"Christliche Verantwortung" zusammengefasst 1985 Teil I

CV 186 - 191

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 186
Vermag man die CV in der DDR, als ein in erster Linie kirchenpolitisches Instrumentarium, mit untergeordnetem „theologischem Beiwerk" zu charakterisieren. So stellt sich für eine Publikation in Polen, wovon diese CV-Ausgabe auch berichtet, die Sachlage etwas anders dar. Beiden Publikationen ist aber doch gemeinsam, dass sie ihre eigentlicher „Inspiration" und Kontra-Argumentation von den Zeugen Jehovas beziehen.
Konnte man der DDR-CV schon zeitgenössisch, einen staatlich finanzierten Finanz-Hintergrund unterstellen, so erscheint mir diese Sachlage, im Falle Polen, so nicht gegeben. Da agierte einer noch auf eigene Kosten und Rechnung. Weil das so war, spielten bei ihm die Politik-Argumente auch nicht jene Rolle, wie im Falle CV in der DDR.


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER. GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 186 GERA JANUAR 1985

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen die WT Nr. 15 und 16/84
WER KOMMT IN DEN HIMMEL, UND WARUM?
14. Kapitel „Du kannst für immer…"
BRIEF AN CHRISTEN
Eine mutige Stimme aus Polen
BESUCH IM BROOKLYNER BETHEL
Eindrücke eines Außenstehenden
DRESDEN-LEUBEN: WIE EINE EHE IN DIE KATASTROPHE GEFÜHRT WURDE

WAS BRACHTE UNS DAS "NEUE LICHT"
IM DIENSTJAHR 1983/84?
„Was brachte uns das letzte Dienstjahr an neuen Gedanken?", mag sich mancher Zeuge Jehovas rückblickend fragen.
Neun Jahre nach dem legendären Jahr 1975 glaubt wohl auch der Standhafteste nicht mehr an die von der WTG vorausprophezeite Bedeutung.
Galt also für das letzte Dienstjahr in vollem Umfang das, was die Organisation im WT 7/84 sehr richtig bemerkte:
„Der Fortschritt während der letzten zehn Jahre ist für uns von besonderem Interesse. Es waren Jahre der Prüfung und des Sichtens, da einige Verärgerte abtrünnig wurden und die Organisation verließen. Aber es waren auch wunderbare Jahre weltweiten Bauens und einer weltweiten Reorganisation, Jahre, in denen die Brüder für das zukünftige Werk gestärkt wurden." (12)

Weltweite Reorganisation
DIE Reorganisation wurde eingeleitet mit der streng vertraulichen Sonderausgabe zum 10.4.1983. Wesentlicher Gesichtspunkt:
Der turnusmäßige Wechsel des vorsitzführenden Aufsehers entfällt.
In dem kurz danach erschienenen neuen Organisationsbuch wurde weiter angeordnet, die Dienstämter des Dienstaufsehers, WT-Studienleiters, des Aufsehers der Theokratischen Predigtdienstschule und des Sekretärs (wie bisher) jeweils einer Person bis auf Widerruf anzuvertrauen.
Der turnusmäßige jährliche Wechsel der Ältestenposten hatte sich nicht bewährt.
Gleichzeitig wurden mit dieser Maßnahme der WTG unliebsame Älteste von ihrem „Vorrecht" entbunden und andere dogmatische in die verschiedenen Funktionen eingesetzt.

Jahre der Prüfung und des Sichtens
FEHLER werden von der Wachtturm-Gesellschaft und leider auch von den meisten Zeugen Jehovas nicht zugegeben.
Erst nach fahren, wenn man meint, es sei „Gras über die Sache gewachsen", läßt man manches durchblicken. In dieser Beziehung war der WT 10/84 bemerkenswert. Mußte man doch eingestehen, unberechtigte Erwartungen bezüglich des Jahres 1925 geweckt zu haben.

Allerdings mit dem Pferdefuß:
„Auch die Apostel hatten ähnliche unangebrachte Erwartungen gehegt." (!) (S.24)
Zu 1975 wurde danach ausgeführt:
„Gemäß unserer Erkenntnis sollten im Jahre 1975 6 000 Jahre der Existenz des Menschen ablaufen. Würde dieses Jahr den Beginn der Tausendjahrherrschaft Christi bringen? Wir waren von dieser Möglichkeit fasziniert." (S.25)
Das kann man wohl sagen!
Besonders die älteren Brüder und Schwestern sahen sich betrogen.

Die Brüder Schroeder und Sydlik von der leitenden Körperschaft konnten ihnen auf der Jahresversammlung der WTG in Leicester auch nicht viel Mut zusprechen. (WT 9/84)
„Jehovas Zeugen leben nicht in der Vergangenheit; wir leben in der faszinierenden Gegenwart …"
Gott möchte, „daß wir in die Zukunft blicken, die er uns verheißen hat." Und: „wenn wir nur in diesem Leben auf Christus gehofft haben, sind wir die bemitleidenswertesten aller Menschen." (S.10-13)

Wurden damit nicht eindeutig die ZJ-Veteranen in den Tod geschickt? Dieses Problem scheint übrigens mit das heikelste in der Lehre der WTG zu sein.
Diesbezügliche Unsicherheiten sind augenscheinlich .

Der WT 1/84 behauptet noch auf Seite 19:
„Wenn der größte Teil der Welt ähnliche Bevölkerungszahlen aufzuweisen hat, wird deutlich, daß heute immer noch sehr viele Personen, die der Generation von 1914 angehören, am Leben sind."
Man geht sogar einen Schritt weiter:
„Einige von dieser 'Generation' könnten bis zum Ende des Jahrhunderts leben."
(WT 11/84, S.19)
Das heißt:
Eine Verschiebung von Harmagedon bis an das Jahr 2000!
Aber plötzlich steht im WT 16/84:
„Wie du zweifellos beobachten kannst, wird nur eine kleine Minderheit über 80 Jahre alt." (S.3)

Was ist jetzt zu glauben?
Wie hieß es noch im WT 16/84 auf Seite 27?
„Heute spricht er (Anm. d. Red.: der Überrest) mit Gewißheit und Überzeugung, statt aus Furcht und Unsicherheit zu stammeln."

Jahre weltweiten Bauens
WARUM errichtet die Gesellschaft solche Gebäude, wenn doch die Weltlage so unsicher ist?
Eine berechtigte Frage der Zeugen, die Herr Barry von der leitenden Körperschaft im WT 3/84 auf Seite 30 aufgreift.
Das von ihm verkündete „neue Licht" blendet geradezu. „Und man hoffe, viele der neuen Gebäude in dem großen Reorganisationswerk noch Harmagedon zu verwenden."

Weitere Lehränderungen
1. Johannes 11:25,26 galt bisher nur für die gesalbte Klasse.
WT 1/84, S.31 berichtigt:
„Wie die Studienartikel in dieser Ausgabe des 'Wachtturms' bestätigen, müssen wir Johannes 11:25,26 eine umfassendere Bedeutung beimessen und diejenigen mit einbeziehen, die ewig auf der paradiesischen Erde zu leben hoffen."
2. Verzweifelt sucht die WTG nach Bibelstellen, die an die heutigen Zeugen Jehovas gerichtet sein könnten. Ein schwieriges Unterfangen!
Offenbarung 10:10,11 muß herhalten.

WT 6/84, S.6,7:
„Die Worte 'Du mußt wieder prophezeien' deuten an, daß Johannes durch sein Exil auf Patmos an der freien Ausübung seiner Zeugnistätigkeit gehindert wurde. Offensichtlich gelten die an ihn gerichteten Worte in Wirklichkeit seinem neuzeitlichen Gegenstück."
3. Jahrzehntelang wurde gelehrt:
„Obwohl die 'große Volksmenge' nicht in dem neuen Bund steht, den Jesus Christus für das geistige Israel vermittelt hat, vereint er sie mit dem gesalbten Überrest zu 'einer Herde' in einer Hürde."
(Siehe u. a. „Der Heilige Geist - die Kraft hinter der künftigen neuen Ordnung" S.155.)
Das soll nun nicht mehr wahr sein!

Der WT 10/84 berichtigt:
Es gibt nur drei Schafhürden.
a) Eine „frühe Schafhürde" unter dem mosaischen Gesetz (S. 11).
b) Die Schafhürde des geistigen Israel (S.14).
c) Die 1935 entstandene Schafhürde für die große Volksmenge (S.18).
Das Heil durch Kernwaffen
WIE schon dargelegr, mußte die WTG zwar die Harmagedon-Termine revidieren; von der Sache her hat sich aber nichts geändert.
In Brooklyn versucht man fortwährend zu enträtseln, wann und in welcher Weise Harmagedon eintrifft.
In der letzten Zeit wird eine Version deutlich, die unsere Beachtung finden sollte: der Atomkrieg.

WT 11/84. S.16:
„Ein früherer Botschafter der Vereinigten Staaten in Moskau sieht die 'beider Supermächte auf Kollisionskurs' und erklärte: 'Irgendwo auf diesem Weg muß es zwangsläufig zu einer Explosion kommen.'
Ja, selbst die Kräfte der Himmel, da sich die Nationen darauf vorbereiten, Satelliten mit Atomsprengköpfen in eine Umlaufbahn um die Erde zu senden."

WT 13/84, S.18:
„Zweifellos werden die wahnsinnigen Überreste, die politischen Nationen und ihre militarisierten Horden, auf dem Höhepunkt dieser großen Schlacht mit ihren Vernichtungswaffen übereinander herfallen. Doch Jehova wird nicht zulassen, daß sie ihre Kernwaffen in einem solchen Ausmaß gebrauchen, daß sie Gottes Volk oder sein Schöpfungswerk, die Erde, verderben."
Damit dies jeder Zeuge noch plastischer vor Augen hat, druckt man noch das entsprechende WT-Titelbild:
Ein predigender Zeuge vor dem nach einer Kernwaffenexplosion entstehenden Atompilz

(WT 6/84).
Und alles gipfelt in die Feststellung eines japanischen Zeugen:
„Katsuo Miura war Jehova dankbar, daß er, wie er sich ausdrückte, durch eine Atombombe aus dem Gefängnis befreit wurde, um die restlichen Jahre seines Lebens im Pionierdienst zu verbringen."

(WT 20/83, S.21)
DER Zeitpunkt ist anscheinend nahe, daß ein Zeuge Jehovas statt der im Mustergebet Jesu enthaltenen Worte „Dein Königreich komme …„ um „Deine Atombombe komme …„ bittet .

DAS WTG-HARMAGEDON, DAS BISHER NIE KAM
Die christliche Schriftstellerin Rosemarie Schuder, Berlin, bringt in ihrem neuen historischen Roman „Serveto vor Pilatus" eine interessante Passage, die über das moralische Niveau nachdenken läßt, auf das man sich begeben muß, wenn man sich das WTG-Harmagedon-Denken zu eigen macht:
„Bernardino Ochino, einstmals General des von ihm gegründeten Ordens der Kapuziner, war mit seiner Familie aus England geflohen und unterwegs nach Basel. Er wird sich nicht aufhalten und unverzüglich weiterreisen nach Genf. Und er wird mit dem ganzen Gewicht seiner Person vor Herrn Calvin (Schweizer Reformator, Anm. CV) treten und ihn warnen: Streitigkeiten in der Lehre dürfen nur mit Worten ausgetragen werden. Nicht mit Blut." (NZ 10.4.82)

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG. 17:11
Der WACHTTURM
WIR PRÜFEN DIE WT NR. 15 UND 16/1984
"Mit feuerbeständigem Material bauen"
"Sprich beim Lehren das Herz an"
NUN AUF DEM RICHTIGEN WEG?
VOM Ansatz her sind diese Artikel richtig und wertvoll.
"Ja, das richtige Fundament, auf dem wir bauen sollten, ist Jesus Christus." (S. 9)
Vollkommen richtig!
Nur bleibt ein gewisses Mißtrauen doch zurück. Hatte man nicht erst im WT 9/84 die WT-Organisation in der Bedeutung vor Jesus gestellt? Und behauptete man im WT 8/84 auf S. 20 nicht, daß Jesus nur "der Gehilfe und Sprecher seines Vaters" wäre?

Auf ein Geschöpf mit solch untergeordneten Funktionen sein geistiges Fundament zu bauen, wäre eigentlich leichtsinnig!
Hat die WTG ihre Fehler nun erkannt?

DIE VERANTWORTUNG WAHREN
BEIM THEMA "BLUTTRANSFUSION"
EIN Lehrer in der Versammlung trägt eine hohe Verantwortung vor Gott!
Sehr einverstanden. Ein Lehrer sollte auch gefühlsmäßig den Lernenden beeinflussen,
Einverstanden.
Also muß sich der Lehrer bemühen, an Gottes Wort festzuhalten. Das würde dann auch für die Blutfrage gelten (S. 16).
Die Bibel verbietet aber keine Bluttransfusion, mag sich die WTG drehen und wenden wie sie will. In dieser Frage beispielsweise mißbrauchen die ZJ-Lehrer ihre Verantwortung vor Gott.

NEBENARTIKEL
"Plane für die Zeit nach der Hochzeit"
ZUVIEL DES GUTEN?
"Gemäß der Psychologin Dr. Sally Witte geht aus Studien hervor, daß nicht nur schlechte Erlebnisse, sondern auch gute Erlebnisse Streß verursachen." (S. 19)
NUN, diese Weisheit dürfte kaum zum gesicherten Erkenntnisschatz der Menschheit gehören! Aber wie dem auch sei: An durch gute Erlebnisse hervorgerufenem Streß werden wohl keine Zeugen Jehovas leiden. Auch wenn sie eine Hochzeit nach ihren Vorstellungen organisieren. Und wenn sie zum Tanzen keine "Königreichs"-Musik wählen, wird ihnen zwar wegen der ungewohnten Belastung warm werden, doch es wird kein Streß-Schweiß sein.
Gönnen wir ihnen das Vergnügen, denn derartige Anlässe sind für sie selten genug.

WACHTTURM NR. 16/84
NEBENARTIKEL
"Ewiges Leben - Ist es nur ein Traum?"
GENAU BEOBACHTET
DA haben die Brooklyner Brüder mal den Nagel auf den Kopf getroffen. Nach dem Bibelzitat aus Psalm 90:10 wird festgestellt :
"Wie du zweifellos beobachten kannst, wird nur eine kleine Minderheit über 80 Jahre alt." (S. 3)
NUR bleibt es leider bei dieser Feststellung. Ist damit aber nicht klar bewiesen, daß die Generation, welche 1914 bewußt miterlebt hat, schon vergangen ist?

STUDIENARTIKEL
"Mehr Jünger durch wirkungsvollen Gottesdienst"
TÄUSCHUNG UND LÜGE
"Aus diesem Grund führen wir mit jedem, der Gottes Verheißungen näher kennenlernen möchte, ein regelmäßiges Heimbibelstudium durch, das kostenlos und ohne Verpflichtung ist." (S. 22)
DER Hinweis auf ein kostenloses Bibelstudium ist eine leere Phrase. Fast alle anderen Glaubensgemeinschaften oder Kirchen verlangen hierfür kein Geld.

Ohne Verpflichtung? Die WTG weiß es eigentlich besser. In dem 1983 herausgegebenen Buch "Organisiert, unseren Dienst durchzuführen" wird angewiesen, ungetaufte Personen, die eine "Verfehlung" begehen oder sich von der Organisation wieder abwenden, nicht mehr zu grüßen bzw. keinen Umgang mehr mit ihnen zu haben.
(S. 144, 147, 148)
Die Behauptung, ein Heimbibelstudium wäre für den Interessierten ohne Verpflichtung, ist somit eine Täuschung und eine Lüge.

NEBENARTIKEL
"Gestärkt mit Kraft, die über das Normale hinausgeht"
ZEUGEN MÜSSEN WISSEN,
"WO DER HAMMER HÄNGT"
SEHR richtig Jehovas Zeuge n dürfen nicht demokratischen Ansichten und Methoden zugeneigt sein. (S. 26)
WEHE dem "einfachen, kleinen Zeugen", der auch nur leise Bedenken gegen einen Ältesten oder gegen eine WT-Lehrmeinung äußert. Ob er recht hat oder nicht - er ist der Aufrührer, der sofort mit dem Rechtskomitee konfrontiert wird. Die Ältesten können noch so viel Mist bauen. Er hat stillzuhalten und darauf zu warten, ob vielleicht die "anleitenden Brüder" die Sache wieder ins rechte Licht rücken. Und wenn nicht, dann hat er eben Pech gehabt. Bei dieser ganzen Angelegenheit geht es nicht um eine Unterordnung unter Gott und Jesus. Beide können für die Fehler der WTG-Ältesten nichts. Der Organisation geht es um ihre eigene Selbstherrlichkeit.
(S. 27. 28)
Sie und kein anderer. Der "kluge Knecht" ist der starke Mann. Ein Vergleich mit Adolf Hitler ist keineswegs abwegig.

WTG GAB LEERE VERSPRECHUNGEN
"Durch solche Wahrheiten hat der Überrest gelernt, vernünftig, nicht übereilig, zu sein. Heute spricht er mit Gewißheit und Überzeugung, statt aus Furcht und Unsicherheit zu stammeln." (S. 27)
WIR können den "treuen Sklaven" beruhigen; gestammelt hat er noch nie!
Seine Weisheiten - auch die unsinnigsten - hat er stets selbstbewußt als von Gott kommend verkündigt.
Und er wird nicht mehr übereilig sein? Es wäre zu wünschen. Bis jetzt war er es. Die Zukunft wird es zeigen, ob dieser Vorsatz eingehalten wird!

Nun werde man aufmerksam:
DANK der göttlichen Schulung haben Gottes Diener auch gelernt, keine Versprechungen zu machen, die sie gar nicht halten wollen, und nicht verleumderisch oder verletzend über jemand zu reden. (S. 27)
HÖRT, HÖRT! Jehovas Zeugen haben in der Vergangenheit Versprechungen gemacht, von denen sie wußten, daß sie sie nicht erfüllen können Das ist der Kern der Wahrheit!

Nur ein Beispiel:
NACHDEM im Jahre 1966 die Zahl der Täuflinge sank, erfand die WTG das Märchen von einem 1975-Endzeittermin.
Dies gab den erhofften Aufschwung.
„Es war wirklich Jehova, der die Herstellung dieses kleinen, doch machtvollen Hilfsmittels zum Jüngermachen geleitet hatte."
(Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1975, S. 240)
Die WTG will nicht mehr verleumderisch oder verletzend über jemand reden?
Das ist kaum zu glauben. Übelste Angriffe gegen Kirchen und Glaubensrichtungen, geschweige gegen ZJ-Abtrünnige, sind an der Tagesordnung. Dies soll sich ändern?
G.R.

WER KOMMT IN DEN HIMMEL, UND WARUM?
14. Kapitel „Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben"
EIGENTLICH ist diese Frage zweitrangig und führt nur am Kern des Evangeliums vorbei. Nicht der Himmel bildet das Zentrum der Heilsbotschaft, sondern vielmehr der Sohn Gottes selbst, Jesus Christus (Markus 1:1; Römer 1:1-3) und das Wort vom Kreuz (l. Korinther 1;18).
An welchem Ort wir Christen zukünftig sein werden, ist allein des Herrn Sache. Wichtig ist für uns nur, zu wissen, daß unsere Zukunft vereint mit Christus und in seiner Gleichheit liegen wird (Römer 6:5; 8:29). Eine anders lautende Hoffnung trügt, denn es gibt nur eine Berufung (Epheser 4:4,5) und damit auch nur eine Hoffnung.

Adam und Jesus
CHRISTI TOD am Kreuz hat uns aus dem Leibe Adams und damit von dessen ewigen Todesfluche erlöst.
(l. Petrus 1:18; Römer 5:10)
WIR stammen zwar dem Fleische nach von Adam ab und wurden so zu Trägern seines Todesfluches, aber durch das Opfer Christi ist uns die Chance gegeben, nicht mehr zum Leib Adams, sondern vielmehr zum Leibe Christi zu gehören.
(l. Korinther 15:35,46: 12:27; Römer 12:5)

NEHMEN wir jetzt dieses großartige Angebot im Glauben an und lassen uns in den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes taufen, dann werden wir auf Grund der Gnade Gottes durch seinen Geist, aus Christi Leib neu geboren. (Römer 3:24; Johannes 3:4-6; Epheser 1:18,23)
DAMIT sind wir neue Geburten geworden, die von nun an in der Gleichheit Jesu Christi Kinder Gottes (Römer 6:5; 8:29; 8: 14-16), der Sünde abgestorben und so dem Tode entronnen sind, (Römer 6:11)

DAS sündhafte Fleisch des gesamten Adamsgeschlechtes jedoch bleibt für immer verworfen und wird nie zur Sündlosigkeit und damit zum ewigen irdischen Leben zurückkehren können, (Johannes 6:63)
EINZIG die neue Geburt aus Wasser und Geist in Christus befreit uns wirklich.

144 000 - große Volksmenge
JESUS spricht von zwei Herden, welche aber in eine Hürde gesammelt werden.
(Johannes 10:16)
WO ist diese Hürde? Aus dem Zusammenhang der Offenbarung erkennen wir sie. Zunächst wird Johannes, der Schreiber der Offenbarung, durch den Geist (Offenbarung 1:10) in eine irdische Szenerie versetzt und erhält den Auftrag, den sieben Gemeinden zu schreiben (Offenbarung 1-3). Erst danach wechselt der Schauplatz der Ereignisse und Johannes steigt im Geiste auf in den Himmel, dort, wo der Thron Gottes aufgestellt ist. (Offenbarung 4:1,2)

ALLES, was von nun an gesehen und beschrieben wird, geschieht im Himmel vor dem Throne Gottes und hat seine Auswirkungen auf die Erde. An diesem himmlischen Betrachtungsort sieht Johannes das Lamm und die 144 000 auf dem Berge Zion stehen, es ist mit Sicherheit der Ort, der sich vor dem Throne Gottes befindet.
(Offenbarung 7:4; 14:1,3)

GENAU an gleicher Stelle, nämlich vor dem Throne Gottes steht auch die große Volksmenge. Sie ist angetan mit weißen Kleidern, hat Palmenzweige in ihren Händen (Offenbarung 7:9) und betet den an, der auf dem Throne sitzt.
(Offenbarung 7:10-12)

DARAUS ergibt sich die einzig mögliche und logische Schlußfolgerung:
WENN DIE 144 000 IN VERHERRLICHTEN HIMMLISCHEN LEIBERN VOR GOTT UND SEINEM THRONE STEHEN, DANN KÖNNEN DIE GLIEDER DER GROSSEN VOLKSMENGE, DIE SICH JA AN GLEICHER STELLE BEFINDEN, NUR DORT IN VERHERRLICHTEM HIMMLISCHEN LEIBESZUSTAND SEIN. DEMZUFOLGE LIEGT DIE ZUKUNFT DER GROSSEN VOLKSMENGE NICHT AUF DER ERDE, SONDERN VIELMEHR ALS BRAUTGEMEINDE CHRISTI DORT, WO AUCH CHRISTUS SICH BEFINDET.

Die große Volksmenge des „Wachtturms"
URSPRÜNGLICH erwarteten die alten Bibelforscher, die sich als Überrestglieder der 144 000 verstanden, ihre Entrückung in den Himmel für das Jahr 1914. Nachdem sich diese Hoffnung nicht erfüllte, verlegte der zweite Präsident der WTG Rutherford dieses Ereignis auf einen späteren Zeitpunkt, nämlich 1925. Aber auch da geschah nichts. Nun aber hatte die Gesellschaft alle Hände voll zu tun, um die Folgen dieses Erlösungsschwindels aufzufangen. Durch die zahlenmäßige Eingrenzung des angeblich noch bestehenden Überrestes der 144 000 verschärfte sich diese Situation noch mehr und die weitere Existenz der Wachtturm-Gesellschaft war gefährdet. Um aus dieser gespannten Lage wieder herauszukommen, erfand ihr Präsident 1931 einfach eine sogenannte irdische große Volksmenge, die ja laut Offenbarung 7:9 zukünftig bestehen würde und die man bis dahin übersehen habe. Mit dieser „neuen Erkenntnis" oder diesem „helleren Licht" tat man diesem Schrifttext übelste Gewalt an.
Aber so wurden Zukunft und Wachstum der Gesellschaft gesichert.

Gefährliche Folgen
SEIT dieser Zeit betreibt die Wachtturmgesellschaft eine gezielte Entchristianisierung. Nicht nur, daß sie gegen die christlichen Kirchen polemisiert, sie zerschlägt durch ihren sogenannten Predigtfelddienst und die Heimbibelstudien bei Suchenden und Ungefestigten den Glauben an Christus und ersetzt ihn durch einen Wachtturm-Jehova-Glauben alttestamentlicher Prägung, um sie auf diese Weise in ihre Organisation zu locken. Durch eine künstlich hochgespielte Weitendenaherwartung wird dem ganzen Werbefeldzug noch ein Anstrich von Dringlichkeit und Einmaligkeit verliehen.

Die eigentliche Gefahr dieser Gesellschaft liegt darin, daß die Christen vom Geiste Gottes, in den sie getauft wurden, getrennt und Neuinteressierte von ihm ferngehalten werden und so der Wiedergeburt durch den Geist Gottes verlustig gehen.
Die Gesellschaft verweigert den "anderen Schafen" die Teilnahme am Abendmahl und veranlaßt dadurch, daß diese damit ihren Erlöser verleugnen, der sie am Kreuz errettet.

DIESE alarmierende Gefahr, in die sich jedes irdisch gesinnte und von Christus isolierte Glied der großen Volksmenge begeben hat, sollte Anlaß genug sein, sich neu auf Christus zu besinnen.
-MSH-

BRIEF AN CHRISTEN - EINE ÜBERAUS MUTIGE STIMME IN POLEN
ES ist beinahe wie zur Zeit der Reformation. Auch damals waren Flugschriften oder Blätter der Aufklärung ein äußerst wirksames Mittel. Das Lutherjahr 1983 hat da einiges in Erinnerung gerufen. Dies ist natürlich nur ein methodischer Vergleich, kein inhaltlicher, sind wir doch heute nicht mehr im Reformationszeitalter, sondern in einem ökumenischen Zeitalter. Aber die Methode! Hier vornehmlich angewandt in den Kreisen der Zeugen Jehovas gegen deren Wachtturm-Irrlehren. Das geht von Hand zu Hand und findet seinen Weg in einschlägigen Kreisen inzwischen aus Lublin in Polen hinaus über die Grenzen. In den Niederlanden ist ein erster Nachdruck erschienen.

WAS sind und was wollen diese Blätter BRIEF an CHRISTEN? Der Herausgeber dieser äußerst brisanten BRIEFE, Jozef Wereski, Box 288, PL-20-950 Lublin 1, beschreibt das auch in deutscher Sprache, und wir übernehmen das wie folgt :
"BRIEF an CHRISTEN, religiös-soziologische Forschungen, verfasse ich in dieser Form seit 1977, 1. September. Dieses Rohmaterial, Dokumente, Tatsachen, Berichte, Beschreibungen von Ereignissen, Briefe usw. sammelnd, bewahre und rette ich es auf diese Weise mit Ablauf der Zeit vor Vergessenheit als Material für weitere Erforschung der Probleme. Das Blatt gibt auch einen Beitrag zur Milderung der Feindschaften zwischen verschiedenen Glaubensgemeinschaften und Erlösungsrichtungen wegen unbedeutender Buchstaben der Bibel. Das Blatt ruft zu breit gesehener Toleranz und Einheit. Streit um Buchstaben der Bibel bringt nur Schaden, Feindschaften, Spaltungen und führt zur ungesunden Sektiererei. Die Zeit fordert von allen Einheit und vernünftiges Handeln in allen Erlösungsfragen. Mach mit, stehe fest gegen Fanatismus, Sektierereien, Spaltungen, Streit wegen Buchstaben der Bibel, wegen 'Wahrheiten' usw. Sei ein anständiger Nachfolger Jesu Christi. Jesus Christus' fordert von uns allen mehr Aktivität. Unvernünftiger Glaube bringt nur Schaden für einzelne Menschen, Familien, Völker und Nationen. Das sieht man bei den sog. Zeugen Jehovas. Ihre Tätigkeit ist höchst schädlich. Niemand sollte beiseite stehen und nur zuschauen, wenn ihre 'Wahrheiten' Familien kaputt machen und überall Feindschaft säen. Ich rufe, sei nicht länger passiv. Jesus Christus fordert das auch von dir. Allen Menschen guten Willens, allen, die mitmachen, sage ich recht herzlichen Dank. Allerherzlichsten Dank für die Gebete, dank derer dieses Blatt erscheint. Möge unser Herr Jesus Christus alle reichlich segnen,"

"BRIEF an CHRISTEN dient allen Christen in Polen und allen, die sich für Religion und Erlösungsprobleme interessieren.
Seit dem l. September 1977 zeigt der BRIEF Hauptverdrehungen der gesunden Lehre der Bibel auf, oft für Ziele, die nichts oder wenig gemeinsam mit Religion, Glaube und Lob Gottes haben. Fanatismus, Sektiererei, Intoleranz, Feindschaften, Spaltungen - dies sind die Früchte von Verdrehungen der Bibel. Nicht der Buchstabe, sondern der Sinn und Geist der Bibel führt auf den Weg der Liebe, Brüderlichkeit und Gerechtigkeit. Der Buchstabe tötet, führt zu Vernichtung. Streit um die Buchstaben der Bibel führt zu nichts, führt zum Ruin, zur geistigen Ruinierung des Menschen, zu Feindschaften, Intoleranz in krankhafter Form wie bei den sog. Zeugen Jehovas. Diese Organisation ist eine Organisation von Hausierern und Verkäufern der Publikationen der Aktiengesellschaft Watch Tower Society Brooklyn/USA, die unter dem Deckmantel der Religion arbeitet, aus verschiedenen Gründen, u.a. um zu vermeiden, von vielen Milliarden Dollar Kapital Steuern zu bezahlen, auch um Verkäufern und Hausierern nichts für ihre Arbeit zu bezahlen und statt dessen 'Paradiese auf den Wölkchen' zu versprechen. Überall beuten die 'Erlöser' leichtgläubige Menschen aus. Im BRIEF zeige ich oft tragische Folgen der skrupellosen Ausbeutung leichtsinniger gläubiger Menschen,"

"Ich appelliere an alle, die die Bibel, die eigene Vernunft und menschliche Würde achten: Wenn du glaubst, glaube vernünftig, gebrauche deine Vernunft, dazu hat sie Gott dir geschenkt. Laß dich nicht irreführen und täuschen durch unvernünftige Versprechungen der verschiedensten Harmagedoner, Paradiesverkäufer und Himmelsplatzverkäufer. Gebrauche deine Vernunft mutig, spare damit nicht, sie ist keine Batterie und erschöpft sich nicht. Ich rufe, ich appelliere, sei nicht gleichgültig angesichts Wahrheits-Paradies-Himmelplatz-

Verkäufer, Stifter von Intoleranz und Feindschaft zwischen Menschen, von Unruhe, die Einheit von Familien und Völker spaltet. Es ist höchste Zeit, Gleichgültigkeit aufzugeben und zu handeln. Irrlehren, z.B. der 'Zeugen Jehovas', sind gefährlich für dich, für deine Familie, für die Nächsten, für dein Land, die Kirche. Handeln ist nützlich."

"Lest und verbreitet dieses einzigartige Blatt in der Erlösungsgeschichte Polens und in Mittel-Ost-Europa. Mach mit, gemeinsam erreichen wir noch viel mehr Menschen für Christus. Es ist sinnlos, wegen unbedeutsamer Buchstaben der Bibel Streit zu führen, Intoleranz und Feindschaft statt Brüderlichkeit, Friede und Eintracht .

Überall stumme und leere Buchstaben der Bibel zu pflanzen, sät nur Zwietracht, Intoleranz und Feindschaft und Unverständnis zwischen Glaubensgemeinschaften. Nicht der Buchstabe, sondern der Sinn der Bibel ist für jeden wahren, anständigen Christen und gesund denkenden Menschen der Wegweiser.
Sei nicht gleichgültig. Sei nicht passiv. Auch deine Gleichgültigkeit und Passivität in den Erlösungsfragen verursacht die Fortpflanzung der Wahrheits-Paradies- und Himmelplatzverkäufer und ähnlicher Sparten" (Aus BRIEF an CHRISTEN Nr. 178/1984 und Nr. 180/1984.)

In den BRIEFEN wird mit WTG-Originaltexten gearbeitet, mit Faksimili, mit Nachdrucken und mit einer herausfordernden Verwendung auch von Illustrationen, Grafiken, Fotos und Bildern aus der WT-Literatur. Inhaltlich entsprechen sie offensichtlich besonderen gegebenen Bedingungen, die ZJ da „abzuholen", wo sie generell stehen, und der Notwendigkeit, einem differenzierenden, diskriminierenden und besonders entwürdigenden Vorgehen der WTG zu begegnen, das hier praktiziert wird.
Für die religions-soziologische Forschung auf diesem Gebiet sind diese BRIEFE unbedingt zu beachten. -
-CVN-

WIE EINE EHE IN DIE KATASTROPHE GEFÜHRT WURDE
Aus der Versammlung Dresden-Leuben
Auf Leben und Tod
Söhnchen Thomas war als Junge in der Elbe ertrunken. Mutti Marianne wurde später zuckerkrank. Dazu kam ein schweres Nierenleiden. Was da an Leid und Kummer in der Ehe zu ertragen war, kann man sich von außen nur schwer vorstellen. Die „temperamentvolle" Zeugen-Ilse hatte es sich als „beste Freundin" vorgenommen, die Marianne lt. WT-Missionsauftrag ebenfalls unter den Wachtturm zu holen. Sie würde in der vom WT gepredigten „neuen Welt", die „bald kommen" würde, ihr Söhnchen wiedersehen und andere Glücksverheißungen mehr. Natürlich war sie in einer von verständlichen Gefühlen überwältigten leidgeprüften, kummervollen und trostbedürftigen Situation. So hatte unsere Zeugen-Ilse ihre „beste Freundin" schließlich auch so weit, daß sie sich ohne Wissen ihres Mannes gar dem WT-Blutkultdogma verschrieb, buchstäblich auf Leben und Tod. Ein Blutmythos unseligster Art, wonach man selbst in Todesgefahr die Blutspende (Transfusion) ablehnen muß.

So unterschrieb Marianne folgenden von der WT-Organisation vorgegebenen Text, dem Personalausweis beizufügen;
„Ich halte mich streng an die Gebote der Bibel und damit auch an die Forderung, sich von Blut zu enthalten (Apostelgeschichte 15:28,29). Auf Grund dieses Gebotes muß ich in jedem Fall eine Bluttransfusion ablehnen. Auch in einem Notfall oder wenn diese Ablehnung Ihrer Meinung nach den Tod für mich zur Folge hätte. Ich anerkenne und schätze Ihre Bemühungen, mir zu helfen sehr, bitte aber gleichzeitig um Verständnis, daß ich mein christliches Gewissen rein erhalten möchte. Bitte geben Sie mir unter keinen Umständen Blut. Sollten sich daraus Folgen ergeben, spreche ich jeden von Verantwortung frei. Infucol oder andere Blutexpanderstoffe können angewendet werden
Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis."
Marianne Hertel
geb. 4.11.1925
Dresden. 4.10.1979

Keine Rettung
Durch die schweren Krankheiten schien es mit unserer Marianne bald zu Ende zu gehen. Mit dem Verlust des Liebsten droht die Bitternis des Alleinbleibens um so mehr, wenn man älter geworden ist und einer auf den anderen innig angewiesen war.
Würde sie Heinz, ihren Mann, verlassen müssen, der der WTG und den ZJ gegenüber sehr skeptisch geblieben war?

Natürlich gab es eine Hilfsmöglichkeit bei solchen gefährlichen Nierenleiden. Blutaustausch oder Transfusion. Wie gesagt, wußte Heinz jedoch nicht, daß seine Marianne durch die Zeugen-Ilse mit dem WT dahin gebracht worden war, jene WT-Blutkulterklärung vom 4.10.79 zu unterschreiben. Aus ihr WT-gemäß beigebrachter Furcht vor einem angeblichen Verlust ewigen Lebens, göttlicher Gunst und der Möglichkeit, ihr Kind wiederzusehen und auch, um nicht vernichtet zu werden. Das lag in ihrem Personalausweis, damit ihr die Ärzte im Krankenhaus kein Blut zu einer notwendig werdenden Lebensrettung geben können, so daß sie in den Tod geht.

So nahm dieses Schicksal seinen WT-gemäßen Lauf und Marianne starb, ließ ihren Mann hilfs- und fassungslos zurück. Wie „wunderbar" hatte doch die Zeugen-Ilse da „geholfen". Nicht zu reden von der verantwortungslosen Anleitung durch eine „beste Freundin", etwas vor dem Ehemann geheimzuhalten, was tödliche Folgen für die Ehe haben kann. Aber das ist wieder die „theokratische Kriegslist" der WT-Organisation, speziell „in Ostdeutschland" (WT 1.7.1957. S.413), wobei das Recht des einzelnen keine Bedeutung hat:

„Vergessen, wir auch nicht, daß sich Jehovas Organisation nicht ändern kann, um sich einzelnen Personen anzupassen."
(WT 1.10.1974, S.605)
Und wenn der einzelne im Recht ist?
Voll WT-Geist schrieb unsere Zeugen-Ilse dem Hinterbliebenen danach am 12.8.80 in einem „Zeugnisbrief" resolut:
„Dir, lieber Heinz, rate ich aufrichtig, werfe Dein Vertrauen (wenn es auch noch so klein ist) nicht weg, welches eine große Belohnung hat! Hebr. 10:35. Der Marianne zuliebe, du willst sie doch mal wiederbekommen, gesund und neugestaltet, sowie auch Thomas.
Glaubst Du , Gott lügt?"

