist nun aber die Leitung der Organisation? Gehören sie nicht auch in die Gehenna? Die Organisation hat bisher verlangt, du darfst deine Eltern, den Bruder oder die Schwester (alles leibliche) nicht mehr kennen. Auch mit ihnen sprechen darfst du nicht. Ist das nicht grausam? Will so etwas unser aller "Gott"? Nein, denn "Gott" ist die Liebe und so bleibt er auch in Ewigkeit. Das Unmenschliche will nur die Organisation, denn sie ist grausam.

Die paar Zeugen von der Sklavenklasse sind schon sehr alt. Sie sind in keiner Weise mehr fähig, etwas zu leiten. Sie spielen in der Leitung gar keine Rolle mehr. Wo aber bleibt die Erfüllung eures Auftrages, den Menschen aller Nationen zu predigen! Ihr sollt doch nun fast alle wieder zurückholen. Ihr werde nie damit fertig, den Menschen aller Nationen zu predigen. Dann aber kommt Harmagedon nie. Also wir wünschen euch viel Glück bei der Suche nach den verlorenen Schafen. Ja, es ist einfach unglaublich, was man euch zumutet. Es könnte geschehen, daß ihr ein Zeugnis von den verlorenen Schafen erhaltet. Aber wie immer, es muß immer wieder das Fußvolk herhalten. -
-E.B.T.-

ZUM NACHLESEN UND NACHDENKEN
Alle 4 Evangelien bezeugen, daß zu Jesus gebetet wurde .
Matthäus 17:14 27:29
Markus 1:40 3:11 5:22,33 7:25 10:17
Lukas 5:8,12 8:28,41,47 17:16
Johannes 11:32 20:28
Und die ersten Christen beteten ebenfalls zu Jesus!
Sie beteten nicht nur "im Namen Jesu". Johannes 14:14 (Luther-Bibel ab 1956)
Apostelgeschichte 2:21,36 7:59,60
9:14,21 22:16
Römer 9:5 10:9,12,13
1. Korinther 1:2 16:22
2. Timotheus 1:2 2:22
Hebräer 13:21
Jakobus 2:7 (Elberfelder und andere)
Offenbarung 22:20
Die höchste Form der Anbetung gehört Jesus! nicht nur Gott, dem Vater.
Folgende Verse benutzen dasselbe griechische Wort (proskyneo) für Anbetung:
Matthäus 2:2,8,11 8:2 9:18 14:33
15:25 20:20 28:9,17
Markus 5:6 15:19
Lukas 24:5
Johannes 4:20-24 9:38
Apostelgeschichte 10:25,26
Hebräer l:6
Offenbarung 5:8-14 19:10 22:8,9
-H.J.S.-

VON DER SCHWIERIGKEIT, ORDENTLICH WIEDER AUSZUTRETEN
Gerd Wunderlich berichtet in seinem Buch "Jehovas Zeugen - die Paradiesverkäufer" - dem neuesten Erlebnisbericht eines ehemaligen Zeugen Jehovas (Claudius/Pattloch, München/Aschaffenburg 1983) -, wie schwierig es für ihn war, von den Zeugen Jehovas eine offizielle Bescheinigung über seinen Austritt zu bekommen. Er hatte, wie viele seiner ehemaligen Glaubensgeschwister, in sein Familienstammbuch - Rubrik "Religionszugehörigkeit" - den Eintrag "Zeuge Jehovas" machen lassen. Nun wollte er diesen Vermerk tilgen lassen. Der Standesbeamte verlangte jedoch eine Austrittsbescheinigung. Also schrieb Wunderlich an den Deutschen Zweig der Wachtturm-Gesellschaft in Wiesbaden und bat um eine Bestätigung, daß er jetzt "kein Mitglied der Wachtturm-Gesellschaft e. V., also kein Zeuge Jehovas" mehr ist. Auch seine Frau erklärte ihren "freiwilligen Austritt aus der Wachtturm-Gesellschaft e. V." und wünschte hierüber ebenfalls eine Bescheinigung.

Die Antwort, die Gerd Wunderlich nach mehrfachem Schriftwechsel endlich vom "Rechtskomitee" seiner örtlichen Versammlung erhielt, lautete: „Wunschgemäß bestätigen wir Ihnen schriftlich ..., daß Sie seit dem 13. Dezember 1975 kein Zeuge Jehovas mehr sind."
Wesentlich komplizierter gestaltete sich das Verfahren bei seiner Frau. Denn während Gerd W. an dem genannten 13. Dezember ausgeschlossen wurde - hier lag also ein interner Rechtsvorgang vor -, wollte seine Frau freiwillig austreten. Das aber ist bei den Zeugen Jehovas offensichtlich nicht vorgesehen.
Karin Wunderlich war schon von Kind auf als Zeugin Jehovas erzogen worden, hatte sich taufen lassen und hatte einen langjährigen Dienst im "Königreichswerk" hinter sich. Um so verwunderter war sie, als "sie aus der Wiesbadener Zentrale folgendes Antwortschreiben erhielt:

"Sie haben sich zu irgendeiner Zeit freiwillig, ohne als Mitglied irgendwo aufgenommen worden zu sein, den Zeugen Jehovas angeschlossen und es bleibt Ihr unbeschnittenes Recht, wieder fernzubleiben." Zur verlangten Bescheinigung hieß es: "Hierzu müssen wir Ihnen mitteilen, daß wir leider nicht in der Lage sind Ihnen eine solche Bescheinigung auszustellen, da Sie nie Mitglied der Wachtturm Bibel- und Traktat-Gesellschaft gewesen sind ... Auch eine Klage vor irgendeinem Gericht würde nichts nützen, da Sie auch keine 'Eintrittsbescheinigung' vorzeigen können." (S. 186)

Um den Ausgang vorwegzunehmen:
Nach einer massiven Drohung mit dem Rechtsanwalt erhielt Frau Wunderlich schließlich die gewünschte Bestätigung, daß sie "nicht mehr zu der Gemeinschaft von Zeugen Jehovas gehört".
Aus dem MD der EZW Nr. 12
-rei-

AKTUELLES IN KÜRZE
BUNDESMINISTERIN FORDERT AUFKLÄRUNG
Laut ZDF vom 3.4.88 forderte die Bundesministerin (BRD) für Gesundheit, Familie und Jugend, Rita Süßmuth, eine Aufklärung unter der Jugend über die Sekten, insbesondere Jugendsekten.
Kirchlicherseits geschieht solche Aufklärung in unterschiedlichem Maße bereits bekanntlich seit langem. Gemeint sind speziell solche Gruppen wie Mun, Hare Krischna, Bhagwan u.a. Es ergibt sich die Frage, ob auch die WT-Zeugen einbezogen werden angesichts dessen, wie die WTG mit ihren Paradiesbildern besonders Jugendliche anspricht, sie damit aber jeglicher realer sozialpolitischer und demokratischer Mitverantwortung als Christen zugunsten von Utopien entfremdet. In nicht geringem Maße werden durch die schon über 100jährigen WT-Paradiesutopien und die damit verbundene religiöse Intoleranz und Propagierung der Vernichtung aller Andersdenkenden und Andersglaubenden auch Ehen, Familien und zwischenmenschliche Beziehungen belastet und zerstört .
Ob man diese WTG-Tätigkeit mit in die geforderte Aufklärung einbezieht, oder vor ihr kapituliert, bleibt abzuwarten.
-CVN-

"SCHUF GOTT DURCH EVOLUTION?"
Zu diesem Thema findet im Studienkolleg Wort und Mission in Baiersbronn-Rot in der BRD im September 1988 eine Zusammenkunft statt . Es handelt sich um ein Schöpfungsforschungszentrum. Die Thematik "Schuf Gott durch Evolution?" wird von Professor H. W. Becke und R. Junker bearbeitet.
Es ist in diesem Zusammenhang bemerkenswert, daß auch C. T. Russell, der erste Präsident der WT-Gesellschaft der ZJ (bis 1916) lehrte, Gott habe sich bei der animalischen Schöpfung der Evolution bedient:
"Der richtige Gedanke scheint der zu sein, daß unter Gottes Überwaltung verschiedene Arten von Geschöpfen fortgesetzt entwickelt wurden und schließlich feststehende Arten bildeten". (Das Foto-Drama der Schöpfung, WTG 1914 dt.,, "Der fünfte Tag oder die fünfte Epoche", Magdeburg 1925)

AUS DER WELT DER ZEUGEN
IST ZJ-VERKÜNDIGUNG
EINE BELÄSTIGUNG FÜR ANDERSDENKENDE?
Am Donnerstag, 25. Februar 1988, gegen 17.00 klingelte es an unserer Tür.
Meine Frau öffnete, und es standen dort eine Frau und ein Mann ca. 30-40 Jahre alt vor ihr. Beide brachten zum Ausdruck, sich mit uns unterhalten zu wollen. Auf die Frage meiner Frau, ob sie von der Kirche oder von Jehovas Zeugen seien, bejahten sie das letztere. Meine Frau erklärte ihnen, daß sie von so etwas nichts halte, sich mit so etwas nicht einlasse, ihr seien ZJ von früher bekannt, wie sie die Leute mit ihrem Werben belästigen und selbst Ehen kaputtmachen. Während der Bruder wenig sprach, stellte die Frau alle Argumente meiner Ehefrau in Abrede und erklärte, daß ZJ niemals unnötig andere belästigen, daß sie niemandem etwas aufdrängen, sondern auch was Ehen anbetrifft sie nicht zerstören, sondern erhalten wollen. Falls jemand kein Interesse zeige, so sei die Sache erledigt.

Dann schaltete ich mich ein und sagte"' diesen beiden, daß ich über die ZJ gut informiert bin. Daß ich ein ehemaliger ZJ bin, habe ich dabei nicht erwähnt. Ich zeigte in diesem Gespräch auf, daß ich mich in meiner evangelischen Kirche freiwillig und ohne Zwang betätigen kann. Darauf antwortete der Bruder, daß auch bei den Zeugen Jehovas der Dienst nicht Zwang ist. Hier entgegnete ich ihm mit den Worten, "ich empfinde es schon als Zwang, die Verkündigungsstunden und Studien zu erbringen, und wer .sich da nicht fügt, der fliegt." (Und was Gemeinschaftsentzug bedeutet.) Zur Bekräftigung dieser Tatsache las ich aus einer Schrift der Kirche, dem Sektenbuch, vor, daß man bei den Z3 keiiie Freiheit hat. Fliegt beispielsweise einer, so darf er von niemanden mehr gegrüßt werden. Hier liegt u. a. eine der Ursachen, wenn dann die Ehen kaputtgehen, und wenn der andersgläubige Partner so etwas nicht mitmacht. Im weiteren zeigte ich den beiden ZJ-Verkündigern einiges Material, u.a. WTG-Bücher und CV-Sonderausgaben über Irrlehren. Bei der WTG-Ausgabe "Der Weg zu wahrem Glück" sagte die Schwester, die besitze sie noch nicht.

Nachdem ich noch zu verstehen gab, daß ich mich auch für "FREIEN WACHTTURM" Holland/Südtirol interessiere, meinte die Schwester, daß sie daraus feststellen, daß ich schon meine Entscheidung getroffen habe und sie mich in meinem Glauben nicht beeinflussen wollen.
Von mir aus hätte ich mich noch etwas mit den beiden ZJ-Verkündigern auseinandergesetzt und in Ruhe unterhalten, aber meine Frau, die meinen jetzigen evangelischen Glauben toleriert, duldete es nicht. Sie hat sogar dazwischengerufen, ich solle aufhören mit der Diskussion und die Tür zumachen. Beim Gehen rief meine Frau noch laut, so etwas müßte man verbieten. Um meine Frau zu beruhigen, sagte ich zu ihr, "sie müssen ja verkündigen, das ist ihnen ja selber peinlich." Nun weiß ich nicht, klingelten die beiden ZJ-Verkündiger bei uns zufällig, oder wollte man doch mal testen. Vielleicht weil ich sie lange nicht mehr in CV aufgeklärt habe? Wie dem auch sei.

Es gibt ein altes Sprichwort, "Ein gebranntes Kind scheut das Feuer" so wie ich es scheue, jemals wieder ein ZG-Anhänger zu werden, damit meine Frau so etwas nie mehr durchmachen braucht.
So wie in dem hier geschilderten Falle einer ZO-Verkündigung, welche bei meiner Ehefrau zu einer Trotzreaktion führte, so schnell kann hierdurch auch ein Ehestreit mit ernsthaften Folgen entstehen. Aus einem Brief von H. S. aus Hoyerswerda.

"Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6
Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos
Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera

A 372/88 V71 1466 N2

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben

CV 230

Er sagt von sich selbst. Er wurde 1945 als Zeuge Jehovas getauft. Sein weiterer WTG-Karriereweg führte ihn unter anderem in die damalige Magdeburger WTG-Zentrale, als dort hauptamtlich Beschäftigter. Das DDR-Verbor brachte ihm dann die Verhaftung, inklusive 6 Jahre Gefängnis ein. Diese Zeit überstehend ging es anschliessend im WTG-Trott unter den Untergrund-Bedingungen der DDR weiter. Irgendwann wird er dann wohl sein „Damaskuserlebnis" bekommen haben, den etwa in den 1980er Jahren, findet man ihn auch unter den CV-Mitarbeitern wieder.

Sonderlich viel, über seine Individual-Biografie hat er wohl in der CV nicht geschrieben.

Immerhin, in der Form eines persönlichen Briefes an einen anderen Zeugen Jehovas, kann man etwas von diesem E(rich) K... in dieser CV-Ausgabe vernehmen.

Man beachte in diesem Kontext, seine bereits früher dokumentierten Aussagen:

Erich K....

CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

Nr. 230 GERA SEPTEMBER 1988

RAYMOND FRANZ INTERNATIONAL
LK - Anspruch und Wirklichkeit
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen den WT Nr. 4/1988
BRENNPUNKT „ERWACHET!"
Eine besondere Art Illustrierte?
„FURCHT IST NICHT IN DER LIEBE"
(1. Joh. 4:18)
AUS DER FÜLLE DES HERZENS...
Sie verkündigen Haß statt Liebe
KOHLEN FÜR BROOKLYN
Hast du das gewußt?

„HERR, WOHIN SOLLEN WIR GEHEN...?"
Liebe Brüder und Schwestern!
Immer wieder benutzt die WTG diese Worte, die allein Jesus gelten, um zu veranlassen, daß man in ihrer Organisation bleibt, ungeachtet aller fragwürdigen Vorkommnisse, die den Zweifel an ihr heraufbeschwören. So wird alles geschluckt oder auch verdrängt.
Durch Verallgemeinerung all des tatsächlich Bösen und Schlechten unter den Mitmenschen, unternimmt es die WTG mit jeder WT-Einleitung immer wieder, alles als böse und schlecht erscheinen zu lassen. Man soll empfinden, unter der WTG sei es das kleinere Übel. Verläßt man sie, könne es nur im Schlimmsten enden.
So wird die Frage "Wohin sollen wir gehen ...?" nun schon Generation zu Generation von der WTG mißbraucht. Zurecht muß eine Religionsgemeinschaft, eine Kirche, eine Gesellschaft, ein Staat sich gegen eine derartige Schwarzmalerei verwahren. Zurecht muß man sich gegen solche Entstellungen der Wirklichkeit wenden und zurecht muß man besonders jene, die aus Unkenntnis, mangelnder Übersicht und Einsicht, "gejagt und gefischt" werden können, vor diesem Bibelmißbrauch der WTG warnen, sie davor bewahren. Das ist menschliche und christliche Pflicht.

Und wenn mancher so WTG-hörig ist, daß er sagt, ihr könnt mir erzählen, was ihr wollt, laßt mich mit eurer WTG-Kritik in Ruhe, ich verbitte mir eure Belästigungen, dann muß man ihm sagen:
Solange du bedenkenlos andere Arglose WTG-gemäß verführst und dafür sogar noch die uneingeschränkte Freiheit verlangst, mußt du in Kauf nehmen, daß die Angesprochenen mit dem gleichen und sogar noch mit mehr Recht die WTG-Botschaft auseinandernehmen, die du anbietest, um sie auf Herz und Nieren zu prüfen, schonungslos ihr Für und Wider zu untersuchen. Du willst das Recht haben, gegen alle Welt zu Felde zu ziehen, alle anderen aber sollen der WTG gegenüber schweigen?

Darauf läuft es nicht hinaus? Doch! Darauf läuft es hinaus, denn wer gegen die WTG die Stimme erhebt, predigt ihr dem nicht die Vernichtung?
Nein, allein schon im Interesse derer, die immer wieder und immer wieder von der WTG angesprochen werden, muß zunächst über die WTG selbst aufgeklärt werden. Es ist vielmehr Menschenpflicht und Menschenrecht, andere vor geistigem und materiellen Schaden zu bewahren.
Solange du also für die WTG unter den Mitmenschen öffentlich oder in unchristlicher "theokratischer Kriegslist" wirkst (2. Kor. 4:2 NW), werden sich entsprechend christlich verantwortungsbewußte Mitmenschen gegen solches Tun erheben müssen. Du magst es hören oder es lassen, um der Angesprochenen willen muß es geschehen.

Aber dann "Wohin gehen ...?" Wohin du auch gehst, wenn du den WTG-Endzeitschwindel nicht mehr mitmachen und mitverantworten kannst, aus der WTG-Sicht gehst du dann zurück in die "böse Welt" und zurück zur ''Hure Babylon".
Du kommst also nicht umhin, die WTG-Brille abzusetzen. Und wenn die WTG-Welt Schwarzmalerei dich nicht schon ganz lebensuntüchtig gemacht hat, dann wirst du nach und nach erkennen, daß die Wachtturm-Gesellschaft das größere Übel ist, nicht aber das von ihr schwarzgemalte christliche und gesellschaftliche Leben.
Natürlich findest du dann keine "heile Welt" vor, sondern eine unvollkommene. Doch wenn du es nur willst, so gibt es in der Familie, Arbeit, neuer christlicher Gemeinschaft, Umwelt und Gesellschaft, unter den Mitmenschen eine Fülle von Aufgaben aller Art, wo du dich nunmehr wirklich sinnvoll einbringen kannst. Glaube, Hoffnung und Liebe können dein Teil bleiben, natürlich anders, als unter dem Wachtturm, selbstverständlich, wobei die Liebe bekanntlich das Größte und Erste ist. Alle Erkenntnisse kannst du getrost an die zweite Stelle rücken, wie es ja auch sein soll. (1. Korinther 13)

Da hat keiner was Vollkommenes und Unfehlbares, da bietet jeder nur Stückwerk, Wie zweitrangig Erkenntnisse sind, zeigt auch dies:
Mancher versteht aufgrund seiner Behinderungen und Unzulänglichkeiten fast überhaupt nichts. Liebe kann ihn dennoch treiben. Und das genügt vor Gott, der schließlich das Herz beurteilt und nicht, was man über ihn in sog. genauer Erkenntnis weiß.
Und wenn es gar nicht anders geht, brauchst du überhaupt keine große Gemeinschaft oder Organisation. Was für die WTG der größte Greuel ist, weil sie da eingeschlossen ist.

Aber Jesus sagte nun einmal .auch, "wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, ... bin ich mitten unter ihnen". Dies ist für dich in der Tat der Test, ob. du wirklich in erster Linie nur nach deinem Glauben und der Bibel lebst, oder ob du in erster Linie organisationsabhängig warst oder bist. Du hast dann wirklich nur noch deinen Glauben und deine Bibel. Wenn du damit allein nicht bestehen kannst, dann bist du tatsächlich entmündigt. Viele sind durch die WTG-Politik der Verteufelung und Unterdrückung unabhängigen Denkens, tatsächlich so weit gebracht worden, daß sie sich aus dieser Entmündigung nicht mehr erheben können. Sie bleiben lieber der WTG allezeit hörig, weil sie sich ohne sie nicht mehr zurückfinden können. Das sind dann oft solche, die bedenkenlos alles tun oder lassen, was die WTG auch fordert, wohin die WTG auch führt und was sie auch zu glauben verlangt.
In unserer CV-Lesergemeinschaft kann jeder Betroffene jedoch nach und nach den Boden unter die Füße bekommen, den man - frei vom WTG-Glauben - wirklich braucht, um als Christ vor Gott und den Mitmenschen glaubhaft zu bestehen.
- Eure CV-Studiengruppe

RAYMOND VICTOR FRANZ INTERNATIONAL
Ihre leitende Körperschaft - Anspruch und Wirklichkeit
In einer Untersuchung anhand der Wachtturm-Schriften und des Buches von Raymond Franz, "Krise des Gewissens" kommt Peter Maiwald in "Brücke zum Menschen" Nr.89/90, 1987, zu folgender Schlußfolgerung:
"Nicht die 'leitende Körperschaft' leitet also die weltweite Organisation der Z. J., sondern der Präsident der Wachtturm-Gesellschaft! Bei den Beteuerungen der Gesellschaft und ihres Präsidenten bzw. des damaligen Vizepräsidenten, sie sei nur Werkzeug, die eigentliche Leitung des 'Werkes Jehovas' liege in der Hand der 'leitenden Körperschaft', handelt es sich um eine bloße Fiktion. Dient sie am Ende dem Zweck, von der Tatsache abzulenken, daß die Organisation der 'Zeugen Jehovas unter der Führung einer milliardenschweren Bücherverlagsgesellschaft steht, in deren 'Theokratie' der WTG-Präsident nach wie vor das Sagen hat? M .a .W .: Ist der Mythos von der 'leitenden Körperschaft' nur erfunden worden, um den peinlichen Verdacht abzuwehren, es gäbe in der Z.J.-Führung einen Konnex von 'Königreich' und Kommerz?"

Iri einem Nachwort dazu vermerkt P. Maiwald, daß sich die WTG früher "ganz unbekümmert" als "eine Geschäftsfirma" bezeichnete, auch als Aktiengesellschaft mit Stimmrecht, .abhängig vom beigetragenen Kapital, und daß die Mitgliedschaft in der leitenden Körperschaft der WTG von diesem Kapital ebenfalls abhängig war.
"Das war damals wenigstens ehrlich und von einer Klarheit und Durchsichtigkeit, die man. sich heute wünschen möchte."
Dazu eine Anregung zum Nachdenken:
Natürlich gab und gibt es einen Zusammenhang mit Kommerz, d. h. Handel und Geschäft. Ohne Geld geht's ja nicht. Ohne Geld geht nichts, wo Presseerzeugnisse verwendet werden. Verdächtig ist allerdings, daß die WTG ihre Profitsummen nicht veröffentlicht.

Aber haben Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren und Bücher nicht in erster Linie eine religiöse, geistige oder politische Funktion? Materielle Bereicherung kann natürlich der gewollte Abfall sein. Auch muß Geld einkommen, wo man immer weiter ausdehnen will, wie die WTG das tut. Möglicherweise nimmt die WTG solche Verdächtigungen in Kauf aus taktischen Gründen. Viel Geld auszuweisen, erregt immer Anstoß. Der Vollständigkeit halber muß jedoch gesagt werden, daß die WTG sehr wohl ihre Finanzen nach Soll und Haben einsehen läßt, allerdings nur vom Gesetzgeber. So liegt uns u. a. die Kopie des Finanzberichtes der WTG Britischer Zweig von 1985 an den zuständigen Sekretär des britischen Unterhauses in London vor, wonach z. B. über 67% der WTG-Einnahmen aus dem Verkauf der Literatur gekommen sind, weniger als 10% aus Zuwendungen und anderen Einnahmequellen. Auch die Summen sind ausgewiesen. Schließlich muß auch gesagt werden, daß in Prozessen hin und her 1974 vor dem Obersten Gericht des Staates New York die WTG als "ausschließlich religiös" im Sinne der dortigen Gesetze bestätigt wurde, als gemeinnützig und von Steuern befreit.

So kommen wir wieder auf die gestellte Frage der Funktion in erster Linie zurück:
Welche Art der "Gemeinnützigkeit" und "Religiosität", welche geistige und politische Funktion?
Außer Zweifel steht, daß die leitende Körperschaft als solche eine Fiktion, ein Trugbild ist. Hier hat Raymond Franz ganz entscheidende Einsichten vermittelt. Und milliardenschwer ist die WTG ebenfalls. Die Hauptfrage scheint aber doch zu sein, was mit diesen Milliarden zu welchem Zweck aufs Papier gebracht wird. Denn man will doch den Angesprochenen über das Lesen etwas in den Kopf geben. Oder nicht? Raymond Franz ist ohne Zweifel ein Anti-WTG-Kronzeuge. Man hat ein Recht, ihn zu lesen, weil Christen mündig sein müssen (Galather 4:3) und die Pflicht, ihn zu lesen, weil Halsstarrigkeit gegenüber Warnungen lebensgefährlich sein kann. (Sprüche 29:1)
Die WTG selbst hat Raymond Franz zu dem getrieben, was er geschrieben hat.
-DP-

DER WACHTTURM
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
WIR PRÜFEN DEN WT NUMMER 4/1988
NEBENARTIKEL:
Ist Ehrlichkeit nicht mehr gefragt?
Was bedeutet es, ehrlich zu sein?
Am Beispiel von Unehrlichkeit und Betrug im privaten, wirtschaftlichen und staatlichen Leben der Länder BRD, USA und Kanada speziell malt der WT wie immer schon ein ziemlich hoffnungsloses Zukunftsbild in dieser Frage.
Es läuft darauf hinaus, als ob Ehrlichkeit am Ende nur noch durch WTG-Hörigkeit echt und erfolgreich gelebt und erfahren werden kann. Das Verschweigen von Recht und Gesetz in seiner Bedeutung und Auswirkung, zeugt von einer völligen Verfälschung der wirklichen Sachlage, die obendrein von Land zu Land und Ordnung zu Ordnung sehr unterschiedlich ist. Ehrlicherweise kann man dieses Thema so nicht behandeln wie es der WT macht.

Zweitens: Da wird folgendes gesagt, was Ehrlichkeit bedeutet:
"... daß man niemanden täuscht oder irreführt ... nie seinen Mitmenschen hintergehen ..."
Dazu werden viele schlimme Fälle geschildert, wo man sich so verhält. Nur vor der eigenen Tür wird nicht gekehrt! Man blicke auf die Unehrlichkeiten in der eigenen Organisation und in den Versammlungen, die manchmal auch vor die Rechtskomitees kommen. Man schaue auf den folgenschweren Komplex der sog. "theokratischen Kriegslist" der WTG, der jede Lüge und Täuschung des Mitmenschen erlaubt und sogar fordert, wenn es um die Wahrung der WTG-Interessen geht! (Siehe WT 15.4.56 und 1.6.72.) Und wenn dies Menschenleben kostet l
Selbstverständlich gehört das Evangelium, das Christentum - nicht die WTG! - zu den Unverzichtbarkeiten, um Ehrlichkeit unter unvollkommenen Menschen aufrechtzuerhalten und dominieren zu lassen.

