"Christliche Verantwortung" zusammengefasst 1984 Teil II

CV 180 - CV 185

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 180
„25 Jahre Christliche Verantwortung"
25 Jahre? Wie das? Die erste gedruckte Ausgabe datiert vom Oktober 1965. Ein merkwürdiges Rechenkunststück, das da veranstaltet wurde. Offenbar zählt man einen vorangegangenen „Briefversand" des Willy Müller - wohl seit 1959 - mit hinzu.
Der Eindruck bleibt zurück. Wer mit solcherart „Kunststückchen" sich selber aufwertet, der muss es wohl nötig haben!
Einige namentlich genannte CV-Mitarbeiter stellen sich in dieser Ausgabe auch mit persönlichen Statements vor. Besonders auf das des Erich K... sei hingewiesen; gehörte er doch mit zu jenen, welche die 1950er Verhaftungsaktion in der Magdeburger WTG-Zentrale, am eigenen Leibe miterlebten.


25 Jahre
CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 180 GERA JULI 1984

AUFSTAND DES GEWISSENS
IN CHRISTLICHER VERANTWORTUNG
Wie „Christliche Verantwortung" entstand
ES begann in Thüringen inmitten einer Gruppe von Brüdern und Schwestern, Zeugen Jehovas unter der Wachtturm-Gesellschaft. Unmittelbar vor Ort, wo man als Hirte zu vertreten hatte, was die WTG als „Licht von Gott" zu tun und zu lassen gebietet. Man war besorgt und nachdenklich geworden darüber, wie die WTG hierzulande seit 1949/50 alle in einen folgenschweren Konflikt geführt hatte, angeblich um des Glaubens willen.

EHRLICHE mußten sich eingestehen, daß die WTG eben nicht ausschließlich christlich und völlig unpolitisch und neutral vorging. Wies doch die Literatur aus, daß das Werk in Mißachtung von Römer 13:1-7; Titus 3:1,2; l. Petrus 3:13 u.a. auch ein feindseliger Kampf besonders gegen die „die Menschen betreffende Ordnung" im Osten geworden war, in krasser Weise antikommunistisch „obrigkeitsfeindlich" politisiert. Und zwar unter der aus der westlichen Politik übernommenen falschen Alternative „Christentum oder Kommunismus" (Erwachet 8.6.1955). Und das wurde betrieben unter der Ungeheuerlichkeit an Bibelverdrehung, Regierung und Staat seien für Christen keine „Obrigkeit von Gott" nach Römer 13, sondern eher „Gangster in Amt und Würden" (Erwachet 6. 11.1949). Tausende arglos Glaubende waren so von der WTG in den „Feuerofen" getrieben worden, die sich überhaupt keinem politischen Kampf geweiht hatten. Ein ehrlicher Hirte mußte hier aus Gewissensgründen aufstehen.

ES war der WTG-Gruppendiener für die ZJ von Gera, Schmölln und Ronneburg in Thüringen, WILLY MÜLLER. In .gutem Glauben hatte er selbst jahrelang alle Opfer an Freiheit und Gut gebracht. Bis ihm der Widerspruch zwischen dem Evangelium Jesu Christi und der WTG-Politik, wodurch die WTG alle schuldig macht, zum Bewußtsein kam, .damit war die eigene christliche Verantwortung vor Gott und Menschen ,auf den Plan gerufen.

Dimension einer Bekenntnisfrage
DIE WTG hatte mit ihrem „Licht von Gott" fundamentale Bibelaussagen zu christlichen Existenz- und Lebensfragen völlig auf den Kopf gestellt. Das mußte, wo die Schrift wirklich an erster Stelle steht, in einen „Status confessionis", ins christliche Bekenntnis gegen die WTG führen.

BRUDER WILLY MÜLLER kam noch von den alten ernsten Bibelforschern her. Er konnte sich auf eine langjährige Erfahrung besinnen.
Geboren 1893 kannte er die deutschen WTG-Anfänge schon unter dem WTG-Zweigdiener Paul Balzereit in den 20er Jahren. Der alte Bibelforschergrundsatz, selbst in der Schrift zu forschen, ob sich alles richtig verhält (Apostelgeschichte 17:11), war bei ihm durch das WTG-Diktat seit 1931, nur noch „Zeuge" zu sein für das, was die WTG „erforscht", wohl nie ganz verschüttet oder ausgelöscht worden.

WTG hat gleichsam selber Schuld
DABEI wollte er gar nicht aus. der WTG-Organisation ausbrechen. Die WTG sollte nur ihre verlogene Politisierung des Werkes unterlassen. Also nur eine gewisse innere Reform oder Veränderung. „Für eine reine Anbetung innerhalb der Neuen-Welt- Gesellschaft der Zeugen Jehovas" war lediglich seine Devise. Es war in diesem Sinne, als er anläßlich der WTG-Bezirks Versammlung Juli 1959 in Westberlin, wo viele teilnahmen, folgenden OFFENEN BRIEF (auszugsweise) an die WTG und ZJ schrieb.
Mit gutem christlichen Recht.
(Matthäus 18:17)

IM NAMEN REINER GOTTESANBETUNG
An die Wachtturm-Gesellschaft!
Wir sind mehr oder minder langjährige Verkündiger und Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft. Als Diener haben wir besondere Verantwortlichkeiten in der Theokratischen Organisation inne.

(Es folgt der Hinweis auf die grundsätzlichen WTG-Erklärungen in Satzungen, Wachtturm und Erwachet, daß sie nur ein religiöses und kein politisches Werk betreibe) Auf Grund unserer persönlichen Verantwortung gemäß 1. Joh. 4:1 vor Jehova und vor unserem eigenen Gewissen registrieren wir mit wachsender Besorgnis die Tatsache, dass die Wachtturm-Gesellschaft die erklärten Positionen der ausschließlich religiösen und politisch neutralen Verkündigung verlassen hat …

Wir verlangen darum: Ihr verantwortlichen Diener und Vertreter der Gesellschaft, nehmt Stellung zu der im Widerspruch zur erklärten Neutralität stehenden politischen Propaganda in der Wachtturmliteratur. Im Interesse tausender Verkündiger in der DDR, die in sorgenvoller Unruhe über diese unbiblischen politischen Verwicklungen sind, weil sie sich keinem Kampf gegen politische Systeme geweiht haben, sondern einem religiösen Werk politischer Neutralität und Gottesanbetung, verlangen wir hier die aufgeworfenen Fragen klar zu beantworten! …
Für reine Anbetung innerhalb der Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas.
Euer Bruder.
im Auftrage vieler Brüder und Schwestern
gez. Willy Müller

DIE WTG .selbst trieb durch ihr allein-rechthaberisches Gottgleichsein („Der Wille des Sklaven ist der Wille Gottes", WT 1.8.1956 S. 474) die ganze Entwicklung am Ende darüber hinaus. Sie hat damit gleichsam selbst Schuld, daß die so entstandene „Christliche Verantwortung"- nunmehr gegen ihren Bibelmißbrauch vor Gott und Menschen da ist.

Wie die WTG reagierte
AUF der Bezirksversammlung nahm Willi Pohl von der WTG-Ostabteilung in Wiesbaden Stellung. Als der Name WILLY MÜLLER fiel, ging ein Raunen durch die Menge. Dann legte er los: Das sei ein Werk des Feindes, Satans! Es gebe nur unbedingten Gehorsam gegenüber der WTG als Antwort. Traurig, daß ein Bruder, der solange dabei ist, nicht unterscheiden könne, was der Kommunismus will. Müller sei ein Rebell gleich der Rotte Korah. Die Organisation der ZJ sei frei von Kommunisten. Wenn er sich denen anschließt, hat er in der Organisation nichts mehr zu suchen. Er sei eine Kreatur, die die Organisation beschmutzt. Man würde ihn abweisen und ihn überhaupt nicht anhören.

SPRECHEN die Beweise gegen sie. Dann antwortet die WTG nur noch mit unchristlichem psychologischen Terror, wo die Kritiker nicht schweigen; Schmähung, Verleumdung, unglaublichste Lügen, Diffamierung und Rufmord, um einen Kritiker möglichst schnell zum .Kapitulieren oder Zusammenbrechen zu bringen, in diesem Fall mit „roter" Verteufelung. Mit „Rotte Korah" war er als „Mensch der Vernichtung" abgestempelt und „bezeichnet". Auf daß niemand ihn auch nur anhört.

Nicht allein
ES gab schon viele Anti-WTG-Ketzereien. Einen solchen Aufstand des Gewissens aber hatte noch keiner gewagt: Den politischen Mißbrauch des Evangeliums durch die WTG anzugreifen und zur Diskussion zu stellen, um hier einen evangeliumsgemäßen christlichen Ausweg zu suchen.

MIT den entschlossensten damaligen WTG-Kritikern für ein WTG-unabhängiges Christsein wurde Verbindung aufgenommen. A. Diener/Dresden, der das Werk von A. Zmmer fortsetzte. 0. Wansky/Freital, der das Werk von P. Balzereit, ehemaliger WTG-Zweigdiener, fortsetzte. M. Pützmann/ Leipzig, der zu den erfahrenen Leitern der dortigen Freien Christen gehörte. Alle bekannten bisherigen kritischen Aufbrüche unter der WTG, international, wurden in Betracht gezogen.

Mitherausgeber an der Seite von W. MÜLLER wurden u.a. E. Tork/Neumühle, M. Bermes/ Trier, der dort aufklärend wirkte und K. Görlich/Magdeburg, wo das WTG-Zweigbüro war.

Ein biblischer Berater wurde J Hummel/St. Gangloff, Prediger einer Freien Christlichen Gemeinde, Mitarbeiter wurde u. a. D. Pape/Thale, als Junge durch KZ-Haft der Eltern schon Opfer des Faschismus. Es war der „Bibelhauskopf" Paul Großmann, der ihm gegenüber erklärte, im Sinne der Obrigkeitsirrlehre, der WTG-Kampf gegen den Kommunismus müsse geführt werden. Natürlich hätten die Kommunisten gegenüber dem Werk von ihrem Standpunkt aus Recht, was die Politik betrifft, aber das dürfe man nicht zugeben. Man dürfe „den Brüdern in Brooklyn nicht in den Rücken fallen."

In fruchtbarem Austausch stand W. MÜLLER auch mit E. Körner/Rostock. Unermüdliche Helfer waren L. Trommer und G. Horn aus Schmölln und andere Schwestern. Der geistige Austausch wurde international.

Wie eine heutige „Handschrift an der Wand’
NACH und nach entstand ein Kreis von Mitarbeitern, Mitverbundenen, ‘Korrespondenten, Autoren, Unterstützern auch aus der Organisation, Spendern, Förderern und Helfern. Die Frage nach Hilfe, wo die WTG, irreführt, wuchs und wächst.

Als Bruder WILLY MÜLLER am 8.1.1973 in seinem 80. Lebensjahr starb, war sein Tod in diesem hohen Alter ein letztes Zeugnis für die Wahrheit der Schrift in Psalm 90:10 noch immer für jedermann« Und er selbst wurde Kronzeuge für die WTG-Irreführungen seit 1920, Millionen damals Lebender würden niemals mehr sterben.
ER hatte jedoch bleibende Grundlagen gelegt. In der Weiterentwicklung ist daraus nun nichts Geringeres geworden für die WTG. als gleichsam ihr eigenes „Menetekel" - gewogen und zu leicht befunden für das, was sie vorgibt zu sein, eine heutige unauslöschliche „Handschrift an der Wand" für sie. Immer mehr gelesen.
-Dieter Pape-

WAS IST UND WAS WILL UNSERE STUDIENGRUPPE
„CHRISTLICHE VERANTWORTUNG"?
Liebe Brüder und Schwestern!
VOR 25 Jahren schrieb der Gründer unserer Studiengruppe, der Gruppendiener von Gera, Schmölln und Ronneburg, WILLY MÜLLER seinen Brief „IM NAMEN REINER GOTTESANBETUNG" an die Wachtturm-Gesellschaft.

ALS 1959 die Studiengruppe und 1965 ihre Zeitschrift „Christliche Verantwortung" ihr Werk begannen, war das erst ein kleiner Anfang und seitens der WTG wurde verdammt und gelästert, daß sich CV nicht lange halten werde.
Willi Pohl, vom Ostbüro Wiesbaden, sagte damals auf einem Kongreß in Westberlin:
DIESE SCHRIFT BESTEHT HÖCHSTENS ZWEI JAHRE, LÄNGER LÄSST JEHOVA DAS NICHT ZU

Betrachten wir es heute, so ist CV stärker und lebendiger denn je. Aus dem schmalen Bach weniger Mitstreiter wurde ein breiter Strom Verbündeter; immer stärker fließend. Und wir wissen zuverlässig, daß dieser Strom dazu beiträgt, die Grundlagen des nur scheinbar festen Mauerwerkes der Wachtturm-Gesellschaft, im Sinne Aufrichtiger, zum Einsturz zu bringen.

ES ist ja nicht nur die große Zahl derer, die die WTG als endzeitlich unglaubwürdige Gesellschaft erkannten und verließen. Nein, in der Gewalt dieses Stromes fließt auch das Leid, die Entsagung, fließt die bittere Enttäuschung tausender und abertausender Menschen, die von der WTG erniedrigt, beleidigt und „versklavt" wurden.

DIESE Erfahrungen und Erkenntnisse vieler, die über lange Zeit selbst der Organisation angehörten und ihr zunächst glaubten, geben CV viel Kraft und Stärke.
NICHT gegen den christlichen Glauben richtet sich CV, sondern gegen den heuchlerischen Glaubensmißbrauch durch eine Organisation, die hinter religiösem Äußeren ihre Machtgier und wirtschaftlichen Interessen versteckt.

GEMEINSAM GEGEN DEN „FALSCHEN PROPHETEN"
IN über 100 Jahren hat die WTG eine Menge raffinierter Praktiken entwickelt, um gläubige Menschen zu täuschen und in ihren Gehorsam zu bekommen. Nach außen hin sieht alles ganz harmlos aus und erst, wenn der Gehorsam vollständig und ein Ausweichen kaum noch möglich ist, nutzt sie die physische und psychische Abhängigkeit aus, um jeden für ihren Feldzug zu gebrauchen. Worum es wirklich geht, merken die meisten zu spät und finden dann kaum noch einen Weg, um sich dem allseitigen Einfluß von dieser Abhängigkeit zu befreien. Es ist ein geschickt abgestimmtes System des „JAGENS UND FISCHENS", dessen sich die WTG bedient. Und deshalb können einzelne auch kaum etwas dagegen tun. Zu dem Willen, sich von der WTG zu lösen, bedarf es auch der Hilfe von außen, eben durch diejenigen, die am eigenen Leibe gespürt haben, was Abhängigkeit von der WTG bedeutet.

WER könnte da besser helfen, als Brüder und Schwestern, die aus ihrem persönlichen Erleben gelernt haben.
WER könnte eine bessere Stütze im Glauben sein als der, der den Mißbrauch seines ehrlichen Glaubens selbst erfuhr?
WER könnte besser zeigen und vermitteln, wie die WTG auf alle Bereiche des menschlichen Lebens aus ganz anderen Interessen Einfluß nehmen will?
WER könnte besser vor der bibelmißbrauchenden und menschenfeindlichen Politik der „Gesellschaft" warnen, als jene Brüder und Schwestern, die lange Zeit selbst Opfer dieser .Politik waren?

GEMEINSAM
EINEN NEUEN UND BESSEREN WEG SUCHEN :
WER der WTG arglos und nichtsahnend in die Hände gefallen ist, kann sich nur schwer wieder befreien. Er bedarf wahrlich der ernsten Hilfe.

IN der Studiengruppe haben sich ehemalige „Zeugen Jehovas" und Christen, die guten Willens sind, zusammengetan, um diese Hilfe zu geben. Denn es geht nicht nur darum, die WTG als Heuchlerin, als falschen Propheten zu entlarven. Nein, es geht um jeden einzelnen Bruder, um jede einzelne Schwester, die noch nicht gemerkt haben, daß sie in ihrem Glauben, in ihren Hoffnungen getäuscht wurden. Es geht auch um Rat und Hilfe für jene, die die Lügen der „Gesellschaft" erkannten, sich aber nicht von ihr allein befreien können.

Es geht auch darum, daß derjenige, der die WTG verließ, nicht hilflos und allein bleibt. Denn gerade darin besteht eine der schrecklichsten Bemühungen der WTG, allen einzuimpfen, daß sie nur in ihrer Organisation bestehen können und daß sie bei Trennung rettungslos allein stehen und verloren sind.

Ja, dieses Gefühl der Hilflosigkeit, diese Furcht vor dem Alleinsein, soll jedem so in Fleisch und Blut übergehen, daß er, wenn schon nicht aus Überzeugung, dann eben aus Angst unter der WTG verbleibt.
Aber ist solche anerzogene Furcht begründet?
Nein, liebe Brüder und Schwestern, in der, Studiengruppe „Christliche Verantwortung" findet man genug helfende Hände.
Keiner braucht das Alleinsein zu fürchten. Wie ein rettendes Netz sich unter dem Fallenden aufspannt, so sind wir bereit, zu raten und zu helfen!
Keiner braucht sich einsam oder verlassen zu fühlen!
Im tätigen Glauben, im Miteinander wirken Brüder und Schwestern und nehmen ihre christliche Verantwortung wahr.
-Henry Werner-

WARUM KRITISIEREN WIR IMMER DEN „WACHTTURM"?
Kritik, die den Zeugen Jehovas weiterhilft
SEIN ANSPRUCH
„Der Wachtturm" wird von Jehova unterstützt." (WT 2/1979)
„Er gibt keine private Auslegung der Prophezeiung. … so daß jeder selbst sehen kann, … wie genau Jehova seine eigene Weissagung auslegt." (WT 16/61, S. 2)
Diese Zitate sollen zeigen, welche Stellung der WT in der Organisation der Zeugen Jehovas einnimmt. Er ist das Sprachrohr der LEITENDEN KÖRPERSCHAFT, die von sich behauptet:
Der Wille des Sklaven ist der Wille Jehovas. ‘„Rebellion gegen den Sklaven ist :- Rebellion gegen Gott." (WT vom 1.8.56)
„Viele Leute lesen jahrelang in der Bibel und erfassen doch nicht den Sinn dessen, was sie lesen. Du aber verstehst den Sinn im wesentlichen." (WT 18/83, S. 21)

Der WT ist Pflichtliteratur für alle Zeugen. Sein Inhalt umfaßt vom Intimleben des Menschen bis hin zu Problemen der Weltpolitik alle denkbaren Themen.
Behaupten nicht die Verfasser, in. Ihren Schriften Hochschulbildung zu vermitteln?
(WT 18/83, S. 31)
Was gibt es also besseres, als ein von Jehova geleitetes Organ, welches zudem noch auf allen Gebieten neueste Erkenntnisse vermittelt! Kann man da nicht alle anderen Zeitschriften einstampfen?

DIE WIRKLICHKEIT
ABER HALT! IM WT 12/83 muß man lesen, daß sich seine Verfasser berichtigen müssen (S. 30, 31). Es geht um das Thema „Hurerei". Und was in den „von Jehova unterstützten" WT’s 4/75 und 10/78 darüber stand, gilt plötzlich nicht mehr.

Ein einmaliges Versehen?
Das Thema „obrigkeitliche Gewalten" belehrt uns eines Besseren. Es wäre „ganz entschieden verkehrt ausgelegt", wenn man den Begriff „obrigkeitliche Gewalten" auf die Regierungen dieser Welt anwenden würde. (WT vom Juli 1929) Diese „von Gott kommende Erkenntnis" mußte leider auch im WT vom 1.1.63 dementiert werden!

Um das ganze Bild abzurunden, möchte ich noch ein letztes Zitat heranziehen, welches beweist, wie „unpolitisch" der WT entgegen seinem Anspruch ist:
„Heute ist der Name ‘Kommunismus’ das Schreckgespenst, vor dem sich die ganze Welt fürchtet, besonders die Christenheit oder ihre einflußreichen politischen, religiösen, wirtschaftlichen und industriellen Führer.- Bereits 1879 brachte die Zeitschrift ‘DER WACHTTURM’ (englisch) in ihrer September-Ausgabe - der dritten Ausgabe nach ihrem Erscheinen - einen Artikel, betitelt ‘Der Tag des Herrn’, in dem sie die Christenheit vor der Gefahr des Kommunismus warnte." (WT 1.1.62)
Dieses alles wurde mit Gottes Billigung und unter seiner Leitung geschrieben?
Nein und nochmals nein!

EIN SCHRITT, DER MIR SCHWERFIEL
Wie lange dauerte es, bis ich mich zu dieser Erkenntnis durchringen konnte!
Von meinen Eltern im Sinne der ZJ-Lehre von kleinauf erzogen, glaubte ich kritiklos an das, was mir der „treue und verständige Sklave" offenbarte. So war es nur folgerichtig für mich, jahrelang als Hilfspionier und als Studienleiter der WTG - damals meinte ich Gott - zu dienen. Und dies tat ich mit der vollen Überzeugung, ein gutes Werk zu verrichten!

Erst durch offensichtlich schwerwiegende Fehlentscheidungen von Ältesten sah ich mich veranlaßt, deren Handlungsweise im Lichte der Bibel zu betrachten. Welche Diskrepanz mußte ich oft erkennen! Und diese Ältesten sollen von Gott ernannt worden .sein?

Sind es aber nur die Versammlungsältesten, die solch grobe Fehler machen? Trifft dies auf die leitenden Brüder bis hinauf nach Brooklyn nicht genauso zu? Mußte ich nicht deren Fehler im Haus-zu-Haus-Dienst verkündigen? Da ich es nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren konnte. Fehlansichten auch noch öffentlich kundzutun, trennte ich mich von den Zeugen Jehovas.

Seitdem ich im CV-Redaktionskollegium mitarbeite, sehe ich meine Aufgabe darin, aufrichtigen ZJ zu helfen.
Die WTG mußte sich in der Vergangenheit oftmals korrigieren, und sie wird sich auch in der Zukunft berichtigen müssen. So muß man in der WT-Jubiläumsausgabe vom l. Juli 1979 (S. 29) zugeben, daß auch Zeugen Jehovas sich korrigieren mußten.

Deutlicher ausgedrückt: Angeblich von Gott stammende Lehren mußten und müssen berichtigt werden. Oder will vielleicht noch jemand behaupten, daß Gott sich geirrt hatte, bzw. den Menschen boshaft etwas Unrichtiges prophezeite? Wir gelangen zwangsläufig zu der Erkenntnis: der WT ist nur Menschenwerk, Menschen machen nun mal Fehler und müssen sich deshalb auch gefallen lassen, kritisiert zu werden.

KRITIK, DIE DEN ZEUGEN WEITERHILFT

Wobei derjenige, welcher kritisiert, ein Interesse daran haben sollte, die Sache zum Besseren zu verändern. Bei der Wachtturm-Kritik geht es uns um ein gründliches Prüfen seines Inhalts, darum, Hintergründe, aufzudecken und entsprechende Schlußfolgerungen zu ziehen.
Dies ist eine überaus schwierige Aufgabe. Wie oft bringt die WTG „neues .Licht" zuerst nur am Rande der Studienliteratur, sozusagen durch die Hintertür. Damit wird ein gleitender Übergang von der alten zur neuen Lehre bezweckt. Dem Zeugen fallen solche Nuancen oft gar nicht auf.

Unsere Aufgabe sehen wir u.a. darin, die, ZJ frühzeitig auf solche Änderungen der WT-Lehre aufmerksam zu machen. Inwieweit es uns immer gelang oder gelingt, bleibt; dahingestellt. Die ZJ-Organisation verfügt immerhin über eine mehr als hundertjährige Erfahrung in der ideologischen Beeinflussung ihrer Anhänger.
Trotzdem können wir Erfolge aufweisen, die sich auch darin zeigen, daß die WTG sich gezwungen sah, auf Probleme, die in CV aufgeworfen wurden, einzugehen.

WIR BITTEN WEITER UM REGE MITARBEIT
Wir bedanken uns für die vielen Hinweise zur WT-Kritik, die wir aus ZJ-Kreisen erhielten. CV freut sich über jede ehrlichgemeinte Einsendung zu diesem Problem. Sie hilft uns, unsere Arbeit noch wirkungsvoller fortzusetzen.
-Gerd R ...-

MEIN WEG ZUM WACHTTURM UND ZURÜCK
VOM Großvater lernte ich früh die Natur lieben und das Gute schätzen. Die Großmutter aber predigte mir, daß all dies erst nach einem großen Strafgericht Gottes in einer neuen Welt Erfüllung finden werde. Sie hatte ihre Religiosität und einen großen Aberglauben aus ihrer oberschlesischen Heimat mitgebracht. Anfang der dreißiger Jahre hatte sie die Lehre der Bibelforscher kennengelernt und angenommen. Als das Hitlerreich 1945 endete, fanden sich übriggebliebene Bibelforscher wieder in der großelterlichen Wohnung zusammen, und ich war dabei.

Der Krieg und seine schrecklichen Folgen schienen die Bibelforscherlehre zu bestätigen, der Wunsch nach einer besseren neuen Welt fand Raum in meinem jungen Herzen. So wurde ich 1945, vierzehnjährig, in einer Zinkbadewanne feierlich getauft.

NACH zwei Jahren Flüchtlingselend kam ich mit meinen Eltern nach Leipzig. Dort hörte ich 1947 wieder etwas von den Zeugen Jehovas durch eine Großveranstaltung in einer Messehalle. Ich ging hin und bekam Kontakt mit der Versammlung Leipzig.

Der Besuch von Zusammenkünften und die Vorbereitung darauf, das Opfer der Wochenenden für den Predigtdienst und das Versäumnis jeglichen Anschlusses an das beginnende Leben, kennzeichneten die folgenden drei Jahre.
Das Schlimmste aber war der ständige innere Kampf, die Wachtturmlehren zu verstehen und als einzige Wahrheit gegen die Realität zu rechtfertigen. Die eingepredigte Furcht vor Jehovas schrecklicher Rache verhinderte jede Kritik.

1949 wurde ich zum „Pionier" gemacht und quälte jeden Monat meine 100 Stunden zusammen. Im August 1950 leistete ich der Einladung Folge, den „Sonderpionierdienst" im Bethel Magdeburg aufzunehmen, nicht wissend, daß ich mit einigen anderen auf die Untergrundtätigkeit im erwarteten Verbot vorbereitet werden sollte. Doch Jehova war nicht mit uns, denn am 30. desselben Monats wurden alle Bethel-Mitarbeiter verhaftet, ausgenommen Erich Frost und Ernst Wauer, die sich vorsorglich schon nach Westen abgesetzt hatten.

NACH sechs Jahren, vier Monate und zwölf Tage begnadigt und entlassen, nur mit ein paar alten Lumpen auf dem Leib, ohne Zuhause, ohne Beruf und ohne einen Pfennig Geld, so endeten die ersten 25 Jahre meines Lebens.
Fast alle meine Schicksalsgenossen fanden nur einen Weg: den nach Westen, entweder; um sich erneut der „Watchtower-Society" zu, verschreiben oder das süße Leben nachzuholen.

ICH blieb und heiratete eilig eine Glaubensgenossin, um ein Zuhause bei deren Eltern zu bekommen. Der Versuch, mit meinen ehemaligen Glaubensbrüdern wieder Kontakt zu bekommen, war nicht sehr glücklich. Eine neue Generation von „Dienern" mit ihren autoritären Ansprüchen hatte eine Atmosphäre liebloser Disziplin und des Mißtrauens geschaffen, welche den Rest christlicher Ideale immer mehr erstickte.

So baute ich meine Verbindung zur Wachtturm-Organisation immer mehr ab und fand endlich nach und nach wieder den Anschluß an ein normales Leben. Schließlich erklärte ich meinen zuständigen Aufsehern die endgültige Trennung von der Organisation, um einem Ausschluß wegen meiner zunehmend kritischen Haltung zuvorzukommen.

SPÄTER erfuhr ich, daß viele andere sich auch aus der Verstrickung der Wachtturm- Ideologie befreit haben und hoffe, daß es auch den übrigen gelingt, bevor die bittere Einsicht sinnloser Opfer sie bereuen lässt!
-Erich K...

CV ÖFFNETE MIR DIE AUGEN
Ich wohne in einer Hafenstadt in Mecklenburg. Es wird nicht unbedingt notwendig sein, daß ich mich mit meinem Namen vorstelle, aber warum ich in dieser Jubiläumsausgabe zu Wort kommen möchte, darüber werde ich Auskunft geben.
Neun Jahre gehörte ich der WTG an und war zuerst wie wohl die meisten, die neu zur WTG stoßen, ziemlich arglos und unkritisch und nahm alles, was mir gelehrt wurde, bereitwillig auf und handelte auch strikt nach der Anweisung der Ältesten, die CV-Schriften ungelesen zu vernichten.

Ungefähr ein Jahr nach meiner Taufe wurde ich zum Studienleiter ernannt und stand einer Gruppe von acht Zeugen Jehovas vor. Hierbei handelte es sich bei den meisten um Zeugen, die schon einige Erfahrung mit der WTG, meist keine besonders gute, gesammelt hatten und deshalb ziemlich kritisch eingestellt waren und schon zum Teil mit einigen Ältesten der Versammlung zerstritten waren.

Ich selbst, damals ein junger Studienleiter, tat gut daran, mich gegenüber den Mitgliedern meiner Gruppe so tolerant wie möglich zu verhalten und sie nicht gleich bei jeder Kleinigkeit den Ältesten zu melden und versuchte, alle Probleme in Ruhe zu lösen. Mit der Zeit lernte ich diese Leute verstehen und sie brachten mir Vertrauen entgegen. Auch über CV wurde gesprochen. So erfuhr ich, daß nicht, alles was CV schreibt, unbedingt falsch sein muß.

So kam es, daß ich schließlich einmal eine CV-Nummer heimlich las und dort einiges Interessante entdeckte, wie z.B. über einen Bruder, der mir schon lange bekannt war und seinen Wohnsitz in Thüringen hat und über die Zustände in einigen Versammlungen der WTG. Diese Berichte über einige Versammlungen interessierten mich besonders und ich wartete in der nächsten Zeit schon ungeduldig auf jede weitere CV-Nummer. Auch die CV-Thematik über 1975 weckte mein Interesse, und ich wurde nachdenklich, da eine Schwester aus meiner Gruppe von den Ältesten wegen ihrer Ansichten über CV und über 1975 eine öffentliche Zurechtweisung bekam und ich aber aus den CV-Schriften entnehmen konnte, daß man ihr Unrecht getan hatte. Ähnlich erging es einem älteren Bruder aus meiner Gruppe, der von den Ältesten als Nörgler angesehen wurde und bald darauf verstarb. So sah ich nach und nach ein, daß die WTG-Lehren und Handlungen falsch sind und daß jeder, der sich ihnen entgegenstellt, mit „Maßnahmen" zu rechnen hat.

Auch meine Frau drängte mich, daß wir die WTG gemeinsam verlassen sollten! Ich wollte aber nichts überstürzen und wir planten, uns erst einen neuen Bekanntenkreis außerhalb der WTG aufzubauen, um nach unserem Austritt nicht isoliert dazustehen, denn alle unsere „Freunde" bzw. Leute, mit denen wir auch privat verkehrten, gehörten der WTG an. Ich selbst tat für die WTG nur noch soviel wie es unbedingt notwendig war als Studienleiter, obwohl ich inzwischen auch zum Dienstamtgehilfen ernannt worden war und eine Zeitlang eine zweite Studiengruppe nebenbei zu betreuen hatte. Dafür arbeitete ich nun wieder mehr auf meiner Arbeitsstelle und machte wie vor meiner „Zeugen-Zeit" Überstunden.

Nach einer von mir mit den Brüdern des Rechtskomitees herbeigeführten Aussprache, in der ich nur noch einmal so richtig die Handlungsweise der WTG zu spüren bekam, schrieb ich einige Zeit später eine Austrittserklärung aus der WTG für mich und meine Familie und drohte darin den Ältesten Konsequenzen an, falls sie mich und meine Familie vor ein Rechtskomitee laden würden oder Aussprachen mit uns führen wollten.

Nun sind wir gut zwei Jahre nicht mehr der WTG hörig und führen wieder ein normales Leben wie es sich für jeden in normalen Bahnen denkenden Mensch gehört.
So kann ich nur jedem Zeugen Jehovas den Rat geben, der so wie ich vor einiger Zeit gewissermaßen auf dem Zaun sitzt, aber noch mit einer Entscheidung zögert, sich vor seinem geplanten Austritt auf einem Gebiet außerhalb der WTG, sei es eine andere Religionsgemeinschaft oder eine Tätigkeit im gesellschaftlichen oder sportlichen Bereich, einen neuen Freundes- und Bekanntenkreis aufzubauen, um dann, wenn der Austritt aus der WTG vollzogen wird, nicht isoliert dazustehen.

Ich selbst habe es bisher noch nicht bereut und sehne mich nicht nach der WTG zurück. Ja, ich bin froh, nicht mehr unter dem Druck der WTG zu stehen.
Hinaus aus der WTG - dieses Verfahren hilft garantiert bei jedem, der ihr jetzt noch angehört. -R.S.W-

ICH FOLGTE EINER EINLADUNG
ZUR TAGUNG DER „CHRISTLICHEN VERANTWORTUNG"
Ein Zeuge Jehovas prüfte die angebotenen Wachtturm-Dokumente
Wir bekamen folgenden Brief von einem Bruder von der Insel Rügen:
Ich bin seit Jahren ein aufmerksamer Leser von. CV und gebe auch zu, daß auch CV einen kleinen Anteil daran hat, daß ich die Realitäten, speziell was uns ZJ angeht, klarer sehe und ihnen mehr Rechnung trage.
Ich kann nicht sagen, daß ich mich über CV, und besonders über jede neue Nummer freue; im Gegenteil, ich ärgere mich sogar, nicht über CV und ihren Ton, sie sind mir unwichtig, sondern über die Tatsachen, über die Zitate und Auszüge aus Publikationen unserer WT-Gesellschaft, die ein aufrichtiger ZJ und Christ darin lieber nicht lesen möchte und wünscht, sie hätten nie darin gestanden.

Leider ist es mal so, und es zwingt mich zur Stellungnahme diesbezüglich. Als ich dann noch eine persönliche Einladung zu einer CV-Tagung erhielt, wo über Angelegenheiten, die ZJ in der DDR interessieren sollten, zu sprechen beabsichtigt wurde, beschloß ich. hinzufahren. Meine Absicht verheimlichte ich nicht vor meinen geistigen Brüdern. Ich wäre sogar froh gewesen, wenn einer mitgekommen wäre, wenn auch nur als Zeuge, leider fand sich keiner. So fuhr ich allein mit meiner erwachsenen Tochter als Begleitung.

Wir kamen zeitig genug in Berlin an und stellten uns im CV-Büro vor. Dort wurden wir freundlich begrüßt und mit Kaffee und Brötchen zum Frühstück bewirtet. Man bot uns freie Bewegung in allen Räumen an, und es war unnötig, unsere Aufmerksamkeit auf aufgeschlagene Schriften unserer Gesellschaft zu lenken, sie interessierten uns sowieso. Es war kein gefälschtes Material. Es war auch nur ausschließlich das zu sehen, was im Laufe der Zeit die WT-Gesellschaft herausgegeben hat, allerdings mit aufgeschlagenen Seiten und unterstrichenen Zeilen so geschickt zusammengestellt, dass es ein bestimmtes Beweismaterial bildete, natürlich gegen gewisse Behauptungen unserer leitenden Brüder in den Zweigbüros und der LEITENDEN KÖRPERSCHAFT, was auch schriftlich dastand.

Alles beeindruckte uns sehr, sahen wir doch vieles, was wir schon mal gesehen und gelesen hatten, vieles war neu. Da spürte ich plötzlich, wie wirkungsvoll so eine Dokumentation sein kann. Hatte man doch nie so zusammengerafft Veröffentlichungen unserer Gesellschaft gesehen, von welchen man keineswegs sagen kann, sie seien politisch neutral — ja noch schlimmer – die einwandfrei verleumderischen Charakter tragen, zielgerichtet gegen den Kommunismus.
Als dann die Beratung begann, setzten wir uns ans Ende des Tisches und hörten aufmerksam zu. Ich war erstaunt, über die Sachlichkeit der Redner, wie gut sie in Sachfragen Bescheid wußten und die einzige Perspektive für uns ZJ in der DDR zeigten. Selbstverständlich konnte ich nicht alles im Geiste akzeptieren.

Als dann am Nachmittag der Diskussionsteil begann, sagte man mir, daß es auch mir frei steht, mich zu äußern. Etwa 15 Minuten lang sprach ich dann frei und vertrat so gut ich konnte die Interessen der ZJ in der DDR. Denn ich bin der festen Überzeugung, daß auch ZJ als eine Religionsgemeinschaft gleich anderer das Recht auf Anerkennung und Freiheit innerhalb der Gesetze des Staates haben. Ich setzte mich nicht uneingeschränkt für die Veröffentlichungen der WTG ein, im Gegenteil, ich, verurteilte jede Äußerung in unseren Schriften, die politisch gewertet werden kann, denn auf Grund meiner biblischen Erkenntnis glaube ich, daß auch Christus uns, die wir seine Nachfolger sein wollen, nicht die Freiheit gab zur politischen Betätigung in seinem Namen, ebensowenig im Namen Jehovas, seines und unseres Vaters. Nachdenklich kehrten wir nach Hause zurück.

Nun erwarte ich von unserer Gesellschaft eine öffentliche Stellungnahme zu all diesen bösen Vorwürfen, die ihr gemacht werden, ebenso öffentlich - wie diese Artikel erschienen sind, die wir bei CV als Dokument gesehen haben,
Es ist verkehrt, CV wie Luft zu behandeln. Sie ist ein ernstzunehmender Faktor geworden, und wir ZJ, besonders in der DDR, sollten nicht wie Feiglinge vor ihr weglaufen, sondern ihre Vorwürfe ernstlich prüfen und unsere Lehren daraus ziehen.
Nur so können wir uns selbst helfen, und unsere Art des Gottesdienstes wird uns zur wahren Freude werden. Der Segen unseres Gottes kann nur auf dem genauen Befolgen seiner Gebote ruhen, denn Gott widerspricht sich nicht, auch kann er nicht lügen. Jeder, der sein Wort kennt, wird selbst genügend Bibelstellen dafür finden.
Also laßt uns auch danach handeln!

