Christliche Verantwortung Jahrgangsmäßig Zusammengefasst 1986 Teil II

CV 204 - CV 2009

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 204
In rückblickender Geschichtsbetrachtung, muss man wohl bestätigen. Einer (von mehreren) Katalysatoren für den Fall des Ostblocks war, dass der Westen, namentlich die USA, ihn „totgerüstet" hat. Schon zeitgenössisch waren die kommunistischen Machthaber sich über diesen Umstand im klaren, und versuchten durch möglichst breit angelegte „Friedenskampagnen" gegenzusteuern. Innerhalb dieser Kampagnen war den Kirchen und Religionsgemeinschaften, ein durchaus als hoch zu bezeichnender Stellenwert zugewiesen.
Eine Religionsgemeinschaft, die sich dem verweigerte (nicht erst in den 80er Jahren sondern nachweisbar auch schon davor). Somit nicht unbedingt in den Kontext gestellt werden kann. Verweigerung aus aktuellen (westlich inspirierten) politischen Überlegungen. Die Zeugen Jehovas.
Ob dieser Verweigerungshaltung werden sie auch in der CV 204 wieder massiv angegriffen.
Ihre Harmagedontheorie, kombiniert mit der Reagan-Politik „Krieg der Sterne" bildet das diesbezügliche Gerippe.
Wenn man durchaus eine Konformität der Zeugen Jehovas mit der USA-Politik nachweisen kann (und letzteres ist der Fall), so geht die CV doch wider einmal einen Schritt zu weit.
Sie unterstellt nämlich:
„Zu diesem vom WT für gerecht gehaltenen Massenmorddenken, alle anderen betreffend, kommt man heute nicht umhin, an die nazistischen Massenmorde zu denken."
Das wiederum ist der Sprichwörtliche Tropfen, der zuviel ist, bei einem schon bis zum Rande voll gefüllten Fass mit kommunistischer Propagandajauche.

CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 204 GERA JULI 1986

Inhaltsangabe
JAHRBUCH 1986 -
EIN GAUKELSPIEL MIT DEN ZAHLEN
WIR PRÜFEN WT NR. 4-5/86
BESTÄNDIG IST DER WECHSEL
WTG BRAUCHT
UND SCHAFFT GEISTIGE NAIVLINGE
MODERNE PHARISÄER
AUS DER WELT DER ZEUGEN

DIE WTG EINE ANTI-FRIEDENSBEWEGUNG!
HERAUSFORDERUNGEN
Das Thema Frieden ist nach dem neuesten Stand d. Dinge so herausfordernd geworden, daß wir es vor Gott, unseren Mitmenschen wie letztlich vor dem eigenen Gewissen angesichts unserer Erfahrung und unseres Wissens um die Dinge nicht verantworten könnten, uns dem mit unserer ersten CV-Beratung dieses Jahr nicht zu stellen.
Was ist dieser Stand der Dinge?. Es ist der in jüngster Zeit erreichte Stand der West-Ost-Situation, die DDR und wir als christliche Staatsbürger eingeschlossen, und das gegenwärtige Eingreifen. der WTG in dieser Situation, wie gehabt unter Mißbrauch ihrer Zeugen. Ein Eingreifen in einem bestimmten Bereich und Ausmaß nur, aber mit einer nicht zu unterschätzenden Ausstrahlung. Nicht ohne Grund hat mit dem neuen WTG-Zweigbüro in Selters/BRD der deutsche Sprachraum das zweitgrößte WTG-Zweigbüro im Weltmaßstab bekommen mit Zuständigkeiten für ganz Osteuropa, was besonders die Literatur betrifft. Womit die WTG bekanntlich steht oder fällt.

Folgende Hauptfaktoren prägen, nun die Situation, und die WTG greift wie folgt ein. 1986 ist von der UNO zum Jahr des Friedens erklärt worden. Unser Land, dessen Bürger wir sind, wie der Apostel das zu seiner Zeit ebenfalls freimütig sagte, Apg. 22:25, ist bekanntlich, Mitglied der. UNO. Nun sagt Artikel 8 unserer Verfassung,. daß die der friedlichen Zusammenarbeit dienenden Regeln des Völkerrechts auch für jeden Bürger verbindlich Mit ihrer WT- und. Erwachet-Kampagne vom Oktober 1985 gegen die UNO geschieht nichts Geringeres, als daß die WTG dies Verbindlichkeit insbesondere für einen Christenbürger einfach aufhebt.

Weiter: Während wir hier beisammensitzen läuft eine WTG-Kampagne´ gegen die UNO und das 1986-Friedensjahr mit einer Neuauflage des WTG-Buches. von 1973 „Wahrer Friede und Sicherheit", u. a. umfrisiert und wegradiert, was damals im Blick auf „1975" über ein „ganz nahes" Ende des „Scheidungswerkes" (S.73) prophezeit war. Wir werden uns das noch besonders vornehmen.

Den noch vor uns liegenden Höhepunkt bilden ohne Zweifel die WTG-Kongresse 1986 „Göttlicher Friede". Dieses Thema wurde im Blick auf das Friedensjahr 1986 festgelegt und zeigt, wie sich die WTG sehr wohl stets auf die politische, Lage einstellt. Wir können uns hier mit Sicherheit auf einen Gipfel an Friedensdemagogie seitens der WTG gefaßt machen. Auch darauf werden wir zur gegebenen Zeit antworten.

Ein Faktor schließlich prägt schon die Situation, den die WTG in seinen Dimensionen allerdings noch nicht. berücksichtigt hat. Mit Sicherheit aber brüten sie darüber in Brooklyn schon. Denn das berührt wie nichts anderes jetzt ihre über 100 Jahre schon hingezogene Weltendelegende - Gemeint ist einerseits die sog. Strategische Verteidigungs-Initiative (SDI) der USA, die Überziehung des Globus mit einem Sternen-Kriegs-System von Weltraumwaffen, einer Weltraumaufrüstung, und andererseits die Planung der Sowjetunion (Gorbatschow-Programm 15.1.86), keine Weltraumaufrüstung, sondern völlige Befreiung der Welt von Atomwaffen bis zum Jahre 2000. Inzwischen hat ein erbittertes Ringen in dieser Frage begonnen, das auch Christen und Kirchen nicht ausnimmt. In einem sowjetischen Kommentar- heißt es dazu: „Wir verhehlen es nicht, es ist uns bei weitem nicht gleichgültig, ob unser Stahl zu Schwertern oder zu Pflugscharen verwendet wird. Die Erdbewohner sind es müde, in Erwartung einer Apokalypse zu leben".

Und genau hier fährt die WTG mit ihrer angeblich unvermeidlichen Harmagedon-Massenmord-Apokalypse dazwischen; in der das „Blut in Strömen fließen" werde, und die 69 Millionen Toten der zwei Weltkriege Hinter Sachsenhausen, Ravensbrück, Buchenwald, nichts sein werden im Vergleich zu den Opfern" dieses Massenmordes. (Harmagedon von einem Gott der Liebe? WT 1. 2. 85)

FÄLLIGES TRIBUNAL
Wer uns angesichts all dessen nun wegen unserer Entlarvung der diesbezüglichen WTG-Friedensdemagogie und vorgenommenen Neuorientierung für ZJ unchristlichen Richtgeist unterstellt, möge 1. Kor. 5:12 lesen, wonach Christenmenschen das Recht haben. „die zu (ihrer) Gemeinde Hörigen zu richten". Kommen wir damit zu einem Tribunal über die WTG, ihr Vorgehen gegen die UNO, gegen das Friedensjahr 1986, gegen die weltweite Friedensbewegung, gegen ihre „Friedens"-Verkündigung, ihren Harmagedon-Massenmord-Krieg als „Akt der Liebe Gottes" auszugeben. Wir müssen die WTG anklagen, mit ihrer Anti-UNO-Kampagne seit Oktober 1985 mit einer dreisten Täuschung, Vertuschung. Unterschlagung und Verlogenheit vorzugehen. Es ist eine. pure WT-Erfindung daß „Tier aus dem Abgrund'" (Offb. 17:3,8,11) die nach dem 2. Weltkrieg ins Dasein getretene UNO sei (WT 1.2.86 S.7). Die WTG unterschlägt hier ihre eigenen „göttlichen Wahrheiten", wonach dieses „Tier" das päpstliche/Reich nach 1870 war, dann der Völkerbund nach dem 1. Weltkrieg (Schriftstudien Band 7, 1917; Licht II 1930).

Wir haben im WT heute also bereits die 3. Version eines haarsträubenden Schwindels vor uns!, Dazu kommt eine abgefeimte WT-Demagogie. Behauptet der WT vom 1. Okt. 1985 S. 15 doch, es sei „die Erwartung vieler" gewesen, der Völkerbund seinerzeit sei das „Tier" gewesen. Es war nicht „die Erwartung vieler, es war die WTG mit ihrem Licht von Gott" von 1930 weltweit. Was für eine heuchlerische Reinwaschung der WTG vor der Öffentlichkeit heute ist das doch!

Dazu, daß Gott aus Liebe im WT-Harmagedon gar die beiden Weltkriege in den Schatten stellen soll, kann man nur die Anti-WTG-Protestdemontration 1984 vor dem WTG-Hauptbüro in Brooklyn zitieren: Eine Ansicht von Gott, sadistisch, geistesgestört und abscheulich, zu brutal an Gräßlichkeit, grausig jenseits humanen Denkens, ein simples, naives Vorstellungsvermögen, neurotisch, psychotisch, eine Art Massenhypnose mit leidenschaftsloser und gleichgültiger Kaltblütigkeit.

Zu diesem vom WT für gerecht gehaltenen Massenmorddenken, alle anderen betreffend, kommt man heute nicht umhin, an die nazistischen Massenmorde zu denken. Danach sind die WTG-Denker und WTG-Vordenker gar faschistoid! Etwa nach der Weise Heinrich Himmlers!
Wer heute solche Massenvernichtung predigt wie die WTG, muß sich vorhalten lassen:
Hinter Sachsenhausen, Ravensbrück, Buchwald, Mauthausen, Treblinka, Majdanek und Auschwitz gibt es für niemanden ein Zurück! Auch die WTG muß sich daran messen lassen!

EINE ANTI-FRIEDENSBEWEGUNG
Schließlich müssen wir die Wachtturmorganisation als eine Anti-Friedensbewegung anklagen, die in der Atomwaffenfrage gar die Geschäfte der USA-Regierung Ronald Reagans betreibt!
Wenn die WTG irgend frieden predigt, so allein für ihre ZJ und zu ihren Bedingungen. Für alle anderen Menschen zitiert sie bekanntlich in ihrem Bibelmißbrauch Jesaja 57: 20,21: „Kein Friede den Gesetzlosen". Was allen anderen da gepredigt wird, ist nicht Friede, sondern der Friedhof, das Massengrab im WT-Harmagedonkrieg. Und wo diese WT-Friedhofspredigt hinreicht, wird jede Bereitschaft, sich einer realen Friedensbewegung etwa gegen Atomwaffen, für Abrüstung oder für das Einfrieren der Atomwaffen anzuschließen, gründlich verhindert oder zerstört. Jeder WT-Zeuge ist der lebendige Beweis hierfür.

und wie das alles der Atomwaffenpolitik der Reagan-Regierung dient, wurde speziell 1983 offenbar. In Erwachet vom 8. 4. 83 und 22. 11. 83 ließ sich die WTG ausführlich gegen die internationale Friedensbewegung aus, und stellte sie als vergeblich, sinnlos und nutzlos hin. Konkret betraf dies das Verlangen nach Einfrieren der Atomwaffen. Dazu zitierte sie Präsident Reagan, wie er u. a. an die Katholiken der USA appelliert, ein Einfrieren der Atomwaffen abzulehnen (Erwachet 8. 4. 83, S. 7).

Damit demonstrierte die WTG ihre völlige Übereinstimmung mit diesem Reagan-Appell. Diese Erwachet-Kampagne wendet sich im Grunde gegen jede Beteiligung an der internationalen Friedensbewegung gegen die heutigen Kriegsgefahren.
Damit ist die Wachtturmbewegung dahin verwiesen; wohin sie heute gehört:
Sie ist real eine Anti-Friedensbewegung, die dazu beiträgt, die reale Friedensbewegung in West und Ost spalten und lähmen zu helfen, Christen aus ihr entfernen zu helfen, sie praktisch zu zerstören, so weit der WT-Arm reicht. Wie gesagt, jeder WT-Zeuge ist der lebendige Beweis dafür. -

JAHRBUCH 1986 - EIN GAUKELSPIEL MIT DEN ZAHLEN
SEHR gut erinnere ich mich noch, daß in jenen ersten Wochen, da ich Kontakt zu den Zeugen Jehovas bekam, Bruder L. der mein Studium anleitete, sagte, daß die Zahl derer, die nach Harmagedon den Beginn des 1000jährigen Königreiches erleben werden, grenzenlos sein wird, wie die Zahl der am Himmel stehenden Sterne.

NACH 1975, die Frau des Bruders L. war durch das Nicht beginnen von Harmagedon schwankend geworden, sagte der Bruder in einer Zusammenkunft:
„Wir dürfen nicht annehmen, daß eine große Zahl Harmagedon überleben wird.
Schon die Zahlen, die uns jetzt die Brüder im neuen Jahrbuch nennen, könnten die endgültigen sein. Hier und da wird es noch solche geben, die Jehova untreu werden, hier und da werden neue Brüder und Schwestern hinzukommen, aber es wäre möglich, daß kein großer Zuwachs mehr erfolgt."

So optimistisch sich die zuerst geäußerten Worte stimmten, so sehr schockierten mich diese Feststellungen. Gerade durch diesen Widerspruch wurde ich aufmerksam und begann zu vergleichen.
DA erst bemerkte ich, daß jene beiden Äußerungen des Bruders L. nur ein kleines ziemlich harmloses Beispiel für ein riesengroß aufgezogenes Betrugsmanöver ist, das geschickte Jonglieren mit statistischen Zahlen in den Jahrbüchern.

VERGESSEN ODER WEGGELASSEN?
Wenn uns alljährlich die WTG in ihren Jahrbüchern die Ergebnis des Vorjahres vorstellt, wird uns eine bestimmte Konstanz der Mitglieder, der Interessierten, ja eine gewisse Aufwärtsentwicklung vorgegaukelt. Natürlich ist es immer unangenehm, unter dem Strich auch Negatives nennen zu müssen aber der Vollständigkeit muß es genannt werden, sonst stimmt das gesamte Bild nicht. Das Gaukelspiel besteht im „Weglassen" derjenigen, die aus der WTG hinweggingen, aus welchen Gründen auch immer oder ob sie gegangen wurden, es soll hier im Moment keine Rolle spielen. Wir wollen lediglich darauf hinweisen, daß nirgends in den Jahresbilanzen diese Zahl genannt wird. Man kann sie sich errechnen, z. B. die Brüder und Schwestern in den meisten Zusammenkünften haben kaum genug Jahrbücher' und Zeit und Gelegenheit, :um es wirklich gründlich zu errechnen, vergleichen und prüfen. Also wird in der WTG bewußt damit spekuliert, daß jene Zahl nicht beachtet wird, letztlich sind es ja verlorene Menschen, dem Tode in Harmagedon anheimfallend. Nur, kann man denn Menschen in dieser Zahl einfach „vergessen"? Kann man sie einfach auslassen?

EINFACH AUS DEM LEBER GESTRICHEN?
ES entspricht den Praktiken der WTG, daß sie jene, die nicht in ihr Konzept passen, zum Tode verurteilt, symbolisch der Vernichtung preisgibt. Aber das ist keine Lösung, denn jene „Hinausgegangenen" schweigen ja nicht. Wenn sie auch nicht gleich erfolgreiche Bücher über ihre schlimmen Erfahrungen veröffentlichen, sie sprechen davon zu so manchem, und so gesehen steht der WTG ein weltweites Heer von-wahrheitsliebenden Christen, die die WTG kennen und verachten lernten, gegenüber. In Brooklyn glaubt man, wenn man sie nicht mal in der Statistik nennt, gibt es sie nicht mehr. Nun, es gibt sie doch, und sie legen ein Zeugnis ab gegen die WTG weltweit. Mit Verschweigen dieser Umstände seitens der WTG beweist diese nur einmal mehr ihre geradezu neurotische Angst vor Pannen, Blamagen, Katastrophen, ihre vor noch größerer Isolierung weltweit.

DIE leitende Körperschaft marschiert im Geiste ihrer Gründer mit politischem und wirtschaftlichem Geschick, aber sie kann damit die Wahrheit, die gegen sie zeugt, nicht kleiner oder anders machen.. Und das Verschweigen von weit über 1,2 Millionen schwarzen Schafen in 20 Jahren ist für die WTG ein vernichtender Richtspruch, der sich trotz ihrer wirtschaftlichen Stärke zunehmend verhängnisvoll auswirken, wird.
- Hermes-

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
DER WACHTTURM
WIR PRÜFEN DIE WT NUMMER 4 und 5/1986
NEBENARTIKEL
„Die Apokalypse - wann?" und
„Der Papst und die Apokalypse"
Die Studienartikel dieses Wachtturms, behandeln das Abendmahl, ohne aber die bekannten Standpunkte zu revidieren. Allerdings muß die WTG nun zugeben, daß sich Joh. 6:53 nicht nur - wie vorher fälschlich angenommen - auf die gesalbten Christen, sondern auch auf die große Volksmenge bezieht. In der Praxis ändert sich dadurch aber nichts.

EIN WEITERER 1914-BEWEIS?
Die WTG klammert sich an jeden Strohhalm, um die Glaubwürdigkeit der 1914-Generation doch noch zu beweisen. Diesmal versucht man es anhand der 272 000. Veteranen des Ersten Weltkrieges, die im Dezember 1984 in den USA noch lebten (siehe S. 5).
Ist dies ein Beweis dafür, daß .die-1914-Generation doch noch nicht vergangen ist? Der unvoreingenommene Zeuge möge urteilen: Von über 300 Millionen Menschen in den USA erlebten eben jene 272 000 bewußt das; Jahr 1914. Das sind noch nicht einmal 0,1% der Gesamtbevölkerung.

Eine zu Recht gestellte Frage:
„Wie lange wird es daher noch dauern, bis der letzte Veteran des Ersten Weltkrieges gestorben ist?" Allerdings brauchen wir nicht so lange warten, bis der „letzte Veteran" gestorben ist:
Schon jetzt verkörpert diese Minderheit
1. rein zahlenmäßig und
2. in Anlehnung an Psalm 90:10 nicht mehr die 1914-Generation. Diese ist - ganz objektiv gesehen - schon vergangen.

„SUCHE FRIEDEN ZU FINDEN"
„Der Papst versucht wie ein geistiger Herkules, die Supermächte auseinander zuhalten und ein nukleares Harmagedon abzuwenden.'" (S. 7)
Das paßt der WTG natürlich nicht.
„Es scheint, daß sich die Sorgen der Kirchenführer mehr auf eine globale Zerstörung durch Menschen konzentrieren als auf einen gezielten Eingriff Gottes in die Angelegenheiten des Menschen - die in der Bibel vorausgesagte Apokalypse."

Deutlicher ausgedrückt:
Jede Friedensbemühung, jedes Engagement für eine Verhinderung eines weiteren Krieges oder sogar Weltkrieges, jedes Einsetzen für Ordnung und Sicherheit, für soziales Wohlergehen der Menschen wird von der WTG verurteilt.
Sie wünscht sich offenbar, daß diese angeblich so verderbte Welt lieber heute als morgen vernichtet wird. Vier Milliarden Leichen muß es geben, damit drei Millionen ZJ in Gerechtigkeit (bzw. was die WTG für Gerechtigkeit hält), leben können.

Welche Auslegung der Bibelstelle aus Römer 12:18:
Wenn möglich, haltet, soweit es von euch abhängt, mit allen Menschen Frieden." (NW) Welche Auslegung der Bibelstelle aus Psalm 34:14!
„Wende dich weg vom Bösen und tu Gutes; suche Frieden zu finden, und jage ihm nach." (NW)

Wonach aber jagt die WTG?
Offenbar jagt sie ihrem Harmagedon nach und darüber hinaus den Menschen. die ihren Nächsten etwas Gutes tun wollen in einer Form, die über die ZJ-gemäße Verkündigung
einer Schreckensbotschaft weit hinaus geht!

WACHTTURM NUMMER 5/1986
STUDIENARTIKEL
„Hiobs Lauterkeit
Wer kann sie nachahmen?
NEBENARTIKEL
„Sich nach Jehovas Wegen ausrichten"
WIE MAN FEHLER ZUGIBT
Offensichtlich spricht die WTG aus Erfahrung:
„Es ist, nicht immer leicht ,sich korrigieren zu lassen." (S. 19)

Geht sie doch, nur sehr widerwillig auf die gutgemeinten Ratschläge ihrer Mitverbundenen und Kritiker ein. Und wenn der „kluge Knecht" an dem „wunden Punkt" angelangt ist, an dem er die bisherige Lehrmeinung nicht mehr aufrecht erhalten kann, bedient er sich mehrerer Methoden:
1. Die neue Lehre wird durch die „Hintertür" (Nebenartikel des WT, Leserfragen, Erwachet u. ä.) fast unmerklich für die Leser eingeführt.
Man versucht, einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten.
2. Den ZJ wird die neue Lehre nach der „Vogel friß oder stirb"-Methode vorgeknallt.
3. Die derzeit beliebteste Art zur Einführung neuer Lehren:
Sie wird als „helleres Licht" deklariert. Indirekt trägt also Jehova die Schuld daran, wenn die ZJ vorher im dunkeln tappen.

Egal, welcher Methode sich die Brooklyner Brüder bedienen, eines vermeiden sie möglichst: Zuzugeben, daß sie sich geirrt haben. Fehler werden - wenn überhaupt,- erst nach Jahrzehnten eingestanden.
Ihren Mitverbundenen aber erteilt die WTG gute Ratschläge. Wird sie sich nun selber in Zukunft an ihren eigenen Ratschlag halten, der da lautet:
„Werden wir, wenn wir korrigiert werden, Hiob nachahmen, indem wir zugeben, daß wir 'ohne Erkenntnis geredet haben', und dann 'widerrufen' ?(Hiob 43:3,6)." (?)

EINE NOTWENDIGE ANMERKUNG
„Im laufe der :Jahre mußte Bruder Rutherford viele gemeine, Angriffe hinnehmen. Doch diese; Beschuldigungen konnten uns" die wir mit ihm zusammenarbeiteten und erlebten, wie er jeden Morgen für geistige Belehrung sorgte, nicht erschüttern Wir lernten ihn so kennen, wie er wirklich war - als einen Zeugen für Jehova Gott.

Was wäre dem noch hinzuzufügen?" (S. 24)
Nun, hierzu gäbe es mehr zu sagen, als man in dieser kurzen Abhandlung schreiben kann. Für wieviel Leid unter seinen Anhängern ist gerade Rutherford veranwortlich zu machen!
Unter anderem geht auf sein Konto:
Die Einführung des Verbotes zur Ableistung des Wehrdienstes, die falsche Auslegung der „Obrigkeiten"-Problematik, die Verkündigung von mindesten 2 falschen Weltendeterminen, die Umstrukturierung der WT-Organisation, die viel Leid heraufbeschwor, die falsche Prophezeiung in Verbindung mit der Auferstehung der alten Glaubenstreuen, die Verteufelung des Kommunismus und vieles andere mehr.
Dem gäbe es darüber hinaus noch sehr viel hinzuzufügen!
- Gerd R... -

CV WARNT DIE ZEUGEN JEHOVAS
Da bekannt wurde, daß auch unter Zeugen das Heilkräuterbuch „Gesundheit aus der Apotheke Gottes" von einer Maria Trebens benutzt wird, machen wir hiermit bekannt, daß inzwischen ärztlicherseits vor diesem „Gesundheitsbuch" gewarnt wird. Es werden darin Heilkräuter angepriesen auch für die Behandlung von Hodgkinscher Krankheit, Leukämie, verschiedene Arten von Krebs, multipler Sklerose und Diabetes Mellitus. Die Ärzte Dr. B. Freudewald in Schwarzenberg, Dr. Steinbach in Elbingsrode und Dr. Woretz in Annaberg-Buchholz lassen warnen (Wort und Werk Nov. 83), daß in diesem Buch grobe Irrtümer enthalten sind.

WTG BRAUCHT UND SCHAFFT GEISTIGE NAIVLINGE

DIES ist aus einem CV-Gespräch mit einem der aus einer Org.-Funktion kommt. Wegen seiner besonderen Situation muß zu seiner Person Diskretion gewahrt werden.
Zur Diskussion stand der WT vom 15.10.81 mit der antikommunistischen Hetzkarikatur eines bestialisch zähnefletschenden, aggressiven „Sowjetbären" sowie der entsprechende Artikel dazu.

Das Gespräch
CV: Ihr wollt unpolitisch und neutral sein?, Ist das hier aber nicht antisowjetische Politik? Der ganze nachfolgende Artikel könnte doch in einer entsprechenden politischen Tageszeitung stehen
Br. X: Der WT bringt die Wahrheit. Ist das denn hier nicht die Wahrheit?
CV: Lenk mal jetzt nicht ab. Es geht nicht darum, ob der WT die Wahrheit bringt, sondern ob der WT politisch oder unpolitisch ist .Ob das wahre oder falsche Politik im WT ist kann man dann noch erörtern.
Br. X: liest die WT-Präambel auf S.2) Ja, hier steht, der WT ist unpolitisch.
CV: Na und? Ist dieser gleiche WT mit seiner antikommunistischen Hetze unpolitisch?
Br. X: Das kann ich wohl nicht sagen, wenn ich das hier vor Augen habe.
CV: Der WT sagt unpolitisch und ist in Wahrheit hochpolitisch, nicht wahr? Damit enthält die WT-Verkündigung eine ungeheure politische Lüge. Oder kannst du zwischen politisch und unpolitisch, nicht unterscheiden?
Br. X: (faßt sich an den Kopf) Doch! Natürlich! Diesen Widerspruch habe ich bisher überhaupt nicht überlegt. Ich muß CV darin recht geben. Da kann ich wirklich nur staunen, wieso ich das bisher nicht gesehen habe. Da das eine brisante Thematik ist, kann ich nur wiederholen, CV hat recht. Der WT ist nicht unpolitisch.
(Unser Bruder saß recht erschüttert da.)
CV: Kannst du als erwachsener Mensch wirklich solche WT-Widersprüche vertreten und verbreiten?
Br. X: (flüchtet noch einmal in die Frage)
Aber ist das nicht die Wahrheit?
CV: Darüber können wir diskutieren. Aber das ist dann eine politische Diskussion. Natürlich sagt der WT nicht die politische Wahrheit, von Anfang an war und ist die Sowjetunion die Angegriffene, um sie zu vernichten, zuletzt im 2. Weltkrieg. Aber wir werden sehen.
Br X: Lassen wir das jetzt. Ich sehe in der Tat, der WT ist nicht unpolitisch. Das hatte ich bisher überhaupt nicht für möglich gehalten. Wie-habe ich die Organisation bisher immer als völlig umpolitisch hingestellt! Wie konnte ich so einfältig sein! Ich staune über mich selbst

Was macht die WTG hier?
DEM indischen Studenten Sunil-Madria in Bombay antwortete der sowjetische NZ-Kommentator Wladimir Shitomirski zu der Frage der antikommunistischen psychologischen Kriegführung u. a.: „Wie der namhafte Propagandatheoretiker Chookas (USA) behauptet, komme es vor allem darauf an, 'einen Menschen zu schaffen, der völlig unfähig ist, Sachverhalte zu begreifen und kritisch und vernünftig zu denken, also einen Menschen auf tiefstem emotionellen Niveau, der nur ist, auf äußere und folglich künstliche Reize und auf Weisungen zu handeln.'

So will man Menschen verdummen, damit sie nicht selbständig über die sozialistische Wirklichkeit nachdenken und die Auslegung von Tatsachen, die ihnen von den Widersachern des Sozialismus aufgedrängt wird, auf Treu und Glauben hinnehmen."

DAS EINZIG BESTÄNDIGE IST DER WECHSEL
Seit über dreißig Jahren war ich ein überzeugter und eifriger Anhänger und Verkünder der vom WT gegebenen Mitteilungen.
In der Situation nach 1945 schienen sie mir eine logische Erklärung der Ereignisse Lichte der Bibel,- mit der ich mich bis dahin noch nie beschäftigt hatte. Es hatte allerdings auch damals schon: genügend Hinweise gegeben, 0 daß diese Lehre eine sich ständig ändernde ist. Ja, auch bei ihr ist das einzig beständige der Wechsel.

Nun, wenn einem Gott noch etwas bedeutet, muß man früher oder später darauf verfallen wie die „Großen" in Brooklyn mit diesem Gott und seinem Sohn, Jesus Christus, umgehen. Jeder neue Einfall wurde als „Licht aus dem Tempel Jehovas" etikettiert, was aber die wahren Erfinder nicht davon abhielt, das Licht beliebig wieder abzuschalten und durch neues, noch helleres Licht zu ersetzen. Das geschieht dann stets nach dem Motto, „einige dachten".

So setzt sich die WTG ÜBER Gott und macht diesen zu ihrem kümmerlichen Werkzeug. Sie macht ihn zu einem hilflosen Wurm, der natürlich auch keinerlei Verheißungen erfüllen kann. Wer sich auf diesen „Gott" verläßt, ist verlassen. Er ist weniger wert, als gar kein Gott.

Dieser Lügenmechanismus hält aber die Leute bei der Stange. Jeder ist verpflichtet, der Weisung der Gesellschaft zu folgen, ist sie doch der Kanal. Eigene Ansichten zu äußern, ist absurd.
Haben sich nun die kanalisierten Lichtblitze als unzutreffend erwiesen, was immer nur eine Frage der Zeit ist, dann heißt es, „einige dachten". Sie können aber ihren - imaginären - Fehltritt durch vermehrten Eifer und ebensolche Treue wieder wettmachen. So ist es gerade die Lüge, die die Treuen aneinander bindet. Und jeder ist froh, eine Erklärung für die Nichterfüllung bekommen zu haben und DENNOCH keine Konsequenzen ziehen zu müssen. Denn. Refrain, „wohin sollen wir denn gehen?"

Entweder steht also die WTG ÜBER Gott und kann ihn manipulieren, oder sie hat allezeit bewußt die Unwahrheit gesagt, d. h. gelogen, um ihre Ansichten mit einem bedeutenden Etikett zu versehen. Unter dem Vorwand, Gott zu ehren, hat man ihm über Hundert Jahre bescheinigt, daß er keine Ehre verdient, da er absolut nicht weiß, was er will. Man kann doch etwas nicht nach Belieben ziehen und zerren, und dabei hoffen, daß es heil bleibt!

Gott ist, oder er ist nicht. Aber wenn er ist, was ich fest glaube, wird er sich weder von der WTG, noch von irgendeiner Gruppe von Anhängern eitler Gemeinschaftsgründer vorschreiben lassen, was er und wie er es zu tun hat. Er wird es so tun, wie er es an dem Beispiel seines lieben Sohnes gezeigt hat.

Unter dem Beistand guter Menschen und, wie ich hoffe, auch unter dem des Geistes Gottes und seines Sohnes, gelang es. mir endlich, über die kleinen Zweifel hinauszuwachsen und einigermaßen das Prinzip zu erfassen, gemäß dem Gott und sein Wort durch Lügen in seinem Namen systematisch entwertet werden. Viele spüren das vielleicht, doch wer viel an und Kraft investiert hat, ist meist froh, einen Grund zu finden; alles beim alten zu Zeit belassen.

So kann die neue „Wahrheit"' der ursprünglichen, die der Anlaß war, das „Werk des Jüngermachens" in Gang zu setzen, diametral-entgegengesetzt sein, die meisten werden keinen Anstoß nehmen und sich ihrem Willen gemäß, weiter belügen lassen. Auch hat jeder Angst, dann in der Luft zu hängen,- sind doch alle Brücken abgebrochen. Der Zusammenhalt innerhalb der WTG aber beruht zumeist nur in der gemeinsamen Überzeugung. Eine darüber hinausgehende menschliche: Zuneigung ist äußerst selten. Jemand, der DAS nicht mehr glaubt, ist von vornherein suspekt.

Indem eitle Menschen ihre Meinung. unter dem Etikett „Gottes Vorhaben" auf den Markt und an den Mann bringen wollen, um ihren Erfindungen größeres Gewicht zu verleihen, bringen sie langsam aber sicher selbst das Schiff zum Sinken, das sie trägt. Einmal schlägt die Lüge auf ihre Erzeuger zurück.

Das langsame Erkennen dieser Umstände und keine persönlichen Gründe bewogen mich zur Abkehr von der WTG und ihren Lehren, denen ich so lange, viel zu lange. begeistert lauschte.
Man sollte nicht enttäuscht sein, wenn mann aus dem Traum gerissen wird, sondern dankbar, daß es überhaupt noch geschehen ist. Man muß für alles bezahlen und niemand wird ganz ohne seinen Willen betrogen.
Man kann nicht damit rechnen, daß Gott bei uns Abbitte leistet, weil es uns gefallen hat, uns in seinem Namen besser vorzukommen als alle anderen Menschen.
Ihm, dem allein wahren Gott, und seinem lieben Sohn Jesus Christus, gebühren allein die Ehre und die Herrlichkeit.
-HG-

GEDANKEN ZU DEM BUCH „JEHOVAS ZEUGEN IN GOTTES VORHABEN"
Dank CV hatte ich nun vor kurzem die Gelegenheit, ein interessantes Buch zu lesen, welches unter dem Titel „:Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben" von der Wachtturm-Gesellschaft herausgegeben wurde. Es gab mir einen recht. aufschlußreichen Einblick in die Verbreitung, in die verschiedenen Formen der Verkündigung und auch in das anstrengende Leben der Menschen, die sich nach Meinung der WTG unter dem wahren Namen Gottes vereinigt haben.

Wenn man mich fragt, was mir besonders bei diesem Buch auffällt, muß ich sagen, daß mehr über Erfolge im Gerichtssaal berichtet wird, als über andere Dinge im Leben einer Glaubensgemeinschaft.
Man scheint wohl etwas vergessen zu haben, daß wir einen viel besseren und höheren Richter haben und dort hilft uns kein noch so guter Rechtsanwalt.
Es fehlen eigentlich vollkommen Berichte über Werke, .an denen sichtbar wird., anderen Menschen Gottes Liebe nahezubringen, sieht man von der reinen wörtlichen Verkündigung ab. Daß man dabei recht forsch vorgeht, sieht man, auch daran, daß in den Überschriften Worte wie „Offensive" und „Kampf" erscheinen.

Warum zum Beispiel nur Abel, Noah ( sowie :Jesus und seine Jünger gerade zu den Zeugen Jehovas gehören sollen,. ist mir allerdings nicht ganz klar. Steht doch in Apg. 10:35 (Einheitsübersetzung) eindeutig:
„Er liebt alle Menschen, ganz gleich, zu welchem Volk sie gehören, wenn sie :ihn nur ernst nehmen und nach seinem Willen leben."
Wenn ich dies tue, werde ich zum Zeugen für Gott, brauch allerdings keine Wachtturm-Gesellschaft dazu.

Daß dieses Buch nicht einen Anspruch auf Vollständigkeit haben kann, wird jedem sicher klar sein; doch warum bei dem Artikel über die Abkehr vom wahren Glauben gerade nur als Beispiel für radikale Ideologien, die von Marx und Engels genannt werden, hat sicher etwas mit der „Neutralität" der WTG zu tun. Im ziemlichen DUNKEL hat man auch den Widerstand in den eigenen. Reihen gelassen, der 1919 bei der Reorganisation auftrat.

Äußerst interessant war für mich auch, wie man die 1935 erfolgte Änderung im Lehrwerk ausführte. Die „große Volksmenge" aus Offb. 7:9 wurde auf die in Matth. 25:31-46 „Klasse der Schafe" bezogen. Das hatte zur Folge, daß nicht mehr wie vorher die zerstreuten Schafe der Gesalbten Gottes gesucht werden, sondern daß man Vorbereitungen treffen mußte, die vielen „anderen Schafe" .in die Hürde Christi zu bringen. Nun wäre es natürlich wiederum interessant, wie in einem ähnlichen Buch in ein paar Jahren die neuen Änderungen am Lehrwerk dargestellt werden würden.

Sehr abstoßend wirkte auf mich, wie man über die Verfolgung und Qualen vieler Zeugen während des 2. Weltkrieges berichtete. Statt der vielen Opfer zu gedenken, lautet die Überschrift „Konzentrationslager vermögen die Lobpreiser Gottes nicht zum Schweigen zu bringen". Vie1leicht denkt man in Brooklyn, daß ja genug Verkündiger übriggeblieben sind, dem dann, der „Musterkongreß" 1946, in Cleveland, Ohio und die Anstiege der Mitgliederzahlen. in der „Ostzone" wohl recht zu geben scheinen.

A1s Fazit komme ich zu der Feststellung, daß dieses Buch sehr gut geeignet ist.. viel über die Gemeinschaft der Zeugen Jehovas zu erfahren und nicht das Äußerliche, sondern auch von deren Einstellung und Ansichten, welche ja durch die WTG bestimmt werden. Demnach wird man dieses Buch sicher nicht mehr allzu oft im Bücherregal eines Zeugen finden, denn vieles wird ja schon wieder „in einem neuen Licht" gesehen.
Er hat bestimmt ein wesentlich neueres, diesmal mit farbigen Abbildungen.
-Frank Hoffmann-

MODERNE PHARISÄER
Zur Zeit Jesu bildeten die Pharisäer eine religiöse und politische Partei. Es gab sie überall: in den jüdischen Gemeinden auch im Ausland. Obwohl sie weit verstreut wohnten, hielten sie fest zusammen.
Die meisten von ihnen waren Handwerker und Kaufleute - nicht Priester.
Sie bemühten sich :mit großem Ernst, .den Willen Gottes zu erfüllen. Unter großen Opfern gaben sie neben den gewöhnlichen Steuern und Zöllen für die Römer, zusätzlich den zehnten Teil ihres Einkommens in den Tempelschatz.
Sie befolgten die vielen Sabbatgebote peinlich genau und hüteten sich, einen Toten oder etwas Unreines zu berühren.
Sie mieden jeden Verkehr mit Andersgläubigen, vor allem mit Römern. Sie hätten nie ein römisches Theateroder Sportplatz betreten. Ohnehin gönnten sie sich kaum ein Vergnügen.

