"Christliche Verantwortung" zusammengefasst 1983 Teil II

CV 168 - CV 173

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 168

In dieser Ausgabe:
Zitierung der "klassischen Rede" des Konrad Franke in Sachen 1975.
Und weitere, zeitgenössische Infos in Sachen Raymond Franz.
Die Informiertheit in Sachen Franz der CV, offenbart sich auch darin, dass dies alles in dem erst viel später noch erschienenen Buch von Franz "Der Gewissenskonflikt", mehr oder weniger im Detail bestätigt wurde.
In der Rubrik "Leserbriefe", eine redaktionelle Antwort, dass selbst solche Zeugen Jehovas, die schriftlich mitteilten, sie wollten keine weitere CV mehr zugesandt bekommen, diese jedoch weiter zugesandt werde. Dies allerdings ist nicht akzeptabel, zumindest unter freiheitlichen Bedingungen.


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 168 GERA JULI 1983

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen die WT's Nr. 2 und 3/1983
„KLEIDET EUCH MIT LIEBE …"
Zum WT-Jahrestext 1983
ZUM AUFSTAND VON R. FRANZ
Aus dem WTG-Hauptbüro Brooklyn
JEDES MITTEL IST IHNEN RECHT
Zu "Dunkles Licht und falsche Wahrheit"
„DU KANNST FÜR IMMER IM PARADIES AUF ERDEN LEBEN"
Beginn der CV-Betrachtung mit den 30 Kapiteln der WTG-Neuerscheinung

ALLEZEIT BEREIT ZU VERANTWORTUNG UND RECHENSCHAFT
Liebe Schwestern und Brüder!
"Seid allezeit bereit, euch gegen jedermann zu verantworten, der von euch Rechenschaft über die Hoffnung fordert, die in euch lebt", wird in 1. Petrus 3:15 von Christen verlangt. Wozu regt uns das in unserer besonderen Situation an?
NACH und nach erkennen immer mehr, wie unsere Anliegen mit Bezug auf die WTG sehr wohl gut Grund und Ursache hat und heute unverzichtbar geworden ist, will man darin das Für und Wider echt abwägen. Nichts GERINGERES rät schließlich Jesus selbst in Lukas 14:28. Warum diese Erkenntnis? Weil gar manches selbst erlebt und schmerzlich erfahren und festgestellt wird. Betroffen von der Fragwürdigkeit und dem Unheil der haltlosen WT-Endzeitverkündigungen, wie 1914, 1925 und 1945 so jetzt 1975, schlagen nun die nicht berechneten "Kosten" dieses "Turmbaus" zubuche, der da endzeitlich nie anders als auf "Sand gebaut" war.
IM Glauben an diese WT-"Königreichswahrheiten" wurde nicht nur alle mögliche Zeit "ausgekauft", keuchend und stets auf einem letzten Loche pfeifend. Ersparnisse und Vermögen wurden gutgläubig der WTG übergeben. Jugendlichen wurde berufliche und höhere Bildung ausgeredet. Notwendige Versicherungen wurden unterlassen. Heiraten und Kinderkriegen wurde "nach Harmagedon" verschoben. Durch WT-Einmischung ins Ehebett wurden treue Ehegatten zu Hurern verteufelt und die Ehen zerstört. Durch die WTG-Erfindungen über Geburtstage und andere Feste wurden Familienverhältnisse verfeindet und vergiftet. Sich und anderen wurde alle Kultur weitgehend verteufelt. Wer gar Kritik anmeldete, Angehörige, Ehepartner, Verwandte, Nachbarn, Freunde, Kollegen, die eigenen Kinder, wurde die Beziehung am Ende aufgekündigt. Hab und Gut, Freiheit und Leben wurden im sinnlosen Kampf für tollste "Königreichswahrheiten", politische Regierungen seien keine "Obrigkeiten von Gott", jahrzehntelang gutgläubig geopfert. Unter der WT-Fahne von "politisch neutral" und "unpolitisch", dieweil der WT-Antikommunismus das Niveau der faschistischen Propaganda der Nazizeit erreicht, wird jeder naiv gehalten, für dumm verkauft, oder zum politischen Heuchler gemacht. Schließlich hat man im guten Glauben an die "Königreichswahrheit" vom 1975-Weltende auf notwendige Anschaffungen verzichtet, gegen Verbesserung der Lebensverhältnisse gepredigt, ja den Dachgiebel nicht einmal mehr repariert. Nervenzusammenbrüche waren bei vielen der "Geringsten der Brüder Christi" die Folge.
DAS ist noch lange nicht alles an persönlichem, familiären, zwischenmenschlichem und gesellschaftlichem Unheil durch die WTG-Verkündigung der ZJ.
WER das erfahren hat, vielleicht gar mit über andere Familien gebracht hat, nun jedoch zu erkennen beginnt, was das für ein buchstäbliches Unheil bedeutet angesichts der haltlosen WT-Endzeit, muß verstehen, wenn die Betroffenen nun fragen. Viele sitzen förmlich "auf dem Zaun" und fragen, wohin sollen wir gehen? Dieser Appell richtet sich vor allem auch an die Diener, Aufseher und Ältesten, die die verantwortlichen "Lehrer" waren. Jak. 3:1. Besteht doch in all diesem eben aus der theoretischen und praktischen Erfahrung eine große Mitverantwortung in Wort und Tat, die von Betroffenen zu Recht im Sinne von 1. Petrus 3:15 abverlangt werden kann. Das ist, richtig. Wen wohl sonst auch könnte in diesen Fragen besser sachkundig raten, antworten 'und helfen? Wer könnte hier verstehen.
WER die WTG zu durchschauen beginnt, der sollte diese große christliche, mitmenschliche Verantwortung sehen. Er sollte gemäß seinen Gaben, Fähigkeiten, Möglichkeiten und Umständen beitragen, Rechenschaft zu geben über alles, was man verständlicherweise fragen mag, um sich wieder zurechtzufinden und festen Halt am wirklichen Leben zu nehmen. Es gibt keine schönere und edlere Aufgabe angesichts des angerichteten WT-Unheils für alle. denen das bewußt wird. Es ist wie eine verbleibende Berufung. Wendet EUCH freimütig an uns.
In christlicher Verbundenheit
CV-Redaktion

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
Der Wachtturm
WIR PRÜFEN DIE WACHTTÜRME NR. 2 UND 3/1983
WT 2/1983
STUDIENARTIKEL
"Eine vernünftige Anleitung für die heutige Jugend"
"Erziehe deine Kinder so, daß sie Jehova lieben"
Wahrlich.
Honigseim ist auf ihren Lippen!
UM "die heutige Jugend" ging und geht es der WTG in Wahrheit nie. Denn dann müßte sie ein Jugendprogramm vertreten, das die sozialen, materiellen, kulturellen und geistigen Bedürfnisse aller Jugendlichen wirklich berücksichtigt. Weder will noch kann die WTG "die" heutige Jugend "vernünftig anleiten". Das ist alles weltweiter Bluff. Die WTG predigt in Wahrheit eine Lehre, deren Bedingungen, nämlich Anerkennung und Anschluß an die WT-Organisation, für die heutige Jugend insgesamt unannehmbar sind und ihre Vernichtung bedeuten. Die WTG könnte "die heutige Jugend" mit all ihren Bedürfnissen gar nicht anleiten! Man durchdenke das nur einmal!

DA weckt die Überschrift doch völlig falsche Erwartungen und ist unehrlich. Es geht der WTG doch nur um bestimmte Jugendliche, um ihren Nachwuchs! Das wird ja dann auch deutlich.
EINE grobe Fälschung ist, die "heutige Welt" (Abs. 14) mit etwa der amerikanischen und ihren "obzönen Schriften, schmutzigen Filmen, Sexshops, Pornografie" usw. gleichzusetzen. Sucht doch mal in der DDR einen Sexshop! Was über "KRIMINELLE HANDLUNGEN" gesagt wird (Abs. 8 ff) sollten sich allerdings besonders die hiesigen ZJ zu Herzen nehmen: "Solltest du mit Menschen in Berührung kommen, die kriminell handeln, so ziehe dich rasch von ihnen zurück" (Abs. 10). Eiligst müßten sie sich danach von der Organisation trennen, die hier in ihren wichtigsten Verantwortungsbereichen von Schmugglern und Gesetzesbrechern, also Kriminellen geleitet wird, die - von Oberkriminellen angeleitet - schon massenhaft DDR-Geld in den Westen geschmuggelt haben. Aber der WT gilt da wohl nicht für die ZJ. Was für ein Doppelspiel, was für eine Heuchelei also zwischen den Zeilen! Die andererseits wie Honigseim schmecken.

Der Hauptzweck dieser Jugendthemen
'DIE 1914-Generation ist fast "vergangen" und die WTG will und muß weitermachen. So muß die nächste junge Generation "gejagt und gefischt" werden. Vom "Ende" ist da nur vage und am Horizont die Rede. Man muß die benötigte Jugend erst einmal psychologisch gewinnen und binden. Also werden sie mit der christlichen Sittlichkeit und Moral angesprochen. Aber deswegen muß man nicht zur WTG! Das lehren auch andere Gemeinschaften, Katholiken, Adventisten, Mormonen, welche eigentlich nicht? Und schwarze Schafe haben alle. Selbst Nichtgläubigen ist das Gesetz Gottes oft tief ins Herz geschrieben. Römer 2:14,15. Nein, auch heute ist die hervorgekehrte christliche Moral nur Mittel und Zweck der Einbindung einer Nachwuchsverkündigergeneration. Die WTG lügt, schmuggelt und täuscht in "Kriegslist" wie sie es braucht. Das Evangelium interessiert sie da überhaupt nicht! 2. Kor. 4:2 NW. Wir könnten zum Schmuggel mißbrauchte Rentner mit Namen nennen! Die nun "vergehen" müssen!

Oh ihr ZJ-Jugendlichen! Werdet rechtzeitig WT-kritisch!
WT 3/1983
STUDIENARTIKEL
"Diene Jehova mit freudigem Herzen"
"Wir können uns freuen während all unserer Tage"
Weiterverschiebung von 1975 auf 2000
AUCH dieser WT (S.2) basiert auf der Lüge, "unpolitisch" zu sein. Es gibt keinen unpolitischen WT. Sogleich auf S. 3 wird die politische Sicht des US-Aussenministeriums über "die Welt von morgen" von 1975 bis 2000 verkündet, ohne zu bestreiten, daß es so komme! Alle "Zeichen" verschieben sich damit wieder "an den Horizont" (S. 5), ein Begriff, direkt von CV hierfür übernommen! Der 1975 enttäuschten 1914-Generation wird damit weiter unterschwellig ihr "Vergehen" beigebracht. Dieweil die WTG selbst mit Selters u.a. schon für die Zeit nach 2000 rüstet!

Gewöhnung an WT-Dienst bis man stirbt
HERANZIEHEN von Versen, die alle Freude weniger in der Zukunft, sondern vornehmlich in stetem Dienst jahrein jahraus verheißen. In biblischer Zeit natürlich richtig. Unmerklich will die WTG allen damit jedoch beibringen, sich auch im Dienst für sie lebenslang zu erschöpfen, während sie das "Königreich" immer am Horizont dahinschiebt. Jetzt von 1975 auf 2000.

DER 2. Artikel geht noch weiter. Die zitierten Worte als Psalm 90 "während all unserer Tage" sollten es wie Schuppen von den Augen fallen lassen: Das hat doch mit Endzeit gar nichts zu tun! Das bezieht sich in der Bibel doch nur auf ein Leben von 70 bis 80 Jahren (Psalm 90:10)1 Im Klartext: Keiner erlebt das ."Ende", der WTG ist "alle unsere Tage" zu dienen! Das war und ist letztlich alles, was. jedem unter der WTG geblieben ist, seit dem ersten Termin von 1799 schon! (Die Harfe Gottes). Die Illusion von einem doch schon vorhandenen "geistigen Paradies" verzuckert dies neuerdings ein wenig, auf daß alle immer weiter "keuchen". Es ist jedoch purer Zynismus, der nun restlos "vergehenden" Generation von 1914, die doch "nicht vergehen" sollte, Psalm 90 vorzusetzen!

WIE KANNST DU DA MITMACHEN ?
Liebe Brüder und Schwestern! Christliche Verantwortung und christliche Wahrheit bilden ein Ganzes! Ihr habt die Möglichkeit, jederzeit nach vorheriger Anmeldung im CV-Büro Gera und Berlin Original-Dokumente der WTG, die wir in unseren Artikeln zitieren, einzusehen und zu prüfen.

WIRD DER EHEMALIGE WTG-ZWEIGDIENER KONRAD FRANKE
AUF DEN WTG-KONGRESSEN 1983 SPRECHEN?
WTG-Zweigdiener Konrad Franke
1968 in Hamburg über das WT-Weltende 1975
Was sagst DU 1983?
HAMBURG, den 20.1.1968. "Trachtet zuerst nach dem Reiche Gottes", Dienstansprache des WTG-Zweigdieners Konrad Franke, Wiesbaden, vor Vertretern der gesamten Dienerschaft in Norddeutschland. Auszugsweise aus der Tonbandaufzeichnung:

"Natürlich sollten wir überlegen, wo wir stehen. Wir gehen dem Ende dieses Systems entgegen, liebe Brüder. Wir haben viel in den vergangenen Jahren, und wenn wir lange in der Wahrheit sind, Jahrzehnten darüber gesprochen. Wir haben darüber gesprochen, daß dieses böse System zu Ende gehen wird, daß 6000 Jahre menschlicher Geschichte vorgesehen sind, und dann, daß das siebente Jahrtausend Christus Jesus als dem Regenten und Richter vorbehalten bleibt, demjenigen, der sich selbst auf der Erde den Herrn des Sabbats nannte, der also diesen Sabbat, diesen Ruhetag, selbst beaufsichtigen wird, als König vom Himmel her als der Wichtigste des Königreiches… … Im Laufe der Zeit hat uns Jehova immer mehr verstehen lassen über diese Zeitabschnitte. Und vor zwei Jahren schon wurde das erstemal unsere Aufmerksamkeit auf das Jahr 1975 gelenkt. Mancher war zweifelnd und sagte, da muß man vorsichtig sein, ihr habt euch schon einmal blamiert. Und wenn ich an 1925, denke, wer weiß, was da wieder raus kommt, ich werde mich zurückhalten!

JA, die Gesellschaft oder der treue und verständige Sklave, der ja dazu da ist, uns die Speise zur rechten Zeit zu geben, so sagen wir doch wohl, ja, der war es jetzt wohl und hat uns davon befreit, es kam nicht von uns. Oder ist jemand von euch auf diesen Gedanken gekommen? Es kam doch von dieser Stelle! Auf einmal beginnen einige doch zu zweifeln! …
… ABER wiewohl wir in den letzten Monaten, besonders auch auf den Bezirksversammlungen sehr viel darauf hingewiesen haben, gibt es noch eine ganze Reihe unter uns, die diesbezüglich doch noch Vorbehalte haben. Und bei aller Objektivität hier, so gut wie ich das meine, ich habe einen schweren Verdacht, warum lacht ihr denn? Ich habe ja noch gar nicht ausgesprochen! Ich glaube, ihr habt Gründe zu derselben Annahme wie ich, daß auch hier in unserer Mitte welche sind, die auch noch Vorbehalte haben. Aber Brüder, tun wir recht, wenn wir so zweifelnd an unsere Aufgaben herangehen? Können wir dann überhaupt noch mit. Recht diese Publikationen verbreiten?"

Wagt sich Franke 1983 wieder aufs Podium?
DIE Zweifler hatten Recht! Schmach und Schande wurde über alle ZJ gebracht! Alle wurden blamiert und der Lächerlichkeit preisgegeben! Sich sehenden Auges mit der WT-Organisation blamieren und lächerlich machen? Gleichen Franke und seinesgleichen auf dem WT nicht frommen Scharlatanen, die die ZJ als Clowns, Tölpel oder Einfaltspinsel benutzen? Wem kann man es zumuten, sich sehenden Auges selbst zu blamieren? Auf den WTG-Kongressen 1981, 6 Jahre nach 1975, brillierte Franke in Stuttgart mit: den Themen "Loyalität…" und "Vorwärts, ihr Diener…" wieder.
WAS WIRD ER 1983 SAGEN ?
-F.F.-

EIN WECHSEL IN DER LEITENDEN KÖRPERSCHAFT STEHT BEVOR
"Der Präsident hat seine Sorgen
Es ist von großem Wert, immer gut informiert zu sein
IM Königreichsdienst für die amerikanischen Zeugen Jehovas heißt es:
"Wir bedauern es, bekanntgeben zu müssen, daß 5 Gliedern der Brooklyner Bethelfamilie und einigen anderen in der Stadt New York die Gemeinschaft entzogen wurde. In einigen Versammlungen haben einige Spaltungen verursacht, Sekten gefördert und sich abtrünnig gegen die Organisation verhalten." (KD XI/80)

Gehen wir näher darauf ein
WER hat eigentlich ein Interesse daran, Sekten zu bilden oder abtrünnig zu werden, wenn keine Gründe vorliegen?
Es ist erstaunlich, daß diese "Sektenförderer und Abtrünnigen" ausgerechnet aus der Weltzentrale der Zeugen Jehovas kommen. Hat die leitende Körperschaft im Bethel Brooklyn wirklich keinen anderen Ausweg gesehen, als 5 Gliedern ihrer Bethelfamilie die Gemeinschaft zu entziehen? War es die einzige Möglichkeit, die Notbremse zu ziehen? Waren es wirklich nur 5 Glieder der Bethelfamilie in Brooklyn, die rebelliert haben, oder hat man nur die Gefährlichsten unter vielen ausgeschlossen?

UNTER diesen 5 Gliedern befand sich auch der Neffe des jetzigen Präsidenten der Zeugen Jehovas.
Mit Raymond Franz wurden weitere 4 Bethelangehörige aufgefordert, das Bethel umgehend zu verlassen. Wie viele sich weiterhin noch in den Räumen der leitenden Körperschaft aufhalten dürfen, bevor sie vor die Tür gesetzt werden, wird noch untersucht.

Der Präsident hat seine Sorgen
WIE lange Präsident F. W. Franz weitere Rausschmisse noch verkraften kann, bleibt abzuwarten.
Fest steht, 1984 ist er 90 Jahre alt. In dem Alter kann man so ein Werk nicht mehr leiten, dann kann man nur noch anderen im Wege stehen.
Da aber nur noch, sehr wenige fähige Überrestglieder am Leben sind, .die so ein Werk leiten können, besteht die zwingende Notwendigkeit, in den kommenden Jahren fähige Köpfe aus der "großen Volksmenge" darauf vorzubereiten.

DANN wird jedoch vieles neu durchdacht werden müssen. Dann wird wahrscheinlich alles, was heute noch den "anderen Schafen" aufgezwungen wird, zu glauben und zu predigen, neu überarbeitet.
Dann klärt sich so mancher Schwindel auf, den die "anderen Schafe" jahrzehntelang ertragen mußten.
G/W

ZUM AUFSTAND IN DER LEITENDEN KÖRPERSCHAFT UNTER RAYMOND FRANZ
Weitere Mitteilungen aus USA
DIE Abkehr von der WTG erfolgte wegen grundsätzlicher Lehrdifferenzen mit der WTG. Bisher sollen sich Franz in Brooklyn fast 100 Personen angeschlossen haben. Es bestätigt sich auch die Absicht des vorigen Präsidenten N. H. Knorr, der kurz vor seinem Tode Enthüllungen machen wollte, was die Lehren der WTG betrifft.
(Siehe CV 98/1977)

PRÄSIDENT N. H. Knorr soll dem Schreibkomitee den Auftrag gegeben haben, das WTG-Werk "Aid to Bible Understanding" (Hilfe zum Verständnis der Bibel, 1971) streng gemäß der Bibel zu erarbeiten und festzustellen, wo die bisherige Lehre der WTG mit der Bibel nicht übereinstimmt, um das zu ändern. Raymond Franz hat das zu tun versucht. Dabei wurde folgendes grundsätzlich festgestellt:
- die vom WT verneinte Anbetung Christi ist schriftgemäß.
- die Angriffe des WT gegen die Dreieinigkeit/Dreifaltigkeit sind fragwürdig,
- die Gottheit Jesu Christi ist nicht gegen die Bibel,
- die 144 000 und die große Volksmenge sind "geistige Klassen",
- die WT-Daten 607 v. Chr. und 1914 sind " biblisch völlig haltlos.
Die Frage der 144 000 bzw. andere Schafe ist die Hauptfrage, an der sich alles entzündet hat! Hier liegen fundamentale WT-Abweichungen von der Bibel vor!

ES hat in Brooklyn mit Raymond Franz geheime Bibelstudien gegeben, in denen die WT-Lehren gemäß der Bibel überprüft wurden.
RAYMOND FRANZ wurde vor ein besonderes WTG-Komitee zitiert. Man hat ihn vorher heimlich mit Tonbändern bespitzelt, um von ihm diskriminierende Äußerungen zu erhalten, jedoch vergeblich. Das Komitee entschied gegen Raymond Franz im wesentlichen wie folgt:
- Jehova handelt durch die WT-Organisation bzw. leitende Körperschaft d. WTG,
- die Organisation bzw. WTG steht über der Bibel- und bestimmt, was bezüglich der Bibel zu glauben ist.

RAYMOND FRANZ blieb bei seinen Feststellungen, daß die entscheidenden Grundlehren der WT-Organisation - 144 000, 'andere Schafs, 607 v. Chr. und 1914 - nicht mit der Bibel übereinstimmen und daher unhaltbar sind.
MIT Raymond Franz gingen Mitglieder der leitenden Körperschaft wie auch des WT-Schreibkomitees sowie Mitarbeiter, die die NW-Übersetzung gemacht haben, sowie auch die letzten Bücher der WTG, u. a. das Jakobus-Buch von 1979.

DIE WTG war gezwungen, Raymond Franz zu seinen geringen Ersparnissen von 600 Dollar 10 000 Dollar Überbrückungsgeld (einige gute Monatsgehälter) für die nächste Zeit auszuzahlen, bis er anderen Lebensunterhalt findet.
UNTER den ZJ in den USA kursieren viele Tonbänder mit Interviews von Raymond Franz in seiner Sache. Es wird bestätigt, daß in den letzten 10 Jahren - die Periode der 1975-Weltende-Irrlehre - etwa l Million ZJ die WTG wieder verlassen haben.
-CVN-

ZUM WT- JAHRESTEXT 1983
"Kleidet euch mit Liebe… Ein vollkommenes Band der Einheit" (Kolosser 3;14)
Ein absoluter Höhepunkt
WAS .für ein herrliches und herzliches Wort des Apostels an die damalige Christengemeinde in Kolossäa! Nichts könnte man dagegen einwenden. Diesen Text 1983 zu wählen, ist darum der absolute Höhepunkt des Appells an edelste menschliche Empfindungen und Sehnsüchte in Familie, Gemeinde und Gesellschaft. Ein Höhepunkt also, Emotionen im tiefsten Inneren des Herzens anzusprechen und .zu aktivieren, zu mobilisieren. Dieses Apostelwort 1983 jedoch für die Fortsetzung des WT-Werkes zu wählen, die WT-Jahrestexte dienen in erster Linie diesem Zweck, ist der absolute Höhepunkt der bisherigen emotionalen WT-Verführung!

Warum und wieso?
DAS soll mit der gleichen erschütternden Offenheit vor Augen geführt werden! Denn was der WT hier 1983 macht, gleicht den Liebesschwüren eines Heiratsschwindlers und Hochstaplers! Dessen Liebesverführungen mittlerweile in die Millionen gehen!

Wir haben bewiesen und fragen
LIEBE UND EINHEIT mit einem Werk, das von 1799 bis 1975 schon über ein Dutzend falsche Endzeittermine prophezeit hat?
LIEBE UND EINHEIT mit einem Werk, das seit 1975 dabei ist, eine neue unkritische junge. Generation .zu mißbrauchen, um nach  über 100 Jahren die vierte Generation schon endzeitlich zu verführen?

LIEBE UND EINHEIT mit einem Werk-, das dich mit seiner Streitfragen-Lehre zu einer Verbrechergesinnung verführt durch die Verkündigung. Gott habe "Satan; wie einen Verbrecher gewähren lassen" (WT 1.1.78 S. 12), wonach Gott selbst ein Verbrecher wäre, dem man in dieser "großen Streitfrage" dienen muß? (CV-WT-Prüfung in CV 162)

LIEBE UND EINHEIT mit einem Werk, das in von Christus abgeschaffter alttestamentlicher "Kriegslist" (Römer 10:4, 2. Kor. 4:2 NW) ein Umfeld von Täuschung, Untergrund, Lüge, Verstellung, Betrug, Geld-Schmuggel, Irreführung, Intoleranz, Maß, Mißtrauen, Spannung, Nervenaufreibung und Streß um jede ZJ-Familie erzeugt, um sie in der WT-Verkündigung haltloser Weltenden und Paradiesversprechungen gegen soziale "Weltverbesserung" und Demokratie, gegen "rote Regime" (WT 1.3.74) und soziale Verantwortung, gegen katholische, evangelische und andere Christen und Gläubige immer wieder zu mißbrauchen?

LIEBE UND EINHEIT mit einem Werk, das von seinem "Wachtturm" aus ununterbrochen (S. 2) die fundamentale Lüge ausposaunt, es sei unpolitisch, während es keinen einzigen WT ohne irgendeine politische Bemerkung gibt - ? Da bleiben einem Beobachter doch nur drei Feststellungen: Entweder die WT-ZJ sind politische Naivlinge, oder sie sind hier unzurechnungsfähig, oder man hat sie zu ausgekochten politischen Lügnern und Heuchlern gemacht - oder?

LIEBE UND EINHEIT mit einem Werk, das doch allen anderen Menschen nicht Frieden predigt, sondern in Wirklichkeit den Friedhof, man könnte auch sagen einen Scheiterhaufen, ein Majdanek, ein Auschwitz, ein Holocaust - oder?

LIEBE UND EINHEIT mit einem Werk, das gebietet, der "Obrigkeit von Gott", den Regierenden zu predigen, sie hätten seit" 1914 "kein Recht mehr zu herrschen", sie, sollten "ihre Macht in Christus-im Himmel" abgeben, also abtreten von der Bühne? Wer das ernst nimmt und durchdenkt, muß der nicht erkennen, daß das gar nicht geht, daß das politischer Schwachsinn ist, mit dem man sich nur lächerlich macht?

LASST EUCH NICHT MIT LIEBESSCHWÜREN DEN VERSTAND ÜBERRUMPELN!
ÜBER 100 JAHRE SCHON VERPACKT DIE WTG IHREN ENDZEITSCHWINDEL IN INBRÜNSTIGE LIEBESVERSE!
ENTWINDET EUCH ENTSCHLOSSEN DEN WTG-LIEBESUMARMUNGEN UND LASST EUCH VON DEN ERWIESENEN TATSACHEN ÜBER SIE LEITEN!
SCHON 1919 SOLLTEN DIE MENSCHEN DIE VERHÄLTNISSE NICHT MEHR VERBESSERN!
Von dem 90jährigen Bethelmitarbeiter PAUL HAMMER erzählt!

"…Der Völkerbund wurde gebildet, und die Kirchen begrüßten ihn als die Hoffnung der Welt. Als der Pastor der lutherischen Kirche am Ort anfing, zugunsten des Völkerbundes zu predigen und für ihn zu beten, trennte ich mich von der Kirche.
Ich suchte nun die Bibelforscher auf, und wir unterhielten uns bis zwei Uhr morgens. Ich bestand darauf, daß sie etwas tun müßten, um die Verhältnisse ändern zu helfen. Doch an Hand der Bibel zeigten sie mir, daß die Menschen diese Verhältnisse nicht bessern können, sondern daß wir auf Jehova Gott warten müssen.

IM März 1919 symbolisierte ich in Fargo (Norddakota) durch die Taufe meine Hingabe, Jehovas Willen zu tun.
DER Dienst im Bethel seit 1925 kennzeichnete eine neue Epoche der Freiheit für mich. Ich brauchte mir keine Sorgen mehr zu machen wegen Nahrung und Unterkunft, sondern konnte meine ganze Zeit und Aufmerksamkeit dem Dienst Jehovas widmen." (WT 1. November 1969, S. 663)

UNSER Bruder war Bethel-Hausmeister. dann WTG-WBBR-Arbeiter, dann wieder Hausmeister, dann fütterte er auf der Bethelfarm Hühner und Schweine, dann mußte er einen "Kurs für Viehzucht" machen, "um meine Arbeit besser verrichten zu können", dann blieb er bei der Bethelschweinezucht.

IN der Tat, die Organisation nähme ihm alle sozialen Sorgen wegen Nahrung und Unterkunft ab. Wobei sie sehr wohl darauf bedacht war, zu verbessern, wenn es um die eigenen Interessen geht, wie der Kurs für bessere Viehzucht beweist.

DEN Menschen "draußen" predigt man das Gegenteil. - Bis heute!
HABEN sie nicht das gleiche Recht, ihre Arbeits- und Lebensbedingungen zu verbessern? Denkt denn keiner darüber nach? Auch darüber, was das für die Menschen draußen für eine Bedeutung haben muß? Besonders für die Menschen und Völker, die noch äußersten Mangel an Nahrung und Unterkunft haben? Sie können doch auch Sprüche 31:10-31 und Sprüche 6:6 lesen! Und das war nicht an Christen gerichtet!
K.O.

EWIGES LEBEN IM PARADIES AUF ERDEN?
Ewiges Leben -.nicht nur ein Traum
Anmerkungen zum Buch "Du kannst für immer im. Paradies auf Erden leben"
IN der Tat, ewiges Leben ist nicht nur ein Traum, sondern beruht auf einer biblischen Hoffnung, die nicht trügen wird. Nehmen wir also die Bibel zur Hand, legen den Wachtturm zur Seite und klären folgende Fragen:
1. In welchem Leibe werden Christen ewig leben ?

Ganz bestimmt in einem geistlichen Leib, denn Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht ererben (1. Kor. 15:50). Nur der Geist macht lebendig, das Fleisch taugt nicht dazu (Joh. 6:63, siehe auch Joh. 3:3-8). Jeder, der im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft wurde, ist eine neue Schöpfung geworden, die einmal dem Leibe unseres Herrn Jesus Christus gleichgestaltet sein wird (Matth. 28:19; 2. Kor. 5:17; Phil. 3:21). Für Christen ist es wichtig, zu wissen, daß es nur eine Berufung gibt (Eph. 4:1-6). Paulus sagt; "Seid ihr Berufene, so seid ihr für Christus bestimmt. Seid ihr dazu verordnete so seid ihr gerecht gemacht und verherrlicht durch Jesus Christus, unsern Herrn" (Rö. 8:28-30).

Durch die Taufe sind wir mit Christus gestorben und werden ihm auch in der Auferstehung gleich sein.
(Rö. 6:3-6; Joh. 3:2)
2. Wo werden Christen ewig leben ?
Mit Sicherheit nicht als fleischliche Menschen im 1000jährigen Friedensreich Christi auf Erden, sondern mit ihrem Herrn vereint, dort, wo er herrschen wird (1. Thess. 4:17; Mi. 4:7; Offb. 14:1). Da es nur eine Berufung gibt, kann es auch nur eine Christengemeinde geben, die, wie Jesus selbst verherrlicht und mit ihm vereint sein wird. Die sogenannte Klasse der "anderen Schafe" ist lediglich eine Wachtturm-Erfindung .

3. Ab wann werden Christen ewig leben ?
Wenn die letzte Posaune ertönt und der Herr sichtbar wiederkommt, werden die Engel die Auserwählten von den vier Enden der Erde her zu ihm versammeln (1. Thess. 4:13-17; 1. Kor. 15:23,51,52; Matth. 24: 30,31). Dann wird sich das bewahrheitet haben, was Gott schon von Grundlegung der Welt an beschlossen hat (Eph. 1:4,5).

Das irdische Tausendjahr-Reich
Dieses Reich ist ein Übergangs- und Wiederherstellungsreich. Alle, die als irdische, also fleischliche Menschen in das Millennium eingehen werden, gehören zweifellos nicht zum Leibe Christi, sind also keine Christen. Sie werden unter der gerechten Regierung des Sohnes Gottes leben. Nach Aussage der Schrift werden sie zwar eine längere Lebenserwartung haben, aber doch schließlich als unerlöste Menschensterben müssen, denn der Tod wird erst nach Ablauf der tausend Jahre hinweggetan (Jes. 65:20; l. Kor. 15:24,26). Erst dann werden sie auferstehen, vor dem Thron Gottes erscheinen und ihr Urteil - zu ewigem Leben oder zum zweiten Tod - empfangen (Offb. 20:7,11-15; Joh. 5:28,29).

Zweifellos aber wird das Millennium eine Zeit großer Segnungen sein.
Es wird für die Menschen:
- Befreiung vom Unglauben
(Jes. 25:7; 49:5; 42:6,7)
- geistige Erneuerung
(Zeph. 3:9; Jer. 3:17) :
- wahre Anbetung aller Volker (Jes. 11:10;
Hab. 2:14; Matth. 1:11; Sach. 8:21,22)
- eine gerechte Regierung
(Jes. 32;1- 4; 11:4,5; 9:6,7; 29:19-24)
- Frieden für alle
(Jes. 2:4; Mi. 4:3,4; Sach. 9:10)
- soziale Gerechtigkeit (Jes. 65:21,22)
- körperliche Gesundheit (Jes. 35:5, 6)
- fruchtbringende Arbeit
(Jes. 65:23)
- völlige Sicherheit
(Mi. 4:4; Sach. 14:11; Jer. 30:10; 32:37)
- Frieden in der Natur
(Jes. 11:6-9; 65:25)
- große Fruchtbarkeit der Erde
(Jes. 30:23,24; 41:18; 43:20)
bringen.

Uns Christen dagegen hat Gott eine andere Hoffnung geschenkt, nämlich Gerechtigkeit, Frieden und Freude im Heiligen Geist zu erlangen mit der Aussicht, in Gleichheit mit Christus zu leben und zu regieren. Welch einen Betrug begeht doch der Wachtturm vom 15. Januar 1983 an den Geschwistern, wenn er die Zusage, die allen aufrichtigen Christen gegeben ist auf eine Fülle guter Nahrung . reichlich reines Wasser geeignete Kleidung und . annehmbare Wohnungen herunterschraubt!
-MSH-

DIE WTG EIN BLENDWERK SATANS
6. Thema
"Dunkles Licht und falsche Wahrheit"
EIN letztes Mal wollen wir uns in dieser Folge, die von einem Bruder aus Polen angeregt wurde, über einen Mißbrauch unterhalten und verständigen. Und um den Kreis zu schließen, geht es wiederum um Jesus Christus, diesmal um einen Vergleich, den die WTG sehr häufig verwendet - der Brunnen und das Schöpfergeschirr (oder: -gefäß). Angeregt wurde dieses Symbol zweifellos durch die Geschichte in Joh. 4:6-15, die Begegnung mit der Samariterin am Brunnen. Die wesentliche Stelle dieser Erzählung ist diejenige in 4:14, es geht um ein Wasser, das ewiges Leben vermittelt. Bereits in 4:10 sagt Jesus: "… und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben…"

GANZ eindeutig also geht es darum, dass uns Jesus dieses Wasser ewigen Lebens direkt und unmittelbar gibt. Eine andere Auslegung des Textes ist nicht möglich, er ist in seiner Aussage völlig eindeutig.

Unser Bruder aus Polen merkt dazu an:
"Um welches Wasser zu schöpfen, muß man ein Schöpfgefäß haben? Um lebendiges Wasser zu schöpfen? Unser Herr, Jesus Christus, versichert, dass die, die lebendiges Wasser brauchen, es nicht von einem Brunnen und nicht mit einem Schöpfgeschirr schöpfen, denn dieses Wasser gibt es allein! (So auch Johannes 4:10; Offenbarung 21:6).

Deswegen, wenn wir durstig nach 'Wasser des Lebens' sind, suchen wir keine Schöpfgefäße, sondern kommen nur voll Vertrauen zu Jesus. Er selbst löscht unseren Durst und immer, in der Schrift und bis heute hat und kann nur Jesus unseren Durst löschen."

Eindeutiger Mißbrauch der Bibel
HIER also liegt ein völlig eindeutiger Mißbrauch der Bibel vor, eine böswillige Interpretation durch die WTG, die sich selbst nur allzu bereitwillig und eigennützig zu diesem Brunnen und diesem Schöpfgefäß erklärt hat und allen Zeugen Jehovas glauben machen will, nur durch die Unterordnung unter die WTG sei es möglich, in der rechten Art und Weise Wasser des Lebens zu erhalten. Es gäbe eine Menge ähnlicher Beispiele, wie die WTG ihre Gottesähnlichkeit herausstreicht, wie sie Jesus Christus in seiner Bedeutung hintenansetzt, um sich selbst zu einem - völlig überflüssigen - Mittler und Vermittler zu erklären. Wer kann dabei ruhig zusehen, einfach diese Anmaßung wahrnehmen, ohne EGAL, was ein Mensch glaubt, wenn sein Glaube anderen gegenüber ehrlich sein soll, so darf er nicht Widersprüche in sich bergen. Die WTG aber ist eine Organisation, in der alle Glaubensdinge mehr oder weniger im Widerspruch zur Bibel stehen. Jehovas Zeugen mögen diese Feststellung verachten oder ablehnen, daran ändern, daß die Bibel allein die Wahrheit bedeutet, werden auch sie nichts.
Wolny/-nns-

SELBSTMORDE UND SELBSTMORDVERSUCHE JETZT IN GROSSER ZAHL
Bericht aus den Niederlanden
Zum hintergründigen Zweck der Predigt des 1975 Weltendes
ES geht der WTG und ihren politischen Hintermännern lediglich überall um jene, die da "jammern und seufzen über die Greuel, die im Lande geschehen", d.h. um die in ihrem sozialen, gesellschaftlichen und psychischen Halt Entwurzelten, die sich nach Änderungen sehnen und danach Ausschau halten. Aus ihnen erwachsen letztlich viele Systemveränderer, wenn nicht gar Revolutionäre. Es könnte gar mancher leitende WT-ZJ-Aufseher genannt werden, der erklärt hat, wenn er nicht ZJ geworden wäre, wäre er Kommunist geworden. Mit ihren Weltendeverkündigungen lenkt die WTG nun unter den Entwurzelten und Enttäuschten ab vom sozialen Engagement, die Welt zu verbessern, hin in sozialpolitisch tatenloses Hoffen und Harren auf die von der WTG gepredigte "Neue Welt" Gottes, die man dann Generation um Generation im Namen Gottes und Jesu als Naherwartung einherschiebt. Der jüngste "Neue-Welt"-Termin war bekanntlich 1975 gewesen.