Anmerkung:
Wir haben diesen Brief ungekürzt wiedergegeben. Der Briefschreiber war einer unserer Gäste bei der CV-Herbsttagung 1982 in Berlin. Inzwischen wurde er von seiner Heimatversammlung auf Grund seiner vertretenen Ansichten ausgeschlossen.

EIN ZJ-ÄLTESTER SCHREIBT AN DIE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
Liebe Brüder .und Schwestern!
Wenn ich mich heute auf diesem Weg an Euch mit einem offenen Wort wende, so geschieht dies nicht, weil ich ein Mitarbeiter von CV bin. Ich sehe aber keine andere Möglichkeit, einmal offen über all die Dinge zu sprechen, die mir in Verbindung mit der Wachtturm-Gesellschaft Sorge bereiten.
Ich bin keineswegs mit allen Veröffentlichungen von CV einverstanden, insbesondere nicht mit einigen Lehrauffassungen. Aber ich muß auch anerkennen, daß viele aktuelle Berichte aus unseren Versammlungen der Wahrheit entsprechen. Gleichzeitig verstärken sich meine Zweifel an der Wachtturm-Gesellschaft immer mehr. In mir haben sich im Laufe vieler Jahre eine Reihe von Fragen aufgestaut, über die ich einmal offen reden muß.

Ich betrachte mich weiterhin als ZJ. Ich bin Ältester in meiner Versammlung und diene gleichzeitig als Aufseher über mehrere Versammlungen und als Unterweisender in der Königreichs-Dienst-Schule. Ich bin in einer Zeit ZJ geworden, als die verantwortlichen Brüder noch „Diener" genannt wurden. Die ersten Bibelstudien mit mir wurden z.T. noch mit den alten Büchern „Schöpfung", „Befreiung", „Rechtfertigung", „Die Harfe Gottes" usw. durchgeführt. Auch hatte ich noch die Möglichkeit, einen Teil der Bücher von Russell kennenzulernen.

Meine Zweifel begannen kurz nach 1950, als während des Kongresses „Mehrung der Theokratie" im Yankee-Stadion, New York eine öffentliche Erklärung abgegeben wurde, daß ZJ gegen den Kommunismus sind. Aus späteren Veröffentlichungen und den Praktiken der theokratischen Organisation kam ich zu dem Schluß, daß die leitende Körperschaft keineswegs eine politisch neutrale Linie verfolgt, sondern einen extremen Antikommunismus praktiziert. Aber gehört dann .die Wachtturm-Gesellschaft nicht zu diesem alten System der Dinge? Fallen nicht die Vorwürfe, die sie gegen die übrigen Religionen erhoben hat, auf sie selbst zurück? Die Frage, „ist die Wachtturm-Organisation neutral oder nicht", ist jedoch nur eine von viele. Ich stelle sie hiermit zur Diskussion.

Weitere Fragen sind:
1. Arbeiten wir für die Rechtfertigung des Namens Jehovas oder für die Rechtfertigung der Wachtturm-Gesellschaft?
2. Leben wir wirklich im geistigen Paradies?
3. Warum funktioniert das gesamte System der theokratischen Organisation nur durch Erpressung?
Vergleiche hierzu l. Korinther 6:9,10.
4. Warum sind die Veröffentlichungen von Russell und Rutherford für den normalen Verkündiger nicht mehr zugänglich?
5. Warum werden alte, bewährte Pioniere, Älteste und Bethelmitarbeiter, die nicht mehr viel leisten können, schlechter behandelt als junge tatkräftige Brüder und Schwestern?
6. Warum müssen wir ständig „reichlich beschäftigt" gehalten werden und die uns anvertrauten Schafe ebenfalls ständig zeitlich unter Druck setzen?
7 Warum wird in letzter Zeit immer mehr Druck auf alle Verkündiger ausgeübt. am Zwangspredigtdienst teilzunehmen?
8. Warum mißachtet die Wachtturm-Gesellschaft Jesu Rat aus Matthäus 5:43-48, indem sie uns auffordert „die zu hassen, die Jehova hassen?"
Oder meint die Organisation damit die zu hassen, die Kritik an ihr üben?
9. Warum wird gegen Ausgeschlossene und solche, die selbst die Organisation verlassen haben, eine Progromstimmung erzeugt?
10. Warum hat die Wachtturm-Gesellschaft solche Angst vor „Abtrünnigen"?
11. Stehen diese Fragen möglicherweise alle in einem: bestimmten Zusammenhang?
12. Was sind die wirklichen Ziele der Wachtturm-Gesellschaft?
Diese Fragen sind nur eine Auswahl von Problemen, die mir durch den Sinn gehen.

Mit Brüdern oder Mitältesten über diese Dinge zu sprechen, ist für mich unmöglich, da es meinen sofortigen Ausschluß bedeuten würde. Andererseits sind alle meine Verwandten und Freunde innerhalb der Zeugen Jehovas zu finden und glaubensmäßig bin ich den Grundlehren der Bibel, wie sie von der Wachtturm-Gesellschaft dargelegt werden, noch stark verbunden.
Ich überlasse es CV, ob und wie sie von meinem Brief Gebrauch macht.
Euer Bruder
Ernst Aufrichtig

SEIT 1977 SCHREIBE ICH FÜR CV
Ein Bericht von Walter Warnke
Liebe Brüder und Schwestern!
DIE CV-Redaktion bat mich darum, in dieser Jubiläumsausgabe meine Gründe aufzuschreiben, warum ich für CV schreibe.
Jehovas Zeugen verleumden fortwährend ihre ehemaligen Brüder und Schwestern, wenn sie sich öffentlich mit Namen als CV-Schreiber vorstellen. Ich schäme mich nicht und fürchte mich auch nicht, wenn ich in CV für meine ehemaligen Brüder und Schwestern wahrheitsgetreue Artikel schreibe.

Ich war 27 Jahre Zeuge Jehovas, ich habe für meine Brüder und Schwestern fast meine ganze Freizeit und sogar den Tarifurlaub geopfert. Ich hatte wenig Zeit für Haus, Hof und Garten, denn Gebiets- und Kreisdiener in der Illegalität zu sein, ist keine Erholung.

Worüber schreibe ich in CV
UM darüber eine Auskunft zu geben, komme ich nicht umhin, Tatsachen auszuplaudern. Ich hatte als verantwortlicher Diener für Jehovas Zeugen, über die mir anvertraute Herde zu sorgen und zu wachen.
So ein Diener kommt weit mehr in den Genuß von vertraulichen Informationen aus den zuständigen Bethelhäusern, das sind Leitstellen für die Betreuung der Zeugen Jehovas in jedem Land, man nennt sie auch Zweigbüros.

IN den 60er Jahren wurden wir wiederholt vor der .Zeitschrift „Christliche Verantwortung" gewarnt. Wir sollten alle Mitverbundenen in unseren Kreisen und Bezirken davor warnen, CV zu lesen, sie sollte ungelesen in den Ofen gesteckt werden. Bekanntlich ist es ja so; „Die Neugierde übersteigt alle Grenzen."

So wie es zu erwarten war, steckte auch in meinem Briefkasten ein Brief mit der Zeitschrift „Christliche Verantwortung".
Was nun tun, ungelesen verbrennen? Nein!
Meine Frau und ich haben es heimlich gelesen. Wie es dann weiter ging, als wir weitere CV-Nummern in’s Haus geschickt bekamen, kann sich jeder an den 5 Fingern abzählen. Auf meinen Besuchsreisen erfuhr ich sehr bald, wie viele verantwortliche Diener und Verkündiger trotz Warnungen bereits CV gelesen hatten. Ich warnte zwar davor, aber es war so gut wie in den Wind geredet.

Nun zu der Frage:
„Worüber schreibe ich in CV?"
Ich schreibe in CV hauptsächlich darüber, was meinen ehemaligen Brüdern und Schwestern hilft, selbständiger über alles nachzudenken und sich nicht immer die Augen verkleistern zu lassen, wenn es um lebenswichtige Entscheidungen geht.

Zum Abschluß noch ein paar nützliche Worte
GLÜCKLICHERWEISE habe ich seit 1977 alle Schreiber von CV kennengelernt. Ich kann bestätigen, daß ihnen stets nur ein Ziel am Herzen lag, nämlich, ihren ehemaligen Brüdern und Schwestern die Augen zu öffnen. Sie bemühten sich, mit dokumentarisch echten Beweisen nachzuweisen, welches gefährliche Spiel die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas mit Hilfe des Glaubens durchführt. Es wurde bisher nachgewiesen, daß alle Endzeitbibelauslegungen falsch sind und Millionen von Menschen sich falsche Hoffnungen machten, was zu Enttäuschung und Schwächung, des christlichen Glaubens führte.

Weiter wurde nachgewiesen, wie rücksichtslos von Brooklyn aus die Hetze gegen den Kommunismus eingeleitet wurde und in die Gehirne von Jehovas Zeugen eingepflanzt wurde. All diese mühevolle Arbeit, die sich CV-Schreiber machten, darf nicht in Vergessenheit geraten. Zuviel hängt davon ab, wenn Jehovas Zeugen in Ruhe und Frieden Gott dienen möchten. Wer natürlich glaubt, daß er stur und bedingungslos einer amerikanischen Gesellschaft nachfolgen muß, um von Gott anerkannt zu werden, der muß eben durch Schaden klug werden.
Alle CV-Schreiber, wozu ich mich ebenfalls zähle, werden zukünftig weiter daran arbeiten, daß Jehovas Zeugen in unserem Lande zum vernünftigen Denken und Handeln angeregt werden. Mögen unsere ehemaligen Brüder und Schwestern stets daran denken.

AN ALLE, DIE UNS HALFEN, UNSER WERK ZU VERRICHTEN
UNSER 25jähriges Jubiläum möchten wir zum Anlass nehmen, allen Dank zu sagen, die uns geholfen haben, unser Werk in christlicher Verantwortung durchzuführen.
Wir sagen Dank denen, die uns durch ihre Spenden unser Werk ermöglichten, dabei bedanken wir uns besonders bei unseren Geschwistern, die noch mit der Organisation verbunden sind.

Wir sagen Dank denen, die für unsere Zeitschrift schreiben. Wir danken für die viele Zeit, die sie opferten, um durch ihre aufklärenden und auferbauenden Artikel unseren Geschwistern zu helfen.
Wir sagen Dank denen, die in der Studiengruppe durch ihre klugen Gedanken und Hinweise, durch ihren unermüdlichen Einsatz viele Dinge ermöglichten, die für unsere-Arbeit unumgänglich waren.
Wir sagen Dank denen, die in vielen Ländern durch ihre Aufklärungsarbeit über die WTG, uns zusätzlich Mut gegeben haben. Die uns durch Informationen aus ihren Ländern, wertvolle Hilfe leisteten.
Wir sagen Dank denen, die uns außerhalb unserer Studiengruppe geholfen haben, wie den Mitarbeitern der Druckerei, der Post und den vielen anderen Helfern.

MIT unserem „DANKE" verbinden wir gleichzeitig die Bitte, uns auch weiterhin zu helfen, damit wir in christlicher Verantwortung unser Werk weiterführen können.

„Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6
Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos
Konto-Nr: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera
Grafik in dieser Ausgabe Martina Funke
A 697/84 V 7 1 1567 N 2

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 181
Gelesen in dieser Ausgabe.
„FERIENPIONIERE, die im Ostseegebiet eingesetzt sind, gehen auch zu den Einwohnern in der Gegend, wo sie ihren Urlaub und Predigtdienst machen. Ihre Aufgabe ist es, bei solchen Bewohnern festzustellen, inwieweit die Bewohner ein hörendes Ohr für ihre Botschaft haben. Dabei haben einige jedoch schon Pech gehabt, weil sie wegen ihrer Aufdringlichkeit dann der Polizei übergeben wurden und anschließend die Heimreise antreten mußten:"
Nun ist es sicherlich eine Binsenweisheit, dass etliche Menschen über Besuche der Zeugen Jehovas nicht sonderlich erfreut sind. In Vergangenheit und Gegenwart.
In der Regel dürfte es dann aber doch wohl ausreichen, in solchen Fällen einfach die Wohnungstür wieder vor dem ungebetenen Besuch zu schließen. Es sei denn, man hat ein Gemüt wie ein Dieter Nuhr, der solche Gäste ausdrücklich hereinbittet um mit ihnen zu diskutieren.
„Und wenn sie denn denken, jetzt haben wir ihn missioniert. Dann, so Nuhr, sagt er einfach:
„Ich glaube, dass der menschliche Leib für die Ekstase gemacht ist … Und in leuchtenden Buchstaben steht dann an ihren Stirnen: Error!"
Wie man las, hatte die DDR diese Souveränität nicht. Wozu nur eines zu sagen wäre. Das wiederum sprach nicht zugunsten der DDR. Aber auch das wusste man schon; auch ohne diese CV-Ausgabe!


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG

MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 181 GERA AUGUST 1984

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen die WT's Nr. 5 und 6/84
ES KOMMT VIELES ANS TAGESLICHT
Unruhen unter Jehovas Zeugen in der DDR
FERIENPIONIERE AN DER OSTSEE
Was sind das für Menschen?
DER SCHRITT ZUR WT-TAUFE
Jugendliche unterm Wachtturm (IV)
KOMMENTAR EINES ZEUGEN JEHOVAS IN DER DDR ZUM KD 1/84

DIE ÄLTESTEN UND IHRE ARCHE
Wunschträume der Wachtturmgesellschaft
DAS gegenwärtige geistige Paradies! Wahre christliche Liebe unter den Geschwistern! Wir leben in der sinnbildlichen Arche Noahs!
SO oder ähnlich werden die Zustände in den Versammlungen von der Gesellschaft beschrieben.
Aber ein Eingeweihter weiß auch:
So sieht es in der Gemeinschaft von Brüdern durchaus nicht aus.
Und so sind diese Beschreibungen nur Wunschträume.
ES gibt auch ab und zu in den Versammlungen gewisse Unregelmäßigkeiten. Aber schließlich sind wir alle unvollkommen und sündigen. Trotzdem bemüht man sich unter den Geschwistern, die Maßstäbe der christlichen Liebe zu beachten. Soweit die Meinung des Zeugen. Und wie sieht die Organisation dieses Problem?
Sie weiß sehr genau, daß nur allzuoft die menschliche Unvollkommenheit herhalten muß, wenn es zu Problemen kommt. Die Ursachen liegen meist woanders. Und so sucht und findet sie auch die Schuldigen:

DIE VERSAMMLUNGSÄLTESTEN.
Sie sind nicht immer Vorbild für die Herde. Sie leisten zu wenig Predigtdienst. Sie widmen der Versammlung zu wenig Zeit. In ihrer eigenen Familie gibt es schwerwiegende Probleme. Sie gehen nicht konsequent genug gegen Sünder vor. Diese und andere Anschuldigungen müssen sich die Ältesten gefallen lassen.
Aber viele widersprechen:
Ich widme mich nicht genug der Versammlung? Hier mein Terminplan der Woche. Ich arbeite von Montag bis Freitag von 6.30 bis 16.00 Uhr.
Zusätzlich kommt folgendes:
Montag WT-Studium
Dienstag Buchstudium mit meinen Kindern
Mittwoch Studium mit meinen Interessierten
Donnerstag Buchstudium und Theokratische Predigtdienstschule
Freitag persönliche Vorbereitung auf die Studien
Sonnabend Ältestenzusammenkunft
Sonntag Zusammenkunft mit den Studienleitern

Daneben kommen Arbeiten wie das Organisieren der Literatur, Verteilung derselben, Dienstberichte, besondere Vorkommnisse wie Disziplinarverfahren und Gemeinschaftsentzüge, Taufen, Lichtbildervorträge u.a. m. Fast jeden Abend werde ich von Geschwistern aufgesucht, die irgend etwas von mir wollen. Und nun soll ich mich noch um die ältere Schwester kümmern, die ja kaum noch einen Bericht abgibt. Und in den Predigtdienst soll ich auch noch? Ich habe zwei schulpflichtige Kinder, die mich auch einen Abend mal für sich haben wollen! Mit meiner Frau wollte ich auch einen Abend einmal allein verbringen. Kein Wunder bei dieser Hektik, daß es Probleme in meiner Ehe gibt, die ihr mir jetzt vorwerft. Meine Frau beschwert sich jeden Tag bei mir, da sie immer allein ist. Und nun soll ich gegen die Frau des Bruders W. vorgehen, die fremdgegangen ist? „Wann sah sie denn ihren Mann einmal, der zudem noch den Ehrgeiz hatte, den Hilfspionierdienst aufzunehmen? Da halte ich mich raus, denn ich bin froh, daß es bei mir in der Familie noch einigermaßen läuft.

Die Gesellschaft aber ist anderer Meinung:
Warum suchst du dir nicht eine andere Arbeit, die dich nicht so lange beansprucht?
Sicherlich ist abends nach der Ältestenbesprechung noch Zeit für den Haus-zu-Haus-Dienst gemeinsam mit deiner Frau. Zwischendurch könntet ihr euch auch aussprechen. Du weißt: der Predigtdienst ist das wichtigste im Leben eines Zeugen. Wer ihn vernachlässigt, wird nicht errettet werden. Entweder du beachtest dieses Gebot oder wir müssen dir das Amt eines Ältesten abnehmen.

GESPRÄCHE dieser Art werden in den nächsten Monaten die Bezirks-, Kreis- und Gebietsdiener öfter durchführen müssen. Die „Unregelmäßigkeiten" in den Versammlungen nehmen zu und die Verkündigerquote fällt. Also muß wieder einmal härter durchgegriffen werden. Auch gegenüber Ältesten und die Gefahr vor Augen, daß einige nicht mehr mitspielen.
DIE „Arche" ist leck geworden. Und das Wasser reicht vielen schon bis zum Hals.
Auch den Ältesten!
-G-

KOMMENTAR EINES ZEUGEN JEHOVAS IN DER DDR
zum „Königreichsdienst" 1/84
ALS eifriger Studierer von WTG-Schriften las ich auch aufmerksam den KD 1/84 durch, dazu nicht nur die angegebenen Verse aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper, sondern den ganzen Brief und noch mehr aus der Heiligen Schrift.
Sehr nachdenklich muß man da werden, wenn man die Heilige Schrift kennt und nun beides vergleicht - die Briefe in Form von KD von unserer leitenden Körperschaft an uns Zeugen Jehovas und die Briefe der Apostel für uns geschrieben: Welch unterschiedlicher Geist und Inhalt in beidem doch ist!

Der Apostel Paulus ein Gesalbter Jesu Christi? Ich lese in seinem Brief nur, daß er sich als ein Sklave bzw. Diener des Herrn bezeichnet! Ist nicht das Wort Gesalbter nur das deutsche Wort für Christus, griechisch bzw. Messias, hebräisch? Und warnte nicht Jesus Christus vor falschen Christussen? Würden sich da der Apostel Paulus oder andere Diener des Herrn als Christus bezeichnen? Wer ist es eigentlich, der im KD so mit „wir" spricht und sagt:
„Der überwiegende Teil von uns hat eine irdische Hoffnung."
Kommt nicht „Speise", das heißt jede verbindliche Auslegung der Heiligen Schrift und Lehre, von dem „klugen und verständigen Sklaven"? (Kollektivbezeichnung für die 144 000), und er soll doch ausschließlich eine himmlische Hoffnung haben! Sollte etwa den KD 1/84 doch einer von den sogenannten „anderen Schafen" abgefaßt haben und sich erdreistet haben, sich dem sogenannten „Überrest" der 144 000 gleichzusetzen und so in seinem, d.h. des Überrests Namen so eifrig den Apostel Paulus geschildert und zitiert haben? Möglich ist schon so etwas und nicht zum ersten Mal vorgekommen, daß einer, der nicht den „Geist Jehovas" hatte, im Namen Jehovas und des „geistgesalbten Überrestes" Sachen in die Wachtturmliteratur hineinschmuggelte, die sein eigenes Geistesprodukt waren, und so die Wachtturm-Gesellschaft, die es zu spät erkannte, in eine peinliche Situation brachte, weil sie es später berichtigen mußte. Ja, es ist eben nicht leicht, gute Früchte, in diesem Fall in Form von guten Gedanken, hervorzubringen. Nur zu gerne werden hier im KD Verse aus dem Brief des Apostel Paulus an die Philipper willkürlich herausgerissen und zitiert mit dem Ziel, zu beweisen, daß die einzige wichtigste Aufgabe eines Christen das Predigen ist - aber natürlich nur, was der „treue und verständige Sklave" genehmigt und vorschreibt und Verfolgung zu suchen, um sich zu bewähren.

Weiter, was soll das z.B., da lesen wir:
„Nicht, daß wir jetzt anfangen zu prahlen und zu sagen: 'Seht, was ich geleistet habe'" und am Schluß die großen Zahlen unserer Errungenschaften lesen:
„440 Brüder und Schwestern wurden im vergangenen Jahr durchschnittlich jeden Tag getauft"!
Wunderbare Höchstzahlen!
Wo bleiben da die Höchstzahlen derer, die man wieder vor die Tür setzt, nur weil sie unbequem geworden sind, weil sie wirklich die Wahrheit lieben und suchen? Sollte man nicht lieber den ganzen Brief des Apostels Paulus an die Philipper mit Nachdenken durchlesen und alles in seinem Zusammenhang sehen und auch im Sinn haben, was in seinen anderen Briefen steht? Dann werden wir erkennen, was wirklich die Früchte des Geistes sein sollen und „was Jehova von uns wünscht".
Statt Philipper 2:5 zu zitieren wäre es wohl angebrachter, Micha 6:8 anzugeben.
Es ist schön, „das Wort Gottes furchtlos zu reden", das können wir immer, aber wir sollten uns fürchten, vor Gott und vor Menschen etwas zu predigen und zu lehren, was Gott uns nicht geboten hat. Was denken sich die dabei, die so beten:
„Möge Jehova uns allen die Möglichkeit einräumen, jeden Monat regelmäßig einen Anteil am Predigtwerk zu geben."?

ES wäre gut und wünschenswert, wenn auf die hier von mir aufgeworfenen Fragen der Wachtturm mal eingehen würde, vielleicht im Teil für Leserfragen. Es würde sicher viele Zeugen Jehovas interessieren, wie das „hellere Licht" diesbezüglich wirklich ist
-H-

MELDUNG ZUM WEHRDIENST
Am 26. Februar 1984 waren die Bürger der Schweiz dazu aufgerufen, über die Einführung eines Wehrersatzdienstes nach westlichem Muster zu entscheiden.
Mit l 360 950 Stimmen (63,8%) zu, 770 891 lehnten sie einen entsprechenden Vorschlag ab. In der Schweiz ist mit dieser Entscheidung ein ersatzweiser Zivildienst anstelle des Militärdienstes aus religiösen oder moralischen Gründen nicht gegeben.
Wehrdienstverweigerer müssen auch in Zukunft mit Gefängnisstrafen bis zu 18 Monaten rechnen. Wie aus Mitteilungen hervorgeht, saßen in den letzten 12 Jahren wegen Wehrdienstverweigerung 6 000 Schweizer in Haft. - Gemäß dem Evangelium ist die „Obrigkeit" befugt, „das Schwert zu führen".
Dementsprechend wurde auch bei der Taufe des Hauptmanns Kornelius nicht verlangt, daß er den Wehrdienst verweigert. (Apg. 10)

DER WACHTTURM
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG. 17:11
Wir prüfen die Wachttürme Nr. 5 und 6/84
NEBENARTIKEL
„Welchen Namen gebrauchst du für Gott?"
„Sollte der Name gebraucht werden?"
„Gottes Name in d. Christlichen Schriften"
Unsicherheit bezüglich des Namens „Jehova"
DURCH eine Resolution nahmen im Jahre 1931 auf dem Kongreß in Columbus, Ohio, die damaligen Bibelforscher den Namen „Jehovas Zeugen" an. Somit wählten sie einen Namen, der in den folgenden Jahren ins Kreuzfeuer der Kritik geraten sollte.

Krampfhaft versuchte die WTG seither, die unbedingte Berechtigung des Namens „Jehova" zu beweisen. So recht gelingen will es ihr nicht und Eingeständnisse müssen gemacht werden. „Einige Gelehrte geben 'Jahwe' den Vorzug, doch man kann nicht genau sagen, welche Aussprache richtig ist." (5)
DIES ist - wie so oft, wenn die Gesellschaft etwas schreibt - noch nicht einmal die halbe Wahrheit. Sind sich die Gelehrten doch im allgemeinen einig, daß in der Aussprache „Jahwe" dem Namen „Jehova" vorzuziehen ist. Schlage ein beliebiges Lexikon auf und du kannst dich von dieser Tatsache überzeugen.

DIE WT-GESELLSCHAFT WIRD ISOLIERT
BESONDERS schwer trifft die WTG, daß in der revidierten Ausgabe der Elberfelder Bibel von 1975 der Name „Jehova" im Neuen Testament und in den Psalmen gestrichen wurde (S. 3). Benutzen doch die Zeugen Jehovas diese Bibel, um die Identität des Namen Gottes anhand einer Schrift zu beweisen, die nicht von der WT-Organisation herausgegeben wird. Falls die Wissenschaft auch nur entfernt eine Lehrmeinung der WTG untermauert, vergißt diese nicht, die Zeugen darauf hinzuweisen. Im gegenteiligen Fall binden sich die Brooklyner Ideologen lieber Scheuklappen vor die Augen!

DIE AUSSPRACHE IST ENTSCHEIDEND
Folgendes Problem sollte sich jeder ZJ einmal überdenken:
EINES der zehn Gebote fordert, den Namen Gottes nicht-zu mißbrauchen (2. Mose 20:7).
Kann ein Name aber in Ehren gehalten werden, wenn man noch nicht einmal dessen Aussprache sicher kennt?
Ein Name wird durch Hinzufügen, Weglassen oder Austauschen nur eines Buchstabens völlig verändert!
Hier einige Beispiele:
Falk - Falko; Jan - Jana; Doris - Dorit…
DIE Gefahr liegt nahe, daß die Zeugen in Wirklichkeit einen anderen Gott anbeten, als den, welchen sie sich vorstellen.

STUDIENARTIKEL
„Der größte aller Namen"
DIE BIBEL WEIST DEN WEG
MUSS auch die WTG in diesem Studienartikel auf Seite 9 zugeben:
„Die verschiedenen Bezeichnungen, die auf Gott angewandt werden - Herr, Allmächtiger, Schöpfer -, sind korrekt. Sie werden in der Bibel gebraucht."

WAS will man eigentlich mehr? Solange man das Tetragrammaton in seiner Aussprache nicht eindeutig definieren kann, ist es doch das BESTE, sich an die biblischen Bezeichnungen zu halten.
Die WTG hat sich aber auf den Namen „Jehova" festgelegt.
Sie wird ihn auch in Zukunft verteidigen müssen, komme, was da wolle!

WACHTTURM NR. 6/84
STUDIENARTIKEL
„Im Atomzeitalter Gottes Wort furchtlos reden"
„Gottes Wort in einer furchterfüllten Welt verbreiten"
IM ZEICHEN DER ATOMBOMBE
Das Titelbild:
IM Hintergrund der nach einer Kernexplosion entstehende Atompilz, davor ein Zeuge Jehovas mit zwei offensichtlich „Interessierten" in Aktion.

Überschrift:
„Im Atomzeitalter Gottes Wort furchtlos reden."
NUN würde allerdings dem Zeugen bei der Explosion einer Atombombe das Reden schnell vergehen. Die Zielrichtung der WTG aber ist klar: ihre Anhänger sollen hart gemacht werden. Egal, was auf sie zukommt, sie halten zu ihrer Organisation.
Ihr „Angesicht hart machen", dies ist der Tenor dieser Schrift!
(Siehe u.a. S. 5, S. 10, 11, 13.)
Und damit die Zeugen Jehovas dafür auch ein neuzeitliches Vorbild haben, wird ihnen der ehemalige Präsident Rutherford präsentiert, der im Jahre 1935 Furchtlosigkeit gezeigt hätte, als er Offb. 7:9-17 neu auslegte (S. 13). Nur wird den Hitler diese Auslegung kaum interessiert haben und verfolgen ließ er die Zeugen aus ganz anderen Gründen, nachdem die Anbiederungsversuche von seiten der WTG fehlgeschlagen waren. Auf jeden Fall hatte der Amerikaner Rutherford von Hitler nichts zu befürchten !

„NEUES LICHT" FÜR ZEUGEN JEHOVAS
EINE kleine Sensation gibt die WT-Gesellschaft bekannt. Jehova spricht in der Bibel zu den Zeugen!
„Du mußt wieder prophezeien über Völker und Nationen und Zungen und viele Könige"
(Offenbarung 10:11 NW).
NUN wird dem einigermaßen bibelkundigen Leser auffallen, daß diese Worte an den Schreiber der Offenbarung, Johannes, gerichtet wurden. Dieser „Wachtturm" auf S.7 belehrt ihn aber eines Besseren:
„Die Worte 'Du mußt wieder prophezeien' deuten an, daß Johannes durch sein Exil auf Patmos an der freien Ausübung seiner Zeugnistätigkeit gehindert wurde. Offensichtlich gelten die an ihn-gerichteten Worte in Wirklichkeit seinem neuzeitlichen Gegenstück."

UNTERSUCHT man diese Behauptung genau, merkt man bald, auf welch schwachem Fundament sie errichtet wurde. Zwar stimmt es, daß kein inspirierter Bericht darüber vorliegt, „ob der Apostel Johannes auf der Insel Patmos in der Lage war, seine so weitreichende Dienstzuteilung in seinem hohen Alter wahrzunehmen" (S. 7).
Daraus aber zu schlußfolgern, daß er es nicht mehr konnte, ist eine Spekulation. Vielleicht war er dazu eher in der Lage, als die „Überrestglieder" in ihrem hohen Alter es heute sind?!
Die Worte „Du mußt wieder prophezeien" sind doch wohl eindeutig als Aufforderung an Johannes zu verstehen und jede weitere „Deutung" verbietet sich von selbst!
JE ÖFTER, UM SO WIRKUNGSVOLLER?
ES lohnt sich einfach nicht auf den Studienartikel einzugehen.
Angriffe und Verleumdungen gegenüber Regierungen (S. 5), der UNO (S. 9) und der Christenheit (S. 10,11) kommen stereotyp in jedem WT vor und wurden von CV hinreichend als haltlos entlarvt.
NACH dem Prinzip der laufenden Wiederholung möchte die WTG bei den Zeugen erreichen, daß diese derartigen Behauptungen schließlich Glauben schenken. Dann brauchen sie nur noch das angesprochene „harte Angesicht", um solche Ungereimtheiten im Predigtdienst zu verkündigen!
-G.R.-

D1E WORTE „POLITIK" UND „POLITISCH" BESSER VERMEIDEN?
IN jedem WT wird gleich auf der 2. Seite unter DER ZWECK betrügerischerweise erklärt, diese Zeitschrift „ist unpolitisch" und „beobachtet" nur die Weltereignisse. Tatsache für jeden normal denkenden Menschen, der dies prüft, ist, daß es keinen unpolitischen WT gibt. In jedem werden auch diese oder jene politischen Ansichten zitiert, kommentiert, verworfen oder bejaht WT. Es ist erstaunlich, wie diese betrügerische WT-Erklärung dennoch geschluckt wird. Die WTG-Verkündigung war und ist nicht unpolitisch!

SCHON um dieses WT-Betruges kann CV als zeitgemäße Antwort auf die WT-Endzeitfalschprophetie nicht unpolitisch sein, geschweige denn, was die Politik in der WTG-Literatur selbst betrifft. CV könnte der WTG keinen besseren Dienst erweisen, als ihre Politik zu übersehen, unerwähnt zu lassen. Damit würde CV diesem WTG-Politikbetrug nicht nur Vorschub, sondern sogar Schützenhilfe leisten, und letztlich den politischen Mißbrauch des Evangeliums bzw. der Bibel durch die WTG noch decken.

ABER wie immer - die WTG entlarvt sich auch in dieser Frage durch ihre Widersprüche selbst. Neuerdings fordert Jehova Gott selbst Politik. In ERWACHET vom 8. August 1982 wird besonders für Jugendliche das Thema behandelt: „Ist Ehrlichkeit wirklich die beste Politik?" Der letzte Abschnitt lautet: „Wenn du an die ewigen Segnungen denkst, die Gottes Freundschaft dir einträgt, ist es dann nicht offensichtlich, daß die Ehrlichkeit, die Gott fordert, wirklich die beste Politik ist?" (S. 27)

ES geht nicht um die Frage der Ehrlichkeit. Ehrlich währt am längsten. Das ist außer Frage. Natürlich müßte man hier die Frage der „theokratischen Kriegslist'" der WTG mit ihrer Verlogenheit, ihrem Betrug, ihrer Täuschung, Heimtücke und List stellen (2. Kor. 4:2 NW). Es geht hier darum, daß die WTG selbst Politik fordert, natürlich „die beste". Im Namen Gottes sogar. Da wird ja jedem wirklich Ehrlichen das Rückgrat gebrochen und der Verstand gespalten, wenn er sich im gleichen Atemzug als unpolitisch bezeichnen soll. Aber die WTG will das wohl so, damit man ihr hörig bleibt. Man wird an das berüchtigte „TEILE UND HERRSCHE" erinnert.
-D.P.-

FERIENPIONIERE AN DER OSTSEE
Was sind das für Menschen?
WENN wir in diesem Artikel über Ferienpioniere berichten, dann meinen wir solche Urlauber, die mit einem FDGB-Ferienscheck als Zeugen Jehovas an die Ostsee fahren.
IHRE Wunschvorstellung ist nicht nur, sich zu erholen, sondern wenigstens 3 Stunden am Tag Überzeugungsarbeit zu leisten. Ihre Aufgabe besteht darin, die Urlauber davon zu überzeugen, daß das Ende der Welt kurz bevorsteht. Es wäre natürlich zu begrüßen, wenn man als Unwissender darauf aufmerksam gemacht wird, aber ist es wirklich so, wie es Jehovas Zeugen behaupten?

DIE Entwicklungsgeschichte der Organisation der Zeugen Jehovas weist eindeutig nach, daß es nicht das erste Mal ist, wo sie so etwas behaupten. Sie sagten schon mehrere Male einen Weltuntergangstermin voraus, aber er war jedesmal falsch.
Nur ein paar Daten zur Information: 1914, 1925, 1938 und 1975. Jedesmal hatten sie angeblich „überzeugende Beweise" dafür und wollten damit auch die ganze Welt überzeugen. Leider erfüllte sich nicht eine Zeile von dem, was sie sagten. Deshalb, weil Jehovas Zeugen für 1975 ebenfalls das Ende der Welt vorausgesagt haben, es aber nicht eingetroffen ist, bitten wir alle Urlauber darum, sich von diesen Ferienpionieren nicht einschüchtern zu lassen.

Wozu ist ihr Eifer noch fähig?
FERIENPIONIERE, die im Ostseegebiet eingesetzt sind, gehen auch zu den Einwohnern in der Gegend, wo sie ihren Urlaub und Predigtdienst machen. Ihre Aufgabe ist es, bei solchen Bewohnern festzustellen, inwieweit die Bewohner ein hörendes Ohr für ihre Botschaft haben. Dabei haben einige jedoch schon Pech gehabt, weil sie wegen ihrer Aufdringlichkeit dann der Polizei übergeben wurden und anschließend die Heimreise antreten mußten,
MAN könnte nun die Frage stellen, warum deshalb gleich nach Hause schicken? Anfangs machten wir schon darauf aufmerksam, daß diese Ferienpioniere erneut von dem Untergang dieser Welt predigen und somit all die Menschen in Verwirrung bringen, die ihnen zuhören. Außerdem ist die Tätigkeit der Glaubensgemeinschaft seit 1950 verboten, weil sie sich gesetzwidrig und aufrührerisch verhalten haben und sich zur Zeit immer noch so verhalten.

Ein Rat an die Ferienpioniere
UNS ist bekannt, daß ihr treu und gewissenhaft den Anweisungen der leitenden Körperschaft in Brooklyn Folge leistet. Denkt bitte in Ruhe darüber nach, wie oft diese leitende Körperschaft gerade Ferienpioniere dazu gebraucht hat, um die .Karre wieder aus dem Dreck schieben zu helfen. Immer, wenn nach großen Enttäuschungen ein deutlicher Abfall von der Organisation zu verzeichnen war, wurden Pioniere in solche Gebiete geschickt, wo die Situation besonders kritisch war.
Seit 1976 heißt es für Ferienpioniere:
„Begebt euch in Gegenden, wo Hilfe not tut!"
MECKLENBURG zählt seit 1976 zum größten Sorgenkind der Organisation in der DDR.
DIE Artikelserie „Unruhen unter Jehovas Zeugen in der DDR" weist das eindeutig nach. Ihr als Ferienpioniere bemüht euch zwar darum, mit Urlaubern in's Gespräch zu kommen und nehmt damit so manche Entbehrung auf euch, in Wirklichkeit werdet ihr von Brooklyn aus dazu ausgenutzt, um die Lücke wieder zu schließen, die nach 1975 durch den Abfall entstanden ist.

Ihr rackert euch Tag für Tag dafür ab, um wieder für Nachwuchs zu sorgen, damit der gewaltige Verwaltungsapparat der Organisation existenzfähig bleibt, so sieht es der neutrale Beobachter.
WIR dagegen wissen, daß ihr von einer Gruppe Spekulanten ausgenutzt werdet, die Jesus für unsere Zeit vorausgesagt hat, er bezeichnet sie als „falsche Propheten".
Überlegt selbst, was Jesus zu euch sagen würde, wenn er euch bei eurem Missionsdienst anhören würde und die Frage stellen würde - „in welchem Auftrag predigt ihr?" Würdet ihr dann etwa sagen im Auftrag Jesu, oder würdet ihr sagen im Auftrag der Wachtturm-Gesellschaft?