STUDIENARTIKEL: Euer Herz werde nicht beunruhigt und Friede sei mit euch
Betrachten wir die Haltlosigkeiten und Fragwürdigkeiten dieser Beiträge näher!
"Das Ende des alten Systems der Dinge kommt mit Windeseile näher"
(Abs. 3).
Hier wird einleitend beschworen. Wir haben 1988! Das sind schon wieder 13 Jahre seit 1975! Das sind fast 200 Jahre seit 1799, dem ersten Endzeittermin! (Harfe Gottes) Man kann doch nur noch Unwissende und Einfältige damit fangen. Darüber sollte man endlich beunruhigt sein! Dann ist der Horizont wieder fast schwarz:
".... bedenklicher Verfall des Familienlebens, gefährliche Aufkündigung sittlicher Normen, alarmierende Zunahme merkwürdiger Krankheiten, wachsende politische Instabilität, Arbeitslosigkeit und Nahrungsmittelknappheit, Ausweitung des Terrorismus und Gefahr eines Atomkrieges ..." (Absatz 3).

Daß man in der DDR z. B. keine Arbeitslosigkeit verkündigen u.a.m. kann, interessiert den WTG-Schreiber nicht. Und daß die Welt so allein nicht aussieht, sondern starke, mächtige und erfolgreiche Gegenkräfte aufweist, auch nicht. So ist es eine Verfälschung der Sachlage, daß "die große Angst ... die Allgemeinheit erfaßt hat". Es gibt auch große Hoffnung und Zuversicht, wenn auch nicht für die WTG.
Ein hervortretender Sinn dieser Lageverzerrung unter Mißbrauch der Bibel:

Weil das alles so sei, müsse man "ein enges persönliches Verhältnis zu Jehova" haben und "daher meiden sie jede Art von Umgang mit Weltmenschen und jede Art von Entspannung, durch die dieses Verhältnis gestört werden könnte" (Abs. 7). Das "Verhältnis zu Jehova" bestimmt bekanntlich der WT, also geht es in Wirklichkeit um WT-Hörigkeit. Und das wird natürlich durch "Umgang und Entspannung" mit anderen gestört! Allerdings! So ist der Sinn dieser Weltschwarzmalerei nicht Sorge um dein Verhältnis zu Gott, sondern Abschreckung von allem anderen außerhalb der WTG-Hürde.

Durchdenkt man das, was der WT angesichts von Arbeitslosigkeit und Wirtschaftskrisen sagt (Abs. 8), sich da mit Jesus keine Sorgen zu machen, dann müßte in der ganzen hungernden dritten Welt die WTG mit diesem Bibelmißbrauch zum Teufel gejagt werden!
Denn sie müssen sich Sorgen machen, um sich zu kleiden und zu ernähren! Oder sollen sie weiter im Elend hocken und verkommen? Wollt IHR das, IHR Zeugen Jehovas? Nein? - Dann denkt darüber nach!
Die WTG zieht sich dabei allerdings listig aus der Affäre, indem sie EUCH so ins Feuer der Auseinandersetzungen schickt!
Sie sagt nämlich im Absatz 10:
Gott würde "nur" die "kleiden", die "zuerst das Königreich" usw. suchen! Das heißt doch, alle anderen müssen für sich selbst sorgen! Doch wenn sie das tun durch gerechtere Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, dann werden sie von der WTG verteufelt, weil sie das tun!

Durchdenkt man weiter die vom WT herausgestellten Gebetserhörungen, Jehova als Stellenvermittler bei Arbeitslosigkeit (Abs. 12) oder als Geldvermittler (Abs. 11), so kann man nur den Kopf schütteln. Und passiert nichts, dann mußt DU eben "Gottes bestimmte Zeit abwarten"
(Abs. 20).
Insgesamt geht es der WTG unter "Friede sei mit euch" sodann allein darum, alle ihre Zeugen friedlich unter sich zusammenzuhalten. Dazu wird wieder die haltlose Endzeit beschworen, vor Fernsehen, Romanen, Sex und "wilder Musik" gewarnt. Bemerkenswert ist, wie man wieder versucht, selbst die Art des ehelichen Geschlechtsverkehrs zu reglementieren, durch
indirekte Homo-Vergleiche, was schon einmal auf die Barrikaden getrieben hat« (Abs. 17; WT 15.5.1978, S. 30f)

Was alle anderen Menschen betrifft, so wird nach wie vor jede Friedensanstrengung und Friedensbewegung wie bisher als hoffnungslos verurteilt und verteufelt:
"... schließen jegliche Hoffnung aus, durch menschliche Anstrengungen Weltfrieden herbeiführen zu können - trotz der Bemühungen, die vom Papst, von Staatsoberhäuptern und von der UNU unternommen werden. Warum? 'Es gibt keinen Frieden', hat mein Gott gesagt, 'für die Bösen' (Jesaja 57:21" (Absatz 1) .
Jesaja hat nie den Papst heute, die UNO oder andere gemeint. Das ist WTG-Bibelmißbrauch. Damit werden alle WTG-Hörigen weiter zu Feinden der unverzichtbaren allgemeinen menschlichen und gesellschaftspolitischen Friedensbewegung gemacht. Was für Entgegnungen muß das auslösen?

BRENNPUNKT „ERWACHET!"
Eine besondere Art Illustrierte?
"Erwachet!" ist die WTG-Zeitschrift neben dem WTG-Hauptorgan "Der Wachtturm", mit der die WTG-Kolporteure oder "Zeugen Jehovas" Außenstehende zunächst für das WTG-Werk interessieren sollen. Letztlich wird darin alles behandelt, was Mensch und Tier und Erde und Weltall, Leben und Sterben, Staat und Gesellschaft, Krieg und Frieden, Wissenschaft und Religion, Natur und Umwelt, Körper und Geist sowie Glaube und auch Politik betrifft. Eine Universalzeitschrift könnte man sagen. Dazu attraktiv bunt aufgemacht, z.T. recht provokatorisch und aggressiv. Zumeist keineswegs als eine religiöse Zeitschrift erkennbar, was den Blickfang betrifft. Eher als eine besondere Art Illustrierte.

Eine Bemerkung zu dem herausfordernden Titel "Erwachet!" . Das ist eine Übersetzung des amerikanischen Titels "AWAKE", der auch mit aufwachen oder wachwerden übersetzt werden kann. Man wählte aber für die deutsche Ausgabe "Erwachet!". Das ist zumindest für den deutschen Sprachraum äußerst instinktlos, denn er weckt furchtbare Erinnerungen. Bis 1945 war es der Hitlerfaschismus, der im deutschen Sprachraum brüllte "Deutschland erwache!". - Ab 1946 begann dann die WTG mit ihrem "Erwachet!". Sie sollte in Europa besser nicht so brüllen. Einer christlichen Verkündigung würde hier Rücksicht eher anstehen. Es wird nun Zeit, sich laufend auch kritisch mit diesem "Erwachet!'" der WTG zu befassen. Beginnt doch mit der Kolportage dieser Schrift u.a. das große "Fischen und Jagen" der WTG im Umfeld aller Kirchen und Religionsgemeinschaften, aller Parteien und Staaten, in allen Schütterzonen, Krisenbereichen und Krisenzeiten auch heute. Man kann da natürlich nicht jede "Erwachet!"-Zeile beantworten. Das ist auch nicht nötig. Es genügt, Haupt- oder Kernbeiträge unter die Lupe zu nehmen, um die Fragwürdigkeit zu erkennen, die dieses WTG-Unternehmen prägt.

Manches ist so scheinwissenschaftlich, daß man naiv sein muß, um es zu akzeptieren. Vom Bibelmißbrauch ganz zu schweigen, der einem entgegenstarrt.
Achtet auf unsere nächsten CV-Ausgaben!

Liebe Brüder und Schwestern!
Christliche Verantwortung und christliche Wahrheit bilden ein Ganzes!
Ihr habt die Möglichkeit, jederzeit nach vorheriger Anmeldung im CV-Büro Gera und Berlin Original-Dokumente der WTG, die wir in unseren Artikeln zitieren, einzusehen und zu prüfen.

„FURCHT IST NICHT IN DER LIEBE"
(l. Johannes 4:18)
Liebe Brüder und Schwestern!
Wir sind nun schon tief im Jahre 1988. Wer hätte von den WTG-Getreuen vor 1975 so etwas für möglich gehalten? In 12 Jahren nur noch treten wir in das 3. Jahrtausend ein. Es wird das Jahr 2000 n. Christi sein. Da steht die WTG mit ihrer Endzeitauslegung von 1799 über 1874, 1914 und 1975 hinweg, das sind jetzt schon fast 200 Jahre, völlig auf verlorenem Posten. "Diese Generation" gab es im WTG-Sinne nicht, gibt es nicht und wird es nicht geben. Weil die "Zeit des Endes" schon vor ca. 2000 Jahren mit dem Kommen Christi begonnen hat, wenn wir Gott wahrhaftig sein lassen.
(Hebräer 1:1,2)

Das ist natürlich eine vernichtende biblische Erkenntnis für die WTG-Treue. Daraus ergibt sich für jeden, der die Augen nicht vor der Wirklichkeit verschließt, sich in Glaube, Hoffnung und Liebe neu zu orientieren. Als erstes muß man innehalten, weiter andere Menschen in diesem haltlosen WTG-Endzeitsinn zu "jagen und zu fischen", nicht davon zu reden, sie mit den WT-gemäßen Konsequenzen, um ihres anderen Glaubens und Denkens willen sonst physisch vernichtet zu werden, unter einen Glaubens- und Gewissenszwang zu setzen. Was nämlich aus der Sicht jedes anderen diesbezüglich der Fall ist. Wir wollen es einmal ganz hart sagen, wie das auf Andersglaubende und Andersdenkende wirkt:

"WILLST DU NICHT UNSER GLAUBENSBRUDER SEIN, SO SCHLÄGT DIR GOTT MIT CHRISTUS DEN SCHÄDEL EIN!"
In der Tat, was würde im WTG-Harmagedon anderes passieren? Es ist gut, sich von anderen immer mal einen Spiegel vorhalten zu lassen. Man muß also wirklich mit der WTG-Endzeit innehalten, das ist 1988 mehr als überfällig.
Da das ganze Leben nach dem WT ausgerichtet war bzw. ist, stellen sich nun natürlich zahllose Fragen, vom ganz persönlichen, familiären und beruflichen bis ins gesellschaftliche oder soziale Leben hinein. Der WT beherrscht ja da sozusagen alles. Mit dem Innehalten beginnt also eine Zeit der Überprüfung und Klärung vieler Dinge. Und die täglichen Pflichten lassen meist nur wenig Zeit zum Nachdenken. So geht alles nur Schritt für Schritt, nach und nach, wie einst beim Hinwenden unter den WT. So also auch die notwendige Revision dessen, wie sie in CV und mit CV für alle Betroffenen unternommen wird.

Hinzu kommt die unnachsichtige Verteufelung dieser unserer Arbeit durch die WTG, unsere Schriften seien "wie Gift" (WT 1. 11.87), um Furcht davor zu verbreiten, sie auch nur in die Hand zu nehmen. Bei unserer letzten CV-Autorenberatung sagte einer unserer Mitarbeiter, manche Zeugen würden CV gar nur heimlich auf der Toilette lesen. Nun ja, die religiöse Intoleranz der WTG gebärdet sich geistig wie die Inquisition einst gegen die Ketzer. Gott sei Dank nur geistig wie die Inquisition.

Das obrigkeitliche Gesetz würde die WTG heute daran hindern, ihre Ketzergerichte buchstäblich durchzuführen. Doch Furcht kann sie natürlich verbreiten. Da bleibt uns nur die Furchtlosigkeit. 1. Joh. 4:18 sagt, "Furcht ist nicht in der Liebe". Wer darum in der Liebe Gottes ist und bleiben will, braucht sich auch nicht zu fürchten, eine Kritik an der WTG in die Hand zu nehmen, um so weniger, da er eigentlich um der Menschen willen, denen er im WT-Sinne predigen soll, verpflichtet ist, dies in die Hand zu nehmen. Muß ihnen doch darauf geantwortet werden, wenn etwas gegen die WTG spricht, will man nicht ein "Mietling" anstatt ein "Hirte" sein. Die religiöse WT-Intoleranz macht jedoch jeden zu einem "Mietling". So wird die WTG mit ihren eigenen Waffen geschlagen. Man muß sich am Ende durchringen, hier furchtlos zu werden, allerdings gepaart mit viel Liebe besonders im eigenen Hause. Ist bei allen Betroffenen Aufrichtigkeit vorhanden, dann wird die Liebe über den sich nun ergebenden Erkenntnisunterschieden die Oberhand behalten bzw. gewinnen. Denn so muß es schließlich unter Christen sein, wie wir es im 1. Kor. 13 lesen. Man muß es in diesem Sinne lernen und durchsetzen, mit CV zu leben. Wie weit man zu CV ja sagt, wird sich ergeben. Wir glauben aber, daß CV nach und nach der unverzichtbare Begleiter für die nun, gar im Blick auf das Jahr 2000, fällige Neuorientierung ist.

Man nehme auch zur Kenntnis:
"ES IST HÖCHSTE ZEIT, DASS ES SOLCHE WT-KRITIK GIBT!"
Wer sich nun gedrängt fühlt, aus seiner Glaubenserfahrung heraus beizutragen, den Betroffenen allenthalben zu helfen, ist in unserem Arbeitskreis herzlich willkommen. Es ruht auf jedem, der hier zu besseren Erkenntnissen gekommen ist, ja auch eine gewisse Verantwortung gegenüber den von der WTG laufend angesprochenen Mitmenschen, nicht zu schweigen.
In christlicher Verbundenheit
Eure Geschwister der Studiengruppe CV

MEILENSTEINE DER ORGANISATION
Wenn man einmal von Russells Vorläufern und auch von den Vorläufern seiner Vorläufer absehen will, so haben allein die auf des "Pastors" Erkenntnisse gegründeten Zeugen Jehovas eine über 100jährige Vergangenheit. Die Meilensteine, die am Wege dieser Organisation stehen, sind mit den Jahreszahlen immer neuer, aber niemals eingetroffener Endzeitberechnungen beschriftet. Jedesmal, wenn die Gläubigen meinen, kurz vor dem ersehnten Ziel zu stehen, taucht in nebelhafter Ferne eine neue Zahl, gegründet auf neue Berechnungen, auf.

Bei den meisten WT-Anhängern, so will es scheinen, haben wir es weniger mit gläubigen, als vielmehr mit leichtgläubigen Menschen zu tun. Menschen, die einer modernen Massensuggestion verfallen sind. Sie schlucken alles, was ihnen verordnet wird, und sie erkennen auch prompt und dankbar alles, was sie erkennen sollen. Man kann sagen, daß diesem Vorgang etwas automatisches eignet, da auf jede Reizauslösung sofort die gewünschte Reaktion erfolgt. Das ist kein Zufall!

Wann immer die Gesellschaft in den über hundert Jahren ihres Bestehens mit der ihr eigenen Sicherheit, einen Termin nannte, der die Erfüllung der Träume und Wünsche bringen sollte, "erkannten" die Mitverbundenen, daß die Zeit wirklich da war, daß man es "mit Händen greifen" konnte, daß nur Böcke es nicht sehen wollten, daß es "so nicht mehr weitergehen konnte".
Termine wie 1799 und 1874 standen für Russell zweifelsfrei fest. Nach seinem Tode wurde entschieden gegen jene Front gemacht, die nicht mehr in der Lage waren, in "Pastor" Russell den größten Zeugen aller Zeiten zu sehen.
WT vom 1. 5.1922:

„So eine Ermahnung mißachtend und vom SCHLAUEN EINFLUSS DES WIDERSACHERS geleitet, überzeugt er (der Zweifler) sich selbst, daß es seine ernste Pflicht ist, alle Dinge zu verwerfen, die Br. Russell lehrte, und den Blick der Kirche auf den rechten Weg zu lenken."
Dieser Punkt ist, wie wir noch sehen werden, besonders bemerkenswert. Die "Handgreiflichkeit" der gehegten Erwartungen wurde dann für die Zeit nach 1914 übernommen und erlebte einen weiteren Boom vor 1975.
Auf diese Weise Erwartungen zu wecken gleicht aufs Haar der Einnahme von Rauschmitteln, die in immer stärkerer Dosis genommen werden müssen, um wirksam zu sein, doch letztendlich führen sie zum Zusammenbruch des Opfers.
Wie sich die Erwartungs-Injektionen auswirken können, möchte ich an einem konkreten Beispiel darlegen. Ich unterhielt einige Jahre lang einen Briefwechsel mit einer mir seit langem bekannten Zeugin.

Sie schrieb mir u. a. im März 1974:
"Brüder, fasset Mut, nicht mehr lange, und wir sehen die Erfüllung der Verheißungen! SICHERLICH KÖNNEN WIR DER TAGE NICHT MEHR BIS 1000 ZÄHLEN!!!"
Im Mai des gleichen Jahres:
"Denn heute spricht MAN nicht mehr von Jahren, die uns vom Ende der 6000 Jahre Menschheitsgeschichte trennen, sondern von Monaten!!!"
Im gleichen Jahr:
"Aber heute deuten alle Belehrungen, alle Publikationen, alle auf die Bibel fußenden Prophezeiungen darauf hin, daß nun endlich! das eintrifft, was wir schon lange Zeit verkündigt haben. Es muß auch bald geschehen, sonst würden wir physisch und psychisch die große Drangsal nicht überstehen!"
Nun bitte ich darum, sich daran zu erinnern, wie verpönt einst jede Kritik an Russell, gewesen war, ja mehr noch, den Kritikern wurde gedroht, daß sie sich mit ihrer Kritik auf die Seite des Teufels stellen würden.

Im Januar 1975 schrieb sie:
"Bruder Franz (sen.) sprach davon, daß Russell geglaubt habe, daß es drei Perioden gegeben habe ... NACH NEUESTEN ERKENNTNISSEN STIMMT DIESE ZEITEINTEILUNG JEDOCH NICHT ..."
"Heute, in den 70er Jahren können wir wirklich sagen, daß es für Jehovas Volk VOLLER TAG geworden ist."
Wenn doch das, was Russell sagte, gemäß der Interpretation von 1922 "ohne Frage" war, müßten heute, gemäß der gleichen Lesart, die Gegner Gottes die Leitung des Werkes innehaben. Gegner Gottes darum, weil sie Russell kritisierten und damit Hand in Hand mit Gottes Widersacher arbeiten. WENN diese aber im Recht sein sollten, dann wurde das Werk von einem Manne gegründet, der nur in "seinen eigenen Augen weise war", der also genau so gewesen ist, wie er es seinen Kritikern vorwarf, daß sie es wären! So betrachtet, hat nach eigenem Urteil der Verantwortlichen im WT-Werk immer der Widersacher Gottes die Hand im Spiel gehabt. Man kann dazu mit Goethe sagen: "Und ist's auch Wahnsinn, hat es doch Methode".

Ich antwortete der Zeugin, und das war das Ende unseres Briefwechsels:
"Das nämlich ist das Nonplusultra aller Menschenbeherrschung, wenn die Geführten, die doch eines Sinnes sind, da sie alle die gleiche Speise essen, bereit sind, die Ursachen der Irreführung nicht bei den Führern, denen gegenüber sie doch zum Gehorsam verpflichtet sind, zu suchen, SONDERN BEI SICH SELBST!"

Ganz offensichtlich sind es die falschen Voraussetzungen, die zu den periodischen Fehlleistungen dieser Gesellschaft führen. Hoffnungen werden geweckt, die sich in dieser Weise nie erfüllen werden, nie erfüllen können. So wenig, wie die Erwartung mancher Leute, eines Tages doch noch das Perpetuum mobile zu erfinden.
Gott herrscht auf der Erde nicht in dem Sinne, daß ER dem Menschen abnimmt, was ER ihn selbst zu tun befähigt hat. Selbst im Gottesstaat Israel konnte man sich nicht auf Dauer gegen diese Einsicht sperren. Es kam zum Wechsel von der Herrschaft der Richter zur Herrschaft der Könige. Gott hat das nicht verhindert.

Wer immer die Führung hatte, Richter oder Könige, die alle im Namen Gottes amtierten, gingen die realen Entscheidungen doch immer von den Menschen aus. Im Glauben, Gottes Willen zu tun. Eine dramatische Schilderung des Wechsels der Regierungsform lesen wir in der;Aufzeichnung des Konfliktes zwischen Samuel und Saul.

Wer auch herrschte, hatte er doch die Freiheit, in Einheit mit der Erkenntnis zu entscheiden, daß Gott in Permanenz regiert, daß ER der eigentliche König und Richter ist.
Gott herrscht (dominiert) in Seiner ganzen Schöpfung, und somit auch auf der Erde. Gott kann nicht ausgeschaltet, noch kann ER umgangen werden. Sein Vorhandensein gibt jedem menschlichen Handeln Wert oder Unwert. Am Sein Gottes wird alles gemessen, was Menschen tun.

Durch Jesus Christus und Seinen Heiligen Geist kann und will Gott in einem Menschen Wohnung nehmen, in IHM können wir uns geborgen fühlen. So kann es nicht der Sinn christlicher Denkweise sein, eine bestimmte Zeit zu erwarten, sondern sich in seinem Leben für Gott durch. Christus zu entscheiden.
"Heute, wenn ihr Seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht ..." Darum laßt uns diese Entscheidung treffen, solange es "heute" heißt. (Hebr. 3:7-13)
-H.G.-

„AUS DER FÜLLE DES HERZENS REDET DER MUND"
... denn sie sind Feinde der Zeugen Jehovas, sie waren mal Zeugen Jehovas, sie sind aber aus der Organisation der Zeugen Jehovas herausgetan worden. ... Sie dienen nicht mehr Jehova Gott und Jesus Christus als König, den er 1914 als König eingesetzt hat. Sie sind Teufels- u. Dämonendiener und große Feinde Gottes, Jesus Christus und der Zeugen Jehovas ...

Dieser Brief kam über Umwege an CV, und ein Bruder antwortete:
Lieber Bruder A...!
... Alles, was Du über Deinen Glauben schreibst, kann ich gut verstehen. 1945 wurde ich selbst als Zeuge Jehovas getauft, war ein eifriger Verkündiger, Studienleiter, Pionier, Sonderpionier und schließlich Mitarbeiter im Bethel Magdeburg. Dort 1950 verhaftet, brachte ich wegen meines Glaubens über 6 Jahre im Gefängnis zu. Danach war ich wieder mit einer Leipziger Vorsammlung verbunden, diente dort als Studienleiter und Versammlungsaufseher. Selbstverständlich habe ich auch heute nichts gegen Jehova Gott, seinen gesalbten Sohn Jesus Christus, die Hoffnung auf sein Reich oder die Befolgung seiner Gebote. Dasselbe gilt auch für die vielen anderen Brüder, die ich in der Studiengruppe CV als sehr ehrliche und aufrichtige Christen kennengelernt habe.

Es ist also nicht recht, daß Du sie alle, die oft Jahrzehnte lang treu Jehova gedient haben und noch dienen, als Feinde Jehovas, Jesu Christi und der Zeugen Jehovas betrachtest. Ebenso falsch ist es, zu sagen, sie seien wegen Gottlosigkeit und falschen Lehren "herausgetan" worden. Die meisten von ihnen haben im Lauf ihres Lebens und Dienens selbst gemerkt, daß der Anspruch der Wachtturm-Gesellschaft auf absolute und alleinige Autorität als Stellvertreter Gottes "ebensowenig stimmt wie die Behauptung, daß es außerhalb der "Neuen-Welt-Gesellschaft" überhaupt nichts Gutes gäbe und alles in Bausch und Bogen vom Teufel sei.

Allein die vielen Korrekturen der Wachtturmlehren und die vielen Ungerechtigkeiten in dem strengen Regime der Wachtturmorganisation zeigen, daß Gottes Geist und seine Liebe nicht oder zumindest nicht allein bei den Zeugen Jehovas zu finden ist.
Sogar Brüder aus der leitenden Körperschaft selbst haben den gewissenlosen Mißbrauch der Autorität nicht mehr mit ihrem Gewissen vereinbaren können und haben sich nicht etwa von ihrem Glauben, wohl aber von der "Watchtower Bible- and Tract-Society" distanziert. Einer von ihnen, Brd. Raymond Franz, der Neffe des jetzigen Präsidenten, hat in einem Buch "Aufruhr des Gewissens" die untheokratischen Praktiken in der Wachtturmführung aufgedeckt ... Man kann also die tausende von Brüdern aus vielen Ländern, die allmählich erwachen und merken, daß die Wachtturmgesellschaft durchaus nicht der "treue und verständige Sklave" ist, nicht einfach als "Gottlose, Satansknechte und Abtrünnige" verfluchen. Wir kämpfen nicht gegen, sondern um die Zeugen Jehovas. Wir scheuen auch nicht die "Verantwortung gegen jedermann, der Rechenschaft von uns fordert über den Glauben, der in uns ist." (1. Petr. 3:15,16) Keiner von uns hat je einen Zeugen Jehovas als Satansknecht oder sonstwie beschimpft. Die Wachtturmgesellschaft jedoch schießt aus allen Rohren, von Verleumdung und Beschimpfung bis zur Androhung ewiger Vernichtung gegen jeden, der Bedenken äußert. Sie scheut den offenen Meinungsstreit, weil sie die Waffenrüstung des Geistes nicht oder nicht mehr hat! Sie will allen ihr noch Trauenden Augen und Ohren zuhalten. Wer ein reines Gewissen hat, braucht den Dialog nicht zu fürchten.

Also lieber Bruder A., wenn Du wieder einmal eine CV-Ausgabe bekommst, prüfe sie kritisch, erkenne ehrlich, was stimmt und widerlege, was Du für falsch hälst! Es geht nicht gegen Deinen Glauben, sondern darum, Dich vor bitteren Enttäuschungen zu bewahren. Wir betrachten Dich nicht als unseren Feind, sondern als Bruder und achten Dich schon deshalb, weil Du Dich zu Deinem Brief mit Namen und Adresse bekennst. Halte Augen und Ohren offen und prüfe Deinen Glauben gemäß l. Thess. 5:21! In diesem Sinne freundliche Grüße im Namen vieler tausend Gleichgesinnter
-E.K.-

HAST DU DAS GEWUSST?
"KOHLEN FÜR BROOKLYN"
Sommer 1919 - ... Das Werk war beinahe völlig zum Stillstand gekommen. Das Tabernacle in Brooklyn war verkauft worden, das Bethel in Brooklyn war ausgeräumt und sozusagen unmöbliert gelassen, ... ... und begann die Möglichkeit zu erwägen, das Hauptbüro der Gesellschaft nach Brooklyn, New York, zurückzuverlegen.

Hier folgt der Bericht über einen interessanten Vorfall, der später von Vizepräsident C. A. Wise erzählt worden ist.
Er wurde von Bruder Rutherford beauftragt, nach Brooklyn zu fahren, um zu ermitteln, was man tun könnte, um Räumlichkeiten zu mieten, in denen man Druckarbeiten in Angriff nehmen könnte, und zu sehen, wie es mit einer Wiedereröffnung des Bethels stünde. Bruder Rutherford sagte:
"Geh und stell fest, ob es der Wille des Herrn ist, daß wir nach Brooklyn zurückkehren!" Bruder Wise erwiderte darauf: "Auf welche Weise soll ich feststellen, ob es der Wille des Herrn ist, daß wir zurückkehren?" Bruder Rutherfords Antwort lautete:
"Im Jahre 1918 wurden wir von Brooklyn nach Pittsburgh zurückgetrieben, weil wir keine Kohlen erhielten. Laß uns also die Probe mittels Kohlen machen. Du gehst hin und bestellst Kohlen." Da er wußte, daß Kohlen in New York am Kriegsende noch rationiert waren, erwiderte Bruder Wise: "Wie viele Tonnen, denkst du, soll ich bestellen, um die Probe zu machen?" "Nun", sprach Bruder Rutherford, "machen wir eine richtige Probe - bestelle fünfhundert Tonnen!"