Sie waren also Leute mit achtenswerten Eigenschaften - gottesfürchtig, fromm und gegen sich selbst streng.
Doch zeigte schon der Name, den sie sich gaben - Pharisäer bedeutet: die Abgesonderten -, daß sie für die anderen Juden nicht viel Verständnis zeigten. Über Menschen, die nicht so fromm waren wie sie und im täglichen Leben immer wieder gegen die - von ihnen erlassenen - Gesetze verstießen, urteilten sie hart.
Sie glaubten an eine körperliche Auferstehung vom Tode und meinten, sie könnten mit ihrem tadellosen Lebenswandel das Recht auf ewiges Leben erwerben.

Jesus wandte sich mit aller Schärfe gegen diese Auffassung. Die Pharisäer waren deshalb seine gefährlichsten Feinde. Spätestens jetzt müssen doch jedem,. der den Weisungen der WTG folgt, die Gemeinsamkeiten zwischen den Pharisäern und der WTG auffallen.

Interessant wäre an dieser Stelle die Meinung Jesu zur WTG.
Wenn man bedenkt, daß die Pharisäer wenigsten an ihren Gesetzen und Lehrmeinungen festhielten, kann man sich ausrechnen, was Jesus zur WTG mit ihren ständig veränderten Lehrmeinungen und Falschprophetien sagen würde.
Die Auslegung der Bibel durch die WTG wird jeweils den erforderlichen Bedingungen angepaßt.. Der einfache Verkündiger soll tatsächlich kein Teil der Welt werden. Er soll im Sud von Brooklyns Gehirnwäsche schmoren und weiterhin den Umsatz von WTG-Literatur, Kassetten, Schallplatten u. a. absichern. Für die leitende Körperschaft regiert immer noch Geld die Welt.

Und um an Geld zu kommen, ist ihr jedes Mittel recht.
Als Christ kann ich nicht anders, als die Menschen vor der Ausbeutung durch die WTG - sowohl in geistiger, als auch in materieller Sicht - zu warnen.
Hier sind Pharisäer am Werk, die weitaus schlimmer sind, als die Pharisäer damaligen Zeit.
Die gefährlichsten Feinde der WTG aufrichtige Menschen, die in christlicher Verantwortung handeln.
- Thomas

AKTUELLES IN KÜRZE
PAPST UND WTG-BEGRÜNDER FÜR EVOLUTION
Die Vereinbarkeit des evolutionistischen Weltbildes mit dem religiösen Selbstverständnis des Menschen, und der Schöpfung hat der Papst bei einer Audienz für die Teilnehmer des internationalen - wissenschaftlichen Symposiums über „Christlichen Glauben und Evolutionstheorie" in Rom hervorgehoben. (NZ 4. 5. 1985)

Auch der WTG-Begründer C. T. Russell sagte in seinem Photodrama der Schöpfung (1914, dt. 1928 S.12, Der fünfte Tag):

„Nur in bezug auf den Menschen redet die Bibel von einer besonderen, direkten Schöpfung Gottes
Die Zeugnisse der Schöpfungsgeschichte in auf die niedrigeren Geschöpfe sind dem Gedanken einer spezialisierten Evolution günstig".
Damit ist u. a. das neue WTG-Buch zur Entwicklung bzw. Evolution von 1985 wesentlich aus den Angeln. gehoben. In der Tat sagt die Schrift:
„Und Gott sprach weiter: Die Erde bringe lebende Seelen nach. ihren Arten hervor … Und so wurde es." (1.. Mose 1:24)
„Die Erde bringe hervor …„, somit bediente sich Gott der Entwicklung oder Evolution. Das WTG-Entwicklungsbuch kann man also vergessen. -

DIE WTG UND BHAGWAN
Eine These des 1985 in Antelope, Oregon USA, bankrott gegangenen, berühmt-berüchtigten Gurus Bhagwan Shree Rajnee lautete:
„Wenn etwas nicht sichtbar ist, kannst du es ewig weiterverkaufen".

Die WTG ließ Christus erstmals 1874 unsichtbar wiederkommen (Die Harfe Gottes), und dann wieder unsichtbar 1914, wie jetzt gepredigt wird. Immer wurde es geglaubt.

750-JAHR-FEIER.BERLINS UND DIE WT-ZEUGEN
1987 begeht Berlin den 750. Jahrestag der ersten urkundlichen Erwähnung der Stadt, was 1237 erfolgte. Mit vororientierenden „Thesen" (ND. 14./15.12.1985), die diesen Zeitraum von 750 Jahren umfassen, wurde die Bedeutung dieses Jubiläums ausführlich in die breite Öffentlichkeit gerückt. Besonders die unmittelbar betroffenen WT-Zeugen in Berlin dürften von dem bevorstehenden Jubiläum gleichsam „erschlagen" werden, da dieses Jubiläum und seine Bedeutung die WT-Weltende-Verkündigung wieder hervorragend ad absurdum führen wird.

„DÄMONISIERTE" FRAUEN IN NORWEGEN
Das Institut für Religionsforschung an der Universität in Bergen verfolgt seit Jahren unheimliche Entwicklungen hinter meist fest verschlossenen Türen und gab einen ersten „Dämonenreport" heraus. Danach ist das Dämonen austreiben eine Reaktion auf die Frauenbewegung.. So wie die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Frauen wachse, gedeihen auf der anderen Seite auch jene religiösen Gemeinschaften, die sich auf das Urchristentum berufen, und in denen die Männer die „Auserwählten" sind. Opfer sind ausnahmslos Frauen um die 30, inzwischen fast 300, die sich für die Gleichstellung von Mann und Frau sowohl beruflich als auch privat stark machen.
(Glaube und Heimat, 8..1.1984)
Wie ist das unter der WTG?

- GLOSSIERT -
Im Erwachet Nr. 5/86 wird in einer Leserfrage zu „Kein Sex vor der Ehe" von der WTG Stellung genommen. Über die gleiche Problematik - und anderen Sexualthemen - wurde in den WTG-Veröffentlichungen schon viel geschrieben.
Im WT 1/72 geht die Verneinung des Sex vor der Ehe sogar bis zur Greuelvorstellung.

Eine Leseprobe:
„Sie (die Hurerei) hindert dich nicht nur daran, vor Gott ein reines Gewissen zu haben, sondern kann auch zu Geschlechtskrankheiten führen. Solche Krankheiten haben unter jungen Menschen außergewöhnlich zugenommen. Eine junge: Frau kann dadurch die Fähigkeit verlieren, Kinder zur Welt zu bringen, und bei beiden Geschlechtern kann es zur Zerrüttung des Nervensystems kommen.

Und hier stellt der WT die scheinheilige Frage: „Wünschst du das?"
Ich bin der Auffassung, daß über Sex vor der Ehe, über Sex in der Ehe und über das Intimleben gesunder Menschen überhaupt, ein natürliches Reglement besteht, das vom Club der alten Männer in Brooklyn nicht reformiert werden braucht.

Es ist von der Organisation äußerst reaktionär, die Zeugen Jehovas periodisch mit den Sexanomalitäten made in USA zu bepflastern und zu belasten, :zumal die ZJ dank der geistigen Schonkost: sowieso nur einen schmalen Horizont erblicken und darüber hinaus verklemmter sind als die meiste übrige Christenheit.

Es könnte so sein:
Im „Altmännerclub" Brooklyn muß von Zeit zu Zeit eine Sexanwandlung umgehen, und ruck-zuck haben die, Schreiberlinge der Organisation sich neue Anti-Sex-Geschichten einfallen zu lassen. Sex und Schuldgefühle bringen sie in menschenverachtender Weise so dicht zusammen, daß die ZJ in Konflikte geraten. Peinlich.

In manchen Artikeln geht es rundheraus um Bevormundung und Reglementierung in der Gesamtfrage der körperlichen Liebe, und eins zwei drei halten im Erwachet und im WT zahlreiche Bibelstellen dafür her, um vornehmlich den jungen Zeugen das Gruseln zu lehren, Wenn es um Partnerschaft zwischen Mann und Frau geht.
Zu solchen Zeiten, stelle ich mir vor; muß es im Bethel in Brooklyn muffig riechen.
-Kurt Scharf-

AUS DER WELT DER ZEUGEN
DER NEIDVOLLE HIRTE
(Familienname in diesem Bericht redaktionell gekürzt. In der gedruckten CV-Ausgabe ist er voll ausgeschrieben)
Der Älteste versteht sich nicht nur als erster Hirte seiner Herde, sondern er ist es auch. Der Hirte ist mit den guten Eigenschaften ausgestattet, er ist eigentlich das, was im Erwachet Nr. 2/1986 auf Seite 7. und 8 geschrieben wird: „Du .sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Sinn und deinen Nächsten wie dich selbst.'"

Aber was machten wir für eine Erfahrung mit dem Ältesten Horst A…, 2110 Drögeheide, Bezirk Neubrandenburg?
Wir hatten einen Kongreß besucht und erzählten. Bruder A… von unseren Erlebnissen und Eindrücken. Der Bruder zeigte immer weniger Interesse an unserem Bericht, bis er herausplatzte: „Warum konntet ihr dort sein und nicht ich?"

Das weitere Gespräch verlief im Sande. Noch an. etlichen bissigen Bemerkungen des Bruders kam kochender Neid empor und er entblödete sich nicht, ihn über uns zu versprühen.

Tage später trafen wir mit unserem Kreisdiener Harald M…, 2101 Batznick, .zusammen. Auch ihm gegenüber berichteten wir über den Kongreß. Das neidvolle, ungebührliche Verhalten des Ältesten uns gegenüber verschwiegen wir dem Kreisdiener nicht. Er tröstete uns, aber bagatellisierte die Sache. Das nächste Zusammentreffen mit unserem Ältesten hatte an Spannung nichts verloren, er versprühte weiter primitiven Neid. Auf die Meinung unseres gemeinsamen Kreisdieners pfiff er: „Das interessiert mich alles nicht!"

Meine Frau und ich studierten zu Hause die Bibel, um uns selbst zu trösten und im 1. :Joh. 4:20 fanden wir geschrieben: „Wenn jemand erklärt; Ich liebe Gott und doch seinen Bruder haßt, ist ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er gesehen hat, kann Gott nicht lieben, den er nicht gesehen hat."

Wir kamen zu dem Schluß, der Älteste Horst A… hat keine Bruderliebe. Er liebt sich selbst. Jesus sagt:
„Ein jeder Hirte hüte seine Schafe, damit nicht, der Wolf kommt und sie auseinander treibt"
Unser Ältester hat nichts von den guten Eigenschaften, die einen Hirten auszeichnen. Müßte sich nicht ein Rechtskomitee mit dem Verhalten des Ältesten Horst A… beschäftigen?
-E.B.T.-

FÜR ALLE SCHWESTERN BIN ICH DA
Ich wende mich als Leserin der CV heute vor allem, an alleinstehende und einsame Schwestern, die eventuell Hilfe oder einen Rat brauchen.
Ich, war 10 Jahre Zeugin, und viele Jahre davon plagten mich Fragen wie:
1. In welcher Bibelstelle wird uns verboten, unseren Geburtstag zu feiern, meiner Mutter, die evangelisch ist, zum Geburtstag „alles Gute" oder „Gottes Segen" zu wünschen?
2. Hat die Art der Durchführung des Gedächtnismahles wirklich etwas mit der: Bibel zu tun?
3. In welcher Bibelstelle wird uns geboten, unseren Ältesten monatlich die Zahl der Stunden zu nennen, die wir im Felddienst verbringen?

Nicht die Fragen allein sind es, die.. an meinem Gewissen rüttelten, auch ein Gefühl, das Gefühl, daß die Nächstenliebe der ZJ, der Umgang der Zeugen miteinander; nirgends unter die Haut geht, sondern oft nur kalte Worte oder Gesten sind.

„An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen" und sind die Früchte nicht Liebe, Güte, Freundlichkeit, die ich zehn lange Jahre vermißte.
Deshalb, weil es schmerzlich ist, weil es an Liebe, Güte, Freundlichkeit mangelt, biete ich mich euch liebe Schwestern an, um mit euch zu korrespondieren oder zu sprechen.
Meine Anschrift habe ich in der CV-Redaktion hinterlegt. Jeder, der sie haben möchte, kann sie dort abfragen.
-Inge Norwak, Leipzig-

„Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Dtto-Dix-Str. 6
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A 322/86 V 7 1 1227 N 2

CV 205
Gemäß einem aus dem englischsprachigem Raum übernommenen Bericht, habe die WTG in Großbritannien in den Jahren 1982, 1983 und 1984 eine Einnahme von 7 531 607 englischen Pfund und Ausgaben von 4 923 787 englischen Pfund gehabt.
Das ist ein Gewinn von etwa (netto) 2,6 Millionen engl. Pfd. oder 3 Millionen Dollar
In dieser CV-Ausgabe.
Böse Zungen unterstellen, die CV wurde auch „selbst fabrizierte" „Leserbriefe" veröffentlicht haben. Ohne eine solche Option grundsätzlich auszuschließen, bin ich jedoch der Meinung. Sie müssten im Einzelfall begründet nachgewiesen werden. Ein Generalverdacht gespeist aus der Motivation man hasse alles WTG-Kritisches, ist so nicht hinnehmbar.
Diese CV-Ausgabe enthält wieder eine schon mehrfach kritisch bewertete Rubrik aus der „Welt der Zeugen". Darin wieder volle Adressangaben von Personen deren „Einwilligung" zur Veröffentlichung solcher Intimdaten, wohl kaum vorausgesetzt werden kann. In einem besonders krassen Fall habe ich daher eine redaktionelle Unkenntlichmachung vorgenommen.
Andererseits wiederlegen solche Beispiele aber auch den vorgenannten Pauschalverdacht.

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CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 205 GERA AUGUST 1986

INHALTSANGABE
LIEBT GOTT AUCH DIE "SCHWARZEN SCHAFE"?
WIR PRÜFEN WT 6 UND 7/1986
KAMPUCHEA UND DER „WACHTTURM"
„WIE ERFRISCHEND SIND DIE FEHLER ANDERER"
GEDANKEN EINES ZJ ZUM WT 6/1986
AUS DER WELT DER ZEUGEN

DIE WACHTTURM-GESELLSCHAFT LASST DIE MASKE FALLEN
Wir untersuchen den Wachtturm Nummer 7/1986
GEMEINSCHAFTSENTZUG (EXKOMMUNIKATION)
WER TRÄGT DIE VERANTWORTUNG?
Welch eine Entscheidung! Ein Mensch wird .vom ewigen Leben abgeschnitten, verliert die Bindung zu Gott und Christus, freundschaftliche Kontakte von ehemaligen Mitverbundenen zu ihm werden unterbunden, von seinen Glaubensbrüdern wird er verdammt.
Diese vermeintliche Bedeutung eines Gemeinschaftsentzuges bei den Zeugen Jehovas dürfte. für sie Anlaß sein, über das Verfahren der Exkommunizierung nachzudenken ,und es - wenn überhaupt - nur in besonderen Fällen einzusetzen. Und doch gibt es in der Gemeinschaft der ZJ jährlich 30 000 und mehr Ausschlüsse!
Besondere Erwähnung verdient dabei .,die Tatsache. daß solche Verfahren von sogenannten "Rechtskomiteees" durchgeführt werden deren Mitglieder meist simple Versammlungsälteste sind. Während sie im Alltag im-wesentlichen nur 'Befehlsüberbringer" sind, maßen sie sich nun an, über Leben und Tod zu entscheiden.

RECHT GESPROCHEN IM NAMEN JEHOVAS
Dabei sind sie kaum besser, als ihre vermeintlichen „Sündenböcke". So schildert dieser WT auf Seite 25 den Fall eines Ältesten und Mitglied eines Rechtskomitee, der jahrelang in dieser Funktion vor und sogar nach seiner Hochzeit Hurerei heimlich beging. Und solche Männer wie er sprechen Urteile im Namen Jehovas!
Da werden Hurer und Diebe ebenso „zurechtgewiesen", wie Personen, die sich mit einer Lehrmeinung ihrer Organisation nicht einverstanden erklären können.
Und hier liegt das Problem!
"Warum haben Jehovas Zeugen einige Personen, die sich immer noch zum Glauben an Gott, die Bibel und Jesus Christus bekennen, wegen Abtrünnigkeit ausgeschlossen (exkommuniziert)?, (Seite 30).
Um es vorweg zu nehmen:
Trotz 1 ½-seitiger, kleingedruckter. Schrift gelingt es der WTG, nicht, auf diese Frage eine stichhaltige Antwort zu formulieren!
GLAUBE AN GOTT, CHRISTUS UND BIBEL FÜR ZEUGEN JEHOVAS NICHT WICHTIG. Jeder Interessierte, jeder Zeuge Jehovas, überhaupt, jeder mitdenkende Mensch lese und überlege sich lange den Inhalt des folgenden Satzes, der auf Seite 31 dieses WT abgedruckt ist und den wir (CV) in Zukunft nicht oft genug zitieren werden:

OFFENSICHTLICH KANN EINE ANERKANNTE MITVERBUNDENHEIT MIT JEHOVAS ZEUGEN, NICHT LEDIGLICH AUF . EINEM GLAUBEN AN GOTT, AN DIE BIBEL UND AN JESUS CHRISTUS BERUHEN."
Ein folgenschweres Zitat!
Was meint Brooklyn damit?
Die Erklärung läßt nicht lange auf sich warten:
"Eine anerkannte Mitverbundenheit mit Jehovas Zeugen erfordert, daß man die Gesamtheit der wahren Lehren der Bibel akzeptiert, einschließlich jener biblischen Glaubensinhalte, die nur Jehovas Zeugen vertreten."
Wobei man das „biblisch" zu „Glaubensinhalte" getrost streichen kann. Führt die WTG nun doch ihre „Glaubensinhalte" an, auf die sie bei Strafe der Exkommunizierung auf keinen Fall verzichten will.
Unter anderen lesen wir:

- Der „treue und verständige Sklave" ist von Jesus eingesetzt und mit der leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas eng verbunden.
- Die Bedeutung des Jahres 1914 (Ende der Zeiten der Nationen, Aufrichtung des Königreiches Gottes im Himmel, u.a.m.)
- Nur 144 000 Christen werden himmlischen Lohn empfangen.
- Harmagedon ist nahe.
Mit biblischen Lehren haben die angeführten Punkte nichts zu tun. Bestenfalls sind dies aus dem Zusammenhang gerissene Bibelfragmente! Gerade dies sollen aber die Prüfsteine für jeden Zeugen Jehovas sein. Der Glaube daran wird höher erachtet, als der Glaube an Gott, Christus und die Bibel!

WIEDER EINMAL ANTIKOMMUNISMUS
Was würde die WTG dazu sagen, wenn man ihre Organisation in einem Atemzugs mit Hurern, Dieben und anderen Verbrechern nennen würde?
Sie würde lauthals protestieren und nötigenfalls einen ihrer vielen Rechtsanwälte bemühen.
Sie selbst aber nimmt sich das Recht, zu verunglimpfen.
"Durch die Idee vom 'Überleben des Tüchtigsten' hat die Theorie zweifellos für den Marxismus, den Faschismus. und für andere Ideologien den Boden vorbereitet."
Ist dies im Einklang mit der Bibel, worin es heißt:
„Suche Frieden zu finden, und jage ihm nach." (?) (Psalm 34:14, NW)
- G. R...-

LIEBT GOTT AUCH DIE „SCHWARZEN SCHAFE
Erinnern wir uns noch einmal an die „Gaukelspiele mit Zahlen" in unserer letzten Ausgabe. Über 1,2 Millionen Abgefallene.) Ein Bruder, der das las, sagte mir:
„Da gibt es ein Sprichwort: Wo man hobelt da fallen Späne. Aber bei einer solchen riesigen Zahl hat man fast den Eindruck, da wird das Brett weggehobelt und nur die Späne bleiben für den Bau. Wir wissen ja davon gar nichts …"
Das ist es eben, die meisten sehen nur ihren kleinen Kreis, so entsteht der Eindruck: Wenn in unserer Gruppe alles stimmt, dann ist das überall so.
Es ist aber nicht überall so, und wenn ihr fragt, was die Mitgliederzahl mit der Wirtschaft der WTG zu tun hat, so wollen wir zeigen, daß es eine wesentliche Seite der WTG-Arbeit ist denn viele Mitglieder bedeuten viel Geld.
Es ist direkt die Pflicht jedes Zeugen, regelmäßig einen bestimmten Teil seiner Einkünfte abzuführen.
Als der Bau des neuen WTG-Zentrums Selters vorbereitet wurde, „bat" man sogar darum, etwas mehr zu spenden als bisher, damit der Bau schneller vorangehe, zum Nutzen der Organisation.
Da wurde also rein materielles Interesse hinter dem Glauben versteckt, da wurde genau das getan, was immer wieder in der Schrift als Fehler, als böse Eigenschaft, genannt wird:
„In keiner Weise geben wir irgendeine Ursache zum Straucheln, damit unser Dienst nicht bemängelt werde … als solche, die nichts haben und doch alles besitzen."
(2. Korinther 6:3-10)

Beobachten wir die Entwicklung der WTG, so stellen wir genau das Gegenteil fest und müssen in Anlehnung an jene Stelle in 2. Korinther sagen: Die WTG hat alles, aber sie besitzt nichts im geistigen Sinne. Sie gibt sich als eine Organisation im Dienste Jehovas aus, aber ihr Besitz, ihre perfektionierte Macht hat sie längst als einen Schandfleck in Jehovas Augen gebrandmarkt.
Von Anfang an war die WTG an dem Ausnutzen der „Masse" interessiert: Je mehr Zeugen, desto mehr Spenden; je höhere Auflagen der Bibel und der Zeitschriften und Bücher, desto billiger sind sie zu drucken, bringen also gewaltigen Gewinn. Zudem sichern viele Verkündiger den Vertrieb der Literatur ab, ohne daß sie dafür bezahlt werden, eine weitere geschickte Sparmaßnahme. Ohne diese Maßnahmen wäre das gesamte. Predigtwerk schon längst zusammengesunken wie ein Häufchen Asche Und, bitte, wer getraut sich angesichts dieser Aufhäufung politischer und ökonomischer Macht noch davon zu sprechen, daß die WTG ein Werk im Geiste Jehovas sei. Eine solche Behauptung muß geradezu unverschämt wirken.

Aber betrachten wir noch einmal die Sache mit den sogenannten Spenden. Da wird also mehr oder weniger freiwillig gespendet, dagegen wäre noch nichts zu sagen. Aber wie vereinbaren sich Spenden, die illegal aus einem Land herausgeschmuggelt worden, mit den 10 Geboten?
Da werden; damit genügend Geld an die Zentrale fließt, auch kriminelle Wege nicht gescheut, da wird kühn behauptet, was Jehova nutzt, das ist auch rechtens. Wo aber steht in der Heiligen Schrift auch nur ein Satz, daß es erlaubt und richtig ist, vom Staat gegebene Gesetze zu umgehen? War und ist es nicht gerade die WTG, die immer und immer wieder betont, daß man den Gesetzen des Staates, in dem man lebt, Folge leisten soll, wenn es sich mit dem Glauben verträgt? Hier wird nun aber doch genau das Gegenteil gefordert und gefördert '

Seht ihr, liebe Brüder und Schwestern, wie widersprüchlich, wie widersinnig dieses ganze Gehabe ist? Man kann nicht von einen Jehova wohlgefälligen Leben ausgehen und zugleich verlangen, daß seine Gesetze verletzt werden, seine Grundforderungen an den gläubigen Menschen.
Und noch etwas dazu:
Es gibt Familien der Zeugen Jehovas, die drei und mehr Kinder haben, die auf Grund der Arbeit von Vater und Mutter auch nicht über große Reichtümer verfügen können. Diese nun, ich erlebte es des öfteren in den letzten 10 Jahren, werden ebenfalls zur regelmäßigen Spende ermahnt, obwohl das oft an die Substanz der Familie geht und zu erheblichen Einschränkungen führt'
Ich habe schon oft mahnende Worte hinsichtlich nicht erfolgter Spenden in den Zusammenkünften der Zeugen Jehovas gehört, habe erlebt, wie diejenigen, die aus ihrer sozial en Lage heraus nicht genügend spenden, als schwarze Schafe benannt wurden. So entsteht berechtigt der Eindruck, daß Glauben wesentlich auch eine materielle, eine finanzielle Sache ist. Eine solche Situation schlägt den Lehren der Bibel von Liebe und der Bereitschaft zu verzichten, direkt ins Gesicht.- Hermes

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
DER WACHTTURM
WIR PRÜFEN DIE WACHTTÜRME NUMMER 6 UND 7/1986
STUDIENARTIKEL
„Laß dich nicht schnell in deinem vernünftigen Denken erschüttern" und
„Gebt dem Teufel nicht Raum!"
EINE BEHAUPTUNG,
DIE AUF WACKLIGEN BEINEN STEHT
Der Inhalt dieses Wachtturms ehrlichen, unvoreingenommenen Leser betroffen machen! Wird doch in dieser Zeitschrift ein Haß gegen andersdenkende Menschen gelehrt, der seinesgleichen in dieser Form woanders kaum zu finden ist. Die Brooklyner Ideologen gehen von dem Standpunkt aus, daß der Wachtturm RECHT hat, daß jeder, der anders denkt, auf dem Weg der Ungerechten wandelt, daß jemand, der dieser WT-Lehre widerspricht, ein Todgeweihter ist.
Der Wachtturm habe immer RECHT gehabt und wird es immer haben, meinen sie, auch wenn eine Reihe von Fakten diese Beteuerung widerlegen.

DIE CHRONOLOGIE'
Die WTG ist in der Welt für ihre falschen Endzeitberechnungen berüchtigt. Diese Endzeitorientierung brachte es mit sich, daß Eltern ihren Kindern eine notwendige Schulbildung vorenthielten, daß Jugendliche eine Lehrstelle ausschlugen. Viele heirateten - in der Hoffnung auf ein baldiges Paradies - nicht.
Verheiratete schafften sich keine Kinder an, Häuser, Gärten, Autos wurden vernachlässigt.
Verhaltensweisen, die Brooklyn verursacht hatte und die zum Teil unbeschreibliches Leid für die Betroffenen heraufbeschwor. Von all dem will die Organisation nichts wissen:
„Wegen unseres Eifers erhofften wir das neue System früher, als es nach Jehovas Zeitplan vorgesehen ist. … Außerdem sind wir dadurch, daß wir unser Verständnis etwas (!) revidieren mußten, nicht zu falschen Propheten geworden…" (S. 19)
Die WTG will noch wegen ihres Eifers gelobt werden! Sie hat ja auch nur die Endzeitjahreszahlen 1914, 1925, 1945, 1975 u.a.m. gegeneinander ausgetauscht … (!)
„Die Beweise liegen auf der Hand daß sich Jehova seiner einen Organisation, in der der 'treue und verständige Sklave' die Führung innehat, bedient hat und weiterhin bedienen wird." (S. 19)
Oh nein, die Beweise, daß dem ganz und gar nicht so ist, werden immer offenkundiger. Sonst müßte ja Jehova für die Falschprophezeiungen verantwortlich gemacht werden.

AUS ERGEBENEN ZJ WURDEN KRITIKER
Immer größere Ausmaße nimmt die Kritik an der Wachtturm-Gesellschaft an. Ehemalige Brüder und Schwestern, die oft Jahre - ja auch Jahrzehnte - in den unterschiedlichsten Funktionen ihrer Organisation dienten, mußten schließlich die Unhaltbarkeit einiger wesentlicher Lehrmeinungen. erkennen. 'Zweifel oder gar Kritik läßt die WTG nicht zu. Ein Zeuge hat zu warten, ob und wann der „kluge Knecht" 'zu berechtigten Fragen Stellung nimmt. Das kann Monate und Jahre dauern, wenn es überhaupt geschieht. Der ZJ darf nicht ungeduldig werden. Ansonsten werden ihm Zweifel und Auflehnung vorgeworfen (siehe Seite 17).
Mit dieser Handlungsweise ihrer „WT-Oberen" können sich viele ZJ nicht abfinden. Sie ziehen sich aus dem aktiven Versammlungsgeschehen zurück, die meisten werden ausgeschlossen. Einige von diesen finden sich mit dem ihnen zugefügten Unrecht nicht ab und klären in der einen oder anderen Weise ihre unwissenden Mitmenschen über die wahren Hintergründe der WTG auf. Es ist also eine faustdicke Lüge, wenn der WT behauptet, daß diejenigen, die sich von der WT-Gesellschaft wieder zurückziehen, „sich entweder erwählten, abtrünnig zu werden, oder weil sie bereits mit einem schlechten Beweggrund in Jehovas Organisation gekommen sind." (S. 16)

ZEUGEN JEHOVAS DIENEN EINER ORGANISATION
Ein Zeuge Jehovas dient in erster Linie seiner Organisation, dann Jehova und Jesus.. Dogmatische Zeugen werden diese Behauptung empört weit von sich weisen. Interessanterweise lesen wir auf S. 17:
„… in dir die Frage aufsteigen zu lassen, ob du eigentlich der richtigen Organisation angehörst."
Jeder ZJ möge urteilen, ob eine solche Formulierung nur zufällig gewählt wurde.

NUR EINE TÜRKLINKE VON AUSSEN
Die Organisation der Zeugen Jehovas kann verglichen werden mit einem Zimmer, dessen Tür nur eine Klinke von draußen hat. In das Zimmer gelangt man ohne Schwierigkeit, raus kommt man aber nicht wieder, es sei denn, man wird rausgeschmissen. Somit ist die Behauptung, man könne „hinausgehen" (S. 11), sehr fragwürdig.

DIE WTG OFFENBART SICH
Wie schon angedeutet, bedienen sich Kritiker der WTG (meistens ehemalige ZJ) verschiedener Methoden, um ihre Mitmenschen auf die Machenschaften dieser Organisation hinzuweisen, um aufzuklären, zu warnen.
Solche Flugblätter, Traktate, Zeitschriften und Bücher gelangen auch in die Hände von praktizierenden Zeugen Jehovas und werden - zwar heimlich, aber mit großem Interesse - gelesen. Lernen sie doch eine Seite ihrer Gesellschaft kennen, die im allgemeinen krampfhaft verschwiegen wird. Viele denken danach über bestimmte Probleme intensiver nach.

Eine große Gefahr für die WTG.
Mit allen Mitteln versucht sie nun, Kritiker und deren Literatur in den Dreck zu ziehen. Generelles Verbot für alle Zeugen, solche Schriften zu lesen!
Aber damit, nicht genug. Man bedient sich Vergleiche, die die Grenze der Geschmacklosigkeit weit überschreiten:
„Pornographische Schriften entartetes sexuelles Verlangen …, widernatürliche Befriedigung …„! Solche Ausdrücke kommen aus der Feder einer sich christlich titulierenden Gemeinschaft!
Kann man aus diesen Worten nicht mühelos die geistige Einstellung der Brooklyner Verfasser herauslesen? Doch was erreichen sie mit diesen Verleumdungen? Mit Sicherheit eher das Gegenteil von dem, was sie beabsichtigen. Sie wecken die Neugier der ZJ auf solch kritische Publikationen. Und die Zeugen werden nicht enttäuscht werden, denn sie erkennen, daß im Gegensatz zum vorliegenden WT diese Literatur weitaus mehr Sachlichkeit ausstrahlt.

WACHTTURM NUMMER 7/1986
BESPRECHUNG AUF DER TITELSEITE
-Gerd R...-

KAMPUCHEA UND DER „WACHTTURM"
Im WT vom 1.11.1981, S. 29 ist neu vorausgesagt, daß Harmagedon nach der falschen Prophetie von 1975 nun erst kommen werde, wenn „alle Nationen atheistisch eingestellt sein werden". Einige Staaten hätten bereits „ihre Absicht erklärt" (!), den Atheismus zu fördern. Es werde also ein von allen Staaten betriebener gesellschaftspolitischer Entwicklungsprozeß sein. Zum Beweis für die Glaubwürdigkeit dieser neuen Prophezeiung des Wachtturms wird auf die „einige Staaten" verwiesen: Albanien und Kampuchea. Nun ehe alle Nationen dem kleinen Albanien nacheifern, da würde wahrscheinlich das 3. Jahrtausend nicht reichen. Im übrigen widerspricht der WT sich dabei selbst, wenn er die Meinung der Zeitschrift „National Geographic" als Beweis anbietet: „… Albaniens neue Generation kennt nur den Atheismus". Das würde nämlich nur die neue Generation sein! Aber es leben ja immer mehrere Generationen zur gleichen Zeit! Die ältere und alte ist ja auch noch vertreten. Also ist der WT nur oberflächliches Geschwätz, das man, nicht ernst nehmen kann.

Einen noch größeren Schwindel betreibt der WT dabei mit Kampuchea. Hier wird für ein angeblich begonnenes Atheistischwerden der Nation die Zeitschrift . „TIME" zitiert, daß das Regime der „Roten Khmer" die Religion des Buddhismus dort ausrotte und rund 50 000 Mönche ermordet hat. Das Zitat stammt vom Nov. 1980. Der WT' bringt das als Beweis für seine neue Harmagedonprophezeiung im Nov. 1981. Die Wahrheit aber ist, daß schon zum Jahreswechsel 1978/79 die patriotischen Kräfte des Landes dieses despotische Regime vernichtet hatten, um die sozialistische Entwicklung fortsetzen zu können, wobei die Religionsfreiheit wiederhergestellt, die buddhistische Religion gefördert. und. die zerstörten Pagoden (Tempel) wiederaufgebaut, werden. Dieses wird im WT allerdings nicht berichtet. So wird die Wahrheit verschwiegen und die Wirklichkeit verfälscht, damit alles in die neue illusorische WT-Prophezeiung hineinpaßt.

Nicht wird dort die Nation atheistisch, sondern der sich entfaltende Buddhismus unterstützt die neue revolutionäre Regierung . (NZ 2. 4.1982)
Der WT-Leser soll politisch dumm bleiben. Nicht umsonst wird die Presse unseres Landes zu diesem Zweck besonders verteufelt.

WIE ALLES LISTIG WEITER VERSCHOBEN WIRD
Im WT vom 15. Juni 1984, Seite 11 Absatz 12 sagt die Wachtturm-Gesellschaft:
„In Belgien enthielt die Zeitung La Nouvelle Gazette die folgende Schlagzeile:
Amerikanische Experten fanden nur e i n e Lösung, in den nächsten 25 Jahren einen Atomkrieg zu vermeiden:
die der Zeugen Jehovas …"
Die Zeitung ist zu bedauern. Jeder WTG-Experte weiß, daß die ZJ keinerlei Lösung haben, einen Atomkrieg zu verhindern, wie sie auch keine hatten, die bisherigen zwei Weltkriege zu verhindern. Ihre Lehre hat gar nicht solchen Zweck. Dennoch greift der Wachtturm diesen Schwachsinn auf.
Warum wohl?
Zwei Gedanken drängen sich auf. Es ist wie bei einem Geltungsbedürftigen, der in die Schlagzeilen kommen will, egal wie. Je absurder das Thema, je kurioser desto besser scheint es,

Manchmal sind das frustierte Menschen. Aber da ist noch etwas! Hier wird dem einfältigen WT-Gläubigen so zwischen den Zeilen beigebracht, daß es doch „wichtige" Leute gebe, die für die nächsten 25 Jahre die ZJ noch brauchen könnten, :für wichtig halten, als Lösung wichtigster Probleme gar! Da kann man doch nicht an ein baldiges Ende der Verkündigung denken!
So werden die ZJ auch auf diese-Weise daran gewöhnt, daß es wieder weitergeht, auf daß sie nicht merken, wie das „Ende" nur immer die Kurbel ist, die bei Bedarf gedreht wird. Jetzt ins nächste Jahrhundert.

„WIE ERFRISCHEND SIND DIE FEHLER ANDERER"
BEIM Studieren des Erwachet 4/83 glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen. Immer wieder mußte ich auf Seite 13 den ersten Abschnitt unter der Überschrift „Wartest du auf die Entrückung?" lesen. „Es ist nicht Gottes Fehler, sondern mein Fehler. Ich habe mich verrechnet', soll Bill Maupin, der Führer der Gruppe, gesagt haben. Der vorausgesagte Tag, der 28. Juni 1981, kam und ging - nichts geschah. Die Anhänger Maupins, die gemeinsam 36 Stunden geduldig gewartet hatten, waren nicht die ersten Enttäuschten. Lange vorher, am 22. Oktober 1844, warteten schätzungsweise 100.000 Nachfolger William Millers stundenlang auf Hausdächern und Hügeln auf das gleiche Ereignis. Worauf warteten . diese und noch andere Gruppen so gespannt?' Auf !die Entrückung."

