"Christliche Verantwortung" zusammengefasst 1983 Teil II
CV 168 - CV 173
Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 168
In dieser Ausgabe:
NR. 168 GERA JULI 1983
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen die WT's Nr. 2 und 3/1983
KLEIDET EUCH MIT LIEBE
"
Zum WT-Jahrestext 1983
ZUM AUFSTAND VON R. FRANZ
Aus dem WTG-Hauptbüro Brooklyn
JEDES MITTEL IST IHNEN RECHT
Zu "Dunkles Licht und falsche Wahrheit"
DU KANNST FÜR IMMER IM PARADIES AUF ERDEN LEBEN"
Beginn der CV-Betrachtung mit den 30 Kapiteln der WTG-Neuerscheinung
ALLEZEIT BEREIT ZU VERANTWORTUNG UND RECHENSCHAFT
Liebe Schwestern und Brüder!
"Seid allezeit bereit, euch gegen jedermann zu verantworten, der von
euch Rechenschaft über die Hoffnung fordert, die in euch lebt", wird in 1. Petrus
3:15 von Christen verlangt. Wozu regt uns das in unserer besonderen Situation an?
NACH und nach erkennen immer mehr, wie unsere Anliegen mit Bezug auf die
WTG sehr wohl gut Grund und Ursache hat und heute unverzichtbar geworden ist, will man
darin das Für und Wider echt abwägen. Nichts GERINGERES rät schließlich Jesus selbst
in Lukas 14:28. Warum diese Erkenntnis? Weil gar manches selbst erlebt und schmerzlich
erfahren und festgestellt wird. Betroffen von der Fragwürdigkeit und dem Unheil der
haltlosen WT-Endzeitverkündigungen, wie 1914, 1925 und 1945 so jetzt 1975, schlagen nun
die nicht berechneten "Kosten" dieses "Turmbaus" zubuche, der da
endzeitlich nie anders als auf "Sand gebaut" war.
IM Glauben an diese WT-"Königreichswahrheiten" wurde nicht nur
alle mögliche Zeit "ausgekauft", keuchend und stets auf einem letzten Loche
pfeifend. Ersparnisse und Vermögen wurden gutgläubig der WTG übergeben. Jugendlichen
wurde berufliche und höhere Bildung ausgeredet. Notwendige Versicherungen wurden
unterlassen. Heiraten und Kinderkriegen wurde "nach Harmagedon" verschoben.
Durch WT-Einmischung ins Ehebett wurden treue Ehegatten zu Hurern verteufelt und die Ehen
zerstört. Durch die WTG-Erfindungen über Geburtstage und andere Feste wurden
Familienverhältnisse verfeindet und vergiftet. Sich und anderen wurde alle Kultur
weitgehend verteufelt. Wer gar Kritik anmeldete, Angehörige, Ehepartner, Verwandte,
Nachbarn, Freunde, Kollegen, die eigenen Kinder, wurde die Beziehung am Ende
aufgekündigt. Hab und Gut, Freiheit und Leben wurden im sinnlosen Kampf für tollste
"Königreichswahrheiten", politische Regierungen seien keine "Obrigkeiten
von Gott", jahrzehntelang gutgläubig geopfert. Unter der WT-Fahne von
"politisch neutral" und "unpolitisch", dieweil der WT-Antikommunismus
das Niveau der faschistischen Propaganda der Nazizeit erreicht, wird jeder naiv gehalten,
für dumm verkauft, oder zum politischen Heuchler gemacht. Schließlich hat man im guten
Glauben an die "Königreichswahrheit" vom 1975-Weltende auf notwendige
Anschaffungen verzichtet, gegen Verbesserung der Lebensverhältnisse gepredigt, ja den
Dachgiebel nicht einmal mehr repariert. Nervenzusammenbrüche waren bei vielen der
"Geringsten der Brüder Christi" die Folge.
DAS ist noch lange nicht alles an persönlichem, familiären,
zwischenmenschlichem und gesellschaftlichem Unheil durch die WTG-Verkündigung der ZJ.
WER das erfahren hat, vielleicht gar mit über andere Familien gebracht
hat, nun jedoch zu erkennen beginnt, was das für ein buchstäbliches Unheil bedeutet
angesichts der haltlosen WT-Endzeit, muß verstehen, wenn die Betroffenen nun fragen.
Viele sitzen förmlich "auf dem Zaun" und fragen, wohin sollen wir gehen? Dieser
Appell richtet sich vor allem auch an die Diener, Aufseher und Ältesten, die die
verantwortlichen "Lehrer" waren. Jak. 3:1. Besteht doch in all diesem eben aus
der theoretischen und praktischen Erfahrung eine große Mitverantwortung in Wort und Tat,
die von Betroffenen zu Recht im Sinne von 1. Petrus 3:15 abverlangt werden kann. Das ist,
richtig. Wen wohl sonst auch könnte in diesen Fragen besser sachkundig raten, antworten
'und helfen? Wer könnte hier verstehen.
WER die WTG zu durchschauen beginnt, der sollte diese große christliche,
mitmenschliche Verantwortung sehen. Er sollte gemäß seinen Gaben, Fähigkeiten,
Möglichkeiten und Umständen beitragen, Rechenschaft zu geben über alles, was man
verständlicherweise fragen mag, um sich wieder zurechtzufinden und festen Halt am
wirklichen Leben zu nehmen. Es gibt keine schönere und edlere Aufgabe angesichts des
angerichteten WT-Unheils für alle. denen das bewußt wird. Es ist wie eine verbleibende
Berufung. Wendet EUCH freimütig an uns.
In christlicher Verbundenheit
CV-Redaktion
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
Der Wachtturm
WIR PRÜFEN DIE WACHTTÜRME NR. 2 UND 3/1983
WT 2/1983
STUDIENARTIKEL
"Eine vernünftige Anleitung für die heutige Jugend"
"Erziehe deine Kinder so, daß sie Jehova lieben"
Wahrlich.
Honigseim ist auf ihren Lippen!
UM "die heutige Jugend" ging und geht es der WTG in Wahrheit
nie. Denn dann müßte sie ein Jugendprogramm vertreten, das die sozialen, materiellen,
kulturellen und geistigen Bedürfnisse aller Jugendlichen wirklich berücksichtigt. Weder
will noch kann die WTG "die" heutige Jugend "vernünftig anleiten".
Das ist alles weltweiter Bluff. Die WTG predigt in Wahrheit eine Lehre, deren Bedingungen,
nämlich Anerkennung und Anschluß an die WT-Organisation, für die heutige Jugend
insgesamt unannehmbar sind und ihre Vernichtung bedeuten. Die WTG könnte "die
heutige Jugend" mit all ihren Bedürfnissen gar nicht anleiten! Man durchdenke das
nur einmal!
DA weckt die Überschrift doch völlig falsche
Erwartungen und ist unehrlich. Es geht der WTG doch nur um bestimmte Jugendliche, um ihren
Nachwuchs! Das wird ja dann auch deutlich.
EINE grobe Fälschung ist, die "heutige Welt" (Abs. 14) mit etwa
der amerikanischen und ihren "obzönen Schriften, schmutzigen Filmen, Sexshops,
Pornografie" usw. gleichzusetzen. Sucht doch mal in der DDR einen Sexshop! Was über
"KRIMINELLE HANDLUNGEN" gesagt wird (Abs. 8 ff) sollten sich allerdings
besonders die hiesigen ZJ zu Herzen nehmen: "Solltest du mit Menschen in Berührung
kommen, die kriminell handeln, so ziehe dich rasch von ihnen zurück" (Abs. 10).
Eiligst müßten sie sich danach von der Organisation trennen, die hier in ihren
wichtigsten Verantwortungsbereichen von Schmugglern und Gesetzesbrechern, also Kriminellen
geleitet wird, die - von Oberkriminellen angeleitet - schon massenhaft DDR-Geld in den
Westen geschmuggelt haben. Aber der WT gilt da wohl nicht für die ZJ. Was für ein
Doppelspiel, was für eine Heuchelei also zwischen den Zeilen! Die andererseits wie
Honigseim schmecken.
Der Hauptzweck dieser Jugendthemen
'DIE 1914-Generation ist fast "vergangen" und die WTG will und
muß weitermachen. So muß die nächste junge Generation "gejagt und gefischt"
werden. Vom "Ende" ist da nur vage und am Horizont die Rede. Man muß die
benötigte Jugend erst einmal psychologisch gewinnen und binden. Also werden sie mit der
christlichen Sittlichkeit und Moral angesprochen. Aber deswegen muß man nicht zur WTG!
Das lehren auch andere Gemeinschaften, Katholiken, Adventisten, Mormonen, welche
eigentlich nicht? Und schwarze Schafe haben alle. Selbst Nichtgläubigen ist das Gesetz
Gottes oft tief ins Herz geschrieben. Römer 2:14,15. Nein, auch heute ist die
hervorgekehrte christliche Moral nur Mittel und Zweck der Einbindung einer
Nachwuchsverkündigergeneration. Die WTG lügt, schmuggelt und täuscht in
"Kriegslist" wie sie es braucht. Das Evangelium interessiert sie da überhaupt
nicht! 2. Kor. 4:2 NW. Wir könnten zum Schmuggel mißbrauchte Rentner mit Namen nennen!
Die nun "vergehen" müssen!
Oh ihr ZJ-Jugendlichen! Werdet rechtzeitig WT-kritisch!
WT 3/1983
STUDIENARTIKEL
"Diene Jehova mit freudigem Herzen"
"Wir können uns freuen während all unserer Tage"
Weiterverschiebung von 1975 auf 2000
AUCH dieser WT (S.2) basiert auf der Lüge, "unpolitisch" zu
sein. Es gibt keinen unpolitischen WT. Sogleich auf S. 3 wird die politische Sicht des
US-Aussenministeriums über "die Welt von morgen" von 1975 bis 2000 verkündet,
ohne zu bestreiten, daß es so komme! Alle "Zeichen" verschieben sich damit
wieder "an den Horizont" (S. 5), ein Begriff, direkt von CV hierfür
übernommen! Der 1975 enttäuschten 1914-Generation wird damit weiter unterschwellig ihr
"Vergehen" beigebracht. Dieweil die WTG selbst mit Selters u.a. schon für die
Zeit nach 2000 rüstet!
Gewöhnung an WT-Dienst bis man stirbt
HERANZIEHEN von Versen, die alle Freude weniger in der Zukunft, sondern
vornehmlich in stetem Dienst jahrein jahraus verheißen. In biblischer Zeit natürlich
richtig. Unmerklich will die WTG allen damit jedoch beibringen, sich auch im Dienst für
sie lebenslang zu erschöpfen, während sie das "Königreich" immer am Horizont
dahinschiebt. Jetzt von 1975 auf 2000.
DER 2. Artikel geht noch weiter. Die zitierten Worte als Psalm 90 "während all unserer Tage" sollten es wie Schuppen von den Augen fallen lassen: Das hat doch mit Endzeit gar nichts zu tun! Das bezieht sich in der Bibel doch nur auf ein Leben von 70 bis 80 Jahren (Psalm 90:10)1 Im Klartext: Keiner erlebt das ."Ende", der WTG ist "alle unsere Tage" zu dienen! Das war und ist letztlich alles, was. jedem unter der WTG geblieben ist, seit dem ersten Termin von 1799 schon! (Die Harfe Gottes). Die Illusion von einem doch schon vorhandenen "geistigen Paradies" verzuckert dies neuerdings ein wenig, auf daß alle immer weiter "keuchen". Es ist jedoch purer Zynismus, der nun restlos "vergehenden" Generation von 1914, die doch "nicht vergehen" sollte, Psalm 90 vorzusetzen!
WIE KANNST DU DA MITMACHEN ?
Liebe Brüder und Schwestern! Christliche Verantwortung und christliche
Wahrheit bilden ein Ganzes! Ihr habt die Möglichkeit, jederzeit nach vorheriger Anmeldung
im CV-Büro Gera und Berlin Original-Dokumente der WTG, die wir in unseren Artikeln
zitieren, einzusehen und zu prüfen.
WIRD DER EHEMALIGE WTG-ZWEIGDIENER KONRAD FRANKE
AUF DEN WTG-KONGRESSEN 1983 SPRECHEN?
WTG-Zweigdiener Konrad Franke
1968 in Hamburg über das WT-Weltende 1975
Was sagst DU 1983?
HAMBURG, den 20.1.1968. "Trachtet zuerst nach dem Reiche
Gottes", Dienstansprache des WTG-Zweigdieners Konrad Franke, Wiesbaden, vor
Vertretern der gesamten Dienerschaft in Norddeutschland. Auszugsweise aus der
Tonbandaufzeichnung:
"Natürlich sollten wir überlegen, wo wir stehen. Wir gehen dem Ende dieses Systems entgegen, liebe Brüder. Wir haben viel in den vergangenen Jahren, und wenn wir lange in der Wahrheit sind, Jahrzehnten darüber gesprochen. Wir haben darüber gesprochen, daß dieses böse System zu Ende gehen wird, daß 6000 Jahre menschlicher Geschichte vorgesehen sind, und dann, daß das siebente Jahrtausend Christus Jesus als dem Regenten und Richter vorbehalten bleibt, demjenigen, der sich selbst auf der Erde den Herrn des Sabbats nannte, der also diesen Sabbat, diesen Ruhetag, selbst beaufsichtigen wird, als König vom Himmel her als der Wichtigste des Königreiches Im Laufe der Zeit hat uns Jehova immer mehr verstehen lassen über diese Zeitabschnitte. Und vor zwei Jahren schon wurde das erstemal unsere Aufmerksamkeit auf das Jahr 1975 gelenkt. Mancher war zweifelnd und sagte, da muß man vorsichtig sein, ihr habt euch schon einmal blamiert. Und wenn ich an 1925, denke, wer weiß, was da wieder raus kommt, ich werde mich zurückhalten!
JA, die Gesellschaft oder der treue und verständige
Sklave, der ja dazu da ist, uns die Speise zur rechten Zeit zu geben, so sagen wir doch
wohl, ja, der war es jetzt wohl und hat uns davon befreit, es kam nicht von uns. Oder ist
jemand von euch auf diesen Gedanken gekommen? Es kam doch von dieser Stelle! Auf einmal
beginnen einige doch zu zweifeln!
ABER wiewohl wir in den letzten Monaten, besonders auch auf den
Bezirksversammlungen sehr viel darauf hingewiesen haben, gibt es noch eine ganze Reihe
unter uns, die diesbezüglich doch noch Vorbehalte haben. Und bei aller Objektivität
hier, so gut wie ich das meine, ich habe einen schweren Verdacht, warum lacht ihr denn?
Ich habe ja noch gar nicht ausgesprochen! Ich glaube, ihr habt Gründe zu derselben
Annahme wie ich, daß auch hier in unserer Mitte welche sind, die auch noch Vorbehalte
haben. Aber Brüder, tun wir recht, wenn wir so zweifelnd an unsere Aufgaben herangehen?
Können wir dann überhaupt noch mit. Recht diese Publikationen verbreiten?"
Wagt sich Franke 1983 wieder aufs Podium?
DIE Zweifler hatten Recht! Schmach und Schande wurde über alle ZJ
gebracht! Alle wurden blamiert und der Lächerlichkeit preisgegeben! Sich sehenden Auges
mit der WT-Organisation blamieren und lächerlich machen? Gleichen Franke und
seinesgleichen auf dem WT nicht frommen Scharlatanen, die die ZJ als Clowns, Tölpel oder
Einfaltspinsel benutzen? Wem kann man es zumuten, sich sehenden Auges selbst zu blamieren?
Auf den WTG-Kongressen 1981, 6 Jahre nach 1975, brillierte Franke in Stuttgart mit: den
Themen "Loyalität
" und "Vorwärts, ihr Diener
" wieder.
WAS WIRD ER 1983 SAGEN ?
-F.F.-
EIN WECHSEL IN DER LEITENDEN KÖRPERSCHAFT STEHT BEVOR
"Der Präsident hat seine Sorgen
Es ist von großem Wert, immer gut informiert zu sein
IM Königreichsdienst für die amerikanischen Zeugen Jehovas heißt es:
"Wir bedauern es, bekanntgeben zu müssen, daß 5 Gliedern der
Brooklyner Bethelfamilie und einigen anderen in der Stadt New York die Gemeinschaft
entzogen wurde. In einigen Versammlungen haben einige Spaltungen verursacht, Sekten
gefördert und sich abtrünnig gegen die Organisation verhalten." (KD XI/80)
Gehen wir näher darauf ein
WER hat eigentlich ein Interesse daran, Sekten zu bilden oder abtrünnig
zu werden, wenn keine Gründe vorliegen?
Es ist erstaunlich, daß diese "Sektenförderer und
Abtrünnigen" ausgerechnet aus der Weltzentrale der Zeugen Jehovas kommen. Hat die
leitende Körperschaft im Bethel Brooklyn wirklich keinen anderen Ausweg gesehen, als 5
Gliedern ihrer Bethelfamilie die Gemeinschaft zu entziehen? War es die einzige
Möglichkeit, die Notbremse zu ziehen? Waren es wirklich nur 5 Glieder der Bethelfamilie
in Brooklyn, die rebelliert haben, oder hat man nur die Gefährlichsten unter vielen
ausgeschlossen?
UNTER diesen 5 Gliedern befand sich auch der Neffe des jetzigen Präsidenten der Zeugen Jehovas.
Mit Raymond Franz wurden weitere 4
Bethelangehörige aufgefordert, das Bethel umgehend zu verlassen. Wie viele sich weiterhin
noch in den Räumen der leitenden Körperschaft aufhalten dürfen, bevor sie vor die Tür
gesetzt werden, wird noch untersucht.
Der Präsident hat seine Sorgen
WIE lange Präsident F. W. Franz weitere
Rausschmisse noch verkraften kann, bleibt abzuwarten.
Fest steht, 1984 ist er 90 Jahre alt. In dem Alter
kann man so ein Werk nicht mehr leiten, dann kann man nur noch anderen im Wege stehen.
Da aber nur noch, sehr wenige fähige
Überrestglieder am Leben sind, .die so ein Werk leiten können, besteht die zwingende
Notwendigkeit, in den kommenden Jahren fähige Köpfe aus der "großen
Volksmenge" darauf vorzubereiten.
DANN wird jedoch vieles neu
durchdacht werden müssen. Dann wird wahrscheinlich alles, was heute noch den
"anderen Schafen" aufgezwungen wird, zu glauben und zu predigen, neu
überarbeitet.
Dann klärt sich so mancher Schwindel auf, den die
"anderen Schafe" jahrzehntelang ertragen mußten.
G/W
ZUM AUFSTAND IN DER LEITENDEN
KÖRPERSCHAFT UNTER RAYMOND FRANZ
Weitere Mitteilungen aus USA
DIE Abkehr von der WTG erfolgte wegen
grundsätzlicher Lehrdifferenzen mit der WTG. Bisher sollen sich Franz in Brooklyn fast
100 Personen angeschlossen haben. Es bestätigt sich auch die Absicht des vorigen
Präsidenten N. H. Knorr, der kurz vor seinem Tode Enthüllungen machen wollte, was die
Lehren der WTG betrifft.
(Siehe CV 98/1977)
PRÄSIDENT N. H. Knorr soll dem
Schreibkomitee den Auftrag gegeben haben, das WTG-Werk "Aid to Bible
Understanding" (Hilfe zum Verständnis der Bibel, 1971) streng gemäß der Bibel zu
erarbeiten und festzustellen, wo die bisherige Lehre der WTG mit der Bibel nicht
übereinstimmt, um das zu ändern. Raymond Franz hat das zu tun versucht. Dabei wurde
folgendes grundsätzlich festgestellt:
- die vom WT verneinte Anbetung Christi ist
schriftgemäß.
- die Angriffe des WT gegen die
Dreieinigkeit/Dreifaltigkeit sind fragwürdig,
- die Gottheit Jesu Christi ist nicht gegen die
Bibel,
- die 144 000 und die große Volksmenge sind
"geistige Klassen",
- die WT-Daten 607 v. Chr. und 1914 sind "
biblisch völlig haltlos.
Die Frage der 144 000 bzw. andere Schafe ist die
Hauptfrage, an der sich alles entzündet hat! Hier liegen fundamentale WT-Abweichungen von
der Bibel vor!
ES hat in Brooklyn mit Raymond
Franz geheime Bibelstudien gegeben, in denen die WT-Lehren gemäß der Bibel überprüft
wurden.
RAYMOND FRANZ wurde vor ein besonderes WTG-Komitee
zitiert. Man hat ihn vorher heimlich mit Tonbändern bespitzelt, um von ihm
diskriminierende Äußerungen zu erhalten, jedoch vergeblich. Das Komitee entschied gegen
Raymond Franz im wesentlichen wie folgt:
- Jehova handelt durch die WT-Organisation bzw.
leitende Körperschaft d. WTG,
- die Organisation bzw. WTG steht über der Bibel-
und bestimmt, was bezüglich der Bibel zu glauben ist.
RAYMOND FRANZ blieb bei seinen
Feststellungen, daß die entscheidenden Grundlehren der WT-Organisation - 144 000, 'andere
Schafs, 607 v. Chr. und 1914 - nicht mit der Bibel übereinstimmen und daher unhaltbar
sind.
MIT Raymond Franz gingen Mitglieder der leitenden
Körperschaft wie auch des WT-Schreibkomitees sowie Mitarbeiter, die die NW-Übersetzung
gemacht haben, sowie auch die letzten Bücher der WTG, u. a. das Jakobus-Buch von 1979.
DIE WTG war gezwungen, Raymond
Franz zu seinen geringen Ersparnissen von 600 Dollar 10 000 Dollar Überbrückungsgeld
(einige gute Monatsgehälter) für die nächste Zeit auszuzahlen, bis er anderen
Lebensunterhalt findet.
UNTER den ZJ in den USA kursieren viele Tonbänder
mit Interviews von Raymond Franz in seiner Sache. Es wird bestätigt, daß in den letzten
10 Jahren - die Periode der 1975-Weltende-Irrlehre - etwa l Million ZJ die WTG wieder
verlassen haben.
-CVN-
ZUM WT- JAHRESTEXT 1983
"Kleidet euch mit Liebe
Ein vollkommenes
Band der Einheit" (Kolosser 3;14)
Ein absoluter Höhepunkt
WAS .für ein herrliches und herzliches Wort des
Apostels an die damalige Christengemeinde in Kolossäa! Nichts könnte man dagegen
einwenden. Diesen Text 1983 zu wählen, ist darum der absolute Höhepunkt des Appells an
edelste menschliche Empfindungen und Sehnsüchte in Familie, Gemeinde und Gesellschaft.
Ein Höhepunkt also, Emotionen im tiefsten Inneren des Herzens anzusprechen und .zu
aktivieren, zu mobilisieren. Dieses Apostelwort 1983 jedoch für die Fortsetzung des
WT-Werkes zu wählen, die WT-Jahrestexte dienen in erster Linie diesem Zweck, ist der
absolute Höhepunkt der bisherigen emotionalen WT-Verführung!
Warum und wieso?
DAS soll mit der gleichen erschütternden Offenheit
vor Augen geführt werden! Denn was der WT hier 1983 macht, gleicht den Liebesschwüren
eines Heiratsschwindlers und Hochstaplers! Dessen Liebesverführungen mittlerweile in die
Millionen gehen!
Wir haben bewiesen und fragen
LIEBE UND EINHEIT mit einem Werk, das von 1799 bis
1975 schon über ein Dutzend falsche Endzeittermine prophezeit hat?
LIEBE UND EINHEIT mit einem Werk, das seit
1975 dabei ist, eine neue unkritische junge. Generation .zu mißbrauchen, um nach über
100 Jahren die vierte Generation schon endzeitlich zu verführen?
LIEBE UND EINHEIT mit einem Werk-, das dich mit seiner Streitfragen-Lehre zu einer Verbrechergesinnung verführt durch die Verkündigung. Gott habe "Satan; wie einen Verbrecher gewähren lassen" (WT 1.1.78 S. 12), wonach Gott selbst ein Verbrecher wäre, dem man in dieser "großen Streitfrage" dienen muß? (CV-WT-Prüfung in CV 162)
LIEBE UND EINHEIT mit einem Werk, das in von Christus abgeschaffter alttestamentlicher "Kriegslist" (Römer 10:4, 2. Kor. 4:2 NW) ein Umfeld von Täuschung, Untergrund, Lüge, Verstellung, Betrug, Geld-Schmuggel, Irreführung, Intoleranz, Maß, Mißtrauen, Spannung, Nervenaufreibung und Streß um jede ZJ-Familie erzeugt, um sie in der WT-Verkündigung haltloser Weltenden und Paradiesversprechungen gegen soziale "Weltverbesserung" und Demokratie, gegen "rote Regime" (WT 1.3.74) und soziale Verantwortung, gegen katholische, evangelische und andere Christen und Gläubige immer wieder zu mißbrauchen?
LIEBE UND EINHEIT mit einem Werk, das von seinem "Wachtturm" aus ununterbrochen (S. 2) die fundamentale Lüge ausposaunt, es sei unpolitisch, während es keinen einzigen WT ohne irgendeine politische Bemerkung gibt - ? Da bleiben einem Beobachter doch nur drei Feststellungen: Entweder die WT-ZJ sind politische Naivlinge, oder sie sind hier unzurechnungsfähig, oder man hat sie zu ausgekochten politischen Lügnern und Heuchlern gemacht - oder?
LIEBE UND EINHEIT mit einem Werk, das doch allen anderen Menschen nicht Frieden predigt, sondern in Wirklichkeit den Friedhof, man könnte auch sagen einen Scheiterhaufen, ein Majdanek, ein Auschwitz, ein Holocaust - oder?
LIEBE UND EINHEIT mit einem Werk, das gebietet, der "Obrigkeit von Gott", den Regierenden zu predigen, sie hätten seit" 1914 "kein Recht mehr zu herrschen", sie, sollten "ihre Macht in Christus-im Himmel" abgeben, also abtreten von der Bühne? Wer das ernst nimmt und durchdenkt, muß der nicht erkennen, daß das gar nicht geht, daß das politischer Schwachsinn ist, mit dem man sich nur lächerlich macht?
LASST EUCH NICHT MIT LIEBESSCHWÜREN DEN VERSTAND
ÜBERRUMPELN!