ES wäre gut, darüber ernsthaft nachzudenken. Wir erinnern euch noch einmal an folgende Daten: 1914, 1925, 1938 und 1975. Wir warnen euch vor der Weiterverbreitung falscher Weltendedaten. Wir warnen euch vor unüberlegten und haßerfüllten Handlungen, die gegen eine Gesellschaftsordnung gerichtet sind, die die Zeugen Jehovas kennt und ihre Tätigkeit nicht mehr als christlich anerkennt.
-W.W.-

UNRUHEN UNTER JEHOVAS ZEUGEN IN DER DDR (V)
Es kommt vieles an's Tageslicht
Neubrandenburg, Altentreptow und Jarmen.
Diese Städte liegen im Betreuungsbereich unseres Bruders Harald.
Ihm zur Seite steht Br. Wolfgang K. Sie beide haben seit 3 Jahren alle Hände voll zu tun. Briefschreiber aus Neubrandenburg und Torgelow berichten, daß die Stimmung in den kleinen Gruppen schlecht ist. Die Geschwister haben sich vorwiegend das Schweigen angewöhnt. Ob es beim WT-Studium oder während des Bibelstudiums ist, man hüllt sich in Schweigen. Die Studienleiter bekommen zwar eine Antwort auf die gestellte Frage, danach aber schweigt man. Man schweigt deshalb, um nicht unnötig von einem Rechtskomitee befragt zu werden. Es ist doch tatsächlich so ernst in diesen Gruppen, daß man sagen kann:

„Gottes Geist herrscht nicht mehr unter ihnen."
Wovor haben diese Geschwister besonders Angst?
Angst vor Ausschluß
AUS Angst davor, aus der Organisation der Zeugen Jehovas ausgeschlossen zu werden, hüllen sich die meisten in Schweigen. Es ist natürlich verständlich, so zu denken, denn viele sind schon alt. Sie benötigen Hilfe, denn das Alleinsein wäre sehr schwer für sie.
WIR als Mitarbeiter der „Christlichen Verantwortung" werden dazu beitragen, daß das unerträgliche Schweigen und die Angst vor einem Gemeinschaftsentzug von euch genommen wird. Ihr, die ihr euch schweigend verhaltet, tut es doch nur, damit die Wahrheit nicht an's Tageslicht kommt. Die Wahrheit, die ihr in der Versammlung niemals aussprechen könnt, denn der Gemeinschaftsentzug wäre dafür die Strafe!

Deshalb schreiben uns viele Brüder und Schwestern aus den Versammlungen, um ihren Herzen Luft zu machen und ihrer Verantwortung gerecht zu werden.
Nun ein paar Auszüge aus Briefen:
„Ich lese jede CV-Nummer. Warum darf ich nicht meinen Studienleiter darum bitten, mit mir CV auszuwerten. Warum muß man stets nur auf die Fragen im WT antworten? Warum kann man zu einigen Fragen nicht seine persönliche Meinung sagen. Muß das gleich mit dem Angstgefühl in Verbindung stehen?"
„Wie sieht es eigentlich mit dem vorbildlichen Wandel der Ältesten und Studienleiter aus, die wie Hirten ohne Erbarmen in den Studiengruppen herrschen?"

Es kommt vieles an's Tageslicht
WIR haben lange überlegt, ob wir alles, was man aus den Versammlungen uns mitteilt, sofort in unserer Zeitschrift veröffentlichen sollten, oder ob wir erst einmal persönliche Briefe an die betreffenden Ältesten aus Neubrandenburg, Malchin, Neustrelitz, Altentreptow, Jarmen, Greifswald, Stralsund, Bergen und Saßnitz schreiben sollten, um sie zum Denken und Nachdenken zu bringen.
Wir haben entschieden, ihnen zu schreiben und dann entsprechend ihrer Reaktion uns weitere Maßnahmen vorzubehalten.

Ein paar kleine Hinweise aber doch vorweg.
Aus den o.a. Versammlungen wird uns immer wieder berichtet, wie groß der Unterschied bei den Ältesten ist zwischen dem, was sie predigen und dem, was sie tun.
Zwischen dem, was sie von ihren Schafen verlangen und dem, was sie selbst bereit sind zu leisten, sowohl im familiären wie auch in anderen Bereichen.
Wie schnell sie bereit sind, besonders der Bruder W., die Gemeinschaft zu entziehen und wie wenig sie bereit sind Fragen zu beantworten, Erklärungen zu geben sowie Geduld zu üben.
Wie wenig sie übrig haben für die Alten und Kranken, die ihnen keine abrechenbare Leistungen mehr bringen können.
Die Ältesten Heinz S., Walter P., Jürgen G., Manfred R. und Alfred B. müssen sich diese Fragen und noch viele andere gefallen lassen, denn sie sind wahrlich keine guten Hirten ihrer Herde.

ZUM Schluß dieses Artikels noch einen Auszug aus einem Leserbrief:
„Ich hoffe, daß mein Brief' an Euch helfen wird. die Wahrheit aufzudecken und einige Machenschaften unserer Altesten klarzustellen."
-W.W.-

DER SCHRITT ZUR WT-TAUFE
Jugendliche unterm Wachtturm (IV)
DIE Jahre vergehen. Aus dem Kind wird ein Jugendlicher mit einem durchaus beachtlichen Erkenntnisstand. Noch immer beanspruchen die Eltern unumstrittene Autorität und sind es auch. Ihnen möchte man in erster Linie Freude bereiten. Sie sollen nicht enttäuscht werden. Solche Gefühle sind durchaus normaler Ausdruck der Liebe zu den Eltern, Dazu kommt die ständige Predigt des Wachtturm, „WER DEN ELTERN NICHT GEHORCHT, KOMMT IN DIE VERNICHTUNG."

Man soll es nicht unterschätzen:
Diese Drohung, von klein auf in den Ohren, schreckt ab!
SO wird tatsächlich verhindert, daß aus einer „weltlichen" Bekanntschaft eine Freundschaft wird.
ALSO wird weiter eifrig studiert, was die WTG vorgibt und in entsprechenden Predigtdienst mitgegangen. Auf diesem Gebiet erntet der Jugendliche von den anderen ZJ nicht geringe Anerkennung und Bestätigung. Er erfährt Achtung. Und da kommt auch bald die Bemerkung eines anderen ZJ zu den Eltern: „Euer Kind ist aber geistig schon sehr reif!" Auch: „Es könnte eigentlich schon getauft werden." Gibt es ein größeres Lob für Kind und Eltern? Ist damit nicht das Erziehungsziel erreicht worden?

UND diese Bemerkungen häufen sich. Auch der eine oder andere WT-Älteste ließ schon eine ähnliche Bemerkung fallen. Schließlich ist es ja nichts Ungewöhnliches, daß Kinder von ZJ im Alter von 13/14 Jahren WT-gemäß getauft werden. Dies wissen alle Beteiligten. Und man weiß auch von dem Gerede, wenn man sich mit dieser Taufe zu lange Zeit läßt.

Weshalb sollte man sich nicht taufen lassen?
JA, weshalb sollte man sich nicht taufen lassen? Zweifel an der Echtheit des Glaubens an die Organisation und wie ihn die Organisation lehrt, hat man nicht, wurde nie bekundet. Die Eltern und alle Bekannten, die nach Hause kommen, glauben daran. Und wo hat man schon einmal gehört, daß jemand die Wachtturm-Gesellschaft kritisiert hat? Sicherlich, der eine oder andere wurde ausgeschlossen. Aber welcher Jugendliche kennt schon die wahren Gründe?

„DAS sind Dinge, die dich nicht auferbauen", wird ihm gesagt, wenn er einmal dazu präzise Fragen stellt. Und schließlich lernt er auch, solche „unsinnigen" Fragen nicht mehr zu stellen. - „Ich möchte mich taufen lassen." Dieser Satz löst in der Versammlung Bewunderung und Achtung aus. „Endlich bin ich ein richtiger Zeuge Jehovas ! "

Menschliche Unreife und mehr!
DA jeder Mensch eine andere Persönlichkeit ist, verlaufen auch seine Wege zu einem bestimmten Ziel verschieden. Wenn ich den Weg eines Jugendlichen bis zu seiner WT-Taufe aufgezeichnet habe, dann ist es ein Weg, den ich gegangen bin, den ich aber auch bei vielen anderen ZJ-Jugendlichen beobachten konnte. Mir geht es nicht um Nebensächlichkeiten. Ob da einer mit 12 oder 14 Jahren getauft wird, ist unwichtig. Nebensächlich ist auch, ob und wie von vielen ZJ die Jugendlichen zur Taufe gedrängt werden. Daß solche Bemerkungen fallen - und sie fallen! - zeugt eigentlich von einer menschlichen Unreife. Sehr viele Eltern spielen im Leben eines ZJ eine Rolle. Nur sehr wenige können hier genannt werden.

Was die Organisation ausnutzt
WICHTIG ist aber: Es soll zum Ausdruck kommen, daß ein Jugendlicher in diesem Alter noch nicht in der Lage ist, für sein Leben solch weitreichende Entscheidungen zu treffen! Zu diesem Zeitpunkt werden alle wichtigen Probleme von den Eltern gelöst - und nicht ohne Grund.
Erst mit 18 Jahren ist ein Mensch vor dem Gesetz voll verantwortlich. Bis dahin können und müssen die Eltern viele Entscheidungen treffen. Aber ausgerechnet den verantwortungsvollsten Schritt, wie es die WTG bezeichnet und fordert, soll. Ein 13jähriger verantworten können!

Man bedenke die moralische und finanzielle Abhängigkeit von den Eltern, die dargelegte Erziehung, die in den weitaus meisten Fällen einen weniger lebenstüchtigen Menschen zum Ergebnis hat.
WIEDER eine harte Feststellung. Aber mit 13 Jahren sind die meisten anderen Jugendlichen entscheidungsfreudiger und entscheidungsfähiger.
Andererseits - über welche Lebenserfahrung verfügt ein Halbwüchsiger?
Berufswahl, Partnerwahl, Wehrdienst, eigene Wohnung. Dies und vieles andere steht noch vor ihm und bringt unzählige Probleme mit sich.
Und was weiß der Jugendliche schon über seinen Glauben, der da obenan stehen soll? Kennt er z.B. die wirkliche Geschichte der WT-Organisation? Kennt er die Gründe, warum mehr Menschen diese Organisation wieder verlassen haben, als ihr überhaupt angehören? Weiß er, wie viele Generationen schon von der WTG getäuscht und enttäuscht wurden? Kennt er z.B. die wirklichen Vorgänge um das „entscheidende Jahr 1914" und was sich damals in Brooklyn abspielte? Erkennt er z.B., daß die 1914-Generation längst vergangen ist? Es gibt keine wahre und wirklichkeitsgetreue WTG-Selbstdarstellung. Aus gutem Grund!

Aber es kommt der Zeitpunkt …!
JEDER junge ZJ, der dies liest, wird jetzt sicherlich empört diese Feststellungen von sich weisen. Ich tat es in diesem Alter auch. Jeder Mensch macht Fehler, und er erkennt diese teilweise erst Jahre später. Und wo kann ein ZJ-Jugendlicher schon über ihn bewegende Fragen hemmungslos sprechen!
ABER es kommt der Zeitpunkt, wo er über einige Fakten nachdenken m u ß! Und dieses Nachdenken verursacht dann oft große Schmerzen, ist doch die Erkenntnis unerbittlich, daß alle Hingabe, Kraft, Zeit und Geld, Mühe und Aufopferung für das WT-Werk falsch angewandt und vergeblich sind. Noch schmerzlicher ist, wie man andere Menschen falsch behandelt, falsch beurteilt und falsch geleitet hat, wie man ausgestreckte Hände aus Überheblichkeit, Feigheit oder geglaubter „genauer Erkenntnis" nicht angenommen oder verstoßen hat. Jeder Tag, den man im WT-Irrtum lebte, ist ein Verlust!

FEHLER, die man in seiner Jugend beging, sind allerdings reparabel. Man sollte aus ihnen lernen und sie in Zukunft meiden.
Alle heutigen ZJ-Jugendlichen werden wie die Generationen vor ihnen unter dem Wachtturm alt und grau werden und vergehen. Doch dann ist es zu spät. Mache darum deine Jugend zu einem wahren Erfolg und beginne, die Dinge zu überprüfen. -
G.R.

GIBT ES WIRKLICH EINE „HÖLLE"?
9. Kapitel „Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben"
BEI aller Diskussion um die Hölle darf der Schwerpunkt des Evangeliums, nämlich Jesus Christus, nicht aus den Augen verloren werden. Es geht dabei nicht nur um den Nachweis, ob die Hölle ein Ort der Feuerpein, also der Qual ist oder nicht, sondern um die Tatsache, daß Christus den Tod am Kreuz überwunden hat und dadurch als Sieger des Zentrum des Glaubens, der uns zum Leben führt, geworden ist. Nur von diesem Mittelpunkt aus lassen sich alle Fragen, auch die nach der Hölle, beantworten.

GRUNDSÄTZLICH führt der Glauben an Jesus Christus zur Versöhnung mit Gott, also zur Gottesnähe, während Gottlosigkeit aller Art, auch die versteckte in Gestalt geheuchelten Glaubens unweigerlich zur Gottesferne führen muß. Da bis „zur Stunde ausnahmslos alle Menschen sterben müssen, erhebt sich die Frage:
Wohin gelangen die Verstorbenen?

Hölle
IHR Weg führt ohne Ausnahme in die Hölle, einem Ort des Verborgenseins. Hölle wortverwandt mit „verhehlen" bedeutet ja unter anderem auch verbergen, und tatsächlich sind die Toten aus dem Gesichtskreis der Lebenden verbannt und verborgen. Da das Wort „Hölle" erst durch die Übersetzung der Bibel aus den Ursprachen ins Deutsche gebräuchlich wurde, müssen wir den Ursprungworten für „Hölle" nachgehen.

Scheol
DIESER alttestamentliche Ausdruck, ein hebräisches Wort, bezeichnet den Aufenthaltsort, zu dem die Toten fahren müssen. Dies gilt sowohl für die Gottlosen (1. Mo. 16:33; Ps. 9:18) als auch für die Gerechten (Jes. 38:10; 57:2). Einerseits, und dies mit menschlichen Augen gesehen, ist die Scheol das Grab, in dem die Leiber der Verstorbenen verwesen, im untätigen Todesschlaf verharren müssen und zum Schweigen gebracht sind (Pred. 9:5,10; Ps. 31:18).
Andererseits aber, mit Gottes Augen gesehen, ist die Scheol zwar ein Ort des Dunkels, der Verhüllung, aber auch des Halblebens. Das Bewußtsein ist anscheinend nicht aufgehoben (Jes. 14:9,10). Sie ist Warteort für die Gerechten bis zu ihrer Auferstehung (Dan. 12:13) und für die Ungerechten bis zum jüngsten Gericht. (Offenbarung 20:11-14)

Hades
SEIT dem unschuldigen Sterben Jesu am Kreuz ist alles anders geworden. Sünde und Tod haben von nun an keine Gewalt mehr über die Gemeinde Jesu Christi. Die Pforten des Hades, gleichbedeutend mit der Scheol, können sie nicht mehr überwinden (Matth. 16:18). Diejenigen, die von nun an im Herrn sterben, werden zwar dem Fleische nach in das Grab gelegt, im Geiste aber in Christusnähe auf ihre Auferstehung und Vereinigung mit ihm warten. (Offenbarung 6:9-11)
Das Wissen um diese Dinge hatte Paulus veranlaßt, über das Sterben der Christen als von einer Lust und einem Gewinn zu sprechen, da es sie ja nach ihrem Abschneiden zu Christus nach Hause führt. (Philipper 1:21,23; 2. Korinther 5:8)

Demnach gibt es seit dem Kreuzestod Christi im Hades zwei verschiedene Warteräume. Einer ist der Ort des Trostes und des Lichts, bestimmt für Gerechte. Ein anderer Bereich ist die Stätte der Finsternis und des Wartens auf das Endgericht, bestimmt für Gottlose.
Zwischen beiden Bereichen herrschen unüberbrückbare Gegensätze. Dies wird in dem Gleichnis vom reichen Mann und dem armen Lazarus besonders deutlich.
(Lukas 16:22-26)

Christus stieg in den Hades
IN eben diese finstersten untersten Örter der Erde, in das Gefängnis der Geister, ist Christus hinabgestiegen (Eph. 4: 9,10; l. Petr. 3:19), um dort den Toten, das Evangelium zu verkündigen. Zwar sollen diese Toten dem Fleische nach gerichtet bleiben, aber dem Geiste nach zum Leben gelangen können. (l. Petrus 4:6)
Würden die Toten im Hades ohne Bewußtsein liegen, so hätten sie Christus und sein Evangelium nie hören und sich damit auseinandersetzen können. Die Entscheidung für oder gegen Christus wäre unmöglich gewesen. Aber gerade dazu ist er ja in den Hades gestiegen, damit sich auch die Knie derer vor ihm beugen, die unter der Erde sind (Phil. 2:10). Für die, die Christus annehmen zum Segen, für die hartnäckigen Christusgegner zum Verderben. Christus ist und bleibt der Herr über alle, die im Himmel, die auf der Erde und die unter der Erde sind.

Gehenna
DIE Gehenna ist in Wahrheit ein Ort der Furcht und der totalen Gottesferne. Johannes beschreibt sie als einen Feuersee, der mit Feuer und Schwefel brennt und wer dahin gelangt, erleidet den zweiten Tod. (Offenbarung 21:8)
Schon zu alttestamentlicher Zeit hatte die Gehenna ihr Vorbild. Damals war sie das Tal Ben-Hinnom, und dieses lag südlich von Jerusalem. In ihm geschahen ungeheuerliche Greuel. Die Bewohner Jerusalems und Judas opferten dort auf eigens dafür errichteten Opferhöhen, die sie Thophet (Feuerstätte) nannten, ihre Kinder zu Ehren des Götzen Moloch im Feuer. (Jeremia 7:31; 2. Chronika 28:3)

Obwohl König Josia den Götzendienst und Kindermord während seiner Amtszeit abschaffte (2. Kön. 23:10), fielen sie später wieder in den Götzendienst zurück, und so wurde das Tal Ben-Hinnom und die Thophet für sie selbst zum „Würgetal". (Jeremia 7:30,32,33; Jeremia 19:6,11)
Selbst Jesus und auch Johannes der Täufer bezogen sich auf das frühere Tal Ben-Hinnom als Vorbild für den zukünftigen Feuersee, als sie vom Feuerofen, vom ewigen Feuer, vom Wurme, der nicht stirbt und von der ewigen Pein sprachen. (Matthäus 3:12; 13:42,50;. 25:46; Markus 9:43,44)
Es wird am Ende der Ort sein, in dem sich alle diejenigen wiederfinden, die nicht im Buch des Lebens verzeichnet sind. (Offenbarung 20:15)
In ihrer Gemeinschaft werden sich der Tod und sein Reich, der Teufel, das Tier und der falsche Prophet befinden. (Offenbarung 20:14,10)

Beachtet bitte, liebe Geschwister:
AUCH der falsche Prophet wird dort sein! Ist die Wachtturm-Gesellschaft wegen ihrer vielen falschen Weltendetermine im Namen Gottes nicht auch ein falscher Prophet?
(5. Mose 18:20-22)
-MSH-

WO IST DAS ÖFFENTLICHE WT-KRANKENHAUS?
Im Potsdamer St.-Josef-Krankenhaus wurde Ende November 1983 der leitende Chefarzt Prof. Dr. med. habil. G. Kunz in den Ruhestand verabschiedet. In einem Lehrauftrag war er auch an der Charite in Berlin tätig. Die Verabschiedung nahm der kath. Bischof von Berlin, Kardinal Meißner, vor, zusammen mit der Hausgemeinschaft. Wenn man dies im St. Hedwigsblatt (2/1984) liest, fragt man sich für die ZJ unwillkürlich nach dem öffentlichen Wachtturm -Krankenhaus, welches es nicht gibt.

Und man kommt zu folgender Feststellung:
Unter der WTG gibt es keinen wahren Samariterdienst ohne nach dem Glauben des anderen zu fragen, wie Christus es lehrte. Die WTG verbreitet Worte, nichts als Worte auf viel Papier. Und wer diese Worte nicht mehr verbreiten kann, weil er mit Gesundheit und Kraft am Ende ist, kann ja dann auch in ein katholisches Krankenhaus gehen und sich helfen lassen, das er unter der WTG als „Huren„-Einrichtung unter den Menschen diffamiert hat. Die „Erlösung" lt. WT kann doch schließlich keiner ernst nehmen, ohne am Ende auf der Straße zu liegen. Von 1799 (Die Harfe Gottes) bis 1975 wird dies doch schon einhergeschoben. Und die jetzigen WTG-Pläne zielen schon über 2000 hinaus. Wie gut für die Alten, die dabei immer wieder „vergingen" und „vergehen", daß es auch Krankenhäuser in wahrem christlichen Sinn gibt, in echter christlicher Barmherzigkeit, wie anders man auch glaubt oder denkt. Für die WTG können ihre alten ZJ „auf der Straße verrecken". Die zynische WTG-Antwort ist bekannt:
„WIR SIND DOCH KEIN WOHLFAHRTSVEREIN!"

Grundsätzliches zum Nachdenken
BISCHOF GIENKE: KEINE FLUCHTWEGE
NACH seiner Teilnahme an einer Weltkonferenz gegen Kernwaffen in Moskau im Mai 1982 sagte der Bischof der ev. Landeskirche Greifswald, Dr. Horst Gienke über die Friedensverantwortung der Gläubigen der verschiedenen Religionsgemeinschaften:
„Die Religionen müssen bewußt ihren eigenständigen Beitrag zum Frieden leisten. Glaube und Frieden gehören eng zueinander. Der Glaube an Gott ist nicht ohne der Verantwortung für den Frieden denkbar. Wir Christen sind vor Gott, der uns das Leben geschenkt hat, verantwortlich für die Bewahrung des Friedens. Hier gibt es keine Fluchtwege." (BZ 26.5.82)

DIE WTG ist mit ihrer Falschprophetie eines göttlichen Friedensreiches für 1975 nach 1914, 1925, 1945 u.a.m. ein überflüssiges Mal als unglaubwürdig erwiesen, weltweit. Das war einer der Fluchtwege.
Bestätigt das nicht die Haltung der anderen Christen als realistisch, wie sie hier von dem ev. Bischof zum Ausdruck gebracht wurde?

LESERZUSCHRIFTEN
„… DENN SO WIE ICH .EUREN BRIEF ERHALTE, LANDET ER IM OFEN. ICH HABE MEINEN GLAUBEN. SCHICKT DIESE ZEITSCHRIFT AN LEUTE, DIE NOCH AN KEINEN SCHÖPFER IM HIMMEL GLAUBEN. ICH JEDENFALLS BLEIBE MEINEM SCHÖPFER JEHOVA TREU."
SCHWESTER L. aus Bad Lausick schrieb uns diese „mahnenden" Zeilen, und wir hielten es für richtig, sie abzudrucken, denn gerade daran läßt sich so richtig deutlich zeigen, wes Geistes Kind ein Zeuge Jehovas ist. Zunächst einmal danken wir Dir, liebe Schwester L., daß Du CV liest, denn Du wüßtest ja sonst nicht, was darin steht und könntest CV dann auch jenen nicht empfehlen, die noch nicht glauben. Daß Du aber eine solche Empfehlung schreibst, spricht eindeutig für CV, denn demnach haben wir die richtige Einstellung zu den Dingen der Bibel, würde uns sonst ein Zeuge Jehovas empfehlen? Darüber hinaus wollen wir gar nicht, daß Du Deinem Schöpfer Jehova untreu wirst, aber wir wollen Dich darauf hinweisen, daß die Lehren der WTG nichts mit Treue und Glauben hinsichtlich Jehovas zu tun haben. Das sind zwei ganz verschiedene, sich widersprechende Dinge. Wir wollen Deinen Brief zum Anlaß nehmen, noch einmal darauf hinzuweisen, wir wollen niemanden seinen Glauben zerstören, wir fühlen nur die christliche Verantwortung, auf den Glaubensmißbrauch durch die WTG eindeutig hinzuweisen. Insofern war also Dein Brief, liebe Schwester L., überaus nützlich .

„Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6
Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos
Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera
A 701/84 V 7 1 1735 N

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 182
Bezugnehmend auf 1984 in der DDR durchgeführte Kommunalwahlen, liest man in dieser CV-Ausgabe. Die Zahl der Nichtwähler sei im Vergleich zu den Kommunalwahlen von 1979 „um 64 %" zurückgegangen.
In Kenntnis der weiteren geschichtlichen Entwicklung dieses Landes; in Kenntnis dass bei der Auflösung der DDR auch der Vorwurf von manipulierten Wahlen, eine gewichtige Rolle spielte, reibt man sich angesichts dieser CV-Behauptung verwundert die Augen.
Aber es soll wohl schon immer so gewesen sein, wenn einer einsam im Wald ist. Was macht er dann wohl? Genau! Er singt ein Lied, um sich selbst Mut zu machen!


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 von WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 182 GERA SEPTEMBER 1984

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen den Wachtturm Nr. 7/84
DAS VORRECHT AUF DOPPELTE MORAL
Vor der Welt als ein Schauspiel (I)
UNRUHEN UNTER ZEUGEN JEHOVAS IN DER DDR
Unsere Mühe hat sich gelohnt
DIE MACHT BÖSER GEISTER
10. Kapitel „Paradiesbuch"
IM DENKEN UND FÜHLEN WIE EIN VÖLKER- UND MASSENMÖRDER
Die neueste WT-Blutschuldargumentation

WAS DAS JAHR 1984 IN WAHRHEIT FÜR DIE WTG BEDEUTET
1. Bericht von der CV-Frühjahrsberatung 1984
Es wurde beraten und festgestellt
WAS wir heute und hier erörtern und beraten, ist ein Grundgedanke für das ganze vor uns liegende Jahrzehnt bis 1994. Mit 1984 nämlich überschreiten wir nichts Geringeres als die Schwelle der Todeszone des gesamten bisherigen 1914-Wachtturm-Endzeitverständnisses, - Endzeitglaubens - Endzeitpredigens. Wir werden und sind es schon - Zeugen des Aussterbens der entscheidenden Generation hierfür, der 1914-Generation!
In Erwachet vom 8. Okt. 1973 mußte die WTG selbst diese Generation als am Aussterben kennzeichnen.

ALLE Zugeständnisse an die WTG einkalkuliert beginnt 1984 die 1914-Endzeit-Todeszone. Denn in Psalm 80:10 heißt es:
„DAS LEBEN WÄHRT 70 JAHRE
UND WENN ES HOCH KOMMT 80 JAHRE …"
Das ist für die WTG-1914-Endzeit die letzte Grenze! 1884 sind 70 Jahre um, 1994 sind 80 Jahre um! Damit ist die weltweit verkündigte bisherige 1914-Endzeit bankrott! Die Millionen, die 1914 erlebten und darum niemals sterben sollten, sind tot!

NATÜRLICH hat man dieses Drama und Trauerspiel von Millionen einfacher Verkündiger bisher mehr oder weniger erfolgreich aus dem Bewußtsein vertuschen und verdrängen können. Der millionenfache Tod der Kleinen, der einzelnen, ihr Vergehen, hat die WTG bisher nicht ernsthaft erschüttern können.
Doch es sterben auch die bekannten Kronzeugen dieser 1914-Endzeit, wie WTG-Präsident Knorr selbst. Auch der greise Präsident Franz ist nun dran. Gerüchte liefen kürzlich in Westeuropa herum, er sei schon tot, man verheimliche es wieder wie bei N. H. Knorr eine Zeitlang. Auch WTG-Zweigdiener K. Franke ist tot, der 1968 in Hamburg die gesamte WTG-Dienerschaft jener Gegend auf das 1975-Weltende WT-gemäß einschwor!

Was der WTG im kommenden Jahrzehnt ab 1984 bevorsteht, ist ein Endzeit-Kollaps, vergleichbar dem geistigen Zusammenbruch nach dem Tode Russells 1916, als das Werk wie ein „Leichnam auf der Straße lag" und selbst das Bethel in Brooklyn schließen mußte!
Was jetzt in Brooklyn geschah an Aufstand und Rebellion gegen die WTG, wie im Zusammenhang mit dem Fall von Raymond Franz als Mitglied der LEITENDEN KÖRPERSCHAFT berichtet wurde, das hat es seit dem geistigen Zusammenbruch der WTG-1799-Endzeit nach dem Tode Russells nicht mehr gegeben!
Mit dieser CV-Beratung stellen wir den zu erwartenden geistigen 1984/94-Bankrott der WTG öffentlich zur Diskussion.

Wir treten also 1984 in ein äußerst bedeutungsvolles Jahrzehnt ein! Mit Fug und Recht kann man sagen, daß CV für dieses Jahrzehnt einem „mene tekel" für die WTG gleicht: Jener „Handschrift an der Wand", die da besagte: „Gewogen und zu leicht befunden"!

IM DENKEN UND FÜHLEN WIE EIN VÖLKER- UND MASSENMÖRDER
Die neueste WT-Blutschuldargumentation
Es kommt aus den eigenen Reihen!
„Angehörige der Christenheit mögen heute sagen, daß Jesus Christus hier als ein Blutvergießer und sein himmlischer Vater als ein grausamer, blutrünstiger Gott hingestellt werde", leitet der WT (15.4. 1979, S.17, Abs. 19) seine neueste Rechtfertigung für die von allen ZJ zu predigende Vernichtung aller Menschen ein, die anders denken und glauben. Das geschieht in einem ZJ-Pflichtstudienartikel und zeigt somit an, daß dieses „Sagen" unter den ZJ selbst umgeht, seit sich „1975" wieder als falsche Endzeitprophetie erwiesen hat.

IN der Tat, wer über das Blutvergießen nachdenkt, das die WTG da zu predigen gebietet, ist schlicht schockiert. Er muß sich nämlich in seinem Denken und Fühlen, in seinem tiefsten Innern, völlig damit in Übereinstimmung bringen, damit identifizieren. Wenn es Jehova durch die Organisation der WTG befehlen würde, müßte er das „Mordwerkzeug" selbst in die Hand nehmen, und bei den „Greisen und Jünglingen, Jungfrauen und Kindern" in der eigenen Nachbarschaft anfangen. Der WT hat das unmißverständlich zum Ausdruck gebracht. Das Nachdenken hierüber breitet sich unter den 1975-enttäuschten ZJ selbst aus.

WT-Behauptungen und CV-Antworten
WT: „… als ein grausamer und blutdürstiger Gott hingestellt … Sind die Hände dieser Nationen rein von Blut, und zwar von Blut, das nicht in theokratischen Kriegszügen, sondern in unchristlichen Kriegen vergossen wurde?"
CV: Der WT gibt hier zu, daß die Hände von Gott nicht rein von Blut seien, er habe es allerdings in theokratischen Kriegen vergossen, die Nationen dagegen in unchristlichen. Waren die theokratischen etwa christlich? Gott mit blutigen Händen, makaber, makaber, kann man da nur sagen.
WT: „Diese blutschuldigen Nationen sollten sich daran erinnern, daß Gott nach der Sintflut … gesagt hat: 'Wer irgend Menschenblut vergießt, dessen eigenes Blut wird durch Menschen vergossen werden …" 1. Mose 9 ;6 .
CV: Nach 1. Mose 9:6 lügt der WT, wenn er da von „blutschuldigen Nationen" spricht. Die WT-Argumentation ist mit der faschistischen Sippenhaft über Unschuldige vergleichbar. 1. Mose 9:6 sagt; „W e r Menschenblut vergießt …„ Die Säuglinge und Kinder einer Nation kämen da doch wirklich noch nicht in Betracht! Was für eine barbarische Denkweise ist daher doch dieses WT-Nationengeschwätz! Man wird förmlich auf die Denkweise von Massenmördern abgerichtet. 1. Mose 9:6 legt mit dem Wort „wer" eindeutig eine personelle und individuelle Verantwortlichkeit fest, was der WT gröblichst verfälscht und entstellt.
WT: „Wenn unsere blutgetränkte Erde je geeignet gemacht werden soll, damit hier ein Paradies … entstehen kann, so muß sie gereinigt werden."
CV: Von „unserer blutgetränkten Erde" kann sachlich überhaupt nicht gesprochen werden. Das trifft allenfalls nur auf die jeweiligen Kriegsschauplätze zu. Der WT macht hier emotionalisierendes und fanatisierendes Geschwätz.
WT; „… so muß sie gereinigt werden. Das unschuldige Blut, das ,auf der Erde vergossen wurde, muß durch das Blut der Nationen gesühnt werden …"
CV: Das von der WTG gepredigte Blutvergießen würde „die Erde" ja wieder mit Blut tränken und wieder „verunreinigen", weil im WT-Harmagedon wieder milliardenweise nach 1. Mose 9:6 unschuldiges Blut vergossen werden würde, das Blut der Säuglinge und Kinder z.B., die noch gar kein Blut vergießen konnten. Andererseits ist eine Erdreinigung durch Blut blutrünstiges Geschwätz, weil es biologischer Unsinn ist.
WT: „… muß durch das Blut der Nationen gesühnt werden, die uns heute mit einem dritten Weltkrieg bedrohen. Aus diesem gerechten Grund müssen alle Nationen in kurzem mit Jesus Christus rechnen."
CV: Das ist die übelste Lüge dabei! Keine Nation droht mit einem dritten Weltkrieg. Die da drohen, sind nur bestimmte Kräfte in bestimmten Nationen, nirgends „die Nationen alle". Der WT treibt hier ja Völkerverhetzung, wenn man bedenkt, was man da nach dem WT von allen Nationen oder Völkern halten müßte! Damit kommen wir jedoch zu dem eigentlichen Sinn und Zweck, den der WT mit dieser Denkausrichtung, mit derartigen Argumentationen zu verfolgen hat.

„In kurzem mit Jesus Christus rechnen"?
HIER ist weder ein WT-Argument gerecht noch müßten wir wieder mal „in kurzem" mit Jesus Christus rechnen. Das sollten doch alle schon 1914 und 1918 und 1925 und 1938 und 1975. Diese „Rechnung" ist nur wieder für die heutigen Einfältigen und Naiven, die die WTG zum Weitermachen braucht.
DIE WTG weiß sehr wohl, daß keine Nation eine andere mit einem dritten Weltkrieg bedroht., daß alle Nationen solchen Krieg vielmehr fürchten, daß es nur bestimmte Kräfte bestimmter Nationen, i n bestimmten Nationen sind. Warum wird das also bewußt verwischt? Warum lenkt der WT also bewußt von diesen Kräften ab durch eine Verwischung der Konturen?

WEIL der WT und der WTG-Medienkonzern, der ihn herausgibt, im Dienste jener Kräfte steht, die da einzig und allein mit einem dritten Weltkrieg drohen! Das ist nicht zu ungeheuerlich, um wahr zu sein! Es sind die in den USA gegenwärtig vorherrschenden Kräfte und ihre Verbündeten, die das Recht des atomaren Erstschlages beanspruchen und damit allein mit einem dritten Weltkrieg drohen! Das steckt hinter der WT-Drohung mit Jesus Christus!
Gleichzeitig soll ein Christ auf diese Weise breitgeschlagen werden, gegen die realen Drohungen mit einem dritten Weltkrieg nicht aufzustehen. So findet man z. B. keinen Zeugen Jehovas in der gegenwärtigen westeuropäischen Friedensbewegung gegen die US-Atomraketenrüstung zur „Weltmacht Nr. 1" und der damit verbundenen 3. Weltkriegs-Gefahr.
Jesus Christus wird von der WTG hier wie 1914, 1915, 1925, 1938 und 1975 wieder nur zur „Täuschung der Herzen der Arglosen" ins Spiel gebracht.
Alles in allem:
IST es nicht erschreckend und abstoßend, was für Massenmordansichten ein WT-ZJ vertreten und verkündigen muß? Was für einen Geist?
K 0

Nachdenkliches"
ABKEHR VON DEN ASOZIALEN WT-DOKTRINEN ,
Am 6. Mai 1984 hatten die Wahlen der erforderlichen kommunalen „obrigkeitlichen" Personen stattgefunden. Im April wurde dazu in CV Nr. 177 ein Beitrag veröffentlicht, um den WT-Zeugen zu zeigen, wie sie in dieser Frage von der WTG unter Mißbrauch des christlichen Glaubens irregeführt werden und andere Menschen irreführen müssen» Die veröffentlichten Ergebnisse dieser Wahlen (ND 9.5.84) lassen im Vergleich zu den Wahlen vom 20. Mai 1979 (ND 21.5.79) erkennen, daß die Zahl der Nichtwähler, wozu auch die hörigen WT-Zeugen gehören, radikal um etwa 64% zurückgegangen ist. Es haben also eine ganze Menge mehr ihre soziale Mitverantwortung erkannt und sich nunmehr an der Wahl beteiligt. Für die WTG-Organisation bedeutet das eine erhebliche Abkehr vieler von den antidemokratischen, wahlfeindlichen und damit asozialen Wachtturm-Doktrinen« Wenn Christus sagte, der Mensch lebt nicht von Brot allein. So heißt das, daß er zuerst vom Brot lebt. Ein Verhungerter könnte Gott nicht mehr anbeten. Es bedeutet also, daß viele entgegen dem WT begriffen haben, daß sie ihr Brot nicht allein backen können. -

DER SCHWARZE PROPHET
In der „„Frankfurter Rundschau" ist vor einiger Zeit (am Reformationstag 1983) folgender Bericht veröffentlicht worden:
„US-Präsident Ronald Reagan hält es nach Darstellung eines Washingtoner Lobbyisten für durchaus möglich, daß sich die Welt gemäß der Offenbarung Johannis dem Jüngsten Gericht und der Entscheidungsschlacht von Armaggedon zwischen Gut und Böse nähert.
Thomas Oine, Geschäftsführer eines für gute Beziehungen zwischen den USA und Israel werbenden Komitees, sagte am Wochenende, daß der Präsident ihm am 18. Oktober erzählt habe, daß er, Reagan, am Abend zuvor mit den Eltern eines in Beirut ums Leben gekommenen US-Marineinfanteristen gesprochen hat. Der Präsident habe das Gespräch mit den Worten fortgesetzt:

'Wie Sie wissen, gehe ich immer wieder auf Eure alten Propheten im Alten Testament und auf die Anzeichen zurück, die Armaggedon ankündigen. Ich ertappe mich dabei, daß ich mich frage, ob wir die Generation sind, die erlebt, wie das auf uns zukommt. Ich weiß nicht, ob Sie in letzter Zeit eine dieser Prophezeiungen wahrgenommen haben. Aber glauben Sie mir, sie beschreiben ganz gewiß die Zeit, die wir jetzt erleben.'"
Armaggedon bzw. Harmagedon war in der alttestamentlichen Zeit (vgl. Richter 4, 4 ff. bzw. 2. Könige 23, 29) eine Stätte, an der blutige Schlachten stattgefunden hatten. Im Buch der Offenbarung des Johannes 16, 16 wurde sie als die angesehen, auf der die letzte Schlacht vor der Wiederkunft Christi geschlagen würde.
Im Verständnis sektiererisch-schwärmerischer Kreise, zumal bei den sogenannten Zeugen Jehovas, wurde mit Harmagedon das Weltende angenommen.