Natürlich lügt Gott nicht
Es ist die WT-Organisation, die nun mit den Kongressen 1984 alles für jeden sichtbar wieder weiter verschiebt, und „Jehovas Werke der nächsten Generation verkündigen" läßt. So daß auch unser Heinz vor Augen hat, wie er darüber hinwegstirbt und die Verkündigung durch den Mund der Zeugen-Ilse Täuschung und Betrug ist. Und er angesichts dessen in völliger innerlicher Verzweiflung und Lethargie versunken ist.

Jeder verkraftet eben seelisch nicht, wie die WTG über den einzelnen hinwegschreitet und sein Aufbäumen wie einen Wurm zertritt und zur Tagesordnung übergeht. Gar mancher ist unter diesem tödlichem WT-Betrug mit Blut und Hoffnung schon zusammengebrochen! Was für einen "Empfehlungsbrief" ZJ doch so unter ihren Mitmenschen "schreiben"!
(2. Korinther 3:2)

Wer trägt die Verantwortung?
In erster Linie die "Lehrer", die darum "ein um so strengeres Gericht" erwartet.
(Jakobus 3:1)
So kann sich unsere Zeugen-Ilse als unmittelbarer "Lehrer" der Marianne nicht für unschuldig am Tode ihrer "Schülerin" halten, am Leid über diese Ehe.

Hat sie ihr doch vermittelt und beigebracht, sich dem WT-Blutkult zu verschreiben, wie ihr "Zeugnisbrief" bestätigt. Sie hatte sich den WT-Blutmythos zu eigen gemacht, um es anderen auch beizubringen. Hart gesprochen hat sie sich hier zum Todeshandlanger für die WTG gemacht. Ein Erwachsener, wenn er nicht entmündigt ist, ist für sein Tun und Lassen, Reden und Schreiben voll selbst verantwortlich, wo immer er das her hat.

Ihr Gewissen könnte die Zeugen-Ilse wie auch alle anderen, die da mitmachen, vor Gott und Menschen nur entlasten, wenn sie fortan weiteren Schaden durch den WT-Blutkult verhindern hilft. Bis es einmal dahin kommt, was nicht ausgeschlossen ist, kann ihr die Auseinandersetzung nicht erspart bleiben als jemand, der sich als WT-"Lehrer" so über Mitmenschen hermacht.

Die Hauptverantwortung trägt jedoch der "Ober-Lehrer", die WT-Organisation. Ist sie doch der Urheber dessen. Kein ZJ kommt von allein darauf.
Sie fabriziert die "Speise".
Der WT-Blutmythos im Licht der Schrift
In Apg. 15:28,29 ist nur Blutessen gemeint .
In 1. Kor. 10:25-27 ist das damals schon wieder aufgehoben worden, eine Bibelstelle, die die WTG systematisch in ihren "Beweisführungen" unterschlägt! Jesus sagte schließlich selbst, daß, "was in den Mund hineingeht", den Menschen nicht verunreinigt! (Matth. 15:11,17,18)

Gelten seine Worte nicht? Ist er ein Lügner? Nach dem WT ist er das in der Blutfrage! Damit ist die WTG schuldig, "über das hinauszugehen, was geschrieben steht", 1. Kor. 4:6, und steht nach Spr. 30:4 vor Gott und Menschen als Lügner da!
Die WTG legt hier in die Bibel etwas hinein, was gar nicht darin ist. Niemand hatte in der Schrift Bluttransfusion im Sinn, niemand hat das gemeint. Die WTG ist allerdings nicht so dumm, das nicht zuzugeben. In Erwachet vom 8. Okt. 1950, S.12 räumt sie ein, daß Bluttransfusion von der

Schrift nicht verboten ist. Laut WT vom 1. Okt. 1958, Fragen von Lesern kann - man staune! - kein "Überrestglied" ausgeschlossen werden, wegen Bluttransfusion! Und dann "andere Schafe" auf die "Schlachtbank" dieses WTG-Blutkultes predigen, liebe Zeugen-Ilse und ihr alle, die ihr das auch tut?

Warum die WTG das zugibt? Hintertürchen, um sich der Hauptverantwortung zu entziehen, wenn ihr ein Gericht "die Pistole auf die Brust" setzt! Nicht nur druckt die WTG die Blutkultkarten für die Personalausweise der ZJ. Sie druckt sie sogar anonym, so daß es aussieht, als kämen sie allein auf das Konto dessen, der sie im Ausweis hat, als sei er allein für Inhalt und Aussage der Karten verantwortlich. Versucht sie so, sich der juristischen Verantwortung zu entziehen und alles allein auf den kleinen ZJ abzuwälzen? Der stur bleiben muß, will er nicht unter der Beweisnot zusammenbrechen. Objektiv wird man ein Komplize dieser schriftwidrigen "Blutschuld", ja "Todesschuld" der WTG. So daß unser Heinz in seiner Verzweiflung über die Zeugen-Ilse sagen konnte: "Sie hat Schuld am Tode meiner Marianne, sie hätte noch mit mir leben können".

14 Jahre Gefängnis
Ein Gericht auf Sardinien hat ein ZJ-Ehepaar wegen Totschlag zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt, weil es bei der 2 Jahre alten Tochter eine lebenrettende Bluttransfusion verhindert hat, so daß das Kind starb. - FAZ 12. 3. 1982. -

AUF BESUCH IM BROOKLYNER BETHEL
Eindrücke eines Außenstehenden
Das Welthauptquartier der Zeugen Jehovas in Brooklyn: •
Den Zeugen Jehovas gehören hier einige Straßenzüge, die direkt hinter den Kaianlagen am Eastriver liegen. Fast alle Häuser und Komplexe sind durch unterirdische Gänge miteinander verbunden. Die riesige Druckerei und das Verlagsgebäude werden laufend erweitert, sind mit moderner Technik ausgestattet und versorgen die Welt mit der Zeugen Jehovas-Literatur - soweit diese nicht in den fünfunddreißig Druckereien in anderen Ländern hergestellt wird. Im "Shipping-Komplex" werden die Druck-Erzeugnisse gelagert und von dort zum Teil direkt über die anschließenden Kaianlagen verschifft.

Niemand arbeitet dort, "um reich zu werden". Freiwillige "dienen", erhalten freie Unterkunft, Verpflegung und ein Taschengeld. Eine Reihe von Gebäuden, die alle nach der Jahreszahl ihrer Erbauung benannt werden, beherbergen die Verwaltung, Versammlungsräume und internatähnliche Wohnstätten für die Arbeiter und Angestellten; der Druckerei und alle sonst dort Tätigen. Eigene Maler-, Tischler- und Schneiderwerkstätten sind vorhanden. Besucht werden können die Druckerei, Shipping und Bethel (mit Großküche, Wäscherei und allem, was dazugehört), zur Zeit von 1.700 Menschen bewohnt. In die großen Speisesäle werden die morgendlichen "Bibeldiskussionen" über TV übertragen. Führungskräfte geben eine Auslegung, zu der jeweils ein Mitglied der Wohngemeinschaft Bethels eine Stellungnahme abgeben kann. Dies wird von den Bewohnern als besondere Auszeichnung betrachtet. Die Küche wird weithin von "Königreichs"-Farmen beliefert, die von Zeugen bewirtschaftet werden. In der Gileadschule werden Missionare ausgebildet.

Obwohl für Besucher ein Handzettel über das Welthauptquartier der Zeugen bereitliegt, der sich in erster Linie an Nichtzeugen zu wenden scheint, ist man bei den Führungen offensichtlich darauf eingestellt, Zeugen Jehovas aus den USA vor sich zu haben. Man redet alle gleich mit „Brother" und „Sister" an und fragte mich, ob ich in Deutschland nur mit Heften und Büchern oder auch mit Schallplatten von Haus zu Haus gehe. Meine Versuche, mit führenden Zeugen ins Gespräch zu kommen und nicht nur mit den „Türhütern", die im Flur jedes Gebäudes sitzen, schlug fehl. Trotz freundlich wirkender telefonischer Bemühungen dieser Türhüter gelang es mir zum Beispiel an keiner Stelle, ein „Yearbook" mit den interessanten statistischen Angaben zu erhalten.

Der Eindruck, der sich durch meine Besuche dort festsetzte:
Großverlagsunternehmen, kasernierte Mitarbeiter, mit angegliederter Kaderschule. Die netten Fremdenführer (meist weiblich) bemühen sich, den Besuchern, die vorwiegend aus kleineren Versammlungen aus verschiedenen USA-Bundesstaaten kommen, den Eindruck zu vermitteln, daß sie alle einer großen Weltbewegung angehören«
(Auszugsweise „Brücke zum Menschen" 73/74/1983 von Detlef Bendrath.)

LESERZUSCHRIFTEN
„Der Inhalt ist uns ein Greuel"
Holleben/Halle
„Ich lese Ihre Artikel, um zu erkennen, wo wir im Lichte der Zeit stehen. Sie erfüllen genau das, worauf Jesus Christus hinwies. Es wäre gut, 1. Petrus 5:6,7 anzuschauen.
Der Inhalt (von CV, Anm.) ist uns ein Greuel, er kann auf keinen Fall zu Herzen gehen. Sie sind nicht listig genug. Evas Verführer waren schlauer.

Hat die Menschheit nicht alles erlebt, was Jesus Christus voraussagte, wie (1914) Weltkriege, Hungersnöte, Epidemien, Gewaltverbrechen und nun noch die schlimme Umweltverschmutzung.
Und wie viele Menschen sind noch am Leben, welche bewußt 1914 erlebt haben? Ist das nicht ein sicheres Zeichen aus der Bibel?
Und wo stehen wir? Haben wir doch dankbar zu sein, daß der große Gott der Allmächtige noch so viel Geduld mit der Menschheit hat. Sehen wir die Langmut für uns Menschen als Rettung an. Aber hüten wir uns, sein Rettungswerk zu zerstören. Und wie bezeichnet die Bibel die Zeit, in der wir leben? Es steht in 2. Timotheus 3:1-5,12,13; Matthäus 24:3-14.

Warum werden Geistliche in der Bibel als Heuchler bezeichnet? Matthäus 15:7-9. Zu wem rechnen Sie sich? Wie ein Engel des Lichts andererseits als ein brüllender Löwe! Um zu verführen und abzulenken.
Würden Ihre Schriften ohne Falsch sein, so würden Sie sprechen wie Gamaliel, Apostelgeschichte 5:38,39.

Machen Sie sich Ihre Rettung gewiß, vertrauen Sie auf Gottes Wort und sein Rettungswerk, noch ist Zeit. Hören Sie auf, mit Ihren Falschdarstellungen und ordnen Sie sich unter Gottes Leitung, es wird für Sie ein großer Segen sein.
Es grüßt einer, der Gott und Jesus Christus anerkennt."

Soweit aus dem Brief unseres Bruders, nennen wir ihn Paul, aus Holleben. Er lebt natürlich in einer Illusion, wenn er meint, anonym zu sein, da hätte er sich seit Jahren als ZJ verleugnen müssen, als ZJ schweigen müssen. So aber wird er automatisch vielen bekannt. Das ist doch klar.
Unser ZJ-Bruder meint es ehrlich, darum antworten wir ihm.

Daß Du CV liest, ist sehr gut! Dein Hinweis auf Gamaliel zeigt, daß Du CV nicht völlig verurteilen möchtest; Erst der Untergang des WT-Werkes würde beweisen, daß es nicht von Gott ist. Also kann man heute keine Gewißheit darüber haben? Gamaliel hatte ja auch keine! Gamaliel war ein Pharisäer. Er wich mit seiner Antwort einer klaren Stellungnahme aus. Wenn es mit uns nicht besser bestellt sein soll als es bei den Pharisäern der Fall ist, dann wäre es in der Tat traurig, Matthäus 5:20,37.
Ja, wir sind „nicht listig genug". Wir nennen die Dinge beim Namen. Noch mehr: In Übereinstimmung mit 2. Korinther 4:2 NW (!), wo jedes „wandeln in List" für Christen verboten ist, decken wir die unchristliche „theokratische Kriegslist „ des WT-Werkes schonungslos auf!

Was 1914 betrifft, lieber Bruder, so bestätigst Du mit den Worten: „Wie viele Menschen sind noch am Leben, welche bewußt 1914 erlebt haben?", unfreiwillig alle CV-Warnungen, daß diese 80er Jahre den bisherigen Höhepunkt des WT-Endzeitbetruges mit Matthäus 24:34 bedeuten! Denn diese bewußte 1914-Generation ist in Wahrheit und Wirklichkeit bis auf wenige Urgroßväter und Urgroßmütter „vergangen" und tot! Der entsprechende WTG-Kollaps ist nur eine Frage der Zeit! Die WTG indessen plant und entwickelt ihr Werk schon fürs nächste Jahrtausend! Psalm 90:10 hat das vernichtende Urteil über die WT-Endzeitverkündigung längst gesprochen! Die WT-Hinweise auf eine angebliche Langmut Gottes sollen das nur vertuschen und verdrängen. Die WTG steht oder fällt, vielmehr mit ihrer 1914-Verkündigung!

Was Matthaus 15:7-9 betrifft, da sind die heutigen christlichen Kirchen nicht genannt, das müßte man da hinzufügen. Aber Heuchler gibt es überall. Doch Dein Pauschalurteil über Geistliche ist unchristlich. Auch woanders glaubt man ehrlich.
Zum Schluß: Auf Gottes Wort vertrauen wir schon, allerdings nicht auf das WTG- „Rettungswerk": Die „Millionen" der 1914-Generarion, „die niemals sterben" sollten, liegen enttäuscht, getäuscht und „vergangen" im Grabe. Siehst Du das nicht? Gehörst Du auch zu dieser 1914-Generation? Die Endzeit begann in Wahrheit mit Jesus und den Aposteln: Matthäus 24; 1. Korinther 10:11; Hebräer 9:26. Es ist also alles ganz anders! Leider, aber auch glücklicherweise!
Bitte schreib doch mal wieder. -

„Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6
Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos
Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera

A 847/85 V 7 1 287 N 2

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Kommentare zu den eingscannten CV-Ausgaben

Die nachstehenden, einem Video entnommenen Bilder, stammen nicht von der CV. Inhaltlich geht sie aber sehr wohl auf eine diesbezügliche Demonstration vor den Gebäuden der WTG in Brooklyn ein.

BrooDemo3.jpg (57540 Byte)

Repräsentiert vorstehendes die „internationale Szene"; so begegnet man auch in dieser CV-Ausgabe, wieder Beispielen, der nationalen, DDR-Szene. Ein Unbehagen bleibt allemal zurück; liest man einen „CV greift ein" in dieser Ausgabe überschriebenen Artikel.
Versteht man es richtig, handelt es sich dabei um einen Konfliktfall zwischen „linientreuen" Zeugen und zu Ex-Zeugen gewordenen; kombiniert mit engen Wohnverhältnissen, und den Versuch, der Linientreuen Zeugen, die ihnen nun missliebig gewordenen, möglichst zu exmittieren. Man kann es schon nachvollziehen, dass da eine „Sprengstoff-ähnliche" Situation bestand. Und das jede Seite versucht, die ihr möglichen Hilfstruppen zur Durchsetzung ihrer Interessen, heranzuziehen.

Ein solcher Fall mag auch unter freiheitlichen Verhältnissen nicht leicht lösbar sein. Aber im Gesamtkontext der DDR-Politik, die was ihre Zersetzungstechnologie betrifft, wahrlich kein „unbeschriebenes Blatt" ist, dürfte es wohl angezeigt sein, diesem Bericht mit einer gehörigen Portion von Misstrauen zu begegnen. Es sei denn, man kann sich aus neutraler Quelle ein eigenes Bild dazu machen. Und „neutral" ist die CV sicherlich nicht.


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 187 GERA FEBRUAR 1985

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen die WT Nr. 17 und 18/84
DAS LEIDIGE GELDPROBLEM
„Über Geld spricht man nicht"
AUFSTAND GEGEN DIE WTG
Internationale Demonstration
VERGANGENHEIT - KLEIN GESCHRIEBEN
Praktiken der Wachtturm-Gesellschaft
ZUSTÄNDE BEI DEN ZEUGEN JEHOVAS IM KREIS UECKERMÜNDE

INTERNATIONALE PROTESTDEMONSTRATION IN BROOKLYN
EIN GROSSER ERFOLG!
Westeuropäer zogen nach Brooklyn
WIE CV im November 1984 (Nr. 184) schon berichtete, fand im September 1984 vor dem WTG-Hauptbüro in Brooklyn, New York, USA, eine internationale Protestdemonstration gegen die WTG statt. Es ging gegen die Unterdrückung von Gewissensfreiheit durch die WTG. Geplant waren Mahnwachen, Hungerstreik, Bekanntgabe von Selbstmorden unter dem Wachtturm, Proteste gegen Unterdrückung von Kritik, Abtötung von Menschen- und Bürgerrechten.

Die Initiative dazu war von ehemaligen ZJ aus Westeuropa, Irland ergriffen worden, insbesondere ehemalige Angehörige der Organisation aus der irischen Hauptstadt Dublin. Mit einer Gruppe zogen sie über den Ozean vor das WTG-Hauptbüro. Presse, Rundfunk und Fernsehen waren dazu eingeladen worden. Andere ehemalige ZJ schlossen sich an. Ein mutiger Vortrupp, um große Glocken zu läuten und den internationalen Aufbruch aus der WT-Organisation seit der WTG-Weltendefalschprophetie von 1975 auch öffentlich zu signalisieren.
Nun liegen erste Berichte vor.

New Yorker schlossen sich an
UNTER anderem hatten sich Vertreter des internationalen gegenseitigen Netzwerkes ehemaliger ZJ im Staate New York angeschlossen.
Der Direktor, Brd. Richard Hickman, teilt begeistert mit:
„Wir sind gerade von dem Ereignis in New York zurückgekehrt und sind glücklich sagen zu können, daß es ein großer Erfolg war!"
Die bekannte US-Zeitschrift Newsweek vom 15. Oktober 1984 schildert dazu, daß jetzt viele ehemalige ZJ in ihrer Kritik an der WTG militant werden und die Unterdrückung jeder Kritik durch die WTG öffentlich angreifen, daß die Menge der Literatur wächst, die sich gegen die WTG richtet, um andere zu warnen und die WT-Organisation beinahe wie eine geschlossene Orwellsche Gesellschaft dasteht und erscheint. (Über diesen Vergleich mit dem Orwell-Buch 1984 ist inzwischen auch ein Buch erschienen.) Newsweek berichtet, daß die WTG Harmagedon jetzt in die Zeit nach dem Jahr 2000 verschiebt! Zu der Demonstration wurden Plakate getragen, die u.a. die Großaufschrift trugen „Das Ende" und die Jahreszahlen 1914, 1925, 1941 und 1975, die aber durchgestrichen waren. Damit wurde angezeigt, daß es sich hier um WT-Falschprophetien handelt und die WTG endzeitlich völlig unglaubwürdig ist.

CV wird weiter berichten
DIESE besondere Protestdemonstration vor dem WTG-Hauptbüro in Brooklyn ist natürlich eine aufregende Sache für alle ZJ.
Die Anfragen mehren sich. Auf Grund der Bedeutung dieses internationalen Signals für alle ZJ wird CV ständig berichten, wie die Meldungen eingehen.
Das hat es noch nicht gegeben!

Was bedeutet das?
WIE klein ist der Wurm und wie dick der morsche Stamm, den er zerfrißt, bis er zusammenbricht. Auch die WTG weiß das. Wir werden mit Aufmerksamkeit ihre Reaktion verfolgen. Diese Demonstration wird in die Wachtturmgeschichte eingehen. Denn 1984 beginnt das allerletzte Jahrzehnt der WTG-Endzeit seit 1914. Die erste Ausdehnung war auf 1925, die zweite auf 1941 und die dritte war auf 1975 vorgenommen worden. Damit ist alles nach Psalm 90:10 bis zum Zerreißen ausgedehnt worden. So muß nach Psalm 90:10 mit dem Jahr 1994 der völlige Zusammenbruch der weltweit verkündigten 1914-Endzeit erfolgen! Ein geistiger Kollaps ohnegleichen. Die jetzige Demonstration vor dem WTG-Hauptbüro gehört dazu, dieses WTG-Fiasko rechtzeitig eingeläutet zu haben! Der Countdown von 1984 auf 1994 hat begonnen! Mit 1994 liegt die WT-1914-Endzeit auf dem Müllhaufen der Geschichte! Millionen, die seit 1914 niemals mehr sterben sollten, liegen getäuscht, enttäuscht und "vergangen" im Grabe! Ein Ungeheuerlicher Mißbrauch der Worte Jesu in Matthäus 24:34 - wie es ihn in der Neuzeit größer nicht gab - wird offenbar sein! Alles Geld und Gut, Freiheit und Leben, was dafür geopfert wurde, wird als sinnlos erwiesen sein! Allerdings wird kein Massenselbstmord etwa wie seinerzeit in Guyana mehr eintreten können, weil alle Betroffenen ja "vergangen" sind.. So wird es auch eine Tragik ohnegleichen sein.
Die Demonstration trug einen Sarg am WTG-Hauptbüro vorbei. -
Ja, der WT-1914-Countdown hat unerbittlich begonnen!

INTERNATIONALER AUFSTAND GEGEN DIE WTG
Eine Ausstellung zur CV-Herbstberatung 1984
Eine "Handschrift an der Wand" zeichnet sich ab!
DIE CV-Herbstberatung in Berlin war besonders einer Antwort auf die WT-Kongresse 1984 "Königreichsmehrung" gewidmet. Dazu waren auch mehrere Ausstellungen zu sehen und zu studieren. Die größte umfaßte eine Dokumentierung des internationalen Aufstandes des Gewissens gegen die WTG seit ihrer neuerlichen Weltende-Falschprophetie von 1975. Bewußt verschweigt die WTG vor ihren Zeugen Ausmaß und Bedeutung dieser internationalen Aufstandsbewegung aus ihren eigenen Reihen. Ist das doch nichts Geringeres als ihre "Handschrift an der Wand" heute: Gewogen und zu leicht befunden! Immer sichtbarer wird das!

In Nordamerika
RAYMOND VICTOR FRANZ, Mitglied der leitenden Körperschaft der WTG, Neffe des WTG-Präsidenten Frederic William Franz, erhebt seine Stimme!
Er ist Verfasser verschiedener WTG-Bücher. Die weltbekannte USA-Time vom 22. 2. 82 bringt einen Bericht mit Foto. Der Aufstand von Raymond Franz hat die Qualität - in entsprechender Relation - des Auftritts von Martin Luther seinerzeit gegen Papsttum, Kaiser und Reich. Die Dokumente sprechen für sich. (CV 164, 169, 170-174) IN Stoughton, Mass. USA, erscheinen die "comments from the Friends", 1983, Kommentare für die ZJ von David A. Reed. Grundlehren der WTG werden kritisch untersucht. In Verbindung damit tritt ein 'Radio' Free Watch Tower ('Radio' Freier Wachtturm) an die Öffentlichkeit mit einem Nachrichtendienst, international.

VON Manhattan Beach, Calif. USA, aus erscheinen seit 1982 die "Bethel Ministries Newsletter", eine Publikation einer Gruppe ehemaliger Mitglieder der WTG-Bethelfamilie Brooklyn, New York, Leiter Randall Watters. Das reicht inzwischen bis Irland und England, Neuseeland und Australien.

In den Niederlanden
HUNDERTE von ehem. Zeugen der WTG haben sich in den Niederlanden erhoben. Ihre Anliegen verkörpern sich in der "Niederländischen Vereinigung der Enttäuschten". Periodische Schriften prangern die WTG an. Auf Grund von Absinken in Alkoholismus, Rauschgift und Selbstmord durch die WTG-Irreführungen haben sie das niederländische Parlament aufgefordert, die WTG-Tätigkeit in den Niederlanden zu verbieten! Siehe auch CV 168. Auch diese Dokumente sind erschütternd.
Sekretär ist N. Th. Klein in Rotterdam. In ihrer N.V.O.-Periodiek stellen sie Nachrichten aus Polen zur Diskussion, wonach WTG-Präsident und -Begründer C.T. Russell einem Giftmord zum Opfer gefallen sein soll.

In Italien
AKTIVE CHRISTEN e.V. heißt die Gruppe ehem. WT-Zeugen mit E. Brüning in Meran, Norditalien, die es in Italien mit der WTG aufgenommen hat. Sie geben die Schrift "Exodus" (Auszug) heraus. Ein Hauptthema: "1914 Ende der Heidenzeit? Eine Falschprophezeiung. Russell bekannte: Ich habe mich getäuscht".
Italien mit dem Vatikan ist für die WTG bekanntlich das religiös-politische Hauptangriffsziel im Westen.

In der BRD
HIER ist etwas entstanden, das hat es noch nie in dieser Art gegeben; Die unter dem WT nichts zu sagen hat, hat sich erhoben: Eine Frau! Sie verbreitet äußerst herausfordernde Flugschriften! Man wird erinnert, daß auch die ganze Reformation durch simple Flugschriften ihre Brisanz hatte! Als Christen sind Mann und Frau gleich. (Gal. 3:27,28) Maria Weiß in Bahlingen, sie ist es, rüttelt als Frau kräftig an der WT-Männergemeinschaft "von Brüdern" und deren 100 Jahre Endzeitfalschprophetie. Sie hat den Mut gehabt und dem WTG-Zweigbüro in Wiesbaden schriftlich Gotteslästerung, Primitivität, schwachsinnige Bibelauslegung und Bibelfälschung bescheinigt! Das war im Oktober 1981. Für die WTG unverzeihlich, daß diese Maria nicht schweigt, doppelt unverzeihlich, da sie "nur" eine Frau ist!

In der VR Polen
SEIT September 1977 laufen unter den ZJ Tausende von Flugschriften um, die die ZJ als „Brief an Christen" direkt ansprechen. Es ist eine Art Spiegel, in den die ZJ damit blicken, der ihnen ihre haltlose Situation unter dem WT sichtbar macht. In diesem Sinne sind das elementare religiös-soziologische Forschungen, die zur Beurteilung der ZJ unterm WT unverzichtbar sind. Steter Tropfen höhlt den Stein. Unaufhaltsam werden sich die ZJ durch diese leicht verbreitbaren Schriften, von Josef Wereski in Lublin anschaulich herausgegeben, ihrer Lage bewußt.

Vor dem WTG-Hauptbüro in Brooklyn
ERREGEND zu sehen, was über die internationale Demonstration Sept./Okt. 1984 in Brooklyn vor dem Hauptbüro der WTG zu lesen war! Protestdemonstration mit Hungerstreik, Sarg und „Rattenfänger von Hameln" gegen das Töten von Menschen- und Bürgerrechten und Gewissensfreiheit durch die WTG! Verlesen von Berichten über Selbstmorde unter dem Wachtturm! Inzwischen sind Nachrichten aus den USA eingetroffen, daß diese Demonstration ein großer Erfolg war!

Und CV in der DDR
JEHOVA würde das nur kurze Zeit zulassen, „weissagte" Willy Pohl vom WTG-Ostbüro in Wiesbaden (jetzt Selters) 1959. Nach WT-Verständnis handelt Jehova immer irgend durch Menschen. Wie im WT vom I5.2.65, S. 110, Abs. 10 gesagt wurde, würden die ZJ auf „ihre Befreiung von der kommunistischen Regierung in Ostdeutschland" warten, ähnlich, wie sie von der Naziherrschaft befreit wurden. Nun, das geschah damals durch Waffengewalt und Menschen. Warten sie heute auf die amerikanischen Panzer? Was anderes bedeutet das praktisch nicht. Soll im Zuge dessen auch CV physisch liquidiert werden? Sicherlich, wenn sich vorher nicht irgendwelche Gedungenen finden. Vielleicht wie Jael den Sisera im Namen Jehovas umbrachte? Denn CV macht wie nie zuvor die Unglaubwürdigkeit der WTG sichtbar, und nun auch die internationale Bewegung gegen die WTG seit 1975. Allein schon die Ausstellungen lohnen eine Teilnahme an den CV-Beratungen.
Wie auch diesmal. -
CV berichtet weiter über den internationalen Aufstand gegen die WTG, in den hier angeführten und anderen Ländern!
-CVN-

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG. 17:11
Der Wachtturm
WIR PRÜFEN DIE WACHTTÜRME NUMMER 17 UND 18/84
STUDIENARTIKEL
„Wer hat den Sinn Jehovas erkannt?"
WTG IST DER RATGEBER GOTTES
KEIN Mensch ist in der Lage, im voraus Gottes Beschlüsse zu erahnen. (S. 9)
Diese richtige Feststellung zwingt dazu, weitere Überlegungen anzustellen:
Gibt es in der Bibel stichhaltige Beweise für die von der WTG hochgespielten Jahreszahlen 1914 und 1935?
Wird wirklich „diese Generation" nicht vergehen?
(Die Antwort liegt auf der Hand: mehr als 70 Jahre sind schon verflossen!)
Sind die Zeugen tatsächlich Jehovas auserwähltes Volk?
Diese und viele weitere Fragen führen zu der Schlußfolgerung:
Die WTG maßt sich an, Jehova bestimmte Zeitabschnitte zu diktieren. Sie sieht sich als sein Ratgeber.
Glücklicherweise ohne Erfolg!

STUDIENARTIKEL
„Sich nach dem heute geoffenbarten 'Sinn' Jehovas ausrichten"
IN der Tat, der Apostel .Paulus sprach in Römer 10:5-10 nicht von Menschen, die ein transplantiertes oder künstliches Herz hatten. (S. 15)
Zu solchen Leistungen waren die damaligen Ärzte noch nicht in der Lage. Ebensowenig wie es damals keine Bluttransfusion gab, und deshalb kein Bibelschreiber dazu Stellung nehmen konnte.
Wozu also diese irreführenden Darlegungen in diesem WT?
„Das verpflichtet uns, Zeugen Jehovas zu sein …" (S. 16)

Dazu sei erst einmal festgestellt:
Gott verpflichtet die Menschen zu gar nichts! Wir sind alle mit einem freien Willen ausgestattet. Und ein Zeuge Jehovas braucht man erst recht nicht zu sein, um Gottes Gnade zu finden.
Es dürfte der WTG gut tun, noch einmal Micha 6:8 zu studieren.

NEBENARTIKEL
„Seht die Segnungen der Königreichseinheit"
HOCHMUT KOMMT VOR DEM FALL
Seite 21:
„Die Verkündiger der guten Botschaft stehen mit ihrer Freigebigkeit und ihrem Fleiß in krassem Gegensatz zu anderen."
Allein die Tatsache, daß die WTG sich und ihre Anhänger so arrogant hervorhebt, wirkt abstoßend.
Außerdem ist diese Behauptung unwahr.
Mögen sich doch einmal die Brüder der leitenden Körperschaft in ein von der Kirche betreutes Alters- bzw. Pflegeheim oder in eine Klinik begeben und dort dem aufopfernden Wirken der Ärzte und des Pflegepersonals zuschauen.
Der Dienst am Nächsten besteht längst nicht nur im VERKÜNDIGEN.
Gerade die anderen wichtigen Zweige werden von den Zeugen Jehovas vernachlässigt.

NEBENARTIKEL
„Stelle dich zur Verfügung"
BEDINGUNGSLOSER GEHORSAM OHNE ALTERNATIVE
Der Vollzeitpionier hat recht:
"Seine Kraft hat er im jahrelangen Dienst verbraucht" (S. 28),
In einem hat er unrecht. Vielleicht erkennt er dies noch auf dem Sterbebett:
Nicht so sehr Jehova, sondern der WTG hat er sein Leben geopfert.
Eine bittere Erkenntnis:
Die ZJ-Führung verlangt von einem Zeugen tatsächlich "alle Brücken hinter sich abzubrechen" (S. 30).
Notfalls zu brechen mit Vater, Mutter, Geschwister, wenn diese die "gute Botschaft" nicht als ihr Ideal anerkennen.
Ja nicht zurückfinden zur "Welt" auch dann nicht mehr, wenn man die Unhaltbarkeit verschiedener WTG-Lehren erkannt hat.

WACHTTURM NR. 18/84
STUDIENARTIKEL
"'Ganz Israel' wird gerettet"
WER HAT DIE SCHULD:
JESUS. SATAN ODER DIE WTG?
ZWEIFELLOS gehört die Judenfrage zu den schwärzesten Kapiteln in der Geschichte der WTG. Tatsächlich wurde bis zum Jahre 1929 verkündet, "daß die natürlichen Juden immer noch Gottes auserwähltes Volk seien, daß sie noch als Ungläubige wieder nach Palästina versammelt würden, daß sie dort zu Jesus Christus als dem verheißenen Samen Abrahams bekehrt und dann die führende Nation der Erde zum Segen der ganzen Menschheit würden" (S. 10).

Dies las sich beispielsweise im Jahre 1926 in dem Buch "Die Harfe Gottes" (S.234) so:
"Jesus sagte weiter, daß das Wiedereinsammeln Israels nach Palästina (Lukas 21:24) einer der überzeugendsten Beweise seiner Gegenwart und des Endes der Welt sein würde ."
Dem Antisemitismus der Nazis schloß sich Anfang der 30er Jahre auch schleunigst die WTG an. Und plötzlich war nicht mehr wahr, was man jahrzehntelang verkündet hatte.
"Durch die Veröffentlichung von Band II des Buches 'Rechtfertigung' in jenem Jahre erkannten Jehovas Zeugen, daß eine solche 'Zurück-nach-Palästina'-Bewegung vom Geiste des Erzfeindes Jehovas in die Wege geleitet wurde, von Satan, der die ganze bewohnte Erde betrogen hat."
(Der Wachtturm, 15. Juli 1955 dt.. S, 424) ... einschließlich der WTG und Jesus
Christus?!
Eine Feststellung in diesem WT sollte allen Zeugen noch zu denken geben:
"Diese Frage ist höchst bedeutsam, denn die natürlichen Juden von heute wissen nicht, zu welchem der 12 Stämme Israels sie jeweils gehören." (S. 11)
Wissen das etwa die Glieder des geistigen Israel, d.h. die Überrestglieder der 144 000?
Deren Zuordnung zu einem der 12 Stämme Israels ist von vornherein zum Scheitern verurteilt.

NEBENARTIKEL
"'Wir bauen hier für die Ewigkeit'"
CHARAKTERSTUDIEN
ERNSTHAFT muß man sich fragen, wie naiv die Glieder der leitenden Körperschaft und des BRD-Zweigbüros eigentlich sind. Da wurden bei der Suche nach einem geeigneten Platz für das Zweigbüro auf Kosten Jehovas Witze gerissen:
"Jehova weiß bereits, wo das neue Bethel gebaut werden soll", Sagte Martin Pötzinger, ein Glied der leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas, um die Glieder des deutschen Zweigkomitees zu ermuntern. "Der Platz ist schon vorhanden - er will nur prüfen, ob ihr auch genug Ausdauer habt."

Nach einigem hin und her einigte man sich auf Selters/Taunus. Dort wird bekanntlich ein Mineralwasser produziert. Und da der Platz, auf dem das Bethel gebaut wurde, "Am Steinfels" heißt, konnten die Brüder ihre Fantasie nicht mehr im Zaume halten.
Allen Ernstes wird nun auf Jesaja 48:21 Bezug genommen! (S. 23) Man muß schon sehr leichtgläubig sein, um bei so viel Unsinn die Stirn nicht in Falten zu legen.

PALÄSTE STATT "BLOSSE WOHLTÄTIGKEIT"
JA, auch Arme und Alte spendeten, um die Millionen für die WTG-Prunkbauten zusammenzubekommen. (S. 24)
Es geht hier keineswegs um eine "bloße Wohltätigkeit". (S. 18)
Damit es Menschen besser geht, mögen sich Staat und Kirche um sie kümmern.
Dagegen hat die WTG andere Ideale. Was geht ihr Armut, Hunger und Elend an?
Sie kümmert sich nicht um das Heute, sie "baut für die Ewigkeit".
SELBST die engsten Mitverbundenen werden in Zucht genommen. Es gab schließlich "harte Arbeit und drängende Termine." Im Baugeschehen. Und dabei wurden - man kann es sich bildlich vorstellen - "Langmut, Barmherzigkeit, Vergebung und Selbstbeherrschung auf die Probe gestellt." (S.24) Aber der ausgeübte Druck auf die Bau-Zeugen half : Am 21 . April 1984 konnte die Einweihungsfete steigen.