ÜBER 100 JAHRE SCHON VERPACKT DIE WTG IHREN ENDZEITSCHWINDEL IN
INBRÜNSTIGE LIEBESVERSE!
ENTWINDET EUCH ENTSCHLOSSEN DEN WTG-LIEBESUMARMUNGEN UND LASST EUCH VON
DEN ERWIESENEN TATSACHEN ÜBER SIE LEITEN!
SCHON 1919 SOLLTEN DIE MENSCHEN DIE VERHÄLTNISSE NICHT MEHR VERBESSERN!
Von dem 90jährigen Bethelmitarbeiter PAUL HAMMER erzählt!
"
Der Völkerbund wurde gebildet, und die
Kirchen begrüßten ihn als die Hoffnung der Welt. Als der Pastor der lutherischen Kirche
am Ort anfing, zugunsten des Völkerbundes zu predigen und für ihn zu beten, trennte ich
mich von der Kirche.
Ich suchte nun die Bibelforscher auf, und wir unterhielten uns bis zwei
Uhr morgens. Ich bestand darauf, daß sie etwas tun müßten, um die Verhältnisse ändern
zu helfen. Doch an Hand der Bibel zeigten sie mir, daß die Menschen diese Verhältnisse
nicht bessern können, sondern daß wir auf Jehova Gott warten müssen.
IM März 1919 symbolisierte ich in Fargo (Norddakota)
durch die Taufe meine Hingabe, Jehovas Willen zu tun.
DER Dienst im Bethel seit 1925 kennzeichnete eine neue Epoche der Freiheit
für mich. Ich brauchte mir keine Sorgen mehr zu machen wegen Nahrung und Unterkunft,
sondern konnte meine ganze Zeit und Aufmerksamkeit dem Dienst Jehovas widmen." (WT 1.
November 1969, S. 663)
UNSER Bruder war Bethel-Hausmeister. dann WTG-WBBR-Arbeiter, dann wieder Hausmeister, dann fütterte er auf der Bethelfarm Hühner und Schweine, dann mußte er einen "Kurs für Viehzucht" machen, "um meine Arbeit besser verrichten zu können", dann blieb er bei der Bethelschweinezucht.
IN der Tat, die Organisation nähme ihm alle sozialen Sorgen wegen Nahrung und Unterkunft ab. Wobei sie sehr wohl darauf bedacht war, zu verbessern, wenn es um die eigenen Interessen geht, wie der Kurs für bessere Viehzucht beweist.
DEN Menschen "draußen" predigt man das
Gegenteil. - Bis heute!
HABEN sie nicht das gleiche Recht, ihre Arbeits- und Lebensbedingungen zu
verbessern? Denkt denn keiner darüber nach? Auch darüber, was das für die Menschen
draußen für eine Bedeutung haben muß? Besonders für die Menschen und Völker, die noch
äußersten Mangel an Nahrung und Unterkunft haben? Sie können doch auch Sprüche
31:10-31 und Sprüche 6:6 lesen! Und das war nicht an Christen gerichtet!
K.O.
EWIGES LEBEN IM PARADIES AUF ERDEN?
Ewiges Leben -.nicht nur ein Traum
Anmerkungen zum Buch "Du kannst für immer im. Paradies auf Erden
leben"
IN der Tat, ewiges Leben ist nicht nur ein Traum, sondern beruht auf einer
biblischen Hoffnung, die nicht trügen wird. Nehmen wir also die Bibel zur Hand, legen den
Wachtturm zur Seite und klären folgende Fragen:
1. In welchem Leibe werden Christen ewig leben ?
Ganz bestimmt in einem geistlichen Leib, denn Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht ererben (1. Kor. 15:50). Nur der Geist macht lebendig, das Fleisch taugt nicht dazu (Joh. 6:63, siehe auch Joh. 3:3-8). Jeder, der im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft wurde, ist eine neue Schöpfung geworden, die einmal dem Leibe unseres Herrn Jesus Christus gleichgestaltet sein wird (Matth. 28:19; 2. Kor. 5:17; Phil. 3:21). Für Christen ist es wichtig, zu wissen, daß es nur eine Berufung gibt (Eph. 4:1-6). Paulus sagt; "Seid ihr Berufene, so seid ihr für Christus bestimmt. Seid ihr dazu verordnete so seid ihr gerecht gemacht und verherrlicht durch Jesus Christus, unsern Herrn" (Rö. 8:28-30).
Durch die Taufe sind wir mit Christus gestorben und
werden ihm auch in der Auferstehung gleich sein.
(Rö. 6:3-6; Joh. 3:2)
2. Wo werden Christen ewig leben ?
Mit Sicherheit nicht als fleischliche Menschen im 1000jährigen
Friedensreich Christi auf Erden, sondern mit ihrem Herrn vereint, dort, wo er herrschen
wird (1. Thess. 4:17; Mi. 4:7; Offb. 14:1). Da es nur eine Berufung gibt, kann es auch nur
eine Christengemeinde geben, die, wie Jesus selbst verherrlicht und mit ihm vereint sein
wird. Die sogenannte Klasse der "anderen Schafe" ist lediglich eine
Wachtturm-Erfindung .
3. Ab wann werden Christen ewig leben ?
Wenn die letzte Posaune ertönt und der Herr sichtbar wiederkommt, werden
die Engel die Auserwählten von den vier Enden der Erde her zu ihm versammeln (1. Thess.
4:13-17; 1. Kor. 15:23,51,52; Matth. 24: 30,31). Dann wird sich das bewahrheitet haben,
was Gott schon von Grundlegung der Welt an beschlossen hat (Eph. 1:4,5).
Das irdische Tausendjahr-Reich
Dieses Reich ist ein Übergangs- und Wiederherstellungsreich. Alle, die
als irdische, also fleischliche Menschen in das Millennium eingehen werden, gehören
zweifellos nicht zum Leibe Christi, sind also keine Christen. Sie werden unter der
gerechten Regierung des Sohnes Gottes leben. Nach Aussage der Schrift werden sie zwar eine
längere Lebenserwartung haben, aber doch schließlich als unerlöste Menschensterben
müssen, denn der Tod wird erst nach Ablauf der tausend Jahre hinweggetan (Jes. 65:20; l.
Kor. 15:24,26). Erst dann werden sie auferstehen, vor dem Thron Gottes erscheinen und ihr
Urteil - zu ewigem Leben oder zum zweiten Tod - empfangen (Offb. 20:7,11-15; Joh.
5:28,29).
Zweifellos aber wird das Millennium eine Zeit großer
Segnungen sein.
Es wird für die Menschen:
- Befreiung vom Unglauben
(Jes. 25:7; 49:5; 42:6,7)
- geistige Erneuerung
(Zeph. 3:9; Jer. 3:17) :
- wahre Anbetung aller Volker (Jes. 11:10;
Hab. 2:14; Matth. 1:11; Sach. 8:21,22)
- eine gerechte Regierung
(Jes. 32;1- 4; 11:4,5; 9:6,7; 29:19-24)
- Frieden für alle
(Jes. 2:4; Mi. 4:3,4; Sach. 9:10)
- soziale Gerechtigkeit (Jes. 65:21,22)
- körperliche Gesundheit (Jes. 35:5, 6)
- fruchtbringende Arbeit
(Jes. 65:23)
- völlige Sicherheit
(Mi. 4:4; Sach. 14:11; Jer. 30:10; 32:37)
- Frieden in der Natur
(Jes. 11:6-9; 65:25)
- große Fruchtbarkeit der Erde
(Jes. 30:23,24; 41:18; 43:20)
bringen.
Uns Christen dagegen hat Gott eine andere Hoffnung
geschenkt, nämlich Gerechtigkeit, Frieden und Freude im Heiligen Geist zu erlangen mit
der Aussicht, in Gleichheit mit Christus zu leben und zu regieren. Welch einen Betrug
begeht doch der Wachtturm vom 15. Januar 1983 an den Geschwistern, wenn er die Zusage, die
allen aufrichtigen Christen gegeben ist auf eine Fülle guter Nahrung . reichlich reines
Wasser geeignete Kleidung und . annehmbare Wohnungen herunterschraubt!
-MSH-
DIE WTG EIN BLENDWERK
SATANS
6. Thema
"Dunkles Licht und falsche
Wahrheit"
EIN letztes Mal wollen wir uns in dieser
Folge, die von einem Bruder aus Polen angeregt wurde, über einen Mißbrauch unterhalten
und verständigen. Und um den Kreis zu schließen, geht es wiederum um Jesus Christus,
diesmal um einen Vergleich, den die WTG sehr häufig verwendet - der Brunnen und das
Schöpfergeschirr (oder: -gefäß). Angeregt wurde dieses Symbol zweifellos durch die
Geschichte in Joh. 4:6-15, die Begegnung mit der Samariterin am Brunnen. Die wesentliche
Stelle dieser Erzählung ist diejenige in 4:14, es geht um ein Wasser, das ewiges Leben
vermittelt. Bereits in 4:10 sagt Jesus: "
und er hätte dir lebendiges Wasser
gegeben
"
GANZ eindeutig also geht es darum, dass uns Jesus dieses Wasser ewigen Lebens direkt und unmittelbar gibt. Eine andere Auslegung des Textes ist nicht möglich, er ist in seiner Aussage völlig eindeutig.
Unser Bruder aus Polen
merkt dazu an:
"Um welches Wasser zu schöpfen, muß
man ein Schöpfgefäß haben? Um lebendiges Wasser zu schöpfen? Unser Herr, Jesus
Christus, versichert, dass die, die lebendiges Wasser brauchen, es nicht von einem Brunnen
und nicht mit einem Schöpfgeschirr schöpfen, denn dieses Wasser gibt es allein! (So auch
Johannes 4:10; Offenbarung 21:6).
Deswegen, wenn wir durstig nach 'Wasser des Lebens' sind, suchen wir keine Schöpfgefäße, sondern kommen nur voll Vertrauen zu Jesus. Er selbst löscht unseren Durst und immer, in der Schrift und bis heute hat und kann nur Jesus unseren Durst löschen."
Eindeutiger Mißbrauch
der Bibel
HIER also liegt ein völlig
eindeutiger Mißbrauch der Bibel vor, eine böswillige Interpretation durch die WTG, die
sich selbst nur allzu bereitwillig und eigennützig zu diesem Brunnen und diesem
Schöpfgefäß erklärt hat und allen Zeugen Jehovas glauben machen will, nur durch die
Unterordnung unter die WTG sei es möglich, in der rechten Art und Weise Wasser des Lebens
zu erhalten. Es gäbe eine Menge ähnlicher Beispiele, wie die WTG ihre Gottesähnlichkeit
herausstreicht, wie sie Jesus Christus in seiner Bedeutung hintenansetzt, um sich selbst
zu einem - völlig überflüssigen - Mittler und Vermittler zu erklären. Wer kann dabei
ruhig zusehen, einfach diese Anmaßung wahrnehmen, ohne EGAL, was ein Mensch
glaubt, wenn sein Glaube anderen gegenüber ehrlich sein soll, so darf er nicht
Widersprüche in sich bergen. Die WTG aber ist eine Organisation, in der alle
Glaubensdinge mehr oder weniger im Widerspruch zur Bibel stehen. Jehovas Zeugen mögen
diese Feststellung verachten oder ablehnen, daran ändern, daß die Bibel allein die
Wahrheit bedeutet, werden auch sie nichts.
Wolny/-nns-
SELBSTMORDE UND SELBSTMORDVERSUCHE JETZT IN GROSSER
ZAHL
Bericht aus den Niederlanden
Zum hintergründigen Zweck der Predigt des 1975 Weltendes
ES geht der WTG und ihren politischen Hintermännern lediglich überall um
jene, die da "jammern und seufzen über die Greuel, die im Lande geschehen",
d.h. um die in ihrem sozialen, gesellschaftlichen und psychischen Halt Entwurzelten, die
sich nach Änderungen sehnen und danach Ausschau halten. Aus ihnen erwachsen letztlich
viele Systemveränderer, wenn nicht gar Revolutionäre. Es könnte gar mancher leitende
WT-ZJ-Aufseher genannt werden, der erklärt hat, wenn er nicht ZJ geworden wäre, wäre er
Kommunist geworden. Mit ihren Weltendeverkündigungen lenkt die WTG nun unter den
Entwurzelten und Enttäuschten ab vom sozialen Engagement, die Welt zu verbessern, hin in
sozialpolitisch tatenloses Hoffen und Harren auf die von der WTG gepredigte "Neue
Welt" Gottes, die man dann Generation um Generation im Namen Gottes und Jesu als
Naherwartung einherschiebt. Der jüngste "Neue-Welt"-Termin war bekanntlich 1975
gewesen.
SEHR interessant und bemerkenswert ist nun, wo die ZJ der WTG - typisch, kann man sagen - in der gesellschaftlichen Szenerie in den Niederlanden sozialpolitisch angesiedelt sind, wo etwa 38% der Bevölkerung katholisch und 45% protestantisch sind. Über die sich vollziehende sozialpolitische Polarisierung im Protestantismus der Niederlande wird für die Zeit vor 1975 folgendes berichtet:
"AUF der linken Seite blieben sozial engagierte Aktionsgruppen wirksam, und auf der rechten Seite traten Kirchenglieder zu Glaubensbewegungen wie den Zeugen J e h o v a s und der Pfingstgemeinde über." (Strasser-Bertrand, Jong. Geschichte des Protestantismus in Frankreich und den Niederlanden, Göttingen 1975). In der Tat machte die WTG, vor 1975 in den Niederlanden größte "Fischzüge"! 1972- 8%, 1973 - 11%, 1974 - 13% Zunahme! Dann aber ging es systematisch rückwärts und seit 1980/81 stagniert sie in der eigenen Krise. Und damit kommen wir zur Kehrseite der Medaille. Denn was sich hinter diesem Niedergang abspielt, liest man in keinem der vor der Türe der anderen kehrenden WT!
Tragödien und Katastrophen in großer Zahl
DIE nach dem 1975-Weltendeschwindel der WTG nun unter den ZJ in den
Niederlanden aufbrechende Tragödie ist ohne Beispiel. Sie läßt allenfalls an den
Sekten-Massenmord und Selbstmord 1978 im Urwald von Guayana denken (CV 114/1979). Ober die
von der WTG angerichtete Niederland-Tragödie haben inzwischen der Evangelische
Pressedienst und das Adventecho in Hamburg aus Den Haag, Niederlande, international
berichtet. Der Bericht spricht für sich:
Den Haag -
Selbsttötungen und Versuche dazu .in großer Zahl unter ehemaligen
Anhängern der religiösen Sekte "Zeugen Jehovas" haben in den Niederlanden dazu
geführt, daß die "Vereinigung der Enttäuschten", der mehrere hundert
Ex-Zeugen Jehovas angehören, sich an das holländische Parlament gewandt hat. In einem
Brief ersucht die Vereinigung (NEDERLANDSE VERENIGUNG VAN ONTGOOCHELDEN, NVO) das
Parlament dringend, gegen die Organisation der Zeugen Jehovas Schritte zu unternehmen.
Die NVO schreibt in ihrem Brief, daß die holländische Gesetzgebung nicht genügend Schutz biete gegen "Gehirnwäsche" und "raffinierten Terror", der oft .auch noch nach dem Austritt aus der Sekte fortgesetzt werde. Die NVO versuche, die ehemaligen Anhänger der Zeugen Jehovas zu "entprogrammieren", aber die entstandenen seelischen daß sein christliches Gewissen wach wird? Es geht aber dabei um weit mehr, denn unser polnischer Bruder stellt eine wichtige Frage:
"Wenn sich die WTG und der 'Wachtturm' seit 1878
als 'Schöpfgefäß' bezeichnen, womit schöpfte man dann vorher 'lebendiges' Wasser?
Jesus hat ja nicht gesagt, er wird nur bis 1878 jedem selbst das 'Wasser
des Lebens' geben. Und nirgends steht geschrieben, daß ab 1878 jeder mit dem Wachtturm
als Schöpfgefäß sich dieses Wasser schöpfen muß!"
Diese Frage gründlich bedenken
DIESE Frage sollte sich jeder, der noch in den Reihen der WTG steht,
gründlich bedenken, denn sie ist die wichtigste von allen Glaubensfragen. Akzeptiert man
die Rolle der WTG als Schöpfgefäß, so lehnt man Jesus Christus besondere Stellung zu
uns ab und gibt einer menschlichen Organisation den Vorrang - dann aber hat keiner das
Recht, sich Christ zu nennen.
ODER; Ich glaube an den unmittelbaren Kontakt zwischen Jesus Christus und seinen Anbetern, ohne ein "vermittelndes Schöpfgefäß", dann ist derjenige, der in der WTG ist, dort fehl am Platze, denn wozu braucht er eine menschliche Organisation, die den Glauben nur als Aushängeschild benutzt? Zwischen diesen beiden Wegen also muß man sich entscheiden: Hin zu Jesus Christus oder hin zur WTG! Der seit 1878 bestehende Mißbrauch von Johannes 4:6-15 zeigt, daß die WTG nie ein Recht hatte, sich in der auch noch heute gezeigten Haltung als Vertreter Jehovas und Jesus Christus auf Erden aufzuspielen. Also schließen sich WTG und Christus einander aus, es sei denn, man erkennt an, daß Jesus Christus zur Werbefigur der WTG heruntergewürdigt wurde.
WIR hoffen, liebe Brüder und Schwestern, daß wir mit unseren Artikeln, die ein mitverbundener Bruder aus Polen anregte. Euch einige Denkanstöße gegeben haben und sozialen Schäden wie Angst vor Dämonen und völlige Isolierung in der Familie und Umgebung seien meistens nicht wieder gutzumachen, Flucht in den Alkohol, Drogen oder die Selbsttötung seien oft der einzige Ausweg. Die NVO dringt darauf, der Tätigkeit der Sekte durch gesetzliche Regelungen ein Ende zu bereiten. (055/05.04.82 epd)
BIS 1980 hatte die WTG ihren 1975-Weltendeschwindel
hingehalten: "noch in diesen Jahrzehnt" hieß es zum Schluß.
Nun ist der Scherbenhaufen und Bankrott da! Nicht alle sind seelisch so
skrupellos, daß ihnen das nichts ausmacht. Nach Jesu Warnung an die, die da die Kleinen
und Geringen, die an ihn glauben, "ärgern", hat die WTG verdient, daß ihr der
"Mühlstein an den Hals gehängt und sie im Meer versenkt
wird, wo es am tiefsten ist". Matthäus 18:6. Oder etwa nicht? Weil es Gottes Werk
sei?
DAS Schlimmste ist, wo die Opfer seelisch und sozial kaputt sind und sich überhaupt nicht mehr erheben können. Was das für die soziale und Friedensbewegung gerade in den Niederlanden bedeutet, ist der andere Gesichtspunkt der Sache. (CVN)
LESERZUSCHRIFTEN
FRAGEN - MEINUNGEN - HINWEISE - ANTWORTEN
ES ist - auch aufgrund manches Leserbriefes der letzten Wochen und Monate
- an der Zeit und in unserer Leserbriefspalte auch der rechte Ort, um etwas zu den
"Absagen" zu schreiben. Da teilt uns z.B. Frau Ch. S. aus Cottbus zwei Monate
nach i ihrer Nichte, Frau H. G. aus Dresden, mit, daß sie "Die mir laufend
zugesandte Monatsschrift der Studiengruppe CV schon ein paarmal abbestellte, zuletzt am
3.3.82 (der Brief der Nichte), was aber immer wieder ignoriert wird."
WIR erhalten hier und da Briefe von Bürgern der DDR, die uns begründet mitteilen, warum sie CV nicht zugesandt haben wollen, wie gesagt begründet. Es sind Menschen, die in ihrer Lebenshaltung mit den Zeugen nichts mehr zu tun haben wollen. Wir akzeptieren solche Begründungen, gehen wir doch auch davon aus, daß die Zeitschrift so sinnvoll und wirksam wie möglich vor allem dort eingesetzt werden soll, wo die Auswirkungen der WTG-Politik am krassesten sind, eben in den Reihen der ZJ selbst. Wir erhalten Adressen von Zeugen Jehovas aus den Reihen Mitverbundener, wir erhalten sie aber vor allem auch von vielen Zeugen Jehovas direkt, die um Zusendung bitten, weil ihnen CV zu einer wichtigen Hilfe bei der Klärung ihres eigenen Standpunktes geworden ist.
AN der Art und Weise, wie eine "Ablehnung" formuliert ist. erkennen wir deutlich, ob es sich um Jehovas Zeugen, um Interessierte oder aber um Andersdenkende handelt. Jehovas Zeugen lehnen CV - wenn sie sie ablehnen - was immer seltener wird, ohne jede Begründung oder mit boshaften bzw. bösartigen Bemerkungen ab. Und in einem solchen Fall wäre es verkehrt. einfach nicht mehr zuzusenden, denn wir haben genügend Beispiele, die zeigen, daß völlige Ablehnung allmählich zu der Einsicht gewandelt wurde, daß CV so unrecht ja nicht haben kann, wenn sie immer größere Kreise erreicht und seit nunmehr 24 Jahren Wirkung erzielt. Wäre sie. wie manch einer schrieb, wirklich ein Satanswerk, dann ist es unerklärlich, warum gerade in den Reihen der Zeugen Jehovas eine immer stärkere Nachfrage besteht und wir-immer wieder Zustimmung erhalten.
WIR denken, liebe Brüder und Schwestern, daß eine wirklich begründete Ablehnung auch akzeptiert werden muß. Wo aber Gehässigkeit und Einseitigkeit hinter blanken Ablehnungen hervorleuchten, ohne daß etwas ausführlicher gesagt wird, warum man etwas gegen CV hat. da kann CV helfen und im Laufe der Zeit mancherlei Böses verhindern, kann sogar zur "Richtschnur Eures Handelns" werden. Und deswegen senden wir unsere Zeitschrift jenen "Ablehnern" aus Prinzip und in der Hoffnung, auf kommende Einsicht auch weiterhin zu.
Ein Brief aus Minden/Westfalen
"MEIN LEBEN LANG HABE ICH ALS ALLEINSTEHENDE HART GEARBEITET. DAMIT
MEIN SOHN EINEN GUTEN BERUF ERLERNT. SEIT ER VOR DREI JAHREN EINE ZEUGIN JEHOVAS
GEHEIRATET HAT, DÜRFEN SEINE KINDER AUS ERSTER EHE, ALS MEINE ENKEL, NICHT MEHR MIT MIR
SPRECHEN."
Antwort
Liebe Großmutter!
Es ist die über den ZJ stehende intolerante WACHTTUM-ORGANISATION mit ihrem, "allein in der Wahrheit"-Anspruch, die hier Deine familiären Beziehungen zu den Enkelchen zerstört. Vielleicht hast Du Dich einmal kritisch über die Wachtturm-Religion geäußert. Wie die Inquisition verträgt diese Organisation keinen Widerspruch. Widersprechende verdienen in den Augen dieser Organisation die göttliche Vernichtung, Wenn Dein Sohn nicht zur Einsicht kommt, bleibt Dir nichts weiter, als dieses "Kreuz", dieses Leiden in Hinschauen auf Christus zu ertragen. Auf diese Weise kann man das. Die Wachtturm-Organisation basiert auf dem unmenschlichen. Grundsatz; "Vergessen wir auch nicht, daß sich Jehovas Organisation nicht ändern kann, um sich einzelnen Personen anzupassen" (WT 1.10.74 S. 605). Deine Verzweiflung rührt daher organisationshörige Zeugen Jehovas nicht. Eine gewisse Hoffnung wäre das Selbständigwerden der Kinder, denn nicht allen ZJ gelingt es, ihre Kinder zu gleichem Fanatismus zu erziehen. Doch oft bleibt nichts anderes, als dieses inquisitorische Kreuz zu tragen. Dessenungeachtet: Wie die Kinder das Recht haben; einen fremden Menschen anzusprechen und sich von einem fremden Menschen ansprechen zu lassen, auf der Straße, in der Schule usw. so hat die Großmutter viel eher das Recht, ihre Enkel anzusprechen, denn sie sind an der Sache unschuldig. Du wirst ja sehen, wie lange man Deine großmütterlichen Grüße und Briefe an die Enkel ihnen unterschlägt. Freundliche Zeilen kann Dir keiner verbieten. Das verbieten nur Unmenschen, keine liebenden Eltern. -
"Christliche Verantwortung": Herausgeber
Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str.6 Preis: 0,20 M; Jahresabonnement; 2.- M;
Versand auch kostenlos
Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe,
Gera
A 251/83 V 71 1065 KO
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Kommentare zu den eingscannten CV-Ausgaben
"Blauäugig" werden in dieser Ausgabe, China, die Sowjetunion und die DDR, als "Hort der Religionsfreiheit" gepriesen. Wer Duldung mit "Freiheit" gleichsetzt, dessen Realitätssinn ist wohl nicht sonderlich ausgeprägt. Man geht weiter und glaubt sich zu der Forderung versteigen zu können, dass diejenigen, die bezüglich vorgenannter These Vorbehalte haben
CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR
NR. 169 GERA AUGUST 1983
DOKTOR MARTIN LUTHER
Der große Reformator (I)
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen den Wachtturm 4/83
AUS DER VS DRESDEN-LEUBEN
Den "klugen Knecht" herbeigeholt
GRÜSSEN - JA ODER NEIN?
Neues Licht, neue Sorgen
DIE LEITENDE KÖRPERSCHAFT DER WTG FINDET KEINE RUHE
EIN OFFENER BRIEF
AN BRUDER RAYMOND VICTOR FRANZ
bei Peter Gregerson, Gadsden, Alabama/ U S A
Lieber Bruder Ray!