SEHR interessant und bemerkenswert ist nun, wo die ZJ der WTG - typisch, kann man sagen - in der gesellschaftlichen Szenerie in den Niederlanden sozialpolitisch angesiedelt sind, wo etwa 38% der Bevölkerung katholisch und 45% protestantisch sind. Über die sich vollziehende sozialpolitische Polarisierung im Protestantismus der Niederlande wird für die Zeit vor 1975 folgendes berichtet:

"AUF der linken Seite blieben sozial engagierte Aktionsgruppen wirksam, und auf der rechten Seite traten Kirchenglieder zu Glaubensbewegungen wie den Zeugen J e h o v a s und der Pfingstgemeinde über." (Strasser-Bertrand, Jong. Geschichte des Protestantismus in Frankreich und den Niederlanden, Göttingen 1975). In der Tat machte die WTG, vor 1975 in den Niederlanden größte "Fischzüge"! 1972- 8%, 1973 - 11%, 1974 - 13% Zunahme! Dann aber ging es systematisch rückwärts und seit 1980/81 stagniert sie in der eigenen Krise. Und damit kommen wir zur Kehrseite der Medaille. Denn was sich hinter diesem Niedergang abspielt, liest man in keinem der vor der Türe der anderen kehrenden WT!

Tragödien und Katastrophen in großer Zahl
DIE nach dem 1975-Weltendeschwindel der WTG nun unter den ZJ in den Niederlanden aufbrechende Tragödie ist ohne Beispiel. Sie läßt allenfalls an den Sekten-Massenmord und Selbstmord 1978 im Urwald von Guayana denken (CV 114/1979). Ober die von der WTG angerichtete Niederland-Tragödie haben inzwischen der Evangelische Pressedienst und das Adventecho in Hamburg aus Den Haag, Niederlande, international berichtet. Der Bericht spricht für sich:

Den Haag -
Selbsttötungen und Versuche dazu .in großer Zahl unter ehemaligen Anhängern der religiösen Sekte "Zeugen Jehovas" haben in den Niederlanden dazu geführt, daß die "Vereinigung der Enttäuschten", der mehrere hundert Ex-Zeugen Jehovas angehören, sich an das holländische Parlament gewandt hat. In einem Brief ersucht die Vereinigung (NEDERLANDSE VERENIGUNG VAN ONTGOOCHELDEN, NVO) das Parlament dringend, gegen die Organisation der Zeugen Jehovas Schritte zu unternehmen.

Die NVO schreibt in ihrem Brief, daß die holländische Gesetzgebung nicht genügend Schutz biete gegen "Gehirnwäsche" und "raffinierten Terror", der oft .auch noch nach dem Austritt aus der Sekte fortgesetzt werde. Die NVO versuche, die ehemaligen Anhänger der Zeugen Jehovas zu "entprogrammieren", aber die entstandenen seelischen daß sein christliches Gewissen wach wird? Es geht aber dabei um weit mehr, denn unser polnischer Bruder stellt eine wichtige Frage:

"Wenn sich die WTG und der 'Wachtturm' seit 1878 als 'Schöpfgefäß' bezeichnen, womit schöpfte man dann vorher 'lebendiges' Wasser?
Jesus hat ja nicht gesagt, er wird nur bis 1878 jedem selbst das 'Wasser des Lebens' geben. Und nirgends steht geschrieben, daß ab 1878 jeder mit dem Wachtturm als Schöpfgefäß sich dieses Wasser schöpfen muß!"

Diese Frage gründlich bedenken
DIESE Frage sollte sich jeder, der noch in den Reihen der WTG steht, gründlich bedenken, denn sie ist die wichtigste von allen Glaubensfragen. Akzeptiert man die Rolle der WTG als Schöpfgefäß, so lehnt man Jesus Christus besondere Stellung zu uns ab und gibt einer menschlichen Organisation den Vorrang - dann aber hat keiner das Recht, sich Christ zu nennen.

ODER; Ich glaube an den unmittelbaren Kontakt zwischen Jesus Christus und seinen Anbetern, ohne ein "vermittelndes Schöpfgefäß", dann ist derjenige, der in der WTG ist, dort fehl am Platze, denn wozu braucht er eine menschliche Organisation, die den Glauben nur als Aushängeschild benutzt? Zwischen diesen beiden Wegen also muß man sich entscheiden: Hin zu Jesus Christus oder hin zur WTG! Der seit 1878 bestehende Mißbrauch von Johannes 4:6-15 zeigt, daß die WTG nie ein Recht hatte, sich in der auch noch heute gezeigten Haltung als Vertreter Jehovas und Jesus Christus auf Erden aufzuspielen. Also schließen sich WTG und Christus einander aus, es sei denn, man erkennt an, daß Jesus Christus zur Werbefigur der WTG heruntergewürdigt wurde.

WIR hoffen, liebe Brüder und Schwestern, daß wir mit unseren Artikeln, die ein mitverbundener Bruder aus Polen anregte. Euch einige Denkanstöße gegeben haben und sozialen Schäden wie Angst vor Dämonen und völlige Isolierung in der Familie und Umgebung seien meistens nicht wieder gutzumachen, Flucht in den Alkohol, Drogen oder die Selbsttötung seien oft der einzige Ausweg. Die NVO dringt darauf, der Tätigkeit der Sekte durch gesetzliche Regelungen ein Ende zu bereiten. (055/05.04.82 epd)

BIS 1980 hatte die WTG ihren 1975-Weltendeschwindel hingehalten: "noch in diesen Jahrzehnt" hieß es zum Schluß.
Nun ist der Scherbenhaufen und Bankrott da! Nicht alle sind seelisch so skrupellos, daß ihnen das nichts ausmacht. Nach Jesu Warnung an die, die da die Kleinen und Geringen, die an ihn glauben, "ärgern", hat die WTG verdient, daß ihr der "Mühlstein an den Hals gehängt und sie im Meer versenkt wird, wo es am tiefsten ist". Matthäus 18:6. Oder etwa nicht? Weil es Gottes Werk sei?

DAS Schlimmste ist, wo die Opfer seelisch und sozial kaputt sind und sich überhaupt nicht mehr erheben können. Was das für die soziale und Friedensbewegung gerade in den Niederlanden bedeutet, ist der andere Gesichtspunkt der Sache. (CVN)

LESERZUSCHRIFTEN
FRAGEN - MEINUNGEN - HINWEISE - ANTWORTEN
ES ist - auch aufgrund manches Leserbriefes der letzten Wochen und Monate - an der Zeit und in unserer Leserbriefspalte auch der rechte Ort, um etwas zu den "Absagen" zu schreiben. Da teilt uns z.B. Frau Ch. S. aus Cottbus zwei Monate nach i ihrer Nichte, Frau H. G. aus Dresden, mit, daß sie "Die mir laufend zugesandte Monatsschrift der Studiengruppe CV schon ein paarmal abbestellte, zuletzt am 3.3.82 (der Brief der Nichte), was aber immer wieder ignoriert wird."

WIR erhalten hier und da Briefe von Bürgern der DDR, die uns begründet mitteilen, warum sie CV nicht zugesandt haben wollen, wie gesagt begründet. Es sind Menschen, die in ihrer Lebenshaltung mit den Zeugen nichts mehr zu tun haben wollen. Wir akzeptieren solche Begründungen, gehen wir doch auch davon aus, daß die Zeitschrift so sinnvoll und wirksam wie möglich vor allem dort eingesetzt werden soll, wo die Auswirkungen der WTG-Politik am krassesten sind, eben in den Reihen der ZJ selbst. Wir erhalten Adressen von Zeugen Jehovas aus den Reihen Mitverbundener, wir erhalten sie aber vor allem auch von vielen Zeugen Jehovas direkt, die um Zusendung bitten, weil ihnen CV zu einer wichtigen Hilfe bei der Klärung ihres eigenen Standpunktes geworden ist.

AN der Art und Weise, wie eine "Ablehnung" formuliert ist. erkennen wir deutlich, ob es sich um Jehovas Zeugen, um Interessierte oder aber um Andersdenkende handelt. Jehovas Zeugen lehnen CV - wenn sie sie ablehnen - was immer seltener wird, ohne jede Begründung oder mit boshaften bzw. bösartigen Bemerkungen ab. Und in einem solchen Fall wäre es verkehrt. einfach nicht mehr zuzusenden, denn wir haben genügend Beispiele, die zeigen, daß völlige Ablehnung allmählich zu der Einsicht gewandelt wurde, daß CV so unrecht ja nicht haben kann, wenn sie immer größere Kreise erreicht und seit nunmehr 24 Jahren Wirkung erzielt. Wäre sie. wie manch einer schrieb, wirklich ein Satanswerk, dann ist es unerklärlich, warum gerade in den Reihen der Zeugen Jehovas eine immer stärkere Nachfrage besteht und wir-immer wieder Zustimmung erhalten.

WIR denken, liebe Brüder und Schwestern, daß eine wirklich begründete Ablehnung auch akzeptiert werden muß. Wo aber Gehässigkeit und Einseitigkeit hinter blanken Ablehnungen hervorleuchten, ohne daß etwas ausführlicher gesagt wird, warum man etwas gegen CV hat. da kann CV helfen und im Laufe der Zeit mancherlei Böses verhindern, kann sogar zur "Richtschnur Eures Handelns" werden. Und deswegen senden wir unsere Zeitschrift jenen "Ablehnern" aus Prinzip und in der Hoffnung, auf kommende Einsicht auch weiterhin zu.

Ein Brief aus Minden/Westfalen
"MEIN LEBEN LANG HABE ICH ALS ALLEINSTEHENDE HART GEARBEITET. DAMIT MEIN SOHN EINEN GUTEN BERUF ERLERNT. SEIT ER VOR DREI JAHREN EINE ZEUGIN JEHOVAS GEHEIRATET HAT, DÜRFEN SEINE KINDER AUS ERSTER EHE, ALS MEINE ENKEL, NICHT MEHR MIT MIR SPRECHEN."

Antwort
Liebe Großmutter!

Es ist die über den ZJ stehende intolerante WACHTTUM-ORGANISATION mit ihrem, "allein in der Wahrheit"-Anspruch, die hier Deine familiären Beziehungen zu den Enkelchen zerstört. Vielleicht hast Du Dich einmal kritisch über die Wachtturm-Religion geäußert. Wie die Inquisition verträgt diese Organisation keinen Widerspruch. Widersprechende verdienen in den Augen dieser Organisation die göttliche Vernichtung, Wenn Dein Sohn nicht zur Einsicht kommt, bleibt Dir nichts weiter, als dieses "Kreuz", dieses Leiden in Hinschauen auf Christus zu ertragen. Auf diese Weise kann man das. Die Wachtturm-Organisation basiert auf dem unmenschlichen. Grundsatz; "Vergessen wir auch nicht, daß sich Jehovas Organisation nicht ändern kann, um sich einzelnen Personen anzupassen" (WT 1.10.74 S. 605). Deine Verzweiflung rührt daher organisationshörige Zeugen Jehovas nicht. Eine gewisse Hoffnung wäre das Selbständigwerden der Kinder, denn nicht allen ZJ gelingt es, ihre Kinder zu gleichem Fanatismus zu erziehen. Doch oft bleibt nichts anderes, als dieses inquisitorische Kreuz zu tragen. Dessenungeachtet: Wie die Kinder das Recht haben; einen fremden Menschen anzusprechen und sich von einem fremden Menschen ansprechen zu lassen, auf der Straße, in der Schule usw. so hat die Großmutter viel eher das Recht, ihre Enkel anzusprechen, denn sie sind an der Sache unschuldig. Du wirst ja sehen, wie lange man Deine großmütterlichen Grüße und Briefe an die Enkel ihnen unterschlägt. Freundliche Zeilen kann Dir keiner verbieten. Das verbieten nur Unmenschen, keine liebenden Eltern. -

"Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str.6 Preis: 0,20 M; Jahresabonnement; 2.- M; Versand auch kostenlos
Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera

A 251/83 V 71 1065 KO

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Kommentare zu den eingscannten CV-Ausgaben
CV 169

"Blauäugig" werden in dieser Ausgabe, China, die Sowjetunion und die DDR, als "Hort der Religionsfreiheit" gepriesen. Wer Duldung mit "Freiheit" gleichsetzt, dessen Realitätssinn ist wohl nicht sonderlich ausgeprägt. Man geht weiter und glaubt sich zu der Forderung versteigen zu können, dass diejenigen, die bezüglich vorgenannter These Vorbehalte haben
"üble Lügen und Verleumdungen, die keiner Prüfung standhalten (verbreiten würden), die eigentlich vor den Staatsanwalt gehören."
Was mag wohl der Herr Raymond Franz in den USA dazu sagen, der in dieser Ausgabe mit einem "offenen Brief" hoffiert wird? Man mag letzterem zugute halten, dass er wohl nichts dazu gesagt hat.


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 169 GERA AUGUST 1983

DOKTOR MARTIN LUTHER
Der große Reformator (I)
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen den Wachtturm 4/83
AUS DER VS DRESDEN-LEUBEN
Den "klugen Knecht" herbeigeholt
GRÜSSEN - JA ODER NEIN?
Neues Licht, neue Sorgen
DIE LEITENDE KÖRPERSCHAFT DER WTG FINDET KEINE RUHE

EIN OFFENER BRIEF
AN BRUDER RAYMOND VICTOR FRANZ
bei Peter Gregerson, Gadsden, Alabama/ U S A
Lieber Bruder Ray!
Es ist inzwischen international bekannt geworden, auch bis nach Osteuropa, daß Du als ehemaliges Mitglied der leitenden Körperschaft der WTG diese Organisation verlassen hast. Wir haben die Berichte darüber im Kanadischen Rundfunk gehört und Dein Interview mit der TIME gelesen. Auch werden Briefe an Dich und von Dir international verbreitet. Überall ist große Anteilnahme -

Wir haben uns am 23. April 1983 in einer Beratung unserer Studiengruppe ausführlich über Deinen Weggang von der WTG unterhalten und beschlossen, einen offenen Brief an Dich zu schreiben. Das Anliegen, das Du vertrittst, bewegt viele Aufrichtige unter den ZJ in allen Ländern. Wir sind eine Studien- und Forschungsgruppe von Brüdern und Schwestern in der DDR, die gleich Dir mit der Organisation verbunden waren und nun anderen helfen, von der WTG freizuwerden und den christlichen Lebensweg allein nach dem Evangelium zu gehen . Zu diesen Zweck setzen wir uns allseitig mit der Lehre, Organisation und Entwicklung der WTG auseinander. Wir geben hierfür die Monatszeitschrift CHRISTLICHE VERANTWORTUNG heraus, die auch .international Verbreitung findet. -

Du bist vielen Brüdern und Schwestern, die unter der Bevormundung der WTG leiden, ein mutiges Beispiel. Es stehen mehr Brüder und Schwestern zu Dir, als Du Dir vorstellen kannst. Wir hoffen, daß Du aus dieser Mitverbundenheit Kraft schöpfen mögest für die Gaben, die Dir zuteil wurden und gemäß Deinem Vermögen.
Wir sind uns auch hier dessen bewußt, daß wir eine große Aufgabe unter den Brüdern und Schwestern haben, nachdem wir erkannt haben, was es wirklich mit der WTG auf sich hat. Wie die Schrift uns lehrt, gibt die Verbundenheit darin große Kraft. (Pred. 4:9-12) Die WTG hat hier öffentlich geleugnet, daß ein Mitglied ihrer leitenden Körperschaft unter denen ist, die nach der falschen Prophetie von 1975 diese Organisation verlassen haben. (UKD 11/1980 S. 8 Wiesbaden). Aber wir kennen Deine ehemalige Funktion als Mitglied der leitenden Körperschaft doch aus dem WT selbst! (WT 1.4.1979, S. 11 dt.).

Wir freuen uns, daß selbst dort oben in dieser Körperschaft die Bruderliebe über die WT-Erkenntnisrechthaberei einen Sieg davongetragen hat, wie es nach 1. Kor. 13 unter aufrichtigen Christen schließlich unvermeidlich wird.
Bestimmt ist es von allgemeinen Interesse, was für Gedanken wir uns auf unserer Beratung über Deinen folgerichtigen Weggang von der WTG gemacht haben:

Ganz sicher hast Du schwere innere Kämpfe durchgestanden. Denn wer aufrichtig dabei war, hat es am schwersten. Wir fragten uns auch, was Du wohl alles so erlebt hast. Ob die leitenden Brüder selbst daran glauben, was sie immer wieder korrigieren. Aus den USA über Polen hörten wir davon, daß Bruder Knorr zum Schluß ein Geständnis ablegen wollte. Wir sagten uns, daß Du sicher hierüber genaues wissen müßtest. Wir stellten auch fest, daß mit dem Dahinsterben des WT-Überrestes keine eigentlichen Christen mehr (NT-Bedingung!) unter den ZJ sind und sie nur noch eine Art alttestamentliche Organisation sind, keine eigentlich christliche Gemeinschaft nach dem NT mehr. Wir fragten uns, ob man sich dessen in der leitenden Körperschaft bewußt ist. Wenn in Kürze die letzten paar Uralten der 1914 - Generation gestorben sind, hat die Organisation diesen Todesstreifen erreicht. Was sagst Du dazu?

Wir lasen auch Deine Feststellung, daß es mit der Chronologie der WTG nicht stimmt. Ja, in Kürze kann die WTG sich nicht mal mehr hinter Psalm 90:10 verstecken, nachdem Matth. 24:34 längst überzogen ist. Mit Aufmerksamkeit nahmen wir auch zur Kenntnis, was Du gegen den WTG-Anspruch sagst, die Alleinseligmachende zu sein. Das entspricht auch unseren Einsichten.

Unter den mehr als l Million, die die WTG in dem 1975-Jahrzehnt wieder verlassen haben, stehst Du als ehemaliges Mitglied der leitenden Körperschaft an oberster Stelle. Das ist ohne Zweifel eine schwere Bürde. Andererseits fürchtet die WTG nichts mehr, als daß solche wie wir nicht schweigen, sondern reden. Familiäre Rücksichten in Mißbrauch der Worte der Schrift kennt die WTG da nicht mehr, ist auch unsere Erfahrung.

Wir hoffen und wünschen nun sozusagen aus weiter Ferne, daß Dir unsere Zeilen ein wenig Freude bereiten. Nicht nur in den USA, weltweit stehst Du nicht allein! Viele sind im Geiste mit Dir, selbst wenn Ozeane dazwischen liegen! Wir sind der Überzeugung, daß im Hinblick auf Psalm 90:10 der WTG bald ein entscheidender geistiger Kollaps bevorsteht! Vielleicht in der Dimension von 1914, als das echte ursprüngliche Werk zusammenbrach und sogar Bethel Brooklyn verkauft wurde. Wir haben jetzt 1983. 1984/85 spricht auch Psalm 90:10 da Urteil über die WTG. In der leitenden Körperschaft selbst steht für diese Zeit nun durch Dein Beispiel "die Handschrift an der Wand":

GEWOGEN UND ZU LEICHT BEFUNDEN!
Bestätigt durch die Millionen, - mehr als heute dabei sind - die die WTG aus Überzeugung laufend wieder verlassen haben!
Wir haben inzwischen in unserer Zeitschrift alles veröffentlicht, was über Deine neue christliche Entscheidung bekannt geworden ist und wonach viele Brüder und Schwestern nur zu verständlich fragen. Du hast auch weiterhin darin, unsere ganzherzige Unterstützung.
Wir sehen Deiner Antwort mit großem Interesse entgegen und grüßen Dich und alle Deine Mitverbundenen
in herzlicher christlicher Verbundenheit
Studiengruppe Christliche Verantwortung
Gera - Berlin August 1983 DDR

WAS IST, WAS WILL CV ?
"Christliche Verantwortung" bedeutet die Vereinigung ehemaliger Zeugen Jehovas, also von Angehörigen der Wachtturmgesellschaft, die bereit sind, gegen die Verfälschung biblischer Lehren, gegen die inhumane und intolerante Haltung und das Auftreten der WTG, gegen die Manipulation und Verführung durch die WTG und gegen den politischen Mißbrauch für die Ziele der WTG aufzutreten.

Dabei bezieht CV alle jene verantwortungsbewußten Christen ein, die ebenfalls daran interessiert sind, gegen die WTG und ihre unbiblischen Ziele zu kämpfen. Die Arbeit von CV dokumentiert sich in der gleichnamigen Zeitschrift, welche monatlich veröffentlicht wird und durch Mitarbeit ehemaliger Zeugen Jehovas und anderer Christen entsteht. Sie bezieht sich aber auch auf die operative Arbeit, das heißt die Überzeugungsarbeit in den Reihen der Zeugen Jehovas, die von der WTG religiös und politisch fehlgeleitet und mißbraucht werden.
Ehemalige Zeugen Jehovas haben sich zu diesem Zweck im Arbeitskreis CV zusammengefunden und arbeiten von dort aus sowohl operativ, als auch an der Zeitschrift mit.

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
DER WACHTTURM
WIR PRÜFEN DEN WACHTTURM NUMMER 4/1983
Neueste Form der antikommunistischen Bedrohungslüge
Wir lesen Seite 5:
"Während jedoch die Zeit herannaht,… entpuppt sich das 'abscheuliche Ding', der Zusammenschluß der Nationen in der UNO, als eine Bedrohung für die Weltreligion. Inwiefern? Insofern, als mächtige Mitgliedstaaten der UNO, hauptsächlich diejenigen des kommunistischen Blocks, in den Herrschaftsbereich der Religion eingedrungen sind. Diese atheistischen Mächte sind besonders zu einer Bedrohung für die weitere Tätigkeit der Kirchen der Christenheit geworden, wie zum Beispiel in China, in der Sowjetunion und in anderen osteuropäischen Ländern. So bedrohen jetzt machthungrige Mitgliedstaaten der UNO die von der Christenheit beanspruchte 'heilige Stätte'… Der Verwüster wird bald zuschlagen…"

Die Wahrheit über China
Vom 3. - 17. 3.1983 bereiste eine Delegation des Lutherischen Weltbundes (Generalsekretär C. Mau, Präsident 3. Kibira, Vizepräsident A. Hsiao, Ex. Komm. Mitglied A. Sovik, Reverend Kishii, Dir. Reverend A. Wu) die VR China. Sie stellte fest:
In China gibt es ein Erblühen des Christentums, des Islams und Buddhismus. Die chinesische Regierung verwirklicht die verfassungsmäßige Religionsfreiheit. Sie unterstützt die Eröffnung von Kirchen. Diskriminierung wegen des Glaubens wird bekämpft. Die Kirche erneuert ihre Führung 3 protestantische Seminare arbeiten, regionale sind geplant. (Iwi 11/83 Genf) Was der WT über China verbreitet, sind also gröbste politische Lügen!

Die Wahrheit über die Sowjetunion
Die internationale Weltkonferenz aller großen Religionen - Christen, Islam, Buddhisten, Juden, Sikhen, Zoroaster und andere - im Mai in Moskau wie auch das sonstige religiöse Leben in der Sowjetunion beweisen, daß es da keine Verwüstung und Vernichtung der Kirchen gibt. Im Gegenteil! Auch hier verbreitet der WT also üble Lügen und Verleumdungen, die keiner Prüfung standhalten, die eigentlich vor den Staatsanwalt gehören.

Die Wahrheit über die DDR
Wie kann auch nur ein ZJ ehrlicherweise die zuvor zitierten WT-Äußerungen in der DDR verbreiten? Erleben wir nicht gerade 1983 mit den staatlichen und kirchlichen Lutherehrungen ein blühendes religiöses Leben mit großer internationaler Beteiligung? Der Vorsitzende des Staatsrates der DDR ist selbst Vorsitzender des Lutherkomitees der DDR. Nur Ignoranten oder politische Heuchler können das bestreiten, die ihre Augen vor der Wirklichkeit und ihrer Widerspiegelung in Presse, Rundfunk und Fernsehen verschließen oder wider besseres Wissen handeln, also heucheln. Zu beidem leitet die WTG allerdings hinreichend an. Der zitierte WT ist der Beweis.

"Der Geist christlichen Dienstes"?
Die zitierten einleitenden politischen WT-Auslassungen (S. 5,7) sind nicht ein "Geist christlichen Dienstes", sondern unchristliche Hetze und Schmähung, Lüge und Verleumdung, die dem Christen nach Titus 3:1,2 verboten sind! Damit können wir alle übrigen WT-Ausführungen ad acta legen; Als scheinheilige Phrase, denn wer ehrlichen christlichen Dienst tut, kann solche politischen Lügen nicht verbreiten, sondern bleibt bei der Wahrheit und den Tatsachen, auch über den anderen« So gehört auch diese Schmähung wieder nach Römer 13:4 vor die "obrigkeitlichen Personen". -

- Zum Nachdenken -
ÜBER DEM WACHTTURM UND DIE BIBEL -
Ich habe festgestellt, daß die WTG die Aufzeichnungen in der Bibel, die sie braucht, einfach für sich und ihre Organisation in Anspruch nimmt, als ob das damals für sie heute geschrieben worden sei. Die ständigen Änderungen und Verschiebungen der "Erfüllungen" beweisen indessen, daß die-Bibel nicht für die heutige WTG-Verkündigung geschrieben worden ist, daß die Gesellschaft willkürlich damit umgeht.

DIE JETZIGE WTG-KRISE IN ZAHLEN
Von der CV-Beratung April 1983
1982 Verkündiger laut Jahrbuch 2 247 486
1947 - 1973 Weggang
"über 300 000 Brüder und Schwestern" (Jahrbuch 1974 S. 54) 300 000
1949 - 1968
"Wo sind die 200 000?"
(WT 1.12.69 S. 725) 200 000
1966 - 1975
Taufen: 1 599 691 Verkündiger
nur von 1 058 675 auf 2 062 449 590 000
1972 - 1982
Über 1 Million haben die Organisation verlassen
(III. Programm TV BRD 26.5.82) 1 000 000
Insgesamt etwa 1 800 000 von 1947 - 1982
Ohne Zweifel ist das Jahrzehnt der WT-1975-Falschprophetie ein Höhepunkt der Abkehr und WTG-Krise mit R. V. Franz, Mitglied der leitenden Körperschaft (WTG-Präsidentenfamilie) an der Spitze!

AUS DER VERSAMMLUNG DRESDEN-LEUBEN (VI)
Den "klugen Knecht" herbeigeholt
Unter dem WT wie entmündigt
SCHON als Schw. Ilse in ihrer Sache mit CV sprach (CV 94). meinte sie, CV soll sich doch nach Brooklyn wenden, sie habe den WT nicht geschrieben und sei dafür nicht verantwortlich. Sie verkündige das nur. Auch nun, wo ihr Mann, ein Interessierter erst, den WT kritisch prüft, kann sie ihn letztlich - für die Ehe tödlich - nur verdächtigen und verteufeln.

Im Grunde WT-gerecht, da Kritik am WT eben teuflisch sei. Aber so überzeugt man keinen. Da muß sie schon die Fragen beantworten, wie unangenehm sie auch sind. Aber wer unter der WTG kann das schon. Sie haben Zeugen zu sein für den WT. Eigenverantwortliches Bibelforschen gibt es längst nicht mehr.

S0 versucht unser Interessierter, von einem "älteren Bruder" Werner W., Geising/ Erzg. Antwort zu erhalten. Dieser ließ ihm zunächst die "Predigt" von 1975, "Rettung aus der Weltbedrängnis steht bevor!" überbringen. Wunderbar! Nun gab es eine Grundlage, den "klugen Knecht" selbst, nicht´nur Schwester Ilses Verkündigungen.

Wer wird vernichtet?
NACH S. 257 Abs. 46 jener "Predigt" muß ein WT-Zeuge "unter dem Kommunismus in den Untergrund". Was Wunder, daß da die WTG-Politik zuerst unterrichtet wurde. Zunächst ging es um folgende politische "Kluge-Knecht"-Feststellung: "Wie wird es den Staatsmännern, ihren Unterstützern und den Angehörigen des Volkers ergehen, die dafür gesorgt haben, daß diese Regierungssysteme funktionierten? Sie werden samt den politischen Organisationen vernichtet werden, die sie im Trotz gegen Gottes messianisches Königreich, das Jehovas christliche Zeugen weltweit verkündigen, aufrechterhalten haben" (S. 270).

DA auch WT-Zeugen durch Steuern, Arbeit, oft im Staatsdienst (bei Post, Universität, kommunale staatl. Betriebe, WTG-Präsident J. F. Rutherford war Mitglied der New Yorker Staatsanwaltschaft) mit dafür sorgen, daß "das Regierungssystem funktioniert", meinte unser Interessierter, dieser "kluge Knecht" rede recht widersinnig. Da würde ja auch seine Tochter vernichtet, die in einer staatl.. Institution arbeitet. Natürlich! Wenn "die Angehörigen des Volkes, die dafür gesorgt haben, daß diese Regierungssysteme funktionieren", vernichtet werden, dann sind auch alle ZJ dabei, die in staatl. Institutionen und Betrieben arbeiten! Was sie auch sonst da verkünden. Jeder wird nach seinen Werken gerichtet! Bruder W. "argumentierte" natürlich, die ZJ seien nicht gemeint. Aber irgendwie merkte er, daß diese "Knecht"-Aussage nicht genügt.

Br. W. verdeutlicht den "klugen Knecht"
NIMM doch bitte das Kapitel 15 noch einmal zur Hand und lies es aufmerksam mit einem unvoreingenommenen Herzen. Steht denn da irgendwo, daß die irdischen Organisationen oder politischen Organisationen oder von weltlichen Menschen geschaffenen Regierungssysteme oder wie sie hier noch genannt werden, vernichtet werden, weil sie in ihrem Staat eine Wirtschaft auf die Beine gebracht haben und aufrechterhalten haben und weil sie ihren Angehöriger des Volkes in einem gewissen Sinne Segnungen der Zivilisation gebracht haben? Steht ein Wort in diesem Buch, daß ihre Bemühungen, Krankheiten auszumerzen, das Alter angenehm zu machen und dergleichen mehr, die Vernichtung verdienen?

JA, Br. W., das lehrt dieses Buch! Denn das "Funktionieren des Regierungssystems", weswegen es vernichtet werden soll, besteht ja gerade im Schaffen und Erhalten einer Wirtschaft, von Segnungen der Zivilisation und im Ausmerzen von Krankheit, Elend und Not! Daß man dies alles schaffen will, soll doch gerade der "Trotz gegen Gottes messianisches Königreich" sein! Gerade wegen solcher "Weltverbesserung" oder "Verbesserung der Zustände" sollen ja alle vernichtet werden! (S. 280 Ab. 2 und ZJ im 20. Jahrhundert 1978). Muß ein Interessierter angesichts solcher Widersprüche nicht seinen Verstand abgeben?

"Jesus Christus kennt keinen Staat"
BR. WERNER W., Geising, weiter: "Dass im allgemeinen die für friedliche Zwecke arbeitende Wirtschaft von den in den Regierungen gebildeten Ressorts beaufsichtigt wird, bedeutet nicht die Unterstützung parteipolitischer, außenpolitischer oder militärischer Ziele einer Regierung. Diese drei letztgenannten richten sich gegen Gottes Königreich. Unter allen Regierungen werden Kartoffeln und Getreide angebaut, werden Makkaronis oder Nudeln hergestellt, werden Transportfahrzeuge und wird Spielzeug hergestellt. Ich sage, unter allen Regierungen, und das ist die friedliche Wirtschaft, und die wird es auch in der neuen Ordnung geben. Jedoch Politik wird es dort nicht geben, weil es keine Staatsmänner geben wird, die in Staatsangelegenheiten Aufgaben zu erfüllen haben und damit die Form eines Staates beeinflussen. Die himmlische Regierung unter dem König Jesus Christus kennt keine Staaten, sondern nur ein Volk, das ihm schon heute willig und mit Freuden gehorcht und deshalb administrative, gesetzschaffende und gesetzesschützende Organisationen oder Personen dafür nicht benötigt. Lieber Rolf, zusammenfassend muß ich sagen, daß Du mit diesen Gedanken eine ziemlich unfreundliche Diskussion entfacht hast, deren Wert ich aber einfach nicht erkennen kann und die zu nichts führt, weil Du Dinge anführst, wofür Du die biblischen Grundlager, noch nicht kennst."

Der "kluge Knecht" fällt ihm in den Rücken
LIEBER BR. WERNER W.! Parteipolitisch, außenpolitisch, militärisch, das ist gegen Gottes Königreich, Wirtschaft aber nicht? Aber Wirtschaft ist doch Inhalt von Parteiprogrammen (Volkswirtschaft) und Außenpolitik und auch das "Schwert" dürfen,. "obrigkeitliche Personen von Gott" tragen. (Rom. 13:1-7). Es ist tragisch, wie der WT Dich durcheinanderbringt und naiv hält! Befreie Dich daraus! Weiter jedoch: Christi himmlische Regierung kennt keine Staaten, und unser Interessierter kennt die biblischen Grundlagen dafür noch nicht? Der WT sagt das Gegenteil: "Wie das Königreich Dänemark so ist auch Gottes Königreich ein richtiges Staatswesen"! (1.8.82, Abs. 7). Wer kennt hier die biblischen Grundlagen nicht? (Jakobus 3:1) -
- Lest die Fortsetzung -

EIN FEIND DES EWIGEN LEBENS
2. Kapitel "Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben"
Satan der Teufel
EIN Geist der Finsternis herrscht in der Luft (Eph. 2:2) und lastet wie ein dunkler Schatten auf dieser Welt. Es ist der Geist Satans, der seine Frucht in den Kindern des Unglaubens hervorbringt. Dieser Feind des ewigen Lebens, Satan der Teufel, ist der Gott und Herrscher dieser Welt. Seine Werke sind Lüge und Mord von Anfang an und Widerspruch ist alles, was er Gott entgegenbringt .(Luk. 1:79; Joh. 8:44; l. Joh. 5:19; 2. Kor. 4:4; l. Petr. 5:8). Er ist nicht nur die böse Eigenschaft, die dem Menschen von Geburt an innewohnt, sondern eine Person, die real existiert (Hiob 1:6, 7; 2:1,2)., Durch List wer es ihm seinerzeit gelungen, Adam den ersten Menschen, zur Sünde zu verführen und damit das ganze Menschengeschlecht in Sünde und Tod stürzen. Damit schien das Vorhaben Gottes mit den Menschen gescheitert zu sein.

Das angebliche Vorhaben Gottes
ÜBER das Ziel Gottes mit den Menschen ist in der Geschichte der Kirchen viel nachgedacht worden. Auch die Wachtturmgesellschaft hat sich daran beteiligt. Ihre Lehre dazu, nachzulesen auf Seite 8, lautet wie folgt:
"SEIN (GOTTES) VORSATZ WAR, DASS DIE MENSCHEN FÜR IMMER GLÜCKLICH AUF DER ERDE LEBTEN UND DAS PARADIES ÜBER DIE GANZE ERDE AUSBREITETEN."

Bezeichnend allerdings ist, daß die WT-Gesellschaft dazu keinen rechten Schrifttext anführen kann. Geht man aber in der Heiligen Schrift dem Vorhaben Gottes nach, so kommt man zwangsläufig zu einem anderen Ergebnis, welches sich zwar mit dem Worte  Gottes, deckt aber nicht mit dem "Wachtturm"

Das wahre Vorhaben Gottes
BEVOR Ihr Euch, liebe Verkündiger, bedenkenlos der WT-Lehre betreffs des irdischen Paradieses öffnet, solltet Ihr doch vorher über einige Fragen ernsthaft nachdenken. Zum Beispiel:
KANN der ursprüngliche Plan Gottes mit der Menschheit wirklich darin bestanden haben, ihr lediglich ewiges fleischliches Leben auf der Erde zu schenken, wenn uns doch die Schrift davon berichtet, daß am Ende der Zeiten 144 000 Versiegelte auf Zion und eine große Volksmenge vor dem Thron Gottes und dem Lamm, also nicht unten auf der Erde, mit Jesus Christus in geistlichen Leibern vereint sein werden? (Offb. 7;4,9; 1. Thess. 4:15-17; Phil. 3:21)

IST es logisch, daß Gott plötzlich, entgegen seinem ursprünglichen Vorhaben, die Menschen für ihre Sünden noch belohnt, indem er sie zu geistlichem Leben erhöht und damit seinem anfänglichen Vorsatz untreu wird? Das können wir doch wohl beim besten Willen nicht glauben.

Ist es nicht vielmehr so, daß Gott seinen Sohn vor Grundlegung der Welt dazu bestimmt hatte, die zukünftige Gemeinde, die aus Adam entstehen sollte, verherrlicht zu sich zu führen?
War nicht auch schon vor Grundlegung der Welt die Gemeinde zur verherrlichten Einheit mit Christus bestimmt gewesen? Ganz gewiß war es so, denn dies lehrt uns die Schrift (1. Petr. 1:20; Eph. 1:4).

Gottes eigene Tat durch Jesus Christus bestätigt seinen vor Grundlegung der Welt gefaßten Willen, denn der Apostel Paulus konnte an die Epheser schreiben:
"daß alle Dinge zusammengefaßt würden in Christus, beides, was im Himmel und auf Erden ist (Eph. 1:3,5,9-14).