Wer nun aber denkt, daß all die eingeladen wurden, die am Bau mitgewirkt hatten, irrt sich gewaltig. Vorrang hatte die leitende Körperschaft mit F. W. Franz an der Spitze, die BRD-Bethelfamilie und die leitenden Brüder von 24 Zweigbüros.
Natürlich hatten auch die "reisenden Aufseher" (Bezirks- und Kreisdiener) das "Vorrecht", mitzufeiern.
Als Trostpflaster für den kleinen Zeugen in der BRD wurden notgedrungen noch seinesgleichen eingeladen: "die frühere Baufamilie und Bauhelfer, die längere Zeit dort gewesen waren".
"Eine andere liebevolle Vorkehrung bestand darin, daß jeder Zeuge aus Deutschland eingeladen wurde, der schon 60 Jahre oder länger getauft war. Wie begeisternd, daß etwas mehr als 200 von ihnen kommen konnten!" (S. 25)
Von 106 834 ZJ in der BRD (lt. Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1984) kamen 200 ca.
80jährige nach Selters!!!
Gibt es einen noch deutlicheren Beweis dafür, daß "diese Generation" schon vergangen ist?
-G.R.-

Zum Nachdenken
GEGNER HABEN NUR SCHMUTZIGE UND ENTEHRENDE BEWEGGRÜNDE
In einem Bericht über die Scientology-Jugendreligion in der BRD heißt es u.a.:
"... Sie entfremde Familienglieder untereinander und unterstelle allen Gegnern schmutzige und entehrende Beweggründe ... Wohl nicht von ungefähr beschäftigen sich FBI, CIA, Interpol, Scotland Yard und das Bundeskriminalamt immer wieder mit den Scientologen ..."
(Frankfurter Rundschau 6.1.1978)

Liebe Brüder und Schwestern!
Wir danken Euch ganz herzlich für die uns zugesandten Spenden, die uns immer wieder helfen, unser Werk zu verrichten.
Studiengruppe CV

DAS LEIDIGE GELDPROBLEM
Es gibt ein geflügeltes Wort:
„Über Geld spricht man nicht, man hat es."
ZWAR behauptet die Wachtturm-Gesellschaft nicht, daß sie über viel Geld verfügt, aber ihre Neubauten und Anschaffungen in aller Welt zeigen auch dem ökonomischen Laien, wie finanzkräftig diese Organisation sein muß. Dies beweist auch recht anschaulich der Artikel über die Eröffnung des neuen Komplexes in Brooklyn, ein Bürogebäude, welches dem Hauptbüro angegliedert wurde (WT 23/82 S. 23-31). Interessieren soll hier nicht der moderne Ausstattungsgrad der einzelnen Räume und Etagen, der sehr ausführlich im WT geschildert wird. Beschäftigen wir uns mit dem letzten Absatz mit der deutlichen Überschrift: „Jehovas voranschreitende Organisation unterstützen".

Keine Bitte um Spenden,
aber eine Aufforderung
Jedem Interessierten wird bald mitgeteilt: in den Versammlungen gibt es keine Kollekte.
JA, man kann etwas spenden. Man bekommt ja die Literatur (in der DDR) kostenlos. Diese kostet Geld. Man müßte eigentlich etwas spenden. Aber bitten tut man nicht darum. Jeder weiß aber, wieviel heute etwas kostet. Also, man müßte eigentlich …
UND so auch in diesem WT. Nachdem man die neuen Errungenschaften der WTG gepriesen hat, kommt der Haken:

„Für alle diese Neubauten und Erweiterungen auf der ganzen Erde wird natürlich Geld benötigt. Jehovas Zeugen haben noch nie um Spenden gebeten, doch kann jeder, der die Interessen des Königreiches Jehovas unterstützen möchte, dies dadurch tun, daß er seine Spende an das Zweigbüro der Wachtturm-Gesellschaft in seinem Lande überweist (Kontenangaben siehe Seite 2, rechte Spalte)."

WENN man kurz vorher noch schreibt, daß die Zeugen das Aufbauwerk der Gesellschaft begeistert verfolgen, welche „in einem Land nach dem anderen" neue Zweigbüros fertigstellt, welcher Zeuge wird da nicht seinen Geldbeutel zücken? Man käme sich ja geradezu lumpig vor, wenn man dies nicht täte. Zumal man nun ja auch weiß, wohin man sein sauer verdientes Geld schicken kann. Und jede Geldspende wird bestätigt, heißt es im WT.
Also nun mal ran.
Wozu brauchen ZJ denn eine Kollekte?
Die WTG hat das viel besser im Griff …
-G.R.-

VERGANGENHEIT - KLEIN GESCHRIEBEN
WAS Jupiter darf, darf ein Ochse noch lange nicht - so lautet ein Sprichwort, welches im alten Rom allgemein bekannt war. Es besagt nichts anderes, als daß dem Mächtigen erlaubt ist, was der Arme nicht darf.
Ich wurde an dieses Wort erinnert, als ich vor ein paar Tagen . mit einem älteren Bruder in Jena sprach. Nichts lag näher, wie die Verständigung über einige theokratische Fragen, und in diesem Zusammenhang kamen wir auch auf Harmagedon zu sprechen, auf das wir, nach seiner Meinung, nun nicht mehr lange zu warten brauchen.
Ich erinnerte ihn daraufhin an die zahlreichen Jahresangaben der WTG, die sich dann nie erfüllt hätten und bekam zur Antwort: „Wenn wir das, was der treue und verständige Sklave uns in jenen Jahren an geistiger Speise gab, heute überprüfen würden, so könnten wir feststellen, daß nicht die Welt im Recht war, sondern daß jene Jahreszahlen richtig waren und nur aus noch nicht genauer Erkenntnis falsch ausgelegt wurden."

Warum, so fragte ich ihn, überprüfen wir das nicht an alter Literatur gemeinsam?
„Nun, das siehst du zu einfach", erwiderte er. „Zeitschriften und Bücher, die vor Jahren erschienen sind, sind nicht jedem heute zugänglich. Nur erfahrene Brüder in bestimmten Dienstämtern verfügen über solche Einblicke und Möglichkeiten. Und das ist nicht nur in der DDR so, sondern weltweit."
Angst vor Vergleichen und bitterer Wahrheit
AUF meine Frage, ob man denn Angst davor hat, daß Differenzen in bestimmten Ansichten zwischen früher und heute entdeckt werden, wurde ich mit dem Satz abgefunden:

„Aber keineswegs, doch nicht alle Brüder und Schwestern haben das nötige Verständnis und die nötige Erkenntnisfähigkeit zu solchen theokratischen Studien."
So ist das also, in Brooklyn scheint man solche, die kritisch prüfen und über gewonnene Erkenntnisse nachdenken, zu fürchten. Es könnten Widersprüche zutage kommen, die alles andere als förderlich für die weltweite Organisation sind.
Wenn die über hundertjährige Geschichte der WTG frei von Widersprüchen wäre, dürfte es nirgends eine Einschränkung des Zugangs zur Literatur geben, die in über 100 Jahren erschien. Aber seltsam:
GERADE AUS EINER ORGANISATION, DIE SCHON LANGE RIESIGE AUFLAGENHÖHEN DRUCKT VON IHRER LITERATUR, SIND, JE WEITER MAN ZURÜCKGEHT, IMMER WENIGER ERHALTENE DRUCKWERKE ZU FINDEN!

Es wäre zu einfach, nun von „Zufall" zu sprechen, denn andere religiöse Organisationen verfügen durchaus über Veröffentlichungen aus vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten. Nein, hier wirkte kein Zufall. Hier sollte eindeutig verhindert werden, daß z.B. bekannt wird, daß ein Präsident der WTG sogar einmal die Evolution bejahte.
Und das ist nur ein kleines Beispiel.

Doppeltes Spiel
Es ist geradezu dumm, wenn eine Organisation, die den Anspruch erhebt, weltweit als einzige den richtigen Glauben
zu vertreten, glaubt, dieser Anspruch würde nicht geprüft. Sie mußte mit jenen rechnen, die die Organisation verließen, mit jenen, die von Anfang an aufmerksam ihre Entwicklung verfolgten, mit jenen, die erkannten, daß es hier nicht nur um den reinen, wahren Glauben geht, sondern um ein Geschäft damit, um Erfüllung sehr menschlicher, sehr egoistischer Machtansprüche. So entstanden Veröffentlichungen, die sich realistisch mit dem Weg der WTG befaßten. So bekam sie einen Platz in der Reihe der religiösen Organisationen. Und all ihr distanzieren von anderen Glaubensrichtungen half der WTG nichts, denn sie hatte sich von Anfang an selbst widerlegt, indem sie eine straffe Verwaltung und Organisation im Gegensatz zu der oft zitierten urchristlichen Gemeinschaft aufbaute, indem sie sich unpolitisch gab und doch mit ihren Schriften einen raffiniert begründeten Standpunkt in politischen Fragen bezog, der genau dort war und ist, wo man den Fortschritt der Menschheit bekämpft.

ALL das muß zu denken geben. Und deshalb wollen wir uns mit einigen Problemen dieses doppelten Spiels befassen, einige Widersprüche benennen und so seitens CV Gelegenheit geben, zu prüfen und zu erkennen. In unserer ersten Folge zu den Wirtschaftspraktiken der WTG wollen wir einige Tatsachen aus den Anfängen der WTG aufzeigen.
Lest deshalb in unserer nächsten Ausgabe:
„Sie fuhren über die Meere und sammelten reiche Schätze …"

FÜR JUNGE EHELEUTE
Deine Ehe bzw. Familie ist doch eine Herausforderung an die soziale Umwelt, an die Gesellschaft, sich zu kümmern. Bereit zu sein u.a. mit Säuglingsfürsorge, Mütterfürsorge, Gesundheitswesen, Versorgung, dann Schule, Ausbildungsplatz, Arbeitsplatz, darüber hinaus mit Gesetz und Recht für Schutz von Leib und Leben. Du aber sollst unter die Menschen gehen und ihnen allen predigen, keine sozialpolitische Verantwortung mehr wahrzunehmen, um all dies zu gewährleisten! Ja, du predigst ihnen allen mit dem WT sogar, nicht einmal mehr irgendeine Person in ein Amt zu wählen, um dies alles zu gewährleisten! Ist das nicht absurd?
Auf gut deutsch gesagt predigst du mit dem WT allen anderen Menschen, den Ast anzusägen, auf dem sie sitzen.
Sei froh, daß sie dich mit dieser Predigt nicht ernst nehmen!

ZEUGEN JEHOVAS FRAGEN
Hast du es auch so erlebt?
Ein Tatsachenbericht
ANGESPORNT durch die Literatur der Wachtturm-Gesellschaft bemühten wir uns bei unserer Missionsarbeit, den Menschen klarzumachen, daß Harmagedon kurz bevorsteht. So war es damals, 1967-1975.
VIELE Leute haben uns damals für verrückt erklärt, aber das störte uns wenig, wir sagten immer nur: „Warten sie ab."
INZWISCHEN sind seit 1975 zehn Jahre vergangen. Was wir den Leuten predigten und woran wir selbst fest glaubten, ist nicht in Erfüllung gegangen.

WORAN liegt es, daß die Hoffnungen, die uns in den Schriften der Wachtturm-Gesellschaft gemacht wurden, nicht in Erfüllung gingen? Diese Frage beschäftigte nicht nur uns, sondern auch unsere Interessierten.. die wir nach 1975 weiter betreuten. Bald bekamen wir auf unsere Frage eine enttäuschende Antwort, womit wir nicht gerechnet hatten. Der Bruder, der uns darüber aufklärte, ist längst nicht mehr aktiv im Predigtdienst, aber sein Bibelwissen ist erstaunlich, er sagte zu uns:

„Ich war früher genau so aktiv wie ihr heute. Ich habe nach dem 1. Weltkrieg auch ohne Bedenken das Ende der Welt für 1925 den Menschen angekündigt. Kurz bevor 1925 anbrach, verkauften einige ihr Eigentum und verwendeten all ihr Geld für den Predigtdienst. Als das Jahr 1925 da war, erwarteten wir auf jeden Fall als erstes die Auferstehung der alten Fürsten, wie Abraham, :Jakob und vieler anderer. Danach die Entrückung aller Heiligen in den Himmel, wir warteten vergeblich, und das tat uns sehr weh.

Nach dieser großen Enttäuschung erlebte ich noch einige Male ähnliches, was mich glücklicherweise nie wieder enttäuschte. So erschütterte mich auch nicht das Jahr 1975 und all die Auslegungen in den Schriften unserer Gesellschaft, für mich war das alles wertlos."
Hatte der alte Bruder wirklich recht?
HEUTE können wir mit Bestimmtheit feststellen und sagen:
„Dieser Bruder hat wirklich recht. Die Wachtturmauslegungen, die vor 1975 gemacht wurden, sind alle wertlos."
LEIDER kann man so eine Aussage nicht öffentlich beim Wachtturmstudium machen, das würde den Ausschluß aus der Versammlung zur Folge haben, deshalb tun wir es anonym in dieser Zeitschrift.

Wir werden der Gesellschaft noch nicht ade sagen, dafür ist immer noch Zeit, wir werden aber gute Vorarbeit für die Brüder und Schwestern leisten, die immer noch unter der Enttäuschung von 1975 zu leiden haben, damit auch sie wieder glückliche Menschen werden.
Was haben wir vor?
1. WIR werden weiterhin an den Versammlungen teilnehmen und sehr aufmerksam auf alles achtgeben.
2. WIR werden im engsten Kreise jede neue Bibelauslegung ernsthaft prüfen, damit es uns nicht wieder so ergeht wie 1975.
3. WIR werden uns nach und nach zu einem selbständigen Bibelstudienkreis zusammenschließen, so daß uns der Abgang von der Gesellschaft nicht mittellos macht.
Und als Hauptaufgabe haben wir uns das Ziel gesetzt, mit allen alten Brüdern und Schwestern verständnisvoll umzugehen.
Besondere Aufmerksamkeit werden wir denen schenken, die müde geworden sind, die Kritik geübt haben und dafür büßen mußten.
Sie alle sollen durch uns erfahren, daß sie vor Gott nicht verstoßen. sind, sondern nur von Menschen, die alles besser wissen wollten.
Möge Gott unser Vorhaben segnen, damit ein gutes Werk gedeihen kann.
-eingesandt-

CV GREIFT EIN
Ein Brief an eine ZJ-Familie in Krumhermersdorf
Werte Familie!
Angesichts jüngster, persönlich von Dir. … ausgestoßener Morddrohung: „Du faules Schwein, Du stinkst ja aus jedem Knopfloch, Du ausgedörrtes Männle, bei Dir stimmts nicht mehr, laß Dich untersuchen, wenn ich könnte, würde ich Dich auf der Stelle totschlagen!" gegen Euren früheren Mitbruder, zudem auch Euer Verwandter, hat sich dieser schließlich an CV gewandt und um entsprechenden Beistand, um mögliche Hilfe gebeten. Wir haben uns inzwischen eingehender über die friedlose und feindselige Situation in Eurem Hause informiert, alles andere als ein Musterbeispiel friedlichen Zusammenlebens in Eurem Ort.

Bei unserem Besuch am 25.2.1983 mußten wir in der Tat feststellen, wie wir von einer Eurer Schwestern bespitzelt wurden. Sie hätte es schon „listiger" anstellen müssen. Aber wir sind diese unchristliche Kriegslist von seiten der Organisation gewohnt. Eine erste Gewißheit möchten wir Euch gleich zu Beginn mitteilen: Euer früherer Mitbruder steht nun nicht mehr allein und ohne entsprechenden Beistand Eurer Kriegslist gegenüber!

Zur Sache selbst
Ihr mögt Euch jedem anderen gegenüber bezüglich Eurer häuslichen und verwandtschaftlichen Feindseligkeiten für unschuldig erklären. Wir gehen aber davon aus, daß Ihr sehr wohl wißt, worin Eure Verfehlungen und Eure Schuld bestehen. Wir wollen aber darin jetzt hier nicht den Richter spielen, wiewohl wir Euch natürlich ein Rechtskomitee entgegensetzen könnten. Es geht jetzt nur darum: Solange sie noch im Hause wohnen müssen, soll gemäß den Worten des Apostels in Rö. 12:18 von Eurer Seite jede weitere Anfeindung, Verhöhnung, Bespitzelung, Provokation, Beleidigung und Mordhetze unterbleiben! Wir möchten keine Verschärfung Eurer Situation, bedenkt das wohl! Wir möchten eine Mäßigung, eine wenigstens halbwegs erträgliche Situation schaffen helfen. Mehr ist sicherlich auch nicht mehr möglich, solange sich die Wohnverhältnisse nicht ändern lassen.

Eure Verwandten
waren einmal Eure Mitverbundenen in der WT-Organisation, Dazu grundsätzlich hier nur soviel: Es gibt tausend gute Gründe, warum jemand diese Organisation wieder verläßt. Von der überheblichen Schulmeisterei, vom Lächerlichmachen Unbegabter in den Studien, über persönliche Rechthaberei und Intoleranz gegenüber Kritik bis hin zu gravierenden Lehrwidersprüchen, falschen Prophetien (1975 z.B.) und kriminellen Handlungen, deren diese Organisation schuldig ist (durch ihren Geldschmuggel nach dem Westen z.B.), schließlich die schriftwidrige antikommunistische politische Hetze und Schmähung (WT 15. 0kt. 81) nicht zu vergessen. Titus 3:1,2.

In der Anlage zu diesem Schreiben übergeben wir Euch als Beweismaterial dazu CV 73, 100 und 139. Das müßt Ihr erst einmal widerlegen, wenn Ihr meint, es gebe keine berechtigten Gründe zur Abkehr von der WT-Organisation. Das schlimme ist, daß Ihr das einfach nicht zur Kenntnis nehmt und daher unfähig seid, jene wirklich zu verstehen, die sich zurückziehen. Statt dessen verfallt Ihr in ein feindseliges Verhalten, weil eben nicht sein kann, was nicht sein darf; nämlich, daß es mit der WT-Organisation nicht ganz stimmt.

Zu der Feindseligkeit
in Eurem Haus möchten wir Euch zu bedenken geben :
Es war in Eurer „christlichen Familie", daß Euer alter Vater mit einem Stock geschlagen wurde, so daß es vor den Schiedsrichter kam …
Ihr habt eine haltlose Räumungsklage inszeniert, die ja dann auch verlorenging. Man bedient sich also durchaus „weltlicher Macht"! Wußtet Ihr nicht, daß es da noch keine andere Bleibe gab? …

Dann war da die verschiedentliche Bereicherung und Vorteilverschaffung … Ihr aber geht unter die Leute und predigt mit dem WT: „Wie eine fleißige Ameise wird ein Christ den ganzen Tag ehrliche Arbeit leisten, ohne daß sein Chef ihn beaufsichtigen muß" (WT 15.1.83, S.24) …
Wenn solcher Unehrlichkeit dann völlig zu Recht auf die Finger geklopft wird, um der Beschmutzung des Namens Christi ein Ende zu machen, dann sollte man dankbar und demütig sein im Hinblick auf den christlichen Anspruch, den man erhebt …
Schließlich der Versuch, Euren früheren Mitverbundenen psychiatrisch „fertigzumachen", er habe Wahnvorstellungen.
Das ist unter aller christlichen Würde. Zum Glück wußte der damit befaßte Arzt, daß es hier lediglich um WT-gemäße Anfeindungen geht …
Das soll vorerst zum Nachdenken genügen. Wir sagten zuvor, daß wir hiermit helfen möchten, für eine begrenzte Zeit ein erträgliches Klima in Eurem Hause zu schaffen. Legt das nicht als Schwäche aus!

Es gibt nur zwei Möglichkeiten
Entweder Ihr unterlaßt fortan Eure sog. theokratische Kriegslist (2. Kor. 4:2 NW) und entsprechende Spitzelei, Verhöhnung anderer, Schmähung und sonstiges Zischen. (Titus 3:1,2.) Das hieße, Ihr kehrt zurück zu einem häuslichen und nachbarschaftlichen Verhalten, wie es sich höflicherweise in einem Haus geziemt, wo unterschiedliche Menschen wohnen. Das sollte nicht schwerfallen, wenn man ein demütiger und friedfertiger Christ sein will, der sich einer gelinden Zunge befleißigt nach Spr. 25:15.

Die andere Möglichkeit wäre, daß Ihr auf Grund unseres Eingreifens nun erst recht „aufdreht" und den psychologischen Terror noch schärfer fortsetzt. Auch das haben wir einkalkuliert, jedoch in der hier ausgesprochenen Hoffnung, daß es nicht eintreten möge. Wenn es aber eintritt …, dann ist Euer früherer Mitverbundener nicht schutzlos … Eurem psychologischen Terror „theokratischer Kriegslist" setzen wir dann jenes christliche Verhalten und Vorgehen entgegen, wie es in Matth. 18:17 von Jesus selbst angeordnet ist: Wir werden dann alles, aber auch alles „der Versammlung sagen", bis Ihr nur noch „wie die Heiden und die Zöllner" geachtet werdet. CV wird von Tausenden „in der Versammlung" gelesen … Die Zeit ist vorbei, wo man jemanden still und öffentlich unbemerkt „fertigmachen" konnte! I h r werdet dann keine Ruhe mehr finden!

Mit CV
ist die „Versammlung" nicht mehr entmündigt, ohnmächtig, sprachlos, rechtlos, ohne Stimme. Wollt Ihr also gemäß Titus 3:1,2 ein friedliches Leben haben, dann haltet Euch an die hier gebotene Friedfertigkeit! Wir machen keine leeren Worte! Lest CV! Wir handeln nach den Worten Jesu in Matthäus 18:17.
Wer jedoch in Kriegslist vorgeht.
kann keinen Frieden ernten. Aber sicher wollt auch Ihr im Hause, in der Nachbarschaft, im Ort und im Lande in Frieden leben. Das ist unsere Hoffnung. Wir bitten Euch darum in Eurem ureigensten Interesse, zu allererst, soviel an Euch liegt, im eigenen Hause, mit allen Menschen Frieden zu halten. Römer 12:18. Der psychologische Terror Eurer „theokratischen Kriegslist" hält Euch nur selbst in ständiger unchristlicher Unruhe, Spannung, Nervenaufreibung, Lügerei, Schwindelei, Betrügerei und Gefahr. Wirkliches Christsein geht darin völlig unter 2. Kor. 4:2 NW. In der Hoffnung auf Eure rechtzeitige Einsicht und Vernunft, das zu- tun, was christlich und besser ist -
Studiengruppe CV Gera - Berlin

Nachbemerkung :
Die Methoden der sog. „theokratischen Kriegslist" im Widerspruch zu 2. Kor. 4:2 (NW!) wurden von der WTG „begründet" im WT vom 15.4.1956.

HÖRT AUF, EUCH AN DIE BRUST ZU SCHLAGEN
ZJ-Zustände im Kreis Ueckermünde
DIEWEIL das Paradies, das 1975 beginnen sollte, immer weiter entschwindet, rückt der WT vom 1.1.84 die ZJ-Organisation unter dem WT als „geistiges Paradies" so in den Vordergrund, daß einem der Gedanke kommen muß, dies sei der heimliche Ersatz. Allerdings kein wirklicher Ersatz, sondern zur Beruhigung, auf daß alle weiter hoffen und harren und sich selbst und andere betrügen, die sie einladen. Haben sie doch in Wirklichkeit einen Balken im Auge, wie Jesus sich ausdrückte.

Nur einen Balken? Ein ganzes Gebälk!
DENN die Wirklichkeit unterm WT gleicht doch oft eher einer „Hölle" als einem „Paradies", so daß einer daraus besser flüchtet.
DA gibt es drei WT-Älteste, deren Kinder mit WT-gemäßer Prügelstrafe erzogen wurden und am Ende kriminell geworden sind. Die vom WT verteufelte staatliche Rechtspflege muß nun durch Jugendwerkhof retten, was zu retten ist, damit sie wieder anständige Menschen werden.

DA denken sich viele „Brüder" etwas Feines aus! Die Last und Problematik der sog. Neuarbeit müssen die Frauen, die „Schwestern" machen. Die „Brüder" machen dann die abgesicherte „Nacharbeit". Ihre Flausen gehen schon so weit, daß sie sich heute bereits als „Prediger" und „Redner" für die „Neue Welt" wähnen. Wahrlich ein Wahn, wenn man an 1975 denkt.

DA wird in einer ZJ-Ehe die Frau von dem Mann geschlagen. Der Rat der WT-Ältesten: Beten, vielleicht weiß der Mann nicht, was er tut. Oder „theokratische Kriegslist anwenden". Deswegen Scheidung? Dann darf sie als Zeugin aber nicht wieder heiraten, es sei denn, er oder sie „hurt", dann geht das. Was für ein WT-Paradies! Da braucht man sich über die Selbstmordrate unter den

Zeugen Jehovas nicht zu wundern.
DA lagerten sich auch alles andere als Engel um den „Bezirksdiener", um ihn zu behüten. Immer wenn die Kirchenglocken läuteten, rief seine ZJ-Schwiegermutter den Kirchgängern zu: Da lauft ihr! Satan ruft euch! Zur Kirche gehen, dem Satan dienen, aber die eigenen Brüder totschießen! Ein ausgewachsener Skandal, für den Ort, für die Umgebung. Das sind noch relativ harmlose Blüten des WT-Geistes.

DA im Grunde unterm WT nichts weiter gefeiert werden darf in der Familie, rückt überall der jährliche Hochzeitstag in den Mittelpunkt. Einfache und geringe Geschwister übersieht man natürlich bei den Einladungen, solche mit „Position" nehmen die vornehmsten Plätze ein, wie gehabt.

UND es gibt kaum einen „Felddienstbericht" ohne Lug und Trug, von der WT-Organisation sanktioniert. Denn alle Wegezeit (Anreise, Abreise) kann als Missionszeit geschrieben werden. So betrügen sie sich und die Öffentlichkeit mit ihrem „Eifer" und „Opfer des Lobes". Die Dummen sind die Ehrlichen. Und die Skrupellosesten können sich den „dicksten Bericht" schreiben.

Natürlich ist das für sie „paradiesisch".
WEIL viele den WT-Weltende-Unsinn mit 1975 ernstgenommen haben und die Familienerziehung darauf ausrichteten, sind viele hochbegabte Kinder von ZJ in der Schule sitzengeblieben. Diese Saat wird aufgehen, denn was man sät, wird man ernten, auch die WT-Organisation !
Das ist nur eine Frage der Zeit!
UND zu Weihnachten gibt es in diesem WT-Paradies jedes Jahr die reinste Hexenjagd! Die Inquisitoren lassen ausspähen, wer einen Weihnachtsbaum macht, Spitzel werden dazu ausgeschickt, die unter anderen Vorwänden Besuche machen. Wer macht wem Weihnachtsgeschenke. Wer erwischt wird, wird des „Götzendienstes" angeklagt. Man wird ans Mittelalter erinnert.

Da war gar ein Kind, das sich einen Schokoladenweihnachtsmann gekauft hatte. Das Kind wurde von der eigenen Mutter runtergeputzt und durfte den Weihnachtsmann nicht essen. Dann wäre er doch immerhin weg. Nicht mal soweit hat es bei dieser „Mutter" gereicht.
Dabei haben sogar die Engel im Himmel die Geburt Christi gefeiert!

In den Spiegel gucken!
TEILT weitere Beobachtungen aus dem WT-Paradies mit, damit alle endlich in den Spiegel gucken können! Nur so sieht man doch, wie man aussieht, nicht wahr?
-EBT-

„Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6
Preis: 0,20 M; Jahresabonnement; 2.- M; Versand auch kostenlos
Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera
A 860/85 V 7 1 375 N 2

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Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 188
Im „Wunderjahr" 1975 inszenierte die WTG zwei Veranstaltungen in Deutschland, in der der damalige WTG-Vizepräsident F. W. Franz, höchstpersönlich auftrat. Über die Veranstaltung in Gelsenkirchen, in dieser CV-Ausgabe ein knapper Bericht.
Über die vorangegangene Veranstaltung in Westberlin; siehe auch:
Franz.in Westberlin


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD. GERA/THÜR. DDR

NR. 188 GERA MÄRZ 1985

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen die WT Nr. 19 und 20/84
GEDANKEN ÜBER JEHOVAS ZEUGEN
Die Armen, wie wurden sie übertölpelt
DIE GROSSE DRANGSAL
Zum Nachdenken für Jehovas Zeugen
WIR WAREN 20 JAHRE ZEUGEN JEHOVAS
Zeugen schreiben uns
WAS HAT DENN NUN DAS JAHR 1975 WIRKLICH GEBRACHT?

PRÜFE UND HANDLE GEMÄSS GENAUER ERKENNTNIS
Zu den WTG-Falschlehren über das Gedächtnismahl
Es wurde in der Vergangenheit schon viel darüber geschrieben, wie die Gedächtnismahlfeier durchzuführen ist.
Natürlich gibt es in den verschiedenen Glaubensbekenntnissen einige Unterschiede darin, wie sie gehandhabt wird. Die WTG aber ist wohl am weitesten davon entfernt, das Gedächtnismahl so zu begehen, wie es sich für wahre Christen ziemt.
WTG-Funktionäre sollten sich eines merken:
Christus ist für alle Menschen, die ihn annehmen, gestorben, gleich welcher Konfession, ob katholisch, evangelisch, neuapostolisch, Adventisten oder welchen Glauben sie immer haben mögen.

Jeder, der an ihn glaubt und dies durch seine Taufe bezeugt, ist in seinen Tod getauft und dadurch von Sünde und Tod erlöst. Darum muß auch jeder von den Symbolen genießen und sie nicht nur weiterreichen, denn dadurch wird seine Anwesenheit beim Gedächtnismahl nutzlos, verfehlt ihren Zweck, ja dadurch lehnt er das Loskaufopfer Jesu Christi ab.
Mittler zwischen Gott und den Menschen ist nicht eine von der WTG anerkannte "Elite" von Überrestgliedern, sondern allein Jesus Christus. Wer ihn ablehnt, indem er die Symbole, ohne davon zu nehmen, weiterreicht, wie will derjenige sich seine christliche Hoffnung erhalten?
- Was nützt es der WTG da, wenn sie wieder auf neue Rekordzahlen der beim Gedächtnismahl Anwesenden verweisen kann, wenn bis auf einen geringen Prozentsatz alle anderen durch Nichtgenießen der Symbole Jesus Christus auf Grund der Falschlehre der WTG ablehnen?
- Was nützt es der WTG. wenn sie immer wieder vielfältige Vorbereitungen zur Gedächtnismahlfeier trifft, so wie zum Beispiel im KD III/84 beschrieben wird, wie die Symbole beschaffen sein sollen, welchen Wein man verwenden darf und wie das ungesäuerte Brot gebacken werden soll, wenn doch nur wenige davon essen und trinken sollen?

Ja, dann ist es für alle anderen, für die sogenannte große Volksmenge umsonst sich abzumühen, da sie so nie Rettung erlangen werden.
In der Bibel wird die große Volksmenge beschrieben als eine Gruppe von Menschen, die große Vorrechte zu erlangen hat. Diese können sie aber nur dann erlangen, wenn sie nicht mehr den WTG-Menschenlehren folgen, die immer wieder geändert werden, je nachdem wie die WTG-Oberen es für notwendig halten, sondern sie müssen Jesus Christus annehmen. Dazu muß man sich vergewissern, was die Bibel sagt, nicht was die WTG, die zuviel vom Geiste eines falschen Propheten hat und Menschenwerk ist, zu tun gebietet. Hierzu seien einige Bibelstellen angeführt.
- Apostelgeschichte 5:29
Man muß Gott mehr gehorchen als Menschen.
- 1. Korinther 7:23
Werdet nicht der Menschen Knechte.
- Johannes 6:53
Werdet ihr nicht essen das Fleisch des Menschensohnes und trinken sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch.
Hier wird also klar dargelegt, daß wir nicht Knechte von Menschen werden sollen (der WTG), sondern danach handeln, was Gott uns gebietet: Von den Symbolen zu genießen, sonst ist alles umsonst.

Ja, wir sollten so handeln, wie die Bibel es laut Epheser 4:4 aussagt:
Es gibt nur; EINE Hoffnung,
EINEN Herrn,
EINEN Glauben und
EINE Taufe,
Aber leider verleumdet die WTG alle ihr nicht hörigen Christen und predigt immer wieder den Haß gegen Menschen, die ihre Glaubensansichten nicht teilen und trägt so absichtlich zur Spaltung des Leibes Christi bei.
So sei nun jeder aufrichtige Christ aufgerufen, nicht den Falschlehren der WTG, die nicht viel von unvoreingenommenem Bibelstudium hält, zu folgen, sondern Jesus Christus so nachzufolgen, wie es die Bibel aussagt.
Jeder Christ sei aufgerufen, nicht den Zweck seiner Anbetung zu verfehlen und sich von der WTG vom ewigen Leben abschneiden lassen, sondern ein aktiver Teilnehmer am Abendmahl zu sein.
-RSW-

DIE GROSSE DRANGSAL
Worüber Zeugen Jehovas einmal nachdenken sollten
JEDE Prophezeiung erweist sich früher oder später als das, was sie in Wirklichkeit ist, entweder als falsch oder als wahrhaftig. So ist es auch mit den Prophezeiungen der WTG betreffs der „großen Drangsal"!
SCHON ein Jahrhundert prophezeit sie der Menschheit diese große Drangsal (Harmagedon), in der diese (Menschen) Welt vernichtet werden soll. Ausgenommen sind natürlich diejenigen, die sich noch schnell unter den Schutz der „theokratischen Organisation Jehovas" als den einzigen „Ort" der Rettung begeben. Diese Behauptung zeigt deutlich der, messianischen Anspruch der WTG, wo doch Apg. 4:12 Jesus Christus als den Messias zu erkennen gibt.

Immer wieder Ausreden
NICHT weniger anmaßend ist die Behauptung der WTG, sie allein sei „in der Wahrheit", d.h. sie sei der „Kanal Jehovas", das Sprachrohr Gottes. Wie menschlich unvollkommen und nach kurzer Zeit überholt aber ihre Prophezeiungen sind, auch die, die Harmagedon betreffen, erleben wir immer wieder. Erst leuchtet das Licht Jehovas hell und klar und wehe dem, der es wagt, daran zu zweifeln, trifft es aber nicht ein, dann haben einige (einfache Brüder) möglicherweise (in privater Auslegung) etwas Falsches geglaubt, oder Jehova hat es sich in seiner liebenden Güte zur Rettung weiterer Schafe plötzlich anders überlegt, oder wie die Ausreden sonst noch alle heißen mögen.

Ein Wust haltloser Behauptungen
SO war es 1914, 1925, 1945 und 1975. Vergleicht man die WTG-Literatur aus der Vergangenheit bis zur Gegenwart in Sachen große Drangsal, so steht man vor einem Wust haltloser Behauptungen und Bibelverdrehungen, die seinerzeit immer als die volle Wahrheit Jehovas gegolten hatten.
SELBST in den neueren Veröffentlichungen wird deutlich, wie schwer sie sich mit dem Thema „große Drangsal" tut. In den Büchern: „Dann ist das Geheimnis …„, Seite 237, Abschnitt 15 und „Babylon die Große …„, Seite 574, Abschnitt 2 heißt es wie folgt:
„Daher bedeutet diese 'große Drangsal' die Vollstreckung des Urteils Gottes an der ganzen Menschheit, …„ „… veranschaulicht die letzte Drangsal dieser Welt, die große Drangsal … wie es seit Anfang der Welt bis jetzt noch keine gegeben hat, nein, noch je wieder geben wird" (Matthäus 24:21 NW). „Es wird die 'Städte der Nationen' in Ruinen legen und die Regierungen dieser Welt vernichtend erschüttern."

HIER wird eindeutig von einer letzten, also noch vor uns liegenden „großen Drangsal", wie es bis jetzt noch keine gegeben hat, unter Bezugnahme auf Matthäus 24:21 gesprochen. In dem Buch: „Gottes tausendjähriges Königreich …„, Seite 322, Abschnitt 65 lesen wir aber zu unserem Erstaunen von einer anderen, also der Harmagedondrangsal vorausgegangenen Drangsal, die im Jahre 70 u. Z. in Jerusalem stattfand.

ES gibt demnach lt. WTG zwei Drangsale. Eine „Vorbilddrangsal" 70 u. Z. und Harmagedon selbst.
Merkwürdig ist nur, daß Matthäus 24:21 von nur einer großen Drangsal spricht, „wie es seit Anfang der Welt bis jetzt keine gegeben hat, nein, noch wieder geben wird", also von einer, die ihresgleichen in der Menschheitsgeschichte sucht.
WENN Harmagedon diese große Drangsal sein soll, wie wir gelesen haben, kann damit nicht die Zerstörung Jerusalems 70 u. Z. gemeint sein.

Umgekehrt gilt das gleiche.
Sogleich heißt nicht sogleich
IN den folgenden Abschnitten dieses Buches wird nun mit viel Mühe versucht, dem Leser klarzumachen, daß das Wort „sogleich" nicht sogleich, sondern fast 2 000 Jahre Zeitunterschied bedeutet. Wir lesen aus den Abschnitten 65 und 67 folgende Worte:
Mit den Worten „sogleich nach der Drangsal jener Tage" bezog sich Jesus offenbar auf die Tage der „großen Drangsal", die die Römer im Jahre 70 u. Z. über die Stadt Jerusalem im Nahen Osten brachten. „Das Zeichen des Sohnes des Menschen" erschien nicht unmittelbar nach der „großen Drangsal", die mit der Zerstörung Jerusalems endete, „im Himmel, …"

UM die prophetischen Worte Jesu gemäß Matthäus 24:29 mit den bekannten Tatsachen in Übereinstimmung zu bringen, müssen wir Jesu Ausdruck „sogleich nach" so verstehen, daß damit eine Zeitspanne von Jahrhunderten übersprungen wird, die bis in unser Jahrhundert hineindauert.
IN der Tat, es gehört schon viel Mut seitens der WTG dazu, die prophetischen Worte Jesu mit der WTG-Lehre in Übereinstimmung zu bringen und so als Gipfel des Ganzen Jesus unterschwellig als falschen Propheten zu brandmarken.

Wir lesen:
„Nein, Jesus war in dieser Beziehung kein falscher Prophet."

ER ist es weder in „dieser Beziehung" noch in einer anderen. Die WTG ist der falsche Prophet, in „dieser Beziehung" und in vielen anderen auch.
DABEI ist die Übersetzung des griech. Wortes „eutheos" in „sogleich" korrekt. Es bedeutet auch „ohne Verzug" und läßt damit unmöglich einen zeitlichen Spielraum von annähernd 2 000 Jahren zu. Die Zerstörung Jerusalems 70 u. Z. kann, wie wir bereits feststellten, laut WTG-Lehre unmöglich diese „große Drangsal" sein.
Die „Schlacht" von Harmagedon kommt dafür auch nicht in Frage, denn die Formulierung „sogleich nach der Drangsal jener Tage …„ hieße doch die sogenannten „bekannten Tatsachen" oder die „Endzeitzeichen", die angeblich erst ab 1914 eingetreten sind, erst nach Harmagedon geschehen .