Es ist inzwischen international bekannt geworden, auch bis nach Osteuropa,
daß Du als ehemaliges Mitglied der leitenden Körperschaft der WTG diese Organisation
verlassen hast. Wir haben die Berichte darüber im Kanadischen Rundfunk gehört und Dein
Interview mit der TIME gelesen. Auch werden Briefe an Dich und von Dir international
verbreitet. Überall ist große Anteilnahme -
Wir haben uns am 23. April 1983 in einer Beratung unserer Studiengruppe ausführlich über Deinen Weggang von der WTG unterhalten und beschlossen, einen offenen Brief an Dich zu schreiben. Das Anliegen, das Du vertrittst, bewegt viele Aufrichtige unter den ZJ in allen Ländern. Wir sind eine Studien- und Forschungsgruppe von Brüdern und Schwestern in der DDR, die gleich Dir mit der Organisation verbunden waren und nun anderen helfen, von der WTG freizuwerden und den christlichen Lebensweg allein nach dem Evangelium zu gehen . Zu diesen Zweck setzen wir uns allseitig mit der Lehre, Organisation und Entwicklung der WTG auseinander. Wir geben hierfür die Monatszeitschrift CHRISTLICHE VERANTWORTUNG heraus, die auch .international Verbreitung findet. -
Du bist vielen Brüdern und Schwestern, die unter der
Bevormundung der WTG leiden, ein mutiges Beispiel. Es stehen mehr Brüder und Schwestern
zu Dir, als Du Dir vorstellen kannst. Wir hoffen, daß Du aus dieser Mitverbundenheit
Kraft schöpfen mögest für die Gaben, die Dir zuteil wurden und gemäß Deinem
Vermögen.
Wir sind uns auch hier dessen bewußt, daß wir eine große Aufgabe unter
den Brüdern und Schwestern haben, nachdem wir erkannt haben, was es wirklich mit der WTG
auf sich hat. Wie die Schrift uns lehrt, gibt die Verbundenheit darin große Kraft. (Pred.
4:9-12) Die WTG hat hier öffentlich geleugnet, daß ein Mitglied ihrer leitenden
Körperschaft unter denen ist, die nach der falschen Prophetie von 1975 diese Organisation
verlassen haben. (UKD 11/1980 S. 8 Wiesbaden). Aber wir kennen Deine ehemalige Funktion
als Mitglied der leitenden Körperschaft doch aus dem WT selbst! (WT 1.4.1979, S. 11 dt.).
Wir freuen uns, daß selbst dort oben in dieser
Körperschaft die Bruderliebe über die WT-Erkenntnisrechthaberei einen Sieg davongetragen
hat, wie es nach 1. Kor. 13 unter aufrichtigen Christen schließlich unvermeidlich wird.
Bestimmt ist es von allgemeinen Interesse, was für Gedanken wir uns auf
unserer Beratung über Deinen folgerichtigen Weggang von der WTG gemacht haben:
Ganz sicher hast Du schwere innere Kämpfe durchgestanden. Denn wer aufrichtig dabei war, hat es am schwersten. Wir fragten uns auch, was Du wohl alles so erlebt hast. Ob die leitenden Brüder selbst daran glauben, was sie immer wieder korrigieren. Aus den USA über Polen hörten wir davon, daß Bruder Knorr zum Schluß ein Geständnis ablegen wollte. Wir sagten uns, daß Du sicher hierüber genaues wissen müßtest. Wir stellten auch fest, daß mit dem Dahinsterben des WT-Überrestes keine eigentlichen Christen mehr (NT-Bedingung!) unter den ZJ sind und sie nur noch eine Art alttestamentliche Organisation sind, keine eigentlich christliche Gemeinschaft nach dem NT mehr. Wir fragten uns, ob man sich dessen in der leitenden Körperschaft bewußt ist. Wenn in Kürze die letzten paar Uralten der 1914 - Generation gestorben sind, hat die Organisation diesen Todesstreifen erreicht. Was sagst Du dazu?
Wir lasen auch Deine Feststellung, daß es mit der Chronologie der WTG nicht stimmt. Ja, in Kürze kann die WTG sich nicht mal mehr hinter Psalm 90:10 verstecken, nachdem Matth. 24:34 längst überzogen ist. Mit Aufmerksamkeit nahmen wir auch zur Kenntnis, was Du gegen den WTG-Anspruch sagst, die Alleinseligmachende zu sein. Das entspricht auch unseren Einsichten.
Unter den mehr als l Million, die die WTG in dem 1975-Jahrzehnt wieder verlassen haben, stehst Du als ehemaliges Mitglied der leitenden Körperschaft an oberster Stelle. Das ist ohne Zweifel eine schwere Bürde. Andererseits fürchtet die WTG nichts mehr, als daß solche wie wir nicht schweigen, sondern reden. Familiäre Rücksichten in Mißbrauch der Worte der Schrift kennt die WTG da nicht mehr, ist auch unsere Erfahrung.
Wir hoffen und wünschen nun sozusagen aus weiter Ferne, daß Dir unsere Zeilen ein wenig Freude bereiten. Nicht nur in den USA, weltweit stehst Du nicht allein! Viele sind im Geiste mit Dir, selbst wenn Ozeane dazwischen liegen! Wir sind der Überzeugung, daß im Hinblick auf Psalm 90:10 der WTG bald ein entscheidender geistiger Kollaps bevorsteht! Vielleicht in der Dimension von 1914, als das echte ursprüngliche Werk zusammenbrach und sogar Bethel Brooklyn verkauft wurde. Wir haben jetzt 1983. 1984/85 spricht auch Psalm 90:10 da Urteil über die WTG. In der leitenden Körperschaft selbst steht für diese Zeit nun durch Dein Beispiel "die Handschrift an der Wand":
GEWOGEN UND ZU LEICHT BEFUNDEN!
Bestätigt durch die Millionen, - mehr als heute dabei sind - die die WTG
aus Überzeugung laufend wieder verlassen haben!
Wir haben inzwischen in unserer Zeitschrift alles veröffentlicht, was
über Deine neue christliche Entscheidung bekannt geworden ist und wonach viele Brüder
und Schwestern nur zu verständlich fragen. Du hast auch weiterhin darin, unsere
ganzherzige Unterstützung.
Wir sehen Deiner Antwort mit großem Interesse entgegen und grüßen Dich
und alle Deine Mitverbundenen
in herzlicher christlicher Verbundenheit
Studiengruppe Christliche Verantwortung
Gera - Berlin August 1983 DDR
WAS IST, WAS WILL CV ?
"Christliche Verantwortung" bedeutet die Vereinigung ehemaliger
Zeugen Jehovas, also von Angehörigen der Wachtturmgesellschaft, die bereit sind, gegen
die Verfälschung biblischer Lehren, gegen die inhumane und intolerante Haltung und das
Auftreten der WTG, gegen die Manipulation und Verführung durch die WTG und gegen den
politischen Mißbrauch für die Ziele der WTG aufzutreten.
Dabei bezieht CV alle jene verantwortungsbewußten
Christen ein, die ebenfalls daran interessiert sind, gegen die WTG und ihre unbiblischen
Ziele zu kämpfen. Die Arbeit von CV dokumentiert sich in der gleichnamigen Zeitschrift,
welche monatlich veröffentlicht wird und durch Mitarbeit ehemaliger Zeugen Jehovas und
anderer Christen entsteht. Sie bezieht sich aber auch auf die operative Arbeit, das heißt
die Überzeugungsarbeit in den Reihen der Zeugen Jehovas, die von der WTG religiös und
politisch fehlgeleitet und mißbraucht werden.
Ehemalige Zeugen Jehovas haben sich zu diesem Zweck im Arbeitskreis CV
zusammengefunden und arbeiten von dort aus sowohl operativ, als auch an der Zeitschrift
mit.
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
DER WACHTTURM
WIR PRÜFEN DEN WACHTTURM NUMMER 4/1983
Neueste Form der antikommunistischen Bedrohungslüge
Wir lesen Seite 5:
"Während jedoch die Zeit herannaht,
entpuppt sich das
'abscheuliche Ding', der Zusammenschluß der Nationen in der UNO, als eine Bedrohung für
die Weltreligion. Inwiefern? Insofern, als mächtige Mitgliedstaaten der UNO,
hauptsächlich diejenigen des kommunistischen Blocks, in den Herrschaftsbereich der
Religion eingedrungen sind. Diese atheistischen Mächte sind besonders zu einer Bedrohung
für die weitere Tätigkeit der Kirchen der Christenheit geworden, wie zum Beispiel in
China, in der Sowjetunion und in anderen osteuropäischen Ländern. So bedrohen jetzt
machthungrige Mitgliedstaaten der UNO die von der Christenheit beanspruchte 'heilige
Stätte'
Der Verwüster wird bald zuschlagen
"
Die Wahrheit über China
Vom 3. - 17. 3.1983 bereiste eine Delegation des Lutherischen Weltbundes
(Generalsekretär C. Mau, Präsident 3. Kibira, Vizepräsident A. Hsiao, Ex. Komm.
Mitglied A. Sovik, Reverend Kishii, Dir. Reverend A. Wu) die VR China. Sie stellte fest:
In China gibt es ein Erblühen des Christentums, des Islams und
Buddhismus. Die chinesische Regierung verwirklicht die verfassungsmäßige
Religionsfreiheit. Sie unterstützt die Eröffnung von Kirchen. Diskriminierung wegen des
Glaubens wird bekämpft. Die Kirche erneuert ihre Führung 3 protestantische Seminare
arbeiten, regionale sind geplant. (Iwi 11/83 Genf) Was der WT über China verbreitet, sind
also gröbste politische Lügen!
Die Wahrheit über die Sowjetunion
Die internationale Weltkonferenz aller großen Religionen - Christen,
Islam, Buddhisten, Juden, Sikhen, Zoroaster und andere - im Mai in Moskau wie auch das
sonstige religiöse Leben in der Sowjetunion beweisen, daß es da keine Verwüstung und
Vernichtung der Kirchen gibt. Im Gegenteil! Auch hier verbreitet der WT also üble Lügen
und Verleumdungen, die keiner Prüfung standhalten, die eigentlich vor den Staatsanwalt
gehören.
Die Wahrheit über die DDR
Wie kann auch nur ein ZJ ehrlicherweise die zuvor zitierten
WT-Äußerungen in der DDR verbreiten? Erleben wir nicht gerade 1983 mit den staatlichen
und kirchlichen Lutherehrungen ein blühendes religiöses Leben mit großer
internationaler Beteiligung? Der Vorsitzende des Staatsrates der DDR ist selbst
Vorsitzender des Lutherkomitees der DDR. Nur Ignoranten oder politische Heuchler können
das bestreiten, die ihre Augen vor der Wirklichkeit und ihrer Widerspiegelung in Presse,
Rundfunk und Fernsehen verschließen oder wider besseres Wissen handeln, also heucheln. Zu
beidem leitet die WTG allerdings hinreichend an. Der zitierte WT ist der Beweis.
"Der Geist christlichen Dienstes"?
Die zitierten einleitenden politischen WT-Auslassungen (S. 5,7) sind nicht
ein "Geist christlichen Dienstes", sondern unchristliche Hetze und Schmähung,
Lüge und Verleumdung, die dem Christen nach Titus 3:1,2 verboten sind! Damit können wir
alle übrigen WT-Ausführungen ad acta legen; Als scheinheilige Phrase, denn wer ehrlichen
christlichen Dienst tut, kann solche politischen Lügen nicht verbreiten, sondern bleibt
bei der Wahrheit und den Tatsachen, auch über den anderen« So gehört auch diese
Schmähung wieder nach Römer 13:4 vor die "obrigkeitlichen Personen". -
- Zum Nachdenken -
ÜBER DEM WACHTTURM UND DIE BIBEL -
Ich habe festgestellt, daß die WTG die Aufzeichnungen in der Bibel, die
sie braucht, einfach für sich und ihre Organisation in Anspruch nimmt, als ob das damals
für sie heute geschrieben worden sei. Die ständigen Änderungen und Verschiebungen der
"Erfüllungen" beweisen indessen, daß die-Bibel nicht für die heutige
WTG-Verkündigung geschrieben worden ist, daß die Gesellschaft willkürlich damit umgeht.
DIE JETZIGE WTG-KRISE IN ZAHLEN
Von der CV-Beratung April 1983
1982 Verkündiger laut Jahrbuch 2 247 486
1947 - 1973 Weggang
"über 300 000 Brüder und Schwestern" (Jahrbuch 1974 S. 54) 300
000
1949 - 1968
"Wo sind die 200 000?"
(WT 1.12.69 S. 725) 200 000
1966 - 1975
Taufen: 1 599 691 Verkündiger
nur von 1 058 675 auf 2 062 449 590 000
1972 - 1982
Über 1 Million haben die Organisation verlassen
(III. Programm TV BRD 26.5.82) 1 000 000
Insgesamt etwa 1 800 000 von 1947 - 1982
Ohne Zweifel ist das Jahrzehnt der WT-1975-Falschprophetie ein Höhepunkt
der Abkehr und WTG-Krise mit R. V. Franz, Mitglied der leitenden Körperschaft
(WTG-Präsidentenfamilie) an der Spitze!
AUS DER VERSAMMLUNG DRESDEN-LEUBEN (VI)
Den "klugen Knecht" herbeigeholt
Unter dem WT wie entmündigt
SCHON als Schw. Ilse in ihrer Sache mit CV sprach (CV 94). meinte sie, CV
soll sich doch nach Brooklyn wenden, sie habe den WT nicht geschrieben und sei dafür
nicht verantwortlich. Sie verkündige das nur. Auch nun, wo ihr Mann, ein Interessierter
erst, den WT kritisch prüft, kann sie ihn letztlich - für die Ehe tödlich - nur
verdächtigen und verteufeln.
Im Grunde WT-gerecht, da Kritik am WT eben teuflisch sei. Aber so überzeugt man keinen. Da muß sie schon die Fragen beantworten, wie unangenehm sie auch sind. Aber wer unter der WTG kann das schon. Sie haben Zeugen zu sein für den WT. Eigenverantwortliches Bibelforschen gibt es längst nicht mehr.
S0 versucht unser Interessierter, von einem "älteren Bruder" Werner W., Geising/ Erzg. Antwort zu erhalten. Dieser ließ ihm zunächst die "Predigt" von 1975, "Rettung aus der Weltbedrängnis steht bevor!" überbringen. Wunderbar! Nun gab es eine Grundlage, den "klugen Knecht" selbst, nicht´nur Schwester Ilses Verkündigungen.
Wer wird vernichtet?
NACH S. 257 Abs. 46 jener "Predigt" muß ein WT-Zeuge
"unter dem Kommunismus in den Untergrund". Was Wunder, daß da die WTG-Politik
zuerst unterrichtet wurde. Zunächst ging es um folgende politische
"Kluge-Knecht"-Feststellung: "Wie wird es den Staatsmännern, ihren
Unterstützern und den Angehörigen des Volkers ergehen, die dafür gesorgt haben, daß
diese Regierungssysteme funktionierten? Sie werden samt den politischen Organisationen
vernichtet werden, die sie im Trotz gegen Gottes messianisches Königreich, das Jehovas
christliche Zeugen weltweit verkündigen, aufrechterhalten haben" (S. 270).
DA auch WT-Zeugen durch Steuern, Arbeit, oft im Staatsdienst (bei Post, Universität, kommunale staatl. Betriebe, WTG-Präsident J. F. Rutherford war Mitglied der New Yorker Staatsanwaltschaft) mit dafür sorgen, daß "das Regierungssystem funktioniert", meinte unser Interessierter, dieser "kluge Knecht" rede recht widersinnig. Da würde ja auch seine Tochter vernichtet, die in einer staatl.. Institution arbeitet. Natürlich! Wenn "die Angehörigen des Volkes, die dafür gesorgt haben, daß diese Regierungssysteme funktionieren", vernichtet werden, dann sind auch alle ZJ dabei, die in staatl. Institutionen und Betrieben arbeiten! Was sie auch sonst da verkünden. Jeder wird nach seinen Werken gerichtet! Bruder W. "argumentierte" natürlich, die ZJ seien nicht gemeint. Aber irgendwie merkte er, daß diese "Knecht"-Aussage nicht genügt.
Br. W. verdeutlicht den "klugen Knecht"
NIMM doch bitte das Kapitel 15 noch einmal zur Hand und lies es aufmerksam
mit einem unvoreingenommenen Herzen. Steht denn da irgendwo, daß die irdischen
Organisationen oder politischen Organisationen oder von weltlichen Menschen geschaffenen
Regierungssysteme oder wie sie hier noch genannt werden, vernichtet werden, weil sie in
ihrem Staat eine Wirtschaft auf die Beine gebracht haben und aufrechterhalten haben und
weil sie ihren Angehöriger des Volkes in einem gewissen Sinne Segnungen der Zivilisation
gebracht haben? Steht ein Wort in diesem Buch, daß ihre Bemühungen, Krankheiten
auszumerzen, das Alter angenehm zu machen und dergleichen mehr, die Vernichtung verdienen?
JA, Br. W., das lehrt dieses Buch! Denn das "Funktionieren des Regierungssystems", weswegen es vernichtet werden soll, besteht ja gerade im Schaffen und Erhalten einer Wirtschaft, von Segnungen der Zivilisation und im Ausmerzen von Krankheit, Elend und Not! Daß man dies alles schaffen will, soll doch gerade der "Trotz gegen Gottes messianisches Königreich" sein! Gerade wegen solcher "Weltverbesserung" oder "Verbesserung der Zustände" sollen ja alle vernichtet werden! (S. 280 Ab. 2 und ZJ im 20. Jahrhundert 1978). Muß ein Interessierter angesichts solcher Widersprüche nicht seinen Verstand abgeben?
"Jesus Christus kennt keinen Staat"
BR. WERNER W., Geising, weiter: "Dass im allgemeinen die für
friedliche Zwecke arbeitende Wirtschaft von den in den Regierungen gebildeten Ressorts
beaufsichtigt wird, bedeutet nicht die Unterstützung parteipolitischer, außenpolitischer
oder militärischer Ziele einer Regierung. Diese drei letztgenannten richten sich gegen
Gottes Königreich. Unter allen Regierungen werden Kartoffeln und Getreide angebaut,
werden Makkaronis oder Nudeln hergestellt, werden Transportfahrzeuge und wird Spielzeug
hergestellt. Ich sage, unter allen Regierungen, und das ist die friedliche Wirtschaft, und
die wird es auch in der neuen Ordnung geben. Jedoch Politik wird es dort nicht geben, weil
es keine Staatsmänner geben wird, die in Staatsangelegenheiten Aufgaben zu erfüllen
haben und damit die Form eines Staates beeinflussen. Die himmlische Regierung unter dem
König Jesus Christus kennt keine Staaten, sondern nur ein Volk, das ihm schon heute
willig und mit Freuden gehorcht und deshalb administrative, gesetzschaffende und
gesetzesschützende Organisationen oder Personen dafür nicht benötigt. Lieber Rolf,
zusammenfassend muß ich sagen, daß Du mit diesen Gedanken eine ziemlich unfreundliche
Diskussion entfacht hast, deren Wert ich aber einfach nicht erkennen kann und die zu
nichts führt, weil Du Dinge anführst, wofür Du die biblischen Grundlager, noch nicht
kennst."
Der "kluge Knecht" fällt ihm in den Rücken
LIEBER BR. WERNER W.! Parteipolitisch, außenpolitisch, militärisch, das
ist gegen Gottes Königreich, Wirtschaft aber nicht? Aber Wirtschaft ist doch Inhalt von
Parteiprogrammen (Volkswirtschaft) und Außenpolitik und auch das "Schwert"
dürfen,. "obrigkeitliche Personen von Gott" tragen. (Rom. 13:1-7). Es ist
tragisch, wie der WT Dich durcheinanderbringt und naiv hält! Befreie Dich daraus! Weiter
jedoch: Christi himmlische Regierung kennt keine Staaten, und unser Interessierter kennt
die biblischen Grundlagen dafür noch nicht? Der WT sagt das Gegenteil: "Wie das
Königreich Dänemark so ist auch Gottes Königreich ein richtiges Staatswesen"!
(1.8.82, Abs. 7). Wer kennt hier die biblischen Grundlagen nicht? (Jakobus 3:1) -
- Lest die Fortsetzung -
EIN FEIND DES EWIGEN LEBENS
2. Kapitel "Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben"
Satan der Teufel
EIN Geist der Finsternis herrscht in der Luft (Eph. 2:2) und lastet wie
ein dunkler Schatten auf dieser Welt. Es ist der Geist Satans, der seine Frucht in den
Kindern des Unglaubens hervorbringt. Dieser Feind des ewigen Lebens, Satan der Teufel, ist
der Gott und Herrscher dieser Welt. Seine Werke sind Lüge und Mord von Anfang an und
Widerspruch ist alles, was er Gott entgegenbringt .(Luk. 1:79; Joh. 8:44; l. Joh. 5:19; 2.
Kor. 4:4; l. Petr. 5:8). Er ist nicht nur die böse Eigenschaft, die dem Menschen von
Geburt an innewohnt, sondern eine Person, die real existiert (Hiob 1:6, 7; 2:1,2)., Durch
List wer es ihm seinerzeit gelungen, Adam den ersten Menschen, zur Sünde zu verführen
und damit das ganze Menschengeschlecht in Sünde und Tod stürzen. Damit schien das
Vorhaben Gottes mit den Menschen gescheitert zu sein.
Das angebliche Vorhaben Gottes
ÜBER das Ziel Gottes mit den Menschen ist in der Geschichte der Kirchen
viel nachgedacht worden. Auch die Wachtturmgesellschaft hat sich daran beteiligt. Ihre
Lehre dazu, nachzulesen auf Seite 8, lautet wie folgt:
"SEIN (GOTTES) VORSATZ WAR, DASS DIE MENSCHEN FÜR IMMER GLÜCKLICH
AUF DER ERDE LEBTEN UND DAS PARADIES ÜBER DIE GANZE ERDE AUSBREITETEN."
Bezeichnend allerdings ist, daß die WT-Gesellschaft dazu keinen rechten Schrifttext anführen kann. Geht man aber in der Heiligen Schrift dem Vorhaben Gottes nach, so kommt man zwangsläufig zu einem anderen Ergebnis, welches sich zwar mit dem Worte Gottes, deckt aber nicht mit dem "Wachtturm"
Das wahre Vorhaben Gottes
BEVOR Ihr Euch, liebe Verkündiger, bedenkenlos der WT-Lehre betreffs des
irdischen Paradieses öffnet, solltet Ihr doch vorher über einige Fragen ernsthaft
nachdenken. Zum Beispiel:
KANN der ursprüngliche Plan Gottes mit der Menschheit wirklich darin
bestanden haben, ihr lediglich ewiges fleischliches Leben auf der Erde zu schenken, wenn
uns doch die Schrift davon berichtet, daß am Ende der Zeiten 144 000 Versiegelte auf Zion
und eine große Volksmenge vor dem Thron Gottes und dem Lamm, also nicht unten auf der
Erde, mit Jesus Christus in geistlichen Leibern vereint sein werden? (Offb. 7;4,9; 1.
Thess. 4:15-17; Phil. 3:21)
IST es logisch, daß Gott plötzlich, entgegen seinem ursprünglichen Vorhaben, die Menschen für ihre Sünden noch belohnt, indem er sie zu geistlichem Leben erhöht und damit seinem anfänglichen Vorsatz untreu wird? Das können wir doch wohl beim besten Willen nicht glauben.
Ist es nicht vielmehr so, daß Gott seinen Sohn vor
Grundlegung der Welt dazu bestimmt hatte, die zukünftige Gemeinde, die aus Adam entstehen
sollte, verherrlicht zu sich zu führen?
War nicht auch schon vor Grundlegung der Welt die Gemeinde zur
verherrlichten Einheit mit Christus bestimmt gewesen? Ganz gewiß war es so, denn dies
lehrt uns die Schrift (1. Petr. 1:20; Eph. 1:4).
Gottes eigene Tat durch Jesus Christus bestätigt
seinen vor Grundlegung der Welt gefaßten Willen, denn der Apostel Paulus konnte an die
Epheser schreiben:
"daß alle Dinge zusammengefaßt würden in Christus, beides, was im
Himmel und auf Erden ist (Eph. 1:3,5,9-14).
Satans Störversuch
DIESES Zusammenfassen zu verhindern, war und ist Satans Ziel. Am
wirkungsvollsten dazu wäre wohl gewesen, den Sohn für Gottes Vorhaben untauglich zu
machen!
Satan nahm dazu dreimal Anlauf. Kaum war der Messias geboren, trachtete
Satan ihm auch schon durch Herodes nach dem jungen Leben (Matth. 4:1-18). Als Jesus dann
sein irdisches Wirken begann, trat der Versucher ihm entgegen, um ihn zu Fall zu bringen
(Matth. 4:1-11). Nachdem das gescheitert war, glaubte Satan, Jesus am Kreuz endlich doch
noch überwunden zu haben. Allerdings hatte er die Rechnung ohne Gott gemacht, denn das
Leiden und Sterben Jesu hatte Satan und seine Welt überwunden und das Adamsgeschlecht von
Sünde und Tod befreit.
Wiederherstellung
GOTT ist stärker als Satan und alle Sünde der Welt. Sein Ratschluß ist
auf ewig unabänderlich. Der Sohn Gottes, den Satan vernichten wollte, hat durch sein
Leiden und Sterben der Sünde ein Ende gemacht. Er erniedrigte sich selbst, wurde gehorsam
bis ans Kreuz, erlöste uns durch sein Blut und wurde so auf ewig unser Erlöser (Phil.
2:6-9; 1. Petr. 1:18,19; Röm. 5;18,19; Apg. 4:10-12).
Bleibt demnach festzustellen:
DIE Sünde ist in die Welt hineingebracht und von Christus überwunden
worden. Das Vorhaben Gottes dagegen ist und bleibt unabänderlich.
Der Trick
NUN bleibt Satan nichts weiter übrig, als den Versuch zu unternehmen, die
Auserwählten von Christus hinwegzuziehen. Dazu bedient er sich vieler falscher Propheten
und Christusse sowie ihrer Falschlehren (Matth. 24:23-26). Einer dieser falschen Propheten
und Erlöser ist der sogenannte "treue und verständige Sklave". Er maßt sich
eine Mittlerfunktion zwischen Gott und den Menschen an, obwohl diese allein Jesus Christus
zusteht (1. Tim. 2:5). Die Lehre vom irdischen Paradies, in dem die sogenannten
"andere Schafe" angeblich ewig leben können, ist weiter nichts als ein
satanischer Versuch, Berufene von Christus zu trennen.