Von eigenen Problemen ablenken
AUSGERECHNET dies schreiben und veröffentlichen Zeugen Jehovas. Ausgerechnet sie machen ihre Anhänger auf falsche Zeitrechnungen anderer aufmerksam.
Ausgerechnet die WTG beschreibt die Enttäuschung betrogener Menschen!
Dabei hat sie in dieser Hinsicht mehr als genug „Dreck am Stecken". Dabei ist es ohne größere Bedeutung., ob auf die Entrückung oder auf Harmagedon gewartet wird. Für 1914- und 1975 - um nur 2 Termine zu nennen - haben die ZJ das Weltende vorhergesagt, Wobei 1975 rund 2 Millionen Menschen auf dieses besondere Geschehen warteten. Vergebens. Mit „wenn und aber" mußte die WTG ihre Fehler zugeben. Sie tat es auf eine Art, die einen Außenstehenden eher hätte veranlassen können, der Organisation dafür noch einen Orden zu verleihen. Und nun möchte man offensichtlich mit diesem Abschnitt von eigenen Problemen ablenken. Dies müßte auch einen fanatischen Zeugen zum Nachdenken anregen.

Nachahmenswert
ZUMINDEST in einem Punkt kann die WTG sich an Bill Maupin ein Beispiel nehmen: „Es ist nicht Gottes Fehler, sondern mein Fehler. Ich habe mich verrechnet."
Wer hat solche Worte von der Organisation schon einmal in solcher Deutlichkeit gelesen? Der „treue und kluge Knecht" hat hier Nachholebedarf.
-G-

GEDANKEN EINES ZJ ZU DEN STUDIENARTIKELN DES WT 6/1986
Mit der Überschrift:
„LASS DICH NICHT SCHNELL IN DEINEM VERNÜNFTIGEN DENKEN ERSCHÜTTERN" und einem Ganzfoto von einem lächelnden älteren Herrn geht es los auf einen geistigen Spaziergang; und je weiter man liest, desto spannender wird es.
Zwar erwartet man auch hier etwas anderes. - etwas mehr, was dem Thema der Überschritt entspricht -, aber es ist auch so gut. Endlich mal eine deutliche Reaktion der WTG auf die Herausforderung ihrer „Abtrünnigen" und Kritiker!
Aber wie ungeschickt und tollpatschig!
Ergötzlich für den Nichtzeugen, zur Freude der sogenannten „Abtrünnigen" (ab jetzt werden sie wohl zu „Ausgestoßenen" umbenannt, denn auf Seite 18 lese ich diesen Begriff zum ersten Mal), und sicher zum maßlosen Erstaunen mancher ahnungslosen Zeugen Jehovas, die wohl jetzt erst recht neugierig wurden, was es mit den „Abtrünnigen" so auf sich hat.

Hat doch sicher noch nicht jeder Zeuge, besonders die neuen, schon Erfahrungen mit „Abtrünnigen" gemacht. Ich aber habe es. Es hat mir zwar tatsächlich den Versammlungsausschluß eingebracht, habe aber dafür eine Menge wertvoller Wahrheiten kennengelernt und meine geistige Freiheit erlangt, die ich heute keineswegs mehr missen möchte.
Ich kann die Schriften der „WTG-Abtrünnigen" nur empfehlen. Keine Bange - von Gott und der Bibel sind sie nicht abtrünnig und rufen dazu auch nicht auf.
Im Gegenteil: Viele von ihnen sind echte Pioniere der Wahrheit und ihre Bibelkenntnis übersteigt bei weitem die Kenntnis eines WT-Zeugen, ja selbst der WTG-Führung. Und gegen solche ist nun die WTG mit ihrem Wachtturm 6/1986 angetreten.
Bravo!

Schon höre ich in-meinen Ohren wie Brüder - und besonders Schwestern - in den Versammlungen sich gegenseitig beglückwünschen und sagen: „Oh, was für eine schöne geistige Speise vom 'treuen und verständigen Sklaven', wie zeitgemäß Jehova uns doch Belehrungen schickt", ohne in ihrer Naivität zu ahnen, was wirklich passiert ist. Aber der aufmerksame Leser erkennt sofort. das hier sind verzweifelte Hiebe eines Fechters, der die Überlegenheit seines Gegners erkannt hat und sich nicht mehr unter Kontrolle hat. Hiebe in die Luft, die sich gefährlich anhören, es aber nicht sind.

Als Kenner der Zeugen Jehovas merkt man beim Lesen nur zu deutlich, wie schwer es den WT-Schreibern gefallen ist, sich in ihren Worten zu mäßigen, um wenigstens den Schein zu wahren. Die Ältesten in der Versammlung gehen da ganz anders zu Werke, wenn es darum geht, mit widerspenstigen Brüdern fertig zu werden. Sie sind nicht zimperlich und fassen hart und unbarmherzig zu. Augenblicklich scheint es ihnen überhaupt Spaß zu machen, auszustoßen und dieser Studienartikel ist jetzt noch mehr Wasser auf ihre Mühlen.

Ein schönes Beispiel von Wachtturmtreue ist das nächste Foto:
Ein Schnappschuß einer jungen Frau, wie sie gerade den Inhalt einer Sendung in den Müllkasten fallen läßt, wo doch der Briefträger kaum die Tür hinter sich zugemacht hat. Ein Glück, daß er sich nicht noch mal umgedreht hat, er hätte es sonst gesehen und seine Mühe bedauert.
Die Unterschrift unter diesem Foto: „Vernichtest du wohlweislich die Schriften Abtrünniger?"
sagt wohl alles über den Geist der Verfasser von solchen Artikeln.
Zum Bücherverbrennen wurde schon einmal aufgerufen und zum Schluß verbrannte man Menschen!
Auf weitere Einzelheiten in diesem Artikel, welche nachdenklich machen, wäre wohl wert, näher einzugehen.
Es würde sogar bedauerlicherweise Spaß machen, aber in der Länge einen „Gegenwachtturm" erfordern.

Doch einen Punkt möchte ich doch noch herausgreifen.

Der WT vergleicht. das Lesen von Schriften „Abtrünniger" , mit dem Lesen pornographischer Literatur.
Dieser Vergleich ist doch wirklich äußerst albern und geschmacklos.
Wo besteht, da ein Zusammenhang?
Sicher können Bücher von „Abtrünnigen", wie z. B. „Hirten ohne Erbarmen" von Josy Doyon, oder von Pfarrer Twisselmann, E. von Süßkind, G. Pape, Raymond Franz, oder die Zeitschrift der Studiengruppe „Christliche Verantwortung" usw., schon erregen, aber doch nicht wie eine Pornoschrift.
Die WT-Literatur, die sich schon sehr oft mit zweischneidigen „Sexartikeln" hervorgetan hat, hat auch noch nie diese Wirkung auf mich gehabt.

Nun noch ein paar Bemerkungen zum anschließenden Studienartikel „GEBT DEM TEUFEL NICHT RAUM!"
Tatsächlich scheint der Teufel in Brooklyn - denn da entsteht ja der Wachtturm schon Raum gehabt zu haben, denn wer sonst hätte schon die Sinne so verblenden können, daß Irrtümer gelehrt wurden?
Wohl auf die Literatur „Abtrünniger" eingehend wird zugegeben, sich geirrt zu haben. Jetzt korrigiert bzw. revidiert man sich. Aber würde man es auch tun, gäbe es die „Abtrünnigen" nicht?
Also, liebe Zeugen Jehovas, bedankt euch bei den „Abtrünnigen", daß im Wachtturm helleres Licht zu scheinen beginnt.
Ich bedanke mich bei der Wachtturm-Gesellschaft für den WT Nr. 6. Er ist sehr aufschlußreich und interessant.
Hoffentlich hat aber hier nicht der Teufel mitgemixt und freut sich jetzt!
-J.M.-

AN DEN CV-HERAUSGEBER
Werter Herr Werner!
Ich habe Ihren Brief mit Dank erhalten, es freut mich, daß Ihnen einige meiner Darlegungen nützlich erscheinen, und noch mehr würde es mich freuen, wenn es für den einen oder anderen ein Denkanstoß sein könnte. Eine gewisse „Härte" in der Sache richtet sich nicht gegen glaubende Menschen in dieser oder jener Gemeinschaft, sondern gegen die tödliche Gleichgültigkeit, zu der sie von der Leitung getrieben werden.
Ich bereue zutiefst, jahrzehntelang der gleichen Einstellung verfallen gewesen zu sein, ohne es recht gemerkt zu haben. Man hält es für Treue, daß man aber auf diese Weise Christus untreu wird, indem man seinen heiligen Namen abwertet, merkt man nicht immer sofort. Ist aber etwas von „Härte" in meinen Worten zu spüren, dann richtet sie sich in erster Linie gegen mich selbst. Ich habe lange gebraucht, bis ich einsah, daß selbst dann, wenn ich verführt worden bin, doch in mir selbst ein geeigneter Nährboden für eine solche Einstellung vorhanden gewesen sein muß.

Viele Menschen, die sich enttäuscht von einer Gemeinschaft oder Sekte abwenden, gehen zu einer anderen. Sie sollten sich einmal durch den Sinn gehen lassen, daß Christus nicht eine Vielfalt von Kirchen gegründet hat, sondern eine einzige. Jeder, der sie ablehnt oder nicht einmal wenigstens versucht, sie zu verstehen, will eigentlich klüger sein, als der Herr, den zu verehren er vorgibt. Er gesellt sich zu denen, von denen ER sagte, daß jeder, der nicht mit Ihm sammelt, zerstreut.
Wenn man sich einmal mit dem vorzüglichen Buch „Apostel und Propheten der Neuzeit von Obst beschäftigt, dann wird man anhand der sehr sachlichen Darlegungen leicht erkennen können, daß in allen Sondergemeinschaften nach dem GLEICHEN REZEPT gekocht wird.
Zuerst wird den Menschen weisgemacht, daß sie eminent wichtige Dinge erfahren würden, die ihnen ' von der „Babylonischen Hure" bewußt vorenthalten wurden, daß sie im Gegensatz zu den Kirchenchristen in der Verkündigung dieser besonderen Dinge genau den Eifer entfalten könnten, den der Herr von Seinem Volk erwarte .

Wenn dann all das „Sonderbare" sich nicht einstellt, zeigt es sich bald, daß der ganze Eifer nur gespielt war,. denn den meisten ist es vollkommen schnuppe, ob das, was schließlich nicht irgend jemand, sondern eben DER HERR mitteilen ließ, eintritt oder nicht.
Die eigene Eitelkeit, die nicht zugeben will daß man betrogen wurde, ist das stärkste Bindeglied, eine eiserne Fessel. Künftige Gottesverachtung wird auf diese Weise vorprogrammiert. Desgleichen auch die Reaktion derer, mit deren künftiger Unzufriedenheit man rechnen muß. Ein gewisser Prozentsatz ist da immer eingeplant. Wer, wenn er sich schon von den Verführern trennt,. findet dann noch den Mut, seine Schritte in Richtung Kirche zu lenken, wenn er sie so lange zu diffamieren geholfen hat; wenn in ihm ein derartiges Zerrbild aufgebaut wurde?

Jesus sagte zu denen die Ihn verachteten,
„ihr durchstreift das Meer und das Trockene um einen Proselyten zu machen, und wenn er es geworden ist, macht ihr ihn zwiefach zu einem Sohn der Hölle."
Was sollte jemand tun, wenn er innerlich von der Verführung frei geworden ist? Er sollte, wenn auch vielleicht zaghaft mit kleinen Schritten, auf jeden Fall in die richtige Richtung gehen. Niemand ist sündenlos, aber jeder kann und darf auf Jesu Worte und Vergebung bauen.
Niemand sollte sich fürchten, es ist WUNDERBAR, seine Sünden zu bereuen und die Vergebung zu erfahren.
Zwei herrliche Christusworte, über die allein viel zu sagen wäre, mögen den Umkehrwilligen helfen. „Mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht", und „ich stehe vor der Tür und klopfe an."
-H. G.-

KOMMENTIERT
SIE LASSEN IHN LIEGEN
„Ein gewisser Mensch", sagte Jesus, „ging von Jerusalem nach Jericho hinab und fiel unter die Räuber, die ihn auszogen und ihm auch Schläge versetzten und weggingen und ihn halb tot zurückließen."
Ein Priester, der den Mann sah, ging auf der entgegengesetzten Seite vorüber. Ein Levit, der ihn bemerkte, handelte ebenso. „Aber ein gewisser Samariter der des Weges zog, kam zu ihm und half." … „Wer von diesen dreien", fragte Jesus den Gesetzeskundigen, „hat sich wie es dir scheint, als NÄCHSTER des Mannes erwiesen, der unter die Räuber fiel?"
Der Gesetzeskundige antwortete:
„Derjenige, der ihm gegenüber barmherzig handelte."

Da forderte Jesus ihn auf:
„Geh hin, und handle selbst ebenso."
Der Priester war - wie anzunehmen ist - ein Diener Jehovas. Das trifft auch auf
den Leviten zu. Und doch gingen beide an ist ein Besuch bei dem Verletzten vorüber.
Keiner von beiden war dem Mann ein guter NÄCHSTER. (Erwachet Nr. 2/1986)
Schwester R. Beck, 7813 Ortrand, Bahnhofstraße 27, schreibt uns über ausbleibende Nächstenliebe unter den Zeugen Jehovas:
„Mein Sohn ist viele Jahre ZJ. Vor zwei Jahren erlitt er einen Schlaganfall und lag in meiner Wohnung im Krankenbett, bis er im Heim Großkoschen unterkam.
Wie sich mein Sohn nach Besuch seiner Brüder und Schwestern sehnt, kann von mir kaum beschrieben Werden und nur ein einziges Mal war ein Bruder für ein paar Minuten bei meinem Sohn."
Gehen hier nicht die Brüder und Schwestern seiner Studiengruppe, wie der Priester und der Levit aus dem Gleichnis, an dem Nächsten vorbei? Verlangt die um ihren Sohn bangende Mutter zu viel, wenn sie fragt: Warum besuchen die Brüder und Schwestern meinen Sohn nicht?"
Nein! Die Mutter verlangt nicht zu viel. Elementare Nächstenliebe wird hier verweigert.

In Erwachst Nr. 2/1986 ist zu lesen:
„Aus Nächstenliebe befolgen Jehovas Zeugen. seit vielen Jahren das Gebot aus Epheser 4:25: 'Ein jeder von euch (rede) mit seinem Nächsten Wahrheit; denn wir sind Glieder, die zueinander gehören."
Millionen ZJ befolgen das, sowie es die WTG will. Im Felddienst haben wir Sprüche zu reden. Von Haus zu Haus ist die Wachtturmlehre zu tragen, die pseudowissenschaftlichen Halbheiten selbsterhöhter Brüder aus Brooklyn. Menschenverachtung ist es; denn bei den Haus-zu-Haus-Besuchen ist ein Besuch bei dem kranken Bruder immer möglich. Es ist aber kein Felddienst. Unter welcher Rubrik ist das dem Ältesten gegenüber abzurechnen?
Was für eine arme Versammlung ist das im Gebiet Senftenberg, wo an Bedürftigen vorbeigegangen wird? Wie menschlich arm hat uns die WTG mit ihrer leitenden Körperschaft gemacht? Hörige sind wir, die wir die „geistige Speise" der WTG für das „Evangelium" halten!

Die Mutter schreibt uns in ihrem Brief weiter: „… und seine Ehe ist auch kaputt gegangen, weil sie mit keiner Mark unterstützt wurde, in der Zeit, als mein Sohn 1 ½ Jahre inhaftiert war.
Die leitenden Brüder sagten damals, daß sie kein Wohlfahrtsamt seien."
Ein Wohlfahrtsamt sind sie gewiß nicht. Es könnte ja der WTG etwas verloren gehen. Jede Mark, die eine in Not geratene ZJ-Familie erhalten würde, entgeht der WTG. Keiner von beiden, nicht der Priester, nicht der Levit, war dem Mann in seiner Not ein guter NÄCHSTER, erfahren wir aus dem Gleichnis. Was die Verweigerung einer Unterstützung in Bruder Beck's Notzeit betrifft, paßt ebenso in das Gleichnis.
Bruder Beck lief für die WTG von Haus zu Haus, gab seine Freizeit, ordnete sich absolut unter.
Erst heute weiß seine Mutter daß ihr Sohn unter die Räuber gefallen ist, „die ihn auszogen", ihm die gesamte Freizeit stahlen „und ihm auch Schläge versetzten", indem sie ihm die Ehe kaputt machten „und weggingen und ihn halb tot zurückließen", ihn im Krankenbett allein lassen.
-Eugen Aufreiber-

AKTUELLES IN KÜRZE
AUCH DIE WTG MACHT DA MIT
Der Geburtenrückgang und die hohe Abtreibungsquote gehören zu den stärksten Bedrohungen der Bundesrepublik Deutschland.
Diese Ansicht vertrat der Mathematikprofessor Dr. Bodo Volkmann, Stuttgart. Nach Volkmanns Worten steht die deutsche Bevölkerung in einem „rapiden Aussterbungsprozeß". Der Wisenschaftler fragte, ob es mit christlicher Verantwortung zu vereinbaren sei, wenn manche Menschen „nur wegen hoher Karriere- und Konsumansprüche" oder wegen „unchristlicher Zukunftsängste" auf Kinder verzichten, -
(Stimme des Glaubens 10/85, Konstanz)
Bekanntlich predigte die WTG mit jeder ihrer Weltendefalschprophetien ebenfalls immer wieder einen Kinderverzicht.

EINBLICK
IN DIE GEHEIMEN WTG-FINANZBERICHTE
Ein Mitverbundener von „Comments from the Friends" (WTG-Opposition in den USA) in England erhielt kürzlich über ein Parlamentsmitglied (Member of Parliament) Einblick in die geheimen Finanzberichte des britischen Zweigbüros der WTG. Danach hat die WTG hier in den Jahren 1982, 1983 und 1984 eine Einnahme von 7 531 607 englischen Pfund und Ausgaben von 4 923 787 englischen Pfund gehabt.
Das ist ein Gewinn von etwa (netto) 2,6 Millionen engl. Pfd. oder 3 Millionen Dollar. In Zusammenhang wird damit öffentlich die Frage erhoben, ob die WTG wirklich eine gemeinnützige (non profit) Organisation ist. (Comments Spring 1986)

IN NIKARAGUA NACH 1975
Auch in Nikaragua hat die WTG verkündigen lassen, daß 1975 das Harmagedon-Weltende ist, und das 1000-Jahr-Paradies auf Erden beginnt. Natürlich konnte das niemand auch nur im geringsten ernst nehmen. Nicht auszudenken, hätte man angesichts der furchtbaren sozialen Probleme in diesem Land den WT-Propheten geglaubt. Abgesehen von der Arglosen, die es in jedem Lande gibt, und die man täuschen kann. (Römer 16:18)
Was nun gegenwärtig unter den Christen im Lande vor sich geht, schilderte der Außenminister Nikaraguas bei einem Besuch in der DDR wie folgt.
Es sei ein Wandel zu beobachten. Indem die Kirche zunehmend auf die Seite des Volkes tritt, vielerorts engagiert für die Armen und Ausgebeuteten, ist sie christlicher geworden, hat sie sich auf ihren Ursprung besonnen. Große Teile der Kirche haben am Prozeß der revolutionären Umgestaltung aktiven Anteil. Die Gläubigen hätten erkannt, daß man ohne für Gerechtigkeit zu kämpfen nicht Christ sein kann.

DER „UNPOLITISCHE" WACHTTURM
"Betont unpolitische Theologien sind nachweislich verschwiegenermaßen stets sehr feste Allianzen mit politischen Bewegungen, zumeist konservativen, eingegangen".
So der westdeutsche Theologe J. Moltmann
in seiner „Theologischen Kritik der politischen Religion", zitiert in einer Diskussion. der Barmer theologischen Erklärung (Barmen II), veröffentlicht 1974 vom Theologischen Ausschuß der Evangelischen Kirchen der Union.
Der nachweisliche politische Antikommunismus im WT bis auf den heutigen Tag unter dem Vorzeichen „unpolitisch" in jedem WT bestätigt diese Feststellung des westdeutschen Theologen. Verbreitet der WT somit nicht in jeder seiner Ausgaben eine fundamentale politische Lüge? Mit welcher politischen Bewegung hat die WTG da wohl ihre feste Allianz, geht das doch nun schon über 100 Jahre so?

WAS TUN ANGESICHTS DER WT-ENDZEITLEGENDE?
Die WTG appelliert immer an das Gefühl der Nächstenliebe ihrer Zeugen, damit sie ihre Endzeitlehre unter die Mitmenschen bringen. Damit täuscht sie doch über ihre schon dreimal in über 100 Jahren als falsche Prophetie und damit als Legende erwiesene sog. Endzeit hinweg! Nur Einfältige, Unwissende, Naive oder Unmündige und Unkritische können das doch wirklich nur noch glauben. Um unter den Mitmenschen christliche Nächstenliebe zu üben, braucht man doch nicht das haltlose WT-Endzeitwerk zu betreiben. Es gibt im Sinne von Jakobus 2:14-20 so viele diakonische, karitative, solidarische und volkssolidarische Möglichkeiten, worin man praktisches Christsein - auch im Sinne des Gleichnisses Jesu vom barmherzigen Samariter - beweisen kann. Demgegenüber steht die WTG ganz armselig da, sie macht nur Worte, nichts als Worte für andere Menschen.

AUS DER WELT DER ZEUGEN
Es erreichen uns immer mehr Anfragen, die sich mit dem Gemeinschaftsentzug durch die Rechtskomitees beschäftigen. Die zusammengefaßte Fragestellung lautet etwa so:
Die Ältesten in den Rechtskomitees tragen eine große Verantwortung gegenüber ihren Brüdern und Schwestern, da sie bewußt prüfen, ob die WT-Lehren konsequent befolgt werden. Sie beobachten weiter, ob sich das Persönlichkeitsbild eines ZJ weiterhin im Klischee der Organisation bewegt. Bei Abweichungen schlagen sie hart und mit jedem Mittel zu. sind sich die Ältesten der Rechtskomitees darüber im klaren, daß sie mit ihren Urteilen auch ein „Todesurteil" fällen können?
Bei unserer Antwort handelt es sich um solche Gemeinschaftsentzüge von Brüder und Schwestern, die nach wie vor an Gott glauben und sich zur Bibel und Jesus Christus bekennen, sich lediglich der WTG nicht total unterwerfen wollten. Derjenige, der die Bibel und die WTG-Literatur studiert, wird zwangsläufig feststellen, daß der Anspruch der WTG, ihre Literatur in der Gesamtheit als Lehre verstanden zu wissen, ein untaugliches Unterfangen darstellt. Die WTG behauptet, daß sie die einzig wahre Lehre vertritt. Da die WTG eine autoritäre Gesellschaft ist, hat sie über Jahrzehnte in ihren Millionen Schriften ihre Ansicht zur Bibel zur WTG-eigenen Irrlehre qualifiziert. Ein Bekenner zur theokratischen Gesellschaft wird zum Hörigen hinab wachsen. Einem solchen ZJ die Unsinnigkeit der Lehren der WTG klar vor Augen zu führen, fällt wohl schwer, bleibt .gar aussichtslos. Ein ZJ im Bann der Organisation nimmt nichts anderes an als die geistige Speise aus der Brooklyner-Küche. Er verhält sich gerade so wie ein gut abgerichteter Hund. Ein Hund nimmt nur das an, was sein Herr ihm befiehlt.

Ich sprach diesbezüglich den Zeugen Bruder T. (in der gedruckten Ausgabe enthaltene Adressangaben, redaktionell gekürzt) an. Er konnte meine Worte nur mit Verständnislosigkeit beantworten. Er tat als würde ich babylonisch sprechen. Erst als wir über den Sommer und die Gartenarbeit plauderten, verstanden wir uns.
Aber wie ist es mit den Bibelkennern, den alten Bibelforschern? Sie werden nicht in die völlige Abhängigkeit der WTG abgleiten. Irgendwann erkennen sie mit Hilfe des Studiums der gesamten Bibel, daß die WTG mit Hilfe zusammengekratzter Bibelstellen ihre eigene Lehre nur untermauert. Die WTG benutzt die Bibel wie einen Steinbruch, aus dem sie sich ihre Steine ausbricht, um ihr eigenes Haus aufzubauen.

Aus der Welt der Zeugen steht dafür ein kleines Beispiel.
„Unser treuer Bruder Hans Grapenthin, aus Hammer, lebt heute alleingelassen in einem Altersheim in Torgelow" deshalb weil er aus der Versammlung ausgeschlossen wurde. Diesen Ausschluß hat unser Bruder den Ältesten Neitzel, Müller, Diwischek und Adler zu verdanken. Wie kam es dazu? Es war in der Studiengruppe und trotz Brandmauergesetz darüber hinaus auch in vielen anderen Studiengruppen bekannt daß Bruder Hans in bezug auf das Studium der ganzen Bibel allen genannten Ältesten Lehren erteilen konnte. Bruder Hans ist das, was man unter, bibelfest versteht. Besonders den Ältesten Neitzel und Adler war das ein Dorn im Auge Bruder Hans konnte oft nachweisen, daß im WT wieder und wieder en gegen der Bibel falsche Lehre verbreitet wird. Er vertrat auch in etlichen Punkten seine eigene Meinung. Das wurde sein Verhängnis. Die Ältesten zimmerten eine Anklage gegen ihn. Das Rechtskomitee trat zusammen, und ohne daß ein Wort der-Verteidigung von Bruder Hans gehört wurde, stand für sie schon der Ausschluß fest."
(Eingesandt von E.B.T.)

An dieser Stelle ist wieder zu bemerken, daß Übergriffe von Ältesten mehr und mehr praktiziert werden. Älteste gehen sogar oftmals über die Richtlinien der WTG hinaus, was Strenge betrifft. Dabei geht es um nichts Geringeres, als um die Selbsterhöhung, um den Eigendünkel der Ältesten. Die Machenschaften der Torgelower Ältesten haben ihrem Dünkel Bruder Hans geopfert. Er war und ist in der Lage, sie zu belehren, jedoch sie haben ihm die WTG-Lehre erteilt.
Solche Rechtskomitees, solche unwürdigen sind eingesetzt, über einen ZJ das „Todesurteil" zu fällen; denn wer aus der Versammlung „exkommuniziert" wird, verliert der WTG-Lehre nach das ewige Leben.
-Kurt Scharf-

'"Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6.
Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M;. Versand auch kostenlos
A 341/86 V 7 1 1341 N 2

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 206

Die Gebrüder Grimm wären wahrscheinlich vor Neid erblasst hätten sie auch jenes Märchen noch kennengelernt, dass die CV 206 ihren „Lesern" glaubt offerieren zu können.
Da wird doch allen ernstes im Tone des Biedermannes zu Protokoll gegeben:
„Bei der jüngsten Volkswahl am 8.6.1986 berichtete die Wahlkommission der Republik in den Berichten vom Wahlgeschehen am Wahltag im Fernsehen, wie in gar manchem Ort eine Wahlbeteiligung von 100 % zu verzeichnen war. Siehe da, in einem solchen Ort gab es wahlberechtigte Zeugen! Wie da 100 % Beteiligung? Die WT-Zeugen waren auch zur Wahl gegangen."Ach ja - so soll das also gewesen sein. Nur merkwürdig, dass schon bei der nächsten „Wahl", die dann auch prompt das Ende der DDR mit einleitete, von massiven Wahlfälschungen die Rede war!

CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 206 GERA SEPTEMBER 1986

INHALTSANGABE
HOCH HINAUS,
MAN SIEHT ES KAUM …
WTG HAT ZJ NICHT IM GRIFF
WIR PRÜFEN WT 8 UND 9/1986
WER DEN WIND SÄT,
WIRD DEN STURM ERNTEN
EIN ARZTBESUCH - NOTWENDIG ODER NICHT
AUS DER WELT DER ZEUGEN

„DIESE GENERATION" VERGEHT - WAS NUN?
Anspruch und Wirklichkeit
Liebe Brüder und Schwestern!
Auf einer der regelmäßigen CV-Beratungen stand unter dem großen Thema „Die 1914 - Endzeitlegende - Anspruch und Wirklichkeit'. Gestützt auf die WTG-eigenen Aussagen wurde dar Nachweis geführt, daß vom 1. WTG-Endzeitdatum 1799/Napoleon schon über zwei Jahrhunderte hin nun über 1975 hinaus die WTG-Endzeitlehren mit der tragenden Säule von 1914 eine einzige Legende sind, voller Widersprüche, haltlos, unglaubwürdig. Die von der WTG in ihre Literatur jüngst eingeschobenen Bemerkungen lassen schon Weiterverschiebungen bis auf das Jahr 2014 zu! Nach Psalm 90:10 ist der zum Gummiparagraphen gemachte Ausspruch Jesu für seine Generation, „diese Generation …„ als vom WT mißbraucht längst zerrissen.

Wieder erleben wir nun, wie eine weitere Generation, von der WTG hingehalten, vergeht. Wirklich - was nun?
Zur Beantwortung dessen lagen der CV-Beratung eine Reihe Fragen vor, die u.a. das Ausmaß der Bedeutung und die Konsequenzen für alle Betroffenen aufzeigen.
So wurde gefragt:
Welche religiösen Konsequenzen hat die als Legende erwiesene WTG-1914-Endzeit
- für die moralischen Ansprüche und Forderungen der WTG hinsichtlich Loyalität, Treue, Gehorsam, Familienleben und Kindererziehung?
- für die Beurteilung anderer Christen, ihrer Kirchen und Gemeinschaften?
- für weiteres Endzeitdenken und Endzeitverkündigen
- für weiteres Christsein?

Und weiter:
Welche sozialen Konsequenzen hat das
- da es keine irdische Neue-Welt-Gesellschaft im WT-Sinne gibt? für die grundsätzliche soziale Haltung und Einstellung eines Christen?
- für die von der WTG verdammte und verteufelte 'Weltverbesserung"?
- für die Einstellung des Christen zur Realität und Perspektive der sozialistischen bzw. kommunistischen „die Menschen betreffenden Ordnung" in unserem Land nach 1. Petrus 2:13?

Mit der Veröffentlichung dieser Fragen ist jeder unserer CV-Leser eingeladen, ebenfalls seine Erkenntnisse und Schlußfolgerungen mitzuteilen.
Auf der Beratung wurde eine offene Sprache geführt.
Auf die Frage nach den moralischen Ansprüchen der WTG kam u. a. die Antwort:
In der Treue-Frage sind den ZJ förmliche Komplexe beigebracht worden. Ein ehrlicher Mensch kann keinem die Treue halten, der sich z. B. als falscher Prophet entlarvt. Da müßte man ja am Ende dem Schwur der Waffen-SS zustimmen „Meine Ehre heißt Treue „, was die WTG betrifft. Treue muß gebrochen werden, wenn sich der, dem Treue geschworen wurde, als Heuchler, Verbrecher und Unglaubwürdiger erweist. Das muß offen ausgesprochen werden. Hier geht es in keiner Weise um Treue zu Christus, die ist außer Frage, sondern um die Treue zur Wachtturm-Gesellschaft, einem bloßen Menschenwerk. Eine andere Antwort auf die Frage nach den Konsequenzen für die Betroffenen lautete:

Ich sage, es ist alles tragisch. Ich mache keinen Spott, eher könnten einem die Tränen kommen, wenn man über alles nachdenkt. Sie sind oben in der WTG gefangen in ihren Ideen. Auf jeden Fall waren sie anfangs nicht böse. Wenn die WTG zugeben würde, daß sie es schon mehrmals geändert hat, was sie über Blut, Wahl und Politik gelehrt hat, würden viele wahnsinnig werden, weil sie dafür in Gefängnisse gingen wegen Verhalten gegen den Staat, oft verfolgt wegen politischer Dinge gegen die Obrigkeit'. Viele ihrer Opfer würden ihnen die Köpfe einschlagen. Nein, die WTG kann die Wahrheit nicht zugeben. So mancher ZJ wird wahrscheinlich völlig verzweifeln, wenn die WTG ihm sagen würde, was du praktiziert hast, war falsch, war unser Irrtum. Was denn?
AUCH DU KANNST KOMMEN!
Natürlich werden auch Zeugen zu CV-Beratungen eingeladen. War ein 'guter Hirte' sein will, sollte sich informieren. Vielleicht hilft diese Überlegung? Man wende sich deswegen beliebig an CV. (Jak. 3:1,2)

DIE WTG HAT IHRE ZEUGEN NICHT MEHR IM GRIFF
Sozial verantwortliches Denken und Handeln bricht sich mehr und mehr Bahn. Längst hat die WTG eine zunehmende Zahl ihrer Zeugen nicht mehr so im Griff, wie sie das in ihrer Literatur darstellt. Wie nie zuvor nagt nun der Zahn der Zeit angesichts des Dahinschiebens des „Endes" seit 1799 nun schon weit über 1975 hinaus. Das ist völlig schriftgemäß, heißt es doch in Sprüche 13:12 über so etwas:
„Lange verzögerte Hoffnung macht das Herz krank, aber ein erfüllter Wunsch ist ein Baum des Lebens".
Darum hat unter der WTG nun wieder ein großes Sterben oder „Vergehen" begonnen, in dem Sinne, daß sich immer mehr Veranwortungsbewußte abwenden, „verzögert" man doch unter Mißbrauch von Habakuk 2:3 nun schon fast 200 Jahre lang. Generation um Generation.
Seit 1975 „vergeht" nun rapide die nächste Generation. Wieder werden Tausende „Herzen krank". Aber mit einem anderen Ergebnis. Damit die Betreffenden nicht unnötig WTG-Spießruten laufen müssen, hier dazu nur soviel:
Bei der jüngsten Volkswahl am 8.6.1986 berichtete die Wahlkommission der Republik in den Berichten vom Wahlgeschehen am Wahltag im Fernsehen, wie in gar manchem Ort eine Wahlbeteiligung von 100 % zu verzeichnen war. Siehe da, in einem solchen Ort gab es wahlberechtigte Zeugen! Wie da 100 % Beteiligung? Die WT-Zeugen waren auch zur Wahl gegangen

Was zeigt das an?
Es zeigt an, daß eine sozialpolitische Besinnung um sich greift, die die bedingungslose WT-Treue, die eine Nichtbeteiligung verlangt, nicht mehr ernst nimmt. Daß die WTG ihre Zeugen zunehmend weniger im Griff hat. Daß sie der asozialen und antidemokratischen WT-Ausrichtung nicht mehr bedenkenlos folgen. Daß sie den WTG-Dogmen in Fragen der Lösung der sozial Probleme „nicht auf Menschen zu vertrauen" nicht mehr folgen. Daß sie als Christen begriffen haben, daß man in den sozialen Lebens- und Existenzfragen auf „obrigkeitliche Personen" vertrauen muß. Es wäre sicherlich sehr lehrreich, wenn solche WT-Zeugen den Mut fassen könnten, uns über ihre Beweggründe selbst zu schreiben.

Vertiefen wir diese Erkenntnisse ein wenig mehr. Die WTG bevormundet ihre Zeugen:
„Sie halten andere nicht davon ab, einer politischen Partei beizutreten, sich um ein Amt zu bewerben oder an einer Wahl teilzunehmen", aber sie selbst würden sich „in keiner Weise an politischen Aktivitäten beteiligen" (WTG-Buch „In der Anbetung … vereint" 1983 S. 166). Das ist doch einfach Betrug und Selbstbetrug. Wohin bringt man denn jemanden, der bisher zur Wahl ging, wenn er im WT-Sinne belehrt wird. Er wird über kurz oder lang nicht mehr wählen wie bisher. Sein Vertrauen in „obrigkeitliche Personen", was die sozialen Fragen betrifft, wird zerstört und vernichtet. Also wird in der Tat davon abgebracht und abgehalten, an einer Wahl teilzunehmen. So ist man sehr wohl unter der WTG politisch aktiv, und zwar höchst negativ, abgesehen von dem Antikommunismus, den die WTG dazu verbreiten läßt. Was ist man da für ein vorbildlicher Staatsbürger?-.
Meint jemand, Außenstehende sehen das alles nicht?
Noch gilt Römer 13:1-7. Noch müssen nach wie vor „obrigkeitliche Personen" sein, um wie vor das Land zu verwalten. Damit besteht das göttlich anerkannte Recht, solche Personen zu haben und einzusetzen, sie also auszuwählen. Folglich kann man nicht als Christ unter den Menschen herumlaufen und lehren, es sei unchristlich und falsch, gegen Gott, „obrigkeitliche Personen" zu wählen. Damit ist man in Wirklichkeit ein verantwortungsloser Staatsbürger. Die ganze Landesverwaltung bräche zusammen, wollten alle auf diese Verkündigung hören. Gesetzlosigkeit, Anarchie und Faustrecht wären die Folge. Und das schon jahrzehntelang, so lange die WTG diese „obrigkeits"-feindliche, antidemokratische und deshalb staatsfeindliche Verkündigung betreibt. - Sie sollte bei ihrem 1. Präsidenten C. T. Russell in Schriftstudien 6 nachlesen der noch keineswegs solche Staatsfeindschaft forderte, sondern es dem Christen freistellte, sich an der Wahl der besten Kandidaten für ein „obrigkeitliches Amt" zu beteiligen und andere nicht abzuhalten. Ja noch gilt Römer 13:1-7 auch für Christen! Würde es z.B. ein ganzes Dorf voll Zeugen geben, müßten sie da nicht selbst zur Auswahl und Wahl einer Dorfverwaltung schreiten? Wählen sie in Brooklyn nicht gar ihre eigenen Präsidenten? Ihr eigenes Verwaltungspersonal? Und den Menschen draußen treiben sie solches Tun mit der Verkündigung aus den Köpfen?

Dabei können sie draußen ebenfalls ohne Landesverwaltung nicht existieren und rufen sofort nach einer „obrigkeitlichen" Person, wenn da einer gesetzlos wird. Was für ein horrender Widersinn diese ganze WT-Verkündigung doch ist.