Satans Störversuch
DIESES Zusammenfassen zu verhindern, war und ist Satans Ziel. Am wirkungsvollsten dazu wäre wohl gewesen, den Sohn für Gottes Vorhaben untauglich zu machen!
Satan nahm dazu dreimal Anlauf. Kaum war der Messias geboren, trachtete Satan ihm auch schon durch Herodes nach dem jungen Leben (Matth. 4:1-18). Als Jesus dann sein irdisches Wirken begann, trat der Versucher ihm entgegen, um ihn zu Fall zu bringen (Matth. 4:1-11). Nachdem das gescheitert war, glaubte Satan, Jesus am Kreuz endlich doch noch überwunden zu haben. Allerdings hatte er die Rechnung ohne Gott gemacht, denn das Leiden und Sterben Jesu hatte Satan und seine Welt überwunden und das Adamsgeschlecht von Sünde und Tod befreit.

Wiederherstellung
GOTT ist stärker als Satan und alle Sünde der Welt. Sein Ratschluß ist auf ewig unabänderlich. Der Sohn Gottes, den Satan vernichten wollte, hat durch sein Leiden und Sterben der Sünde ein Ende gemacht. Er erniedrigte sich selbst, wurde gehorsam bis ans Kreuz, erlöste uns durch sein Blut und wurde so auf ewig unser Erlöser (Phil. 2:6-9; 1. Petr. 1:18,19; Röm. 5;18,19; Apg. 4:10-12).

Bleibt demnach festzustellen:
DIE Sünde ist in die Welt hineingebracht und von Christus überwunden worden. Das Vorhaben Gottes dagegen ist und bleibt unabänderlich.

Der Trick
NUN bleibt Satan nichts weiter übrig, als den Versuch zu unternehmen, die Auserwählten von Christus hinwegzuziehen. Dazu bedient er sich vieler falscher Propheten und Christusse sowie ihrer Falschlehren (Matth. 24:23-26). Einer dieser falschen Propheten und Erlöser ist der sogenannte "treue und verständige Sklave". Er maßt sich eine Mittlerfunktion zwischen Gott und den Menschen an, obwohl diese allein Jesus Christus zusteht (1. Tim. 2:5). Die Lehre vom irdischen Paradies, in dem die sogenannten "andere Schafe" angeblich ewig leben können, ist weiter nichts als ein satanischer Versuch, Berufene von Christus zu trennen.

Diese irregeführten Gläubigen sind einem Betrug zum Opfer gefallen, der nicht auf eine Bibelverheißung, sondern auf einen gedanklichen Trick Rutherfords gegründet ist. Sein Vorgänger C.T. Russell lehrt nämlich, daß die bis zur Vollzahl noch fehlenden Gesalbten für die 144 000 in der WT-Gesellschaft eingesammelt und 1914 mit Christus im Himmel vereint werden. Dann kam das Jahr 1931. Russell war bereits gestorben und die Vereinigung der Gesalbten mit dem Herrn hatte nicht stattgefunden. Der neue Präsident Rutherford erfand nun die sogenannte große Volksmenge, die für die Erde bestimmt und deren Anzahl unbegrenzt sei. So rettete er die Zukunft der WTG, entzog aber dadurch Millionen gläubiger Menschen die Leibesgemeinschaft mit Christus. Damit wurde das Erlösungsopfer Christi für diese Menschen wirkungslos.

Achtung
ES ist eine feststehende Tatsache, daß nur diejenigen, die' der Berufung zur Leibesgemeinschaft mit Christus folgen, sich in seinen Namen taufen lassen und die Geistessalbung nicht zurückweisen, in und durch Jesus Christus ewiges Leben, gleich ihm empfangen werden.
Es ist nicht wahr, daß diese Segnungen nur für 144 000 Versiegelte bestimmt sind. Jeder, der sich von dieser einzigen und wahren Berufung wegziehen läßt, stellt seine Zukunft in Frage (Eph. 4:4).

Wenn Euch, liebe Verkündiger, ein sogenannter treuer und verständiger Sklave eine andere irdische Berufung aufdrängen und Euch damit vom heiligen Abendmahl ausschließen will, ist es mit Sicherheit ein Feind Christi.
Wenn dieser "Sklave" sich dazu noch als von Gott über Euch eingesetzt bezeichnet, in anmaßender Weise Menschen als geistig tot oder lebendig erklärt und lautend falsche Weltendedaten prophezeit, ist er in Wirklichkeit ein untreuer Knecht, ein falscher Mittler, ein falscher Prophet und ein falscher Messias. Seine Werke sind Lüge und Täuschung. Sie stammen vom Vater der Lüge, von Satan, dem Teufel.

DESHALB, LIEBE GESCHWISTER, KEHRT DIESEM UNTREUEN KNECHT DEN RÜCKEN, GREIFT ZUR BIBEL UND NICHT ZUM WT, ERKENNT JESUS CHRISTUS IN SEINER LIEBE ALS EUREN HERRN UND ERLÖSER UND LASST EUCH DURCH IHN MIT GOTT VERSÖHNEN!
- MSH -

DOKTOR MARTIN LUTHER - DER GROSSE REFORMATOR (I)
Die Reformation beginnt
WITTENBERG war seit dem 31. Oktober 1517 in helle Aufregung geraten. Viele Leute diskutierten auf den Straßen und Plätzen der Stadt aufregend miteinander. Die einen traten dafür ein, andere stellten sich leidenschaftlich dagegen. Niemandem war an besagtem Morgen der Mann aufgefallen, der in einer unscheinbaren Mönchskutte zur Universitätskirche schritt und einen großen Anschlag an ihre Tür heftete. Das war ja auch nichts BESONDERES, denn viele Leute benutzten diese Möglichkeit, WICHTIGES den Bürgern der Stadt mitzuteilen. Jedoch, was jetzt an der Kirchentür zu lesen stand, übertraf alles bisher DAGEWESENE. Man fragte sich, war es offener Widerstand gegen die allgewaltige und allein seligmachende weltweite, also katholische Kirche und gegen das Papsttum als dem Stellvertretersitz Christi auf Erden? Oder sprach hier der Verfasser der 95 Thesen das aus, was insgeheim viele Menschen schon seit langem bewegte?

Wie war es dazu gekommen?
DEM Manne in Mönchskleidern kam der herrliche Sonnenschein, das Singen der Vögel und der Duft des Sommerwindes nicht zu Bewußtsein. In seiner engen Zelle des Augustinerklosters zu Wittenberg lief er aufgeregt hin und her. Bohrende Fragen ließen ihn nicht mehr zur Ruhe kommen. Tag und Nacht quälte ihn als schweres Problem der Gedanke: Wie kann ich meinem Gott wohlgefallen? Richtig, er war getauft. Aber hatte ihn das zu einem besseren, einem sündlosen Menschen gemacht? War es ihm gelungen, alles irdische Begehren abzulegen? Nein! Gewiß, er nahm seine Werke der Frömmigkeit - also der Gerechtigkeit sehr ernst. Aber wer sagte ihm, ob es die richtigen Werke waren? Und ob sie auch ausreichten? Wo ist überhaupt die Grenze, an der Gott mit einem Menschen zufrieden sein kann? Kann ein Mensch überhaupt aus eigener Gerechtigkeit seine Sünden überwinden und sich somit den Weg zu Gott freimachen?

Der Apostel Paulus schreibt doch in seinem Brief an die Römer, Kapitel 1, Vers 17 von der Gerechtigkeit Gottes. Also muß es doch dem Menschen möglich sein. Gottgefälligkeit, also Gerechtigkeit hervorzubringen. Und doch, er war mit sich und seinen gottgefälligen Werken nicht zufrieden. Hinter diesem Pauluswort schien sich noch viel mehr zu verbergen. Wieder und wieder las er diesen Text und rang dabei um jedes einzelne Wort. Da, eines Tages fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Unverhofft öffnete sich ihm der Blick in eine geistige Freiheit, die er nie für möglich gehalten hatte und die vor ihm sicherlich nur wenige Menschen erlebt hatten. Natürlich, jetzt war es ihm klar:

NICHT DER MENSCH WIRD DURCH SEINE WERKE GERECHT VOR GOTT, SONDERN GOTT RECHTFERTIGT DEN MENSCHEN, UND ZWAR ALLEIN DURCH DEN GLAUBEN AN JESUS CHRISTUS, SEINEN SOHN, DER FÜR UNSERE SÜNDEN DEN OPFERTOD GESTORBEN IST.
Also sind nicht die Werke, sondern der Glaube ausschlaggebend. Wie verständlich erschienen dem in der Schrift forschenden Mönch nun die Paulusworte im 3. Kapitel des Römerbriefes: "Ich rede aber von der Gerechtigkeit vor Gott, die aus dem Glauben an Jesus Christus kommt und allen zuteil wird, die noch glauben. Denn es gibt hier keinen Unterschied: Alle haben gesündigt und die Herrlichkeit verloren, die Gott ihnen zugedacht hatte, und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Jesus Christus geschehen ist." (V. 22-24; Lu 75). -
DIESE wegweisende neue Erkenntnis fand unter anderem ihren Niederschlag in den 95 Thesen, die für jedermann zugänglich an der Tür der Universitätskirche zu Wittenberg aushingen. Sie sollte bald die Grundfesten der katholischen Kirche erschüttern und die Reformation auslösen. Und wer war nun der Urheber dieser ganzen Bewegung, der Mönch und Schriftforscher, der der Wahrheit Gottes zum Licht verhalf? Es war kein Geringerer als der Doktor der Theologie und Professor der Heiligen Schrift an der Universität zu Wittenberg, MARTIN LUTHER.

Zum Nachdenken
IST DAS NICHT ERZIEHUNG ZUR LÜGE?
"Gibst du einen Fehler preis?"
Mit diesem Nebenartikel wurde der WT "Wähle den besten Lebensweg" vom 15. Juni 1980 Nr. 12 eingeleitet, worin auf S. 17/18 der "Fehler", d.h. die Falschprophetie von 1975 zugegeben wurde. Der Artikel endet mit der kategorischen WT-Forderung; ''… sei entschlossen, nicht einen Fehler preiszugeben."

Ist das nicht die Aufforderung, überall vor den Menschen auf die Frage nach den falschen Prophetien der WTG zu heucheln, zu vertuschen, zu verneinen, zu lügen? Hat der WT auf diese Weise das Gewissen gar vieler nicht schon derartig verdorben, daß sie für den Schutz der WTG zu jeder Lüge bereit sind? Wer gar Falschprophetie vertuscht, hat er da nicht den absoluten Tiefpunkt erreicht? Sind solche, die das verlangen und einüben, nicht wie eine geistige Mafia, geistige Mafiosi? Lies dazu 5. Mose 18:20-22!

WIR MAHNEN ZUR WACHSAMKEIT
Die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas findet keine Ruhe
Feinde im eigenen Lager
SEIT 1975 kommt die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas nicht mehr zur Ruhe. In allen Ländern, wo Jehovas Zeugen ihre Missionsarbeit durchführen, macht sich ein Feind der Zeugen Jehovas bemerkbar. Die leitende Körperschaft bezeichnet diesen Feind mit dem Namen "gottloser Mensch". In Wahrheit ist dieser Feind nicht gottlos, sondern gottesfürchtig.
Dieser Feind ist der nach Wahrheit suchende Zeuge Jehovas, dem nach 1975, nach großer Enttäuschung, die Augen aufgehen und zu prüfen anfängt.

Wie wird vor diesem Feind gewarnt?
IN der "Christlichen Verantwortung" wurde schon mehrfach darüber geschrieben wie die leitende Körperschaft den Versuch unternimmt, um ihre Feinde zum Schweigen zu bringen. Noch einmal darüber zu schreiben, würde mehrere Seiten in Anspruch nehmen. Damit sich unsere ständigen Leser der Artikelserie "WIR MAHNEN ZUR WACHSAMKEIT" noch einmal vergewissern können, weisen wir auf folgende Nummern der "Christlichen Verantwortung" hin; CV 104 Seite 6; CV 122 Seite 2-3.

IM Wachtturm Nr. 23 Jahrgang 1982 wird erneut damit begonnen, vor diesem gottlosen Menschen zu warnen. Im Wachtturm wird dieser Mensch wie folgt beschrieben:
"Es sind Menschen, die vorgeben Zeugen Jehovas zu sein, jedoch sind sie habgierig und versuchen Irrlehren einzuführen, um Glieder des Volkes Jehovas zur Befriedigung sinnlicher Leidenschaften zu verführen."
Weiter heißt es: "Sie lassen sich zu rebellischen Reden hinreißen. Sie lehnen sich gegen von Gott ernannte Männer auf." (Siehe WT Nr. 23/82 Seite 12, Abs. 5/6).

Denken wir einmal logisch über alles nach
FRAGEN wir uns zuerst: "Gibt es eigentlich solchen gottlosen Menschen in der Organisation der Zeugen Jehovas"? Die Antwort ist "NEIN"! Es gibt nur Menschen in dieser Organisation, die seit 1975 furchtlos gegen die vielen Bibelfalschauslegungen der leitenden Körperschaft Protest einlegen. Diese Menschen sind nicht erst seit gestern mit der Organisation verbunden, es sind Angehörige, die 10, 20, ja sogar 40 Jahre der Organisation treu dienten. Nun aber sind sie plötzlich "gottlose Menschen", nur weil sie nach vielen Enttäuschungen endlich ihrem Gewissen folgen und mit Hilfe von Lesestoff und Belehrungen falsche Bibelauslegungen richtigstellen.

NATÜRLICH entstehen dadurch Konflikte zwischen den leitenden Köpfen in den Versammlungen der Zeugen Jehovas und den angeblichen "gottlosen Zeugen Jehovas". Meist endet solche mutige Handlung mit Ausschluß aus der Organisation. Dieser Akt beschwört oft noch mehr Probleme für die Leitung der Zeugen Jehovas herauf. Diese mutigen Gottesdiener, die man als "Gottlose" beschimpft, bemühen sich, ab nun kleine Bibelstudiumgruppen einzurichten und studieren ab dann noch gründlicher und ohne Störungen die Bibelauslegungen dar Zeugen Jehovas. Dann gehen sie damit an die Öffentlichkeit und warnen in erster Linie all ihre Glaubensfreunde, die sie noch in Erinnerung haben.
Außerdem schreiben sie viele Briefe und schicken sie an viele Menschen guten Willens, die mit Zeugen Jehovas in Verbindung stehen. Das alles tun sie aus christlicher Verantwortung, um gottesfürchtigen Menschen zu helfen, sie vor Enttäuschungen und Abfall von Gott zu bewahren. Außerdem wird durch diese Tätigkeit endlich der gegenwärtige falsche Prophet bloßgestellt, vor dem Jesus uns als Christen gewarnt hat. Weil die leitende Körperschaft diese Gefahr auf sich zukommen sieht, beschimpft und verleugnet sie diese mutigen Zeugen Jehovas und bezeichnet sie als "gottlose Menschen".

Nachdenkliches
WO WOHNT GOTT?
MIT dieser Frageüberraschte der Rabbi Menachim Mendel einige gelehrte Männer, die bei ihm zu Gast waren. Sie lachten und sagten: "Wie redet ihr! Ist doch die Welt seiner Herrlichkeit voll!" Er aber beantwortete die eigene Frage: "Gott wohnt, wo man ihn einläßt."

DER jüdische Gelehrte Martin Buber dazu? Alle echten religiösen Bewegungen wollen nicht etwa dem Menschen die Lösung des Weltgeheimnisses darbieten, sondern ihn ausrüsten, aus der Kraft des Geheimnisses zu leben, sie wollen ihn nicht über Gottes Wesen belehren, sondern ihm den Weg weisen, auf dem ihm Gott begegnen kann.

DIE WTG zur Frage "Wo wohnt Gott"?: Gott sitzt auf den Plejaden, im Siebengestirn! "Das Siebengestirn, welches das Sternbild der Plejaden formt", nach "großer Überzeugung" sei "einer der Sterne jener Sternengruppe die Wohnstätte Jehovas"! So verkündigt in Schriftstudien 4 S.504 dt. 1923, Beröer Handbuch S. 269 dt. 1912, Schöpfung S. 100 dt. 1928, Versöhnung S. 14 dt. 1928.
AUF dem Mond waren inzwischen Menschen und zur Venus wurden schon Sonden geschickt« Die Plejaden dürften also auch nur eine wissenschaftlich-technische Frage sein. Und was dann, WTG? -

GRÜSSEN JA ODER NEIN?
WIEDER einmal hat die Wachtturn-Gesellschaft zugeschlagen! Während "neue Erkenntnisse" in der Vergangenheit aber oft nur "neue" theoretische Lehren waren (zum Beispiel 3 statt 2 Schlüssel des Petrus usw.), betrifft es jetzt den Zeugen persönlich: Sein Verhalten zu Bekannten, Freunden, ja engsten Verwandten soll reglementiert werden. Eine ungeheuerliche Frechheit!

IN vielen Versammlungen wird es nun munter. Man läßt sich ja viel gefallen. Aber kann man es unwidersprochen lassen, wenn einem verboten wird, mit bestimmten Menschen, in besonderen Fällen mit der Mutter, der Tochter, den engsten Angehörigen über persönliche Probleme zu sprechen, sie einzuladen? (WT 24/81)

Gottgefälliges Verhalten gegenüber anderen
UM den Inhalt dieser Schrift ,in Erinnerung zu rufen, nur soviel:
"Jeglicher Kontakt zu Ausgeschlossenen soll vermieden werden. Dieses gilt auch für Verwandte! Ausnahmen werden nur gegenüber dem Ehepartner, minderjährigen Kindern oder Personen, die aus dringenden Gründen in der gleichen Wohnung wohnen, gemacht."

Viele Zeugen stehen also jetzt vor einem großen Problem, zumal die WTG sich nicht nur mit Ratschlägen oder Hinweisen begnügt. Man lese:
"Wenn er aber nicht aufhört Gemeinschaft mit den Ausgeschlossenen zu pflegen, hat er an den bösen Werken teil (indem er sie unterstützt oder sich daran beteiligt) und muß aus der Versammlung entfernt oder ausgeschlossen werden."

FALLS Zeugen weiterhin Kontakt zu Ausgeschlossenen haben, müssen sie selbst mit einem Gemeinschaftsentzug rechnen. Nun gibt es unter Zeugen auch Personen, die nicht vor dem Problem stehen, sich von ausgeschlossenen Verwandten trennen zu müssen. Und wie schnell sind diese dann mit dem Hinweis zur Stelle:
"Wir haben neues Licht erhalten, danach müssen wir uns ausrichten."

DIESES Argument ist ausreichend bekannt. Immer wenn ein neuer "Gedanke" in den WT-Lehren auftaucht, wurde der Begriff "neues Licht" strapaziert. Wenn überhaupt, dann nur sehr ungern, gab die Gesellschaft begangene Fehler zu. Wieviel einfacher ist es auch, korrigierte Fehler als "neues Licht" zu bezeichnen! Wer kann es dann den Zeugen verübeln, wenn sie das Vokabular der Gesellschaft übernehmen?

Neues Licht, neue Sorgen
ABER zurück zum eigentlichen Problem:
Kann man die neuesten Anweisungen der WTG als "neues Licht" bezeichnen? Zeugen, die 10 Jahre und länger in der "Wahrheit" sind, können sich sicher sehr gut daran erinnern, daß die gleichen Anordnungen, die von vielen heute als "neues Licht" deklariert werden, bis Anfang der 70er Jahre gang und gäbe waren. Dann wurden die Bestimmungen etwas gelockert. Man konnte - von wenigen Ausnahmen abgesehen - also Ausgeschlossene grüßen, zumindest ausgeschlossene Verwandte besuchen; ein gesellschaftlicher Kontakt war somit möglich. Jetzt also wieder die harte Linie! Viele Zeugen stehen nun vor der Frage:

Weshalb tritt die Gesellschaft so inkonsequent auf?
Einmal hü, ein anderes Mal hott.
Jeder Zeuge wird damit in eine unmögliche Situation gebracht. Natürlich wird die WTG nie zugeben, weshalb sie eine Entscheidung gefällt hat. Aus gewissen Andeutungen kann man aber doch den Grund erkennen. Lesen wir uns noch einmal aufmerksam den WT 24/ 81 durch. Dann werden wir zu Abschnitt 14 im 2. Teil kommen:

"Es könnte sein, daß jemand, der ein wahrer Christ war, den Weg der Wahrheit verlassen hat und erklärt, er betrachte sich nicht mehr als ein Zeuge Jehovas oder wünsche nicht mehr, als ein solcher bekannt zu sein. Wenn dieser seltene Fall eintritt, gibt der Betreffende seinen Stand als Christ auf und verläßt vorsätzlich die Gemeinschaft der Versammlung."
Ende des Zitats.

EIN unerfahrener oder nur flüchtig studierender Zeuge wird nur beifällig mit dem Kopf nicken. Manch einer wird sich aber auch fragen:
Was sind das für Leute, die keine Zeugen mehr zu sein wünschen? Welche Gründe bewegen sie zu solch einem Schritt?

Offensichtlich konnte man sie nicht der Hurerei, des Ehebruchs, des Diebstahls oder dergleichen beschuldigen. Andere religiöse Gründe müssen eine Rolle spielen, zum Beispiel, daß sie bestimmte Lehren der WTG als falsch erkannt haben. Kritik an ihren Ansichten können Zeugen aber überhaupt nicht ertragen. Auch berechtigte Kritik ist für sie' "Unrecht".
G/N

LESERZUSCHRIFTEN
FRAGEN - MEINUNGEN - HINWEISE - ANTWORTEN
VERGANGENES Jahr im August erhielten wir einige Briefe aus dem Ort O… im Bezirk Leipzig. Briefe eines offensichtlich sehr eifrigen Bruders, der einzelne CV-Artikel zum Anlaß nahm, um uns zu schreiben, teilweise ablehnend, teilweise zustimmend, benennt und erläutert er uns wichtige Stellen der Bibel, die zu den Grundlagen-Stellen für das Glaubensgebäude der WTG gehören. Er schließt seine kurzen Hinweise mit dem Satz: "BITTE SIE UM DISKRETION!"

Natürlich halten wir uns an diese Bitte, denn wichtig vor allem ist zunächst einmal, daß die Zahl derer, die - zwar ungenannt bleiben wollen - uns schreiben, wächst und wächst. Wir sind glücklich darüber und sehen darin zugleich eine noch stärkere Verpflichtung, zu raten und zu helfen. Wir möchten auf diesem Weg dem Bruder aus "O" danken, daß er uns schrieb, denn alleine dieser Umstand beweist uns, wie immer weniger Menschen innerhalb der WTG das absolute Informationsverbot gegenüber CV beachten. Im Hinblick auf die Worte: "Vergewissert euch …" haben wir in den ersten Ausgaben von CV oft darüber gesprochen, daß man sich auch innerhalb der WTG einen wachen, kritischen Beröerblick bewahren muß. Das ist heute nicht anders, denn nur so ist wahre Erkenntnis und rechtes Verständnis der Dinge möglich.

UNSER Bruder aus O… , schrieb an uns folgende Zeilen:
"Christen sollen mit Menschen von allen Arten freundlich umgehen! Nach 1. Korinther-Brief Kapitel 9, Vers 19-23 und Kapitel 10, Vers 32-33! Das heißt wir sollen zwar den Gottlosen, nicht beleidigen, als Christen; aber wir sollen auch keine dicke Freundschaft zu ihm unterhalten: um nicht an seinen Sünden beteiligt zu sein!!!"

Das ist eine ehrliche, aufrechte und vor allem bibelgerechte Haltung. Doch sie läßt uns fragen: Ist die Haltung der leitenden Körperschaft in Brooklyn genauso? Wird in der WTG nicht ständig der Haß gepredigt gegen Andersdenkende und Andersglaubende? Wird nicht Gift und Galle gegen, die Kirche gespien? Wird nicht jeder, der der WTG nicht ins Konzept paßt, verteufelt? Unser Bruder hat RECHT. Und es wäre wirklich die gesunde Art der Beröer, wenn jeder Zeuge, Jehovas die Haltung der Bibel und des Bruders mit der der WTG vergliche.
Wir würden uns freuen, dazu andere Meinungen zu hören.

"Christliche Verantwortung" :Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str.6 Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos
Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera

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Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 170

In dieser Ausgabe unter anderem.
Ein Brief des Raymond Franz,
Eine Episode bezüglich des Fritz Adler (im 1950er Schauprozess der DDR zu langjähriger  Haft verurteilt)
und zum Abschluss Zitate aus Leserbriefen:

Tenor Ablehnung der CV durch die Zeugen Jehovas.


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR. DDR

NR. 170 GERA SEPTEMBER 1983

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen den Wachtturm Nr. 5 und 6/83
AUS EINEM BRIEF VON RAY FRANZ
MARTIN LUTHER (II)
Das Leben und Wirken bis zur Reformation
WACHTTURM-ZEUGEN IN SONDERSHAUSEN
Wer soll ihnen heute noch glauben?
EIN ERLEBNIS MIT FRITZ ADLER
GRÜSSEN - JA ODER NEIN
CV schafft Klarheit
ES KOMMT TATSÄCHLICH AUF DEINE RELIGION AN
3. Kapitel aus "Du kannst für immer im Paradies auf "Erden leben"

IN KÜRZE SIND ALLE ÜBERRESTGLIEDER TOT WAS DANN?
Nachdenken darüber verboten?
DER WT 6/79 Abs. 22 sagt: "Da sich die Glieder der 'großen Volksmenge' den fruchtbaren 'Weinstock' (Jesus) und seine 'Zweige' (144000) zum Vorbild nehmen, wollen auch sie nicht unfruchtbar sein."
Soweit, so gut.
ZU den Überrestgliedern der heutigen Zeit dürfen sich im allgemeinen nur solche zählen, die das Jahr 1914 (Inthronisierung Jesu Christi, WT) bewußt erlebt haben. Nun kann man sich streiten, was "bewußt erlebt" heißt. Ich nehme an, daß ein Jugendlicher unter 14 Jahren Weltereignisse nicht bewußt verfolgen kann. Bleiben wir also bei diesem Alter.

EINE Person, die 1914 vierzehn Jahre alt war, ist also 1900 geboren. Dann ist sie jetzt 83 Jahre alt. Wieviel lebende Überrestglieder (gemäß WT) sind aber schon älter? Bei allem Respekt vor diesen Personen: Wer von diesen ist in der Lage, ein weltweites Werk anzuleiten, "neue Gedanken" im WT zu formulieren? Wer von ihnen kann sich denn noch selber helfen? Wie hat doch die Bibel recht, die das Alter eines Menschen auf höchstens 80 Jahre beziffert! Psalm 90:10.

Halten wir also fest:
1. Laut Psalm 90 :10 ist die 1914-Generation schon vergangen! (Maximalalter 80 Jahre).
2. Die noch lebenden Menschen sind schwach und hinfällig.
Wenn aber die Überrestglieder das weitweite Werk nicht mehr leiten können, was dann? Von lebenswichtiger Bedeutung
DIESE Frage ist natürlich für die WTG von lebenswichtiger Bedeutung. Ihr Werk soll ja weitergehen! Also muß man sich dieser Frage stellen. Dies tut man - wie immer, wenn "neues Licht" kommt, sehr vorsichtig !

SO erscheint fast am Rande (Dienstprogramm 1/82) eine Leserfrage; Unterscheiden sich die "Brüder Christi" von den "anderen Schafen", was den Glauben und die Treue und den Geist betrifft? Der Zeuge könnte nun annehmen, daß sich die 144 000 wenigstens, was den Geist betrifft, von den "anderen Schafen" unterscheiden. Wenn die Überrestglieder der großen Volksmenge die "Speise zur rechten Zeit" austeilen, dann müßte der Überrest über einen vermehrten . Geist Gottes verfügen, zumal er sich ja auch als "Leib Christi" bezeichnet. Er müßte sich also im Geist unterscheiden.

Wir staunen über die Antwort!
ABER lesen und staunen wir über die Antwort der WT-Gesellschaft : "Nein" Und:
"das bedeutet nicht, daß Personen mit einer irdischen Hoffnung keinen heiligen Geist hätten. Treue Diener Gottes der vorchristlichen Zeit waren zwar nicht als geistige Söhne Gottes gezeugt und hatten auch keine himmlische Hoffnung, doch besaßen. sie den Geist Gottes... In gleicher Weise sind heute alle, die Gott Wohlgefallen möchten, bestrebt, sich in ihrem Leben von Gottes heiligem Geist leiten zu lassen ... Die anderen Schafe unterscheiden sich wirklich nur einmal im Jahr von den Brüdern Jesu,, Das ist anläßlich des Abendmahles, denn dann offenbaren sich die Brüder Jesu durch ihre Teilnahme an Brot und Wein".

SOMIT können also auch Glieder der großen Volksmenge über Gottes Geist verfügen. (Wer dies ist, bestimmt natürlich die WTG) Daraus folgt, daß das weltweite Werk auch dann noch weitergehen kann, wenn keiner der 144 000 mehr lebt. Der kluge Mann baut vor! Und die Glieder des "treuen und klugen Knechtes", gesalbt oder nicht, sind ja nicht dumm. Obgleich ihre Argumente

Für die Zukunft wirklich abgesichert?
ZUM Beispiel kann sich doch wohl die große Volksmenge nicht mit Johannes dem Täufer (vorchristlich) vergleichen, der ja offensichtlich von Gott inspiriert war.
Auch besteht ein grundlegender Unterschied darin, von Gottes heiligem Geist geleitet zu sein oder "bestrebt" zu sein, sich von Gottes heiligem Geist leiten zu lassen. Aber auf solch kleine Unterschiede kommt es der WTG nicht an. Ihr Werk sei so für die Zukunft abgesichert.

TROTZDEM stehe ich auch jetzt noch vor einigen Problemen. Warum muß ich mir dann die Überrestglieder zum Vorbild nehmen, wenn sie sich von mir kaum unterscheiden? Nun kann also jeder Zeuge behaupten, Gottes Geist zu besitzen. Also kann auch jeder Zeuge seinen WT herausgeben. Nicht? Also doch ein Unterscheiden am Geist?
Aber in Kürze sind alle Überrestglieder tot. Ja, was dann?
-G-

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
WIR PRÜFEN DEN WACHTTURM NUMMER 5 UND 6/83
WACHTTURM VOM 1.3.83 NR. 5
"Fernsehserien, können sie dein Herz verderben?"
DER WT greift hier bestimmte USA-TV-Familiensendungen an, primär für weibliches Publikum gemacht, die viele ZJ auf Kosten des WT-Dienstes fesseln. Allein dadurch sei das ZJ-Herz schon "verdorben". Besonders schreckt der WT mit den moralisch negativen Szenen, im Prinzip ein Kampf gegen Windmühlenflügel. Denn ohne Fernsehen geht es nicht mehr. Man erkennt, wie einige ZJ gegen die WTG aufmucken. Zur Sache einige Fragen:

Soll nur eine "heile Welt" ausgestrahlt werden, die es nirgends gibt? Erwähnt nicht auch die Bibel offen "Hurerei und jede Art 'Unreinheit und Habgier"? Muß nicht jeder WT-ZJ selbst von der "großen Hure" predigen? Was spielen ZJ in WTG-Kongreßdramen alles für negative Rollen? Der WT selbst zitiert leidenschaftlichste Äußerungen solcher Serien: "Aber ich liebe Victor. Alles andere ist mir egal. Ich würde lügen, betrügen und stehlen, um bei ihm zu sein. Er ist es wert. Von ihm ein Kind zu haben ist mir alles wert" (Schwangeres Mädchen, S.5). Das klingt vertraut, wenn wir Kind und stehlen weglassen: Mußt du in "theokratischer Kriegslist" nicht auch lügen und betrügen, um bei der WTG zu bleiben? Das paßt nicht? - Alle Freizeit nach Möglichkeit WT-Dienst, darum geht es in diesem Widersinn. Fernsehapparate, Glasauge Satans?

Und die in Brooklyn stehen?
Kapitalistische Redeweise
IN einem Epheser-Kommentar wird dem Apostel. Paulus unterstellt, er habe auch betont, "wie Arbeitgeber und Arbeitnehmer friedlich miteinander auskommen können" (S.10). Paulus heute im Klassenkampf auf selten des Kapitals? Der WT "unpolitisch"?

Anprangerung der Friedensbewegung IM WT-Nachrichtenteil (S.10) wird der Mehrheitswunsch in den USA, "74 gegen 22 Prozent", alle Länder sollen die Atomwaffen vernichten, als "unglaubliches Phänomen" angeprangert. Auch "die europäische Friedensbewegung überrollt Europa mit ähnlichen Auswirkungen". Das sei natürlich gottfeindlich, denn "der Hunger der Menschheit nach Frieden kann nur von Gott gestillt werden, und zwar dann..." - es folgt dann die Nach-1975-Verschiebung des WT-"Königreiches". Fällt solche Verkündigung nicht der Friedensbewegung in den Rücken? Wem dient das real?

STUDIENARTIKEL
"Der Gott allen Trostes ist mit uns"
"Wir können bis ans Ende ausharren"
DER Kerngedanke: "Für uns als einzelne kann das 'Ende' entweder der 'Abschluß des Systems der Dinge' sein oder - vielleicht nach langen, schweren Prüfungen - unser Tod" (S.18), und noch einmal:
"... bis ans Ende des gegenwärtigen bösen Systems der Dinge oder bis zu unserem Tod in Treue ausharren" (S. 23). Das heißt doch nicht mehr und nicht weniger: Bis zum immer wieder verschobenen "Ende" oder bis zum Tode - das soll dir völlig gleich sein! Eine Überrumpelung sondergleichen! So kann man in der Tat eine Generation nach der anderen mit Jesu Generationsworten in Matth. 24:34 "vergehen" lassen, seitdem 1799-Termin schon! (Die Harfe Gottes). Alles andere können wir uns schenken, benutzt der WT doch auch hier massenhaft eigentliche "Überrest"-Texte, die für die Masse der WT-"Schafe" gar nicht anwendbar sind.

WACHTTURM VOM 15.3.83 NR. 6
WTG-Nachrichtendienst fälscht
IM Nachrichtenteil (S.11) diesmal u.a., "was hinter den Haßgefühlen steckt", die im Nahen Osten und Nordirland alles "durchdringen". Der WT zitiert: "Alles, was sie wirklich trennt, ist die Religion, der Rest sind Ausreden, Propaganda und Lügen." In Wahrheit stecken handfeste ökonomische und politische Interessen dahinter!

In Nahost bekanntlich USA- und EG-Ölinteressen z. B. und in Nordirland britische Kolonialrelikte. Der religiöse Hader ist vordergründig! Man lese nur "Irland - Insel im Aufruhr", Einleitung Richard Sperl, Dietz-Verlag Berlin 1975. Damit ist klar, welcher Politik diese Art WT-Nachrichtendienst dient !
Solche politischen Nachrichten als ehrlicher Christ sammeln und verbreiten?

STUDIENARTIKEL
"Liebe, das vollkommene Band der Einheit"
"Liebe, das Band der Einheit erweist sich als vollkommen"
"Sich mit Liebe kleiden und sie bewahren"
AN die. Liebe appelliert der WT schon 100 Jahre lang, Generation auf Generation. Wie ein Heiratsschwindler, der kein Versprechen hält. Über die Zeit von 1799 bis 1975 bzw. 1983 nun schon. Schauen wir uns einige jetzige Fragwürdigkeiten an.

"HINGEGEBENE, getaufte Zeugen" gibt, es nach Jesaja 43:10,12, wie zitiert, überhaupt nicht! (S.13) Das ist darum leichtfertiges, verfälschtes Bibelzitieren!
"DER Geist des Hasses ist sehr ansteckend, und daher müssen selbst die Glieder der sichtbaren Organisation Jehovas auf der Hut sein, um nicht davon infiziert zu werden" (S.15). Was für eine Scheinheiligkeit nach außen! Auf den WTG-Kongressen 1980 "Göttliche Liebe" war besonders die Erziehung Jugendlicher zum Haß auf alles andere als böse ein Hauptthema! Hierzu redeten u.a. E. Wauer, W. Daiber, R. Urban und H. U. Goerth im Auftrage der WTG! Man wird unter dem WT doch geistig schizophren, ein Heuchler, redend, wie es der Organisation gerade paßt!

"WIR müssen beständig in dem zunehmenden Licht wandeln und uns in diesen 'letzten Tagen'.., besonders anstrengen, für weiteres Licht 'geeignet' zu sein." (S.19) Hier liegt in der Tat die tödliche Gefahr für die WTG, wenn man nämlich begreift, daß sie ihr "Licht" schon über 100 Jahre ohne Gott selbst fabriziert, "wissenschaftlich" nämlich! Bitte: "Man könnte sagen, daß solche Änderungen einem Prinzip folgen, von dem man sich… in der Wissenschaft bei der Suche nach der Wahrheit leiten läßt… Man stellt eine These auf… Aber nach einiger Zeit stellt man gewisse Mängel oder Schwächen fest. Man neigt dann dazu, eine der These widersprechende Behauptung, eine Antithese, aufzustellen. Später findet man heraus, daß auch diese nicht der vollen Wahrheit entspricht und man verbindet daher die wertvollen Punkte beider Behauptungen miteinander. Dieses Prinzip ist immer wieder angewandt worden, so daß sich Sprüche 4:18 erfüllt hat" (WT 15.5.82, Abs. 9, S.28/29). -
Damit hat die WTG bewiesen, daß sie in ihrem Wesen gottlos ist, bloßes Menschenwerk! Ihre Liebe-Beschwörungen sollen das nur wieder verdecken. Schon die nächste Antithese macht sie wieder treulos. -

AUS EINEM BRIEF VON RAY UND CYNTHIA FRANZ
R. 7/3.
Was Du über die Einstellung gegenüber der Organisation im Vergleich mit Jesus Christus sagst, ist besonders wahr. Fast gedankenlos werden Texte auf die Organisation angewandt, die sich auf Gott oder auf Christus beziehen, als wäre sie der Vikar Christi.
Das trifft besonders auf Joh. 6:68 zu; man könnte meinen, Petrus hätte gesagt: "Zu wem sollen wir gehen? Die Organisation hat Worte ewigen Lebens."
Was das Gebet zu Jesus betrifft, so ist meine eigene Meinung, daß Gebete grundsätzlich und hauptsächlich zum Vater gerichtet werden sollten, aber es scheint nicht verkehrt zu sein, gewisse Äußerungen oder Bitten in Verbindung mit einem solchen Gebet an den Sohn zu richten, was damit verglichen werden könnte, daß jemand, der hauptsächlich zu einem Herrscher spricht, in einigen Fällen eine andere Person, wie etwa einen hohen Beamten, der gegenwärtig ist, in das Gespräch mit einbezieht. Jesus Christus ist zur rechten Hand Gottes als unser Fürsprecher. . Wie ich mich erinnere, ist das hebräische und griechische Wort für Gebet nicht ausschließlich religiös in der Bedeutung, die das englische Wort Gebet heute erlangt hat, sondern entspricht mehr dem alten englischen Gebrauch als beten nicht viel mehr bedeutete als "fragen" oder "bitten".