Bruder Wise, der an die herrschende Kohlenknappheit dachte, ging mit gemischten Gefühlen nach New York. Dort stellte er den Behörden seinen Antrag - und zu seinem Erstaunen erhielt er die Bescheinigung, daß er fünfhundert Tonnen Kohle beziehen könne! Sofort telegrafierte er Bruder Rutherford, daß die Kohlenbestellung genehmigt sei. Damit sollte die Gesellschaft einige Jahre auskommen. Nun ergab sich "aber die Frage, wo man mit den vielen Kohlen hin sollte. Es wurde nötig, große Teile des Kellergeschosses als Kohlenkeller einzurichten. Das war für die Brüder ein unmißverständlicher Hinweis, daß die Zeit gekommen war, da man nach Brooklyn zurückkehren und das Werk dort wieder in Gang bringen sollte .... (Aus "Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben")

AKTUELLES IN KÜRZE
CV UND WTG WIE DAVID UND GOLIATH? Liebe CV-Freunde!
In Eurer kleinen CV-Schleuder sind, das muß man schon sagen, treffsichere Kiesel gegen den WTG-Riesen. Aber Ihr tötet ihn in seinen Festungen wie Brooklyn, Selters und anderswo nicht. Aber im Sinn des einzelnen könnt Ihr ihn sicher tödlich treffen. Hoffentlich unterscheidet Ihr das.

Die WTG ist wie ein großer Pressekonzern geworden, ein Maschinen-, Fabrik- und Selbstverwaltungssystem, das man wegen bloßer falscher Publikationen nicht einfach anhalten kann. Dann ist das auch die materielle Existenz der Betreiber dieses Systems, und zwar auf Lebenszeit. Auch die ideologische oder geistige Konzeption der WTG bleibt ununterbrochen gefragt und gefordert, weil Jahrzehnt um Jahrzehnt durch Krisen aller Art, durch Ungerechtigkeit, Ausbeutung und Elend Menschen '"produziert" werden, die da "jammern und seufzen über die Greuel", die die WTG mit ihren Endzeitversprechungen einzubinden hat. damit sie nicht selbst zu "Weltverbesserern" werden. Die WTG hat in ihrer 100jährigen Praxis mit ihrer immer wieder neu aufgelegten Paradiesverkündigung hinreichend wirksame Methoden entwickelt, solche Menschen einzufangen, meist ehe sie zur Besinnung und Erkenntnis ihrer realen Situation und Möglichkeiten gekommen sind. Wie wollt Ihr das alles weltweit kontern? So wird die WTG solange ihre Existenzmöglichkeit behalten, wie es diese Krisen, Ungerechtigkeit und Ausbeutung gibt.

Sie wird eine Endzeitversprechung nach der anderen zusammenschustern, damit ihre Maschinen füttern und ihre Betreiber auf Lebenszeit materiell gesichert leben lassen. Denn ihre Konzeption beweist, daß sie zum Krisenmanagement jenes Systems gehört, in dem sie entstanden ist. Das könnt Ihr nicht ändern. Doch ich kann mir vorstellen, daß Euch jeder dankbar ist, den Ihr aus den Fängen des WTG-Riesen befreit, oder den Ihr vor ihm bewahrt habt. -
Ich halte mich nicht für wichtig, was ich sage, halte ich für wichtig. Ich möchte so verbleiben. -
Ein CV-Leser

BUNDESVORSTEHER WIEDERGEWÄHLTDer Bundestag des Bundes "Freier evangelischer Gemeinden in der DDR wählte bei seiner Zusammenkunft im Herbst 1987 in Bad Klosterlausnitz Prediger Johannes Schmidt (Berlin) für weitere sechs Jahre als Bundesvorsteher wieder. Auch Prediger Johannes Hummel (Radebeul) wurde als Vertreter der Predigerschaft für weitere vier Jahre in die Bundesleitung wiedergewählt. Neu wurde Optikermeister Eberhard Röger (Brandenburg) als Vertreter aus den Gemeinden in die Leitung des Bundes gewählt, Zu dem Bundestag waren rund 70 Teilnehmer versammelt.

BISCHOF ROGGE
NEUER PRÄSIDENT DER BIBELGESELLSCHAFT
Bei der Herbsttagung 1987 des Direktoriums der Evangelischen Haupt-Bibel-Gesellschaft zu Berlin trat Bischof Prof. Dr. Dr. Joachim Rogge (Görlitz) sein Amt als neuer Präsident der Gesellschaft an. Er löste Pfarrer i. R. Heinz Langhoff (Brandenburg) ab, der mehr als zwölf Jahre lang die Präsidentschaft innehatte und nun in den Ruhestand ging. Dem scheidenden Präsidenten wurden in einer kleinen Feierstunde durch das Direktorium Dank für seinen treuen Dienst auch in schwierigen Zeiten gesagt. Gute Wünsche wurden dem neuen Präsidenten mit auf den Weg gegeben. (Aus WORT UND WERK Nr. 2, Februar 1988)

RAYMOND FRANZ INTERNATIONAL
Die Enthüllungen über die Haltlosigkeit des gesamten WTG-ZJ-Werkes in dem Buch "Krise des Gewissens" des ehemaligen Mitglieds der leitenden Körperschaft der WTG und Neffe des WTG-Präsidenten F. W. Franz, in den USA 1983 veröffentlicht, nehmen nun international immer mehr ihren Lauf. Im englischsprachigen Raum operieren nahezu alle Gruppen ehemaliger WTG-Anhänger damit auch unter den Wachtturm-Zeugen. Dann fand es Eingang in den deutschsprachigen Raum wie bekannt. In Polen gibt .es Artikelserien in der christlichen Zeitschrift "Duch Czasow". Auch in Griechenland findet es Aufmerksamkeit. ´
-CVN-

AUS DER WELT DER ZEUGEN
ERINNERUNGEN AN EINEN KONGRESSBESUCH
Zwei Jahre waren ins Land gegangen, als wir wieder nach München zu einem stattfindenden Kongreß fuhren.
Obwohl wir im Königreichssaal schon etwas bekannt waren, verhielten wir uns anfänglich doch etwas schüchtern. Dies veranlaßte unsere Gastgeberin, uns auf dem Kongreß den Rat zu geben, indem sie sagte:
"Ihr müßt die Leute ansprechen, sonst wissen sie ja gar nicht, daß ihr aus der 'Zone' kommt."

Diesen Rat befolgend ist es uns nach einigen Anfangsschwierigkeiten dann auch gelungen, unsere Schüchternheit abzulegen. Auch dieser Kongreß brachte kaum etwas Neues. Alle Anwesenden wurden aufgefordert, noch mehr für Jehova zu tun. Denn sonst kämen wir nicht .in den Genuß des ewigen Lebens hier auf der neuen Erde. Auf dem Kongreß wurden auch drei Bücher herausgegeben. Ein Buch gab es bereits am Vormittag. Schon am Nachmittag sprach der Redner davon und lobte: "Es gibt doch einige eifrige Schwestern unter uns, sie haben trotz des Anstehens beim Mittagessen schon das Buch durchgelesen. So etwas liebt Jehova und belohnt es auch. Das soll zum Ansporn für alle gesagt sein." Es gab heftigen Beifall.

Einen besonderen Höhepunkt gab es jedoch in der Schlußansprache. An diesem Nachmittag fand im Stadion nebenan ein Fußballspiel statt. Nun ist man es gewöhnt, daß es beim Sieg einer Mannschaft hoch hergeht, sehr laut ist und recht störend wirkt. Das Fußballspiel war noch eher zu Ende als unser Vortrag. Die Zuschauer kamen zurück, zogen mit Pauken und Trompeten bei uns vorbei. Es störte auch ein wenig, aber unsere Ordner hatten alles im Griff. Als wieder Ruhe eingetreten war, sagte unser Redner Bruder Pohl:

"Wie ihr wißt, war heute ein Fußballspiel nebenan. Wenn es für eine Mannschaft gut läuft, dann gibt es Radau ja sogar Schlägereien. Es scheint uns fast so, als ob Jehova das Spiel geleitet und auf beiden Seiten einen Engel ins Tor gestellt hat, damit es unentschieden verläuft. Denn so hat keine Mannschaft Grund sich aufzuregen. So hat also Jehova für uns gesorgt, daß wir kaum belästigt wurden."

Da wurde wieder Beifall geklatscht. Wenn man aber so recht bedenkt, ist das, was Bruder Pohl hier anführte, ohne Sinn und Verstand. Jehova hat doch sicher genug anderes zu tun.
Hieraus sieht man aber wieder, für die Verkündigung ist jedes Mittel recht.
Nun war auch dieser Kongreß zu Ende. Wir blieben noch ein paar Tage bei unseren Gastgebern. So gingen wir auch mit zum Verkündigen von Haus zu Haus. Dort erlebten wir eine Tragödie. Wir sprachen bei einem alten Mann vor. Der aber entbrannte vor Wut und schrie uns an. Er sagte er sei katholisch und bleibe es auch. Wir sollen ihn nicht immer wieder belästigen. Wir seien frech und er verbitte sich das. Überhaupt sagte er, hier müsse die Polizei her. Wir leben ja schließlich in einem freien Staat. - Siehe da, es kam auch ein Polizeioffizier vorbei. Der fragte, was gibt es denn, liebe Leute? Der Alte sagte, das sind Zeugen und sie belästigen mich laufend. Nun, sie werden staunen, meinte der Offizier, ich bin. auch ein Zeuge Jehovas. Wir sind friedliche Leute und tun niemandem Böses. Er sagte es und ging weiter. -

Als wir nun wieder unter uns waren, fragten wir, wie ist das möglich, Polizei und ein Zeuge? Er trägt doch eine Waffe? Da, das ist ganz einfach, er hat eine Waffe, aber er benutzt sie nicht. Das sind doch Widersprüche in der Lehre. Da hatten wir aber zuviel gesagt. Es ist halt so, die Lehre muß sich immer den Gegebenheiten anpassen. Nun fragen wir uns: ist zweierlei Maß richtig? Bei uns darf ein Zeuge nicht einmal Bausoldat werden. Dort darf man eine Waffe tragen? Denken wir doch nur an die Schweiz. Dort durfte ein Zeuge Soldat werden. Das alles bestimmt die Organisation der Zeugen Jehovas, die WTG.
-E.B.T.-

"Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6
Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben

CV 231

Eine Spekulation der CV, die sich so nicht erfüllt hat, kann man in dieser Ausgabe lesen.

Die CV spekulierte darüber, wer wohl dem F W. Franz als WTG-Präsident nachfolgen würde. Heute weis man, es war der Milton G. Henschel.

Die CV hingegen spekulierte, es würde der Albert D. Schroeder sein. In diesem Kontext werden dann einige Biografische Daten zu besagtem Schroeder zusammen getragen, die so konzentriert, bislang andernorts nicht lesbar sind. Unter anderem der Aspekt, dass er als 26jähriger von den USA nach England gesandt wurde, als dortiger WTG-Zweigdiener. Letzteres ist ja die höchste WTG-Funktion in einem Lande. Und dann vergegenwärtige man sich, in welchem Alter in anderen Religionsgemeinschaften, dortige Funktionäre den höchsten Posten erreichen. Insofern ist ein 26jähriger auf solch einem Posten, schon ein Novum. Offenbar aber von Rutherford mit Bedacht so arrangiert. Als Antreiber gedacht!


CHRISTLICHE VERANTWORTUNG

MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG

BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

Nr. 231 GERA OKTOBER 1988

DER MANN MIT DEN ZWEI GESICHTERN

R. Franz bricht sein Schweigen (20)

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN

Wir prüfen die WT Nr. 7 bis 9/1988

GEDANKEN ÜBER DIE "NEUE ERDE"

Idealbild der "neuen Welt"

ZWEI FRAGEN AN TAUFBEWERBER

WTG tauft in die "Organisation"

DIE LIEBE ALS FRUCHT DES GEISTES

Galather 15;22

AUS LEITENDEN WTG-KREISEN

WT-Jahrgänge 1966-1976 neu gedruckt

OKTOBERGEDANKEN

Gottes Macht ist Seine Liebe, und Seine Liebe ist Seine Macht

Alle Jahre zum Oktoberbeginn muß ich daran denken, welche Erwartungen für Jehovas Zeugen mit diesem Datum verbunden sind, und welchen Zauber es auch dreißig Jahre lang auf mich ausgeübt hat. Denn, so lautet die aus Brooklyn stammende "Erkenntnis", am ersten Oktober 1914 begann Jesus Christus im Himmel zu herrschen, während auf Erden die "Heidenzeiten", später als "Zeiten der Nationen" bezeichnet, endeten. So mehrten sich mit jeder Wiederkehr dieses ominösen Datums die Erwartungen der Zeugen. Die Hoffnungen wurden naturgemäß immer größer, je mehr Jahre vergangen waren. Nicht mehr lange, und der Herr würde kommen "inmitten seiner Zehntausende", er wird kommen und die "Kelter" treten, und aller Ungerechtigkeit auf der Erde wird er ein Ende machen. Kurz vor 1975 konnten viele erwartungsvolle Zeugen "es schon mit Händen greifen".

Menschen, die 1914 geboren wurden, sind nun, falls sie noch leben, vierundsiebzig Jahre alt!

Gerade war man in der WT-Zentrale zur "Erkenntnis" gelangt, daß Christus 1914 seine Herrschaft angetreten habe, begann auch schon ein Feldzug gegen alle jene, die dieser Auslegung nicht folgen wollten oder folgen konnten. Verbalinjurien wie '"Diener Satans", "Hure Babylon" waren die Wurfgeschosse, deren man sich bediente. Die Weigerung, mit den Lehren der Zeugen konform zu gehen, wurde gleichgesetzt mit der Feindschaft gegen Gott und seinen Gesalbten. Diesen "Feinden Gottes" wurde der Psalm 2 wie eine Kriegserklärung entgegengeschleudert. Die so konstruierte Feindschaft war der erste und Hauptgrund, weshalb nach Ansicht des WT die Nationen in Gottes Augen ohne Unterschied ihr ferneres Daseinsrecht verwirkt haben sollten. Ein anderer, nicht minder schwerwiegender Grund dafür sollte der sein, daß alle weltlichen Systeme unfähig gewesen wären, auf Erden Frieden und Gerechtigkeit, zu schaffen.

Welcher Zeuge hat im Rausche der Begeisterung jemals empfunden, daß gerade mit DIESEM "Argument" Gott lächerlich gemacht und in Grund und Boden verdammt wird?! Würde nicht Gott sündige, unvollkommene, fehlbare Menschen für etwas bestrafen, was ER selbst, der ewige, allermächtige, gerechte Gott selbst in nunmehr vierundsiebzig Jahren seiner Herrschaft durch Christus nicht willens oder nicht fähig war, zu vollbringen, wenn er es schon gewollt hätte? Gott müßte also schwachen Menschen weit mehr zutrauen und abverlangen als sich selbst, wenn er wirklich 1914 in der von Zu beschriebenen Weise zu herrschen begonnen hätte.

Als Gott in Jesus Christus Mensch wurde, entsprach; er so gar nicht dem Bild, das sich fromme Juden vom künftigen Messias gemacht hatten. Sie erwarteten die Wiederkehr eines Königs wie David oder Salomo in Herrlichkeit. Ähnliche Erwartungen gab es lange Zeit im Deutschen Volke, geknüpft an die Rückkehr Barbarossas, der, aus dem Kyffhäuser hervorbrechend, im Lande Ordnung schaffen sollte. In ähnlicher Weise wie vor Zweitausend Jahren die Juden, so wünschen sich JZ heute, einen König der alten Art, nur in größeren Dimensionen, der mit Brachialgewalt, mit Feuer und Schwert, die "Feinde" zerschmettert. Doch würde ein solches Vorgehen nicht eher von Gewalttätigkeit als von echter Macht zeugen? Wäre es in Übereinstimmung mit dem, was Er selbst gesagt hat, daß Sein Reich nicht von dieser Welt ist?! Er hat es wahrhaftig nicht nötig, sich mit Mitteln schwacher Menschen Respekt zu verschaffen!

Jesus wußte genau, daß derartige Erwartungen immer wieder gehegt werden würden, und daß Betrüger deshalb immer ein reiches Betätigungsfeld vorfinden würden. So, wie es "falsche Neros" gab, würde es auch falsche Christusse, Messiasse, falsche Könige des Himmels geben, die sich als Erlöser aufspielen würden. Nebenbei bemerkt, den Titel "Messias" trug in Israel jeder König. Nun gibt sich zwar die WTG nicht direkt selbst als Der Gesalbte aus, doch der, den sie als solchen verkündet, ist ein "Falscher Christus", weil er nichts mit dem gekreuzigten und auferstandenen Jesus gemein hat, denn er spiegelt nichts wider von Seiner Liebe und Seinem Erbarmen. Dazu käme noch, daß dieser sogenannte Christus ein Versager wäre, wenn es ihm in vierundsiebzig Jahren der Herrschaft, wenn man dem "Kanal" Glauben schenken kann, nicht gelungen ist, im vom "Kanal" vorhergesagten Sinne erfolgreich zu sein. Und wie zum Hohn will der die relativ weniger erfolglosen Erdenmenschen vernichten. Aus Konkurrenzneid etwa?

Die WT-Sicht ist so falsch, wie sie nur sein kann. Sie entspricht in nichts den tatsächlichen Relationen, was sie als gottverhöhnendes Machwerk auch nicht kann. Jene Könige Israels, und wir wollen mal nur an die "besten" und berühmtesten denken, wie David und Salomo, sind doch eigentlich keine Vorbilder des künftigen, sondern seine Schatten! Er, den man erwartete, den nur das Auge des Glaubens schauen konnte, war das Ideal, das Vorbild für den noch unbekannten königlichen Herrscher. So ist ja auch der Himmel selbst nicht eine Weiterführung des Tempeldienstes, sondern der Tempel mit seinen Einrichtungen eine schattenhafte Darstellung des Himmels, mit unzulänglichen Mitteln. Alle Schattenbilder sind eine Manifestation der Hoffnung auf Dinge, die zu jener Zeit "noch kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat",

Erst jener Kommende würde König in des Wortes reinster und tiefster Bedeutung . sein, ausgestattet mit Macht und Herrlichkeit, mit Liebe und Güte. Als Er auf die Erde kam, stellte Er alles vom Kopf auf die Füße und lehrte: "Wer der Größte unter euch sein will, soll euer aller Diener sein." Jesus lebte nach Seiner eigenen Weisung. So zeigte Er in Wort und Tat, wie Seine Herrschaft beschaffen sein würde. -

II. in CV Nummer 232/1988.

-H. G.-

DER MANN MIT DEN ZWEI GESICHTERN

Raymond Franz bricht sein Schweigen (20)

Albert Schroeder der nächste Präsident der WTG?

Der jetzige WTG-Präsident Frederic William Franz würde am 12. September 1988 95 Jahre alt. Wer kommt nach ihm und was kommt nach ihm? So wird in der Organisation gefragt. Als Nachfolger im Gespräch ist mit an erster Stelle der "Gesalbte" Albert D. Schroeder, Mitglied der leitenden Körperschaft, 1911 in Saginaw/Michigan, USA, geboren, "1914" also schon 3 Jahre alt. Ehe wir aufzeigen, was von ihm als Präsident zu erwarten ist, wollen wir sehen, wie er sich selbst vorstellt.

DER "GESALBTE"

Auf Geheiß der Eltern besuchte er die lutherische Sonntagsschule, wurde aber nebenbei von der Großmutter, die sich den Bibelforschern angeschlossen hatte, vor allem anhand des Buches "Die Harfe Gottes" im WT-Glauben belehrt. So hat er noch an das erste WTG-Enddatum 1799 glauben müssen. 1928 besuchte er den ersten Kongreß in Detroit", wo er freudig der "öffentlichen Erklärung gegen Satan und für Jehova" zustimmte, womit die sinnlose Forderung an die "Obrigkeitlichen Gewalten" begann, ihre Macht abzutreten. Im September 1929 wurde er Student an der Universität Ann Abor von Michigan, um Sprachen, Ökonomie und Technik zu studieren.

Aus dieser Studienzeit berichtet er über Diskussionen sozialistischer, faschistischer, kommunistischer und demokratischer Regierungsformen. Er will dort Winston Churchill über Demokratie, Bertrand Russell über Pazifismus und Hjalmar Schacht über "Nationalsozialismus" gehört haben. Das habe ihn überzeugt, an die von der WTG verkündete messianische Regierung zu glauben. Am 15. Juni 1932 hat er sein Studium abgebrochen, um in den WTG-Pionierdienst zu gehen. Nach seiner Taufe am 24. Juli 1932 empfand er, zu den "Gesalbten" zu gehören, 21 Jahre alt.

Am 13. September 1932 schon holte Präsident Rutherford ihn ins Bethel Brooklyn. Er arbeitete zunächst in der Druckerei und in der Dienstabteilung. 1934 wurde er zu 10 Tagen Gefängnis verurteilt, unter der Anklage, ohne Lizenz hausiert zu haben.

Als dann 1935 die irdischen "andere Schafe" proklamiert wurden, wurde er "Aufseher" einer solchen "Schafe"-Versammlung. ´

1937 schickte ihn Präsident Rutherford mit 26 Jahren als WTG-Zweigdiener nach London. Er wurde u. a. verpflichtet, "fest für die Verfahrensweise der Organisation einzutreten, Gehorsam zu leisten und nichts hinauszuzögern". Aus nur 200 Pionieren sollte er 1000 machen.

Als die USA am 8.12.41 in den 2C Weltkrieg eintraten, verlor er die Freistellung vom britischen Militärdienst als USA-Bürger und wurde von der britischen Regierung als unerwünschte Person erklärt und aufgefordert, das Land zu verlassen. Am 24.8.1942 kam er in Abschiebehaft, für eine Nacht. Das stellte er mit Bild großartig heraus, so daß man denkt, auch ein "Verfolgter". In den USA paßte er sich schnell den veränderten Lehren und Methoden unter Präsident Knorr an. 1956, mit 45 Jahren, heiratete er eine WTG-Missionarin0 Ab 1959 war er Unterweiser in der "Königreichsdienstschule" für Älteste. 1974 wurde er dann Mitglied der LEITENDEN KÖRPERSCHAFT.

WENN ER WTG-PRÄSIDENT WIRD . ..

Was die WTG über Albert Schroeder veröffentlicht hat, ist im Grunde unkritische Schönfärberei. Raymond Franz hat ihn jahrelang in der LK persönlich erlebt. Wie hat er sich da wirklich benommen und verhalten? Aus den Enthüllungen von R. Franz folgende für die WTG-Zukunft wesentliche Punkte:

Vor allem gehört er mit Klein und Suiter zu der Gruppe in der LK, die nicht mehr an "1914" glaubt und dieses Datum durch 1957, Sputnik-Start, Beginn des Raumfahrtzeitalters, ersetzen wollte.

Er war es auch, der auf seinen Europa-Reisen abweichende Äußerungen über das bisherige Verständnis von "Generation" machte.

Schroeder berichtete auch, daß in der "Gilead"-Schule das Datum 1984 diskutiert wurde. Das hängt auch mit dem Zusammenbruch der 1914-Endzeit zusammen. 1984/94 sind nämlich nach Psalm 90:10 die 70/80 Jahre um, auf die man die WT-Endzeit höchstens ausdehnen kann, damit noch welche am Leben sind, um "niemals zu sterben", wie seit 1920 "Millionen" gepredigt wird. Schroeder versuchte in der LK auch, das bisherige Verbot des Wehrersatzdienstes zu ändern, kam damit jedoch nicht durch. Er war u. a. beauftragt gewesen, die WTG-Verhaltensweise in Mexiko zu untersuchen, wo die WTG erlaubt, Bestechungsgelder an Militärs zu zahlen, um eine Fälschung in die Personalpapiere zu bekommen, man habe die gesetzlichen Militär-Übungen geleistet. Werden die ganzen Opfer für die WTG in der Wehrdienstfrage sinnlos, wenn A. D. Schroeder WTG-Präsident wird?

Daß er ein Doppelspiel treibt, ist daran zu erkennen, daß er selbst grundlegende Veränderungen anstrebt, um die WTG vor ihrem "endzeitlichen" Zusammenbruch zu bewahren, sie weiter "anzupassen". Andererseits war er der entscheidende Mann der LK in den Ermittlungen gegen Raymond Franz in der LK, um ihn, der gleiches wollte, auszuschalten. Es ist nur folgerichtig, daß sein Vorgehen gegen ihn unehrlich und betrügerisch sein mußte, wie Raymond Franz es erschütternd darstellt.

Dem Alter nach, (77 Jahre), würde er noch für 10-15 Jahre WTG-Präsident sein können. Auch daß er sich als "Universitäts-Gebildeter" und "Verfolgter" herausstellt, könnte dies bedeuten. Und ein "Gesalbter" müßte es ohnehin sein. Auch 1914 hat er noch "erlebt"! Als 3jährig zwar, aber er hat! Und würde er es werden, dann müßte man mit seinen dargelegten Veränderungen rechnen. Und die wären in den Konsequenzen gewaltig, wie sich leicht erkennen läßt. Daß er in der LK bei den "demokratischen" Abstimmungen darüber, was jeweils "von Gott" zu sein hatte, zur Gruppe der Anpasser an die Mehrheit gehörte, wäre kein Hindernis.

Er ist andererseits ein großer Individualist und kann sehr autoritär auftreten. So leitete er z. B. die Vollsitzung der LK gegen Raymond Franz, um diesen aus der LK auszuschalten.

Schroeder gehörte auch zu der Gruppe, dem "Komitee der Fünf", die schließlich Präsident N. H. Knorr "stürzte" und 1975 der LK ein- bzw. unterordnete, wogegen sich Knorr mit den Worten gewehrt hatte, das würde "über meine Leiche gemacht werden".

Mit seinen Enthüllungen hilft Raymond V. Franz außerordentlich, das ganze WTG-Werk als bloßes Menschenwerk zu erkennen, . hier anhand des Falles Albert Schroeder.

-P.-

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11

DER WACHTTÜRM

WIR PRÜFEN DIE WT NUMMER 7 BIS 9/1988

STUDIENARTIKEL: Jeremia, ein unbeliebter Verkündiger der Urteilssprüche Gottes

DIE Z3 UNTERM WT WIE JEREMIA? Die Betonung von ""unbeliebt" soll vom kritischen Nachdenken darüber abhalten, warum man unterm WT sich bei den Mitmenschen unbeliebt machen muß. Die religiöse WT-Intoleranz könnte sonst zum Bewußtsein kommen. Du sollst bei dem WT-Fanatismus bleiben, jeden Andersglaubenden und Andersdenkenden als vernichtungswürdig zu betrachten und hinzustellen.