Wir haben 1983 genügend Beispiele des Mißbrauchs des Christentums durch Reagan und der Bibel im besonderen erlebt, doch diese Beschwörung Harmagedons muß wohl als Gipfelpunkt solchen Sakrilegs bezeichnet werden, versucht doch Reagan, sich mit den von ihm und seinen Anhängern heraufbeschworenen „Zeichen" zum Exekutor von biblischen Prophezeiungen zu machen …
Aus: „Die Weltbühne" 2/1984

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG. 17:11
Der Wachtturm
WIR PRÜFEN DEN WACHTTURM NR. 7/1984
STUDIENARTIKEL
„Die gute Botschaft von etwas Besserem verkündigen"
'Ihr Wächter, erhebt eure Stimme!"
„In Einklang fortwährend jubeln"
EINE TREFFENDE SELBSTDARSTELLUNG
„Der Fortschritt während der letzten zehn Jahre ist für uns von besonderem Interesse. Es waren Jahre der Prüfung und des Sichtens, da einige Verärgerte abtrünnig wurden und die Organisation verließen.
Aber es waren, auch wunderbare Jahre weltweiten Bauens und einer weltweiten Reorganisation, Jahre, in denen die Brüder für das zukünftige Werk gestärkt wurden. Zweifellos muß es noch eine weitere Einsammlung der 'Schafe' geben, bevor 'die Städte tatsächlich in Trümmer zusammenbrechen.'"

Wir erkennen uneingeschränkt an:
Treffender hätten auch wir nicht die letzten zehn Jahre der WT-Organisation einschätzen können, als es hier die Gesellschaft - allerdings in ihrer Ausdrucksweise - tut. Sehen wir einmal , davon ab, daß sie nicht die reale Zahl der „Verärgerten" zugibt, welche „abtrünnig" wurden. Es waren mehr, als nur „einige"; ihre Zahl geht in die Hunderttausende. Interessant trotzdem der Ausdruck „Verärgerte".
Wer hat diese Menschen denn verärgert?
Worin bestand das Ärgernis?
Da die letzten zehn Jahre angesprochen werden, liegt die Antwort auf der Hand: gemeint ist das von der WTG suggerierte Harmagedon im Jahre 1975. Sie selber ist der Urheber des Ärgernisses!
Kann man aus der Andeutung im WT schließen, daß sie dies nun wenigstens einsieht?

VORBEREITUNGEN FÜR DIE NÄCHSTEN JAHRZEHNTE
Es waren auch Jahre einer „weltweiten Reorganisation". Diese war nötig geworden, um die „Königreichseinheit" zu gewährleisten. Zu diesem Zweck schaffte man den turnusmäßigen Wechsel innerhalb der Ältestenscheften wieder ab. Insgesamt wurden die Zügel wieder straffer gezogen - das Nichtgrüßen von Ausgeschlossenen - ist ein Ausdruck davon.
Die Bautätigkeit wurde enorm forciert. Das Werk soll schließlich weitergehen, oder mit den Worten der Brooklyner Brüder zu sprechen: die Zeugen sollen "für das zukünftige Werk gestärkt" werden.

Nachdem die 1975-Verärgerten sich von der Organisation abwendeten, trat somit automatisch die Selbstreinigung der Versammlungen in Kraft, die von den Ältesten nachdrücklich unterstützt wurde. Übrig blieben Fanatiker, Gleichgültige oder Ängstliche. Hinzu kamen seit Anfang der 70er Jahre vor allem junge Leute, denen der 1975-Termin wohlweislich verschwiegen wurde.

EINE AUFLAGE FÜR DIE UNERFAHRENEN
Die Tabelle auf Seite 11 gibt interessanten Aufschluß:
Von den rund 2,5 Millionen Zeugen im Jahre 1983 sind ein Drittel, nämlich 845.049, erst seit dem Jahre 1973 zur Organisation gestoßen.
Das heißt: Es sind recht unerfahrene Menschen, zumindest in bezug auf die Praktiken der WTG! Diese Menschen sollen aber die Zukunft der Gesellschaft sein.
Gerade für die Jugendlichen gilt:
Einen handwerklichen Beruf erlernen, damit sie für ihren eigenen Lebensunterhalt aufkommen können (dann braucht es die WTG nicht!) und dann in den Predigtdienst als Vollzeitpionier. Sollte noch jemand zögern, wird diesem die Frage auf gezwungen:
"Kann ich es wirklich vor Jehova rechtfertigen, daß ich kein Pionier bin?"
Wer kann das schon, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen?
Und wenn es partout doch nicht geht?
"Wenn du aber durch schlechte Gesundheit, gewisse Verpflichtungen oder andere Dinge sogar am Hilfspionierdienst gehindert wirst, so pflege zumindest eine positive Einstellung."
-G.R.-

UNRUHEN UNTER ZEUGEN JEHOVAS IN DER DDR
Unsere Mühe hat sich gelohnt
Liebe CV-Leser, liebe Briefschreiber!
DIESER Artikel unter dieser Überschrift wird vorerst der letzte sein. Gleich nach dem Erscheinen der ersten Artikel bekamen wir aus Zeugenkreisen den Hinweis, daß man bereit ist, mit uns zu reden. Allerdings unter einer Vorbedingung:
"Sie wünschen es nicht, später namentlich in CV erwähnt zu werden."
Darüber läßt sich reden.
DAS Ergebnis der Aussprache wird zeigen, wie ernst es Älteste der Zeugen Jehovas in der DDR meinen. Bisher war es ja immer so, daß man vor solchen Aussprachen stets in Brooklyn oder Wiesbaden anfragte, was man tun sollte. Die Antwort war natürlich ablehnend und niederschmetternd. Sollten unsere Gesprächspartner erneut denselben Fehler machen wie ihre Vorgänger, dann ist für sie wenig Aussicht auf Verbesserung ihrer Lage.

Es hängt nun also einzig und allein vom Verhalten ihrer Ältesten ab, was möglich ist.
Sollte die Aussprache fruchtlos ausgehen, dann wird diese Artikelserie sofort weiter veröffentlicht, jedoch dann mit aller Gründlichkeit.
Wir wünschen jedoch ein einsichtsvolles Verhalten der Gesprächspartner, damit endlich Klarheit herrscht.
Warum urteilen wir so konsequent?
ALS ehemalige Zeugen Jehovas sind wir gegenüber unseren Briefschreibern und allen übrigen Zeugen Jehovas dazu verpflichtet, so zu handeln. Wir wissen aus eigener Erfahrung, was sinnlose Untergrundtätigkeit nach sich zieht. Bevor sich die Situation unter Jehovas Zeugen noch mehr verschlechtert, ermahnen wir sie lieber, noch einmal auf ihre Ältesten einzuwirken.

Wir sind der Ansicht, wenn es um Fragen der Zeugen Jehovas in der DDR geht, dann ist das einzig und allein Sache der führenden Ältesten und nicht Sache ausländischer Vertretungen.
Gottesdienste durchführen und Christus Jesus nacheifern, dazu braucht man ausschließlich die Bibel und aufrichtige Menschen.
Die Bibel als Lehrbuch und Wegweiser ist das einzige Buch, das für Christen in der gesamten Welt als verbindlich anerkannt wird. Was also braucht der Christ mehr?
Hat es sich nicht herausgestellt, daß der Ballast an Nebensächlichkeiten, wie Traktate, Zeitschriften, Bücher und personengebundene Informationsblättchen, ihn stets irregeführt hat, und das trifft besonders bei Jehovas Zeugen zu.
Also zurück zur Bibel!

Erfahrungen, die für Christen nützlich sind
CV hat wiederholt für Jehovas Zeugen nachgewiesen, wie man auch in unserem Lande das Christsein praktizieren kann. Es gibt bei uns genügend Bibeln zu kaufen, und es gibt in unserem Lande auch genügend, die vernünftig mit dem Inhalt der Bibel umgehen können. Außerdem gibt es eine Vielzahl Bewährter, die Gottesdienste leiten und verantworten können.
Warum wachen die Ältesten nicht auf und nutzen die Gelegenheit? Merken sie denn gar nicht, daß sie nur Befehlsempfänger einer ausländischen Leitzentrale sind?

Die Jahrbücher der WT-Gesellschaft zeigen doch wohl eindeutig, welchen verwerflichen Weg die Leitzentrale der Zeugen Jehovas von Brooklyn aus zu gehen gedenkt. Wer von den Ältesten darüber eine zuverlässige Auskunft erhalten möchte, der braucht nur an uns zu schreiben, die Anschrift findet er in jeder CV-Ausgabe auf der letzten Seite.
ES liegt nun an Euch, Ihr Älteste, wofür Ihr Euch entscheidet, denkt aber stets daran, daß die Menge unserer Briefschreiber auf eine Antwort warten.
Es gibt für Euch nur zwei Möglichkeiten:
Weiterhin einer Leitzentrale von falschen Propheten und Diktatoren zu folgen oder die Geschicke in die eigenen Hände zu nehmen.
Die letztere Möglichkeit erlaubt es Euch, vernünftig über Eure Probleme zu reden und danach die Vernunftsentscheidungen .in die Tat umzusetzen.
- W.W.-

DAS VORRECHT AUF DOPPELTE MORAL
Vor der Welt als ein Schauspiel (I)
EINES der meistgebrauchten und treffsicher verwendeten Argumente der WTG und der Zeugen Jehovas besteht darin, daß sie sich gegenüber der Welt und den Weltmenschen wie auch gegenüber den anderen Religionen wohltuend durch ihre besondere Moral, durch ihre ausgeprägte Sittlichkeit unterscheiden.
Das ist eine erfreuliche, eine beispielhafte Sache, wenn es stimmt.
Aber stimmt es denn?
Wie sieht es wirklich aus?
DENKEN wir an Ehescheidungen, unsachliche Auseinandersetzungen mit Andersdenkenden und mit Gleichgesinnten. Und das sind nur die augenfälligen Tatsachen.
Was wird wohl alles verschwiegen, vertuscht, verheimlicht, unter den Teppich gekehrt, mit einem Mäntelchen der Nächstenliebe raffiniert zugedeckt! Was alles spielt sich im Schatten der harmonischen und sooo moralischen Gemeinschaft der Zeugen Jehovas ab?

Zunächst einige Fakten, die uns polnische Brüder nach langen, eingehenden Beobachtungen übermittelten:
„Ist das 'Heilige Volk Gottes', wie sich Jehovas Zeugen selbst nennen, so heilig, wie es sich selbst vorstellt?",- fragen diese Brüder und erklären:
„Als ehemalige Diener und Mitglieder dieses 'Volk Gottes' haben wir einmal eine Übersicht gemacht.
Wir kennen sehr gut viele Gemeinden der Zeugen Jehovas in:
Warzawa, Poznan, Wroclaw, Katowice, Gdansk, Swidnica, Legnica usw.
Aber nehmen wir zum Beispiel eine mittelgroße Stadt - Swidnica (50 000 Einwohner). 1950 gab es dort 50 Zeugen Jehovas, gegenwärtig 250.
In einem Zeitabschnitt von 10 Jahren wurden festgestellt:
2 Fälle von Prostitution
10 Fälle von Untreue
6 Geschiedene
1 Diebereien
1 Gewohnheitstrinker."
DIE Brüder und Schwestern von CV meinten angesichts dieser Tatsachen, daß es wahrhaftig eine erschreckende Bilanz ist und standen betroffen dann vor weiteren Anmerkungen aus Polen:
„In anderen Gemeinden ist es nicht besser. In diesem erwähnten Verzeichnis der 'Geistesfrüchte' müssen wir noch erwähnen: ein geschlechtskranker Bruder in Swidnica, zwei homosexuelle Brüder in Walbrzych, drei Schwestern aus Szcezin, Katowice und Gdynia, die sich als Straßendirnen beschäftigen, ein Bruder, der sehr reich ist, zwei Geschäfte in Schweden und einen Betrieb in Polen besitzt, ein ungeheurer Geizhals ist er zu nennen."
Die Brüder aus Polen fragen, wie sieht es bei euch im Lande aus?
Sie fragen die CV-Leser:
„Geschieht dasselbe auch in Deiner Umgebung, in Deiner Stadt? Du brauchst es nur mit dem Bleistift berechnen: Wieviel Prostitution, Untreue, Scheidungen, Alkoholiker, Lügner, Geldgierige usw.

Solche Fälle kommen in der 'Welt' sicher nicht weniger vor, aber hat 'Gottes Heiliges Volk' das Recht, sich als sittliches und moralisches Beispiel zu nennen, sich derart hervorzutun? Du brauchst nur mit offenen Augen ohne 'Wachtturm-Brille' umherzuschauen und wirst die Wirklichkeit erkennen." - So lautete die abschließende Aufforderung der Brüder aus Polen.
Haben wir nicht schon früher viele Hinweise erhalten über solche Zustände, über Mißstände dieser Art? Ja, wir erhielten sie und wiesen kritisch darauf hin. Wir meinen, daß eine Glaubensgemeinschaft, die immer wieder von sich selbst als einem „Schauspiel vor der Welt" gesprochen hat, jedes Recht dazu verlor, denn wer kann eine doppelte Moral gutheißen, die dem Interessierten, dem Neuling in den Reihen der Zeugen Jehovas solche moralische Überlegenheit vorgaukelt und die zugleich moralisch krank und voll eiternder Geschwüre ist, wie ja nicht nur die Beispiele aus Polen zeigen, sondern Erfahrungen weltweit. CV will sich nicht als Hüter der Moral aufspielen, jedoch davor warnen, einer doppelten Moral oder einer Moral mit doppelten Boden zu glauben, denn sehr bitter ist später die Enttäuschung nach genauer Erkenntnis der wirklichen Zustände . Und wir wollen in einer weiteren Betrachtung zu diesem Problem auf die Verantwortung zu sprechen kommen.
WOLNY/CVR

SCHWERWIEGENDER KRIMINALFALL IN SACHSEN
Nach Mitteilungen aus ZJ-Kreisen gibt es in ZSCHORLAU Kr. Aue unter den ZJ einen schwerwiegenden Kriminalfall.
Die Polizei mußte eingreifen, um dem Treiben ein Ende zu bereiten.
Es liegt u.a. ein pornografischer Mißbrauch Minderjähriger vor. Der Sache wird eingehender nachgegangen, um darüber zu berichten.
Folgende Gesichtspunkte stehen inzwischen zur Diskussion: Was die WT-Organisation damit zu tun hat. Was das für eine Bedeutung für die ZJ selbst hat. Was das öffentlich bedeutet. Was die WT-Organisation in dieser Sache tut. Was für Schlußfolgerungen müssen aus der Sache im Hinblick auf die WTG ihre ZJ gezogen werden.
Lest in der nächsten CV-Ausgabe.

MÜCKEN GESEIHT UND KAMELE VERSCHLUCKT
FAST alle prophetischen Schriftstellen des alten und auch des neuen Testaments beziehen sich in den meisten Fällen auf das israelisch-jüdische Volk, das allein im Bundesverhältnis mit Gott stand. Mit dem Gottessohn erlangte alles,seinen vorläufigen Höhepunkt. Wie von Jesus angekündigt, ging eine Welt, (ein System NW) nämlich das israelisch-jüdische System zu Ende. Matthäus 24:3. Es begann mit dem Zerreißen des Vorhanges zum Allerheiligsten im Tempel und endete mit der Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 u. Z.
ES ist vieles auch für uns geschrieben worden im Worte Gottes als Vorbild, Lehre, Warnung und Schatten zukünftiger Dinge, das in Jesus Christus seine Erfüllung findet. Rom. 15:4; 1. Kor. 10:11; Kol. 2:17. Aber niemals dafür, um andere Christen damit einzuschüchtern und zu erpressen. Denn das Gesetz und alle Propheten weissagten, bis auf Johannes d. T. und von der Zeit an wird das Evangelium gepredigt, Luk. 16:16; Matthäus 11:12,13. Und diesem Evangelium wird viel Gewalt angetan, damals schon bis heute. Die WTG überbietet andere Glaubensgemeinschaften darin. Sie hat sich ein eigenes Evangelium gemacht, das kaum noch ähnlich ist mit dem von Jesus und seinen Jüngern. Große Gegensätze sind die Zeitberechnungen. Obwohl sie in der eigenen Übersetzung (NW) von dem System der Dinge sprechen, Matth. 24:3, das noch innerhalb der damaligen Generation enden sollte, reden sie von 1914, Matthäus 24:34. Auch das Evangelium war verkündigt und schriftlich niedergelegt worden. Matthäus 24:14, sonst hätten wir es heute nicht. Schriftstellen wie über 144 000 und Überrest, die mehr einen informatorischen Sinn und Wert haben, werden zur Hauptlehre und Personenkult benutzt beim Abendmahl. Mit unbiblischen Doktrinen binden sie schwere Lasten , und Bürden den Menschen auf (in den Ländern unter Verbot), sie selbst wollen sie nicht mit dem kleinen Finger berühren.

IN der Bibelauslegung über andere seihen sie die Mücke heraus, bei sich selbst aber schluckt man das Kamel. Das ist pharisäisch Matthäus 23:4,24. Was soll man von Christen halten, die skrupellos das Evangelium verändern und verfälschen ohne darauf zu achten, daß im Galatherbrief ein Fluch über solche ausgesprochen wird. Gal. 1:8,9. Der Name Jehova, der niemals in der Bibel stand und erst in den letzten Jahrhunderten eingeführt wurde, ist nicht nur angenommen worden, sondern in Widerspruch zur Bibel auch in das neue Testament übernommen worden. Wer solche Autoritäten wie Gottes Wort, die heilige Schrift, die Worte des Sohnes Gottes und seiner autorisierten Jünger mißachtet, der wird auch kaum die von Gott verordneten Obrigkeiten in der rechten Weise respektieren
-eab-

DIE MACHT BÖSER GEISTER
10. Kapitel „Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben"
DIE HEILIGE SCHRIFT berichtet uns auch vom Wirken und von der Macht böser Geister. Selbst Jesus setzte sich mit ihnen auseinander und bezeugte so, daß es sie gibt. Und nicht zuletzt warnt uns die Schrift vor den Praktiken böser Geister, die zu allen Werken der Finsternis noch eine totale geistige Verführung hinzufügen wollen. Sicher müssen such Spiritismus und Okkultismus auf ihren Einfluß zurückgeführt werden, allerdings in unserem Kulturkreis mit geringem Erfolg. Aber dafür breitet sich auch bei uns ein ganz anderer Geist aus und sucht, die Menschen von Christus wegzuziehen. Es ist der böse Geist des Antichrists. Dieser Geist jedoch hat nicht dort seinen Ursprung, wo Nichtchristentum und Atheismus die Existenz und Erlösungstat Gottes grundsätzlich ignorieren, sondern seine Wurzeln sind dort zu suchen, wo diejenigen, welche zwar aus der Gemeinde Christi hervorgegangen, aber vom Worte Christi abgewichen sind, zwangsläufig in die Irre gehen mußten.
(1. Joh 2:19; Joh 8:31,32)

Woran erkennen wir nun den Antichristen? Doch wohl nur an der Gegenüberstellung zum wahren Christus.
Der wahre Christus
OHNE Zweifel, der Sohn Gottes ist der Einzig- und Erstgeborene des Vaters (Joh 3:16; Kol 1:15), gezeugt vor aller Ewigkeit (Micha 5:1) .
Demnach kann er kein hervorragendes Geschöpf Gottes sein, sondern stammt vielmehr aus dem Vater selbst, also wahrer Gott aus wahrem Gott.
Als der Sohn sich selbst entäußerte und Mensch wurde, ist er wahrer Gott und wahrer Mensch zugleich geworden, und nach seinem Erdenlauf kehrt er zu seinem vormenschlichen Stand zurück.
Die Antichristen
DEM eigentlichen und personifizierten Antichristen, den uns Paulus prophezeit hat (2. Thess 2:3,4, 8-10), geht eine unbestimmte Anzahl von Vorläufern voraus, die schon wesentliche Merkmale des kommenden Antichristen auf sich vereinen (1. Joh 2:18 b, 4:3) und bereits seit der Apostelzeit wirksam geworden sind.

Eine Gruppe unter ihnen tritt als Lügner und Irrlehrer auf. Ihre Irrlehre besteht in einer Doppelaussage:
1. Der Mensch Jesus ist nicht Christus, welcher im AT als der Messias verheißen wurde (1. Joh 2:22).
2. Jesus Christus ist nicht in das Fleisch gekommen (2. Joh 7).
Die Bedeutung beider Sätze liegt klar auf der Hand.
a) Der himmlische Christus, Gottes eigene Geburt, habe sich lediglich des adamischen Menschen Jesus von Nazareth bedient, indem er ihn bei seiner Geburt oder Taufe in Gestalt einer Taube mit Gottes Geist salbte.
b) Jesus Christus, wahrer Gott aus wahrem Gott geboren, also Gott selbst, kann nicht Gott und Mensch zugleich sein und in dieser Gestalt leiden und sterben. Entweder ist der Sohn nicht Gott, sondern nur Geschöpf, oder aber der Mensch Jesus war nur geistgesalbte Stellvertreterfigur Gottes auf Erden. Unsere Erlösung sei deshalb nur dadurch möglich, daß wir eine bestimmte Heilslehre oder -erkenntnis und besondere Weihen annehmen und praktizieren würden.

Eine andere Gruppe Antichristen erkennen wir als falsche Christi. Sie unterscheiden sich von den Irrlehrern dadurch, daß sie sich selbst als Heilsbringer ausgeben und demzufolge nur für ihre Anhängerschaft das Heil erreichbar wäre. Falsche Christi treten in der Regel als Einzelperson gelegentlich aber auch als Personengruppe auf. Die Praxis zeigt, daß Irrlehre und falsche Christi zumeist in vielen Varianten miteinander vermischt und dadurch für den Uneingeweihten nicht sogleich erkennbar sind.

Der Antichrist
DER absolute Höhepunkt allen antichristlichen Strebens vereint sich im kommenden und endzeitlichen Antichristen. Wie schon angedeutet, wird er uns in 2. Thess 2:3,4, 8-10 charakterisiert.
Als Einzelperson wird dieser Antichrist alle Zukunftshoffnung, Anbetung und den absoluten Gehorsam aller Menschen auf sich zu vereinen suchen und dabei durch Gewalt großen Erfolg haben.
Er wird der direkte Gegenpart des wahren Christus sein und auftreten als:
Mensch der Gesetzlosigkeit,
Sohn des Verderbens,
Widersacher, der sich über alles erhebt, was Gott oder Gottesdienst heißt. Er ist der, der sich in den Tempel Gottes setzt, der sich als Gott ausgibt und der sich durch alle möglichen Machttaten, Zeichen und Wunder der Lüge als der sich auswirkende Satan erweist.

Aber die wahre und treue Gemeinde Jesu dagegen wird ihn als den Vorgaukler des angeblich wiedergekommenen Christus erkennen und ihm widerstehen.
Gehört ihr, liebe Geschwister, mit zu dieser den Antichristen erkennenden Gemeinde Jesu?
Die antichristliche Wachtturm-Gesellschaft
WOHL KAUM, denn gerade der sogenannte, treue und verständige Sklave führt euch auf antichristliche Abwege. Übertreiben wir damit nicht etwas? Bestimmt nicht!
Die Fülle der Wachtturm-Literatur beweist uns den antichristlichen Charakter dieser Gesellschaft.
Einige Beispiele aus ihrer Literatur im Vergleich mit der Schrift werden dies belegen.
Benutzen wir die „Predigt-Redepläne" S. 17 und die Neuerscheinung „In der Anbetung des allein wahren Gottes vereint" Seite 29 und 31.
1. (Lies Joh 3:16; l. Joh 4:9)
Sinn des Textes:
Jesus ist der Einziggeborene, damit wahrer Gott aus wahrem Gott geboren und niemals ein Geschöpf Gottes.
(„Anbetung"): „… zur Zeit seiner (Jesu) Erschaffung … der einzige, den Jehova allein erschuf. "

WTG-Lehre:
Jesus ist nicht wahrer Gott, sondern lediglich Geschöpf.
2. (Lies Micha 5:1; Kol 1:15; Mt 3:16,17)
Sinn des Textes:
Jesus wurde vor aller Schöpfung von Gott gezeugt und geboren.
Dies wurde anläßlich seiner Taufe vom Vater bestätigt (Mt 3:17).
Es heißt dort: „dies ist mein Sohn", also zu diesem Zeitpunkt eine bereits bestehende Tatsache.
(„Anbetung"): „…, daß dieser (Jesus) bereits seit 'den Tagen unabsehbare Zeit' existierte, seit der Zeit seiner Erschaffung im Himmel."
„Und als er mit heiligem Geist gesalbt wurde, erklärte eine Stimme aus dem Himmel, wer er war" (nämlich angeblich die erste Schöpfung Gottes d. V.).
(„Redepläne"): „Aus Gottes Geist geboren. mit himmlischer Bestimmung" Mt 3:16,17. (Am Tage seiner Taufe d. V.)

WTG-Lehre:
Jesus, der seit unabsehbarer Zeit als Geschöpf bereits im Himmel existierte und zur bestimmten Zeit als Mensch auf die Erde kam, wurde erst anläßlich seiner Taufe im Jordan durch den Geist Gottes mit einer himmlischen Bestimmung zum Geistsohn gesalbt.
3. (Lies 2. Joh 7)
Sinn des Textes:
Jesus Christus ist der vor unabsehbarer Zeit aus Gott geborene Sohn und damit dem Vater völlig gleichgeartet. Als Erdenmensch existierte er als wahrer Gott und wahrer Mensch zugleich. Gott selbst war im Sohne Fleisch geworden und uns Menschen erschienen.
Alle, die Jesus sahen und erlebten, haben den Vater durch den Sohn erfahren. Gott (der Sohn) litt und starb in Menschengestalt am Kreuz.

WTG-Lehre:
Jehova kann nicht als Mensch im Fleische kommen und in dieser Gestalt leiden und sterben.
Jesus Christus, der ja lediglich Geschöpf ist, habe zwar als geistgesalbter Sohn in einer Art Austauschfunktion am Pfahle den Tod erlitten, war aber keinesfalls mit dem Vater wesensgleich. Demnach ist nicht Gott im Sohne, sondern lediglich das hervorragendste Geschöpf Gottes Fleisch geworden.
4. (Lies Phil 2:7)
Sinn des Textes:
Jesus Christus, der in der völligen Wesensgleichheit des Vaters mit ihm auf ewig existiert, betrachtete dies nicht als einen unaufgebbaren Raub oder Besitz, sondern entäußerte sich selbst und wurde Mensch. Nach seinem Kreuzestod nahm er wieder die gleiche Gottesgestalt an, diesmal aber mit dem Wert seines Loskaufopfers, was ihn zum Eigentümer des Adamsgeschlechtes machte.
(„Redepläne"): „Über seine vormenschliche Daseinsstufe erhöht."

WTG-Lehre;
Jesu vormenschliche Existenz war geringer als die nach seinem Opfertod und der Auferstehung.
Fragen an die Wachtturm-Gesellschaft
WIE kann der Sohn Gottes, der mit und neben dem Vater in göttlicher Wesensgleichheit von Ewigkeit her existiert, nach seinem Erdenlauf auf eine noch höhere Daseinsstufe erhöht werden, da es doch nichts höheres mehr geben kann?
Handelt der „treue und verständige Sklave" nicht wie die Pharisäer, die Jesus zu töten suchten, nur weil er der Wahrheit entsprechend, sich als Sohn Gottes und damit als Gott ausgab? (Joh 5:18)

Unsere Antwort lautet:
Derjenige, der Jesus Christus die Gottgleichheit abspricht und ihm dafür lediglich Gottesähnlichkeit gleich einem Geschöpf zubilligt, handelt antichristlich.
Da der „Sklave" genau das tut, ist er unwiderlegbar ein Antichrist, dessen Geist eure Herzen und Sinne, liebe Geschwister, gefangen hält.
Geist Christi nötig
EUCH, LIEBE GESCHWISTER, ergeht es so wie dem Menschen, von dem uns Mt 12:43-45 berichtet. Als ihr glaubig wurdet, habt ihr aus eurem Herzenshaus den bösen Geist dieser Welt vertrieben.
So gereinigt verschließt es nun vor dem bösen Geist des Antichristen, welcher siebenmal ärger ist als sein Vorgänger. Laßt dafür ungehindert den Geist Christi in euch ein, der von Gott stammt und zum Leben führt.
-MSH-

AUS DER VERSAMMLUNG WISMAR
Die Liebe der Ältesten zu ihren Alten und Kranken
„VOR GOTT SIND ALLE MENSCHEN GLEICH" heißt es in der Bibel. Man könnte die Bibel noch weiter bemühen und auf den Bibelvers verweisen, daß auch der Geringste vor Gott seinen Wert hat.
NICHT so aber handeln die Verantwortlichen der WTG, wie zum Beispiel die Ältesten in der Versammlung Wismar. Sie behandeln die Menschen, die unter ihrer Aufsicht - sprich „Rute" - stehen, grundsätzlich nach dem Leistungsprinzip. Für diese Ältesten sind die Worte der Schrift nur Fassade, die, wenn es der WTG nützt, zitiert werden. Wer nichts oder nur wenig leistet, ist unerwünscht oder wird als minderwertig betrachtet, er kann sehen, wie er zurechtkommt.

„der letzte Dreck"
SO kommt es, daß ältere Personen in der Versammlung, die aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustandes oder Alters nur noch wenig tun können, insbesondere ist der Predigtdienst damit gemeint, auch entsprechend ihrem Leistungsvermögen behandelt werden. Sie werden zumeist, obwohl sie in der Regel langjährige Zeugen Jehovas sind und in der Vergangenheit auch ihre Verdienste hatten, behandelt wie buchstäblich „der letzte Dreck".

Auch wenn es dabei um Menschenleben geht, die Ältesten der Versammlung Wismar sind an einigen „Opfern", die es da zu beklagen gibt, nicht ganz schuldlos. Sie handeln nach dem Wahlspruch „Der Zweck heiligt die Mittel" oder „Leistest du was - dann bist du wer." Anderenfalls, wie sie es selbst ausdrücken, wirst du an die „letzte Stelle der Versammlung gerückt." (Entsprechend deinem Predigtdienstanteil oder Abgaben an die nimmersatte „GH".).

Folgende Vorfälle beweisen es:
EINE Schwester, die schon im vorgerückten Alter war - über 80 Jahre - eine langjährige Zeugin Jehovas, die jetzt aber aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustandes nur noch selten Predigtdienst verrichten konnte, wurde nun einer anderen Studiengruppe zugeteilt, die 8 Kilometer von ihrer Wohnung entfernt war. So mußte sie nun erst 15 Minuten zu Fuß zurücklegen und dann noch 10 Stationen bis zur Zusammenkunftsstätte mit dem Bus fahren. Da sie möglichst an allen Versammlungsterminen anwesend sein wollte, blieb nichts anderes übrig, als auch im Winter bei ungünstigen Witterungsverhältnissen sich auf den Weg zu begeben. Daß dieses nicht auf die Dauer ohne Folgen bleibt, ist wohl vorauszusehen. So war diese Schwester - sie hieß Grete Weiser - wieder an einem Abend im Winter auf dem Weg von der Versammlungsstätte nach Hause. Nachdem sie in den Bus eingestiegen war und es auch im Bus aufgrund des Schnees, der draußen lag, ziemlich glatt war, rutschte sie aus und erlitt mehrere Knochenbrüche.
Ein paar Tage später verstarb sie im Krankenhaus an den Unfallfolgen.

Älteste zogen keine Lehren
NUN möchte man annehmen, die Ältesten zogen Lehren aus diesem Vorfall, aber weit gefehlt, denn ihre „große Liebe" zu den Alten und Kranken bewog sie, auch bei zwei weiteren Schwestern, die ebenfalls im Rentenalter sind, nicht anders zu handeln. Diese zwei älteren Frauen - beide gehbehindert - eine der beiden hatte sogar eine Operation an der Hüfte gerade hinter sich - hätten gut in eine Studiengruppe zugeteilt werden können, die ungefähr 300 Meter von zu Hause entfernt lag. Statt dessen aber wurde eine jüngere Schwester mit zwei schulpflichtigen Söhnen in diese Studiengruppe zugeteilt, die von außerhalb des Ortes mit dem Auto anreiste, aber mehr für den Predigtdienst tat. Die beiden älteren Damen aber mußten in eine Studiengruppe gehen, die so weit entfernt, lag, daß sie für die Anreise ebensolange unterwegs waren wie die zuerst genannte Schwester. Erst nachdem sie schon bald sechs Monate die Zusammenkünfte nicht mehr besucht hatten, wurde eine andere Regelung, die günstiger für sie war, getroffen, denn man hatte sich erinnert, daß sie immer eine bestimmte Summe Geld für die „GH" gegeben hatten, das wohl jetzt fehlte.

Für ihre „Schäflein" blind und taub
JA, man kann wirklich sagen, daß nicht die Pastoren oder Priester der in der DDR offiziell zugelassenen Religionsgemeinschaften „Blindenleiter" sind, so wie es die WTG-Verantwortlichen immer darstellen, sondern die WTG-Ältesten selbst, die für die Probleme und Sorgen ihrer „Schäflein" meist blind und taub sind.
Alle anderen Religionsgemeinschaften kümmern sich um ihre Alten und Kranken, suchen sie zu Hause auf, holen sie mit dem Auto zur Bibelstunde ab, unterhalten selbst Altenheime usw., nicht aber die WTG, sie legt ihr Geld lieber in Prunkbauten wie Selters in der BRD an.
-RSW-

EINE SCHWESTER SCHRIEB AUS SCHLEIZ
Ich, Margaretha Seh., nehme seit 3 Jahren nicht mehr an der Bibelstunde teil, die CV hat mir die Augen geöffnet, daß der Zeuge Jehovas nicht die Wahrheit spricht. Mit bestem Dank für die Monatsschrift CV.
Mit Gruß
Margaretha Sch.

„Christliche Verantwortung"; Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6
Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos
Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera

A 727/84 V 7 1 1963 N 28

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 183
Ein Zeuge Jehovas aus Zschorlau, im Erzgebirge. (Das Erzgebirge ist generell eine relative Zeugen Jehovas-Hochburg), gerät in die Justizmühlen. Im wird vorgeworfen pornografische Bilderserien angefertigt und kommerziell vertrieben zu haben.
Wenn es denn sich so verhielte, und das kann auch die CV nicht bestreiten, verhält er sich als im Widerspruch zum WTG-Kodex stehend.
Der Bericht in dieser CV versucht aber den Eindruck zu erwecken, als ob er nun in den Kreisen der Zeugen Jehovas, als „um seines Glaubens willen verfolgt" gefeiert wurde.
Solange man die wirklichen Details dazu nicht aktenmäßig kennt, muss wohl ein gewisses Misstrauen gegenüber dieser CV-Berichterstattung bestehen bleiben.
Man weiß von anderen - auch von der CV offerierten Fällen - wie nicht selten die Mechanismen da abliefen. Erinnert sei an den Fall des Heilpraktikers „Albin K...."
Der DDR-Staat befand: Der hinterzieht Steuern. In den Akten der Birthlerbehörde indes liest sich das etwas anders. Steuern mag er hinterzogen haben. Das war aber der gesuchte und gefundene Vorwand, um zugleich auch einen die Logistik der Zeugen Jehovas unterstützenden, eins auszuwischen. „Zwei Fliegen mit einer Klappe" zu schlagen.

Ein weiteres - etwas skurriles - Beispiel auch noch in dieser CV-Ausgabe.
Die DDR-Mangelwirtschaft zeitigte merkwürdige Blüten. Eine davon, dass Hühnerbesitzer ihre Eier - zeitweise - zu höheren, als dem Verkaufspreis, an örtliche Handelsgeschäfte verkaufen konnten. Das solch eine Preispolitik geradezu den Mißbrauch herausforderte (und keinswegs Zeugen Jehovas-spezifisch) liegt auf der Hand.
Prompt wird als vorgeblicher Leserbrief ein Ältester der Zeugen Jehovas bezichtigt, vorher billige Eier aufgekauft, mit denen seiner Hühner vermengt, und zum höheren Abgabepreis, wieder verkauft zu haben. Wer denn glaubt, so schlau waren „blos" die Zeugen, der kann einem eigentlich leid tun. Oder aber, er hat nie von der DDR-Wirklichkeit eine blase Ahnung gehabt.
Das I-Tüpfelchen setzt die CV dann aber noch durch ihre eigene redaktionelle Meinungsäußerung: derzufolge diese Älteste „nicht nur Geld, sondern zusätzliche Futtermittel (für die Hühner) sich auf diese Weise ergaunert habe."