FRAGEN wir nun die Schrift nach der Drangsal, so helfen uns die Verse 5-28 des Matthäus-Evangeliums, Kapitel 24, sie zu verstehen. Die Drangsal beginnt mit den Ereignissen ab Vers 15 und beinhaltet alles, was in den Versen 5-28 zu lesen ist. Jesus warnt besonders vor falschen Christussen und falschen Propheten. Auch wird das Evangelium Jesu Christi, nicht das Falschevangelium von 1914, in der gesamten Endzeit gepredigt. Die Verse 21,22 weisen auf die Besonderheiten dieser Zeit in der Menschheitsgeschichte hin. Ohne Verzug oder nach der Drangsal beginnen die Ereignisse der sichtbaren Wiederkunft Jesu Christi, die in den Versen 29-34 beschrieben werden und noch zukünftig sind. Die gesamte Weltendeeuphorie der WTG hat nur den Zweck, eine künstliche Dringlichkeit und angeblichen Zeitdruck vorzutäuschen, um das „Werk" weiter voranzutreiben.

Die Gegenwart
DAS griechische Wort „parusia" bedeutet sowohl Gegenwart als auch Wiederkunft. Was von beiden Bedeutungen von den Jüngern erfragt wurde, ergibt sich aus dem Zusammenhang ihrer Frage. Sie interessierten sich für den Zeitpunkt, an dem der Herr wiederkommt. Jede Gegenwart beginnt mit der Ankunft des Betreffenden.
In Matthäus 24.42-44, 46, 47 ist eindeutig vom Kommen des Herrn die Rede und nicht von seiner Gegenwart.

WEITERHIN sagt Jesus anläßlich seiner Himmelfahrt zu seinen Jüngern:
„Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt." (Matth. 28:20)
DAMIT ist die WTG-Lehre von der seit 1914 unsichtbaren Gegenwart Jesu Christi unlogisch, da diese nicht zweimal beginnen kann. Weiterhin, warnte Jesus davor, denen Glauben zu schenken, die von einem verborgenen Gekommensein zu wissen vorgeben.
(Matthäus 24:24-27)
Eine unsichtbare Ankunft kann nicht wie ein Blitz erfolgen. (Matthäus 24:27)

Nachwort:
ES ist nun wirklich an der Zeit für jeden aufrichtigen Verkündiger, das gefährliche Bibelverdrehspiel der WTG zu durchschauen und den Mut zur biblischen Wahrheit zu finden.
Zwischen Bibel und Wachtturm besteht ein gewaltiger Unterschied.
Gottes Wort öffnet den Weg in die Freiheit Gottes durch den Glauben an Jesus Christus. Der Wachtturm öffnet den Weg zu Widerspruch, Konflikten, Stress und geistiger Gefangenschaft. Dieser Weg führt an Christus vorbei, direkt in die Arme gewissenloser geistiger Verführer hinein.
-MHP-

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG. 17:11
DER WACHTTURM
WIR PRÜFEN DIE WACHTTÜRME NR. 19 UND 20/1984
STUDIENARTIKEL
„Sich 'von der Welt ohne Flecken' bewahren"
"EIN OCHSE VOR- UND EINER HINTER DEM PFLUG"
WIEDER einmal die Warnung an Jugendliche, einen höheren Schulbesuch zu meiden. Wesentlichste Begründung; Der „weltliche" Einfluß bei einem Studium an Hoch- oder Fachschulen wäre .zu stark. Dort gelehrte Theorien oder Philosophien könnten den „wahren Glauben" untergraben. (S. 17) Tatsächlich besteht für einen Zeugen Jehovas bei dem Besuch derartiger Bildungsanstalten die „Gefahr", die Machenschaften der WTG-Führung besser zu durchschauen und zwangsläufig bestimmte Lehren in Frage zu stellen.

Zweifler oder gar Kritiker werden in den Reihen der ZJ nicht geduldet. Soll doch jeder ein „Schaf" sein. Und so rät der „kluge Knecht" nur zu einem Grundschulbesuch. Reden, lesen, schreiben und ein bißchen rechnen reichen dem Zeugen zu einem linientreuen Predigtdienst aus. Wobei sich das Rechnen auf das Abzählen der allmonatlich geleisteten Verkündigerstunden beschränken könnte.
„Ein Ochse vor- und einer hinter dem Pflug" ist auch die Devise der leitenden Körperschaft. Ihre Pseudo-Bibelkenntnis kann an dieser Tatsache nichts ändern.

EHE NUR ALS DIENSTLEISTUNG?
EHEMÄNNER dürfen die Ehe „nicht als das Wichtigste im Leben betrachten." Schon morgen könnten sie ihre Ehefrau durch den Tod verlieren.
Allerdings sollten die Männer die Ehepflichten nicht vernachlässigen. (S. 15)
Wird mit einer solchen Einstellung Gottes Einrichtung, die Ehe, nicht mit Füßen getreten?

Besteht die Ehe nur in der Wahrnehmung von Pflichten?
Ist Liebe nicht weit mehr als bloße Pflichterfüllung?
„Ihr Männer, liebet eure Frauen und seid nicht bitter gegen sie.„(Kol.3:19; Luther) Heißt dies nicht auch, das Bedürfnis der Frau in kommunikativer Hinsicht zu erfüllen?
Oder sind die ZJ-Frauen tatsachlich nur dazu da, um ihren Ältesten - Ehegatten Unterwäsche und die Socken zu waschen?

Anscheinend ja, denn der ehemalige Zweigdiener Frost gab der Schwester Pötzinger auf deren diesbezügliche Frage die Antwort „sie solle sich darüber freuen, wenigstens das tun zu können". (S. 31)
Erübrigt sich hier nicht jeder Kommentar? Ist es nicht ein Hohn, wenn der Titel dieses WT heißt; „Kritische Zeiten heute - Wird die Familie sie überleben?"
Der Bestand von Ehe und Familie seien in der heutigen Welt gefährdet, wird behauptet.
Welchen Stellenwert nimmt aber die Ehe bei den Zeugen Jehovas ein?
Die Scheidungsraten in der „Organisation Jehovas" sprechen für sich. Ganz zu schweigen von den Streitigkeiten in diesen Familien, die trotz großer Anstrengungen, sie nicht an die Oberfläche kommen zu lassen, immer häufiger ruchbar werden.

WACHTTURM NR. 20/84

NEBENARTIKEL
„Glücklich trotz einer gesetzlosen, lieblosen Welt"
„Ein großer Schritt für ein kleines Land"
„DEN FRIEDEN KAUFT MAN NIE ZU TEUER-
INTERESSANT, einmal die Argumentationsweise der WTG zu verfolgen:
„Nur wenn wir Gottes Gesetz halten, haben wir Grund zu der Erwartung, für immer gerettet zu werden. Wir sehnen uns danach, in Gottes neues System mit neuen Himmeln und einer neuen Erde hinübergerettet zu werden. Diese Empfindung kommt gegen Ende des 119. Psalms, in Vers 174, zum Ausdruck: 'Mich hat nach deiner Rettung verlangt, o Jehova, und dein Gesetz ist mir lieb.' Daher lehnen wir die von Menschen ersonnenen Pläne und Vorkehrungen zur Errettung der gesetzlosen, lieblosen Welt ab." (S. 25) „Daher …"?

Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
Kann man nicht für das Glück und Wohlergehen anderer Menschen arbeiten und gleichzeitig Gottes Willen tun?
Ja, bildet beides zusammen nicht eine Einheit?
„Zahlt daher Cäsars Dinge Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott."
(Matthäus 22:21; NW)
Starb nicht auch Jesus für alle Menschen, obwohl er wußte, daß viele ihm nicht nachfolgen würden?
Oder bildet ein Zeuge sich etwa ein, Harmagedon käme früher, wenn er für die Welt keinen Finger rührt?

Es wird deutlich: Christliches Handeln beinhaltet die Sorge um das Wohlergehen von Menschen - von allen Menschen l
„DEN FRIEDEN KAUFT MAN NIE ZU TEUER, DENN ER BRINGT DEM, DER IHN KAUFT, GROSSEN NUTZEN." (Dr. Martin Luther)

EIN WEITERER ZJ-PALAST IN DEN NIEDERLANDEN
„Jehova erhörte die Gebete …; die Engel bauten … Jehova gab das Wachstum."
(S. 28 bis S. 31)
Und trotzdem mußten 120 Vollzeitarbeiter und bis zu 150 Freiwillige an den Wochenenden von August 1980 bis Oktober 1983 'stramm arbeiten, um das neue Zweigbüro der ZJ in den Niederlanden fertigzustellen.
Der reinste Prunkbau, wie Bilder und Artikel belegen. Die Büros bieten „für 30 Mitarbeiter angenehme Arbeitsbedingungen".
Der von Haus zu Haus gehende Zeuge würde zweifellos solch eine Arbeitsstelle auch schätzen.

HOCH- UND FACHSCHULKADER MUSSTEN RAN
ÜBRIGENS konnte beim Bau auf die ZJ-Intelligenz nicht verzichtet werden. Sonderpioniere wurden in Abendkursen (man vermeidet das Wort „Studium") extra hierfür ausgebildet. Und dann gab es verschiedene Spezialisten, die - Gott sei Dank - „vor nur wenigen Jahren in die Wahrheit" gekommen waren.
Gabe es diese ZJ-Anfänger nicht, hätte man womöglich noch auf Weltmenschen zurückgreifen müssen, da im allgemeinen dem jugendlichen Zeugen nur ein handwerklicher Beruf gewährt wird.
Ohne Spezialisten ist aber die WTG trotz Jehovas Leitung bei einem solchen Unterfangen aufgeschmissen.
-G.R.-

WAS HAT DENN NUN DAS JAHR 1975 WIRKLICH GEBRACHT?
Eine Ansprache von F. W. Franz
Für ZJ gab es eine wichtige Sonderzusammenkunft in Gelsenkirchen. Eine Ansprache des damaligen WT-Vizepräsidenten Franz - inzwischen wurde er Präsident der Wachtturm-Gesellschaft - stand auf dem Programm. Die entscheidende Frage aller dort versammelten ZJ war: Wird er jetzt über 1975 das letzte und entscheidende Wort sagen? Läutet am Ende der Sonderkongreß am 30.8.1975 das lang erwartete Ende dieser alten Weltordnung und den Beginn des Tausendjährigen Reiches ein? Alles wartet auf „ein klares Wort" von Mister Franz.

Franz macht zunächst darauf aufmerksam:
Am Montag, dem 1. September, beginnt das neue Dienstjahr der Zeugen Jehovas: 1976. „Das ist wirklich sehr interessant", stellt er fest, aber es gebe noch etwas Interessantes hinzuzufügen:
„Am nächsten Freitag, dem 5. September, mit Sonnenuntergang muß etwas Bestimmtes geschehen. Was wird das sein?

Nun, nach der biblischen Chronologie, die wir haben, enden 6000 Jahre Menschheitsgeschichte am Freitag, dem 5. September, mit Sonnenuntergang. Das bedeutet, daß mit diesem Zeitpunkt das 7. Jahrtausend, oder Millennium, das Dasein der Menschen beginnt. Und wir sind alle entschlossen, fortzufahren, Jehova zu dienen in diesem 7. Jahrtausend des menschlichen Daseins auf der Erde."

Beifall brandet auf. Kein Wundert Wenn am Freitag, dem 5. September, das Millennium anbricht, dann müssen doch die Herzen all derer höher schlagen, die nichts sehnlicher erwarten als dies.
Der Beifall verebbt, und Franz fährt fort mit einer komplizierten und reichlich spekulativ anmutenden Überlegung darüber, daß „die Jahreswiederkehr der Erschaffung Adams" möglicherweise erst 14 Tage später, also am 18. bzw. 19. September (denn der jüdische Tag beginnt abends um 6 Uhr) zu datieren ist. Und nun kommt er zu Schlüssen, die nach dem Bisherigen weder zu erwarten sind noch sich aus den undurchsichtigen Spekulationen um Adams Geburtstag ergeben könnten. Franz fährt fort:

„Nun, das bedeutet nicht (!). daß damit der 7. Ruhetag Jehovas, der Sabbattag seiner Schöpfung, beginnt. So können wir dann auch nicht sagen, daß diese Dinge nun während des Monats September zu Ende gehen, und daß wir dann in das 7. Jahrtausend des großen Ruhetages Gottes eingehen, und daß wir dann zur Ruhe gelangen von all unserer Mühe, und daß dann auch 'der letzte Feind, der Tod', von dieser Erde weggenommen wird. Nein, wir müssen abwarten und sehen, wann nun das Millennium des großen Ruhetages Gottes beginnen wird. Und wenn dieser Tag beginnt, dann wird die Tausendjahrherrschaft Jesu Christi beginnen, und dann wird die Segnung der ganzen Menschheit beginnen für alle diejenigen, die Jehova Gott gehorchen und ihn segnen."

Mit welch zwiespältigen Gefühlen mögen die ZJ nach Hause gefahren sein? Sie hatten mit Recht in Gelsenkirchen ein klares Wort erwartet. Wenn sie sich nun von ihrer Führung verschaukelt fühlen, wer könnte es ihnen verargen? Man wird den Eindruck nicht los, daß das ganze Manöver von Gelsenkirchen das eine Ziel hatte, daß weiterhin fleißig die Werbetrommel gerührt wird. Daher Franz' Appell in Gelsenkirchen : Predigen!

„Werden wir fortfahren, das zu tun während des übrigen Teils des Jahres 1975?" -
Antwort: Beifall!
„Und wenn es Gott gestaltet, auch in das Jahr 1976 hinein?" -
Antwort: Beifall!
Lies Römer 16: 17 und 18.
(„Vom Zeugen Jehovas zum Zeugen Jesu Christi", 1980, .H. J. Twisselmann)

SIE FUHREN ÜBER DIE MEERE UND SAMMELTEN REICHE SCHÄTZE…
Die Wirtschaftspraktiken der WTG
IN den Reihen der Zeugen Jehovas wird der Begründer der „Bibelforscher-Bewegung", Charles Taze Russell (1874-1916 leitete er die Bewegung), als Pastor bezeichnet, desgleichen erhielt Joseph Franklin Rutherford den Beinamen „Richter". Er leitete die Bewegung der „Zeugen Jehovas" im heutigen Sinne von 1916 bis 1942.

NUN hat sich der Verfasser dieser Zeilen einmal die Mühe gemacht und 25 ihm schon länger bekannte Brüder und Schwestern der Zeugen Jehovas befragt, was sie eigentlich Genaues über die Herkunft dieser beiden Begründer wissen. Nur vier konnten darauf verweisen, daß Russell aus einer sehr wohlhabenden Kaufmannsfamilie stammte und daß er selbst Kaufmann war, immerhin 6 hatten, eigentlich mehr durch Zufall, gehört, daß Rutherford von Beruf Anwalt und zeitweise Richter war und sein Beiname nichts zu tun hat mit jenen Richtern der Bibel, obwohl gerade dies von 15 der Befragten behaupteten: „Richter" sei ein ehrender Beiname auf Grund seiner Gerechtigkeits- und Wahrheitsliebe.

Macht ist gefährlich in der Hand der Bösen
DER „Pastor" Russell, so zeigen Aufzeichnungen aus seiner Zeit und die in verschiedenen Werken zu findenden biographischen Daten, war alles andere als ein gütiger, väterlicher, christlich denkender Seelenhirt. Seine Herkunft und seine kaufmännische Erfahrung, die Vielzahl der in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts entstehenden oder sich bereits festigenden religiösen Gemeinschaften ließen ihn eine Gelegenheit sehen, selbst in das Geschäft mit dem Glauben einzusteigen.

IN einer späteren Darstellung wird CV einmal belegen, wie die Bibelforscher und späteren Zeugen Jehovas „gemacht" wurden. Schon der kurzzeitige Wechsel der religiösen Ausrichtung bei Russell, das bewußte Herumsuchen nach ihm genehmen Gemeinschaften, zeigen, daß er, unzufrieden mit dem Bestehenden, darauf aus war, sich selbst ein ergiebiges Betätigungsfeld zu schaffen. Ein Kaufmann, und offensichtlich war er das nicht in ungeschickter Weise, will Erfolgsbilanzen sehen, sei es zunächst kein Geld, dann doch Anerkennung, sei es keine wirtschaftliche Macht - zunächst - so dann die Macht über Menschen.

Hier sei betont, daß der wirtschaftliche Aufstieg der WTG nie zum Selbstzweck erfolgte. Nein, Gewinnstreben und Gewinn dienten - so wurde es offiziell immer betont - dem großen Werk im Sinne Jehovas.
Der Weg der WTG aber beweist, verfolgt man ihn genau und sieht hinter die schöne Fassade, daß es Russell und Rutherford um die Macht ging, um politische, um psychologische, um geistige Herrschaft über den Glauben und damit über Gläubige weltweit.

Und Russell wie Rutherford erkannten in einer Zeit ständig schneller fortschreitender Industrialisierung, daß das Erhalten und Vergrößern der Macht immer mehr Aufwendungen mit sich bringen wird. Also ging es um eine immer bessere und gewinnbringendere Arbeit innerhalb der WTG, um diesen Gewinn und dazu noch genügend Reserven aufzubauen.

Geschäftstüchtig war auch genügend Voraussicht vorhanden, daß der Machtbereich nicht nur die USA sein konnte. Weltweite Ausdehnung war schon langfristig voraus geplant. Schon „Pastor" Russell baute entsprechend der Praktiken amerikanischer Geschäftsleute seine Bewegung auf.
Russell unternahm zum obengenannten Zweck 1911/12 eine ausgedehnte Weltreise - er sondierte den Markt und fand bald heraus, wie durch weltweite Verkündigung überall Einfluß zu nehmen war.

DIESE Reisen setzte Rutherford später fort, nachdem es ihm in einem langwierigen, aber dank seiner Justizerfahrung erfolgreichen Machtkampf gelungen war, Russells Nachfolger zu werden und alle Konkurrenten auszuschalten. Trotz riesiger innerer Streitigkeiten in der Leitung, trotz Verbot und Inhaftierung 1918, behielt er, clever wie er schon als Anwalt war, die Fäden in der Hand, benötigte dafür nachweisbar niemals und nirgends Jehovas Hilfe, sondern machte sich, ähnlich wie in anderen Bereichen üblich, das amerikanische Gesetzeswesen zunutze, welches er bestens kannte .

1920 reist Rutherford langzeitig durch Europa. Nach der nicht erfolgten Einhaltung der gepredigten Jahreszahl 1925 gelingt es ihm, bereits erfahren in solchen Dingen, die Bewegung wieder zusammenzuhalten. Und er erkennt die überaus große Bedeutung des weltweiten kostenlosen Literaturvertriebes durch die WTG und die Magie der Zahlen. Denn nichts wirkt auf den ersten Augenblick bestechender auf einen unvoreingenommenen Menschen, als wenn man mit großen Zahlen jongliert.

Daß bei solchem Jonglieren auch Bruch entsteht, wurde wohl zunächst nicht beachtet. Heute kann man eine eindrucksvolle „traurige" Bilanz ziehen.
Doch dazu das nächste Mal:
„Ihre Namen sind wie die Sterne am Himmel"
-Hermes-

DER BOXER-BRUDER MIT DEN (SCHLAG)KRÄFTIGEN ARGUMENTEN
Jesus als Vorbild für Christen
IN die Fußstapfen Jesu treten - viele Christen haben sich dieses hohe Ziel gesetzt . Wie schwer ist es aber, dessen hohen Maßstäben auch nur annähernd gerecht zu werden!

MICH beeindruckten von kleinauf immer wieder seine Eigenschaften der Milde, Demut, seine Aufopferungsbereitschaft.
„Als er beschimpft wurde, gab er nicht schimpfend zurück. Als er litt, begann er nicht zu drohen, sondern übergab sich weiterhin dem, der gerecht richtet!"
(1. Petrus 2:23, NW)

Welch eine edle Gesinnung!
Selbst als Jesus seinen baldigen Tod voraussah, heilte er einen Sklaven des Hohenpriesters, der gekommen war, ihn zu verhaften. Diesem war von einem Jünger Jesu ein Ohr abgehauen worden. Jesus mißbilligte diese menschlich durchaus verständliche Tat und heilte das Ohr durch ein Wunder wieder an. (Lukas 22:47-53)

JESUS ließ sich nie zu unkontrollierten Äußerungen, geschweige denn Taten gegenüber seinen Feinden hinreißen (vgl. Lukas 4:28-30; Matth. 5:44).
UND auch Paulus zeigte später in seinem Brief an die Korinther die gleiche Einstellung:
„Wenn beschimpft, segnen wir; wenn verfolgt, halten wir stand; wenn verunglimpft, flehen wir …„ (1. Kor. 4:12,13)

Eine ganz andere Einstellung
IN diesem Licht besah ich mir einmal das „Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1983" und stieß auf S. 92 auf folgende Schilderung:
„Eine Gruppe stürzte sich auf die Lautsprecheranlage. Doch der Bruder, der sie bewachte, war früher ein bekannter Boxer gewesen. Er warnte die Männer und sagte ihnen, daß er die Anlage beschützen werde, falls sie versuchen würden, das Eigentum der Gesellschaft zu beschädigen. Nachdem zwei von ihnen die Warnung ignoriert hatten, wichen die anderen schnell zurück und riefen: 'Wir dachten, sie würden sich nicht wehren!'"

Auf gut deutsch:
Der Bruder - Boxer bewies gegenüber zwei Menschen seine diesbezüglichen Fähigkeiten, sozusagen schlagkräftig. Noch nicht einmal, weil e r angegriffen wurde. Er verteidigte materielle Werte, die Lautsprecheranlage der WT-Gesellschaft.
UND welche Haltung nimmt diese bezüglich des merkwürdigen christlichen Verhaltens ihres Mitverbundenen ein?

Zwei Seiten weiter kann ich es lesen:
„Es war niemand anders als der ehemalige Boxer, der anläßlich der ersten Versammlung die Lautsprecheranlage der Gesellschaft so gut beschützt hatte."
DEUTLICHER kann man nicht Stellung beziehen. Ist das nicht auch ein Hinweis für Zeugen, wie sie in Zukunft mit Menschen umzugehen haben, die ihnen nicht gleich freundlich gesonnen sind?

Zurück zu Jesus
WIE hätte er in einer solchen Situation gehandelt?
Wie hieß es noch: „Als er litt, begann er nicht zu drohen …"
-G.R.-

VATIKAN UND DIE WTG IM ZWEITEN WELTKRIEG
Aus dem Vatikanischen Geheimarchiv
Wann öffnet die WTG ihr Geheimarchiv?
ES geht um die Rolle des Vatikans in den Jahren 1933 - 1945. Prof. Herbert Melzig, Sydney/Australien, konnte im Geheimarchiv des Vatikan und im politischen Archiv des Auswärtigen Amtes in Bonn/BRD darüber Forschungen durchführen. In der kath. „Begegnung" 11/1982 wird darüber berichtet. Zum Thema „Der Papst kalkulierte einen Sieg Hitlers ein" lesen wir:

„… 1940 und 1941. Es waren die leichten Siege der Naziwehrmacht, die ihr bei vielen westlichen Diplomaten den Nimbus der Unbesiegbarkeit einbrachten. Auch die Römische Kurie schloß die Hypothese eines Sieges der Achsenmächte (Hitler und seine Verbündeten) nicht aus. Der Papst dachte nicht, dieses Ungeheuer von Hitler, der die Kirche in Deutschland und in den besetzten Ländern verfolgt, dürfe nicht siegen, vielmehr rechnete er damit, daß er siegen könnte und längere Zeit über Europa herrschen würde. Die Römisch-Katholische Kirche müsse auf diese Eventualität vorbereitet sein und, wenn der Fall eintritt, versuchen, das Beste daraus zu machen."
U.a. war der Päpstliche Legat in der Türkei, Roncalli, mit dieser Sache befaßt.

DIE Achsenmächte siegten bekanntlich nicht. Es war also eine riesige Vatikanische Fehlkalkulation. Immerhin war das zuvor nicht als unfehlbare göttliche Wahrheit prophezeit worden.
DIE WTG kalkulierte einen Sieg des totalitären Hitlerfaschismus nicht nur ebenfalls ein. Sie prophezeite das sogar als endgültige Erfüllung göttlicher endzeitlicher Voraussagen nach Daniel 11 (Nordkönig Hitlerfaschismus, Südkönig Anti-Hitlerkoalition), WTG-Predigtbuch „Die Neue Welt", 1942! Die WTG-Prophezeiung:

„Man beachte, daß der 'König des Südens' vom vierzigsten Verse an aus der Prophezeiung ausscheidet. Dies ist ein schlechtes Zeichen. Dies und andere Schriftstellen deuten darauf hin, daß vor dem endgültigen Ende alle Nationen totalitär werden und die Interessen des Nord- und Südkönigs unter Religion als Bindeglied eins werden. Es bedeutet einen Weltbund, und schon zeigen kundgegeben Worte und Zeichen an, daß dies an der Weltfriedenskonferenz stattfinden wird, für die sich das Haupt des Vatikans herausputzt" (S.344).

NUN, die Welt wurde nicht totalitär, der totalitäre Hitlerfaschismus wurde durch den angeblichen Südkönig, die Anti-Hitlerkoalition, vernichtet.
BEI der WTG war das jedoch nicht nur eine politische Fehlkalkulation. Es war eine Verkündung falscher "Erfüllungen" falsche Prophetie also! Falsches "Licht"! Lies dazu 5. Mose 18:20-22! Gott wäre hier wieder einmal mehr durch die WTG zum Lügner geworden. Also war das nicht von ihm. Wann öffnet die WTG ihr Geheimarchiv den Forschern, damit man nachprüfen kann, wer bei ihr damals die wahren diplomatischen bzw. politischen "Inspiratoren" dessen gewesen sind, was sie da als unfehlbare göttliche Wahrheit, als unfehlbares göttliches Licht über Daniel proklamierte?
Könnte sie sich nicht ein Beispiel am Vatikan nehmen? -

GEFAHR ZU LANGE VERHARMLOST
"Wir werden die Sekten dazu zwingen, für ihre Mitglieder Kranken- und Rentenversicherungen abzuschließen. Bisher wurden sie körperlich und finanziell ausgebeutet, und wenn sie nichts mehr konnten, einfach abgeschoben."
DIES erklärte auf Anfrage im Juni dieses Jahres der Vizepräsident der EG-Jugendkommission, Europa-Abgeordneter, Dr. Olaf Schwencke.

Und weiter:
"Die Gefahr ist zu lange verharmlost worden. Wir Politiker haben durch Untätigkeit das Sektenunwesen begünstigt."
AUF die Frage, wer bisher den "Sektenopfern geholfen hat", wurde gesagt: Die Eltern und die Allgemeinheit durch die aus ihren Steuergeldern finanzierte Sozialhilfe. Der BRD-Familienminister R. Geißler habe einen durchdachten Plan fertig in der Schublade.

EINES der "Sektenopfer", das sich mit der Familie wieder versöhnt hat, sagte:
"Nach der Gehirnwäsche (durch die Sekte) verfluchte ich meine eigenen Eltern."
FÜR alle, die in der BRD "Kummer durch die Sekten" haben, hat sich in Bonn eine "Arbeitsgemeinschaft der Elterninitiativen" gebildet.

SOWEIT bekannt, zahlt auch die WT-Organisation für ihre hauptamtlichen Mitarbeiter keine Kranken- und Rentenversicherung, während sie für ihre Arbeit nur ein Taschengeld bekommen. Wenn sie ausscheiden oder ausgeschlossen werden, stünden sie völlig mittellos da, würde nicht die Gesellschaft und auch die "verfluchte" Kirche helfen. Und alle Bethelmitarbeiter mußten bekanntlich unterschreiben, daß sie an die Organisation keinerlei finanzielle Ansprüche stellen. Aber andererseits ist das doch ein rechtliches Arbeitsverhältnis für die Betroffenen.

So aber sind sie "auf Gedeih und Verderb" von ihrem "Arbeitgeber" abhängig. Steht beim Familienminister der BRD auch die WT-Organisation auf der Liste?
-CVN-

GEDANKEN ÜBER JEHOVAS ZEUGEN
Die Armen, wie wurden sie übertölpelt
Das schlimme ist, daß es mit dem Zeitungslesen, Radiohören, Fernsehen usw. sehr arg bestellt ist bei unseren lieben Zeugen-Mitbürgern. Sie wähnen sich dabei zwar weiser als alle anderen Menschen, aber sie betrügen sich doch selbst. Wie wurden vor 1975 durch ihre Leitung die unmöglichsten Pressemeldungen, "Experten"-Meinungen und Journalisten zitiert, wenn sie nur etwas über die miese Welt- und Wirtschaftslage zu sagen hatten, als ob die Welt bis 1975 sowieso in Elend und Hungerkatastrophen zusammengebrochen sei. Katastrophenbesessen wurde die Presse ausgeschlachtet. Viele dieser lieben Mitbürger legten sich kleine Presseausschnittsammlungen dazu an, die sie eifrig als 1975-Beweise parat hatten. Das können sie in den Ofen stecken.

Ihre ganze Wahrheit
Diese lieben Zeugen-Mitbürger tun nun, gefragt, und ungefragt, allenthalben kund, was für ein Interesse sie an den Sorgen, Leiden, Problemen und Bedürfnissen aller Menschen hätten. Wenn man sich aber genauer in ein Gespräch mit ihnen einläßt, dann merkt man, daß das gar kein echtes oder hilfreiches Interesse ist. Das ist nur ein Mitjammern und Mitseufzen, ein Mitklagen und Mitstöhnen. Kommt die Frage darauf, wie man denn nun helfen kann, dann erschöpft sich ihre ganze Wahrheit darin, zu erklären, daß es keine Hilfe gibt, daß kein Mensch hier erfolgreich sein kann, daß man da nichts tun kann und sollte, die Zustände zu verbessern. Da würde irgendwann eine "himmlische Regierung" einschreiten, "von oben" her. Und wann das sei? Bei dieser Frage werden sie vollends hilflos. Haben sie doch sich und ihre Mitbürger da immer nur mit Terminen betrogen - über 100 Jahre schon. Eilfertig versuchen sie darum, dieser korrekten Frage aus dem Wege zu gehen und in den "künftigen Segnungen" zu schwelgen.

Die ganze Obrigkeit wird verdammt
Ist denn ihr menschliches und soziales Gewissen ganz tot? Sie wollen doch auch in gesicherten und sozialen Verhältnissen leben, sich sattessen können, eine warme Wohnung haben. Schon wenn es da mal nur ein bißchen nicht klappt, sind sie die ersten, die schimpfen, die Regierung anklagen, die ganze Staats- und Parteiführung verdammen, die nichts tut, das zu verbessern oder abzustellen. Sie sind also ganz schön auf ihre eigenen Interessen bedacht! Aber es haben doch alle soziale Lebensinteressen dieser Art!

Macht die Staats- und Parteiführung aber nun Pläne, wie es am besten für alle gemacht werden kann und sollte, dann schimpfen sie wieder los, des Menschen Pläne seien nutz- und zwecklos.
Man braucht nur einmal in einer der lieben Zeugen-Familien zu Gast zu sein, wenn im Fernsehen die Nachrichten laufen oder ähnliche Sendungen. Da gibt es nicht wenige hämische, lächerlichmachende, ja gehässige und feindselige "Kommentare" und Bemerkungen aus einem solchen Zeugenmund dazu, auch Spott und Hohn. Da denkt man, sie wissen nicht, was sie da reden.

Warum, warum, warum nur?
Sie müssen doch merken, daß den Menschen gar nichts anderes übrig bleibt, als „sich selbst zu helfen", sind sie doch von unseren lieben Zeugen-Mitbürgern schon über 100 Jahre lang nur hingehalten und vertröstet worden. Zuletzt wieder auf 1975. Warum nur merken sie das nicht? Warum nur können sie nicht so weit denken. Warum reicht ihre Überlegung von ihren eigenen sozialen Bedürfnissen, die sie bei Verdammung des ganzen Staates berücksichtigt haben wollen, nicht auch zu den sozialen Bedürfnissen aller anderen?

Ihre Führung hat sie doch auf ein Niveau von politischer Kinderei gebracht, politischer Naivlinge, politischer Einfalt im buchstäblichen Sinn des Wortes, was ihr soziales Bewußtsein betrifft.
Man sollte ihnen förmlich einhämmern, daß jeder Mensch zuerst ein soziales Wesen ist, auch ein Christ.
Mit der gleichen Empörung, wie sie irgendein Bild menschlichen, sozialen Elends anschauen, müßten sie sich über ihre Organisation empören, die sie von jedem „Verbessern dieser Zustände" abhält!
-eingesandt-

WIR WAREN 20 JAHRE ZEUGEN JEHOVAS
Zeugen schreiben uns
20 JAHRE fest zu sein, das will schon etwas heißen. Wir möchten in Kurzfassung von diesen 20 Jahren berichten.
ZU diesem Glauben kamen wir wie üblich durch Hausbesuche. Solange wir noch Interessierte waren, bemühte man sich sehr um uns.
Nach der Taufe gab es dann nur noch Pflichten, Wir nahmen alles sehr ernst und sind sogar nach Berlin gefahren, weil es dort Bockwurst zu kaufen gab, die kein Blutplasma enthielt.
Doch waren wir im Innersten nie recht zufrieden. Die Geschwister waren zu sehr auf ihr Ich bedacht.

Die Schwestern waren sich nicht gut. Jede versuchte die andere zu ärgern. Ja, es kam soweit, daß die Ältesten Bibelstellen suchten und sie zu einem Schreiben zusammenfaßten, um die Schwestern wieder auf Vordermann zu bringen.
Geholfen hat es nicht viel. Die Schwestern trugen nun ihren Streit nicht mehr offen aus.
War jemand krank und kam nicht zur Versammlung, lästerte man über ihn.
Der Wettstreit um Verkündigerstunden nahm Formen an, die bis zum Betrug ausarteten. Schwestern verkündigten 3 Jahre und mehr bei einem Interessierten. Andere besuchten eine alleinstehende Frau, blieben dort den ganzen Tag, aßen und verkündigten. Die Stunden wurden als Nachbesuche verzeichnet. Erst nach langer Zeit kamen die Ältesten dahinter.

Es wurde festgelegt, daß eine Person nur noch ein halbes Jahr betreut werden darf.
Da sahen wir aber alt aus!
Es ist auch vorgekommen, daß Stunden angegeben wurden, welche gar nicht gemacht wurden .
Ist dieser Betrug im Sinne Jehovas?

DANN KAM DAS JAHR 1975
ES war für uns alle ein Jahr der großen Hoffnung. Aber auch ein Jahr der großen Enttäuschung.
Denken wir daran, die Bibel sagt, nicht mal Jesus weiß den Tag, die Zeit und die Stunde, wann Harmagedon kommt.
Die Bibel sagt auch am Ende der Schrift, niemand soll etwas hinzufügen oder etwas weglassen.
Nun, wer hat gesagt, das Ende der Welt kommt im Frühjahr, im Herbst oder im Spätherbst? Wir wissen es ganz genau.

Alle, die das gesagt haben, sind laut Bibel in die ewige Vernichtung gegangen, denn sie taten Sünde wider dem heiligen Geist.
Da hat aber kein WT darüber berichtet.
Leider!
Aber seid beruhigt, ihr geht nicht allein in den ewigen Tod. Die Leitung in Brooklyn und Selters ist auch dran.

1976 waren wir auf dem Kongreß in München. Dort sprach Bruder Willy Pohl wörtlich:
Einige übereifrige Brüder haben berichtet, daß 1975 das Ende kommen soll. Wir als Leitung haben das unterstützt, weil wir nichts dagegen getan haben. Somit sind wir auch schuldig geworden. Wir werden sicherlich von Jehova zur Verantwortung gezogen werden.
Bei uns hat aber kein WT darüber berichtet, das ist Tatsache.

Weiter berichtet kein WT darüber, daß in der BRD Polizeioffiziere Zeugen sind und Waffen tragen.
Wir fragten gleich unseren Gastgeber Bruder Roland danach. Er sagte, sie tragen wohl Waffen, aber sie gebrauchen sie nicht.
Das wäre eine Kompromißlösung.
Die Bibel sagt aber, wir sollen keine Kompromisse eingehen.
Im letzten Krieg wurde kein Bruder Soldat. Das stimmt.
Aber die Brüder, die in der Schweiz lebten, durften laut ZJ-Leitung Soldat werden .
Sicher wißt ihr nichts davon, woher auch?
Es sind aber Tatsachen!

ZU DUMM UND NICHTS GELERNT
IN unserer Versammlung hat der Leiter Bruder N, nacheinander alle Anwesenden schlecht gemacht, indem er zum Ausdruck brachte, daß wir zu dumm seien und trotz unserer langjährigen Zugehörigkeit zu den Zeugen Jehovas noch nichts gelernt hätten.
Da spielte das Alter keine Rolle für ihn.
Ist so etwas normal?
Bruder S. wollte nach dieser Beleidigung Schluß machen.

Noch eins, liebe Brüder und Schwestern!
Mit den Überrestgliedern kommt ihr in Druck. Sie sterben alle weg. Sie sollen euch aber durch Harmagedon bringen. Was wird die Leitung sich nun wieder ausdenken? Irgendein neues Zugpferd muß kommen, denn ihr sollt ja treu und ohne euch umzusehen weiter verkündigen. Wehe, ihr stellt Fragen zu alledem oder meldet sogar eigene Gedanken an! Selber denken ist für die WTG eine Todsünde.
-E.B.T.-

„Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6
Preis: 0,20 M; Jahresabonnement; 2.- M; Versand auch kostenlos
Konto-Nr.; 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera

A 861/85 V 7 1 533 N2

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Kommentare zu den euingescannten CV-Ausgaben
CV 189
Das frühe Bibelforschersymbol „Kreuz und Krone", wenn auch nicht „erschöpfend", so doch immerhin ein Thema dieser CV-Ausgabe.