Die nächste bibelentstellende theokratische Kriegslist ist, Jeremia an das "Ende des 20. Jahrhunderts" zu bringen. Dazu wird 1. Kor. 10:6,11 zitiert, "diese Dinge" seien "Vorbilder für uns ... auf welche die Enden der Systeme der Dinge gekommen sind". "Was sich in Israel und Juda ereignete", sei deshalb Beispiel, Vorbild, Parallele für heute. (Abs. 4,5)

Wir haben hier einen Brief des Paulus an die Korinther zu seiner Zeit vor uns und keinen Brief aus heutiger Zeit an die heutigen Zeugen Jehovas.

Das ist auch hier die erste "Täuschung der Herzen Argloser". durch den WT. Sodann spricht Paulus hier überhaupt nicht von Jeremia, sondern von Zeit und Ereignissen der Wüstenwanderung Israels, als es

überhaupt noch keinen Propheten Jeremia gab! So ist schon die mit diesem Artikel gelegte "Grundlage" für die nachfolgende Veremia-Verwendung eine Verfälschung.

Die Christenheit als Unterstützer der falschen Anbetung bloßgestellt

WER STELLT SICH HIER BLOSS?

Nehmen wir nur den angeblichen "neuzeitlichen Jeremia", die angebliche "neuzeitliche Jeremia-Klasse", womit man übrigens in die schon haarsträubenden "Klassen"-Konstruktionen unter Rutherford zurückfällt. Es heißt in diesem Sinne von den ZJ heute:

"Wie aus einem Munde prangern sie die falsche Religion öffentlich als eine Schlinge und einen Gimpelfang an und erfüllen so gemeinsam ihre Jeremia-Rolle". Dazu wird ein Bild gezeigt: WT-Zeugen von 1938 unter Rutherford u. a. mit Plakaton "Religion ist eine Schlinge und ein Gimpelfang", (S. 16)

Allein diese WT-Verkündigung von 1938 war selbst übelste falsche Anbetung! Prangerte die WTG da doch Religion insgesamt, generell und allgemein an! Auch alle wahre Religion, ohne zwischen wahrer und falscher Religion zu unterscheiden!

Erst 1951/53 wurden diese sinnlosen Diffamierungen aller anderen u. a. mit dem Buch "Was hat die Religion der Menschheit gebracht?11 öffentlich eingestellt! So stellt der WT sich selbst als jahrelangen Verbreiter falscher Anbetung bloß!

Gottes Urteilssprüche

müssen bekanntgemacht werden

... KOSTE ES, WAS ES WOLLE?

Werden die ZJ hier nun schon ins 110. Jahr des WT getrieben! - zu dem Lob einer südafrikanischen Zeitung über die Zeugen "im Reich des Holocaust" hier nur soviel:

Die ZJ waren damals keineswegs die alles überragende antifaschistische Widerstandsgruppe, wie der WT (Abs. 1) das hier zitiert. Die Juden z. B. mochten für die WT-Zeugen damals durchaus im Holocaust untergehen. Die Geschichte muß hier noch geschrieben werden.

Damit du "nicht mit Schrecken erfüllt" zurückweichst davor WTG-Kolporteur zu sein, wird dir dann unbarmherzig vor Augen gestellt, wie Terroristen irgendwo in Sri Lanka einen mutigen Zeugen niederschossen und töteten'.

Für die WTG zum Sterben bereit sein?

Aber da ist noch ein ungeheuerliches politisches Täuschungsmanöver. Nicht nur daß die ZJ als "der friedfertigste und gesetzestreueste Teil eines jeden Gemeinwesens" hingestellt werden (Abs. 5) - die Methoden der "theokratischen Kriegslist" widersprechen dem eindeutig, bis hin zu Geldschmuggel und Verfassungsbruch. - Auch die hier angegriffenen "politischen, kommerziellen und religiösen Elemente" werden Recht und Gesetz verletzend verleumdet. Denn sie sind nicht nur durch "Selbstsucht und Unaufrichtigkeit" geprägt. Willst du etwa behaupten, daß alle in unserem Land religiös und politisch tätigen Menschen das unaufrichtig tun? Da muß man dich entweder als Narr oder Verleumder behandeln.

Inhalt einer gesetzwidrigen öffentlichen Verleumdung ist es ja gerade, andere Menschen nur schlecht zu machen und ihre guten Seiten zu unterschlagen.

Lies im Strafgesetzbuch über Verleumdung nach! Es müßten noch viele Fragwürdigkeiten dieses Artikels genannt werden, doch es soll diesmal genug sein zum Nachdenken.

WACHTTURM NUMMER 8/1988

NEBENARTIKEL

Zucht, die eine friedsame Frucht eintragen kann

DER GEMEINSCHAFTSENTZUG

ANSPRUCH UND WIRKLICHKEIT

Jährlich werden ca. 30 000 bis 40 000 Personen aus den Reihen der Zeugen Jehovas ausgeschlossen. Die dabei von der WTG praktizierten Methoden stoßen auf das Unverständnis der breiten Öffentlichkeit. Auch viele Zeugen sind nicht bereit, die Weisungen ihrer leitenden Körperschaft zu befolgen.

Tatsächlich hat es die Brooklyner Zentrale schwer, die biblische Rechtmäßigkeit des Gemeinschaftsentzuges mit dessen Folgeerscheinungen zu erläutern.

Mit welchen Argumenten operiert die WTG?

L. WTG UNTERSCHLÄGT BIBELSTELLEN

Ausgeschlossene dürfen angeblich nicht mehr gegrüßt werden.

Als "biblischen Beweis" führt man 2. Johannes 9-11 an (S.27). Unterschlagen tut dabei die WTG aber den unbedingt im Zusammenhang stehenden Vers 7:

"Denn viele Verführer sind in die Welt

hinausgegangen, die nicht bekennen, daß Jesus Christus im Fleisch gekommen ist. Das ist der Verführer und der Wider-Christ." (Luther}

Es ging dem Johannes daher nicht um irgendeinen Sünder (z.B. um eine Person, die zur Zigarette greift). Seinen Gruß sollte man demjenigen versagen, der wider besseres Wissen Christus verleugnete. Ein himmelweiter Unterschied zu der zur Zeit von den Zeugen Jehovas geübten Praxis.

2. DIE BIBEL WIE EIN KARTENSPIEL GEMISCHT

"Nach der Hinrichtung war es .niemandem mehr möglich - selbst den Verwandten nicht -, mit dem Gesetzesbrecher zu sprechen." Eine mehr als banale Feststellung! Mit einem Toten kann man sich auch heute nicht mehr unterhalten.

Aber weiter: Es ist einfach historisch unzulässig, eine Hinrichtung, die auf den Gesetzen des Alten Testaments fußte, mit dem heutigen Gemeinschaftsentzug der Zeugen Jehovas zu vergleichen. Im 20. Jahrhundert haben die Gesetze des alten Bundes keine Gültigkeit mehr! Ein angebliches Sprechverbot mit einem Ausgeschlossenen findet auf dieser Grundlage also keine Bestätigung!

3. EIN MAULKORB FÜR KRITIKER

"Auch solche Personen zu meiden, die von sich aus die Gemeinschaft verlassen haben, ist für Christen ein Schutz vor möglicherweise kritischen oder verständnislosen Äußerungen oder vor irgendwelchen Ansichten Abtrünniger (Hebräer 12:15,16)."

(Seite 27)

Hier läßt die WTG "einen gucken". Das ist nämlich das, vor was sie sich am meisten fürchtet: Kritik!

Denn kritikwürdiges gibt es genug in ihren derzeitigen Lehren, in dem Verhalten vieler Ältester, in der Geschichte der Wachtturm-Gesellschaft. Dies mußte Brooklyn schon öfters zähneknirschend zugeben.. Trotzdem verbittet sich die WTG bei Androhung des Gemeinschaftsentzuges jede kritische Äußerung. Und nach dem Prinzip "Was ich nicht höre und sehe, gibt es auch nicht" verbietet die leitende Körperschaft ihren Untergebenen einfach den Kontakt mit Andersdenkenden.

4. DIE WAHREN AUSWIRKUNGEN DES GE

Die Meinung der WTG:

"Ausgeschlossene, die zu ihren ehemaligen Geschwistern keinen Kontakt mehr bekommen, besinnen sich eher, und kehren reumütig in die Arme der Zeugen Jehovas wieder zurück"

Daran ist tatsächlich etwas WAHRES. Einige halten diesem psychologischen. Druck nicht stand und ergeben sich wieder in das Schicksal eines Zeugen Jehovas.

Was dieser Wachtturm aber verschweigt:

Andere begehen Selbstmord oder müssen in psychiatrische Kliniken eingeliefert werden! Dies sind dann letztendlich die Folgen eines unmenschlichen WTG-Regimes und haben mit biblischer Nächstenliebe nichts gemein.

5. UNRECHTMÄSSIGE ANORDNUNGEN DER WTG

"Die Gemeinschaft ... völlig abzubrechen stellte unsere Loyalität gegenüber der Anordnung Jehovas auf die Probe " (26)

Stellen wir abschließend dazu fest:

Es gibt keine Anordnung Jehovas, die fordert, relativ geringfügige Vergehen mit dem Gemeinschaftsentzug zu ahnden. Es gibt, erst recht keine Anordnung Jehovas, die verbietet, menschliche Organisationen (und um eine solche handelt es sich bei der WTG!) zu kritisieren. Geschweige denn, Menschen, die kritisieren, auszuschließen. Und wenn dies doch geschieht, gibt es keine Anordnung Jehovas, solche Menschen nicht mehr zu grüßen. Es gibt nur diesbezügliche Anordnungen der WTG.

Sie aber ist im Unrecht!

-Gerd Rhode-

WACHTTURM NUMMER 9/1988

Erfolg bei der Kindererziehung - Wie?

Wer wünscht sich nicht Erfolg in der Kindererziehung! Dabei geht es doch bestenfalls um eine WT-gemäße Kindererziehung. Was im Blickfang verschwiegen wird.

Kommen wir zu den wichtigsten Unwahrheiten in diesem Artikel. Paulus wird mit 2. Tim. 3:1-5 zitiert, er habe da "über unsere Tage" heute geschrieben. Nein. Er schrieb an die Korinther damals, in seinen Tagen. Die Endzeit begann nämlich damals, nicht 1799, 1874 und 1914, wie die WTG bisher ausgelegt hat. (1. Kor. 10:11)

Sodann gibt es grobe politische Verfälschungen:

"Der heutigen Gesellschaft fehlt es auch an der Charakterstärke ..."

"... einer sozialen Umwelt gegenüber, die die Werte ablehnt, die sie ihren Kindern vermitteln möchten".

"In der Vergangenheit konnten sie auf die Hilfe der Schule zählen ... Das ist jetzt nicht mehr der Fall."

Das mag alles auf die USA weitgehend zutreffen, darüber wollen wir nicht streiten. Unsere Gesellschaftsordnung hier ist jedenfalls nicht ohne Charakterstärke, um Kinder "auf ein verantwortungsbewußtes Erwachsenendasein in der richtigen Weise" vorzubereiten.

Und die soziale Umwelt bei uns lehnt auch keineswegs christliche Werte ab.

Schließlich beweist jede Elternversammlung in der Schule, wie jeder auf die Hilfe der Schule rechnen kann, allerdings nicht für die WT-Verleumdungspolitik.

Auch die Verallgemeinerung des Drogenproblems in den USA-Schulen ist eine Verfälschung der Gesamtlage.

Auch auf "Großeltern und andere Verwandte" können Eltern bei uns zählen, entgegen dieser WT-Darstellung.

Nein, solche WT-Artikel müssen zurückgewiesen werden. Das ist ein höchst verantwortungsloser Journalismus, muß man dem WT-Redakteur Günter Künz in Selters hinters Ohr schreiben. Hier wird ja eine ganze Gesellschaft, ein ganzes Volk verleumdet. So schürt ihr mit dem WT überall Streit. (Sprüche 26:20 NW) -

STUDIENARTIKEL; Die Herausforderung, in seine Fußstapfen zu treten

Ein Volk, das in Jesu Fußstapfen wandelt;

FUSSTAPFENNACHFOLGER? TEMPELSKLAVEN UND WASSERTRÄGER!

Hier haben wir in Wahrheit einen geistigen Betrug an der überwältigenden Mehrheit aller ZJ vor uns, Sämtliche noch vorhandenen 8 808 Glieder der 144000 (Jahrbuch 1988) müßten hier gegen die WTG rebellieren. Daß sie es nicht tun zeigt, wie sie völlig entrechtet sind und nur als Aushängeschild dienen, Und die Masse der rund 3 230 000 übrigen Zeugen? Sie verbreiten diesen Betrug unkritisch und unbesehen!

Die WTG weiß genau, worum es hier geht!

Laut 1. Petr. 2:4,5 und 21 können die Millionenmassen der ZJ überhaupt keine Fußstapfennachfolger Jesu sein l Das ist allein den zur "himmlischen Berufung", zur "Priesterschaft" Berufenen vorbehalten.

Bekanntlich, hat die WTG die Masse der ZJ davon jedoch seit 1935 als "andere Schafe" ausgeschlossen. In den 50er Jahren war man da noch offener. So wird in dem Buch "Auch du kannst Harmagedon überleben" (1958), unter "Neuzeitliche Tempelsklaven" (S.142) erklärt, daß die "anderen Schafe" keine Fußstapfennachfolger sind, sondern nur "Tempelsklaven, Holzhauer und Wasserschöpfer" für den "Überrest" der Fußstapfennachfolger Jesu, daß sie kein geistiges Israel sind, sondern den "Nichtisraeliten" gleichen (S. 146). Es liegt hier also eine ungeheuerliche Falschanwendung des Hauptinhaltes des Evangeliums insgesamt vor, die Masse der ZJ wie Fußstapfennachfolger Jesu hinzustellen.

Ansonsten dienen diese Artikel dazu, in Mißbrauch von geeigneten Bibelversen, unterm WT "gehorsam" zu sein. "Abtrünnige und falsche Brüder" zu meiden. "Nörgelei und Kritik" zu unterlassen, dem "Sklaven" weder "hinterherzuhinken" noch "vorauszueilen", auf die WTG "zu warten", bis sie korrigiert, den WTG-Blutkult einzuhalten, politische Neutralität vorzutäuschen, und sich mit "überdurchschnittlichen Familiengemeinschaften" anzubieten, dieweil die Familienzerrüttungen durch die WTG-Politik vielerorts zum Himmel schreien.

Mit der Forderung schließlich der WTG nicht "vorauszueilen", sondern auf sie "zu warten", weil "oftmals genau das, was sie aufregte, später geändert wurde, und zwar zu Jehovas bestimmter Zeit" (S.13 Abs. 14), entlarvt sich die WTG für jeden Nachdenklichen selbst als bloßes Menschenwerk. -

GEDANKEN ÜBER DIE "NEUE ERDE"

Immer wieder sieht man in der WT-Literatur das Idealbild der "neuen Welt": In einer weiträumigen Parklandschaft eine gemischte Gruppe lächelnder Menschen, die Blumen und Früchte in den Händen halten und friedliche Großkatzen streicheln. Im Hintergrund ein schönes Einfamilienhaus. Nach der WT-Lehre werden außer den Harmagedon Überlebenden und deren Nachkommen auch die meisten Menschen, die seit Adam und Eva gelebt haben, als Auferstandene im Millennium leben. Da allein in den letzten 1400 Jahren mindestens 16 Milliarden Menschen gelebt haben, müßte mit etwa 20 Milliarden Neue-Welt-Bürgern auf den 510 Millionen Quadratkilometer der Festlandsfläche der Erde gerechnet werden, also mit 135 Personen je Quadratkilometer! So viele sind auf den WT-Bildern nicht zu sehen. Es ist auch nicht zu erkennen, wie die vielen Bedürfnisse der Menschen erfüllt werden? Woher kommt die Nahrung für so viele Menschen und die Tiere, die ja nicht nur aus den paar Früchten bestehen kann, woher die Häuser, die Bekleidung, die Geräte? Allein diese Dinge erfordern eine Vielfalt von Materialien und Werkzeugen, deren Gewinnung und Herstellung ebenfalls offen bleibt. Woher kommt die Energie, mit welcher die Menschen ihre Nahrung zubereiten, ihre Arbeit erleichtern und ihre Häuser heizen? Denn da Gott nach Erschaffung der Welt vor dem Sündenfall alles für sehr gut befand und auch in 1. Mose 8:22 bestätigt wird, daß Sommer und Winter nicht aufhören werden, wird es außer tropischen auch gemäßigte und kalte Zonen geben. Wie ist es ferner mit der Wasserversorgung und der Abwasser- und Fäkalienentsorgung? Und wie werden die Leute miteinander korrespondieren, wenn es keine Verkehrsmittel, keine Post, keine Druckereien, keine Nachrichtenmedien mehr gibt? Wird es keine Königreichssäle, Kongreßgelände, Bibelhäuser mehr geben?

Stelle dir vor, wenn nur diese Dinge auf den Paradiesbildern sachlich angedeutet wären, was für eine Fülle!

Allein Wohnhäuser, wenn jedes eine Familie von 4 Personen beherbergte, stünden 34 auf jedem Quadratkilometer, vom Äquator bis zu den Polen. Auf allen Bergen und Inseln, in allen Binnengewässern und Wäldern in jeder Richtung alle 171 Meter ein Haus! Wollte man jetzt sagen, "Gott mache alle Dinge neu, also auch die Natur", so müßte man den Schöpfer bezichtigen, er habe es am Anfang eben nicht "sehr gut" eingerichtet, sondern Fehler gemacht, die korrigiert werden müssen! Soll aber die Schöpfung so bleiben, wie sie am Anfang war, ist wohl das Paradiesgemälde der WTG ebenso falsch wie ihre Anmaßung, nach ihren Maßstäben über den Einzug in die "neue Welt" oder den Ausschluß vom ewigen Leben zu urteilen. Denke darüber nach!

-E. K.-

ZWEI FRAGEN AN TAUFBEWERBER

DER WACHTTURM - l. JUNI 1985, SEITE 30:

1. Hast du auf der Grundlage des Opfers Jesu Christi deine Sünden bereut und dich Jehova hingegeben, um seinen Willen zu tun?

2. Bist du dir darüber im klaren, daß du dich durch deine Hingabe und Taufe als ein Zeuge Jehovas zu erkennen gibst, der mit der VOM GEIST GELEITETEN ORGANISATION GOTTES verbunden ist?

(Mit dem Ja auf diese Fragen wird ‘bestätigt’, "daß sie verstehen, was damit verbunden ist, Christi Beispiel zu folgen.")

VORHER WURDEN DIE FRAGEN GESTELLT:

1. Hast du erkannt, daß du ein Sünder bist und der Rettung durch Jehova Gott bedarfst, und hast du erkannt, daß diese Rettung von ihm kommt, und zwar durch den von ihm gesandten Erlöser, Christus Jesus?

2. Hast du dich aufgrund dieses Glaubens an Gott und an seine Loskaufsvorkehrung Jehova Gott rückhaltlos hingegeben, um fortan seinen Willen zu tun, wie dieser dir durch Christus Jesus und durch Gottes Wort geoffenbart und durch Gottes heiligen Geist verständlich gemacht wird?

DIE UNVERÄNDERTE TAUFFORMEL NACH DER BIBEL

"... und tauft sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes".. (Matthäus 28;19-20)

ANMERKUNG:

Wenn man sagt:

Ich taufe dich im Bodensee, dann ist der Bodensee in den ich getauft werde.

Wenn man sagt:

Ich taufe dich in den vom Rhein gespeisten Bodensee, dann ist der Rhein zweitrangig oder nebensächlich. So wie der Bodensee vom Wasser des Rheins gefüllt wird, so will man sagen, die Organisation vom Geist gefüllt wissen. Aber dies ändert nichts an der Tatsache, daß in die Organisation getauft wird.

Ob die Organisation wirklich vom Geiste Gottes erfüllt ist, ist eine Frage, die ja wieder auf einem anderen Blatt steht.

SO TAUFEN JEHOVAS ZEUGEN AUF DIESEM SCHLAUEN UMWEG IN DIE ORGANISATION.

Die Jüngste Religiös-Politische Zukunftsdeutung der WTG

GEGEN STAAT UND KIRCHE

"Die populären Religionen befinden sich wie nie zuvor in der Defensive, werden sozusagen an die Wand gedrückt. Ihr entzweiender Einfluß muß beseitigt werden. Wie die Bibel zeigt, werden die herrschenden Elemente ihre Überlegenheit behaupten und sich von den parasitären Religionen trennen, die schon von jeher bestrebt gewesen sind, das weltliche System der Dinge so weit wie möglich auszusaugen. Das Vorgehen der politischen Elemente wird daher nicht überraschen. Daß sie bei ihrem Angriff auf die Religion ungeschoren davonkommen, deutet aus ihrer Sicht darauf hin, daß es keinen Gott gibt, dem Anbetung und Dienst gebühren. Wie biblische Prophezeiungen erkennen lassen, werden sie sich dann gegen Gottes Zeugen wenden, die noch übrig sind. Sie werden damit rechnen, als Finale ihres gottfeindlichen Feldzuges über Jehovas Zeugen einen leichten Sieg zu erringen. (Offenbarung 17;12-17; Hesekiel 38:10-23.). Aber sie werden eine schmachvolle Niederlage erleiden, eine Niederlage, wie sie jemand verdient, der es wagt, sich mit Jehova der Heerscharen, der noch nie eine Schlacht verloren hat, auf eine Auseinandersetzung einzulassen." (WT 15.12.87, Seite 14, Absatz 22-23)

Kurz: Der Staat wird die Kirchen angreifen und vernichten, bis nur noch die WTG-Zeugen übrig sind. Dann wird der Staat die Zeugen angreifen, um auch sie zu besiegen. Damit hat er sich aber mit Gott eingelassen und wird selbst vernichtet.

FESTSTELLUNG UND FRAGEN DAZU.

Was bewirkt diese Art WTG-Verkündigung unter den Menschen?

(Offenbarung und Hesekiel selbst besagen da für heute überhaupt nichts, es ist wieder nur eine - in sich haltlose - WTG-Auslegung.)

Einen Baum erkennt man schließlich an seinen Früchten. (Matthäus 7:16-20)

Was kommt also dabei heraus? Von parasitären und aussaugenden Religionen so zu sprechen, bedeutet Glaubens- und Kirchenhaß zu verbreiten und Andersglaubende zu beleidigen. Es bedeutet auch zwischen Kirche und Staat Feindschaft zu stiften. Es bedeutet auch Staatsverleumdung, denn ein Staat ist nicht gottfeindlich, nur weil er der WTG nicht gefällt. Gibt es doch auch gläubige Staatsmänner, allerdings nicht WTG-gemäß.

Speziell für unser Land bedeutet diese WTG-Verkündigung und ein entsprechendes Verhalten Bibelmißbrauch, gegen ein gutes Verhältnis zwischen Kirchen und Staat, gegen demokratische Mitverantwortung des Christen in der Gesellschaft und es be-bzw. verhindert jeden konstruktiven Dialog in diesem Zusammenhang.

WOHIN GEHT DIE ENTWICKLUNG WIRKLICH?

Die Satzung der Vereinten Nationen, die auch die Menschenrechte beinhalten, beinhaltet auch die Religionsfreiheit. In diese Richtung geht die wirkliche Entwicklung für jedes Land. Überall geht es um ein tragbares Verhältnis zwischen Kirchen, Religionen und Staat, was natürlich unterschiedlich ist.

Wer die Kirchenpolitik unserer "obrigkeitlichen Personen" verfolgt, erkennt den absoluten und verleumderischen Unsinn jener WTG-Deutung von "gottfeindlichen Feldzügen der politischen Elemente" gegen die "populären Religionen", bis nichts mehr davon übrig ist außer den Zeugen, die dann auch drankommen sollen, aber als einzige überleben würden.

Wer sich wirklich ehrlich über die Zukunft der Religion in unserem Land informieren will, lese u. a. die Rede des Staatsratsvorsitzenden 1980 vor dem Martin-Luther-Komitee der DDR für die Luther-Ehrungen 1983:

"In der DDR wird die historische Leistung Martin Luthers bewahrt."

Aber wer hat das .von den Wachtturm-Hörigen wohl gelesen!

So ist das Ieider.

-D.P.-

HEXENKONVENTE

EIN BRIEF AUS DER BRD

Die Sekten nehmen bei uns in der BRD immer noch zu. Die okkulten (geheim) Wellen haben hier die Oberhand. Das Okkulte hat bei uns Hochkonjunktur.

Es gibt in 70 Städten in der BRD Hexenkonvente mit etwa 10 000 Anhängerinnen. 12 Verlage haben sich auf Okkultes und Esoterik spezialisiert. Es gibt 90 000 steuerpflichtige Wahrsager und Hellseher. Demgegenüber stehen etwa nur 35 000 Geistliche beider Konfessionen (Katholiken und Evangelische) ,

Gefährlich sind manche Sekten, die sich sehr geschickt christlich tarnen (z. B. die Rosenkreuzler und New Age Neues Zeitalter). Hinzukommen noch Satansanbeter, schwarze Magie und viele, viele Dämonenkreise. Sie alle haben ein bedenkliches Ausmaß angenommen. Vieles kommt aus USA zu uns. Es ist bedauerlich. Wir halten uns an die Heilige Schrift allein.

Wir hören nicht auf den Wachtturm.. Unser Heil liegt nur in Jesus Christus.

(Apostelgeschichte 4:12)

-W.S.-

DIE LIEBE ALS FRUCHT DES GEISTES (GAL 5:22)

Die Bibel erzählt uns viel über Gottes Wirksamkeit. So erfahren wir z. B. in den Schriften des alten Testaments, wie Gott zu Mose und den Propheten spricht. Bei der Befreiungstat aus Ägypten greift Gott auf eindrückliche Weise in die Geschicke der Menschen ein. An dieser Stelle könnte man eine ganze Reihe von Beispielen nennen.

In der Fortsetzung wird dann im neuen Testament an Jesus und seinen Jüngern das Wirken Gottes transparent.

Gott wirkt im Großen und im Kleinen. Er wirkte früher und er wirkt auch noch heute. Seine Liebe zu den Menschen bewies er uns im Loskaufopfer seines lieben Sohnes Jesus Christus. Das Kernstück von Jesu Verkündigung ist die Liebe.

Allein durch die Liebe können wir uns auch heute in Dimensionen bewegen, die uns etwas von Gottes Wirksamkeit ahnen lassen. Die Liebe als Frucht des Geistes (Galater 5:22) ist die für gute Werke. Ein Zeichen der Nächstenliebe ist z.B. der Einsatz von selbstlosen Menschen, die sich mitverantwortlich fühlen und zum Nachdenken anregen wollen, um irrende Schafe heimzuholen.

"Dies ist das erklärte Ziel von CV".

Sicher gehen die Artikel thematisch und qualitativ auseinander. Nicht jeder wird von allem angesprochen.

Eines aber ist gewiß:

Alles, was von CV veröffentlicht wird, ist von Menschen geschrieben, die Jesus Christus als ihren Herrn anerkannt haben und nicht eine menschliche Gesellschaft, deren Streben ausschließlich im kommerziellen Bereich liegt.