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 183 GERA OKTOBER 1984

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen die WT Nr. 8/10/84
BERICHT AUS DER BRD
Jehovas-Zeugen-Kinder in der Schule
DER SCHWERWIEGENDE KRIMINALFALL IN ZSCHORLAU
Aus dem „geistigen Paradies" unterm Wachtturm
WIE WIRD DIE WTG IHRE ENDZEIT ÜBER 1984/94 WEITER VERSCHIEBEN?

SIND DIE ZEUGEN JEHOVAS WAHRE NACHFOLGER JESU?
Christen antworten darauf
LEIDER bilden sich Jehovas Zeugen solches ein, und sind deshalb auch so überheblich gegenüber anderen Nachfolgern Jesu, die sich in anderen christlichen Gemeinschaften zusammengefunden haben.
JEHOVAS ZEUGEN brauchen sich wahrhaftig nicht so viel auf ihren Alleinvertretungsanspruch einzubilden. Seit der Gründung ihrer Organisation haben gerade sie mit ihren ständig falschen Voraussagen Christus und den Gott des Himmels in ein sehr schlechtes Licht gestellt. Ebenso sieht es auch mit ihrem Wandel in ihren eigenen 4 Wänden aus. Sie brauchen sich wirklich nicht zu rühmen. Am Gerichtstag wird Christus nicht fragen: „Warst du ein Zeuge Jehovas?" Nein, das zählt dann nicht, es zählt dann nur, in welchem Verhältnis man zu anderen Christen und zu Christus selbst stand. Man fragt auch nicht danach, wie fest man mit der Organisation der Zeugen Jehovas verbunden war, sondern nach dem, was man zur Ehre Gottes und Christus tat. Deshalb, weil auch andere Christengemeinden aus dem Herzen aufrichtig Gott und Christus dienen und verherrlichen, sollten Jehovas Zeugen mit ihrem voreiligen Verdammen anderer Christen vorsichtig sein.

Die Jünger Jesu waren auch oftmals voreilig
JOHANNES, ein Jünger Jesu, hatte es auch einmal sehr voreilig. Er sagte zu Jesus: „Wir haben da einen Mann gesehen, der hat deinen Namen dazu benutzt, böse Geister auszutreiben. Wir haben es ihm verboten, denn er gehört ja nicht zu uns. Laßt ihn doch'", sagte Jesus, „denn wer meinen Namen gebraucht, um Wunder zu tun, kann nicht im nächsten Augenblick schlecht von mir reden. Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns! Ich sage euch, wer euch einen Schluck Wasser zu trinken gibt, weil ihr meine Jünger seid, der wird dafür belohnt werden." (Markus 9:38-41)
Warum sind Jehovas Zeugen strenger als der Herr selbst?
DIESE Bibelstelle sollten sich Jehovas Zeugen gleich vorn auf den Innendeckel ihrer Bibel schreiben, um endlich zur Besinnung zu kommen. Wenn die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas wirklich Gottes Geistgesalbte sein würde, wäre sie schon längst dahinter gekommen, daß sie mit ihrer fortwährenden falschen Bibelauslegung Gott und Christus zutiefst beleidigt.

Aber ihre große Überheblichkeit macht sie so blind, daß sie gar nicht mehr anders kann, als fortgesetzt falsche Voraussagen zu machen. Vor solchen Anführern warnte nicht nur Jesus, sondern auch seine Nachfolger. (Matth. 24:24 und l. Tim. 4:1-3)
Möchtest du falschen Propheten nachfolgen?
DIESE FRAGE sollten Jehovas Zeugen ernsthaft durchdenken. Mögen sie nüchtern und sachlich ihre leitende Körperschaft einmal an Hand von allen Voraussagen, die bereits seit über 100 Jahre gemacht wurden, einschätzen und dann urteilen. Sie müssen einfach zu der Einsicht gelangen:
„UNTER UNS TREIBEN FALSCHE PROPHETEN IHR SPIEL!"

VERRAT AM CHRISTENTUM
ZU allen Zeiten ging es den Menschen am übelsten, wenn sich eine auserwählte Klasse besonders brutal über die nach ihrer Sicht Minderwertigen erhob. Auch die Bibel enthält viele Berichte dieser Art. So die Kainsgeschichte, dann die "Männer von Gewalt" in Mose 6, das Geschehen in Sodom, die Versklavung der Juden in Ägypten, die Ausrottung der Völker im verheißenen Land durch Israel und schließlich die Verfolgungen der ersten Christen durch die Machthaber in Jerusalem. Nach biblischer Zeit gibt es Beispiele für Auswüchse der Klassengesellschaft in Fülle: Die blutige Herrschaft der Cäsaren, die Verbrechen der römischen Kirche des Mittelalters an Andersgläubigen und Ketzern und all die vielen Raubkriege.

FÜR den üblen menschlichen Charakterzug des Sicherhebens über andere gibt es heut eine treffende Bezeichnung: FASCHISMUS. (Die römischen Liktoren trugen als Zeichen ihrer Macht, über andere den Stab zu brechen, ein Bündel Stäbe, die Fasces.)
Im Gegensatz dazu gab es aber auch zu allen Zeiten Bemühungen, die Klassenunterschiede abzubauen und durch ein soziales Zusammenwirken zu ersetzen. Die Skala reicht von weltfremden Träumen bis zu handfesten Erhebungen. Auch die Lehre des Jesus von Nazareth gehört hierher. Sie enthält viele soziale Züge: Auflösung der Privilegien der Juden, Ablehnung der Anhäufung von Reichtum, die Grundlehre von der Nächstenliebe, der Gleichheit aller, der Friedfertigkeit und Demut.
So zum Beispiel Phil. 2:3 -
"Einer achte den anderen höher als sich selbst"
oder Matth. 23:8 -
"Lasst euch nicht Rabbi nennen."
Und das gilt nicht nur für "die anderen".

AUS den Erfahrungen von Jahrtausenden sollten die Menschen um die Gefährlichkeit und Häßlichkeit faschistischer Tendenzen in Politik, Wirtschaft, Philosophie und Religion wissen. Die katholische Kirche z.B. hat aus ihrer Vergangenheit gelernt. Man kann den einzelnen wie, auch Organisationen recht gut an ihren Taten erkennen, ob sie faschistischen oder aber sozialen Charakter haben. Die Wachtturm-Gesellschaft jedenfalls zeigt nicht die sozialen Eigenschaften des Christentums. Jeder, der einmal mit ihr verbunden war, weiß um ihren Haß gegen jeden Andersgläubigen (besonders Christen), jede nicht theokratische Regierung (besonders sozialistische), gegen jeden nicht völlig Linientreuen in den eigenen Reihen. Der WTG fehlt nur die politische Macht, und sie würde ein weltweites Blutbad unter den "Anhängern der falschen Religionen", an Kommunisten und "Verrätern" anrichten. Sie würden kämpfen, "wenn Gott ihnen dies zu tun gebietet." (WT vom 15.3.51, S. 86, Abs. 12.)

Welcher Gegensatz zu Jud. 8 und Matth. 5:46,47!
Ich schäme mich, so viele Jahre die Verteufelung Andersdenkender unterstützt zu haben und bin froh, aus dem "geistigen Paradies" des Auserwähltendünkels befreit zu sein.
E. K...

JEHOVAS-ZEUGEN-KINDER IN DER SCHULE
Bericht aus der BRD. - Aus dem MD 11/83 der EZW
Anläßlich der letzten Kongresse der Zeugen Jehovas wurde wieder einmal eine neue Aktion gestartet:
Jehovas Zeugen, die schulpflichtige Kinder haben, sollten ein 30-Seiten-Heft "Jehovas Zeugen und die Schule" erwerben und dann bei den Lehrern vorsprechen, um diese über den Glauben und das Verhalten ihrer Kinder aufzuklären und ihnen das Heft zu überreichen. Der Zweck der Aktion ist auf der ersten Seite des Heftes so formuliert:

"Wir möchten Schulleitung und Lehrer mit denjenigen Glaubensansichten der Zeugen Jehovas vertraut machen, die einen Einfluß auf ihre Teilnahme an schulischen Aktivitäten haben."
Dabei soll es darum gehen, "die Zusammenarbeit zwischen Jehovas Zeugen und der Lehrerschaft sowie das gegenseitige Verständnis füreinander zu fördern."
Ähnlich, aber wie bei der Aktion mit der "Blut-Broschüre" vor sechs Jahren, bei der die Ärzte über die Verweigerung von Bluttransfusionen seitens der Zeugen Jehovas aufgeklärt werden sollten, verfolgt auch diese Aktion ganz offensichtlich noch einen weiteren Zweck:

Jehovas Zeugen sollen, indem sie aufgefordert werden, das Verhalten ihrer Kinder den Lehrern vorzustellen und zu erläutern, auf diese Verhaltensform selbst festgelegt werden.
Für den Außenstehenden ist es gewiß sehr interessant, auf diese Weise genau zu erfahren, was von einem Zeugen Jehovas erwartet wird und was in den übrigen Schriften der "Wachtturm-Gesellschaft" meist nur vage angedeutet ist. Versetzt er sich aber in die Lage der Betroffenen, nämlich der Kinder von Zeugen Jehovas, dann mag sich sein Interesse in Erschrecken verwandeln. Denn diese jungen Menschen werden dazu erzogen, die Schule - die für Jehovas Zeugen ein Teil "dieses vergehenden Systems der Dinge" ist - lediglich zum Lernen zu benützen ("wir schätzen überall auf der Erde eine gute Schulbildung", heißt es auf S. 4); im übrigen aber sollen sie sich von ihr, d.h. von dem schulischen Leben als einem sozialen Ganzen, von der Klassengemeinschaft und von der die Schule tragenden Gesellschaft möglichst distanzieren. Sich von der Welt zu trennen, die in der : Macht des Bösen ist und eine verderbliche Moral hat, ist der Grundsatz der Zeugen Jehovas, der das ganze Heft durchzieht. Keine Bibelstelle wird in ihm so häufig zitiert wie Joh. 17,16 (und Joh. 15.19):

"Sie sind kein Teil der Welt, so wie ich kein Teil der Welt bin."
Im einzelnen geht es nicht nur darum, daß Jehovas Zeugen der staatlichen Ordnung, die sie respektieren, keine Ehrerbietung erweisen, was für sie gleichbedeutend mit Anbetung wäre:
Sie sollen also keine Flagge grüßen, bei der Nationalhymne nicht mitsingen und auch nicht aufstehen, an patriotischen Zeremonien (etwa beim Nationalfeiertag) nicht teilnehmen u.a. Ebensowenig sollen sie das Schulgebet mitsprechen, selbst wenn es sich nur um das Vaterunser handelt; denn die gesamte religiöse Betätigung hat ausschließlich in den eigenen Reihen zu geschehen .

Gravierender ist es schon, wenn sich Kinder von Zeugen Jehovas nicht als Klassensprecher aufstellen lassen dürfen, nicht in der Schülermitverwaltung tätig sein und sich bei entsprechenden Wahlen nicht beteiligen dürfen. Für sie gilt es, "neutral zu bleiben" und "sich nicht in die Schulpolitik" einzumischen" (S. 16).
Des weiteren sind sie ausdrücklich gehalten, sich von einem eventuellen Wehrkundeunterricht in der Schule abzumelden und sich an keiner Ausbildung zu beteiligen, die sie dazu ausrüstet, "mit anderen zu kämpfen" (also Kampfsport wie Ringen und Boxen, Judo, Karate etc.).
Aber die schroffe Trennung von der schulischen und jugendlichen Umwelt geht noch sehr viel weiter. Zeugen-Jehovas-Schüler dürfen sich "an den meisten Festen und Feiern nicht beteiligen", weil "die damit verbundenen Bräuche einen nicht-christlichen religiösen Hintergrund haben" (S.17). Dramatische Bibelworte werden hierzu als Belege zitiert, wie 2. Kor. 6,14-17:

"Welche Gemeinschaft besteht zwischen Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Teilhaberschaft hat Licht mit Finsternis? Welche Harmonie besteht zwischen Christus und Belial? Oder welchen Anteil hat ein Gläubiger mit einem Ungläubigen?... Darum geht aus ihrer Mitte hinaus und sondert euch ab, spricht Jehova."
Fortsetzung in der CV November 1984.

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG. 17:11
DER WACHTTURM
WIR PRÜFEN DIE WT NR. 8/10/84
NEBENARTIKEL
"Was ist mit der Ehrlichkeit geschehen?"
NEBENARTIKEL
"Lohnt es sich, ehrlich zu sein?"
STUDIENARTIKEL
"Christliche Bescheidenheit pflegen"
EHRLICHKEIT ist eine Grundvoraussetzung für Christen. Gerade Jehovas Zeugen behaupten, diese Eigenschaft in fast idealer Weise zu besitzen (S.7). In dieser Lektüre versuchen sie, den krassen Widerspruch zwischen ihrer Ehrlichkeit und der - ihrer Meinung nach - Unehrlichkeit der "Welt" darzustellen.
Mit welchem Erfolg?

BEISPIEL 1
EINE amerikanische Firma gebrauchte über 60 Jahre lang Kinder dazu, den Nachbarn (und sicher nicht nur diesen) Sämereien zu verkaufen, die die Jungen und Mädchen vorher bei diesem Betrieb bestellt hatten.
Von dem Verkaufserlös mußten sie dann einen Teil des Geldes an die Firma zurücksenden. - Der Betreib ging pleite. - Feststellung der WTG:
"Warum mußte diese Firma ihre Tätigkeit einstellen? Weil die als Vertreter tätigen Kinder unehrlich waren. Zu viele von ihnen hatten die Sämereien nicht zurückgeschickt oder das Geld behalten, das sie für den Kauf bekommen hatten." (S. 3)
IST dies in erster Linie ein Beweis für mangelnde Ehrlichkeit der Kinder?
Wer wurde hier über 60 Jahre lang betrogen und mißbraucht?
Kinder mußten das Kapital für den Bestand einer Firma erarbeiten. Natürlich ohne Arbeitsvertrag und daraus resultierende Vereinbarungen (Krankenkasse, Versicherung und dergl.). Und diese Form der Ausbeutung von Kindern konnte jetzt nicht mehr fortgesetzt werden.
Einem steigt fast das Wasser in die Augen. Die WT-Gesellschaft hat allerdings Grund zur Besorgnis:
Treibt sie doch ein ähnliches "Kinder"-spiel beim Vertrieb ihrer Literatur!

BEISPIEL 2
"Nach einer Schätzung wäre der Haushalt der Vereinigten Staaten fast ausgeglichen, wenn niemand mehr den Staat bestehlen würde." (S. 5)
NUN ist das mit einer Schätzung so eine Sache ...
Davon abgesehen:
Sieht so der Ehrlichkeitsmaßstab der WT-Organisation aus?
DAS riesige Haushaltsdefizit der USA ist also nicht auf die horrenden Rüstungsausgaben von weit über 200 Mrd. Dollar jährlich zurückzuführen, sondern ist die Schuld von Dieben!
Wem nützt eine solche Darstellung?

BEISPIEL 3
"Eine ehrliche Person schmuggelt nichts durch den Zoll, hinterzieht keine Steuern und überfällt ihren Nachbarn nicht, daher kann sie auch nicht bei einer solchen Tat ertappt werden." (S. 6)
Präzise!
NUR sind nach dieser Definition die Zeugen Jehovas unehrlich. Oder kann jemand von ihnen erklären, wie die WTG-Literatur in die DDR und unser Geld nach Westberlin oder in die BRD in das dortige Zweigbüro gelangt? Mehr als eine Person wurde bei diesem Schmuggel ertappt und nach den entsprechenden Gesetzen bestraft.

WO SOLL DAS HINFÜHREN?
"Jesus ist vielmehr völlig damit zufrieden, der Gehilfe und Sprecher seines Vaters zu sein." (S. 20)
MEHR ist Jesus nicht? Unterscheidet er sich dann überhaupt noch von den Engeln?
Die Bibel belehrt uns eines Besseren.
"Denn der Vater richtet überhaupt niemand, sondern er hat das gesamte Gericht dem Sohn übergeben, damit alle den Sohn ehren, so, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat." (Joh. 5:22,23; NW)
Ehrt die WTG Jesus, wenn sie behauptet, er wäre nur der Gehilfe und Sprecher Jehovas? (Vergl. auch Apg 4:12; Joh. 3:16; l. Tim 2:5.6; Jes 9:6.)
ACHTUNG - IM FOLGENDEN
WACHTTURM NR. 10/84
BEDEUTSAME VERÄNDERUNGEN DER WTG-LEHRE

STUDIENARTIKEL
"Der vortreffliche Hirte und "diese Hürde'"
"Die neue Hürde für "andere Schafe'"
Worum geht es?
Johannes Kapitel 10 wird vollkommen anders interpretiert.
Es gibt nur drei Schafhürden.
In Stichpunkten:
1. Eine "frühe Schafhürde" unter dem mosaischen Gesetz. (Seite 11)
Bis zu seiner Taufe lebte Jesus - wie die anderen fleischlichen Israeliten auch - innerhalb dieser "Schafhürde".
Johannes war der Torhüter.
2. Die israelitische "Schafhürde" wurde durch eine neue ersetzt, nämlich die des geistigen Israel.
Jesus sammelte Schafe aus der jüdischen "Schafhürde" heraus und brachte sie in eine neue sinnbildliche Schafhürde. (Seite 14)
3. 1935 entstand eine "Schafhürde" für die große Volksmenge. (Seite 18)

Dagegen hieß es früher:
"Obwohl die große Volksmenge' nicht in dem neuen Bund steht, den Jesus Christus für das geistige Israel vermittelt hat, vereint er sie mit dem gesalbten Überrest zu 'einer Herde ' in einer Hürde."
("Der Heilige Geist - die Kraft hinter der künftigen neuen Ordnung", Seite 155)

SIE WERDEN "MIT DEN ZÄHNEN KNIRSCHEN"
Helleres Licht nun wieder für Zeugen Jehovas, für das sie Gott danken sollen. Und "abtrünnige Gegner" würden "mit den Zähnen knirschen" (Seite 11).
Nur werden sich die "Gegner" mit dieser kompliziert anmutenden neuen Lehre letztlich nicht auseinanderzusetzen haben.

WESHALB SOLCHE LEHRVERÄNDERUNGEN?
Der wesentlichste Aspekt beruht auf der Erklärung der WTG, die Überrestglieder und die große Volksmenge befänden sich in je einer Hürde .
Eine deutliche Trennung der Klassen im Gegensatz zu früheren Lehren. (Siehe oben.)
Der Beweggrund, der zu dieser Ansicht führte, wird auf Seite 20 deutlich:
"Wenn der Überrest der geistigen Israeliten zu der von Gott bestimmten Zeit seinen irdischen Lauf vollendet und seine himmlische Belohnung empfängt, wird der neue Bund, der auf dem Blut des Mittlers, des vortrefflichen Hirten, Jesus Christus, beruht, keine Gültigkeit mehr haben; er wird seinem Zweck erfolgreich gedient haben. Die jährlich am Passahtag begangene Feier des Abendmahls wird dann aufhören. Auch 'diese Hürde', die Hürde für die Herde der geistigen Israeliten, wird dann zu bestehen aufhören. Die Gott hingegebenen, getauften 'anderen Schafe' werden auf der Erde bleiben ..."

IM KLARTEXT
Wie die WTG weiß, werden alle noch lebenden Überrestglieder . aufgrund ihres hohen Alters in ein paar Jahren verstorben sein. Diese, angeblich vom heiligen Geist geleiteten Personen, geben durch den "treuen und klugen Knecht" der "großen Volksmenge" die "geistige Speise". Ihr Tod würde auch das Ende der WTG bedeuten!
Das will man aber nicht und die Organisation baut vor.
Indem die Überrestglieder in eine "Hürde" gesteckt werden, koppelt man sie von der großen Volksmenge bewußt ab.

Laut Dienstprogramm I/82 sind alle (auch die große Volksmenge) bestrebt, "sich in ihrem Leben von Gottes heiligem Geist leiten zu lassen." Sie würden sich von den 144 000 nur einmal im Jahr unterscheiden; zum Gedächtnismahl.
Was schadet es da noch, wenn das Gedächtnismahl wegfällt, da die "anderen Schafe" sowieso die Symbole nicht nehmen dürfen? Der heilige Geist wird weiterhin "Speise" austeilen, und die große Volksmenge kann das Werk weiterführen.

Harmagedon braucht sich nicht zu beeilen:
Die 144 000 braucht man nicht mehr.
Die WTG hat vorgesorgt!

NEBENARTIKEL
"Immer auf das Ende gefaßt"
EINGESTÄNDNISSE DURCH DIE HINTERTÜR
Ein Lebens- und Erlebnisbericht des ZJ Herald Toutjian, wie man ihn in ähnlicher Form schon oft gelesen hat.
Oder doch nicht?
Interessant, wie dieser Bruder im WT-Sinne Schlappen der Gesellschaft dokumentiert.
Die Eltern und Großeltern von H. Toutjian "setzten große Erwartungen in das Jahr 1914 ... Während dieses Jahr näher rückte, wurde deutlich, daß menschliche Erwartungen nicht immer mit dem Zeitplan Jehovas übereinstimmten." (Seite 22 und 23)

Menschliche Erwartungen?
Russell hatte doch - vom heiligen Geist geleitet - den Band 2 der 'Schriftstudien geschrieben, darin behauptet wurde, "der Krieg des großen Tages Gottes des Allmächtigen würde 1914 zu Ende gehen." (Seite 97)
"Auch in das Jahr 1925 setzten Jehovas Diener gewisse Erwartungen ...
Es kam aber nicht so." (Seite 23 und 24)
Sehr richtig! Diesmal hatte, man voreilige Weisheiten in dem Buch "Millionen jetzt lebender Menschen werden niemals sterben!" verkündet. Das sei aber nicht so schlimm, beruhigt der WT.

"Auch die Apostel hatten ähnliche unangebrachte Erwartungen gehegt." (Seite 24)
Teils richtig, nur haben sie diese "Erwartungen" nicht verbreitet, sonst wären sie falsche Propheten gewesen!
"Gemäß unserer Erkenntnis sollten im Jahre 1975 6 000 Jahre der Existenz des Menschen ablaufen. Würde dieses Jahr den Beginn der Tausendjahrherrschaft Christi bringen? Wir waren von dieser Möglichkeit fasziniert."
Auch diesen falschen Termin hatte die WTG ihren Anhängern suggeriert. (WT 1. 1.1967)

MIT WEM IST DIE WTG VERBÜNDET?
Und nun kommt der Hammer:
Jehova ließ diesen Blödsinn zu, um uns in der Lauterkeit zu prüfen. (Seite 26)
Nur ist die Frage:
Von welchem Geist bezieht die WTG die falschen Termine? Von Satan??
Aber nein, so schlimm ist das Ganze nicht.
Der "treue Sklave" ist nur "übereifrig", was das Ende des bösen Systems betrift!
(Seite 24)

GLAUBT ER NOCH DARAN?
Herald Toutjians Enkel erwarten nun aber ganz sicher das "Ende".
Warum aber nur die Enkel?
Er selber ist doch erst 72 Jahre alt und gehört somit zur 1914-Generation, die das "Ende" noch erleben soll. Daran glaubt er aber wohl selber nicht mehr?!
-G.R.-

WIE WIRD DIE WTG IHRE ENDZEIT ÜBER 1984/94 WEITER VERSCHIEBEN?
2. Bericht von der CV-Frühjahrstagung 1984
DA die 1914-Generation 1984/94 restlos und endgültig vergangen ist, verliert der 1914-Termin seinen ganzen bisherigen Sinn, seine Bedeutung und Aktualität. Er hat sich zeitlich überlebt. Man muß ihm einen anderen Sinn geben.
OHNE Zweifel wird die WTG eine „neue Generation" Verzweifelter, Auswegloser, Verelendeter, Hoffnungsloser, auch Unwissender und Naiver „jagen und fischen" können. Die von den Hauptländern des Kapitals ausgehenden Krisen überlassen ihr ein großes „Fang- und Jagdgebiet", um in ihrer Sprache zu bleiben. Schon jetzt haben derartige bedingungslose WT-Gefolgsleute der jüngeren Generation die 1914-Veteranen fast völlig aus allen Verantwortungsbereichen verdrängt.

WENN die WTG nicht einen völlig neuen weiteren Termin nach 1975 erfindet - es bieten sich ihr 1996 oder 2000 an - und so ihre Endzeitkurbel weiterdreht, muß sie eine wesentliche Veränderung ihrer ganzen „Weltanschauung" vornehmen. Ist die 1914-Generation, die „nicht mehr sterben" sollte, doch tot .
DER zu erwartende geistige Kollaps mag ein Aderlaß von 50% und mehr bedeuten. Denn es kann nicht verhindert werden, daß dieses „Vergehen", was es nicht geben sollte, zum Bewußtsein kommt. Ein „harter Kern" unbedingter WT-Gefolgsleute wird jedoch bleiben. Wie gesagt, er ist schon da.

UNGEACHTET dessen, daß es dann die bisherige WT-Endzeit nicht mehr gibt, wird die WTG weiter „irdisch" orientieren müssen. Ihre jetzige bunte Paradies-Massenliteratur zeigt diese Richtung an. Sie kann nicht zur einen und einzigen christlichen Hoffnung des Evangeliums nach Eph 4:1-4 zurückkehren. Sie muß- bei ihren „bunten Bildchen" bleiben, bei ihrem „anderen Evangelium". Phil 3:17-20. Entsprechend ihrer Krisenbestimmung, Auffangbecken für alle Arten von Krisenopfern und Aussteigern zu sein, um sie vom „Weltverbessern", von der Veränderung der Verhältnisse, abzuhalten .
(JZ im 20. Jahrhundert. S. 29, 1978)

ES .ist durchaus denkbar, daß die WTG nach 1984/94 auf ihr „geistiges Paradies" als endgültig umschaltet und das versprochene „irdische" nur noch als bunten Köder benutzt. Schon jetzt gibt es Vergleiche der Zahl der WT-Zeugen mit der Einwohnerzahl anderer Staaten und Nationen, die viel kleiner seien als die von der WTG geführte „theokratische Nation". Der Gedanke des schon gekommenen „geistigen Paradieses" wird seit Jahren strapaziert und ist allen vertraut. Das kann eine neue Grundlage werden. Man darf nie vergessen, daß die WTG alle ihre Gefolgsleute zu einem völlig unkritischen Verhalten ihr gegenüber bringt. Solche Thesen aus dem Munde von WTG-Verantwortlichen, die Zeugen seien doch schon ein Volk, die „Nation Jehovas" sei schon größer als andere Nationen, hören sich an wie „Staat im Staate" zu sein, wie Gegengesellschaft oder Alternativgesellschaft innerhalb einer Gemeinschaft oder Nation. Was legt die WTG da hinein?

BIS zum Jahr 2000 sind bloß noch 16 Jahre. Die WTG wird sich diese Jahrtausendwende mit Sicherheit nicht entgehen lassen in ihrer Endzeitweiterschiebung.
DIE WTG hat schon manches ihrer „göttlichen Lichter" wieder ausgelöscht, die von weittragender Bedeutung waren, wie: Was ist Religion, wer sind die Obrigkeiten.
Dutzende von „Vorbildern" wurden umgemünzt. Wer das nicht schluckte, wurde gnadenlos als „Rebell gegen Gott" verleumdet und verstoßen. Jetzt aber muß das ganze bisherige „Weltende" grundsätzlich verändert werden.

WENN bisher das „geistige Paradies" immer als Vorgeschmack des angeblich kommenden „irdischen" gepredigt wird, wie es die „bunten Bildchen" ausmalen, so bleibt nun folgerichtig nur eins: Die Sache umzudrehen und das „geistige" als die „endgültige Erfüllung" sachte einzuschieben, alle mit den „bunten Bildchen" ständig angelockt.
Das 1914-Debakel und die evangeliumsfremde „irdische Ausrichtung" (Phil 3:17-20) lassen kaum etwas anderes zu.
-CVN-

DIE PFLICHT ZU DOPPELTER VERANTWORTUNG
Vor der Welt als ein Schauspiel (II)
ÜBERPRÜFEN wir doch einmal gründlich unsere persönlichen Erfahrungen in den Zusammenkünften, unser Eindrücke und Erlebnisse in den Reihen der Zeugen Jehovas.
Vergleichen wir das dann mit dem Bericht der Brüder aus Polen, an den ihr euch sicher aus der letzten CV-Ausgabe noch erinnert. Wir stellen fest, daß es große Unterschiede zu hier gar nicht gibt. Können wir daraus die Schlußfolgerung ziehen, daß es wohl in der weltweit bestehenden Organisation mit der Moral und den sittlichen Maßstäben nicht zum besten bestellt ist?

Ja, einen solchen Schluß kann man ziehen. Und mit Recht muß nun jeder Zeuge Jehovas beschämt den Kopf senken, wenn man ihn fragt, warum auch er so oft von der moralischen Überlegenheit gesprochen hat, wider besseren Wissens und Gewissens. Aber bei dieser Frage dürfen wir nicht stehenbleiben!

Schuldige und Betroffene
WIR wollen es hier ruhig einmal feststellen, daß es sehr viele Zeugen Jehovas gibt, die sich sittlich und moralisch nichts vorzuwerfen haben . Doch berechtigt sie das niemals dazu, sich sozusagen im Namen der Organisation hinzustellen und von der Reinheit und Geradheit des „treuen und verständigen Sklaven" zu sprechen, denn so durchgängig ist diese eben nicht, wie wir gerade festgestellt haben. Diejenigen, die am meisten betroffen sind von jener elitären Selbstdarstellung, das sind die, die neu zu Jehovas Zeugen kommen und den Eindruck erhalten, in eine moralisch völlig intakte Gemeinschaft zu kommen.

Die Unvollkommenheit des Menschen zeigt sich jedoch eben nicht nur in seiner Einstellung zum Glauben, sondern ausgeprägt auch darin, daß er auch moralisch nicht vollkommen ist, leider. Schuld trägt an diesem Mißverhältnis zwischen gepredigter Theorie und tatsächlich vorhandener Praxis vor allem die leitende Körperschaft, die durch ihre Anleitung zum Predigtdienst geradezu das Darstellen dieses Mißverhältnisses verlangt, die also die Lüge verlangt, die verlangt, daß derjenige, den man gewinnen will, betrogen wird - also wird er betrogen.

Und hier nun geht es ganz entschieden um die Verantwortung.
Verantwortung gegenüber Jehova
VOR allem Jehova gegenüber, und das wird in jeder Hinsicht oft betont, besteht die Verantwortung jedes einzelnen Mitgliedes und der gesamten Organisation. Jehova verlangte nirgends, daß sittliche Mißstände verschleiert werden, sondern verlangte offene Aussprache und Klärung dazu.

Nirgends in der Bibel wird verlangt, daß diejenigen die Zeugen Jehovas und Jesu Christus sind, ihre moralische Unvollkommenheit verleugnen und sich selbst als makellos darstellen. Wenn die WTG verlangt, daß die Zeugen Jehovas sich als ein Schauspiel präsentieren, dann muß sie auch Jehovas Vorwurf ertragen, selbstisch und lügnerisch zu sein, dann muß sie eines Tages Rechenschaft über diese gezielte Aufforderung zur Lüge ablegen und sich dafür verantworten mit allen Konsequenzen.

Die zweite Seite
GENAUSOGROSS ist aber die Verantwortung der WTG gegenüber jedem ihrer Mitglieder, denn diese werden ja von Anfang an dazu erzogen, auf Treu und Glauben alles hinzunehmen, was man ihnen auftischt. Wer von diesen Mitgliedern rechnet denn auch, besonders am Anfang, da noch alles neu ist, betrogen zu werden. Diese Erkenntnis folgt erst viel später, oft zu spät. Die Verantwortung für diesen Betrug lehnt man aber in Brooklyn ab. Statt ehrlich zu sein und zu sagen, bei uns gibt es ebenso moralische und juristische Verfehlungen wie anderswo, stellt man sich als etwas Besseres dar und überläßt der Zeit und dem Dienststreß, ob sich ein Zeuge Jehovas mit dieser Lüge abfindet oder nicht, die meisten finden sich ab oder verhalten sich so, als ob es sie nichts anginge.

Dieses Schauspiel um moralische Scheinvollkommenheit ist ein trauriges Schauspiel, und bei genauerem Hinsehen erkennt man auch, daß diejenigen, die spielen, schlechte Schauspieler sind. Abgesehen davon, ist es auf die Dauer immer unmöglich gewesen, eine nun einmal vorhandene Wahrheit totzuschweigen. Sie wird sich bemerkbar machen, so, wie in den Erkenntnissen der polnischen Brüder.

WIR wollen ein Parallelbeispiel zu der polnischen Stadt Swidnica bringen.
IN einer mittelgroßen Stadt des Bezirkes Erfurt erfuhren und erlebten Brüder und Schwestern bei einer Mitgliederzahl von ca. 100 in drei Jahren:
3 Scheidungen,
4 Gemeinschaftsentzüge wegen Untreue mit Andersdenkenden,
3 Fälle von Alkoholismus,
2 Fälle von Gewalttätigkeit von Eltern an ihren Kindern, die nicht bereit waren, sich dem Reglement der Zeugen Jehovas bedingungslos zu beugen.
Dazu gehören zwei Fälle, bei denen Brüder sich unbeliebt machten durch Mißbrauch ihrer Dienststellung und durch unbiblische Abwertung der in der Gemeinschaft lebenden Schwestern, da sie es ablehnten, Frauen gegenüber irgendwelche Achtung zu zeigen. Auch da ließe sich prozentual etwas berechnen. Wir wollen darauf verzichten und nur Denkanstöße geben.
WIR hoffen, daß jeder seine Erfahrungen durchdenkt und wir würden uns freuen, in diesen Dingen eure Meinung zu hören.
-CVR-

DER SCHWERWIEGENDE KRIMINALFALL IN ZSCHORLAU
Aus dem „geistigen Paradies" unterm Wachtturm
CVN Schneeberg/Aue. Wie bereits mitgeteilt wurde, gibt es in Zschorlau bei Aue unter den WT-ZJ einen schwerwiegenden Kriminalfall. Wir können darüber nun eingehender berichten.
SCHON im allgemein menschlichen und gesellschaftlichen Interesse der Wahrung von Recht und Gesetz und Erhaltung von Moral und Ethik kann Kriminalität nicht ignoriert werden.
Die etwa wöchentlichen Berichte „Mit der Gesellschaft in Konflikt" in der Tageszeitung „Neue Zeit" z.B. veranschaulichen das. Geschweige denn gar die Forderungen des Evangeliums!
Man lese die dort warnend, belehrend und auch strafend aufgezeichneten Berichte, sogar namentlich kenntlich gemacht. (Apostelgeschichte 5:1-11 Me.)

WAS sich in Zschorlau zugetragen hat, konnte natürlich nicht verborgen bleiben und zog automatisch seine Kreise. Dafür sorgte schon die „Geschäftstüchtigkeit" des Bruders selbst.
Der Krug geht immer nur so lange zum Brunnen, bis er bricht, und wer „unrechtmäßigen Gewinn erwirbt, verstört sein Haus." (Sprüche 15:27 Me.)
Was ist nun geschehen!
BRUDER V. aus Zschorlau wurde voriges Jahr verhaftet und schließlich verurteilt.
Er ist verheiratet und hat 2 Kinder, die schon groß sind. Seit mehreren Jahren war er darauf verfallen, als WT-ZJ von zwei minderjährigen Mädchen und mehrerer Frauen pornografische Aufnahmen zu machen.
Er zahlte dafür „Honorare" in Höhe von mehreren hundert Mark, fertigte davon Serien an, um sie käuflich zu vertreiben, und so zugleich auch seinen Profit zu machen. Es konnte nur eine Frage der Zeit sein, bis die Polizei seinem kriminellen Treiben auf die Spur kommt, nehmen diese Aufnahmen doch dann zu „unüberschaubare" Wege. So kam es, wie es nach Recht und Gesetz kommen mußte, „Denn die obrigkeitlichen Personen sind nicht für die rechtschaffenen Taten ein Schrecken, sondern nur für böse.

Willst du also keine Obrigkeit zu fürchten brauchen, so tue Gutes, dann wirst du Lob von ihr ernten, denn sie ist Gottes Dienerin zu deinem Besten. Tust du aber Böses, so fürchte dich, denn sie trägt das Schwert nicht umsonst, sie ist ja Gottes Dienerin, eine Vergelterin zur Vollziehung des Strafgerichts an dem Übeltäter."

Zum Wachtturm-Hintergrund
WIE konnte es zu dem kriminellen Abgleiten dieses Bruders kommen? Befand er sich nicht unterm Wachtturm in einem „geistigen Paradies"? Dieser Fall zeigt, daß dieses WT-Gerede nichts als Betrug und Selbstbetrug ist. Auch unterm Wachtturm gibt es Sünden, Vergehen und Verbrechen aller Art. Aber auf diese „Reinheit" kommen wir noch zu sprechen.
BRUDER V. ist verheiratet. Das ist etwas Gewaltiges. „Denn stark wie der Tod ist die Liebe und ihre Leidenschaft unbezwinglich wie das Totenreich. Ihre Gluten sind Feuergluten, eine Flamme Gottes.
Die mächtigsten Fluten vermögen die Liebe nicht zu löschen, und Ströme sie nicht zu ertränken. Böt' einer auch alles Gut seines Hauses für die Liebe: man würde sein nur spotten." (Hohelied 8:6,7 Me.)
Darum mahnte der Apostel, sich gegenseitig nicht „den Leib zu entziehen", damit keiner „in Versuchung" gerate. (1. Korinther 7:4,5 Me.)
DER Bruder geriet in schlimme „Versuchung". Offensichtlich war da einiges in der „gegenseitigen Verfügung übereinander" gestört oder zerstört. Der Apostel warnt in solchem Fall vor der Gefahr satanischer Abwege. Das ist dann hier wohl auch einer mitten im „geistigen Paradies", ein Begriff, eine Wachtturmerfindung, weder von Jesus noch den Aposteln gepredigt.
WAS der Wachtturm unter seinem Anspruch, ein „Engel des Lichts" zu sein, jüngst an ehelichen Beziehungen gestört und zerstört hat, blutet noch aus allen Wunden.