Ich lege einige Kopien von Korrespondenz bei, die ich erhalten habe und die für Dich von Interesse sein mag. Ich nehme an, daß Du nichts dagegen hast, wenn ich Deinen Brief an andere weitergebe.
Ich schätze den zum Ausdruck gebrachten ausgeglichenen Standpunkt und glaube, daß er sehr zur Ermunterung anderer beitragen kann.
Wenn Du Zeit hast, wieder zu schreiben, würden wir uns freuen, von Dir zu hören.
In christlicher Liebe Ray und Cynthia Franz
PS: Dein Brief wurde wahrscheinlich über New York geschickt und erreichte   mich erst vor ein paar Tagen.

EIN ERLEBNIS MIT FRITZ ADLER
IM Sommer 1948 fand in Leipzig eine Kreisversammlung statt. Den Hauptvortrag am Sonntag hielt Fritz Adler als damaliger Bezirksdiener. Hinter ihm auf der Bühne stand ein Chor junger Brüder und Schwestern. Als Fritz Adler in seinem Vortrag auf den eben vergangenen Krieg zu sprechen kam, wies er auf die jungen Leute und sagte unter donnerndem Beifall, daß "keiner von diesen hier jemals auch nur einen Knopf an einen Uniformrock nähen" würde. Dies war seine und unser aller feste Überzeugung.

Fünf Jahre später:
Fritz Adler und einer der jungen Brüder aus dem Chor im Zuchthaus Brandenburg. Drei Jahre Haft ohne Arbeit waren bereits vergangen. Endlich wurden auch aus den Reihen der Zeugen Jehovas Arbeitskommandos zusammengestellt, darunter in die Schneiderei.

Aufgabe unter anderem:
Herstellung von Uniformen für die NVA.
Was nun?
DIE Entscheidung wurde nach langen, heftiger Diskussionen, (das gab's damals noch) unserem alten Fritz als ranghöchster Bruder. anheimgestellt. Alle anderen Größen waren ja rechtzeitig nach dem Westen abgehauen. Wie würde er, unter verschärften Bedingungen in Einzelhaft und ohne eigenes Interesse am Arbeitseinsatz, wohl entscheiden?

Sein Wort:
"Brüder, näht Uniformen!", kam uns wie eine Erlösung.
Mit Eifer erfüllten wir nun unseren Arbeitsauftrag und hatten viele Erleichterungen dadurch. Hochachtung vor dem Mut, eine eigene Entscheidung aus Vernunft zu treffen! Es erinnert sich der Chorknabe und Mitgefangene von damals.

ES KOMMT TATSÄCHLICH AUF DEINE RELIGION AN
3. Kapitel aus "Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben"
Wichtige Fragen
GIBT es wirklich eine wahre Religion? Wenn ja, wo ist sie zu finden? Etwa in einer bestimmten Religionsgemeinschaft oder im Menschen selbst, der sich geistig verinnerlicht, dem Guten zugewandt hat und so Träger der wahren Religion geworden ist?

Die wahre Religion
SO wie zu alttestamentlicher Zeit die wahre Religion stets dort vorhanden war, wo dem Gotte Israels in rechter Weise gedient wurde, ist sie heute unter denen zu finden, die dem Sohne Gottes, Jesus Christus, dienen, ihn anbeten und sich durch ihn mit dem Vater versöhnen lassen. Das setzt natürlich ungeteilte Liebe zu unserem Herrn Jesus Christus und Glauben an ihn voraus, und genau daran scheiden sich die Geister. Jesus Christus ist für uns alle zum Eckstein geworden. 1. Petr. 2:4-8.

Merkmale
NICHT die 'Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religionsgemeinschaft ist das entscheidende Moment, sondern das Verhältnis zu Jesus Christus. Es ist erkennbar an folgenden Merkmalen:
- Glaubt man, daß Jesus Christus Gott war und sein Ausgang von Ewigkeit her gewesen ist (Phil. 2:6; Mi. 5:1),
- er sich selbst entäußerte und Fleisch wurde (Phil. 2:7; 1. Joh. 4:2),
- er gehorsam wurde bis ans Kreuz (Phil. 2:8),
- er am dritten Tag auferstanden ist von den Toten (Phil. 2:9; Rom. 10:9; Apg. 1:9,10),
- er in den Himmel aufgefahren und zur Rechten Gottes sitzt (Mk. 16:19; Apg. 7:55),
- er von dort sichtbar wiederkommen wird (Apg. 1:11; Lk . 21:27), um die Lebenden und die Toten zu richten (Apg. 10:42; Apg. 17:31)?

Dann hat man Jesus Christus und den Vater erkannt (Joh. 17:3) und sollte sich in den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes hinein taufenlassen. Die Folge ist eine neue Geburt, die zum wahren Leben führt, es ist die Geburt im Geiste.

Die wahre Kirche
KOMMEN dann solche Christen unter dem Namen Jesu regelmäßig zusammen, so entsteht eine wahre christliche Gemeinschaft, in deren Mitte der Herr selbst weilt (Matth. 28:20).
Diese wahre Christenversammlung kennt keine konfessionellen Grenzen, denn sie ist inner- und außerhalb aller Kirchen zu finden.

Falsche Religion
LASSEN Christen aber zu, daß für sie Jesus Christus aus seiner Mittlerfunktion verdrängt und durch einen oder mehrere Menschen bzw. einer Organisation ersetzt wird, laufen sie Gefahr, auf die Abwege der falschen Religion zu geraten. Es wäre für sie besser, eine solche falsche Gemeinschaft zu verlassen. Sicherlich ist in den heutigen Kirchen nicht alles zum besten bestellt. Aber man muß doch sehr wohl unterscheiden, zwischen einer Kirche, in der lediglich unvollkommene Menschen verzeihbare Fehler machen und einer Kirche, die versteckt oder offen die Gottessohnschaft Jesu Christi und seine Erlösungstat leugnet.

Wachtturm-Gesellschaft - die wahre Religion?
OBERFLÄCHLICH gesehen leugnet die Wachtturm-Gesellschaft die Gottessohnschaft und Erlösungstat Christi nicht. Aber hier ist es unbedingt nötig, näher heranzugehen. Sofort fallen einem dann die geschickt versteckten Christusleugnungen auf, die unbedingt erkannt werden müssen. Dabei wollen wir uns nur auf einen Vergleich mit den vorgenannten Kriterien der wahren Religion beschränken.

Aus der Gottesgleichheit Jesu Christi, seiner Sohnschaft und seinem Ausgang von Ewigkeit her, wurde nur ein erstes Geschöpf in der Gestalt eines Erzengels - also nicht mehr der einziggezeugte Sohn Gottes - der eine unbekannte Anzahl von Jahren im Himmel gelebt hatte (S. 58,59,66,191).

Aus der Selbstentäußerung Christi wurde eine Tat des heiligen Geistes und Gottes, die bewirkte, daß eine Frau ein Kind bekam (S. 57).
Dadurch wird Jesus Christus Teil zum passiven Teil abgestempelt.

Aus dem Gehorsam bis ans Kreuz wurde ein Gehorsam bis an den Pfahl (S. 170). Aus der Auferstehung Jesu Christi wurde nicht die mögliche geistliche Wiedergeburt für die Menschheit und die Erlösung von dem für ewig zum Tode verurteilten Fleisches Adams, sondern lediglich ein Vorrecht für 144 000, in der Gleichheit Jesu Christi. mit ihm vom Himmel aus über die Erde zu herrschen (S. 124).

Aus der sichtbaren, noch zukünftigen Wiederkunft Christi wurde eine unsichtbare Gegenwart, die 1914 begonnen haben soll. Unverständlich allerdings, da doch eben diese unsichtbare Gegenwart laut Schrift bereits mit der Auferstehung Jesu begonnen hat (Matth. 26:20).

Aus dem Richten der Lebenden und der Toten eine Massenvernichtung in noch nie dagewesenen Ausmaß. Das einzige "Verbrechen"der Vernichtungswürdigen besteht darin, kein Mitglied der WT-Organisation zu sein, als wäre nicht Jesus, sondern die WT-Organisation zur Erlösung am Kreuz gestorben . Aus der Taufe im Namen des heiligen Geistes in den Tod Christi (Röm. 6:3-6) und der Wiedergeburt durch den heiligen Geist wurde für die "große Volksmenge" eine angebliche zukünftige Vervollkommnung des adamischen Fleisches.
-MSH-

MARTIN LUTHER (II)
Das Leben und Wirken Luthers bis zur Reformation
MARTIN LUTHER, geboren am 10.11.1483, trat 1505 gegen den Willen des Vaters in das Erfurter Kloster der Augustiner-Eremiten ein und studierte dort Theologie. 1512 erwarb er die Doktorwürde und übernahm eine Professur für die heilige Schrift an der Universität zu Wittenberg, die er bis zu seinem Tode innehatte. Zwei Jahre vor seiner Berufung zum Professor unternahm Luther im Auftrage seines Ordens eine Reise nach Rom, um zu seiner Glaubensfestigung das geistliche Leben im Vatikan kennenzulernen. Leider dienten die Erfahrungen, die er in der "ewigen Stadt" machte, keineswegs seiner geistlichen Erbauung, sondern endete mit einem Schock, der sich allerdings für große Teile der Christenheit später als heilsam erweisen sollte. Nicht nur diese Reise, sondern auch die religiös-geistlichen Verhältnisse der Zeit Luthers wurden prägend für seine immer kritischer werdende Haltung gegenüber der Kirche, welche nach und nach nicht mehr Hüterin, sondern geistliche Unterdrückerin gläubiger Menschen geworden war. Christliche Brüderlichkeit und wahrer Glaube regierten in ihr schon lange nicht mehr und der katholische Klerus war zu einem ernstzunehmenden und unübersehbaren Machtfaktor in der abendländischen Welt geworden. Viel unschuldiges Blut ist im Laufe der Geschichte unter dem Zeichen des Kreuzes vergossen worden und das Papsttum sah sich als Stellvertretung Christi auf Erden und damit als Heilsträger. Von den Gläubigen wurde eine Fülle von Kulthandlungen gefordert, die angeblich zum Erringen des Seelenheils notwendig waren, als eine Art Werksgerechtigkeit, während dringliche biblische Unterweisungen dadurch, daß die Bibel und die gottesdienstliche Liturgie nur in lateinischer Sprache zur Verfügung standen, stark behindert wurden. Als Papst Leo X. 1514 den Sündenerlaß auf dem Wege des Ablaßhandels einführte - der Erlös sollte zum Bau des Petersdomes verwendet werden - verlor die Kirche noch mehr an christlicher Glaubwürdigkeit und die Verderbtheit des damaligen Papsttums trat immer deutlicher hervor.

Luthers 95 Thesen und ihre Auswirkungen
IN dieser Situation wirkten die 95 Thesen des Dr. Martin Luther wie ein Blitz in einem morschen Baum. Mit einem Schlage sah sich die Öffentlichkeit vor eine große Entscheidung gestellt, der niemand mehr ausweichen konnte. Es ging darum, entweder an der althergebrachten kirchlichen Tradition festzuhalten, oder aber der biblischen Wahrheit und der Erneuerung - also der Reformierung - des Glaubens zuzuwenden .

JA, diese Auseinandersetzungen sollten die Weltgeschichte entscheidend beeinflussen und bis heute nicht verstummen.
Einige Forderungen Luthers seien hier aufgeführt:
- Ablehnung der Überlieferung und des Lehramtes der Kirche, dafür aber Hinwendung zur Lehre der Bibel.
- Rechtfertigung des Menschen nicht durch Werksgerechtigkeit, sondern durch den Glauben an Jesus Christus.
- Ablehnung des Papsttums und der Kirche als Heilsträger, dafür aber Hinwendung zu Jesus Christus als den einzigen Heilsträger und zu seiner Nachfolge im Zeichen des Kreuzes.
- Neuordnung des Gottesdienstes.
- Abschaffung des Kirchenrechtes.
- Beendigung der Abgaben an Rom, des Ablaßhandels, der Seelenmesse und der Wallfahrten.
- Handhabung der Taufe im Sinne der Bibel.
- Schaffung einer Nationalkirche.
- Richtigstellung der katholischen Abendmahlslehre.

SCHON diese wenigen, aber wichtigen Forderungen zeigen, mit welcher Wucht der Reformator Luther an den Grundfesten der katholischen Kirche rüttelte und damit deren Widerstand zwangsläufig hervorrief.

IM Juni/Juli 1519 kam es zu der sogenannten Disputation in Leipzig zwischen dem Theologieprofessor Johannes Eck und Martin Luther. Eck versuchte Luther zu veranlassen, seine 95 Thesen als Irrlehre über Kirche und Papsttum auszugeben und zu widerrufen. Luther dachte aber im entferntesten nicht daran, dies zu tun, sondern machte durch sein Auftreten deutlich, daß es nicht um einen bloßen Streit um untergeordnete Lehrmeinungen, sondern vielmehr um fundamentale Grundlehren ging. Heftig griff er in diesem Zusammenhang auch die anmaßende Haltung von Papst und Kirche an und .ging sogar soweit, den Papst als den neutestamentlichen Antichristen zu bezeichnen. Die päpstliche Antwort darauf war 1520 die Bannandrohungsbulle, die Luther öffentlich vor dem Elstertor zu Wittenberg verbrannte. Daraufhin wurde im Jahre 1521 der päpstliche Bann über ihn verhängt, der bis heute von der katholischen Kirche nicht aufgehoben wurde. Dem geistlichen Bann folgte die weltliche Acht im gleichen Jahre. Kaiser Karl V. verhängte sie über Luther, nachdem dieser auf dem Reichstag zu Worms der Aufforderung zum Widerruf nicht nachgekommen war. Allerdings hatte dies für Luther keine schlimmen Folgen, denn zur Zeit der Verkündigung der Reichsacht war er bereits auf der Wartburg in Sicherheit. Der Kurfürst von Sachsen, Friedrich der Weise, hatte sich seiner nämlich mit einem Scheinüberfall bemächtigt und ihn so in Sicherheit gebracht.

DIE Jahre 1521 bis 1534 waren äußerst fruchtbare Jahre für den Reformator. In dieser Zeit übersetzte er aus der lateinischen
Vulgata die ganze heilige Schrift und tat dies in so hoher Qualität, daß wir heute noch unverminderten geistlichen Nutzen davon haben. Luther schuf nicht nur die erste zusammenhängende deutsche Bibelübersetzung, sondern er erwarb sich damit auch große Verdienste um eine einheitliche deutsche Schriftsprache. Außerdem wurde die neue Bibel die geistliche Grundlage für die nun ins Dasein tretende protestantische Kirche, die als Folge des lutherischen Aufbegehrens entstanden war.

1524 legte Luther sein Ordensgewand ab und heiratete ein Jahr später die ehemalige Zisterziensernonne Katharina von Bora, die ihm sechs Kinder schenkte, von denen aber nur vier am Leben blieben. Den Verlust der zwei verstorbenen Kinder füllten die vielen Pflegekinder aus, die er liebevoll aufnahm.

Eine notwendige Korrektur
MIT der Erkenntnis Luthers war die Freiheit der Kinder Gottes wiederentdeckt worden, der große Reformator hatte die Tür dazu neu aufgestoßen. Nicht das ängstliche Hervorbringen gerechter Werke würde zum Heil gereichen, sondern allein der Glaube an Jesus Christus» Durch diese neue Erkenntnis schöpften die Menschen neuen Glaubensmut. Die Reformation breitete sich immer mehr aus, die protestantische Kirche war geboren. Alles schien von nun an gut zu werden. War es wirklich so? Luther mußte bald erfahren, daß diese neue Freiheit falsch verstanden wurde. Es ist und bleibt zwar unbestreitbar, daß allein der Glaube an unseren Herrn Jesus rettet, aber der Beweis des Glaubens oder anders gesagt, die Glaubensantwort in Form eines christlichen Lebenswandels begann nach und nach in den Hintergrund zu treten. Die Rettungstat Jesu wurde nicht mehr als Verpflichtung zur gehorsamen Nachfolge Christi verstanden, sondern als einen Freibrief für ein zügelloses Leben angesehen. Man war der Meinung:

Wir sind nun einmal Sünder von Geburt an; es liegt nicht in unserer Macht, der Sünde zu widerstehen, .Der Herr hat uns trotzdem selig gemacht .

NUN stand Luther wieder vor einem Problem. War er zuweit gegangen? Hatte er die Paulusworte falsch verstanden und die katholische Kirche hatte doch recht gehabt? Wieder begann eine Zeit des Forschens und des Nachdenkens für ihn. Von neuem zog er die heilige Schrift zu Rate und kam zu folgendem Ergebnis:
ISRAEL HATTE VON GOTT DAS MOSAISCHE GESETZ EMPFANGEN. WER ES ÜBERTRAT, VERFIEL DEM TODE. ABER WER ES DAGEGEN TREU ERFÜLLTE, DEM GALTEN DIE VERHEISSUNGEN DES LEBENS.

ES war also ein gutes Gesetz, auch wenn Menschen dagegen verstießen. Erst durch das Gesetz wurde die Sünde offenbar und die Sünde, nicht das Gesetz, bringt den Tod hervor.
ALS Jesus nun Mensch wurde, war er, wie alle Juden, dem Gesetz unterworfen. Dieser Verpflichtung hat er sich nie entzogen. Im Gegenteil, nur er hat es vollkommen erfüllt. Denen, die ihn der Gesetzesübertretung bezichtigten, hat er nachgewiesen, daß sie das Gesetz lieblos handhaben und damit dem Geist des Gesetzes widersprachen, denn ohne Liebe ist jedes göttliche Gebot unerfüllbar. Jesus jedoch war des Gesetzes Erfüllung und damit auch dessen Ende. Somit konzentriert sich der Weg zum Heil nicht mehr auf die Erfüllung des Gesetzes, sondern auf den, der es erfüllt hat, nämlich Jesus Christus. An ihn zu glauben bedeutet demnach, das Gesetz zu erfüllen. Wer in seinem Leben Jesus nachahmt, der erfüllt das Gesetz, das heißt, er bringt Glaubenswerke in Liebe hervor. Jeder aber hüte sich davor, seine guten Werke prahlerisch vor sich herzutragen, gleichsam als Guthaben auf das ewige Heil, sondern im verborgenen, im stillen und milden Geiste des Glaubens und der Liebe müssen diese guten Werke blühen. Luther wurde sich darüber klar, das Christentum ist nichts völlig NEUES, .sondern die konsequente Weiterführung des Heilsplanes Gottes mit den Menschen auf der Grundlage des NEUEN BUNDES. Um diese Erkenntnis den Gläubigen näherzubringen, verfaßte Luther seinen Katechismus als Leitfaden für ein christliches Leben.

GRÜSSEN-JA ODER NEIN
Kritik am Wachtturm wirklich falsch?
WIE heißt es dazu im WT 24/81 im Abschnitt 16:
"PERSONEN, DIE DEN GLAUBEN UND DIE GLAUBENSLEHREN DER ZEUGEN JEHOVAS VORSÄTZLICH VERWERFEN UND DADURCH SELBST ZEIGEN, DASS SIE 'NICHT VON UNSERER ART' SIND, SOLLTEN PASSENDERWEISE SO BETRACHTET UND BEHANDELT WERDEN WIE JEMAND, DEM WEGEN EINES UNRECHTS DIE GEMEINSCHAFT ENTZOGEN WORDEN IST."

NUN macht der Ältestenschaft diese Kritik in kleinem Rahmen schon sehr zu schaffen. Geradezu kriminell wird es für sie, wenn sich ehemalige Zeugen mit Gleichgesinnten treffen, Gedankenaustausch pflegen und mit diesen Ergebnissen vor die Zeugenöffentlichkeit treten. Ihre Argumente wiegen schwer, sind gefürchtet bei der WTG und ihren Ältesten. Besonders deshalb gefürchtet, weil andere Zeugen zum Nachdenken angeregt werden. Dieses organisierte Zusammenkommen wird von der Organisation mit allen Mitteln bekämpft. Und wenn dann noch der Name CV auftaucht, ist der WTG jedes Mittel recht, um diese Menschen zu verteufeln.

UNTER diesem Gesichtspunkt lesen wir einmal Abschnitt 15:
"ODER JEMAND MAG DURCH SEINE HANDLUNGEN SEINEN PLATZ IN DER CHRISTENVERSAMMLUNG VERLASSEN, ZUM BEISPIEL DADURCH, DASS ER EIN TEIL EINER ORGANISATION WIRD, DEREN ZIELE SCHRIFTWIDRIG SIND UND DADURCH UNTER DAS URTEIL JEHOVAS ZU STEHEN KOMMT, (VERGLEICHE OFFENBARUNG 19:17-21, JESAJA 2:4). WENN SICH ALSO JEMAND, DER EIN CHRIST IST, DENEN ANSCHLIESST, DIE GOTT MISSBILLIGT. WÄRE ES FÜR DIE VERSAMMLUNG ANGEBRACHT, DURCH EINE KURZE BEKANNTMACHUNG ZU BESTÄTIGEN, DASS ER DIE GEMEINSCHAFT VERLASSEN HAT UND KEIN ZEUGE JEHOVAS MEHR IST."

CV schafft Klarheit
MIT Hilfe der CV erkennen immer mehr Zeugen die Unhaltbarkeit einiger WT-Lehren und wenden sich von der Gesellschaft ab. Dieser Abfall erreicht Dimensionen, die die WTG beunruhigt

Das Zitat:
"WENN DIESER SELTENE FALL EINTRITT", ist nichts weiter als eine Verniedlichung und Verschleierung der Realität. Denn dies ist der Hauptgrund dafür, warum Brooklyn sich gezwungen sah, wieder die alte harte Linie zu fahren. Kein Zeuge soll mit jemandem zusammenkommen, der die WTG-Lehren genau kennt und ihre Fehler und Schwächen aufdeckt. Jeder Zeuge muß quasi isoliert werden, keimfrei gehalten werden. Es gilt das Motto: Was du nicht weißt, macht dich nicht heiß. Kein Zeuge soll auch nur auf die Idee kommen, daß das, was er gelehrt bekommt, nicht die wahre biblische Lehre ist. Und so wird ihm einfach der Kontakt zu Andersdenkenden verboten, bei Androhung des Gemeinschaftsentzuges. So einfach ist das.

ICH kann nichts dafür. Mir drängt sich bei dieser Überlegung immer wieder die Erinnerung an die Bücherverbrennung während des Nazismus auf. Ein total abwegiger Gedanke? … Wurde den Zeugen - wie es einige behaupten - wirklich "neues Licht" geboten? Ich habe es untersucht: Es ist kein "neues Licht", sondern bestenfalls aufpoliertes Licht, welches aber doch nicht mehr glänzen will.

Die Bibel schafft Klarheit
UMFASSEND kann man das ganze Problem aber nur erkennen, wenn man sich nicht nur mit den Hintergründen beschäftigt, sondern wenn man anhand der Bibel diesen WT auf seine Wahrheit prüft.
WIR werden ermuntert, anderen Menschen Gutes zu tun. Ja, wir sollen sogar unsere Feinde lieben. Wieviel mehr Achtung sollten wir daher besonders unseren Eltern und nächsten Angehörigen entgegenbringen? Ist dies nicht schon ein ungeschriebenes "weltliches Gesetz"? Gerade die Bibel betont aber die Wichtigkeit der Liebe. Und dahingehend wird auch unser Gewissen geprägt.

SO macht es mich stutzig, wenn ich im 1. Teil den Abschnitt 3 lese:
"WIR SOLLTEN UNS DAHER WEDER VON DEM LEITEN LASSEN, WAS MENSCHEN SAGEN", NOCH VON UNSEREM GEFÜHL, NOCH VON DEM, WAS WIR FÜR RICHTIG HALTEN, SONDERN SOLLTEN SO EINGESTELLT SEIN WIE DAVID, DER SAGTE:
'… WIR SOLLTEN UNS NICHT VON UNSEREM GEFÜHL LEITEN LASSEN, AUCH WENN ES DAS WAHRE GEFÜHL DER LIEBE UND ZUNEIGUNG ZUR MUTTER IST, ZUM VATER, ZU DEN GESCHWISTERN'?"

UND ich soll mich auch nicht von dem leiten lassen, was ich für richtig halte, ich könnte auch sagen, was mir mein Gewissen rät? Was sagt denn eindeutig die Bibel über jene, die das Gewissen eines anderen beeinflussen wollen?
"Doch wenn ihr so gegen eure Brüder sündigt und ihr Gewissen, das schwach ist, verletzt, sündigt ihr gegen Christus."
(l. Korinther 8:12; NW) 1
-G-

WACHTTURM-ZEUGEN IN SONDERSHAUSEN
Wer soll ihnen heute noch glauben?
Beginn in der zweiten Generation mit dem "goldenen Zeitalter"
ES war in den 20er Jahren. Der erste war u.a. Hermann Krecklow aus Großrodungen bei Nordhausen. Geboren wurde er noch in der ersten WT-Generation seit 1874, dem ersten WT-Zeitpunkt der Wiederkunft Christi. Mit 22 Jahren war er als kaiserlicher Soldat in den l. Weltkrieg gezogen. Militärisches Können machte ihn zum Unteroffizier. Wie viele mag er wohl in diesem Raubkrieg auf fremder Erde getötet haben? 1915 waren es 350 bekannte WT-Zeugen, die mit Bibelhausbriefen "An die Brüder im Felde" versorgt ; wurden. Einer von ihnen, Max Nitzsche aus Reichenbach i.V. fiel 1915 bei einem deutschen Sturmangriff in Rußland.

ERST 1925 schloß sich Hermann Krecklow der WTG an. Was mag ihn bewogen haben? Die Kriegserlebnisse? Musikalische Ambitionen zeigen ihn als eine empfindsame Seele. War es eine Nachkriegsenttäuschung? Jedenfalls entsagte er allem Irdischen und gab sich den himmlischen WT-Versprechungen hin, sofort nach dem Tod in den Himmel zu kommen. Damals wurde alle Welt von der WTG nur so "berufen". Auf diese Weise war man aller sozialen Mitverantwortung ledig: Gott allein werde alle soziale Misere wenden. Und zwar durch ein "goldenes Zeitalter", das 1925 beginnen sollte. Hatte Hermann Krecklow damals diese falsche WT-Prophetie gekannt? Oder störte sie ihn nicht? Auf jeden Fall predigte er sich und seiner Umgebung dann mit dem WT-Buch "Die Harfe Gottes" eine "Zeit des Endes", die laut WTG "nach den eigenen Worten des Propheten" im Jahre 1799 begonnen hatte. Welche alten Leute in Sondershausen kann man heute danach noch fragen? Das wäre interessant!

In der dritten Generation die "Neue Welt Gesellschaft"
ES war Hermann Krecklow, der nach 1945 in Sondershausen die WT-Arbeit wieder, nun als WTG-Gruppendiener (GD), in die Hand nahm. Nach 1874 und 1914 hatte die dritte WT-Generation begonnen. Er wohnte in Sondershausen auf dem Platz der Opfer des Faschismus. Eigentlich hätte er ja selbst unter diesen Opfern sein müssen. Denn nach vergeblichen Kompromissen der WTG mit dem Hitlerfaschismus (Kongreß 1933 in Berlin mit Profaschismus und Antisemitismus) hatte sie die ZJ dann ohne Rücksicht ins politische Feuer gejagt. Doch wir wollen nicht richten, wo sich jemand nicht für die WT-Falschprophetie gegen den Faschismus "verheizen" lassen wollte. War er nur bis Anfang der 30er Jahre aktiv? Nur, den lieben Mitmenschen in Sondershausen die falschen WT-Prophetien der 20er und 30er Jahre verkünden und nach 1945 dann die WT-Verschiebung um weitere 10 bis 20 Jahre (Wann kommt Harmagedon? Kongr. Zürich 1945 Pfingsten), das steht sehr wohl unter dem Urteil der Schrift in 5. Mose 18:20-22 und Matt h. 24:24.

DAZU kam seit 1947 wieder die WT-Politik des Antikommunismus. Als GD und Mitglied des Dreibrüderkomitees von Sondershausen, zusammen mit dem GD von Bad Frankenhausen, und unter den Anweisungen des WT-Kreisdieners Karl Foedisch wurde dann 1949 der von der WTG geplante Untergrund vorbereitet.

Der GD von Bad Frankenhausen war Soldat der faschistischen Wehrmacht und in sowjetischer Kriegsgefangenschaft« Niemand nahm Anstoß an der WTG-Skrupellosigkeit, diesen Untergrund mit einem geheimen "Kirchlichen Nachrichtendienst" (KND) aufzuziehen, der im Fall der Fälle die evangelische Kirche verdächtigte. Die WT-Politisierung war auch dadurch verschärft, daß man anstelle des "goldenen Zeitalters" nun eine "Neue Welt Gesellschaft" proklamierte, gegen die bestehende Gesellschaft gerichtet. Und das alles unter der "theokratischen" Devise: "Gangster in Amt und Würden, Beweis, daß Politiker nicht die 'von Gott verordneten .obrigkeitlichen Gewalten' sind" (Erwachet 8. 11.1949). Bedenkenlos wurden nun Täuschung, Lüge, politische Neutralitätsheuchelei und antikommunistische Staatsfeindschaft zur "theokratischen" Methode. Christen haben eine christliche Gemeinde darzustellen und keine staatsfeindliche Gesellschaftsordnung. (1. Petrus 2:13-17).

So brach ein schweres Schicksal über Hermann Krecklow und seine Familie herein, am Ende auch dazu verurteilt, mit der dritten WTG-Generation zu "vergehen". Sich und andere getäuscht und enttäuscht. Er wäre heute 91 Jahre alt und müßte den WTG-Generationsschwindel mit Psalm 90:10 und Matthäus 24:34 Lügen strafen.

Für die vierte Generation nun ein
"geistiges Paradies"?
DIE heute in Sondershausen im WTG-Sinne wirken, tun das schon als vierte WTG-Generation. Erkennen sie das nicht? Eine einzige WTG-Falschprophetie genügt schon nach 5. Mose 18:20-22. Für sie war das 1975.
Man könnte allerdings denken, das wird langsam auch in Sondershausen bewußt! Denn der geistige Zustand verwandelt sich in alles andere. Nur nicht in ein "geistiges Paradies", in das man in Sondershausen einladen könnte!

Wo allerdings die Brücken seinerzeit so gründlich hinter sich abgebrochen worden sind, "daß man den Weg zurück überhaupt nicht mehr finden kann" (WTG-Zweigdiener Konrad Franke, 1968, Hamburg), kann das in bedenkliche Auslösungserscheinungen münden. Wie ALKOHOLISMUS, AUSSEREHELICHE VERHÄLTNISSE, ASOZIALE BEZIEHUNGEN, KINDER WEGGEBEN, GESPANNTE NACHBARSCHAFTS- UND ARBEITSVERHÄLTNISSE, ABTREIBUNG, HÖRIGKEITEN UND ANDERES.

Ist das "geistige Paradies" nicht auch in Sondershausen kaum mehr als eine schöne Fassade, die man vor Außenstehenden ängstlich und in "theokratischer Kriegslist" hüten muß, damit keiner tiefer hineinschaut? Es ist kein Spaß, daß für gar manchen, dem es "dämmert", der aber "den Weg zurück überhaupt nicht mehr finden kann", nur noch die Schnapsflasche bleibt!

AUCH in Sondershausen kann man den 100-jährigen falschen WTG-Propheten nicht mehr glaubhaft verkünden. Geschweige denn das "geistige Paradies" unter der WTG.
OB KURT und ROLF, DORIS und THOMAS, MANFRED und MARTHA oder ASTRID und wer es sonst noch sein mag in Sondershausen, sie stellen selbst nun die vierte WTG-Generation dar! Wer soll ihnen noch glauben, wenn er es überprüft?

Über 100 Jahre glaubhafte "endzeitliche" WTG ist nicht "drin"! Sondern der Bankrott und Skandal!
Hermann Krecklow, der in Sondershausen einst sogar das WT-1799 als "von Gott" proklamierte, ist der Kronzeuge dafür! Doch für niemanden ist es zu spät, den falschen WTG-Propheten zu verlassen und in echtem Christsein wieder realen sozialen und geistigen Boden unter die Füße zu bekommen. Die wirkliche Entwicklung der Dinge zwingt am Ende ohnehin jeden dazu. Auch die vierte WT-Generation wird so oder so "vergehen". Es ist das Jahr 1983!
DIE ZEIT IST DA, SICH ZU BESINNEN!
CVN

LESERZUSCHRIFTEN
FRAGEN - MEINUNGEN - HINWEISE - ANTWORTEN
"VON SATANS DIENERN WÜNSCHE ICH KEINE BELEHRUNG. ICH DIENE JEHOVA GOTT NICHT NUR BIS 1975, SONDERN MEIN GANZES LEBEN LANG IN TREUE…"

Eine Ablehnung an CV - nun, davon gibt es immer wieder einige. Aber sollen wir sie einfach ablegen, jene anonymen Briefe, die oft zeigen, wie einseitig und hilflos Menschen geworden sind, die in die Fänge der WTG gerieten? Das schwer zu erkennende, noch schwerer zu begreifende Problem ist ja eben, daß Jehovas Zeugen nicht Jehova dienen, sondern das nur eingeredet bekommen. In Wirklichkeit sind sie billige und zur Unmündigkeit verurteilte Werkzeuge einer gefährlichen Organisation, die sich Macht und absoluten Einfluß auf ihre Mitglieder ergaunerte.

Diesen Umstand wird wohl eines Tages auch Schwester Christa R. einsehen, die uns mitteilt:
"ICH BIN UND BLEIBE FÜR DEN REST MEINES LEBENS EIN ZEUGE JEHOVAS… FESTSTEHT, DASS SICH DIE BIBEL ERFÜLLT UND DAS SEHEN WIR ALLE TAGE…"

Wir freuen uns, wenn Schwester Christa mit diesen Zeilen meint, daß sie echte Bibelerkenntnis besitzt. Wenn sie so überzeugt ist, daß sich die Bibel jeden Tag erfüllt, warum bloß ist sie dann noch Zeuge Jehovas, denn die Prophezeiungen der WTG hinsichtlich der wichtigsten biblischen Voraussagen, haben sich immer wieder als falsch erwiesen. Ob es dieser Schwester auffällt, in weicheln Widerspruch sie sich befindet?

Zu einer grundsätzlichen Frage, sozusagen in eigener Sache, wollen wir noch Stellung nehmen, angeregt durch einen Brief der Schwester Kathrin L. aus H.
Sie fragt, warum wir Leserzuschriften nicht vollständig, sondern nur auszugsweise veröffentlichen.

Nun, es ist eine Frage des Platzes. Zuviel theokratische Grundprobleme verdienen Beachtung, so können wir nicht regelmäßig "Leserzuschriften" bringen und ihnen auch keinen zu breiten Raum geben. Wir können auch nicht immer die vollständigen Namen der leitenden Brüder, die große Fehler begehen und begingen, nennen. Aus ihrer unmittelbaren Umgebung, oft aus deren eigenen Familien, erhalten wir Hinweise auf Egoismus, Unbeherrschtheit und anderes. Aber sollen wir Zwietracht säen?
Unsere Artikel sind so gehalten, daß die, die es angeht, sich erkennen und - auch von ihrer Umgebung erkannt werden.

"Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str.6
Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos
Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera
A 327/83 V 71 1685 KO

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Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 171
Nachdem sich schon in der vorigen Ausgabe, einige eher subjektiv, denn objektiv zu bewertende Anmerkungen über den WTG-Funktionär Friedrich Adler vorfanden (1950 in der DDR zu lebenslänglich verurteilt. Eine Strafe die er bis 1964 absitzen musste), finden sich auch in dieser Ausgabe ähnliche "Randbemerkungen" zu ihm.
Für eine Gesamteinschätzung seines Falles wohl eher nachrangig. Tenor der jetzigen Ausführungen die Kompromisslosigkeit auch von Adler. Da muss man doch wohl rückfragen dürfen, was erwartet dieser Staat namens DDR eigentlich? Das jemand den er vierzehn Jahre einsitzen lässt, vielleicht noch sein "Loblied" singt? Bei aller Tragik und ideologischen Verblendung. Das wäre dann doch wohl die Aufgabe des letzten Restes an Selbstwertgefühl.