Die Unterstützung der organisierten Nächstenliebe, der Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung ist gewiß segensreicher als die Verkündigung des mehrfach verschobenen Harmagedon.

-Thomas-

HAST DU DAS GEWUSST?

EIN ATHEISTISCHER STAAT?

Daß die Frage nach dem Verhältnis von Staat und Atheismus in der DDR keine selten gestellte ist, belegt der Brief eines christlichen Lesers, den die "Zeitschrift für Deutsche Philosophie" in ihrer April-Ausgabe veröffentlichte. Der marxistische Philosophieprofessor Dr. Olof Klohr nimmt ihn zum Anlaß grundsätzlicher Ausführungen. Er stellt in der gleichen Ausgabe fest, daß "Überlegungen über einen 'atheistischen Staat’ im Selbstverständnis unserer Arbeiter-und-Bauern-Macht zu keiner Zeit eine Rolle gespielt haben".

Der sozialistische Staat habe "politische Aufgaben zu erfüllen". Es sei nicht die Funktion eines Staates, "weltanschauliche Probleme der Bürger zu regeln oder eine bestimmte Weltanschauung zwangsweise durchzusetzen". ".Folglich",, so erklärt Prof. Dr. Klohr, "kann es nach marxistischer Auffassung weder einen 'christlichen' noch einen 'atheistischen' Staat geben", - auch wenn die Geschichte durchaus Beispiele verzeichnet, "wo sich eine Staatsmacht .auch weltanschauliche Funktionen zugeordnet hat".

Prof. Dr. Klohr weist darauf hin, daß ein sozialistischer Staat keineswegs deshalb zu einem atheistischen Staat wird, weil die Mehrzahl der .führenden Politiker Marxisten-Leninisten sind. "Die Lösung der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Aufgaben ist in der sozialistischen Gesellschaft eine Angelegenheit aller Bürger - unabhängig von ihrer Weltanschauung,". Der Autor erinnert daran, daß unter den Abgeordneten auf allen Ebenen auch zahlreiche Gläubige sind und unterstreicht:

"Die führende Rolle der SED schließt also keineswegs aus, daß in Staat und Gesellschaft der DDR eine große Zahl von Gläubigen verantwortungsvolle Leitungstätigkeiten ausüben und die gesellschaftlichen Belange mitgestalten. Denn die Motivation für eine staatliche Tätigkeit im Interesse der sozialistischen Gesellschaft kann auch aus religiös geprägtem Verantwortungsbewußtsein abgeleitet werden."

"Die dominierende Rolle der Theorie des Marxismus-Leninismus in unserer Gesellschaft", schreibt Prof. Dr. Klohr, "liegt überhaupt nicht im Bestreben begründet, Religion und Kirche zurückzudrängen oder dem Atheismus zum 'Siege’ zu verhelfen." Die Kenntnis der marxistischen Gesellschaftstheorie sei zwar ein generelles Erfordernis in Staat und Gesellschaft, um die gesellschaftliche Entwicklung auf der theoretischen Grundlage einer wissenschaftlichen Theorie der gesellschaftlichen Verhältnisse zu planen, zu prognostizieren und zu leiten, "nicht aber das 'Bekenntnis’ zu ihren philosophischen Grundlagen oder zum Atheismus".

Aus "begegnung" 5/83

AKTUELLES IN KÜRZE

SOLANGE IHR DEN WTG-ATOMKRIEG PREDIGT

Das geschieht mit dem WTG- Buch WELTWEITE SICHERHEIT UNTER DEM FÜRSTEN DES FRIEDENS! Schaut Euch nur die Bilder an! Da seht Ihr die Atombomben explodieren und Städte und Menschen vernichten. In skrupelloser Deutung und in menschenfeindlichem Mißbrauch von Hesekiel 33:21-23 wird hier ein unvermeidlicher Atomkrieg "gegen seinen eigenen Bruder" gepredigt.

Den getreuen Wachtturm-Zeugen interessierte das "Internationale Treffen für kernwaffenfreie Zonen", was vom 20. -22. 6. 1988 in Berlin stattfand, überhaupt nicht. Selbst wenn die WTG eine Extraeinladung erhalten hätte, sie hätte, ihrer Lehre gemäß, diese aus Überheblichkeit ignoriert. Dem Vorbereitungskomitee des Treffens gehörten u. a. auch die Vertreter der Religiösen Gesellschaft der Freunde "Quäker", der Christlichen Friedenskonferenz, der Siebenten-Tags-Adventisten und des Verbandes der Jüdischen Gemeinden in der DDR an.

WTG-getreu richtet sich das Zeugnis der ZJ nicht nur gegen diese menschlichen

Friedensbestrebungen, sie als sinn- und zwecklos verurteilend.

Mit dem genannten Buch läßt die WTG ihre ZJ sogar Gott "voran"-schreiben "in die Schlacht", damit sie "freudige Zeugen" dieses gepredigten Gemetzels sein können: Merkt Ihr nicht, wie die WTG Euch hier einem Völker- und Massenmordwahn ausliefert, indem Ihr das gepredigte atomare und andere Gemetzel als richtig und gerecht, als "freudiges" Ereignis verherrlichen sollt!? Wieso empört Ihr Euch nicht dagegen, alle Andersdenkenden und Andersglaubenden deswegen gar atomar als ausrottungswürdig hinzustellen? Wo seid Ihr unter der WTG hingekommen?

Der Kampf für Frieden und Abrüstung, bis hin zur atomaren Abrüstung, macht es unvermeidlich, auch mit der WTG ins Gericht zu gehen, wo sie in Erscheinung tritt und ihre barbarische Massenvernichtung predigt, die Arglosen täuschend. (Rö. 16:18)

Das Internationale Treffen für kernwaffenfreie Zonen 1988 in Berlin sollte für alle Betroffenen ein Anlaß sein, über diese Dinge nachzudenken.

-P.-

AUS DER WELT DER ZEUGEN

Die WT-Jahrgänge 1966-1976 werden neu gedruckt

Aus leitenden WTG-Kreisen in der BRD wird mitgeteilt, daß die Wachtturm-Jahrgänge 1966 bis 1976 neu bzw. nachgedruckt werden sollen. Alle alten Ausgaben dieser Jahrgänge würden eingezogen. Die Versammlungen sollen entsprechende Bestellungen für die Neuauflage aufgeben. Als Grund für diese WTG-Maßnahme wird erklärt, die alten Ausgaben 1966 bis 1976 hätten viele Mißverständnisse hervorgerufen. Was ist der Grund für solchen Neudruck? Neudrucke, Nachdrucke oder Reprints bzw. revidierte Neuausgaben sind bei der WTG nichts Neues. Eine jüngste Revidierung geschah mit der WTG-Broschüre "JZ im zwanzigsten Jahrhundert" von 1973, in deren Neudruck von 1979 die Äußerungen über Politik und Wehrdienst weggelassen wurden, ohne jeden Kommentar. Schon die Schriftstudien von C. T. Russell aus der Zeit vor 1916 wurden bis 1926 verschiedentlich nachgedruckt, wobei jedesmal die belastenden Äußerungen von zuvor stillschweigend weggelassen wurden, die späteren arglosen Leser täuschend.

Was ist jetzt wieder der Fall? Die Jahrgänge 1966 bis 1976 des Wachtturm betreffen das Jahrzehnt, in dem das 1975-Weltende kommen sollte, wodurch die WTG neuerdings als falscher Prophet entlarvt ist. Wer das heute liest, kommt in der Tat zu gewaltigen "Mißverständnissen". So wäre es für die WTG nur folgerichtig, erneut zu einem Neudruck zu greifen, um diese "Mißverständnisse" aus der Welt zu schaffen, d" h. die jetzt belastenden Äußerungen zu vertuschen, wegzulassen oder geschickt zu verändern, um immer wieder als "Engel des Lichtes" dazustehenc (2. Kor. 11:13-15; 5. Mose 18:20-22)

"Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6

Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera

A 395/88 V 7 1 1617 N2

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 232

In dieser Ausgabe liest man im Kontext eines Theologischen Kontrapalavers, auch den markigen Satz:
„Der Heilige Alfons sagte einmal ..."
Nun muss ich gestehen, bis heute nicht zu wissen, wer denn der „Heilige Alfons ..." war, wann er lebte und was es denn sonst noch so zu ihm zu sagen gäbe.
Ich muss weiter gestehen, dass die Beantwortung dieser Frage für mich den Stellenwert eines feuchten Kehrichts hat.
Wenn da in anderen religiösen Kreisen ein „heiliger Alfons" eine gewisse Rolle spielt, dann mögen die dortigen Herrschaften es meinetwegen so halten. Wenn jedoch ein Blatt das mit dem Anspruch daher kommt, Zeugen Jehovas ansprechen zu wollen, auch einen „heiligen Alfons" bemüht, dann ist da mit Verlaub gesagt etwas „schief gelaufen". Im allgemeinen haben ja wohl Redaktionen immer noch die Möglichkeit, auf gewisse Textpassagen einzuwirken. Das dies in diesem Falle nicht geschah, wirkt mehr als befremdlich.


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

Nr. 232 GERA NOVEMBER 1988

DIE WTG-PRÄSIDENTEN
R. Franz bricht sein Schweigen (21)
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen die WT Nr. 10-12/1988
OKTOBERGEDANKEN (Teil II)
EHRE VATER UND MUTTER
Junge Leute fragen sich: aber warum?
DAS WELTWEITE WERK DER WTG
Zahlen von 1969-1980
AUS DER WELT DER ZEUGEN
Vs. Neubrandenburg und die Liebe ...

„WENN ICH DIE WAHRHEIT SAGE, WARUM GLAUBT IHR MIR NICHT?"
Eine große Frage Jesu
Liebe Brüder und Schwestern!
Ja, warum, wenn es doch die Wahrheit ist, so fragte Jesus in Johannes 8:46 in förmlich dramatischer Weise.
Man ist geneigt, in ähnlich packender Weise euch Zeugen Jehovas zu fragen, warum ihr die zutagetretende Wahrheit über die Wachtturmgesellschaft nicht glauben wollt, wenn sie euch unterbreitet wird.
Jesus beließ es bei der Schlußantwort, wer der Wahrheit nicht glaube, sei "nicht aus Gott". Es ist möglich, die Lüge abzulegen. (Epheser 4:25)

WAS SAGT DAZU UNSERE LEBENSERFAHRUNG?
Wenn man Informationen aufnehmen muß, die mit den bisherigen innersten Überzeugungen unverträglich sind, so entsteht allgemein die unangenehme Empfindung geistiger Unbequemlichkeit. Demzufolge ist man dann bewußt oder unbewußt bestrebt, sich - auf welche Weise auch immer - einen Ausweg aus diesem beunruhigenden Zustand zu suchen. Entweder wird die neue Information nach dem Grundsatz, "daß nicht sein kann, was nicht sein darf" einfach verworfen, oder sie wird in irgendeiner Weise entwertet, oder man läuft einfach vor der Information davon und steckt den Kopf in den Sand.

Natürlich muß man sich auch solche Dinge ansehen und anhören, die anfangs unangenehm, unnötig oder gar absurd erscheinen. Mehr noch:
Es kann sein, daß die neue Information sich als richtig und nützlich herausstellt und am Ende doch akzeptiert wird.
Aber es ist eine Tatsache, daß infolge der "Brechungseigenschaft" unserer bisherigen inneren Einstellung eine Barriere besteht.
Die Einstellung, der bisherige Inhalt der eigenen Innenwelt kann im übrigen auch die Rolle eines Vergrößerungsglases oder gar eines Zerrspiegels spielen. So entstehen Scheinwahrnehmungen, Gefühlstäuschungen und Halluzinationen.
Die Information durchläuft ein Filter von Vertrauen und Mißtrauen. Eine Information kann absolut wahr . und nützlich sein und trotzdem unakzeptiert bleiben, weil der Filter sie zurückhält.
Umgekehrt kann die Information auch falsch und schädlich sein und doch akzeptiert werden, weil ihr die Schleuse des Vertrauens offensteht.

DAS GEHEIMNIS DES BÖSEN
Sind es auch bei dir vornehmlich unangenehme Empfindungen oder Gefühle und damit eine Unlust, die dich hindern, den jetzigen enthüllenden Informationen über die Wachtturmgesellschaft nachzugehen?
Es ist eine sehr böse Sache, sich von aufkommenden Gefühlen, d. h. von Lust oder Unlust leiten zu lassen« Wir möchten zu den dargelegten Lebenserfahrungen, die anerkannte psychologische Feststellungen sind, Jakobus 1:13-15 wie folgt zitieren:
"Niemand sage, wenn er zum Bösen versucht wird, von Gott werde ich versucht. Vielmehr wird jeder versucht, indem er von seiner eigenen Lust gereizt und gelockt wird ..." In der Tat ist es gefährlich, gereizte Gefühle über die Wahrheit triumphieren zu lassen, weil sie unangenehm ist. Man belügt sich schließlich nur selbst. Und auf lange Sicht kommt die Wahrheit in jedem Fall doch an den Tag.
Ein Werk, das der Menschheit ein ganzes Jahrzehnt lang - von 1966 bis 1975 - im Namen Gottes ein falsches Weltende predigt und zu Glauben abverlangt, ist "nicht aus Gott".
Eure CV-Studiengruppe

DIE WTG-PRÄSIDENTEN RUSSELL. RUTHERFORD UND KNORR
Raymond Franz bricht sein Schweigen (21)
Es ist hochinteressant und für eine nüchterne Beurteilung des WTG-Werkes und der angeblich göttlichen Leitung aller Zeugen Jehovas durch den "Sklaven" unverzichtbar zu erfahren, was bei Raymond Franz u.a. über die WTG-Präsidenten zu lesen ist.
Möge jeder selbst die sich ergebenden Schlußfolgerungen ziehen.

CHARLES TAZE RUSSELL
Er war WTG-Präsident von Anbeginn bis zu seinem Tode 1916. Es gab zu seiner Zeit keine sog. LEITENDE KÖRPERSCHAFT. Er bezeichnete sich selbst als das "Mundstück Gottes". Er hatte selbst die eigene und volle Kontrolle über alle WTG-Veröffentlichungen. Er soll ein charismatischer Mann gewesen sein, der durchaus an seine "Sendung" glaubte, ein Denker und Theoretiker, bereit, dies auch zu vertreten und zu verteidigen.

Er verantwortete die 6 Bände Schriftstudien (nicht den 7. Band), den Zions-Wacht-turm (so damals) und auch die Vierteljahreshefte "Alte Theologie". So war er im Selbstverständnis auch Theologe. Die Überprüfung seiner Lehren ergibt, daß er ein Opfer von Mythen seiner Zeit gewesen sein soll und seine Nachfolger, die ihm glaubten, Opfer von Opfern dieser Art. Denn nichts von allem, was er als "Ende" verkündete, traf ein. Er meinte nach seinem Fehlschlag mit Harmagedon 1914 u. a. m., man solle Gott auch für die Fehler preisen, die gemacht wurden. Rutherford wurde von ihm nicht zum Präsidenten-Nachfolger bestimmt, sondern nur zu einem Ersatzmann für d. WTG-Herausgeber-Komitee. Auf einer Sitzung der leitenden Körperschaft wurden seine heute weithin überholten Beröer-Kommentare benutzt, um "1914" auf 1957 zu verschieben.

JOSEPH FRANKLIN RUTHERFORD
Die WTG-Direktorenmehrheit nach dem Tode von Russell war gegen ihn als Präsident. Man wollte sich seiner Diktatur nicht fügen, wie man es unter Russell tat. Es gab eine Direktoren-Rebellion gegen ihn. Erst ab 1925 soll er unumschränkt die WTG geleitet haben.
Er hatte zwei Leibwächter, den späteren Präsidenten N. H. Knorr und den zeitweiligen Vizepräsidenten Covington, ein "anderes Schaf". Er verlangte, entweder Russell mit seinen Irrtümern darzustellen, oder ihn zu rechtfertigen, um sich durchzusetzen.

Er lebte seit Jahren von seiner Frau getrennt, die als Invalide in Californien lebte. Er hatte einen Sohn, der kein Zeuge geworden ist, warum nicht, bleibt offen. Er hatte Lungenprobleme, warum, wird nicht gesagt. Die WTG ließ, d. h, er ließ eine Villa in San Diego bauen, für die ZJ als "Haus der Fürsten" (Beth Sarim) bezeichnet, damit diese, auferstanden, eine erste Unterkunft hätten. Diese Villa wurde jedoch seine eigene Erholungsstätte, von wo er dann auf dem Sterbebett auch die letzten Anweisungen gab. Er starb am 8.1.1942 im Alter von 72 Jahren an Krebs.

Auch er war ein charismatischer Mann, und schrieb viele Bücher unter dem aus seiner Staatsanwalt- und Richterzeit hergeleiteten Titel "Richter Rutherford".
Wegen seiner falschen Prophetien über ein Ende 1925 bezeichnete er sich in vertrauten Kreisen selbst als einen Esel. Seine nächsten falschen Prophetien über das Ende mit dem 2. Weltkrieg soll er u. a. gemacht und verkündet haben auf seinem letzten Kongreß 1941 aus Altersschwäche.

NATHAN HOMER KNORR
Er war Präsident von 1942 bis zu seinem Tode am 8.6.1977, über den die hiesigen ZJ bekanntlich zuerst über CV erfuhren.
Knorr war kein besonderer Schreiber und Schriftforscher, sondern eher ein Verwalter und Manager. Er verließ sich geistlich auf seinen Vize Fred Franz.
Persönlich bemerkenswert ist, daß er 1950 das Heiratsverbot im Bethel aufhob und selbst heiratete. Er selbst hat nicht mehr an "1914", geglaubt. Er war sehr "besorgt", wenn jemand seine Autorität kritisierte.
Auch unter ihm gab es zunächst keine leitende Körperschaft. Er regierte wie seine Vorgänger als "Monarch". Unter seiner Regentschaft wird von viel Streß, Furcht, Angst und weinenden Frauen im Bethel berichtet. Mit seiner Falschprophezeiung von "1975" kam es zum Machtkampf mit der inzwischen herangebildeten leitenden Körperschaft, die ihn in harter Auseinandersetzung entmachtete und zum rotierenden LK-Vorsitzenden degradierte, obwohl er rief: "Nur über meine Leiche".

Er betrachtete sich seit 1913 als "Gesalbter". Er sagte später, die "Zugeständnisse" an die LK habe er nur "in Not" gemacht, er sei nicht glücklich über diese Veränderungen. Es war in der LK-Sitzung am 1.1.1976, als man ihn entmachtete. Es trat dann schnell eine Verschlechterung seiner Gesundheit ein, er hatte einen Gehirntumor. Er starb am 8.6.1977.
Mit dem Unglauben an die verkündigte 1914-Endzeit stand er in der LK nicht allein, auch G. Couch gehörte dazu. Vielleicht war seine 1975-Falschprophetie auch Altersschwäche? Wer weiß.
Mit seinem Vize hatte er Differenzen, weil es 1974 statt 1975 heißen sollte.

RAYMOND FRANZ ZIEHT IMMER WEITERE KREISE
Im ganzen deutschen Sprachraum wird Raymond Franz mit seinen WTG-Enthüllungen in "KRISE DES GEWISSENS" immer mehr gelesen. Ein Nachdruck folgt dem anderen, das ist unvermeidlich. Es dauert zwar seine Zeit, aber es kommt.
Niemand lasse sich weiter von der Organisation bevormunden und verbieten, auch das endlich zur Kenntnis zu nehmen, was gegen die Wachtturm-Gesellschaft spricht.
Christus sagte, wer einen Turm bauen will, soll zuvor die Kosten berechnen. Also prüfe, was dich der Wachtturm kostet!
-D.P.-

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
DER WACHTTURM
WIR PRÜFEN DIE WT NUMMER 10-12/1988
Scheidung -
Was wird in der Bibel darüber gesagt?
So lockt dieser WT mit einem zweitrangigen Thema unter seinen falschen Endzeitglauben. Wir können uns nur darüber freuen, wenn die Bibel die ehelichen Maßstäbe auf höchster Norm hält. Ohne Maßstäbe geht in in keinem Lebensbereich.

Daß unvollkommene Menschen dem nicht immer gerecht werden, wissen wir allerdings auch. Was die WTG betrifft, so hat sie keinerlei Vorzug in dieser Frage vor vielen anderen Gemeinschaften. Unabhängig vom Grad der Befolgung hält z. B. auch die katholische Kirche wie auch die Neuapostolische Kirche u.a. die ehelichen Maßstäbe der Bibel hoch. Auch Nichtchristen ist dies ins Herz geschrieben (Rö. 2:14).

Nicht nur muß der WTG gerade wegen ihrer Ansprüche in dieser Frage angelastet werden, daß sie durch ihre religiöse Intoleranz gegenüber Andersdenkenden und Andersglaubenden einen hohen Anteil an der Scheidungsrate in jedem Lande hat.
Sie gleicht dabei auch noch genau jenem Pharisäer in Lukas 18:11, der da sagte, "oh Gott, ich danke dir ...", indem sie ihre schwerverbesserlichen Ehesünder einfach "in die Welt" ausstößt, um danach mit dem Finger auf "diese Welt" zu zeigen und zu demonstrieren, wie "rein" sie doch selbst sei!

Jemand machte einmal folgenden Vorschlag, um die ZJ von der WTG weg und zur menschlichen Vernunft zu bringen: - Alle sollten einmal tatsächlich nach dem eigenen Anspruch, eine "Nation" zu sein, auf ein nationales Territorium gebracht werden, um dort als eine Nation wie alle anderen zu leben, von den anderen Nationen getrennt. Ohne in der Lage zu sein, alle aus ihren Reihen zu deportieren, die sie jetzt den anderen zuschieben.
Die WTG würde alsbald selbst Gefängnisse, Gerichte, Polizei und Henker haben. Wahrscheinlich wäre das dann ein antidemokratischer und diktatorischer Staat schlimmster Form. Wo jeder Andersdenkende und Andersglaubende des Todes wäre.

STUDIENARTIKEL: Gott ist nicht parteiisch - Jehova einmütig dienen
Schwerpunkt ist insbesondere ein vorhandener Rassismus unter den WT-Zeugen:
"Selbst einigen von ihnen fällt es schwer, Rassenvorurteile abzulegen, obwohl sie sich dessen nicht bewußt sein mögen." (Seite 15, Absatz 20)
Zunächst im Gegensatz dazu:
"Diejenigen, die Jehova als Glieder seiner irdischen Organisation lobpreisen, sind reine, moralisch einwandfreie, gottergebene Menschen, in der Tat sehr begehrenswert." (Seite 16, Absatz 8)
Doppelspieler! Was schert sie Hiob 4:17, 14:4 oder 25:4, wonach es keine derartig reine Menschen geben kann?

Was die Rassenfrage betrifft, so täuscht dieser WT offensichtlich. Da werden Bilder gezeigt, wo z. B. schwarze und weiße Verkündiger einträchtig zusammenwirken, verbunden mit dem Ruhm, "Eine solche Zusammenarbeit von Menschen vieler Sprachen und Rassen gibt es nur unter Jehovas Zeugen." (Seite 16, Absatz 4)
In Europa mag man das glauben. Doch im "Königreichsdienstschulkurs" der WTG, Vortrag 15, ".Richtlinien der Gesellschaft bezüglich verschiedener Dinge" heißt es:

"Sollten Rassentrennungsprobleme entstehen, so mache daraus keinen Streitfall. Lokale Verhältnisse bestimmen, ob wir separate Zusammenkünfte haben sollen oder nicht. Wir wollen die gute Botschaft predigen und nicht gegen die Rassentrennung kämpfen. Weiße wie farbige Brüder sollten Besonnenheit und gutes Urteilsvermögen bekunden, indem sie auf Jehova warten, der diese Frage der Rassentrennung erledigen wird." (Seite 176f, Absatz 27)
So praktiziert die WTG sehr wohl Rassismus, wo rassistische Regime ihn verlangen. So wirst du durch den WT auch noch zur rassistischen Scheinheiligkeit erzogen.
-D.P.-

WACHTTURM NUMMER 11/1988
Sollte man seine Religion wechseln? Warum einige ihre Religion gewechselt haben
Die Schilderung eines 'Beinah-Zusammenstoßes' in der Luft ist der Aufhänger für diese beiden ersten Artikel. Dem Leser soll bildhaft vor Augen geführt werden, daß es im Leben mitunter eines drastischen Kurswechsels bedarf, um einer sich anbahnenden Katastrophe zu entgehen. Beim Weiterlesen wird einem jedoch schnell klar, das hier sind keine Beiträge, die sich an getaufte Zeugen Jehovas wenden. Diese Artikel sind im Grunde nichts anderes, als der so bitter nötige Köder an der Angel, um diesen, nach Anerkennung strebenden Menschenfischern, die Beute zuzutreiben.

Frage: "GIBT ES FÜR MICH WIRKLICH BERECHTIGTE GRÜNDE, MEINE RELIGION ZU WECHSELN?"
Wehe dem Zeugen, der da anbeißt und diese Frage auf sich persönlich bezieht!
Nein, man kann nicht alles wörtlich nehmen oder gar schlucken, was da im Wachtturm als 'Speise zur rechten Zeit' angeboten wird! Man muß schon unterscheiden lernen, denn, was nach dem Verständnis der 'Fürsten' in Brooklyn, dem geistig Toten in der Welt eine Hilfe zum Leben sein soll, ist dem, der sich bereits der Segnungen des 'geistigen Paradieses' erfreut, nur allzuoft ein tödliches Gift zur ewigen Verdammnis!
Hier ist Mitdenken angesagt, liebe Brüder, denn wie sagte unser Herr Jesus bei einer passenden Gelegenheit?

"WER ES VERSTEHEN KANN, VERSTEHE ES!" (Matth. 19,12 NT von Curt Stage)
Gewiß, es gibt berechtigte Gründe seine Religion zu wechseln, und das ungeachtet der Tatsache, auf welcher Seite der Bannmeile - die die WTG um IHRE Herde abgesteckt hat - jemand stehen mag
Die Schreiber des Wachtturm sollten daher die von ihnen aufgeworfene Frage: - "WAS HAT EINIGE ZU EINEM WECHSEL VERANLASST?" ehrlicherweise auch im Hinblick jener stellen, die auf Grund eines bedrängten Gewissens einst die Reihen der Zeugen Jehovas verließen.
Am Ende des ersten Artikels werden Fragen aufgeworfen mit dem Hinweis, daß im folgenden Artikel die Antworten darauf gegeben werden. Um es gleich vorweg zu nehmen, ich habe diese Antworten nicht gefunden, ich fand nur weitere Fragen.

So auf Seite 6, wo von 'Sakae' berichtet wird, einer Schwester, die auf der Suche nach der Wahrheit 25 Jahre von einer buddhistischen Sekte zu anderen wanderte. Wörtlich heißt es dann weiter:
"Wenn sie in den betreffenden Organisationen in Führungspositionen aufstieg, sah sie stets Dinge, an denen sie Anstoß nahm ..."
Hier drängt sich nicht nur mir die Frage auf: Was würde sie wohl sehen, wenn ein solcher Aufstieg ihr auch in der WTG ermöglicht würde? Erinnert sei in diesem Zusammenhang an das Buch "Krise des Gewissens" von Raymond Franz!