Bekanntlich hatte der WT seit 1975 (WT vom 15.2.75) als „Licht von Gott" alle Arten von Geschlechtsverkehr außer den „Standards" zwischen Eheleuten „einschließlich oralen und analen" Verkehrs als pervers, unzüchtig und „porneia" erklärt und Ehefrauen ermächtigt, sich unter Vorspiegelung anderer Gründe vor Gericht dieser „porneia" wegen scheiden zu lassen.
DER Skandal wurde perfekt, als der WT (15.2.78) dieses „göttliche Licht" auslöschen mußte „aufgrund des Fehlens deutlicher biblischer Anweisungen".
Inzwischen aber waren ungezählte ZJ-Ehen gestört, zerstört, geschieden und durch WT-Gemeinschaftsentzug in die Katastrophe gestürzt. Der WT 12/83 mußte das weiter „berichtigen". (Siehe CV Januar 1984.)
Es wurden Brüder und Schwestern zu „Huren" und „Hurern" gestempelt, die in Wirklichkeit einander treueste Ehegatten waren.
Was da psychisch gestört und zerstört wurde, läßt sich überhaupt nicht ermessen, bis heute, in vielen Ehen unterm Wachtturm. Dann muß auf irgendeine Weise eintreten, wovor der Apostel warnte.
Der geistige Urheber, die WTG, ändert dann einfach ihr „Licht", schließt ihre Opfer aus und geht zur Tagesordnung über.

Eine Heuchelei der ganzen WT-Organisation
JA, auch unterm Wachtturm gibt es die Sünden, Vergehen und Verbrechen, der ganzen Welt. Von Ohrenbläserei bis zu Mord und Selbstmord. Dennoch stellt sich diese Organisation immer wieder als der größte „Saubermann" der Welt hin, eine eigene „Reinheit" preisend und anpreisend, „über alles in der Welt". In Wahrheit ist das der Gipfel der Täuschung und Heuchelei vor Gott und aller Welt. Was macht die WTG denn!

Fällt da in ihren Reihen einer an. der ihre Fassade stört, kriegt er ein Ausschlußverfahren und wird „in die Welt" und zur „Harmagedon„-Vernichtung abgeschoben. So steht sie immer wieder oder immer „rein" da. Das ist genau das heuchlerische Gebaren der damaligen Pharisäer, die sich an die Brust schlugen und „Gott dankten", daß sie nicht so sind wie die anderen Menschen. Auf diese Weise kann man schon mit Fingern auf „die Welt" zeigen.
DIE WT-Ausschlüsse mit ihrer tödlichen Konsequenz sind in der Tat ein Gipfel mittelalterlich-intoleranten und gnadenlos-unbarmherzig barbarischen Geistes. Man lese nach, wie Jesus seine Jünger über Sünder denken lehrte. (Johannes 8:1-11)

UNTER einem realen WT-gemäßen Regiment gäbe es weder Glaubens- noch Gewissensfreiheit noch irgendein vernünftiges Maß an Humanismus und Menschlichkeit. Ja, die vom WT verteufelte „Welt"', die Gesellschaft. hat den WT-ZJ-Sünder Bruder V, angenommen und aufgenommen! Nicht zur Vernichtung. Allerdings war eine angemessene zeitliche Strafe nach Recht und Gesetz unumgänglich. Das Ziel ist, ihn zu erziehen und zu resozialisieren, damit er wieder ein ordentlicher Mensch wird und bleibt.
Gott sei Dank, daß die WTG vom realen Regiment ferngehalten ist und bleibt und ein freiheitlich demokratischer Rechtsstaat das Land regiert, der wie der Samariter im Gleichnis Jesu keine Glaubensbedingungen stellt. Besonders angesichts der endlosen WT-Endzeitverschiebungen seit über 100 Jahren schon, nun bis ins nächste Jahrtausend, wie die WTG-Neubauten dokumentieren, sollten alle durch den Fall des Bruder V. Betroffenen darüber nachdenken.

Freimachen von der „theokratischen" WT-Kriegslist
CHRISTEN leben nicht unter dem alttestamentlichen israelischen bzw. jüdischen Staat und Gesetz. Man lese nur den Galaterbrief.
Es ist darum ein politischer WT-Mißbrauch der Bibel, den ZJ alle Arten von Lügen, Täuschen, Verschleiern, Verdecken und Irreführen etwa nach dem „Vorbild" der alttestamentlichen Spionagehelferin und Hure Rahab beizubringen, wie das unverhohlen seit den Jahren des antikommunistischen kalten Krieges geschieht (WT 15.4.56. S, 240 f). CV Nr. 6, November 1966.
Christen müssen solche Kriegslist von sich weisen.
(2. Korinther 4:2, NW)

AUCH im Fall des Bruders V. in Zschorlau tritt diese WT-Organisationslist zutage, indem vor anderen daraus ein Fall von „Verfolgung um des Glaubens willen" gemacht wird.
Eine üble Diffamierung und Verleumdung der „Obrigkeit von Gott" . und Verletzung christlicher Moral. (Titus 3:1,2)
ZUGLEICH macht das deutlich, wie die WT-Hörigkeit nach wie vor das eigene Gewissen ausschaltet und zu Heuchelei und doppelter Moral anleitet.
Es glaube doch niemand, daß das von außen nicht erkannt wird. Wer dem WT konsequent folgt, gerät unvermeidlich in die entsprechenden persönlichen und gesellschaftlichen bzw. politischen Konflikte, die mit dem christlichen Glauben gemäß dem Evangelium nichts mehr zu tun haben.

BRUDER V. wird außerfrage seine Schlußfolgerungen über seine Ehe und seine Verfehlungen unterm Wachtturm ziehen. Alle anderen Betroffenen können nur eiligst aufbrechen, um nicht länger selbst und andere mit dem „geistigen Paradies" der WTG einzulullen und zu täuschen, woraus sie früher oder später mit Sicherheit bitter erwachen werden.
Spätestens auf dem Sterbebett, wenn sie begreifen müssen, wie auch sie entgegen aller WT-Versprechungen „vergehen" müssen, weil die WTG das Evangelium und die Wort Jesu Christi nur mißbraucht. -
-P-

WARUM LÄSST GOTT DAS BÖSE ZU,?
11. Kapitel „Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben'
GANZ einfach deshalb, weil sich das Böse erst frei entfalten können muß, ehe es als solches erkannt wird. Hätte Gott sogleich nach dem Sündenfall an Adam und Eva sein Todesurteil vollstreckt, so wäre einerseits die Fähigkeit zum Glauben und Gehorsam für immer verborgen, andererseits aber der Widerstand gegen Gott Sieger geblieben. Es war aber Gottes Wille, daß beides nebeneinander reifen konnte.
Nur so wird das Gute zur vollen Blüte, das Böse aber zur Beseitigung gelangen können.

JESUS selbst verdeutlichte uns dieses Prinzip Gottes an einem Gleichnis:
„Laßt beides (Weizen und Unkraut) miteinander wachsen bis zur Ernte; und um die Erntezeit will ich zu den Schnittern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, damit man es verbrennt; aber den Weizen sammelt nur in meine Scheune. Der gute Same sind die Kinder des Reichs. Das Unkraut sind die Kinder des Bösen, die zum Abfall verführen und die selbst Unrecht tun." (Matthäus 13:30,38 und 41)

MEHR NOCH. Es ist der unumstößliche Wille Gottes von Grundlegung der Welt an, also bevor Adam geformt wurde, daß, wenn möglich, alle Nachkommen Adams Gottes Kinder in Jesus Christus werden sollten. Das heißt nichts anderes, als daß alle adamischen Menschen dazu bestimmt waren, in Zukunft in der Gleichheit Jesu Christi für immer zu existieren.
(Epheser 1:4,5; Römer 8:28-30)

NUN hat das Böse zwar Gottes Plan behindert, ihn aber auf keinen Fall verhindert.
Denn um der Kinder des Reichs willen durfte sich das Böse bis zur Stunde profilieren, aber doch nur, um am Ende doch ins Feuer geworfen zu werden. Nur durch die Geduld Gottes, auch mit dem Bösen, ist sein Vorhaben uns Menschen erhalten geblieben.
-MSH-

USA-POP-STAR EIN ZEUGE JEHOVAS!
WIE wir jetzt aus Kalifornien, USA, erfuhren, ist der dortige Afro-Amerikaner Michael Jackson, 24 Jahre alt, und ein bekannter Pop-Sänger, ein Zeuge Jehovas.
Was soll man dazu sagen?
NATÜRLICH ist das im Widerspruch zu all der sonst gepredigten WT-Moral, sich dem „weltlichen Vergnügen" hinzugeben. Denn das ist ja nicht mehr mit „sein Brot verdienen" zu bemänteln, sondern in entscheidendem Maße das eigene Vergnügen, sonst ginge das wohl kaum. Oder spielt das große Geld als „Spende" für die WTG eine Rolle, das dabei „eingespielt" wird? Andererseits wird er nicht gerade sozialkritische, rebellische oder gar revolutionäre Lieder unter die Jugend bringen. Auch das ist ein Gesichtspunkt. Kommt es doch darauf an, besonders die Jugend angesichts der bedrückenden Krisen von Protest und Aufbegehren abzuhalten. Was kann sonst noch eine Rolle spielen? -

LESERZUSCHRIFTEN
Liebe Brüder von CV!
Nach langen und reiflichen Überlegungen habe ich mich durchgerungen. Euch einen Brief zu schreiben, mit der Bitte, ihn in CV zu veröffentlichen.
Vor wenigen Tagen ereignete sich in unserer Gemeinde Bermbach im Kreis Schmalkalden ein unglaubliches Ereignis.
Der Älteste E. B. wollte seine Eier in der Verkaufsstelle verkaufen. Dabei stellte sich heraus, daß er mehr als die Hälfte aller Eier vordem in einer anderen Verkaufsstelle für den normalen Preis erworben hatte und sie nun für einen höheren Aufkaufpreis weiter veräußern wollte.

Durch den Verkaufsstellenleiter wurde festgestellt, daß dies nicht der erste Fall ist, in dem der Älteste B. in betrügerischer Absicht sich bereichern wollte. Was mich persönlich stark berührt ist, daß jetzt viele weltlichen Leute auf uns anderen Jehovas Zeugen der Gemeinde mit dem Finger zeigen und sagen, schaut euch die „heiligen Betrüger" an.
Andererseits vergeht keine Versammlung, in der der Älteste B. mahnende Worte an uns richtet, wir sollen keinen materiellen Dingen nachjagen und anhäufen.
Ich habe die Hoffnung, daß durch die Veröffentlichung in CV die ehrlichen Zeugen Jehovas in unserer Gemeinde und den Nachbarorten wieder ihren guten Leumund herstellen können.
In brüderlicher Verbundenheit
Bruder V.

CV-Anmerkung
Nicht nur Geld, sondern auch zusätzliche Futtermittel hat sich der Älteste B. auf diese Weise ergaunert.
Wir veröffentlichen diesen Brief als weiteren Beweis dafür, daß die Gemeinschaft unterm Wachtturm kein „geistiges Paradies" ist. Natürlich stellen wir gern den guten Leumund, unschuldig durch die WT-Organisation in Verruf gebrachter CHRISTEN, wieder her. Nur meinen wir, daß die WT-Organisation nicht zu retten ist. Ihre diktatorischen Grundsätze der Verhinderung von Kritik und demokratischer Kontrolle begünstigen förmlich ein Verbleiben krimineller Ältester in Amt und Würden.
Hierüber sollte man nachdenken.

„Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6
Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos
Konto-Nr.; 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera
A 746/84 V 7 1 2203 N 2

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 184
Mecklenburg, zu DDR-Zeiten ein „Notstandsgebiet" für die ZJ, im Gegensatz zu Sachsen (eine relative ZJ-Hochburg). Dennoch gelang es der WTG, einzelne dazu zu motivieren, nach Mecklenburg umzuziehen. Aus Interna der Stasi weiß man aber auch, dass letztere darüber nicht erfreut war, und soweit möglich versuchte, solche Fälle zu verhindern.
Indes der Erfindungsreichtum der Zeugen war nicht gering. Sie fanden auch dabei Schlupflöcher. In dem alles reglementierenden Staat DDR, bildete aber auch die Wohnungspolitik solch ein Hebel, wo sich die Stasi einzuklinken suchte. Solch einem Fall begegnet man in dieser CV-Ausgabe. Und man braucht wohl ein besonders großes Taschentuch, um die Krokodilstränen, die dabei flossen, alle wegwischen zu können.


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD. GERA/THÜR. DDR

NR. 184 GERA NOVEMBER 1984

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen die Wachttürme Nr. 9-12/84
AUS DER VERSAMMLUNG WISMAR
Wie ein Altester Wohnungsprobleme löst
"MACHT JÜNGER AUS EUREN KINDERN"
Kommentar zum KD III/84
BERICHT AUS DER BRD
Jehovas-Zeugen-Kinder in der Schule (II)
GROSSE PROTESTDEMONSTRATION VOR DEM WTG-HAUPTBÜRO BROOKLYN

WACHTTURM-KONGRESSE 1984 "KÖNIGREICHSMEHRUNG"
„Mit glatten Worten täuschen sie die Herzen der Arglosen"
WAS DIE KONGRESSE BEDEUTEN
DIE jährlichen einheitlichen großen von der Wachtturm-Gesellschaft in Brooklyn/New York veranstalteten Kongresse in vielen Ländern bestimmen gleichsam jährlich Verhalten und Marschroute aller so geführten „Zeugen Jehovas" in ihrer internationalen Zerstreuung.
Jetzt inmitten der neuen großen Wachtturmkrise des „Vergehens" und Wegsterbens der gepredigten 1914-Generation, deren „Millionen niemals mehr sterben" sollten.
(Millionenbroschüre 1922)

Jetzt 1984. Ein Bestimmen, was die eigenen und internen Angelegenheiten betrifft wie auch, was der Öffentlichkeit und den Mitmenschen weiter gepredigt werden soll. Das reicht vom Intim- und Familienleben über Arbeitsleben und Beruf bis in die Fragen der großen Politik. Letzteres machte der Wachtturm-Beauftragte Dietrich Förster auf dem Kongreß in Westberlin deutlich mit der Orientierung für die Öffentlichkeit, daß die politischen Regierungen die heutigen Probleme der Armut, Ernährung, Krankheiten und Kriegsgefahr nicht lösen können. Das sind folgenschwere Orientierungen für alle Betroffenen.
Prüfen wir also gemäß Apg. 17:11, ob es sich wirklich so verhält, wie die Kongresse wieder aussagen und ausrichten, ob das wirklich zu verantworten ist. Sagt doch Jakobus 3:1, daß die „Lehrer" ein „um so strengeres Gericht empfangen werden". Doch wie leichtfertig wurde wieder und weiter geredet! Laßt uns sehen.

PUNKT FÜR PUNKT
ES begann mit Lied Nr. 29 „Das glückliche Volk Jehovas". Jeder kann nachprüfen, daß das im Blick auf die wirklichen Zustände Halbwahrheit, Selbsttäuschung ist. Und für die Öffentlichkeit?
DANN kam das Thema „Höre und werde weise in deiner Zukunft". Was für eine Ablenkung ist das! Wurden doch in den 100 WT-Jahren allein schon ein halbes Dutzend falsche Harmagedonzeitpunkte prophezeit, zuletzt für 1975. Eher wird man da wohl im Sinn von 5. Mose 18:20-22 weise! Oder?
Dann die Ansprache des Vorsitzenden des Kongresses „Laßt uns Gottes Namen zusammen erheben". Dazu gab es eine neue bunte Broschüre. Die WTG hält wider besseres Wissen an der falschen Form „Jehova" fest, die nur menschlichen Traditionen entnommen ist, die ansonsten verurteilt werden.
NW-Übers. engl. 1950, Vorwort S. 25, Gott bleibt wahrhaftig, S. 11 ff, 1948. In den späteren revidierten und deutschen NW- Übersetzungen werden die entsprechenden Eingeständnisse des engl. Vorwortes von 1950 unterschlagen. Ist das gar vor der Öffentlichkeit redlich?

SOFORT nach dieser förmlichen Neueinschwörung auf den Namen Jehova wird diese Hochstimmung unverzüglich dazu benutzt, um das gefährlichste „neue Licht" hinunterschlucken zu lassen, das mit diesen 1984-Kongressen einzuschieben geplant war:
„Jehovas Werke der nächsten Generation verkündigen"! Eine Überrumpelung sondergleichen! Gleich am ersten Kongreßtag, die nachfolgenden Themen würden das dann etwas abfangen und überspielen. Am gefährlichsten, weil damit die 1914-Generation, die in Mißbrauch der Worte Jesu in Matth. 24:34 „nicht vergehen" sollte, abgeschrieben ist und der WT-Endzeitbankrott sichtbar wird.
SOGLEICH danach werden alle wieder in eine neue Hochstimmung versetzt: „Fleckenlos und makellos bleiben und den Frieden bewahren". Weder der einzelne noch die Organisation sind fleckenlos noch makellos noch in purem Frieden, so daß man darin bleiben könnte. Sünder sind alle und gar mancher nicht nur ein kleiner! Ein solches Thema wäre wenigstens ehrlich.

DANN ist Lied Nr. 27 zu singen, mit dem sie sich weiter einreden sollen, „Harmagedon ist nah!", was zuvor gerade in die „nächste Generation" verschoben wurde.
Ein förmliches Wechselbad.
DANN heißt es, „von der Herrlichkeit seines Königtums sprechen", das bekanntlich 1914 begonnen haben soll.
Ist das nicht ein großer Betrug an der 1914-Generation, wenn jetzt die nächste in Angriff genommen wird? Eine Herrlichkeit?
„Die Mehrung ist im vollen Gange", ist der nächste Punkt. Lassen wir Zahlenberichte beiseite, in denen viele Verkündiger ohnehin mogeln. Mehrung beweist nur, daß es geglaubt wird und es mehr werden, sonst nichts! Ausschlaggebend ist die Qualität, nicht die Quantität! Lassen wir die Quantität und bleiben bei der Qualität.

EIN ERSTER „HÖHEPUNKT"!
DAS Tagesabschlußreferat „Überlebende, die an einer neuen Erde teilhaben". Dazu wurde wieder ein Buch freigegeben, jetzt auch bunt, „Überleben und dann eine neue Erde". In der grünen Farbe der Hoffnung!? „Überlebende"? Damit wird jedem wieder eingeschärft, eine unausweichliche globale Vernichtung aller Andersglaubenden und Andersdenkenden für rechtens zu halten und zu predigen. Womit wir wahrhaftig zur Qualität der Sache kommen, um sie zu prüfen.

DIE ZWEI KERNSÄTZE dieser 1984-Überlebenstheorie für die WT-„Überlebensgesellschaft" sind:
1. „Die Nationen werden wissen, daß Jehova zur Tat schreitet, wenn seine Hinrichtungsstreitkräfte ans Werk gehen. Während die staatliche Autorität zusammenbricht, wird sich die Hand eines jeden gegen seinen Gefährten wenden.
Vom Himmel her wird Gottes Sohn den Ausgang überwachen."
2. „Es wurde offenkundig, daß tatsächlich der 'Abschluß des Systems der Dinge' begonnen hatte, daß Christus im Jahre 1914 als König zu regieren angefangen hatte und daß das Ende dieser bösen Welt innerhalb der Generation kommen würde, die den Anfang dieser Dinge erlebte."

MIT der tatsächlichen Verschiebung auf eine nächste Generation, woraus gar kein Hehl mehr gemacht wird, wie wir sahen, ist das vorgetragene Überlebensversprechen noch „innerhalb der 1914-Generation" erneut als Täuschung entlarvt. Und die Qualität der Vernichtungstheorie?
MAN möge ruhig erschrecken! Die liegt auf dem Niveau faschistischen Massenmords an Andersglaubenden und Andersdenkenden, vom Säugling bis zum Greis! Die qualifiziert Gottes Sohn zu einem, der wie ein SS-Scherge an der großen KZ-Todesrampe steht und den Gang in die Vernichtung überwacht! Das kann doch wohl nicht wahr sein! Es kommt noch schlimmer!

DIE staatliche Autorität soll unausweichlich zusammenbrechen und die Hand eines jeden gegen den nächsten wenden? Damit wird die WT-Harmagedon-Atomkriegstheorie von 1953 aufgewärmt, wonach Christus und die heiligen Engel alle „in Verwirrung stürzen und sie im ersten Teil des Kampfes ihre Zerstörungswaffen blindlings gegeneinander wenden lassen, worauf sie allen, die zu entrinnen versuchen, ein Ende bereiten". (Nach Harmagedon Gottes neue Welt)

Dazu wird im Überlebensthema orakelt:
„Das Harmagedon, von dem in der Bibel die Rede ist, kann nicht durch einen Stopp der Atomrüstung vermieden werden."
DAMIT ist die WTG zu einer Institution abgesunken, die praktisch gar den globalen Kernwaffenkrieg als unausweichlich und richtig, weil christlich, ja von Christus und seinen Engeln selbst inszeniert, predigt! Zu einem solchen Preis überleben?
Was muß man für ein Mensch sein, was für ein Gewissen haben, um das innerlich zu bejahen?
MIT dem Lied Nr. 119 „Trachten wir stets nach dem Preis" wurde der erste Kongreßtag beendet, ein Loblied auf das WT-versprochene Paradies nach diesem „göttlichen" Gemetzel.
Der wahre, allein christliche Preis ist ein ganz anderer. (2. Timotheus 4:7-9)
Jedoch glücklich wie Kinder hielten sie das neue grüne WT-Buch in der Hand.
Wirklich alle?
Dies war der erste Tag. -

GROSSE PROTESTDEMONSTRATION VOR DEM WTG-HAUPTBÜRO BROOKLYN
Internationale Demonstration für Gewissensfreiheit
AUFRUF AUS KANADA
ANGEHÖRIGE und frühere Angehörige der Organisation der Wachtturm-Gesellschaft (Zeugen Jehovas) haben von Kanada aus aufgerufen zu einer internationalen Demonstration für Gewissensfreiheit direkt vor dem Hauptbüro der Wachtturm-, Bibel- und Traktat-Gesellschaft (WTG), der Weltzentrale dieser Organisation, und zwar vom 30. September bis 3. Oktober 1984.

Das Programm hat folgendes vorgesehen:
Aktivitäten:
MAHNWACHEN, HUNGERSTREIK, PROTESTDEMONSTRATION, RESOLUTIONEN!
Anwesend sind Radio, Fernsehen und Presse!
Sonntag, Informationstag:
Mahnwachen vor dem Bethel, Hungerstreik, Teilnehmer machen sich bekannt, Konferenz.
Montag, Trauertag:
Protestdemonstration mit Särgen und „Rattenfänger von Hameln" zur Symbolisierung der Tötung von Bürger- und Menschenrechten und Gewissensfreiheit durch die Wachtturm-Gesellschaft. Pressekonferenz, öffentliche Verlesung von Resolutionen.

Dienstag, Gedenktag:
Namen und Geschichten jener, die unter der Wachtturm-Tyrannei Selbstmord begangen haben. Die Tausende, die in Malawi und anderswo getötet wurden. Vergleichen der Politik der LEITENDEN KÖRPERSCHAFT in Mexiko. Gedenken jener, die auf Grund der WT-Tyrannei in Irrenanstalten und in den Tiefen der Depression dahinsiechen, getrennt von Familien, Freunden und Verwandten.

Mittwoch, Resolutionstag:
Versammeln unter dem Fenster, wo sich die LEITENDE KÖRPERSCHAFT trifft.
Verlesen jeder Resolution mit der Forderung der Beantwortung durch die LEITENDE KÖRPERSCHAFT. Unsere Erwiderungen auf deren Antwort oder Antwortverweigerung.
Bekanntmachung weiterer Aktivitäten.

EINMALIGES HISTORISCHES EREIGNIS!
DIESE internationale Demonstration wurde als ein herausragendes und einmaliges historisches Ereignis gewertet. Selten hat seit der Reformation solch eine öffentliche Aktion von Betroffenen rund um die Welt stattgefunden gegen die Politik einer Religionsorganisation. Wer nicht selbst an Mahnwache, Hungerstreik und Demonstration teilnehmen wollte, konnte als Beobachter teilnehmen. Niemand würde dieses Ereignis jemals vergessen! Die Zeit sei reif. Weitere Aktivitäten würden alle in Brooklyn überraschen. So hieß es.

WER nicht kommen konnte, sollte als von Familie und Freunde abgeschnitten Briefe an die LEITENDE KÖRPERSCHAFT schreiben, damit sie in ihrem „Elfenbeinturm" sich der Situation bewußt wird! Die Resolutionen sollen dann auch in den örtlichen Königreichssälen der Zeugen verbreitet werden. Jeder kann Kommentare und Vorschläge unterbreiten, um die Demonstration zu unterstützen.
„Dies ist eine Protestdemonstration gegen die Tyrannei, Unterdrückung, Ungerechtigkeit und grausame Behandlung von Menschen, was für so viele in Tod, Schmerz und Leiden endet."

DIE Presse hat großes Interesse an der Demonstration gezeigt, um darüber zu berichten. Hotelzimmer werden in der Nähe des Wachtturm-Bethel für die Teilnehmer der Protestdemonstration gemietet.
SCHLIESSLICH auch Mahnwachen des Protestes bei der Jahresversammlung der Mitglieder der Wachtturm-Gesellschaft am 4. Oktober 1984 am Sitz der WTG in Pittsburg, Pennsylvania, USA!
IN der Tat! Protestdemonstrationen gegen die WTG mit Hungerstreik und Särgen, die ihre Opfer symbolisch vorbeitragen, und mit dem Gedenken jener, die in Irrenanstalten WT-verwirrt dahinsiechen - das hat es noch nicht gegeben!
CV wird weiter berichten. -

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG. 17:11
Der Wachtturm
WIR PRÜFEN DIE WT 9-12/84
Der „treue und verständige Sklave"
- WTG-Prüfstein
WER wissen möchte, was die WTG unter einem „loyalen Zeugen Jehovas" versteht, der schlage diesen WT auf und studiere aufmerksam dessen Inhalt.
Er wird feststellen:
„Loyalität" gegenüber dem „treuen und klugen Knecht" soll der Prüfstein eines jeden Zeugen werden. Bedingungslose Unterordnung unter der „leitenden Körperschaft" und vorurteilslose Respektierung ihrer Anordnungen (siehe S. 13, 19, 21, 23, 29).
Jeder ZJ soll ein Schaf sein oder zumindest werden - man möchte meinen, fast in der buchstäblichen Bedeutung dieses Wortes.

NEBENARTIKEL
„Loyale Diener Gottes nehmen ein besonderes Vorrecht wahr"
WELCHE ZUKUNFT GIBT ES FÜR 80 JÄHRIGE
Zur Jahresversammlung der WTG, die am 1.10.1983 in Leicester (Großbritannien) stattfand, waren vorwiegend Zeugen geladen, die seit über 40 Jahren ihren Dienst für Jehova (sprich: WTG) verrichten. Natürlich wurden sie von der „leitenden Körperschaft" für ihr Ausharren gelobt. Und weiter?

Vortrag Bruder Schroeders:
„Hofft weiterhin auf Jehova, damit ihr nicht ermattet … Jehovas Zeugen leben nicht in der Vergangenheit; wir leben in der faszinierenden Gegenwart und predigen die gute Botschaft, bis Jehova sagt: 'Es ist getan'" (S. 11).
Vertrag Bruder Sydliks:
„Obwohl es gut ist, so vielen Oldtimern zuzuhören möchte Gott doch, daß wir in die Zukunft blicken, die er uns verheißen hat."
D. Sydlik baute seine Ansprache auf die Worte des Apostels Paulus aus 1. Korinther 15:19 auf: „Wenn wir nun in diesem Leben auf Christus gehofft haben, sind wir die bemitleidenswertesten aller Menschen."
Haben die „Oldtimer" auch verstanden, was ihre vorgesetzten Brüder mit diesen Worten bezweckten?
Haben sie verstanden, daß sie in den Tod geschickt wurden, ohne vorher Harmagedon zu erleben?
Ein schwacher Trost für sie, als „Vorbild gegenüber Jüngeren" zu gelten, wie sich Milton G. Henschel ausdrückte.
Kein Wort von 1914 und „diese Generation wird nicht vergehen".
„Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, er kann gehen."
Die WTG aber „blickt in die Zukunft".

STIJDIENARTIKEL
„Vereinte Anbeter des allein wahren Gottes"
WTG RANGIERT VOR JESUS CHRISTUS
UM das Erscheinen der „großen Volksmenge" im Jahre 1935 zu rechtfertigen, wird der Bibeltext aus Epheser 1:9,10 gefälscht.: „… nämlich in dem Christus wieder alle Dinge zusammenzubringen, die Dinge in den Himmeln und (später) die Dinge auf der Erde."
INTERESSANT, den Inhalt und die Reihenfolge sogenannter „wirksamer einigender Faktoren" zu betrachten, (S. 18-20)

Punkt 1: Anbetung Jehovas
Punkt 2: Bibel als Anleitung
Punkt 3: Das geistige Ernährungsprogramm wird vom „treuen und verständigen Sklaven" herausgegeben
Punkt 4: Jesus Christus ist unser Führer …
Der „treue und verständige Sklave" rangiert in der Bedeutung vor Jesus Christus! Sagt das nicht alles aus?
„Wir erkennen den 'treuen und verständigen Sklaven' als das Werkzeug an, durch das uns Jehova geistige Speise zur rechten Zeit darreicht."
Dagegen: „Jesus ist vielmehr völlig damit zufrieden, der Gehilfe und Sprecher seines Vaters zu sein." (WT 8/84, S. 20)

ENTWEDER - ODER
NUN können einige getaufte Zeugen dieser oder anderer ähnlichgearteter Lehren der WTG nicht ganz folgen. Oder mit anderen Worten: „Sie sind gern bei uns, doch sie möchten sich nicht festlegen …„ (S. 20) Derer gibt es mehr als genug. Es sind christliche Menschen, die jeden Fanatismus oder Dogmatismus ablehnen.
Wehe ihnen, droht der WT, Jehova wird all jene vernichten, welche sich nicht genau an die Anweisungen der Organisation halten. Was zu beweisen wäre!

NEBENARTIKEL
„Sinnst du nach, oder träumst du nur vor dich hin?"
WER HAT DENN NUN SCHULD?
„Durch Nachsinnen kannst du Prüfungen deines Glaubens durchstehen. Zum Beispiel ändert sich mitunter unser Verständnis gewisser Bibeltexte und Prophezeiungen … Einige sind jedoch wegen dieser Verfeinerungen beunruhigt. Aber die 'Gerechten' nehmen sich Zeit, um nachzusinnen und neue biblische Wahrheiten in sich aufzunehmen, statt übereilt zu schlußfolgern, der 'treue Sklave' habe sich geirrt." (S. 29)

Widersprüche über Widersprüche!
Ja, die WTG muß ihre eigenen Lehren ändern bzw. berichtigen. Von „Verfeinerungen" kann keine Rede sein! Mitunter wird sich um 180 Grad gedreht (z.B. „obrigkeitliche Gewalten").
Was heißt: die „Gerechten" nehmen dann „neue biblische Wahrheiten" in sich auf?
Es gibt nur eine Bibel und die existiert fast schon 2000 Jahre.
Die Zeugen betreiben bestenfalls eine Bibelauslegung, die mit dem Makel menschlicher Unvollkommenheit behaftet ist und in einigen Jahren vielleicht schon wieder korrigiert werden muß.

Und letztlich: Wer hat sich denn bei einer Veränderung des biblischen Verständnisses sonst geirrt, wenn nicht der „treue Sklave"? Etwa Jehova?
Vielleicht Jesus, denn ihm kann man ja nun die Schuld zuschieben, da die Rangfolge eindeutig zugunsten der WTG ausfällt.
Aber das schreibt man nicht.
Jeder Zeuge kann sich sein Teil denken.

WACHTTURM NR. 10/84
WEGEN BEDEUTSAMER VERÄNDERUNGEN DER WTG-LEHRE WURDE DIESER WT VORFRISTIG IN DER CV-AUSGABE NR, 183, OKT./1984 BESPROCHEN.

WACHTTURM NR. 11/84
UNWAHRHEITEN, Halbwahrheiten, Spekulationen. Dies ist die Charakteristik des vorliegenden Wachtturm.
Alle fragwürdigen Momente auch nur zu nennen, würde den Umfang unserer Zeitschrift CV sprengen. Begnügen wir uns mit einigen Fakten, die eigentlich für sich sprechen.

STUDIENARTIKEL
„Königreichseinheit heute eine Realität"
LANGE hielt sich die WTG mit einem neuen Harmagedon-Termin zurück. Die 1975-Pleite saß ihr zu tief in den Gliedern.
Die Verkündigerzahlen steigen nun wieder. Doch in Brooklyn weiß man: Die Organisation steht und fällt mit Harmagedon . (oder was man dafür hält). Und die Zeugen lassen sich auf die Dauer nicht mit einem „es steht kurz bevor" abspeisen.
Andererseits hat man sich mit dem Jahr 1914 festgelegt und der Spielraum (sprich: Generation) ist knapp bemessen.

Nun versucht die WTG, aus dieser Zwangslage herauszukommen.
Wie sie sich damit abmüht, kann man auf Seite 19 erkennen:
„Er (Jesus; Anm. d. Red.) hat uns gesagt, daß die 'Generation' von 1914 - dem Jahr, in dem das Zeichen in Erscheinung zu treten begann - 'auf keinen Fall vergehen wird, bis alle diese Dinge geschehen' (Matthäus 24:34).
Einige von dieser 'Generation' könnten bis zum Ende des Jahrhunderts leben.
Aber es gibt viele Anzeichen dafür, daß das 'Ende' viel näher ist!"

HARMAGEDON BIS AUF DAS JAHR 2000 VERSCHOBEN
1975 kann ja nun nichtmehr wahr sein.
Also „blickt man in die Zukunft".
(WT 9/84, S. 12, 13)
Können die angeführten Argumente aber überzeugen? Nein!!
1. Jesus sprach niemals von einem Jahr 1914. Diesen Termin wird man in der Bibel vergebens suchen.
2. In welcher Bibel steht das Wort „Generation" in Anführungsstrichen? Diese Fälschung hat ihren Grund:
Die WTG möchte den Begriff „Generation" verniedlichen, kein Zeuge soll ihn noch allzu ernst nehmen.
Laut Psalm 90:10 dauert eine Generation maximal 80 Jahre. Und gerade diese Generation, die 1914 bewußt miterlebt hat, ist vergangen. Das wissen auch die Brooklyner Ideologen.
So nimmt man schnell die Anführungsstriche, um dem ganzen den Sinn zu geben: Harmagedon komme etwa im Zeitraum einer Generation; niemand solle allzu kritisch sein.

Übrigens:
Als Jesus diese Worte im Jahre 33 u. Z. sprach, sollte sich diese Prophezeiung 37 Jahre später über Jerusalem erfüllen. Also wirklich innerhalb der damals lebenden Generation.
3. Natürlich gibt es Menschen, die 100 Jahre oder sogar noch älter werden. Trotzdem kommt kein vernünftig denkender Mensch auf die Idee, zu behaupten, die Generation von 1884 würde noch leben.
Will die WTG ihre Anhänger für dumm verkaufen, wenn sie auf solche Methusalems verweist und mit ihnen rechnet?
4. Klar ist, daß man viele alte Zeugen Jehovas, die noch hofften, nicht sterben zu müssen, in den Tod schickt. Deshalb der vage Trost, es gebe Anzeichen, daß das „Ende viel näher ist". Aber glauben kann nun so recht keiner mehr daran.

Auch wenn man alle möglichen und unmöglichen „Anzeichen" anführt.
EIN WELTKRIEG - DIE ERLÖSUNG?
Ein früherer Botschafter der Vereinigten Staaten in Moskau sieht die beiden Supermächte „auf Kollisionskurs" und erklärte: „Irgendwo auf diesem Weg muß es zwangsläufig zu einer Explosion kommen…" (S.16) Also. „zwangsläufig" zu einem Weltkrieg, der in Harmagedon mündet?!
Das wünscht sich anscheinend der „treue und .kluge Knecht", wobei er sich noch freuen würde, dem Gemetzel von Millionen Menschen zuzusehen (S.26).

WACHTTURM NR. 12/84
NACHDEM ICH DEN WT NR. 12/84 DURCHGELESEN HABE, KONNTE ICH FESTSTELLEN, DASS SICH DARÜBER KEINE KRITIK LOHNT.
SICHER KÖNNTE MAN AUCH HIERÜBER ETWAS SCHREIBEN; ABER SCHADE UM DEN PLATZ IN CV.
G.R.

MACHT JÜNGER AUS EUREN KINDERN"
Kommentar zum KD III/84
WIE ELTERN DAZU ANGEHALTEN WERDEN, IHRE KINDER FÜR DIE WTG ZU WILLIGEN WERKZEUGEN ZU MANIPULIEREN

In diesem KD heißt es:
„Es gibt keine Tätigkeit, die wichtiger ist. Menschen werden durch dieses Werk so belehrt, daß sie Jehova kennen- und liebenlernen und ihm von Herzen dienen.
Eltern haben die zusätzliche Verantwortung, auch aus ihren Kindern Jünger zu machen."
Zu diesem Thema sei die Meinung der Frau von W. Pohl, WTG-Ostbüro Selters, vorangestellt, die sie zur Errettung eigener Kinder hat.
Sie sagte :
„Man müßte sich ihnen gegenüber so stark machen, um über sie hinwegzugehen, sollten sie in Harmagedon als Leichen daliegen."
Diese Meinung, die keinesfalls ein einzelnes Beispiel ist, mag ahnen lassen, unter welchem Druck WTG-hörige Eltern, insbesondere solche stehen, die führende Positionen innehaben, ihre Kinder unbedingt zu Jüngern zu machen. Wenn die Kinder nicht dazu bereit sind, dann wird Gewalt angewandt (siehe CV 175/84 - Brutales Vorgehen eines ZJ). Er schlug seine beiden Töchter und die Ehefrau, weil sie die „gute Botschaft" nicht annehmen wollten.