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD. GERA/THÜR, DDR

NR. 171 GERA OKTOBER 1983

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
WT 7/83 - Hinweise für Studienleiter
HAUPTVERANTWORTLICHE IM BLICKPUNKT
F. Adler ehemaliger Bezirksdiener-Ost
EIN BRIEF VON DER INSEL RÜGEN
… eine junge Frau klopfte an unsere Tür
ALLMÄHLICH KOMMT ALLES ANS TAGESLICHT
Ein Bruder schrieb einem anderen Bruder
DIE WACHTTURM-GESELLSCHAFT UND DR. MARTIN LUTHER
Martin Luther (III)

SOLLTE CV NICHT ENDLICH MIT „1975" AUFHÖREN?
Ein offenes Wort
WIR SAGEN NEIN, AUF KEINEN FALL!
JEDOCH WAS SIND UNSERE GRÜNDE?
WIR könnten der WTG keinen größeren Gefallen tun, als das Thema ihres falschen Endzeit-Erlösungszeitpunkts von 1975 abzusetzen. Denn dieser Zeitpunkt ist der jüngste Hauptbeweis für ihre Rolle als ein falscher Prophet nach 5. Mose 18:20-22. Natürlich ist das nichts Neues mehr, wo die WTG inzwischen als ein falscher Prophet durchschaut ist. Doch es bleibt unverzichtbar für alle, die weiter der WTG folgen. "1975" behält seine einzigartige Bedeutung mindestens bis zu den nächsten WTG-Zeitpunkten 1996 oder 2000. Letztes wird schon ins Blickfeld geschoben.

DAS WTG-Interesse, "1975" aus Blickfeld und Erinnerung zu verdrängen, steht außer Frage. Doch wir können Jesu Warnung vor falschen Propheten in Matthäus 24:24 nicht mißachten.
ABER nicht nur für die Abkehr von dem falschen WTG-Propheten sind dessen falsche "Zeiten und Zeitpunkte" wie 1799, 1874, 1914, 1918, 1925, 1945 und nun 1975 entscheidend, ja hauptentscheidend! Auch für-die danach erforderliche Neubewertung von Tatsachen, Umständen, Vorgängen und Entwicklungen für eine Neuorientierung ist diese endzeitliche Erlösungsfalschprophetie als Hintergrund wichtig. Wieso?

DA sind die vom WT bisher "verhurten" und verteufelten anderen Christen allenthalben. Angesichts der weltweit erwiesenen WTG-Unglaubwürdigkeit bleibt ihnen doch weiter gar nichts übrig, als ihre Wege in Glaube, Liebe, Hoffnung, Diakonie oder Caritas, Ökumene, sozialer Mitverantwortung und Friedensdienst fortzusetzen. Die WTG-Verkündigungen sind ein einziger "Zeiten und Zeitpunkt"-Bankrott und hätten den Kollaps für jeden bedeutet, der sich ernsthaft darauf eingerichtet hätte. Man muß das einmal durchdenken! Im Namen Gottes falsche Weltende-Erlösungen sind das Ungeheuerlichste, was man sich leisten kann! Und das sollen wir absetzen?

AUF die Warnung, sich mit "1975" weltweit zu blamieren, erklärte WTG-Bethel-Zweigdiener Konrad Franke 1968 vor der gesamten WTG-Dienerschaft Nordwestdeutschlands in Hamburg: "DANN BLAMIEREN WIR UNS MIT DER ORGANISATION!" Das Tonband liegt vor. Sollen wir zusehen, wie diese falschen Propheten weiter verführen?

MIT dem 1975 beginnenden Tausendjahrreich sollte zum anderen auch die Vergeblichkeit aller eigenen menschlichen sozialen Anstrengungen erwiesen sein. Erwiesen wurde 1975 vor Gott und aller Welt die Unmöglichkeit jeglichen Vertrauens auf derartige Prophezeiungen! Erneut wurde klar, daß es ein asozialer und verbrecherischer Mißbrauch des Glaubens ist, nichts zu tun, um die sozialen Verhältnisse zu verbessern oder zu ändern, wie erbarmungslos nach 1975 weitergepredigt wird.
(JZ im 20. Jahrhundert, WTG 1978).

Was sie da heulen angesichts des laufenden Hungertodes von Millionen sind doch nichts als Krokodilstränen! Lahmen sie doch in Wahrheit mit ihrer Predigt jede Hand, die sich zu Protest und Veränderung erhebt! Generation um Generation geht das schon! Und 1975 haben sie ihren jüngsten Offenbarungseid darin leisten müssen!

DER 1975-Bankrott der WTG lehrt vielmehr dieses: Immer mußten sich die Menschen selbst, ob im Auftrag oder Namen Gottes, als seine Werkzeuge oder nicht, um die Lösung ihrer sozialen Probleme kümmern:
"Gehe hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihr Tun an, damit du klug werdest…" (Sprüche 6:6-11). In der Tat ist der Mensch angewiesen, selbst für seine irdischen gesellschaftlichen und persönlichen sozialen und rechtlichen Bedürfnisse zu sorgen. (1. Mose 1:28-30; 9:1-7).

Das wurde übrigens auch 1914 nicht aufgehoben, ihr falschen Propheten in Brooklyn, was ihr ja auch erst 1925 "entdeckt" habt! (WT Geburt der Nation). Womit ihr gar Gottes Sintflutentscheidung auf den Kopf stellt. Folgerichtig lehrt auch das Christentum alle Menschen, übrigens in Übereinstimmung mit der jetzt zur Geltung kommenden kommunistischen Lebensweise, "wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" (KPdSU-Programm), nicht auf Kosten anderer zu leben oder auszubeuten, sondern sich durch "seiner Hände Arbeit das Brot selbst zu verdienen". (2. Thess. 3:10-12).

Anstelle bloßer Predigt und Verkündigung soll dem Bedürftigen vielmehr gegeben werden, "was zur Befriedigung der leiblichen Bedürfnisse notwendig ist"! Jak. 2:14-16. Der WTG-Erlösungsbankrott von 1975 läßt diese von der Bibel allgemein gelehrten menschlichen sozialen Pflichten um so mehr als unabdingbare Rechte aller Menschen hervortreten! Gestern, heute und auch für morgen. "Willst du wohl einsehen, du gedankenloser Mensch, daß der Glaube ohne Werke unnütz ist?" (Jak. 2:20, Menge).

ES ist letztlich auch so, wie es Engels am Grabe von Karl Marx sagte, was ein Christ sehr wohl durchdenken sollte, daß es "das Entwicklungsgesetz der menschlichen Geschichte ist: die bisher unter ideologischen Überwucherungen verdeckte einfache Tatsache, daß die Menschen vor allen Dingen zuerst essen, trinken, wohnen und sich kleiden müssen, ehe sie Politik, Wissenschaft, Kunst, Religion usw. treiben können". (M/E Ausg. W. II, S.152, Berlin 1966). Das stimmt sinngemäß völlig mit Jakobus 2: 14-16 überein, für die ZJ allerdings überwuchert durch die WTG-Endzeit-Falschprophetien.

DIE WTG-ERLÖSUNGSFALSCHPROPHETIE von 1975 wie auch die vorhergehenden nicht mehr beim Namen zu nennen, würde uns also schuldig machen dazu beizutragen, daß die WTG auch unsere Kinder, die nächste Generation, religiös und sozial irreführt, daß Elend und Ausbeutung, Unwissenheit und Hungertod weitergehen. Wir haben dagegen die christliche Pflicht vor Gott und den Menschen, einer realistischen Orientierung im gesellschaftlichen Leben zu dienen. (1. Petrus 2:13-17).

Eine Entschuldigung gibt es nicht; "Rette die, welche zum Tode geschleppt werden, und die zur Hinrichtung Wankenden - o halte sie zurück! Wolltest du sagen; "Wir haben davon nichts gewußt - wird nicht er, der die Herzen wägt, es durchschauen und er, der deine Seele beobachtet, es wissen? Und er wird jedem nach seinem Tun vergelten." (Sprüche 24:11, 12).
-Redaktion-

HAUPTYERANTWORTLICHE IM BLICKPUNKT
Friedrich Adler. ehemaliger Bezirksdiener-Ost
Wir fragen, wie es bei ihm "drinnen aussieht"
DIE jüngste "Palastrevolution" im Bethel in Brooklyn durch Raymond Franz, Mitglied der leitenden Körperschaft und Neffe des WTG-Präsidenten Frederic W. Franz, ist der Anlaß, danach zu fragen, wie es bei den hauptverantwortlichen Brüdern wohl "drinnen aussieht". Die da in der Organisation aufgestiegen sind, haben doch einmal alle ehrlich und aufrichtig begonnen, oder etwa nicht? Wie konnten sie dann ihr Gewissen abgeben und bedenkenlos der WTG folgen? Nun, wir wissen, daß sich bei gar manchem eines Tages das Gewissen zu regen begann. Uns interessieren natürlich besonders die Verantwortlichen, die das Werk hier WT-hörig politisch "ins Verderben geritten haben". Natürlich sorgte die WTG mit allen Mitteln dafür, daß keiner erfuhr, was sich hier ehrlichen Gewissens dagegen regte, z.B. im Fall des Bezirksdieners H. Bock oder des Landesdieners W. Liebig. Wir haben auch nach dem sehr bekannten ehemaligen Bezirksdiener-Ost Friedrich Adler gefragt. Ein Bruder, der mit ihm sehr engen Kontakt hatte, jahrelang, schildert uns seine Erfahrung:

Bruder Friedrich Adler - eine Nachbetrachtung
ER wurde Fritz genannt, und man sprach mit Begeisterung von ihm und seinen Ansprachen, weil er auch dem einfachen Menschen damit sehr viel Selbstvertrauen gab. Ich konnte mich auch bald selbst davon überzeugen, wie er in Kreis- und Bezirkskongressen seine Zuhörer mit seinen Ausführungen über das Königreich Gottes im Bann hielt. Natürlich so, wie es von der WTG gelehrt und von den Zeugen Jehovas geglaubt wurde.

Persönliche Kontakte
SPÄTER, in den Jahren nach dem Verbot: der Zeugen Jehovas, von 1951-57, hatte ich dann die Freude, längere Zeitabschnitte mit ihm im persönlichen Kontakt zu verleben. Es war immer sein Anliegen, die Brüder aufzumuntern oder auch zu trösten, darin war er Vorbild. Seine ersten Worte, an die ich mich noch gut erinnere, waren:

"Kopf hoch, Brüder, dieser Zustand wird nicht allzulange dauern, denn so, wie Jehova uns von den Nazis befreit hat, wird er es auch jetzt wieder tun, in höchstens zwei Jahren wird alles vorbei sein." Solche und ähnliche Aussprüche gaben uns damals Mut zum Ausharren.

Die Erwartungen liefen nicht programmgemäß
DIE Geschichte aber nahm ihren Lauf. Nicht die Erwartungen der WTG und ihrer Vertreter setzten sich durch, sondern das gegenwärtige System der Dinge, also die von Gott verordnete Obrigkeit. So nach und nach sah man das wohl auch ein, aber man ging den falschen Weg weiter. "Keine Kompromisse mit der Organisation des Teufels" lautete die Parole, auch von Bruder Fritz Adler. Dabei enthält die Bibel eine ganze Anzahl von Ratschlägen, sowohl im Alten wie auch im Neuen Testament, die sich ohne Kompromisse gar nicht in die Tat umsetzen lassen. Man denke an Josef in Ägypten, Daniel in Babylon unter Nebukadnezar, David zur Zeit von König Saul, selbst Jesus sprach dem Pilatus seine Zuständigkeit nicht ab. Ebenso unterstellt sich Paulus der Obrigkeit durch Festus und König Agrippa. Johannes 19:10,11; Apostelgeschichte Kap. 25 und 26. Außerdem hat Paulus im Römerbrief ein ganzes Kapitel verwendet, um die Wichtigkeit eines guten Verhältnisses zwischen Christen und der Obrigkeit zu zeigen. Römer Kap. 13. Schon die Bemerkung von Jesus an seine Jünger:

"Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe, darum seid klug wie die Schlangen, aber ohne Falsch wie die Tauben" (Matthäus 10:16) zeigt doch ganz unmißverständlich, daß es notwendig ist, Kompromisse mit in Kauf zu nehmen, wenn man sich erfolgreich so verhalten will, und muß.

Einsicht war bei Bruder Adler vorhanden
DA sich die erwartete und erhoffte Wende zu Gunsten der ZJ nicht erfüllte, muß es bei Fritz Adler außer der Enttäuschung doch zu einer, gewissen Einsicht geführt haben. Denn eine seiner letzten Bemerkungen mir gegenüber lautete: "Ich glaube, daß sich doch noch vieles ganz anders verhält, als wir es bisher angenommen haben. Zu dieser Oberzeugung bin ich nach langer und gründlicher Überlegung gekommen." Aber warum konnte er sich nicht zu einer biblischen Kompromißbereitschaft durchringen? Er kannte doch die hier zitierten Beispiele auch, war außerdem noch ein Überrestglied, was er aber nicht einmal betonte.

Die Ursachen für Fehlverhalten liegen bei der WTG
NICHT nur Bruder Adler, sondern fast alle Brüder kannten ja damals nur eine Obrigkeit, nämlich Jehova und Christus und einen klugen und treuen Knecht, die WTG, den einzigen Kanal zu Jehova und Christus. Mit diesen falschen Lehren und Bibelverdrehungen war der Weg zu vernünftigen Kompromissen mit Regierungen, Obrigkeiten und auch mit Glaubensbrüdern versperrt. Auf solche Weise hat die WTG den starken und ehrlichen Glaubenskampf vieler Brüder statt des angekündigten Triumphes mehr zu einer Enttäuschung werden lassen. Bruder Fritz Adler hatte unter den Umständen sein Bestes gegeben, er hatte sich, menschlich gesehen, als guter Christ und Bruder erwiesen. Das kann ich mit gutem Gewissen bestätigen.
E.A.B.

Einige Erläuterungen
"HÖCHSTENS ZWEI JAHRE"? Diesen Selbstbetrug hatte die Propaganda der WTG zum Hintergrund, in ein, zwei Jahren (nach 1950) werde im Rahmen der US-Politik der "Zurückrollung des Kommunismus" die "Ostzone" wieder "befreit" sein.

DIE WT-Obrigkeitsirrlehre, die alles damals versperrte, besagte, die politischen Regierungen seien "Gangster in Amt und Würden" und keine Obrigkeiten von Gott nach Römer 13. Das war ungeheuerlich. Nur gehörte Bruder Adler zu den Alten, die wußten, daß das seit 1929 von der WTG gefälscht war! Daß es vorher anders war!
DURCH seine gewonnene Überzeugung, daß vieles ganz anders ist, hätte er TAUSENDEN Brüdern und Schwestern helfen können, die 1949/50 unter falscher Obrigkeitsflagge ins Feuer gejagt worden waren. Doch sie blieben ihrem Schicksal überlassen. Wie soll man das bezeichnen? Welche Furcht war hier stärker?
0 .0.

Für den Bibelforscher
WAR ES MOSE ODER WAR ER ES NICHT?
"Die Urheberschaft der Genesis" - unter dieser Überschrift bestreitet der WT die Feststellung eines Forscherteams der Technischen Universität von Haifa, daß Mose nicht der alleinige Urheber der Bücher Mose gewesen sein kann. Das Forschungsergebnis besagt, einige Verfasser hatten sogar lange nach dem Tode von Mose gelebt.

Der WT: "Was immer weitere Untersuchungen ergeben mögen, so stimmen doch wahre Christen mit Jesus Christus überein, der die Kompilation des Pentateuchs, zu dem auch die Genesis gehört, Moses zuschreibt." (Luk. 24:27,44; siehe auch 2. Tim. 3:16). WT 1. Mai 1982, Seite 10.
Natürlich haben die Forscher recht. Der WT-Leser soll immer weiter mit dem Kopf gegen die Wand der Tatsachen stoßen, wobei man nur die eigene Urteilsfähigkeit einbüßt. Man lese nur 5. Mose 34. Nach dem WT hätte Mose da ja selbst nachträglich über seinen eigenen Tod berichtet. Auch läßt 5. Mose 34:10 erkennen, daß es nach der Lebzeit vieler Propheten nach Mose verfaßt worden sein muß. Vielsagend ist auch, daß der WT nicht sagt, Jesus habe Mose als Verfasser genannt, sondern daß Jesus dem Mose "die Kompilation des Pentateuchs zuschreibt"! Was heißt das? -

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
Der Wachtturm
WACHTTURM 7/83 HINWEISE FÜR STUDIENLEITER
Blickfang "Zählst du etwas bei Gott"
WEIL zu bejahen, ist das doch für Christen gar keine echte Frage. Sie zielt denn unausgesprochen wohl eher auf den nachfolgenden statistischen Jahresbericht. Sein Erfassen, Zählen und Berechnen soll bejaht werden. Auch um der weiteren Berichterstattung willen. Sollen doch "noch weitere Millionen von den Milliarden Erdbewohnern reagieren…" (S.16). Noch mal 100 Jahre? Bei Gott zählt auch der Geringste etwas. Dazu braucht man keinen WT. Dazu genügt die Bibel. Doch hat die WTG jemanden erst einmal gewonnen - der Widerspruch bietet sich förmlich an - dann zählt er gegebenenfalls überhaupt nicht mehr. Dann zählt allein die Organisation: "Vergessen wir auch nicht, daß sich die Organisation nicht ändern kann, um sich einzelnen Personen anzupassen" (1.10. 1974 S.605). Sie selbst geht dann über den einzelnen hinweg. Doch kann nicht auch ein einzelner Recht haben? Natürlich! Was ist dieser Blickfang also wert?

Zu den Themen :
"Wo stehst du in der Streitfrage um das Königreich?"
"Die Streitfrage um das Königreich in den Vordergrund!"
"Weltweite Unterstützung in der Streitfrage um das Königreich"
1. Die "Streitfrage" erfährt hier für die Nach-1975-Generation eine gravierende Umdeutung. Was Generationen zuvor darüber gepredigt wurde, daß es sich um eine "Streitfrage" zwischen Gott und Satan um den ersten Menschen handele (Buch: Die Neue Welt, 1942), ist fallengelassen. Alles wird zu dem Politikum umgedeutet, die "Streitfrage" sei die Frage der Anerkennung des "Königreiches" seit 1914 durch die Nationen und ihre politischen Regierungen (S. 9). Ein absoluter politischer Unsinn, ja Schwachsinn, weil kein Politiker hoch in den "Himmel" klettern kann, um seine Macht dort abzugeben. Oder will die WTG sie schon seit 1914 übernehmen? Oder was sonst? Die sozialistischen Länder werden dabei als "sozialistische Diktaturen" politisch verleumdet (S. 8).

2. Diese Umdeutung nimmt zugleich abergläubische Züge an. Jesus könne seit 1914. "von seiner himmlischen Stellung aus" alle Politiker "beobachten, während sich die Erde um ihre Achse dreht" (S.13). Da müßte er doch auf irgendeinem Planeten sitzen, oder? - Das ist doch schon albernes WT-Geschwätz. In den 20er Jahren lehrte die WTG Gott sitze etwa auf den Plejaden, im Siebengestirn. Da wäre das ja nur eine Frage der Raketentechnik, der Raumfahrt, bis zu ihm vorzudringen. Was für Zumutungen!

3. Immer deutlicher bastelt der WT jetzt auch am Jahre 1914 herum! Bekanntlich sind in Kürze die letzten paar Uralten tot, die 1914 mündig erlebten. Der WT: "Somit steht das Ende der Zeiten der Nationen in der zweiten Hälfte des Jahres 1914 als eine der grundlegenden Königreichswahrheiten, an denen wir heute festhalten müssen, immer noch auf einer historischen Grundlage" (S.12). Woran muß man nicht mehr festhalten? Heute festhalten? Morgen nicht mehr? Immer noch auf einer historischen Grundlage? Aber das ist schon historisch? Hat es bald keine historische Grundlage mehr?

4. Was der WT da alles zusammenzählt im Jahresbericht, beweist eigentlich überhaupt nichts. Ein statistischer UNO-Jahresbericht ist viel, viel größer. Der Beweis liegt nicht in der Größe oder Zunahme eines Werkes, sondern in seiner Glaubwürdigkeit.
Was die WTG betrifft, nicht im Ausmaß ihrer Verkündigung,. in der Glaubwürdigkeit dessen, was man da predigt. -

WACHTTURM-KRITIK AUS GÖTTINGEN/BRD
"Liebe Brüder der "Christlichen Verantwortung"!
AUS Eurem Traktat lese ich, daß Ihr zur Mitverantwortung und Mitarbeit ruft …" So leitet Bruder K. aus Göttingen/BRD seine interessanten Feststellungen über die WTG und die ZJ ein. Da ein Mittel der WTG, alle "treu" zu halten, die Unterdrückung jeglicher Kritik und Kontrolle von "unten" ist, wie berechtigt sie auch ist, bleibt es ein erstes christliches Anliegen, aller berechtigten Kritik Raum zu geben. Bruder K. stellt u. a. fest:

"Die Zeugen Jehovas (früher Bibelforscher) lesen zu viel im WT und zu wenig in der Bibel. Deswegen die mangelhafte Erkenntnis. Die Vorhersage, daß 1975 das Ende kommt, war großer Irrtum und Vermessenheit, denn die. Bibel lehrt uns, daß Christus selbst sagt, daß das Ende nur der Vater weiß. (Matth. 13:21; Markus 13:32).
Auch ist die Lehre der Zeugen Jehovas abzulehnen, wenn sie von Generation sprechen. Die Bibel spricht von Geschlecht und nicht von Generation."

Das seien ganz andere Zeitbegriffe.
"CV, Millionen jetzt lebender Menschen werden nicht sterben - damals 1920, wo die IBV diese Broschüre herausgab, stützte man sich zwar auf Bibelstellen, aber das Weltgeschehen hat man nicht genügend beachtet. Da ist noch vieles geschehen, was diese religiösen Schwärmer gar nicht sehen. Aber deswegen verurteile ich sie nicht." Die ehrlichen ZJ würden "ihren Irrtum noch erkennen. Gott sieht ja das Herz des Menschen an." Die ganze Zeitrechnung der WTG stimmt sowieso nicht, und es ist ja auch nicht wesentlich, auf solchen Dingen herumzureiten. "Diese (WTG)-Ansicht von Generation ist eine Anmaßung."

"Der Mensch macht sich selbst zum Gott.
Dieser Zustand ist heute noch lebendig bei denen, die ihre Schriften zur Ersatzreligion machen. Die wahre Freiheit finden sie sehr schwer.
Sie sind Sklaven ihrer Schriften, die Bibel als Quelle der Wahrheit benutzen sie dafür nur. Ein Harmagedon in diesem Sinne gibt es nicht, wie es gepredigt wird." -

An CV selbst richtet Bruder K. folgende ermahnenden Worte:
"Auch CV muß sich noch belehren lassen. Daß CV bemüht ist, Fehler aufzudecken, dafür habe ich Verständnis." Aber CV dürfe nicht nur auf den Fehlern der ZJ herumreiten, um nicht selbst zur Sekte zu werden. Ja, das ist richtig, es müssen auch Auswege gezeigt werden, die christlich verantwortbar sind. Und Bruder K. beschließt diese Kritik mit dem kleinen Reim:
"CV, wenn Du jemand loben willst, so stopfe ihn mit Lob nicht gar so voll, laß noch ein bißchen Platz, wo Tadel hin soll !" -

Was ist die Welt?
"Welt ist die Totalität aller menschlichen Wesenszüge in Familie, Gesellschaft, Staat, Natur und Geschichte."
Dr. Kurt Nowak. In: Deutsche Lehrerzeitung, 24.12. 1962, Luther in Geschichte und Gegenwart, von Dr. Günter Wirth, Vizepräsident des Kulturbundes der DDR.

Inwiefern stimmt das? Das ist durchaus des Nachdenkens wert, angesichts der falschen Weltenden der WTG vor 1799, 1874, 1914, 1925. 1945 und 1975, nicht wahr? Das macht doch ein neues Weltverständnis nötig! Wäre das WT-Weltverständnis richtig, so würde der WT nicht von einer falschen Weltendeprophetie zur anderen stolpern und alle, alle mit ihm. Oder?

DIE WACHTTURM-GESELLSCHAFT UND DR. MARTIN LUTHER
Martin Luther (III)
DER erste Präsident der Wachtturm-Gesellschaft, C.T. Russell, fand durchaus lobende Worte für den Reformator Martin Luther.
IN seinen Schriftstudien Band VII - eine Auslegung der Offenbarung - schrieb er auf den Seiten 59-61 unter anderem folgendes:
"Der nächste Bote der Kirche war Dr. Martin Luther. Es ist eine ziemlich bedeutende Ähnlichkeit vorhanden zwischen dem um Pfingsten begonnenen Werke und dem Werke Martin Luthers… Luther schrieb die erste Übersetzung der Bibel in deutscher Sprache… Eine direkte Bezugnahme auf Christus (1. Joh. 5:20); aber auch charakteristisch für Luther war seine große Wahrheitsliebe… Siehe Markus 1:24. Luthers besondere Botschaft war 'Rechtfertigung durch Glauben'… Ein stark hervortretender Charakterzug Luthers war seine sofortige Bereitschaft, dasjenige ' ohne Verzug zu tun, was er als den Willen des Herrn erkannte …"

RUSSELLS Nachfolger haben jedoch Martin Luther gegenüber eine ganz andere Haltung eingenommen.
Für sie war und ist Luther, und die von ihm gegründete protestantische Kirche, nichts weiter als ein Ableger der großen Hure Babylon.
Zwangsläufig sind somit alle Protestanten für sie religiöse Heuchler, die, wenn sie sich nicht zur Wachtturm-Gesellschaft hin einsammeln lassen, nur noch ihrem Untergang in Harmagedon entgegengehen.

"DAS VOLLENDETE GEHEIMNIS"
C. T. Russell Schriftstudien Band VII

Neue Reformation nötig
WIE einst die katholische Kirche reformbedürftig war, so ist es heute die Wachtturm-Gesellschaft. Ihre Lehre hat vieles gemeinsam mit der alten Kirche.
Im Vergleich .wird dies deutlich erkennbar.
LUTHERS wiederentdeckte Lehre von der Rechtfertigung durch den Glauben - Russell erkannte sie noch an - wurde durch die Gesellschaft allmählich verdrängt und durch eine Art Werkgerechtigkeit, die aus Felddienst und Heimbibelstudien besteht, ersetzt. Man ging sogar noch einen Schritt weiter, indem man behauptete, nicht Gott rechtfertige uns durch den Glauben, sondern der WT-Verkündiger rechtfertige den Namen Jehovas durch seine "gerechten Verkündigungswerke". Im Klartext heißt das:

Der ungerechte Sünder spricht den gerechten Gott gerecht.
Eine derartige Verdrehung von Glaubensgut sucht in der gesamten Kirchengeschichte ihresgleichen. Des weiteren findet die alte alleinseligmachende Kirche ihr Ebenbild in der heutigen siegreichen irdischen theokratischen Organisation Jehovas und das ehemalige heilsnotwendige Papsttum findet im "treuen und verständigen Sklaven" noch seinen Meister! Daß aber Jesus Christus zum alleinigen (!) Heilsbringer und Retter wurde, ist dem WT-Sklaven bis heute anscheinend nicht aufgefallen. Verhängte der Papst über Luther den Kirchenbann, so straft der "treue und verständige Sklave" die Zeugen Jehovas, die geistlich aufgewacht sind, mit Gemeinschaftsentzug, um sie damit vom ewigen Leben auszuschließen, Auch den katholischen Rechtsanspruch auf die Unfehlbarkeit des kirchlichen Lehramtes finden wir wieder in der vom "Sklaven" geforderten kritiklosen Hörigkeit aller Verkündiger gegenüber dem "Wachtturm". Aber gerade die Hinwendung zum "Wachtturm", der doch von Menschen verfaßt wird, entfernt mit Sicherheit von Gottes Wort, der Bibel. Damit wird der Verkündiger eine Marionette des Wachtturms, ein Spielball menschlichen Irrtums.

EIN Beweis für diesen Irrgeist ist die Umwandlung des geschichtlich gesicherten Kreuzes in einen gewöhnlichen "Wachtturm"-Pfahl, die jeder Verkündiger widerspruchslos hinnimmt.
Der Versuch der Wachtturm-Gesellschaft, Luthers hervorragende Bibelübersetzung noch zu übertreffen, endete mit einer Zweckbibel, die in vieler Hinsicht mit der hebräischen und griechischen Urschrift keine Ähnlichkeit mehr hat.

Das Schlimmste aber ist die Praxis des Abendmahles.
WÄHREND die Katholiken, die glauben, daß sich während der Kommunion Brot und Wein tatsächlich in das Fleisch und Blut Christi verwandeln, wenigstens vom Brot genießen, geben die sogenannten "anderen Schafe" der WTG das Brot und den Wein herabgewürdigt zu bloßen Symbolen unberührt weiter.
Damit lehnen sie die Gemeinschaft mit ihrem Herrn und Erlöser, Jesus Christus, demonstrativ ab.

Liebe Schwestern und Brüder!
DIESER Artikel sollte nicht nur einen die Reformation, ihre geschichtlichen und vor allem auch ihre glaubensmäßigen Zusammenhänge geben, sondern wird Euch, wie ich von Herzen hoffe und annehme, zum Nachdenken über Euer persönliches Verhältnis zu Jesus Christus anregen. Ist Euch eigentlich klar, daß Euch, wenn Ihr den Sohn Gottes als Euren alleinigen Retter und Erlöser erkannt und angenommen habt. kein "treuer und verständiger Sklave" vom ewigen Leben abschneiden kann?l

Ihr braucht keine Angst zu haben! Nicht die Zugehörigkeit zur sogenannten "theokratischen Organisation" Jehovas rettet Euch, sondern allein die Inanspruchnahme der Erlösungstat Christi, die er für alle Menschen, die an ihn glauben, am Kreuz vollbracht hat.
-S.M.H.-

GRÜSSEN - JA ODER NEIN? (III)
Was sagt die Bibel konkret über das Verhalten zu einem ausgeschlossenen Verwandten?
UNTERSUCHEN wir doch die Bibelstellen, mit denen die WTG ihre Anordnung zu untermauern sucht.
IN den Abschnitten 2 und 3 des dritten Teiles des WT wird der Bibeltext in 4. Mose 16:16-23 angeführt. Mit dieser Stelle soll bewiesen werden, daß Angehörige, die zu den Sündern weiterhin gesellschaftlichen Kontakt pflegen, vernichtet werden.

Wir lesen zuerst den WT. "GOTT HATTE VORGESEHEN, DASS DIE FAMILIEN IN DER WAHREN ANBETUNG GEEINT SEIN SOLLTEN. ES SOLLTE ALSO KEINE TRENNUNG DURCH UNTERSCHIEDLICHE RELIGIÖSE ANSCHAUUNGEN GEBEN. DOCH ES GAB SPÄTER FAMILIEN, IN DENEN DIE RELIGION ZU EINER STREITFRAGE WURDE. DAS WAR BEISPIELSWEISE DER FALL, ALS KORAH, DATHAN UND ABIRAM REBELLIERTEN.

JEHOVA BESTÄTIGTE. DASS ER DURCH MOSES UND AARON HANDELTE, NICHT DURCH JENE RELIGIÖSEN REBELLEN. DARAUFHIN FORDERTE MOSES DAS VOLK AUF, SICH VON DEN ZELTEN DER REBELLEN ZU ENTFERNEN. WAS WÜRDEN DIE ANGEHÖRIGEN KORAHS, DATHANS UND ABIRAMS TUN? WÜRDEN SIE DIE LOYALITÄT DER FAMILIE HÖHER EINSTUFEN ALS DIE LOYALITÄT ZU JEHOVA UND SEINER VERSAMMLUNG?

DIE MEISTEN ANGEHÖRIGEN DIESER REBELLEN GABEN DER FAMILIE DEN VORZUG VOR GOTT. JEHOVA VERNICHTETE DIESE ANGEHÖRIGEN ZUSAMMEN MIT DEN REBELLEN (4. MOSE 16:16-33). DOCH EINIGE SÖHNE KORAHS BLIEBEN GOTT UND SEINEM VOLK GEGENÜBER LOYAL. SIE WURDEN ZUSAMMEN MIT DEN ÜBRIGEN GLIEDERN DER FAMILIE KORAHS UND DEN FAMILIEN DATHANS UND ABIRAMS HINGERICHTET (4. MOSE 26:9-11), JA, NACHKOMMEN DIESER KORAHITER WURDEN SPÄTER DADURCH GESEGNET, DASS SIE EINEN BESONDEREN DIENST IM TEMPEL VERRICHTEN DURFTEN UND EHRENHAFT IN DER BIBEL ERWÄHNT WERDEN" (2. CHRONIKA 20:14-19; PSALM 42, 44 BIS 49.84,85,87).

DIE Gesellschaft versucht dem Leser einzureden, daß Jehova einige Angehörige Korahs errettete, weil sie sich von ihm entfernt hatten. Liest man sich aber einmal gründlich den betreffenden Bibeltext durch, kommt man zu einem anderen Schluß.
"Dann redete er (Anm.: Mose) zu der Gemeinde, indem er sprach:
'Weicht bitte von (der Stelle) vor den Zelten dieser bösen Männer und rührt nichts an, was ihnen gehört, damit ihr nicht in all ihrer Sünde weggerafft werdet.' Sogleich entfernten sie sich von (der Stelle) vor den Wohnstätten Korahs, Dathans und Abirams, von jeder Seite hinweg, und Dathan und Abiram kamen heraus und stellten sich samt ihren Frauen und Söhnen und ihren Kleinen an den Eingang ihrer Zelte." (4. Mose 16:26, 27).

"Und dann tat die Erde ihren Mund auf und verschlang sie samt ihren Hausgemeinschaften und allen Menschen, die zu Korah gehörten, und der ganzen Habe. So fuhren sie und alle, die zu ihnen gehörten, lebendig in den Scheol hinab…" (4. Mose 16:32,33; NW). Die Bibel sagt eindeutig, daß Dathan und Abiram samt ihren Frauen und Kindern vernichtet wurden. Es stimmt zwar, daß die Söhne Korahs überlebten (4. Mose 26;11). Warum sie aber überlebten, sagt uns die Bibel nicht. Darüber könnte man mehrere Vermutungen anstellen. So etwas verbietet aber die Bibel (Offenbarung 22:18,19).

IN den Abschnitten 2 und 3 versucht die WTG eindeutig, ihren Anhängern Zusammenhänge zu suggerieren, die im Interesse der Gesellschaft stehen würden. Sie geht aber dabei weit über den biblischen Stoff hinaus.
DAS angeführte Beispiel aus 5. Mose 13: 6-11 ist dem alten Gesetzesbund entnommen, der für uns keine Bedeutung hat. Nebenbei gesagt: Auch die Juden wandten einige Gesetze praxisbezogen an. So muß auch die Gesellschaft in diesem WT zugeben, daß die Todesstrafe im 1. Jahrhundert von den Juden nicht mehr verhängt werden durfte, obgleich der mosaische Gesetzesbund noch gültig war! (2. Teil Abschnitt 9).

DIE Juden waren damals bei weitem nicht so engstirnig, wie gewisse Christen heute!
Was zeigt das 3. Beispiel
NOCH ein drittes Beispiel zu diesem Problem, liefert uns der WT.
In Abschnitt 17 lesen wir:
"DER VATER IN JESU GLEICHNIS VOM VERLORENEN SOHN LIEF SEINEM SOHN ENTGEGEN UND NAHM IHN DANN BEI SICH AUF. ER SAH DEN JÄMMERLICHEN ZUSTAND DES SOHNES UND REAGIERTE DARAUF MIT NATÜRLICHER ELTERLICHER SORGE. WOHLGEMERKT. DER SOHN KAM NICHT MIT HUREN NACH HAUSE UND NICHT IN DER ABSICHT, SEIN SÜNDIGES LEBEN IN SEINEM VATERHAUS FORTZUSETZEN, SONDERN BRACHTE VON HERZEN KOMMENDE REUE ZUM AUSDRUCK UND WAR OFFENSICHTLICH ENTSCHLOSSEN, WIEDER EIN REINES LEBEN ZU FÜHREN." (LUKAS 15:11-32).

"ER sah den jämmerlichen Zustand des Sohnes und reagierte darauf mit natürlicher elterlicher Sorge."
WELCHE Situation stellt man sich vor. wenn man dies liest! Etwa so:
DER Sohn kommt, stellt sich vor den gestrengen Herrn Vater, wird von diesem abschätzend taxiert, und dann kommt die entscheidende Frage :

BIST du nun endlich vernünftig geworden, Bengel? Zumindest ich könnte mir dies so oder ähnlich vorstellen, wenn ich diesen Satz lese. Und sicher wird diese Vorstellung von der Gesellschaft auch provoziert.
MAN lese und staune über die Bibelstelle in Lukas 15:20,21:
"Er (Anm.: der Sohn) machte sich also auf und ging zu seinem Vater. Als er noch weit weg war, erblickte ihn sein Vater und wurde von Mitleid bewegt, und er lief und fiel ihm um den Hals und küßte ihn zärtlich. Da sagte der Sohn zu ihm:

'Vater, ich habe gegen den Himmel und gegen dich gesündigt'…!" Ist dies nicht eine eindeutige Aussage?
SOBALD der Vater seinen Sohn erblickte, lief er zu ihm und ohne ihn auszufragen und Vorwürfe zu machen, begrüßte er ihn auf das herzlichste. Halten wir noch einmal fest:

DER Vater begrüßte seinen Sohn herzlich, obgleich der Sohn ein unmoralisches Leben geführt hatte und der Vater noch nicht wußte, ob sich der Sohn wirklich geändert hat. (Sein Nach-Hause-Kommen mußte noch nicht viel Positives zu bedeuten haben).

Nun lese man sich noch einmal den Kommentar der Gesellschaft durch. Wird hier nicht ganz das Gegenteil behauptet oder wenigstens versucht, eine eigene Interpretation zu finden?

Wie kann die WTG nur so etwas schreiben?
Wie kann sie es wagen, Bibelstellen zu verdrehen?
Mit welchem Recht treibt sie einen Keil in viele Familien?
Für mich taucht die Frage auf: könnte ich noch die verantwortlichen WT-Schreiber nach diesen boshaften Falschdarstellungen grüßen?
-G-

EIN BRIEF VON DER INSEL RÜGEN (l)
… eine junge Frau klopfte an unsere Tür
ES war vor acht Jahren, als eine junge Frau an unsere Tür klopfte und uns die Botschaft vom Königreich Gottes nahezubringen versuchte, welche nach den Worten der jungen Frau nur die Zeugen Jehovas auf der ganzen Erde allen Menschen zu einem Zeugnis predigten.