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 189 GERA APRIL 1985

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen den WT Nr. 21/84
ÜBERZEUGT. NICHT MEHR ZU STERBEN
Aus dem Bezirk Rostock
ZUM JAHRESTEXT 1985
"Führe deinen Dienst völlig durch"
RECHTFERTIGUNG
Zeugen schreiben uns
SELIG SIND, DIE ZUM ABENDMAHL BERUFEN SIND

DER HEILAND AM KREUZE
Der Wacht=Turm und Verkünder der Gegenwart Christi

Jesu Unterwerfung Gott gegenüber
4 Pilatus überantwortete Jesum einem Trupp von vier römischen Soldaten und der Pöbelmenge. Ein Kreuz war bereit und wurde auf ihn gelegt, aber die Bürde war zu schwer für den zerrissenen und blutenden Rücken, Eine Zeitlang mühte Jesus sich ab in völliger Unterwerfung dem Willen seines Vaters gegenüber, das Kreuz zu tragen. Einige Frauen der Stadt schrien laut aus Mitleid, und Jesus, der sie hörte, rief ihnen zu, sie sollten über sich selbst weinen und über ihre Kinder wegen der Drangsal, die über sie komme. (Lukas 23:28-31) Nach kurzer Zeit war Jesus offenbar nicht mehr imstande, sein Kreuz zu tragen, und würde unter ihm zusammengebrochen sein. Gerade dann kam ein gewisser Simon von Kyrene aus dem Lande in die Stadt, und vielleicht weil er etwas Mitgefühl für Jesum zum Ausdruck brachte, oder Überraschung darüber, wie sie Jesum behandelten, wurde er ergriffen und gezwungen, das Kreuz zu tragen. Die Evangelien sagen nicht, ob Simon das Kreuz willig trug oder nicht, aber es war eine ehrenvolle Last. Es macht uns Freude zu denken, daß er Jesu gerne bei dem Tragen seiner Bürde half, und daß sehr wahrscheinlich die Überlieferung, daß er der Vater des Rufus war, der von dem Apostel Paulus in Römer 16:13 erwähnt wird, wahr ist. -
Siehe Markus 15:21.
5 An dem Ort der Kreuzigung angekommen, verloren die Soldaten keine Zeit mit der Ausführung ihrer Pflicht. Jesus wurde der schimpflichen Behandlung unterworfen, entkleidet zu werden, und dann wurde er in entsetzlicher Grausamkeit ausgestreckt und an das Kreuz genagelt.
Was auch immer andere tun mochten, er war wie ein Lamm in den Händen der Schlächter; es gab keinen Widerstand von ihm. Als das Loch gegraben worden war, wurde das Kreuz emporgehoben und in Stellung gesetzt, ein entsetzlicher Augenblick für den Gekreuzigten. Und es liegt kein Grund vor, anzunehmen, daß die Soldaten irgendein Mitgefühl zeigen würden.
6 Jetzt wurde der Sohn des Menschen erhöht. (Johannes 8: 28) Es gab aber jetzt niemanden, der sagte: "Siehe, das Lamm Gottes." Die Jünger hatten ihren Mut noch nicht wiedergewonnen, sondern hielten sich weit entfernt. Die Furcht, die sie hatten, hinderte sie daran, des Gebetes zu gedenken, das Jesus für sie sprach - daß der Vater sie bewahren würde, während er, ihr Hirte, nicht imstande war, dies zu tun. (Johannes 17: 11) Aber die Frauen, die in Galiläa gewesen waren, weniger furchtsam als die Jünger, waren dort.
Das Volk nahm daran teil, Jesus zu verhöhnen.
7 Seine Verfolger hatten jetzt alles, was sie wünschten; er, den sie so wütend haßten, sollte jetzt bald aus ihrem Wege geschafft sein. Sie traten nahe zu ihm heran und verhöhnten ihn. indem sie ihn, der andere gerettet hatte, aufforderten, sich selbst zu retten, wenn er könne. Auch ließ Pilatus eine Inschrift: "Dieser ist Jesus, der König der Juden" an dem Kreuze über seinem Haupte anbringen. (Matthäus 27:37) Hiermit zeigte er seine Verachtung für Jesum sowohl als auch für seine Verfolger, aber er erfüllte auch das Vorhaben Gottes. Die Soldaten trieben wiederum ihren Spott mit Jesu und grüßten ihn als König, ihm dabei einen Trank anbietend. -
Lukas 23:36.
8 Die Juden nahmen auch Anteil an den schmachvollen Vorgängen, Sie schüttelten ihre Köpfe über ihn, Hohn und Spott auf ihn häufend. Voller Verachtung riefen sie ihm zu, er solle doch von dem Kreuze herabsteigen, wenn er der Sohn Gottes sei. Sie sagten: 'Er bekannte sich dazu, andere zu erretten, und sich selbst kann er nicht erretten'; und 'Wenn Gott sein Vater ist, warum kommt er ihm nicht zu Hilfe?' "Er vertraute auf Gott, der rette ihn jetzt, wenn er ihn begehrt; denn er sagte: Ich bin Gottes Sohn." (Matthäus 27:43) Sein Leib war mager, und da er nackt war, konnten alle seine Gebeine gezählt werden, als er an dem Kreuze hing. (Psalm 22:17) Um die Schmach zu erhöhen, die sie auf ihn häuften, wurde er zwischen zwei Schächern gekreuzigt, die ihn beide schmähten und lästerten und sich damit jenen anschlossen, welche ihn zu Tode brachten. Aber auch hierin wurde die Schrift erfüllt, denn es stand geschrieben: "Er ist den Übertretern beigezählt worden." (Jesaja 53:12) Er berührte den niedrigsten Punkt in der Erniedrigung, zu welchem er kommen konnte. - Philipper 2:7,8.
9 Jesus bewahrte sich volles Bewußtsein; er verweigerte absichtlich den schmerzbetäubenden Trank, der ihm dargeboten wurde, damit er dies tun könne. Weder mit einem Ruf des Triumphes, wie es von einigen Märtyrern berichtet wird, noch mit einem Wort der Klage, erduldete er den Schmerz, die seelische Pein, und die Hohn- und Spottrufe. Es war der Kelch, welchen der Vater ihm gegeben hatte, und er wollte ihn trinken.
10 Einer der Schacher begann jetzt zu sehen, daß hier etwas Ungewöhnliches vor sich ging. Dieser Mann war ganz und gar verschieden von dem, was man nach dem bisherigen von ihm erwarten durfte. Er zeigte keinen Unwillen, keinen Groll, offenbarte keine Ungeduld, keinen Wunsch, daß sein Schmerz gestillt werde; er betete sogar um Vergebung für seine Peiniger. Dieser Schächer kam zu dem Schluß, daß er einen Fehler gemacht hatte, und begann, seinen Gefährten zu schelten, und indem er sich zu Jesu wandte, sagte er: "Gedenke meiner, Herr, wenn du in deinem Reiche kommst!" Jesus erwiderte: "Wahrlich, ich sage dir heute, du wirst mit mir im Paradiese sein." - Lukas 23:42,43, laut verbesserter Interpunktion und Übersetzung.
11 Um diese Zeit hatte Johannes . sich nahe herangewagt; und da die Mutter Jesu dort war, sagte Jesus zu ihr: "Weib, siehe, dein Sohn!" und zu Johannes sagte er: "Siehe, deine Mutter!" (Johannes 19:26,27) Von dieser Zeit an nahm Johannes die Mutter Jesu unter seine Obhut. Um Mittag schlich Dunkelheit über das Antlitz der Erde, ein höchst ungewöhnliches und durchaus unerwartetes Ereignis, das Furcht in den Herzen des Volkes erweckte. Mit der Dunkelheit kam eine große Stille. -
Aus: Der Wacht=Turm Nummer 6/25.

BETRACHTUNGEN ZUM JAHRESTEXT 1985
"Führe deinen Dienst völlig durch"
(2. Timotheus 4:5)
SOLLTE jemand den Sinn des Jahrestextes nicht sogleich verstehen, sei er auf den WT 17/84, Seite 23 verwiesen, wo der gleiche Gedanke diesmal von der WTG kommentiert wird:
"Unter Gottes Volk ist kein Platz für müßige Schwätzer und solche, die nicht im Dienst Jehovas arbeiten wollen."
Dies versteht schließlich jeder - oder ?l

"KEINE SCHLAFMÜTZE SEIN"
DOCH auch dem gänzlich Unerfahrenen und Arglosen wird die Richtung gewiesen - mit aller Deutlichkeit, keine Zweifel offen lassend. Er darf "keine Schlafmütze sein."
"Hausfrauen, die als Pioniere dienen, und andere Pioniere müssen früh aufstehen, damit sie ihren häuslichen Pflichten nachkommen und den ganzen Vormittag im Dienst Jehovas verbringen können."
(WT 13/84, Seite 17)

"JEDER ZEUGE JEHOVAS - EIN PIONIER!"
SO könnte die Parole der leitenden Körperschaft lauten.
"'Mindestens zwei Stunden täglich' im Königreichsdienst stehen - das ist alles, was der Hilfspionierdienst erfordert."
(WT 7/84, Seite 19)
WER kann da schon nein sagen, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen? Selbstverständlich gibt es auch für die Kinder und Jugendlichen nur ein Ziel: der Pionierdienst. Um diesbezüglich benötigte Fähigkeiten zu erlangen, sollen sie gut in der Schule aufpassen. (WT 1/85, Seite 26)
Allerdings müssen "sie über die Gefahren nachdenken, die eine Beteiligung an schulischen Aktivitäten außerhalb des regulären Lehrplanes mit sich bringt."
("Organisiert, unseren Dienst durchzuführen", Seite 132)
Der Predigtdienst käme dann zu kurz!
Beinahe überflüssig zu erwähnen, daß jeder Zeuge "mindestens ein Heimbibelstudium" haben sollte. (Ebenda, Seite 91)

TÄGLICH SECHS SEITEN
DAMIT aber nicht genug: Monatlich muß der Zeuge Jehovas eine beachtliche Papierflut bewältigen. Zwei Wachttürme und zwei Erwachet mit je 32 Seiten. Dazu das Buchstudium (rd. 40 Seiten), Dienstprogramm, Bibelleseprogramm, und weitere von der WTG herausgegebene Schriften, Anordnungen, Hinweise u.a. Da kommt man monatlich schon auf ca. 180 Seiten, die studiert sein wollen. Sechs Seiten täglich!
FALLS der gestreßte ZJ-Neuling nach Predigtdienst, HB-Studium, Versammlungszusammenkünften und persönlichem Studium abends denkt, er könne es sich nun wenigstens gemütlich machen, ist das eine "Rechnung ohne den Wirt."

WICHTIGER ALS DIE EHE
"Christliche Ehemänner sollten die Ehe nicht als das Wichtigste im Leben betrachten"
Schon morgen könnten sie ihre Frau durch Tod verlieren. (WT 19/84, Seite 15) Ehemänner haben „größere Pflichten in der Versammlung" und können „nicht alle … seelischen Bedürfnisse" ihrer Frauen befriedigen .
Zwangsläufig herrscht in vielen ZJ-Ehen „ein äußerst gespanntes Verhältnis."
(WT 17/83, Seite 12,21.22)

VOR ENTTÄUSCHUNGEN GEWAPPNET SEIN
WARUM wird jeder Zeuge so in Atem gehalten?
Gerade in diesem Vorgehen liegt Methode. Mit jeder Faser seines Körpers soll er der WTG-Lehre verfallen sein. So wird er vom frühen Morgen bis zum späten Abend beschäftigt, damit in ihm ja keine Zweifel an der Echtheit seines Glaubens aufkommen. Er darf nicht nach rechts und nicht nach links schauen. Und mit der Zeit verfehlt diese Methode ihre Wirkung nicht:

EINGESCHÜCHTERT von der leitenden Körperschaft und ihren Ältesten reißt der Zeuge seinen Dienst herunter und immer wesensfremder kommt ihm das „normale" Leben vor. Die WTG hat ihn versklavt!
ERST durch allzu bittere Erfahrungen und Enttäuschungen wird er oftmals geradezu in die Wirklichkeit zurückgestoßen. Jeder Stoß ist mehr oder weniger schmerzhaft.
Prüfe deshalb jeder in Ruhe die Lehre der WTG, indem er sich von dem künstlich erzeugten Streß nicht anstecken läßt. Ziehe jeder aus seiner erlangten Erkenntnis die nötigen Konsequenzen.
Helfende Hände gibt es genügend!
—G. R.—

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG. 17: 11
DER WACHTTURM
Wir prüfen den Wachtturm Nr. 21/84
STUDIENARTIKEL
„Führe Neue zur Organisation Gottes"
EINE CHARAKTERISTISCHE ÜBERSCHRIFT DES STUDIENARTIKELS
DIE Versammlung und darin eingeschlossen die verschiedenen Dienstämter bis hin zur leitenden Körperschaft spielen im Leben eines Zeugen eine zentrale Rolle.

AKTIVE Mitarbeit in der Versammlung ist Pflicht für jeden ZJ. Elementare Voraussetzung ist hierbei die Anerkennung der Führungsrolle der leitenden Körperschaft.
UNTER Mißbrauch des Gleichnisses in Matthäus 24 maßt sie sich Rechte an, die nur Jesus zustehen. Da wurde beispielsweise das Intimleben reglementiert, es wird vorgeschrieben, wieviel Zeit der Zeuge wofür verwenden solle, welche Bildung für ihn angebracht sei u.a.m. In CV wurde an dieser Stelle schon viel über die Problematik des TREUEN UND KLUGEN KNECHTS geschrieben. Wenden wir uns deshalb einem anderen Aspekt zu.

KÜNSTLICH ERRICHTETE FREUNDSCHAFTEN
„Lade sobald wie möglich andere von der Versammlung ein, dich zum Studium zu begleiten, damit der Studierende möglichst früh neue Freundschaften schließen kann. Er muß erkennen, daß er, ganz gleich, welche Freundschaften er im alten System der Dinge verliert, durch neue Bekanntschaften in der 'ganzen Bruderschaft in der Welt' reichlich entschädigt wird." (S. 17,18)
Fakt ist:
DER angehende Zeuge muß a l l e Freundschaften in „der Welt" aufgeben, um von seinen Glaubensbrüdern akzeptiert zu werden. Auch verwandtschaftliche Bindungen werden häufig in Frage gestellt, falls die Angehörigen nicht bereit sind, diesen Glauben anzuerkennen.

ALS Ersatz bietet die WTG die Liebe der Brüder und Schwestern an, die sich auf lange Zeit oft als recht kümmerlich erweist.
DIESE künstlich errichteten Freundschaften sind - so beleidigend es zuerst klingen mag - vielfach nichts anderes als eine gekonnte Form von Heuchelei unter dem Deckmantel der Bruderliebe.
SIE zerbrechen bei Nichtigkeiten, spätestens aber dann, wenn ein Partner berechtigte Zweifel an bestimmten Lehren hegt.

NEBENARTIKEL
„Mahnungen und Befehle des Gottes eines neuen Systems"
IN DIE IRRE GEFÜHRT
JA, Jehovas Zeugen mußten sich in der Vergangenheit berichtigen. (S.22) Sie mußten sich sogar sehr oft berichtigen. Zu oft, um noch ernst genommen zu werden!
Und deshalb werden sie „von vielen schwer kritisiert und sogar abgelehnt."
DIE Zeugen seien aber „mit sich selbst vor ihrem Gott ehrlich." Dies dürfte ihnen kaum schwerfallen; die Frage ist aber:
SIND sie auch vor Außenstehenden ehrlich? Und wenn sie begangene Fehler zugeben, nach wieviel Jahren geschieht dies? Z. Zt. ist beispielsweise die WTG dabei, die 1925-Pleite einzugestehen. Nach ca. 60 Jahren!
(WT 10/84, S. 23,24; WT 18/84, S. 10,11)

JEHOVAS Ermahnungen kennen die ZJ seit der Gründung ihrer Organisation vor 100 Jahren. Diese Ermahnung gab Gott vor 2000 und mehr Jahren.
JEHOVA bewahrt die Organisation davor, irregeleitet zu werden? Das ist nichts als eine täuschende Floskel. Die Wahrheit ist:
DER „treue Knecht" hat sich in den vergangenen Jahren nicht an biblische Maßstäbe gehalten und sogar die eigenen Anhänger in die Irre geführt. Jehovas Segen ruhte offensichtlich nicht auf ihm.
DIESE bittere Pille muß jeder Zeuge schlucken, auch wenn er sich vorerst dagegen sträubt.
-U.R.-

SELIG SIND, DIE ZUM ABENDMAHL BERUFEN SIND
ADAM UND SEINE SÜNDE
Adam, aus Erde geformt, durch den Odem Gottes belebt, wurde so zu einer lebendigen Seele und unser aller Stammvater. Anders ausgedrückt, wir alle sind gewissermaßen der „gewucherte" Adam. Dies bestätigt auch der „Erwachet" vom 8. Mai 1982 Nr. 9 auf Seite 25. Er schreibt dort:
"Der erste Mensch auf Erden wurde Adam genannt, was 'Erdenmensch' oder 'Menschheit' bedeutet."
Gott hatte Großes mit Adam vor (Eph. 1; 3,4). Voraussetzung dafür war natürlich, daß Adam Gott wirklich gehorchte. Adams Verhalten sollte nicht nur seine, sondern auch unsere Zukunft bestimmen.
Wie wir alle wissen, hat er versagt und uns durch seine Sünde ein trauriges Erbe hinterlassen.

DIE FOLGE DER SÜNDE
Adams Sünde ist auf dem Wege der Vererbung auch die unsrige geworden, und sein Todesurteil ist auch unser Tod (Röm. 5: 12). Irren wir uns nicht, Gottes Todesurteil über den gesamten Adam besteht zu Recht! Deshalb kann und wird dieses Todesurteil über alles Fleisch niemals wieder aufgehoben werden, weder heute noch in Christi Friedensreich oder danach. Das gefallene Fleisch Adams ist zu nichts nütze (Joh. 6:63), darum wird es keine Vollkommenheit im Fleisch gleich einer Reparatur desselben geben. Gottes Urteilssprüche beruhen auf Gerechtigkeit und sind deshalb unwiderruflich.
Ist nun für uns Menschen alles verloren?

DAS WORT
"Am Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort"
(Joh. 1:1).
Es ist wohl deutlich, was damit gemeint ist. Das "Wort" ist selbst Gott oder göttlichen Wesens. Nicht etwa Gott, der Vater selbst, oder der dreieinige Gott, sondern vielmehr Gott, der Sohn.
Die NW-Übersetzung dagegen setzt vor das Wort "Gott" den unbestimmten Artikel "ein" und will so den Eindruck erwecken, daß das "Wort", also der Sohn Gottes, ein zweiter und im Range unter dem Vater stehender Gott sei und somit das erste und am höchsten stehende Geschöpf Gottes.

Was aber ist nun die Wahrheit? Wir werden sehen:
"Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit" (Joh. 1:14 Elb. Rev.).
Es ist nicht zu übersehen, Johannes beschreibt das "Wort" als den eingeborenen (d.h. einziggeborenen d. V.) Sohn Gottes.
Mit anderen Worten:
Der Sohn ist aus Gott, dem Vater, selbst geboren. Er ist also wahrer Gott und keine Schöpfung des Vaters.
Als Vergleich sei ein menschliches Ehepaar genannt. Sie erschaffen ja auch nicht ihre Kinder, sondern zeugen und gebären sie. Damit dürfte wohl erwiesen sein, die NW-Übersetzung wurde hier falsch übersetzt. Ein unwissentlicher Fehler? Wohl kaum. Eher eine wissentliche Falschlehre.

Was hat es aber mit der Schriftstelle Offb. 3:14 auf sich, in der vom Anfang der Schöpfung Gottes die Rede ist? Heißt das am Ende nicht doch:
Das "Wort" ist Geschöpf, "ein" Gott, und steht somit unter dem Vater? Hier hilft der griechische Grundtext weiter:
Das Wort für "Anfang" lautet im Griechischen "Arche" und kann mit "Anfang", "Herrschaft", aber auch mit "Ursprung" oder "Urgrund" übersetzt werden. Welche Übersetzungsform jeweils gewählt werden muß, entscheidet der Inhalt des betreffenden Verses und dieser übersetzte Bibelteil darf aus der Gesamtharmonie der Schrift nicht herausgerissen werden. Viele Übersetzungen gebrauchen daher die Worte "Ursprung" oder "Urgrund" und bestätigen damit, was Johannes in Joh. 1:3 schrieb:

"Alle Dinge sind durch dasselbe (gemeint ist hier 'das Wort') gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist." (Lu.)
Somit ist der Sohn Gottes nicht das erste Geschöpf, sondern vielmehr der Schöpfer selbst.

DER LETZTE ADAM
"Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns,..."
Der Apostel Paulus drückte dies noch etwas anders aus.
Er bezeichnete das fleischgewordene "Wort" treffend als den letzten Adam (1. Kor. 15: 45). Dem Fleische nach von Adam und David abstammend, war der letzte Adam, also Jesus Christus, mit fleischlicher Sündhaftigkeit und Begierde behaftet. Dem Geiste nach kam er jedoch als wahrer Gott vom Himmel herab (Rom. 1:3,4).
So ist Jesus der Christus, wahrer Gott und wahrer Mensch zugleich, geworden.
Am Sinai empfing das gesamte Volk Israel das mosaische Gesetz. Jeder Israelit, der die Gebote erfüllte, sollte durch sie zum ewigen Leben hindurchdringen. Würde aber nur ein Jota des Gesetzes verletzt, so bedeutete das unweigerlich das Todesurteil (Rom. 10:5). Ganz Israel hat das Ziel des Lebens nicht erreicht. Alle haben gesündigt, und so wurde das Gesetz, das ihnen zum Leben gegeben war, ihre Todesursache (Röm. 3:9-19). Unter dieses Gesetz war Jesus Christus, der ja ein Jude war, ebenfalls gestellt (Gal. 4:4). Und damit begann in ihm der Kampf zwischen dem Geiste und dem gefallenen Fleische. Im Gegensatz zum ersten Adam widerstand Jesus, der letzte Adam, den Begierden des Fleisches und den Versuchungen des Teufels vollkommen (1. Petr. 2:22; Matth. 4:1-11).

Er wurde gehorsam bis ans Kreuz. (Phil. 2:8) und eben deshalb hat die Sünde an ihm ihr Ziel, Frucht dem Tode zu bringen, nicht erreicht. Jesus Christus wurde somit der einzige Mensch, der sich im Fleische des kollektiven Adams - (also der adamischen Menschheit) - und im Geiste als wahrer Gott ewiges Leben verdient hat.

CHRISTI TOD UND AUFERSTEHUNG
Und trotzdem mußte Jesus sterben. Er erlitt einen gewaltsamen Tod am Kreuze. Die größte Ungerechtigkeit der Geschichte schien vollbracht worden zu sein. War dies das letzte Wort? Nein, denn Gott wollte durch das unschuldige Leiden und Sterben seines einziggeborenen Sohnes die wahre Gerechtigkeit, die vor ihm gilt, wieder aufrichten. Aber wie sollte das möglich werden, da doch nun alles ein tragisches Ende gefunden hatte?

Halten wir noch einmal fest:
Derjenige, der damals am Kreuze starb, war Gott und Mensch zugleich. Das heißt, Jesus brachte gleichsam ein doppeltes Opfer dar. Einmal starb er ohne Sünde als wahrer Gott und zum anderen erlitt er den Tod als ein Fleischesglied des kollektiven Adams, der mit ererbter Sünde behaftet war. Da Jesus jedoch auch im Fleische nie gesündigt hatte, war sein Lebensrecht auch im Fleische vor Gott unumstritten.
Nach seiner Auferstehung und Himmelfahrt nahm er wieder Gottgestalt an und die Gerechtigkeit war damit in diesem Punkte wieder hergestellt. Wie verhielt es sich aber mit seinem adamischen Fleischesleib?
Bekam er auch diesen zurück?
Ja, und zwar in Gestalt der gesamten Nachkommenschaft Adams.

EINE NEUE GEBURT IM GEISTE
Welcher Mensch nun Jesus Christus im Glauben als seinen neuen Vater annimmt und sich durch Wasser und Geist in den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes hineintaufen läßt, wird damit ein Leibesglied Jesu Christi und empfängt sogleich die Kindschaft des wahren Gottes. (1. Joh. 5:5-7; Matth. 28:19; Rom. 8;14, 15). Seine Zukunft liegt nicht auf der Erde im Fleische, sondern - mit einem verherrlichten geistlichen Leib ausgestattet - in der Gemeinschaft mit dem Herrn. Das Todeserbe Adams ist damit von ihm ein für allemal abgestreift.

Diejenigen allerdings, die Jesus hartnäckig ablehnen oder der neuen Geburt durch den Geist Gottes ausweichen, bleiben nach wie vor unter dem Todesfluche Adams.
Täuschen wir uns nicht, es gibt keine andere Hoffnung als die, mit dem Herrn vereint zu werden! Diese Tatsache berührt in erster Linie die Geschwister innerhalb der Wachtturm-Gesellschaft, die ihre Zukunftshoffnung auf ein irdisches ewiges Leben im Fleische setzen (Gal. 6:8) und letztlich einer großen Enttäuschung entgegengehen.

ERSTGEBORENER
Diese Wahrheit wird im Lichte der Schrift noch erhärtet, wenn wir einen weiteren Titel unseres Herrn Jesus Christus betrachten.
Er wird nicht nur als der Einziggeborene, sondern auch als der Erstgeborene dargestellt und dies im doppelten Sinne. Zunächst liegt sein Ursprung in ferner Vorzeit, in längst vergangenen Tagen (Micha 5:1 Einh.), als das Ebenbild des unsichtbaren Gottes und Erstgeborener vor aller Schöpfung (Kol. 1:15). Somit war er derjenige, dem in dieser Erstlingseigenschaft logischerweise noch weitere Geburten aus Gott heraus folgen müssen. Dies geschieht nun mit uns Menschen, wenn wir uns im Glauben an Jesus Christus taufen lassen und so aus Gottes Geist neu geboren werden (Joh. 3:3-6; Tit. 3:5,6).

Uns gegenüber ist der Herr wiederum der Erstgeborene, diesmal aber nicht vor aller Schöpfung, sondern aus den Toten. Damit ist er der Erstgeborene unter vielen Brüdern und zugleich das Haupt der Gemeinde geworden (Kol. 1:18; 8:29).
Demnach ist für uns Menschen doch nicht alles verloren.

DER WT-LÜGENWEG
Welchen Standpunkt nimmt aber nun der sogenannte "treue und verständige Sklave" zu diesen Schriftaussagen ein? Handelt er als Knecht Gottes, wenn er Rettung allein für diejenigen in Aussicht stellt, die sich seiner Organisation, der Wachtturm-Gesellschaft, rückhaltlos anschließen? Was ist von diesem "Sklaven" und seiner Lehre, nach der die "große Volksmenge" nur eine irdisch-fleischliche Hoffnung hat, zu. halten, wenn die Schrift sagt:
Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht ererben (l. Kor. 15:50)?

Als was hat sich dieser "Sklave" mit seinen ständigen falschen Weltendeterminen letztlich geoffenbart? Die Antwort ist nicht schwer:
Dieser "Sklave" handelt als ein falscher Christus, lehrt wie ein Lügenknecht und prophezeit als ein falscher Prophet, "denn seine Früchte überführen ihn dessen!

DER WAHRE WEG
Ist da nicht jedes sogenannte "andere Schaf" angesichts dieser Tatsachen verpflichtet, dem "Sklaven" kritisch auf die Finger zu sehen? Ganz bestimmt, denn solche Schafe, die dem Wachtturm mehr glauben als der Bibel, werden die Wahrheit nicht erkennen (Joh. 8:31,32). Suchen sie das Heil ihrer Rettung allein in der sogenannten "theokratischen Organisation", der Wachtturm-Gesellschaft, so gehen sie zwangsläufig an unserem Erlöser, Jesus Christus, vorbei!
Nicht umsonst steht geschrieben:
"Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater denn durch mich" (Joh. 14:6).
Es gibt nur diesen einen Weg! Alle anderen Wege sind vom Teufel und führen ins Verderben! So laßt euch, liebe Geschwister, nicht länger irreführen! Bekennt euch zu dem Geiste, in den ihr hineingetauft worden seid! Nehmt ihn an und widersteht Gott nicht, der euch zu einer neuen Geburt führen und euer Vater werden will (Röm. 8:14-16). Bekennt euch zum Leibe Christi, dessen Glieder ihr sein sollt (Eph. 5:30)! Werft die Gnade nicht weg, die euch in Brot und Wein dargereicht wird (Joh. 6:51)!

Wenn ihr nun wieder zum Abendmahl zusammenkommt, so sagt nun endlich "JA" zu eurer Berufung und genießt Brot und Wein! Fürchtet dabei nicht den "klugen Knecht", der sich in seinem eigenen Lügennetz gefangen hat und weder retten noch verurteilen, euch aber ins Verderben führen kann!
-MSH-

ÖKUMENE
ZUR Bekämpfung des Hungers in Afrika will ein Verband internationaler kirchlicher Hilfswerke in den nächsten fünf Jahren mindestens 100 Millionen Dollar aufbringen. Fast jeder dritte Afrikaner hat heute nicht mehr genug Nahrung. Die allgemeine Ernährungslage im afrikanischen Erdteil ist so schlecht, daß aller Voraussicht nach mehr als 150 Millionen Menschen in nächster Zeit verhungern müssen. Die katholischen und protestantischen Organisationen berufen sich bei diesen Angaben auf den letzten Afrika-Bericht der UN-Welternährungsorganisation. Die Gründe für diese Situation liegen an extremen Dürreperioden, die viele afrikanische Länder bereits seit 15 Jahren heimsuchen, an Kriegen, die Millionen Menschen zu Heimatlosen und Flüchtlingen machen, sowie an der Rezession der Weltwirtschaft.

CV-Anmerkung;
HAT die WTG je einen Pfennig ausgegeben, um den Verhungernden, die keine Zeugen Jehovas sind, zu helfen? Nein!
Sie behauptet aber von sich, christlich zu sein! Ist sie das? Nein!

ÜBERZEUGT, NICHT MEHR ZU STERBEN
Ein Brief aus Rostock
An die
Studiengruppe
Christliche Verantwortung

Sehr geehrte Herren!
Da ich einer alten Bibelforscherfamilie entstamme und dementsprechend erzogen wurde und auch noch gelegentlich Kontakte zu ZJ habe, habe ich Ihre Schriften durchaus mit Interesse zur Kenntnis genommen. Nach meinen persönlichen Erfahrungen ist Ihr Anliegen richtig. Ich bin bereit, Ihre Arbeit zu unterstützen, soweit es mir möglich ist.
Es wird nicht sehr viel sein, aber vielleicht ist es nützlich. So übersende ich Ihnen hiermit einige Fotokopien mit den in Form einer Zeitschrift gefaßten Erläuterungen und ermächtige Sie, diese Unterlagen im o. g. Sinne zu verwenden. Es leben noch ZJ, die die abgebildeten Personen kennen.

Meine Frage
Wie kann eine Organisation, die ständig ihre Lehren ändert, der Kanal Jehovas sein?
Nachdem ich davon Kenntnis erhalten habe, daß die WTG, die ja der treue Sklave Jehovas sein will, behauptet, Jesus Christus sei nicht am Kreuz, sondern am Pfahl gestorben, folgendes:

Meine Eltern wurden bereits 1921 in die von der WTG gesteuerte Gemeinschaft der Ernsten Bibelforscher - heute ZJ - aufgenommen. Im Nachlaß meines Vaters, der fest davon überzeugt war, nicht mehr sterben zu müssen, habe ich zu den Ernsten Bibelforschern einige Dokumente gefunden .

Das mit der Taufe verbundene Erinnerungsblatt ist auf dem ersten Bild zu sehen.
Die WTG als „Organisation Gottes" verwendete damals ein Symbol, nämlich Kreuz und Krone im Strahlenkranz.
Auf dem zweiten Bild findet man die Unterschrift von Bruder Wetzel, der diese Taufe unter dem Kreuz vollzog.
Dieses Symbol trug man auch als Abzeichen. Ich habe es auf dem Hochzeitsfoto meiner Eltern, die 1926 unter dem Kreuz heirateten.
Damit ist bewiesen, daß das Kreuz anerkannt wurde. Das ganze Leben wurde unter das Kreuz gestellt.

So erhebt sich nun berechtigt die Frage:
Wie kann die Organisation, die ständig ihre Lehren ändert, für sich in Anspruch nehmen, der „Kanal Jehovas" zu sein?
Gestern noch war das Kreuz das Symbol des Lebens, und heute soll das alles nicht mehr wahr sein? Dieser Widerspruch birgt doch eine Lüge in sich, denn ein Irrtum kann es ja wohl nicht sein, da die WTG ja immer der „Kanal Gottes" sein will.
Aber von Gott wissen wir, daß er nicht lügen kann.
(Hebräer 6:18; Römer 1:25)

Deshalb sollte sich doch jeder sorgfältig überlegen, wer dann da wohl lügt, und noch dazu im Namen Jehovas. In wessen Interesse mag die Organisation wohl lügen, und wessen Organisation mag es wohl sein, wenn sie gar nicht die Organisation Jehovas sein kann.
Darüber soll man immer wieder nachdenken, um nicht in die Irre zu laufen. Ich denke doch, mit diesen Anregungen an die christliche Verantwortung eines jeden zu erinnern.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr M. U.

Nachbemerkung
Ja, so sterben sie alle weg, die die Generation von 1914 bilden, von der WTG „betrogen bis zum jüngsten Tag", bis zu ihrem Tode.
Und im nachhinein bescheinigt ihnen die WTG noch, daß sie unter einem „heidnischen" Symbol von ihren Dienern getauft wurden, heirateten, lebten und starben.
Was für eine „Empfehlung" für die nachfolgende Generation!
So sprechen diese Zeilen aus dem Bezirk Rostock von einem betroffenen Sohn wahrlich für sich.
-CVR-

WIE DER WACHTTURM MIT JESUS UMSPRINGT
Zur Gesalbten-Diskussion
„GILT DIE VERHEISSUNG EWIGEN LEBENS, DIE JESUS GEMÄSS JOHANNES 11:25,26 ÄUSSERTE, NUR FÜR DIE GESALBTEN ODER SCHLIESSEN DIESE WORTE AUCH DIE 'GROSSE VOLKSMENGE' EIN, DIE DEM LEBEN AUF DER PARADIESISCHEN ERDE ENTGEGENSIEHT?"
Fragen von Lesern, WT 1.1,1984.

Der WT antwortet:
„In der Vergangenheit hat 'Der Wachtturm' verschiedene Male die Ansicht vertreten, diese Schriftstelle beziehe sich nur auf diejenigen Christen, die himmlisches Leben erlangen werden … Eine sorgfältige Untersuchung des Schrifttextes zeigt jedoch, daß Jesus keine derartige Einschränkung machte …"
Es geht hier grundsätzlich um die für den WT immer gefährlicher werdende Frage, daß es für Christen nur „eine Hoffnung" gibt (Epheser 4:4), die WTG das Evangelium in diesem Zusammenhang für ihre „anderen Schafe" vergewaltigt und damit die gesamte WT-Gesalbten-Lehre als eine der größten WT-Verfälschungen seit 50 Jahren (1935) erwiesen ist.

Was hier praktisch eingestanden wird:
Frühere Untersuchungen der Schrift durch den WT waren nicht sorgfältig, und Jesus wurde durch den WT eingeschränkt. Das soll ein „göttlicher Kanal" sein, dem kritiklos zu folgen ist? Ist so etwas nicht ganz gewöhnliches Menschenwerk, das selbst Jesus so dreht, wie es ihn braucht? Wenn sie da nicht sorgfältig waren, waren sie dann nicht sorglos? Wenn Jesus da keine Einschränkung mache, haben sie ihn da nicht in eine Zwangsjacke gesteckt? - Natürlich gibt es nach Epheser 4:4 nur „eine Hoffnung" für Christen - zum Verhängnis der ca. 2,5 Millionen „anderen" WT-Schafe und der 9 292 WT-Überrestler noch, in deren Namen diese Gesalbten-Verfälschungen seit 1935 betrieben werden. -

FÜNF KINDERN WURDE DIE MUTTER GERETTET
Im Krankenhaus von Rockville, USA-Bundesstaat Maryland, wurde einer Mutter, Angehörige der „Zeugen Jehovas", gegen ihren Willen mit Erlaubnis des Bezirksrichters eine Bluttransfusion gegeben, als sie bei der Geburt ihres fünften Kindes zu verbluten drohte. Die Entscheidung wurde damit begründet, daß bei einem Tod der Mutter die fünf Kinder Schaden erleiden würden.

Auch Kindern wird gegen den Willen ihrer ZJ-Eltern im Ernstfall Bluttransfusion gegeben, um ihr Leben zu retten.
Bekanntlich veranlaßt der Wachtturm, die WTG, seit 1945 (Babylon-Buch S, 544) die ZJ, in Sinnentstellung von Apg. 15:29 und Mißachtung von 1. Kor. 10:25, einen Blutkult zu huldigen, dem sie sich selbst wie auch ihre Kinder gegebenenfalls durch Verweigerung von Bluttransfusion zu opfern haben. (Ev. Ki. Bl. Hessen-Nassau 4.9.83)

RECHTFERTIGUNG
Zeugen schreiben uns
Wenn Vorwürfe gegen uns erhoben werden, so nehmen wir das nicht so einfach hin, ohne uns zu rechtfertigen, besonders wenn böse Vorwürfe zu Unrecht erhoben werden. Wer läßt sich schon vorwerfen, er lügt, betrügt oder stiehlt. Geht es dann nicht um unseren Namen, unseren Ruf und unsere Ehre? Galt es nicht als schimpflich und gilt es noch, wenn eine Person so ohne weiteres Beleidigungen abgebrüht hinnahm, ohne darauf entsprechend zu reagieren, so als wenn es gleichgültig wäre, ob zu Recht oder Unrecht Anschuldigungen erhoben wurden? Galt es nicht früher für einen Mann von Ehre als ritterlich, sich für die Reinheit seines Namens mit dem Beleidiger auf Leben und Tod zu schlagen, um sich so von bösen Vorwürfen zu reinigen, sich zu rechtfertigen?