DIE ZEIT IST HERBEIGEKOMMEN,
wo dies alles offenbar werden muß. Über 200 Jahre ist die „Endzeit' seit 1799 nun ausgedehnt, verzögert und hingezogen. Generationen sind darob schon „vergangen". Ringsherum gehen die Menschen ihren Weg, bauten hier das Land besser wie nie zuvor wieder auf, die WTG und ihre ZJ nicht achtend. Ja, auch die WT-Zeugen können die soziale Wohlfahrt und Sicherheit genießen, die so geschaffen wurde, gegen ihre Verkündigung! Man kann doch nicht ständig mit dem Kopf gegen die Wand rennen. Hinzu kommt die immer durchdringendere Erkenntnis realer christlicher Verantwortung in den eigenen Reihen, wie sie auch mit diesen Gedenken über eine Neuorientierung in der Hand gehalten wird. - CV-Stüdiengruppe

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
DER WACHTTURM
WIR PRÜFEN DIE WT NUMMER 8 UND 9/1986
STUDIENARTIKEL
„Jehova - der Gott der Zeiten und Zeitabschnitte"
„Was Jehovas Zeiten und Zeitabschnitte heute bedeuten"

WTG KENNT JEHOVAS VORSÄTZE?!
Die Wachtturm-Gesellschaft ist eine endzeitlich orientierte Organisation. Ihre Glaubwürdigkeit steht oder fällt mit den von ihr verkündeten Harmagedonterminen. Hierbei spielt es keine Rolle, ob sie konkrete Termine verkündet (wie z.B. das Jahr 1975), oder, ob sie - durch Schaden klug geworden - das Jahr 1914 als Dogma erklärt und von diesem Datum aus Harmagedon in der Frist von einer Generation herbeibeschwört.
Zahlreiche Falschprognosen der Vergangenheit werden verschwiegen oder verniedlicht, so daß immer wieder ahnungslose Menschen auf den Betrug hereinfallen.
Kein Wunder: Gibt die WTG doch ihre Vorhersagen als von Gott kommend aus. Schon die Überschrift des ersten Studienartikels „Jehova - der Gott der Zeiten und Zeitabschnitte" läßt ahnen, daß auch in diesem WT Gott als vermeintlicher Initiator der WTG-Endzeitverkündigungen herhalten soll. Diese Ahnung trügt nicht, denn im zweiten Studienartikel wird man überdeutlich:
„Gottes Diener kennen somit etwas, was die Herrscher der Welt nicht kennen. Sie kennen Jehovas Vorsätze und seine Zeitabschnitte. …
Jehovas neuzeitliche Diener gehorchen ihm als Herrscher, daher offenbart sein heiliger Geist auch ihnen, welcher Zeitabschnitt, von seinem Standpunkt aus gesehen, angebrochen ist." (S. 18)
Jehova inspiriert demnach die Wachtturm-Gesellschaft, und diese verkündet seinen Willen und sein Vorhaben. Gewissermaßen als „neuzeitlicher Jesus".
Demnach ist sie auch nicht schuld, wenn sich Prophezeiungen als falsch erweisen. Sie tut ja nur den Willen Gottes … (!)

NEBENARTIKEL
„Welche Laufbahn wirst du einschlagen?"
KROKODILE UND ANDERE LOCKMITTEL
Frage: Wie wirbt man junge Leute für den WTG-Vollzeitpionierdienst?
Antwort: Indem man sie mit der ihnen innewohnenden Abenteuerlust und Entdeckerfreude ködert!
„Hast du aber auch eine Vorstellung davon, wie das Leben eines Vollzeitpredigers aussieht? Ist es langweilig, ohne jede Abwechslung? Oder ist es höchst interessant und aufregend? (S. 28)
Und dann werden Episoden Im Stile Karl May,s geschildert:
„Plötzlich schrie Rene auf. Ich drehte mich um und konnte gerade noch sehen, wie das Wasser aufspritzte und der lange Schwanz eines Reptils ins Wasser glitt. Es war ein Leistenkrokodil - die größte Krokodilart der Welt." (S. 29)
Wenn das nichts für junge, todesmutige Zeugen Jehovas ist!

Auch an Naschkätzchen hat man gedacht:
„Sie klettern auf eine Kokospalme, holen eine frische Kokosnuß herunter, schlagen mit einem Buschmesser die Spitze ab und bieten einem ein Getränk in der 'Originalverpackung' an. Es ist äußerst erfrischend, wohlschmeckend und nahrhaft." (29)
Natürlich ist es in den fernen Ländern ganz anders als zu Hause: Man findet immer Interessierte!
„Wir finden immer jemand, der ein offenes Ohr für die Wahrheit hat." (S. 29) Was will ein junger Zeuge noch mehr:
„Dein Leben wird voller Glück sein, und du wirst Sicherheit und brüderliche Liebe verspüren. Es wird aber auch aufregend, interessant und befriedigend sein." (S.30)
Nun ja, soll's der junge Zeuge glauben. Von der Schattenseite wird er sich noch früh genug überzeugen müssen.

WACHTTURM NUMMER 9/1986
STUDIENARTIKEL
„Ist dein Auge 'lauter'?"
„Fragen von Lesern"

SUPER-BABYS ÄUSSERN SICH
Man könnte herzhaft lachen, wenn es nicht so traurig wäre:
Für den Bau eines Königreichssaales wird Geld benötigt. Natürlich fühlen sich die angesprochenen Zeugen gedrängt, Geld zu spenden. Damit aber nicht genug. Dogmatische Eltern ermuntern ihre Kinder, die ersparten Gelder ebenfalls zur Verfügung zu stellen. Wie freigiebig solche Kinder sind, soll ein Erlebnisbericht schildern, der auf Seite 14 abgedruckt ist. 99 Dollar stellten vier Geschwister den Brüdern zur Verfügung, obgleich die Eltern ihnen vorrechneten, was sie für diesen Betrag alles an Spielzeug kaufen könnten. „Aber die Antwort war immer dieselbe - sie wollten das Geld den Brüdern geben." So so, vorbildlich dressierte Kinder. Aber nicht nur das, es sind sozusagen Wundergeschöpfen Denn sie sind im Alter von vier Monaten (!) bis zu sechs Jahren. Wie drückt nun aber ein Baby von vier Monaten seinen Willen aus, geschenktes Geld den Brüdern zu spenden? Ist da nicht der Wunsch Vater des Gedankens?
Für die WTG spielen solche Kleinigkeiten keine Rolle: „Selbst Kinder kann man lehren, ihre Augen auf die Königreichsinteressen zu richten. …"

RANK UND SCHLANK
SONST DROHT DER AUSSCHLUSS
Wozu der Predigtdienst alles gut ist!
„Ein Christ, der sich regelmäßig am Predigtdienst von Haus zu Haus beteiligt, muß viel laufen und Treppen steigen, was sich positiv auf die Gesundheit auswirkt." (31)
Das mußte endlich mal gesagt werden! Denn WTG-Anhänger dürfen nicht zu fett werden. Sonst laufen sie Gefahr, ausgeschlossen zu werden. Ein Witz?
„ES HANDELT SICH DEMNACH UM EINE ERNSTE ANGELEGENHEIT, UND EINIGE AUFSEHER MUSSTEN BEREITS WEGEN-IHRER UNBEHERRSCHTHEIT BEIM ESSEN VON IHREM AMT ENTBUNDEN WERDEN."
,Das „FdH-Prinzip" wird also auch bei den ZJ in nächster Zeit eine große Rolle spielen (siehe auch Seite 18 , 19).

IST SATAN
FÜR DIE WTG-WERBUNG VERANTWORTLICH?
„Sind nicht diejenigen Werbungen am erfolgreichsten, die ganz auf visuelle Wirkung zielen?" (S. 12)
In Sachen Werbung reicht wohl kaum ein Industriezweig in der Welt der WTG das Wasser. Farbige Wachttürme (nicht zuletzt der vorliegende), buntbedruckte Bücher (siehe die Werbung auf Seite 32 für das Buch „Das Leben - wie ist es entstanden? Durch Evolution oder durch Schöpfung?") oder Traktate (z. B. „Der göttliche Name, der für immer bleiben wird") sind daraufhin angelegt, durch ihre Farbigkeit beim Betrachter Eindruck zu schinden.
Doch - oh Schreck - wird die Werbestrategie dem Satan zugeschrieben (siehe S. 11). Gilt dies nun auch für die WTG?
-G.R...-

HOCH HINAUS, MAN SIEHT ES KAUM…
Es gibt nichts Abschreckenderes, als die Vorspiegelung eines festen Glaubens, um damit Menschen irreführen und ausnutzen zu können. Genau dies aber wird seit Gründung der WTG immer und immer wieder praktiziert. Denn wie anders läßt es sich erklären, wenn im Verlaufe von etwas über 100 Jahren aus ganz kleinen Anfängen ein riesiges Unternehmen entsteht, welches in aller Welt Reklame macht, die den Eindruck erwecken soll, nur wer ein Zeuge Jehovas ist, ist ein wahrhaft gläubiger Mensch. Dazu werden alle Mittel bemüht. Dazu ist jedes Mittel recht. Laufen aber kann das ganze Unternehmen nur mit Hilfe jener Hunderttausender Zeugen, die ihre Zeit, ihre Arbeitskraft, ihre Gesundheit opfern, um das Werk zu stärken. Sie glauben, weil sie die wahren Zusammenhänge nicht kennen, sie tun ein großes und gutes Werk. Sie ahnen nicht, daß all ihr Tun sinnlos ist in den Augen Jehovas, denn sie sind Rädchen, sind Staubkörnchen, die ausgenutzt werden, um die Macht einiger weniger in Brooklyn und anderen Zentralen zu stärken, die Macht, die sie als von Jehova gewollt und gegeben darstellen.

Was aber ist mit den Predigtstunden, was ist mit der aufgewandten Zeit für Bibelstudien, was ist mit den vielen Spenden, die ohne Ende nach Brooklyn fließen?
Betrogen die einen -
mächtiger die anderen
Wer ein bißchen Bescheid weiß in den Reihen der Zeugen Jehovas, der kennt die Aufnahmen und technischen Angaben über die Zentrale der ZJ in Selters in der Bundesrepublik. Faszinierend stellt sich dies Werk dem Betrachter dar: Eine große Gemeinschaft gleichgesinnter Brüder und Schwestern, die für ein Taschengeld großartige, uneigennützige Arbeit für Jehova leisten. Daß diese Uneigennützigkeit auch bares Geld, Geld in großen Summen einbringt, darüber wird nicht näher gesprochen. In der Statistik des Jahrbuches werden Ausgaben und Einnahmen nicht genannt. Wenn wir schon von wirtschaftlichen Dingen sprechen - und nichts anderes als ein riesiger Konzern zur Meinungsmanipulation ist die WTG, dann sollten wir auch die Maßstäbe des Geschäftslebens anlegen. Und ein seriöses Unternehmen legt Ausgaben und Einnahmen offen dar. Die WTG tut es nicht.
Es gibt dafür genügend Gründe, denn es könnte passieren, daß gefragt wird, was wird mit den ungezählten Millionen aus Spenden und Buchverkäufen?
Willig läßt sich eine Mehrheit in aller Welt betrügen zugunsten steigender Macht von wenigen!

Wahrzeichen des Satans
´Und damit, daß Betrug im Großen scheinbar zu den normalen Gepflogenheiten der WTG geworden ist, ist noch nicht genug Schlimmes geschehen. Denn es folgte die große Aktion mit dem neuen Europazentrum der WTG in Selters.
Als überall in den Versammlungen aufgerufen wurde, mit noch größeren Spenden dies Projekt verwirklichen zu helfen, sagte ein Bruder der in Wiesbaden als Mitarbeiter der Finanzabteilung der WTG tätig war:
„SELBST WIR, DIE WIR EINBLICK IN DIE WUNDERBARE ENTWICKLUNG DER ORGANISATION JEHOVAS WELTWEIT HABEN, VERSTEHEN NICHT, WARUM EIN SOLCHER AUFWAND MIT DEN TEUERSTEN AUSSTATTUNGEN ÜBERHAUPT NÖTIG IST.
VIELLEICHT SOLLTEN WIR UNS JETZT FRAGEN, OB ES NICHT WICHTIGER WÄRE, BESCHEIDENHEIT WIEDER ZU LERNEN."
Ich war über diese Worte aus dem Munde eines erfahrenen, langjährigen Bruders tief betroffen, denn sie sagten mir, daß nicht überall in der Leitung der WTG einheitlicher Sinn besteht.
Zum Glück, denn wenn wir die Schnelligkeit des Aufbaus von Selters betrachten, dann erkennen wir, daß hier Repräsentation und Prunksucht die Triebfedern des Baues sind. Damit, daß man das Größte, Schönste und Teuerste errichtet, beweist man nicht. daß man Jehovas Billigung oder gar sein Wohlgefallen besitzt. Nein, hier hat Satans Eitelkeit, hat das „Etwas gelten wollen in der westlichen Welt" eine entscheidende Rolle gespielt.
Millionen über Millionen wurden verbaut, nicht weil es unbedingt nötig war, sondern weil die leitende Körperschaft glaubte, es sich selbst schuldig zu sein. Warum fragt keiner nach dem Verhältnis von Aufwand und Nutzen supermodernster Technik?

Warum fragt keiner, ob nicht Bescheidenheit in den Augen Jehovas besser ist und mehr zählt, als technokratischer Protz.
Es gibt kein wirklich schlagkräftiges Argument für diesen Aufwand, es gibt aber in der Schrift eine Vielzahl Hinweise darauf, daß die materiellen Dinge keinen Wert haben. Keiner hat sich daran erinnert, als es um Selters ging.
So ziehen wir eine Bilanz, die bei jedem vernünftig denkenden Menschen, bei jedem, der der Bibel enger verbunden ist als der WTG, Abscheu erregen muß.
Seit ihrer Gründung wurde in der WTG der Glauben mißbraucht, wurden kapitalistische Geschäftspraktiken und falsche Bibelauslegungen benutzt um Millionen in die Enge zu treiben und irrezuführen. Glauben und Geldgier haben sich noch nie vertragen. Machtmißbrauch im kleinen wie im großen führt endlich zum Scheitern der Mächtigen.
-Hermes-

WER DEN WIND SÄT, WIRD DEN STURM ERNTEN
Wer den Wind sät, wird den Sturm ernten, das ist ein altes Wort und will sagen, daß die Wirkung ein Vielfaches der Ursache betragen kann. Es muß nicht besagen, daß es in jedem Falle die selbe Person sein muß, die erntet, was sie gesät hat, es können auch ihre Nachfolger sein. Nicht Russell erntete die Früchte seiner windigen Berechnungen, sondern, wie es auch aus Ihrem „Sonderdienst Nr. 7" hervorgeht, die heutige WT-Organisation.
Doch es erntet auch der einzelne Anhänger, entweder, indem er sich weiterhin mitschuldig an der Verbreitung der immer offensichtlicher werdenden Lügen beteiligt, oder indem er zur Besinnung kommt, und einsehen muß, daß ihm, wenn er vor Gott und sich selbst bestehen will, nur die Trennung von dieser Lehre bleibt. Dazu ist Einsicht, Selbstbesinriung und Erkenntnis der eigenen Schuld vonnöten.
Ein weiterer Schritt muß sein, zu versuchen, denen zu helfen, die sich helfen lassen wollen. Wer aber die WT-Organisation verklagt, weil ihre Phantasien und Spekulationen NICHT in Erfüllung gegangen sind, zeigt damit, daß er eigentlich gar nichts gelernt und begriffen hat.

Niemand wurde mit vorgehaltener Pistole gezwungen, dieser Irrlehre zu folgen und ihren Normen zu entsprechen. Außer Kindern ist jeder freiwillig dazu gegangen. Warum ging er, warum ging auch ich dazu? Weil wir Gefallen hatten an den '"Verheißungen" und Versprechungen des WT. Daran, daß quasi unseretwegen die gesamte Menschheit in die Vernichtung gehen sollte, daß wir danach das Vorrecht haben sollten, die gebleichten Knochen der Harmagedon-Opfer zusammenzulesen. Wenn ich nun gegen diese Gesellschaft Klage erhöbe, weil das alles NICHT eingetroffen ist, was täte ich dann anders, als darzulegen, wie sehr es mich noch jetzt reut, dieses Erlebnis nicht gehabt zu haben. Ich wäre doch zufrieden gewesen, wenn Gott wirklich der scheußliche WT-Gott wäre, der er angeblich sein soll. WENN ich mich geändert habe, und WENN ich Klage erheben will und muß, dann gegen mich selbst, daß ich an solchen Erwartungen so viele Jahre lang eine solche Freude haben konnte!

Ich schrieb es schon einmal, daß niemand ohne seinen eigenen Willen verführt werden kann, und daß ich selbst auch lange gebraucht habe, es einzusehen. Man gibt immer so gern anderen die Schuld, um nur ja nicht zugeben zu müssen, daß man für eine solche Irrlehre begeistert werden konnte. Will man Vergebung erwarten, dann darf man keinesfalls die Methode anwenden, wie sie die Bibel schildert, da sie zeigt, wie Adam der Eva, und diese wiederum der Schlange die Schuld gab. Durch ein solches Verhalten degradiert man sich selbst, und auf diese Weise kann man auch nicht darauf hoffen, daß Gott uns unsere, je UNSERE Schuld vergibt. Es ist nicht damit getan, die Schuldgefühle zu verdrängen, indem man auf andere zeigt, sondern nur die tiefe Einsicht in die Tatsache, daß man eben doch ein geeigneter Nährboden für die Lüge und Verführung gewesen ist, kann uns wirklich heil machen. -

Neulinge kann und muß man auf die Dinge aufmerksam machen, die ihnen bewußt verschwiegen werden, denen, die sich helfen lassen wollen. muß diese Hilfe geleistet werden, aber Schuld sollte man doch erst mal bei sich selber suchen. Betrübt sein sollte man ehrlich darüber, daß man jahrzehntelang Freude hatte an der offensichtlichen Lügenverbreitung.
-H.G.-

EIN ARZTBESUCH - NOTWENDIG ODER NICHT
Mit welcher Selbstverständlichkeit. nehmen wir die Vorteile unseres Gesundheitswesens in der DDR hin. Wir können uns kostenloser Behandlungen von verschiedenen ärztlichen Spezialisten unterziehen, bekommen notwendige Arzneimittel kostenlos verschrieben und brauchen auch bei längerer Krankheit nicht zu fürchten, unseren Arbeitsplatz zu verlieren. Keinesfalls sind diese Errungenschaften auch für andere Länder selbstverständlich. So wurde in der Presse schon Anfang 1983 von Fällen aus der BRD berichtet, daß Unternehmer Angestellte entließen, weil sie sich krankschreiben lassen mußten. Die Folge ist. eine immer größer werdende Zahl von Werktätigen in den kapitalistischen Ländern, die trotz ernst zu nehmender Krankheiten weiter ihre Arbeit verrichten, da sie Angst haben, diese zu verlieren. Natürlich ist jede Krankschreibung ein ökonomischer Verlust, bei uns für die Gesellschaft und in der BRD für den Unternehmer. Das Wohl des Menschen steht aber in unserer Gesellschaft an erster Stelle. Ein Vorteil, den jeder von uns schätzen sollte.

WTG-RATSCHLAGE GLEICHEN UNTERNEHMERWILLKÜR
„Zwei von drei Patienten, die den praktischen Arzt aufsuchen, brauchten das nicht zu tun."
Dieses Zitat aus der amerikanischen Zeitschrift „USA TODAY" wird in „Erwachet" Nr. 21/82 auf Seite 13 auf grünem Grund groß abgedruckt und sogar umrahmt. Man kann es nicht übersehen und soll es offensichtlich auch gar nicht.
Welchen Zweck verfolgt man damit? Zumindest bedeutet es doch, daß zwei von drei Menschen nicht verantwortungsbewußt entscheiden, ob ein Arztbesuch notwendig ist. Oder sind es Simulanten, die zu faul sind, zu arbeiten. Auf jeden Fall heißt das in der Konsequenz ärztliche Arbeitsbefreiungen, die nicht notwendig wären.
Also hat der BRD-Unternehmer doch recht, der Kranken den Entlassungsschein in die Hand drückt?

„Ist die gesundheitliche Störung psychologischen Ursprunges, oder wird sie durch emotionalen Streß verursacht? Wenn ja, dann kannst du ihr vielleicht zu Leibe rücken, indem du bei einer kompetenten Person Rat suchst." (S. 13,14)
Diese kompetente Person soll wohl ein Altester sein?
Nur können diese vielfach „ihre eigenen Schritte nicht richten", wie es ein Bibelwort sagt.
Wäre nicht auch bei diesen Problemen ein ärztlicher Ratgeber, z. B. ein Psychologe, kompetent? Solche psychischen Faktoren sollte man doch auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen, denn daraus können sich sehr ernsthafte Krankheiten entwickeln.

Und weiter heißt es in „Erwachet":
„Hast du eine Krankheit, die erfordert, daß du zum Arzt gehst, oder ist es nur ein Schnupfen, etwas Husten oder eine harmlose Viruserkrankung, deren natürlichen Verlauf man abwarten muß? Ist es etwas, was durch eine bestimmte Behandlung schneller heilt, oder mußt du es einfach als etwas ertragen, was das Alter mit sich bringt?"
Ja, wer soll denn diese Faktoren richtig abwägen? Braucht man dazu nicht einen Arzt? Widerspricht sich der „Erwachet" nicht, wenn einige Sätze zuvor steht:
„Du darfst nicht denken, der Besuch beim Arzt nütze dir nichts, wenn er dir lediglich Ratschläge gibt, anstatt dir ein Mittel zu verschreiben."

KAPUTTER FERNSEHER - JA, KRANKHEIT - NEIN
Die Gesundheit ist etwas sehr Kostbares. Nur ein Arzt kann den Menschen fachkundige Hilfe bieten. Warum soll man ihm nicht die Diagnose überlassen, ob es wirklich nur ein Schnupfen, oder aber eine Grippe ist? Aber den Zeugen wird geraten, selber zu entscheiden bei dem Kostbarsten, was der Mensch besitzt: seinem Leben. Warum liefert die WTG nicht Ratschläge, auf welche Weise der kaputte Fernseher repariert wird? Jeder Laie wird sich doch in diesem Fall an einen Fachmann wenden. Und bei einer Krankheit soll es nicht so sein?

Da warnt die WTG auch noch:
„Sprichst du mit deinem Arzt, dann äußere dich jedoch so, daß er merkt, daß du seine Erfahrung und sein Wissen respektierst, sonst mag er für deine Meinung nicht aufgeschlossen sein."
Wie wahr! Nur wenn der Zeuge von vornherein der Meinung ist, er wisse es besser als sein Arzt, was dann?

VERANTWORTUNGSBEWUSSTE ÄRZTLICHE HILFE
Vor kurzer Zeit unterhielt ich mich mit einer guten Arztin aus der DDR. Ich fragte sie, wie sie zu den Patienten stehe, bei denen sie vermute, daß sie nur simulieren. Sinngemäß antwortete sie mir, daß es für sie wichtig wäre, herauszufinden, warum der Patient eine Krankheit vortäuscht, da sich dahinter schwerwiegende Probleme des Menschen oder eine für ihn nicht erkennbare Krankheit verstecken könnte. -G.-

„ICH TÖTE, WENN SATAN ES BEFIEHLT"
In nomoni satanas sterbe langsam
MIT diesen Worten vollzieht die „Satanspriesterin" Ulla von Bernus (bei Rothenburg/Fulda) ihre Todesrituale. Sie ist Befürworterin der Todesstrafe und tut dies im Hinblick auf Personen, die nur den Tod verdient hätten. Auch bittet sie „Satan", die Probleme ihrer Kunden zu lösen. Diesen Kult betreibt sie nachts mit einer unheimlichen Maskerade, Bratspieß und Teufelsbild. Natürlich kostet die Kunden das etwas, was auch gezahlt wird. Am Roulett-Tisch würde ihr „Satan" die Glückszahlen sagen, manchmal täte er das allerdings nicht. Sie ist die Tochter eines Totengräbers. Sie ist nicht die einzige derartige „Hexe" oder 'Satanspriesterin". An wem sie da Todesriten vollzieht, wer also ein Todeskandidat ist, sagt sie öffentlich nicht aus Rücksicht auf ihre Kunden. Sie zelebriert das mit einer ziemlichen Selbstsicherheit, als ob sie selbst an ihre Wahrsagerei glaubt. Eine amerikanische Stelle hat Kontakt in diese Szene und inoffiziell auch die Rauschgiftpolizei.
Etwa 2 Millionen soll es in der BRD geben, die da an den 'satanas" glauben. Bei den Ritualen „Ich töte, wenn Satan es befiehlt", schmort ein Tier am Spieß in der Flamme wobei sich eine knöcherne Skeletthand bewegt. Eine andere „Hexe" ist dabei, von der Polizei ungeklärte Todesfälle „aufzuklären", einen vermuteten Kindermord. Bisher ohne Erfolg. - ZDF 17.9.84

Sie töten nur, wenn Gott es befiehlt,
sagt „Der Wachtturm" von den Zeugen Jehovas, nicht einzeln, sondern gleich auf Schlachtfelder:
„Sie sind nicht gegen den Krieg zwischen den Nationen, und sie mischen sich nicht in die Kriegsbestrebungen der Nationen ein, noch treten sie irgend jemand in den Weg, der sich, seinem Gewissen gemäß, an solchen Bestrebungen beteiligen kann. Sie kämpfen nur, wenn Gott ihnen dies zu tun gebietet, weil es dann theokratische Kriegführung ist".
(WT Warum Jehovas Zeugen keine Pazifisten sind, 15.3.1951 Nr. 6, S. 86.)

SO töten sie nur, wenn Gott es befiehlt. Aber wie und durch wen befiehlt Gott den Zeugen heute etwas? Geschieht das nicht ausschließlich durch den „Kanal", die WT-Organisation? Was, wenn die zu den Waffen ruft? Wie dem auch sei, ein Zeuge Jehovas müßte hiernach innerlich bereit sein zu töten, wenn die Aufforderung dazu durch. die WT-Organisation erfolgt. Was für eine teuflische Umkehrung der Absichten, warum jemand ein Zeuge wird Oder?

AUCH die WTG lehrt, in handfestem Aberglauben an den Teufel zu glauben. So gab Lloyd Barry von der leitenden Körperschaft der WTG überall zum besten, am 13.11.77 in der ZJ-Versammlung Offenburg, wie in Japan ein ZJ mit einer 82jährigen Schwester im Winter auf einem Motorrad ins Schleudern kam und stürzte, daß dies ein Anschlag des Teufels war gegen den „guten Pioniergeist" der Schwester!
Der Teufel mit auf dem Motorrad, etwa am Gaspedal? Der Bruder ist unter winterlichen Bedingungen mit unangemessener Geschwindigkeit gefahren, das ist alles.

Aberglaube in der leitenden Körperschaft?
Aber soll Aberglaube nicht Dämonismus oder Teufelswerk sein? Wo wäre hier der Unterschied zwischen WTG-Glauben und Dämonismus? Wie kann die WTG heute sagen, die Zeugen würden auch töten, „wenn Gott ihnen dies zu tun gebietetet"?
Es soll doch nur „satanas" sein, der heute Krieg und Töten befiehlt, oder nicht? Wie kann man Gott heute ein solches mörderisches Wenn und Aber anhängen. Rechnet man in der BRD zu den besagten zwei Millionen auch die Zeugen der WTG?
Das wurde allerdings nicht gesagt. -CVN-

KOMMENTIERT
WACHTTURM-LESERFRAGE
Der WT vom 1.4.1986 beschäftigt sich mit der Leserfrage:
„Warum haben Jehovas Zeugen einige Personen, die sich immer noch zum Glauben an Gott, die Bibel und Jesus Christus bekennen, wegen Abtrünnigkeit ausgeschlossen (exkommüniziert)?"
Die Antwort des Wachtturmes ist ein einziger Eiertanz. Fast 30 Bibelstellen werden angeführt und aus ihnen zusammenhanglos Beweise gezimmert, um den Ausschluß aus der Organisation zu motivieren.

Die Begründung liest sich im WT so:
„In nahezu allen Glaubensgemeinschaften der Christenheit gibt es Modernisten und Fundamentalisten, zwischen denen völlige Uneinigkeit in bezug auf die Inspiration auf die Bibel besteht."
Innerhalb der WTG ist das ganz anders. Völlig klar. Damit ist erst einmal der Alleinvertretungsanspruch dieser Organisation au gesprochen. So wird gleich mitgesagt, daß es in der WTG keine Uneinigkeit in bezug auf die Inspiration der Bibel gibt. Die 13 Mitglieder der leitenden Körperschaft sind die einzigen, die Inspiration erhalten.
Das ist die eine Seite der Einigkeit.
Die zweite Seite ist der Ausschluß.

Wer abweichende Gedanken gegenüber den 13 Inspirierten (die Bibel ist hier bereits ausgeschaltet) äußert, sieht sich flugs vor dem Rechtskomitee und somit gefeuert, exkommuniziert. Die Einigkeit ist und bleibt gewahrt. Eine perfekte Heuchelei! Hunderttausende, die sich auf der Welt gegen die leitende Körperschaft in Aufruhr befinden, sind für die WTG unexistent, draußen, ausgestoßen. Sie glauben an Gott, bekennen sich zu Jesus Christus und zur Bibel, jedoch die 13 Männer der leitenden Körperschaft sind für sie Menschen wie du und ich.

Derselbe WT schreibt weiter:
„Eine anerkannte Mitverbundenheit mit Jehovas Zeugen erfordert, daß man die Gesamtheit der wahren Lehren der Bibel akzeptiert, einschließlich jener biblischen Glaubensinhalte, die nur Jehovas Zeugen vertreten."
Entweder akzeptiert jemand die Gesamtheit der Bibel, oder nicht. was soll da Einschließlichkeit? Selbst in Halbsätzen trompetet der WT seine Überheblichkeit in die Welt.

CV erhielt anonym die 1 ½ Seiten des WT aus der BRD zugesandt.
Der vorletzte Absatz:
„Wenn ein Christ (der sich zum Glauben an Gott, an die Bibel und an Jesus bekennt) in reueloser Weise falsche Lehren fördert, kann es gemäß den dargelegten biblischen Mustern notwendig werden, ihn aus der Versammlung auszuschließen. (Siehe Titus 3: 10,11)", war angekreuzt.
Auf dem unteren Rand stand als Kommentar dazu geschrieben:
„IHR EIGENES URTEIL. WIE OFT HAT SICH SOMIT DIE WTG SELBST AUSGESCHLOSSEN?!
AN DIE AUTORITÄT UND LEHREN DER LEITENDEN KÖRPERSCHAFT RÜHREN, HEISST IM BEGRIFF STEHEN, DIE FÜR EINEN ZJ SCHLIMMSTE SÜNDE ZU BEGEHEN."
-V. Reineweg-

AKTUELLES IN KÜRZE
BUNDESWEITER BERATER FÜR WTG-OPFER
Als erster bundesweiter Berater von Opfern religiöser Sekten hat der 55jährige evangelische Pastor Hans-Jürgen Twisselmann aus Elmshorn, Kreis Pinneberg, seine Arbeit aufgenommen. Wie das Kirchenamt der Nordelbischen Kirche in Kiel bestätigte, wird die Spezialaufgabe von der Evangelischen Kirche in Deutschland (BRD) mitfinanziert. Der Elmshorner Theologe gilt in der Bundesrepublik als Spezialist auf dem Gebiet der traditionellen Sekten, zu denen auch die Zeugen Jehovas mit etwa 117 000 aktiven „Verkündigern" und 130 000 „Interessierten" zählen. Nicht zu den traditionellen Sekten zählen die Jugendsekten.
Diesen Problemkreis bearbeiten vor allem die Beauftragten für Weltanschauungsfragen in den einzelnen EKD-Mitgliedskirchen.
H. J. Twisselmann ist als WTG-ZJ-Spezialist u. a. durch sein Buch „Vom Zeugen Jehovas zum Zeugen Jesu Christi" bekannt geworden.

KAINISMUS KONTRA WT-PARADIESLEGENDE
In ihren Tierreportagen berichtet die Illustrierte FREIE WELT 10/86 über den Bartgeier, ein aasfressender Greifvogel, der in West- und Zentralasien und in Südeuropa lebt. Er legt im Frühjahr 2 Eier. Jedoch wird immer nur ein Jungvogel groß. Das stärkste Jungtier attackiert das andere solange, bis es zugrunde geht. Ein Verhalten, das Kainismus genannt wird, nach dem biblischen Kain, der seinen Bruder umbrachte. - Bekanntlich wurde das Blut Jesu Christi zur Erlösung des Menschen, nicht aber für wilde Tiere vergossen, womit das von den ZJ gepredigte WT-Paradies in den Bereich der Legende gewiesen ist. Illustrierte lesen ist also sehr interessant.

ZUR HIMMELFAHRT JESU
In der NEUEN ZEIT vom 8.5.86 finden wir eine Betrachtung zu Christi Himmelfahrt von Professor Dr. theol. habil. Kretschmar aus Leipzig.
Es ergibt sich: Jesus fuhr in keinen buchstäblichen Himmel. Gott ist nicht über den Wolken oder Sternen zu lokalisieren, wie es die WTG tut, die ihn mit ihrem Buch SCHÖPFUNG im Siebengestirn bzw. bei den Plejaden ansiedelte. Damit wird auch die jüngste bunte WTG-Paradiesbroschüre zur naiven Kinderei, die Gott aus den Wolken hervorgucken läßt und Jesus, wie er in der Luft hüpft, im buchstäblichen Himmel.
Im übrigen widerspricht diese WTG-Malerei dem 1. Gebot, keine Gottesbilder anzufertigen. (2. Mose 20:4)
Die WTG weiß schon, warum sie gegen das Zeitungslesen ihrer ZJ auftritt.

HARMAGEDON UND TAUSENDJAHRHERRSCHAFT
GANZ ANDERS?
In der Organisation laufen tolle Gerüchte umher! Harmagedon und die Tausendjahrherrschaft sollen ganz anders seine Man beruft sich auf das Bethel Selters. Also Harmagedon so wie bisher gibt es nicht. Es soll nur noch ein letzter Streit zwischen Gott und dem Teufel im geistigen Bereich sein. Das Menschengemetzel auf Erden fällt weg. Dieser Kampf zwischen Gott und dem Teufel, dieses Harmagedon sei schon im Gange. Es bleibe dabei, daß Christus im Jahre 1914 seine Macht angetreten hat. Neu ist, daß damit seine Tausendjahrherrschaft begonnen haben soll, die nun bis zum Jahre 2914 dauert. Wir sind also schon im Tausendjahrreich. In dieser Zeit werden alle Menschen umerzogen, bis auf die Unverbesserlichen, die dann vielleicht am Ende der 1000 Jahre mit dem Teufel verschlungen werden. Eine Hoffnung auf nicht mehr sterben gibt es jetzt nicht mehr. Man konnte ja auch nach bisheriger Ansicht in der Tausendjahrherrschaft sterben. Die Zeugen leben und sterben also jetzt wie alle anderen. Das würde sich erst nach dem Jahre 2914 ändern. -

Anmerkung:
Wir werden sehen, wie im WT tatsächlich alles verändert wird. Nach Psalm 90:10 und Matthäus 24:34 hat die WTG seit 1914 wahrlich alle Grenzen überschritten, und muß auf eine neue Generation setzen. Da muß die Bibel wieder entsprechend umgebogen werden. Tatsache ist, daß das Erwachen über den WT-1914-Endzeitschwindel jetzt vor allem unter den älteren Brüdern und Schwestern einsetzt, die eine hinreichende Übersicht und Erfahrung haben und somit vergleichen können. Die WTG indessen setzt auf die diesbezüglich unwissenden und unerfahrenen Jugendlichen und „jungen" Brüder, die schon benutzt werden, um die Alten abzulösen und zu verdrängen.
Teilt weiterhin auf beliebige Weise alle Beobachtungen mit über die jetzige Taktik der Organisation, auf eine neue Generation zu verschieben.

AUS DER WELT DER ZEUGEN
AUCH ZJ SIND FÜR DEN FRIEDEN
Müssen wir Gott mehr gehorchen; oder müssen wir der Wachtturm-Gesellschaft mehr gehorchen. (Apg. 5:29)
Ende März 1986 zündeten die USA eine Kernwaffe in der Wüste von Nevada, die die zehnfache Sprengkraft der Hiroshima-Bombe hatte. Das war wenige Tage, bevor das einseitige Moratorium der Sowjetunion zu Ende ging, auf Kernwaffenversuche ganz zu verzichten.
Diese Herausforderung der USA löste in der ganzen Welt spontane Reaktionen- und Proteste aus. Auch in der DDR wurden in Arbeitskollektiven und Schulen Protestresolutionen in diesem Zusammenhang verfaßt. Dabei sind einige Fälle vorgekommen, daß Zeugen Jehovas oder deren Kinder von solchen Protesten ausschlossen. Mir wurden Beispiele bekannt, u. a. aus Karl-Marx-Stadt, Leipzig und Gera, daß junge Brüder sagten;

„WIR WOLLEN POLITISCH NEUTRAL BLEIBEN UND VERTRAUEN AUF JEHOVAS KÖNIGREICH.
AUSSERDEM KÖNNEN MENSCHEN SOWIESO KEINEN FRIEDEN SCHAFFEN."
Diese Vorfälle erinnerten mich an die Zeit vor fast 40 Jahren, als es darum ging, den Stockholmer Appell zur Achtung der Atomwaffen zu unterzeichnen und die Bevölkerung der DDR dazu aufgerufen wurde.
Ich schäme mich heute, bekennen zu müssen, daß ich damals dieser Aufforderung nicht nachgekommen bin. Mein durch die Zeugenorganisation manipuliertes Gewissen schrieb mir damals vor, mich neutral zu verhalten. Inzwischen habe ich jedoch über das Gewissen eines christlichen Menschen viel dazugelernt. Vor allem hat die Wachtturm-Gesellschaft viel dazu beigetragen.