STUDIENARTIKEL:
Jesus Christus - Gottes geliebter Sohn Genaue Erkenntnis über Gott und seinen Sohn führt zu ewigem Leben
Sie sind eine Auseinandersetzung mit der Lehre der 'Dreieinigkeit'.
Nun haben ja alle Zeugen, und sicher auch die meisten von uns 'Ehemaligen', gerade zu dieser Lehre ein mehr oder weniger gestörtes Verhältnis. Daher nur einige wenige notwendige Anmerkungen.
Die WTG bietet hier nur aufgewärmte Kost, nichts wesentlich Neues, sie kann das wohl auch nicht. Denn wer immer nur an der Oberfläche kratzt, der wird nie in die Tiefe dringen und zum Kern einer Sache vorstoßen, geschweige denn, ihn erfassen! Und so bemüht sie sich dann seitenlang zu beweisen, daß Jesus nicht der allmächtige Gott, sondern 'nur' der Sohn Gottes ist. Damit aber rennt sie nur offene Türen ein. Die 'Dreieinigkeit' unterscheidet durchaus zwischen Vater und Sohn.

"Der konkrete Jesus ist für uns das Dasein Gottes (des Vaters) selbst bei uns und ist eben doch nicht der Vater, und diese Verschiedenheit ist nicht bloß begründet in der Verschiedenheit der menschlichen kreatürlichen Wirklichkeit Jesu. Denn sonst wäre sie eben die Livree, in der Gott der Vater da wäre, und sonst nichts." (Herders Theologisches Taschenlexikon, Band 7, Seite 341) Eines scheint mir wesentlich zu sein: Jesus wurde von Gott gesandt, lehrte und wirkte in der Autorität Gottes, lehrte das Wort Gottes (Joh 5,19-23.27.30; 12,48-50). Folglich, wenn er redete oder wirkte, dann war es gleichsam, als redete oder wirkte Gott!

Ein Gleiches kann auch vom Heiligen Geist gesagt werden (Joh 14,26; 16,12.13), auch hier ist es letzten Endes wieder Gott, der uns in seinem Wort begegnet.
Wenn wir das NT aufmerksam lesen, dann werden wir feststellen, wir haben es immer mit dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist zugleich zu tun. Und das Verstehen dieser Einheit zwischen Vater, Sohn und Heiligen Geist läßt uns auch erkennen, daß wir von der 'Dreieinigkeit' gar nicht so weit entfernt sind.
-R.I.H.-

WACHTTURM NUMMER 12/1988
DIE LETZTE SEITE
Wie bei manchen Gewohnheit ist, eine Zeitung von hinten anfangen zu lesen, so ist es diesmal auch beim WT zu raten, die letzte Seite zuerst zu betrachten: Eine chice Frau schreibt mit links; aber einen Brief an die Gesellschaft hatte sie schon geschrieben, einige Sätze daraus sind auf der letzten Seite zitiert, nämlich:

"Ich habe zwar die Universität besucht, muß aber zu meinem Erschrecken feststellen, daß ich aus Ihren Veröffentlichungen wesentlich mehr gelernt habe, als in meiner gesamten Studienzeit ..."
Da könnte man ihr nur gratulieren! Oder sollte man sie eher bedauern? Sie wird ja wohl für sich recht haben, wie mans nimmt. Aber zurück zum Anfang dieses Wachtturms, wie es sich gehört. - Wechsel in der Weltherrschaft wird groß und verheißungsvoll angekündigt. Man blättert gespannt weiter und liest. - Aber ein Zeuge Jehovas findet nichts Neues, alles weiß er schon. Auf S.5 fällt ein Satz auf;

"Wie in unseren Zeitschriften schon oft gezeigt wurde, handelt es sich dabei um eine unsichtbare 'Gegenwart' in den Himmeln, und sie begann am Ende der 'bestimmten Zeiten der Nationen' im Jahre 1914."
Da kann man nur staunen, wie die Wachttürme Unsichtbares zeigen können! Aus der Bibel allein würde man schwerlich sowas herauslesen können. Man soll ja auch nicht in der Bibel nachlesen. Im Wachtturm vom l. August 1982 und Erwachet! vom 8. September 1984 steht es drin. Na prima! Auf Seite 7 gibt es wieder einen hervorragenden Satz:

"Wir möchten dich ermuntern, jetzt ein Untertan des Königreiches Gottes zu werden, damit auch du aus diesem unvergleichlichen Wechsel der Weltherrschaft Nutzen ziehen kannst."
Der Leser möge hier staunen, aber mit "Untertan des Königreiches Gottes" ist hier ein Wachtturmtreuer Zeuge Jehovas zu werden gemeint, nichts anderes kommt in Frage, das weiß jeder Wachtturmkenner.
Doch wehe der Erde, sollte die Wachtturmgesellschaft je die Weltherrschaft erlangen! Ein finsteres Zeitalter wäre das für die Menschen! Ohne Universitäten!

SCHÄTZT DU HEILIGE DINGE?
Das ist nun der obligatorische, fällige Studienartikel für die Versammlungen und es gehört sich, auf die vielen Fragen zu jedem Absatz einen Kommentar zu geben. Wir wollen es versuchen:
Christen erachten indes Jehovas Güte nicht als selbstverständlich. Es gab auch gesalbte hebräische Christen. Aber nur Zeugen Jehovas sind Christen. An erster Stelle unter den heiligen Dingen ist der "Name Jehovas". Erst wenn wir uns taufen lassen, werden wir Christen und Zeugen Jehovas. Wir haben das Vorrecht zu schätzen, zu "Jehovas Organisation" zu gehören (d. h. zur Wachtturmgesellschaft). Wir haben Voreingenommenheit und Gefühle der Überlegenheit von ihr fernzuhalten, Als "treuer und verständiger Sklave" gibt sie uns Speise von Jehova zur rechten Zeit; wir haben das gebührend zu achten! Durch Spenden und harte Arbeit haben wir dazu beizutragen, daß der Königreichssaal im guten Zustand erhalten bleibt. Das sind alles heilige Vorrechte für jeden Zeugen Jehovas, ebenfalls das Predigen von Tür zu Tür usw.

Welch ein Vorrecht wir doch haben, mit Jehova, dem Souverän des Universums (nicht der Universität) in Verbindung zu treten! So wird ein braver Zeuge Jehovas Kommentare geben. Doch ein abtrünniger Zeuge Jehovas wird so sagen:
Als Jesus Christus beten lehrte "dein Name werde geheiligt", verstand bestimmt keiner, der ihm zuhörte, daß er das Wort "Jehova", welches den persönlichen Namen Gottes darstellen soll, um ihn von anderen etwa gleichwertigen Göttern zu unterscheiden, gemeint hat. Aber die WTG tut so, als ob es auf das Wort ankommt, also dein Name "Jehova" werde geheiligt. Wenn es wirklich dem so wäre, wie tatsächlich alle Zeugen Jehovas glauben, so wäre es dennoch nicht egal, ob "Jehova" oder "Jahwe" oder ähnlich, denn was heilig ist, darf nicht entstellt werden noch irgendwie in der Aussprache anders lauten als Mose den Namen damals hörte. Nun ist aber das Wort "Jehova" nachweislich neu konstruiert worden, weil die ursprüngliche Aussprache im Laufe der Zeit verlorenging. Nun ist aber heute auch Tatsache, daß die WTG, indem sie der Aussprache sowie dem Wort "Jehova" götzendienerisch huldigt, in Wahrheit von der Heiligkeit der Person Gottes ablenkt, was Jesus sicher unbedingt verhindern wollte, daß Menschen es täten.

VERABSCHEUE DIE SCHÄNDLICHE HANDLUNGSWEISE DER WELT VOLL UND GANZ
Dieser Studienartikel bietet leider nur ganz allgemeine Erkenntnisse als "geistige Speise" an und man könnte sich die Kommentare dazu jetzt sparen, wenn es nicht so wäre, daß die WTG leider vergißt oder nicht wahrhaben will, daß sie selbst ein Teil dieser Welt ist, trotz ihrer gegenteiligen Behauptungen.

Den Satz auf Seite 20 "Wie könnte jemand angesichts all dessen auch nur einen Gedanken daran verschwenden, sich auf die abscheulichen Praktiken der Welt einzulassen?" sollte sie sich selbst hinter die Ohren schreiben, bevor sie die Allgemeinheit global verteufelt. Nicht alles in der Welt ist böse, sondern nur ein Teil der Menschen, auch in der Wachtturmgesellschaft. Oder kann jemand dem widersprechen?
-J.M.-

OKTOBERGEDANKEN (II)
Die Könige der alten Zeit stellten nur dar, daß der künftige König genügend Macht haben würde, aber sie stellten nicht die Art und Weise dar, wie Er sie gebrauchen würde. -
Der König Christus Jesus, dessen Reich nicht von dieser Welt ist, hat es nicht nötig, so vorzugehen, wie jemand, dessen Macht durch Mächtigere oder durch den Tod bedroht ist, auch ist Er ohne Sünde! Jesus gab Sein kostbares Blut für die Menschen dahin und Er wird nicht im Blute der Menschen waten. Das zu glauben ist eine Sünde gegen Gott, wie sie größer kaum gedacht werden kann.

Es versteht sich von selbst, daß die Juden in Jesus den Messias ihrer Erwartung nicht erkennen konnten. Somit blieb ihnen nichts anderes übrig, als Ihn abzulehnen. Etwas von dieser Einstellung ist noch in der Enttäuschung der Jünger Jesu zu erkennen, wenn sie sagten, daß sie gehofft hatten, daß Er dem Israel das Reich wieder aufrichten würde. Die WTG auf ihrem einsam-hohen Erkenntnisstand hat Zweitausend Jahre später keine klare Sicht, sondern blickt wie in einen Nebel, doch sie schämt sich nicht, diese Finsternis als "Licht" zu verkünden.

Ein solcher "Lichtblitz" ist die Lehre, die Bibel sei aus einem Guß. Das hört sich für den Laien erst mal ganz gut und respektvoll an, doch bringt ein solches "Verständnis" unüberwindliche Schwierigkeiten mit sich. Es zwingt nämlich dazu, verschiedene Erkenntnisstufen als gleichwertig einzuordnen. Die Bibel als Ganzes schildert wahrheitsgemäß und im tiefen Respekt gegen Gott den schweren Weg der Erkenntnissuche des Gottesvolkes, sein Grübeln und Zweifeln, seinen Glauben und seine Hoffnung. Sie zeigt den Wandel, den das Gottesbild erfahren hat, vom alten "Rachegott" zum Gott der Liebe, wie Er in Christus offenbar geworden ist. Das alles als von gleichem Werte zu sehen, wäre dasselbe, als würde man die Anfänge einer wissenschaftlichen Disziplin mit ihren heutigen Erkenntnissen und Ergebnissen auf gleiche Stufe stellen wollen.

Wenn man die Anschauungen der vorchristlichen Zeit mit denen, die uns der menschgewordene Gott selbst gelehrt hat, gleichsetzen will, dann gerät man in die gleichen Schwierigkeiten wie die gläubigen Denker in Israel. Sie dachten, Gottes Gerechtigkeit sei völlig identisch mit dem, was sie im Leben als Gesetz von Ursache und Wirkung immer wieder erfuhren. Hinzu kamen noch eine Menge Zufälle, so daß das Wirken Gottes vollends undurchsichtig blieb. Alle Menschen schienen verdammt zu sein, Errettung schien mehr oder weniger von eigenen Bemühungen abzuhängen, und letzten Endes schien es so zu sein, daß Gott eben errettete "wen er wollte". Jesus, der nicht nur die Wahrheit sagte, sondern in einem höheren Sinne die Wahrheit selbst ist, zeigte den Menschen, daß Gott jeden liebt und ihn einlädt, zu kommen. Jesus betrachtete die Menschen nicht als vernichtenswerte Feinde, sondern als "Schafe, die keinen Hirten haben". Jedem Menschen aber bleibt es überlassen, die Einladung anzunehmen oder sie. abzulehnen, wie Er das in vielen Seiner Gleichnisse deutlich zeigt, um uns nicht im unklaren zu belassen. Das Buch Hiob läßt uns ahnen, welche Schwierigkeiten man mit dem Verständnis der Gerechtigkeit Gottes hatte. "Hiob" grübelt mit Hilfe seiner Freunde darüber nach, womit er sein entsetzliches Leid verdient haben könnte, er sah in Gott indirekt den Verursacher seiner Leiden, weil Er dem Satan freie Hand gegeben hatte. So versuchte man, Gott lieben zu können, obwohl der Allmächtige anscheinend das Leid selbst Seiner Diener nicht verhinderte. Jesus befreite die Menschen auch insofern, daß Er ihnen zeigte, daß vieles, was man als den Willen Gottes ansah, nur menschliche Überlegungen widerspiegelte. Gottes Liebe geht weit über das Gesetz von Ursache und Wirkung hinaus, obwohl es in unserem Daseinsbereich eine große Rolle spielt. Seinen größten Ausdruck fand es in Israel in dem Dekalog im besonderen und im Pentateuch im allgemeinen, weshalb Jesus das Mosaische Gesetz auch nicht aufhob, sondern es ERFÜLLTE.

Jesus ist kein im Blute watender Rachegott, sondern der Weg. die Brücke, die in das Haus des Vaters führt, von dem Er sagte, daß darin viele Wohnungen sind. Er will nicht umbrechen, sondern aufrichten, den glimmenden Funken nicht austreten, sondern ihn entfachen.
Der Heilige Alfons sagte einmal in Erkenntnis dessen dem Sinne nach, daß der, welcher betet, auch gerettet werden kann. Die Errettung wird nicht als ein Verdienst erworben, sondern als Gnade geschenkt, in ihr manifestiert sich Gottes Güte, wie sie in Seinem Sohn die herrlichste Frucht hervorgebracht hat .
-H.G.-

„EHRE DEINEN VATER UND DEINE MUTTER"
Junge Leute fragen sich: aber warum?
Als ich diesen Artikel im Erwachet! Nr. 7/88 las, wurde ich doch sehr nachdenklich. Er veranlaßte mich, meine Gedanken schriftlich darzulegen, um vielleicht den Jugendlichen einen Denkanstoß zu geben.
Diese gutgemeinten Ratschläge des Erwachet-Artikel sind nicht zu übersehen und durchaus zu beachten. Sie sollten uns veranlassen darüber nachzudenken, was die Eltern im Laufe der Jahre alles für die Kinder getan haben. Dieses müßte uns Grund genug sein, sie zu ehren, selbst wenn es triftige Gründe gibt, die es uns schwer machen.
In Sprüche 23:22 heißt es:
"Höre auf deinen Vater, der deine Geburt verursacht hat und verachte nicht deine Mutter."

Meine Frage. Ist dies nur eine begrenzte Zeit gültig? Hat es keine Gültigkeit mehr, wenn die Eltern zu einer Erkenntnis gekommen sind, die nicht mehr mit den Lehren der Wachtturmgesellschaft übereinstimmt, wohl aber mit den Lehren der Bibel? Es muß einmal ganz deutlich gesagt werden, sogenannte abgefallene Zeugen Jehovas werden nicht plötzlich ungläubig. Im Gegenteil. Sie befassen sich intensiver mit der Bibel, als je zuvor. Dazu benötigen sie kein WT-Filter.

Gehen wir aber ohne Umschweife an den Kern der Sache.
Es tut mir immer sehr weh, von ehemaligen Zeugen Jehovas Briefe zu bekommen, die darin ihre Traurigkeit ausdrücken, keinen Kontakt mit ihren Kindern und Enkeln zu haben. Was ist der Grund?
Sie haben gewagt, sich eine eigene Meinung zu bilden. Laut Erwachet-Artikel heißt es aber:
"Respekt vor jemanden zu haben, bedeutet nicht unbedingt mit ihm einig zu gehen."
"Halte dich an den Befehl des Königs (oder der Eltern) und das in Hinsicht auf den Eid Gottes." (Prediger 8:2)
Solange durch einen Befehl nicht Gottes Gesetz übertreten wird, solltest du deine Liebe zu Gott zeigen, indem du den Rat befolgst "Seid euren Eltern in allem gehorsam, denn das ist wohlgefällig im Herrn." (Kolosser 3:20)

Gutgemeinte Ratschläge. Wie anders sieht doch die Wirklichkeit aus. Woher nimmt eigentlich die WTG das Recht, sich in Familienangelegenheiten zu mischen? Sie glaubt dies aus der Bibel herauslesen zu müssen. Matthäus 10:34-36 bildet die Grundlage dafür und dort lautet es:
"Meint nicht, daß ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen; ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein."

Das ist aber nur die halbe Wahrheit und herausgerissen aus dem Zusammenhang. Lesen wir ruhig die Verse noch davor, und zwar Vers 32 und 33. Da sagte der Herr:
"Jeder nun, der mich vor den Menschen bekennen wird, den werde auch ich bekennen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist. Wer mich aber vor den Menschen verleugnen wird, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist."
So rundet sich ein Bild ab, denn abgefallene ZJ sind nicht gottlos geworden. Sie haben nur eines getan, Fesseln der WTG abgestreift und sie sind freier im Denken und Handeln.
Lese ich im Artikel weiter, so ist folgender Satz geradezu makaber.

"Wenn deine Eltern auch ein schlechtes Beispiel geben, denke nicht, alles was sie sagen sei verkehrt."
Weiter wird Kindern empfohlen:
"Wenn sie Problemeltern haben, zu bedenken, daß diese doch unvollkommene Menschen sind und selbst Probleme haben. Selbst wenn dein Vater oder deine Mutter trinkt oder ein unsittliches Leben führt, hat Gott ihnen trotz ihrer Unzulänglichkeiten ein gewisses Maß an Macht über dein Leben gegeben. Er fordert von dir, ihre Autorität dennoch zu respektieren."
Ende des Zitates.

Ja, Trinker dürfen die Eltern sein, Sittenlosigkeit fordert dir Respekt ab, nur eine eigene Meinung, die der WTG zuwider ist, das dürfen Eltern nicht haben. Da ist auch alles vergessen, was sie für dich in der Kindheit getan haben. Geben uns nicht die vielen zerrütteten Familien ein Zeugnis davon, daß man es nicht so genau nimmt mit dem Ehren von Vater und Mutter?
Kinder können den Eltern oft sehr weh tun. Sind sie erwachsen und haben selbst schon eine eigene Familie und ihre großen Kinder gehen eigene Wege, die sich nicht immer mit den Wünschen und Träumen der Eltern decken, dann werden sie ihre eigenen Eltern verstehen. Hoffentlich ist es dann für eine Verständigung nicht zu spät.
Sollte es nicht besonders Christen auszeichnen Vater und Mutter zu ehren und tolerant genug sein, jedem seine freie Entscheidung ohne Mißachtung zu lassen?
Ja, ich glaube schon, junge Leute (und nicht nur sie) sollten sich ernsthaft fragen "Ehre ich wirklich meinen Vater und meine Mutter?"
-B.I.H.-

Liebe Mitverbundene!
Auch 1987/88 konnten wir, dank Eurer Spenden, unser Werk im vollen Umfang weiterführen und ausbauen.
Für die Spenden aus Zeugenkreisen einen besonderen Dank an diese Geschwister.

CHRISTSEIN IN CHRISTUS
Es gibt so viel tödlichen Aktivismus der Christen. Solange wir damit nicht aufhören, können wir nicht wirklich für Gott aktiv werden. Um das zu verstehen, müssen wir uns sorgfältig bewußt machen, was die Existenz eines Christen ausmacht.
Ein Christ ist nicht dadurch Christ, daß er ein christliches Programm akzeptiert und befolgt. Christ ist er, weil er mit Christus gestorben und auferweckt worden ist. Paulus macht es im 6. Kapitel des Römerbriefes klar: Unser alter Mensch ist mit Christus "gekreuzigt, gestorben und begraben", ebenso haben wir durch seine Auferweckung eine neue Existenz gewonnen, über die der Tod keine Macht mehr besitzt. Da wir auf Grund seiner Auferstehung geistliches Leben haben, ist es auch seine Lebenskraft, die in uns wirkt. Römer 6,5 heißt es: Wenn wir mit dem Abbild seines Todes zusammengewachsen sind ... Wörtlich.: ... eingepfropft in seinen Tod. Wir sind also in einer Weise mit Jesus Christus verbunden, wie sie nicht enger sein könnte. Das ist gemeint, wenn es heißt, daß Christen in Christus sind. Nur auf dieser Basis können und sollen wir aktiv werden.

Leider mühen sich so viele Christen mit ihren Aktivitäten neben dieser Basis ab. Sie haben eindeutig mit Christus begonnen. aber sie verwirklichen ihr Christsein nicht in ihm. Ich denke, es war Watchman Nee, der dies in einer Predigt seinen Zuhörern auf folgende Weise veranschaulichte. Er legte ein Manuskriptblatt in seine Bibel, schlug sie zu und sagte: "Alles, was jetzt mit dieser Bibel geschieht, geschieht auch mit dem Blatt darin. Wenn ich die Bibel hinlege, lege ich damit auch das Blatt hin. Wenn ich sie aufhebe, hebe ich auch das Blatt auf. Ich muß das Blatt also nicht extra bewegen. Es ist untrennbar mit der Bibel verbunden. Es gibt nur eine Voraussetzung: Das Blatt muß in der Bibel bleiben." Das illustriert sehr anschaulich die Aufforderung im Paulus-Brief an die Kolosser: Wie ihr nun den Herrn Christus Jesus angenommen habt, so bleibt auch in ihm (2,6). Wenn ich in Christus bin, ist meine Kraft nicht mehr meine, sondern seine, dann gehört mein Denken nicht mehr mir, sondern ihm.
-P.Strauch-

HOFFNUNG
läßt nicht zuschanden werden (Römer 5,5) fw 1984
Wunderbar sind deine Werke,
Wunderbar ist all dein Tun,
Wunderbar ist deine Stärke,
Wunderbar, in dir zu ruhn.
Wunderbar ist dein Vergeben,
Wunderbar der Liebe Grund,
Wunderbar, mit dir zu leben,
Wunderbar dein Gnadenbund.
Wunderbar, dich zu bekennen.
Wunderbar der Name dein,
Wunderbar dich, Jesus, nennen,
Wunderbar, dein Erbe sein.
Wunderbar, von dir gesegnet,
Wunderbar, dein Eigentum,
Wunderbar, wer dir begegnet.
Wunderbar, dir aller Ruhm.
Wunderbar, in dir geborgen,
Wunderbar, in deiner Hand,
Wunderbar, befreit von Sorgen,
Wunderbar dein Liebesband.
Wunderbar, dein Reich zu bauen,
Wunderbar, wenn Herzen rein,
Wunderbar, dich einst zu schauen,
Ewig dann bei dir zu sein.

HAST DU DAS GEWUSST?
"Ein geringer Prozentsatz von Personen entschließt sich dazu, die Gemeinschaft der Christenversammlung zu verlassen; anderen wird als reuelosen Sündern die Gemeinschaft entzogen'." (WT l .7.1984, S. 34)
An dieser Stelle möchten wir einen Einwand bringen: Was verstehen Zeugen Jehovas unter "einen kleinen Prozentsatz?" Die Formulierung ist zunächst einmal irreführend. Das soll die nachfolgende Statistik aus den Jahrbüchern der WT-Gesellschaft zeigen.
Zugrunde gelegt sind die Zahlen für Westdeutschland, Westberlin und das weltweite Werk der Wachtturm-Gesellschaft, von 1969 bis 1980.

WESTDEUTSCHLAND
1969. Verkündigerdurchschnitt 81 051
1980. Verkündigerdurchschnitt 97 831
Das ist ein Zuwachs von 16 780
Die Wachtturm-Gesellschaft meldete ihren Anhängern einen Zuwachs von 20,7 % in 10 Jahren. Was verschweigt sie jedoch?
Sie verschweigt,
daß in dem gleichen Zeitraum in Wirklichkeit 60 939 Personen getauft wurden. Sie spricht nicht offen darüber, daß im gleichen Zeitraum 44 149 Personen die Gemeinschaft verließen. Wir können nicht annehmen, daß diese hohe Anzahl Exzeugen alle exkommuniziert werden mußten. Kann man bei einer solch hohen Anzahl Aussteigern noch von "einem geringen Prozentsatz" sprechen?

WESTBERLIN
1969. Verkündigerdurchschnitt 5 297
1980. Verkündigerdurchschnitt 4 900 Das ist ein Minus von 397
Wieder verschweigt:
die WT-Gesellschaft, daß von 1969 bis 1980 in Westberlin 2 788 Personen getauft wurden.
Das ist insgesamt ein Verlust in 10 Jahren von 3185 Verkündiger.
In Prozent ausgedrückt sind es etwa 66%
Ist das ein geringer Prozentsatz, wie es die WT-Gesellschaft ausdrückt?

WELT STATISTIK
1971. Verkündiger-Höchstzahl l 590 793
Getaufte von 1971-1980 l 744 484
Das ist ein Gesamt von 3 335 277
Die WT-Statistik meldet aber nur 2 272 278
Das weist auf eine Verlustquote von l 062 999
Damit verblieben von den l 744 484 Getauften nur. 681 485 übrig,
In Prozent ausgedrückt sind das etwa 60 %, die weggingen. Kann man da von einem kleinen Prozentsatz sprechen?

Wir fragen:
Warum gingen sie? Wohin gingen sie? Was tun sie jetzt, nachdem ihre Glaubensfähigkeit angeschlagen ist?
Wer kommt für entstandenen sozialen Schaden auf? Wer vermag diesen Menschen zum wahren christlichen Glauben zu verhelfen?
E. Brüning, Meran

AKTUELLES IN KÜRZE

UNSERE HALBJÄHRLICHEN ZUSAMMENKÜNFTE
Die mit CV-Verbundenen kommen jährlich im Frühjahr und im Herbst öffentlich zusammen. Jeder, der darüber hinaus an diesen Beratungen interessiert ist, kann eine Einladung erhalten, wenn er sich an CV wendet.
Natürlich wissen wir sehr wohl, wie sehr die WTG dies mit ihren Sanktionen für ihre ZJ zu verhindern sucht. Wir können immer wieder nur ermutigen, sich auf keinen Fall länger durch den WT unmündig halten zu lassen. Nach fast 200 Jahren WT-Endzeit ist wahrhaftig die Zeit herbeigekommen, sich nicht noch länger hinhalten zu lassen und andere nicht länger hinzuhalten, sondern furchtlos selbst zu prüfen.