Nun, das alles war wohl mal!
Als Zeuge Jehovas bin ich z.B. sehr daran interessiert, daß mir zu Recht nichts Böses vorgeworfen werden kann. Passiert es trotzdem, daß ich verleumdet werde, so ist es mir nicht gleichgültig; ich bin dann bemüht, mich zu rechtfertigen. Ja, man beobachtet sogar, daß viele Menschen viel zu schnell und eifrig bereit sind, sich zu rechtfertigen! Verteidigen und rechtfertigen wir nicht sogar z.B. Freunde, unsere Religion oder Partei, wenn sie angegriffen werden? Und jeder findet das alles ganz normal, ja unnormal und verdächtig würde es jeder finden, wenn es nicht so wäre. Sofort könnte man denken, es stimmt wohl alles!

Nun bin ich seit meiner Kindheit ein eifriger Bekenner meines christlichen Glaubens und seit meiner Jugend der Richtung der Zeugen Jehovas. Es ist mir nicht gleichgültig, was man darüber denkt, spricht und schreibt. Aufmerksam studiere ich jede Veröffentlichung der Wachtturm Gesellschaft und jede Veröffentlichung über sie. Auch Schriften anderer Autoren interessieren mich, wenn sie etwas zur Sache zu sagen haben. Ich glaube, so etwas kann wohl niemand verübeln. So interessiert mich auch, was die „Christliche Verantwortung" schreibt. Und sie schreibt nicht wenig! Leider. Fast kann man das mit „hellerem Licht" bezeichnen, das Zeugen Jehovas zu scheinen beginnt! Bezeichnet nicht unsere WT-Gesellschaft alle ihre Neuerscheinungen - vom Flugblatt bis zum Buch - als „geistige Speise zur rechten Zeit" vom „treuen und verständigen Sklaven, den Jesus Christus über all seine Habe gesetzt hat"? Darf man da uns Konsumenten etwa verübeln, daß auch einige mit Feinschmeckerzungen die „Speise" prüfen und sich zu ihrer Brauchbarkeit äußern? Es weiß doch jeder, daß der Zustand der „Schafe" und der „Herde" vom Futter und der Betreuung durch die Hirten abhängt. Und damit steht es nicht zum besten bei uns!

Zweifel überkommen viele von uns, ob der „Sklave" WTG uns richtig ernährt und betreut. Der geistige Zustand vieler von uns ist miserabel! Es liegt nicht daran, daß sie von fremden Tischen genascht haben oder von fremder Hand etwas entgegengenommen haben. Es treibt sie ja der Hunger dazu, nicht der Übermut. Hat die Wachtturm-Gesellschaft so wenig dazu zu sagen? Sind Wahrheitssuchende, die mißtrauisch gegen die eigenen Hirten geworden sind, wirklich schon Abtrünnige und Gegner der „Wahrheit"?

CV hat viel dazu zu sagen. Die Vorwürfe, die gegen die „WTG" und die „Herrlichen ihrer Herde" erhoben werden, sind massiv und nicht von der Hand zu weisen. Es gehört sich, darauf zu reagieren und sich zu rechtfertigen! Schon im Interesse der vielen kleinen Konsumenten. Oder haben die Herren „Brüder" da oben es nicht nötig, sich nach den elementarsten Dingen des Anstands zu richten und sich von Vorwürfen zu reinigen, um sauber dazustehen vor der Menge. Ob sie sauber vor Gott dastehen, darüber wird Gott richten.

Als der Apostel Thomas zweifelte und die Zweifel auch äußerte, verdammte ihn nicht der Herr und schloss ihn aus, sondern bot ihm an, sich zu überzeugen. Keiner von uns glaubt es, daß die da oben nicht wüßten, was der Wachtturm-Gesellschaft vorgeworfen wird, und die da oben brauchen nicht zu denken, daß der kleine Mann hier unten nicht imstande ist, seinen Verstand zu gebrauchen und Unterscheidungsvermögen anzuwenden. Warum entkräftet die WTG die vielen bösen Vorwürfe nicht, die gegen sie erhoben werden? Es könnte doch nur zu ihrem eigenen Vorteil und zum Vorteil der vielen kleinen Gläubigen sein. Lehrt nicht unsere Gesellschaft, daß auch Jehova sich rechtfertigt vor der ganzen Schöpfung und seinen Namen heiligen wird? Und das gefällt uns allen! Statt dessen warnt sie vor der Literatur der sogenannten Abtrünnigen und Feinden der Wahrheit, es möge sie ja niemand von uns auch nur anfassen, höchstens um sie zu verbrennen.

Merkt man da nicht, daß man schnell selbst zum Verleumder wird, wenn man Unwahrheiten behauptet; denn wer Wahrheiten ausspricht, ist kein Verleumder!
Ein großer Teil der vielen Tausenden, die sich von der Gemeinschaft der Zeugen Jehovas abgewandt haben oder rausgeschmissen wurden, wären für sie heute noch bestimmt nicht verloren, wenn sie von den „Herrlichen der Herde", die ohne Christus heute schon als Könige herrschen, nicht so enttäuscht worden wären.

Also ihr Brüder da oben, wenn ihr schon nicht auf die Stimme Gottes hören wollt, so neigt wenigstens euer Ohr auf die Stimme des kleinen Schafes in seinem und eurem Interesse. Noch ist es nicht zu spät, und rechtfertigt euch!
-J .M .-

ENTTÄUSCHTE „ZEUGEN JEHOVA" STAHLEN FINANZUNTERLAGEN
Von Michael Schwan (BZ), BRD
Düsseldorf, 3. März
Fünfzehn Jahre schufteten die Düsseldorfer Zwillingsbrüder
Gerd und Horst Schaaschuh (36)
als Missionare. Dann waren sie von den „Zeugen Jehovas" enttäuscht:
„Nicht mal der vorhergesagte Weltuntergang traf ein."

Weil sie ihren Ex-Glaubensbrüdern Steuerhinterziehung nachweisen wollten, klauten sie Finanzunterlagen. Das brachte die beiden Bildhauer gestern wegen schweren Diebstahls vor Gericht.
Im August letzten Jahres waren die Zwillingsbrüder in das Büro des Steuerberaters Ernst R. (56) eingebrochen und hatten 40 Aktenordner mitgenommen.
„Die Zeugen Jehovas versteuern nur einen Bruchteil ihrer Millioneneinnahmen", behaupteten die Zwillinge gestern. „Um das zu beweisen, sind wir bei ihrem Steuerberater eingebrochen."

„Was wollten Sie denn mit den Akten?", fragte die Richterin. „Zur Polizei bringen, natürlich", kam es wie aus einem Munde. „Das war schwerer Diebstahl", fand der Staatsanwalt und forderte je 2700 Mark Geldstrafe.
„Das war kein Diebstahl", widersprach Rechtsanwalt Dr. Günter Tondorf. „Die beiden wollten sich ja nicht bereichern."
Das Argument überzeugte auch die Richterin:
Freispruch.

CV-Anmerkung
Es ist interessant, daß nicht nur die WTG-hauseigenen Steuerberater an den finanziellen Verschleierungen arbeiten, sondern auch weltweit private Steuerberater mit einbezogen werden, um die WTG-Finanzen noch unkontrollierbarer zu machen.
Frage: Sind die PRIVATEN wirklich PRIVAT?

ZU 25 JAHRE CV-ARBEIT
25 Jahre
Studiengruppe „Christliche Verantwortung"
Kritische Auseinandersetzung
mit „Zeugen Jehovas"
Unter diesen Überschriften berichtet der Evangelische Nachrichtendienst (ena Nr. 34 v. 23.8.84) über die 25jährige CV-Arbeit unter Hinweis auf die CV-Ausgabe 180, die diesem Jubiläum gewidmet war. Es wird dazu ausführlich aus dem entsprechenden Beitrag über CV in der Thüringer Kirchenzeitung „Glaube und Heimat" vom 19.8.84 zitiert. „ena" 'ist ein evangelischer Nachrichtendienst sowohl für die evangelischen Kirchen in der DDR wie auch für internationale Information.

In einem Bericht über religiöse Gemeinschaften in der DDR berichtet die große evangelisch-katholische Kirchenzeitung in der BRD „Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt Christ und Welt" in Stuttgart auch über die Anti-WTG-Tätigkeit von CV. Es heißt u.a.:
„Aber diese Gemeinschaft (ZJ Anm.) hat es gleichzeitig mit Abwanderung zu tun. Es gibt in ihr ständig innere Kämpfe. Und es existiert eine Auffangorganisation für frühere Zeugen Jehovas, die sich 'Studiengruppe Christliche Verantwortung' nennt.
Mit einer gleichnamigen Monatszeitschrift liefert sie solchen Anhängern der Wachtturm-Gesellschaft Argumente, die zu zweifeln begonnen haben und sich aus der Gemeinschaft lösen wollen." (16.9.1984)

ZU 25 JAHRE CV-ARBEIT
Herzlichen Dank für die CV, die Ihr mir in den vergangenen Jahren in liebevoller Weise zugeschickt habt. Die Studiengruppe Gera schickt sie mir immer pünktlich. Vielen Dank dafür.
Dann schreibt die Schw. weiter, die „Artikel in der Nr. 180 zum 25jährigen Jubiläum der CV" seien „ganz groß, schön und gut" gewesen. Und: „Bruder Müller ist ein guter und lieber Mensch gewesen, der aber schwer verletzt worden ist durch die WTG.

Unser Anfang ist nicht leicht gewesen, aber wir haben unser Bestes getan. Immer werde ich mich bemühen, junge Menschen davon zu überzeugen, nicht dieser Organisation beizutreten: Ich bedanke mich ganz herzlich für Eure liebe Einladung, nach Berlin, aber gesundheitlich geht es nicht mehr so gut. So seid dem treuen Herrn befohlen, weiterhin viel Kraft und Freude.
Liebe herzliche Grüße,
Eure Schwester G.H."

„Christliche Verantwortung"; Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6
Preis: 0,20 M; Jahresabonnement; 2.- M; Versand auch kostenlos
Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe. Gera

A 901/85 V 7 1 645 N 2

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Kommentare zu den eingscannten CV-Ausgaben
CV 190
Die CV meint in dieser Ausgabe:
DER internationale Aufstand des Gewissens gegen die falsche WTG-Endzeit nimmt immer größere Ausmaße an. Auch in CV wird das wie nie zuvor sichtbar werden! Es fürchte sich niemand länger vor den Sanktionen der Organisation, der WTG. Sie hat keinerlei göttliche Autorität, sondern ist in ihrer hauptverantwortlichen Führung eher eine geistige Mafia! Sie hat mehr gutwillige und arglose Menschen durch ihre Mühle, durch ihren Endzeit-Wolf gedreht, für das Leben kaputtgemacht und getäuscht „vergehen" lassen, als sie unter ihrer Fahne beisammen hat! Die Statistik wird noch aufgemacht!"
Über sonderliche Geschichtskenntnisse verfügt die CV offenbar nicht. Das wird auch in dieser Ausgabe deutlich. Das dem DDR-Regime die nicht kommunisten"freundliche" Haltung der WTG nicht gefiel, bedarf keines sonderlichen Kommentares. Auf dieser „Leier" spielt auch diese CV-Ausgabe. In diesem Kontext versteigt sie sich aber zu der Behauptung:
„Man scheute sich nicht, auch den faschistischen Slogan vom „Eisernen Vorhang" zu übernehmen (Erwachet 22.3.50), seinerzeit vom Nazipropagandaminister Dr. Goebbels erfunden."
Es ist zwar richtig, dass Goebbels in Reaktion auf die Krimkonferenz diesen Slogan am 23. 2. 1945 kreierte, zu einem Zeitpunkt, wo das Naziregime schon in halber Agonie lag.
Aber Publikumswirksamkeit erreichte dieser Begriff erst durch Winston Churchill, der ihn im Diskurs der Nachkriegszeit einführte. Nur Goebbels zu nennen und Churchill zu verschweigen, ist nicht sachgerecht.

Noch so ein Lapus. Weiter liest man in dieser Ausgabe:
Die kleine Ev.-Johannis-Kirche, die ihre Gebäude auch von den sowjetischen Befreiern zurückbekam, gründete in ihrem Kirchenzentrum eine Grundeinheit für Deutsch-Sowjetische Freundschaft (N2 14. Okt. 77)."
Übersehen wir mal die nicht korrekte Schreibung des Kirchennamens, so bleibt der Umstand bestehen, dass die Evang. Johannische Kirche eben n i c h t ihr gesamtes vormaliges, von den Nazis beschlagnahmtes Eigentum zurückerhielt, sondern nur einen Teil davon. Einen wesentlichen Teil hatte die Sowjets für sich behalten und nutzten es militärisch. Ihren Gesamtbesitz bekam genannte Kirche, tatsächlich erst nach der deutschen Wiedervereinigung zurück.

CV Christliche Verantwortung
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER. GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 190 GERA MAI 1985

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen die WT Nr. 22-24/84
WIR WAREN 20 JAHRE ZEUGEN JEHOVAS
Aus der Versammlung Torgelow
1945 -1985
WTG aus der Befreiung keine Lehren gezogen
NAME "JEHOVA" NICHT NACHWEISBAR!
Fragen zum Namen Jehova
GEDANKEN EINER MUTTER BEI DER KONFIRMATION IHRES SOHNES

HARMAGEDON 1994!?
Schaut den Tatsachen seit „1975" ins Auge
Liebe Brüder und Schwestern!
MIT dem WTG-1984-Kongreßthema „Jehovas Werke der nächsten Generation verkündigen" ist der Bankrott der WTG-1914-Endzeit unübersehbar. Die Millionen von 1914 sind „vergangen". Da hilft auch kein 90- oder 100 jähriger! 1984-1994 ist nach Psalm 90: 10 die allerletzte Grenze. Die nun offene Verschiebung in die nächste Generation zwingt, Matth. 24:34 .hinzuzufügen. Die WTG weiß sehr wohl, was auf dem Spiele steht! Sie muß eine weitere Generation „jagen und fischen", will sie nicht als falscher Prophet mit einer bloßen Legende dastehen.

ES zeichnet sich inzwischen eine gigantische Flucht nach vorn ab, schon bis ins Jahr 2014! Für jeden Topf gibt es dabei einen Deckel. Für die Jungen als nächste Generation, für die Alten zum „Vergehen", für den aussterbenden „Überrest", für die sich wundernden „anderen Schafe", für geplatzte „Erfüllungen", für jedes auszulöschende „göttliche Licht". Alles mit Bild und Farbe derartig neu emotional aufgemacht, daß nur allzu leicht der Verstand davor abgegeben wird. Keiner soll das durchschauen und überblicken. Dazu wird von der eigenen Unglaubwürdigkeit abgelenkt durch eine religiöse, politische und psychologische Aggressivität nach außen gegen andere, die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt, wird „vor der Tür der anderen gekehrt" und „der Splitter in anderen Augen gesucht" wie nie zuvor!

ABER wie nie zuvor auch wird diese Taktik und Strategie von CV nunmehr aufgedeckt, u.a. in den laufenden WT-Überprüfungen. Wer CV liest, ist darum Beobachter und Teilnehmer eines für alle Betroffenen schicksalsschweren geistigen Ringens! Gar nichts ist an dieser WT-Betörung einer nächsten Generation nach Psalm 90:10 und Matth. 24:34 mehr biblisch und christlich!
Jeder ist aufgerufen, eigene Beobachtungen und Feststellungen mitzuteilen. Die Zeit ist wie nie zuvor herbeigekommen. -
Wer CV gesammelt hat - und immer mehr tun dies - nehme Ausgabe für Ausgabe zur Hand und vergewissere sich: Die WTG ist nach 5. Mose 18:20-22 ein falscher Prophet, der seinesgleichen sucht ! Und 1994 spricht Psalm 90:10 über dessen ganze 1914-Endzeit endgültig das Todesurteil!

Möge dieses Psalmwort von Mund zu Mund gehen! Möge es jedem vor Augen stehen! Es ist das Todesurteil! Denn das gesellschaftliche Leben wird weitergehen, über diesen falschen Propheten hinweg.
Wir sprechen alle an. Besonders aber jene, die mit uns inzwischen das WTG-Werk hinreichend durchschaut haben. Gar mancher war und ist ein hoher Aufseher dieses Werkes. Tretet mit uns furchtlos auf. Ein jeder in seinem Kreis von Brüder und Schwestern, in Familie, Verwandtschaft und Bekanntschaft! Und Versammlung! Denn eine letzte Verantwortung bleibt bei soviel Schuld unter der WTG vor Gott und Menschen. Die Verantwortung, unsere Nächsten, unsere liebsten Mitmenschen, vor jeder weiteren WTG-Gefolgschaft zu warnen, sie davor zu bewahren, sie davon zu befreien. Das ist jeder gar seinen eigenen Kindern und Angehörigen schuldig, eine christlich-gesellschaftliche Verantwortung unter allen Umständen, (1. Petr. 2:13-17)

Liebevoll, aber furchtlos
DER internationale Aufstand des Gewissens gegen die falsche WTG-Endzeit nimmt immer größere Ausmaße an. Auch in CV wird das wie nie zuvor sichtbar werden! Es fürchte sich niemand länger vor den Sanktionen der Organisation, der WTG. Sie hat keinerlei göttliche Autorität, sondern ist in ihrer hauptverantwortlichen Führung eher eine geistige Mafia! Sie hat mehr gutwillige und arglose Menschen durch ihre Mühle, durch ihren Endzeit-Wolf gedreht, für das Leben kaputtgemacht und getäuscht „vergehen" lassen, als sie unter ihrer Fahne beisammen hat! Die Statistik wird noch aufgemacht!

Nein! Niemand fürchte diesen falschen Propheten. 5. Mose 18:20-22. Ihre Verachtung, Verleumdung, Diffamierung, Angriffe, Beleidigung und Schmähung. Damit wird lediglich das wahre moralische, religiöse und politische Gesicht dieser Organisation sichtbar. Ein ehrlicher Mensch findet neue Freunde, wo die WTG-Intoleranz die Beziehungen zerstört. Und was wurde da nicht zerstört unter den Menschen! Tretet also mutig hervor. Natürlich besonnen und liebevoll. Denn man darf nicht vergessen, wo die WTG den Menschen gepackt hat: Bei gar nur zu berechtigten Hoffnungen, Sehnsüchten und Wünschen!

Laßt sie doch ausschließen! Na und? Vom Glauben an Gott und Christus können sie keinen trennen. Selbst diese Sanktion zeugt am Ende wider sie selbst! Antwortet hilfreich! CV hilft dabei jedermann. Sollen sie erleben, wie die Aufrichtigen weggehen. Das ist nicht ohne Wirkung.

Die Zeit ist herbeigekommen!
WÄHREND jeder den verbleibenden und biblisch gebotenen elementaren Pflichten in Familie, Beruf und Gesellschaft notwendigerweise in neuer Sicht der Dinge nachgeht für sich und seine Lieben, als Ausdruck praktischen Christentums 1. Tim. 5:8; 2. Thess. 3:10-12; Römer 13;1-10, nehme er mutig nach seinen Gaben und Möglichkeiten teil an der Aufklärung über die WTG! Besteht doch bei allen irgendwie Betroffenen auch eine berechtigte Erwartung dessen. Denn wer könnte das einfühlsamer und wirkungsvoller tun? Natürlich hilft CV dabei nach wie vor und nach Möglichkeit immer besser. Schreibt, fragt an, teilt Erfahrungen mit, kommt zu Beratungen. Schritt für Schritt wird sich der Weg ebnen. Es gibt keine größere christlich soziale und gesellschaftliche Verantwortung vor Gott und Menschen für jemanden, der die Dinge kennt, als so dem Nächsten und Allernächsten zu helfen und zu dienen!

Binnen 10 Jahren - um es zu wiederholen und zu unterstreichen - liegt die gesamte WTG-1914-Endzeitweltanschauung bankrott auf dem Müllhaufen der Geschichte! Da zusehen, wie das Leben darauf noch ausgerichtet wird in Erziehung und Jugend, Liebe, Ehe und Familie, Arbeit und Beruf? Die eigenen Angehörigen gar in diesen Bankrott laufen lassen? In Sprüche 28:23 heißt es:
„Wer einen anderen zurechtweist, wird schließlich mehr Dank ernten, als wer mit glatter Zunge schmeichelt." (Me.)
Nein, da kann man ehrlicherweise nicht zusehen. Laßt uns handeln, alle, die dazu in der Lage sind!
- Eure CV-Geschwister -

1945 -1985
Hinter Sachsenhausen, Ravensbrück, Buchenwald, Dachau, Treblinka, Majdanek und Auschwitz gibt es für niemanden ein Zurück!
Nutzt dieses Jahr 1985!
1985 sind es 40 Jahre, daß der Hitlerfaschismus durch die Sowjetunion und ihre Verbündeten in Europa vernichtet wurde. Es ist höchst nützlich für alle WT-Zeugen besonders, sich über dieses welthistorische Ereignis von 1945 und seine Bedeutung auch für Christen an Hand von Presse, Fernsehen und Literatur eingehend in diesem Jahr zu informieren. Das wird sich als unschätzbar erweisen!

Was es zu erkennen gibt? Geschichtliche und staatsbürgerliche Weiterbildung dürfte wohl jeder nötig haben, der irgendwo ein Staatsbürger ist. Das Besondere hier und heute, 1985 ist, daß über das welthistorische Ereignis der Befreiung von 1945, das auch damaligen WT-Zeugen Befreiung brachte, mehr gesagt werden wird als je zuvor, besonders, was die Bedeutung für uns heute betrifft. Aber auch die WTG wird wie nie zuvor entlarvt, und zwar als falscher Prophet! Hatte sie doch mit ihrem Buch „Die Neue Welt" von 1942 z.B. in sog. endgültiger Auslegung von Daniel 11 (Nord- und Südkönig) im Namen Jehovas eine ihrer größten weltpolitischen Falschprophetien millionenfach verbreitet, wonach der Hitlerfaschismus nicht vernichtet werden würde! Wodurch viele religiös-politisch verführt wurden! 5. Mose 18:20-22. Vor allem, was die Befreiung von 1945 bedeutet gilt es zu lernen und nochmals zu lernen!
Der 1942-Hinweis zeigt die Dimensionen.

Unter der WTG
aus der Befreiung keine Lehren gezogen
SCHON seit C.T. Russell im vorigen Jahrhundert sind Revolutionsfeindlichkeit und Antikommunismus, und seit J. F. Rutherford (seit 1917) dazu Demokratiefeindlichkeit, Antibolschewismus und Antisowjetismus, bis heute. (Dok. Die ZJ, Urania 1970)
Dementsprechend wurden die sowjetischen Befreier von den WT-Zeugen, während diese noch im KZ waren, nicht als Freunde, sondern als Feinde betrachtet. Die WTG läßt das durch die Frau des Mitgliedes der leitenden Körperschaft Martin Pötzinger, Gertrud Pötzinger, am Vorabend des 40. Jahrestages der Befreiung im-WT vom 1.10.84 öffentlich bestätigen. Gertrud Pötzinger war als bevorzugter KZ-Häftling Kinderbetreuerin in der Familie des SS-Offiziers Kiener. Als die Sowjetarmee näher kam, fragte er sie, was sie als ZJ nun tun werde. Sie antwortete WT-hörig:

„Nun, die Russen sind unsere Feinde, und Sie sind unsere Feinde. Worin besteht also der Unterschied?" (Seite 26)
Daß mit der Vernichtung des Hitlerfaschismus und mit der Befreiung der überlebenden Opfer auch die WTG als übler Legenden-Erfinder entlarvt war, und damit auch ihre Politik, blieb außerhalb jeder Betrachtung Die verantwortlichen "Lehrer" zogen keine Lehren (Jak . 3;1).
Seit J. F. Rutherford konkret als Feinde behandelt (Buch Regierung, 1928) blieben "die Russen" das auch 1945 und seither für alle WTG-hörigen ZJ.

Anstatt Dankbarkeit und Freundschaft
Feindschaft und kalter Krieg
DIE WTG und ZJ konnten nicht klagen. Es heißt im Jahresbericht 1946:
"Großartig war die Auswirkung der Hauptversammlung in Magdeburg. Diese Veranstaltung bot der russischen Besetzungsarmee die beste Gelegenheit, uns näher kennenzulernen ... Wir können in keiner Weise Klagen führen über die russischen Militärbehörden und ihr Verhältnis zu unserer Tätigkeit ... Nicht nur auf die militärischen Behörden hat die Hauptversammlung ... großen Eindruck gemacht ... Und daß diese Veranstaltung dazu diente, die Achtung dieser Herren vor unserem Werke und unserer Organisation zu erhöhen ... einen Brief von der Stadtverwaltung Magdeburg erhalten ... daß die Straße, an welcher unser großes Grundstück liegt, wieder wie früher "Wachtturmstraße' heißen soll."

Am 24. Juni 1947 stellte die Sowjetische Militäradministration (SMAD) eine offizielle Erlaubnis für die Tätigkeit aus. Auch das von den Nazis enteignete Zweigbüro in Magdeburg wurde zurückgegeben. Jedoch Dankbarkeit?
Kaum hatte man Fuß gefaßt, ging es mit Demokratiefeindlichkeit, Antikommunismus und Antisowjetismus wieder los. Jetzt im Einklang mit dem imperialistischen kalten Krieg, wie er seit 1947 auflebte (Dok. Die ZJ, Urania 1970), in neue Bibeldeutungen eingebettet. Man scheute sich nicht, auch den faschistischen Slogan vom "Eisernen Vorhang" zu übernehmen (Erwachet 22.3.50), seinerzeit vom Nazipropagandaminister Dr. Goebbels erfunden. Die kleine Ev.-Johannis-Kirche, die ihre Gebäude auch von den sowjetischen Befreiern zurückbekam, gründete in ihrem Kirchenzentrum eine Grundeinheit für Deutsch-Sowjetische Freundschaft (N2 14. Okt. 77), für die WTG ein "Greuel", ein Teil des "Bösen", das zu hassen ist. Freundschaft hat lt. WTG nur ihresgleichen zu gelten. Alles andere ist in Mißdeutung und Mißbrauch der Bibel WT-gemäß „böse Welt" und als Feind zu behandeln. Wer gar den „kalten Krieg gegen rote Regime" einstellt und mit Kommunisten „Frieden schließt", ist lt. WT ein „Hurer" und „mit Gotteshassern ins Bett" gegangen (WT 1. 3. 74). Alles wiederum mit den haltlosen Endzeitlehren, weil Legende Arglosen milde gesagt glaubhaft gemacht.

Den WT-„endzeitlichen" Teufelskreis durchbrechen!
Der 40. Jahrestag der Befreiung zersprengt in seiner Bedeutung auch das gesamte sog. Endzeitliche WT-Gebäude! Das bricht davor wie ein Kartenhaus zusammen! Die erwähnte 1942-Irrlehre ist nur eine der zerborstenen Säulen dieser Legende. Nach ihr hätte der 40. Jahrestag überhaupt nicht mehr stattfinden dürfen (1975!).

Und was wäre mit den europäischen WT-Angehörigen heute, wenn nach den „Wahrheiten" von 1942 der Hitlerfaschismus nicht vernichtet worden wäre, wie es geschah? Sie würden wahrscheinlich als „Emissäre" einer faschistischen Weltmacht im Dienste des „Reichsführers SS" in einer niedergeworfenen Sowjetunion die dort versklavten Völker mit der Bibelforscherlehre „pazifizieren, um jedes Aufbegehren gegen die faschistische Sklaverei niederhalten zu helfen (Dok. Die ZJ, Urania 1970). Unter den WT-Zeugen in Ravensbrück und Sachsenhausen hatte Himmler bereits begonnen, Kerngruppen solcher „Emissäre" bilden zu lassen, und die ZJ in dem Glauben zu lassen, sie tun das für Jehova. Wie sähe das heute nach 40 Jahren aus, kam doch kein „Ende"! Mit Sicherheit hatte die WTG ihr sog. Vorhaben Gottes dahin umkonstruiert.

Die Befreiung erfolgte unter einem ungeheuren Blutzoll, darunter allein 20 Mill. Sowjetbürger. Das WT-Harmagedon, das in Offb. 16:16 überhaupt nicht gelehrt wird (Offb. 21:24), wäre ein noch größerer Völkermord als der faschistische. Wer nach 40 Jahre so etwas lehrt, muß sich damit vergleichen lassen. Dies als letzten Anstoß zur Besinnung, um endlich richtige Lehren aus 40 Jahre Befreiung im Hinblick auf die WTG-Legenden zu ziehen. -
10 Jahre nach „1975" ist das überfällig!
-P-

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG. 17:11
Der Wachtturm
Wir prüfen die WT Nr. 22-24/84
NEBENARTIKEL
"Bewahre einen starken Glauben"
MÖGE ES IHNEN ERSPART BLEIBEN
"Ein christlicher Ehemann sagte:
'Jehovas sichtbare Organisation ist eine außerordentlich zuverlässige Informationsquelle. Noch nie hat sie mich in irgendeiner Weise irregeleitet. Alles, was sie gesagt hat, beruhte auf Gottes Wort und gereichte mir, meiner Familie und allen, die ich kenne, zum besten. Soweit es mich betrifft, wurde mein Glaube dadurch enorm gestärkt.'" (Seite 28)

DIESER brave christliche Ehemann scheint noch nicht allzulange in der "Wahrheit" zu sein, sonst müßte er es besser wissen. Denn die WTG hat in ihrer Geschichte schon Hunderttausende Menschen irregeleitet, sei es mit den "obrigkeitlichen Gewalten", mit der Ältesten-Frage, mit mehreren falschen Endzeitterminen u. a. m.
MÖGE er sich nur einmal die WT vom 15. 2. 1975, vom 15. 5. 1978 und vom 15. 6. 1983 vornehmen, und die Artikel über Hurerei bzw. über die Sexualität in der Ehe studieren.

DURCH das falsche biblische Verständnis der WTG in diesen Fragen wurden Ehen geschieden, unschuldige Personen aus den Reihen der ZJ ausgeschlossen. (Siehe CV Nr. 174 "Gescheiterte Ehen durch die Haltung der WTG".

"Alles, was sie gesagt hat, beruhte auf Gottes Wort..."?
MAG sein, nur hat die leitende Körperschaft Gottes Wort nicht richtig verstanden. Sie legte es falsch aus und lud somit Blutschuld auf sich. Wünsche man diesem christlichen Ehemann und seiner Familie, daß ihnen solch herbe Enttäuschungen erspart bleiben!

STUDIENARTIKEL
„Die verbleibende Zeit ist verkürzt"
DIE MEISTGESTELLTE FRAGE
WIE WAHR! Fragen sich doch tatsächlich die Zeugen, wann denn nun endlich das längst überfällige Harmagedon kommt.
„WIE LANGE NOCH", stöhnen sie, wenn sie mehrmals in der Woche zu den Zusammenkünften gehen müssen. (Seite 27)
„WIE LANGE NOCH", denken sie, während sie sich auf diese Studien vorbereiten. 11
„WIE LANGE NOCH", und sie gehen von Tür zu Tür, um den Menschen pflichtgemäß zu verkündigen, wobei die versprochene Freude an diesem Werk nicht so recht eintrifft.
(Seite 17,18)
„WIE LANGE NOCH"
„Du magst ein Zeuge Jehovas sein, der gern die Antwort auf diese Frage wissen möchte." (Seite 19)

DIES hat tatsächlich die WTG scharfsinnig erkannt. Wer nun aber meint, es komme nun eine handfeste Antwort, sieht sich getäuscht. Nach einigen vagen Floskeln kommt auf Seite 23 die Pointe:
„Für den einzelnen der Diener Jehovas kann das 'Ende' entweder 'der Abschluß des Systems der Dinge' oder sein Tod - vielleicht nach den Drangsalen einer Verfolgung - sein."

TATSÄCHLICH gibt es für die ZJ nur zwei Möglichkeiten:
ENTWEDER Harmagedon tatsächlich erleben oder - was immer wahrscheinlicher wird - zu sterben. Zu sterben, wie schon zigtausende ZJ vor ihnen gestorben sind, betrogen von der WTG in der Hoffnung, das „Ende" zu ihren Lebzeiten zu erleben.

WACHTTURM NR. 23/84
STUDIENARTIKEL
„Haltet euch bereit"
LIEBER EINIGE FEHLER MACHEN …
DAS „genaue biblische und historische Verständnis über die eigentliche Bedeutung der 'bestimmten Zeiten der Nationen'" hatten die Bibelforscher im Jahre 1914 tatsächlich nicht! (Seite 16,17)
Interessierten Personen wurden damals angeblich „von Gott kommende Prophezeiungen" enthüllt, die sich nicht erfüllten.
(Seite 17, Absatz 11)
Diese Irrtümer versucht die WTG in diesem WT zu bagatellisieren. „Wichtig wäre vor allem, meint man, die gezeigte Wachsamkeit gewesen (S. 17,19), die den Mitchristen half, auf der Hut zu sein."

Außerdem könnte man den Bibelforschern die Fehler nicht übelnehmen, da sie damals noch nicht das richtige Verständnis hatten.
„Es stimmt, daß sich einige Erwartungen, die auf der biblischen Chronologie zu beruhen schienen, nicht zur erhofften Zeit erfüllten. Ist es jedoch nicht weitaus besser, in der übereifrigen Erwartung der Verwirklichung der Vorsätze Gottes einige Fehler zu machen, als die Erfüllung biblischer Prophezeiungen zu 'verschlafen'?"

WACHSAMKEIT DECKT FEHLER ZU?
NUN muß der Leser zu dem Schluß gelangen, daß Wachsamkeit zwangsläufig mit Fehlurteilen verbunden sein muß. Wobei die gemachten Fehler noch den positiven Anstrich der „übereifrigen Erwartung" bekommen. Und plötzlich sehen die damals gemachten Fehler ganz harmlos aus.

Waren sie es aber wirklich?
GLAUBE AN JEHOVA U N D AN ENDZEITTERMINE
IN der Lehre der ZJ spielt das Harmagedon-Thema eine zentrale Rolle. Dies wird kein Zeuge abstreiten. Hinzu kommt, daß die Vernichtung des „bösen Systems" von der WTG im 20. Jahrhundert erwartet wurde und immer noch wird. Erst danach fängt für den Zeugen das paradiesische Leben mit all seinen Vorzügen an. Mag es da einen wundern, wenn er sich diese Zeit herbeisehnt? Und wenn ihm dann noch Hoffnung in bezug auf bestimmte Termine gemacht werden, die die biblische Chronologie zur Grundlage hätten, ist er „Feuer und Flamme" und preist den Urheber dieser Chronologie, Jehova, mit Enthusiasmus. So geschehen in der Zeit um die. Jahre 1914, 1925 und 1975 herum. Für den Zeugen Jehovas steht fest:

Die Chronologie stammt von Jehova und somit auch der ausgerechnete Endzeittermin. Diese Dinge bilden eine Einheit!
Und so ehrlich, wie sich ein Interessierter Jehova durch die Taufe hingibt, so ehrlich glaubt er an den gerade aktuellen Harmagedon-Termin.

DIE Behauptung auf Seite 20, „wer sich nicht Gott, sondern sozusagen einem Datum hingegeben hat, ist möglicherweise ausgesiebt worden", ist eine - leider sehr gängige - Verleumdung.
Hätte ein ZJ z.B. im Jahre 1969 Zweifel an dem Endzeittermin 1975 geäußert, wäre es ihm schlecht bekommen.
„Mögen wir deshalb einen starken Glauben bewahren und im Königreichsdienst eifrig tätig bleiben, und mögen wir auf keinen Fall zweifeln."
Dies schreibt man in diesem WT auf Seite 24 und dies galt auch schon im Jahre 1969 für alle von der leitenden Körperschaft herausgegebenen Lehren!

UNLÖSBARE WIDERSPRÜCHE
Und genau hier liegt das Dilemma:
Einerseits soll der ZJ die Lehren der WTG nicht anzweifeln und als von Gott kommend betrachten.
Andererseits darf er im Falle .eines Lehrversagens noch nicht einmal seine Enttäuschung zeigen, geschweige denn Kritik üben. Wenn er im schlimmsten Fall persönliche Konsequenzen zieht und dieser Lehre den Rücken kehrt, wird ihm vom Verursacher dieser Lehren, der WTG, noch vorgeworfen, er hätte nur einen schwachen Glauben gehabt.

Eine verkehrte Welt, sprich: Organisation!
Derjenige, der den Schaden hat, der nach jahrzehntelangen Hoffen, nach harter Arbeit für die herbeigesehnte Sache, betrogen wurde, wird vom Hauptschuldigen noch verleumdet.
Und dies widerfuhr schon HUNDERTTAUSENDEN EHEMALIGEN ZEUGEN nach den oben genannten Terminen!
Wie müssen sie sich veralbert vorkommen, wenn die WTG nun eigene Fehler als „übereifrige Erwartungen" deckt und sich noch der Wachsamkeit rühmt!