Außerdem sei CV 133/80 genannt, wo nachzulesen ist, daß zwei Mädchen in der BRD den von ihren Eltern bzw. der WTG ausgeübten Druck nicht mehr ertragen konnten und Doppelselbstmord begingen.
Es gibt aber auch andere Beispiele, wie schon Kleinstkinder im Alter von drei oder vier Jahren der Verdammung und Fanatisierung durch die Eltern ausgesetzt sind. So geschehen in einer Versammlung in Mecklenburg. Es liefen im Fernsehen gerade die Nachrichten, wo unter anderem auch Berichte über eine Erdbebenkatastrophe, bei der viele Todesopfer zu beklagen waren, gezeigt wurden. Der Vater, ein langjähriger ZJ, saß mit seiner vierjährigen Tochter da und sah interessiert zu. Plötzlich fragte das Kind: „Vati,' sind das alles böse Menschen, die da umkommen?" Darauf der Vater: „Natürlich, du weißt doch, was wir neulich im Wachtturm gelesen haben. Da wurde doch berichtet, daß bei einem anderen Erdbeben viele Menschen umgekommen sind, aber keiner, der Jehovas Willen tat. So ist es auch bei diesem Erdbeben und so wird es auch in Harmagedon sein. Deshalb mußt du auch immer schön das tun, was Jehova dir im Wachtturm sagt, damit dir nichts Böses passiert."

So werden ZJ-Kinder schon von klein auf unerbittlich auf die WTG programmiert, damit sie auch später im Erwachsenenalter alles widerspruchslos hinnehmen, was ihnen die WTG an angeblich „neuem oder hellerem Licht von Jehova kommend" im Wachtturm präsentiert. Eine eigene Entscheidung gibt es für Kinder, deren Eltern WTG-hörig sind, sowieso nicht. Wenn nicht anders, werden sie wenigstens als Mitläufer oder Traditionschristen zur Stange gehalten. Weil es davon aber anscheinend schon zu viele gibt, wird im KD III/84 noch einmal darauf hingewiesen, was Eltern alles tun sollen. Die Kinder müssen in der Lage sein, die WTG-Lehren im Sinne des Wachtturm richtig interpretieren zu können. Sie dürfen nicht mit Kindern, die nicht im WTG-Glauben erzogen sind, Umgang haben, „schlechte Gesellschaft meiden", soviel wie nur möglich Freizeit für die WTG opfern, „die Königreichsinteressen an die erste Stelle setzen" und die „christliche Neutralität einhalten", was im Klartext bedeutet: die Kinder von der Pionierorganisation und später von der FDJ fernzuhalten.

So und nicht anders sind die Kinder von ZJ zu erziehen und gibt es dabei Schwierigkeiten, dann soll die „Rute der Zucht" sprich Gewalt , angewandt werden, und es wird dazu meist die Bibelstelle aus Sprüche 13:24 zitiert, wo es heißt: „Wer seine Rute zurückhält, haßt seinen Sohn, wer ihn aber liebt, sucht ihn heim mit Züchtigung." So schiebt man dann noch auf makabere Art und Weise für oftmaligen Mißbrauch von elterlicher Gewalt Jehova die Schuld zu .

Wieviel Freude war dagegen schon bei Kindern zu beobachten, deren Eltern sich von der WTG abwandten, und die demzufolge jetzt die Möglichkeit bekamen, in die Pionierorganisation einzutreten und nun nicht mehr Außenseiter sein brauchten.
Dafür aber hat die WTG kein Verständnis, sie sieht es lieber, da ZJ-Kinder eine große Kaderreserve für die Organisation darstellen, wenn Kinder befähigt werden, Neuarbeit im Predigtdienst zu machen oder den Hilfspionierdienst aufnehmen.

So können dann wiederum neue Erfolgszahlen in der WTG-Statistik gemeldet werden, denn das ist eines der wichtigsten Kriterien in der Leistungsgesellschaft der ZJ.
Sie brauchen keine Alten und Kranken, die keine Erfolgszahlen mehr melden können und vielleicht sogar noch auf soziale Hilfe angewiesen sind, diese überläßt man lieber dem Staat oder kirchlichen Hilfsorganisationen. Darum wird auch jedem Jugendlichen gepredigt: „In diesem bösen System kannst du keine berufliche Karriere mehr machen. Es ist zur baldigen Vernichtung bestimmt. Darum mache dich nützlich und nehme ein lohnenderes Ziel auf: den Hilfspionierdienst oder den Pionierdienst."

SO wird von der WTG psychologischer Zwang und Leistungsdruck auf die Jugend ausgeübt, damit weiter neue Erfolgszahlen gemeldet werden können.
Von wirklicher christlicher Nächstenliebe und Hilfe wird kein Wort erwähnt. Auch nicht in diesem KD III/84.
-RSW-

1984 BEGINNT EIN LETZTES MÖGLICHES JAHRZEHNT NACH PSALM 90:10!
3. Bericht von der CV-Frühjahrstagung
WACHTTURM-ENDZEIT ÜBER 1799 BIS 1975 ALS LEGENDE FÜR ANDERE ZWECKE ERWIESEN UND BANKROTT
EINE dokumentierte Übersicht über die entscheidenden WT-Endzeitlehren von 1799, 1914, 1925, 1938/45 und 1975. Jeder konnte das „göttliche Licht" der WTG für diese „Zeiten und Zeitpunkte" selbst ausführlich nachprüfen. Durch alles hindurch zog sich ein blaues Band, bis hinein in die WT-Weiterverkündigung von 1984. „Am Rande von Harmagedon … Auftakt zu einem Paradies!"
(WT 1.2.1984 dt .)

DIE Aussage dieser Dokumentierung war eindeutig: Von den 1799-„Lichtern" über das Irrlicht von 1975 bis 1984 nur leere Paradiesversprechungen für eine Generation nach der anderen. Die Harmagedon-Irrlehre von 1938/45 sogar in einem TROST-Blaudruck mit dem WTG-Kommentar:
„Selbst wenn die Schlußabrechnung von Harmagedon noch um zehn oder zwanzig Jahre verziehen sollte - es wurde nicht gesagt, daß es wirklich so sein wird - so muß doch das Evangelium mit aller Kraft allen Nationen verkündigt werden … Dauert es jemand zu lange, dann sei daran erinnert, daß Zeit niemals lang wird, wenn man alle Hände voll zu tun hat. Haben wir etwa nichts mehr zu tun?" (Harmagedon nahe, Trost, 1. Juni 1945. WTG Bern.)

1975 wurde bekanntlich mit derselben Beschäftigungstheorie zum Weitermachen übertölpelt!
SO mußte es jedem in die Augen springen: Das „blaue Band" der WTG von 1799 bis heute war nur eine laufende Enttäuschung aller, die daran geglaubt haben. Sie mußten bisher alle vergehen. Alles war und ist also nur eine Legende. Gekrönt wurde diese ganze WT-Endzeitschau mit einem Bild vom Untergang des Luxusdampfers „Titanic" im Jahre 1912 aus dem WT vom 1.7.1977, und mit einem horizont-Kommentar mit großem Bild von dem Untergang: „Kampf ums blaue Band" war nur Legende" (43/1981), genau wie mit dem WTG-1914-Endzeitversprechen! Nicht von ungefähr hat die WTG diesen Titanic-Untergang 1977 im WT behandelt, just nach ihrem 1975-Weltendeschwindel, auf daß alle auf der WTG-Endzeit-Titanic weitertanzen, um ihr „Vergehen" nicht vorzeitig zu begreifen!

WAS den verbleibenden wirklichen Zweck dieser ganzen WT-Endzeitlegende seit 1799 betrifft, wofür das nun auch in die 1990er Jahre weitergeschoben wird, immer wieder dazu Habakuk 2:3 strapazierend, so zog sich da ein rotes Band, ein roter Faden hindurch bis in das Jahr 1984! Denn dieses ganze WTG-Menschenwerk hat natürlich seinen realen Sinn, bis heute.
-P-

WENN HARMAGEDON IN DIESEM JAHR HERBEIKOMMT
Ansprache von WTG-Präsident N. H. Knorr am 7.6.1975 in Bern/Schweiz.
Übersetzer Günter Künz, Wiesbaden.
„… In fünf Jahren seit 1970 sind in der ganzen Welt über 1 Million Menschen getauft worden. Pro Jahr werden Hunderte von Königreichssälen gebaut. Wenn Harmagedon in diesem Jahr, oder im nächsten, oder im übernächsten Jahr herbeikommt, so sind wir bereit. Wir werden fleißig weitere Menschen suchen, die Gerechtigkeit lieben…"

JEHOVAS-ZEUGEN-KINDER IN DER SCHULE (II)
Bericht aus der BRD von der EZW Stuttgart
… DARUM GEHT AUS IHRER MITTE HINAUS UND SONDERT EUCH AB, SPRICHT JEHOVA.
Auf fünf Seiten werden in den erwähnten Heft alle für Jehovas Zeugen verbotenen Feste aufgeführt: Geburtstag, Weihnachten und Ostern, Allerheiligen, der Neujahrstag, der Maifeiertag und Muttertag. Dazu nationale Feiertage.
In einem weiteren Abschnitt werden gemeinsame bzw. gemeinschaftliche Unternehmungen, die außerhalb des Lehrplanes stehen, als für einen Zeugen Jehovas fragwürdig hingestellt.

Die jungen Zeugen sollen „der biblischen Mahnung gemäß" ihre .Freizeit in erster Linie „in Gemeinschaft mit ihren Glaubensbrüdern" verbringen: „zusammen mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen (2. Tim. 2,22)". Das gilt zum Beispiel für den Sport, der die Jugendlichen davon abhält, „die Zeit außerhalb der Schule hauptsächlich geistigen Interessen zu widmen anstatt besondere Fähigkeiten auf sportlichem Gebiet zu erwerben" (S. 23).
Besonders aber gilt es für Schülerbälle und Parties. „Wer an solchen Bällen teilnimmt, gerät fast unvermeidlich in schlechte Gesellschaft … Gewöhnlich wird dabei geraucht und übermäßig viel getrunken, und es kommt sogar zu Drogenmißbrauch und skandalösem sexuellen Verhalten."- S.24

Auch der Beitritt zu Schulvereinen muß von den Eltern zuerst genau überprüft werden, denn „es ist beobachtet worden, daß die Beteiligung an ihnen oft zu unmoralischem Benehmen führt". Des weiteren wird das Mitwirken in einem Schulorchester nicht gerne gesehen, denn dieses Orchester könnte bei religiösen und politischen Anlässen spielen müssen. Die Zeugen Jehovas sind von einer fast panischen Angst erfüllt, sich hierdurch zu verunreinigen. Auch „ist der Zeitaufwand zu berücksichtigen und ob es Überschneidungen mit christlichen Zusammenkünften und Familienaktivitäten (der Zeugen Jehovas) gibt" (S. 29).
Schließlich „werden Eltern, die Zeugen Jehovas sind, eine Anzahl Faktoren berücksichtigen, bevor sie ihren Kindern erlauben, bei einem Theaterstück in der Schule mitzuwirken". Dazu gehört vor allem die Frage: „Ist das, was in dem Stück dargestellt wird, in Übereinstimmung mit biblischen Grundsätzen?. Jugendliche Zeugen Jehovas werden nicht in einem Stück mitwirken, in dem Sittenmaßstäbe gutgeheißen werden, die die Bibel verurteil. Außerdem erfordert das Proben viel Zeit und ist unter Umständen mit schlechter Gesellschaft verbunden." (S. 25)

An dieser Stelle des Heftes wird den Schuldirektoren und Lehrern klargemacht, daß im Grunde die Eltern das Erziehungsrecht über ihre Kinder haben und daß Jehovas Zeugen von diesem Recht Gebrauch machen. So werden die Eltern aufgefordert, auch den Unterricht selbst zu überwachen und dort zu revoltieren, wo er den biblischen Grundsätzen zuwiderläuft. Das betrifft den Naturkundeunterricht, in dem „die Evolutionslehre oft als wissenschaftliche Tatsache hingestellt wird". Hier wird erwartet, „daß die Lehrer die biblische Überzeugung jugendlicher Zeugen Jehovas respektieren". Ein anderer kritischer Punkt ist die Sexualerziehung in der Schule. Hierzu heißt es in dem Heft:

„Jehovas Zeugen sind bemüht, sich an die moralischen Grundsätze der Bibel zu halten und sie ihren Kindern einzuprägen. Daher wünschen sie nicht, daß ihre Kinder Sexualunterricht von Personen erhalten, die diese Grundsätze nicht respektieren."
In einem solchen Fall „werden sie darum bitten, daß ihre Kinder vom Sexualunterricht befreit werden, oder ihre gesetzlichen Rechte in Anspruch nehmen" und darauf drängen, daß „ihre eigenen Vorstellungen den Schülern ebenfalls vermittelt werden". Nun ist gewiß nichts dagegen einzuwenden, wenn Jehovas Zeugen protestieren, falls ihre Kinder in der Schule negativen Einflüssen ausgesetzt sind oder einseitig weltanschaulich beeinflußt werden. Das sollten alle Eltern tun. Auch ist das propagierte Anliegen der hier besprochenen Aktion, nämlich den Kontakt mit den Lehrern herzustellen, um das Verhalten der Zeugen-Jehovas-Kinder zu erklären, durchaus positiv zu bewerten, was erschüttert, ist das Absonderungsprinzip, das in bezug auf die jugendlichen Zeugen Jehovas in seiner ganzen Härte sichtbar wird: Sie werden aus der Gemeinschaft, die das Miteinanderleben in der Schule 9-13 Jahre lang für sie bedeutet, weitgehend herausgelöst; werden gezwungen, sich fortwährend als Außenseiter zu profilieren. Das bedeutet eine außerordentliche seelische Belastung. Ihr Weg ist mit Verboten gepflastert, und das Fatale ist, daß sie kein Äquivalent erhalten. Denn die „Wachtturm-Gesellschaft" ist keine Glaubensgemeinschaft, die ihren Mitgliedern all das, was ihnen im schulischen und gesellschaftlichen Bereich genommen wird, im internen Raum bieten würde. Sie hat kein Jugendprogramm, wie sie überhaupt kein Gemeindeleben im christlichen Sinn aufzuweisen hat.

Sie ist vielmehr eine missionarische Dienstkörperschaft, die eine indoktrinierte Schulung bietet (zu der die Kinder mitgenommen werden) und die missionarische Leistung fordert.
Aus diesem Grund stellt für die Lehrer der Besuch von Zeugen-Jehovas-Eltern mit dem genannten Heft eine Herausforderung dar. Sie würden ihre Rolle schlecht spielen, wenn sie nur zuhören und beteuern würden: „wir werden den Glauben ihrer Kinder soweit wie möglich respektieren". Vielmehr liegt es an ihnen, den Zeugen-Jehovas-Eltern klarzumachen, wie inhuman und antisozial die Forderungen im Grunde sind, die sie erheben. Und es gilt, miteinander zu versuchen, den Kindern so viel schulische Gemeinschaft und freie Meinungsbildung zu ermöglichen, wie es irgend geht.
-rei-

WIE EIN "HILFSBEREITER" WTG-ÄLTESTER WOHNUNGSPROBLEME LÖST
Aus der Versammlung Wismar
Vor einigen Jahren verlegte ein junges Zeugenehepaar mit zwei Kindern den Wohnsitz von Sachsen nach Mecklenburg in ein Dorf, das zirka 20 km von Wismar entfernt ist. Natürlich ist Zuwachs im „Zeugennotstandsgebiet Mecklenburg" jederzeit willkommen, und so wurden sie freundlich aufgenommen und der Versammlung Wismar angeschlossen und einer Gruppe in diesem Ort zugeteilt.

Nun ergab sich aber folgendes Problem:
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln war die Kreisstadt Wismar nur schlecht zu erreichen, was nicht gerade förderlich für einen regelmäßigen Versammlungsbesuch war und in der näheren Umgebung ihres jetzigen Wohnortes gab es auch keine Zeugen oder wenigstens Interessierte, mit denen sie des öfteren hätten zusammenkommen können. So war unsere Zeugenfamilie nicht gerade erfreut über diese Probleme und sie sprachen mit dem zuständigen Studienleiter ihrer Gruppe darüber und ließen auch durchblicken, eventuell wieder nach Sachsen in ihren ursprünglichen Wohnort zurückzukehren. Nun plötzlich gab es bei der Ältestenschaft in Wismar „Alarm", denn man kann es sich in Mecklenburg nicht leisten, junge entwicklungsfähige Zeugen einfach abwandern zu lassen. Der Studienleiter informierte den verantwortlichen Ältesten. Ich nenne ihn hier einmal Bruder 1. Dieser konnte sich plötzlich erinnern, daß in seinem Betrieb eine passende Arbeit für den jungen Bruder frei wäre und auch eine Wohnung könnte er ihm besorgen. Nun zeigte Bruder 1 mit einmal eine Hilfsbereitschaft, die ihresgleichen sucht. Nach kurzer Zeit bekam die Familie eine 2-Zimmer-Altbauwohnung mit Nebengelaß zugewiesen und auch mit der Arbeit in Wismar klappte es. Unser junger Bruder bekam sogar in der Brigade von Bruder 1 eine Tätigkeit zugewiesen .

Nun mag man sich fragen, was ist denn das Verwerfliche an dieser Geschichte, Bruder 1 war doch sehr hilfsbereit und seine Handlungsweise positiv - oder?
Nun, wir werden sehen, was jetzt folgt.
Bruder 1 ließ durch den Studienleiter dem jungen Zeugen mitteilen, daß er vor Aufnahme seiner Tätigkeit noch einmal im Betrieb erscheinen möchte zwecks Erledigung einer Formalität. Er könne die Wohnung nämlich nur dann bekommen, wenn sein Einverständnis mit der Erklärung vorliege, daß er schon vorher in Wismar gewohnt habe. Deshalb hätte er es schon „geregelt" (Bruder 1), daß als vorherige Wohnadresse einfach die Anschrift des neuen Betriebes angegeben werde. Wie er das gemacht habe, darüber möchte er nicht sprechen, das sei seine Sache.

So sieht man einmal wieder wie „ehrlich" WTG-Älteste in Wirklichkeit sind, wenn es um das Wohl der WTG geht. Und sie erscheinen nach außen hin für Uneingeweihte dabei noch als sehr hilfsbereit.
So mußte also unser junger Bruder selbst zum „Notlügner" werden, damit die WTG sich in diesem Falle für ein Gebiet, in dem Hilfe not tut, zwei Verkündiger sichert.
Wie „hilfsbereit" Bruder 1 wirklich ist, sieht man aus einer Begebenheit, die sich ein Jahr später zutrug. Er wurde von einem Bruder angesprochen, ob er nicht einem Interessierten und dessen Familie, die ebenfalls nicht in der Stadt wohnten, wiederum helfen könne mit Wohnung und Arbeit. Doch was antwortete Bruder 1?

„Nein, das lehne ich ab, von Interessierten hat die Versammlung keinen Nutzen, nur zusätzliche Belastungen, Er soll sich erst taufen lassen und ein Verkündiger werden, dann können wir darüber sprechen."
Hier zeigt sich das wahre Gesicht der WTG, zu ihrem Vorteil sind alle Mittel recht, auch wenn die einfachen Verkündiger dabei zum Lügen erzogen werden, wenn es aber wirklich um uneigennütziges Helfen geht, dann können die Betreffenden zusehen wie sie zurechtkommen«
-R.S.W.-

DU BIST IN EINE WICHTIGE STREITFRAGE VERWICKELT!
12 Kapitel „Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben"
SIND wir das wirklich? Worüber sollte denn da gestritten werden? Etwa über die Frage, ob Gott mit Recht der Herr über die Menschheit, die er selbst gebildet hat, sein darf? Oder, ob Gottes Führung zu Gerechtigkeit und Frieden unerläßlich ist? Das sind keine Streitfragen, sondern für ewig feststehende Gegebenheiten. Gott hat es nicht nötig, seinen Herrschaftsanspruch irgend jemandem zu beweisen. Selbst Satan hat ein solches Ansinnen an Gott nie gestellt. Sein Ziel ist es vielmehr von Anfang an gewesen, die Herrschaft Christi zu verhindern, indem er versucht, alle Menschen von Christus wegzuziehen. Daß ihm dieses aber nie gelingen wird, ist das Verdienst des Gottes Sohnes, der am Kreuz die Werke des Teufels zerstört (1. Joh. 3:8) und die Welt dadurch besiegt hat. (Joh. 16:33)

SO erübrigt sich auch die angeblich aufgeworfene Streitfrage, ob es Menschen gibt, die Gott unter allen Umständen die Treue halten werden.
Es gibt solche und wird sie ewig geben.
Wo stehst du?
DEMNACH bist du in keine Streitfrage verwickelt, sondern vielmehr vor eine folgenschwere Entscheidung gestellt, nämlich, entweder an Jesus Christus, den Sieger, zu glauben, ihn anzunehmen und so aus Gottes Geist und Gnade gemäß der einzigen Berufung, die es gibt, neu geboren zu werden (Eph. 4:1-6; Joh. 3:3-6; l. Joh. 5:4), oder aber das Heil der Rettung von einer menschlichen „Sklaven„-Organisation zu erhoffen, die den Sohn und den Geist Gottes ihren irdischen (den sogenannten „anderen Schafen") vorenthält und so diese letztlich um ihr Leben betrügt. In allererster Linie ist von jedem, der Gott in Wahrheit dienen will. Glauben an Jesus Christus gefordert. Dort, wo sich echter Glaube entfalten kann, verändert er das Leben des Betreffenden. Aus einem weltlichen Menschen wird ein vom Geist gezeugtes Kind Gottes. Diese Umgestaltung bringt zwangsläufig eine geistliche Lebenshaltung, eine Erneuerung, hervor (1. Joh. 3:9,10), die im Gegensatz zum Verhalten der Welt samt ihrer Wachtturm-Gesellschaft steht.

EIN weltlich gesinnter Mensch trachtet nach .irdischen Dingen, und Göttliches bleibt ihm verborgen. . Ein geistlich gesinnter Mensch dagegen strebt nach göttlichen Dingen und lernt die Tiefen Gottes kennen (l. Kor. 2:6-16).
So gibt es auch für euch, liebe Geschwister, nur den einen Weg zum Leben, der heißt Jesus Christus (Joh. 14:6).
-MSH-

LESERZUSCHRIFTEN
… Haben Sie vielen Dank für die Zusendung der Zeitschrift… Ich habe mir recht gründlich die Nr. 177 durchgelesen und bin hier und da auf Dinge gestoßen, die mir gefallen haben oder nicht. Besonders gefiel mir der Studienartikel „Israel und die Zeiten der Nationen". Daß am Ausgangspunkt sogar ein Fehler ist, damit hatte ich wahrlich nicht gerechnet. Allerdings stieß ich immer wieder auf das 587 v. Chr ! Im ersten Artikel von D. P. fiel mir wie auch in anderen Artikeln auf, daß die Sprache hart und oft beleidigend für einen Zeugen klingen muß, obwohl alles stimmt. Doch man will doch, daß diese Zeitschrift auch ZJ lesen. Unter Punkt 4 schrieb er berufend auf Rö. Kap., 13, daß sich Christen selbst regieren können. Wo steht es denn dort direkt? Ich finde dort nichts in diesem Sinne. Der Artikel zur Wahl zeigt auch, in welche Richtung die WTG geht. Allerdings finde ich die Stelle, „sie hätten den 1914-Christus gewählt" etwas unsachlich. Dies kann man ja deuten, daß die ZJ ihren eigenen Christus haben. Aber alles in allem war ich sehr erfreut, auch über aktuelle Themen, wie Wahl und Friedenskampf, etwas in Ihrer Zeitschrift zu finden.
Haben Sie nochmals Dank und ich freue mich schon auf die nächste Zeitschrift.
H. aus M.
DIE BEITRÄGE DER EINZELNEN VERFASSER DECKEN SICH NICHT IN JEDEM FALL MIT DER AUFFASSUNG DER REDAKTION

„Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6
Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos
Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe Gera

A 761/84 V 7 1 2571 N2

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 185
Spät, für mein Empfinden fast schon zu spät, kommt die letzte CV-Ausgabe des Jahres 1984, doch noch auf George Orwell zu sprechen. Sorgfältig aber ausblendend, dass Orwell ursprünglich dabei die Kommunisten im Blickfeld hatte. Erst viele Jahre später, stellten noch andere fest. Die Aussagen von Orwell kann man auch auf die Zeugen Jehovas übertragen.
Immerhin, dass Orwell, halb notgedrungen doch noch zitiert wurde, verdient durchaus beachtet zu werden. Die CV meinte zu ihm:
„Der Engländer G. Orwell schrieb 1948 ein Buch "1984". Visionen einer Gesellschaft totaler Überwachung des Menschen:
Ein Wahrheitsministerium mit den Prinzipien Krieg bedeutet Frieden, Freiheit ist Sklaverei, Unwissenheit ist Stärke. Ein Liebesministerium. Für alle eine doppelbödige Denkweise, Zwiedenken genannt, wobei Gedankenverbrechen Tod bedeuten. Es ist nur verständlich, wenn man sich 1984 nach Erfüllungen umschaut . So erschien dazu in Nordamerika ein Buch "Die Orwellsche Welt der Zeugen Jehovas". Unwillkürlich wird man an die "theokratische Kriegslist" der WTG-"Friedenstifter" erinnert an die "Freiheit" der WT-"Sklaven"-Herrschaft, an die Sittenprozesse der WT-Rechtskomitees, an das Zwiedenkens des Endzeitdoppelspiels mit Alten und Jungen und, bei Gott für gerecht zu halten, was unter Menschen ein Kapitalverbrechen ist, Massenvernichtung Andersglaubender und Andersdenkender vom Säugling bis zum Greis, was erst der 2. WTG-Präsident Rutherford so ausgelegt hat."


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 185 GERA DEZEMBER 1984

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen die Wachttürme Nr. 13 u. 14/84
WEIHNACHTEN 1984
Selbst die Engel feierten die Geburt Jesu
WACHTTURM-GESELLSCHAFT 1884-1984
Entscheidende Fragen
DER "TANNENBAUMSPION"
Aus der Versammlung Wismar
FRAU MARIA RUSSEL GRÜNDUNGSMITGLIED DER WTG VOR 100 JAHREN

WAS UNS DIE GANZEN JAHRE IN HERZ UND SINN BEWEGT
Hilfsbereitschaft - Mitmenschlichkeit - Nächstenliebe
Etwas von der „ERSTEN LIEBE" blieb
SICHERLICH kommen wir aus den verschiedensten Erfahrungen mit der WTG. Auch die Anlässe des Freiwerdens sind sehr unterschiedlich. Auch der Stand unserer Erkenntnis ist differenziert, was nach 1. Kor. 13 ohnehin nur bleibendes Stückwerk und damit eine zweitrangige Sache ist. Wir haben es uns aber nicht leicht gemacht. Die CV-Arbeit ist nichts Leichtes. Die Anforderungen in geistiger Hinsicht stehen außer Frage, wir müßten da nicht die WTG zum Kontrahenten haben. Es sind auch gar manche persönliche und familiäre Rücksichten, die eine Rolle spielen, nunmehr.

WIR könnten uns alle sicherlich nach der Abkehr vom WT-Glauben und von der WT-Organisation ins reine Privat-Leben zurückziehen, froh, und das nicht zu Unrecht, die Wachtturm-Tretmühle - so Raymond Franz, ehemals Mitglied der leitenden Körperschaft - hinter uns zu haben. Wir haben das nicht getan. Bei allem, was wir hinter uns gelassen haben, und was wir jetzt erkennen, ist uns mehr oder weniger etwas ganz Wichtiges und Fundamentales geblieben. Etwas von der „ERSTEN LIEBE", die uns einst trieb. Die Liebe zur Wahrheit, die Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft und Mitmenschlichkeit oder die gesellschaftliche Dimension des christlichen Glaubens, des Christentums im Auch-Dasein für andere, mit denen wir notwendigerweise in menschlicher und sozialer Gemeinschaft leben. Und dies in nunmehr wirklich schriftgemäßer Verantwortung vor Gott bzw. Menschen, diesen unseren betroffenen Mitmenschen. Deren Zehntausende unsere Erfahrung und Hilfe brauchen, vorbeugend wie im nachhinein, was den schädlichen Wachtturm-Endzeit-Irrweg betrifft, schädlich für das Leben vom Säugling bis zum Greis, persönlich wie gesellschaftlich.

WER diese Lebenserfahrung gemacht hat, ist dadurch wie kein anderer in der Lage und sittlich und moralisch verpflichtet, vorbeugend wie rückwirkend Betroffenen aufklärend zu helfen, soweit es möglich ist. Selbst Nichtchristen sind hilfreiche Menschen, und Christen etwa weniger?
SO sehen wir es nur als recht und billig an, daß Betroffene von uns, die wir eine entsprechende Erfahrung haben, in ihrer Situation Hilfe und Aufklärung, Auskunft und ein echtes Wort zur rechten Zeit erwarten. Wenn wir dies nun wahrheitsgemäß tun, so sind wir hier in unserer „ERSTEN LIEBE", in der Wahrnehmung von Nächstenliebe geblieben, in christlicher Verantwortung vor Gott und Menschen. Dies dürfte die wichtigste christliche und mitmenschliche Aufgabe sein, die man mit unserer Erfahrung erfüllen kann. Dabei dienen wir auch unserer „obrigkeitlichen Gewalt" nach Römer 13:2-4, wie es Christen geziemt insofern, indem wir Zehntausenden von Staatsbürgern, den ZJ, helfen, wieder ein christlich verantwortbares Verhalten, was die demokratische bzw. soziale Mitverantwortung eines Christen im Lande angeht, einzunehmen, ungeachtet aller feindseligen Diffamierung und Verleumdung seitens der WTG und ihrer Hörigen dagegen.

DABEI sind und wollen wir keine neue und separate religiöse Gemeinschaft, sondern anerkennen Christentum und Christsein in allen anderen christlichen Kirchen und Gemeinschaften, ungeachtet der äußeren Form, da niemandem mehr als Erkenntnis-Stückwerk zugesagt ist. Wir kommen also in erster Linie nicht zu eigener gottesdienstlicher Erbauung und Gebetsandacht zusammen, das nach Jesu Worten in der Bergpredigt eher im verborgenen zu erfolgen hat. Jeder so in Herz und Sinn auf seine eigene Weise gebunden kommen wir zusammen, um die uns gemäß der gebliebenen "ERSTEN LIEBE" obliegende Mission zu erfüllen, soweit es uns möglich ist, soweit es uns gegeben ist.
Der WTG-Endzeitirrweg, über 100 Jahre nun schon, hat alle Glaubwürdigkeit verloren.-

WACHTTURM-GESELLSCHAFT 1884-1984
Entscheidende Fragen
SICH SELBST ÜBERTROFFEN
1979 beging "Der Wachtturm" als "göttlicher Kanal" für alle ZJ mit einer besonderen Ausgabe seine "ersten 100 Jahre"! 1984 nun auch die WTG selbst. Die Kongresse in diesem Jahr waren überall auch der amtlichen WTG-Gründung von 1884 gewidmet. Damit hat sich die WTG allerdings buchstäblich selbst übertroffen! Denn 100 Jahre und nun schon mehr waren in keiner Weise geplant und "verheißen". Jedenfalls denen nicht, denen man immer predigte. In Vergewaltigung der Worte Jesu für seine Zeit, "diese Generation wird nicht vergehen" (Mt. 24:34) wurde vielmehr der Generation der 70er und 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts versprochen, sie würden das sog. Harmagedon-Weltende todsicher erleben. Das dafür bestimmte Jahr 1914 kam und damit der erste Bankrott dieser WT-Endzeitlegende, nach 5. Mose 18:20 ff falsche Prophetie.

STÄNDIGES DOPPELSPIEL
DIE Weiterexistenz seit damals beruht im wesentlichen darauf, daß die gesellschaftliche Umwelt mit ihren Krisen in zunehmendem Maße alle Arten "Strandgut" in Form von Verunsicherten, Gestrauchelten, Verelendeten, Ruinierten, Verzweifelten und "Aussteigern" hervorbrachte. Die da "seufzen und jammern über die Greuel" und in ihrer Ausweglosigkeit, Verzweiflung und Arglosigkeit der WTG gegenüber von dieser durch ihre ZJ "gejagt und gefischt" wurden und werden. Bis sie wieder "vergehen" müssen und die WTG die nächste Generation in Angriff nimmt. Auf den 1984-Kongressen wurde dies mit der Ansprache deutlich, "Jehovas Werke der nächsten Generation verkündigen". Wobei im gleichen Atemzuge mit dem "Überleben"-Buch der jetzt zum "Vergehen" verdammten 3. Generation seit der WTG-Begründung zum wiederholten Male todsicher versprochen wurde, daß sie auf keinen Fall "vergehen" werde. Während so die Alten in illusionärer Hochstimmung ins Grab sinken sollen, sollen die Jungen "begeistert" weiter mißbraucht werden. Es ist wieder das bei jeder Verschiebung auf die nächste Generation zu beobachtende hinhaltende WTG-Doppelspiel, nach 1914, nach 1945 und nun nach 1975.

NACH PSALM 90:10 ZUM TODE VERURTEILT
DAS WT-"Überleben"-Buch 1984 sagt: "Wer weise ist, bringt sich in Sicherheit, wenn er aus einer zuverlässigen Quelle vor einer Katastrophe gewarnt wird. Dagegen sind Tausende von Menschen unnötigerweise umgekommen, weil sie sich in Sicherheit wiegten. Trotz der Ermahnung, in die Rettungsboote zu steigen, gingen im Jahre 1912 Hunderte von Passagieren mit dem Ozeandampfer Titanic unter, weil sie der Behauptung Glauben schenkten, das Schiff sei unsinkbar" (S. 54).
Seit CV das WTG-Weltendeschiff in Verbindung mit der 1975-WT-Weltendeirrlehre mit der Titanic verglich, ist das auffällig ein Thema für die WTG! Natürlich zur Ablenkung von ihren Bankrotten und Untergängen für Hunderttausende schon, die ihr glaubten!

Obwohl die WTG weiß, daß die Alten von 1914 "vergehen" müssen, verspricht sie ihnen mit den 1984-Kongressen wie gesagt das Gegenteil. Läßt sie singen und jauchzen! Obgleich es für die Alten keine "Rettungsboote" gibt. Auch auf der Titanic waren zu wenig. "Gerettet" werden nur die Jungen zum Weitermachen.
Nun zeigt Psalm 90:10 klar als Maßstab, daß dem Menschen nur 70, im Höchstfall 80 Jahre zur Verfügung stehen. Für die Alten von 1914 ist das längst überschritten 1984 und sie sind mit dieser Klippe "zusammengestoßen". Das "Leck" ist gerissen. Das "Wasser" der Wahrheit über die WTG dringt unaufhaltsam ein. Bald ist alle Hoffnung für sie "verschlungen", und die "Wogen" schlagen über ihnen zusammen. Egal, was die WTG auf Kongressen und Versammlungen auch für "Bordmusik" anstimmen läßt. Jene Alten gar, die wie jüngst Gertrud Pötzinger im WT vom 1. Oktober 1984, mit "Mein Leben für die Königreichsinteressen" das WTG-Endzeitschiff besingen und verherrlichen, werden nur als "Bordmusiker" benutzt, um das Dahinsterben der Alten zu übertönen, bis sie selbst "vergangen" sind. So ist es nun seit über 100 Jahren schon. Psalm 90:10 müßte ehrlicherweise von den Stühlen hochreißen, wenn sie sehen, wie die WTG jetzt wieder über die Leichen ihrer Alten hinweg die nächste Generation in Angriff nimmt!

Die WTG-Endzeit war, ist und bleibt eine Legende. Wir unterstehen alle dem Urteil in Psalm 90:10. Was hat die WTG nur mit dem Denkvermögen ihrer Hörigen gemacht!
JA, WIE EINE ORWELLSCHE WELT
DER Engländer G. Orwell schrieb 1948 ein Buch "1984". Visionen einer Gesellschaft totaler Überwachung des Menschen:
Ein Wahrheitsministerium mit den Prinzipien Krieg bedeutet Frieden, Freiheit ist Sklaverei, Unwissenheit ist Stärke. Ein Liebesministerium. Für alle eine doppelbödige Denkweise, Zwiedenken genannt, wobei Gedankenverbrechen Tod bedeuten. Es ist nur verständlich, wenn man sich 1984 nach Erfüllungen umschaut . So erschien dazu in Nordamerika ein Buch "Die Orwellsche Welt der Zeugen Jehovas". Unwillkürlich wird man an die "theokratische Kriegslist" der WTG-"Friedenstifter" erinnert an die "Freiheit" der WT-"Sklaven"-Herrschaft, an die Sittenprozesse der WT-Rechtskomitees, an das Zwiedenkens des Endzeitdoppelspiels mit Alten und Jungen und, bei Gott für gerecht zu halten, was unter Menschen ein Kapitalverbrechen ist, Massenvernichtung Andersglaubender und Andersdenkender vom Säugling bis zum Greis, was erst der 2 WTG-Präsident Rutherford so ausgelegt hat.