CV stellt sich bei den Zusammenkünften und Beratungen jeder Frage, die erhoben werden mag. unabhängig von der festgelegten Tagesordnung und vorgesehener Thematik, Denn es gibt immer dabei auch einen freien Erfahrungsaustausch.
Es ist für uns selbstverständlich, daß angesichts der WTG-Sanktionen jede gewünschte bzw. Erforderliche Diskretion gewahrt wird, -CV-Studiengruppe-

WT-ZEUGEN STOSSEN IMMER MEHR AUF ABLEHNUNG
Dr. Alfred Weiß berichtete aus dem evangelischen Kirchenbezirk Nagold in der BRD. Es ging um die Frage, wie man sich bei Besuchen von Zeugen Jehovas verhalten soll. Der erste Abend einer entsprechenden Vortragsreihe, Dr. Weiß:
"Pfarrer Werner Schmückle beschrieb den Weg von seinem ersten Kontaktbesuch durch einen Zeugen Jehovas bis zur festen Einbindung in die Organisation der Sekte, die das Verhalten ihrer Mitglieder bis ins Privatleben hinein in totalitärer Weise bestimmt.
In den Lehren der Zeugen Jehovas finden sich gravierende Abweichungen vom christlichen Glauben, Der Jehova der Zeugen ist nicht mehr der barmherzige Gott der Bibel, der aus Liebe die Rettung seiner Geschöpfe will. Jesus Christus ist nicht Gott, eine Bedeutung als Heiland und Erlöser hat er für die Zeugen Jehovas nicht."
(Ev. Gemeindeblatt für Württbg. 26.7,1987)

AUS DER WELT DER ZEUGEN
JESUS SAGTE, WAHRE ZEUGEN SEIEN AN DER LIEBE ZU ERKENNEN, DIE SIE UNTEREINANDER HÄTTEN
Wir lernten im Zug einen älteren Herren kennen. Da wir mit ihm allein im Abteil waren, wollte er uns verkündigen. Wir ließen ihn auch erst reden. Dann sagten wir, daß wir auch viele Jahre Zeugen waren. Und erklärten auch, warum wir keine mehr sind, Unsere Frage, ob er die Zeitschrift CV kenne, bejahte er. Die CV hat schon viel Bewegung in unsere Versammlungen in Neubrandenburg gebracht, war seine Antwort.

Wir gaben uns als Mitarbeiter von CV zu erkennen.
O, sagte er, bei uns geht vieles schief in den Versammlungen, Auch muß ich ihnen sagen, trotzdem bei uns keiner die CV liest, wissen aber fast alle über den Inhalt Bescheid. So hat der Aufruf, sich nicht mehr alles bieten zu lassen, Früchte getragen. Er sagte, viele von uns sind schon lange dabei, sie möchten auch nicht raus. Aber gefallen tut es vielen schon lange nicht mehr.
Als erstes Beispiel nannte er den ehemaligen Versammlungsaufseher K. Dieser wurde auf Grund seines überheblichen Verhaltens und wegen seiner geringen Autorität seines Amtes enthoben. Er hatte auch einen großen Hang zur persönlichen Bereicherung, auch auf Kosten der Versammlung. Weil er baute, einen Anbau an seine Wohnung, brauchte er jede Hilfe, Dadurch kam auch das Verkündigen und die Versammlung zu kurz. Die Bibel aber sagt, hänge dich nicht an irdische Güter, denn sie sind ja vergänglich,

Mit dem jetzigen Versammlungsaufseher gibt es ständig Auseinandersetzungen, weil er gerne die vorgegebene Zeit überzieht, Brd. P. ist so stark gläubig, daß er sich mit seiner Familie nicht versteht. Die Belange seiner Frau und seiner Kinder interessieren ihn nicht. Aber so ein Leiter kann doch kein gutes Beispiel sein! - Brd. P.
Er kann sich nicht durchsetzen. Seine Autorität ist gering. Denn bei ihm kommt es laufend zu Zwischenrufen in der Stunde. Die Schwestern erkennen meist nicht an, was er sagt. Das gilt auch für die Auslegung der Bibel, So ist es zwar eine unterhaltsame Zusammenkunft, aber ohne Segen. Er stellt das Geld über den Glauben an die Organisation. Er ist bei Sonderschichten im Betrieb gerne dabei. Genauso beim Überstundenmachen. Sein Tun wird in der Versammlung mißbilligt. Wenn das alle täten, wer ginge dann noch verkündigen?

Der Kreisaufseher Brd. K. kennt alle aufgeführten Dinge, Er läßt aber alles, so weiterlaufen. Er macht es wie der Vogel Strauß, den Kopf in den Sand, schon sieht er nichts mehr.
Man muß sich fragen, vor wem hat er Angst? Er ist doch der Oberhirte. Er trägt doch auch die volle Verantwortung der Organisation gegenüber.
Alle diese Dinge geschehen in der Hochburg der Zeugen Jehovas in Neubrandenburg.
Im WT aber steht, die Zeugen Jehovas sind eine friedliche Gemeinschaft, Allen Menschen aus "Babylon" ein Vorbild.
-E.B.T.-

"Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6
Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M. Versand auch kostenlos Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera

A 450/88 V 7 1 1856 N2

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 233

In dieser Ausgabe gelesen, in einem, man kann schon zu sagen, dununziatorischen Bericht, welcher auch den Satz enthält:

„Seine Doppelgesichtigkeit geht aber noch weiter
Von seinen Zeugen verlangt er (ein Ältester), kein Geburtstag zu feiern. Er selbst aber stellte einen Besuchsantrag zu seinem Bruder in der BRD, um mit ihm seinen 50. Geburtstag zu feiern."

Aua, mag man dazu nur noch sagen. „Doppelgesichtigkeit" soll es ja vielerorts geben; und das keineswegs nur bei den Zeugen in der DDR. Wenn da also dessen Besuchsantrag herhalten muss, erübrigt sich wohl ein Detailkommentar. Das ist dann wohl auch ein „Zeichen der seinerzeitigen Zeit". Wer da eigentlich mehr im „schiefen Lichte" steht, wäre allerdings eine Frage, die der Beantwortung noch bedarf. Gezeichnet ist dieser Zwielichtige Beitrag mit - eingesandt -. Angenommen es wäre so, dann muss sich die CV-Redaktion schon fragen lassen, warum sie denn ausgerechnet diesen üblen Stil, der Veröffentlichung für Wert erachtete.


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG

BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

Nr. 233 GERA DEZEMBER 1988

DIE GEBURT UND KINDHEIT JESU
Aus dem Wachtturm vom 1.2.1923
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen die WT Nr. 13 und 14/1988
HALTE DIR DEN SPIEGEL VOR'S GESICHT
... keine Dienstleistungseinrichtung?
ZUCHT -
die eine friedsame Frucht eintragen kann
PORTRÄT EINES "ÄLTESTEN"
Ein selbstherrlicher Studienleiter
NEIN. MEINE MIETE ZAHL ICH NICHT
Aus der Welt der Zeugen

Liebe Brüder und Schwestern!
Durch Jesus Christus kommt es zu einer UMWERTUNG ALLER WERTE !
Weil nun die Liebe die Hauptsache ist, werden die alten Grundfragen (von Juden und Heiden) zu Nebensachen.
Der Apostel Paulus räumt daher dem Feiern oder Nichtfeiern von heiligen Tagen den gleichen -untergeordneten- Rang ein wie den Speise- und Trankvorschriften. Paulus hat niemals heilige Tage zu feiern geboten, weil er keine unheiligen gelten lassen wollte; aber er hat sie auch niemandem verboten. (Rö. 14,1-5)

WAS SAGT DAS UNS HEUTE?
- Das Feiern oder Nichtfeiern heiliger Tage gehört - weil davon unser Heil nicht abhängt - zu den "Mitteldingen", in denen jeder Christ in der Freiheit des Glaubens seine eigene Entscheidung treffen muß und gleichzeitig die des Andersdenkenden tolerieren soll. Die Wachtturm-Religion jedoch stellt sich gegen Paulus, indem sie das N i c h t f e i e r n christlicher Feiertage (einschließlich des wöchentlichen Sonntags) zu einem Gesetz für alle erhebt und jede davon abweichende Ansicht nicht toleriert.
- Auf diese Weise - und durch das Gewicht, das die Wachtturm-Gesellschaft in Wort und Schrift etwa dem Weihnachtenfeiern beimißt! - bekommen diese Rand- und Nebenfragen wieder wie bei Juden und Heiden den Charakter von Hauptsachen. Jehovas Zeugen begründen das mit der "heidnischen" Herkunft der christlichen Feste.
- Für Paulus sind gerade das die Glaubens"schwachen", die überall Heidentum wittern! Damals verzichteten diese "Schwachen" lieber auf Fleisch, als daß sie das, in der Regel den heidnischen Göttern geweihte Opferfleisch auf dem Markt kauften.) Für die Wachtturm-Religion stellt es dagegen einen Erweis besonderer Glaubensstärke dar, alles "Heidnische" aus Wohnzimmer und Küche fernzuhalten. Damit, daß sie das Nichtfeiern der christlichen Feste, für alle Zeugen Jehovas und "Menschen guten Willens" zum verbindlichen Gesetz gemacht hat, handelt sie dem paulinischen Denken genau entgegengesetzt und übernimmt in radikalster Form die Position der damaligen "Schwachen". - Vorsicht vor der Diktatur der "Schwachen"! Vielmehr gilt:
- Wir entsprechen der paulinischen Botschaft von Rom. 14,
- indem wir die Hauptsache die Hauptsache sein lassen und der Überschätzung von Randfragen widerstehen;
- indem wir in der Freiheit festbleiben, für die uns Christus befreit hat und uns nicht wieder in das Joch eines Gesetzes zwingen lassen (Gal. 5,1);
indem wir - im kindlichen Vertrauen - zu Gott, dem Vater, leben und darum den Geist der Angst nicht mehr aufkommen lassen (Rom. 8,15), auch nicht vor angeblich "heidnischen" Dingen, die uns schaden könnten. Solche Angst ist wirklich heidnisch. Wir sprechen nicht umsonst von einer "Heidenangst"! Und schließlich: Wir entsprechen der paulinischen Botschaft - von unserer Errettung "allein durch Christus", "allein aus Gnade", "allein durch den Glauben" (1. Tim. 2,5; 1,15; Rom. 3,28; Eph. 2,8 f.) - indem wir die angeblich heidnischen christlichen Feste daraufhin überprüfen, ob sie uns von ihrer ursprünglichen Zielsetzung her diesem Herrn Jesus Christus näherbringen, uns helfen in der Gnade zu wachsen und im Glauben an ihn gewiß zu werden. Von einer solchen Prüfung sollten wir uns auch nicht durch die Argumente derer abhalten lassen, die darauf hinweisen:
"Die Massen der christlichen Völker wissen von der ursprünglichen Zielsetzung der christlichen Feste nichts mehr oder wollen davon auch nichts wissen. Durch sie werden diese Feste nur mißbraucht!" -
Sollen wir die christlichen Feste abschaffen, weil sie von vielen mißbraucht werden? Dann müssen wir das Christentum abschaffen, denn es wird ständig von den gleichen Leuten mißbraucht! Dann müssen wir die Religion überhaupt abschaffen, denn für welche schrecklichen Ziele hat man sie mißbraucht! ...
Doch wir wissen es alle:
Der Mißbrauch einer Sache hebt den, rechten Gebrauch nicht auf, nötigt vielmehr, gerade nach ihm neu zu fragen.
(Auszugsweise: "Brücke zum Menschen", 79)

DIE GEBURT UND KINDHEIT JESU
Aus dem Wachtturm vom 1. Februar 1923
... Die Erde wurde nicht bewegt bei der Ankunft des Kindes, das zu dem Zweck geboren wurde, ihr Erretter und Heiland zu sein. Der Himmel aber wurde bewegt. In dem nicht weit entfernten Felde fiel ein Lichtstrahl des Himmels auf mehrere dort weilende Hirten. Die Stimme eines Engels wurde gehört, und bald war der ganze Himmelsdom .erfüllt mit lieblichem Engelsgesang. Den Hirten wurde erklärt, was alles dieses bedeute, und sie sprachen einer zum anderen: "Laßt uns hingehen nach Bethlehem und diese Sache sehen, die geschehen ist, welche der Herr uns kundgetan hat." (Lukas 2:15). Die Ankunft der Hirten, einige Zeit nachdem das Kind in die Welt kam, war für Maria die erste Zusicherung Gottes, daß er über sie wache; daß er wußte, daß sie dort war, wo sie sich befand, und daß er den Hirten auf dem Felde die Geburt ihres Sohnes verkündet hatte, des Heilandes dieser Hirten und der ganzen Menschheit.

Der Lauf der Ereignisse ist soweit gekommen, daß er, der in Bethlehem geboren wurde und jetzt der Herr in Herrlichkeit ist, wiedergekommen ist zu denen, die bereit sein sollten, ihn zu empfangen; aber jetzt, wie auch damals, ist seine Ankunft der großen Menge unbekannt. Denjenigen, die zu hören bereit sind, erklingen frohe Engelsstimmen; und für diejenigen, welche zu sehen wünschen, erglühen die Himmel vom Lichtglanz der Gegenwart des Herrn.
"Glückselig das Volk, das den Jubelschrei kennt. Jehova, im Lichte deines Angesichts wandeln sie." - Psalm 89:15.
Am achten Tage wurde das Knäblein Jesus beschnitten, eine Gelegenheit, bei der die Eltern des Kindes ihre Armut dadurch bekundeten, daß sie nur die geringste zulässige Opfergabe darzubringen vermochten.

Hinsichtlich dieser Zeremonie hat jemand treffend mit Bezug auf Jesum gesagt, daß "er bei seiner Beschneidung seinen Namen mit Blut in das Urkundenbuch der Menschheit hineingeschrieben hat".
Als die Tage der Reinigung Marias beendet waren und sie sich wieder in den Tempelhöfen befand, um das Kind dem Herrn darzustellen, trat der betagte Simeon zu ihr, nahm das Knäblein in seine Arme und segnete das Kind sowohl als auch seine Mutter. Auch Anna, eine Prophetin, kam hinzu, und zusammen priesen sie den Herrn wegen der seinem Volke erwiesenen Gnade. Die wenigen getreuen Seelen, die in diesem biblischen Bericht erwähnt sind, mit Ausnahme Marias alle hochbetagt, waren die einzigen, die von Gott besonders gesegnet wurden.

Sie erinnern uns an Maleachis Worte: "Da unterredeten sich die Jehova fürchten miteinander". (Maleachi 3:16) Es gab in ganz Israel nur sehr wenige, die "auf den Trost Israels warteten" (Lukas 2:25), und diesen wurden die Segnungen des Herrn zuteil. Die große Mehrzahl war ganz verstrickt in Formalismus und Bekenntnissen nach außen hin und hatten keine Zeit, zu sehen, was Gott wollte, ob sie ihm dienen konnten oder nicht ... (Seite 45/46)

LIEBE BRÜDER UND SCHWESTERN!
EIN FROHES UND GESEGNETES WEIHNACHTSFEST UND EIN GESUNDES NEUES JAHR WÜNSCHEN ALLEN MITVERBUNDENEN UND CV-LESERN
DIE GESCHWISTER DER STUDIENGRUPPE "CHRISTLICHE VERANTWORTUNG"

GEDANKEN ZUM BUCH „KRISE DES GEWISSENS"
Der Verfasser weist in seinen Ausführungen nach, daß die WTG-Funktionäre auch vor Textfälschungen nicht zurückschrecken, wie besonders die Gegenüberstellungen von Zitaten aus Russells Buch "Die Zeit ist herbeigekommen" zeigen.
So wird in einer Ausgabe von 1889 zu den prognostizierten Ereignissen für 1914 mit absoluter Gewißheit prophezeit:
- "Das Königreich Gottes hat die volle, universelle Kontrolle erlangt!"
- " ... schlägt die heidnischen Regierunge in Stücke!" (S, 104)
In einer Ausgabe nach 1914, im Jahre 1924 heißt es an gleicher Stelle:
- "Das Königreich Gottes beginnen wird, Kontrolle auszuüben und dann in Kürze aufgerichtet sein wird." (S. 104)

Russell selbst hat die Fehlerhaftigkeit der Voraussagen für 1914 in einem Vorwort für eine Neuausgabe des genannten Buches eingesehen, die er selbst 37 Jahre lang nit Nachdruck und verbindlich für alle Anhänger vertreten hat. Es wirft ein bezeichnendes Licht auf den Charakter dieses ersten Präsidenten, wenn er nichtsdestoweniger behauptet, daß Gott ihm diese Fehler "überwaltet" hätte und im übrigen zu preisen wären, weil sie einen "anspornenden und heiligenden Einfluß" bewirkt hätten. Der Verfasser kommentiert dazu auf Seite 112 sehr treffend:
- "Gott in die gemachten Fehler zu verwickeln ..."
- "... eine bequeme Flucht vor Verantwortung"
- "... menschliche Spekulationen als Gottes Daten dargeboten."
Für solche menschlichen Fehler auch noch
... "den Herrn preisen?"

Das Charakterbild dieses ersten Präsidenten der WTG wird noch deutlicher, wenn man zu dieser Variante demagogischer Falschheit auf Seite 112 lesen kann:
- "C. T. Russell, der von sich selbst als von Gottes Mundstück sprach"
und weiter weiß, daß er seit 1897 (46jährig) von seiner Frau getrennt lebte und sich 1906 von ihr scheiden ließ. (Seite 44 Punkt 17)
In der Dokumentation "Die Zeugen Jehova's" (Urania-Verlag) kann man auf S. 64 lesen:
"Wären die WTG-Führer ehrlich, so hätten sie schon längst ihren weltanschaulichen Bankrott erklären müssen."

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
DER WACHTTURM
WIR PRÜFEN DIE WT NUMMER 13 UND 14/1988
STUDIENARTIKEL: "Erweist euch als DANKBAR"
Es muß wohl brennend aktuell und notwendig sein, einen Wachtturm als geistige Speise auf den Tisch der Versammlungen der Zeugen Jehovas zu legen, der auf die Dringlichkeit, sich dankbar zu zeigen, hinweist.
Geschickt wird auf das alte Gottesvolk Israel hingewiesen und gezeigt, daß an allem Unglück, bis hin zur Vertreibung aus ihrem Land, ihre Undankbarkeit gegenüber Jehova schuld war. Statt sich großzügig gegenüber ihrem Gott zu zeigen, waren Geiz und Habgier an der Tagesordnung. Zu schnell vergaß das Volk alle guten Taten Jehovas und wurde undankbar.

Aber beim Weiterstudieren dieses Wachtturms begreift sofort der eifrige Zeuge Jehovas, worauf es jetzt ankommt, was gegenwärtig für ihn die Hauptsache ist. Zeugen Jehovas sind jetzt das Volk Gottes, wie damals Israel. Da es tatsächlich so viele Ähnlichkeiten zum alten Israel aufweist, muß unbedingt etwas unternommen werden, das ist klar! Da es manche wohl mehr und mehr vergessen, was sie auch müssen, darum steht auf S.11 im Abschnitt 14:
"Wir müssen uns regelmäßig versammeln, wir müssen die gute Botschaft öffentlich predigen und anderen helfen, Jünger Christi zu werden."
(Jünger der Wachtturmgesellschaft müßte da richtiger stehen, denn das ist gemeint.) Auf der gleichen Seite, aber zweiten Spalte im Abschnitt 16 die bohrende Frage:
"Verspürst du diesen Wunsch?"
Und weiter im Abschnitt 17:
"Zu bestimmten Zeiten des Jahres ermuntert die Christenversammlung jeweils zu außergewöhnlichen Anstrengungen im Predigtdienst."
Daß hier "Christenversammlung" steht, mag wohl manchen Studierer dieses Wachtturms befremden, deshalb zum besseren Verständnis der Wahrheit: müßte richtiger "Wachtturm" bzw. "Königreichsdienst" und "Älteste" stehen, denn sie sind in Wahrheit die ewigen Antreiber zum Dienst für die Wachtturmgesellschaft, nicht für Christus, denn seine Interessen an Menschen sind doch wohl anderer Art als die der Gesellschaft. Wer noch deutlicher angesprochen werden möchte, um zu wissen, worum es in Wirklichkeit geht und was dankbar sein heißt, lese aufmerksam den Abschn. 18, da steht:

"Eine weitere Möglichkeit, sich als dankbar zu erweisen, besteht in der Unterstützung des weltweiten theokratischen Bauprogramms. In vielen Ländern werden neue Königreichssäle gebaut ..."
Also es wird viel gebaut, die WTG hat deutliche Perspektiven für Zukunft noch in dieser Welt. Da braucht sie viel Geld, viel Spenden.
Ein vortreffliches Beispiel gab die arme Witwe aus dem Lukasevangelium. Das steht auf Seite 12 und außerdem noch im Abschritt 20, daß Jehovas Zeugen mit ihrer Wachtturnorganisaticn die Organisation Jehovas sind und wer ihr etwas spendet, Jehova spendet.
Na wenn diese Reklame nicht zieht! Dann zieht gar nichts mehr.
Aber einsn wichtigen Bibelvers, der zu diesem "begeisternden" Wachtturmartikel unbedingt dazugehört, damit Zeugen Jehovas ausgeglichen bleiben, zitiert jetzt die CV noch, und zwar Jer. 29: 5-7.
Wir wünschen viel Spaß beim Studium!

STUDIENARTIKEL: "Jehova ist mein Hirte"
Aber wichtiger sind die Unterhirten, die liebevollen Altesten in den Versammlungen lehrt Abschnitt 3 und 9, daß die Organisation tatsächlich leitet und unterweist. Abschnitt 10 warnt, Schmach auf den Namen Jehovas zu bringen. Aber fragt man sich, hat nicht die Organisation selbst schon Schmach auf den Namen Jehovas gebracht, durch ihre häufigen Fehlinterpretationen der Bibel in seinem Namen? Irgend etwas stimmt doch nicht in den Köpfen der Wachtturmschreiber, muß man sich unwillkürlich sagen. Wenn man diesen ganzen Pflichtartikel so studiert, soll der ganze 23. Psalm tatsächlich nur des Wachtturms wegen geschrieben worden sein? Sollte Jehova wirklich die Ältesten in den Versammlungen be auftragt haben, die Versammlungen vor geistigen. Räubern zu schützen, z. B. vor Abtrünnigen, wie Abschnitt 14 es lehrt. Da wären sie doch gewaltig überfordert, denn sie können nicht in's Herz sehen. Mit einem Satz nur kann man die Kommentare zu diesem ach so bestaunenswerten wie beklagenswerten Artikels beenden:
Schade für das schöne Papier, worauf alles gedruckt wurde!
-J. M.-

WACHTTURM NUMMER 14/1988
STUDIENARTIKEL:
Laß nicht nach, das zu tun, was vortrefflich ist
Müßiggang und Gleichgültigkeit unter den Nationen färbt offenbar zunehmend auch auf die innere Einstellung zum "Jünger-machen", vieler Zeugen Jehovas in aller Welt, ab.
Die Interpretation dieser Entwicklung wird durch die WTG aber raffiniert in das "positive" Gegenteil verkehrt, was durch mathematische Zahlenspielereien beeindruckend belegt werden soll.
"Über 3.000.000 Königreichsverkündiger sind jetzt in 210 Ländern und Inselgebieten tätig",
läßt man pauschal verlautbaren.

Genauer wird man mit der Zahl der Neugetauften, nämlich 1.246.204 in den letzten sieben Jahren (!). Rein optisch also fast eine Verdoppelung, allein durch Neugetaufte, deren Ohr und Herz in dieser Zeitspanne "empfänglich" gemacht wurde ..., das Wort Jehovas, aus dem Munde der WTG, hinzunehmen.
Zwangsläufig ergeben sich nun gewisse Probleme, zu denen der Verkündiger die "richtige Einstellung", bewahren sollte, insbesondere auch dann, wenn man sein betreffendes Gebiet schon mehrfach nach denen durchforscht hat, die für die Botschaft "empfänglich" scheinen.
Selbst den "Schwerhörigen" soll unerbittlich verkündet werden, denn es könnte ja sein, daß steter Tropfen den Stein doch höhlt ...?!?!

Hierzu kann man nun Matthäus 13:14 und 15 pflichtgemäß nachlesen, doch sollte man im selben Kapitel Vers 18-23 tunlichst ignorieren! Andernfalls käme man nämlich dahinter, daß denen "unter Dornen gesäten" keine Frucht bescheret sein kann ..., was in der Tat für viele Verkündiger entmutigend ist.
Warum also diesem biblischen Hinweis zuwider handeln, mag sich mancher aufrichtige Zeuge Jehovas fragen, ja, kann man mit dieser offenbar "vergeudeten Zeit" nicht etwas Sinnvolleres, anfangen? Ein paar Stunden mehr für die Familie, etwas mehr Zeit zum intensiveren Studium der Bibel, etwas mehr Zeit für sich allein ... zum Denken, oder auch zum Nachprüfen?!?
Aber genau dem soll und muß Einhalt geboten werden, soll Müßiggang und Gleichgültigkeit nicht noch weiter um sich greifen, als dies ohnehin schon der Fall ist!

Nun, die gewählten Begriffe Müßiggang und Gleichgültigkeit entsprechen dem Vokabular der WTG und sollen den wahren Sachverhalt lediglich verschleiern. Die Wirklichkeit sieht man in der WTG sehr genau und man fürchtet sich vor ihr!
Aufbruch und Hoffnung unter den Nationen zwingen die WTG in der Tat dazu, diese Gedanken unter ihren Jüngern durch noch eklatanteren Zeitdruck, das natürliche Fundament zu entziehen.
Nur aus diesem Grunde wird verständlich, warum - sich den biblischen Hinweisen (Matth. 13:18-23) widersetzend - das Zeugnisgeben auch, in schon zig-fach durchpflügten Gebieten, um jeden Preis zu aktivieren ist. Daß dabei die älteren Zeugen nicht ausgespart werden, verdeutlicht die Bebilderung des WT 14/88 mehrfach. Daß es schließlich um mehr geht, als um den Auftrag Jesu, im Namen Jehovas Jünger zu machen, um die Frohe Botschaft zu verkünden, wird in diesem Lehrstück auch nicht verschwiegen.