WACHTTURM NR. 24/84
NEBENARTIKEL
"Jehova ... hat mich in belohnender Weise behandelt'
"SCHRIFTSTUDIEN" ALS TÄGLICHES GEBET
EIN Erlebnisbericht, erzählt von Karl F. Klein, der seit 1974 ein Glied der leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas ist.
Seit 1925 im Bethel, ist er der kompetente Mann, über die Vorgänge innerhalb und außerhalb der Weltzentrale zu schreiben.
Ein junger Zeuge der Gegenwart ist erstaunt, wenn Klein sich beispielsweise erinnert:

"In jenen Jahren (ca. 1918; Anm. d. Red.) sagte man uns; "Lies die sieben Bände der Schriftstudien jedes Jahr durch, wenn du in der Wahrheit bleiben willst.'
Natürlich wollte ich in der Wahrheit bleiben und las daher pflichtgetreu jedes Jahr diese Bände durch, bis ich ins Bethel kam." (Seite 23)
Dann brauchte er dies sicher nicht mehr zu tun, denn zu jener Zeit hatte Russells Nachfolger, Rutherford, schon wieder einige Lehrmeinungen seines Vorgängers über Bord geworfen. Und die über die Bibel erhobenen Schriftstudien waren plötzlich nicht mehr aktuell.

LOYALITÄT AUCH GEGENÜBER FEHLERN
Daß es Menschen gab, die mit diesen und ähnlichen Vorgängen nicht einverstanden waren, läßt sich denken. Tatsächlich trennten sich in der Geschichte der WTG mehr oder weniger große Gruppen von ihr. Eine dieser Gruppen, die "Feststehenden", erwähnt auch Karl Klein.

Aber mit welchem Kommentar?!
"Wenn Fehler gemacht wurden, benutzen einige, die nicht von ganzem Herzen loyal sind, dies als Entschuldigung dafür, die Gemeinschaft zu verlassen." (Seite 23)
Hier kommt der Standpunkt der WT-Gesellschaft zum Vorschein:
Loyalität gegenüber allen Lehren der leitenden Körperschaft muß bekundet werden; Loyalität auch gegenüber ihren Fehlern!

Wahlälteste
NOCH ein anderer Punkt wird ZJ-Neulingen befremdend vorkommen. Gemeint ist das Wahlältesten-System, mit dem Rutherford aber bald aufräumte. Mit ca. 18 Jahren wurde Mr. Klein zum Altesten gewählt, der frühe Beginn seiner Karriere als ZJ.

SIE HABEN SICH LÄCHERLICH GEMACHT
ABER nicht nur Russell hatte Fehler gemacht, die nachfolgenden Präsidenten Rutherford und Knorr irrten sich in verschiedenen Punkten noch gewaltiger. Klein kommt nicht umhin, wenigstens in einer kleingedruckten Fußnote darauf hinzuweisen:
"Hinsichtlich seiner (Rutherfords; Anm. d. Red.) irrigen Feststellungen in bezug auf das, was wir im Jahre 1925 erwarten könnten, sagte er einmal vor uns allen im Bethel; 'Ich habe mich lächerlich gemacht.'" (Seite 26)

Ohne Zweifel richtig! Rutherford hat aber nicht nur sich selber lächerlich gemacht, sondern war der Hauptschuldige daran, daß Tausende Verkündiger zum Gespött der Welt wurden und Spießruten liefen. Kein Harmagedon war gekommen, die Fürsten wie Mose, Aaron, Josua usw. waren nicht auferstanden, und die eigens für sie erbaute Luxusvilla mußte, nachdem Rutherford einige Jahre darin gewohnt hatte, verkauft werden.

ZWISTIGKEITEN IN DER WELTZENTRALE
MIT dem dritten Präsidenten in der Geschichte der WTG, N. H. Knorr, scheint Klein nicht besonders gut ausgekommen zu sein.
Die Äußerung seiner Frau spricht Bände:
"Schließlich kann man nicht erwarten", sagte sie, "daß ein tüchtiger Direktor eines Unternehmens und ein überaus romantischer Musiker immer miteinander übereinstimmen." (Seite 27)

Rutherford - "ein tüchtiger Direktor eines Unternehmens ..."? Die liebe Gretel Klein muß es ja wissen ...!
Allerdings wird sich Karl Klein in der Funktion eines Gliedes der leitenden Körperschaft nicht allzuviel Romantik erlauben dürfen.

WIE "MUTIG"!
MIT F. W. Franz zusammen besuchte Karl Klein die Brüder in der Dominikanischen, Republik, "die unter Verbot standen".
Und nun wörtlich:
"Es bedeutete unseren Glaubensbrüdern sehr viel, daß wir es, um sie zu besuchen, riskiert hatten, durch Trujillo in Schwierigkeiten zu kommen." (Seite 28)
Was für Helden!!
Für wieviel mehr müssen sie sich doch halten im Gegensatz zu denen, die täglich der Gefahr ausgesetzt sind. Einer Gefahr, die von Franz, Klein und dergl. provoziert wird.

Noch ein anderer Aspekt:
Rühmte sich Jesus seiner guten Taten wegen, oder wusch er nicht seinen Jüngern die Füße?
Außerdem werden Franz und Klein nicht allzuviel riskiert haben, auf ihre Rechtsanwälte konnten sie sich schon immer verlassen.
-G.R.-

NAME "JEHOVA" NICHT NACHWEISBAR. IHR ZEUGEN!
DIE WTG-Broschüre 1984 zum Namen "Jehova" ein Jahrzehnt nach der WT-Falschprophetie vom "Weltende" 1975 beweist, daß nun auch der Name, den die WTG ihren Zeugen 1931 verpaßt hat, ins Wanken gerät. Selbst die als "Hure Babylon" bekämpften Kirchen müssen jetzt herhalten, das wieder zu befestigen. Immer mehr setzen sich hin und untersuchen und überprüfen diese Angelegenheit. Was, wenn die WT-Zeugen auch noch unter einem haltlosen Namen laufen? Wir stellen folgende Untersuchung der genannten WTG-Broschüre, die im Titel den Jehova-Namen interessanterweise vermeidet, zur Diskussion.

Fragen zum Namen Jehova
DIE Bibel sagt, du sollst nichts von der Schrift weglassen oder hinzusetzen. Gottes Name - Urtext JHVH - gleich Jehova oder Jahwe ist falsch. Es kann wohl niemals eine richtige Aussprache des Namens gegeben haben. Der Gott Israels wurde eher Jahwe genannt. Die Zürcher Bibel spricht, daß der Name Jehova irrtümlich übersetzt wurde. Es kann auch nicht sein, daß JHVH eine Abkürzungsform war. Auf Seite 8 sagt man, Jehova wäre eine Schreibform! Wir sprechen den Namen verschieden aus, aber JHVH ist kein Name. Bei Jesus ist es etwas anderes. Die Grundform ist da. Die Neue-Welt-Übersetzung benutzt Jehova aus Tradition. Auf diesen angenommenen Namen stützt man sich.

1931 Annahme des Namens Jehovas Zeugen. Aber zu Unrecht, weil es den Namen in Wirklichkeit nicht gibt. Man hat also eine Millionen-Anhängerschaft in der Welt erworben, errungen, auf einen falschen Namen! Warum tat man das?
KANN man sich auf Traditionen stützen? Gott verherrlicht sich durch seine Werke nicht durch seinen Namen. Die ZJ wollen sich mit dem Besitz dieses Namens hervorheben über alle anderen Menschen und damit auch begründen, daß sie allein überleben würden. Das ist natürlich eine Anmaßung.

WARUM stützen sie sich auf die Kirchen beim Namen Jehova? Bei ihnen ist alles recht, die Hauptsache, es dient ihrem Zweck. Was soll also diese ganze Angelegenheit bezwecken? Sie haben den Mut, diese Frage in den Raum zu stellen, damit ihre Anbeter noch fester daran glauben sollen. Der Mensch Adam hat den Tieren wohl Namen gegeben. Aber nicht Gott, obwohl ihr Verhältnis doch im Anfang einmalig war.

Die WTG sagt, die ZJ würden um des Namens willen, den sie allein gebrauchen, gerettet. Da der Name aber nicht nachweisbar ist, wackelt ihr ganzes Gebäude.
-EIB/T-

WIE MAN EIN UNTERTAN DER REGIERUNG GOTTES WIRD
15. Kapitel „Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben"
Gottes Regierung
IN der ganzen heiligen Schrift wird ein derartiger Regierungsbegriff nirgends gebraucht. Trotzdem verwendet die Wachtturm-Gesellschaft eine solche Bezeichnung. Warum? Doch wohl deshalb, weil sie in ihrem Herrschaftsanspruch für die nächsten 1000 Jahre rein irdisch orientiert und deshalb mit allgemein verständlichen, also weltlichen Begriffen arbeitet und argumentiert.

Schon durch ihren zweiten selbstgewählten Eigennamen, den der Neuen-Welt-Gesellschaft, gibt sie ihre zukünftig beabsichtigte Weltherrschaftsrolle deutlich zu erkennen und deshalb versteht die Führung der Gesellschaft unter dem Tarntitel einer Regierung Gottes eigentlich nur sich selbst als der angeblich von Gott eingesetzte treue und verständige Sklave, gepaart mit dem dazugehörigen Weltherrschaftsgrößenwahn.

Gottes Sohn als Regent
WENN wir aber trotz besseren Wissens einmal bei der Vokabel „Regierung Gottes" bleiben wollen, so können wir doch wohl nur darunter den Sohn Gottes, Jesus Christus, verstehen, der mit den Seinen auf dem Berge Zion herrschen wird.
(Offb. 14:1)

MIT Sicherheit werden zu dieser „Regierung" keinesfalls Führungskader der Neuen-Welt-Gesellschaft gehören. Diese nämlich verleugnen den Sohn Gottes, Jesus Christus, dadurch, daß sie seine Gottessohnschaft in Geschöpflichkeit, seine Erlöserfunktion in eine Harmagedontotschlägerfunktion umwandeln und dafür alle Erlösungsvorkehrungen Christi einzig und allein dem alttestamentlichen Gott Jehova zuschreiben, der ja gerade dazu seinen Sohn gesandt hatte. Es gibt also keine Regierung Gottes im Wachtturmsinne, sondern allein den Erlöser, der die an ihn glaubenden Menschen vom Todesfluche Adams erlöst (Rom. 5:18,19) und sie durch die geistige Wiedergeburt (Joh. 3:5,6; Tit. 3:5) zu den Seinen gemacht hat.
(Offb. 7:4-8; 9-17)
Selbst Paulus predigte keine Regierung Gottes, sondern er wußte nur von Jesus Christus, dem Gekreuzigten.
(1. Kor. 2:2; Gal. 6:14)

Erkenntnis notwendig?
„Dies ist aber das ewige Leben, daß sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen" (Joh. 17:3).
WENN überhaupt Erkenntnis nötig ist, dann nur diese, daß Jesus, der Christus, Gottes leiblicher Sohn ist, der uns vom Tode Adams erlöst, und durch Gottes Geist wiedergeboren hat. Alle andere Erkenntnis ist zweitrangig und kann bei Überbetonung sehr leicht zu Rechthaberei, Fanatismus, Intoleranz, Glaubensschwäche führen.
(l. Kor. 8:2)

DIE Wachtturm-Gesellschaft setzt auf heilsnotwendige Erkenntnis, Paulus dagegen lenkt uns aber zum Glauben, zur Liebs ..und zur Hoffnung. Die Liebe allerdings nimmt den größten Platz ein.
(l. Kor. 13:13; 4-7)
Wem wollen wir mehr glauben: Dem Wachtturm oder dem Apostel Jesu Christi? Alle Erkenntnis als angelerntes Wachtturm-Kopfwissen ist zu nichts nütze und belastet nur die Sinne und Gewissen derer, die sich damit abmühen. Allein der heilige Geist führt uns in die Tiefen Gottes ein (Röm. 11:33-36) und offenbart sich so als der Geist der Wahrheit (Joh. 14:17). Diese vom Geist Gottes stammende Erkenntnis der Wahrheit tritt uns im Sohne als das Licht der Welt entgegen. (Joh. 1:3,4,9; 8:12)

DAS Licht und die Liebe gehören fest zusammen (1. Joh. 2:7-10). Und so schließt sich der Kreis wieder.
Nicht das Kopfwissen über Jehova und seine angebliche Regierung rettet Menschen, sondern der Glaube an Jesus Christus. Echter Glaube drängt uns durch den heiligen Geist zur Liebe, zum Licht und zur Wahrheit. So erkennen wir auch die Hoffnung für unsere Zukunft vereint mit unserem Herrn und brauchen uns nicht an die sich immer, neu widersprechenden Endzeitdaten und Prophezeiungen der Gesellschaft krampfhaft zu klammem.

Gerechter Wandel erforderlich
DAS stimmt vollauf. Nur ist der gerechte Wandel nicht die Ursache für unsere Rettung, sondern das Ergebnis, die Wirkung unserer Heiligung, die durch den Geist Gottes in uns bewirkt worden ist. Es sind die Früchte, die wir als Kinder Gottes folgerichtig hervorbringen. Ein guter Baum bringt keine faulen Früchte, So auch umgekehrt (Matth. 12:33). Was nützt es, wenn wir nicht rauchen, uns von unsittlichen Praktiken fernhalten oder dem Alkohol entsagen, wenn dies keine Folge der Wiedergeburt durch den Geist Gottes ist. Solch eine Selbstzucht wäre lediglich eine anerkennenswerte asketische Übung, die uns leicht zur Selbstgefälligkeit verleiten würde (Luk. 18:9-14). Nicht das: „Sieh Jehova, wie gut ich bin" macht mich zu einem gottgefälligen Menschen, sondern allein der Glaube, der, wenn er echt ist, gottgefällige Frucht zwangsläufig hervorbringt. (1. Mo. 15:6; Gal. 3:6; Hebr. 11:8,9,17)

Man darf hier auf keinen Fall Ursache und Wirkung verwechseln!
Wie man ein Kind Gottes wird
DIESE und keine andere ist die entscheidende Frage, die unbedingt gestellt werden muß, will man ernstlich mit Gott versöhnt werden. Dazu hat er uns seinen Sohn zum Glauben hingestellt. Nur durch ihn und die Taufe in den Geist Gottes werden wir wiedergeboren und zu Kindern Gottes. Einen anderen Weg gibt es nicht. Über diese Tatsache können uns auch nicht Berge von Wachtturmliteratur mit all ihren bunten Bildern und eingängigen Artikeln hinwegtäuschen.

DIE Bibel verwirft dies alles als Illusionen und Phrasen. Jeder, der sich von der Wachtturm-Gesellschaft und ihrer Literatur einfangen läßt, verliert sein bibelgetreues Augenmaß und wird am Ende, wenn er Befreiung erhofft, einer kaum zu ertragenden Enttäuschung gegenüberstehen.
-MSH-

GEDANKEN EINER MUTTER
BEI DER KONFIRMATION IHRES SOHNES
Da vorn sitzt er nun, mein Jüngster, der mich jetzt auch schon um Haupteslänge überragt, in einer Reihe mit anderen Jungen und Mädchen, die heute konfirmiert werden sollen. Das Sonnenlicht eines schönen Maitages fällt durch die bunten Glasfenster in das dämmerige Kirchenschiff und malt bunte Kringel auf den Boden vor dem Altar. -

Gut sieht er aus, mein Junge - heute einmal nicht in den üblichen Jeans, sondern in korrektem Anzug - dunklem Jackett und silbergrauen Hosen.
Schon einmal stand er da vorn, etwas mehr rechts am Taufstein, das war vor mehr als zwei Jahren, als er sich auf eigenen Wunsch taufen ließ. Sein Taufspruch - er hatte ihn selbst ausgewählt - lautete:
„Fürchte dich nicht, denn ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du bist mein."
(Jesaja 43:1)

Meine Gedanken schweifen zurück. Eigentlich waren es unsere Kinder gewesen, die den Weg in die evangelische Kirche zuerst gesucht und gefunden hatten, nachdem sich mein Mann, der zehn Jahre lang ein Zeuge Jehovas gewesen war, nach schweren inneren Kämpfen von dieser Gemeinschaft, die ihre Anhänger von der Zugehörigkeit zum Leibe Christi ausschließt, getrennt hatte.
Eine Zeit der Selbstbesinnung und der Standortbestimmung folgt. -
Wie schön war es da für uns, zu sehen, wie unsere drei Kinder, die unter dem Streß und dem Gewissenszwang, der bei den Zeugen herrschte, an eine Beschäftigung mit biblischen Themen nur gewaltsam heranzubringen waren, sich nun mit einem wahren geistlichen Hunger auf den Weg des Glaubens begaben.

Auf der Suche nach einer christlichen Gemeinschaft, der wir uns anschließen könnten, haben wir es uns nicht leicht gemacht. Eine große Hilfe war uns dabei die Erkenntnis, daß es die einzig richtige, absolut fehlerlose Gemeinde nun einmal nicht gibt, denn jede Christengemeinschaft besteht aus unvollkommenen, sündhaften Menschen.
Offene gründliche Aussprachen mit zwei evangelischen Pfarrern folgten, in der die wesentlichen Glaubensfragen ausgiebig und bibeltreu behandelt wurden.

Schließlich entschlossen wir uns, gemeinsam der evangelischen Kirche beizutreten, in dem Bewußtsein, daß es in allen christlichen Gemeinschaften wahre und aufrichtige Christen gibt und ebenso auch die anderen, die der Herr dann, wenn er kommt, als Unkraut herausreißen wird.-
Ich schrecke aus meinen Überlegungen auf. Das war doch der Name meines Jüngsten, der da eben genannt wurde. Er geht nach vorn, reicht dem Pfarrer seine Hand und empfängt. den Segen und den Bibelspruch, den er sich als Leitgedanken für sein zukünftiges Leben ausgesucht hat.

Ich denke über die Einwände nach, die jetzt so mancher machen wird:
Ist eine Konfirmation überhaupt nötig, wenn man im Alter von 14 Jahren auf eigenen Wunsch getauft wurde? Wie ist das überhaupt mit der Kindertaufe, die neben der jetzt auch sehr häufigen Erwachsenentaufe weiterhin in der Kirche praktiziert wird? Gewiß, dagegen kann man mit Recht so manches sagen. -

Aber bei diesen weniger wichtigen Verfahrensfragen halten sich meine Gedanken nicht lange auf. Das wirklich Lebenswichtige, das, was unter dem Strich bleibt, das ist doch, daß mein Sohn sich aus eigenem Entschluß für ein Leben mit Gott in der Nachfolge Christi entschieden hat.
Durch seine Teilnahme am Abendmahl zeigt er, daß auch er, wie wir alle, teilhaben will am Leibe Christi, getreu dem Bibelwort:
„WERDET IHR NICHT ESSEN DAS FLEISCH DES MENSCHENSOHNES UND TRINKEN SEIN BLUT, SO HABT IHR KEIN LEBEN IN EUCH. WER (aber) MEIN FLEISCH ISST UND TRINKT MEIN BLUT, DER HAT DAS EWIGE LEBEN, UND ICH WERDE IHN AM JÜNGSTEN TAG AUFERWECKEN."
(Johannes 6:53,54)

Es ist soweit.
Vom Altar höre ich die Worte:
„KOMMET HER, DENN ES IST ALLES BEREIT. SEHET UND SCHMECKET, WIE FREUNDLICH DER HERR IST."
Nach den Konfirmanden treten auch wir zusammen mit den anderen Gemeindegliedern vor. Rechts neben mir stehen meine beiden Großen. Links drückt mein Mann verstohlen meine Hand. Er hat wohl meine Gedanken erraten. Während wir das Mahl des Herrn empfangen, danke ich Gott in meinem Herzen dafür, daß wir alle gemeinsam hier stehen, eine glückliche Familie, die sich entschlossen hat, ihr Leben ebenso wie unzählige andere Menschen auf der ganzen Welt in der Nachfolge Christi zu führen.
-SH-

WIR WAREN 20 JAHRE ZEUGEN JEHOVAS (II)
Daß wir keine Zeugen waren, die fest im Glauben stehen, ist wohl nach dem ersten Bericht klar. Wir waren nun bei allen Geschehnissen kritisch, aber das wußte keiner von den Geschwistern. Nun bitten wir euch, liebe Brüder und Schwestern:, stellt euch folgende Situation vor:

Vor zwei Jahren war wieder einmal die Zeit des Gedächtnismahls gekommen. Wir waren auch fast alle beisammen, nur der Bruder N. fehlte, er war ja auch der Versammlungsleiter und sollte die Feier durchführen. Nun warteten wir schon fast zwei Stunden, alle waren wir aufs äußerste nervös. Auf einmal hieß es, Bruder N. kommt nicht, wir können anfangen. Bruder B. leitete die Feier mehr schlecht als recht. Er stotterte und wußte oft nicht weiter. Am nächsten Tag sprach ich mit Bruder B. darüber. Er war auch sehr ärgerlich und sagte, Bruder N. war gestern abend kurz bei uns, als wir alle auf ihn warteten. Zeit hatte er nicht, hochkommen wollte er auch nicht. Er gab mir sein Notizbuch und sagte, führe du das Gedächtnismahl durch. Ich tat es ja dann auch. Gestottert habe ich, weil ich die Schrift von Bruder N, nicht lesen konnte. Bruder B. sagte, mache das mal einer ohne jede Vorbereitung. Wir waren einig, daß Bruder N. uns böswillig im Stich gelassen hat. Er war ja nicht krank, er war einfach feige gewesen, oder in ihm steckte der Satan. Wir empfanden diese Tat als einen Dolchstoß in den Rücken.

Nun, liebe Brüder und Schwestern, was hättet ihr empfunden? War es nicht eine bodenlose Gemeinheit? Ist solche Tat mit Jehova in Einklang zu bringen? Für uns war es ein weiterer Beweis, daß CV doch im Recht ist. Bruder B. und wir waren uns einig, in dem, daß ich Bruder N. sprechen möchte, um die Dinge zu klären.
Dabei blieb es, Bruder N. kam nicht, er wollte scheinbar über seine Feigheit nicht sprechen. Eines Tages sahen wir ihn und sein Auto. Wie er uns aber bemerkte, fuhr er los. So verging ein halbes Jahr. Dann kam Bruder N. mit dem Ältesten Bruder A. zu uns. Ich wurde gefragt, warum ich nicht mehr komme. Wir erzählten angeführte Begebenheiten. Ich sagte, Bruder N. lehne ich als Versammlungsleiter ab. Er ist überhaupt nicht fähig dazu, denn seitdem er bei uns ist, herrscht Unruhe bei allen. Er versteht es prima, einen nach dem anderen schlechtzumachen. Es war keine Liebe mehr in der Versammlung vorher. Seit Bruder N. sie aber leitet, ist auch die Angst eingekehrt. Niemand traut mehr dem anderen. Da sagte Bruder A., Bruder N. ist ein wahrer Christ, so wie Jehova es wünscht. Uns fragte Bruder A., habt ihr durch seine Tat Schaden genommen? Wir sagten, ist es nicht Schaden genug, wir kommen nicht mehr, wir haben die Nase voll! Da verstieg sich Bruder N. zu den Worten, merkt es euch, wenn ich aus einem WT lese, oder einen Abzug vor mir habe, kommt aus meinem Munde der heilige Geist. Denn der WT wurde von den 144 000 geschrieben, somit ist der heilige Geist in der Schrift. Er fragte, ob wir anderer Meinung seien? Wir lachten ihn aus und sagten, du bist nicht Gott, warum trittst du die 144 000 mit Füßen? Meint ihr nicht auch liebe Geschwister, daß diese Verstiegenheit der Gipfel war? Darf man so etwas sagen, ohne von Jehova bestraft zu werden? So weit ist es also mit den Zeugen gekommen, sie sind gleich „Gott".

Bruder A. rügte die Äußerung des Bruders N. nicht, also komme das Böse auch über ihn. Nun sagte Bruder A., ab sofort gehört ihr nicht mehr zu uns. Ihr werdet auch nicht mehr gegrüßt werden von uns. Das ist nun das Ende als Zeuge Jehovas! Die 20 Jahre sind also einfach so für nichts?

Liebe Geschwister, nun macht euch einen Reim aus meinen Zeilen und lernt daraus. Ihr seht ja Mühe, um jemand zur Umkehr zu bringen im Glauben, macht man sich nicht. Man wirft die Menschen einfach auf die Müllhalde. Das kann sehr schnell jedem von euch auch passieren
-EBT-

FRAGEN - MEINUNGEN - HINWEISE - ANTWORTEN
EIN BRIEF AUS GREIFSWALD
… Es ist gar nicht so leicht, das, was man mit ein paar Worten erzählen kann, auch so zu Papier zu bringen, daß es ein anderer am besten versteht.
Was meine Frau und mich so sehr von der Familie R. abstieß, war folgendes:
Einmal, daß unbedingt die Kinder mit einbezogen werden sollten, sie sollten aus der Pionierorganisation austreten und die Zeugen Jehovas offen vertreten. Das natürlich, obwohl sie noch gar nicht verstehen, wofür sie sich entscheiden sollten. Wie sollten sie nun eine fröhliche Kindheit in der Isolation verbringen.

Weiter war sehr eigenartig der Wohlstand der Familie R. von Jahr zu Jahr - obwohl er ja nur einfacher Buchhändler ist und die Frau nicht arbeitet, kam er zum zweiten Auto und Fernseher.
Die teure Schrankwand, die nicht minder teure Couchgarnitur und viele, viele Bücher, teure und solche, die man als Rosinen bezeichnet. Man vermißte Einfachheit und Bescheidenheit und bereicherte sich mehr und mehr. Diese Sucht nach Reichtum und Wohlstand kam wohl am besten durch Frau R. zum Ausdruck, als sie einmal sagte: sie sei als Krankenschwester mal in der Villa des Bischofs von Greifswald gewesen, und sie wird diese Villa, das weiß sie genau, nach Harmagedon einmal bewohnen als ihr Eigentum
Ihr H.S.G.

EIN BRIEF AUS POLEN
Weiterhin: „vorbildlicher Gottes Diener"
Piotr Potocznyk aus Zabkowice/Sl.
Wie neulich herausgekommen ist, hat sich dieser „vorbildliche Diener" als Betrüger erwiesen. Er hat eine große Menge von Paketen, die als Hilfe für die ärmsten Brüder geschickt worden sind, sich angeeignet.
Aber trotzdem, daß alles zum Vorschein kam, ist er weiter „strebsamer Diener", der viele „Stunden" hat und „Gottes Organisation" getreu ist.
Auch nach dem Diebstahl lassen ihn die leitenden Brüder in seinem Dienstamt! Was ist das für eine Organisation?
-J. WOLNY-

„Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry. Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6
Preis: 0,20 M; Jahresabonnement; 2.- M; Versand auch kostenlos
Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera
A 914/85 V 7 1 925 N 2

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Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 191
Dem Thema der wechselnden Generationen-Theorie der WTG widmet sich der einleitende Beitrag in dieser Ausgabe.
In Bewertung des damals neuen WTG-Buches „Überleben und dann eine neue Erde", konstatiert die CV den Gleichklang mit der damaligen USA-Politik, den Ostblock „totzurüsten". Ihr Kommentar dazu:
„DIE 1984-Kernaussage der WTG, das angeblich unvermeidliche gegenseitige Nationengemetzel des globalen WT-Harmagedonkrieges (WTG-„Überleben„-Buch), ist eine Neuauflage der WT-Harmagedon- Atomkriegsverkündigung von 1953.

Äpfel sollte man bekanntlich nicht mit Birnen vergleichen. Diesen kardinalen Fehler muss allerdings die CV sich in dieser Ausgabe vorhalten lassen.
Es ist richtig, dass Fanatismus, gleich welcher Art, kritisch, sehr kritisch gewertet werden muss. Indes bei der Wahl der Vergleiche ist Sorgfalt schon einzufordern.
Michael Kater etwa, verglich den Fanatismus der Zeugen Jehovas mit dem der Nazis. Und er konnte sich dabei auch darauf berufen, dass selbst Himmler die Zeugen Jehovas als „leuchtendes Beispiel" des angestrebten Fanatismus erschienen. Kater ging aber bewusst nicht soweit, Himmlers berüchtigte Panzergrabenrede zu zitieren, nach dem es ihm Himmler nicht interessieren würde, ob beim Bau eines Panzergrabens, „10.000 russische Weiber vor Entkräftung umfielen". Ihn, Himmler würde nur interessieren, ob dieser Panzergraben auch tatsächlich für Deutschland fertig würde.

Heutzutage schätzen kommunistische Kreise es nicht sonderlich, werden sie in einem Atemzug mit den Nazis genannt. Sie verweisen (nicht ganz zu unrecht) darauf, dass müsse differenzierter gesehen und dargestellt werden. Die CV aber setzt dieses berüchtigte Himmlerzitat in den direkten Kontext einer Gleichsetzung mit der WTG-Ideologie, in dieser CV-Ausgabe. Sie geht damit zu weit. Entschieden zu weit!
Gezeichnet ist der eben kritisierte CV-Artikel mit - P - was wohl für Pape stehen soll. Auch das wird man sagen müssen.
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CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER. GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 191 GERA JUNI 1985

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen die WT Nr. l und 2/85
CHRISTLICHE MANIEREN?
Handlungsweisen von ZJ
WTG-KONGRESSE UND DER FRIEDEN
Von der CV-Beratung in Berlin
EIN WUNDERBARES ZUGESTÄNDNIS!
Zeugen schreiben uns
DER GÖTTLICHE NAME, DER FÜR IMMER BLEIBEN WIRD (l)

HARMAGEDON BIS AUF DAS JAHR 2014 VERSCHOBEN!?
„Neues Licht" der leitenden Körperschaft
Liebe Schwestern und Brüder!
WIR möchten uns an jene unter euch wenden, die schon jahrelang im Predigtdienst stehen, die als Älteste, Dienstamtgehilfen und Studienleiter hart im Dienst arbeiten.
IHR leistet diese schwere Arbeit in dem Bewußtsein, dem Schöpfer Jehova und seinem Sohn Jesus wohlzugefallen und den versprochenen Lohn, das ewige Leben auf einer paradiesischen neuen Erde, zu erhalten.

Diese Belohnung ist es auch, die euch aufrechterhält, trotz der ungeheuren Belastung, die ihr bewältigen müßt. Und so ist eure Frage, wann diese „Dinge" geschehen werden, nur verständlich.
Versprechungen von selten der leitenden Körperschaft gab es einige. 1914, 1925, das Ende des 2. Weltkrieges, 1972 und 1975 sind Meilensteine, die etliche von euch miterlebt haben. Übrig blieb nach den Enttäuschungen die Hoffnung, Jehova möge diese „Dinge" innerhalb der 1914-Generation herbeiführen.

„Neues Licht"
VON dem treuen und klugen Knecht werden diese Hoffnungen auch genährt, neuerdings aber mit ungewohnten Färbungen. Lernten wir vor Jahren noch, daß die Generation, welche 1914 bewußt miterlebt hat, Zeuge von Harmagedon wird, setzt die leitende Körperschaft jetzt andere Akzente.
EINBEZOGEN werden nun in „diese Generation" auch solche Menschen, „die um die Zeit eines historischen E'reignisses geboren" wurden. (Erwachet 20/84, S. 5)

Weiter heißt es an dieser Stelle:
„Wenn Jesus den Begriff 'Generation' in diesem Sinne gebrauchte und wir ihn auf das Jahr 1914 anwenden, dann sind diejenigen, die damals Babys waren, heute 70 Jahre oder älter."
Viele Millionen aus jener Generation sind noch am Leben, und einige von ihnen werden am Leben bleiben, so daß man wirklich sagen kann:
„Diese Generation wird auf keinen Fall vergehen, bis alle Dinge geschehen."
(Lukas 21:32)
Erkennst du in diesen Sätzen das „neue Licht"?

NATÜRLICH kennen die leitenden Brüder in Brooklyn die Bibelstelle Psalm 90:10, in der sehr richtig das Durchschnittsalter eines Menschen mit 70, höchstens mit 80 Jahren festgestellt wird. Somit sind die Menschen, die 1914 etwa 14 Jahre alt waren und die Geschehnisse bewußt miterlebt haben, heute 85 Jahre alt.
Mit anderen Worten:
„Diese Generation" ist längst vergangen!

Noch 29 Jahre bis Harmagedon
ZWEI neue Aspekte greift man in Brooklyn auf :
Indem man erklärt, daß auch die 1914 geborenen Babys zu „dieser Generation" gerechnet werden, spart man die zuerst genannten 14 Jahre ein. Diese Menschen sind jetzt „erst" 71 Jahre alt.
NOCH folgenschwerer ist der Satz in diesem Erwachet:
„Die Bezeichnung Generation bezieht sich jedoch auf Menschen und Ereignisse, nicht auf eine bestimmte Zahl von Jahren."

D.h.. für die Wachtturm-Gesellschaft ist erst dann „diese Generation" vergangen, wenn der letzte Vertreter des Jahrganges 1914 verstorben ist. Und da es durchaus auch einige wenige Menschen gibt, die 100 Jahre alt werden, wird nach Meinung der Gesellschaft etwa im Jahre 2014 „diese Generation" vergangen sein. (Siehe den Bericht eines 100 jährigen ZJ im WT 23/84.)

Harmagedon kann sich bis zum Jahre 2014 Zeit lassen, also noch 29 Jahre!
Welche Chance hast d u nun, Harmagedon zu überleben?
Was aber noch wichtiger erscheint:
Ist deine leitende Körperschaft mit diesen Berechnungen in Einklang mit der Bibel?
Offensichtlich nicht, denn sie ignoriert Psalm 90:10. Und auch in Lukas 21;32 wird nicht gesagt, daß nur einige wenige „dieser Generation" die Dinge erleben werden.

GANZ wohl ist dem klugen Knecht selber nicht in seiner Haut. Der Satz:
„Wenn Jesus den Begriff 'Generation' in diesem Sinne Gebrauchte und wir ihn auf das Jahr 1914 anwenden …„, läßt seine Unsicherheit deutlich erkennen.
Wenn Harmagedon selbst bis zum Jahre 2014 nicht eintreffen sollte, kann er sich allerdings damit rechtfertigen, früher ja nur Vermutungen geäußert zu haben.

Erlebst du das Jahr 2014?
JA ihr Lieben, Harmagedon ist für euch Ältere in weite Ferne gerückt. So bitter diese Tatsache auch ist, ihr müßt der Realität ins Auge blicken. Nicht umsonst heißt es im WT 23/84 auf Seite 24:
„Entweder überleben wir das Ende des Systems, oder unser Leben geht vorher zu Ende. Das Leben ist von kurzer Dauer; es fliegt dahin. Niemand weiß, ob er morgen noch lebt."
-G.R.-

WTG-KONGRESSE "KÖNIGREICHSMEHRUNG" 1984 UND DER FRIEDEN (l)
Mit Ausführungen von einer CV-Beratung in Berlin
Mehrung - was beweist das?
DIE WTG-Kongresse waren wieder nichts Geringeres als Ausrichtung und Marschrichtung für die ZJ. Die CV-Beratung dagegen war nichts Geringeres als eine gebührende Antwort darauf. In Selters und Brooklyn lächelt man keineswegs über den CV-David gegen den WT-Goliath. Kommt es doch nicht auf Quantität, sondern auf Qualität an.´

Auf Wahrheit und Glaubwürdigkeit, und nicht auf Zahl und Mehrung. Andere Bewegungen mehrten und mehren sich noch viel mehr! Was beweist das schon! In diesem Sinne also ein weiterer WTG-Kongreßschwerpunkt im Blickpunkt. Wozu bemerkt werden muß, daß die Auseinandersetzung auf Grund der WTG-Politik härter wird.

Religiöse Rechtfertigung von Krieg
AM 7. Okt. 1984 trafen sich über 100 andere Christen, Theologen, aus der BRD und anderen Ländern in Hamburg zu einem Kongreß „Christen für die Abrüstung". Sie verurteilten jede religiöse Rechtfertigung von Aufrüstung und möglicher Kriegführung.
Christen haben eher eine hohe Verantwortung für die Erhaltung des Friedens (NZ 8.10.84). Die WTG war nicht dabei.
Doch gerade diese Verurteilung trifft wie nichts anderes die WTG! Ist sie doch diejenige, die im Namen Gottes und Christi den größten Vernichtungskrieg aller Zeiten religiös rechtfertigt, in dem (ausgenommen die Minderheit von WT-Hörigen) die ganze Menschheit vom Säugling bis zum Greis ausgerottet werden soll.

Es handelt sich um die Kernaussage in dem auf den WT-Kongressen-1984 freigegebenen Buch „Überleben und dann eine neue Erde", die da lautet:
„Die Nationen werden wissen, daß Jehova zur Tat schreitet, wenn seine Hinrichtungsstreitkräfte ans Werk gehen. Während die staatliche Autorität zusammenbricht, wird sich die Hand eines jeden gegen seinen Gefährten wenden. Vom Himmel her wird Gottes Sohn den Ausgang überwalten (Offenbarung 6:16,17; 19:11-13; Sacharja 14:13). Im Gegensatz zu den Folgen eines von Menschen geführten Atomkrieges wird diese Vernichtung nicht wahllos jeden treffen." (S. 20) Wie gesagt, die WT-Hörigen nicht.

Zunächst die Schriftstellen
WER sie in der Bibel ohne WT-Brille betrachtet, erkennt ein willkürliches Herausreißen aus dem Zusammenhang. Gibt schon die Offenbarung überhaupt keine Völkervernichtung her (Offb. 16:14-16; 21:24), so daß sich das WT-Harmagedon immer als Irrlehre und falsche Prophetie erweisen mußte wie 1914, 1925, 1945 und 1975, so - paßt das Sacharja-Kapitel überhaupt auf kein WT-Harmagedon, so daß man den Vers 13 herausreißen muß! Offenbarung 21:24 beweist es, daß es überhaupt keinen Vorsatz Gottes gibt, alle anderen Völker und Nationen und ihre „Könige" zu vernichten. So mußte sich das schon über 100 Jahre als WT-Legende erweisen. Doch nichts ist ohne Zweck.