EIGENTLICH FROH SEIN - WORÜBER?
DARÜBER, daß fast alle Menschen die WTG-Endzeit von 1799 (Die Harfe Gottes) bis 1984 nicht ernstgenommen haben! Zur Veranschaulichung: Es war vor 35 Jahren, 1949. Gründungsjahr der DDR. Von Westberlin aus erhob die WTG Protest gegen die damalige Unterbindung ihrer antikommunistischen Hetze im Osten. Das Land lag noch in Trümmer und Ruinen. Den staatlich geplanten Wiederaufbau verhöhnte und verspottete die WTG dabei wie folgt: „… daß ohne Gottes Führung und ohne Beachtung seines vollkommenen Gesetzes kein Aufbau möglich ist, wie in Psalm 127:1 geschrieben steht: Wenn Jehova das Haus nicht baut, vergeblich arbeiten daran die Bauleute …„ (WT 1.4.50) Das war doch religiös-politischer Schwachsinn! Nirgends hat Gott nach 1945 die Städte wiederaufgebaut! Oder wollte die WTG den Nachkriegswiederaufbau in Europa führen, anders ginge das doch nicht! Natürlich wollte sie das nicht. Der Psalm hatte damit überhaupt nichts zu tun. So hält die WTG auf dem denkbar lächerlichsten und einfältigsten Niveau gegenüber den Mitmenschen. Ja, man kann wirklich nur froh sein, daß die verantwortlichen „obrigkeitlichen Personen" die WTG-Ansinnen immer zurückgewiesen haben. Das Land läge heute noch in Trümmern. Wie viele ZJ sitzen heute selbst in kommunalen Neubauwohnungen? Die Augen sollten 1984 endlich aufgehen! -
-CVN-

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG. 17:11

DER WACHTTURM

WIR PRÜFEN DIE WACHTTÜRME NR. 13 UND 14/84
STUDIENARTIKEL
„Nicht euer ist die Schlacht, sondern Gottes"
EIN MISSLUNGENER VERGLEICH
JACHASIEL sei Jehovas „Mitteilungskanal" zur Zeit Josaphats gewesen. Der gegenbildliche „Mitteilungskanal" ist der „treue und verständige Sklave" (S. 15).
„Glaubt an Jehova, glaubt denjenigen, die er als Sprachrohr benutzt, ja glaubt seiner Organisation! Wenn wir heute in den Dienst Jehovas 'ausziehen', ist ein solcher Glaube unerläßlich." (S. 16, 17)
Ja, so ist das: Wenn ein Zeuge schon nicht von allein darauf kommt, die Organisation als Jehovas Sprachrohr anzuerkennen, muß ihm dies in aller Deutlichkeit eben gesagt werden. Und weil man möglichst ein Vorbild braucht, hat man dazu den Jachasiel auserkoren. Nur handelte dieser offensichtlich unter Inspiration (siehe 2. Chronika 20:14-30), was man von der Organisation der Zeugen Jehovas nicht behaupten kann. (Siehe WT 13/79, S. 28, 29.)

WIDER DIE SCHLAFMÜTZEN
Und wieder ein Vorbild:
„In Jerusalem durfte man damals keine Schlafmütze sein"" (S. 17)
Das Gegenbild kann man sich denken. Nach der Arbeit Pionierdienst, im Urlaub mindestens Hilfspionierdienst, dazu Zusammenkunft für de Öffentlichkeit mit WT-Studium (2 Std.), Dienstzusammenkunft (1 Std.), Versammlungsbuchstudium (1 Std.), Theokratische Predigtdienstschule (l Std).
Wohlgemerkt: Pro Woche!
Woher die Zeit nehmen?
Bald hätte ich es vergessen - keine Schlafmütze sein!
Immer „reichlich beschäftigt im Herrn."
Möglichst noch nachts.
Der Ehepartner darf nichts dagegen haben!

STUDIENARTIKEL
„Beachte Gottes prophetisches Wort für unsere" Zeit"
„Die Sowjetunion wird angreifen"
ES geh um den „König des Nordens" und den „König des Südens". Oder anders ausgedrückt: Kommunismus gegen Kapitalismus. Noch genauer: Sowjetunion gegen USA.
Und die WTG weiß zuverlässig:
„Das Gleichgewicht zwischen den beiden Großmächten bei interkontinentalen Nuklearwaffen wird zunehmend instabil." (S.29)
Eine Seite zuvor kann man deutlich lesen, zu wessen Gunsten sich dieses Gleichgewicht verändert.
Die Sowjetunion, der „König des Nordens", der den „Gott der Festungen" (den Militarismus) huldigt, rüstet gewaltig auf.
Er hat viel mehr Soldaten als der „König des Südens", und seine Atomwaffen besitzen eine weit höhere Sprengkraft.
Besser könnten es USA-Präsident Reagan oder sein Verteidigungsminister Weinberger auch nicht verkünden.
Damit aber nicht genug:
Der „König des Nordens" wird angreifen!
Ja, von ihm droht Gefahr.
Und die Nationen werden auch Kernwaffen einsetzen. Nein, nicht so, daß die Erde vergeht. Aber immerhin! (S. 18)
Notwendige Fragen
WIE naiv muß ein ZJ noch sein, . um solch einen Schwindel nicht zu durchschauen?
WIE naiv muß er sein, um nicht zu sehen, auf welcher Seite die WTG steht!
Der Wachtturm sei unpolitisch (S. 2).
Wer glaubt das noch?

WACHTTURM NR. 14/84
STUDIENARTIKEL
„Organisiert, um Jehova zu dienen"
„Baue deine Zukunft zusammen mit Jehovas Organisation"
MITTEL ZUM ZWECK
IMMER wieder beschäftigt sich die WTG mit dem Thema „Organisation".
Nicht von ungefähr, denn nach ihren derzeitigen Lehren ist die eigene Organisation etwas Gottgewolltes, von Gott Errichtetes mit Alleinvertretungsansprüchen.
So sucht man nach einer biblischen Absegnug der heutigen Zustände, was sich als ein recht problematisches Unterfangen herausstellt. Denn das Wort „Organisation" wird man in den meisten Bibeln vergebens suchen. Der Grund: Das Bestreben der Christen im 1. Jahrhundert war, nach biblischen Maßstäben zu leben. Zweifellos notwendige organisatorische Maßnahmen sah man nur als ein Mittel zum Zweck an. Es waren Randprobleme und als solche werden sie auch nur in der Bibel erwähnt. Von einer straffen Organisation des Christentums im 1. Jahrhundert kann man überhaupt nicht sprechen. Jede Versammlung bildete im wesentlichen eine abgeschlossene Einheit und Besuch von Aposteln oder deren Beauftragte war selten. Diese von Gott inspirierten bzw. von ihm geleiteten Personen konnten allerdings entsprechend Rat erteilen.

DER ZWECK HEILIGT DIE MITTEL
ANDERS hingegen die derzeitige Situation in der Organisation der Zeugen Jehovas:
VON Gott geleitete oder sogar inspirierte ZJ gibt es nicht mehr. Viele falsche Prophezeiungen der WTG beweisen es. Trotzdem (oder gerade deshalb?) bedienen die Zeugen sich einer Organisation mit einem gewaltigen Bürokratismus. Die Versammlung in diesem riesigen Verwaltungs- und Überwachungsapparat ist so gut wie rechtlos. Bei jeder Kleinigkeit muß der Kreisdiener eingeschaltet werden, der seinerseits das Zweigbüro informiert.
Jeder bespitzelt jeden!
ÜBER alles wacht das Führungsorgan, die „leitende Körperschaft". Vor allem darüber, daß sie von ihren Anhängern als Vertreter Christi auf Erden anerkannt wird.
Diesbezügliche Zweifel führen zum Ausschluß. Gehorsam der Organisation gegenüber ist der Prüfstein jedes Zeugen. Und so schließen die Studienartikel mit der Weisung ab:
„Vergiß nie, daß nur Gottes Organisation das Ende des zur Vernichtung verurteilten Systems überdauern wird. Handle daher weise, und plane für das ewige Leben, indem du deine Zukunft zusammen mit Jehovas Organisation baust." (S. 18)

BERUFSCHANCEN
FÜR ZJ-JUGENDLICHE WIEDER PASSE?
„Mit vielen Berufen, die Menschen in der Welt jetzt anstreben, wird es nach der 'großen Drangsal' für immer vorbei sein. Zugegeben, einige Tätigkeiten werden in Gottes verheißenem neuen System der Dinge wiederbelebt werden. Kennst du aber irgendeinen heute üblichen Beruf, der so viele nützliche Aspekte aufweist wie der christliche Dienst?" (S. 16)
DIESE Sätze kommen mir bekannt vor. Wie hieß es doch so oft in den 60er und Anfang der 70er Jahre?
„Warum gute Leistungen in der Schule, Harmagedon kommt, bevor du den Abschluß erreichst. Einen Beruf wirst du sowieso nicht mehr erlernen können …"
Und später:
„Wozu die Mühe, das Ende kommt, bevor du den Facharbeiterbrief erhälst."
Dann lockerte man die Bestimmungen:
Einige „praktische Berufe" konnten erlernt werden.
BEDEUTEN die zitierten Sätze ein Abgleiten in frühere Doktrinen? Man möchte es den ZJ-Jugendlichen nicht wünschen!

FRAU MARIA RUSSEL GRÜNDUNGSMITGLIED DER WTG VOR 100 JAHREN
Vor 100 Jahren, am 15. Dezember 1884, wurde die „Zions Watch Tower Tract Society" („Zions Wachtturm - Traktat - Gesellschaft"; WTG) vom Richter der Grafschaft Allegheny, Pennsylvanien, gesetzlich eingetragen. Den ursprünglichen Namen änderte man im Jahre 1896 in „Watch Tower Bible and Tract Society".
Schon 1881 war sie als nichteingetragene Körperschaft gegründet worden, um auch selbständig Zeitschriften, Traktate und dergleichen drucken zu können. (Bis dahin war man auf kommerzielle Verlagshäuser angewiesen.) C.T. Russell und andere steuerten 35.000 Dollar bei, um Druckmaschinen zu kaufen. Interessanterweise bezeichnete sich Russell selbst bis zu seiner Selbsternennung zum Präsidenten im Jahre 1884 als Manager.
(Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1975, S. 37)

Sicher nicht zu Unrecht, denn die WTG war als Aktiengesellschaft mit Zehn - Dollar -Anteilscheinen, die jeweils eine Stimme repräsentierten, gegründet worden.
So steht im Anhang der von Russell herausgegebenen Schriftstudien, Band VII:
„Das ist der Name einer Geschäftsfirma, die sich mit der Herausgabe von wichtigen religiösen Büchern und Zeitschriften … befaßt."
Und Geschäfte wurden gemacht, denn schon im Jahre 1898 betrug der Wert des „Bibelhauses" und seiner Ausrüstung 164.033,65 Dollar.

Eine Frau als Glied der leitenden Körperschaft
1884 war also das offizielle Gründungsjahr der WTG. Gemäß ihren Statuten war ein Ausschuß von sieben Direktionsmitgliedern vorgesehen, von denen drei als Beamte, nämlich als Präsident, Vizepräsident und Sekretär - Kassierer, dienen sollten.
Die ursprünglichen Beamten waren:
C. T. Russell, Präsident;
William I. Mann, Vizepräsident;
und man höre und staune,
Pastor Russells Frau,
Maria Russell, Sekretär - Kassierer
(Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben S. 27)
Wer war diese Frau?

Ein Kapitel Bibelforscher - Ehe
Im Jahre 1879, dem Gründungsjahr des „Wachtturms", heiratete C. T. Russell Maria Frances Ackley, die schon vorher an seinem religiösen Werk mitgearbeitet hatte. Neben ihrer Beamtentätigkeit als Sekretär - Kassierer war sie Mitherausgeber des „Wachtturms" und schrieb dafür regelmäßig Artikel. Außerdem leitete sie die wöchentliche Zusammenkunft „der Schwestern der Versammlung in Allegheny".
(Jahrbuch der ZJ 1975. S. 64, 65)
Enorme Aufgaben, besonders wenn man bedenkt, daß in der Gegenwart Frauen in den ZJ-Versammlungen noch nicht einmal lehren, geschweige denn ein Dienstamt bekleiden dürfen!

In den Jahren 1882 bis 1884 kam es zu heftigen Auseinandersetzungen, zwischen C.T. Russell und vier führenden Mitgliedern, die ihn beschuldigten, in seinem Geschäftsgebahren unehrlich gewesen zu sein.
„Tatsächlich waren einige Anklagen sehr geringfügig (!) …„ (S. 63)
Diese Auseinandersetzungen schadeten Russell in der Öffentlichkeit sehr.
Deshalb unternahm Mrs. Russell 1894 eine Reise von New York nach Chikago, um unterwegs mit Bibelforschern zugunsten ihres Gatten zu sprechen.

„Sie war eine gebildete und intelligente Frau und wurde daher gut aufgenommen, als sie damals die Versammlungen besuchte."
In dessen Folge, weiß die WTG zu berichten, wurde Mrs. Russell herrschsüchtig und wollte ein größeres Mitspracherecht im „Wachtturm" haben. Diesem widersetzte sich C.T. Russell und entzog ihr 1896 die Mitherausgeberschaft der Zeitschrift. Daraufhin löste sie ihre Beziehungen zur Gesellschaft und zu ihrem Mann.
„Dadurch sah sich Russell gezwungen, ihr eine separate Wohnung zu beschaffen, und er unterstützte sie finanziell."
(Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben, S. 45) Andere Quellen wissen allerdings zu berichten, daß sie sich zu ihrer Schwester zurückzog, die Russells Vater in zweiter Ehe geheiratet hatte.
(Carl G. Falkner: God's wisdom versus man's wisdom, Dayton (Ohio) 1968, S. 60)

Wie dem auch sei:
Im Juni des Jahres 1903 reichte sie die Klage auf gesetzliche Trennung ein und im April 1906 kam es zur vielbeachteten Gerichtsverhandlung. Diese Klage begründete sie mit „seelischer Grausamkeit" seitens Russells.
Fast zwei Jahre später, am 4. März 1908, wurde das Urteil gefällt, das mit „In Scheidung" überschrieben war. In der Begründung hieß es, Russells „Verhalten seiner Frau gegenüber zeigt einen derartig ausgeprägten Egoismus und so extravagantes Eigenlob, daß die Geschworenen davon überzeugt sind, daß sein Verhalten ihr gegenüber von ständiger Herrschsucht geprägt war, so daß dadurch das Leben jeder christlichen Frau zu einer Last und ihre Lage unerträglich werden mußte."
(Alan Rogerson; Viele von uns werden niemals sterben. Geschichte und Geheimnis der Zeugen Jehovas, Hamburg 1969, S. 37f)

Die Ehe wurde getrennt.
„Das Gericht sprach ihr, zu Lasten Russells, mehrere tausend Dollar zu."
(Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben, S. 45)
Trotz allem von Gott geleitet?
So endete Mrs. Russells Karriere und gleichzeitig das Mitbestimmungsrecht der Frauen in der WTG. „Frauenrechtsgedanken" sollten nicht aufkommen und dürfen es bis heute nicht.
(Vergleiche Jahrbuch der ZJ 1975, S. 64; WT 8/84, S. 12.)
Trotzdem kann die etwa 10jährige Mitarbeit Mrs. Russells in höchsten Dienstämtern der WTG nicht geleugnet werden.
Unter diesem Gesichtspunkt möchte ich folgende Textstelle aus dem Buch „Dein Wort ist eine Leuchte meinem Fuß" (veröffentlicht 1968) abschließend zitieren:
„Der 'treue und verständige Sklave' hat, um unter den heutigen Verhältnissen das Predigtwerk möglichst erfolgreich durchzuführen, eine gesetzliche Körperschaft, die 'Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania' gegründet.

Diese Gesellschaft, die von reifen Christen gebildet wird, ist nicht gewinnstrebend und dient nur dem Zweck, die Interessen der wahren Gottesanbetung auf der Erde zu fördern. Sie wird von den gesalbten Nachfolgern Jesu Christi seit vielen Jahren benutzt, um dem Haushalt des Glaubens Erkenntnis zu vermitteln, und um das Predigtwerk zu leiten; Jehova segnet diese Einrichtung offensichtlich. Die sichtbare leitende Körperschaft ist gewissermaßen identisch mit dem Vorstand dieser Gesellschaft. Der Widerhall, den die Aufsicht der leitenden Körperschaft findet, hat, wie bei den ersten Christen, Einheit und Wachstum zur Folge." (S. 41/42)
G. R.

GOTTES FRIEDENSREGIERUNG
13. Kapitel „Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben"
GEMEINT ist damit wohl jene Regierung, die sich im zukünftigen 1000jährigen Friedensreich der irdischen Belange annehmen wird. Bereits in den vergangenen Jahrhunderten und auch in unserer Gegenwart hat sich die Hoffnung auf dieses Friedensreich unterschiedlich stark lebendig erhalten und führte immer dann zu Intoleranz, Fanatismus und Einseitigkeit, wenn einzelne Teile der biblischen Botschaft überbetont, andere dagegen weggelassen oder bagatellisiert werden, so daß dadurch der Gesamtüberblick über den göttlichen Heilsplan verlorenging. Im übrigen ist das Friedensreich nicht das Endziel Gottes mit der Erde, sondern vielmehr jene 1000jährige Sabbatperiode, die vor der allgemeinen Auferstehung, dem Endgericht und der Aufrichtung neuer Himmel und einer neuen Erde in das Weltgeschehen eingefügt werden wird.
(Offenbarung 21:1)

Beginn des Friedensreiches
DIESER Neuanfang wird für viele Menschen zwangsläufig zu einer bitteren Erfahrung werden, denn im Verlaufe der christlichen Geschichte sind die biblischen Aussagen über das Friedensreich verschieden interpretiert und oftmals auch verschüttet worden, so daß die Mehrheit aller Menschen das Interesse am Reiche nur wenig entwickelt, wenn nicht sogar verloren haben, Aber dieses Friedensreich kommt bestimmt, denn es ist Teil biblischer Verkündigung. Allerdings wird es nicht mit einer allgemeinen Harmagedonweltvernichtung beginnen, sondern vielmehr mit der sichtbaren Wiederkunft Jesu Christi und der Bindung Satans im Abgrund, damit er die Völker nicht mehr verführen kann.
(Matthäus 24:34; Offenbarung 1:7; 20:1-3)

Ereignisse im Friedensreich
ERST dann wird der Weg für die 1000jährige irdische Segenszeit frei sein und bedeutsamen Veränderungen Platz machen können. Laut der biblischen Aussage werden die Völker es lernen müssen, dem Willen Gottes zu leben und der Herr wird mit einer Fülle von Segnungen antworten, die in etwa folgendermaßen aussehen werden:
- Befreiung vom Unglauben Jesaja 42:6,7
- geistige Erneuerung der Menschen Jesaja 25:7; Zephania 3:9
- wahre Anbetung aller Völker Jesaja 11: 10; Maleachi 1:11; Sacharja 8:21,22
- soziale Gerechtigkeit Jesaja 65:21,22
- körperliche Gesundheit Jesaja 35:5,6
- hohe Lebenserwartung Jesaja 65:20
- fruchtbringende Arbeit Jesaja 65:23
- völlige Sicherheit Micha 4:4
- Frieden in der Natur Jesaja 11:6-9; 65:25
- große Fruchtbarkeit der Erde Jesaja 41:18; 43:20

AM Ende dieser Friedensperiode wird Satan zum Zwecke einer Schlußprüfung für alle, die dann auf Erden wohnen, noch einmal für kurze Zeit losgelassen. Viele werden seinen Einflüsterungen erliegen und sich gegen die heilige Stadt erheben, aber ihr Ende wird ihnen auf dem Fuße folgen.
(Offenbarung 20:7-9)
Dieser letzten Sichtung der Menschen und der anschließenden Beseitigung Satans wird die allgemeine Auferstehung und das Endgericht folgen (Offenbarung 20:11-15).
Erst dann wird die Entfremdung zwischen Gott und den Menschen für immer überwunden sein .

In einer eindrucksvollen Vision schildert uns Johannes anschließend das eigentliche Ziel Gottes mit der Erde, nämlich die Vereinigung der irdischen Schöpfung mit den Himmeln Gottes, damit sich ein Prophetenwort erfüllt und daß damit Gott alles in allem sei '(Jesaja 65:17; 2. Petrus 3:13;
Offenbarung 21,22; l. Korinther 15:28).
Die Herrscher des Friedensreiches
DIE Schrift stellt uns unmißverständlich die Herrscher des Friedensreiches vor.
Wir lesen:
„Und ich sah, und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Zion und mit ihm hundertvierundvierzigtausend" (Offenbarung 14:1).
„Und ich hörte die Zahl derer, die versiegelt wurden: hundertvierundvierzigtausend", (Offenbarung 7:4).
„In den letzten Tagen aber wird der Berg, darauf des Herrn Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und über die Hügel erhaben. Und die Völker werden herzulaufen, und viele Heiden werden hingehen und sagen: Kommt, laßt uns hinauf zum Berge des Herrn gehen und zum Hause des Gottes Jakobs, daß er uns lehre seine Wege und wir in seinen Pfaden wandeln! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des Herrn Wort von Jerusalem" (Micha 4:1,2).
Diese Schriftworte offenbaren klar und eindeutig, wer die Herrschaft des Friedensreiches innehaben wird, nämlich Jesus Christus mit den Seinen und die Herrschaft wird auf keinen anderen kommen.

Menschen erheben Herrschaftsansprüche
TROTZ dieses klaren Schriftwortes gab es erst in jüngster Zeit einen Usurpator, der anmaßend und größenwahnsinnig genug war, ein derartiges 1000jähriges Friedensreich auf sich zu beziehen und es selbst errichten zu wollen. Er fühlte sich dazu angeblich als von der Vorsehung berufen, veröffentlichte sein Unmenschlichkeitsprogramm in Buchform, nahm den Heilsgruß für sich in Anspruch und überzog die Welt mit Krieg und dem vergossenen Blut von Millionen unschuldiger Menschen. Während seiner 12jährigen Schreckensherrschaft sind Begriffe wie Auschwitz, Buchenwald und Sachsenhausen geprägt worden, die uns heute noch Schauer über den Rücken und Tränen in die Augen treiben. Viele haben diesem Wahnsinn widerstanden und dies mit ihrem Leben bezahlt. Die Bilanz jener Ära beläuft sich auf 55 Millionen Tote. Der Name dieses „Erlösers" braucht nicht-sonderlich genannt zu werden, jeder kennt ihn.

Die Neue-Welt-Gesellschaft
ES ist nach dieser Schreckenserfahrung nur allzu verständlich, daß sich die Menschen, auch Zeugen Jehovas, nach Frieden sehnen. Um dessentwillen müssen aber Wachsamkeit und Kritikfähigkeit geschärft werden, damit jedes Abgleiten in abseitiges Machtdenken von vornherein erkannt und so besser unterbunden werden kann. Eine besondere Verantwortung kommt damit auf die einfachen Verkündiger des „Wachtturms" zu. Auf der einen Seite predigen sie den 1000 jährigen Frieden, andererseits aber die größte und furchtbarste Vernichtung aller Erdbewohner, nur weil diese eine andere Weltanschauung haben oder anderen Glaubens sind. Obwohl diese Verkündiger wahrlich keinen Krieg wollen, sehnen sie sich doch nach gespannten Weltsituationen, die doch möglichst bald in die größte Vernichtungsschlacht aller Zeiten (Harmagedon genannt) einmünden mögen. So veranstalten sie im Grunde genommen ein doppeltes Spiel, ohne sich der eigentlichen Tragweite und Bedeutung dieser Tatsache bewußt zu sein. Dieses innere und kritiklose Akzeptieren einer solchen gigantischen Vernichtung erschreckt jeden Außenstehenden zutiefst.
Wie kommt es eigentlich zu einer solchen sich widersprechenden Predigt von Frieden und Vernichtung? Die Hauptursache hierfür ist die Führung der WTG selbst. Sie versteht sich offensichtlich als die in Zukunft herrschende „irdische theokratische Organisation", ein Begriff, den sie schon seit Jahren geprägt hat.

Mit diesem selbstgegebenen Machtanspruch kennt sie nur zwei Ziele: Die globale Vergrößerung ihres Einflusses und die Ausschaltung jeder Opposition. Genau diese Grundidee haben sich die einfachen Verkündiger kritiklos zu eigen gemacht. Durch ihr geistiges und gefühlsmäßiges Einverständnis zu einer angeblichen Vernichtung von vier Milliarden Menschen werden sie zu Unterstützern der WT-Führung und tragen somit deren Verantwortung voll mit. Sie helfen auf diese Weise, aus einer gewöhnlichen Religionsgemeinschaft etwas neues zu gestalten, nämlich - und dies im wahrsten Sinne .des Wortes - eine Neue-Welt-Gesellschaft. Ein Anspruch, der nicht hinter der Bedeutung seines Namens zurückbleibt. Jener gesamten Gesellschaft sei. aber klar gesagt: Der Berg Zion steht nicht in Brooklyn, und wird dort auch nie stehen.
Zion ist und bleibt Gottes Eigentum.

Fragen und Mahnung
ES erscheint uns allen unmöglich, daß ihr, liebe Verkündiger, auf einer Erde glücklich und in Liebe ewig leben könntet, die vom Blute ihrer vier Milliarden Bewohner getränkt ist. So abgestumpft und gefühlsmäßig verkümmert seid ihr doch alle nicht. Ihr habt lediglich die Tragweite und Konsequenz einer solchen WT-Lehre noch nicht richtig durchdacht. Bedenkt einmal, Millionen unschuldiger Kinder und Erwachsener würden für immer vernichtet werden, nur weil sie zwar Jesus Christus, aber nicht die Wachtturm-Gesellschaft angenommen haben. Ließe sich eine solche Massenvernichtung aus Gottes Wort und seinem Handeln logisch begründen? Nein! Hier kommen lediglich gedankliche Ausgeburten pervers denkender und machtbesessener Führer einer Gesellschaft zum Zuge, die sich angeblich im Namen Gottes als die zukünftigen Herren der Erde sehen. Sie verwerfen die Schrift, sonst würden sie ihre Hoffart erkennen und sich vor Gott und Christus demütigen. Aber so sind ihre Herzen und Sinne im Machtrausch verblendet.

Liebe Geschwister!
Geht nicht den gleichen Weg wie eure Führer! Wendet euch von ihnen ab, ehe es zu spät ist! Bekehrt euch uneingeschränkt zu Gott und seinem Christus, der auch zu eurer Rettung am Kreuz gestorben ist!
-MSH-

WEIHNACHTEN 1984
Selbst die Engel im Himmel feierten die Geburt Jesu
Der biblische Bericht
NUN waren Hirten in derselben Gegend auf freiem Felde in jener Nacht bei ihrer Herde. Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umleuchtete sie, und sie gerieten in große Furcht.
Der Engel aber sagte zu ihnen: „Fürchtet euch nicht! Seht, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volke widerfahren soll. Denn euch ist heute ein Retter geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und dies ist das Zeichen für euch: ihr werdet ein neugeborenes Kind finden, das in Windeln gewickelt ist und in einer Krippe liegt."
Und plötzlich war bei dem Engel eine Menge himmlischer Heerscharen, die Gott lobten mit den Worten: „Ehre sei Gott in Himmelshöhen und Friede auf Erden in den Menschen des göttlichen Wohlgefallens!"
(Lukas 2:8-14)

Jesus später selbst
Da sagte Johannes zu ihm:
„Meister, wir haben jemand, der nicht mit uns dir nachzieht, mit deinem Namen böse Geister austreiben sehen und es ihm untersagt. "
Jesus aber antwortete:
„Untersagt es ihm nicht, denn so leicht wird niemand, der ein Wunder unter Benutzung meines Namens vollbringt, schlecht von mir reden. Wer nicht wider uns ist, ist für uns."
(Markus 9:38-40)

Heute Weihnachten feiern?
ABER NATÜRLICH! Wenn die Engel im Himmel das taten, wie der Bericht sagt, und Jesus gestattete, daß andere in seinem Namen sogar böse Geister austrieben, dann gibt es kein wirkliches Argument dagegen! Um so mehr, weil dies eine Gelegenheit ist, im Namen Jesu ungeheuer viel Gutes zu tun, wie es denn jedes Jahr auch geschieht, sowohl durch materielle Gaben wie auch durch geistige, und wenn es nur eine familiäre Wiederversöhnung oder ein wohltuendes Wiedergrüßen oder Sicherinnern ist.

Darum müssen die weihnachtsfeindlichen Bevormundungen durch die WTG mit den Worten des Apostel Paulus zurückgewiesen werden. Es „soll niemand um Essen und um Trinken oder in Beziehung auf Feste oder Neumonde und Sabbate absprechende Urteile über euch fällen." (Kolosser 2:16)
Die WTG betreibt doch Psychoterror, wenn sie „argumentiert", Geburtstage feiern sei verwerflich, weil die Tochter der Herodias am Geburtstag des Herodes den Kopf von Johannes, dem Täufer, forderte. Hat Gott in Voraussicht dessen die Feier der Geburt Jesu durch die Engel verbindert? Was maßt sich die WTG da an? Was konstruiert sie da für Ungereimtheiten zusammen? Wenn jemand den Namen Jesu mißbraucht, muß man den Namen Jesu dann abschaffen?

IN gleicher Weise muß mit Kolosser 2:16 zurückgewiesen werden, wenn die WTG „argumentiert", Jesus sei nicht am 24. Dezember geboren. Das genaue Datum ist völlig unwesentlich. Es kann ohnehin nur annähernd bestimmt werden. Bei der Feier im Himmel stand auch kein Datum zur Debatte. Auch das ist also von der WTG an den Haaren herbeigezogen. Jesus selbst nahm an Hochzeitsfesten teil, die zeitlich nach Belieben der Familien festgelegt waren.

IN gleicher Weise muß mit Kolosser 2:16 auch zurückgewiesen werden, wenn die WTG letztlich „argumentiert", Weihnachten sei wegen des Weihnachtsbaumes und anderen Brauchtums dabei „heidnisch". Was war denn das „Essen und Trinken, Neumond und Sabbat" damals! War das definitiv christlich? Das war längst „tot" wie das „Gesetz". Dennoch war es gestattet, wie Kolosser 2; 16 aussagt.

Und was heißt hier „heidnisch". Natürlich war der Baum ein Symbol der winterlichen Sonnenwende, ab wann die Sonne wieder höher steigt. Auch die Juden feierten Feste, verbunden mit natürlichen Ereignissen.
(3. Mose 23)
Und in den Tempel wurden sogar Elemente des früheren Stierkultes eingebaut.
(l. Könige 7:25)
In Prediger Salomo erkennt man Elemente der stoischen Philosophie, und die WTG mußte selbst feststellen, daß das Johannesevangelium hellenistisches Denken der Griechen aufnahm und daran anknüpfte. Immer fand die Ausbreitung der Gottesanbetung in Anknüpfung an Vorhandenes im Volke statt. (WT 15. Juni 1975, S. 364 dt.)

Die „Argumente" der WTG sind hier pure Scheinheiligkeit . Man kann das Fest also ruhig mit einem Weihnachtsbaum schmücken. Übrigens hat erst der zweite WTG-Präsident Rutherford das Weihnachtsfest unter den Bibelforschern, während er sie zu „Zeugen Jehovas" erklärte, zerstört. Ein Hauptzweck war auch hier, die ZJ derartig zu isolieren und in abgründigen Gegensatz zu den anderen Christen und ihren Kirchen und Gemeinschaften zu bringen, daß es für sie kein Zurück von der WTG mehr gibt, was immer die WTG zu glauben euch zumutet, wie lange auch immer. Und das ist ja nicht wenig in mehr als 100 Jahren schon!

Worauf es ankommt
ES „sei Friede auf Erden", forderte der Engelgesang in jener heiligen Nacht bei der Geburt Jesu - Christen sollten sehr froh sein, daß es ein Weihnachtsfest in unseren Breitengraden aus diesem Anlaß gibt und die Ungereimtheiten und haltlosen Argumente der WTG zurückweisen. Wie gut vielmehr, diese Tage im Jahr besonders zu haben, um geistig und materiell Freude zu machen und Frieden zu stiften, in der Familie, im Hause, unter Freunden und Mitmenschen. Frohe Stunden für Alleinstehende oder Einsame. Lange entbehrte Gerneinschaft zu erleben. Gar manches Wiedersehen. Stunden der Besinnung als Mensch unter Menschen und in der Gesellschaft. Wer bäckt sein täglich Brot allein? Und als Fest des Friedens heute angesichts der Friedensbedrohungen und kriegerischer Auseinandersetzungen von unschätzbarem Wert! Diese „bösen Geister" von heute austreiben zu helfen, im Namen Jesu gar, und Wege des Friedens zu zeigen, wie es dem Jesuskind an der Wiege gesungen wurde, das ist einer der größten Beiträge überhaupt für Christen. Und nicht zuletzt: Christen sollten eher jede Gelegenheit ergreifen, statt sie zu zerstören, Christus den Menschen näherzubringen. Wie sagte Jesus selbst:
„Untersagt es ihm nicht, denn so leicht wird niemand, der ein Wunder unter Benutzung meines Namens vollbringt, schlecht von mir reden. Wer nicht wider uns ist, ist für uns."
-P.-

DER "TANNENBAUMSPION"
IN der Bibel richtet der Apostel Paulus an Christen die Worte; „… und niemand richte euch wegen des Haltens von Sabbaten, Neumonden …„ Also in unserem heutigen Sprachgebrauch sind Feiertage damit gemeint. Wie steht nun aber die WTG dazu bzw. ihre ausführenden Organe, wie die Ältesten oder die sogenannten „Rechtskomitees"? Ob sich die WTG in der Praxis tatsächlich an diese Bibelworte hält, beweist ein Vorfall, der sich vor drei Jahren in der Versammlung Wismar ereignete. Es gab dort eine ältere Schwester, die schon 30 Jahre Zeugin Jehovas war, aber in den letzten Jahren nicht mehr in dem Maße für die WTG einstand, wie es von jedem Zeugen Jehovas verlangt wird.

NUN war die letzte für das Jahr fällige Zusammenkunft der Studienleiter, Dienstamtgehilfen und Ältesten der Versammlung im Monat Dezember anberaumt. Dort kam dem Zeitpunkt des Jahres gemäß auch das Thema „Weihnachten" zur Sprache. Jeder der Anwesenden wurde gefragt, ob er nicht jemanden kenne in der Versammlung, bei dem es mit Weihnachten Probleme gebe. So wurde diese ältere Schwester genannt, und man meinte, daß man sich nicht sicher sein könnte, ob sie in bezug auf Weihnachten noch mit den Richtlinien der WTG übereinstimme.

Der Spion tritt in Aktion
SO wurde beschlossen, daß sie zu Weihnachten überprüft werden müsse, und ein Bruder bekam den Auftrag, zusammen mit seiner Frau dort am 25. Dezember einen Besuch zu machen, der als freundschaftlicher Besuch getarnt war, mit der Aufgabe herauszufinden, ob ein Weihnachtsbaum aufgestellt sei. So fragte dieser Bruder nun, wie er das wohl am besten herausfinden könnte, denn die Schwester besitze eine 2 ½-Zimmer-Wohnung, und es wäre ja möglich, daß der Weihnachtsbaum sich in einem anderen Zimmer befände, er würde aber mit Sicherheit nur in das Wohnzimmer gelassen werden. Darauf bekam er den Rat: „Tue völlig harmlos, und wenn du dich verabschiedest, dann tue so, als wenn du in Gedankenlosigkeit die falsche Tür statt der Ausgangstür öffnest." Nun kam, was kommen mußte. In dem anderen Zimmer befand sich tatsächlich ein Weihnachtsbaum, den die Schwester für ihren kleinen Enkelsohn dort aufgestellt hatte, und sie wurde zwei Wochen später vor ein „Rechtskomitee" geladen und wegen „Götzendienst" - der Weihnachtsbaum wurde als Götze bezeichnet ausgeschlossen.

SO also wird man in Wismar, durch Bespitzelung und sogenannte Kriegslist, langjährige, für die WTG aber zum Ballast gewordene Zeugen Jehovas, die zuviel aus der Vergangenheit der WTG wissen und dadurch eine Gefahr darstellen und nicht mehr gewillt sind, sich ihrem Leistungsprinzip anzupassen, los.
DIESES ist eines von vielen Beispielen für die Lieblosigkeit und unchristliche Verhaltensweise der WTG-Ältesten in der Versammlung Wismar.
 

EINIGES ZU 25 JAHRE "CHRISTLICHE VERANTWORTUNG"
GLAUBE UND HEIMAT, das evangelische Sonntagsblatt für Thüringen vom 10.8.1984 veröffentlichte einen zweispaltigen Beitrag über diese CV-Jubiläums-Ausgabe unter dem Titel „Kritik an Zeugen Jehovas". Schwerpunkte sind der CV-Anfang 1959 unter Willy Müller und das Anliegen von CV sowohl im Hinblick auf die ZJ wie auch gegenüber der WTG. Dies wird durch entsprechende Zitate aus CV veranschaulicht. Der Kommentar in GLAUBE UND HEIMAT weist auch auf die CV-Empfehlung hin, Kontakt mit einer anderen Religionsgemeinschaft aufzunehmen angesichts der Falschheit aller Wachtturm-Endzeitbibelauslegungen, wie CV nachweist.
Auch was CV über die politische Funktion der WTG nachweist, wird erwähnt. Alles in allem eine gute kurze Übersicht über das Anliegen von CV.

Die Mitbegründerin von CV und Mitarbeiterin von Willy Müller, G. Horn in Schmölln, erinnert sich beim Lesen und schreibt:
„Bruder Müller ist ein guter, lieber Mensch gewesen, der aber schwer verletzt worden ist durch die WTG. Unser Anfang ist nicht leicht gewesen, aber wir haben unser Bestes gegeben. Immer werde ich mich bemühen, junge Menschen davon zu überzeugen, nicht dieser Organisation beizutreten. Ich bedanke mich ganz herzlich für Eure liebe Einladung nach Berlin, aber gesundheitlich geht es nicht mehr so gut. Seid dem treuen Herrn befohlen, weiterhin viel Kraft und Freude.
Viele herzliche Grüße."

EINER, der sich auch auf die CV-Beobachtung verlegt hat, schon lange, teilt aus Berlin mit:
„Die CV 180 hat es wieder in sich. Ein ehrlicher ZJ, der CV längere Zeit liest, kann sich der Überzeugungskraft dieser Zeitschrift nicht entziehen. Das ist das Gefährliche für die ZJ-Führung und das Glück für den ZJ, für das er noch einmal froh und dankbar sein wird.
Ich wünsche weitere 25 Jahre!"

„Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6
Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos.
Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera
A 779/84 V 7 1 2735 N 2

Christliche Verantwortung 1985 Teil I

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