An 1. August 1950 wurde den im Yankee-Stadion versammelten Zeugen eine Resolution „GEGEN DEN KOMUNISMUS", vorgelegt und von 84 950 anwesenden Zeugen begeistert angenommen. (Siehe „Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben'" Seite 251.)
Später bekundeten die Publikationen der Wachtturm-Gesellschaft versteckt oder offen immer wieder Antikommunismus.
Ich lernte daraus, daß unsere, Organisation politisch nicht neutral ist, sondern daß sie sich nur von Überlegungen der Zweckmäßigkeit leiten läßt.
Dabei ist die Frage für oder gegen Kernwaffenversuche keine Frage der politischen Neutralität, sondern eine Frage des gesunden Menschenverstandes.

Jesus pries in seiner Bergpredigt diejenigen glücklich, die friedfertig gesinnt sind. Christen werden aufgefordert, dem Frieden nachzujagen."
Der Frieden gehört zu den „Früchten des Geistes". Alles das ist uns bekannt. Wenn nun die umfassendsten und vernünftigsten Vorschläge zur Verminderung der Atomkriegsgefahr, ja der Kriegsgefahr insgesamt von dem führenden kommunistischen Land ausgehen, warum müssen wir dann unser Gewissen unterdrücken.
Die Welt im Jahre 1986 soll wissen, daß es unter den Zeugen Jehovas Menschen gibt, die ihr eigenes gutes Gewissen vor Jehova und den Menschen bewahrt haben.
Euer Bruder und Mitdiener Ernst Aufrichtig

„Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6
Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos
Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera

A 302/86 V 7 1 1448 N 2

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben

CV 207

In dieser Ausgabe, ein wohl als verspätet zu bezeichnender Kommentar, anläßlich der Neueröffnung der deutschen WTG-Zentrale in Selters. Dessen Diktion allerdings etwas zweifelhaft erscheint, wenn da beispielsweise über den Einbau von Feuerschutztüren und Feuerlöschern in den Gebäuden, als „Argument" polemisiert wird.

In unerträglicher Kurzform kommt diese CV-Ausgabe in einem mit -P- (was wohl für Pape stehen soll) gezeichneten Artikel auch auf die Berlin-Wilmersdorfer Konferenz vom Juni 1933 zu sprechen. Letztere ist bekanntlich im Pro und Contra sehr umstritten.

Unter Totalverschweigung des eigentlichen Anlasses dieser Veranstaltung (bereits ausgesprochene Zeugen Jehovas-Verbote in einzelnen deutschen Ländern), zeichnet dieser „-P-" ein Zerrbild, dass man auch bei kritischer Wertung zu Lasten der WTG so nicht hinnehmen kann.

In dieser CV-Lesart hätte diese Veranstaltung den einzigen Zweck gehabt.

Zitat: „Sogleich nach der 'Machtergreifung' des antisemitischen Hitlerismus veranstaltete Rutherford und. N.H. Knorr am 25. Juni 1933 in Berlin-Wilmersdorf eine etwa 5000 Personen umfassende Vertreterkonferenz der Bibelforscher Deutschlands (Zeugen Jehovas).

Es wurde von dieser Konferenz ein Schreiben an die Hitlerregierung gerichtet, die Bibelforscher und Zeugen Jehovas Deutschlands befänden sich durchaus in Übereinstimmung mit dem 'Sittlichkeits- und Moralgefühl der germanischen Rasse' und mit dem nazistischen Kampf gegen den 'jüdisch-materalistischen Geist'."


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 von WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 207 GERA Oktober 1986

INHALTSANGABE
„BETHEL SELTERS"
KEIN VERTRAUEN AUF JEHOVAS SCHUTZ
WIR PRÜFEN WT 10 UND 11/1986
DAS „ZEICHEN" ALS BEWEIS
NEUE SERIE: CV-DOKUMENTATIONEN
„HAST DU DAS GEWUSST?"
NOCH IMMER WERDEN MENSCHEN GEOPFERT
HOCHZEIT UNTER DEM WACHTTURM

„DER WEG ZURÜCK"
Zur Neuorientierung der Zeugen Jehovas
Liebe Brüder und Schwestern!
Gehörst du auch zu denen, die „die Brücken so gründlich hinter sich abgebrochen haben, daß sie den Weg zurück überhaupt nicht finden können"? So WTG-Zweigdiener Konrad Franke 1968 in Hamburg vor versammelten WTG-Dienern Nordwestschlands. „Wohin sollen wir gehen", so fragen nun. viele, wenn ihnen die haltlosige 1914-Endzeit der WTG vor Augen geführt wird. Gar vielen scheint die WTG die letzte Station zu sein, nachdem ihnen alles andere christliche Leben vom WT verteufelt wurde. Sie können nicht ohne die WTG stehen, nur mit Christus, vielleicht 'nur' „zu zweien oder dreien" mit ihm als Mittelpunkt (Matthäus 18:20).
Voll Sorge wurde auch auf der internationalen Demonstration für Gewissensfreiheit vor dem Hauptbüro Brooklyn 1984 gefragt:
„Was passiert im Sinn der Menschen.., wenn ihnen plötzlich gesagt wird, selbst zu denken und die Bibel über den Wachtturm zustellen?" (CV 194)

Natürlich gibt es den Weg zurück. Den fast 200 Jahre ausgedehnten WT-Endzeitirrweg von 1799 über 1874, 1914, 1918, 1925, 1945 und 1975 nun auf 2000 zu kann man in Lauterkeit und Treue nicht mehr weitergehen, geschweige denn, anderen predigen. Höchstens Arglosen und Naiven, die das noch nicht überschauen.
Wir wollen darum weiter über den Weg nachdenken, der deshalb gefunden und gegangen werden muß, vornehmlich natürlich hier in unserem Lande, in unserer Gesellschaft.

EIN HILFREICHES JAKOBUSWORT
Bekanntlich hat der WT unter der Masse seiner Zeugen die nur „eine Hoffnung" Christen (Eph. 4:4) so gründlich zerstört, daß es zunächst keinen Zugang zu anderen Christen zu geben scheint. Das muß man in Rechnung stellen. Aber das Leben geht in den persönlichen und sozialen Rechten und Pflichten für Familie, Kinder, Ehe, Arbeit und Beruf unerbittlich weiter! Sofort unmittelbar! Da kann man keine Pause machen! Die Kinder brauchen Milch und Brot! Da muß man sich zuerst orientieren!

So stellt sich zunächst die Frage des weiteren praktischen Christseins. Praktisches Christsein im persönlichen und familiären sozialen Leben, das weitergeht und weitergehen muß, ist sofort weiter möglich. Vielleicht sogar automatisch, eben weil die Kinder Milch und Brot brauchen. Da das von der WTG-Endzeit ohnehin nicht abhängig ist, kann man diese Irrlehre auch aus diesem Grunde vergessen.
Man muß sich das nur bewußt machen. Sich also zunächst auf christliche Werke zu orientieren, ist die unmittelbare Aufgabe. „Du hast Glauben, und ich habe Werke, zeige du mir deinen Glauben, der ohne Werke ist, und ich will dir aus meinen Werken den Glauben zeigen. Willst du, wohl einsehen, du gedankenloser Mensch, daß der Glaube ohne Werke unnütz ist?" Jak. 2:18, 20. So kannst du in der Tat „alles, was deine Hand mit deiner Kraft zu leisten vermag, tun", Prediger 9:10.

Das ist ein erster biblisch gerechtfertigter solider Grund. Jakobus meinte in der Tat ganz praktisch Nahrung, Kleidung und Obdach und auch den Frieden! Zuerst erneute „genaue Erkenntnis" haben zu wollen, geht ohnehin nicht, weil das länger dauert und am Ende doch nur Stückwerk bleibt. Praktische Nächstenliebe ist wichtiger. 1. Korinther 13: 13.

WIE HIER IN UNSEREM LANDE?
WT-gewohnt, „der Menschheit" die „Lösung aller Probleme" zu predigen, als 200 Jahre Falschprophetie erwiesen, stellt sich natürlich sofort auch die Frage der Einordnung des weiteren Christseins in die „die Menschen betreffende Ordnung".
1. Petrus 2: 13, 14.
Da kommt der nächste Stein des Anstoßes, ist das doch hier eine sozialistische oder kommunistische Gesellschaftsordnung. Und die hat der WT nun noch mehr verteufelt, „durch Satan, den Teufel, gezeugt, genährt und zur Reife gebracht" lt. Wachtturm vom 1. 6. 1952, unwiderrufen. Nun - was soll's, stechen wir also in dieses Wespennest von WT-Argumenten.

Für nichtsozialistische Länder mag das weniger aktuell und entscheidend sein. Da steht die Frage des Sozialverhaltens des Christen für das praktische Weitergehen nicht so. Wiewohl auch dort eine entsprechende Neuorientierung im Sozialverständnis unvermeidlich ist und vielleicht als karitatives bzw. diakonisches christlichen Denken und Handelns eine feste praktische Grundlage darstellt, die weiterhilft.
Hier aber steht man mitten in einer sozialistischen bzw. kommunistischen Sozialordnung. Vom Kindergarten über die Schule bis ins Arbeitsleben. Eine Sozialordnung, die bis ins Rentenalter trägt und sozial sichert. Die haltlose WTG-Endzeitlegende und WTG-Umweltverteufelung hinter sich lassend muß also in den notwendigen „irdischen" Fragen des Lebens hier Zugang gefunden werden.

Es war WTG-Präsident C. T. Russell selbst, der, zwar in antikommunistischer Absicht, den Kommunismus als „wohl die beste Gesellschaftsform" anerkennen mußte.
„Wäre das tausendjährige Reich auf Erden aufgerichtet …, dann könnte der Kommunismus gedeihen; dann wäre es wohl die beste Gesellschaftsform, und wenn ja, dann wird ihn sicher der König der Könige zu seiner Methode machen. Aber auf das w a r t e n wir … Die Bibel lehrt den Kommunismus auch nicht, soweit er über die Familie hinausgehen will. Das ist richtig, Gott die kommunistische Organisation der ersten Kirche zuließ, aber wohl, damit wir das Unweise der Methode erkennen möchten und damit nicht einige den Schluß daraus ziehen, die Apostel hätten aus Mangel an Weisheit oder Tatkraft nicht andere kommunistische Gemeinden gegründet". (Schriftstudien 4, S. 244, dt. 1916)

Warum Gott das zuließ, darüber spekuliert Russell hier wohl. Die Apostel sagten dazu nichts. Jedenfalls war es nichts Teuflisches, sonst wären ja jene urchristlichen Gemeinden Teufelsgemeinden gewesen. Es war etwas Urchristliches.
Darum kam Russell auch nicht umhin, es wenigstens für die Zukunft anzuerkennen.
Zwar anders, aber in der Tat ist der Sozialismus oder Kommunismus eine „die Menschen betreffende Ordnung" (1. Petr. 2:13f) geworden. Zwar „nicht vollkommen", wie E. Honecker das auf dem XI. Parteitag der SED 1986 formulierte, aber höchst beachtlich, und die auch den Christen religiös, sozial und politisch Platz bietet. Viel Platz besonders für jede Art praktische Nächstenliebe, ohne zuvor nach dem Glauben zu fragen, wie Christus das mit dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter in Lukas anschaulich lehrte.

Es gibt also von dem WTG-Endzeitirrweg einen „Weg zurück". Da es keine WT-Endzeit gibt, kann man sich guten christlichen Gewissens im Sinne von 1. Petr. 2:13 auch im Sozialismus auf den Weg machen. Wohl praktisch zunächst, in Übereinstimmung mit Jakobus 2:14-22 durch gute Werke Glauben zu zeigen, als Christ weiterzugehen, weiter Christ zu sein. Weitere notwendige neue Erkenntnisse wachsen erst nach und nach und sind zunächst absolut zweitrangig, wie man darüber in 1. Kor. 13:2 lesen kann. Wie gesagt, sie bleiben sogar unvollkommenes „Stückwerk". 1. Kor. 13:9,12.

Von den „irdischen" WTG-Endzeitirrlehren herkommend und dadurch ohne die „eine Hoffnung" nach Epheser 4:4 sollte in der Neuorientierung in der Tat zunächst die Besinnung auf weiteres praktisches Christsein das erste sein. Denn der Mensch lebt doch zuerst vom Brot, Matthäus 4:4. -
CV-Studiengruppe

KEIN VERTRAUEN AUF JEHOVAS SCHUTZ
WTG-Bethel Selters
GANZE LEITENDE KÖRPERSCHAFT WAR DA!
Franz, Sydlik, Booth, Barr, Swingle, Jaracz, Schroeder, Barry, Barber, Greenlees (aus LK zurückgezogen!), Klein, Henschel, Pötzinger - alle, alle waren sie aus den USA gekommen! Dazu die Zweigführung in Selters, unter amerikanischer Aufsicht natürlich seit Franke abtreten mußte: Anstadt, Kelsey USA, Künz, Peter, Pohl USA, Rudtke.

Es war die Bestimmungsübergabe des Bethel-Neubaus in Selters am 21. April.- 1984. mit großem Programm. Motto: „Treu mit Gott zusammenarbeiten - ein einzigartiges Vorrecht". Für die Teilnehmer und darüber hinaus wurde zum Willkommen ein Programm mit Bauinformation veröffentlicht. Da wird das neue Bethel nun vorgestellt: Wohnbereich, Verwaltungs- und mit Buchbinderei, Versand und Werkstätten, Nebengebäude, Wirtschaftsbereich, Druckereibereich Außenanlagen und Materialauswahl. Die Millionen, die das gekostet hat, werden allerdings verschwiegen. Dazu wird großer Dank an Jehova veröffentlicht. Jesus Christus kommt ihnen dabei überhaupt nicht in den Sinn. Ein Außenstehender fragt sich hier schon. Das Lob der Moderne, der Technik, des gediegenen Materials, des Komforts und sonstiger Großartigkeiten spiegelt in der Tat einen supermodernen amerikanischen Medienkonzern wider. Worin an erster Stelle die Frage der Modernisierung auf dem Drucksektor, bessere Wohnmöglichkeit, größere Speiseräume und anderes Notwendige steht, und am Ende erst die Ausdehnung des Königreichswerkes „in Erfüllung von Matthäus, 24:14" steht, eine Schriftstelle, die bereits seit 1874 über drei Generationen herhalten muß.

Kommen wir nun zu der entscheidenden frage. Was nützt der ganze supermoderne Betrieb mit seiner „Begeisterung", die man darob - zugegebenermaßen - gekonnt entfacht. Das ist ein Medienkonzern wie jeder andere! Denn siehe da: Sie bauten ein Vorratsbecken für den Brandschutz ein! Eine Notstromanlage! „Anforderungen für den Brandschutz mußten erfüllt werden"! Feuerlöscher! Brandabschnitte, durch Feuerschutztüren unterteilt! Gott und die Engel? Feuerlöscher! So vertrauen sie in der Hauptfrage des Schutzes und der Sicherheit also auch auf Menschen. Sonst brauchten sie keine Feuerlöscher! Gott haben sie da wahrhaftig nur auf den Lippen. Letztlich beweist das auch der Bombenanschlag auf einen „Königreichssaal" in Australien mit Tod und Verwüstung! Den man wohlweislich nicht auf die Titelseite von ERWACHET! (22. Nov. 1985)" brachte! Wenn zuvor in ERWACHET! (8. Nov. 1985) behauptet wurde; „Gott kümmert sich tatsächlich um dich", der Bombenanschlag hat das tödlich. widerlegt! Und die eigenen Sicherheitsvorkehrungen im Bethel Selters beweisen nichts anderes.

Es ist darum ein kühner Bluff, was das Zweigkomitee von Selters, Anstadt, Kelsey, Künz, Peter, Pohl und, Rudtke, über „Unsere Zusammenarbeit mit Jehova beim Bethelneubau" vortrugen. Da arbeitet man mit Baufirmen, Technikern, Banken und Behörden zusammen. „Mit Jehova" ist buchstäblich frommes Geschwätz der Unnüchternheit. Das geht schriftgemäß auch gar nicht. Zu Gott kommen sie da gar nicht, sondern nur bis Jesus, der der Mittler für jegliches Hinwenden zu Gott ist.
Jesus wird einfach übergangen! Mit Jehova arbeiten sie zusammen!" Beim Ziegelsteinesetzen und Computereinrichten! Und wo bleibt Jehova, wenn eine Bombe alles zerstört wie in Australien?

Die Feuerlöscher beweisen, worauf man wirklich vertraut! Und sollten sie im Ernstfall versagen, so wird man sich an die Firma halten, die sie gebaut hat. Sie sollen doch aufhören, Gott in ihre Steinbauten hineinzuziehen, die sie selbst zu verantworten haben! Auch in ihrem Tempel wohnt Gott nicht! Apg. 7:48. Sie aber arbeiten mit ihm beim Bethelneubau zusammen! Wie mit einem Handwerker! Mit dem, der „in einem unzugänglichen Licht wohnt" 1. Tim. 6:16. Dem man sich allenfalls in Ehrfurcht durch Jesus n ä h e r n kann! Wirkliche Gottesfurcht und Jesusnachfolge läßt mit Gott nicht so umspringen, wie sie es in Selters tun, und bedenkenlos Christus mißachtend in ihre öffentlichen Programme schreiben. Ihre „Begeisterung" über ihre Werke macht sie offensichtlich schon so blind, daß sie schon gar nicht mehr merken, keiner von ihnen, wie gotteslästerlich und unchristlich das aussieht und wirkt. - Halt, Leo Greenlees hat die leitende Körperschaft inzwischen verlassen, der zweite nach Raymond Franz!
-F.F.-

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
Der Wachtturm
WIR PRÜFEN DIE WT 10 UND 11/1986
WACHTTURM NUMMER 10/1986
Zu bedeutungslos, um darüber zu schreiben!

WACHTTURM NUMMER 11/1986
STUDIENARTIKEL
„Die Befehle des Königs"
gewissenhaft befolgen"
ANGST UND SCHRECKEN
IN DEN ZJ-VERSAMMLUNGEN
„Die Ältesten brauchen deine Achtung und Unterstützung." (?) (S. 23)
Es erhebt sich sofort die Frage:
Sollte man als Ältester von seinen „Schafen" Achtung fordern?
Offensichtlich bejaht der WT diese Frage:
„Den Ältesten sollte Achtung und. Ehre erwiesen werden." (S.24)

Darauf werden sich nun viele der „älteren Männer" - wie schon in der Vergangenheit - berufen. Selbstherrlich regieren sie in den Versammlungen und schaffen ein Klima von Angst und Schrecken. Denn unter dem Deckmantel einer angeblichen Nächstenliebe kontrollieren sie mißtrauisch ihre Brüder und Schwestern. Nicht nur, daß der fällige Monatsbericht kritisch „unter die Lupe" genommen wird - nein, keinen Bereich des menschlichen Lebens der ZJ lassen die schnüffelnden Altesten unbeobachtet. Und wo sie mit ihrer Nase nicht hinkommen, fordern sie die Kinder oder den Ehepartner auf, zu petzen. In der Sprache des Wachtturms liest sich das so:

„Du solltest dich frei fühlen, mit den Ältesten darüber zu sprechen und sie um Anleitung zu bitten." (WT 22/1985, S. 22; lese auch die Seiten 18 bis 21.)
Wie schon gesagt: Mit diesen Methoden wird ein Klima von Angst und Schecken erzeugt. Und nur aus dieser Situation heraus bringen viele ZJ notgedrungen den Ältesten „Achtung" entgegen. Eigentlich müßte man dies Kadavergehorsam nennen. Denn wahre Achtung erwirbt sich ein Mensch nicht durch seine Stellung oder seinen Rang geschweige denn durch Befehl; sie wird ihm aufgrund seiner fleißigen und guten Arbeit, seines Lebenswandels, nicht zuletzt aufgrund seines bescheidenen Auftretens, freiwillig entgegengebracht.
Und gerade hier scheint es bei, vielen Ältesten zu hapern.

EINE AUSWAHL - JE NACH BEDARF
Nehmen wir einmal die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas: Bescheidenheit ist nicht gerade ihre Zier! Behaupten. sie doch allen Ernstes, von Gottes heiligem Geist ernannt und geleitet zu werden (24). Auf der anderen Seite erkennt bald der Geringste unter den ZJ, daß sowohl der „kluge Knecht" als auch die nachgeordneten Ältesten Fehler auf Fehler machen.
Um diesen Umstand zu erklären, greift man zu einem Trick:
„Vergiß nicht: Hier auf. der Erde gebraucht Jehova unvollkommene Menschen- das ist alles, was er gegenwärtig zur Verfügung hat." (S.25)
Je nach Bedarf pendelt man nun zwischen zwei Extremen: Geleitet vom heiligen Geist - nur unvollkommene Menschen.
Welches Argument gerade Mode ist, bestimmt natürlich die leitende Körperschaft. Auch daran erkennt man ihre Unbescheidenheit…
-Gerd R...-

WIE DIE HERZEN DER ARGLOSEN GETÄUSCHT WERDEN
IN Erwachet vom 22.9.1979 bietet die WTG eine Broschüre wie folgt an:
„Der praktische Nutzen der 'guten Botschaft' für die Allgemeinheit.
In der heutigen modernen Welt, hören wir oft die Meinung:
Die Grundsätze des Christentums sind einfach nicht praktisch. Sie lassen sich in der heutigen komplexen Gesellschaft nicht anwenden.
Ist diese weitverbreitete Meinung jedoch zutreffend?
Lesen Sie bitte die 32seitige Informationsbroschüre JEHOVAS ZEUGEN IM ZWANZIGSTEN JAHRHUNDERT. Sie wird für nur 0,30 DM überallhin versandt." -
Ist das nicht eine Übertölpelung?

JEDER ZJ weiß, da er der Allgemeinheit nicht die Grundsätze des Christentums zu bringen hat, damit sie von der ganzen Gesellschaft oder Nation angewendet werden, sondern die „gute Botschaft der WTG soll ein Heraussammel einzelner bewirken und die Vernichtungswürdigkeit der sonstigen Allgemeinheit, aller Nationen als unabwendbar klarmachen. Die WT-Botschaft ist doch überhaupt nicht dazu geeignet, von allen Nationen, von der Allgemeinheit, angewendet zu werden. Da müßten z. B. alle „obrigkeitlichen Gewalten", alle Herrscher, ihre Macht seit 1914 schon an Christus im Himmel abtreten, was überhaupt nicht geht. Die Allgemeinheit dürfte auch, nicht mehr wählen und hätte somit überhaupt keine „obrigkeitlichen Personen" mehr. Alle Parlamente der Welt stünden leer. Jede demokratische Herrschaft, würde zusammenbrechen. Chaos, Anarchie und Faustrecht wären die Folge, da die materiellen Bedürfnisse der Menschen sich nicht ausschalten lassen. Die, Wahrheit ist doch, daß die Anforderungen der „guten Botschaft" des WT eine Anwendung durch die Allgemeinheit überhaupt nicht zulassen!
Ist es nicht so?

IST die WTG-Berufung auf die „Grundsätze des Christentums" nicht also bloß ein Versteckspiel, um zunächst ihre Literatur abzusetzen? Denn die suggerierte allgemeine Anwendbarkeit ist ein Schwindel, wenn man sich die Bedingungen ansieht.
Ja, was sagst du dazu?

DAS „ZEICHEN" ALS BEWEIS
Woher wollen die Zeugen Jehovas nun wissen, daß „Harmagedon" nahe ist? Ihre Antwort lautet: Das prophezeite „Zeichen" ist erschienen (WT 1.2.1985). Sie beziehen sich dabei auf Matth. 24, wo es heißt: „Es traten zu ihm (Jesus) seine :Jünger besonders und sprachen: Sage uns… welches wird das Zeichen sein deines Kommens und das Ende der Welt?"' (V. 3) Die unmittelbare Antwort Jesu - „Sehet zu, daß euch niemand verführe" - übergehen die Zeugen Jehovas freilich geflissentlich. Auch übersetzen die Verantwortlichen der Wachtturm-GeseIlschaft das griechische Wort „parusia" nicht mit „Kommen" oder „Erscheinen", sondern mit „Gegenwart", was sprachlich zwar möglich, sachlich, d.h. im Zusammenhang der eschatologischen Botschaft des Neuen Testaments, aber falsch ist. Demzufolge geht es ihnen um „das Zeichen seiner (Christi) Gegenwart", genauer: um des Zeichen des real, doch unsichtbar' „aufgerichteten Königreiches" Gottes", das die Herrschaft der Mächtigen dieser Welt ablöst. Wo kann man dieses Zeichen erkennen? Daß die Zeugen Jehovas hier Schwierigkeiten haben, wird daraus ersichtlich, daß sie nicht von einem einfachen, sondern von einem „kombinierten" Zeichen sprechen, das „eine große Zahl von Bestandteilen" hat. Auch ist es nicht einfach „da „, vielmehr „nähert sich seine Prophezeiung ihrer vollständigen Erfüllung" (vgl. auch das erwähnte Buch „Gottes tausendjähriges Königreich hat sich genaht", S. 293 ff).

Der wichtigste Bestandteil des „Zeichens"; sind zweifellos die Zeugen Jehovas selbst. Denn sie haben die „sieben Zeiten" im 4. Kapitel des Danielbuches (V. 13020.22) richtig gedeutet. Schon im Jahre 1880 hatte Charles T. RusselI, ihr Begründer, erkannt, daß die „Heidenzeiten", die „bestimmten Zeiten der Nationen" im Jahr 1914 abgelaufen und „das Königreich Jehovas" im Himmel aufgerichtet wird.

Wenn in Matth. 24,.14 geschrieben steht: „Es wird gepredigt werden das Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, - dann wird das Ende kommen", so sind es wiederum die Zeugen Jehovas, die bald nach 1914 mit ihrem „weltumspannenden Königreichspredigtwerk" begonnen haben. Daß die Geschichte der christlichen Mission und Evangelisation schon wesentlich früher begonnen hat, das störte sie dabei nicht - auch nicht; daß 1914 statt des Millenniums der Erste Weltkrieg kam. Im Gegenteil: daß „beispiellose Kriege" ein Bestandteil des „Zeichens" sind, steht in zu lesen; und die Zeugen Jehovas weisen immer wieder darauf hin, daß es seit 1914 nicht Matth. 24,6 nur Erdbeben und weltweite Hungersnot gab, sondern auch Seuchen (Luk. 21,11), zum Beispiel die Spanische Grippe, die 1918 „mehr als 20 Millionen Menschen dahinraffte".

Im Jahre 1917 hatten dann die Zeugen Jehovas, bzw. die damaligen Ernsten Bibelforscher; die Konsequenz aus der Erkenntnis gezogen, daß die Christenheit, der „verwerflichste Teil Groß~Babylons" ist, des „Weltreiches der falschen Religion" (WT., 1971, S. 147). In gehorsamer Aufnahme der Weisung von Offb. 18,4; „Gehet aus von ihr: (Baby1on) mein Volk, daß ihr nicht teilhaftig werdet ihrer Sünden und nicht von ihren Plagen empfanget"; erging damals die Aufforderung an alle loyalen Anbeter Jehovas, die Kirchen schleunigst zu verlassen - eine Aufforderung, die immer wiederholt wird: „Es ist gefährlich ,die Flucht noch länger hinauszuschieben" („Gottes tausendjähriges Königreich", S. 315). Auch haben die Zeugen Jehovas erkannt, was „das abscheuliche Ding, das Verwüstung verursacht", ist. Nach Matth. 24, 15 ff ist sein Erscheinen das Signal zur Flucht. Es ist der Völkerbund und seine Nachfolgeorganisation, die UNO, die „dort steht, wo sie nicht stehen sollte" (= an heiliger Stätte), das heißt, die sich die Weltherrschaft anmaßt, die allein Jehova bzw. Christus gebührt.

In Matth. 24, 29-31 heißt es, daß die Engel die Auserwählten sammeln werden. Das ist „im Frühjahr 1919 geschehen, als der gesalbte Überrest (der Zeugen Jehovas) begann, sich von den Auswirkungen der weltweiten Verfolgung zu erholen". Beziehungsweise seit 1935, als man erkannte, daß die „Menschen guten Willens", die der Botschaft der Zeugen Jehovas vertrauen, jene „anderen Schafe" von Joh. 10,16 sind. Und „das Einsammeln jener 'anderen Schafe' seit jenem Zeitpunkt ist ein hervorragenden Teil des 'Zeichens'" (WT 1.2.1983).

Nach wie vor ist aber Matth. 24, 32-35 die für die Naherwartung der Zeugen entscheidende Stelle. Da heißt es nach „Neuen-Welt-Bibelübersetzung" der Zeugen Jehovas: „Die Generation, die alle diese Dinge sieht, soll auf keinen Fall Vergehen, bis es geschieht." Was heißt „die alle diese Dinge sieht"? Für Jehovas Zeugen ist der Beginn Christus-Herrschaft im Jahr 1914 das zentrale Ereignis der Endgeschichte. Folglich ist die Generation, die 1914 bewußt miterlebt hat, hier gemeint. Und weil von ihnen nur mehr wenige leben, steht Harmagedon dicht vor der Tür!

So steht in jeder Nummer der Zeitschrift „Erwachet!" auf der Innenseite des Umschlagblattes zu lesen: „Vor allem aber stärkt diese Zeitschrift das Vertrauen zum Schöpfer, der verheißen hat, noch zu Lebzeiten der Generation, die die Ereignisse des Jahres 1914 erlebt hat, eine neue Ordnung zu schaffen, in der Friede und Sicherheit herrschen werden." rei
(Materialdienst der EZW Nr. 5/1985)

HAST DU DAS GEWUSST? CV-DOKUMENTATION
GÖTTLICHER ANSPRUCH?
Sogleich nach der „Machtergreifung" des antisemitischen Hitlerismus veranstaltete Rutherford und. N. H. Knorr am 25. Juni 1933 in Berlin-Wilmersdorf eine etwa 5000 Personen umfassende Vertreterkonferenz der Bibelforscher Deutschlands (Zeugen Jehovas).
Es wurde von dieser Konferenz ein Schreiben an die Hitlerregierung gerichtet, die Bibelforscher und Zeugen Jehovas Deutschlands befänden sich durchaus in Übereinstimmung mit dem „Sittlichkeits- und Moralgefühl der germanischen Rasse" und mit dem nazistischen Kampf gegen den „jüdisch-materalistischen Geist".
Es muß also festgestellt werden, daß die WTG in der Nazizeit millionenfach dazu beigetragen hat, daß andere Menschen antisemitisch und rassistisch verhetzt wurden und sich dem Vernichtungsschicksal der Juden gegenüber gleichgültig und - untätig verhielten, wie es die Nazis brauchten. Ja, daß sie sogar diese faschistischen Verbrechen für rechtens hielten. „Jehova selbst": habe „die Räder des Wagens" der Juden „schwer gemacht",. „Die Juden sind ein lebendiges Beispiel dafür, wie furchtbar es ist, den Segen Jehovas nicht zu besitzen. Wind säend ernten sie Sturm".

Eine Körperschaft, die vorgibt, im Namen Gottes zu wirken, das Werk Gottes zu sein, aber antisemitisch und profaschistisch derartig geistig befleckt ist, offenbart damit den Bankrott dieses „göttlichen" Anspruchs. Hier kann ein ehrlicher Christ nur noch den Austritt erklären. Eine solche Körperschaft ist zu jedem anderen geistigen Verbrechen fähig und bereit. -P-

MISSBRAUCH
… Der Kampf des Christen geht ja nicht Fleisch und Blut, sondern hauptsächlich gegen falsche, wie der WT immer so schön sagt, gottentehrende Lehren. Sie sollen vor allem richtiggestellt, .d, h. in die richtige Stellung gebracht werden. Was die betroffenen Menschen angeht, so muß sich die Richtigstellung so vollziehen, daß es zwar gegen die falsche Lehre gerichtet ist, aber nicht gegen Menschen, sondern eigentlich FÜR sie als Halt und Stütze gedacht ist, so, wie es auch zu dem neuen Buch, von dem Sie berichten, als Anmerkung angefügt ist. („Vom Zeugen Jehovas zum Zeugen Jesu Christi", die Red.)

In allen Sekten, und natürlich auch in der WTG gibt es Menschen, denen es ein Herzensbedürfnis ist, Gott zu dienen. Sie möchten es in Liebe und aus Liebe tun. Ich brauche nur an meine Schwiegereltern zu denken, die sich in ,ihrem langen Leben ehrlich bemühten, das auszuleben,. wovon sie überzeugt waren. Sie haben jedem, ohne Ansehen der Person, zu helfen versucht, der Hilfe brauchte, ob Zwangsarbeitern, sowjetischen Kriegsgefangenen, verfolgten Kommunisten. Die Eltern meiner Frau, die selbst von der Not und Gewalt der faschistischen Gewaltherrschaft betroffen waren, suchten Not zu lindern, wo sie es vermochten. Menschen wie sie haben immer Gott und Christus geliebt und es wahrscheinlich nie wahrgenommen., wie ihre lebenslange Hingabe von der WTG mißbraucht worden ist.

Sie und viele andere guten Menschen wurden und werden dazu mißbraucht, einer, gelinde gesagt, Irrlehre zu einem respektablen Anstrich zu verhelfen. Es ist ähnlich wie bei tapferen Soldaten, die selbstlos und treu für eine schlechte Sache kämpfen. Und sterben.

Darin liegt das düstere Moment, und wenn man so sagen darf, die rätselhafte Faszination der WT-Lehre, daß sie es fertigbringt, auch solchen Menschen, die an sich gut und liebevoll sind, die Überzeugung einzuimpfen, daß gemäß einer von. alttestamenterischen Vorstellungen geprägten Denkweise, Gott gezielt und notwendig alle Menschen, außer den ZJ, buchstäblich vernichten müsse. Ja, schlimmer noch, daß nämlich in dieser Handlungsweise Gottes Liebe ausgedrückt, werden würde. Aus der Liebe zu Gott und Jesus Christus wird unmerklich die Liebe zur Organisation.

RIGHT OR WRONG, MY ORGANISATION.
Die zunehmende Blindheit gegen falsche Lehren hat die immer stärkere Abkehr von der wahren Lehre Christi zur Folge.
Es muß doch im höchsten Maße alarmierend wirken, wenn es einer sich christlich nennenden Organisation gelingt, Menschen, die freudig und guten Willens Gott dienen und das Reich Christi verkünden wollten, in eine derart fatale Lage zu bringen, daß sie jedes Maß verlieren, ja daß ihnen der Herr gleichgültig wird. Nur das Lob von seiten der Organisation zählt. Man scheut blind auch für das allerbeste, wenn es sich außerhalb der eigenen Organisation vollzieht.

Dafür wird innerhalb dieser alles, aber auch ausnahmslos alles für gut befunden, was sie bei gar keiner anderen Einrichtung durchgehen ließen. Was sie bei anderen abstößt, ja womit sie ihre Abneigung gegen andere Einrichtungen begründen, das alles und noch schlimmeres stört in den „eigenen vier Wänden" keineswegs.
Sie bekämpfen z. B. das Papsttum mit aller Kraft, ganz gleich, wie spirituell und wirklich geistlich ein Papst auch sein mag, und sind im gleichen Moment der eigenen Organisation in einem solchen Maße hörig, wie es kein Bischof seinem Oberhaupt jemals ist.
Wenn auch niemand ohne eigene Schuld führt werden kann, muß doch dem einzelnen weiterhin geholfen werden, werden, wenn er will, aus seiner Not herauszufinden und zur ernsten Freude des Kreuzes und der Gnade unseres Herrn Jesus Christus hinzugelangen.
-H.G.-

„… DA SIE DIE GESUNDE LEHRE NICHT ERTRAGEN…"
(2. Timotheus 4:3)
Oft sind Zeugen Jehovas, aber ebenso auch ehemalige Mitglieder der WTG gefragt worden, wie ihre Erfolge zustande kommen, wie sie es fertigbringen, relativ schnell verschiedenen Alters und verschiedener Herkunft in ihre Organisation hineinzubringen?
Jehovas Zeugen selbst sprechen in diesem Zusammenhang von der wirksamen Kraft Jehovas selbst, die selbst wenig redegewandte Brüder und Schwestern in die Lage versetzt, sich Menschen zu nähern und sie von der sogenannten „einzigen Wahrheit" zu überzeugen. In Wirklichkeit jedoch stehen hinter dieser Fähigkeit die geschickt aufeinander abgestimmten Lehrmethoden, mit denen ununterbrochen die zu interessierenden Menschen bearbeitet werden. Das heißt, eine einfach zu verstehende Lehre mit vielen bildhaften Beispielen wird methodisch so aufbereitet, daß bei entsprechender längerer oder kürzerer Schulungszeit jeder in die Lage versetzt wird, alle sich bietenden Gelegenheiten zum „Jünger machen" zu nutzen.

Wenn man das aber erkannt hat, und viele namhafte Zeugen, die über ihre Erfahrungen geschrieben haben, bestätigen das, ist es in diesen Dingen nicht schwer, zu beweisen, daß nicht Jehova, sondern menschliche Werke dazu befähigen, von Haus zu Haus zu gehen und Menschen zu werben.
Ganz nebenbei sei einmal hier die Frage gestellt, ob es im Sinne Jehovas ist, wenn er wie ein neuer Staubsauger oder ein Schuhputzmittel in den Haushalten angepriesen wird. Glaubensdinge sind. keine gängige Handelsware. Aber eben das, werden sie, durch die fragwürdigen Werbemethoden der WTG.
Doch wir wollen uns gemeinsam einmal mit der Frage beschäftigen, wie es vor sich geht, jenes Vorbereiten auf das Werbegeschäft. Die WTG selbst hat mit ihren Werken genügend Beweise geliefert, wie unehrlich das Reden über Gottes wirksame Kraft gerade hinsichtlich des Predigtdienstes ist.