Da wir uns schon lange mit der Bibel beschäftigten und es uns aber nicht gelang, ihren Inhalt zu verstehen, nahmen wir erfreut das Angebot an, uns die Bibel erklären zu lassen.
Damals wußten wir noch nicht, daß wir damit dieser Schwester ein STUNDENLIEFERANT für deren monatliche Abrechnung ihrer für den Predigtdienst aufgewendeten Zeit geworden waren.

Uns faszinierte ihre Art, sich für den Glauben einzusetzen und ihr Bemühen, den Menschen Gott nahezubringen. Alles, was sie uns über Jehova, seinen Sohn Jesus Christus, die Geschichte des jüdischen Volkes und vor allem über die Erfüllung biblischer Endzeitprophetie in unseren Tagen erzählte, erschien uns logisch und wurde ja auch von ihr durch Bibelverse untermauert, die sie uns vorlas, von denen wir aber nicht wußten, daß sie geschickt herausgesucht und vor allen Dingen aus dem Zusammenhang gerissen waren.

Das fanden wir erst später durch vermehrte Bibelerkenntnis heraus.
Wir lernten andere Zeugen Jehovas kennen
IM Laufe der Zeit lernten wir andere Mitglieder der Gemeinschaft kennen und waren beeindruckt von ihrem klaren, sachlichen Wesen und wie freundlich, gütig und rücksichtsvoll sie sich zueinander und uns gegenüber verhielten. Die Worte Jesu, daß man seine Jünger daran erkennen würde, daß sie Liebe untereinander hätten, schien sich bei ihnen zu bestätigen. Angetan von ihrer Konsequenz in der Einhaltung christlicher Glaubensgrundsätze waren wir überzeugt, die in jeder Hinsicht einzigartige und wahre Gemeinschaft von Christen gefunden zu haben, in der wir Gott nach besten Kräften und in einer ihm wohlgefälligen Weise dienen konnten.

MIT der Taufe nahmen uns die Brüder und Schwestern in ihre Gemeinschaft auf, und wir waren froh, uns damit in der geistigen Arche zu befinden, denn nur in ihr konnten wir Rettung erlangen. So hatten wir es immer wieder im Wachtturm gelesen.
BIS hierher unterscheidet sich unser Werdegang zu Zeugen Jehovas nicht wesentlich von dem vieler anderer unserer Brüder und Schwestern.

Erste leise auftretende Zweifel
ZUM Anfang unterdrückten wir leise auftretende Zweifel daran, daß alles, was uns die WTG an sogenannter biblischer Unterweisung zukommen ließ, ohne jede Kritik angenommen werden konnte. Wahre christliche Demut kam ja nach dem, was wir gelernt hatten, darin zum Ausdruck, daß man sich die Belehrungen des treuen und verständigen Sklaven, als den sich die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas verstanden wissen will nach Matthäus 24, zu Herzen nahm und so ansah, als wenn sie von Gott kamen. Daran Zweifel zu hegen, kam einer Auflehnung gegen göttliche Gebote gleich. Dieser wollte sich aber keiner unter den Brüdern schuldig machen.

Es herrscht eine bedrückende Atmosphäre
ES war daher auch nicht verwunderlich, daß während der wöchentlichen Zusammenkünfte und im größeren Kreis der Brüder oft eine bedrückende Atmosphäre herrschte und man sich nicht eines beklemmenden Gefühls erwehren konnte.
Wir glauben, daß viele Brüder und Schwestern über einige Artikel in den Wachttürmen sich ihre eigenen Gedanken machten und über manche Dinge sich eine andere Meinung gebildet hatten, als es die WTG .vorschrieb.

SO war sich keiner von ihnen sicher, ob das, was er zur allgemeinen Diskussion beisteuerte, bei den anderen nicht den Eindruck hinterließ, von den Lehren der WTG abzuweichen. Damit lief man Gefahr, mit den geäußerten Gedanken als Besserwisser dazustehen, dessen Bestreben es ist, Spaltungen innerhalb der Gemeinschaft hervorzurufen. Unter dem geistigen Diktat des "klugen Knechtes" wollte sich ja jeder von uns als untadelig und als wahrer Christ erweisen, und so galt das Wachen über den geistigen Zustand eines jeden Bruders oder einer jeden Schwester als oberste Pflicht. Es konnte also nicht ausbleiben, daß sich alle fürchteten, frei und offen zu sagen, was sie bewegte.

Beklemmung und Bedrücktsein haben aber, wie wir feststellen konnten, nicht nur darin ihre Ursachen. Diese liegen nämlich tiefer und sind in der Verkündigung dessen, was die WTG den Menschen als FROHE BOTSCHAFT anbietet, zu finden.
-A-
Fortsetzung in der nächsten CV-Ausgabe!

ALLMÄHLICH KOMMT ALLES ANS TAGESLICHT
Ein Bruder schrieb einem anderen Bruder
Kürzlich hatte ich die Gelegenheit, mich eingehend mit der Verfassung der Wachtturm-, Bibel- und Tractat-Gesellschaft, Deutscher Zweig Wiesbaden, zu beschäftigen. Gleichzeitig stehen mir auch die Statuten der "Internationalen Bibelforscher Vereinigung", Deutscher Zweig Magdeburg, zur Verfügung. Da der Deutsche Zweig Magdeburg nicht mehr existiert, wird alles, was von der leitenden Körperschaft von Brooklyn kommt, nach Wiesbaden weitergeleitet. Von dort bekommen wir dann unsere Predigtdienstanweisungen. Leider muß ich diese wichtigen Unterlagen in Kürze wieder abgeben, aber etwas, was Dich wahrscheinlich auch sehr interessieren wird, schreibe ich Dir in diesem Brief wortgetreu ab. Wenn wir wieder zusammenkommen, dann unterhalten wir uns mehr darüber. Ich fange nun mit dem Abschreiben an.

Paragraph 9 - Beiträge
DIE Vereinigung erhebt keine Beiträge. Ihre geldlichen Mittel werden durch Zuwendungen gebildet, die ihr freiwillig und unaufgefordert zur Erfüllung der Aufgaben gemacht werden, die ihr durch diese Verfassung bestimmt sind. Einnahmen und Eigentum der Vereinigung dürfen nur für diese Zwecke verwendet werden. Vorstandsmitglieder und Beamte dürfen aus ihrer Mitgliedschaft oder Mitarbeit keine geldlichen Gewinne, gleich welcher Art, erzielen
Paragraph 10 - Auflösung
DIE Auflösung der Vereinigung kann nur erfolgen, wenn sie mit einer Mehrheit von vier Fünftel aller Mitglieder beschlossen wird. Im Falle der Auflösung erfolgt die Liquidation durch die Vorsitzenden (Präsident und Vizepräsident)» Irgendwelche Vermögen, wie Mobilien, Immobilien, Geld, Forderungen, Guthaben, das nach Befriedigung aller Verbindlichkeiten übrigbleibt, darf

1. nicht an Mitglieder verteilt werden, soll
2. durch Beschluß der Mitgliederversammlung einer anderen Institution mit ähnlicher Zweckbestimmung übertragen werden, wie sie die Vereinigung selbst hatte; jedoch darf der Beschluß über die künftige Verwendung des Vermögens erst nach Einwilligung des Zentralfinanzamtes in Wiesbaden ausgeführt werden, soll 3. denjenigen Gemeinden, in denen es sich befindet, für wohltätige Zwecke zufallen, wenn die Auflösung ohne Bestimmung der weiteren Verwendung des Vermögens erfolgt. Verfassungsauszug aus der Wiesbadener Satzung vom 21. April 1962
Weißt Du, 'was mich zum Nachdenken bewegte? Es waren die Sätze:
"andere Institutionen" und "denjenigen Gemeinden".

Mir war es nicht klar, was man 'unter "andere Institutionen" verstehen soll. Ich blätterte deshalb in den Statuten des ehemaligen Bethelhauses Magdeburg, darin heißt es im Paragraphen 39 Absatz 3:
"die hierfür in Frage kommenden Institutionen werden durch die Vereinigung, in der Versammlung, in welcher die Auflösung beschlossen wird, benannt."

Warum tut man so geheimnisvoll! Will man Unruhen oder Gerichtsprozesse damit verhindern oder etwas noch Schlimmeres? Wenn solche Institutionen aber nicht vorhanden sind, was dann?
Ist das nicht eine Schande, wie man mit unserem Geld umgeht, wofür Bethelhäuser, Druckereien, Königreichssäle und in Zukunft Fernsehstationen gebaut, gekauft oder aufrechterhalten werden? Finanzieren wir nicht auch die Einrichtungen mit unserem Geld, die zur Ernährung aller Vollzeit- und Betheldiener aufrechterhalten werden?

Was sind das bloß für Menschen, die solcher Statuten entwerfen und gutheißen. Sind das überhaupt in Wahrheit echte Gottesanbeter oder sind es Geschäftemacher, die mit den Spendengeldern aufrichtiger Christen Mißbrauch betreiben? Es lohnt sich, darüber ernsthaft nachzudenken!

IM nächsten Brief werde ich Dir weitere Neuigkeiten schreiben. Mir wäre es natürlich lieber, wenn Du mich demnächst besuchen würdest. Es lohnt sich, mit Dir auch über andere Probleme zu sprechen.
Mit diesem Wunsch möchte ich diesen Brief beenden…
-eingesandt-

Zum Nachdenken
ÜBER DIE NÄCHSTENLIEBE IN DER ORGANISATION
Eine Schwester in Mecklenburg, die ihre Erfahrungen gesammelt hat. Nächstenliebe in der Organisation? Wenn man erst mal drin ist, wird man ehrlicherweise alsbald sehr nüchtern. Sich um den anderen kümmern? Solange er ein Interessierter ist, hat man sich reine umzubringen mit der Betreuung. So oft wie möglich in der Woche aufsuchen, persönlich helfen, Kohlen aus dem Keller holen, einkaufen u.a.m., daß er ja einen guten Eindruck bekommt. Ist er aber erst einmal drin bei uns, wird schon bald klar, daß dies kein "Wohltätigkeitsverein" ist, wie mir die Ältesten bald zu verstehen gaben. Hat man sich dann aufgeopfert und kann nicht mehr, dann wird man wieder "in die alte Welt" abgeschoben, in ein staatliches Altenheim, in die Fürsorge der Volkssolidarität, auch kirchliche Caritas oder Diakonie ist dann nicht mehr unbedingt zu vermeiden« Die können sich dann kümmern, wenn man alt und siech wird. Gibt das nicht zu denken? Wenn diese "alte Welt" sich nun verweigern würde, weil wir ihnen das "Recht zu herrschen", also das Existenzrecht absprechen? Was, wenn "alle Herrscher" uns seit 1914 ernstgenommen hätten, und seit 1914 "abgetreten" wären? Wohin dann mit unseren Alten und Siechen? Denkt man in der Organisation noch normal?

"Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6 Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera

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Kommentare zu den eingescannten CV-AusgabenCV 172

Im Jahre 1971 (englisch) (Deutsch 1980 - 1987) veröffentlichte die WTG erstmals in ihrer Geschichte ein auf acht Bände angelegtes Bibellexikon unter dem Titel "Hilfe zum Verständnis der Bibel". Im deutschen "Wachtturm" vom 15. Mai 1970 wurde eigens in einem Studienartikel dieses Buchprojekt über alle Maßen gelobt und selbst Schulkindern empfohlen; obwohl es damals überhaupt noch nicht in Deutsch erschienen war.
Offenbar in den Jahren 1990-92 wurde dieses dann durch ein zweibändiges Buch mit dem Titel "Einsichten über die Heilige Schrift" abgelöst. Während letzteres auch auf der deutschen WTG CD-ROM mit enthalten ist, sucht man das achtbändige Werk dort vergeblich. Und dies trotz des Umstandes, dass es im regulären Veröffentlichungszeitraum ab 1970 liegt. Offenbar ist es in der Sicht der verantwortlichen WTG-Manager, die für diese Ausgrenzung die Verantwortung tragen, inzwischen "veraltet". Weniger wohl inhaltlich. Ernsthafte Dissenzen zur heutigen Zeugen Jehovas-Lehre lassen sich zwischen diesen beiden Bibellexikas kaum nachweisen.
Der Grund liegt eher (unausgesprochenerweise) im Personellen begründet; dieweil einige daran mit Beteiligte Vertreter des WTG-Schreibkomitees, im Gefolge der Raymond Franz-Krise, auch ihre Posten in der WTG-Zentrale verlassen mussten, und zu Unpersonen wurden.

Die Zeitschrift "Brücke zum Menschen" stellte in ihrer Nr. 73/74 (1983) einige Interviews jener vor, die von diesem personellen Aderlaß mitbetroffen waren und davor maßgeblichen Anteil an den genannten Publikationen hatten.
Auszugsweise, etwas überarbeitet übernimmt die CV auf zwei Folgen aufgeteilt (Nr. 172 und 173) auch einige wesentliche Aussagen aus diesen Interviews für ihre Leserschaft.

Ein charakteristischer Satz über die Konsequenzen der Franz-Krise:
„Es gab ein gespanntes Klima. Bei den Kommentaren der Glieder der LK zum Tagestext beim gemeinsamen Frühstück im Bethel wurden nun plötzlich über die, welche die Organisation verließen, Erörterungen angestellt. Sie nannten es den "großen Abfall". Jeden Morgen tischten sie eine Menge Verleumdungen auf über Menschen, die ich meistens persönlich kannte. Angst verbreitete sich daher, über die letzten Ereignisse zu sprechen. Nach dem Ausschluß … kamen auch andere an die Reihe.
Die Dienstabteilung hatte sogar ein Komitee gegründet unter Harald Jackson, das wie eine Geheimpolizei alles untersuchte. Sie gingen umher und verhörten Brüder und überprüften solche, die eventuell mit der WTG nicht übereinstimmten."

Liest man die Details des Berichtes, wie da Angst und Schrecken verbreitet wurde, fühlt derjenige, der historischen Analphabetismus nicht zu seiner Maxime erkoren hat, sich unwillkürlich an die Stalin'schen Säuberungsaktionen in den dreißiger Jahren in der Sowjetunion erinnert. Selbst, wie schon zitiert, das Faktum einer Angst und Furcht verbreitenden Geheimpolizei ist bei diesen Vorgängen nachweisbar!


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG


MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 172 GERA NOVEMBER 1983

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen den Wachtturm Nr. 10/83
AN DIE VS. AUF DER INSEL RÜGEN
Aufsehen erregende Gemeinschaftsentzüge
EIN BRIEF VON DER INSEL RÜGEN
Der Gläubige wird zum Lohnarbeiter
LESERZUSCHRIFTEN
Fragen - Meinungen - Hinweise - Antworten
ICH SCHRIEB NACH BROOKLYN
Glaube an das, was geschrieben steht, für die WTG nicht entscheidend

AUFSTAND DES GEWISSENS IN DER WELTZENTRALE DER ZEUGEN JEHOVAS, NEW YORK USA
WAS GESCHAH HINTER DEM KULISSEN IM BETHEL BROOKLYN?
Interview mit den früheren Bethelmitarbeitern Randall Watters und Robert Sullivan
Der Aufstand im WTG-Schreibkomitee
Was geschah in der Weltzentrale der Zeugen Jehovas (ZJ) im Frühjahr 1980? Unruhen gab es in der Wachtturmgesellschaft (WTG) schon seit Jahren. Doch im Frühjahr 1980 traten sie an die Oberfläche, auch wenn alles getan wurde, sie vor ihren Anhängern zu verheimlichen. Ein prominentes Mitglied der Leitenden Körperschaft (LK), der Neffe des Präsidenten der WTG, wurde aus der LK entlassen und kürzlich ausgeschlossen. Dieser Mann war fast sein ganzes Leben hindurch ein ZJ. Er wurde als einer von der "Gesalbten Klasse " betrachtet und trug für das Schreiben der WT-Publikationen, wie Jakobus-Kommentar und Jugend- und Familienbuch die Verantwortung.

Auch andere angesehene Mitglieder der Schreibabteilung wurden einer strengen Befragung unterzogen und schließlich ausgeschlossen oder sie verließen freiwillig die 'Organisation der ZJ. Diese Männer waren für das Schreiben eigener WT-Artikel und WT-Publikationen, etwa "Wähle den besten Lebensweg", "Das Leben hat doch einen Sinn", "Des Wahrheitsbuch" und das vielverwendete Bibellexikon "Hilfe zum Verständnis der Bibel" verantwortlich. Diese Bücher wurden von Jehovas Zeugen weit und breit gelesen und als "feste Speise zur rechten Zeit" anerkannt, herausgegeben von "Gottes Organisation", wie sie sie nennen.

Heute glauben die Schreiber dieser Bücher nicht mehr, daß die WTG der "alleinige Kanal der Wahrheit" ist Was veranlaßte so viele Mitarbeiter des Hauptbüros zum Gehen? Warum zogen sich so viele ZJ auf der ganzen Welt von der WT-Organisation zurück? Was war der Kernpunkt des Meinungsstreit? Warum sind nicht alle Tatsachen darüber den ZZ zugänglich?

Das folgende Interview mit Randall Watters und Robert Sullivan gibt darauf Antwort:
Warum sie die Zentrale verließen
TOM: Randy, würdest Du sagen, daß Du über das, was im Bethel geschah, gestrauchelt bist, also über das Verhalten von Menschen?
RANDY: Nein, das wars nicht, obwohl ich dazu Gelegenheit gehabt hätte. Wenn man nämlich im Bethel ist, merkt man, daß Menschen miteinander Probleme haben. Personalprobleme, besonders wenn's um Aufsichtsstellungen geht. Da gibt es immer Leute, die jemanden auf die Füße treten. Wenn man eine Zeit im Bethel ist, gewöhnt man sich daran. Ich habe es wirklich nur verlassen wegen der falschen Lehren der WTG.
TOM: Und wie stehts mit Dir, Robert? .
ROBERT: Auch ich bin nicht über Menschen gestolpert. Einige waren meine besten Freunde, und obwohl sie heute nicht mehr mit mir sprechen dürfen, betrachte ich sie immer noch so. Ihr Lebenswandel hat, in ganzen gesehen, ein höheres Niveau als das des Bevölkerungsdurchschnitts. Nein, nicht über Menschen bin ich gestolpert. Es war nur die Tatsache, daß sie falsche Lehren verkünden.

Selbständige Bibelstudien im Bethel neben den WT-Studien
TOM: Hast Du einmal mit anderen Bethelmitarbeitern gesprochen, Randy?
RANDY: Ja, das habe ich. Neben meinen persönlichen Römer- und Galaterbrief-Studien - so entdeckte ich - gab es noch private Studien, zu denen eine ganze Anzahl- von Bethelmitarbeitern Montagabends nach dem offiziellen WT-Studium der Bethelfamilie zusammenkamen. "Private" Bibelstudiengruppen im Bethel. Sie trafen sich in ihren Zimmern und besprachen die Bibel Abschnitt für Abschnitt. Im Unterschied zu den offiziellen Zusammenkünften der ZJ verwandten sie nicht die WT-Publikationen, sondern nur die Bibel, und sie konnten offen darüber sprechen. Erstaunlich, daß so viele Bethelmitarbeiter an diesen selbständigen Studien teilnehmen, Wenn man in einem Studium war, wußte man manchmal nicht, daß auf der anderen Seite des Flurs noch ein Studium stattfand. Dies geschah fast geheim.

Erste Entdeckungen des Schreibkomitees
TOM: Wie viele Mitarbeiter des WT-Hauptbüros gehören eigentlich zur "Leitenden Körperschaft"?
RANDY: Als ich dort arbeitete, waren es 17. Durch die Absetzung von Ray Franz und den Tod von William Jackson verringerte sich die Anzahl auf 15.
TOM: Hat auch jemand von der LK die WT-Lehre über "Glauben und Werke" in Frage gestellt?
RANDY: Ja, das kann man bis in die frühen 60er Jahre zurückverfolgen. Damals ernannte :Nathan Knorr, der damalige Präsident der WTG, ein besonderes Schreibkomitee. Diese Männer sollten das Buch "Hilfe zum Verständnis der Bibel" schreiben, ein Lexikon, das alle biblischen Begriffe in alphabetischer Reihenfolge behandelt. Es enthält einen Abschnitt über Chronologie und darin einen Passus über die Wichtigkeit der Jahre 607 und 1914 zur Bestimmung der "Zeiten der Nationen" sowie einen Hinweis auf das Jahr 1975 als das Ende von 6000 Jahren menschlicher Existenz. N. Knorr und der damalige Vizepräsident Fred Franz sagten ihnen, sie könnten die Bibel unabhängig von dem, was die WTG lehrt, erforschen und, sollten sie etwas finden, was die WTG nicht lehrt, dann sollten sie das die LK wissen lassen. Sie würden dann Schritte unternehmen zu einer Korrektur.
Die Brüder des Schreibkomitees entdeckten dann z.B., daß die Christenversammlungen des 1. Jahrhunderts eine Ältestenschaft hatten, und deshalb kam es Anfang der 70er Jahre zu der Regelung der turnusmäßig wechselnden Altesten.

Nach der Enttäuschung von 1975
Wachtturm-Schreibkomitee entdeckt Widersprüche zwischen WT und Bibel.
Nach der Enttäuschung von 1975 wandten sie sich wiederum dem Studium der Chronologie zu, weil zu ihrer Verwunderung das Ende nicht gekommen war. Die meisten Zeugen erwarteten es in diesem Jahr.
Nebenbei bemerkt hatte die WTG dieses Datum ziemlich hochgespielt, so daß in Erwartung des Endes viele sogar ihre Häuser und ihren Besitz verkauften.
Bei der Überprüfung der chronologischen Berechnungen stieß die Schreibabteilung auch darauf, daß es für die Jahre 607 und 1914 überhaupt keinen Schriftgrund gibt. Das Jahr 607 ist nicht das korrekte Datum des Endes des israelitischen Königtums. Doch wenn 1914 als zuverlässiges Datum entfällt, werden auch weitere Lehren fragwürdig, gibt es z.B. auch keine Gruppe, die sich selbst "treuer und verständiger Sklave" nennen kann und mit der Versorgung der Christen mit "geistiger Speise" betraut wäre. Der WT selbst räumt ein, daß der Gedanke von einem "treuen und verständigen Sklaven" von der Wiederkunft Christi im Jahre 1914 abhängig ist.

Auch "andere Schafe"-Lehre des WT mit Bibel unvereinbar!
Auch andere Lehren hängen mit Daten zusammen, etwa die WT-Lehre von den "zwei Klassen" von Christen, nämlich der "Gesalbten-Klasse" und der "großen Volksmenge". Diese Aufteilung in Klassen wird mit dem Jahre 1935 verbunden. Liest man aber die alten Wachttürme, dann merkt man, daß diese Zweiklasseneinteilung mit dem Jahr 1935 überhaupt nichts zu tun hat.
Zwei Brüder aus der LK, Ray Franz und Lymann Swingl erkannten, daß sich diese Lehren der Gesellschaft überhaupt nicht mit der Bibel in Einklang bringen lassen. Auch das Komitee, daß das Buch "Hilfe zum Verständnis der Bibel" schrieb, erkannte damals, daß alles, was sie über die Chronologie geschrieben haben, inkorrekt war. In diesem Komitee waren Ray Franz, Edward Dunlap und Reinhard Lingtadt.

Konflikt zwischen LK und Schreib-Komitee bahnt sich an
TOM: Es scheint ja, daß sich daraufhin innerhalb der LK Konflikte anbahnten.
Robert. Hast Du denn Lehrunterschiede bemerkt zwischen den einzelnen Gliedern der LK?
ROBERT: Ja, bei ihren täglichen Kommentaren vor dem Frühstück fiel mir auf, daß die von Ray Franz anders waren. Wie oft sprach er von der christlichen Freiheit, während die meisten anderen fast nur von der Organisation sprachen. Tatsächlich unterschieden sich seine Kommentare sehr von den üblichen, so daß ich mir oft Notizen machte. Sie bestätigten das, was wir im Römer- und Galaterbrief "entdeckt" hatten, wo von der christlichen Freiheit und Gott dienen aus dem Herzen gesprochen wird.
TOM: Du sagtest etwas von einem Untersuchungskomitee, Randy. Wie reagierte nun die LK auf dessen Entdeckungen?
RANDY: Nun, es ist schon ein paar Jahre her, als dieses Komitee und einige andere aus dem Schreibbüro die Bibel studierten und sahen: es gibt vieles, was sie wirklich dem Gewissen des einzelnen überläßt, z..b. für welchen Arbeitsplatz wir uns entscheiden, wie wir über das Rauchen denken, das ja in der Bibel nicht ausdrücklich verboten ist. Darum vertraten einige Brüder aus dem Schreibkomitee in ihren Artikeln den Standpunkt, wir sollten unser Gewissen gebrauchen.
Aus den ZJ-Versammlungen aber kamen Zuschriften, die meinten, man könne dies und jenes nicht dem Gewissen überlassen, denn sonst könnte jeder tun und lassen, was er wollte. Das aber beunruhigte die LK, und sie ließ Artikel schreiben, die für bestimmte Dinge nun doch wieder Regeln aufstellten.
Dies hin und her kann man bis in die 60er und frühen 70er Jahre zurückverfolgen. Auch in anderen Dingen weigerte sich die LK, auf die Brüder des Schreibkomitees zu hören.

Was die LK verheimlichen wollte, kam nun ans Licht
TOM: Kam es nun bezüglich dieser Unstimmigkeiten in der LK zu einer Lösung?
ROBERT: Nun, wie Randy schon sagte, es gab viele Gruppen, die unabhängig voneinander und ohne Verwendung der WT-Schriften die Bibel erforschten. Unter ihnen waren auch Chris und Norma Sanchez und Nestor Kuilan. Es kam dann schnell heraus, daß sie Ansichten hatten, die nicht mit dem WT konform gingen. Sie wurden prompt ausgeschlossen. Da Chris, Norma und Nestor als alte und beliebte Bethel-Mitglieder sehr viele Bekannte im Bethel hatten, zeigte ihr Ausschluß Folgen. Viele stellten Fragen, und was die LK verheimlichen wollte, kam nun ans Licht. Daran konnte sie nichts ändern.
TOM: Wie lange war Chris im Bethel?
ROBERT: 13 Jahre, seine Frau genauso lange
Sie war ihr ganzes Leben lang eine Zeugin.

Große Volksmenge des WT ohne biblische Grundlage
TOM: Wie kam Chris dazu, die WT-Lehren in Frage zu stellen?
ROBERT: Er arbeitete für die WTG als Übersetzer ins Spanische, und während sie an der spanischen Großdruckausgabe der „Neuen Welt" - Übersetzung tätig waren, stießen sie auf biblische Texte, die im Widerspruch zur Lehre der WTG standen, z.B. Offb. 7,15. Liest man den griechischen Grundtext zu dieser Stelle, so wird klar, daß die hier erwähnte große Volksmenge im Himmel ist. Chris wollte über diese Sache Klarheit finden. Niemand gab ihm schriftgemäße Antwort. Alle Befragten verwiesen nur auf die Schriften der Gesellschaft. Unbefriedigt wandte er sich an Fred Franz, den jetzigen Präsidenten. Der aber sagte ihm praktisch dasselbe; „Die Gesellschaft lehrt, die 'große Volksmenge' ist auf Erden. So ist es nun mal."
Darum begann Chris, noch mehr in der Bibel zu lesen. Er stieß dabei u.a. auf 1. Joh. 5,1: „Jeder, der glaubt, daß Jesus der Christus ist, ist von Gott geboren." Das paßt überhaupt nicht zur WT-Theologie, denn sie erklärt, „von Gott geboren" seien nur 144 000, also nicht alle, die an Jesus glauben.

Stundenlange Vernehmungen durch LK und Dienstabteilung
Sie zeigten sich sehr mißtrauisch gegenüber den Äußerungen anderer, sobald es nur ein bißchen von der Linie abwich.
Zuerst wurde ein Zweier-Komitee gebildet, danach ein größeres Komitee, das sich je nach der „Gefechtslage" aus 5 bis 7 Männern zusammensetzte. Da gab es stundenlange Vernehmungen.
TOM: Warum reagierte denn die LK und die Dienstabteilung so?
RANDY: Vergiß nicht, daß die ganze WT-Ideologie auf dem Einheitsideal basiert:

EINHEIT AUF KOSTEN DER WAHRHEIT UND DER FREIHEIT.
Wie oft wurde zum Ausdruck gebracht:
Selbst wenn es sich später herausstellt, daß die offizielle Lehre falsch war, sollte man nicht vorauseilen und eigene Gedanken aussprechen, so biblisch legitim und richtig sie sein mögen. Denn das würde Zwietracht in die Organisation hineintragen und den Gleichschritt stören. Die Führung sagt, jeder habe mitzumarschieren.

Sie verhalten sich wirklich wie Päpste
Russell, der Gründer der WTG, wandte sich in seinen alten Schriften gegen solche Einheit, um deren willen der persönliche Glaube geopfert und das Zeugnis der Bibel ignoriert werden muß. Mit anderen Worten, ist etwas umstritten, sollte es Raum geben für Aussprachen, statt den Dialog „um des Friedens willen" abzuwürgen oder um die Organisation zusammenzuhalten.
Seine Nachfolger verhalten sich wie wirkliche Päpste, so, als wären sie unfehlbar, nur, daß sie zugeben: Heute ist dies richtig, aber später mag es sich ändern, und was immer sie morgen sagen, wirst du morgen als Wahrheit annehmen.
Daher sagen die ZJ, wenn wir der LK nicht vertrauen können, wem dann? Sie setzen ihren ganzen Glauben, ihr ganzes Vertrauen in die LK, die sie unterweist.

Schockierende gemeine Taktik
Interessant, wie sie ausgeschlossen wurden.
Das Komitee, welches sie verhörte, stellte ihnen viele Fragen und wollte wissen, warum sie anders dachten als der WT. Chris und Norma hatten aber Schriftbeweise, auf die sie sich stützten. Das Komitee konnte ihnen nichts entgegnen und nahm daher zu gemeinen Taktiken Zuflucht.
Chris wurde ein „Dummkopf", „Lügner", „Schmarotzer" und „Krebsgeschwür" genannt. Schockierend, so etwas von Männern zu hören, die als „würdige Glieder der LK" galten.
Auf Chris Frage, was l. Joh. 5,1 bedeute, ein Wort, das offensichtlich nicht mit der WT-Lehre übereinstimmt, konnte Dan Sydlik nur antworten: „Wir sind nicht hier, um Deine biblischen Fragen zu beantworten." Chris und Norma wurden sehr schlecht behandelt. Man schloß sie aus, obwohl sie sogar erklärten, sie würden ihre abweichenden Glaubensansichten nicht verbreiten.

„Verschwörung gegen die Organisation"
Das Komitee hatte eine derartige Angst, diese schriftgemäße Erkenntnis könnte: nach außen dringen, und andere anstecken, daß sie einen anderen Grund erfanden:
„Verschwörung gegen die Organisation". Sie verlangten von ihnen, die Namen derer herauszurücken, die so wie sie dachten. Sie unterstellten nämlich, es müsse eine Verbindung geben zwischen den einzelnen Kritikern , und daß auch das Glied der LK, Ray Franz und die Glieder der Schreibabteilung alle in die Sache verwickelt wären.
Ja, daß alle gemeinsam die Organisation niederreißen wollten.
Nichts aber lag uns ferner als das.
Sie aber bestanden auf die Herausgabe aller Namen, damit die ganze Geschichte bereinigt würde. Chris und Norma wußten jedoch nichts und konnten ihnen keine Namen nennen. Die Folge: Ausschluß wegen Verschwörung gegen die Organisation.

Wie die Geheimpolizei
ROBERT: Es war eine totale Überraschung, daß Leute, die so lange, so treu und loyal im Bethel gedient hatten, plötzlich als "Ausgeschlossene" galten. Viele ihnen nahestehende Freunde stellten Fragen. Viele weinten. Nun gab es keine Möglichkeit mehr für die LK, die ganze Sache zu vertuschen. Jetzt mußte darüber gesprochen werden.
Es gab ein gespanntes Klima. Bei den Kommentaren der Glieder der LK zum Tagestext beim gemeinsamen Frühstück im Bethel wurden nun plötzlich über die, welche die Organisation verließen, Erörterungen angestellt. Sie nannten es den "großen Abfall". Jeden Morgen tischten sie eine Menge Verleumdungen auf über Menschen, die ich meistens persönlich kannte. Angst verbreitete sich daher, über die letzten Ereignisse zu sprechen. Nach dem Ausschluß von Chris und Norma kamen auch andere an die Reihe.
Die Dienstabteilung hatte sogar ein Komitee gegründet unter Harald Jackson, das wie eine Geheimpolizei alles untersuchte. Sie gingen umher und verhörten Brüder und überprüften solche, die eventuell mit der WTG nicht übereinstimmten.

Was geschah mit Ray Franz
TOM: So gab es doch ein ziemliches Durcheinander? Waren Ray Franz und die anderen aus der Schreibabteilung der wahre Grund dafür?
RANDY: Nein, durchaus nicht. Natürlich nicht. Ray, Ed Dunlap und ein anderer aus dem Komitee, das das "Hilfebuch" schrieb, waren natürlich die ersten, die den Irrtum der Datenberechnungen durchschauten. Doch gleichzeitig gab es ja andere innerhalb und außerhalb des Bethel, die durch eigenes Bibelstudium und besonders des Römer- und Galaterbriefes erkannten; nicht durch Gesetzeswerke und Befolgung von Vorschriften einer Organisation werden wir gerettet, sondern durch den Glauben an Christus, Es gab also ganze Gruppen im Bethel, die Widersprüche zwischen Bibellehre und WT-Lehre entdeckten. Ray Franz war nur deswegen ein besonderes Ziel der Angriffe, weil er der LK angehörte.
Ray Franz hielten sie für die Wurzel des Übels. Deshalb wollten sie ihn fassen und aus der LK und dem Bethel hinaushaben in der Meinung, dann wäre die ganze Unruhe behoben. Daher nahm dieses Komitee unter Harald Jackson und der Dienstabteilung einige Tonbandgeräte und gingen herum, um Ray und Cynthias nächsten Freunden Geständnisse zu entlocken, was Ray ihnen persönlich gesagt habe, irgend etwas, das den Eindruck erweckte, als wäre er gegen die Organisation.

Angst und Geständnisse
ROBERT: Jeder hatte Angst, er könnte nun auch wegen "Verschwörung" angeklagt werden sobald er nicht mit der Dienstabteilung .zusammenarbeiten wollte oder nicht alles sagen würde, was er wußte. Überall war Angst im Spiel.
RANDY: Daher waren die Befragten oft mehr als willig, jede gewünschte Information zu geben, um nicht selbst in Schwierigkeiten zu kommen. Die Dienstabteilung brauchte zwei Wochen, um all diese Geständnisse von Rays nächsten Freunden aufzuzeichnen.
Sie entschlossen sich dann, ihn ins Bethel zu rufen und ihm alle diese Aufnahmen vorzuspielen, um zu sehen, was er zu seiner Verteidigung sagen würde, Ray war natürlich über ihr Vorgehen unterrichtet durch Freunde im Bethel, mit denen er Verbindung hielt. Außer ihm gab es noch ein anderes Glied der LK, das mit Rays Meinungen und Glauben sympathisierte. Ray bat ihn, sich mit ihm im Bethel zu treffen und er hoffte, er würde sich für ihn einsetzen und die LK von dem Ausschluß abhalten können. Ray wollte also offenbar nicht ausgeschlossen werden. Er hatte ja nicht die Absicht, die Gesellschaft zu stürzen, sondern sie zum Nachdenken zu veranlassen. Tatsächlich schloß die LK ihn zu jenem Zeitpunkt nicht aus. Man nahm ihm jedoch alle Dienstvorrechte und sagte ihm, er müsse sofort gehen (aus der LK).
Später fanden sie dann doch Gründe zum Ausschluß, und zwar, als er mit seinem Nachbarn, einem ehemaligen ZJ, zum Essen ging .

Ed Dunlap und Reinhard Lingtadt
Ed und Reinhard gehörten wie gesagt zum Komitee, das das "Hilfebuch" und auch die meisten der in den letzten Jahren erschienenen Bücher der Gesellschaft geschrieben hat. Daher wußten sie, daß Ed und Reinhard möglicherweise wie Ray dachten, was die Organisation betrifft und über "Glauben und Werke".
Diesen beiden und anderen aus der Schreibabteilung wurden eine Reihe Vertrauensfragen gestellt, die die Dienstabteilung erarbeitet hatte. Ed Dunlap sagte offen seine Meinung über die Lehren der WTG und ließ sich nicht durch das Komitee einschüchtern. Ergebnis; Ausschluß. Für das Bethel; eine aufregende Sache, denn viele von uns kannten Ed seit Jahren als sehr guten Lehrer und langjährigen Mitarbeiter der Organisation.
Reinhard war ein ganz anderer Menschentyp. Er erklärte, er habe gelernt, über bestimmte biblische Dinge nicht dogmatisch zu denken, und daher legte er sich nicht endgültig fest. Dennoch wurde er häufig vernommen und verließ später das Bethel auf eigenen Wunsch.