Diese irregeführten Gläubigen sind einem Betrug zum Opfer gefallen, der nicht auf eine Bibelverheißung, sondern auf einen gedanklichen Trick Rutherfords gegründet ist. Sein Vorgänger C.T. Russell lehrt nämlich, daß die bis zur Vollzahl noch fehlenden Gesalbten für die 144 000 in der WT-Gesellschaft eingesammelt und 1914 mit Christus im Himmel vereint werden. Dann kam das Jahr 1931. Russell war bereits gestorben und die Vereinigung der Gesalbten mit dem Herrn hatte nicht stattgefunden. Der neue Präsident Rutherford erfand nun die sogenannte große Volksmenge, die für die Erde bestimmt und deren Anzahl unbegrenzt sei. So rettete er die Zukunft der WTG, entzog aber dadurch Millionen gläubiger Menschen die Leibesgemeinschaft mit Christus. Damit wurde das Erlösungsopfer Christi für diese Menschen wirkungslos.
Achtung
ES ist eine feststehende Tatsache, daß nur diejenigen, die' der Berufung
zur Leibesgemeinschaft mit Christus folgen, sich in seinen Namen taufen lassen und die
Geistessalbung nicht zurückweisen, in und durch Jesus Christus ewiges Leben, gleich ihm
empfangen werden.
Es ist nicht wahr, daß diese Segnungen nur für 144 000 Versiegelte
bestimmt sind. Jeder, der sich von dieser einzigen und wahren Berufung wegziehen läßt,
stellt seine Zukunft in Frage (Eph. 4:4).
Wenn Euch, liebe Verkündiger, ein sogenannter treuer
und verständiger Sklave eine andere irdische Berufung aufdrängen und Euch damit vom
heiligen Abendmahl ausschließen will, ist es mit Sicherheit ein Feind Christi.
Wenn dieser "Sklave" sich dazu noch als von Gott über Euch
eingesetzt bezeichnet, in anmaßender Weise Menschen als geistig tot oder lebendig
erklärt und lautend falsche Weltendedaten prophezeit, ist er in Wirklichkeit ein untreuer
Knecht, ein falscher Mittler, ein falscher Prophet und ein falscher Messias. Seine Werke
sind Lüge und Täuschung. Sie stammen vom Vater der Lüge, von Satan, dem Teufel.
DESHALB, LIEBE GESCHWISTER, KEHRT DIESEM UNTREUEN
KNECHT DEN RÜCKEN, GREIFT ZUR BIBEL UND NICHT ZUM WT, ERKENNT JESUS CHRISTUS IN SEINER
LIEBE ALS EUREN HERRN UND ERLÖSER UND LASST EUCH DURCH IHN MIT GOTT VERSÖHNEN!
- MSH -
DOKTOR MARTIN LUTHER - DER GROSSE REFORMATOR (I)
Die Reformation beginnt
WITTENBERG war seit dem 31. Oktober 1517 in helle Aufregung geraten. Viele
Leute diskutierten auf den Straßen und Plätzen der Stadt aufregend miteinander. Die
einen traten dafür ein, andere stellten sich leidenschaftlich dagegen. Niemandem war an
besagtem Morgen der Mann aufgefallen, der in einer unscheinbaren Mönchskutte zur
Universitätskirche schritt und einen großen Anschlag an ihre Tür heftete. Das war ja
auch nichts BESONDERES, denn viele Leute benutzten diese Möglichkeit, WICHTIGES den
Bürgern der Stadt mitzuteilen. Jedoch, was jetzt an der Kirchentür zu lesen stand,
übertraf alles bisher DAGEWESENE. Man fragte sich, war es offener Widerstand gegen die
allgewaltige und allein seligmachende weltweite, also katholische Kirche und gegen das
Papsttum als dem Stellvertretersitz Christi auf Erden? Oder sprach hier der Verfasser der
95 Thesen das aus, was insgeheim viele Menschen schon seit langem bewegte?
Wie war es dazu gekommen?
DEM Manne in Mönchskleidern kam der herrliche Sonnenschein, das Singen
der Vögel und der Duft des Sommerwindes nicht zu Bewußtsein. In seiner engen Zelle des
Augustinerklosters zu Wittenberg lief er aufgeregt hin und her. Bohrende Fragen ließen
ihn nicht mehr zur Ruhe kommen. Tag und Nacht quälte ihn als schweres Problem der
Gedanke: Wie kann ich meinem Gott wohlgefallen? Richtig, er war getauft. Aber hatte ihn
das zu einem besseren, einem sündlosen Menschen gemacht? War es ihm gelungen, alles
irdische Begehren abzulegen? Nein! Gewiß, er nahm seine Werke der Frömmigkeit - also der
Gerechtigkeit sehr ernst. Aber wer sagte ihm, ob es die richtigen Werke waren? Und ob sie
auch ausreichten? Wo ist überhaupt die Grenze, an der Gott mit einem Menschen zufrieden
sein kann? Kann ein Mensch überhaupt aus eigener Gerechtigkeit seine Sünden überwinden
und sich somit den Weg zu Gott freimachen?
Der Apostel Paulus schreibt doch in seinem Brief an die Römer, Kapitel 1, Vers 17 von der Gerechtigkeit Gottes. Also muß es doch dem Menschen möglich sein. Gottgefälligkeit, also Gerechtigkeit hervorzubringen. Und doch, er war mit sich und seinen gottgefälligen Werken nicht zufrieden. Hinter diesem Pauluswort schien sich noch viel mehr zu verbergen. Wieder und wieder las er diesen Text und rang dabei um jedes einzelne Wort. Da, eines Tages fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Unverhofft öffnete sich ihm der Blick in eine geistige Freiheit, die er nie für möglich gehalten hatte und die vor ihm sicherlich nur wenige Menschen erlebt hatten. Natürlich, jetzt war es ihm klar:
NICHT DER MENSCH WIRD DURCH SEINE WERKE GERECHT VOR
GOTT, SONDERN GOTT RECHTFERTIGT DEN MENSCHEN, UND ZWAR ALLEIN DURCH DEN GLAUBEN AN JESUS
CHRISTUS, SEINEN SOHN, DER FÜR UNSERE SÜNDEN DEN OPFERTOD GESTORBEN IST.
Also sind nicht die Werke, sondern der Glaube ausschlaggebend. Wie
verständlich erschienen dem in der Schrift forschenden Mönch nun die Paulusworte im 3.
Kapitel des Römerbriefes: "Ich rede aber von der Gerechtigkeit vor Gott, die aus dem
Glauben an Jesus Christus kommt und allen zuteil wird, die noch glauben. Denn es gibt hier
keinen Unterschied: Alle haben gesündigt und die Herrlichkeit verloren, die Gott ihnen
zugedacht hatte, und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung,
die durch Jesus Christus geschehen ist." (V. 22-24; Lu 75). -
DIESE wegweisende neue Erkenntnis fand unter anderem ihren Niederschlag in
den 95 Thesen, die für jedermann zugänglich an der Tür der Universitätskirche zu
Wittenberg aushingen. Sie sollte bald die Grundfesten der katholischen Kirche erschüttern
und die Reformation auslösen. Und wer war nun der Urheber dieser ganzen Bewegung, der
Mönch und Schriftforscher, der der Wahrheit Gottes zum Licht verhalf? Es war kein
Geringerer als der Doktor der Theologie und Professor der Heiligen Schrift an der
Universität zu Wittenberg, MARTIN LUTHER.
Zum Nachdenken
IST DAS NICHT ERZIEHUNG ZUR LÜGE?
"Gibst du einen Fehler preis?"
Mit diesem Nebenartikel wurde der WT "Wähle den besten
Lebensweg" vom 15. Juni 1980 Nr. 12 eingeleitet, worin auf S. 17/18 der
"Fehler", d.h. die Falschprophetie von 1975 zugegeben wurde. Der Artikel endet
mit der kategorischen WT-Forderung; ''
sei entschlossen, nicht einen Fehler
preiszugeben."
Ist das nicht die Aufforderung, überall vor den Menschen auf die Frage nach den falschen Prophetien der WTG zu heucheln, zu vertuschen, zu verneinen, zu lügen? Hat der WT auf diese Weise das Gewissen gar vieler nicht schon derartig verdorben, daß sie für den Schutz der WTG zu jeder Lüge bereit sind? Wer gar Falschprophetie vertuscht, hat er da nicht den absoluten Tiefpunkt erreicht? Sind solche, die das verlangen und einüben, nicht wie eine geistige Mafia, geistige Mafiosi? Lies dazu 5. Mose 18:20-22!
WIR MAHNEN ZUR WACHSAMKEIT
Die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas findet keine Ruhe
Feinde im eigenen Lager
SEIT 1975 kommt die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas nicht mehr
zur Ruhe. In allen Ländern, wo Jehovas Zeugen ihre Missionsarbeit durchführen, macht
sich ein Feind der Zeugen Jehovas bemerkbar. Die leitende Körperschaft bezeichnet diesen
Feind mit dem Namen "gottloser Mensch". In Wahrheit ist dieser Feind nicht
gottlos, sondern gottesfürchtig.
Dieser Feind ist der nach Wahrheit suchende Zeuge Jehovas, dem nach 1975,
nach großer Enttäuschung, die Augen aufgehen und zu prüfen anfängt.
Wie wird vor diesem Feind gewarnt?
IN der "Christlichen Verantwortung" wurde schon mehrfach
darüber geschrieben wie die leitende Körperschaft den Versuch unternimmt, um ihre Feinde
zum Schweigen zu bringen. Noch einmal darüber zu schreiben, würde mehrere Seiten in
Anspruch nehmen. Damit sich unsere ständigen Leser der Artikelserie "WIR MAHNEN ZUR
WACHSAMKEIT" noch einmal vergewissern können, weisen wir auf folgende Nummern der
"Christlichen Verantwortung" hin; CV 104 Seite 6; CV 122 Seite 2-3.
IM Wachtturm Nr. 23 Jahrgang 1982 wird erneut damit
begonnen, vor diesem gottlosen Menschen zu warnen. Im Wachtturm wird dieser Mensch wie
folgt beschrieben:
"Es sind Menschen, die vorgeben Zeugen Jehovas zu sein, jedoch sind
sie habgierig und versuchen Irrlehren einzuführen, um Glieder des Volkes Jehovas zur
Befriedigung sinnlicher Leidenschaften zu verführen."
Weiter heißt es: "Sie lassen sich zu rebellischen Reden hinreißen.
Sie lehnen sich gegen von Gott ernannte Männer auf." (Siehe WT Nr. 23/82 Seite 12,
Abs. 5/6).
Denken wir einmal logisch über alles nach
FRAGEN wir uns zuerst: "Gibt es eigentlich solchen gottlosen Menschen
in der Organisation der Zeugen Jehovas"? Die Antwort ist "NEIN"! Es gibt
nur Menschen in dieser Organisation, die seit 1975 furchtlos gegen die vielen
Bibelfalschauslegungen der leitenden Körperschaft Protest einlegen. Diese Menschen sind
nicht erst seit gestern mit der Organisation verbunden, es sind Angehörige, die 10, 20,
ja sogar 40 Jahre der Organisation treu dienten. Nun aber sind sie plötzlich
"gottlose Menschen", nur weil sie nach vielen Enttäuschungen endlich ihrem
Gewissen folgen und mit Hilfe von Lesestoff und Belehrungen falsche Bibelauslegungen
richtigstellen.
NATÜRLICH entstehen dadurch Konflikte zwischen den
leitenden Köpfen in den Versammlungen der Zeugen Jehovas und den angeblichen
"gottlosen Zeugen Jehovas". Meist endet solche mutige Handlung mit Ausschluß
aus der Organisation. Dieser Akt beschwört oft noch mehr Probleme für die Leitung der
Zeugen Jehovas herauf. Diese mutigen Gottesdiener, die man als "Gottlose"
beschimpft, bemühen sich, ab nun kleine Bibelstudiumgruppen einzurichten und studieren ab
dann noch gründlicher und ohne Störungen die Bibelauslegungen dar Zeugen Jehovas. Dann
gehen sie damit an die Öffentlichkeit und warnen in erster Linie all ihre
Glaubensfreunde, die sie noch in Erinnerung haben.
Außerdem schreiben sie viele Briefe und schicken sie an viele Menschen
guten Willens, die mit Zeugen Jehovas in Verbindung stehen. Das alles tun sie aus
christlicher Verantwortung, um gottesfürchtigen Menschen zu helfen, sie vor
Enttäuschungen und Abfall von Gott zu bewahren. Außerdem wird durch diese Tätigkeit
endlich der gegenwärtige falsche Prophet bloßgestellt, vor dem Jesus uns als Christen
gewarnt hat. Weil die leitende Körperschaft diese Gefahr auf sich zukommen sieht,
beschimpft und verleugnet sie diese mutigen Zeugen Jehovas und bezeichnet sie als
"gottlose Menschen".
Nachdenkliches
WO WOHNT GOTT?
MIT dieser Frageüberraschte der Rabbi Menachim Mendel einige gelehrte
Männer, die bei ihm zu Gast waren. Sie lachten und sagten: "Wie redet ihr! Ist doch
die Welt seiner Herrlichkeit voll!" Er aber beantwortete die eigene Frage: "Gott
wohnt, wo man ihn einläßt."
DER jüdische Gelehrte Martin Buber dazu? Alle echten religiösen Bewegungen wollen nicht etwa dem Menschen die Lösung des Weltgeheimnisses darbieten, sondern ihn ausrüsten, aus der Kraft des Geheimnisses zu leben, sie wollen ihn nicht über Gottes Wesen belehren, sondern ihm den Weg weisen, auf dem ihm Gott begegnen kann.
DIE WTG zur Frage "Wo wohnt Gott"?: Gott
sitzt auf den Plejaden, im Siebengestirn! "Das Siebengestirn, welches das Sternbild
der Plejaden formt", nach "großer Überzeugung" sei "einer der Sterne
jener Sternengruppe die Wohnstätte Jehovas"! So verkündigt in Schriftstudien 4
S.504 dt. 1923, Beröer Handbuch S. 269 dt. 1912, Schöpfung S. 100 dt. 1928, Versöhnung
S. 14 dt. 1928.
AUF dem Mond waren inzwischen Menschen und zur Venus wurden schon Sonden
geschickt« Die Plejaden dürften also auch nur eine wissenschaftlich-technische Frage
sein. Und was dann, WTG? -
GRÜSSEN JA ODER NEIN?
WIEDER einmal hat die Wachtturn-Gesellschaft zugeschlagen! Während
"neue Erkenntnisse" in der Vergangenheit aber oft nur "neue"
theoretische Lehren waren (zum Beispiel 3 statt 2 Schlüssel des Petrus usw.), betrifft es
jetzt den Zeugen persönlich: Sein Verhalten zu Bekannten, Freunden, ja engsten Verwandten
soll reglementiert werden. Eine ungeheuerliche Frechheit!
IN vielen Versammlungen wird es nun munter. Man läßt sich ja viel gefallen. Aber kann man es unwidersprochen lassen, wenn einem verboten wird, mit bestimmten Menschen, in besonderen Fällen mit der Mutter, der Tochter, den engsten Angehörigen über persönliche Probleme zu sprechen, sie einzuladen? (WT 24/81)
Gottgefälliges Verhalten gegenüber anderen
UM den Inhalt dieser Schrift ,in Erinnerung zu rufen, nur soviel:
"Jeglicher Kontakt zu Ausgeschlossenen soll vermieden werden. Dieses
gilt auch für Verwandte! Ausnahmen werden nur gegenüber dem Ehepartner, minderjährigen
Kindern oder Personen, die aus dringenden Gründen in der gleichen Wohnung wohnen,
gemacht."
Viele Zeugen stehen also jetzt vor einem großen
Problem, zumal die WTG sich nicht nur mit Ratschlägen oder Hinweisen begnügt. Man lese:
"Wenn er aber nicht aufhört Gemeinschaft mit den Ausgeschlossenen zu
pflegen, hat er an den bösen Werken teil (indem er sie unterstützt oder sich daran
beteiligt) und muß aus der Versammlung entfernt oder ausgeschlossen werden."
FALLS Zeugen weiterhin Kontakt zu Ausgeschlossenen
haben, müssen sie selbst mit einem Gemeinschaftsentzug rechnen. Nun gibt es unter Zeugen
auch Personen, die nicht vor dem Problem stehen, sich von ausgeschlossenen Verwandten
trennen zu müssen. Und wie schnell sind diese dann mit dem Hinweis zur Stelle:
"Wir haben neues Licht erhalten, danach müssen wir uns
ausrichten."
DIESES Argument ist ausreichend bekannt. Immer wenn ein neuer "Gedanke" in den WT-Lehren auftaucht, wurde der Begriff "neues Licht" strapaziert. Wenn überhaupt, dann nur sehr ungern, gab die Gesellschaft begangene Fehler zu. Wieviel einfacher ist es auch, korrigierte Fehler als "neues Licht" zu bezeichnen! Wer kann es dann den Zeugen verübeln, wenn sie das Vokabular der Gesellschaft übernehmen?
Neues Licht, neue Sorgen
ABER zurück zum eigentlichen Problem:
Kann man die neuesten Anweisungen der WTG als "neues Licht"
bezeichnen? Zeugen, die 10 Jahre und länger in der "Wahrheit" sind, können
sich sicher sehr gut daran erinnern, daß die gleichen Anordnungen, die von vielen heute
als "neues Licht" deklariert werden, bis Anfang der 70er Jahre gang und gäbe
waren. Dann wurden die Bestimmungen etwas gelockert. Man konnte - von wenigen Ausnahmen
abgesehen - also Ausgeschlossene grüßen, zumindest ausgeschlossene Verwandte besuchen;
ein gesellschaftlicher Kontakt war somit möglich. Jetzt also wieder die harte Linie!
Viele Zeugen stehen nun vor der Frage:
Weshalb tritt die Gesellschaft so inkonsequent auf?
Einmal hü, ein anderes Mal hott.
Jeder Zeuge wird damit in eine unmögliche Situation gebracht. Natürlich
wird die WTG nie zugeben, weshalb sie eine Entscheidung gefällt hat. Aus gewissen
Andeutungen kann man aber doch den Grund erkennen. Lesen wir uns noch einmal aufmerksam
den WT 24/ 81 durch. Dann werden wir zu Abschnitt 14 im 2. Teil kommen:
"Es könnte sein, daß jemand, der ein wahrer
Christ war, den Weg der Wahrheit verlassen hat und erklärt, er betrachte sich nicht mehr
als ein Zeuge Jehovas oder wünsche nicht mehr, als ein solcher bekannt zu sein. Wenn
dieser seltene Fall eintritt, gibt der Betreffende seinen Stand als Christ auf und
verläßt vorsätzlich die Gemeinschaft der Versammlung."
Ende des Zitats.
EIN unerfahrener oder nur flüchtig studierender Zeuge
wird nur beifällig mit dem Kopf nicken. Manch einer wird sich aber auch fragen:
Was sind das für Leute, die keine Zeugen mehr zu sein wünschen? Welche
Gründe bewegen sie zu solch einem Schritt?
Offensichtlich konnte man sie nicht der Hurerei, des
Ehebruchs, des Diebstahls oder dergleichen beschuldigen. Andere religiöse Gründe müssen
eine Rolle spielen, zum Beispiel, daß sie bestimmte Lehren der WTG als falsch erkannt
haben. Kritik an ihren Ansichten können Zeugen aber überhaupt nicht ertragen. Auch
berechtigte Kritik ist für sie' "Unrecht".
G/N
LESERZUSCHRIFTEN
FRAGEN - MEINUNGEN - HINWEISE - ANTWORTEN
VERGANGENES Jahr im August erhielten wir einige Briefe aus dem Ort O
im Bezirk Leipzig. Briefe eines offensichtlich sehr eifrigen Bruders, der einzelne
CV-Artikel zum Anlaß nahm, um uns zu schreiben, teilweise ablehnend, teilweise
zustimmend, benennt und erläutert er uns wichtige Stellen der Bibel, die zu den
Grundlagen-Stellen für das Glaubensgebäude der WTG gehören. Er schließt seine kurzen
Hinweise mit dem Satz: "BITTE SIE UM DISKRETION!"
Natürlich halten wir uns an diese Bitte, denn wichtig vor allem ist zunächst einmal, daß die Zahl derer, die - zwar ungenannt bleiben wollen - uns schreiben, wächst und wächst. Wir sind glücklich darüber und sehen darin zugleich eine noch stärkere Verpflichtung, zu raten und zu helfen. Wir möchten auf diesem Weg dem Bruder aus "O" danken, daß er uns schrieb, denn alleine dieser Umstand beweist uns, wie immer weniger Menschen innerhalb der WTG das absolute Informationsverbot gegenüber CV beachten. Im Hinblick auf die Worte: "Vergewissert euch " haben wir in den ersten Ausgaben von CV oft darüber gesprochen, daß man sich auch innerhalb der WTG einen wachen, kritischen Beröerblick bewahren muß. Das ist heute nicht anders, denn nur so ist wahre Erkenntnis und rechtes Verständnis der Dinge möglich.
UNSER Bruder aus O
, schrieb an uns folgende
Zeilen:
"Christen sollen mit Menschen von allen Arten freundlich umgehen!
Nach 1. Korinther-Brief Kapitel 9, Vers 19-23 und Kapitel 10, Vers 32-33! Das heißt wir
sollen zwar den Gottlosen, nicht beleidigen, als Christen; aber wir sollen auch keine
dicke Freundschaft zu ihm unterhalten: um nicht an seinen Sünden beteiligt zu
sein!!!"
Das ist eine ehrliche, aufrechte und vor allem
bibelgerechte Haltung. Doch sie läßt uns fragen: Ist die Haltung der leitenden
Körperschaft in Brooklyn genauso? Wird in der WTG nicht ständig der Haß gepredigt gegen
Andersdenkende und Andersglaubende? Wird nicht Gift und Galle gegen, die Kirche gespien?
Wird nicht jeder, der der WTG nicht ins Konzept paßt, verteufelt? Unser Bruder hat RECHT.
Und es wäre wirklich die gesunde Art der Beröer, wenn jeder Zeuge, Jehovas die Haltung
der Bibel und des Bruders mit der der WTG vergliche.
Wir würden uns freuen, dazu andere Meinungen zu hören.
"Christliche Verantwortung" :Herausgeber
Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str.6 Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M;
Versand auch kostenlos
Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe,
Gera
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Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
I
n dieser Ausgabe unter anderem.NR. 170 GERA SEPTEMBER 1983
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen den Wachtturm Nr. 5 und 6/83
AUS EINEM BRIEF VON RAY FRANZ
MARTIN LUTHER (II)
Das Leben und Wirken bis zur Reformation
WACHTTURM-ZEUGEN IN SONDERSHAUSEN
Wer soll ihnen heute noch glauben?
EIN ERLEBNIS MIT FRITZ ADLER
GRÜSSEN - JA ODER NEIN
CV schafft Klarheit
ES KOMMT TATSÄCHLICH AUF DEINE RELIGION AN
3. Kapitel aus "Du kannst für immer im Paradies auf "Erden
leben"
IN KÜRZE SIND ALLE ÜBERRESTGLIEDER TOT WAS DANN?
Nachdenken darüber verboten?
DER WT 6/79 Abs. 22 sagt: "Da sich die Glieder der 'großen
Volksmenge' den fruchtbaren 'Weinstock' (Jesus) und seine 'Zweige' (144000) zum Vorbild
nehmen, wollen auch sie nicht unfruchtbar sein."
Soweit, so gut.
ZU den Überrestgliedern der heutigen Zeit dürfen sich im allgemeinen nur
solche zählen, die das Jahr 1914 (Inthronisierung Jesu Christi, WT) bewußt erlebt haben.
Nun kann man sich streiten, was "bewußt erlebt" heißt. Ich nehme an, daß ein
Jugendlicher unter 14 Jahren Weltereignisse nicht bewußt verfolgen kann. Bleiben wir also
bei diesem Alter.
EINE Person, die 1914 vierzehn Jahre alt war, ist also 1900 geboren. Dann ist sie jetzt 83 Jahre alt. Wieviel lebende Überrestglieder (gemäß WT) sind aber schon älter? Bei allem Respekt vor diesen Personen: Wer von diesen ist in der Lage, ein weltweites Werk anzuleiten, "neue Gedanken" im WT zu formulieren? Wer von ihnen kann sich denn noch selber helfen? Wie hat doch die Bibel recht, die das Alter eines Menschen auf höchstens 80 Jahre beziffert! Psalm 90:10.
Halten wir also fest:
1. Laut Psalm 90 :10 ist die 1914-Generation schon vergangen!
(Maximalalter 80 Jahre).
2. Die noch lebenden Menschen sind schwach und hinfällig.
Wenn aber die Überrestglieder das weitweite Werk nicht mehr leiten
können, was dann? Von lebenswichtiger Bedeutung
DIESE Frage ist natürlich für die WTG von lebenswichtiger Bedeutung. Ihr
Werk soll ja weitergehen! Also muß man sich dieser Frage stellen. Dies tut man - wie
immer, wenn "neues Licht" kommt, sehr vorsichtig !
SO erscheint fast am Rande (Dienstprogramm 1/82) eine Leserfrage; Unterscheiden sich die "Brüder Christi" von den "anderen Schafen", was den Glauben und die Treue und den Geist betrifft? Der Zeuge könnte nun annehmen, daß sich die 144 000 wenigstens, was den Geist betrifft, von den "anderen Schafen" unterscheiden. Wenn die Überrestglieder der großen Volksmenge die "Speise zur rechten Zeit" austeilen, dann müßte der Überrest über einen vermehrten . Geist Gottes verfügen, zumal er sich ja auch als "Leib Christi" bezeichnet. Er müßte sich also im Geist unterscheiden.
Wir staunen über die Antwort!
ABER lesen und staunen wir über die Antwort der WT-Gesellschaft :
"Nein" Und:
"das bedeutet nicht, daß Personen mit einer irdischen Hoffnung
keinen heiligen Geist hätten. Treue Diener Gottes der vorchristlichen Zeit waren zwar
nicht als geistige Söhne Gottes gezeugt und hatten auch keine himmlische Hoffnung, doch
besaßen. sie den Geist Gottes... In gleicher Weise sind heute alle, die Gott Wohlgefallen
möchten, bestrebt, sich in ihrem Leben von Gottes heiligem Geist leiten zu lassen ... Die
anderen Schafe unterscheiden sich wirklich nur einmal im Jahr von den Brüdern Jesu,, Das
ist anläßlich des Abendmahles, denn dann offenbaren sich die Brüder Jesu durch ihre
Teilnahme an Brot und Wein".