Eine "nichtentmutigte" Schwester aus Kanada vollbrachte in Beherzigung von Galater 6:9 das Kunststück, in einer gewissen Zeit 430 Bücher und Bibeln sowie 2015 Zeitschriften "zurückzulassen"!!!
Für wahr, ein vortreffliches Ergebnis christlicher Nächstenliebe! Ein "Gotteslästerer", wer hierbei die Preisliste für diese Schriften zur Diskussion stellen würde!
Als Christ jedoch sollte man bei Galater 6:9 nicht abbrechen, sondern weiterlesen. In Vers 10 heißt es nämlich:
"In der Tat, laßt uns denn, solange wir günstige Zeit dafür haben, gegenüber allen das Gute wirken, besonders aber gegenüber denen, die (uns) im Glauben verwandt sind." (NW-Übersetzung)
Es ist jetzt günstige Zeit, uns selbst im Glauben Gutes zu tun.
—H.J..H.—

HALTE DIR DEN SPIEGEL VOR'S GESICHT
"Siehe, wie gut und wie lieblich ist es, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen!", so lesen wir in einem Psalm König Davids; einem Psalm, der mit der Verheißung endet, "dort hat Jahwe den Segen verordnet. Leben bis in Ewigkeit." (Psalm 133, 1.3)
Da Eintracht eine so große Verheißung in sich birgt, tun wir gut daran, einem solchen Wandel ganz besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Im Synonymwörterbuch finden wir genügend sinnverwandte Ausdrücke zum Stichwort "Eintracht", so z. B.: Harmonie; Friede; einhellig; in einem guten Verhältnis (miteinander leben). Sie alle weisen auf die Notwendigkeit hin, in Liebe nicht allein auf das Eigene bedacht zu sein, sondern sich auch der Bedürfnisse anderer anzunehmen, - besonders wenn sie alt sind und sich nicht mehr selbst zu helfen wissen. (Philipper 2, 1-4)

Mit dem Beitrag "Christen müssen die Bedürfnisse der Älteren berücksichtigen" (15. Juli 1988), hält der Wachtturm in lobenswerter Weise allen seinen Lesern den "Spiegel" vor's Gesicht, denn nicht nur in Südafrika warten alte und betagte Menschen vergebens auf einen Besuch, auf ein freundliches Wort, auf Hilfe! Und wer immer es mit dem Helfen ernst meint, der muß nicht unbedingt in ein Gebiet ziehen, wo Hilfe not tut, denn Alte und Kranke, die der Hilfe bedürfen, die gibt es überall - auch in eurer Versammlung am Ort.
Der Apostel Johannes spricht alle an, die sich gern mit dem Etikett "Christlich" schmücken und ermahnt:
"Kindlein, laßt uns lieben, nicht mit Worten noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit." (1. Johannes 3,18)
Ihr Ältesten solltet gerade hier mit gutem Beispiel vorangehen, seid ihr es doch, die der Apostel Petrus in besonderer Weise anspricht:

"Hütet die Herde Gottes, die in eurer Obhut ist, nicht aus Zwang, sondern freiwillig; auch nicht aus Liebe zu unehrlichem Gewinn, sondern voll Eifer; auch nicht als solche, die über die herrschen, die Gottes Erbe sind, sondern indem ihr Vorbilder für die Herde werdet." (1. Petrus 5,2.3)
Leider viel zu oft kam aber statt der erbetenen Hilfe aus eurem Mund ein Gott und Christus entehrendes;

WIR SIND KEINE DIENSTLEISTUNGSEINRICHTUNG!
Freilich, einen solchen Dienst an den "Geringsten" eurer Versammlung könnt ihr nicht in Stunden und Nachbesuchen abrechnen, aber zählt so etwas denn überhaupt bei Gott?
Der Bericht wohl kaum, denn euer Dienst bleibt ihm ja nicht verborgen. Was vor Gott zählt, ist, wenn ihr denen Liebe erweist, die sich selbst nicht mehr behelfen können. So nachzulesen in Jakobus 1,2.7; 2,15-17, denn ein "Glaube, wenn er keine Werke hat, (ist) in sich selbst tot."

Wer nun aber meint, nur jene in den Kreis seiner Liebe einbinden zu können, die mit ihm gleichen Glaubens sind, der verleugnet unseren Herrn, der für ALLE auf Golgatha gestorben ist. Hören wir seine Worte aus der Bergpredigt, die in Lukas 6:32.33.36 aufgezeichnet sind:
"Und wenn ihr die liebt, die euch lieben, zu welchem Verdienst gereicht euch dies? Denn selbst die Sünder lieben die, die sie lieben. Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, zu welchem Verdienst gereicht euch dies in Wirklichkeit? Selbst die Sünder tun dasselbe. Fahrt fort, barmherzig zu werden, wie euer Vater barmherzig ist."

Noch ein Wort aus der Sprüchen. In Kapitel 19,17 lesen wir:
"Wer dem Geringsten Gunst erweist, leiht Jahwe, und ER wird ihm sein Tun vergelten."
Ein solch Geringer war auch jener, der unter die Räuber gefallen war und von dem Samariter gepflegt und versorgt wurde.
Jesus erteilte mit diesem Gleichnis nicht nur dem Gesetzeskundigen seiner Tage eine Lektion in Sachen Nächstenliebe, sondern auch all denen heute, die glauben, mit dem Hinweis auf "geistiges Heilen", sich ihrer Christenpflicht dem Andersglaubenden gegenüber entziehen zu können!
(Lukas 10, 25-37)
Ein solches Handeln aber verstößt ganz offensichtlich gegen Geist und Buchstaben der Schrift, und die so handeln, sollten aufmerken, wenn Jesus sagt:
"Warum denn nennt ihr mich .'Herr! Herr!, tut aber die Dinge nicht die ich sage?" (Lukas 6,46)

Liebe Brüder und Schwestern, den "Spiegel" hat euch die WTG vorgehalten, und sie tat das sicher nicht ohne Grund. Ihr solltet euch also seiner bedienen, zum Segen der Älteren und Bedürftigen in euren Versammlungen. Aber auch, damit ihr weiterhin in Eintracht beieinander wohnen könnt und Erben der Verheißung werdet.
Unser Teil war es, den "Spiegel" ein wenig zu putzen, damit ihr ein klareres Bild von euch und eurer Verantwortung allen Menschen gegenüber gewinnen möget, um nicht als vergebliche Hörer, sondern als Täter des Wortes vor unserem Herrn zu bestehen.
(Jakobus l , 22- 25)
-R.I.H.-

WAS IST UND WAS WILL
DIE "CHRISTLICHE VERANTWORTUNG"
ERFAHRUNGEN VON MEHR ALS 30 JAHREN Entstehung der CV - Notwendigkeit des Auftretens gegen die WTG - grundsätzliche Erkenntnisse über die WTG - Auftreten gegen eine Organisation, nicht gegen den Glauben.
... HABEN BRÜDER UND SCHWESTERN ZUSAMMENGEFÜHRT
Über die Zusammenarbeit von ehemaligen Zeugen in der CV-Studiengruppe.
... UM GEGEN DEN "FALSCHEN PROPHETEN" ZU FELDE ZU ZIEHEN . . .
Über die gefährlichen, bibel- und menschenfeindlichen Praktiken der WTG.
... UND ALLEN ZU HELFEN, DIE EINEN NEUEN UND BESSEREN WEG SUCHEN ...
CV als Zwischenstation zwischen WTG und der Hinwendung zu einem neuen festen Glauben - Auffang und Halt für alle ZJ -Hilfe und Rat, damit keiner sich einsam und verlassen fühlt.

SEKTIERERTUM
Sektierertum überführt und überlebt sich über kurz oder lang von selbst. Und von den Anhängern der Sektenlehren kann gesagt werden, daß sie sich gegenüber Gott und Jesus Christus in einer unhaltbaren Stellung befinden.
Daran ändert auch persönliche Ehrlichkeit und Güte nichts, weil das, woran sie "ehrlich glauben", mit Gottes Wort unvereinbar ist. Die Interpretation eigener Überlegungen als "Offenbarungen Gottes" muß als eine Form der Sünde erkannt werden, damit sich jemand von dieser Einstellung trennen kann. Damit wäre dann die Sünde kein Bestandteil mehr der eigenen Persönlichkeit, wenn auch das einmal Geschehene weiterhin negative Folgen für sich selbst und andere haben mag.

Wer seiner Sünde gegenübertreten kann, indem er sie benennt und bekennt, kann sie natürlich damit nicht ungeschehen machen, aber sie kann ihm nun von Gott vergeben werden, und damit hört sie auf, als Ballast zu wirken, der uns daran hindert, dem heiligen, dreieinigen Gott entgegenzugehen.
Wenn ich nicht bekenne, "hätschele" ich meine Sünde, und sie bleibt ein integrierter Teil meiner Persönlichkeit. Schließlich wird sie dominieren und "in mir herrschen zum Tode".
Es wird aber immer wieder Menschen geben, die sich aus ihrer Stellung gegen Gott, die sich aus persönlicher Eitelkeit ergab, lösen möchten. Es ist mein Wunsch, mitzuhelfen, diesen zu helfen. Dazu beizutragen, daß sie zu der Erkenntnis kommen, daß man mit der Lehre der Sekte nicht "selig werden" kann, ja, mehr noch, daß das Beharren auf dieser Lehre ein
unüberwindbares Hindernis auf dem Wege zu Gott ist.
Es ist für die Menschen, die noch umkehren können und es auch wollen, durchschaubar zu machen, wie schwankend sich alles das erwiesen hat, was im Lauf von über Einhundert Jahren, in NUR reichlich Hundert Jahren!!! als "Licht aus dem Tempel Jehovas" offeriert worden ist ...

Was ich fragen möchte ist:
Seht den Dingen ins Auge. Solange jemand dazu fähig ist, ist noch nichts verloren. Nur Sensationshascherei ist die Ursache für die sich widersprechenden Sektenlehren, nicht Gottes Wunsch, daß allen Menschen geholfen werde. Vertraut auf Gottes tragfähige Barmherzigkeit, sie macht .uns leicht, denn sie befreit und entledigt, uns von drückender Last. (Matth. 11:2-30. EU)
-H.G.-

ZUCHT, DIE EINE FRIEDSAME FRUCHT EINTRAGEN KANN
So hieß ein Studienartikel im WT 8/88, der zu entsprechender kritischer Stellungnahme geradezu provoziert. Die Wachtturmgesellschaft, oder genauer, ihre leitende Körperschaft, die ja für alle ihre Veröffentlichungen verantwortlich zeichnet, kann es doch nicht bleiben lassen, dauernd ihre sog Abtrünnigen schlechtzumachen und vor ihnen zu warnen. Angeblich geht es ihr um die "geistige Reinheit" in der Organisation. Doch was versteht sie unter „geistiger Reinheit"? Bestimmt nicht das was wir!

Aufmerksame Studierer der Wachttürme haben längst begriffen, daß Wachtturmlehren nicht unbedingt immer auch Bibellehren sind; ja oft sind sie der Bibel geradezu entgegengesetzt!
Zum Beispiel gebietet "Gott, Vater und Mutter zu ehren, und der Apostel Paulus verlangt, daß gläubige Christen für ihre verwandten Angehörigen sorgen, wenn es nötig ist. Doch der Wachtturm lehrt gebieterisch, Vater und Mutter zu verachten, falls die sich von der Gemeinschaft der Zeugen Jehovas wieder zurückziehen sollten, sog. Abtrünnige werden sollten.

Nicht mal Enkeln soll man mehr erlauben, Kontakt zu ihren Großeltern zu haben. Angeblich will man auf diese Weise Abtrünnige veranlaßen wieder in die Gemeinschaft zurückzukehren als reuige Sünder natürlich! So zu handeln ist ja eine glatte Erpressung.
Ja wissen denn nicht: die Herren in der Weltzentrale der Zeugen Jehovas - denn Brüder kann man die wohl kaum noch nennen, daß in der Bibel geschrieben steht, daß Erpresser keineswegs in dass Reich Gottes eingehen werden? Glänzend verstanden die es zwar Jesu Worte zu gebrauchen - oder auch zu - mißbrauchen, wie man's nimmt -, daß Jesus gekommen ist Familien zu entzweien, aber sie vergaßen, daß er auch unmißverständlich deutlich sagte, er sei gekommen die Menschen zu retten und nicht zu verdammen.

Es kann somit nicht dringend genug empfohlen werden, daß die, die die Studienartikel für den Wachtturm schreiben, doch zuerst selbst die ganze Bibel durchlesen, statt vielleicht nur in Konkordanzen entsprechende Bibelstellen nur für ihre eigenen Gedanken zu suchen. Ganz nebenbei würden sie dann auch geschrieben finden, daß Jesus sagte: was habt ihr denn schon Besonderes getan, wenn ihr nur die grüßt die auch euch grüßen? das tun die Heiden und Zöllner auch!
Und doch, im krassen Gegensatz zu den Worten Jesu, lehrt der Wachtturm nicht zu grüßen, also noch schlimmer zu sein wie Heiden und Zöllner Hier muß wieder der Apostel Johannes herhalten, denn er schrieb, die nicht in's Haus aufzunehmen und zu grüßen, die die Lehre der Apostel verdrehen.

Nun gibt es aber gegenwärtig Fälle - und das sicher nicht wenige - wo manche, nachdem sie Zeuge Jehovas geworden waren, diese Gemeinschaft wieder verlassen, weil sie sich aus Gewissensgrunden darin nicht mehr wohl fühlen, weil sie z.B. beim Gedächtnisabendmahl nicht vom Brot und Wein genießen dürfen. Würden sie es trotzdem tun, dann würde man sie ausschließen, also gehen sie lieber selber, so wie sie gekommen sind freiwillig!

Aber sie trifft, jetzt ein hartes Schicksal: Niemand von Zeugen Jehovas, darf sie mehr grüßen, auch nicht die eigenen Kinder noch Enkel! Sie sind ja jetzt Abtrünnige, haben den Glauben an Gott verleugnet, sind reuelose Sünder. So lehrt der Wachtturm, dies ist sein Geist, den er in die Welt schickt! Er sagt: "Was Wahrheit ist, bestimmen wir! Unsere Anordnungen sind Gottes Anordnungen! Wir und Jehova sind eins!"
Welche Perversion menschlichen Denkens hier doch zutage tritt, ist bei der leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas doch eingekehrt! Es ist schrecklich und tragisch zugleich. Wie wollen die Gott lieben, wo sie doch ihre Brüder hassen!

Darf denn keiner mehr unter Zeugen Jehovas gemäß seinem Gewissen handeln und z. B. alles prüfen, was der Wachtturm lehrt, ob so auch in der Schrift geschrieben steht und dann entsprechende eigene Konsequenzen ziehen?
Dummerweise gab es einige sog. Abtrünnige in den USA, die sich an die Gerichte wandten und die WTG wegen seelischer Grausamkeit verklagten, aber - wie konnte es auch anders sein - sie bekamen nicht recht; die WTG bekam recht! Auch dies alles steht in diesem Studienartikel! Die Bibel alleine genügt eben der 'Wachtturm-Organisation nicht mehr, um ihr eigenes Lehrgebäude zu stützen Was soll man zu all dem bloß noch sagen? Man kann nur ausrufen:
HERR, VERGIB IHNEN, DENN SIE WISSEN NICHT, WAS SIE SCHREIBEN!

PORTRAT EINES „ÄLTESTEN"
Viele Jahre dient er nun schon seiner Wachtturm-Gsellschaft. Seine Studiengruppe hat er im Griff. Alle spuren und wagen nicht ihn und seine Handlungsweisen zu kritisieren. Die, die es wagen sollten, müßten da mit Gemeinschaftsentzug rechnen. Es ist seine persönliche Studiengruppe!
Wer ist nun dieser Studiengruppenleiter, der da so selbstherrlich seine Zeugen Jehovas regiert?
Er ist schon älter und verheiratet. Seine Frau, eine ehemalige Lehrerin, wurde nach ihrer Meinung schon seit Jahren nicht mehr gefragt. Ihr ehemaliges geistiges Engagement an gesellschaftlichen Prozessen mußte sie aufgeben. Er duldete es nicht.

Die Ehe ist kinderlos.
Er arbeitet als Uhrmacher in einem Dienstleistungskombinat. Seine betrieblichen Aufgaben erledigt er nebenbei und verbindet sie immer mit seinen Aufgaben als Studienleiter. Auch seine Dienstreisen, z. B. nach Osterburg, Merseburg u. a. Städten, benutzt er zu seiner Zeugenarbeit. Er lehnt Jede betriebliche Verantwortung ab, da sie ja zu Lasten der "Organisation" geht. Die Leistung von Überstunden wird von ihm als Frevel am Glauben bezeichnet. Andererseits begrüßt er alles, was seine Brüder unternehmen, um vom Staat zu bekommen, was zu bekommen ist.
Seine Doppelgesichtigkeit geht aber noch weiter:
Von seinen Zeugen verlangt er, kein Geburtstag zu feiern. Er selbst aber stellte einen Besuchsantrag zu seinem Bruder in der BRD, um mit ihm seinen 50. Geburtstag zu feiern.

Er predigt die totale Unterwerfung unter die Organisation. Selbst aber betätigt er sich als "Prophet" und prophezeite 1985 die Vernichtung der Menschheit durch AIDS.
Er ist bekannt dafür, anfällig zu sein für weibliche Reize. Seine Frau aber weist er streng zurecht, wenn sie einmal . ihren Rock über die Knie zieht.
Er läßt sich gerne von Brüdern und Schwestern einladen und auch bewirten. Selbst aber bietet er seinen Besuchern kaum etwas an.
Ohne Skrupel läßt er sich von den Brüdern und Schwestern Hilfsdienste leisten wie z. B. Kräutersammeln, Ausrichten von Essen, Wochenendaufenthalte auf Datschen, sich von seinen Brüdern mit dem PKW fahren lassen (auch weite Strecken) usw. Alles selbstverständlich, ohne auch nur einen Pfennig dafür zu bezahlen. Sie sollten doch glücklich sein, ihm dienen zu dürfen.

Allen jüngeren Brüdern und Schwestern empfiehlt er, sich keine Kinder anzuschaffen. Kinder beeinträchtigten doch die Arbeit für die Organisation.
Er duldet auch, daß Kinder geschlagen .werden, denn sie brauchen ja, seiner Meinung nach, auch Schläge zu ihrer Erziehung.
Die Studientermine verlegt er willkürlieh. Gründe dafür nennt er nicht. Auf die Bitten aus der Studiengruppen, doch Rücksicht zu nehmen, reagiert er nicht.
Schwestern, deren Ehemänner keine Zeugen Jehovas sind, werden, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, zu Wochenenden eingesetzt. Familiäre Zwangssituationen bleiben, dadurch nicht aus.
In unsinnigster Weise werden die Versammlungsorte verlegt. Das Gedächtnismahl wurde ebenfalls ständig bei anderen gefeiert. 1986 sogar morgens um 5 Uhr.

Angeblich diente das alles der Konspiration. In Wirklichkeit aber war es reine Schikane. Besonders schlimm bei ihm ist seine "Hochstapler"-Art:
Einen Königreichssaal wollte er bauen. Als Untergrundkämpfer, mit konspirativen Ersatzmann für ihn, möchte er gerne erscheinen.
Bei seinen Schilderungen der Auseinandersetzungen mit den Staatsorganen - ist er immer der Riese, der vor Zwergen sitzt und der aus jeder Diskussion als Sieger hervorgeht.
Die Kasse der "Guten Hoffnung" verwahrt er natürlich auch, aber Rechenschaft darüber gibt er keinem.

So gäbe es noch viel über ihn zu berichten. Sicherlich hat er auch gute Seiten, aber gezeigt hat er sie bisher leider noch nicht.
Schade, es gibt so viele ehrliche und aufrichtige Zeugen Jehovas und sicherlich auch "Älteste". Die "Organisation" ist aber leider nie bereit, schlechte Hirten abzulösen, denn auf sie kann sie sich immer verlassen, denn sie befolgen bedingungslos alle Befehle.
Sollte nun einer, der dieses gelesen hat, meinen, so einen Studienleitejf. gibt.es nicht bei, den, Zeugen Jehovas, dann muß ich ihm sagen: ES GIBT IHN!
Dieser Bruder G. wohnt und waltet in einer Kreisstadt im Bezirk Potsdam.
- eingesandt -

HAST DU DAS GEWUSST?
Das weltweite Werk der WTG im Spiegel der Zahlen (II)
Etwa 60 % gingen von der WTG. Kann man da von einem kleinen Prozentsatz sprechen?
Wir fragen: Warum gingen sie?
Wohin gingen sie?
Was tun sie jetzt nachdem ihre Glaubensfähigkeit angeschlagen ist?
Wer kommt für entstandenen sozialen Schaden auf? .
Wer vermag diesen Menschen zum wahren christlichen Glauben zu verhelfen?
Den Schaden, der durch den Dogmatismus dieser Organisation schon entstanden ist, wissen die Betroffenen sehr wohl zu bestätigen. Wir zitieren hier auszugsweise einen Psychiatrischen Bericht aus dem SOCIAL KOMPASS 1977/1

Es heißt dort (u. a.)
"Es gibt zur Zeit wenig psychologische Studien übör die genaue Rate von Geisteskranken bei denZeugen Jehovas.
Eine der Neuesten ist von Spencer 1975 geschrieben. Spencer untersuchte von 1971 bis 1973 etwa 7046 Patientenaufnahmen aller Westaustralischen psychiatrischen Kliniken. Die Statistik stellt 1068469 Personen aus der Bevölkerung den 4000 Zeugen Jehovas in diesem Gebiet gegenüber.

GEISTESKRANKHEITEN
unter der Bevölkerung 2.54 zu 1000
unter den Zeugen 4.17 zu 1000
SCHIZOPHRENIE
Unter der Bevölkerung 0,38 zu1000
unter den Zeugen 1,40 zu1000
NEUROTISCHE TESTS
Unter der Bevölkerung 0,39 zu 1000
unter den Zeugen 0.76 zu 1000
SCHIZOPHENIE UND PARANOIA
Ist bei Jugendlichen unter den Zeugen Jehovas 4mal höher
Als unter der Bevölkerung."
Der Schreiber des Berichtes hat mit einer großen Anzahl Zeugen Jehovas zusammen gearbeitet, die psychotisch waren, unter harter Depression litten und sogar Gehirnschädigungen davon getragen hatten. Die WT-Gesellschaft. sieht es nicht gern, daß von ihren Mitgliedern psychiatrische Krankenhäuser oder Ärzte aufgesucht werden ...
-E. Brüning, Meran-

ERSTAUNLICHES
ZEUGE JEHOVAS EMPFIEHLT DEN KREIS "FREIER BRÜDER"
Als im Herbst 1987 die zwei Treffen des Kreises Freier Brüder in einigen Versammlungen der Zeugen Jehovas rege und beunruhigende Warnungen auslösten, wurde ein verantwortlicher Bruder des Kreises freier Brüder, der Bruder Joachim W., in Hamburg von einem aktiven Zeugen Jehovas angesprochen. Der Zeuge war daran interessiert, zu erfahren, was der Kreis freier Brüder tut und was er bezwecken will.

Als Bruder W. ihm sagte, daß sie in erster Linie für Enttäuschte und auch für solche, die einen Fehltritt begangen haben und diesen bereuen, eine Hilfe sein wollen, da sagte der Zeuge Jehovas: Warum seid ihr denn so wenigen bekannt? Wenn dies der Bruder, der sich erhängt hat, aus der Schellingstraße gewußt hätte, so hatte er sich an euch wenden können und hätte keinen Selbstmord begehen brauchen, denn ihr hättet ihm doch vom Selbstmord abgeraten und eure Gemeinschaft angeboten. Ich meine, daß Rauchen noch keine so große Sünde ist.

Als Bruder W. dem Zeuge Jehovas das Traktat mit dem Titel „Das Angebot einer Alternative" gab, sagte der Zeuge:
Dies sollte doch an jeden unserer Brüder gegeben werden, denn wenn einer mal Probleme hat, so weiß er, an wen, er sich wenden kann.
Bruder W. machte den Vorschlag, daß der Zeuge ihm einige Adressen solcher Zeugen geben soll, die seiner Meinung nach ein Traktat bekommen sollen.
Etwa zwei Wochen später machte dieser Zeuge Jehovas diesen Vorschlag wahr und übergab einige Anschriften dem Bruder.
-H.W.-

AKTUELLES IN KÜRZE
BEZIRKSKONGRESS DER WTG 1988 IN HAMBURG
Vor den Toren des Volksparkstadions in Hamburg herrschte großer Betrieb. In diesem; Betrieb verteilten 4 Brüder (ehemalige Zeugen Jehovas) ihre Traktate an die Zeugen Jehovas, die zum Kongreß eilten; unter ihnen auch der Bruder Joachim W. 2 Traktate zusamengelegt und 2mal gefaltet. Über 700 solcher Traktate haben sie an die Kongreßbesucher abgegeben.

Einer der Brüder berichtete, daß jeder zweite, der angesprochenen Zeugen Jehovas, die Traktate angenommen hat, trotz der Warnung der Aufseher.
Bruder W. berichtete, daß ihm 2 Zeugen gleich ihre Adresse gegeben hätten, um noch mehr Informationen zu bekommen. Bei ihm zu Hause klingelte dann laufend das Telefon. Viele Zeugen, die anriefen, taten das heimlich, denn ihre Ehepartner durften davon nichts wissen. Ein Zeuge, der schon 35 Jahre dabei ist; wollte vieles fragen, aber er mußte es heimlich tun, damit seine Frau nichts merkte.

In einem anderen Fall rief eine Frau am Sonntag (der letzte Kongreßtag) kurz vor 23 Uhr an. Sie sagte, daß sie mit ihrem Mann auf dem Weg ins Stadion die Traktate bekam. Ihr Mann versuchte gleich abends anzurufen, aber Bruder W. war nicht zu Hause. Dann wurde er ängstlich, zerriß die Traktate und warf sie weg.
Als er eingeschlafen war, konnte aber seine Frau noch aus den Fetzen die Telefonnummer erkennen und rief den Bruder W. an. Sie hatte so viele Fragen, daß dieses Telefonat mehr als 3 Stunden dauerte.
Es sind auch schon viele schriftliche Bestellungen eingegangen« Einige wollten das "Raymond Franz-Buch", andere weiteres Informationsmaterial.
Nun will und muß er sich einen Anrufbeantworter kaufen, denn die meisten Anrufer wollen anonym bleiben.
So hat sich ihr gemeinsamer Einsatz doch gelohnt und sie können sagen: Der Herr hat uns und unser Vorhaben gesegnet!
-H.W.-

AUS DER WELT DER ZEUGEN
NEIN,- MEINE MIETE ZAHL ICH NICHT Karl-Marx-Stadt, Joh.- Seb.-Bach-Str. 24.
Es klingelt an der Wohnungstür - Niemand öffnete.
Die Mitarbeiter der Gebäudewirtschaft Mitte/Nord mußten, hier eine gerichtlich erwirkte Zwangsräumung durchführen.
Der Grund: Roswitha hatte, trotz mehrfacher Aufforderungen, ihre Miete nicht; bezahlt. 2000 Mark Mietschulden hatte sie und dachte nicht daran, sie zu bezahlen.
Da niemand öffnete mußte man in Anwesenheit des ABV, die Tür mit leichter Gewalt öffnen, um die Räumung: durchführen zu können. Roswitha fing nun an zu zetern:
Sie habe jetzt keine Wohnung mehr und müßte in Zukunft auf der Straße leben.
Aber muß nun Roswitha auf der Straße leben? Mitnichten! Sie hat nämlich im schönen Thüringerland ihre Hauptwohnung.
Als man sie darauf hinwies, sagte sie:

Ich lebe dort; bei einem Bruder. Er ist Dachdecker und bei Reparaturarbeiten an seinem Haus vom Dach gestürzt. Er hat dadurch Schwierigkeiten beim Umbau. Deshalb kann er mir auch keine Unterkunft mehr gewähren. Er habe ihretwegen bisher schon in einem Zelt gewohnt. -
Soweit die Roswitha K. Aber wie soll es weitergehen mit ihr?
Da sie eine überzeugte Zeugin Jehovas ist, wird sie sich auch an ihre Brüder wenden. Die werden ihr sicherlich erst einmal sagen, daß sie durch ihr Tun die „Organisation" in ein schlechtes Licht gebracht hat und daß sie doch wissen müßte, daß man dem Cäsar geben müßte, was des Cäsars ist. Das werden sie ihr u.a. sagen und sie auffordern, Ordnung in ihr Leben zu bringen. Oder irre ich mich?
-H.W.-

„Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6.
Preis 0,20 M; Jahresabonnement; 2.- M; Versand auch kostenlos
Konto-Nr.: 4564-30-1952, Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe; Gera.

Christliche Verantwortung 1989 Teil I

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