Von den eigenen Zimmerkollegen verraten
RANDY: Auch die restlichen Brüder der Schreibabteilung wurden daraufhin befragt, ob sie - auch nur geringfügig - von den Lehren der WTG-Gesellschaft abwichen. Darüber hinaus wurden weitere Personen, die in Verdacht standen, kritische Gedanken zu haben, verhört. Bei einem Mitarbeiter, Randy Mangels, ging es so weit, daß für ihn bestimmte Telefongespräche in die Dienstabteilung umgeleitet wurden, um erst rückfragen zu können, warum man ihn anrufe. Er konnte also ohne vorherige Kenntnis der Dienstabteilung keinen Anruf empfangen. Dieses Komitee löste dann auch einige private Bibelstudien auf aus Besorgnis, daß viele Mitarbeiter der Bethel-Familie einfach die Bibel lasen unabhängig von der Gesellschaft und ihrer Literatur. Als Ergebnis dieser Maßnahmen wurden einige Zeugen doch sehr kritisch der Gesellschaft gegenüber.
Meinen Freund, Mark Neverjohns, auch ein Bethel-Ältester, hat man deswegen ausgeschlossen. Viele wurden von ihren eigenen Zimmerkollegen verraten, weil sie etwas gesagt hatten, was gegen sie verwendet werden konnte. Ein starkes Misstrauen untereinander machte sich breit.

Die Erklärung der LK
TOM: Wie erklärte die LK dem Rest der Bethel-Familie, was da vor sich ging?
ROBERT; Du weißt ja, die WTG lehrt, ihre Anhänger seien die einzigen wahren Christen. Niemand auf Erden könne ein wahrer Christ sein, es sei denn, er käme in ihre Organisation. Es ist für sie daher peinlich, wenn plötzlich ein angesehener und loyaler ZJ ausgeschlossen wird.
Man glaubt, ihn schlecht machen zu müssen, um den Vorgang zu rechtfertigen.
Man erfand daher eine Reihe von Namen wie "geistige Hurer" und "Geisteskranker" usw. Albert Schröder äußerte in einem Vortrag über Abfall sich so, daß jeder Angst bekommen mußte, sich mit den freien Bibelgruppen einzulassen und in die Sache hineinzugeraten, die sie "Abfall" nennen. Er stellte es als etwas ganz Schreckliches hin, ausgeschlossen zu werden.
Eine besondere Ironie war es, daß er dazu ausgerechnet einen Artikel über "Abfall" verwendete aus der Feder von Ray Franz im "Hilfebuch". So suchte er Ray und die anderen madig zu machen, die unabhängig von der WTG die Bibel studierten.
Karl Klein, ein anderes Glied, der LK, ging noch weiter in einer Äußerung am Frühstückstisch. Statt so die Bibel zu lesen und zu verstehen, sollte man sich lieber ein Hobby zulegen und das andere vergessen. Unabhängiges Bibelstudium ist eben unerwünscht.
RANDY: Unglaublich, was manche so vom Stapel lassen, um eine Trennung von der Organisation als etwas sehr Schlimmes darzustellen.
Übersetzung von Hubert Ciasto.
Fortsetzung in der nächsten CV-Ausgabe!

ICH SCHRIEB NACH BROOKLYN
Glaube an das, was geschrieben steht, für die WTG nicht entscheidend
Die Ursachen
MEIN erster Schritt von der WTG hinweg lag wohl schon in dem damaligen WT-Thema "Gottes Dinge Gott zurückzuzahlen" begründet. Denn nach der WT-Endzeitberechnung endeten 1914 die Zeiten der Nationen. Christus herrschte seit 1914 als König inmitten seiner Feinde, was hatten die Herrscher der Nationen uns noch zu sagen? Es waren "Gangster in Amt und Würden", so lautete damals ein Thema dazu in "Erwachet". Die Obrigkeitslehre aus Römer 13 wurde fast auf den Kopf gestellt und die von Gott verordneten Obrigkeiten missachtet und verhöhnt. Eine Folge davon war, daß eine ganze Anzahl ins Gefängnis kamen. Doch davon hört die WTG heute nicht gern.

Misstrauen durch WT-Literatur wächst
ICH kann zwar nur meine eigene Erfahrung schildern. Aber sie ist zutreffend für viele Brüder. Die unbiblischen Lehren in Wort und Schrift, wie die falsche Endzeitberechnung, die Überrestlehre mit Abendmahlsbetrug an den anderen Schafen und die Entstellung der Auferstehungslehre ließen mich nicht schweigen.
SO begann ich, vorsichtig mit anderen Brüdern über meine Zweifel an der WTG zu sprechen. Doch mein Misstrauen wurde dabei nur größer. Die einen waren konservativ eingestellt. Man konnte mit ihnen nicht diskutieren. Ein großer Teil hatte keine Meinung oder wollte keine Schwierigkeiten. Einige jedoch gab es, die meine Besorgnis teilten und eine Abweichung der WTG von der Bibel zugaben.

Die Tatsachen
SO fühlte ich mich nicht mehr ganz allein und hatte den Mut, einen Brief an das Hauptbüro in Brooklyn zu schreiben. Meinem in Frageform verfaßten Anliegen entnahm man wohl, ich müßte nur aufgeklärt werden. Womit man Bruder W. Pohl in Berlin-West beauftragte. Doch ich schrieb weitere Briefe mit gezielten Argumenten. Sie wurden mit der üblichen Vertröstung wie "abwarten" und "nicht vorwegeilen" nur kurz ohne direkte Stellungnahme beantwortet.
DA mir dieses Versteckspiel nicht mehr behagte, schenkte ich den zuständigen Brüdern reinen Wein ein und legte mein Dienstamt nieder. Sie erbaten von mir ein Schreiben mit den begründeten Argumenten über meinen Entschluß, um es nach Brooklyn weiterzuleiten. Nach 7! (sieben) Monaten teilten sie mir auf einem Stückchen Papier von 8 mal 5 Zentimeter mit, daß mein Brief (3 Schreibmaschinenseiten) nicht weitergeleitet wird. Er wurde mir aber auch trotz meiner Aufforderung nicht zurückgegeben, was ich mir nicht bieten lassen wollte. Aber die Einsicht nach den Worten in Römer 12:19, sich nicht selbst zu rächen, besänftigte meine Empörung. Da ich dann nicht bereit war, die WTG als unsere "Mutter" und "verständigen Sklaven" zu akzeptieren, wurde ich wegen "Abtrünnigkeit" ausgeschlossen. Mein Glaube an Gott, Christus und die Schrift interessierte sie überhaupt nicht. Der Glaube an die WTG ist das Entscheidende und steht über allem, der Glaube an ein unvollkommenes und irrtumsfähiges Menschenwerk also.

Nachfolger Christi schweigen nicht
DURCH CV erfuhr ich dann, daß mein Erleben, mein Schicksal, kein Einzelfall war. Die Bibel ist voller Beispiele, die uns als Vorbilder dienen sollen. Nachfolger Christi sind in gewisser Hinsicht den Propheten gleich (Matt .5 :11,12). In Hesekiel 3:16-21 wird z.B. deutlich gemacht, daß der Prophet auch das Wächteramt hat. Er hat also zu wachen, um vor Gefahren zu warnen. Aber das kann man nicht mit einschläfernder Stimme tun. Man muß schon seine Stimme und Worte entsprechend gebrauchen. damit sie gehört und verstanden werden können.
PROPHETEN waren keine Vertreter einer Organisation, sondern mehr oder weniger auf sich gestellt. Sie waren nie sehr beliebt, weil sie nichts beschönigten, sondern die nackte Wahrheit sagten, die oftmals bitter und hart war. Nur wenige hörten darauf und ließen sich warnen. Diese Erfahrung mußte selbst Jesus machen. Immer haben die organisierten Bewegungen die aufstehenden und sie mahnenden und warnenden Propheten verfolgt oder mißachtet. Jesus kannte die Hauptschuldigen, die das Volk hinderten und einschüchterten. Er sprach deshalb sein bekanntes „WEHE" über die Schriftgelehrten und Pharisäer aus (Matthäus 23).
DOCH seine Liebe und sein Mitleid galten dem Volk. das unter den falschen Lehrern zu leiden hatte. Er fühlte mit ihnen und weinte auch über sie (Lukas 19:41-44). Daß aber die Wachsamkeit eine christliche Eigenschaft aller Nachfolger sein soll, unterstreicht Jesus mit den abschließenden Worten in Markus 13:37: „Was ich euch aber sage, das sage ich allen: Wachet !„ - So etwa muß man auch die Arbeit von CV sehen.

Die bösen CV-Leute
„ICH glaube an alles, was geschrieben steht" (Apg. 24:14). Diese Worte sprach der Apostel Paulus vor dem Statthalter Felix, um sich gegen die Falschanklagen der Pharisäer und Schriftgelehrten zu verteidigen. Auch heute werden Falschanklagen angewendet, um unbequeme Mahner und Kritiker loszuwerden, sprich auszuschließen, obwohl man sie nicht widerlegen kann. Bei einer Unterhaltung mit zwei Schwestern über CV sagte die eine, zu denen würde ich niemals gehen, denn sie können doch weiter nichts, als die Zeugen Jehovas schlecht machen. Auch die andere war derselben Meinung. Sie identifizierten sich mit der WTG und bezogen die manchmal harte, aber berechtigte Kritik auf sich selbst.
ICH erklärte ihnen den Unterschied und den Sachverhalt. Deshalb betone ich, unsere Kritik richtet sich hauptsächlich gegen die Verantwortlichen der WTG, die ja sowohl organisatorisch, wie auch pädagogisch und lehrmäßig die absolute Führung besitzen. Das geschriebene Wort Gottes allein ist Wahrheit. Unsere berechtigte Kritik gegen die WTG ist wichtig und nützlich für alle Brüder und Schwestern. Sie ist immer biblisch begründet. Wir kämpfen für die Wahrheit des Wortes Gottes und gegen die von der WTG und ihren Verantwortlichen eingeführten Menschenlehren, besonders seit „Richter" Rutherford.

Als man Martin Luther damals mundtot machen wollte, sagte er:
„Ich kämpfe nicht gegen das Wort Gottes, sondern gegen die Lehren von Menschen, und Menschen können irren, aber das. Wort Gottes irrt nie."
Eine solche Einstellung zum geschriebenen Wort Gottes sollte jeder aufrichtige Christ haben oder zumindest anstreben. Damit er aus voller Überzeugung sagen kann:
„Ich glaube an alles, was geschrieben s t e h t und nicht, was geschrieben wird!"
E.A.B.

DER WACHTTURM
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
WIR PRÜFEN DEN WACHTTURM 10/83
STUDIENARTIKEL
„'Betrachte Jesus' - während ein weltweites Unheil herannaht"
„Weltweites Unheil" - aber wann?
DER Schwerpunkt dieses Studienartikels (und auch des gesamten WT 10/83) liegt wieder einmal in der Behandlung eines Themas, welches die ZJ in Atem halten soll. Wobei sich das Atmen schon in ein chronisches Keuchen ausartet, wenn der Zeuge Abschnitt 13 liest:
„GEBE ICH ZUM BEISPIEL DURCH DAS AUSMASS AN ZEIT, DIE ICH MIT ENTSPANNUNG VERBRINGE, DURCH MEINE EINSTELLUNG ZU MEINER ARBEIT ODER ZU MEINEM GESCHÄFT ODER DURCH MEINE ANSICHT OBER WELTLICHE BILDUNG ZU ERKENNEN, DASS ICH DEN WORTEN JESU AUS LUKAS 12:16-31 AUFMERKSAMKEIT SCHENKE?"
JEDER merkt sofort den „Pferdefuß" - so erteilt die „Mutter" Zucht. Sie meint es ja gut mit uns. Denn „die Tatsachen beweisen" es, die Drangsal steht vor der Tür. „Diese Zeit ist jetzt!" (Abschnitt 5,6). Wirklich? Man beruft sich auf Offenbarung Kapitel 6. Es handelt sich hier um eine Vision Johannes. Und diese sollte sich nach Offenbarung 1:1 in kurzem erfüllen!
Kann man so reden, wenn seitdem fast 2000 Jahre vergangen sind? Die Bibel wurde doch in erster Linie für den Menschen geschrieben. 2000 Jahre sind für ihn bestimmt eine sehr lange Zeit!

STUDIENARTIKEL
„Ergreife die vor dir liegende Hoffnung"
Neue antikommunistische Hetze
OBGLEICH die WTG beteuert, sie und ihre Anhänger seien politisch neutral, gibt sie regelmäßig und unmißverständlich zu erkennen, auf welcher Seite sie steht. So ist sie sich auch nicht zu schade, einen Artikel einer schweizerischen Zeitschrift im WT zu veröffentlichen - wohlgemerkt, einer „weltlichen" Zeitung! Und auf Richtigkeit wurde das Schreiben wohl auch nicht überprüft (zumindest steht-davon nichts geschrieben) Hauptsache antikommunistisch - das reicht! Keine Quellenangabe, kein Name der Frau, die ob dieser Dinge wusste, keine Angabe des Landes, in dem das hat geschehen sollen. Aber wir können deutlich lesen: in einem kommunistischen Land sind Zeuginnen in einem Frauenarbeitslager inhaftiert und die meisten müssen 10jährige Zuchthausstrafen verbüßen, „weil man bei ihnen zu Hause einige Ausgaben des Wachtturms gefunden hatte." (Abschnitt 9)
SEHR erstaunlich ist auch, daß man sogar anderen Glaubensgemeinschaften zuerkennt, sie würden die Segnungen der Verfolgung genießen. Natürlich werden aber die ZJ am meisten verfolgt. Das heißt also: der Kommunismus ist noch weit schlimmer als die "Hure" (die Kirchen), die man fast in jeder Ausgabe der WTG-Publikationen durch den Dreck zieht.
NATÜRLICH sind die Zeuginnen in diesem Frauenarbeitslager (es wundert einem, daß hier nicht Konzentrationslager steht) nicht nur schlicht eingesperrt. Man begeht lt. Abschnitt 16 an ihnen auch "Scheußlichkeiten". Aber die ZJ bleiben stark. Sie haben ja auch im Lager ihre Literatur, frohlockt man. "Es schien, als ob Engel nachts das Lager überflogen und die Literatur abgeworfen hätten." Wie niedlich - also haben sich die Engel und nicht die Menschen den obrigkeitlichen Anordnungen widersetzt? Schmierereien gibt es in der westlichen Presse genug .
Im "Stern" waren es gefälschte Hitler-Tagebücher, in dem Schweizer Journal sind es antikommunistische Verleumdungen, die dann der WT freudigste übernimmt.
-G-

EIN BRIEF VON DER INSEL RÜGEN (II)
Der Gläubige wird zum Lohnarbeiter
DEN Brüdern und Schwestern wird durch mosaikartig aneinandergefügte, völlig aus dem Zusammenhang gerissene und damit ihren eigentlichen Sinn entstellende Bibelverse glaubhaft gemacht, daß ein Christ erst dann gerettet sei, wenn er bis Harmagedon tagtäglich auf's neue Anstrengungen unternimmt, sich diese Rettung zu verdienen, Als Lohn wird ihm dann ein Leben in Gottes Königreich in Aussicht gestellt.
BESONDERES Augenmerk wird dabei auf die Predigttätigkeit und die als heilsnotwendig erachtete Bindung an die Neue-Welt-Gesellschaft gelegt. Drohend steht im Hintergrund die Mahnung, vernichtet zu werden, wenn sich nicht jeder nach besten Kräften bemüht, in allen Stücken den Anforderungen Gottes gerecht zu werden. Der Gläubige wird hierbei zum LOHNARBEITER, dessen Verdienste bei Gott als Gerechtigkeit angerechnet werden sollen.
Die für die Wachtturmartikel Verantwortlichen bringen damit jeden treu und ehrlich an Gott glaubenden Menschen in eine unheilvolle Werksgerechtigkeit.
DEN Israeliten sollte durch das, Gesetz klargemacht werden, daß es auch nicht einem einzigen Menschen gelänge, die Forderungen Gottes aus eigener Kraft zu erfüllen.
Im 3. Kapitel des Römerbriefes sagt Paulus diesbezüglich:
".... WIR WISSEN ABER; WAS DAS GESETZ SAGT, DAS SAGT ES DENEN, DIE UNTER DEM GESETZ SIND, DAMIT ALLEN DER MUND GESTOPFT WIRD UND ALLE WELT VOR GOTT SCHULDIG DASTEHT, WEIL KEIN MENSCH DURCH DIE WERKE DES GESETZES VOR IHM GERECHT SEIN KANN. DENN DURCH DAS GESETZ KOMMT ES ZUR ERKENNTNIS DER SÜNDE."
Er fährt fort, von der Gerechtigkeit Gottes, die aus dem Glauben an Jesus Christus kommt und allen zuteil wird, die glauben, zu sprechen und gibt uns die Zusicherung, daß alle ohne Verdienst gerecht werden aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Jesus Christus geschehen ist, Im Vers 27 ruft er aus:
"WO BLEIBT NUN DAS RÜHMEN. ES IST AUSGESCHLOSSEN. DURCH WELCHES GESETZ? DURCH DAS GESETZ DER WERKE? NEIN. SONDERN DURCH DAS GESETZ DES GLAUBENS. DENN WIR SIND ÜBERZEUGT, DASS DER MENSCH GERECHT WIRD OHNE DIE WERKE DES GESETZES. ALLEIN DURCH DEN GLAUBEN."
Doch diese Sätze werden in den Wachtturmartikeln entweder unterschlagen oder aber in einseitiger Betrachtung nur auf die Angehörigen des Volkes Israel angewendet. Dafür zitiert man dann die Äußerung des Jakobus, daß Glaube ohne Werke tot sei und spornt alle Versammlungen dazu an, noch mehr im Predigtdienst zu leisten und die Normen für christliches Verhalten einzuhalten . ...nicht immer freudig und ein schlechtes Gewissen
SO will sich niemand von den Brüdern und Schwestern eingestehen, daß er nicht immer freudig in den Predigtdienst geht und ihm die Abrechnung der Stunden direkt unangenehm ist und ein schlechtes Gewissen erzeugt, vielleicht noch nicht genug geleistet zu haben.
Dazu kommt, daß niemand befähigt ist, sollte er auch noch so charakterstark sein und einen festen Willen haben, in allen Stücken das zu tun, was Gott von uns fordert, nämlich die christlichen Verhaltensnormen einzuhalten.
So finden wir unter den Zeugen Jehovas genau solche Menschen mit Fehlern und Schwächen, wie sie auch alle anderen haben, nur mit dem Unterschied, daß sie sich nicht gern Fehler und Schwächen eingestehen wollen. Jeder von den Brüdern und Schwestern will nach außen hin stark erscheinen und sich keine Blöße geben.

Alle erkennen ihr eigenes Unvermögen
DOCH alle erkennen das und das des anderen. Paulus sagt im 7. Kapitel des Römerbriefes im Vers 18:
"... DENN ICH WEISS, DASS IN MIR, SO WIE ICH VON NATUR BIN, NICHTS GUTE? WOHNT. DAS WOLLEN HABE ICH WOHL, ABER DAS GUTE VOLLBRINGEN KANN ICH NICHT."
Im Vers 24 ruft er verzweifelt:
"ICH ELENDER MENSCH, WER WIRD MICH ERLÖSEN VON DIESEM TODVERFALLENEN LEIBE?" Und diesen elenden Zustand erkannten wir an uns selbst, und wir sind überzeugt, daß auch unsere Brüder dies in ihrem Innern zugeben mußten. Daher auch Beklemmung und Bedrücktsein.
Dieser Zustand wurde zwar immer wieder überspielt, indem wir uns alle gegenseitig das Bild einer heilen Gemeinschaft vorgaukelten.
So ist es auch nicht verwunderlich, daß wir innerhalb der Gemeinschaft der Zeugen Jehovas niemals soviel Vertrauen der Brüder und Schwestern vorfanden, daß sie untereinander hätten beichten können.
-A-
Fortsetzung folgt.

Liebe Brüder und Schwestern!
Wir danken Euch ganz Herzlich für die uns zugesandten Spenden, die uns immer wieder helfen, unser Werk zu verrichten.
Studiengruppe CV

AN DIE VERSAMMLUNG AUF DER INSEL RÜGEN
Liebe Brüder und Schwestern l
IN Eurer Versammlung sind von Euren Ältesten Gemeinschaftsentzüge ausgesprochen worden, die Aufsehen erregen. Nicht, daß nicht nur die Bibel ignoriert wird, sogar die eigene Wachtturmliteratur wird vergewaltigt und ihre Weisungen überspitzt angewandt. (Siehe Nr. 24/81) Es ist die Rede, daß Bösewichtern die Gemeinschaft der Versammlung entzogen wird. Soweit so gut.
NUN werden aber Geschwistern im Herrn Gemeinschaft entzogen, die keineswegs Bösewichter sind, eher könnten sich an ihrem christlichen Wandel noch andere ein Beispiel nehmen, sondern deswegen, und das sei deutlich gesagt, weil sie die klaren Lehren der Bibel höher achten als .die verworrenen Lehren der Gesellschaft. Da ist ein Fall unter Euch, daß Gemeinschaft entzogen wurde deswegen, daß beim Abendmahl von Brot und Wein genossen wurde und die Meinung vertreten wird, daß, so wie Jesus gebot, von allen Gläubigen das Abendmahl so gehalten wird wie er es geboten hat, nämlich zu seinem Gedächtnis und nicht zur Kennzeichnung von zwei Klassen und zwei Hoffnungen usw., was die Lehre Jesu und der Apostel deutlich widerspricht, Zum Beispiel Epheser 4:4-6.
DA ist ein weiterer Fall, daß einem Bruder, den viele von Euch gut kennen, die Gemeinschaft entzogen wurde, ebenfalls ohne biblische Begründung, denn es gibt keinen Grund gegen ihn, der ihn zu einem Bösewicht stempeln würde. Es sei denn, daß es eine böse Tat ist, gewissen Ältesten in der Versammlung zu sagen, daß die Bibel über alles zu achten ist, daß die Schriften der WTG im Sinne und nicht im Widerspruch zur Bibel zu verstehen sind, daß es verkehrt ist, sich vom Material, das CV in Berlin zu seiner Beweisführung hat, zu überzeugen und CV zu lesen?
Nicht genug damit. Da die wahren Gründe für die Gemeinschaftsentzüge vor der Versammlung nicht genannt wurden, werden bewußt Lügen und Verleumdungen in Umlauf gesetzt, um sich zu rechtfertigen, die soweit gehen, die eigenen Familienangehörigen der unbequemen Brüder gegen sie zu beeinflussen.
WIR FRAGEN EUCH, SOLL DAS SO WEITER GEHEN!
Ist es das, was während des WT-Studiums gelernt wurde? Ist das ein christlicher Geist in Eurer Versammlung? Ist Euch alles, was bei Euch geschieht, so gleichgültig, daß Ihr Euch von der Willkür und Despotie gewisser Ältester beherrschen laßt? Fragt niemand von Euch: „Was würde Jesus dazu sagen?"
Wir fordern Euch auf:
PRÜFT DAS VERHALTEN EURER ÄLTESTEN. LASST NICHT ZU, DASS GEHÄSSIGKEIT UND LIEBLOSIGKEIT TRIUMPHIEREN! KÄMPFT FÜR DIE WAHRE CHRISTLICHE LEHRE UND SUCHT STETS DIE WAHRHEIT!
-H-

AN DIE VERSAMMLUNGEN IN ROSTOCK
Uns erreichte die traurige Mitteilung, daß am 21.11.1982
HEINZ GEERS geb. 31.8.1952
seinem Leben auf eine tragische Weise ein Ende setzte.
CV wird die ZJ-Hintergründe, die zu dem tragischen Tod dieses jungen Bruders geführt haben, untersuchen und anschließend darüber berichten.

LESERZUSCHRIFTEN
FRAGEN - MEINUNGEN - HINWEISE - ANTWORTEN
VIER Seiten, eng beschrieben, auch nicht für einen einzigen Buchstaben ist noch Platz auf dem Papier, Bibelstelle reiht sich an Bibelstelle, das, was dem Schreiber - oder der Schreiberin wichtig erschien, wurde dick unterstrichen.
„ICH HABE HIER IHREN LETZTEN BRIEF VOR MIR LIEGEN UND MÖCHTE EINMAL DARÜBER ANTWORT GEBEN. MEINE ANSICHT IST:
JEDER MENSCH HAT IN SEINEM LEBEN IMMER ACHT AUF SICH SELBST ZU GEBEN. DER MENSCH SOLL HEUTE NICHT BLOSS ARBEITEN MIT SEINEN HÄNDEN, SONDERN VOR ALLEM MIT SEINEM KOPF UND ÜBER DAS SCHICKSAL SEINES LEBENS NACHDENKEN. MAN MUSS DEN MENSCHEN UND DIE WELT BEOBACHTEN. UND GOTTES WAHRHEIT, DIE BIBEL, VERSTEHEN, DANN WEISS MAN WIE ES WIRD MIT DEM FRIEDEN…"
ERSTAUNT liest man diese ersten Zeilen, bewundert Aufgeschlossenheit und Einsicht dieses, nach dem Schriftbild zu urteilen, älteren Bruders oder älteren Schwester,
Wem geht es heute in der Welt nicht um den Frieden? Doch nur denen, die am Krieg und an der Rüstung verdienen. Heute kann und muß ein Zeuge Jehovas, wie jeder vernünftig eingestellte Mensch, den Gedanken der Bibel hinsichtlich friedlicher Arbeit und eines friedfertigen Zusammenlebens nachfolgen. Aber wenn man seinen Kopf gebraucht, dann kann man doch nicht, wie es in diesem Brief leider geschieht, starr und steif, ohne gründliche Überlegung Bibelstellen aneinanderreihen, wie es die WTG in ihrer Unbeweglichkeit gelehrt hat, dann dürfen doch Bemühungen um den Frieden nicht nur aus leeren Worten bestehen, so eine Einsicht hat doch praktische Folgen. Wer bisher bequem gelebt hat, der muß doch jetzt handeln, nicht nur indem er eine trockene langweilige Glaubenslehre, die zusammengeflickt wurde, um Menschen in Abhängigkeit von Menschen zu bringen, zu verbreiten, - sondern vor allem, in dem man sich mit den Gründen beschäftigt, die zur Bedrohung des Friedens führen. Eine solche Beschäftigung aber will die WTG verhindern. denn wer denkt und handelt, der könnte ja über seine entstandene Abhängigkeit nachdenken und beginnen, dagegen zu handeln. Die Bibel will, daß wir nachdenken, die WTG will es nicht.
DER Verfasser dieses langen Briefes sollte, über diesen Widerspruch einmal nachdenken, um den Widerspruch zwischen seinen ersten Zeilen und dem Nachbeten der WTG in den nächsten Zeilen zu sehen!

Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str.6 Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos.
Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera

A 352/83 V 7 1 2024 KO

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Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 173
In dieser Ausgabe die Fortsetzung des Berichtes (der erste Teil in der CV 172 ) über die Details der Geschehnisse, anläßlich der „Franz-Krise" im WTG-Hauptbüro.
In vielen Einzelheiten: ein bedrückender Bericht!


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 173 GERA DEZEMBER 1983

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen den Wachtturm 11/83
EIN BRIEF VON DER INSEL RÜGEN
Ehrlich zu sich selbst sein (III)
AUFSTAND DES GEWISSENS IN DER WELTZENTRALE DER ZEUGEN JEHOVAS
Was geschah hinter den Kulissen im Bethel Brooklyn? (II)
ZUM NACHDENKEN
Über die neuen bunten Bilder der WTG
LESERZUSCHRIFTEN
Fragen - Meinungen - Hinweise - Anworten
WTG-KONGRESS STUTTGART 1983
Eine gelungene Täuschung der Öffentlichkeit - oder?

GESEGNETE WEIHNACHTEN
WÜNSCHT DIE WACHTTURM-GESELLSCHAFT ALLEN ZEUGEN JEHOVAS
DIES geschieht in der Dezember-Ausgabe (24/1925) des bekannten "Goldenen Zeitalters" (heute "ERWACHET").
Eingerahmt ist dieser Segenswunsch in eine hübsche Vignette. Es ist die Weihnachtsausgabe von 1925.

Der Leitartikel heißt: "Wenn man nicht mehr glauben kann". Ein Hauptgedanke darin ist der Sinn des beliebten Weihnachtsliedes "Stille Nacht, heilige Nacht". Dazu ein ganzseitiges Bild über die Engelsverkündigung.

Es folgt eine Weihnachtserzählung.
DAMALS achtete man noch die Worte der Schrift, Mitchristen nicht über das Feiern von Festen zu richten (Klo. 2:6), und zu respektieren, wenn etwas Gutes, etwas in guter Absicht im Namen Jesu getan wird, wie geschrieben steht. (Mark. 9:38-40) "Wer nicht gegen uns ist, ist für uns", sagte Jesus da. Und das christliche Weihnachtsgedenken ist ja "für" ihn!

ES folgt dann schließlich als weihnachtliche Besinnung aus der Feder des damaligen WTG-Zweigdieners Paul Balzereit, unter dem Pseudonym (P. Gd.) in Magdeburg (Bibelhaus), der nach 1945 aus den WTG-Verstrickungen herausfand in die "Freiheit in Christus", das "Weihnachtsgedicht":

Mein Weihnachtslied
Kein Wasser stillet meinen Durst,
Den ich im Herzen trage.
Wenn in der Wüste Mangel ich Verschmachte und verzage.
Kein Fruchtgefild und wärs auch noch
so süß, macht mich zufrieden.
Dieweil ein schweres Erdenjoch
ist meinem Leib beschieden.
Des Geistes Schwingen regen sich
Mit heißem Sehnsuchtsdrange;
Ach, hoch und weit möcht fliegen ich,
Jedoch es währt so lange,
Bis ich zum Abflug bin bereit
Und frei von allen Lasten.
Der Weg zur Heimat scheint so weit:
Die Füße wollen hasten.
Ich strauchelte, doch eine Hand
Die fasste mich so stille
Und hab mich fort, weil in ein Land
Und zeigte mir die Fülle
All dessen, was mich retten kunnt':
Ein Kindlein in der Krippe,
Ein Kreuz, ein Grab, ein stiller Mund
Und immerwähr'nde Bitte.

Ein Christ kann das im Hinblick auf Römer 7: 14-25 sehr wohl verstehen. -

AUFSTAND DES GEWISSENS IN DER WELTZENTRALE DER ZEUGEN JEHOVAS, NEW YORK. USA
Was geschah hinter den Kulissen von Brooklyn (II)
Das „Verbrechen"
Die LK versuchte den Eindruck zu erwecken. bei den Abgegangenen handele es sich um Schwache, die Angst davor hätten, in den Dienst zu gehen und zu predigen oder die eine Ausrede suchten, aus der Organisation herauszukommen. Doch nichts könnte unzutreffender sein als das. Denn die meisten Ausgeschlossenen bzw. die, sich selbst von der Gemeinschaft der ZJ trennten, waren einmal sehr treue und sehr eifrige Zeugen. Ihr einziges Verbrechen war, die Bibel allein - ohne die WT-Schriften - zu lesen.

RANDY: Es kam bald zu einer Zusammenkunft mit den Bethel-Ältesten. Albert Schröder, der damalige Leiter des Lehrkomitees, erhob sich und wies mit harter Stimme auf ein Buch hin, betitelt, „Zweigorganisations-Vorschriften", ausschließlich für den internen Gebrauch in den Zweigbüros der WTG. „In diesem Buch sind l 177 Regeln und Anweisungen für uns und dies ist eine vorzüglich abgestimmte Organisation." Dann aber fügte er hinzu: „Das was jetzt vor sich geht, ist Abfall von der Organisation, nicht von der Bibel." Diese einmalige Bemerkung wurde später im „Königreichsdienst" erwähnt. Ein anderer von der LK, Lloyd Barry, sagte vor Bethelältesten in einer Ansprache, daß wir der Organisation gehorchen müssen.

Wie ein Esel an der Krippe sollten wir sein, der demütig an der Krippe bleibt. Das waren seine Worte! Die Krippe ist in ihren Augen natürlich die Organisation, so meinte er, würden wir keine Lebensmittelvergiftung bekommen.
Erstaunlich, was sie in dieser Bethelältestenbesprechung so alles von sich gaben. Ein Ältester schlug vor: „Bruder Schröder, meinst Du nicht, wir alle sollten jetzt gegenüber der Organisation einen Treue-Eid ablegen?" Ich wäre fast im Sitz versunken, denn ich würde niemals einer Organisation gegenüber Treue geloben, nur Jehova Gott.

Bespitzelung, Kälte und Haß
RANDY: Viele meiner Freunde hatten das Bethel wegen ihrer Erlebnisse und wegen der Irreführung durch die LK verlassen. Die meisten freiwillig, andere wurden ausgeschlossen. Hauptsächlich Ehepaare, die schon viele Jahre dort waren. Infolge der Bespitzelungsatmosphäre kamen Freunde auseinander. So etwas hatte ich in der Organisation vorher noch nicht erlebt. Ich spürte richtig, wie kalt Menschen sein können, und wie geringfügige Lehrunterschiede Menschen dazu bringen, einarider zu hassen. Unglaublich!

Es war für mich erschütternd. Aber ich entschloß mich, wirklich die Wahrheit zu suchen und mich an sie zu halten. Lange Zeit hatte ich gemeint, das würde sich alles schon wieder einrenken, so wie es früher auch Unruhen gab, die sich gelegt haben. Ich wollte doch nicht an Menschen Anstoß nehmen. Im Laufe der Zeit aber erkannte ich, wie unbiblisch die Gesellschaft lehrt, wie sie die Wahrheit unterdrückt und überhaupt nicht auf sie eingeht. Ich begann mich schließlich zu fragen, ob sie überhaupt an der Wahrheit interessiert sei.

„…dann ist die ganze Sache Menschenwerk"
RANDY: Nun, ich sagte mir, wenn die Lehren der WTG sich nicht auf die Bibel gründen, ist die ganze Sache Menschenwerk. In der sehr umfangreichen Gilead-Bibliothek stellte ich dann gründliche Nachforschungen an, was die WTG in ihren Wachttürmen von 1879 an in den letzten 100 Jahren gelehrt hat. Es ging mir besonders um folgende Themen: Die Chronologie der Bibel, die Einteilung in zwei Klassen - 144 000 für den Himmel, der Rest für die neue Erde sowie die Lehren vom „treuen und verständigen Sklaven".

Besonders enttäuschend war es für mich, daß alle von der Gesellschaft vertretenen Endzeitdaten zurückzuführen sind auf frühere Prophezeiungen der WTG, die nicht in Erfüllung gegangen sind.
Es fing damit an, daß man 1874 als Termin der unsichtbaren Wiederkunft Christi verkündete, und als die auf dieses Datum aufgebauten Enderwartungen sich nicht erfüllten, verlegten sie den Termin der Wiederkunft Christi im nachhinein auf 1914. Dieses Jahr sollte ursprünglich den Abschluß der Heidenzeiten bedeuten und das Erde der Welt bringen. Doch auch das erfüllte sich nicht, und darum verließen 1914 so viele die Organisation. Diese aber setzte kurzerhand ein neues Datum für das Ende der Welt fest und erwartete die Heimholung der Braut Christi für 1918/19 und schließlich für 1915, das Jahr, in dem Abraham, Isaak und Jakob und all die treuen Propheten buchstäblich auferstehen sollten. Offensichtlich hat auch diese Prophezeiung sich nicht erfüllt, 1975 war dann noch einmal wieder ein solch großes Datum.

Ich erkannte auch, daß die Einteilung in zwei Klassen, die eine für den Himmel, die andere für die Erde, eine Lehre war die man vor 1935 erfand, weil die vielen Menschen, die man erreichen wollte, gar nicht in die kleine Schar von 144 000 hineinpassen würden. Und deshalb brauchte man eine Bezeichnung für den großen Rest der Menschen. So nannte man sie die „große Volksmenge". Hatte man früher gemeint, es handele sich um eine untergeordnete himmlische Klasse, so fing man jetzt an zu erklären, diese große Volksmenge sei für die Erde bestimmt.

Mit dieser Organisation stimmt etwas nicht
Wichtig war mir die Erkenntnis, daß die Bibel nicht für eine irdische Klasse geschrieben wurde, denn im NT, besonders in den Briefen des Paulus, wird ausschließlich von der himmlischen Hoffnung gesprochen. Wenn also die ZJ den Menschen sagen, sie seien für die Erde bestimmt, dann sind das jedenfalls nicht Christen wie die, an die Paulus schreibt. Sie müssen dann schon zu einer anderen Gruppe von Menschen gehören.

ROBERT: Was Randy da auf ungefähr 9 Schreibmaschinenseiten aus Zitaten von WT-Artikeln zusammengestellt hatte, brachte ich ihm, nachdem ich eine halbe Seite davon gelesen hatte, verärgert zurück. Es machte mich ärgerlich, all die Fehler, die die WTG machte, zu sehen. Denn es waren ja keine kleinen Fehler, wie sie gern behaupten. Sie beanspruchen, Gottes Propheten zu sein, und doch blieben all ihre Prophezeiungen vollständig unerfüllt. Es erschütterte mich, die Organisation meines Vertrauens durch ihre eigenen Bücher bloßgestellt zu sehen. Ich konnte nicht alles sofort lesen, aber schließlich las ich es doch, denn ich wollte wissen, was los war. Ich kam zu der Überzeugung, mit dieser Organisation stimmt etwas nicht

Auch die Morgenkommentare der „Leitenden Körperschaft" bestätigten es.
TOM: Bedeutete es für Dich nicht eine mißliche Lage, als Du erkanntest, die WT-Bewegung ist nicht Gottes Organisation, sondern ein falscher Prophet?

Auch Verantwortlicher für Druck der NW-Übersetzung in Opposition
RANDY: Ja, es war ein zwiespältiger Gefühl. Ich stand auf dem Höhepunkt meiner Bethel-Karriere, trug viel Verantwortung. Mir war die Leitung für den Druck der „Neue Welt Übersetzung" übertragen. Und nun durch ein Studium des Wortes Gottes die Erkenntnis: Ich und Millionen anderer wurden durch diese Organisation verführt! Sie will Gottes Vertreter sein und setzt sich über viele Aussagen der Bibel einfach hinweg.

Nun war das Ende meiner Karriere im Bethel in Sicht, es sei denn, ich würde ignorieren, was ich nun wußte, würde zum Heuchler. Ich konnte mir nicht vorstellen, unter diesen Umständen im Bethel zu bleiben.