SOMIT können also auch Glieder der großen Volksmenge über Gottes Geist verfügen. (Wer dies ist, bestimmt natürlich die WTG) Daraus folgt, daß das weltweite Werk auch dann noch weitergehen kann, wenn keiner der 144 000 mehr lebt. Der kluge Mann baut vor! Und die Glieder des "treuen und klugen Knechtes", gesalbt oder nicht, sind ja nicht dumm. Obgleich ihre Argumente
Für die Zukunft wirklich abgesichert?
ZUM Beispiel kann sich doch wohl die große Volksmenge nicht mit Johannes
dem Täufer (vorchristlich) vergleichen, der ja offensichtlich von Gott inspiriert war.
Auch besteht ein grundlegender Unterschied darin, von Gottes heiligem
Geist geleitet zu sein oder "bestrebt" zu sein, sich von Gottes heiligem Geist
leiten zu lassen. Aber auf solch kleine Unterschiede kommt es der WTG nicht an. Ihr Werk
sei so für die Zukunft abgesichert.
TROTZDEM stehe ich auch jetzt noch vor einigen
Problemen. Warum muß ich mir dann die Überrestglieder zum Vorbild nehmen, wenn sie sich
von mir kaum unterscheiden? Nun kann also jeder Zeuge behaupten, Gottes Geist zu besitzen.
Also kann auch jeder Zeuge seinen WT herausgeben. Nicht? Also doch ein Unterscheiden am
Geist?
Aber in Kürze sind alle Überrestglieder tot. Ja, was dann?
-G-
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
WIR PRÜFEN DEN WACHTTURM NUMMER 5 UND 6/83
WACHTTURM VOM 1.3.83 NR. 5
"Fernsehserien, können sie dein Herz verderben?"
DER WT greift hier bestimmte USA-TV-Familiensendungen an, primär für
weibliches Publikum gemacht, die viele ZJ auf Kosten des WT-Dienstes fesseln. Allein
dadurch sei das ZJ-Herz schon "verdorben". Besonders schreckt der WT mit den
moralisch negativen Szenen, im Prinzip ein Kampf gegen Windmühlenflügel. Denn ohne
Fernsehen geht es nicht mehr. Man erkennt, wie einige ZJ gegen die WTG aufmucken. Zur
Sache einige Fragen:
Soll nur eine "heile Welt" ausgestrahlt werden, die es nirgends gibt? Erwähnt nicht auch die Bibel offen "Hurerei und jede Art 'Unreinheit und Habgier"? Muß nicht jeder WT-ZJ selbst von der "großen Hure" predigen? Was spielen ZJ in WTG-Kongreßdramen alles für negative Rollen? Der WT selbst zitiert leidenschaftlichste Äußerungen solcher Serien: "Aber ich liebe Victor. Alles andere ist mir egal. Ich würde lügen, betrügen und stehlen, um bei ihm zu sein. Er ist es wert. Von ihm ein Kind zu haben ist mir alles wert" (Schwangeres Mädchen, S.5). Das klingt vertraut, wenn wir Kind und stehlen weglassen: Mußt du in "theokratischer Kriegslist" nicht auch lügen und betrügen, um bei der WTG zu bleiben? Das paßt nicht? - Alle Freizeit nach Möglichkeit WT-Dienst, darum geht es in diesem Widersinn. Fernsehapparate, Glasauge Satans?
Und die in Brooklyn stehen?
Kapitalistische Redeweise
IN einem Epheser-Kommentar wird dem Apostel. Paulus unterstellt, er habe
auch betont, "wie Arbeitgeber und Arbeitnehmer friedlich miteinander auskommen
können" (S.10). Paulus heute im Klassenkampf auf selten des Kapitals? Der WT
"unpolitisch"?
Anprangerung der Friedensbewegung IM WT-Nachrichtenteil (S.10) wird der Mehrheitswunsch in den USA, "74 gegen 22 Prozent", alle Länder sollen die Atomwaffen vernichten, als "unglaubliches Phänomen" angeprangert. Auch "die europäische Friedensbewegung überrollt Europa mit ähnlichen Auswirkungen". Das sei natürlich gottfeindlich, denn "der Hunger der Menschheit nach Frieden kann nur von Gott gestillt werden, und zwar dann..." - es folgt dann die Nach-1975-Verschiebung des WT-"Königreiches". Fällt solche Verkündigung nicht der Friedensbewegung in den Rücken? Wem dient das real?
STUDIENARTIKEL
"Der Gott allen Trostes ist mit uns"
"Wir können bis ans Ende ausharren"
DER Kerngedanke: "Für uns als einzelne kann das 'Ende' entweder der
'Abschluß des Systems der Dinge' sein oder - vielleicht nach langen, schweren Prüfungen
- unser Tod" (S.18), und noch einmal:
"... bis ans Ende des gegenwärtigen bösen Systems der Dinge oder
bis zu unserem Tod in Treue ausharren" (S. 23). Das heißt doch nicht mehr und nicht
weniger: Bis zum immer wieder verschobenen "Ende" oder bis zum Tode - das soll
dir völlig gleich sein! Eine Überrumpelung sondergleichen! So kann man in der Tat eine
Generation nach der anderen mit Jesu Generationsworten in Matth. 24:34
"vergehen" lassen, seitdem 1799-Termin schon! (Die Harfe Gottes). Alles andere
können wir uns schenken, benutzt der WT doch auch hier massenhaft eigentliche
"Überrest"-Texte, die für die Masse der WT-"Schafe" gar nicht
anwendbar sind.
WACHTTURM VOM 15.3.83 NR. 6
WTG-Nachrichtendienst fälscht
IM Nachrichtenteil (S.11) diesmal u.a., "was hinter den Haßgefühlen
steckt", die im Nahen Osten und Nordirland alles "durchdringen". Der WT
zitiert: "Alles, was sie wirklich trennt, ist die Religion, der Rest sind Ausreden,
Propaganda und Lügen." In Wahrheit stecken handfeste ökonomische und politische
Interessen dahinter!
In Nahost bekanntlich USA- und EG-Ölinteressen z. B.
und in Nordirland britische Kolonialrelikte. Der religiöse Hader ist vordergründig! Man
lese nur "Irland - Insel im Aufruhr", Einleitung Richard Sperl, Dietz-Verlag
Berlin 1975. Damit ist klar, welcher Politik diese Art WT-Nachrichtendienst dient !
Solche politischen Nachrichten als ehrlicher Christ sammeln und
verbreiten?
STUDIENARTIKEL
"Liebe, das vollkommene Band der Einheit"
"Liebe, das Band der Einheit erweist sich als vollkommen"
"Sich mit Liebe kleiden und sie bewahren"
AN die. Liebe appelliert der WT schon 100 Jahre lang, Generation auf
Generation. Wie ein Heiratsschwindler, der kein Versprechen hält. Über die Zeit von 1799
bis 1975 bzw. 1983 nun schon. Schauen wir uns einige jetzige Fragwürdigkeiten an.
"HINGEGEBENE, getaufte Zeugen" gibt, es nach
Jesaja 43:10,12, wie zitiert, überhaupt nicht! (S.13) Das ist darum leichtfertiges,
verfälschtes Bibelzitieren!
"DER Geist des Hasses ist sehr ansteckend, und daher müssen selbst
die Glieder der sichtbaren Organisation Jehovas auf der Hut sein, um nicht davon infiziert
zu werden" (S.15). Was für eine Scheinheiligkeit nach außen! Auf den WTG-Kongressen
1980 "Göttliche Liebe" war besonders die Erziehung Jugendlicher zum Haß auf
alles andere als böse ein Hauptthema! Hierzu redeten u.a. E. Wauer, W. Daiber, R. Urban
und H. U. Goerth im Auftrage der WTG! Man wird unter dem WT doch geistig schizophren, ein
Heuchler, redend, wie es der Organisation gerade paßt!
"WIR müssen beständig in dem zunehmenden Licht
wandeln und uns in diesen 'letzten Tagen'.., besonders anstrengen, für weiteres Licht
'geeignet' zu sein." (S.19) Hier liegt in der Tat die tödliche Gefahr für die WTG,
wenn man nämlich begreift, daß sie ihr "Licht" schon über 100 Jahre ohne Gott
selbst fabriziert, "wissenschaftlich" nämlich! Bitte: "Man könnte sagen,
daß solche Änderungen einem Prinzip folgen, von dem man sich
in der Wissenschaft
bei der Suche nach der Wahrheit leiten läßt
Man stellt eine These auf
Aber
nach einiger Zeit stellt man gewisse Mängel oder Schwächen fest. Man neigt dann dazu,
eine der These widersprechende Behauptung, eine Antithese, aufzustellen. Später findet
man heraus, daß auch diese nicht der vollen Wahrheit entspricht und man verbindet daher
die wertvollen Punkte beider Behauptungen miteinander. Dieses Prinzip ist immer wieder
angewandt worden, so daß sich Sprüche 4:18 erfüllt hat" (WT 15.5.82, Abs. 9,
S.28/29). -
Damit hat die WTG bewiesen, daß sie in ihrem Wesen gottlos ist, bloßes
Menschenwerk! Ihre Liebe-Beschwörungen sollen das nur wieder verdecken. Schon die
nächste Antithese macht sie wieder treulos. -
AUS EINEM BRIEF VON RAY UND CYNTHIA FRANZ
R. 7/3.
Was Du über die Einstellung gegenüber der Organisation im Vergleich mit
Jesus Christus sagst, ist besonders wahr. Fast gedankenlos werden Texte auf die
Organisation angewandt, die sich auf Gott oder auf Christus beziehen, als wäre sie der
Vikar Christi.
Das trifft besonders auf Joh. 6:68 zu; man könnte meinen, Petrus hätte
gesagt: "Zu wem sollen wir gehen? Die Organisation hat Worte ewigen Lebens."
Was das Gebet zu Jesus betrifft, so ist meine eigene Meinung, daß Gebete
grundsätzlich und hauptsächlich zum Vater gerichtet werden sollten, aber es scheint
nicht verkehrt zu sein, gewisse Äußerungen oder Bitten in Verbindung mit einem solchen
Gebet an den Sohn zu richten, was damit verglichen werden könnte, daß jemand, der
hauptsächlich zu einem Herrscher spricht, in einigen Fällen eine andere Person, wie etwa
einen hohen Beamten, der gegenwärtig ist, in das Gespräch mit einbezieht. Jesus Christus
ist zur rechten Hand Gottes als unser Fürsprecher. . Wie ich mich erinnere, ist das
hebräische und griechische Wort für Gebet nicht ausschließlich religiös in der
Bedeutung, die das englische Wort Gebet heute erlangt hat, sondern entspricht mehr dem
alten englischen Gebrauch als beten nicht viel mehr bedeutete als "fragen" oder
"bitten".
Ich lege einige Kopien von Korrespondenz bei, die ich
erhalten habe und die für Dich von Interesse sein mag. Ich nehme an, daß Du nichts
dagegen hast, wenn ich Deinen Brief an andere weitergebe.
Ich schätze den zum Ausdruck gebrachten ausgeglichenen Standpunkt und
glaube, daß er sehr zur Ermunterung anderer beitragen kann.
Wenn Du Zeit hast, wieder zu schreiben, würden wir uns freuen, von Dir zu
hören.
In christlicher Liebe Ray und Cynthia Franz
PS: Dein Brief wurde wahrscheinlich über New York geschickt und erreichte
mich erst vor ein paar Tagen.
EIN ERLEBNIS MIT FRITZ ADLER
IM Sommer 1948 fand in Leipzig eine Kreisversammlung statt. Den
Hauptvortrag am Sonntag hielt Fritz Adler als damaliger Bezirksdiener. Hinter ihm auf der
Bühne stand ein Chor junger Brüder und Schwestern. Als Fritz Adler in seinem Vortrag auf
den eben vergangenen Krieg zu sprechen kam, wies er auf die jungen Leute und sagte unter
donnerndem Beifall, daß "keiner von diesen hier jemals auch nur einen Knopf an einen
Uniformrock nähen" würde. Dies war seine und unser aller feste Überzeugung.
Fünf Jahre später:
Fritz Adler und einer der jungen Brüder aus dem Chor im Zuchthaus
Brandenburg. Drei Jahre Haft ohne Arbeit waren bereits vergangen. Endlich wurden auch aus
den Reihen der Zeugen Jehovas Arbeitskommandos zusammengestellt, darunter in die
Schneiderei.
Aufgabe unter anderem:
Herstellung von Uniformen für die NVA.
Was nun?
DIE Entscheidung wurde nach langen, heftiger Diskussionen, (das gab's
damals noch) unserem alten Fritz als ranghöchster Bruder. anheimgestellt. Alle anderen
Größen waren ja rechtzeitig nach dem Westen abgehauen. Wie würde er, unter
verschärften Bedingungen in Einzelhaft und ohne eigenes Interesse am Arbeitseinsatz, wohl
entscheiden?
Sein Wort:
"Brüder, näht Uniformen!", kam uns wie eine Erlösung.
Mit Eifer erfüllten wir nun unseren Arbeitsauftrag und hatten viele
Erleichterungen dadurch. Hochachtung vor dem Mut, eine eigene Entscheidung aus Vernunft zu
treffen! Es erinnert sich der Chorknabe und Mitgefangene von damals.
ES KOMMT TATSÄCHLICH AUF DEINE RELIGION AN
3. Kapitel aus "Du kannst für immer im Paradies auf Erden
leben"
Wichtige Fragen
GIBT es wirklich eine wahre Religion? Wenn ja, wo ist sie zu finden? Etwa
in einer bestimmten Religionsgemeinschaft oder im Menschen selbst, der sich geistig
verinnerlicht, dem Guten zugewandt hat und so Träger der wahren Religion geworden ist?
Die wahre Religion
SO wie zu alttestamentlicher Zeit die wahre Religion stets dort vorhanden
war, wo dem Gotte Israels in rechter Weise gedient wurde, ist sie heute unter denen zu
finden, die dem Sohne Gottes, Jesus Christus, dienen, ihn anbeten und sich durch ihn mit
dem Vater versöhnen lassen. Das setzt natürlich ungeteilte Liebe zu unserem Herrn Jesus
Christus und Glauben an ihn voraus, und genau daran scheiden sich die Geister. Jesus
Christus ist für uns alle zum Eckstein geworden. 1. Petr. 2:4-8.
Merkmale
NICHT die 'Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religionsgemeinschaft ist
das entscheidende Moment, sondern das Verhältnis zu Jesus Christus. Es ist erkennbar an
folgenden Merkmalen:
- Glaubt man, daß Jesus
Christus Gott war und sein Ausgang von Ewigkeit her gewesen ist (Phil. 2:6; Mi. 5:1),
- er sich selbst entäußerte und Fleisch wurde (Phil. 2:7; 1. Joh. 4:2),
- er gehorsam wurde bis ans Kreuz (Phil. 2:8),
- er am dritten Tag auferstanden ist von den Toten (Phil. 2:9; Rom. 10:9;
Apg. 1:9,10),
- er in den Himmel aufgefahren und zur Rechten Gottes sitzt (Mk. 16:19;
Apg. 7:55),
- er von dort sichtbar wiederkommen wird (Apg. 1:11; Lk . 21:27), um die
Lebenden und die Toten zu richten (Apg. 10:42; Apg. 17:31)?
Dann hat man Jesus Christus und den Vater erkannt (Joh. 17:3) und sollte sich in den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes hinein taufenlassen. Die Folge ist eine neue Geburt, die zum wahren Leben führt, es ist die Geburt im Geiste.
Die wahre Kirche
KOMMEN dann solche Christen unter dem Namen Jesu regelmäßig zusammen, so
entsteht eine wahre christliche Gemeinschaft, in deren Mitte der Herr selbst weilt (Matth.
28:20).
Diese wahre Christenversammlung kennt keine konfessionellen Grenzen, denn
sie ist inner- und außerhalb aller Kirchen zu finden.
Falsche Religion
LASSEN Christen aber zu, daß für sie Jesus Christus aus seiner
Mittlerfunktion verdrängt und durch einen oder mehrere Menschen bzw. einer Organisation
ersetzt wird, laufen sie Gefahr, auf die Abwege der falschen Religion zu geraten. Es wäre
für sie besser, eine solche falsche Gemeinschaft zu verlassen. Sicherlich ist in den
heutigen Kirchen nicht alles zum besten bestellt. Aber man muß doch sehr wohl
unterscheiden, zwischen einer Kirche, in der lediglich unvollkommene Menschen verzeihbare
Fehler machen und einer Kirche, die versteckt oder offen die Gottessohnschaft Jesu Christi
und seine Erlösungstat leugnet.
Wachtturm-Gesellschaft - die wahre Religion?
OBERFLÄCHLICH gesehen leugnet die Wachtturm-Gesellschaft die
Gottessohnschaft und Erlösungstat Christi nicht. Aber hier ist es unbedingt nötig,
näher heranzugehen. Sofort fallen einem dann die geschickt versteckten Christusleugnungen
auf, die unbedingt erkannt werden müssen. Dabei wollen wir uns nur auf einen Vergleich
mit den vorgenannten Kriterien der wahren Religion beschränken.
Aus der Gottesgleichheit Jesu Christi, seiner Sohnschaft und seinem Ausgang von Ewigkeit her, wurde nur ein erstes Geschöpf in der Gestalt eines Erzengels - also nicht mehr der einziggezeugte Sohn Gottes - der eine unbekannte Anzahl von Jahren im Himmel gelebt hatte (S. 58,59,66,191).
Aus der Selbstentäußerung Christi wurde eine Tat des
heiligen Geistes und Gottes, die bewirkte, daß eine Frau ein Kind bekam (S. 57).
Dadurch wird Jesus Christus Teil zum passiven Teil abgestempelt.
Aus dem Gehorsam bis ans Kreuz wurde ein Gehorsam bis an den Pfahl (S. 170). Aus der Auferstehung Jesu Christi wurde nicht die mögliche geistliche Wiedergeburt für die Menschheit und die Erlösung von dem für ewig zum Tode verurteilten Fleisches Adams, sondern lediglich ein Vorrecht für 144 000, in der Gleichheit Jesu Christi. mit ihm vom Himmel aus über die Erde zu herrschen (S. 124).
Aus der sichtbaren, noch zukünftigen Wiederkunft Christi wurde eine unsichtbare Gegenwart, die 1914 begonnen haben soll. Unverständlich allerdings, da doch eben diese unsichtbare Gegenwart laut Schrift bereits mit der Auferstehung Jesu begonnen hat (Matth. 26:20).
Aus dem Richten der Lebenden und der Toten eine
Massenvernichtung in noch nie dagewesenen Ausmaß. Das einzige "Verbrechen"der
Vernichtungswürdigen besteht darin, kein Mitglied der WT-Organisation zu sein, als wäre
nicht Jesus, sondern die WT-Organisation zur Erlösung am Kreuz gestorben . Aus der Taufe
im Namen des heiligen Geistes in den Tod Christi (Röm. 6:3-6) und der Wiedergeburt durch
den heiligen Geist wurde für die "große Volksmenge" eine angebliche
zukünftige Vervollkommnung des adamischen Fleisches.
-MSH-
MARTIN LUTHER (II)
Das Leben und Wirken Luthers bis zur Reformation
MARTIN LUTHER, geboren am 10.11.1483, trat 1505 gegen den Willen des
Vaters in das Erfurter Kloster der Augustiner-Eremiten ein und studierte dort Theologie.
1512 erwarb er die Doktorwürde und übernahm eine Professur für die heilige Schrift an
der Universität zu Wittenberg, die er bis zu seinem Tode innehatte. Zwei Jahre vor seiner
Berufung zum Professor unternahm Luther im Auftrage seines Ordens eine Reise nach Rom, um
zu seiner Glaubensfestigung das geistliche Leben im Vatikan kennenzulernen. Leider dienten
die Erfahrungen, die er in der "ewigen Stadt" machte, keineswegs seiner
geistlichen Erbauung, sondern endete mit einem Schock, der sich allerdings für große
Teile der Christenheit später als heilsam erweisen sollte. Nicht nur diese Reise, sondern
auch die religiös-geistlichen Verhältnisse der Zeit Luthers wurden prägend für seine
immer kritischer werdende Haltung gegenüber der Kirche, welche nach und nach nicht mehr
Hüterin, sondern geistliche Unterdrückerin gläubiger Menschen geworden war. Christliche
Brüderlichkeit und wahrer Glaube regierten in ihr schon lange nicht mehr und der
katholische Klerus war zu einem ernstzunehmenden und unübersehbaren Machtfaktor in der
abendländischen Welt geworden. Viel unschuldiges Blut ist im Laufe der Geschichte unter
dem Zeichen des Kreuzes vergossen worden und das Papsttum sah sich als Stellvertretung
Christi auf Erden und damit als Heilsträger. Von den Gläubigen wurde eine Fülle von
Kulthandlungen gefordert, die angeblich zum Erringen des Seelenheils notwendig waren, als
eine Art Werksgerechtigkeit, während dringliche biblische Unterweisungen dadurch, daß
die Bibel und die gottesdienstliche Liturgie nur in lateinischer Sprache zur Verfügung
standen, stark behindert wurden. Als Papst Leo X. 1514 den Sündenerlaß auf dem Wege des
Ablaßhandels einführte - der Erlös sollte zum Bau des Petersdomes verwendet werden -
verlor die Kirche noch mehr an christlicher Glaubwürdigkeit und die Verderbtheit des
damaligen Papsttums trat immer deutlicher hervor.
Luthers 95 Thesen und ihre Auswirkungen
IN dieser Situation wirkten die 95 Thesen des Dr. Martin Luther wie ein
Blitz in einem morschen Baum. Mit einem Schlage sah sich die Öffentlichkeit vor eine
große Entscheidung gestellt, der niemand mehr ausweichen konnte. Es ging darum, entweder
an der althergebrachten kirchlichen Tradition festzuhalten, oder aber der biblischen
Wahrheit und der Erneuerung - also der Reformierung - des Glaubens zuzuwenden .
JA, diese Auseinandersetzungen sollten die
Weltgeschichte entscheidend beeinflussen und bis heute nicht verstummen.
Einige Forderungen Luthers seien hier aufgeführt:
- Ablehnung der Überlieferung und des Lehramtes der Kirche, dafür aber
Hinwendung zur Lehre der Bibel.
- Rechtfertigung des Menschen nicht durch Werksgerechtigkeit, sondern
durch den Glauben an Jesus Christus.
- Ablehnung des Papsttums und der Kirche als Heilsträger, dafür aber
Hinwendung zu Jesus Christus als den einzigen Heilsträger und zu seiner Nachfolge im
Zeichen des Kreuzes.
- Neuordnung des Gottesdienstes.
- Abschaffung des Kirchenrechtes.
- Beendigung der Abgaben an Rom, des Ablaßhandels, der Seelenmesse und
der Wallfahrten.
- Handhabung der Taufe im Sinne der Bibel.
- Schaffung einer Nationalkirche.
- Richtigstellung der katholischen Abendmahlslehre.
SCHON diese wenigen, aber wichtigen Forderungen zeigen, mit welcher Wucht der Reformator Luther an den Grundfesten der katholischen Kirche rüttelte und damit deren Widerstand zwangsläufig hervorrief.
IM Juni/Juli 1519 kam es zu der sogenannten Disputation in Leipzig zwischen dem Theologieprofessor Johannes Eck und Martin Luther. Eck versuchte Luther zu veranlassen, seine 95 Thesen als Irrlehre über Kirche und Papsttum auszugeben und zu widerrufen. Luther dachte aber im entferntesten nicht daran, dies zu tun, sondern machte durch sein Auftreten deutlich, daß es nicht um einen bloßen Streit um untergeordnete Lehrmeinungen, sondern vielmehr um fundamentale Grundlehren ging. Heftig griff er in diesem Zusammenhang auch die anmaßende Haltung von Papst und Kirche an und .ging sogar soweit, den Papst als den neutestamentlichen Antichristen zu bezeichnen. Die päpstliche Antwort darauf war 1520 die Bannandrohungsbulle, die Luther öffentlich vor dem Elstertor zu Wittenberg verbrannte. Daraufhin wurde im Jahre 1521 der päpstliche Bann über ihn verhängt, der bis heute von der katholischen Kirche nicht aufgehoben wurde. Dem geistlichen Bann folgte die weltliche Acht im gleichen Jahre. Kaiser Karl V. verhängte sie über Luther, nachdem dieser auf dem Reichstag zu Worms der Aufforderung zum Widerruf nicht nachgekommen war. Allerdings hatte dies für Luther keine schlimmen Folgen, denn zur Zeit der Verkündigung der Reichsacht war er bereits auf der Wartburg in Sicherheit. Der Kurfürst von Sachsen, Friedrich der Weise, hatte sich seiner nämlich mit einem Scheinüberfall bemächtigt und ihn so in Sicherheit gebracht.
DIE Jahre 1521 bis 1534 waren äußerst fruchtbare
Jahre für den Reformator. In dieser Zeit übersetzte er aus der lateinischen
Vulgata die ganze heilige Schrift und tat dies in so hoher Qualität, daß
wir heute noch unverminderten geistlichen Nutzen davon haben. Luther schuf nicht nur die
erste zusammenhängende deutsche Bibelübersetzung, sondern er erwarb sich damit auch
große Verdienste um eine einheitliche deutsche Schriftsprache. Außerdem wurde die neue
Bibel die geistliche Grundlage für die nun ins Dasein tretende protestantische Kirche,
die als Folge des lutherischen Aufbegehrens entstanden war.
1524 legte Luther sein Ordensgewand ab und heiratete ein Jahr später die ehemalige Zisterziensernonne Katharina von Bora, die ihm sechs Kinder schenkte, von denen aber nur vier am Leben blieben. Den Verlust der zwei verstorbenen Kinder füllten die vielen Pflegekinder aus, die er liebevoll aufnahm.