Eine religiöse Rechtfertigung von Atomkrieg!
DIE 1984-Kernaussage der WTG, das angeblich unvermeidliche gegenseitige Nationengemetzel des globalen WT-Harmagedonkrieges (WTG-„Überleben„-Buch), ist eine Neuauflage der WT-Harmagedon-Atomkriegsverkündigung von 1953. Wonach Christus und die Engel alle Völker „in Verwirrung stürzen und sie im ersten Teil des Kampfes ihre Zerstörungswaffen blindlings gegeneinander wenden lassen, worauf sie allen, die zu entrinnen versuchen, ein Ende bereiten."
(Nach Harmagedon Gottes neue Welt, WTG/1953)

Hieß es 1953, Christus stürzt sie in Verwirrung und läßt sie ihre Zerstörungswaffen gegeneinander wenden, wozu 1953 schon Atomwaffen gehörten, so heißt es 1984, Gottes Sohn überwalte vom Himmel her dieses gegenseitige Gemetzel, damit die WT-Zeugen überbleiben, überleben. Ein Atomkrieg also, nicht von Menschen geführt, sondern von Gott überwaltet. Ähnlich wurde seinerzeit auch der 2. Weltkrieg von der WTG religiös gerechtfertigt, indem sie die ZJ predigen ließ, „daß der 2. Weltkrieg in dem universellen Krieg von Harmagedon enden würde."
(Dein Name werde geheiligt, S. 329)

Nun soll ein atomarer 3. Weltkrieg von Gott überwaltet im universellen Krieg von Harmagedon enden. Damit habe man sich abzufinden, eben, weil Gott den entsprechenden atomaren und anderen gegenseitigen Waffengang der Menschen durch Verwirrung bewirkt, aber vom Himmel her überwaltet, um die WT-Hörigen überleben zu lassen.

Eine moralische Wertung
AUF den Kongressen in Frankfurt/Main war es der WTG-Ostspezialist Willy Pohl, der mit seinen Ansprachen "Überlebende, die an einer neuen Erde teilhaben", die religiöse Rechtfertigung dieses angeblich unvermeidlichen Völkermordes an allen Andersdenkenden und Andersglaubenden vornahm, was es nach Offenbarung 21:24 überhaupt nicht geben kann. Und die verantwortlichen WTG-Führer haben keine Skrupel und Hemmungen, die ZJ innerlich auf dieses von ihnen bestimmte Niveau mit ihrer Literatur abzurichten, So heißt es in dem Kongreß-1984-Buch, alle ZJ vereinnahmend: "Sie zögern nicht, kundzutun, daß sie mit dem Vorsatz Jehovas, all seine Feinde zu vernichten, in völliger Übereinstimmung sind" (S.128).

Wirklich? Nach dem WT "Warum Jehovas Zeugen keine Pazifisten sind" (15.5.51, S.86, Abs. 12) hätten sie gegebenenfalls selbst an diesem Gemetzel teilzunehmen!
Automatisch drängt sich hier, soweit bekannt, folgender Vergleich auf:
DER ganze Erziehungsprozeß innerhalb der faschistischen Eliteorganisation beruhte darauf, willenlose und gewissenlose Werkzeuge für die verbrecherischen Pläne der Nazi Clique und ihrer Hintermänner zu gewinnen. Systematisch wurden der Chauvinismus, die Lehre von "Herrenrassen" und "Untermenschen" gepredigt. "Ein Grundsatz muß für den SS-Mann absolut gelten: ehrlich, anständig, treu und kameradschaftlich haben wir zu den Angehörigen unseres eigenen Blutes zu sein und zu sonst niemandem", erklärte Himmler. "Wie es den Russen geht, wie es den Tschechen geht, ist mir total gleichgültig. Das, was in den Völkern an gutem Blut unserer Art vorhanden ist, werden wir uns holen, indem wir ihnen, wenn notwendig, die Kinder  rauben und sie bei uns großziehen. Ob die anderen Völker in Wohlstand leben oder ob sie verrecken vor Hunger, das interessiert mich nur soweit, als wir sie als Sklaven für unsere Kultur brauchen, anders interessiert mich das nicht. Ob bei dem Bau eines Panzergrabens 10 000 russische Weiber an Entkräftung umfallen oder nicht, interessiert mich nur soweit, als der Panzergraben für Deutschland fertig wird.

Das ist es, was ich dieser SS einimpfen möchte und - wie ich glaube - eingeimpft habe, als eines der heiligsten Gesetze der Zukunft ... Von euch werden die meisten wissen, was es heißt, wenn 100 Leichen beisammenliegen, wenn 500 da liegen oder wenn 1000 daliegen. Dies durchgehalten zu haben, und dabei - abgesehen von Ausnahmen menschlicher Schwächen - anständig geblieben zu sein, das hat uns hart gemacht. Dies ist ein niemals geschriebenes und niemals zu schreibendes Ruhmesblatt unserer Geschichte."

Das war eine Lektion über faschistische Moral, die den Massenmord als "Ruhmesblatt der Geschichte" bezeichnet und Humanismus und Menschenwürde als verbrecherisch erklärt. (H. Kühnrich, Dietz Verlag 1961)
Was trifft bei diesem Vergleich so oder so zu? Würden im WT-Harmagedon nicht auch die Juden, die den Nazismus überlebten, auf Grund ihres anderen Glaubens ausgerottet werden? Und würden die ZJ wirklich dabei mitmachen wollen, '"wenn Gott ihnen dies zu tun gebietet" durch seinen "Sklaven", die WTG? (WT 15.3.51, S.86, Abs. 12)
Fortsetzung in CV Nr. 192/85.
- P-

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG. 17:11
DIE GEBURTSTAGSFEIER DER WTG
DENN nichts anderes war diese Veranstaltung, die am 6. Oktober 1984 in Pittsburgh stattfand.
Und plötzlich erinnert man sich:
„Da man, auch in alter Zeit wichtiger Ereignisse gedachte, war es angebracht, daß Jehovas Zeugen anläßlich dieser Hundertjahrfeier der Watch Tower Society eine besondere Zusammenkunft abhielten." (S.16)
WAS der WTG erlaubt ist, gestattet sie natürlich dem einzelnen Zeugen weiterhin nicht: persönliche Geburtstage sind auch in Zukunft passe!
Alljährlich wird bei den Zeugen Jehovas gewählt. So nutzte man die Gelegenheit, um auf dieser Hundertjahrfeier vier Direktoren dieser Gesellschaft zu wählen.
Von derzeit 429 stimmberechtigten Mitgliedern der Körperschaft waren 259 persönlich zugegen (S.16). Die nichtangereisten Mitglieder haben das Recht, durch Vertretung zu stimmen.

EIN BLICK HINTER DIE KULISSEN
DIE geschilderten Vorgänge sind für viele Verkündiger unverständlich. Ist ihnen doch jegliche Teilnahme an einer Wahl untersagt. Dieser Vorgang wird von der leitenden Körperschaft als „demokratisch" verschrien, der im Gegensatz zur „theokratischen" Handlungsweise der Organisation steht. Und trotzdem wird die höchste Führungsspitze der WTG gewählt.

Stimmberechtigt sind theoretisch max. 500 Mitglieder. Im Jahre 1984 waren es offensichtlich nur 429. Dies sind bewährte, kampferprobte und loyale ZJ, die kritiklos zur WT-Gesellschaft halten. (Siehe „Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben", S. 272.)
„Jedes Jahr wählen die Mitglieder der Gesellschaft Vorstandsmitglieder, und die Vorstandsmitglieder die Beamten."
(Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1965, S. 53) Lt. Statuten sind drei Beamte vorgesehen:
Präsident, Vizepräsident und Sekretär-Kassierer.

DAS GELD BESTIMMT DIE EIGENE KARRIERE
BIS zum Jahre 1944 galt allerdings ein noch anderer Wahlmodus. Jeder Zeuge, der der Gesellschaft einen Beitrag von zehn Dollar leistete, erhielt das Anrecht auf eine Stimme. Spendete er das Vielfache davon, erhielt er auch dementsprechend mehr Stimmen.
Da beispielsweise Russell selber 250 000 Dollar eingebracht hatte, erhielt er das Mehrheitsstimmrecht von 25 000 Stimmen und verschaffte sich damit den Präsidentensessel.
1944 wurde diese Wahlmethode geändert, so daß jede Person nur noch eine Stimme besitzen kann. (Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben, S. 64)
Das Prinzip der Wahl ist aber geblieben und durch die Auswahl loyaler „Wahlmänner" ist der Erfolg der Wahl stets gesichert.

DEMOKRATIE ERSETZT DEN HEILIGEN GEIST
SO wurde nach der beschriebenen Art auch zur Geburtstagsfeier der WTG 1984 gewählt.
Und deutlich wurde wieder einmal:
Wo Gottes heiliger Geist am wirksamsten sein sollte, da es um die Ernennung der Führungsspitze der Zeugen Jehovas geht, wird ganz demokratisch abgestimmt!

WACHTTURM NR. 2/85
NEBENARTIKEL
„Kann durch menschliche Anstrengungen die Katastrophe abgewendet werden?"
und
„Die Kongresse 'Königreichsmehrung' Welch reichhaltige geistige Festmähler!"

DER MENSCH IST NICHT MACHTLOS
„Kann durch menschliche Anstrengungen die Katastrophe abgewendet werden?" (S. 10)
Eine polemische Frage!
WELCHE Katastrophe ist gemeint, Krieg, Hungersnot, Seuchen …?
Dagegen kann sehr wohl der Mensch erfolgreich sein. Das Resultat hängt u.a. wesentlich von der Gesellschaftsordnung ab, in der er lebt. Es hängt davon ab, auf welcher Seite das Kapital angehäuft wurde. Denn nur mit schönen Worten allein läßt sich nicht viel ausrichten.

Nein; der Mensch ist nicht der Spielball der Technologie, wie dieser WT auf Seite 19 versucht zu behaupten:
„Durch die Technologie wird noch etwas anderes verschlimmert, was Regierungen nicht verhindern können: Kriege. Es war die Technologie, die die Erde im Ersten Weltkrieg durch die Einführung des Maschinengewehrs, des Unterseeboots, des Kampfflugzeugs, des Panzers und des Flammenwerfers in ein Schlachthaus verwandelte."

Ein himmelschreiender Unsinn!
MIT gleicher bzw. ähnlicher Technologie lassen sich ein Unterseeboot für Forschungszwecke oder eines für Kriegszwecke, ein Kernkraftwerk oder eine Atombombe herstellen.
Nicht die Technologie, sondern der Mensch entscheidet, ob er dieses oder jenes produziert.
AUCH die Hungersnot könnte erfolgreich bekämpft werden. Um des Profites willen werden in kapitalistischen Staaten Getreideernten vernichtet, Südfrüchte unbrauchbar gemacht, Milch ins Meer gegossen. Butter sinnlos eingefroren.

Menschliche Regierungen können die Armut in der Welt nicht beheben? (Siehe S. 12.)
Jeder blicke sich um und derjenige, welcher keine Scheuklappen vor den Augen hat, muß erkennen, daß es auf einem bedeutenden Teil der Erde keine Armut und keinen Hunger mehr gibt.
Wie gesagt:
Auf die Gesellschaftsordnung kommt es an!

EINE KLEINE ANALYSE
WORAUF kommt es der WTG bei der Berichterstattung über die Kongresse „Königreichsmehrung" an?
l. Anzahl der Personen
In den USA waren 1 159 898 Personen anwesend ( S. 22) .
Oder waren es sogar zwei Teilnehmer mehr? Wer weiß!
2 Die weltlichere Medien hätten über die Kongresse berichtet. (S. 22)
Darunter sogar das Fernsehen, normalerweise als das „Glasauge Satans" verschrien. Für dien eigenen Zwecke wird offensichtlich sogar Satan vor den WTG-Karren gespannt.
3 Die aktive Rolle der leitenden Körperschaft wird hervorgehoben. (S. 23)
Obwohl zwischen 59 und 91 Jahre alt, wären ihre Glieder immer noch tätig.
In den komfortablen Büroräumen der Watch Tower Society dürfte die Arbeit auch leichter und angenehmer sein als beim Haus-zu-Haus-Dienst.
4. Empfohlenes Ziel für jeden ZJ:
der Vollzeitdienst. (S. 23)
Jeder soll über diese Möglichkeit „ernsthaft nachdenken".
5. Studium an Hochschulen und Universitäten ist mit „Gefahren" verbunden. (24)

Untersuchung gipfelt in den Fragen:
„Was ist mein Ziel? Ist es eine weltliche Karriere, oder möchte ich versuchen, Jehova zu erfreuen?"
Erstrebenswertes Ziel für Jugendliche: der Vollzeitdienst.
6. Das Wochenende soll dem heiligen Dienst vorbehalten sein. (S. 25}
Entspannung ist fünfrangig.
7. Nur einer Organisation gegenüber kann man loyal sein?! (S. 25)
8. Unterwerfung unter die Ältesten der WTG für jeden ZJ Bedingung (S.26).
9. Anschwärzen seines geistigen Bruders oder seiner Schwester
bei den Ältesten ist dann Pflicht, wenn diese ihre „Sünde" nicht selber melden. (S. 26)
10. Die wichtigste Wahrheit der Bibel ist nicht das Lösegeld oder die Hoffnung auf ein Leben im Paradies, sondern die Tatsache, daß Jehova der einzig wahre Gott ist. (S. 27)
-G.R.-

DER GÖTTLICHE NAME, DER FÜR IMMER BLEIBEN WIRD (l)

DIE Leitzentrale der Zeugen Jehovas ist nach ihrem Debakel von 1975 wieder in die Offensive gegangen. Erneut wird der Drang nach Expansion in den Ländern ihres Einflusses spürbar. Nachdem ihre makabre Zeitrechnung (mit der sie allerdings unter Verfälschung des Bibelkalenders und der anerkannten Zeitgeschichte einen sehr ergiebigen Fischzug erzielt hatte, ehe der September 1975 ein energisches Halt gebot) auf Sparflamme gesetzt wurde, versucht sie nun mit dem altbackenen Thema „göttlicher Name", natürlich frisch aufpoliert, ihre Erfolgschancen in ähnlichem Stil fortzusetzen.

DIE jüngsten Kongresse bescherten den Zeugen und der Öffentlichkeit eine neue Broschüre mit dem zuvor erwähnten Titel. Veröffentlicht wurde diese Broschüre, wie die Innenseite des Titelblattes ausweist, in Englisch von der Watch Tower Bible & Tract Society of New York, Inc. (Inc. = Aktiengesellschaft!) für das Jahr 1984, und ebenso gleichen Datums in Deutsch von der Wachtturm Bibel- und Traktat-Gesellschaft, Deutscher Zweig e.V. (e.V. = eingetragener Verein!) Selters/Taunus.
DER auf der Innenseite des Umschlagblattes abgebildete junge Mann denkt intensiv über den göttlichen Namen nach, der für immer bleiben wird. Obwohl im Grundtext der 'Bibel nur das Tetragramaton (die Buchstaben JHWH ohne jede Vokalisierung) erhalten geblieben ist und die Gelehrten sich noch heute darüber den Kopf zerbrechen über die richtige Aussprache des verlorengegangenen Namens (denn es gibt 125 Möglichkeiten!), ist natürlich klar, daß nur die Formulierung Jehova von vornherein die einzig richtige sein kann. Dies völlig überzeugend aufgrund der Tatsache, weil ein gewisser Staatsanwalt mit dem biblisch verbrämten Namen „Richter Rutherford", weiland Präsident der Watch Tower Bible & Tract Society in Brooklyn, seine Irreführung von 1925 bemänteln mußte und deshalb den in Verruf geratenen Namen „Internationale Vereinigung ernster Bibelforscher e.V." in den Namen „Zeugen Jehovas" abwandelte!! Wie die alte Literatur der Gesellschaft bezeugt, benutzte er dazu den Text von Offb. 2:17, wo geschrieben steht, daß der Sieger für Christus einen weißen Stein erhält mit einem darauf geschriebenen Namen , den nur der Empfänger kennt! Aber Herr Rutherford mit seinem Sonderverhältnis zu Gott kannte selbstverständlich diesen verborgenen Namen jedes einzelnen Empfängers und zeigte, daß er gemäß Jesaja 43:10+12 Allgemeingut für die WTG sei und ihrem Anhang. Der Wortlaut der Elberfelder Bibelübersetzung (also nicht der Grundtext!) mußte für diesen Trick herhalten.

DIE supermoderne Armbanduhr des jungen Burschen fällt besonders effektvoll ins , Blickfeld des Betrachters. Die ständig ablaufenden Sekunden und Minuten sollen ihn wohl mahnen, den Namen Jehova, der für immer bleiben wird, zu heiligen bzw. heilig zu halten. Wahrscheinlich geschieht das am besten dadurch, daß man ihn bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit ausspricht: ähnlich tibetanischen Mönchen, die ihre Gebete auf der Gcbetsmühle ununterbrochen ableiern. Der Name Jesu, der a l l e i n als Mittler zwischen Gott und Menschen steht, ist dabei absolute Nebensache (l. Tim. 2:5).

DER Inhalt der WTG-Broschüre ist wie folgt gegliedert:
1.) „Dein Name werde geheiligt" - Welcher Name? Seite 3
2.) Gottes Name - seine Bedeutung und seine Aussprache. Seite 6
3.) Der göttliche Name im Laufe der Zeitalter . Seite 12
4.) Christus und der Name. Seite 14
5.) Gottes Name und Bibelübersetzer. Seite 17
6.) Der Name Gottes und das „Neue Testament". Seite 23
7.) Weshalb wir den Namen Gottes kennen müssen. Seite 28

DIE Vielfalt dieses Materials zeigt schon, daß man keine Mühe gescheut hat, angebliche Beweise für die Richtigkeit des Namens Jehova zusammenzutragen. Alte Münzen und Inschriften werden herangezogen, Denkmäler und Kirchenbauten mit dem eingemeißelten Tetragramm; ja man hat sogar in Europa alte Friedhöfe abgeklappert, bis man endlich einen Grabstein fand, auf den ein alter Liebhaber für Altertumsforschung sich den Namen Jehova eingravieren ließ, um auch dem zukünftigen Besucher seiner Ruhestätte in Erinnerung zu bleiben. All diese sogenannten Beweismaterialien sind für den Kenner der Materie selbstverständlich in keiner Weise überzeugend, aber für den Unkundigen sind die raffiniert verpackten Weisheiten derart verwirrend und zugleich verlockend, daß er im Nu an der gut getarnten Leimrute klebt. In Wirklichkeit handelt es sich um alte Kamellen, die in der Vergangenheit beispielsweise von H. J. Twisselmann und Günther Pape („Die Wahrheit über Jehovas Zeugen") längst widerlegt wurden und jetzt mit modernster Reklametechnik in gleißender Aufmachung erneut angeboten werden. Im Rahmen dieses Beitrages ist es daher wenig sinnvoll, auf jedes einzelne Zerrargument der Broschüre einzugehen. Zweckmäßiger ist es, für den suchenden Leser eine sachkundlich kurzgefaßte Grundlage zu schaffen, ehe er es wagen kann, einen derart vergifteten Stoff in die Hand zu nehmen.
(Fortsetzung in CV 192/85) Frank Petavius
Illustration: Martina Funke

GOTTES REGIERUNG KOMMT ZUR MACHT (l)
16. Kapitel „Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben"
WÜRDEN wir der Wachtturm-Gesellschaft glauben, dann müßten wir eigentlich schon im 1000jährigen Reich leben. Wieso eigentlich? Nun deshalb, weil die Gesellschaft das Datum 1975 nach wie vor aufrecht erhält. Natürlich versucht sie, dies vor ihren Verkündigern zu verschleiern, um bei ihnen eine derartige gedankliche Konsequenz zu unterbinden. Jedoch bei genauerer Betrachtung dieses Kapitels könnte eigentlich auch von den WT-Verkündigern keine andere Schlußfolgerung gezogen werden, als allein diese, daß seit 1975 die „Regierung Gottes" die Macht des 1000jährigen Reiches direkt auf Erden übernommen habe.

Wann Gottes Regierung zur Macht kommt
DRINGEN wir doch einmal schrittweise in diese Materie ein! Zunächst behauptet der „treue und verständige Sklave", daß die ältere WT-Literatur bei weitem nicht dem Helligkeitsgrad des Lichtes Jehovas entspricht, das heute dem „Sklaven" leuchtet. Deshalb sei diese ältere WT-Literatur beim besten Willen nicht mehr zeitgemäß. Aber gerade deshalb wird es uns so unverständlich, daß sich dieses 1982 erschienene „Paradiesbuch" peinlichst genau an das 1967 herausgegebene Buch „Ewiges Leben in der Freiheit der Söhne Gottes" anlehnt. Auf den Seiten 40/41 dieser Neuerscheinung finden wir genau die gleichen Daten, -wie sie im „Söhne-Gottes„-Buch in der Chronologietabelle auf den Seiten 32-36 enthalten sind. Diese Tabelle führte damals zu dem zwingenden Schluß, daß 1975 die 6000 Jahre Menschheitsgeschichte abgelaufen seien und der dann folgende siebente Tausendjahrtag menschlicher Existenz zur 1000jährigen Sabbatperiode Jesu Christi parallel verlaufen würde.
(Seite 30/31, Abschnitt 43)

Das bedeutete doch damals nichts anderes, als daß sowohl das siebente Jahrtausend der Menschheitsgeschichte, als auch das tausendjährige Reich Jesu Christi gleichzeitig, also 1975, beginnen würde. Demnach hat auch heute dieses alte und nicht so hell leuchtende „Söhne-Gottes„-Buch an seiner Aktualität nichts eingebüßt. So wie damals das angeblich absolute Datum 607 v. u. Z. zur Berechnung der Erschaffung Adams und zur Ermittlung der 6000 Jahre Menschheitsgeschichte nötig war, so wird es auch heute noch von der WTG verwendet, um die „sieben Zeiten der Nationen" (607 v. u. Z. bis 1914 u .Z.) zu berechnen. Anders ausgedrückt: Damals wie heute wurde die gleiche Chronologie verwendet und damit sind konsequenterweise die Jahre 4026 v.u. Z., 607 v. u. Z., 1914 u. Z. und auch 1975 u. Z. laut WTG nach wie vor aktuell und im Gespräch. (Fortsetzung CV Nr. 192.)

CHRISTLICHE MANIEREN AN DEN TAG LEGEN
IN der Bibel heißt es in 2. Kor. 6:3-6:
„Auf keine Weise geben wir Ursache zum Straucheln, damit unser Dienst nicht bemängelt werde, sondern in jeder Weise empfehlen wir uns durch Langmut, Güte, heiligen Geist und Liebe, die frei von Heuchelei ist."
DIESE Bibelworte sollten für alle Christen zutreffen, insbesondere für Zeugen Jehovas, die ja bekannterweise der Meinung sind, sie seien die einzigen, die die wahre Religion ausüben und alle anderen handeln falsch. Macht man aber die Probe und vergleicht Reden und Handeln von ZJ mit dem von Andersdenkenden, wie zum Beispiel Andersgläubigen, so kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Man vergleiche dazu nur, was in Familien von ZJ bzw. ZJ-Kreisen vor sich geht. Dort passieren gemessen an dem, was sie vorgeben zu sein, erstaunliche Dinge wie zum Beispiel, daß Ehefrau und Kinder verprügelt werden, wenn sie nicht auf die „gute Botschaft" hören wollen. (Siehe CV 175/84 - Brutales Vorgehen eines ZJ in Rostock.)

Wo bleibt hier in diesem konkreten Fall die Langmut, die Höflichkeit und die Liebe zu seinen Familienangehörigen? So benimmt sich kein christliches Familienoberhaupt, das Vorbild sein möchte und laut Bibel der Frau als dem „schwächeren Gefäß" Ehre erweisen möchte. Aber das stört die verantwortlichen Ältesten überhaupt nicht.
Hauptsache ist, man kann auf Andersgläubige mit Fingern zeigen. Auch Selbstmorde, hervorgerufen durch unkorrektes Benehmen anderer ZJ, meist von Ältesten, stehen zur Debatte. Nachzulesen in CV Nr. 174/84. In diesem Falle blieb einem Bruder in Rostock kein anderer Ausweg als der Freitod, da er statt echter christlicher Hilfe Züchtigung durch die Ältesten erdulden mußte.

Nicht viel besser erging es einer Schwester in Wismar, nachzulesen in CV 179/84, die von den Ältesten über ein Jahr mit ihren Problemen alleingelassen keinen Ausweg mehr wußte, sich so in ihrem Vertrauen zu den Ältesten enttäuscht sah und ihr Leben durch Selbstmord beendete. Man kann wohl kaum noch von den verantwortlichen Ältesten in den betreffenden Versammlungen mit Fug und Recht behaupten, daß sie Christen sind und christliche Manieren wie Nächstenliebe und Gerechtigkeit an den Tag legen. Wer das aus Zeugenkreisen trotzdem noch behauptet, hält sich Augen und Ohren zu.

WIE steht es nun mit der Ehrlichkeit der ZJ? Es heißt im WT 8/84 auf Seite 6:
„Eine ehrliche Person schmuggelt nichts durch den Zoll …„ usw.
WAS aber tun ZJ, zumeist Rentner, die in die BRD reisen? Es wurden schon viele dabei ertappt, als sie GH-Geld illegal aus- und Literatur illegal einschmuggeln wollten und dann vom Gesetzgeber zur Verantwortung gezogen wurden. Dies trifft nicht nur für einige wenige zu, sondern für ZJ aus allen Teilen unseres Landes, obwohl sie weiterhin behaupten, der Obrigkeit loyal ergeben zu sein.

EIN weiteres Beispiel für angebliche Ehrlichkeit von Zeugen findet man in CV Nr. 184/84 in dem Artikel „Wie ein hilfsbereiter WTG-Ältester Wohnungsprobleme löst". Dort wird berichtet, wie ein junger Bruder von einem Ältesten!! dazu angehalten wurde zu lügen, um eine Wohnung zu bekommen. Ja, hier kann man ganz deutlich die doppelte Moral der WTG sehen, wie man versucht, andere zu täuschen und zu mißbrauchen, Hauptsache es gereicht zum eigenen Vorteil, dann sind alle Mittel recht. Der Öffentlichkeit gegenüber aber zeigt man sich stets unschuldig wie ein Lamm und so manches wird verschwiegen und verheimlicht, darum wird auch in den Versammlungen der ZJ immer wieder auf die sogenannten „Brandmauer-Bestimmungen" von den verantwortlichen Ältesten hingewiesen, damit nur nichts an's Tageslicht kommt. Statt also mit dem Finger auf Andersdenkende zu zeigen, sollten die ZJ, insbesondere die Ältesten, sich lieber ein Beispiel an dem nehmen, was andere ihren Mitmenschen Gutes tun ohne nach dem Glauben zu fragen. Die WTG-Anhänger, insbesondere die Ältesten, sollten nicht mehr für die Sorgen ihrer Mitgläubigen „blind und taub" sein, um nicht eines Tages in aller Öffentlichkeit zu Recht angeklagt zu werden, denn auch in den Reihen der einfachen Verkündiger gibt es Menschen, die nicht bereit sind, alles tatenlos hinzunehmen. Die jüngste Vergangenheit und die Gegenwart beweisen es, daß immer mehr aufbrechen, um sich gegen Bevormundung und Unrecht seitens der WTG zur Wehr zu setzen, was unter anderem auch die CV-Serie „Unruhen unter Zeugen Jehovas" beweist.

Jeder, der die Vorgänge in den Versammlungen der ZJ genau beobachtet, muß zu dem Schluß kommen:
„Sie sagen sie kennen Gott, aber mit den Werken verleugnen sie ihn." (Titus 1:16)
DIE Personen, die im Predigtdienst der Zeugen besucht werden, sollten wachsam sein und den Bibelspruch beherzigen:
„An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen."
WER allerdings als Zeuge Jehovas schon schlechte Erfahrungen mit der WTG gemacht hat, sollte sich endlich ein Herz fassen und seinen Leidenszustand beenden, denn „HINAUS AUS DER WTG", das ist eine Verfahrensweise, die ihm garantiert hilft.
-R.S.W.-

EIN WUNDERBARES ZUGESTÄNDNIS!
Zeugen schreiben uns
IM Erwachet Nr. 24/84, Seite 28 las ich zu meinem Erstaunen folgendes:
„Wir haben ganz gewiß nicht versucht, den Papst oder die katholische Kirche schlechtzumachen, noch haben wir die Katholiken kritisiert. Die katholische Kirche nimmt in der Welt eine sehr bedeutsame Stellung ein, denn sie beansprucht für Hunderte von Millionen Menschen, der Weg zum Heil zu sein. Eine Organisation, die diesen Standpunkt einnimmt, sollte bereit sein, sich einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Jeder, der kritisiert, ist verpflichtet, die Tatsachen wahrheitsgetreu zu unterbreiten und sie gerecht und sachlich zu bewerten. Wir sind bemüht, dieser Verpflichtung nachzukommen."

NUN, hier meine Meinung und Kritik aus Anlaß dieses Artikels:
Das ist doch glatte Heuchelei und Tatsachen werden bestritten! Es stimmt tatsächlich, daß wir Zeugen Jehovas in der Vergangenheit, und tun es heute noch, die Christenheit und darin besonders die katholische Kirche mit ihrem Papst als Oberhaupt, nicht schlecht genug machen konnten, um wohl damit zu beweisen, daß wir mit unserer Wachtturm-Gesellschaft viel besser sind als alle anderen. Und .das ist doch auch der wahre Grund, warum wir ZJ nicht gemocht werden, doch keinesfalls deswegen, daß wir die biblische Botschaft predigen. Übrigens eine Methode - das andere SCHLECHTMACHEN meine ich, die in der Welt seit eh und je üblich ist; ein Beweis, daß auch wir je ein Teil dieser Welt sind und im gleichen Dreck stecken.

Daß aber in diesem Artikel zugegeben wird, daß eine Organisation, die von sich behauptet der Weg zum Heil zu sein, bereit sein sollte, sich einer kritischen Prüfung zu unterziehen, also sich Kritik gefallen lassen soll, ist wirklich neu in unseren Schriften und gefällt mir sehr.
Unsere Wachtturm-Organisation behauptet ja von sich das gleiche, noch sogar, der einzige Weg zum Heil zu sein. Es ist mir jetzt gleich leichter ums Herz geworden, darf ich doch von nun ab ruhigen Gewissens unsere „geistige Speise" auch kritisch prüfen, trotzdem ich selbst ein Zeuge Jehovas bin und niemand darf es mir mehr verübeln, solange ich sachlich und bei der Wahrheit bleibe. So eine gesunde Kritik von unten kann doch nur helfen, unseren Brüdern da oben die Realitäten besser zu erkennen, zumal sie doch von sich auch noch behaupten, sowieso nicht vollkommen zu sein, noch direkt vom heiligen Geist inspiriert zu sein, was übrigens der Papst auch noch nicht von sich behauptet hat. Daß wie der Papst so auch die WTG-Zentrale für sich die Unfehlbarkeit beanspruchen, darf man wohl nicht so wörtlich nehmen. Zum Kritisieren bleibt trotzdem noch genug. Und darf man jetzt hoffen, daß immer mehr ZJ den Mut aufbringen werden, zu den Mißständen nicht zu schweigen, die in unseren Reihen himmelschreiend sind. Zu wünschen wäre es. Den Rücken deckt uns ja der zitierte Artikel aus der eigenen Literatur. Man soll doch gerecht sein und seiner Verpflichtung nachkommen.
Wollen wir uns also bemühen, diese Pflicht zu erfüllen !?
-J.M.-

EIN HILFESCHREI AUS DER VERSAMMLUNG RATHENOW
Ein prügelnder ZJ-Stiefvater
Ein Brief aus Rathenow:
An die „Christliche Verantwortung"!
Da wir keinen anderen Weg mehr wissen, um einem Kind aus unserer Versammlung zu helfen, wenden wir, uns an Sie.
Mut dazu haben wir bekommen, weil Sie ja des öfteren Briefe aus den Versammlungen veröffentlicht haben.
Haben Sie bitte Verständnis dafür, daß wir anonym schreiben, aber wir haben Angst, daß auch wir geschlagen werden, von dem Bruder Reinhold P., wie er laufend seinen Stiefsohn Sven schlägt. Auch haben wir Angst, daß wir deswegen aus der Gemeinschaft ausgeschlossen werden könnten. Wir können aber nicht länger schweigen, denn wir sind nicht nur Zeugen Jehovas, sondern auch Mütter!

Direkt können wir leider dem Kind nicht helfen, das laufend von seinem Stiefvater geschlagen wird. Veröffentlichen Sie aber unsere Zeilen, haben wir Hoffnung, d. sich besagter Bruder besinnen wird; denn das Ausmaß ist ja so, daß das Kind fast täglich geschlagen wird. Die Schläge sind so hart und brutal, daß das Kind oft hinschlägt und sich noch zusätzlich Wunden an Wänden und Möbeln zuzieht. Aber nicht nur der Stiefvater schlägt das Kind, nein. sogar seine eigene Mutter schlägt noch auf das Kind mit ein.

Brutale Gewalt, statt elterliche Liebe!
Wir hoffen, daß Ihre Veröffentlichung auch unsere Ältesten so weit bringen, daß sie dem unmenschlichen Treiben dieses „Bruders" Einhalt gebieten, denn dieser „Bruder" ist eine Schande für uns Zeugen Jehovas und bringt unsere Gemeinschaft in großen Verruf. Man wird mit den Fingern auf uns zeigen. Bitte helfen Sie uns!
Wir hoffen auf Ihre Hilfe!

CV-Anmerkung:
Immer wieder bekommen wir Briefe, in denen uns mitgeteilt wird, daß Kinder geschlagen und mißhandelt werden - von ihren Eltern, die Zeugen Jehovas sind.
Die Hauptursachen dafür sind, daß sie ein bißchen mehr Freiheit haben wollen und Freude. Nur Bibelstudium, Versammlungen, Felddienst, keine Feiern, keine Freunde außerhalb der ZJ-Gemeinschaft u.v.a., ist für Kinder und Jugendliche nicht „ihre" Vorstellung vom Leben, Aber ihre Wünsche zählen nicht, wenn sie nicht wollen, werden sie in die „Wahrheit" geprügelt.
Das ist ein Mißbrauch „alttestamentlichen" Prügelrechts.
Eines Christen unwürdig!

IM „ERWACHET!" Nr. 13/1984 schreibt die Wachtturm-Gesellschaft:
… In der Bundesrepublik werden jährlich etwa 30 000 Fälle schwerer Kindesmißhandlung registriert. (Gemäß Schätzung sollen in Wirklichkeit sogar bis 400 000 Kinder jedes Jahr körperlich mißhandelt werden.)
… Vorgetäuscht werden häufig „Sturz von der Treppe oder vom Stuhl", „Blutungsneigungen" oder der bedauerliche Zufall, daß das Kind … sich an der Ofenkante oder an der Badewanne gestoßen habe …

Das schreibt die WTG den „anderen" ins Stammbuch. Sie sollte doch wissen, daß ein Anteil (und kein kleiner) an diesen Zahlen den Zeugen Jehovas zuzurechnen ist.
Sie sollte in ihren Jahrbüchern in Zukunft auch veröffentlichen, wie viele Kinder und Jugendliche in die „Wahrheit" geprügelt worden sind.

Wir haben lange überlegt, wie wir helfen könnten,
Eine Gruppe von CV-Geschwistern hat sich nun zusammengetan, Eltern, die in ihrer ehemaligen ZJ-Zugehörigkeit selbst Erfahrungen auf diesem Gebiet gesammelt haben.
Sie erlassen dazu folgenden Aufruf:

AN ALLE .UNSERE LESER!
Da die Kindesmißhsndlungen bei den Zeugen Jehovas im erschreckenden Maß zunehmen, wenden wir uns an die ZJ-Eltern, die ihre Kinder in Liebe erziehen. Bitte helft den Kindern, deren Eltern glauben, ihre Kinder in die „Wahrheit" prügeln zu müssen. Sollten sie selbst nicht helfen können, schreiben sie an das CV-Büro Gera, Otto-Dix-Straße 6. Sie können auch anrufen unter der Nummer - Gera.. 66 419.

Das gleiche gilt für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die Kenntnis haben von Mißhandlungen oder selbst geschlagen oder mißhandelt werden bzw. wurden!
CV wird dann alle ihr möglichen Maßnahmen einleiten, um so schnell wie möglich zu helfen.
ELTERN, DENKT IMMER DARAN. DASS GOTT EUCH EURE KINDER ANVERTRAUT HAT!
CV-Initiative „Kinderhilfe"

UNRUHEN UNTER ZJ IN DER BRD
Mehrfach, auch aus dem Ausland, erreichen uns Anfragen über Unruhen unter den ZJ, die auf den Kongressen 1984 wie auch im Bethel in Wiesbaden/Selters aufgebrochen sein sollen. Sie sollen in Zusammenhang stehen mit den internationalen Aufbrüchen, die sich jetzt mit Beginn der 80er Jahre weltweit vollziehen, und deren Höhepunkt der Gewissensaufstand des Mitgliedes der leitenden Körperschaft der WTG Raymond V. Franz ist, worüber schon in CV mehrfach berichtet wurde. Überall sollten entsprechende Anfragen gestellt werden. Es wäre wirklich erstaunlich, wenn im BRD-Zweig der WTG niemand zum Nachdenken kommen sollte.
-CVN-

„Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6
Preis: 0,20 M; Jahresabonnement; 2.- M; Versand auch kostenlos
Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera
A 948/85 V 7 1 1091 N 2

Christliche Verantwortung 1985 Teil II

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