Schreckliche Bespitzelungs-Atmosphäre im Bethel
ROBERT: Ich war vorher immer so sicher, was die Organisation angeht. Fast alle meine Entscheidungen hatten ihren Grund in der Treue zu ihr. So brach ich einst mein Studium ab und wurde Pionier. Nun aber :galt es, ganz von vorne anzufangen. Meine Glaubensgrundlage war erschüttert und ich mußte mein Leben neu überdenken. Dennoch wollte ich in der Organisation noch bleiben, mit Rücksicht auf meine Freunde, die alle ihr angehörten. Und ich wußte auch nicht, wohin ich sonst gehen sollte.

TOM; Randy, hast Du mit Deinen Freunden im Bethel darüber gesprochen?
RANDY: Nein, das hatte keinen Zweck. Im Bethel herrschte eine so schreckliche Bespitzelungs-Atmosphäre, daß man mich sicher gemeldet hätte. Ich hielt also besser meinen Mund über meine Ansichten. Selbst als ich das Bethel verließ, ahnte niemand, daß ich auch so dachte wie die, die schon gegangen waren.

Brief an alle 16 Mitglieder der LK
TOM: Hast Du zu diesem Zeitpunkt die Gemeinschaft der Zeugen von Dir aus verlassen?

RANDY: Nein, zunächst noch nicht. Ich ging nach Kalifornien, wo ich aufgewachsen bin. Nach zweimonatigem Bibelstudium besuchte ich wieder den Königreichssaal, wurde sogar wieder als Ältester und Lehrer eingesetzt. Doch schon nach einem Monat sah ich ein, ich kann nicht heucheln, ich kann nicht falsche, unbiblische Lehren vertreten.
Ich schrieb einen Brief an alle 16 Mitglieder der LK und sagte ihnen dann meine Meinung über ihr Verhalten. Kopien sandte ich an meine Bekannten und an meine zuständige Versammlung. Ein paar Tage später teilte ich mit, die Gemeinschaft und Organisation der ZJ nun offiziell verlassen zu wollen.

Wohin nach dem Bruch mit der WTG
TOM: So hast Du also die Organisation verlassen, die Du einst für die Organisation Gottes gehalten hast. Wohin aber konntest Du nun gehen?

RANDY: Als ich den Brief an die LK schrieb, hatte ich noch vor, selber eine kleine Studiengruppe zu gründen für das Bibelgespräch ohne WT-Hilfsmittel und andere Publikationen. Doch dann fand ich in einer Zeitung die Anzeige einer christlichen Gemeinschaft. Es war von Gottes Liebe die Rede, die man für sich annehmen müsse. Ich dachte o.k., geh mal hin und hör dir das an, was da gesagt wird und sieh, wie weit das mit der biblischen Lehre übereinstimmte Das tat ich dann auch.

TOM: Wie hätten die Zeugen reagiert, hätten sie von Deinem Kirchenbesuch erfahren?

RANDY: Nun, zu dem Zeitpunkt hatte ich ihre Gemeinschaft ja schon mehr oder weniger verlassen. Aber hätten sie's gewußt, ich wäre schon deswegen ausgeschlossen worden, auch nur einen Fuß in eine Kirchentür gesetzt zu haben - für sie , eine sehr große Sünde!

… regen sich furchtbar auf und antworten mit Haß
TOM: Du hast doch einige WT-Artikel, in denen die WT-Gesellschaft die Christenheit verurteilt und verspottet, nicht wahr?

RANDY: Ja, es ist schon eine Ironie. Sie verurteilt aufs schärfste die Kirche, weil sie nicht nach der Bibel lehrte. Legt man aber den Finger auf die unbiblischen Lehren des Wachtturms, regen sie sich furchtbar auf und antworten mit Haß.

TOM: Robert, war nicht Randy Dein Zimmerkollege und Freund? Wie reagiertest Du nun auf seine Handlungsweise?

ROBERT: Anfangs meinte ich, er handle überstürzt. Ehrlich, es schien mir schon ein bißchen ketzerisch. Randy zeigte mir aber auf schriftlichem Wege an Hand der Bibel, daß sein Handeln schriftgemäß war. Und die Kommentare der LK bewiesen es mir auf ihre Weise.
Sie beanspruchten, als Gottes Vertreter auf Erden der einzige Weg zu Gott zu sein. Wir aber wußten aus der Bibel, das kann nur einer von sich sagen; Jesus (Johannes 14,6)! So konnte ich schließlich seinen Bruch mit dieser Organisation verstehen.

Nach meinem Glauben an Gott und die Bibel fragten sie nicht
TOM: Hattest Du Kenntnis von seinem Brief an die LK?

ROBERT: Randy hatte eine Kopie davon an einen Ältesten unserer Versammlung geschickt, der sofort anderen davon erzählte und weil sie wußten, daß ich Randys Freund war, selber manche Fragen hatte und erwog, das Bethel zu verlassen, waren sie natürlich mißtrauisch. Sie wollten wissen, was los sei, und forderten mich auf zu einer Besprechung.

Nun, sie wollten als erstes wissen, ob das alles stimmte, was Randy über die Handlungsweise der LK geschrieben hatte. Sie zeigten sich bestürzt darüber und wußten nicht, was sie davon halten sollten. Sie fragten mich, und ich erzählte ihnen genau, was geschehen war. Sie waren schockiert und in ihrem Glauben an die Organisation erschüttert. Für eine Weile schien ich für sie gar nicht mehr dazusein.
Dann aber versuchten sie, ihr Vertrauen auf die Organisation wieder zu festigen, indem sie deren „Vorzüge" aufzählten. Man könne ja doch sonst nirgends hingehen. Alle anderen hätten nur falsche Lehren. Die Christenheit sei voll Lug und Trug. Was also bliebe anderes übrig als - trotz allem - in der Organisation zu bleiben.

So waren sie eine Zeitlang, damit beschäftigt, ihren eigenen Glauben wieder aufzurichten. Dann wandten sie sich erneut mir zu mit der Frage, ob sich das auch auf m e i n e n Glauben ausgewirkt habe. Dabei fiel mir auf, sie sprachen mehr über den Glauben an die Organisation als über irgend etwas anderes. Ist die Organisation die Hauptsache?

Nach meinem Glauben an Gott und an die Bibel fragten sie nicht. Für sie war nur mein Glaube an die Organisation von Interesse. Das werde ich nie vergessen. Das war typisch. Die Hauptsache am ZJ-Glauben ist die Organisation.

In New York:
Alle hatten Angst etwas zu sagen
TOM: Wie reagierte nun Randys frühere Versammlung in New York?

ROBERT: Interessant ist schon mal, wie sie über Randy informiert wurde. Eines Abends sollte ich gerade eine Ansprache halten, im Königreichssaal. Da klopfte mir einer der Ältesten auf die Schulter zum Zeichen, ich sollte warten. Er wollte zuerst noch eine Ansprache halten. Etwa 20 Minuten sprach er dann über Randys Handlungsweise. Er sei nur ein Abtrünniger. Wir sollten von ihm keine Post annehmen und nicht mit ihm sprechen. Man verglich ihn dann mit Mirjam, die einst gegen Mose gesprochen hatte. Denn wie einst Mose, so sei heute die ZJ-Organisation Gottes Vertreter.

Was für eine Bibelverdrehung! Denn Mose ist ein prophetisches Vorbild, das auf Christus hinweist, niemals auf eine menschliche Organisation. Viele Bibelstellen zeigen das ganz deutlich.
Interessant war die Reaktion der Versammlung. Alle hatten Angst, etwas zu sagen, obwohl sie Randy seit 6 Jahren kannten und sehr schätzten. Als Ältester hatte er vielen bei persönlichen Problemen beigestanden. Man sollte doch meinen, nun seien sie um ihn besorgt und würden versuchen, ihm zu helfen. Doch sie hatten Angst, sich dazu zu äußern und schwiegen lieber die ganze Sache tot.

Eigentlich radikale Wandlung
TOM: Nun, Randy Du hast ja nun eine ziemlich radikale Wandlung durchgemacht. Kennst Du darüber noch etwas erzählen?

RANDY: Wie schon gesagt, ging ich in eine christliche Gemeinschaft. Ich hab sogar 2 oder 3 Gemeinschaften besucht, um zu sehen, was andere wirklich lehren. Weißt Du, dank der Wachtturm-Gehirnwäsche sind die ZJ ja gegen jede andere christliche Gruppe und könnten sich nicht im Traum vorstellen, einen Fuß in eine andere christliche Gemeinschaft oder Kirche zu setzen. Ich aber tat es, denn mein privates Bibelstudium im Bethel hatte mich zu der Einsicht geführt, daß es auch anderswo noch Christen gibt.

Dabei fühlte ich mich in anderen Gruppen von Christen nicht unwohl. Christsein ist bestimmt nicht eine Frage kleinlicher Erklärungen von christlichen Lehrpunkten, wie die ZJ glauben. Ich bin als Baptist aufgewachsen und habe immer gewußt, daß diese Kirche anders war, als es der WT behauptete. So besuchte ich nun diese Gemeinde. Hier wurde die Bibel Kapitel für Kapitel durchgegangen, wie wirs im Bethel in unseren privaten Studien auch getan hatten. Der Pastor lehrte wirklich die Bibel. Ich war echt erstaunt über die Menschen, die dorthin gingen und so überzeugt den Vater und den Herrn Jesus Christus anbeteten.

Für mich war das etwas ganz Neues, denn als ZJ wurden wir gelehrt, Jesus nicht anzubeten. Ich bemerkte, wie ich innerlich anfing, überzeugt zu werden und erkannte, was mir als ZJ während der ganzen Zeit gefehlt hatte; das persönliche Verhältnis zu Jesus Christus.

WTG-Präsident F. W. Franz gab den letzten Anstoß
TOM: Robert, auch Du hast schließlich das Bethel verlassen. Was hat Dich dazu bewogen?

ROBERT: Es gab mehrere Veranlassungen. Am 6.10.1980 hielt der Präsident der WTG, Fred Franz, einen Vortrag über die Organisation. Er wollte Antwort geben auf die im Bethel aufgeworfene Frage, wie die WTG so viel von Organisation reden könne, obwohl doch dieses Wort in der Bibel überhaupt nicht vorkomme. Franz versuchte dann etwa eine Stunde lang, Bibeltexte anzuführen, die den Gedanken unterstützten, die Organisation sei der einzige Weg zu Gott. Aber dafür gab es einfach gar keine biblische Grundlage. Das war für jeden vorurteilslosen und aufmerksamen Zuhörer offensichtlich. Es lässt sich auch kein Schriftbeweis erbringen für die Behauptung, es gäbe nur eine einzige Organisation, und man müsse durch sie die Wahrheit erhalten. Nach diesen Vortrag stand für mich fest, das Bethel zu verlassen.

Die Organisation, die Organisation
TOM: Und wohin bist Du dann gegangen?

ROBERT: Zuerst ging ich einfach nach Hause und kehrte in die Versammlung zurück, durch die ich den ersten ZJ-Kontakt hatte. Bei meinem Versuch, auf all meine Fragen Antwort zu finden, sprach ich mit einigen Ältesten der Versammlung. Aber eine schriftgemäße Antwort bekam ich nicht. Statt dessen hörte ich auch hier immer wieder nur:

Die Organisation, die Organisation!
Das war die Grundlage ihres Glaubens. Davon sprachen sie mehr als von irgend etwas was anderem. Ich war ziemlich enttäuscht.
Randy hielt jedoch die Verbindung mit mir aufrecht und schickte mir ein Tonband mit einer Ansprache über Galater 3. Er erklärte, wir dürften in unserem Glauben nicht auf Menschen, menschliche Vorschriften oder auf eine Organisation setzen. Unser Glaube müsse vielmehr allein auf Jesus Christus gegründet sein. Das leuchtete mir ein, war logisch und auch schriftgemäß. Aber, so dachte ich, man braucht doch eine Gemeinschaft (ohne dabei Glauben und Vertrauen auf eine Organisation zu setzen). Daher entschloß ich mich, auch nach Kalifornien zu gehen.

Begegnungen mit Christen, die zu Jesus beten
Was mir bei der Begegnung mit diesen Christen auffiel, war ihr inniges Verhältnis zu Christus.

TOM: Ihr sprecht über Glauben an Jesus, aber das tun doch auch die Zeugen?
Nun, kein heutiger Zeuge Jehovas würde Christus anbeten wie zu der Zeit, als die (WT-) Organisation begann. Vor nicht langer Zeit sagten sie sogar schwarz auf weiß, man dürfe ihn nicht anbeten. Sie glauben, er sei ein Geschöpf Gottes, der Hauptengel Gottes, aber nicht selber Gott. Daher halten sie auch die Lehre von der Dreieinigkeit für eine dämonische und völlig falsche Lehre. Bei meiner Betrachtung der Bibel jedoch stieß ich auf eine Anzahl Texte, die bezeugen: ich darf zu Christus sprechen, zu ihm beten. 1. Kor. 1,2 und Apg. 7,59 sind dafür nur Beispiele. Auch Joh. 14,14 sagt, daß es Jesus ist, der unsere Gebete beantwortet und hört, wenn wir zu ihm beten. Mir fielen auch Texte auf, die aussagen, daß Jesus Gott ist. Jes. 9,6 sagt, daß er der "starke Gott" ist und Jes. 10,21 bezieht sich mit den gleichen Worten auf Jehova. Joh. 1,1 sagt, das Wort war Gott. Ich begann, darüber nachzudenken. Wenn Jesus "ein Gott" ist, wie ich das mal dachte, und die Bibel sagt, daß wir zu ihm beten und ihn anbeten können, dann beten wir in Wirklichkeit ja zwei Götter an. Jeder, der die Bibel liest, weiß, daß man nicht zwei Götter anbeten darf. Als ich darüber betete und die Bibel mehr und mehr las, begann ich zu erkennen, Jesus ist wirklich "Gott geoffenbart im Fleisch" (l. Tim. 3:16).

Entschlossen, Christus anzunehmen
Ich las auch Kol. 2,6, wo davon gesprochen wird, Jesus aufzunehmen. Joh. 14 spricht von ihm, daß er in uns lebt und wir in ihm. Dazu gibt es viele Texte. Off. 3,20 und Joh. 16 sind zwei weitere Beispiele. Ich begann also darüber nachzudenken. Ich hatte vorher Christus nicht wirklich angenommen und nie daran gedacht, daß er "in mir" sein könnte. Ich glaubte, das gelte nur für die 144 000. Doch bin ich jetzt zu einer anderen Überzeugung gekommen, und ich habe mich entschlossen, Christus anzunehmen.

Auch anderswo gibt es Christen
RANDY: Nun, ich hatte einmal meine Mutter, meine Schwester, meinen Schwager und sogar meine frühere Freundin zu den Zeugen gebracht. Als ich nun das Bethel verlassen hatte und mit ihnen über alles sprach, stellte sich heraus, daß meine Mutter schon davon überzeugt war, die Organisation sei zu sehr dogmatisch festgelegt. Sie wußte, daß es auch anderswo Christen gibt. Daher war sie bereit, herauszukommen und wir begannen mit meiner Schwester und meinem Schwager zu sprechen. Es dauerte eine Zeitlang, aber schließlich konnten sie die biblische Wahrheit erkennen.

Im Laufe der Zeit kam meine ganze Familie aus der WT-Organisation heraus. Mein Vater, der nie zu den Zeugen gehörte, war glücklich, uns herauskommen zu sehen und hat jetzt auch Christus angenommen.
WER EINEN VERIRRTEN VOM FALSCHEN WEG ABBRINGT, DER RETTET SEIN LEBEN
(Wiedergabe nach: Brücke zum Menschen 73/ 74-1983 - Bruderdienst-Missionsverlag e.V. Itzehoe, Schriftleiter H.J. Twisselmann. Überschriften z .T. entsprechend eingefügt, CV)

WTG-KONGRESS STUTTGART 1983
EINE GELUNGENE TÄUSCHUNG DER ÖFFENTLICHKEIT - ODER?
Erstaunliches 8 Jahre nach 1975
Der Mittelpunkt für die Öffentlichkeit
"DIE große Resonanz, die an den ersten vier Tagen des zweiteiligen Kongresses festgestellt wurde, wird vor allem auf die klaren Aussagen des Programms zurückgeführt, das eine gesellschaftliche Veränderung zu 'liebevoller Zusammenarbeit statt herzlosen Konkurrenzkanpfes' in den Mittelpunkt stellt."
(Stuttgarter Zeitung 4.8.1983)
was wurde der Öffentlichkeit hier beigebracht? Läßt die WTG ihre bisherige Vernichtungsverkündigung fallen? Ein Tritt für das bisherige Harmagedon?

Weiteres für die Öffentlichkeit
WTG-Pressereferent Johannes Bernecke:
In diesem Jahr stehe der WT-Kongreß in Anbetracht der "alarmierende Uneinigkeit in der Welt" unter dem Leitwort "Königreichseinheit".
DIE Kongreßmottos werden in Wahrheit in erster Linie doch für die eigene Situation gemacht! Und das ist jetzt die alarmierende Uneinigkeit und Spaltung bis hoch in die WTG-Weltzentrale und ihre Leitende Körperschaft (Raymond Franz)! Die hiermit offenbar gewordene neutestamentliche Haltlosigkeit des WTG-Fundaments, der "anderen WT-Schafe", soll nicht bewußt werden! Um die "Uneinigkeit in der Welt" geht es der WTG da nicht im geringsten. Das ist pures Ablenkungsmanöver.

BERNECKE weiter: Es sei überaus wichtig, daß in der Familie, der kleinsten Zelle eines Staates, alles funktioniert. Deswegen die Jugend- und Familienthemen des Kongresses.
das wäre ja WT-Förderung eines familiären Staatsbewußtseins! Aber Familien als kleinste Zellen des Staates können doch gar keine ZJ-Familien sein, weil der WT doch das Vertrauensverhältnis zu jedem Staat zerstört, wie das dann bei Wahlen sichtbar wird. Die bisherigen WT-Verteufelungen des Staates füllen Bücher. Wohin will die WTG jetzt Staat staatspolitisch? Das ist doch eine gespaltene Zunge! Oder sind das nur Akzente für die Öffentlichkeit. also Täuschung und Bluff? Es bleibt alles beim alten?

BERNECKE noch: Mit einer Zuwachsrate von jährlich vier Prozent seien die ZJ die am stärksten wachsende Religionsgruppe.

ES gibt keine jährliche Zuwachsrate .von vier Prozente Die WT-Jahrbücher:
1978 = -1%
1979 = - 1,4%
1980 = + 0,5%
1981 = + 3,7%
1982 = + 3,3%
1983 = +4,2%
Was für ein „jährliches" Märchen wurde den Pressevertretern da aufgetischt?

Und WTG-Hauptredner Egon Peter!
ER hielt die öffentliche Hauptansprache „Wer ist vereint in dieser zerstrittenen Welt?" Ein Thema, alles wie nichtssagend, denn jeder Verein auf der Welt ist in seinem Sinns vereint.
Leeres Geschwätz, Wichtigtuerei also. Aber sehen wir weiter.

PETER: Die ZJ würden „den Kriegsdienst konsequent ablehnen" und sich als „eine der ältesten Friedensbewegungen" verstehen. - Oh! Wirklich? SCHRIFTSTUDIEN Band 6 und der WT 1915 beweisen, daß man damals Kriegsdienst nicht konsequent abgelehnt hat.
IM 2 Weltkrieg wurde in der Schweiz Kriegsdienst geleistet. Und der WT „Warum Jehovas Zeugen keine Pazifisten sind" (15. 3. 51) besagt in politischer Anpassung an den damaligen antikommunistischen kalten Krieg, daß die ZJ die Waffe nehmen würden, wenn es ein „theokratischer Krieg" ist. Und die jetzige geistige Militarisierung als „Soldaten Jesu Christi" nach dem Vorbild der alttestamentlichen Kriegspolitik Gideons, was ist das? Und was das Alter betrifft: Schon l528 - 1571 wurden in der Schweiz 40 Mennoniten u a. wegen Kriegsdienstverweigerung hingerichtet. Da gab es die WT-ZJ noch gar nicht!

SICH gar 1983 Friedensbewegung zu nennen ist der neueste politische WT-Schachzug. Weil man beim Kampf der wirklichen westlichen Friedensbewegung gegen die NATO-Rüstung nicht mitmacht und diese Friedensbewegung im eigenen Einflußbereich lähmt. So belegt man sich zur Ablenkung von diesem indirekten NATO-Dienst flugs mit der gleichen Bezeichnung, die eigene Inkonsequenz verschweigend.

PETER politisierte weiter: Keine Regierung habe das politische Rezept, die Probleme allein zu lösen, auch UNO und Kirchen nicht. „Wir sind einer neuen internationalen Anarchie gefährlich nahegekommen." Auch die Kirchen hätten sich in der Geschichte mit Blut besudelt. Die Spaltung und Uneinigkeit sei deswegen, weil „Satan, der Erzbetrüger, die Menschen in der Hand hat." Der Entzweiung kann nur eine weltweite Regierung der „Königreichseinheit" entgegenwirken. Dauerhafter Friede und ein Weiterleben könnten nur erreicht und erhalten werden, wenn man grundlegend umdenke: Liebevolle Zusammenarbeit statt herzlosen Konkurrenzkampfes, Mitgefühl statt blinden Hasses, wohltuender Friede statt sinnlose Gewalt, vereinigende Achtung statt entzweienden Nationalismus. „Weitweite Einheit ist nicht nur möglich, sie ist sogar unvermeidlich." Mit der „theokratischen Organisation" hoffe man den „radikalen Wechsel in der Gesellschaft" zu erreichen.

was für ein ungereimtes religiös-politisches Gerede wird hier unkritisch wiedergegeben?
WÜRDE Gott lt. WTG den Regierungen bei der Lösung der Probleme etwa helfen? Doch nicht! Auch die WTG hat sich in ihrer Geschichte mit Blut besudelt, durch ihren Transfusionsblutkult sogar bis heute! Und wenn Satan alle in der Hand hat und nur die Regierung der Königreichseinheit dagegen was machen kann, die heute offenbar nur die WTG zum Vertreter auf Erden hat, sollen sich die Regierungen der WTG unterwerfen? Weiter: Dauerhafter Friede und ein Weiterleben aller Menschen können durch das angepriesene Umdenken andererseits lt. WT überhaupt nicht erreicht werden. Da würde oder müßte ja die gepredigte Harmagedon-Vernichtung entfallen können. Auch weltweite Einheit der Menschen ist aus diesen WT-Gründen gar nicht möglich. Auch die bisher gepredigte radikale Vernichtung aller politischen Gesellschaft widerspricht der jetzigen öffentlichen Erklärung, es gehe der WTG um einen „radikalen Wechsel in der Gesellschaft." Man ist entweder naiv und einfältig, wenn man diese Widersinnigkeiten unkritisch schluckt und weitergibt, oder man verfolgt damit einen bestimmten Zweck.

Und das andere große Oder
DAS WTG-Stichwort „internationale Anarchie" erinnert an die C.T. Russell-Harmagedon-Version, die keine Menschenvernichtung kannte und von J. F. Rutherford über Bord geworfen wurde. ( Schriftstudien Band 4) Will die WTG nach den Rutherford, Knorr- und Franz-Irrlehren allmählich in die Russell-Vorstellungen vor 100 Jahren zurück? Auch dieser Kongreß läßt erkennen:

Nach dem letzten Fiasko von 1975 versucht die WTG die radikalste Wende seit 1914, damit das Kartenhaus nicht zusammenbricht -

Der Wachtturm
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
WIR PRÜFEN DEN WACHTTURM NR. 11/1983
STUDIENARTIKEL
1:
"Sich zur Schlachtreihe zusammenscharen"
2:
„Welchen Standpunkt nehmen wir gegenüber Gegnern der Wahrheit ein?"
Fragen, die nachdenkenswert sind
Zu 1 IN Absatz 11 gibt die WTG 5 Denkanstöße, die den Zeugen Jehovas eine Hilfe sein sollen, ihre Handlungsweise und ihre Einstellung zu überprüfen. Befassen wir. uns besonders mit den 2 letzten Fragen. „Haben wir aufgehört, unsere Mitkämpfer zu richten und zu kritisieren, so daß in dem heiligen Heer keine Uneinigkeit und keine Zwietracht entsteht?" (Lukas 6:37; Psalm 133:1-3). Diese Frage müßten sich wohl doch in erster Linie die sogenannten Rechtskomitees stellen, deren Wirken verheerende Folgen hat.

„Lieben wir einander wirklich. Und sind wir auf das Wohl eines jeden bedacht…?"
Die Praxis in den Versammlungen lehrt uns etwas anderes.
Ehescheidungen, Zank, der bis zu tätlichen Auseinandersetzungen führt, sind nicht selten, leider muß man auch auf Selbstmorde verweisen.

Aber die WTG schreibt zuversichtlich in Absatz 12:
„ES GIBT ALSO IN WIRKLICHKEIT KEINE GRAUE ZONE ZWISCHEN GOTTES ORGANISATION UND SATANS ORGANISATION."

Die WTG und ihre ehemaligen Anhänger
Zu 2. IN den Jahren von 1970 bis 1980 haben über eine Million Menschen der WTG den Rücken gekehrt! Es waren also nicht nur „einige", wie in Absatz 12 behauptet wird. Ihnen wirft die Organisation niedrige Beweggründe vor, die zu ihrem Ausschluß führten (Abs. 12,13,14). Sie würden sich auch „heimtückisch" an Jehovas Zeugen heranmachen, um sie geistig zu schwächen (Abs. 14).

WIE steht es in diesem Zusammenhang aber mit der „theokratischen Kriegslist", die ZJ Weltmenschen gegenüber anwenden?
Die Schreiber kommen nicht umhin, einige echte Fragen aufzuwerfen, mit denen sich besonders ehemalige Zeugen befassen.

„Sie mögen auch in Frage ziehen, daß eine Organisation erforderlich ist, die das Volk Gottes anleitet. Ihrer Ansicht nach kann Gottes Geist Einzelpersonen führen, ohne dass eine zentrale organisierte Körperschaft da ist, die Anleitung gibt. Sie erklären, daß man lediglich in der Bibel zu lesen brauche." (Abs. 16)

Und welche Gegenargumente liefert die WTG? „Aber in der Christenheit liest man schon seit Jahrhunderten in der Bibel, doch welch ein undeutlicher Trompetenschall ertönt aus der Christenheit! Man beachte nur die Verwirrung und die Mißverständnisse hinsichtlich der wahren Botschaft des Wortes Gottes!"

Mit anderen Worten: Was nützt schon das Bibellesen, wenn euch nicht die Bibel durch die Organisation und den WT vorgekaut werden.

Und das ist wahres Christentum?
WAS die „Verwirrung und die Mißverständnisse" anbelangt - hier möchte man der WTG raten,- besser zu schweigen. Die Fakten sprechen für sich. Ein Blick in die Bibel, Matthäus 7:1-5, dürfte für die Verantwortlichen in Brooklyn sehr ernüchternd sein. Ein Ausdruck dafür, wie schwer die von der WTG frei gewordenen Menschen ihr im Magen liegen, ist ihr Verbot, mit diesen zu reden (Abs. 17.18).

Wer wirklich die Wahrheit lehrt, dem dürfte vor keinem Argument bange sein. Dieses Verbot zeigt deutlich die Fragwürdigkeit vieler ZJ-Glaubenslehren!

Und man greift noch zu dem letzten Mittel:
Menschen, die Kritik an der Organisation üben, wird ewige Vernichtung angedroht (Abs. 19). Nur ist die Frage: Wer wird zur Verantwortung gezogen werden - die, welche falsche Prophezeiungen lehren und sie wieder verwerfen müssen, oder jene, die auf diese Fehler aufmerksam machen.
-G-

EIN BRIEF VON DER INSEL RÜGEN
Ehrlich zu sich selbst sein (III)
WENN unsere Brüder und Schwestern ehrlich zu sich selbst wären, müßten sie zugeben, daß sie keinesfalls im Glauben feststehen, wenn sie sich fürchten, von Gott nicht angenommen zu werden so wie sie sind. Paulus sagt uns aber im 8. Kapitel des Römerbriefes:

„SO GIBT ES KEIN VERDAMMUNGSURTEIL FÜR DIE, DIE IN CHRISTUS JESUS SIND… DENN NICHT DEN GEIST VON KNECHTEN HABT IHR EMPFANGEN, DASS IHR EUCH WIEDER FÜRCHTEN MÜSSTET, SONDERN DEN GEIST VON KINDERN, DURCH DEN WIR RUFEN: ABBA, LIEBER VATER! DER GEIST SELBST BEZEUGT UNSERM GEIST. DASS WIR GOTTES KINDER SIND."

Die Worte aus dem Evangelium des Johannes:
„DENN SO SEHR HAT GOTT DIE WELT GELIEBT, DASS ER SEINEN EINZIGEN SOHN DAHINGAB, DAMIT ALLE, DIE AN IHN GLAUBEN, NICHT VERLORENGEHEN, SONDERN DAS EWIGE LEBEN HABEN", und „WAHRLICH, WAHRLICH, ICH SAGE EUCH; WER MEIN WORT HÖRT UND DEM GLAUBT, DER MICH GESANDT HAT, DER HAT DAS EWIGE LEBEN UND KOMMT NICHT INS GERICHT, SONDERN ER IST VOM TODE ZUM LEBEN HINDURCHGEDRUNGEN".
sind eindeutig in ihrer Aussage. Sie passen aber nicht in das Konzept der WTG-Lehre. Deshalb werden sie von den Schreibern der Wachtturmartikel als nicht anwendbar auf die große Volksmenge erklärt. Wir .sind alle Gottes Kinder und ohne unser eigenes Verdienst durch das Blut seines Sohnes gerechtgemacht worden

Alle, die daran glauben, können sicher sein, vor dem Zorngericht Gottes bewahrt zu werden. Diese Überzeugung, vermittelt die heilige Schrift.
„GOTT ABER ERWEIST SEINE LIEBE ZU UNS DARIN, DASS CHRISTUS FÜR UNS GESTORBEN IST, ALS WIR NOCH SÜNDER WAREN. UM WIEVIEL MEHR WERDEN WIR DURCH IHN VOR DEM ZORNGERICHT BEWAHRT WERDEN, NACHDEM WIR JETZT DURCH SEIN BLUT GERECHT GEWORDEN SIND."

Verfälschung der Heiligen Schrift
WENN im Wachtturm behauptet wird, daß sich die große Volksmenge erst würdig erweisen muß, um Harmagedon überleben zu können, ist das eine Verfälschung der Heiligen Schrift. Natürlich hebt Gott seine Grundsätze nicht auf und ermahnt uns durch Jakobus, daß Glaube ohne Werke tot sei, und stellt uns im Neuen Testament Muster der Vollkommenheit menschlichen Verhaltens als Ziel vor Augen. Doch läßt er uns sagen, daß wir nur durch den Heiligen Geist befähigt sein können, diese seine Forderungen anzunehmen und ihnen nachzukommen. Die Werke folgen also dem Glauben, wenn wir uns vom Heiligen Geist leiten lassen. Dieser kann aber nur in Verbindung mit Jesus Christus in uns wirksam werden. Aber nach der WTG-Lehre wird das der großen Volksmenge abgesprochen und nur 144 000 zuerkannt.

Ein unhaltbares Dogma
DIE WTG hat hiermit ein unhaltbares Dogma aufgerichtet und versucht, es mit allen Mitteln zu erhalten, um ihren geistigen Führungsanspruch gegenüber unseren Brüdern und Schwestern nicht zu verlieren.
Dies können wir mit Sicherheit behaupten, weil wir nämlich aus der Versammlung ausgeschlossen wurden, als wir unsere Zweifel an der Richtigkeit der Lehre der WTG anmeldeten und unsere Überzeugung darlegten. Man begründete unseren Ausschluß damit, daß man nicht gestatten könnte, weiterhin Kontakt mit unseren anderen Brüdern und Schwestern zu haben, weil wir sie nur mit unserem Gedankengut verwirren würden. Wir gingen darüber hinaus zu weit, wenn wir aus dem Dargelegten schlußfolgern würden, daß nicht nur 144 000 sich als Brüder Christi betrachten könnten, sondern jeder, der an Jesus Christus als den Sohn Gottes glaubt, und demnach könne auch jeder von ihnen Brot und Wein beim Abendmahl genießen.

MIT unserem Ausschluß sollte also erreicht werden, daß unsere gewonnene Erkenntnis den anderen Brüdern und Schwestern nicht vermittelt werden könnte.
Glaubt man denn wirklich, daß damit die Wirksamkeit des Heiligen Geistes eingeschränkt werden könnte und diejenigen, die Gott auserwählt hat, nicht doch zur wahren Erkenntnis gelangen würden?

WIR MÖCHTEN UNSERE BRÜDER UND SCHWESTERN ERMUNTERN, sich als an Christus Jesus gläubig gewordene Kinder Gottes und wirklich frei zu fühlen von jedem geistigen Diktat und sich in der Freiheit eines Christen selbst ein Urteil darüber zu bilden, was die Bibel als das Wort Gottes ihnen zu sagen hat.

WT-Studium, eine reine Pflichtübung, aber WT prüfen ist notwendig
WIR hatten oft den Eindruck, daß das Studium des Wachtturms nur eine reine Pflichtübung für viele von ihnen war und man diese schnell hinter sich bringen wollte. Es ist sehr empfehlenswert, doch jede Behauptung des Wachtturms sich genau durch den Kopf gehen zu lassen und zu überprüfen, ob die dazu angegebene Stelle aus der Bibel auch wirklich im rechten Zusammenhang gebraucht wird. Dazu braucht man jedoch Zeit, und wer hat die schon in ausreichender Menge, wenn er allen Verpflichtungen, die das tägliche Leben mit sich bringt, nachkommen will? Und damit rechnen auch die Wachtturmschreiber.

DER „kluge Knecht" gibt die „geistige Speise" aus, und man soll sie nur noch schlucken, was er einem vorsetzt.
Man sollte darauf achtgeben, daß man nicht gedankenlos und damit vielleicht schuldig vor Gott wird, wenn man blindlings jemandem folgt, nur weil er von sich behauptet, göttliche Vollmacht zu besitzen.
-D./H.-

Zum Nachdenken
ÜBER DIE NEUEN BUNTEN BILDER DER WTG
ABGESEHEN von den knallfarbenen Hollywood-Klischees und den unrealistisch fantastischen Irreführungen - im Paradies hat es offensichtlich nie Elefanten gegeben, nicht alle Tiere können überall leben, alle können nie im Paradies gewesen sein, z.B. Eisbären, Wale, Haie oder Känguruhs -, diese WTG-Bilderbücher sind für Erwachsene eine Zumutung.

Das kann man nicht mal Kindern anbieten.
AUCH schwirrt Gott nicht irgendwie zwischen den Sternen und Planeten herum, da könnte ein Kind ja auf die Idee kommen, einen Astronauten loszuschicken, um ihn zu greifen.
Es ist auch Fantasterei, die in Hebr. 1:7 erwähnten Engel als bärtige Männer vorzustellen. Engel haben keinen Sex.
Mit diesen bunten WT-Bilderbüchern werden Erwachsenen ernstlich Märchen zugemutet in Mißbrauch der Bibel.
Naives, Farbentzücken, Gefühle-Aufwallen, Gemütserregung, Über-Emotionalisierung. Das rationale Denken, den gottgegebenen Menschenverstand, muß man hier vorher abgeben.
Dabei wird in l. Korinther 13:11 verlangt, jede Kinderei abzulegen.

LESERZUSCHRIFTEN
FRAGEN - MEINUNGEN - HINWEISE - ANTWORTEN
„DIE LIEBE", so lesen wir in Römer 13:10, „fügt dem Nächsten nichts Böses zu; daher ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes."

DIESE Worte standen uns deutlich vor Augen, als uns der Brief einer Leserin erreichte, die gerade zum Wort „Liebe" und. ihre praktische Bedeutung Bemerkenswertes mitteilte. Eine ehemalige Zeugin Jehovas, die im Bezirk Leipzig wohnt, schreibt in bitteren Worten:

… ABER IHR WISST JA SICHERLICH. DASS ICH AUCH EINE ZEUGIN JEHOVAS GEWESEN BIN; FRAGT MICH BITTE NICHT, WAS ICH FÜR KÄMPFE DURCHGEMACHT HABE, MICH DAVON ZU LÖSEN.
…LIEBE, DIE DAS GRÖSSTE GEBOT SEIN SOLLTE, IST NICHT ZU VERSPÜREN, IM GEGENTEIL, MUSSTE SOGAR VERLEUMDUNGEN HINNEHMEN…, BIN ABER DADURCH ZUSAMMENGEBROCHEN, NUR DURCH DAS GEBET HABE ICH IHNEN ANTWORTEN KÖNNEN, DASS MICH DER AUSSCHLUSS NICHT ÜBERRASCHT. …HABE GESAGT, IN DER SCHRIFT STEHT - …LIEBET EURE FEINDE… UND SIE KÖNNEN NICHT MAL IHRE BRÜDER LIEBEN.
… WENN ICH BEI IHNEN GEBLIEBEN WÄRE, WÄRE ICH SEELISCH UND KÖRPERLICH ZUGRUNDE GEGANGEN…"

BEDARF es ,bei solchen anklagenden Worten, aus denen doch wohl Glaube an die Schrift, aber Enttäuschung und zutiefst verletzte Menschlichkeit spricht, noch einer Erklärung oder Ergänzung?
Ist das nicht genau das Problem, auf das schon Hunderte und Tausende stießen, wenn es um die Bibel einerseits und die Zeugen Jehovas andererseits ging. Mißbrauch und Verletzung der Gesetze Jehovas sind in der WTG durchaus an der Tagesordnung.

Man spricht nicht darüber, aber so oder so kommen sie zum Vorschein, werden Warnung und Mahnung für die, die geneigt sind, als jetzt noch Interessierte sich fester anzuschließen bzw. in das Dogma der WTG einsperren zu lassen

„Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6 Preis; 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos

Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera

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Christliche Verantwortung 1984 Teil I

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