Eine notwendige Korrektur
MIT der Erkenntnis Luthers war die Freiheit der Kinder Gottes
wiederentdeckt worden, der große Reformator hatte die Tür dazu neu aufgestoßen. Nicht
das ängstliche Hervorbringen gerechter Werke würde zum Heil gereichen, sondern allein
der Glaube an Jesus Christus» Durch diese neue Erkenntnis schöpften die Menschen neuen
Glaubensmut. Die Reformation breitete sich immer mehr aus, die protestantische Kirche war
geboren. Alles schien von nun an gut zu werden. War es wirklich so? Luther mußte bald
erfahren, daß diese neue Freiheit falsch verstanden wurde. Es ist und bleibt zwar
unbestreitbar, daß allein der Glaube an unseren Herrn Jesus rettet, aber der Beweis des
Glaubens oder anders gesagt, die Glaubensantwort in Form eines christlichen Lebenswandels
begann nach und nach in den Hintergrund zu treten. Die Rettungstat Jesu wurde nicht mehr
als Verpflichtung zur gehorsamen Nachfolge Christi verstanden, sondern als einen Freibrief
für ein zügelloses Leben angesehen. Man war der Meinung:
Wir sind nun einmal Sünder von Geburt an; es liegt nicht in unserer Macht, der Sünde zu widerstehen, .Der Herr hat uns trotzdem selig gemacht .
NUN stand Luther wieder vor einem Problem. War er
zuweit gegangen? Hatte er die Paulusworte falsch verstanden und die katholische Kirche
hatte doch recht gehabt? Wieder begann eine Zeit des Forschens und des Nachdenkens für
ihn. Von neuem zog er die heilige Schrift zu Rate und kam zu folgendem Ergebnis:
ISRAEL HATTE VON GOTT DAS MOSAISCHE GESETZ EMPFANGEN. WER ES ÜBERTRAT,
VERFIEL DEM TODE. ABER WER ES DAGEGEN TREU ERFÜLLTE, DEM GALTEN DIE VERHEISSUNGEN DES
LEBENS.
ES war also ein gutes Gesetz, auch wenn Menschen
dagegen verstießen. Erst durch das Gesetz wurde die Sünde offenbar und die Sünde, nicht
das Gesetz, bringt den Tod hervor.
ALS Jesus nun Mensch wurde, war er, wie alle Juden, dem Gesetz
unterworfen. Dieser Verpflichtung hat er sich nie entzogen. Im Gegenteil, nur er hat es
vollkommen erfüllt. Denen, die ihn der Gesetzesübertretung bezichtigten, hat er
nachgewiesen, daß sie das Gesetz lieblos handhaben und damit dem Geist des Gesetzes
widersprachen, denn ohne Liebe ist jedes göttliche Gebot unerfüllbar. Jesus jedoch war
des Gesetzes Erfüllung und damit auch dessen Ende. Somit konzentriert sich der Weg zum
Heil nicht mehr auf die Erfüllung des Gesetzes, sondern auf den, der es erfüllt hat,
nämlich Jesus Christus. An ihn zu glauben bedeutet demnach, das Gesetz zu erfüllen. Wer
in seinem Leben Jesus nachahmt, der erfüllt das Gesetz, das heißt, er bringt
Glaubenswerke in Liebe hervor. Jeder aber hüte sich davor, seine guten Werke prahlerisch
vor sich herzutragen, gleichsam als Guthaben auf das ewige Heil, sondern im verborgenen,
im stillen und milden Geiste des Glaubens und der Liebe müssen diese guten Werke blühen.
Luther wurde sich darüber klar, das Christentum ist nichts völlig NEUES, .sondern die
konsequente Weiterführung des Heilsplanes Gottes mit den Menschen auf der Grundlage des
NEUEN BUNDES. Um diese Erkenntnis den Gläubigen näherzubringen, verfaßte Luther seinen
Katechismus als Leitfaden für ein christliches Leben.
GRÜSSEN-JA ODER NEIN
Kritik am Wachtturm wirklich falsch?
WIE heißt es dazu im WT 24/81 im Abschnitt 16:
"PERSONEN, DIE DEN GLAUBEN UND DIE GLAUBENSLEHREN DER ZEUGEN JEHOVAS
VORSÄTZLICH VERWERFEN UND DADURCH SELBST ZEIGEN, DASS SIE 'NICHT VON UNSERER ART' SIND,
SOLLTEN PASSENDERWEISE SO BETRACHTET UND BEHANDELT WERDEN WIE JEMAND, DEM WEGEN EINES
UNRECHTS DIE GEMEINSCHAFT ENTZOGEN WORDEN IST."
NUN macht der Ältestenschaft diese Kritik in kleinem Rahmen schon sehr zu schaffen. Geradezu kriminell wird es für sie, wenn sich ehemalige Zeugen mit Gleichgesinnten treffen, Gedankenaustausch pflegen und mit diesen Ergebnissen vor die Zeugenöffentlichkeit treten. Ihre Argumente wiegen schwer, sind gefürchtet bei der WTG und ihren Ältesten. Besonders deshalb gefürchtet, weil andere Zeugen zum Nachdenken angeregt werden. Dieses organisierte Zusammenkommen wird von der Organisation mit allen Mitteln bekämpft. Und wenn dann noch der Name CV auftaucht, ist der WTG jedes Mittel recht, um diese Menschen zu verteufeln.
UNTER diesem Gesichtspunkt lesen wir einmal Abschnitt
15:
"ODER JEMAND MAG DURCH SEINE HANDLUNGEN SEINEN PLATZ IN DER
CHRISTENVERSAMMLUNG VERLASSEN, ZUM BEISPIEL DADURCH, DASS ER EIN TEIL EINER ORGANISATION
WIRD, DEREN ZIELE SCHRIFTWIDRIG SIND UND DADURCH UNTER DAS URTEIL JEHOVAS ZU STEHEN KOMMT,
(VERGLEICHE OFFENBARUNG 19:17-21, JESAJA 2:4). WENN SICH ALSO JEMAND, DER EIN CHRIST IST,
DENEN ANSCHLIESST, DIE GOTT MISSBILLIGT. WÄRE ES FÜR DIE VERSAMMLUNG ANGEBRACHT, DURCH
EINE KURZE BEKANNTMACHUNG ZU BESTÄTIGEN, DASS ER DIE GEMEINSCHAFT VERLASSEN HAT UND KEIN
ZEUGE JEHOVAS MEHR IST."
CV schafft Klarheit
MIT Hilfe der CV erkennen immer mehr Zeugen die Unhaltbarkeit einiger
WT-Lehren und wenden sich von der Gesellschaft ab. Dieser Abfall erreicht Dimensionen, die
die WTG beunruhigt
Das Zitat:
"WENN DIESER SELTENE FALL EINTRITT", ist nichts weiter als eine
Verniedlichung und Verschleierung der Realität. Denn dies ist der Hauptgrund dafür,
warum Brooklyn sich gezwungen sah, wieder die alte harte Linie zu fahren. Kein Zeuge soll
mit jemandem zusammenkommen, der die WTG-Lehren genau kennt und ihre Fehler und Schwächen
aufdeckt. Jeder Zeuge muß quasi isoliert werden, keimfrei gehalten werden. Es gilt das
Motto: Was du nicht weißt, macht dich nicht heiß. Kein Zeuge soll auch nur auf die Idee
kommen, daß das, was er gelehrt bekommt, nicht die wahre biblische Lehre ist. Und so wird
ihm einfach der Kontakt zu Andersdenkenden verboten, bei Androhung des
Gemeinschaftsentzuges. So einfach ist das.
ICH kann nichts dafür. Mir drängt sich bei dieser Überlegung immer wieder die Erinnerung an die Bücherverbrennung während des Nazismus auf. Ein total abwegiger Gedanke? Wurde den Zeugen - wie es einige behaupten - wirklich "neues Licht" geboten? Ich habe es untersucht: Es ist kein "neues Licht", sondern bestenfalls aufpoliertes Licht, welches aber doch nicht mehr glänzen will.
Die Bibel schafft Klarheit
UMFASSEND kann man das ganze Problem aber nur erkennen, wenn man sich
nicht nur mit den Hintergründen beschäftigt, sondern wenn man anhand der Bibel diesen WT
auf seine Wahrheit prüft.
WIR werden ermuntert, anderen Menschen Gutes zu tun. Ja, wir sollen sogar
unsere Feinde lieben. Wieviel mehr Achtung sollten wir daher besonders unseren Eltern und
nächsten Angehörigen entgegenbringen? Ist dies nicht schon ein ungeschriebenes
"weltliches Gesetz"? Gerade die Bibel betont aber die Wichtigkeit der Liebe. Und
dahingehend wird auch unser Gewissen geprägt.
SO macht es mich stutzig, wenn ich im 1. Teil den
Abschnitt 3 lese:
"WIR SOLLTEN UNS DAHER WEDER VON DEM LEITEN LASSEN, WAS MENSCHEN
SAGEN", NOCH VON UNSEREM GEFÜHL, NOCH VON DEM, WAS WIR FÜR RICHTIG HALTEN, SONDERN
SOLLTEN SO EINGESTELLT SEIN WIE DAVID, DER SAGTE:
'
WIR SOLLTEN UNS NICHT VON UNSEREM GEFÜHL LEITEN LASSEN, AUCH WENN
ES DAS WAHRE GEFÜHL DER LIEBE UND ZUNEIGUNG ZUR MUTTER IST, ZUM VATER, ZU DEN
GESCHWISTERN'?"
UND ich soll mich auch nicht von dem leiten lassen, was
ich für richtig halte, ich könnte auch sagen, was mir mein Gewissen rät? Was sagt denn
eindeutig die Bibel über jene, die das Gewissen eines anderen beeinflussen wollen?
"Doch wenn ihr so gegen eure Brüder sündigt und ihr Gewissen, das
schwach ist, verletzt, sündigt ihr gegen Christus."
(l. Korinther 8:12; NW) 1
-G-
WACHTTURM-ZEUGEN IN SONDERSHAUSEN
Wer soll ihnen heute noch glauben?
Beginn in der zweiten Generation mit dem "goldenen Zeitalter"
ES war in den 20er Jahren. Der erste war u.a. Hermann Krecklow aus
Großrodungen bei Nordhausen. Geboren wurde er noch in der ersten WT-Generation seit 1874,
dem ersten WT-Zeitpunkt der Wiederkunft Christi. Mit 22 Jahren war er als kaiserlicher
Soldat in den l. Weltkrieg gezogen. Militärisches Können machte ihn zum Unteroffizier.
Wie viele mag er wohl in diesem Raubkrieg auf fremder Erde getötet haben? 1915 waren es
350 bekannte WT-Zeugen, die mit Bibelhausbriefen "An die Brüder im Felde"
versorgt ; wurden. Einer von ihnen, Max Nitzsche aus Reichenbach i.V. fiel 1915
bei einem deutschen Sturmangriff in Rußland.
ERST 1925 schloß sich Hermann Krecklow der WTG an. Was mag ihn bewogen haben? Die Kriegserlebnisse? Musikalische Ambitionen zeigen ihn als eine empfindsame Seele. War es eine Nachkriegsenttäuschung? Jedenfalls entsagte er allem Irdischen und gab sich den himmlischen WT-Versprechungen hin, sofort nach dem Tod in den Himmel zu kommen. Damals wurde alle Welt von der WTG nur so "berufen". Auf diese Weise war man aller sozialen Mitverantwortung ledig: Gott allein werde alle soziale Misere wenden. Und zwar durch ein "goldenes Zeitalter", das 1925 beginnen sollte. Hatte Hermann Krecklow damals diese falsche WT-Prophetie gekannt? Oder störte sie ihn nicht? Auf jeden Fall predigte er sich und seiner Umgebung dann mit dem WT-Buch "Die Harfe Gottes" eine "Zeit des Endes", die laut WTG "nach den eigenen Worten des Propheten" im Jahre 1799 begonnen hatte. Welche alten Leute in Sondershausen kann man heute danach noch fragen? Das wäre interessant!
In der dritten Generation die "Neue Welt
Gesellschaft"
ES war Hermann Krecklow, der nach 1945 in Sondershausen die WT-Arbeit
wieder, nun als WTG-Gruppendiener (GD), in die Hand nahm. Nach 1874 und 1914 hatte die
dritte WT-Generation begonnen. Er wohnte in Sondershausen auf dem Platz der Opfer des
Faschismus. Eigentlich hätte er ja selbst unter diesen Opfern sein müssen. Denn nach
vergeblichen Kompromissen der WTG mit dem Hitlerfaschismus (Kongreß 1933 in Berlin mit
Profaschismus und Antisemitismus) hatte sie die ZJ dann ohne Rücksicht ins politische
Feuer gejagt. Doch wir wollen nicht richten, wo sich jemand nicht für die
WT-Falschprophetie gegen den Faschismus "verheizen" lassen wollte. War er nur
bis Anfang der 30er Jahre aktiv? Nur, den lieben Mitmenschen in Sondershausen die falschen
WT-Prophetien der 20er und 30er Jahre verkünden und nach 1945 dann die WT-Verschiebung um
weitere 10 bis 20 Jahre (Wann kommt Harmagedon? Kongr. Zürich 1945 Pfingsten), das steht
sehr wohl unter dem Urteil der Schrift in 5. Mose 18:20-22 und Matt h. 24:24.
DAZU kam seit 1947 wieder die WT-Politik des Antikommunismus. Als GD und Mitglied des Dreibrüderkomitees von Sondershausen, zusammen mit dem GD von Bad Frankenhausen, und unter den Anweisungen des WT-Kreisdieners Karl Foedisch wurde dann 1949 der von der WTG geplante Untergrund vorbereitet.
Der GD von Bad Frankenhausen war Soldat der faschistischen Wehrmacht und in sowjetischer Kriegsgefangenschaft« Niemand nahm Anstoß an der WTG-Skrupellosigkeit, diesen Untergrund mit einem geheimen "Kirchlichen Nachrichtendienst" (KND) aufzuziehen, der im Fall der Fälle die evangelische Kirche verdächtigte. Die WT-Politisierung war auch dadurch verschärft, daß man anstelle des "goldenen Zeitalters" nun eine "Neue Welt Gesellschaft" proklamierte, gegen die bestehende Gesellschaft gerichtet. Und das alles unter der "theokratischen" Devise: "Gangster in Amt und Würden, Beweis, daß Politiker nicht die 'von Gott verordneten .obrigkeitlichen Gewalten' sind" (Erwachet 8. 11.1949). Bedenkenlos wurden nun Täuschung, Lüge, politische Neutralitätsheuchelei und antikommunistische Staatsfeindschaft zur "theokratischen" Methode. Christen haben eine christliche Gemeinde darzustellen und keine staatsfeindliche Gesellschaftsordnung. (1. Petrus 2:13-17).
So brach ein schweres Schicksal über Hermann Krecklow und seine Familie herein, am Ende auch dazu verurteilt, mit der dritten WTG-Generation zu "vergehen". Sich und andere getäuscht und enttäuscht. Er wäre heute 91 Jahre alt und müßte den WTG-Generationsschwindel mit Psalm 90:10 und Matthäus 24:34 Lügen strafen.
Für die vierte Generation nun ein
"geistiges Paradies"?
DIE heute in Sondershausen im WTG-Sinne wirken, tun das schon als vierte
WTG-Generation. Erkennen sie das nicht? Eine einzige WTG-Falschprophetie genügt schon
nach 5. Mose 18:20-22. Für sie war das 1975.
Man könnte allerdings denken, das wird langsam auch in Sondershausen
bewußt! Denn der geistige Zustand verwandelt sich in alles andere. Nur nicht in ein
"geistiges Paradies", in das man in Sondershausen einladen könnte!
Wo allerdings die Brücken seinerzeit so gründlich hinter sich abgebrochen worden sind, "daß man den Weg zurück überhaupt nicht mehr finden kann" (WTG-Zweigdiener Konrad Franke, 1968, Hamburg), kann das in bedenkliche Auslösungserscheinungen münden. Wie ALKOHOLISMUS, AUSSEREHELICHE VERHÄLTNISSE, ASOZIALE BEZIEHUNGEN, KINDER WEGGEBEN, GESPANNTE NACHBARSCHAFTS- UND ARBEITSVERHÄLTNISSE, ABTREIBUNG, HÖRIGKEITEN UND ANDERES.
Ist das "geistige Paradies" nicht auch in Sondershausen kaum mehr als eine schöne Fassade, die man vor Außenstehenden ängstlich und in "theokratischer Kriegslist" hüten muß, damit keiner tiefer hineinschaut? Es ist kein Spaß, daß für gar manchen, dem es "dämmert", der aber "den Weg zurück überhaupt nicht mehr finden kann", nur noch die Schnapsflasche bleibt!
AUCH in Sondershausen kann man den 100-jährigen
falschen WTG-Propheten nicht mehr glaubhaft verkünden. Geschweige denn das "geistige
Paradies" unter der WTG.
OB KURT und ROLF, DORIS und THOMAS, MANFRED und MARTHA oder ASTRID und wer
es sonst noch sein mag in Sondershausen, sie stellen selbst nun die vierte WTG-Generation
dar! Wer soll ihnen noch glauben, wenn er es überprüft?
Über 100 Jahre glaubhafte "endzeitliche" WTG
ist nicht "drin"! Sondern der Bankrott und Skandal!
Hermann Krecklow, der in Sondershausen einst sogar das WT-1799 als
"von Gott" proklamierte, ist der Kronzeuge dafür! Doch für niemanden ist es zu
spät, den falschen WTG-Propheten zu verlassen und in echtem Christsein wieder realen
sozialen und geistigen Boden unter die Füße zu bekommen. Die wirkliche Entwicklung der
Dinge zwingt am Ende ohnehin jeden dazu. Auch die vierte WT-Generation wird so oder so
"vergehen". Es ist das Jahr 1983!
DIE ZEIT IST DA, SICH ZU BESINNEN!
CVN
LESERZUSCHRIFTEN
FRAGEN - MEINUNGEN - HINWEISE - ANTWORTEN
"VON SATANS DIENERN WÜNSCHE ICH KEINE BELEHRUNG. ICH DIENE JEHOVA
GOTT NICHT NUR BIS 1975, SONDERN MEIN GANZES LEBEN LANG IN TREUE
"
Eine Ablehnung an CV - nun, davon gibt es immer wieder einige. Aber sollen wir sie einfach ablegen, jene anonymen Briefe, die oft zeigen, wie einseitig und hilflos Menschen geworden sind, die in die Fänge der WTG gerieten? Das schwer zu erkennende, noch schwerer zu begreifende Problem ist ja eben, daß Jehovas Zeugen nicht Jehova dienen, sondern das nur eingeredet bekommen. In Wirklichkeit sind sie billige und zur Unmündigkeit verurteilte Werkzeuge einer gefährlichen Organisation, die sich Macht und absoluten Einfluß auf ihre Mitglieder ergaunerte.
Diesen Umstand wird wohl eines Tages auch Schwester
Christa R. einsehen, die uns mitteilt:
"ICH BIN UND BLEIBE FÜR DEN REST MEINES LEBENS EIN ZEUGE
JEHOVAS
FESTSTEHT, DASS SICH DIE BIBEL ERFÜLLT UND DAS SEHEN WIR ALLE
TAGE
"
Wir freuen uns, wenn Schwester Christa mit diesen Zeilen meint, daß sie echte Bibelerkenntnis besitzt. Wenn sie so überzeugt ist, daß sich die Bibel jeden Tag erfüllt, warum bloß ist sie dann noch Zeuge Jehovas, denn die Prophezeiungen der WTG hinsichtlich der wichtigsten biblischen Voraussagen, haben sich immer wieder als falsch erwiesen. Ob es dieser Schwester auffällt, in weicheln Widerspruch sie sich befindet?
Zu einer grundsätzlichen Frage, sozusagen in eigener
Sache, wollen wir noch Stellung nehmen, angeregt durch einen Brief der Schwester Kathrin
L. aus H.
Sie fragt, warum wir Leserzuschriften nicht vollständig, sondern nur
auszugsweise veröffentlichen.
Nun, es ist eine Frage des Platzes. Zuviel
theokratische Grundprobleme verdienen Beachtung, so können wir nicht regelmäßig
"Leserzuschriften" bringen und ihnen auch keinen zu breiten Raum geben. Wir
können auch nicht immer die vollständigen Namen der leitenden Brüder, die große Fehler
begehen und begingen, nennen. Aus ihrer unmittelbaren Umgebung, oft aus deren eigenen
Familien, erhalten wir Hinweise auf Egoismus, Unbeherrschtheit und anderes. Aber sollen
wir Zwietracht säen?
Unsere Artikel sind so gehalten, daß die, die es angeht, sich erkennen
und - auch von ihrer Umgebung erkannt werden.
"Christliche Verantwortung": Herausgeber
Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str.6
Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos
Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe,
Gera
A 327/83 V 71 1685 KO
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Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
NR. 171 GERA OKTOBER 1983
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
WT 7/83 - Hinweise für Studienleiter
HAUPTVERANTWORTLICHE IM BLICKPUNKT
F. Adler ehemaliger Bezirksdiener-Ost
EIN BRIEF VON DER INSEL RÜGEN
eine junge Frau klopfte an unsere Tür
ALLMÄHLICH KOMMT ALLES ANS TAGESLICHT
Ein Bruder schrieb einem anderen Bruder
DIE WACHTTURM-GESELLSCHAFT UND DR. MARTIN LUTHER
Martin Luther (III)
SOLLTE CV NICHT ENDLICH MIT 1975" AUFHÖREN?
Ein offenes Wort
WIR SAGEN NEIN, AUF KEINEN FALL!
JEDOCH WAS SIND UNSERE GRÜNDE?
WIR könnten der WTG keinen größeren Gefallen tun, als das Thema ihres
falschen Endzeit-Erlösungszeitpunkts von 1975 abzusetzen. Denn dieser Zeitpunkt ist der
jüngste Hauptbeweis für ihre Rolle als ein falscher Prophet nach 5. Mose 18:20-22.
Natürlich ist das nichts Neues mehr, wo die WTG inzwischen als ein falscher Prophet
durchschaut ist. Doch es bleibt unverzichtbar für alle, die weiter der WTG folgen.
"1975" behält seine einzigartige Bedeutung mindestens bis zu den nächsten
WTG-Zeitpunkten 1996 oder 2000. Letztes wird schon ins Blickfeld geschoben.
DAS WTG-Interesse, "1975" aus Blickfeld und
Erinnerung zu verdrängen, steht außer Frage. Doch wir können Jesu Warnung vor falschen
Propheten in Matthäus 24:24 nicht mißachten.
ABER nicht nur für die Abkehr von dem falschen WTG-Propheten sind dessen
falsche "Zeiten und Zeitpunkte" wie 1799, 1874, 1914, 1918, 1925, 1945 und nun
1975 entscheidend, ja hauptentscheidend! Auch für-die danach erforderliche Neubewertung
von Tatsachen, Umständen, Vorgängen und Entwicklungen für eine Neuorientierung ist
diese endzeitliche Erlösungsfalschprophetie als Hintergrund wichtig. Wieso?
DA sind die vom WT bisher "verhurten" und verteufelten anderen Christen allenthalben. Angesichts der weltweit erwiesenen WTG-Unglaubwürdigkeit bleibt ihnen doch weiter gar nichts übrig, als ihre Wege in Glaube, Liebe, Hoffnung, Diakonie oder Caritas, Ökumene, sozialer Mitverantwortung und Friedensdienst fortzusetzen. Die WTG-Verkündigungen sind ein einziger "Zeiten und Zeitpunkt"-Bankrott und hätten den Kollaps für jeden bedeutet, der sich ernsthaft darauf eingerichtet hätte. Man muß das einmal durchdenken! Im Namen Gottes falsche Weltende-Erlösungen sind das Ungeheuerlichste, was man sich leisten kann! Und das sollen wir absetzen?
AUF die Warnung, sich mit "1975" weltweit zu blamieren, erklärte WTG-Bethel-Zweigdiener Konrad Franke 1968 vor der gesamten WTG-Dienerschaft Nordwestdeutschlands in Hamburg: "DANN BLAMIEREN WIR UNS MIT DER ORGANISATION!" Das Tonband liegt vor. Sollen wir zusehen, wie diese falschen Propheten weiter verführen?
MIT dem 1975 beginnenden Tausendjahrreich sollte zum
anderen auch die Vergeblichkeit aller eigenen menschlichen sozialen Anstrengungen erwiesen
sein. Erwiesen wurde 1975 vor Gott und aller Welt die Unmöglichkeit jeglichen Vertrauens
auf derartige Prophezeiungen! Erneut wurde klar, daß es ein asozialer und
verbrecherischer Mißbrauch des Glaubens ist, nichts zu tun, um die sozialen Verhältnisse
zu verbessern oder zu ändern, wie erbarmungslos nach 1975 weitergepredigt wird.
(JZ im 20. Jahrhundert, WTG 1978).
Was sie da heulen angesichts des laufenden Hungertodes von Millionen sind doch nichts als Krokodilstränen! Lahmen sie doch in Wahrheit mit ihrer Predigt jede Hand, die sich zu Protest und Veränderung erhebt! Generation um Generation geht das schon! Und 1975 haben sie ihren jüngsten Offenbarungseid darin leisten müssen!
DER 1975-Bankrott der WTG lehrt vielmehr dieses: Immer
mußten sich die Menschen selbst, ob im Auftrag oder Namen Gottes, als seine Werkzeuge
oder nicht, um die Lösung ihrer sozialen Probleme kümmern:
"Gehe hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihr Tun an, damit du klug
werdest
" (Sprüche 6:6-11). In der Tat ist der Mensch angewiesen, selbst für
seine irdischen gesellschaftlichen und persönlichen sozialen und rechtlichen Bedürfnisse
zu sorgen. (1. Mose 1:28-30; 9:1-7).
Das wurde übrigens auch 1914 nicht aufgehoben, ihr falschen Propheten in Brooklyn, was ihr ja auch erst 1925 "entdeckt" habt! (WT Geburt der Nation). Womit ihr gar Gottes Sintflutentscheidung auf den Kopf stellt. Folgerichtig lehrt auch das Christentum alle Menschen, übrigens in Übereinstimmung mit der jetzt zur Geltung kommenden kommunistischen Lebensweise, "wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" (KPdSU-Programm), nicht auf Kosten anderer zu leben oder auszubeuten, sondern sich durch "seiner Hände Arbeit das Brot selbst zu verdienen". (2. Thess. 3:10-12).
Anstelle bloßer Predigt und Verkündigung soll dem Bedürftigen vielmehr gegeben werden, "was zur Befriedigung der leiblichen Bedürfnisse notwendig ist"! Jak. 2:14-16. Der WTG-Erlösungsbankrott von 1975 läßt diese von der Bibel allgemein gelehrten menschlichen sozialen Pflichten um so mehr als unabdingbare Rechte aller Menschen hervortreten! Gestern, heute und auch für morgen. "Willst du wohl einsehen, du gedankenloser Mensch, daß der Glaube ohne Werke unnütz ist?" (Jak. 2:20, Menge).