GETRÜBTE QUELLEN
Jeder Wissenschaftler, jeder Ingenieur, jeder Student, ja jeder Schüler einer höheren Klasse weiß, daß es viele Bücher und Broschüren gibt, in denen die richtigen Methoden der wissenschaftlichen Arbeit aufgezeigt und vermittelt werden. Wie man Literatur auswertet, wie man schnell richtig liest, wie man einen Vortrag, Referat und ähnliches vorbereitet - all das ist erlernbar. Es mag dem einen mehr, dem anderen weniger Mühe kosten, aber wenn ein solches Lehrmaterial gut gegliedert, überschaubar und leicht verständlich ist, so kann bei einer entsprechend gründlichen Beschäftigung nichts mehr schiefgehen.

Nun hat die WTG unter anderem Bücher veröffentlicht, die in ihrem Aufbau eine verblüffende Ähnlichkeit mit solchen Lehrmaterialien haben. „Zum Predigtdienst befähigt" erschien 1957 deutsch, der „Leitfaden für die Theokratische Predigtdienstschule" erschien 1971 erstmalig in deutscher Sprache. Im Jahre 1972 der Band „Organisation zum Predigen des Königreiches und zum Jünger machen". 1983 „Organisiert, unseren Dienst durchzuführen" und 1985 „Unterredungen anhand der Schriften".

In allen Büchern geht es um theokratische Fragen einerseits, andererseits um die praktischen Hinweise auf den Umgang mit Menschen und Ratschläge und Anleitungen zum Gespräch mit Interessierten, zur Durchführung des Bibelstudiums und anderes mehr. Meine erste erstaunte Feststellung war die, daß das 1957 erschienene umfangreichste der Bücher heute Jehovas Zeugen kaum noch bekannt, kaum noch zugänglich ist, obwohl sich inhaltlich nicht viele Änderungen ergeben haben.

Die sachlichen Titel weisen bereits auf den Lehrbuchcharakter hin, aber anstatt nun nur die Lehrmethoden klar und einleuchtend darzustellen, wird der Stoff, wurden die Texte mit Bibelstellen und theoretischen Erörterungen angereichert. So entsteht auf den ersten Blick der Eindruck, daß wirklich Jehovas wirksame Kraft die Entstehung dieser Werke beeinflußt hat. Tatsächlich jedoch sind die Bibelzitate nur Rahmen, sollen den ausgeprägt christlichen Charakter unterstreichen und darüber hinwegtäuschen, daß auch die WTG für ihre Verkündiger sich keiner anderen Methoden, keiner anderen Methodik bedient, als es überall üblich ist in der Welt.

Sachliche, klare Quellen werden also mit einem trüben WTG-Sud gemischt. Die Absicht eines solchen Vorgehens wollen wir herausfinden, und wir wollen durch diese Bücher den Beweis antreten, daß es um die Tarnung rein menschlicher Werke geht, daß verschleiert wird, um die Zeugen Jehovas im unklaren darüber zu lassen, daß der „falsche Prophet" in Brooklyn sitzt und viel Mühe und Zeit aufwendet; daß man ihm nicht nachsagt:
„Denn es wird eine Zeitperiode geben, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich nach ihren eigenen Begierden Lehrer aufhäufen werden, um sich die Ohren kitzeln zu lassen" (2. Tim. 4:3) -nns-

NOCH IMMER WERDEN MENSCHEN GEOPFERT
In der Rubrik „Fragen von Lesern" beschäftigt sich die WTG immer wieder mit der Blutfrage. Interessieren soll uns hier, ob die Schreiber endlich ihre Einstellung zur Bluttransfusion geändert haben, um so keine Schuld am verblutenden Menschen mehr zu tragen.
Einige Personen „behaupten deshalb, es sei nicht verkehrt, sich Blut von einem lebenden Spender übertragen zu lassen."
Welche Gegenbeweise werden angeführt? "
Ebensowenig könnten Diener Gottes dem medizinischen Verfahren zustimmen, bei dem Menschenblut entzogen wird, das man dann für Transfusionen verwendet, um jemandes Leben zu verlängern. Dieses Verfahren verstößt gegen das Gesetz Gottes, das einen jeden verurteilt, der 'Blut von irgendeiner Art' ißt, sowie gegen das Gebot, daß sich Christen des Blutes enthalten sollten" (Apg. 15:28,29; 3. Mo. 17:10).

„Sie gehorchen Gott, ob es vom ärztlichen Standpunkt aus im Moment zweckdienlich erscheint oder nicht."
„Ebensowenig kann ein Christ heute in bezug auf seine Lauterkeit einen Komprorniß eingehen, wenn wegen der Blutfrage - zum Beispiel wegen großen Blutverlustes bei einem Unfall oder einer Operation - Probleme entstehen. Er gehorcht seinem Lebengeber, weil er fest davon überzeugt ist, daß, selbst wenn er trotz der besten alternativen ärztlichen Behandlung sein gegenwärtiges Leben verlieren würde, sein ewiges Leben nicht in Gefahr ist."

WIR UNTERSUCHEN DIESE ARGUMENTE
Das Wichtigste an erste Stelle:
Die angeführten Bibelstellen beziehen sich einzig auf das Tierblut!
Dies wird deutlich, wenn man das gesamte 17. Kapitel des 3. Mose liest.
Auch ein anderer Fakt ist wichtig:
Weder im l5. Jahrhundert v. u. Z. noch im 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung kannte man die Bluttransfusion. Daher kann man nicht erwarten, auf diese Frage in der Bibel eine Antwort zu bekommen, so wie man hier auch nichts über die Sicherheitsvorkehrungen findet, die beim Betrieb eines Kernreaktors zu beachten sind.
Für Christen sollte also in dieser Frage der Grundsatz aus 1. Kor. 4:6 gelten!

Fast alle Menschen hängen an ihrem Leben, auch wenn es unvollkommen ist. Dies wußte Jesus, und er erweckte verschiedene Personen auf, obwohl er wußte, daß sie später ein ewiges Leben erhalten würden. Er verlängerte somit ihr unvollkommenes Leben'. Dies war zweifellos eine gute Tat, die nur von Pharisäern beanstandet werden sollte. Kann es denn etwas Schlechtes sein, das Leben eines Menschen mit Hilfe einer Transfusion zu verlängern? Schließlich, wer weiß schon genau, ob er nach dem Tode eines ewigen Lebens würdig ist?
Diese Kenntnis bleibt Gott und Jesus vorbehalten.

LAIE KONTRA ARZT
Als letztes noch ein Wort zur Wirksamkeit von Bluttransfusionen. Auch die WTG kann nicht bestreiten, daß sie das Leben von Menschen retten können. Der größte Teil der Ärzteschaft befürwortet diese Methode, obgleich jeder Eingriff in den menschlichen Körper (auch eine Blinddarmoperation) mit gewissen Risiken behaftet ist. Der Laie möge sich nicht über den Spezialisten erheben, der aus seiner Kenntnis und Verantwortung heraus zu einer Bluttransfusion rät. -G-

AKTUELLES IN KÜRZE
WARNUNG VOR DER NEUEN WACHTTURM-BIBEL
Als einen „Schwindel" mit der Bibel hat die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen in Stuttgart den „Bibelfeldzug" bezeichnet, den die WTG gegenwärtig durchführen läßt. Es wird vor dieser Aktion unter dem Motto „In jeden Haushalt eine Bibel" gewarnt. Diese WT-Bibel sei eine „subtil-tendenziöse, den Text fortwährend vergewaltigende Bearbeitung" der biblischen Schriften, mit der die WTG ihre eigenen Lehren untermauern und verbreiten wolle. Der Leser soll unmerklich in das WT-Denken eingebunden und sogar von dieser Organisation abhängig gemacht werden. Als Beispiel die Einsetzung des Gottesnamens „Jehova" in das Neue Testament anstelle des Titels „Herr" für Christus. Da es sich nicht nur um eine Veränderung des Bibeltextes, sondern auch um eine Wandlung der Gottesbezeichnung handele, stelle dies einen Eingriff in den innersten Bereich des Glaubens" dar. Das sei eine der gravierendsten Bibelfälschungen in der Geschichte der Christenheit".

ÜBER RELIGIÖSE INTERESSELOSIGKEIT AN SOZIALEN PROBLEMEN
Feststellungen der brasilianischen Bischöfe. - In den letzten Monaten sprach man im Vatikan besorgt von dem zunehmenden Einfluß der Ideen der sozialen Befreiung und des Kampfes gegen Unterdrückung auf die Katholiken. Doch es stellte sich heraus, daß die Gefahr für die Gläubigen, zudem für die römisch-katholische Kirche selbst, keineswegs von den Priestern ausgeht, die

„ihr Leben der Erleichterung des Schicksals der Armen widmen, sondern von Leuten, die kein Interesse an sozialen Problemen haben". Wer ist das? Die CIA. Zu diesem Schluß eben kam die nationale brasilianische Bischofskonferenz, die eine besondere Erklärung als Antwort auf eine Anfrage des Vatikans bezüglich der wachsenden Zahl „freier religiöser Bewegungen vorbereitet hatte. In dem Bericht heißt es unverhohlen „Die CIA infiltriert gewisse Gruppen oder Organisationen, die in ihrem Dienst stehen". Die katholischen Bischöfe stehen zu diesen Sekten - genannt werden z. B. Hare Krischna u. Moon Sun Myung - negativ, die Rechtskräfte hingegen bekunden Wohlwollen. Kein Wunder. Propagieren ja die meisten von der CIA ausgehaltenen Sekten einen wütenden Antikommunismus. -
Auch die ZJ dürfen bekanntlich „nicht helfen, die Zustände zu verbessern".
(JZ im zwanzigsten Jahrhundert. WTG 1978.)

HOCHZEIT UNTER DEM WACHTTURM
Ein freudiges Ereignis.
Ist es doch ein Fest, zu dem sich alle Familienangehörigen versammeln. So sollte es auch, bei dem jungen Paar Walter R. und Christine G. sein. Auf ihren gedruckten Einladungen steht zu lesen:
„Zum Hochzeitsfest
laden wir herzlich ein."
Und geschmückt war die Einladung mit einer Rose, die Blume der Liebenden.
Dann folgte die Anschrift:
c/o WT-Gesellschaft,
Postfach 20,
6251 Selters 1 / Taunus
Auf der Einladung war handschriftlich vermerkt:
„Bitte laßt uns wissen, ob ihr kommen könnt (wegen Unterkunft).

Tante Maria und Onkel Fritz W. bekamen eine Einladung persönlich überreicht.
Die Freude war groß. Onkel und Tante dachten an das Hochzeitsgeschenk, an das Wiedersehen mit der gesamten Familie und bereiteten sich auf das Fest vor.
Dann klingelte das Telefon.
Onkel und Tante wurden ausgeladen.
Welch eine Enttäuschung.
Wenig später folgte ein Brief:
„Wir wünschen es nicht und möchten auch nicht, daß dieses Fest durch Euren Geist gestört wird. Somit bedeutet d i e s, daß ich Euch wieder schriftlich a u s 1 a d e.
Solltet Ihr meinen Wunsch nicht respektieren und doch kommen, sehen wir uns gezwungen, Euch des Saales zu verweisen."

Ausgeladen hatte der Neffe Walter R. auf Anweisung seiner Bethel-Ältesten. Diesen war nämlich bekannt, daß die Tante die WTG verlassen hat und landesweit die Praktiken der WTG öffentlich anprangert. Deshalb der Strich der Bethel-Ältesten durch die Verwandtschaft. Ausdrücklich bekam das junge Paar den Befehl der WTG, jede weitere Verbindung sofort abzubrechen.
Die Hochzeit hat stattgefunden.
Ob es ein schönes Fest war?
Dachte das Brautpaar an die Tante und an den Onkel, die draußen standen?
Die WTG hatte auf jeden Fall einmal wieder Gelegenheit, ihre Autorität zu beweisen. -

AUS DER WELT DER ZEUGEN
NICHT ZEUGEN-TYPISCH
Zum Artikel „Dankbarkeit - oder Maßregelung" möchte ich bemerken, daß die Verhaltensweise des Ehepaares Hüter, sich nachträglich bei einem Weltmenschen für die Rettung des eigenen Kindes nicht zu bedanken, nicht typisch für die Zeugen Jehovas im allgemeinen ist. Ich bezweifle sogar, daß dieses Verhalten den Beifall des Zweigbüros oder der leitenden Körperschaft findet. Jehovas Zeugen sollen sich ja an Weltmenschen heranmachen, um sie aus der „Welt Satans" herauszufischen und zu Zeugen Jehovas zu machen. Familie Hüter hat also hier eine schöne Gelegenheit zum „Zeugnisgeben" verpaßt. Der Älteste, der diese unsinnige Anregung gegeben hat, sollte eine Zurechtweisung erhalten.

Für mich ist diese Angelegenheit ein Schulbeispiel dafür, wohin es führt, wenn man dem Rat der Bibel zuwiderhandelt und das Wort von Menschen höher stellt als Gottes Wort.
„Man muß Gott mehr gehorchen
als den Menschen"
heißt es in Apostelgeschichte 5:29.
Wohlgemerkt: Gott nicht Ältesten oder der Wachtturm-Gesellschaft.
Daß Familie Hüter den Wunsch hatte, sich zu bedanken, ist ein gutes Zeichen. Es zeigt mir, daß sie noch die Spur des „christlichen Gewissens" in sich haben.
Es ist schön, daß Zeugen Jehovas sich trotz intensiver Beeinflussung durch Schriften der Wachtturm-Gesellschaft und deren Vertreter immer noch bemühen,
„Früchte des Geistes" nach Galater 5:22 hervorzubringen.
Dazu gehört eben auch „Liebe, Freundlichkeit, Güte …"
Bestimmt auch gegenüber „Weltmenschen".
Ernst Aufrichtig

CV 1975 VERNICHTET
ES war in Berlin kurz vor 1975 bei einer bekannten ZJ. Die ZJ-Schwester: „1975 beginnt das Tausendjahrreich, Harmagedon ist geschlagen und auch CV ist vernichtet."
Der CV-Besuch: „Das ist eine WT-Falschprophetie. Ihr führt damit 'die Menschen irre. Es wird nichts dergleichen sein!" Die ZJ-Schwester: „Es wird wohl sein. Jehova lügt nicht."
Der CV-Besuch: „Das letzte stimmt! Die WTG lügt! Wetten? Warten wir 1975 ab. Wenn CV 1975 noch lebt, komme ich mit einer Flasche Wein, und wir stoßen darauf an, ja?" Die ZJ-Schwester: „Das wird nicht mehr möglich sein. Aber ich nehme die Wette an!
JAHRE später. Wieder ein CV-Besuch bei unserer ZJ-Schwester. Sie ist sehr freundlich. Der CV-Besuch erinnert: „Weißt Du, woran ich denke? An das Glas Wein, das wir beide 1975 trinken wollten. Erinnerst Du Dich" Sie nickt, etwas, verlegen lächelnd und dessen offensichtlich zufrieden, daß der Besuch sagt: „Schenken wir uns das, ja?" Der Abschied ist diesmal freundlich, nicht feindselig, wie vor 1975.

„Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner: DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6
Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2,- M; Versand auch kostenlos
Konto-Nr.: 4564-30-1952: Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 208

In dieser CV-Ausgabe unter anderem eine Auseinandersetzung mit dem „markigen" Satz aus dem „Wachtturm" Nr. 13/1986:
„Das gegenwärtige System der Dinge befindet sich, von dem entscheidenden Jahr 1914 an gerechnet, nun in seinem 72. Jahr.
Satans Welt besteht schon länger, als viele erwartet haben. Es sind bereits einige treue Christen gestorben, die erwarteten, noch zu ihren Lebzeiten Harmagedon und den Anfang des neuen Systems der Dinge zu sehen."


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 208 GERA NOVEMBER 1986

INHALTSANGABE
„DAS GOTTLOSE SPIEL
MIT DEM TODE DER MENSCHHEIT"
WIR PRÜFEN WT 12 UND 13/1986
VON TÜR ZU TÜR
ALS ICH JUNG WAR....
VIER JAHRE DANACH
ERWEISE DICH ALS MENSCH AN MENSCHEN
KONGRESSBERICHTE (1)

WIE WEITER CHRIST SEIN OHNE DEN WACHTTURM?
Anregungen zur Neuorientierung
Liebe Brüder und Schwestern!
Wir wollen uns hier mit der immer wieder erhobenen Frage befassen:
WOHIN SOLLEN WIR GEHEN?
Eigentlich ist dieses Fragen abwegig. Denn es geht uns doch darum, weiter Christ zu bleiben. Allerdings nicht mehr unter der Wachtturm-Gesellschaft und Wachtturm, die sich in 100 Jahren und mehr endgültig als falsche Propheten erwiesen haben.
Nach Psalm 90:10 befindet. sich die WTG 1986 bereits im 2. Jahr des letzten Jahrzehnts der WTG-Endzeitprognose. Im Jahre 1994 ist dann das Höchstmaß von 80 Jahren um! Was dann?

Die Versuche, nach 1975 das --Jahr 1914 durch 1957 zu ersetzen - wir werden davon noch mehr hören - und das Jahr 2000 einzuschieben, sind deutliche Anzeichen der Krise und des endgültigen Zusammenbruchs der 1914-Endzeit. Die Zeit ist also wie nie zuvor herbeigekommen, sich Gedanken über das wie weiter zu machen, wie es ja auch geschieht.
Natürlich kann man sich nicht mit allem auf einmal befassen, Erkenntnisgewinnung ist ein Prozeß, der sich schrittweise vollzieht. So erfolgt eine Neuorientierung auch nur nach und nach. Und man muß sie selbst vollziehen, inmitten der täglichen Pflichten, die letztlich diese Neuorientierung verlangen, will man nach der Desillusionierung über die WTG nicht nur noch so dahinleben. Was ja eigentlich keiner wollte. Wäre er sonst unter die WTG gegangen? So wollen wir auch jetzt wieder verschiedene Fragen behandeln, die sich nach dem Debakel der WTG-Endzeit ergeben.
Manches muß dabei auch vertieft werden, um es deutlicher zu sehen.

EIN WTG-DOLCHSTOSS IN DEN RÜCKEN
Können wir diesen Dolch herausziehen? Wir meinen folgendes.
Man muß rein sachlich erkennen, daß die WTG die Masse der ZJ,- das müssen sie sich sagen lassen - der einen und einzigen christlichen Hoffnung nach Epheser 4:4 und Philipper 3:17-21 innerlich und glaubensmäßig völlig entfremdet hat. Zugunsten einer „irdischen" Ausrichtung, die so, wie sie erfolgt, unverkennbar aus bestimmten negativen gesellschaftspolitischen Absichten seit 1935 betrieben wird.
In CV wird seit Jahr und Tag nachgewiesen um was für ein negatives Verhalten und Handeln es sich da handelt. Die WTG packt dabei jeden, den sie anspricht, bei eigentlich völlig verständlichen menschlichen Interessen, Wünschen, Bedürfnissen, Verlangen und Sehnsüchten nach Leben und Glück. Verbunden jedoch mit der negativen Absicht, einen Christen allzumal genau vom Hinwenden zu einer Verwirklichung all dessen, soweit es menschenmöglich ist, abzuhalten, und den, der es tut, als „Weltverbesserer" zu verteufeln. Das ist das Politikum der Sache.

Die Nachfolge Jesu in ihren unterschiedlichen Möglichkeiten bekommt damit insofern den Dolchstoß in den Rücken, als damit der Zugang zu der einen und einzigen christlichen Hoffnung unmöglich wird.
Die Folge ist, daß den ZJ jeder Weg zu anderen Christen versperrt erscheint, sie und ihre Kirchen und Gemeinschaften verteufelt werden, ja, daß sie als die „letzten Stationen" betrachtet werden, die man hinter sich gelassen habe. So ist eine Glaubenssituation eingetreten derart, hinter sich der Abgrund, vor sich das Paradies. Das es nun aber so nicht gibt, wie der WTG-Endzeitbankrott klarmacht.

DAS WICHTIGSTE ZUNÄCHST
Die WT-Verteufelung jeder auch nur ökumenischen Hinwendung oder gar Gemeinschaft mit anderen Christen nach Abkehr von der WTG ist ungeheuerlich. Nicht nur theoretisch, sondern auch emotional, psychologisch. Aber zum Christsein gehört nun mal Gemeinschaft. Hier wird es nur langsam wachsen.
Aktuell ist darum zunächst, im praktischen Christsein fortzufahren, unbekümmert darum, wie die WTG und ihre Hörigen natürlich auch das verteufeln, wo es nicht unter ihrer Bevormundung geschieht. Auch für dieses praktische Christsein braucht man die WT-Literatur nicht, wiewohl die WTG alles tut, als könne man ohne sie auch praktisch nicht mehr Christ sein. Denn das ganze „praktische Christentum" der WTG ist ebenfalls völlig mit dem WT-Endzeitdenken durchsetzt und darauf abgestimmt. Selbst der WTG-Kalender für jede Familie ist einbezogen und bestimmt die Wochentage, an denen sich die ganze Familie auf die WT-Endzeitverkündigung einzurichten und einzustellen hat.

„ERWACHET!" und „WACHTTURM" müssen daher auch fürs praktische Christenleben ad acta gelegt werden, wenn man wirklich zurechtkommen will.
Vor dem Hintergrund der endzeitlichen WT-Ausrichtung auch in „irdischer" Hinsicht einen anderen Anker hat ein ZJ noch nicht - ist in der Tat der Blick auf weiteres Christsein in praktischer Hinsicht ein fundamentaler Gesichtspunkt. Denn das soziale Leben in Ehe, Familie, Beruf und Gesellschaft geht ja automatisch weiter. Ja, fundamental, denn, „wer aber für seine Angehörigen, zumal für seine Hausgenossen nicht sorgt, der hat den Glauben verleugnet und ist schlimmer als ein Ungläubiger" (l. Timotheus 5:8, Menge)
Dies einzuschärfen, verlangt der Apostel sogar!

CV ist nicht dazu da, eine neue religiöse Gemeinschaft zu schaffen, zu der man „gehen soll". CV räumt in erster Linie mit dem falschen WT-Werk in Herzen und Köpfen auf, um einen realen christlichen Weg zu ebnen, den Sinn dafür freizumachen.
Da die ZJ unter der WTG generell unfähig gemacht worden sind, ohne WT-Vormundschaft nach dem Worte Gottes, der Bibel, zu leben und eine WT-Literaturgemeinschaft sind, ist es wie eine gute Brücke, wenn sie nicht wegen „neuer Erkenntnis Gottes" sondern um der neuen praktischen christlicher Orientierung willen, zu dem greifen, was die anderen christlichen Kirchen und Gemeinschaften an praktischer christlicher Lebenshilfe veröffentlichen.
In unserem Lande in den vielen Zeitschriften der anderen Christen jedem verfügbar, der sich darum kümmert. Eine wahre Fundgrube für das praktische Christenleben.
ZJ können nur staunen. was da in unserem Lande geboten wird. Nur zu verständlich, daß die WTG das Lesen solcher Lektüre ebenfalls verteufelt.
ALLES ERKENNEN IST STÜCKWERK

Durch den WT erzogen haben viele leider eine Erkenntnisrechthaberei zu ihrem Wesen gemacht, die eine andere Form der Anbetung des gleichen Gottes und des gleichen Christus nicht dulden will. Eine schlimme mittelalterliche Intoleranz, die leider auch bei anderen Christen nur langsam überwunden wird, was nebenbei gesagt, zugleich eine aktuelle Aufgabe aller Christen ist. Echtes Christsein, echte christliche Liebe jedoch erträgt konfessionelle, bekenntnis- und erkenntnismäßige Unterschiede im Hinblick auf den gemeinsamen Gott und Christus. Was wäre das für ein Vater, der seine Kinder wegen unterschiedlicher Ansichten und Vorstellungen über sich erschlägt? Es ist allen Christen nur Erkenntnisstückwerk verheißen. (l. Korinther 13:9,12)

Wer also nur sein Konfessionsstückwerk dulden will, ist intolerant und ermangelt der christlichen Liebe, die über aller Erkenntnis und Konfession stehen muß. (l. Korinther 13:1-13)
Zugegeben, hieran haben alle Christen immer noch ernsthaft zu arbeiten. Man lese nach, was Jesus seinen Jüngern sagte, als sie einen aufgriffen, der im Namen Jesu handelte, aber nicht mit ihnen Jesus nachfolgen wollte. (Markus 9:38-41)
So kann man sich in Abkehr von den WT-Endzeitillusionen und ihrem unerbittlich herannahenden Kollaps mit 1994 guten christlichen Gewissens durchaus bei anderen Christen praktisch zunächst neuorientieren. Da ist kein Abgrund. Sondern da geht es tatsächlich praktisch vielfach nützlich und vor allem christlich tragfähig weiter. in der CV-Lesergemeinschaft, die inzwischen tausendfach unter den ZJ und zunehmend Platz gegriffen hat, kann man sich in aller Ruhe nach und nach die Sicht erarbeiten und die Grundlagen legen, die Krise und Bankrott der WTG-Endzeit, nun endgültig herbeigekommen, erforderlich machen. Es liegen noch gewaltige Enthüllungen über die WTG vor uns Denn der Countdown auf 1994 läuft.
So laßt Euch, liebe Brüder und Schwestern, überall unbeirrt durch CV beraten und informieren, um den Weg zu finden und zu gehen.
In christlicher Verbundenheit
CV-Studiengruppe

„DAS GOTTLOSE SPIEL MIT DEM TODE DER MENSCHHEIT"
DA las ich in der „Neuen Zeit" vom 21.7. 1983 den Beitrag „Appell gegen das gottlose Spiel mit dem Tode der Menschheit". Es wurde berichtet; wie mehr als 1 200 Mitarbeiter und Freunde der Christlichen Friedenskonferenz (CFK) in der DDR einen Appell an die am 24. Juli 1983 begonnene VI. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Vancouver/Kanada gerichtet haben. Darin hieß es:
„Im Namen Jesu Christi, der das Leben der Welt ist, bitten wir Sie, daß Sie mit uns Ihre Stimme erheben gegen das gottlose Spiel mit dem Tode der Menschheit."
Es war Ausdruck der Sorge wegen der neuen Runde des atomaren Wettrüstens, wie sie der NATO-Doppelbeschluß von 1979 und seine Verwirklichung ab Herbst 1983 heraufbeschwört.

ICH habe mich mehr als einmal mit ZJ unterhalten als ihr 'Missionsobjekt". Wenn noch jemand ein „gottloses Spiel mit dem Tode der Menschheit" spielt, dann ist es ihre Wachtturm-Gesellschaft mit ihrer angeblich unabwendbaren Menschheitsvernichtung! Außer den ZJ. natürlich. Nach dem letzten Bibelbuch, der Offenbarung, hat es Gott überhaupt nicht vor, die Völker der Erde zu vernichten, sie sollen dereinst vielmehr in seinem Licht wandeln. Offb. d. Joh. Kap. 21,24. Können die denn in der Bibel das nicht lesen? Aber ich habe in den Unterhaltungen gemerkt, daß für sie die Bibel schreiben kann, was sie will, sie sind in erster Linie Wachtturm-hörig, und wenn der Sinn eines Bibelverses in sein Gegenteil verkehrt wird.

WENN schon der Wachtturm-Gesellschaft. Auschwitz, Sachsenhausen, Buchenwald, Dachau, Ravensbrück, Treblinka, Majdanek, Bergen-Belsen, Coventry, Dresden, Hiroshima, Nagasaki und Vietnam nicht reichen, so kann man sie nur noch als eine Clique geistiger Mafiosi bezeichnen. Die ZJ sollten endlich aus dieser barbarischen Denkweise aufwachen Nach dem Offenbarungszitat ist das wahrhaftig ebenfalls ein „gottloses Spiel mit dem Tode der Menschheit", was ihre Wachtturm-Gesellschaft da schon über 100 Jahre betreibt. Es soll nur ein ZJ an meine Tür kommen!
-W.R,-

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
DER WACHTTURM
WIR PRÜFEN DIE WT 12 UND 13/1986
STUDIENARTIKEL
„Der Segen Jehovas macht reich"
REICHTUM FÜR DIE WTG
DEN ZEUGEN BLEIBT DIE ARMUT
Das Thema des vorliegenden Wachtturms was ist deine Hoffnung - Gott oder der Reichtum?" ist tatsächlich eine nähere Betrachtung wert. Jeder WT wird in erster Linie für Zeugen Jehovas und deren „Interessierten" geschrieben. Für Menschen also, die in der Öffentlichkeit als Christen angesehen werden möchten.
Somit wird die gestellte Frage gegenstandslos. Selbstverständlich entscheidet sich ein Christ für Gott und müßte deshalb dieses Thema als Provokation auffassen.

WOZU DIESE ZITATE?
Man möchte tatsächlich fragen „was ist wirklich von Wert?" (S.3), wenn man einige Leitzitate in dieser Schrift liest:
„Reiche könnten sich auf keine Arbeit konzentrieren und bewegen sich ziellos in einer isolierten Sphäre." (S. 3)
„Eine sich selbst isolierende Multimillionärin wurde trotzdem umgebracht und ausgeraubt." (S. 5) und auf Seite 10:
„Kinder von .'Superreichen' würden sich langweilen und verspüren kaum Emotionen." Nun wird es unter Zeugen Jehovas kaum Superreiche oder Multimillionäre geben. Und falls doch, so sind deren Probleme kaum von allgemeinem Interesse.

DIE WTG VERFOLGT EIN ANDERES ZIEL
Ausgehend von solchen Extrembeispielen versucht die leitende Körperschaft ihren Anhängern einzureden, daß jeder materielle Besitz lediglich ein notwendiges Übel darstellt.
Kann man diese Warnung des „klugen Knechtes" als echte Besorgnis werten? Werden christliche Familien aufgefordert, sich mehr um ihre Kinder zu kümmern, dem Bibelstudium einen größeren Platz einzuräumen? Nein!

Der WTG geht es um eigennützige Ziele:
1. Vollzeitpredigtdienst und sich daraus ergebend
2. die Mitgliederquote als wichtigste „Planzahl".
Diese Behauptung soll durch Zitate untermauert werden:
„Statt seine Arbeit einzuzschränken (oder in den Ruhestand zu gehen), um Vollzeitdiener zu werden, 'bricht er seine Vorratshäuser' (oder Wohnhäuser) ab und bauen größere'.' (S. 11)
„Viele junge Christen haben den Entschluß gefaßt, nach Abschluß der üblichen Ausbildung den Vollzeitdienst aufzunehmen. Frauen, die einer weltlichen Beschäftigung nachgehen könnten, damit die Familie ein höheres Einkommen hätte, widmen statt dessen christlichen Tätigkeiten mehr Zeit und machen dadurch sich und andere in geistiger Hinsicht reicher. Sogar einige Männer, die die biblische Verpflichtung haben, in materieller Hinsicht für ihre Familie zu sorgen, finden Möglichkeiten, ihren Anteil am Dienst zu erweitern." (S. 12)

Während das Brooklyner Hauptbüro von den Zeugen verlangt, nur mit dem allernotwendigsten auszukommen, reisen die Glieder der leitenden Körperschaft von Land zu Land, schießen die Zweigbüros wie Pilze aus dem Boden oder werden bedeutend erweitert, bzw. stattet man sie mit den derzeit modernsten technischen Geräten und Anlagen aus,
Der WTG geht es um Macht - sowohl in materieller als auch in geistiger Hinsicht. Macht auf-Kosten der „einfachen" Zeugen. Macht - gegründet auf der Zeit und dem Geld jedes Zeugen Jehovas.

WACHTTURM NR. 13/1986
STUDIENARTIKEL
„Nach dem Willen Gottes leben heute und für immer"
„Sich Jehovas Bewahrern der Lauterkeit anschließen"

NEBENARTIKEL
Wie Christen zur Befreiung eingestellt sein sollten"
Mache richtigen Gebrauch von der christlichen Freiheit"

DIE HINWENDUNG ZU GOTT WIRD ERSCHWERT
„Nach dem Willen Gottes leben."
Eine richtige Zielstellung! Zweifellos bemühen sich viele Zeugen Jehovas ehrlichen Herzens, Gottes Geboten zu entsprechen.
Beispielsweise widmen sie einen beträchtlichen Teil ihrer Freizeit dem christlichen
Dienst - zumindest, was sie dafür halten. Denn genau hier liegt das Problem: In der Praxis haben sie zu allererst den Anweisungen des „treuen und verständigen Sklaven" Folge zu leisten und über sich die „Zuchtmaßnahmen der Ältesten, ergehen, zu lassen (siehe Seite 19).

Nach dem Willen des „Sklaven" kommt ein Zeuge also nur durch die WTG zu Gott.
Diese Hinwendung zu Gott wird aber gerade durch die Wachtturm-Gesellschaft bedeutend erschwert. Bestehen doch ihre Glieder aus ebenso unvollkommenen Menschen, die Fehler machen.

BETRUG UND HALBWAHRHEITEN
„Das gegenwärtige System der Dinge befindet sich, von dem entscheidenden Jahr 1914 an gerechnet, nun in seinem 72. Jahr.
Satans Welt besteht schon länger, als viele erwartet haben. Es sind bereits einige Treue Christen gestorben, die erwarteten, noch zu ihren Lebzeiten Harmagedon und den Anfang des neuen Systems der Dinge zu sehen." (S. 19)

CV ruft allen Zeugen Jehovas zu;
- Erkennt ihr nun die Unglaubwürdigkeit der Lehren, die euch der „kluge Knecht" aufgetischt hat?!
- Erkennt ihr das miese Spiel, welches die WTG besonders mit euch Älteren treibt?!
- Erkennt ihr den Versuch der Brooklyner Leithirten, wie diese nun euch die Schuld in die Schuhe schieben möchten?!

CV hat schon das öfteren darauf hingewiesen, daß die Bedeutung, die Jehovas Zeugen dem Jahr 1914 beimessen, ungerechtfertigt ist. Der Urheber dieser falschen Lehre aber ist die WTG. Sie ist für den Irrtum und die sich daraus ergebenden Folgen verantwortlich! Und so ist es eine Lüge, wenn dieser WT schreibt:
„Satans Welt besteht schon länger, als viele erwartet haben."
Was heißt hier: „viele"?

Wie schon erwähnt, ist die leitende Körperschaft der Urheber für den 1914-Irrtum. In ihren Reihen wurde die 1914-Idee geboren und durch ihre Publikationen in die Welt-geschrien. Erst dann nahmen die Zeugen Jehovas (wohl oder übel) diese Lehrmeinung an und glaubten daran.
Es ist eine Lüge wenn der WT schreibt:
„Es sind bereits einige treue Christen gestorben, …"

Die Mehrzahl der Zeugen, die zur 1914-Generation gehörten, sind tot! Sie müssen es auch sein, denn jemand, der 1914 bewußt miterlebt hat, ist jetzt mindestens 76 Jahre alt. Laut Psalm 90:10 währt ein Menschenleben nur 70 bis maximal 80 Jahre.
Es ist pure Heuchelei, wenn die Angehörigen dieser Toten damit getröstet werden, Jesus würde sie auferwecken (S. 19, 20).
Die alten Brüder und Schwestern wollten nicht sterben.
Ihnen war zu ihren Lebzeiten von der WTG ein Harmagedon prophezeit worden, an das sich die 1000-Jahrherrschaft Christi anschließen sollte.
Auf dem Sterbebett hat so mancher Zeuge diesen Irrtum erkannt - zu spät.

VERBOTEN,
SICH FÜR DEN FRIEDEN EINZUSETZEN?
„Da Christen die relative Autorität des Staates anerkennen, könnten sie keine Befreiungsbewegung unterstützen, die diese Autorität zu stürzen sucht." (S. 6)
„Die Autorität der Ältesten ist zwar nur relativ, aber Gott hat sie ihnen durch seinen heiligen Geist übertragen. Sie wird somit in direkterer Weise gewährt als die relative Autorität, die zum Beispiel Regierungsvertretern übertragen worden ist (Apostelgeschichte 20:28)." (S. 7)
„Wie kurzsichtig wäre es, menschliche Befreiungsbewegungen zu unterstützen, die bestenfalls eine teilweise Erleichterung bringen können und eigentlich nur die wahre Hoffnung auf Befreiung verschleiern." Dem aufrichtigen Leser wird es schwerfallen, die Logik der angeführten WT-Zitate zu begreifen.

So soll die Autorität des Staates nur relativ sein. Warum ist es aber gerade dann dem Zeugen Jehovas nicht möglich, sich für eine bessere Gesellschaftsordnung einzusetzen? Unterstützt etwa auch Jehova Ungerechtigkeit, Rassendiskriminierung und Völkerhaß?
Warum ist es kurzsichtig, wenn Menschen um eine „teilweise Erleichterung" ihres Lebens ringen?
Warum verschleiert „eine teilweise Erleichterung … eigentlich nur die wahre Hoffnung auf Befreiung"?
Muß ein Mensch etwa erst im tiefsten Dreck stecken, um das spätere ewige Leben schätzen zu können? Oder befürchtet die WTG gar, daß es sonst einem Menschen, der jetzt lebt, besser ergeht als im späteren Paradies?