ES ist letztlich auch so, wie es Engels am Grabe von Karl Marx sagte, was ein Christ sehr wohl durchdenken sollte, daß es "das Entwicklungsgesetz der menschlichen Geschichte ist: die bisher unter ideologischen Überwucherungen verdeckte einfache Tatsache, daß die Menschen vor allen Dingen zuerst essen, trinken, wohnen und sich kleiden müssen, ehe sie Politik, Wissenschaft, Kunst, Religion usw. treiben können". (M/E Ausg. W. II, S.152, Berlin 1966). Das stimmt sinngemäß völlig mit Jakobus 2: 14-16 überein, für die ZJ allerdings überwuchert durch die WTG-Endzeit-Falschprophetien.
DIE WTG-ERLÖSUNGSFALSCHPROPHETIE von 1975 wie auch die vorhergehenden nicht mehr beim Namen zu nennen, würde uns also schuldig machen dazu beizutragen, daß die WTG auch unsere Kinder, die nächste Generation, religiös und sozial irreführt, daß Elend und Ausbeutung, Unwissenheit und Hungertod weitergehen. Wir haben dagegen die christliche Pflicht vor Gott und den Menschen, einer realistischen Orientierung im gesellschaftlichen Leben zu dienen. (1. Petrus 2:13-17).
Eine Entschuldigung gibt es nicht; "Rette die,
welche zum Tode geschleppt werden, und die zur Hinrichtung Wankenden - o halte sie
zurück! Wolltest du sagen; "Wir haben davon nichts gewußt - wird nicht er, der die
Herzen wägt, es durchschauen und er, der deine Seele beobachtet, es wissen? Und er wird
jedem nach seinem Tun vergelten." (Sprüche 24:11, 12).
-Redaktion-
HAUPTYERANTWORTLICHE IM BLICKPUNKT
Friedrich Adler. ehemaliger Bezirksdiener-Ost
Wir fragen, wie es bei ihm "drinnen aussieht"
DIE jüngste "Palastrevolution" im Bethel in Brooklyn durch
Raymond Franz, Mitglied der leitenden Körperschaft und Neffe des WTG-Präsidenten
Frederic W. Franz, ist der Anlaß, danach zu fragen, wie es bei den hauptverantwortlichen
Brüdern wohl "drinnen aussieht". Die da in der Organisation aufgestiegen sind,
haben doch einmal alle ehrlich und aufrichtig begonnen, oder etwa nicht? Wie konnten sie
dann ihr Gewissen abgeben und bedenkenlos der WTG folgen? Nun, wir wissen, daß sich bei
gar manchem eines Tages das Gewissen zu regen begann. Uns interessieren natürlich
besonders die Verantwortlichen, die das Werk hier WT-hörig politisch "ins Verderben
geritten haben". Natürlich sorgte die WTG mit allen Mitteln dafür, daß keiner
erfuhr, was sich hier ehrlichen Gewissens dagegen regte, z.B. im Fall des Bezirksdieners
H. Bock oder des Landesdieners W. Liebig. Wir haben auch nach dem sehr bekannten
ehemaligen Bezirksdiener-Ost Friedrich Adler gefragt. Ein Bruder, der mit ihm sehr engen
Kontakt hatte, jahrelang, schildert uns seine Erfahrung:
Bruder Friedrich Adler - eine Nachbetrachtung
ER wurde Fritz genannt, und man sprach mit Begeisterung von ihm und seinen
Ansprachen, weil er auch dem einfachen Menschen damit sehr viel Selbstvertrauen gab. Ich
konnte mich auch bald selbst davon überzeugen, wie er in Kreis- und Bezirkskongressen
seine Zuhörer mit seinen Ausführungen über das Königreich Gottes im Bann hielt.
Natürlich so, wie es von der WTG gelehrt und von den Zeugen Jehovas geglaubt wurde.
Persönliche Kontakte
SPÄTER, in den Jahren nach dem Verbot: der Zeugen Jehovas, von 1951-57,
hatte ich dann die Freude, längere Zeitabschnitte mit ihm im persönlichen Kontakt zu
verleben. Es war immer sein Anliegen, die Brüder aufzumuntern oder auch zu trösten,
darin war er Vorbild. Seine ersten Worte, an die ich mich noch gut erinnere, waren:
"Kopf hoch, Brüder, dieser Zustand wird nicht allzulange dauern, denn so, wie Jehova uns von den Nazis befreit hat, wird er es auch jetzt wieder tun, in höchstens zwei Jahren wird alles vorbei sein." Solche und ähnliche Aussprüche gaben uns damals Mut zum Ausharren.
Die Erwartungen liefen nicht programmgemäß
DIE Geschichte aber nahm ihren Lauf. Nicht die Erwartungen der WTG und
ihrer Vertreter setzten sich durch, sondern das gegenwärtige System der Dinge, also die
von Gott verordnete Obrigkeit. So nach und nach sah man das wohl auch ein, aber man ging
den falschen Weg weiter. "Keine Kompromisse mit der Organisation des Teufels"
lautete die Parole, auch von Bruder Fritz Adler. Dabei enthält die Bibel eine ganze
Anzahl von Ratschlägen, sowohl im Alten wie auch im Neuen Testament, die sich ohne
Kompromisse gar nicht in die Tat umsetzen lassen. Man denke an Josef in Ägypten, Daniel
in Babylon unter Nebukadnezar, David zur Zeit von König Saul, selbst Jesus sprach dem
Pilatus seine Zuständigkeit nicht ab. Ebenso unterstellt sich Paulus der Obrigkeit durch
Festus und König Agrippa. Johannes 19:10,11; Apostelgeschichte Kap. 25 und 26. Außerdem
hat Paulus im Römerbrief ein ganzes Kapitel verwendet, um die Wichtigkeit eines guten
Verhältnisses zwischen Christen und der Obrigkeit zu zeigen. Römer Kap. 13. Schon die
Bemerkung von Jesus an seine Jünger:
"Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe, darum seid klug wie die Schlangen, aber ohne Falsch wie die Tauben" (Matthäus 10:16) zeigt doch ganz unmißverständlich, daß es notwendig ist, Kompromisse mit in Kauf zu nehmen, wenn man sich erfolgreich so verhalten will, und muß.
Einsicht war bei Bruder Adler vorhanden
DA sich die erwartete und erhoffte Wende zu Gunsten der ZJ nicht
erfüllte, muß es bei Fritz Adler außer der Enttäuschung doch zu einer, gewissen
Einsicht geführt haben. Denn eine seiner letzten Bemerkungen mir gegenüber lautete:
"Ich glaube, daß sich doch noch vieles ganz anders verhält, als wir es bisher
angenommen haben. Zu dieser Oberzeugung bin ich nach langer und gründlicher Überlegung
gekommen." Aber warum konnte er sich nicht zu einer biblischen Kompromißbereitschaft
durchringen? Er kannte doch die hier zitierten Beispiele auch, war außerdem noch ein
Überrestglied, was er aber nicht einmal betonte.
Die Ursachen für Fehlverhalten liegen bei der WTG
NICHT nur Bruder Adler, sondern fast alle Brüder kannten ja damals nur
eine Obrigkeit, nämlich Jehova und Christus und einen klugen und treuen Knecht, die WTG,
den einzigen Kanal zu Jehova und Christus. Mit diesen falschen Lehren und
Bibelverdrehungen war der Weg zu vernünftigen Kompromissen mit Regierungen, Obrigkeiten
und auch mit Glaubensbrüdern versperrt. Auf solche Weise hat die WTG den starken und
ehrlichen Glaubenskampf vieler Brüder statt des angekündigten Triumphes mehr zu einer
Enttäuschung werden lassen. Bruder Fritz Adler hatte unter den Umständen sein Bestes
gegeben, er hatte sich, menschlich gesehen, als guter Christ und Bruder erwiesen. Das kann
ich mit gutem Gewissen bestätigen.
E.A.B.
Einige Erläuterungen
"HÖCHSTENS ZWEI JAHRE"? Diesen Selbstbetrug hatte die
Propaganda der WTG zum Hintergrund, in ein, zwei Jahren (nach 1950) werde im Rahmen der
US-Politik der "Zurückrollung des Kommunismus" die "Ostzone" wieder
"befreit" sein.
DIE WT-Obrigkeitsirrlehre, die alles damals versperrte,
besagte, die politischen Regierungen seien "Gangster in Amt und Würden" und
keine Obrigkeiten von Gott nach Römer 13. Das war ungeheuerlich. Nur gehörte Bruder
Adler zu den Alten, die wußten, daß das seit 1929 von der WTG gefälscht war! Daß es
vorher anders war!
DURCH seine gewonnene Überzeugung, daß vieles ganz anders ist, hätte er
TAUSENDEN Brüdern und Schwestern helfen können, die 1949/50 unter falscher
Obrigkeitsflagge ins Feuer gejagt worden waren. Doch sie blieben ihrem Schicksal
überlassen. Wie soll man das bezeichnen? Welche Furcht war hier stärker?
0 .0.
Für den Bibelforscher
WAR ES MOSE ODER WAR ER ES NICHT?
"Die Urheberschaft der Genesis" - unter dieser Überschrift
bestreitet der WT die Feststellung eines Forscherteams der Technischen Universität von
Haifa, daß Mose nicht der alleinige Urheber der Bücher Mose gewesen sein kann. Das
Forschungsergebnis besagt, einige Verfasser hatten sogar lange nach dem Tode von Mose
gelebt.
Der WT: "Was immer weitere Untersuchungen ergeben
mögen, so stimmen doch wahre Christen mit Jesus Christus überein, der die Kompilation
des Pentateuchs, zu dem auch die Genesis gehört, Moses zuschreibt." (Luk. 24:27,44;
siehe auch 2. Tim. 3:16). WT 1. Mai 1982, Seite 10.
Natürlich haben die Forscher recht. Der WT-Leser soll immer weiter mit
dem Kopf gegen die Wand der Tatsachen stoßen, wobei man nur die eigene Urteilsfähigkeit
einbüßt. Man lese nur 5. Mose 34. Nach dem WT hätte Mose da ja selbst nachträglich
über seinen eigenen Tod berichtet. Auch läßt 5. Mose 34:10 erkennen, daß es nach der
Lebzeit vieler Propheten nach Mose verfaßt worden sein muß. Vielsagend ist auch, daß
der WT nicht sagt, Jesus habe Mose als Verfasser genannt, sondern daß Jesus dem Mose
"die Kompilation des Pentateuchs zuschreibt"! Was heißt das? -
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
Der Wachtturm
WACHTTURM 7/83 HINWEISE FÜR STUDIENLEITER
Blickfang "Zählst du etwas bei Gott"
WEIL zu bejahen, ist das doch für Christen gar keine echte Frage. Sie
zielt denn unausgesprochen wohl eher auf den nachfolgenden statistischen Jahresbericht.
Sein Erfassen, Zählen und Berechnen soll bejaht werden. Auch um der weiteren
Berichterstattung willen. Sollen doch "noch weitere Millionen von den Milliarden
Erdbewohnern reagieren
" (S.16). Noch mal 100 Jahre? Bei Gott zählt auch der
Geringste etwas. Dazu braucht man keinen WT. Dazu genügt die Bibel. Doch hat die WTG
jemanden erst einmal gewonnen - der Widerspruch bietet sich förmlich an - dann zählt er
gegebenenfalls überhaupt nicht mehr. Dann zählt allein die Organisation: "Vergessen
wir auch nicht, daß sich die Organisation nicht ändern kann, um sich einzelnen Personen
anzupassen" (1.10. 1974 S.605). Sie selbst geht dann über den einzelnen hinweg. Doch
kann nicht auch ein einzelner Recht haben? Natürlich! Was ist dieser Blickfang also wert?
Zu den Themen :
"Wo stehst du in der Streitfrage um das Königreich?"
"Die Streitfrage um das Königreich in den Vordergrund!"
"Weltweite Unterstützung in der Streitfrage um das Königreich"
1. Die "Streitfrage" erfährt hier für die Nach-1975-Generation
eine gravierende Umdeutung. Was Generationen zuvor darüber gepredigt wurde, daß es sich
um eine "Streitfrage" zwischen Gott und Satan um den ersten Menschen handele
(Buch: Die Neue Welt, 1942), ist fallengelassen. Alles wird zu dem Politikum umgedeutet,
die "Streitfrage" sei die Frage der Anerkennung des "Königreiches"
seit 1914 durch die Nationen und ihre politischen Regierungen (S. 9). Ein absoluter
politischer Unsinn, ja Schwachsinn, weil kein Politiker hoch in den "Himmel"
klettern kann, um seine Macht dort abzugeben. Oder will die WTG sie schon seit 1914
übernehmen? Oder was sonst? Die sozialistischen Länder werden dabei als
"sozialistische Diktaturen" politisch verleumdet (S. 8).
2. Diese Umdeutung nimmt zugleich abergläubische Züge an. Jesus könne seit 1914. "von seiner himmlischen Stellung aus" alle Politiker "beobachten, während sich die Erde um ihre Achse dreht" (S.13). Da müßte er doch auf irgendeinem Planeten sitzen, oder? - Das ist doch schon albernes WT-Geschwätz. In den 20er Jahren lehrte die WTG Gott sitze etwa auf den Plejaden, im Siebengestirn. Da wäre das ja nur eine Frage der Raketentechnik, der Raumfahrt, bis zu ihm vorzudringen. Was für Zumutungen!
3. Immer deutlicher bastelt der WT jetzt auch am Jahre 1914 herum! Bekanntlich sind in Kürze die letzten paar Uralten tot, die 1914 mündig erlebten. Der WT: "Somit steht das Ende der Zeiten der Nationen in der zweiten Hälfte des Jahres 1914 als eine der grundlegenden Königreichswahrheiten, an denen wir heute festhalten müssen, immer noch auf einer historischen Grundlage" (S.12). Woran muß man nicht mehr festhalten? Heute festhalten? Morgen nicht mehr? Immer noch auf einer historischen Grundlage? Aber das ist schon historisch? Hat es bald keine historische Grundlage mehr?
4. Was der WT da alles zusammenzählt im Jahresbericht,
beweist eigentlich überhaupt nichts. Ein statistischer UNO-Jahresbericht ist viel, viel
größer. Der Beweis liegt nicht in der Größe oder Zunahme eines Werkes, sondern in
seiner Glaubwürdigkeit.
Was die WTG betrifft, nicht im Ausmaß ihrer Verkündigung,. in der
Glaubwürdigkeit dessen, was man da predigt. -
WACHTTURM-KRITIK AUS GÖTTINGEN/BRD
"Liebe Brüder der "Christlichen Verantwortung"!
AUS Eurem Traktat lese ich, daß Ihr zur Mitverantwortung und Mitarbeit
ruft
" So leitet Bruder K. aus Göttingen/BRD seine interessanten
Feststellungen über die WTG und die ZJ ein. Da ein Mittel der WTG, alle "treu"
zu halten, die Unterdrückung jeglicher Kritik und Kontrolle von "unten" ist,
wie berechtigt sie auch ist, bleibt es ein erstes christliches Anliegen, aller
berechtigten Kritik Raum zu geben. Bruder K. stellt u. a. fest:
"Die Zeugen Jehovas (früher Bibelforscher) lesen
zu viel im WT und zu wenig in der Bibel. Deswegen die mangelhafte Erkenntnis. Die
Vorhersage, daß 1975 das Ende kommt, war großer Irrtum und Vermessenheit, denn die.
Bibel lehrt uns, daß Christus selbst sagt, daß das Ende nur der Vater weiß. (Matth.
13:21; Markus 13:32).
Auch ist die Lehre der Zeugen Jehovas abzulehnen, wenn sie von Generation
sprechen. Die Bibel spricht von Geschlecht und nicht von Generation."
Das seien ganz andere Zeitbegriffe.
"CV, Millionen jetzt lebender Menschen werden nicht sterben - damals
1920, wo die IBV diese Broschüre herausgab, stützte man sich zwar auf Bibelstellen, aber
das Weltgeschehen hat man nicht genügend beachtet. Da ist noch vieles geschehen, was
diese religiösen Schwärmer gar nicht sehen. Aber deswegen verurteile ich sie
nicht." Die ehrlichen ZJ würden "ihren Irrtum noch erkennen. Gott sieht ja das
Herz des Menschen an." Die ganze Zeitrechnung der WTG stimmt sowieso nicht, und es
ist ja auch nicht wesentlich, auf solchen Dingen herumzureiten. "Diese (WTG)-Ansicht
von Generation ist eine Anmaßung."
"Der Mensch macht sich selbst zum Gott.
Dieser Zustand ist heute noch lebendig bei denen, die ihre Schriften zur
Ersatzreligion machen. Die wahre Freiheit finden sie sehr schwer.
Sie sind Sklaven ihrer Schriften, die Bibel als Quelle der Wahrheit
benutzen sie dafür nur. Ein Harmagedon in diesem Sinne gibt es nicht, wie es gepredigt
wird." -
An CV selbst richtet Bruder K. folgende ermahnenden
Worte:
"Auch CV muß sich noch belehren lassen. Daß CV bemüht ist, Fehler
aufzudecken, dafür habe ich Verständnis." Aber CV dürfe nicht nur auf den Fehlern
der ZJ herumreiten, um nicht selbst zur Sekte zu werden. Ja, das ist richtig, es müssen
auch Auswege gezeigt werden, die christlich verantwortbar sind. Und Bruder K. beschließt
diese Kritik mit dem kleinen Reim:
"CV, wenn Du jemand loben willst, so stopfe ihn mit Lob nicht gar so
voll, laß noch ein bißchen Platz, wo Tadel hin soll !" -
Was ist die Welt?
"Welt ist die Totalität aller menschlichen Wesenszüge in Familie,
Gesellschaft, Staat, Natur und Geschichte."
Dr. Kurt Nowak. In: Deutsche Lehrerzeitung, 24.12. 1962, Luther in
Geschichte und Gegenwart, von Dr. Günter Wirth, Vizepräsident des Kulturbundes der DDR.
Inwiefern stimmt das? Das ist durchaus des Nachdenkens wert, angesichts der falschen Weltenden der WTG vor 1799, 1874, 1914, 1925. 1945 und 1975, nicht wahr? Das macht doch ein neues Weltverständnis nötig! Wäre das WT-Weltverständnis richtig, so würde der WT nicht von einer falschen Weltendeprophetie zur anderen stolpern und alle, alle mit ihm. Oder?
DIE WACHTTURM-GESELLSCHAFT UND DR. MARTIN LUTHER
Martin Luther (III)
DER erste Präsident der Wachtturm-Gesellschaft, C.T. Russell, fand
durchaus lobende Worte für den Reformator Martin Luther.
IN seinen Schriftstudien Band VII - eine Auslegung der Offenbarung -
schrieb er auf den Seiten 59-61 unter anderem folgendes:
"Der nächste Bote der Kirche war Dr. Martin Luther. Es ist eine
ziemlich bedeutende Ähnlichkeit vorhanden zwischen dem um Pfingsten begonnenen Werke und
dem Werke Martin Luthers
Luther schrieb die erste Übersetzung der Bibel in
deutscher Sprache
Eine direkte Bezugnahme auf Christus (1. Joh. 5:20); aber auch
charakteristisch für Luther war seine große Wahrheitsliebe
Siehe Markus 1:24.
Luthers besondere Botschaft war 'Rechtfertigung durch Glauben'
Ein stark
hervortretender Charakterzug Luthers war seine sofortige Bereitschaft, dasjenige ' ohne
Verzug zu tun, was er als den Willen des Herrn erkannte
"
RUSSELLS Nachfolger haben jedoch Martin Luther
gegenüber eine ganz andere Haltung eingenommen.
Für sie war und ist Luther, und die von ihm gegründete protestantische
Kirche, nichts weiter als ein Ableger der großen Hure Babylon.
Zwangsläufig sind somit alle Protestanten für sie religiöse Heuchler,
die, wenn sie sich nicht zur Wachtturm-Gesellschaft hin einsammeln lassen, nur noch ihrem
Untergang in Harmagedon entgegengehen.
"DAS VOLLENDETE GEHEIMNIS"
C. T. Russell Schriftstudien Band VII
Neue Reformation nötig
WIE einst die katholische Kirche reformbedürftig war, so ist es heute die
Wachtturm-Gesellschaft. Ihre Lehre hat vieles gemeinsam mit der alten Kirche.
Im Vergleich .wird dies deutlich erkennbar.
LUTHERS wiederentdeckte Lehre von der Rechtfertigung durch den Glauben -
Russell erkannte sie noch an - wurde durch die Gesellschaft allmählich verdrängt und
durch eine Art Werkgerechtigkeit, die aus Felddienst und Heimbibelstudien besteht,
ersetzt. Man ging sogar noch einen Schritt weiter, indem man behauptete, nicht Gott
rechtfertige uns durch den Glauben, sondern der WT-Verkündiger rechtfertige den Namen
Jehovas durch seine "gerechten Verkündigungswerke". Im Klartext heißt das:
Der ungerechte Sünder spricht den gerechten Gott
gerecht.
Eine derartige Verdrehung von Glaubensgut sucht in der gesamten
Kirchengeschichte ihresgleichen. Des weiteren findet die alte alleinseligmachende Kirche
ihr Ebenbild in der heutigen siegreichen irdischen theokratischen Organisation Jehovas und
das ehemalige heilsnotwendige Papsttum findet im "treuen und verständigen
Sklaven" noch seinen Meister! Daß aber Jesus Christus zum alleinigen (!)
Heilsbringer und Retter wurde, ist dem WT-Sklaven bis heute anscheinend nicht aufgefallen.
Verhängte der Papst über Luther den Kirchenbann, so straft der "treue und
verständige Sklave" die Zeugen Jehovas, die geistlich aufgewacht sind, mit
Gemeinschaftsentzug, um sie damit vom ewigen Leben auszuschließen, Auch den katholischen
Rechtsanspruch auf die Unfehlbarkeit des kirchlichen Lehramtes finden wir wieder in der
vom "Sklaven" geforderten kritiklosen Hörigkeit aller Verkündiger gegenüber
dem "Wachtturm". Aber gerade die Hinwendung zum "Wachtturm", der doch
von Menschen verfaßt wird, entfernt mit Sicherheit von Gottes Wort, der Bibel. Damit wird
der Verkündiger eine Marionette des Wachtturms, ein Spielball menschlichen Irrtums.
EIN Beweis für diesen Irrgeist ist die Umwandlung des
geschichtlich gesicherten Kreuzes in einen gewöhnlichen "Wachtturm"-Pfahl, die
jeder Verkündiger widerspruchslos hinnimmt.
Der Versuch der Wachtturm-Gesellschaft, Luthers hervorragende
Bibelübersetzung noch zu übertreffen, endete mit einer Zweckbibel, die in vieler
Hinsicht mit der hebräischen und griechischen Urschrift keine Ähnlichkeit mehr hat.
Das Schlimmste aber ist die Praxis des Abendmahles.
WÄHREND die Katholiken, die glauben, daß sich während der Kommunion
Brot und Wein tatsächlich in das Fleisch und Blut Christi verwandeln, wenigstens vom Brot
genießen, geben die sogenannten "anderen Schafe" der WTG das Brot und den Wein
herabgewürdigt zu bloßen Symbolen unberührt weiter.
Damit lehnen sie die Gemeinschaft mit ihrem Herrn und Erlöser, Jesus
Christus, demonstrativ ab.
Liebe Schwestern und Brüder!
DIESER Artikel sollte nicht nur einen die Reformation, ihre
geschichtlichen und vor allem auch ihre glaubensmäßigen Zusammenhänge geben, sondern
wird Euch, wie ich von Herzen hoffe und annehme, zum Nachdenken über Euer persönliches
Verhältnis zu Jesus Christus anregen. Ist Euch eigentlich klar, daß Euch, wenn Ihr den
Sohn Gottes als Euren alleinigen Retter und Erlöser erkannt und angenommen habt. kein
"treuer und verständiger Sklave" vom ewigen Leben abschneiden kann?l
Ihr braucht keine Angst zu haben! Nicht die
Zugehörigkeit zur sogenannten "theokratischen Organisation" Jehovas rettet
Euch, sondern allein die Inanspruchnahme der Erlösungstat Christi, die er für alle
Menschen, die an ihn glauben, am Kreuz vollbracht hat.
-S.M.H.-
GRÜSSEN - JA ODER NEIN? (III)
Was sagt die Bibel konkret über das Verhalten zu einem ausgeschlossenen
Verwandten?
UNTERSUCHEN wir doch die Bibelstellen, mit denen die WTG ihre Anordnung zu
untermauern sucht.
IN den Abschnitten 2 und 3 des dritten Teiles des WT wird der Bibeltext in
4. Mose 16:16-23 angeführt. Mit dieser Stelle soll bewiesen werden, daß Angehörige, die
zu den Sündern weiterhin gesellschaftlichen Kontakt pflegen, vernichtet werden.
Wir lesen zuerst den WT. "GOTT HATTE VORGESEHEN, DASS DIE FAMILIEN IN DER WAHREN ANBETUNG GEEINT SEIN SOLLTEN. ES SOLLTE ALSO KEINE TRENNUNG DURCH UNTERSCHIEDLICHE RELIGIÖSE ANSCHAUUNGEN GEBEN. DOCH ES GAB SPÄTER FAMILIEN, IN DENEN DIE RELIGION ZU EINER STREITFRAGE WURDE. DAS WAR BEISPIELSWEISE DER FALL, ALS KORAH, DATHAN UND ABIRAM REBELLIERTEN.
JEHOVA BESTÄTIGTE. DASS ER DURCH MOSES UND AARON HANDELTE, NICHT DURCH JENE RELIGIÖSEN REBELLEN. DARAUFHIN FORDERTE MOSES DAS VOLK AUF, SICH VON DEN ZELTEN DER REBELLEN ZU ENTFERNEN. WAS WÜRDEN DIE ANGEHÖRIGEN KORAHS, DATHANS UND ABIRAMS TUN? WÜRDEN SIE DIE LOYALITÄT DER FAMILIE HÖHER EINSTUFEN ALS DIE LOYALITÄT ZU JEHOVA UND SEINER VERSAMMLUNG?