Und noch eines gilt es, zu überdenken: Warum soll die Autorität, die angeblich die heutigen Ältesten haben, Vorrang - vor der Autorität des Staates genießen?
Jeder Zeuge studiere noch einmal Römer 13: 1-7, Dagegen besagt Apg. 20:8 in dieser Beziehung gar nichts. Diese Bibelselle enthält einen Teil der Abschiedsrede des Paulus an die Ältesten von Ephesus im 1. Jahrhundert. Eine direkte Übertragung dieser Worte auf unsere heutigen Verhältnisse ist nicht möglich.
-Gerd R...-

VON TÜR ZU TÜR
„… da sie die die gesunde Lehre nicht ertragen …"
„Wir klingelten in der 6. Etage eines Wohnblocks, ein hochgewachsener Mann, Mitte der Fünfzig vielleicht, öffnete' die Tür: „Was wüschen Sie?"
Bruder L. trat einen Schritt auf ihn zu:
„Wir möchten Ihnen eine sehr wichtige Nachricht überbringen!
Haben Sie Zeit dafür?"

Der Bewohner hatte Zeit, warum auch nicht, denn er wußte ja nicht, welche Bedeutung diese Nachricht haben könnte. Also ließ er uns ein, und kaum auf Stühlen im Wohnzimmer sitzend, meinte Bruder L.: „Es geht darum, daß über der ganzen Welt und also auch über Ihnen eine drohende Vernichtung hängt. Wir sind gekommen, Ihnen einen Rettungsweg zu nennen!"
Dann spulte er mit wenigen Sätzen die Verkündigung des Königreiches, wie wir es in der Predigtdienstschule genug gepauckt hatten, herunter. Mir war das peinlich, zumal ich das noch nie erlebt hatte.
Der Wohnungsinhaber machte ein zunehmend abweisendes Gesicht und nach etwa 10 Minuten bat er uns zu gehen, da er an solchem Geschwätz nicht interessiert sei. Ich kann mich noch erinnern, daß er sagte: „Wer sich mit dem befassen will, was in der Bibel steht, der sollte sich vor Zuträgern wie ihnen hüten, denn mit Drohungen und irgendwelchen Auslegungen macht man die Menschen nicht besser!"
Mich hat das damals sehr getroffen!

OB WARTEZIMMER ODER FRIEDHOF
Dieser kleine Erlebnisbericht eines Bruders, den ich vor einigen Monaten hörte, führte überhaupt erst zu dem Gedanken, etwas Ober die Werbemethode n der WTG und ihre psychologischen Praktiken zu schreiben. Wie oft habe ich in den letzten Jahren innerhalb der theokratischen Predigtdienstschule miterlebt, wenn Brüder und Schwestern für den Haus-zu-Haus-Dienst und für das Geben von Gelegenheitszeugnissen geschult werden. Situationen werden durchgespielt, alle Möglichkeiten, bei denen sich ergeben könnte, einen Menschen mit Jehovas guter Botschaft bekannt zu machen. Da ist ein Kollege am Arbeitsplatz unzufrieden mit seiner Tätigkeit, ein anderer erzählt, daß er nicht genug Geld verdient. Im Bus sitzen zwei Frauen, die über die schlechte Disziplin der Schüler im Unterricht sprechen. In Wartezimmern unterhalten sich die Patienten oft über die Krankheit anderer oder über ihre eigenen Leiden. Überall bieten solche Situationen Ansatzpunkte, um über Jehovas großes Vorhaben mit der Welt und den Menschen zu sprechen Überall, wo Menschen zeitweilig unzufrieden sind, sich missverstanden fühlen, keinen Freund oder Bekannten haben, bei dem sie sich unterhalten und Rat holen können, setzen Jehovas Zeugen den psychologischen Hebel an. Es gibt wohl kaum eine alltägliche Gegebenheit, die nicht irgendwann einmal durchgespielt, geübt, für den Fall der Praxis einstudiert wird. Jeder Mensch, der sich einsam fühlt, der durch einen Todesfall plötzlich allein steht oder durch einen Umzug in eine andere Stadt noch keinen neuen Freundeskreis fand, muß damit rechnen, von Jehovas Zeugen. angesprochen zu werden. Ich selbst erlebte, wie eine Schwester regelmäßig an den Sonntagvormittagen den Friedhof in Weimar aufsuchte, um dort alte Alleinstehende Besucherinnen anzusprechen, ihnen Aussicht auf Wiederauferweckung der Toten zu geben, ihnen Scheinhoffnung zu vermitteln.

Ein Außenstehender mag sagen: Es ist doch sehr anständig von Jehovas Zeugen, daß sie sich so um die Mitmenschen kümmern!
Ja, auf den ersten Blick erscheint es so. In Wahrheit sieht es anders aus, denn alle Werbung dieser Art soll nicht vordringlich den Menschen helfen, sondern soll der WTG neue Mitglieder einbringen. Um das möglichst erfolgreich zu schaffen, geht ein solcher Gelegenheitszeugnis-Geber demjenigen, den er anspricht, erst einmal entgegen, geht auf seine Sorgen ein, gewinnt sein Vertrauen.

… DIE KATZE AUS DEM SACK LASSEN
Ist erst einmal ein allgemein menschlicher Kontakt gegeben, geht der Zeuge Jehovas allmählich zu allgemeinen Problemen der Menschen, des Landes über, bringt Beispiele über Kriegsdrohung, Hunger, Sittenverfall, ordnet so das kleine Problem des Einzelmenschen den weltweiten Problemen zu und - erreicht, daß jener einzelne sein Problem jetzt noch ernster und wichtiger nimmt, als es ist oder schon war. Der Angesprochene fühlt sich verstanden, jetzt nimmt der Zeuge Jehovas Anlauf und geht zu biblischen Begründungen für diese Probleme über, zeigt. daß es Aussichten auf Änderung, Besserung: Rettung gibt, argumentiert, vorsichtig aber gezielt.

Gut geschult, vermag er Interesse zu wecken. Und gut geschult ist er, denn sein Verhalten ist je nach der Person vorprogrammiert. Das einzige, was ihm freisteht, ist, wenn er die Gelegenheit wahrnimmt, Zeugnis zu geben oder nicht.
Derjenige, der so angesprochen wird, ahnt nicht, daß es vorrangig gar nicht um die Bibel geht, ahnt nicht, daß er ins Fahrwasser der WTG gelenkt werden soll. Es ist also nur scheinbar Nächstenliebe, um die es hier geht, denn diese Praktiken zeugen von Aufdringlichkeit, egoistischem Sendungsbewußtsein und Rücksichtslosigkeit.

„Haben wir das unseren Mitmenschen gegenüber nötig?" fragte jener Bruder. Sicher nicht. Es ist schlimm, wenn Verständnis und Hilfsbereitschaft als Vorwand für das psychologische Bedrängen und Beeinflussen verwendet werden. Noch schlimmer ist es, daß dieses Verständnis, diese Hilfsbereitschaft sofort erlöschen, wenn sich der Angesprochene als uninteressiert, als ablehnend erweist.
Dann droht plötzlich die totale Vernichtung, wird von Harmagedon und Jehovas Rache geradezu begeistert gesprochen wird also Angst verbreitet nach dem Motto:
„Willst du nicht mein Bruder sein, so schlag ich dir den Schädel ein!"
Habt ihr euch über diesen Widersinn im Zeugnisgeben mal Gedanken gemacht?
-nns-

ALS ICH JUNG WAR
Je älter man wird, desto häufiger läßt man sein Leben oder einzelne Phasen Revue passieren, und manches Unbedeutende wird bedeutungsvoll.
Ich sehe mich als zwanzigjährigen mit den älteren Brüdern zusammensitzen, das Gespräch drehte sich um die damals neuesten Zeittabellen. Der Gruppendiener sagt, daß man also das Ende nicht vor 1974 erwarten könne, aber bis dahin müsse es auf jeden Fall gekommen sein. Heut ist dieser Termin schon um zwölf Jahre überschritten, das ist in der Weltgeschichte ein Augenblick, im Leben eines Menschen ein sehr beträchtlicher Teil. Und um Menschen geht es ja! Als junger Mensch hatte man ja immer das Gefühl, daß das Leben ja noch vor einem liege und daß man auch in zwanzig Jahren noch relativ jung ist. Wenn sich aber die Hoffnung nicht erfüllt, dann ist ein Drittel des Lebens unwiederbringlich dahin und das Versäumte kann unter keinen Umständen nachgeholt werden.

Es ist etwas anderes, um Christi willen ein Leben zu führen, wie es etwa Augustinus und viele andere, wie Franz von Assisi lebten, oder ob man einen bestimmten Weg geht in der speziellen Hoffnung darauf, daß die Welt am Ende ist, daß es „später als du denkst" ist. Ein solcher Glaube beruht nur darauf, daß man das Ende zu eigenen Lebzeiten erhofft und erwartet. Jene, Augustin und Franziskus, hatten eine nicht. Sie entsagten den vergänglichen Freuden der Welt um der höheren Qualität der Erwartung willen, die ihnen der Auferstandene bot!

Das hatte nichts mit einem bestimmten Erwartungstermin zu tun, sondern nur damit, daß sie JETZT lebten und JETZT ihren Glauben bewähren mußten. Gerade jene Männer und Frauen, die ganz in den Willen Gottes eintauchen wollten, betrachteten sich selbst als große Sünder. Sie erwarteten keinesfalls, daß alle gläubigen Menschen es ihnen nachtun müßten. Das Leben ist vielgestaltig. Wenn Gott Menschen aller Art und jedes Standes in Seinen Dienst beruft, dann hat auch jeder die Möglichkeit, ein gottgefälliges Leben zu führen.

Als ich jung war, habe ich mir nie die Frage gestellt, was werden würde, wenn der Termin herankäme und sich die Hoffnung doch nicht erfüllte. Denn schon eine geringe Verzögerung müßte bewirken, daß viele Hoffende, da das Leben ja kurz ist, vergeblich gehofft hätten. Nein, DIESE HOFFNUNG war fest gegründet, nicht auf Sand gebaut, dachten wir

Wir, die Jungen von damals sind alt geworden, die Erwartungen haben sich nicht erfüllt, der WT-Prophet war nicht von, Jehova gesandt. (Und dies nach seinem eigenem, viel früher über andere gesprochenem Urteil!!)
Viel gewonnen, wenn man nicht verbittert ist, sondern dankbar für die Gnade, noch frei geworden zu sein. Doch wie viele glauben lieber irgendwas, als den Irrtum zuzugeben. Das Dichterwort ist wahr geworden:

„Der Wahn ist kurz, die Reu' ist lang!"
Christsein heißt nicht, während der irdischen Daseinsperiode die Hände in den Schoß zu legen, doch was einer tut, sollte zur Ehre Gottes beitragen. Wer Gott in allem ehren will, wird dazu beitragen wollen, daß diese Welt ein bißchen freundlicher und heller werden möge. Was ein Christ bedenken muß, ist, daß es keine Garantie für ein Gelingen seiner Unternehmungen gibt, daß er selbst und alles, was er schafft, vergänglich ist. Wie immer aber auch seine Bemühungen ausgehen, liegt die letzte Sicherheit in Christus. Die Entscheidung für IHN ist immer die bessere Möglichkeit, sie führt am Ende nicht zur Enttäuschung und hinterläßt keinen faden Nachgeschmack.

Des Schöpfers in der Jugendzeit zu gedenken, bleibt die optimale Art das eigene Leben zu gestalten, es auf IHN hinzu leben. Wo wir sind, können wir nicht bleiben, der Weg ist nicht das Ziel, doch kann er uns hin, oder weg führen.
Man kann Menschen keine bessere Empfehlung geben, als die, sich von Gott führen zu lassen, doch solche zu meiden, die vorgeben, der besondere Kanal Gottes und die unter diesem Vorwand Menschen ihre eigenen Erfindungen zur Speise zu geben.

Sie geben Steine statt Brot.
Wir wurden durch die Methode beeindruckt und getäuscht, jede Behauptung durch viele Bibelstellen gestützt zu sehen. Die Zeit hat bewiesen, daß man Bibelstelle auf Bibelstelle häufen, und doch gründlich die Irre gehen kann. Ein Zyniker könnte sagen, daß gerade die Bibelforscher das meiste dazu getan haben, zu beweisen, daß die Bibel eine alte Fiedel ist, auf der man jede Melodie spielen kann, eine Aussage, die von der WTG stets bestritten und weit von sich gewiesen wurde. Fehlinterpretationen anderer wurden immer damit erklärt, daß Geist, Erkenntnis und die rechte Zeit nicht vorhanden waren. Und daß die Verkünder KEINEN Auftrag von Gott hatten. So sind sie, die so sicher waren und andere gerichtet haben, GERICHTET NACH IHREN EIGENEN WORTEN! Die Zeit war da, als Christus Seine Kirche gründete. Danach auf die richtige Zeit zu warten, bedeutet, Christus zu ignorieren. Mit dem Argument, daß die Zeit reif war, kann jeder kommen, darauf kann sich jeder berufen. Er braucht nichts weiter zu tun, als seinerseits eine neue Gemeinschaft oder Sekte ins Dasein zu rufen. Er muß aber sicher damit rechnen, daß nach ihm andere kommen und es ihm gleich tun werden.

Obwohl sie sich alle auf Christus berufen, - woher. wissen sie von Ihm? - tut jeder so, als gäbe es Ihn nicht. Vor den Gründern war, ihrer eigenen Beweisführung gemäß, die Zeit nie reif, erst wenn sie ihre Gemeinschaft gründen, ist sie es, und dennoch benutzen alle die vor ihnen entstandene Heilige Schrift zum Beweis für die Richtigkeit ihres Handelns. Eine zur Unzeit entstandene Bibel ist aber als Beweismittel unbrauchbar! Indem sich ein Sektengründer auf die Bibel stützt, torpediert er sein eigenes Werk! Befangen seiner Eitelkeit merkt er es nicht, oder er will es nicht merken.
Es ist ein Spiel mit dem Leben, und immer waren es die toten Götzen, die Menschenopfer forderten, niemals der lebendige Gott.
Dieses Kennzeichen gilt im' übertragenen Sinne auch in unserer Zeit.
-H.G.

VIER JAHRE DANACH
Im Herbst des Jahres 1982 endete für mich 13 Jahre aktiver Dienst für die Organisation der Zeugen Jehovas. Bis zuletzt war ich Studienleiter und verantwortlich für zwei Studiengruppen, bis zuletzt war ich Hilfspionier.
Die Ältesten der Versammlung. Neubrandenburg standen vor einem Rätsel. Als Kind mit der WTG-Lehre aufgewachsen, mit 13 Jahren getauft und aktiv am Versammlungsleben beteiligt, zählte ich sicher bei ihnen als hoffnungsvoller „Kadernachwuchs". Doch nun erklärte ich den Schwestern meiner beiden Studiengruppen, daß ich nach gründlicher Überlegung einige Schlüssellehren der ZJ nicht mehr akzeptieren könnte. In erster Linie wies ich die Behauptung der WTG zurück, der „kluge Knecht" sei von Gott geleitet. Nun ließen die Ältesten nicht lange auf sich warten. Sie rückten gleich in voller Besetzung und mit Unterstützung des Gebietsdieners Wolfgang K... an. Allerdings blieben sie nicht lange.

Man kann sich nämlich als Zeuge Jehovas gegen Gott oder Jesus versündigen. Die „Diener Jehovas" drücken in diesen Fällen durchaus mal ein Auge zu . Wer aber behauptet die leitende Körperschaft sei nicht von Gott geleitet, hat keine Gnade zu erwarten.
Wochen später übermittelten die Ältesten ihr „göttliches Urteil"; für meine Frau und für mich den „Gemeinschaftsentzug".
Sie ließen dies meiner Gattin zu einem Zeitpunkt wissen, an dem sie sicher waren, mich nicht zu Hause anzutreffen.
Mein Gemeinschaftsentzug wurde mir nie persönlich mitgeteilt …

Unmittelbar nach dem ersten Gespräch mit den Ältesten schwärmten diese aus, um die Versammlung „zu warnen". Schon am nächsten Tag wußte jeder Zeuge Jehovas in Neubrandenburg und Umgebung Bescheid.
Sie alle erhielten die Weisung, uns zu meiden und nicht mehr zu grüßen.

EINE VERHALTENSSTUDIE
Interessant war nun, zu sehen, wie sich die Zeugen Jehovas uns gegenüber verhielten. In der Versammlung besaßen wir bis dahin einen guten Ruf und waren mit vielen Glaubensgeschwistern befreundet. Einige von ihnen hatten uns fast täglich besucht. Nun konnten wir unsere lieben ehemaligen „Geschwister" in 4 Kategorien aufteilen:

Zur ersten Gruppe zählen wir diejenigen, die sich buchstabengetreu nach den WTG-Weisungen ausrichten. Sie sind aber eindeutig in der Minderheit. Begegnen sie uns auf der Straße, gehen sie erhobenen Hauptes mit meistens nach vorn - starr ausgerichteten - Augen an uns vorüber (natürlich grußlos!).
Zur zweiten Kategorie kann man jene Zeugen rechnen, die, sobald sie uns erblicken, auf die andere Straßenseite ausweichen. Gibt es dazu keine Gelegenheit, sehen sie sich schnell ein Geschäft an, zur Not sogar ein politisches Plakat.
In die dritte Gruppe ordnen wir die ZJ ein, die uns mehr oder weniger freundlich grüßen, bzw., die unseren Gruß erwidern.
Und schließlich gibt es Zeugen J mit denen wir auch noch heute freundschaftliche Kontakte pflegen. EIN GESCHÄFT MIT DER ANGST
Unter den vielen Gesprächen, die ich in den letzten vier Jahren mit Zeugen geführt habe, ist mir besonders eines in Erinnerung geblieben:
Eine schon etwas ältere Zeugin nach Hause und bat mich weinend, sie nicht mehr zu besuchen. Sie würde sich zwar mit mir auch noch gerne weiter unterhalten, aber sie habe Angst davor, daß meine Besuche anderen Zeugen Jehovas auffallen könnten.

Ihre Befürchtung bestand zu Recht, Kontakte eines Zeugen zu einem Ausgeschlossenen können zum Ausschluß dieses ZJ führen. Und wie leicht findet sich ein Denunziant in der Versammlung… Wie bei dieser Schwester, spielt auch bei anderen Zeugen die Angst in ihrem Verhalten eine große Rolle. Die Unsicherheit, die sie zeigen, wenn sie uns begegnen, beweist dies. Man hat sich schließlich gegenseitig nichts böses getan - im Gegenteil.

Aber das diesbezügliche Verbot der WTG, miteinander zu sprechen, schwebt wie ein Damoklesschwert über jedem ZJ. Gleichzeitig versucht man den Geschwistern einzureden, daß alle Ausgeschlossenen nun ihre Feinde wären. Dieses Feindbild wird in der Regel nur von seiten der Wachtturm-Gesellschaft aufgerichtet.
Warum sollte ich auch meine ehemaligen Mitstreiter hassen?! Nur weil ich in einigen Lehrpunkten eine andere Meinung habe als sie? Mit dieser „anderen Meinung" sollen aber nach Möglichkeit die Zeugen Jehovas nicht konfrontiert werden. Dies könnte für die WTG gefährlich werden. Und deshalb macht man in Brooklyn ein Geschäft mit der Angst.
-Gerd R...-

AKTUELLES IN KÜRZE
KATHOLISCHE STUDIENTAGUNG
IN DER BRD ÜBER DIE WT-ZEUGEN
Wie christlich sind die Zeugen Jehovas? So lautete das Thema. Die Frage der Missionsstrategien und die zentralen Punkte der Lehre der sog. Wachtturmgesellschaft standen im Mittelpunkt einer Studientagung von Bistumsbeauftragten für Sekten- und Weltanschauungsfragen, zu der die Katholische Sozialethische Arbeitsstelle Hamm nach Ilbenstadt (Diözese Mainz) eingeladen hatte. Es wurden folgende Feststellungen getroffen:

Das Leben der Zeugen Jehovas ist so ausschließlich von Redetraining und Predigttätigkeit bestimmt, daß für sozial-caritative Dienste innerhalb der Organisation und für die Welt kein Raum mehr bleibt.
Die WT-Gesellschaft stellt eine Zweiklassengesellschaft dar, die 144000 meist verstorbenen Menschen die künftige Herrschaft mit Christus versprechen.
Den übrigen Mitgliedern der Organisation bleibt die Aussicht auf ein kitschiges Paradies auf Erden. Die restliche Menschheit wird laut Wachtturmgesellschaft bei der Vernichtungsschlacht von Harmagedon liquidiert. Während Christen durch die Praxis der Nächstenliebe die Menschenliebe Gottes mitvollziehen, ist für die Angehörigen der Wachtturmgesellschaft ihr Gott Jehova eine Instanz, die die meisten Menschen verworfen hat. In einer extrem simplen Bibelauslegung werden dem Gott Jehova von der Organisation geradezu grausame Züge unterstellt.

ARBEITSGEMEINSCHAFT DER EVANGELISCHEN
ALLIANZ IN DER BRD ÜBER WT-ZEUGEN
Die Arbeitsgemeinschaft für religiöse Fragen (ARF) in Duisburg, Vorsitzender Helmut Warnecke, gibt evangelistische Schriften heraus, die sich vor allem auch mit den Zeugen Jehovas befassen. Die Schriften werden u, a. bei Straßeneinsätzen verteilt.
Eine bemerkenswerte Sache angesichts der WT-Straßenverkündigung. Die Hauptaufgabe liegt jedoch im seelsorgerlichen Briefkontakt, den die WT-Zeugen offensichtlich unbemerkter wahrnehmen können.

„LEBEN MIT DER BIBEL" - OHNE WTG
Unter dem Motto „Leben mit der Bibel" fand im September 1985 in Görlitz ein zweiter Bibelkongreß statt.
Es beteiligten sich die Evangelische Landeskirche, die katholische Kirche, die evangelischen Freikirchen und die Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten.
U. a. erfolgte die Obergabe der 1984 Übersetzung
Der katholische Bischof Huhn u. a.:
Die Bibel gebe Antwort auf das Woher und Wohin des Menschen, wie unabwendbares Leid getragen, wie Frieden entstehen und menschliches Zusammenleben geordnet werden könne.
Die Bibel ist eine der stabilsten Brücken zwischen den Konfessionen".
(begegnung 12/85) -
Für Christen gibt es hierzu in der Tat keine Alternative, für die ZJ durch die falschen WTG-Prophetien von 1799 bis 1975.

SCHLUSS MIT DER WTG IN ZAIRE
Präsident Mobuto von Zaire in Zentralafrika (früher Kongo) hat angeordnet, daß sich die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas auflösen muß, wie eine Meldung März 1986 aus Kinshasa besagt. - Bekanntlich ist die antidemokratische und asoziale Orientierung der WTG, nichts zu tun, um die Welt zu verbessern, für die unterentwickelten Länder besonders unerträglich.

WTG-NW-ÜBERSETZUNG ZUNEHMEND IM VISIER
Neuerdings publiziert auch die Evangelisch-methodistische Kirche in der BRD die Feststellungen der EZW in Stuttgart zur neuen WTG-NW-Übersetzung, hier werde ein Schwindel mit der Bibel betrieben. Das sei „subtil-tendenziöse, den Text fortwährend vergewaltigende Bearbeitung" der biblischen Schriften und, speziell die Wandlung des Gottesnamens betreffend, „eine der gravierendsten Bibelfälschungen in Geschichte der Christenheit".

ERWEISE DICH ALS MENSCH AN MENSCHEN
Wir mögen uns für Gott (Jehova) begeistern und unser Mund mag vom überfließen - ohne Liebe ist das alles nur Lärm um Nichts.
Wir mögen uns im Dienste Gottes wissen, persönliche Offenbarungen von ihm haben, wir mögen sein Wort frei zitieren können, wir mögen unangefochtenen, ganz wunderbaren Glauben haben - ohne die Liebe zu unseren Mitmenschen haben wir nichts vom Christentum begriffen.
Wir mögen Riesensummen für die WTG (Verkündigung) opfern, wir mögen uns (beim Studium der Pflichtliteratur und im Felddienst) aufreiben, uns gesundheitlich ruinieren - ohne die Liebe zum Mitmenschen neben uns ist das alles sinnlos.
Diese Liebe will niemals einen Menschen zwingen, sie ist freundlich und ohne Neid;
sie spielt sich nicht auf und drängt sich nicht vor:
sie ist nicht unverschämt und denkt nicht nur an sich.
Diese Liebe ist weder empfindlich, noch trägt. sie nach;
sie kann sich mit keinem Unrecht abfinden;
sie ist erst glücklich, wenn jeder sein Recht bekommt;
sie hat Verständnis und kann auch schweigen;
sie glaubt an das Gute im Menschen; sie gibt keinen auf und vermag zu warten.
Für diese Liebe kann es keine Grenzen geben!
(Frei nach 1. Korinther 13:1-8)
-Thomas-

AUS DER WELT DER ZEUGEN
KONGRESSBERICHTE (1)
Die Kongresse der WTG sind im Leben der Zeugen Jehovas Höhepunkte, vor allem für den einzelnen ZJ sind sie erbaulich - in der Regel.
Jedoch, wie im Leben oft, hat jede Münze zwei Seiten, auch ein Kongress der Zeugen.
Im Bus zum Kongressort gibt es beim Einsteigen großen Lärm. Streit!
Schwester M. wird von ihrem Ältesten zurückgeschickt. Verwirrung entsteht. Ein Ältester am hinteren Eingang läßt die Schwester einsteigen.

Der Älteste am vorderen Eingang schreit:
„Sie ist von Dämonen besessen!"
Während der Busfahrt stellt sich heraus, der Älteste der Schwester M. wollte sie deshalb nicht mitnehmen, weil sie einen Brief an Bruder Henschel (Vizepräsident der WTG) übergeben will, in dem Probleme aus ihrer Versammlung niedergeschrieben sind: In der Versammlung haben sich Gruppen gebildet, die sich gegenseitig beleidigen und beschimpfen, bis zur Lächerlichkeit. In einem Satz sagt Schwester M. auch:
„Die Gruppen bekämpfen sich bereits."

Die Busfahrt verläuft ohne weitere Zwischenfälle. Die Brüder und Schwestern sammeln sich, sie sind voller Hoffnung und freuen sich auf den Kongress.

Was sie auf dem Kongress erlebt haben, schilderten einige Brüder auf der Rückfahrt im Bus so:
Bruder M.: „Es war eine große Schau, unsere Hirten aus Brooklyn, Selters und den Bezirken und Kreisen und die wohlhabenden Brüder, überboten sich untereinander in der Schaustellung an Pracht und Reichtum. Sie haben ihr Paradies bereits auf Erden, unseres predigen sie uns in den Himmel."
Bruder St. ergänzt: „Der Kongress hat nicht viel Neues gegeben, die Brüder aus der leitenden Körperschaft in Brooklyn haben uns eigentlich nur das gesagt, was im Wachtturm nachzulesen ist." Bruder J. schimpfte: „Für. mich hat sich der Kongress besonders gelohnt, um die Brieftasche samt Inhalt bin ich ärmer geworden und an Geist nicht reicher; denn was uns gesagt wurde, war teilweise Fabel und manchmal wie für die Kinder."
-J.W.L.

„Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6 Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera

A 455/86 V 7 1 1771 N 2

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 209

In dieser Ausgabe unter anderem eine Aufzählung, was denn die verschiedenen Kirchen in der DDR alles so an karitativen Einrichtungen aufzuweisen hätten. Nun kann man zwar akzeptieren, dass da bei den Zeugen Jehovas ein einziges, riesiges Manko besteht. Hätte eine westliche Zeitschrift für ihren geographischen Bereich mal eine solche Vergleichsaufzählung vorgenommen, wäre das sicher okay. Nur der wesentliche Unterschied ist doch wohl der:
Die CV erschien in der DDR. Da einen solchen Vergleich zu bemühen, ist wohl mehr als deplatziert.


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 209 GERA DEZEMBER 1986

DIE WTG IM ABSEITS
WIR PRÜFEN WT 14 UND 15/1986.
DAS WT-SCHWERT IST VOLLER SCHARTEN
DIE „UNPOLITISCHE" WTG
Eine CV-Dokumentation
EIN BRIEF AN DEN HERAUSGEBER
AKTUELLES IN KÜRZE
AUS DER WELT DER ZEUGEN
FRAGEN AN FREDDIE
Mit spitzer Feder aus USA und Kanada

CV WÜNSCHT EIN WEIHNACHTSFEST IM FRIEDEN
Liebe Brüder und Schwestern!
Millionen Menschen feiern wieder Weihnachten. Teilweise aus religiöser Überzeugung - in Gedanken an Jesu Christi.
Vielfach wird das Weihnachtsfest aber nur als ein Fest der Familie begangen. Allen gemeinsam ist in diesen Tagen wohl die Sehnsucht nach Geborgenheit, nach Frieden. Mit den Verwandten und Bekannten, den Nachbarn und Freunden gut auszukommen - das wünschen sich viele Menschen.
Trägt dieser Friede mit den Nächsten wesentlich zum eigenen Seelenfrieden bei.

GEFAHREN, DIE DEM FRIEDEN ENTGEGENWIRKEN
Trotz aller guten Vorsätze kommt es in den zwischenmenschlichen Beziehungen zu Problemen. Selbst zwischen Ehepaaren gibt es Meinungsverschiedenheiten, die sich mitunter zum Streit auswachsen.
Wieviel größer aber ist die Gefahr, daß Unstimmigkeiten zwischen Menschen entstehen, die in keiner engen Beziehung zueinander stehen.
Unterschiedliche Interessen und Ansichten, verschiedenartige Charaktäre sowie die kleinen und großen menschlichen Schwächen beeinträchtigen oft das Miteinander.

RATSCHLÄGE, DIE DEN FRIEDEN FÖRDERN
An gutgemeinten Ratschlägen fehlt es nicht. Viele Bücher wurden geschrieben, damit den Menschen geholfen wird, ihr „seelisches Gleichgewicht", den Frieden mit dem Nächsten oder den Frieden in der Welt zu erhalten bzw. wiederherzustellen.
Christen versuchen natürlich, sich besonders nach den nützlichen Lehren der. Bibel auszurichten`: In diesem Buch spielt der Friede eine überaus wichtige Rolle (siehe z. B. Spr. 12:20; Matth. 5:24; Rö. 12:18; Rö. 14:19 u. a.. m.).
Viele gutgemeinte Ratschläge bezüglich des friedlichen Zusammenlebens in der Familie, mit Nachbarn und Arbeitskollegen und in der Versammlung der Zeugen Jehovas kann man in diesen Schriften finden.

DER WELTFRIEDEN IST FÜR DIE WTG TABU
Erstaunlicherweise beschränkt sich das Friedensengagement der WT-Organisation auf die genannten Bereiche. Aktivitäten, die das Ziel -haben, den Frieden in der Welt zu erhalten, werden als nutzlos herabgewürdigt:
„Einige humanitäre Organisationen versuchen, das Los des Menschen zu verbessern, aber die Welt, ist zu tief in den Morast der Korruption und Gewalttätigkeit gesunken, als daß menschliche Bemühungen erfolgreich sein könnten." (WT 11/84, Seite 6)
„Die Menschen werden wegen ihrer begrenzten Weisheit und ihrer begrenzten Fähigkeiten niemals in der Lage sein, für alle Frieden und Sicherheit zu schaffen." (WT 19/85, Seite 5).

DER FRIEDE IST UNTEILBAR
Sollen nun tatsächlich alle Bemühungen um einen Weltfrieden vergeblich sein? Andererseits. Ist ein wahrer Seelenfrieden oder der Friede in der Familie erreichbar, wenn man sich im Kriegsgetümmel befindet? Ist ein solch „kleiner Frieden real, wenn man um sein Leben oder um das der Angehörigen bangt?
Nein, an dieser Stelle wird das Problem erkennbar: Zwischen dem Frieden im Kleinen und dem Frieden im Großen besteht ein Zusammenhang.
Nur im (Welt)-Frieden können Menschen glücklich sein!
An dieser Tatsache kommt auch ein Zeuge Jehovas nicht vorbei.

„DEN FRIEDEN KAUFT MAN NIE ZU TEUER …"
Gut ist es, zu sehen, daß es viele Menschen gibt, die um die Gefahr eines dritten Weltkrieges wissen und sich für dessen Verhütung einsetzen. In dieser „Koalition der Vernunft" befinden sich auch religiös gebundene Personen.
Sie scheuen kein Engagement, denn sie halten es mit Martin Luther:
„Den Frieden kauft man nie zu teuer, denn er bringt dem, der ihn kauft, großen Nutzen."
Diese Menschen, setzen sich mit all ihrer Kraft für die vielen kleinen und großen Aktivitäten ein, die alle das eine Ziel haben: den Frieden zu erhalten.
Und sie würdigen den Vorschlag der UdSSR, der darauf hinzielt, alle Kernwaffen bis zum Jahr 2000 abzuschaffen.

„… DIE… ZUM FRIEDEN RATEN, HABEN FREUDE"
Ein Leben im Frieden - eines der höchsten Ideale der Menschheit. Möge es möglichst bald auf der ganzen Erde Wirklichkeit werden!
Jeder Mensch sollte sich angesprochen fühlen, sein Scherflein dazu beizutragen.
Auch ein Zeuge Jehovas, es lohnt sich:
„Trug ist im Herzen derer, die Unheil schmieden, die aber zum Frieden raten, haben Freude."
(Sprüche 12:20; NW)
Frieden und Freude wünschen sich alle Menschen, einschließlich der Zeugen Jehovas.
Daran sollte uns das Weihnachtsfest auch erinnern. -

UNSERE ZEITSCHRIFT CHRISTLICHE VERANTWORTUNG"
EIN UNENTBEHRLICHER INFORMATOR
CHRISTLICHE VERANTWORTUNG ist eine Schrift für alle, die sich aus christlicher und humanistischer Verantwortung mit der Lehre und Tätigkeit der „Wachtturm-Gesellschaft" (WTG), der Organisation der Zeugen Jehovas befassen.
CHRISTLICHE VERANTWORTUNG hat die Aufgabe, ständig über die WTG zu informieren und wendet sich deshalb an alle mit der WTG Verbundenen in der DDR und anderswo.
CHRISTLICHE VERANTWORTUNG hat zum Inhalt, laufend die Bibelauslegungen der WTG zu untersuchen, die religiöse und politische Strategie und Taktik der WTG zu beleuchten sowie über ihre wirkliche religiöse und politische Entwicklung zu berichten. Dabei wird das Ziel verfolgt, einen Weg zu weisen, der frei ist von religiösen Irrtum und politischen Mißbrauch und allen seinen Folgen.
CHRISTLICHE VERANTWORTUNG geht dabei von den Tatsachen aus, daß die WTG unter Mißbrauch der guten Prinzipien des Christentums, des Glaubens an die Bibel und. an Gott eine globale religiöse und politische Irreführung betreibt.
CHRISTLICHE VERANTWORTUNG will den Zeugen Jehovas auf diese Weise helfen, frei zu werden für ein Leben in echtem christlichem und humanistischem Geiste. Die „Wahrheit" über die WTG soll „frei machen", als Christen den Platz zu finden, der der sozialen und humanistischen Verantwortung für das tägliche individuelle und gesellschaftliche Leben entspricht, die natürlicherweise auch auf jedem Christen ruht.
CHRISTLICHE VERANTWORTUNG ist durch beständige Aktualität in Hinblick auf die illegale religiös-politische WTG-Tätigkeit in der DDR wie in anderen Ländern ein unentbehrlicher „Informator".
CHRISTLICHE VERANTWORTUNG fordert alle Zeugen. Jehovas und Interessierte auf, Stellung zu nehmen, auch wenn es sein muß anonym, Fragen zu stellen, Hinweise zu geben, ideelle und materielle Beiträge zu übermitteln sowie korrespondierende Mitarbeiter zu werden, wenn sie die CHRISTLICHE VERANTWORTUNG akzeptieren.
CV-Redaktion
Otto-Dix-Str . 6
6500 Gera

DIE WTG IM ABSEITS
Angesichts der historisch gewachsenen konfessionellen Vielfalt und Meinungsverschiedenheit ist die Trennung von Kirche und Staat die Lösung für alle.
Der Staat stellt keine religiösen oder antireligiösen Forderungen und Bedingungen mehr. Er sichert vielmehr die Glaubens- und Gewissensfreiheit.
Der Staat hat eine begrenzte gesamtgesellschaftliche Wächterfunktion, wie das in Römer 13: 2-5 schließlich auch gesagt ist. Der christliche Glaube, welcher Konfession auch immer, hat von sich aus einen caritativen bzw. diakonischen Sozialauftrag (Samariterdienst nach Lukas 10).
Er hat weiter nach Römer 13: 1-10 und Titus 3: 1, 2 z. B. in Zusammenarbeit mit der „obrigkeitlichen Gewalt" zu „jedem guten Werk" bereit zu sein, so ergeben sich automatisch Beziehungen zwischen Staat und Kirchen bzw. Religionsgemeinschaften.

Die evangelische Kirche unterhält allein in der DDR 52 Krankenhäuser mit rund 7 000 Betten, 87 Heime für geistig und körperlich Behinderte mit über 6 000 Betten, 11 Heime für Mutter und Kind mit über 500 Betten, 280 Alters- und Pflegeheime mit über 11 000 Betten, 23 Kinderheime mit 647 Betten, 6 Hospize mit 452 Betten, 112 Erholungsheime, 550 Gemeindepflegestationen, 328 Kindertagesstätten mit etwa 17 000 Plätzen. Die katholische Kirche verfügt über 40 Krankenhäuser und 167 andere kirchliche Heime für soziale Zwecke.
Kleine Gruppen und Glaubensgemeinschaften, z. B. die ev.-methodistischen Gemeinden, unterhalten 3 Diakonissenwerke mit 122 Schwestern und 22 Verbandsschwestern. Hinzu kommen die Gemeinden der Baptisten, Adventisten u. a. mit den verschiedensten ähnlichen Hilfswerken für soziale Zwecke. An 6 staatlichen Universitäten gibt es Sektionen .für Theologie. Es bestehen 5 kircheneigene Ausbildungsstätten. Die Kirchen. und religiösen Gemeinschaften und Gruppen verbreiten zahlreiche Zeitungen, Zeitschriften, Bücher und sonstige Schriften. Eine -halbe Million Bibeln werden, jährlich verlegt.
Der Staat gewährt den Religionsgemeinschaften erhebliche finanzielle Mittel: Für Krankenhäuser, Alters- und Pflegeheime. Für Unterhalt von religiösen Leitern (Pfarrern) über 10 Millionen jährlich. Für Objekte (sakrale Bauten, Räumlichkeiten) 1,2 Millionen pro Jahr. Für Studienzwecke 4 Millionen jährlich. (Stand 1976.)
Dies ist alles nur möglich, weil der Staat mit keiner Konfession identisch ist.

UND DIE WACHTTURM-GESELLSCHAFT?
Die WTG verneint mit ihrer willkürlichen Bibeldeutung den caritativen bzw. diakonischen Sozialauftrag des christlichen Glaubens. Sie bekämpft prinzipiell die Rechtmäßigkeit der „obrigkeitlichen Gewalt" mit ihrer haltlosen „endzeitlichen" Bibeldeutung. Ihr Motto:
„Jede Mark und jeder Pfennig den Zeugen Jehovas für caritative Zwecke ausgeben, vermindert die Einnahmen und fehlt in der Kasse der Wachtturm-Gesellschaft".
- K.O.

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
DER WACHTTURM
WIR PRÜFEN DIE WT 14 UND 15/1986
STUDIENARTIKEL:
„Wandelt weiterhin im göttlichen Licht".
„Lebt weiterhin als Kinder Gottes"
„Bekundet stets Liebe und Glauben"
AUCH DIE WTG SOLLTE DAZULERNEN
Unsere Beachtung verdient die Fußnote auf Seite 10. Hierin wird dem Wachtturm-Studienleiter die Anregung gegeben, „die angegebenen Stellen aus 1. Johannes vorlesen zu lassen, soweit es die Zeit zuläßt." Mit diesem Hinweis ist das indirekte Eingeständnis der WTG verbunden, daß das Vorlesen von Bibelstellen im Wachtturm-Studium ansonsten nicht die Regel ist. Auch beim Vorstudieren des WT fehlt dem Zeugen Jehovas auf Grund der Fülle von Literatur, die er bewältigen muß, die Zeit, Bibeltexte nachzuschlagen.
Somit ist die Vielzahl der angegebenen Bibelstellen in jedem Wachtturm nur eine vorgetäuschte, grell schillernde Fassade, hinter der ein Trümmerhaufen von wahllos durcheinander geworfenen Bibelfragmenten existiert.
Soll sich diese Praxis nun ändern?
Man wagt kaum, darauf zu hoffen!

WIDER DIE „ABTRÜNNIGEN"
Mit seinen Studienartikeln verfolgt dieser Wachtturm zwei Ziele:
Zum einen soll die in dem WT Nr. 6 und 7/1986 angelaufene Kampagne gegen Ausgeschlossene (vorzugshalber nun „Abtrünnige" genannt) fortgesetzt und biblisch untermauert werden. Das letztere gelingt natürlich nicht.
Zum anderen werden die Geschwister zur gegenseitigen Liebe „ermuntert".
Vorweg einige Kostproben:
„Abtrünnige, die ihre-ehemaligen Mitverbundenen im Dienst Jehovas: hassen, haben keine solche Gemeinschaft mehr mit Gott und Christus." (S. 11)
„Sie (Jehovas Zeugen; Anm. d. Red.) kennen bestimmt die „Wahrheit „' in bezug auf Jesus Christus, :wohingegen die Abtrünnigen irrige Vorstellungen von ihm haben." (14)
„Geistgezeugte haben eine 'Salbung durch den heiligen Geist, haben Gott und seinen Sohn kennengelernt und 'benötigen niemand keinen Abtrünnigen), der sie lehrt'." S. 16)
„Außerdem 'erkennen' und schätzen solche gewohnheitsmäßigen Sünder, wie zum Beispiel die Abtrünnigen, Christus nicht als das sündensühnende 'Lamm Gottes' ',(Johannes 1:36)." (S. 16)
Es ließe sich über diese Zitate viel schreiben.
Möge eine kurze Antwort diesmal genügen:

VON DEN „ABTRÜNNIGEN" LERNEN
a) Haß wird nicht von seiten derer aufgebaut, die die Organisation der Zeugen Jehovas verlassen. Diesen Haß schürt die WTG, indem sie ihre Anhänger gegen die ehemaligen Mitverbundenen aufhetzt. Dabei ist ihr jedes Mittel recht. Dies geht bis zu äußerst geschmacklosen Ausdrücken, die dem „Unterweltmilieu" entstammen (siehe WT Nr. 6/1986).
b) Wie. sehr die WTG Jesus „achtet", wurde im WT Nr. 8/1984 deutlich
„Jesus ist vielmehr völlig damit zufrieden, der Gehilfe und Sprecher seines Vaters zu sein," (S. 20)
Die Stellung der ZJ zum Abendmahl beweist ein übriges.
Letztendlich zeugt es sicher nicht von Achtung gegenüber Jesus Christus, wenn der Wachtturm Nr. 7/1986 auf Seite 31 schreibt:
„Offensichtlich kann eine anerkannte Mitverbundenheit mit Jehovas Zeugen nicht lediglich auf einen Glauben an Gott, an die Bibel und an Jesus Christus beruhen."
c) Und wie sieht es mit dem angeführten Zitat aus:
„Geistgezeugte … 'benötigen niemand (keinen Abtrünnigen), der sie lehrt'."? Anscheinend sind die WT- und Erwachet-Schreiber in Brooklyn doch nicht so „geistgezeugt", um keine Fehler zu machen. Oder paßt der heilige Geist nicht in jedem Fall. genau auf?
Jedenfalls müssen sich diese Brüder immer wieder korrigieren lassen. Sichtbar wird dies an den Erwachet Nr. 3 und 4/ 1986 auf Seite 28.
In der Rubrik „Leserbriefe" müssen sie ihre Fehler notgedrungen zugeben.
Waren es nun vielleicht sogar „Abtrünnige", die diese Fehler gemerkt haben?
Wie dem auch sei:

EINEN LEHRER SOLL KEINER AUSSCHLAGEN!
WACHTTURM NR. 15/1986
STUDIENARTIKEL:
„Jugendliche, laßt euch nicht täuschen!"
„Junge Menschen,
die Jehovas Herz erfreuen"
NEBENARTIKEL:
„Wächst euer 'Kind 'zur Rettung heran'?"

JUGENDLICHE WERDEN BETROGEN
Tatsächlich möchte man ausrufen:
„Jugendliche, laßt euch nicht täuschen!"
(Siehe Seite 10.)
Besonders, wenn man auf S. 15 lesen muß:
„Im Gegenteil, Gottes Organisation liebt euch, und alles, was gedruckt und gesagt wird, dient dazu, euch zu schützen - euch das Leben zu retten! … Es gibt auf-der Erde keine andere Organisation, die sich so sehr um ihre Jugendlichen kümmert und sie so, sehr liebt."

JUGENDLICHE
LEISTEN SKLAVENARBEIT FÜR DIE WTG
Wie weh tun solche Worte dem Eingeweihten, welcher die Machenschaften der WTG durchschaut hat! Geht es in diesem WT doch um Kinder und Jugendliche, die ihr Leben noch vor sich haben.
Gerade in den jungen Jahren eines Menschen müssen Grundlagen gelegt und Entscheidungen getroffen werden, für die es im Alter meistens zu spät ist. Dazu gehören beispielsweise eine fundierte Ausbildung, Partnerwahl und Heirat.

Statt dessen fordert dieser WT:
„Kannst du dir Ziele stecken, durch die du Jehova an die erste Stelle in deinem Leben setzt, statt einfach darauf bedacht zu sein, eine gutbezahlte weltliche Arbeit zubekommen, dann zu heiraten und Kinder zu haben?" (S. 20)
Deutlicher ausgedrückt bedeutet das: Jugendliche Zeugen Jehovas sollen auf eine höhere Schulbildung bzw. gar ein Studium verzichten und lieber einen „praktischen" Beruf erlernen (dieser ist u. U. auch innerhalb der WTG gefragt).

Laut WT-Text aber noch lobenswerter:
„In der Schule wird dem Kind vielleicht ein bestimmter Beruf empfohlen, doch christliche Eltern können Ziele hervorheben, die das wachsende Interesse des Kindes, Jehova zu dienen, befriedigen werden, wie zum `Beispiel den Pionier-, den Bethel oder den Missionardienst. (S. 29;30)
Gar nicht gern sieht es die WT-Organisation, wenn junge Menschen heiraten und Kinder bekommen, da sie dann nicht mehr ihre ganze Kraft für den WT-Dienst einsetzen können. Denn für ihre schwere Knochenarbeit braucht die WTG billige, aber kräftige Arbeiter. Zweigbüros- und Königreichssäle müssen gebaut werden.
„Der Bau solcher neuen Gebäude ist schwere Arbeit, und einen Großteil davon bewältigen junge Menschen mit ihrer Kraft und guten Kondition. Auch der Löwenanteil der schweren körperlichen Arbeit, wie das Drucken, Binden und Versenden der jährlich Tausende von Tonnen biblischer Literatur, wird von Jüngeren bewältigt.
In der Weltzentrale der Zeugen Jehovas in New York und auf den Wachtturm-Farmen arbeiten über 1400 junge Menschen, die nicht älter als 25 Jahre sind." (S, 20)

AUS ZJ-JUGENDLICHEN
WERDEN ENTTÄUSCHTE ERWACHSENE
Fazit: Tatsächlich gibt es „auf der Erde keine andere Organisation, die sich so sehr um ihre Jugendlichen kümmert". Zumindest in dem Sinne, daß die Jugendlichen durch die WTG. ausgenutzt und ausgebeutet werden in einem. Maße, wie man es auf der Erde kaum ein zweites Mal findet.
Kommt ein Mensch, der so erzogen wurde, im reiferen Alter zu der bitteren Erkenntnis, irregeleitet zu sein, steht er vor einem finanziellen, sozialen und beruflichen Ruin. Dies belegen zahlreiche traurige Beispiele!

DIE TATSACHEN SPRECHEN FÜR SICH
Wie steht es nun mit der Behauptung der WT-Organisation, daß es auf der Erde keine andere Organisation geben würde, die ihre Jugendlichen „so sehr liebt"?
Lassen wir die Fakten sprechen. Jeder Zeuge Jehovas, besonders jeder jugendliche ZJ, möge danach selbst urteilen.

„Jonadabe, die jetzt (im Jahre 1938 (!), Anm.) ans Heiraten denken, würden, wie es scheinen will, besser tun, einige wenige Jahre zu warten, bis der feurige Sturm Harmagedons vorüber ist, und dann die ehelichen Beziehungen aufzunehmen und die Segnungen zu genießen, die mit einer Anteilnahme am Füllen der Erde mit gerechten und vollkommenen Kindern verbunden sind." (Schau den Tatsachen ins Auge, S.50,0 1938) Ein Zeuge, der im Jahre 1938 20 Jahre alt war, ist nun bereits 68 Jahre alt und damit kinderlos - falls er sich an diesen Rat. gehalten hat.
Diesen Tatsachen sollte man tatsächlich ins Auge schauen!

„Wenn du ein junger Mensch bist, so mußt du dir auch über die Tatsache im klaren sein, daß du in diesem gegenwärtigen System der Dinge nie alt werden wirst. Wieso nicht? Weil alle Beweise in Erfüllung biblischer Prophezeiungen anzeigen, daß dieses verderbte System in einigen wenigen Jahren enden soll. … Wenn du zum Beispiel zur Mittelschule. gehst und eine Hochschulbildung in Erwägung ziehst, so bedeutet das wenigstens vier, vielleicht auch sechs oder acht weitere Jahre bis zum Abschluß in. einem besonderen Fach. Aber wo wird sich dieses System der Dinge dann befinden? Es wird auf seinem Weg zu seinem Ende weit vorangeschritten sein, wenn es nicht sogar schon verschwunden sein wird!" (Erwachet 22.8.1969, S. 15,16)

Ein im Jahre 1969 18jähriger Jugendliche ist nun bereits 35 Jahre alt. Er hätte selbstverständlich seine Ausbildung beendet und würde im Berufsleben stehen.
Aufgrund solcher und ähnlicher Zitate heirateten Tausende Zeugen nicht und weitere Tausende blieben unter ihren beruflichen Möglichkeiten.
Aber auch an „Kleinigkeiten" merkt. man, wie „jugendfreundlich" die WTG. ist.
Da werden Kinder. bei 30 Grad minus (!), in den Predigtdienst gejagt. (WT 7/85, S. 25). Mütter verlassen ihre Kinder, wenn nur das Bethel ruft (WT 7/85; S.27).
„Die Ehe sei nicht das Wichtigste im Leben eines Mannes", behauptet der WT 19/84 auf der Seite 15. Dies ist geradezu ein Freibrief besonders für Älteste, ihre Kinder noch mehr zu vernachlässigen.
Dieses Thema ist damit keineswegs abgehandelt. Allein die tragischen Schicksale vieler ehemaliger Zeugen, die schon als Kinder bzw. Jugendliche in diesem Glauben erzogen wurden, würden ganze Bücher füllen. Die WTG ist ausgesprochen jugendfeindlich! Darum:
Jugendliche, laßt euch nicht täuschen!
- Gerd R... -

DAS WT-SCHWERT IST VOLLER SCHARTEN
„… da sie die gesunde Lehre nicht ertragen"
Will man einen Menschen von irgendeiner guten - oder auch schlechten - Sache überzeugen, so kommt es vor allem darauf an, ihm diese Sache recht schmackhaft zu machen, sie in den verlockendsten und schillerndsten Farben zu schildern, damit Neugier und Interesse geweckt werden. Ist es erst einmal soweit, dann kommt es nur noch darauf an, etwas mehr Nachdruck in die Darstellung zu legen und behutsam, doch geschickt die Gedanken desjenigen, den man beeinflussen will, immer ausschließlicher auf jenen Gegenstand zu lenken, von dem man ihn überzeugen will.

In den Büchern „Zum Predigtdienst befähigt" und „Leitfaden für die Theokratische Predigtdienstschule" nennt man dieses Vorgehen „Taktvoll gegen alle" und „Taktvoll, doch standhaft".
Dem Aufmerksamen wird hier bereits ein Widerspruch deutlich, denn im erstgenannten Buch (1957) ist man noch taktvoll gegen alle. Später änderte sich das in zunehmendem Maße. Und wenn man eben 1971 verlangt, zugleich standhaft zu bleiben, so ist das zum Beispiel eine mehr als harmlose Umschreibung für den Angriff auf alle Religionen, besonders aber auf die katholische Kirche, denn jeder Andersdenkende, Andersglaubende wird zunächst taktvoll behandelt. Zeigt er sich aber in den Augen eines Zeugen Jehovas und entsprechend den Lehren der WTG voll Widerspruch und störrisch, so beginnen unflätige Beschimpfung und taktloseste Beleidigung. Vielleicht geschieht es deshalb, um die Enttäuschung über einen Mißerfolg, die Wut über eigene Unzulänglichkeit und Unvollkommenheiten der WTG-Lehren zu vertuschen. In solchen Fällen also erscheint der WTG der Angriff als die beste Verteidigung.

BEWUSSTSEINSSCHLEICHEREI
„Behutsam, aber bestimmt, müssen wir die Menschen überzeugen von den Lehren des treuen und verständigen Sklaven!" erklärte mir vor Jahren ein älterer Bruder. Und dann führte er - höchst unzutreffend, wie ich heute weiß - den Vergleich von den Tauben und den Schlangen an und meinte, man müsse eben auch List gebrauchen, wenn es der Verbreitung und Durchsetzung von Jehovas Wort diene. Voller Stolz habe ich langjährige Zeugen oft gegenüber Interessierten davon sprechen hören, daß die WTG nicht „Anhänger" für Jehova einsammle, sondern „Lokomotiven". Diese Hinweise auf Aktivität, auf ein „ständig-mit-an-der-Spitze-stehen", schmeichelten gerade jungen Leuten besonders, die darin zunächst ungeahnte Möglichkeiten vermuteten, um sich zu beweisen, um tätig zu sein.

Daß diese Verlockung in einer geistigen Einengung endet, wer kann das in solch einem Moment ahnen, wenn ihm tätiges Mitwirken angeboten und große Anerkennung in Aussicht gestellt wird. Das ist eben der Trick, Erfolge ins Riesenhafte aufzublasen, Mißerfolge nicht zu nennen oder solange zu verschleiern, bis „die Maus in der Falle sitzt".

In „Zum Predigtdienst befähigt"- lesen wir auf Seite 218:
„Um die Person, mit der du studierst, zum .Dienst zu veranlassen, ist es am besten, sie zum Dienst von Haus zu Haus einzuladen. Erzähle fortwährend von deinen freudigen Erfahrungen. Strahle das Glück wider, das dieser Dienst mit sich bringt."
Weitaus größer als die verwinzelten Erfolge sind die Mißerfolge, die Ablehnungen, die Hinauswürfe, der empörte Widerspruch jener, die sich aus wahrem Glauben nicht als Lokomotive auf die verworfenen Gleise der WTG stellen lassen wollen.
Wie soll da ein. Interessierter von strahlendem Glück des Haus-zu-Haus-Dienstes überzeugt werden?

HERZFEHLER DER WTG
Der Leitfaden für die Theokratische Predigtdienstschule spricht im Lehrstück 15 davon, daß ein, Zeuge Jehovas beim Zeugnisgeben „das Herz der Zuhörer ansprechen" soll. Das klingt sehr schön. Aber eine geschickte Täuschung, steckt dahinter.
In dem Buch wird Sprüche 19:21 und 16:9 zitiert, und es wird gesagt, daß das Herz „Pläne macht", und „seine Wege ausdenkt". In der Neuen-Welt-Übersetzung aber finden wir:
„Viele Pläne sind im Herzen eines Mannes, aber der Rat Jehovas, der wird bestehen."
Sprüche 19:21.
und:
„Des Erdenmenschen Herz mag seinen Weg ausdenken, aber Jehova selbst lenkt in der Tat seine Schritte.
Sprüche 16:9

Beide Stellen also sind verfälscht, denn erstens wird nicht gesagt, daß das Herz Pläne macht, zweitens wird vom „Weg", nicht von „Wegen" gesprochen.' Was aber soll dieses Manöver, dieses Beobachten und Beeinflussen des Herzens? Beide Bibelstellen sagen doch, daß nur und ausschließlich Jehova die Herzen lenkt, wieso denn, nun auch jeder Zeuge Jehovas? Nun, es geht um völlige Abhängigkeit von der WTG und das wird unverblümt auf Seite 75 des „Leitfadens" ausgesprochen:
„Manchmal mag das Herz die Schlußfolgerungen des Sinnes überstimmen und eine Anregung geben, die das Gefühl oder Verlangen über. das logische Denken stellt und es ihm vorzieht …"

Dann heißt es kategorisch:
„Wenn Menschen durch die Umstände nicht mehr oder weniger gezwungen werden, anders zu handeln, folgen sie dem Lauf, der ihrem Herzen gefällt."
Diese „Umstände" und jene, die da „zwingen", sind offensichtlich die Autoren des Buches, also die WTG. Sie maßen sich also das Recht an, in die alleinige Lenkung der Herzen durch Jehova mit Zwang einzugreifen. Wieviel Unverschämtheit gehört eigentlich dazu, sich in solcher ofensichtlicher Falschdeutung über eindeutige Bibelhinweise hinwegzusetzen?
Alles läuft auf kritiklose Unterordnung und gedankenlosen Befehlsempfang hinaus.

HAST DU DAS GEWUSST? CV-DOKUMENTATION
DIE „UNPOLITISCHE" WACHTTURM-GESELLSCHAFT!
Wie „unpolitisch",
davon einige Kostproben:

„ERWACHET" 22. Dezember 1947 (Berner-Ausgabe)
DEUTSCHLAND UNTER RUSSISCHER HERRSCHAFT
'Seither hat sich für das deutsche Volk in politischer Hinsicht nicht viel geändert … zwar existieren die Konzentrationslager der Gestapo nicht mehr, doch fühlt sich die breite Volksmasse hier in der östlichen Zone im allgemeinen nicht viel freier als zur Nazi-Zeit …
Die Meinung ist vorherrschend, daß die Russen unbedingt verschwinden müssen, weil es solange keine wirklich freiheitliche Entwicklung gibt."

„ERWACHET" 22. August 1948 (Berner Ausgabe)
DIE SOWJETUNION
Eine sachliche Betrachtung von Land und Leuten
„Was den Sowjetkoloß für seine Gegner so furchterregend macht, ist das Ansteigen des Kommunismus in Europa-und anderen Erdteilen.
Mindestens elf Millionen organisierte Kommunisten in Frankreich und Italien. Machtübernahme durch die Kommunisten in Rumänien, Ungarn und der Tschechoslowakei. Kommunistische Regierungen auch in Polen, Jugoslawien, Bulgarien und Albanien! …
Welche Mittel können die anderen gefräßigen Reiche dieser Welt anwenden, um dem knurrenden russischen Bären kräftig auf die ausgestreckten Tatzen zu klopfen."

„WACHTTURM", 1. April 1950
DEUTSCHE BEZIRKSVERSAMMLUNGEN DER ZEUGEN JEHOVAS 1949
„Ist der Bolschewismus schöner als andere Systeme? Glauben die Kommunisten, daß das, was Hitler begonnen hat, von ihnen vollendet werden müsse? Wir fürchten die Kommunisten genauso wenig, wie wir die Nazis gefürchtet haben!"

„ERWACHET", 8. Juli 1951
„VERFOLGUNGEN WÜTEN IN SOWJETDEUTSCHLAND."

„WACHTTURM", 1. Juni 1952.
„Gleich ungezügelten wilden Tieren zwingen sie dem Volk hinter dem Eisernen Vorhang ihre Ideen und wilden Träume auf. Und die anderen Nationen und Völker haben damit zu kämpfen. Hitler war von einem ähnlichen Wahnsinn besessen."

„JAHRBUCH DER ZEUGEN JEHOVAS 1953"
OSTDEUTSCHLAND
„In Ostdeutschland ist der Eiserne Vorhang der Unfreiheit tief heruntergelassen. Die Überwachung durch den Staat erfaßt alle öffentlichen Einrichtungen, Fabriken, Geschäftsfirmen und Verkehrsmittel. Der Staat dringt direkt in den engeren Familienkreis ein, und bestimmt erfüllen sich heute in diesem Lande und in vielen anderen die Worte von Matthäus 10:36 (NW):
'In der Tat, eines Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.'
Ein grausames Terror-Regime in dem von den Kommunisten beherrschten Ostdeutschland hält die Bevölkerung vom Staate abhängig und in völliger Sklaverei und dauernder Furcht."

„ERWACHET", 22. April 1957,
GOTTES WORT
TRIUMPHIERT ÜBER DEN KOMMUNISMUS
„Wahre Christen werden von kommunistischen Führern mißhandelt, aber ihr Glaube an Gottes Wort hält sie aufrecht. Lesen Sie den. ergreifenden' Bericht: 'STREIFLICHTER AUS DEM ROTEN PARADIES'
Wenn Sie diese Zeitschrift gelesen haben, wünschen Sie bestimmt auch einen Anteil an der Verbreitung der 10 000 000 (zehn Millionen) Exemplare zu haben, die von dieser Ausgabe gedruckt worden sind …
Geben Sie diese aufrüttelnde Botschaft auch an Ihre Freunde weiter."

Dieses sind nur einige wenige Ausschnitte aus WTG-Schriften bis 1957.
Ohne Rücksicht zu nehmen, auf ihre Zeugen Jehovas (die WTG braucht Märtyrer), steuerte und steuert sie ihren antikommunistischen und antisowjetischen Kurs.
Man muß wissen, daß kein Artikel in ihrer Literatur erscheint, der nicht durch die Zensur in Brooklyn gegangen ist. Sie inspiriert, diktiert und verbreitet weltweit ihre „unpolitischen" Ansichten. Warum? Wofür? In welchem Auftrag?
Wem gegenüber hat sie sich verpflichtet?
-W.W.-

EIN BRIEF AN DEN HERAUSGEBER
Werter Herr Werner!
Ich bedanke mich herzlich für Ihren freundlichen Brief und das Angebot des Kennenlernens. Ich betrachte es nicht als meine Aufgabe, Sekten oder speziell die WT-Gesellschaft zu bekämpfen. In der Zeit von mehr als dreißig Jahren, in. denen ich selbst ein eifriger und unerschütterlicher Anhänger dieses sehr menschlichen, aber nicht göttlichen Werkes war, hätte mich niemand mit Angriffen auf den WT und die Gesellschaft davon abbringen können. Im Gegenteil, ich hätte mich noch in meinem Tun bestärkt gefühlt, denn man muß ja verfolgt werden!
Daß ich Ihnen schreibe, und auch gestatte, die Artikel, wenn Sie Ihnen zusagen, in Ihrer Zeitschrift zu verwenden, hat einen etwas anderen Grund. Als ehemaliger Angehöriger dieser Gemeinschaft, die.. sich um das Banner des WT geschart hat, kenne ich sie natürlich genauer, als irgendeine andere. Doch was in ihr gelehrt wird, ist auch wenn es in besonders krasser Weise geschieht, letztlich symptomatisch für jegliches Sektenwesen.

Worum es mir geht, ist folgendes: den Ehrlichen eine Erkenntnis zu vermitteln, die zuerst mal schwer zu verkraften ist, und zu deren Gewinnung man doch einige Zeit und sehr viel Selbstüberwindung braucht, die Abtötung der eigenen Eitelkeit. Es ist die Erkenntnis des Umstandes, daß die Überzeugung, die auf den Lehren z. B. des WT beruht, eigentlich auf gar nichts besteht. Die „lebenswichtigen Erkenntnisse", die einst zur Gründung der Gemeinschaft führten, sind längst Makulatur, sind lange außer Gebrauch, die Gründe von einst sind abgetan, die Gründung kann als unnütz erkannt werden. Diese Einsicht versuche ich zu vermitteln. Wenn man das im Innersten begriffen hat, kann sich, ich habe es an mir selbst gemerkt, die Wandlung vollziehen. Wenn wir helfen wollen, kann sich unser Tun ja nie gegen Menschen richten, das, sondern nur gegen die Sache. Denn wohin führt es, wenn sich ehrliche Menschen in dieser Weise verrennen? Dazu, daß sie am Ende von Gott enttäuscht sind.

Der Sektengott vermag gar nichts zu tun, das weiß die Leitung genau, darum muß sie ihren Anhängern immer neue, nahe Termine nennen, um sie für die nächsten paar Jahre bei der Stange zu halten. Dann setzt das große Vergessen ein, und man kann sich wieder heue Tricks ausdenken.
Nochmals, werter Herr Werner, Sie haben von mir generell die Zustimmung, in Ihrer Zeitschrift zu veröffentlichen, was Ihnen von dem, was ich schreibe, nützlich erscheint.
Erst dann, wenn in einem Menschen statt der menschlichen Versprechungen, mit denen er abgefüttert wurde, „0 Steine statt Brot", Jesus Christus zur Mitte seines Denkens wird, ist der Boden seines Herzens weich genug geworden, um Wasser und Samen des Reiches Gottes in sich aufzunehmen. Um Frucht zu bringen für Gott und nicht für eitle menschliche Führer, die sich selbst und nicht die Herde weiden.
Ist man frei geworden, hat man Raum geschaffen, und kann nun den einlassen, der schon lange an die Tür geklopft hat, den Herrn Jesus Christus.

Werter Herr Werner, ich habe mich noch nicht von neuem gebunden. Es ist aber unumgänglich, zu bedenken, daß zum Christ-Sein auch Gemeinschaft gehört. Wenn auch naturgemäß jeder Mensch, der diese Gemeinschaft sucht, dabei hauptsächlich mit durchschnittlichen Leuten zusammentreffen wird, gibt es doch einen eminent wichtigen Grund. Es ist Jesu eigene Aussage, daß, wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sein würden, Er in ihrer Mitte wäre. Und das, obwohl Er viel besser als wir selbst wußte, daß an uns „nichts Besonderes ist". „Und wenn ihr alles getan habt, was zu tun ihr schuldig seid, dann sprecht: 'wir sind unnütze Knechte.'"

Auf keinen Fall werde ich mich wieder einer Splittergruppe anschließen. Es käme eigentlich nur die alte Kirche in Frage. In diesem Verlangen nach Verständnis der alten Wahrheiten bemühe ich mich, alte Vorurteile auszuräumen und versuche zu begreifen, was diese vielgeschmähte, jahrtausendealte Einrichtung im Innersten zusammenhält.
Mit den besten Wünschen für Sie und Ihre Bemühungen verbleibe ich mit freundlichen Grüßen.
H. G.

FRAGEN AN FREDDIE
Aus Illinois erreichte uns folgende an den WTG-Präsidenten Fred Franz gerichtete Anfrage, die in den USA kursiert:

Oh, oh, Ethel, gehen wir zum Bethel.
Ich habe viele Fragen,
sie sollen Antwort sagen.
Ich gehe Freddie fragen,
wann wir bereit sein sollten,
und wann das Paradies sein wird.. Oh, oh.

Wir gaben unser Leben für die Wahrheit,
pionierten unsere ganze Jugend hindurch.
Wir werden alt und können nicht länger warten.
Warum verspätet sich Harmagedon?
Wann wird das Paradies sein?

Du sagtest uns, wir sollten nicht heiraten
und kein kleines Baby austragen. 
Nun sind die Tage vergangen, ich bin alt und Ethel ist grau.
Wann wird dieses Paradies sein?

Du sagtest, wir werden nicht mehr sterben müssen.
Nun, wir wissen,
daß dies alles Lüge ist. Wir möchten nicht wie Johannes und Lois sein.

So bitte, Freddie, zeige uns, wann wird das Paradies sein?
Wo ist das kleine Mädchen, daß wir nicht hatten, als wir jung waren? Wo ist der kleine Junge, um ihn unseren Sohn zu nennen? Wo ist unser Sohn?

Oh, oh, Ethel, gehen wir zum Bethel.
Ich gehe Freddie fragen,
sie sollen Antwort sagen.

(Im Englischen gereimt - CV-Übersetzung)
Anmerkung
Johannes und Lois sind die beiden von der WTG in ihrem Buch „Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben" 1959/60 erfundenen ZJ.

AKTUELLES IN KURZE
WEIHNACHTEN
FÜR DIE ZJ EINE „ZEIT DER BEDRÜCKUNG"
Weihnachten, das in weiten Bevölkerungskreisen als Hauptfest der Christenheit gilt, wird unter den verschiedenen christlichen Gemeinschaften, Sondergruppen und Sekten zum Teil .völlig gegensätzlich begangen. Es zeigt - wie andere christliche Feiern auch - „zuweilen sehr schmerzlich tiefliegende Glaubensunterschiede".
Darauf wies jetzt die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) in Stuttgart hin.
So seien etwa für die über 100 000 „Zeugen Jehovas" in der Bundesrepublik Deutschland die Adventwochen „eher eine Zeit der Bedrückung: Sie dürfen nicht feiern". Da Weihnachten mit der Wintersonnenwende verknüpft sei, gelte es für diese Sekte seit einer Lehr-Entscheidung von 1928 als „heidnisches Fest".
Da nichts Neues an die Stelle der Advents- und Weihnachtsfeiern getreten sei, bleiben sie für die „Zeugen" ein „großes Vakuum". Die „Not ihrer Kinder ist in der Vor-Weihnachtszeit besonders groß".
-CVN-

NACH DER WAHL - UND DIE ZJ?
Im Ergebnis der Wahlen 1986 in der DDR wurde Erich Honecker erneut zum Vorsitzenden des Staatsrates gewählt. Zu den kirchlichen Gratulanten, u. a. Joachim Kardinal Meißner, gehörte auch Henry Burkhard, Präsident der kleinen Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in der DDR. Er schrieb u. a.: „Erlauben Sie mir, Ihnen auch für Ihr unermüdliches Wirken im Interesse der Bürger. unseres Landes, und damit auch der Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage zu danken" (NZ 4.7.86).
Sollten nicht auch die ZJ dankbar sein? Ist nicht das erreichte soziale Wohl des Landes auch ihr Wohl?

200 SEKTEN
Allein im Südwesten gibt es nach Aussage der „Baden-Württembergischen Eltern- und Betroffeneninitiative zur Selbsthilfe gegen destruktive Kulte" (EBIS) über 200 „pseudoreligiöse Kulte". Dies erklärten Vertreter der im Oktober vergangenen Jahres in Heidelberg gegründeten Selbsthilfeorganisation vor Journalisten in' Stuttgart. Die Sekten - von der „Scientology Church", der Moon-Sekte, Bhagwan- bis zu Harekrishna-Jüngern - zählten Tausende Anhänger, sagte EBIS-Vorsitzende Mamay.

Die Resonanz betroffener Eltern, deren Kinder „völlig aus ihrem alten Leben ausgestiegen sind und verschwanden", ist nach Frau Mamays Worten bisher sehr groß. Mehr und mehr würden sich die Sozialämter an die Eltern wenden, um erteilte Sozialhilfe für die Kinder zurückzufordern. Andere Sektenmitglieder lebten von den Arbeitsämtern, arbeiteten in Wahrheit aber für die Sekte. Vielfach sei bei Eltern eine hohe „Schamschwelle" feststellbar, die von ihren Kindern „regelrecht erpreßt werden". Aus Angst, ihre Kinder könnten völlig mit ihnen brechen, würden sie nicht zur Aufklärung über die Sekten beitragen, deren Praktiken bis hin zur Anleitung zur Prostitution reichten.

Auch die Zeugen Jehovas müsse man, so Ingo Heinemann, Geschäftsführer der Bonner „Aktion für geistige und psychische Freiheit" (AGPF), des Dachverbands entsprechender Elterninitiativen in der Bundesrepublik, zu diesen „destruktiven Kulten" rechnen. Man verstehe sich aber nicht als „Sektenjäger". Auch wolle man deren Mitglieder nicht kriminalisieren, sagte Heinemann. Unverständnis äußerte er darüber, daß „derartige teilweise kriminelle Vereinigungen in der Öffentlichkeit werben" dürften.

Liebe Brüder und Schwestern!
Ab Januar 1987 in CV 211!
Raymond Franz und sein Buch
„KRISE DES GEWISSENS"
Enthüllungen über die WTG und ihre leitende Körperschaft wie es sie noch nie gab!
Lest und überzeugt Euch!
Danach ist nichts mehr wie zuvor!

AUS DER WELT DER ZEUGEN
SCHWESTER MARIA SCHREIBT AN JOZEF WERESKY
… Ich verkündige nicht, aber meine Berichte sind immer vorbildlich.
Ich bin Schneiderin und nähe für einen Ältesten und seine Familie, manches Mal auch für seine Bekannten und Freunde.
Geld bekomme ich nicht dafür. Als Bezahlung füllt er meine Berichtszettel aus.
Er schreibt so gute Zahlen in die Berichte, daß ich immer ein Vorbild für. die anderen Brüder und Schwestern bin - obwohl ich nicht eine Stunde im Felddienst war.
Der Älteste versicherte mir immer, daß es Jehova egal ist, von wem und wie diese Berichte gemacht werden.
Ich bitte um eine ehrliche Antwort, weil ich. nicht in Harmagedon vernichtet werden möchte.
Ich weiß nun nicht mehr, ob ich dem Ältesten noch glauben kann, es ist doch für ihn so bequem und vorteilhaft.
Vielleicht denkt er, wenn er mir die richtige Wahrheit sagt, dann müßte er sich eine andere Schneiderin suchen, die er dann auch bezahlen müßte.
Für mich wäre es schön, denn ich hätte dann Zeit, um die frohe Botschaft von Haus zu. Haus tragen zu können. Meine Berichte würde ich dann auch wieder selbst machen. Dann könnte ich den anderen Brüdern und Schwestern wieder in die Augen schauen.
Aus: „Briefe an Christen"

GESPRÄCH IN DER LAUSITZ
Man soll sich doch nicht aufregen, wenn 1975 kein Harmagedon-Weltende gewesen ist, wie es der WT zuvor prophezeit hatte. Jona war auch verärgert, als Ninive nicht unterging. Wenn „1975" gekommen wäre, hätten auch die vielen, die noch 1975 in Spanien bis heute dazugekommen sind, keine Errettungsmöglichkeit mehr. Und auch in der Welt werden viele Bücher später nicht mehr als gültig anerkannt.
So rechtfertigten sich in der Lausitz WT Zeugen, mit denen gesprochen wurde, wie. kürzlich bekannt wurde. Was soll man dazu sagen?
Nun, Jona wird an den Haaren herbeigezogen. Denn Ninive wurde verschont, weil sie bereut hatten. Das paßt also gar nicht zum angeblich unvermeidlichen WTG-Harmagedon. Was Spanien betrifft, so kann man auf diese Weise das Ende ewig einherschieben, wie es der WT ja auch schon über 100 Jahre macht. Werden doch immer wieder Menschen geboren Und sich mit dem Veralten auch weltlicher Bücher zu rechtfertigen, heißt doch, ungewollt einzugestehen, daß eben auch die WTG-Bücher nicht mehr wert sind, mit Gott nichts zu tun haben, kein „Licht" von ihm sind. Merken diese ZJ nicht, wie sie sich zugunsten von WT und WTG selbst betrügen?
- H. S. H.-

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A 484/86 V 7 1 2034 N 2

Christliche Verantwortung 1987 Teil I

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