DIE MEISTEN ANGEHÖRIGEN DIESER REBELLEN GABEN DER FAMILIE DEN VORZUG VOR GOTT. JEHOVA VERNICHTETE DIESE ANGEHÖRIGEN ZUSAMMEN MIT DEN REBELLEN (4. MOSE 16:16-33). DOCH EINIGE SÖHNE KORAHS BLIEBEN GOTT UND SEINEM VOLK GEGENÜBER LOYAL. SIE WURDEN ZUSAMMEN MIT DEN ÜBRIGEN GLIEDERN DER FAMILIE KORAHS UND DEN FAMILIEN DATHANS UND ABIRAMS HINGERICHTET (4. MOSE 26:9-11), JA, NACHKOMMEN DIESER KORAHITER WURDEN SPÄTER DADURCH GESEGNET, DASS SIE EINEN BESONDEREN DIENST IM TEMPEL VERRICHTEN DURFTEN UND EHRENHAFT IN DER BIBEL ERWÄHNT WERDEN" (2. CHRONIKA 20:14-19; PSALM 42, 44 BIS 49.84,85,87).
DIE Gesellschaft versucht dem Leser einzureden, daß
Jehova einige Angehörige Korahs errettete, weil sie sich von ihm entfernt hatten. Liest
man sich aber einmal gründlich den betreffenden Bibeltext durch, kommt man zu einem
anderen Schluß.
"Dann redete er (Anm.: Mose) zu der Gemeinde, indem er sprach:
'Weicht bitte von (der Stelle) vor den Zelten dieser bösen Männer und
rührt nichts an, was ihnen gehört, damit ihr nicht in all ihrer Sünde weggerafft
werdet.' Sogleich entfernten sie sich von (der Stelle) vor den Wohnstätten Korahs,
Dathans und Abirams, von jeder Seite hinweg, und Dathan und Abiram kamen heraus und
stellten sich samt ihren Frauen und Söhnen und ihren Kleinen an den Eingang ihrer
Zelte." (4. Mose 16:26, 27).
"Und dann tat die Erde ihren Mund auf und verschlang sie samt ihren Hausgemeinschaften und allen Menschen, die zu Korah gehörten, und der ganzen Habe. So fuhren sie und alle, die zu ihnen gehörten, lebendig in den Scheol hinab " (4. Mose 16:32,33; NW). Die Bibel sagt eindeutig, daß Dathan und Abiram samt ihren Frauen und Kindern vernichtet wurden. Es stimmt zwar, daß die Söhne Korahs überlebten (4. Mose 26;11). Warum sie aber überlebten, sagt uns die Bibel nicht. Darüber könnte man mehrere Vermutungen anstellen. So etwas verbietet aber die Bibel (Offenbarung 22:18,19).
IN den Abschnitten 2 und 3 versucht die WTG eindeutig,
ihren Anhängern Zusammenhänge zu suggerieren, die im Interesse der Gesellschaft stehen
würden. Sie geht aber dabei weit über den biblischen Stoff hinaus.
DAS angeführte Beispiel aus 5. Mose 13: 6-11 ist dem alten Gesetzesbund
entnommen, der für uns keine Bedeutung hat. Nebenbei gesagt: Auch die Juden wandten
einige Gesetze praxisbezogen an. So muß auch die Gesellschaft in diesem WT zugeben, daß
die Todesstrafe im 1. Jahrhundert von den Juden nicht mehr verhängt werden durfte,
obgleich der mosaische Gesetzesbund noch gültig war! (2. Teil Abschnitt 9).
DIE Juden waren damals bei weitem nicht so engstirnig,
wie gewisse Christen heute!
Was zeigt das 3. Beispiel
NOCH ein drittes Beispiel zu diesem Problem, liefert uns der WT.
In Abschnitt 17 lesen wir:
"DER VATER IN JESU GLEICHNIS VOM VERLORENEN SOHN LIEF SEINEM SOHN
ENTGEGEN UND NAHM IHN DANN BEI SICH AUF. ER SAH DEN JÄMMERLICHEN ZUSTAND DES SOHNES UND
REAGIERTE DARAUF MIT NATÜRLICHER ELTERLICHER SORGE. WOHLGEMERKT. DER SOHN KAM NICHT MIT
HUREN NACH HAUSE UND NICHT IN DER ABSICHT, SEIN SÜNDIGES LEBEN IN SEINEM VATERHAUS
FORTZUSETZEN, SONDERN BRACHTE VON HERZEN KOMMENDE REUE ZUM AUSDRUCK UND WAR OFFENSICHTLICH
ENTSCHLOSSEN, WIEDER EIN REINES LEBEN ZU FÜHREN." (LUKAS 15:11-32).
"ER sah den jämmerlichen Zustand des Sohnes und
reagierte darauf mit natürlicher elterlicher Sorge."
WELCHE Situation stellt man sich vor. wenn man dies liest! Etwa so:
DER Sohn kommt, stellt sich vor den gestrengen Herrn Vater, wird von
diesem abschätzend taxiert, und dann kommt die entscheidende Frage :
BIST du nun endlich vernünftig geworden, Bengel?
Zumindest ich könnte mir dies so oder ähnlich vorstellen, wenn ich diesen Satz lese. Und
sicher wird diese Vorstellung von der Gesellschaft auch provoziert.
MAN lese und staune über die Bibelstelle in Lukas 15:20,21:
"Er (Anm.: der Sohn) machte sich also auf und ging zu seinem Vater.
Als er noch weit weg war, erblickte ihn sein Vater und wurde von Mitleid bewegt, und er
lief und fiel ihm um den Hals und küßte ihn zärtlich. Da sagte der Sohn zu ihm:
'Vater, ich habe gegen den Himmel und gegen dich
gesündigt'
!" Ist dies nicht eine eindeutige Aussage?
SOBALD der Vater seinen Sohn erblickte, lief er zu ihm und ohne ihn
auszufragen und Vorwürfe zu machen, begrüßte er ihn auf das herzlichste. Halten wir
noch einmal fest:
DER Vater begrüßte seinen Sohn herzlich, obgleich der Sohn ein unmoralisches Leben geführt hatte und der Vater noch nicht wußte, ob sich der Sohn wirklich geändert hat. (Sein Nach-Hause-Kommen mußte noch nicht viel Positives zu bedeuten haben).
Nun lese man sich noch einmal den Kommentar der Gesellschaft durch. Wird hier nicht ganz das Gegenteil behauptet oder wenigstens versucht, eine eigene Interpretation zu finden?
Wie kann die WTG nur so etwas schreiben?
Wie kann sie es wagen, Bibelstellen zu verdrehen?
Mit welchem Recht treibt sie einen Keil in viele Familien?
Für mich taucht die Frage auf: könnte ich noch die verantwortlichen
WT-Schreiber nach diesen boshaften Falschdarstellungen grüßen?
-G-
EIN BRIEF VON DER INSEL RÜGEN (l)
eine junge Frau klopfte an unsere Tür
ES war vor acht Jahren, als eine junge Frau an unsere Tür klopfte und uns
die Botschaft vom Königreich Gottes nahezubringen versuchte, welche nach den Worten der
jungen Frau nur die Zeugen Jehovas auf der ganzen Erde allen Menschen zu einem Zeugnis
predigten.
Da wir uns schon lange mit der Bibel beschäftigten und
es uns aber nicht gelang, ihren Inhalt zu verstehen, nahmen wir erfreut das Angebot an,
uns die Bibel erklären zu lassen.
Damals wußten wir noch nicht, daß wir damit dieser Schwester ein
STUNDENLIEFERANT für deren monatliche Abrechnung ihrer für den Predigtdienst
aufgewendeten Zeit geworden waren.
Uns faszinierte ihre Art, sich für den Glauben einzusetzen und ihr Bemühen, den Menschen Gott nahezubringen. Alles, was sie uns über Jehova, seinen Sohn Jesus Christus, die Geschichte des jüdischen Volkes und vor allem über die Erfüllung biblischer Endzeitprophetie in unseren Tagen erzählte, erschien uns logisch und wurde ja auch von ihr durch Bibelverse untermauert, die sie uns vorlas, von denen wir aber nicht wußten, daß sie geschickt herausgesucht und vor allen Dingen aus dem Zusammenhang gerissen waren.
Das fanden wir erst später durch vermehrte
Bibelerkenntnis heraus.
Wir lernten andere Zeugen Jehovas kennen
IM Laufe der Zeit lernten wir andere Mitglieder der Gemeinschaft kennen
und waren beeindruckt von ihrem klaren, sachlichen Wesen und wie freundlich, gütig und
rücksichtsvoll sie sich zueinander und uns gegenüber verhielten. Die Worte Jesu, daß
man seine Jünger daran erkennen würde, daß sie Liebe untereinander hätten, schien sich
bei ihnen zu bestätigen. Angetan von ihrer Konsequenz in der Einhaltung christlicher
Glaubensgrundsätze waren wir überzeugt, die in jeder Hinsicht einzigartige und wahre
Gemeinschaft von Christen gefunden zu haben, in der wir Gott nach besten Kräften und in
einer ihm wohlgefälligen Weise dienen konnten.
MIT der Taufe nahmen uns die Brüder und Schwestern in
ihre Gemeinschaft auf, und wir waren froh, uns damit in der geistigen Arche zu befinden,
denn nur in ihr konnten wir Rettung erlangen. So hatten wir es immer wieder im Wachtturm
gelesen.
BIS hierher unterscheidet sich unser Werdegang zu Zeugen Jehovas nicht
wesentlich von dem vieler anderer unserer Brüder und Schwestern.
Erste leise auftretende Zweifel
ZUM Anfang unterdrückten wir leise auftretende Zweifel daran, daß alles,
was uns die WTG an sogenannter biblischer Unterweisung zukommen ließ, ohne jede Kritik
angenommen werden konnte. Wahre christliche Demut kam ja nach dem, was wir gelernt hatten,
darin zum Ausdruck, daß man sich die Belehrungen des treuen und verständigen Sklaven,
als den sich die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas verstanden wissen will nach
Matthäus 24, zu Herzen nahm und so ansah, als wenn sie von Gott kamen. Daran Zweifel zu
hegen, kam einer Auflehnung gegen göttliche Gebote gleich. Dieser wollte sich aber keiner
unter den Brüdern schuldig machen.
Es herrscht eine bedrückende Atmosphäre
ES war daher auch nicht verwunderlich, daß während der wöchentlichen
Zusammenkünfte und im größeren Kreis der Brüder oft eine bedrückende Atmosphäre
herrschte und man sich nicht eines beklemmenden Gefühls erwehren konnte.
Wir glauben, daß viele Brüder und Schwestern über einige Artikel in den
Wachttürmen sich ihre eigenen Gedanken machten und über manche Dinge sich eine andere
Meinung gebildet hatten, als es die WTG .vorschrieb.
SO war sich keiner von ihnen sicher, ob das, was er zur allgemeinen Diskussion beisteuerte, bei den anderen nicht den Eindruck hinterließ, von den Lehren der WTG abzuweichen. Damit lief man Gefahr, mit den geäußerten Gedanken als Besserwisser dazustehen, dessen Bestreben es ist, Spaltungen innerhalb der Gemeinschaft hervorzurufen. Unter dem geistigen Diktat des "klugen Knechtes" wollte sich ja jeder von uns als untadelig und als wahrer Christ erweisen, und so galt das Wachen über den geistigen Zustand eines jeden Bruders oder einer jeden Schwester als oberste Pflicht. Es konnte also nicht ausbleiben, daß sich alle fürchteten, frei und offen zu sagen, was sie bewegte.
Beklemmung und Bedrücktsein haben aber, wie wir
feststellen konnten, nicht nur darin ihre Ursachen. Diese liegen nämlich tiefer und sind
in der Verkündigung dessen, was die WTG den Menschen als FROHE BOTSCHAFT anbietet, zu
finden.
-A-
Fortsetzung in der nächsten CV-Ausgabe!
ALLMÄHLICH KOMMT ALLES ANS TAGESLICHT
Ein Bruder schrieb einem anderen Bruder
Kürzlich hatte ich die Gelegenheit, mich eingehend mit der Verfassung der
Wachtturm-, Bibel- und Tractat-Gesellschaft, Deutscher Zweig Wiesbaden, zu beschäftigen.
Gleichzeitig stehen mir auch die Statuten der "Internationalen Bibelforscher
Vereinigung", Deutscher Zweig Magdeburg, zur Verfügung. Da der Deutsche Zweig
Magdeburg nicht mehr existiert, wird alles, was von der leitenden Körperschaft von
Brooklyn kommt, nach Wiesbaden weitergeleitet. Von dort bekommen wir dann unsere
Predigtdienstanweisungen. Leider muß ich diese wichtigen Unterlagen in Kürze wieder
abgeben, aber etwas, was Dich wahrscheinlich auch sehr interessieren wird, schreibe ich
Dir in diesem Brief wortgetreu ab. Wenn wir wieder zusammenkommen, dann unterhalten wir
uns mehr darüber. Ich fange nun mit dem Abschreiben an.
Paragraph 9 - Beiträge
DIE Vereinigung erhebt keine Beiträge. Ihre geldlichen Mittel werden
durch Zuwendungen gebildet, die ihr freiwillig und unaufgefordert zur Erfüllung der
Aufgaben gemacht werden, die ihr durch diese Verfassung bestimmt sind. Einnahmen und
Eigentum der Vereinigung dürfen nur für diese Zwecke verwendet werden.
Vorstandsmitglieder und Beamte dürfen aus ihrer Mitgliedschaft oder Mitarbeit keine
geldlichen Gewinne, gleich welcher Art, erzielen
Paragraph 10 - Auflösung
DIE Auflösung der Vereinigung kann nur erfolgen, wenn sie mit einer
Mehrheit von vier Fünftel aller Mitglieder beschlossen wird. Im Falle der Auflösung
erfolgt die Liquidation durch die Vorsitzenden (Präsident und Vizepräsident)»
Irgendwelche Vermögen, wie Mobilien, Immobilien, Geld, Forderungen, Guthaben, das nach
Befriedigung aller Verbindlichkeiten übrigbleibt, darf
1. nicht an Mitglieder verteilt werden, soll
2. durch Beschluß der Mitgliederversammlung einer anderen Institution mit
ähnlicher Zweckbestimmung übertragen werden, wie sie die Vereinigung selbst hatte;
jedoch darf der Beschluß über die künftige Verwendung des Vermögens erst nach
Einwilligung des Zentralfinanzamtes in Wiesbaden ausgeführt werden, soll 3. denjenigen
Gemeinden, in denen es sich befindet, für wohltätige Zwecke zufallen, wenn die
Auflösung ohne Bestimmung der weiteren Verwendung des Vermögens erfolgt.
Verfassungsauszug aus der Wiesbadener Satzung vom 21. April 1962
Weißt Du, 'was mich zum Nachdenken bewegte? Es waren die Sätze:
"andere Institutionen" und "denjenigen Gemeinden".
Mir war es nicht klar, was man 'unter "andere
Institutionen" verstehen soll. Ich blätterte deshalb in den Statuten des ehemaligen
Bethelhauses Magdeburg, darin heißt es im Paragraphen 39 Absatz 3:
"die hierfür in Frage kommenden Institutionen werden durch die
Vereinigung, in der Versammlung, in welcher die Auflösung beschlossen wird,
benannt."
Warum tut man so geheimnisvoll! Will man Unruhen oder
Gerichtsprozesse damit verhindern oder etwas noch Schlimmeres? Wenn solche Institutionen
aber nicht vorhanden sind, was dann?
Ist das nicht eine Schande, wie man mit unserem Geld umgeht, wofür
Bethelhäuser, Druckereien, Königreichssäle und in Zukunft Fernsehstationen gebaut,
gekauft oder aufrechterhalten werden? Finanzieren wir nicht auch die Einrichtungen mit
unserem Geld, die zur Ernährung aller Vollzeit- und Betheldiener aufrechterhalten werden?
Was sind das bloß für Menschen, die solcher Statuten entwerfen und gutheißen. Sind das überhaupt in Wahrheit echte Gottesanbeter oder sind es Geschäftemacher, die mit den Spendengeldern aufrichtiger Christen Mißbrauch betreiben? Es lohnt sich, darüber ernsthaft nachzudenken!
IM nächsten Brief werde ich Dir weitere Neuigkeiten
schreiben. Mir wäre es natürlich lieber, wenn Du mich demnächst besuchen würdest. Es
lohnt sich, mit Dir auch über andere Probleme zu sprechen.
Mit diesem Wunsch möchte ich diesen Brief beenden
-eingesandt-
Zum Nachdenken
ÜBER DIE NÄCHSTENLIEBE IN DER ORGANISATION
Eine Schwester in Mecklenburg, die ihre Erfahrungen gesammelt hat.
Nächstenliebe in der Organisation? Wenn man erst mal drin ist, wird man ehrlicherweise
alsbald sehr nüchtern. Sich um den anderen kümmern? Solange er ein Interessierter ist,
hat man sich reine umzubringen mit der Betreuung. So oft wie möglich in der Woche
aufsuchen, persönlich helfen, Kohlen aus dem Keller holen, einkaufen u.a.m., daß er ja
einen guten Eindruck bekommt. Ist er aber erst einmal drin bei uns, wird schon bald klar,
daß dies kein "Wohltätigkeitsverein" ist, wie mir die Ältesten bald zu
verstehen gaben. Hat man sich dann aufgeopfert und kann nicht mehr, dann wird man wieder
"in die alte Welt" abgeschoben, in ein staatliches Altenheim, in die Fürsorge
der Volkssolidarität, auch kirchliche Caritas oder Diakonie ist dann nicht mehr unbedingt
zu vermeiden« Die können sich dann kümmern, wenn man alt und siech wird. Gibt das nicht
zu denken? Wenn diese "alte Welt" sich nun verweigern würde, weil wir ihnen das
"Recht zu herrschen", also das Existenzrecht absprechen? Was, wenn "alle
Herrscher" uns seit 1914 ernstgenommen hätten, und seit 1914 "abgetreten"
wären? Wohin dann mit unseren Alten und Siechen? Denkt man in der Organisation noch
normal?
"Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6 Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera
-----------------------------
Kommentare zu den eingescannten CV-AusgabenCV 172
Im Jahre 1971 (englisch) (Deutsch 1980 - 1987) veröffentlichte die WTG erstmals in ihrer Geschichte ein auf acht Bände angelegtes Bibellexikon unter dem Titel "Hilfe zum Verständnis der Bibel". Im deutschen "Wachtturm" vom 15. Mai 1970 wurde eigens in einem Studienartikel dieses Buchprojekt über alle Maßen gelobt und selbst Schulkindern empfohlen; obwohl es damals überhaupt noch nicht in Deutsch erschienen war.
Die
Zeitschrift "Brücke zum Menschen" stellte in ihrer Nr. 73/74 (1983) einige
Interviews jener vor, die von diesem personellen Aderlaß mitbetroffen waren und davor
maßgeblichen Anteil an den genannten Publikationen hatten.
Auszugsweise, etwas überarbeitet übernimmt
die CV auf zwei Folgen aufgeteilt (Nr. 172 und 173) auch einige wesentliche Aussagen aus
diesen Interviews für ihre Leserschaft.
Ein
charakteristischer Satz über die Konsequenzen der Franz-Krise:
Es gab ein gespanntes Klima. Bei den
Kommentaren der Glieder der LK zum Tagestext beim gemeinsamen Frühstück im Bethel wurden
nun plötzlich über die, welche die Organisation verließen, Erörterungen angestellt.
Sie nannten es den "großen Abfall". Jeden Morgen tischten sie eine Menge
Verleumdungen auf über Menschen, die ich meistens persönlich kannte. Angst verbreitete
sich daher, über die letzten Ereignisse zu sprechen. Nach dem Ausschluß
kamen
auch andere an die Reihe.
Die Dienstabteilung hatte sogar ein Komitee
gegründet unter Harald Jackson, das wie eine Geheimpolizei alles untersuchte. Sie gingen
umher und verhörten Brüder und überprüften solche, die eventuell mit der WTG nicht
übereinstimmten."
Liest man die Details des Berichtes, wie da Angst und Schrecken verbreitet wurde, fühlt derjenige, der historischen Analphabetismus nicht zu seiner Maxime erkoren hat, sich unwillkürlich an die Stalin'schen Säuberungsaktionen in den dreißiger Jahren in der Sowjetunion erinnert. Selbst, wie schon zitiert, das Faktum einer Angst und Furcht verbreitenden Geheimpolizei ist bei diesen Vorgängen nachweisbar!
CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR
NR. 172 GERA NOVEMBER 1983
EDLER GESINNT SEIN UND
PRÜFEN
Wir prüfen den Wachtturm Nr. 10/83
AN DIE VS. AUF DER INSEL RÜGEN
Aufsehen erregende Gemeinschaftsentzüge
EIN BRIEF VON DER INSEL RÜGEN
Der Gläubige wird zum Lohnarbeiter
LESERZUSCHRIFTEN
Fragen - Meinungen - Hinweise - Antworten
ICH SCHRIEB NACH BROOKLYN
Glaube an das, was geschrieben steht, für die WTG nicht entscheidend
AUFSTAND DES GEWISSENS IN
DER WELTZENTRALE DER ZEUGEN JEHOVAS, NEW YORK USA
WAS GESCHAH HINTER DEM KULISSEN IM BETHEL BROOKLYN?
Interview mit den früheren Bethelmitarbeitern Randall Watters und Robert
Sullivan
Der Aufstand im WTG-Schreibkomitee
Was geschah in der Weltzentrale der Zeugen Jehovas (ZJ) im Frühjahr 1980?
Unruhen gab es in der Wachtturmgesellschaft (WTG) schon seit Jahren. Doch im Frühjahr
1980 traten sie an die Oberfläche, auch wenn alles getan wurde, sie vor ihren Anhängern
zu verheimlichen. Ein prominentes Mitglied der Leitenden Körperschaft (LK), der Neffe des
Präsidenten der WTG, wurde aus der LK entlassen und kürzlich ausgeschlossen. Dieser Mann
war fast sein ganzes Leben hindurch ein ZJ. Er wurde als einer von der "Gesalbten
Klasse " betrachtet und trug für das Schreiben der WT-Publikationen, wie
Jakobus-Kommentar und Jugend- und Familienbuch die Verantwortung.
Auch andere angesehene Mitglieder der Schreibabteilung wurden einer strengen Befragung unterzogen und schließlich ausgeschlossen oder sie verließen freiwillig die 'Organisation der ZJ. Diese Männer waren für das Schreiben eigener WT-Artikel und WT-Publikationen, etwa "Wähle den besten Lebensweg", "Das Leben hat doch einen Sinn", "Des Wahrheitsbuch" und das vielverwendete Bibellexikon "Hilfe zum Verständnis der Bibel" verantwortlich. Diese Bücher wurden von Jehovas Zeugen weit und breit gelesen und als "feste Speise zur rechten Zeit" anerkannt, herausgegeben von "Gottes Organisation", wie sie sie nennen.
Heute glauben die Schreiber dieser Bücher nicht mehr, daß die WTG der "alleinige Kanal der Wahrheit" ist Was veranlaßte so viele Mitarbeiter des Hauptbüros zum Gehen? Warum zogen sich so viele ZJ auf der ganzen Welt von der WT-Organisation zurück? Was war der Kernpunkt des Meinungsstreit? Warum sind nicht alle Tatsachen darüber den ZZ zugänglich?
Das folgende Interview mit
Randall Watters und Robert Sullivan gibt darauf Antwort:
Warum sie die Zentrale verließen
TOM: Randy, würdest Du sagen, daß Du über das, was im Bethel geschah,
gestrauchelt bist, also über das Verhalten von Menschen?
RANDY: Nein, das wars nicht, obwohl ich dazu Gelegenheit gehabt hätte.
Wenn man nämlich im Bethel ist, merkt man, daß Menschen miteinander Probleme haben.
Personalprobleme, besonders wenn's um Aufsichtsstellungen geht. Da gibt es immer Leute,
die jemanden auf die Füße treten. Wenn man eine Zeit im Bethel ist, gewöhnt man sich
daran. Ich habe es wirklich nur verlassen wegen der falschen Lehren der WTG.
TOM: Und wie stehts mit Dir, Robert? .
ROBERT: Auch ich bin nicht über Menschen gestolpert. Einige waren meine
besten Freunde, und obwohl sie heute nicht mehr mit mir sprechen dürfen, betrachte ich
sie immer noch so. Ihr Lebenswandel hat, in ganzen gesehen, ein höheres Niveau als das
des Bevölkerungsdurchschnitts. Nein, nicht über Menschen bin ich gestolpert. Es war nur
die Tatsache, daß sie falsche Lehren verkünden.
Selbständige Bibelstudien
im Bethel neben den WT-Studien
TOM: Hast Du einmal mit anderen Bethelmitarbeitern gesprochen, Randy?
RANDY: Ja, das habe ich. Neben meinen persönlichen Römer- und
Galaterbrief-Studien - so entdeckte ich - gab es noch private Studien, zu denen eine ganze
Anzahl- von Bethelmitarbeitern Montagabends nach dem offiziellen WT-Studium der
Bethelfamilie zusammenkamen. "Private" Bibelstudiengruppen im Bethel. Sie trafen
sich in ihren Zimmern und besprachen die Bibel Abschnitt für Abschnitt. Im Unterschied zu
den offiziellen Zusammenkünften der ZJ verwandten sie nicht die WT-Publikationen, sondern
nur die Bibel, und sie konnten offen darüber sprechen. Erstaunlich, daß so viele
Bethelmitarbeiter an diesen selbständigen Studien teilnehmen, Wenn man in einem Studium
war, wußte man manchmal nicht, daß auf der anderen Seite des Flurs noch ein Studium
stattfand. Dies geschah fast geheim.
Erste Entdeckungen des
Schreibkomitees
TOM: Wie viele Mitarbeiter des WT-Hauptbüros gehören eigentlich zur
"Leitenden Körperschaft"?
RANDY: Als ich dort arbeitete, waren es 17. Durch die Absetzung von Ray
Franz und den Tod von William Jackson verringerte sich die Anzahl auf 15.
TOM: Hat auch jemand von der LK die WT-Lehre über "Glauben und
Werke" in Frage gestellt?
RANDY: Ja, das kann man bis in die frühen 60er Jahre zurückverfolgen.
Damals ernannte :Nathan Knorr, der damalige Präsident der WTG, ein besonderes
Schreibkomitee. Diese Männer sollten das Buch "Hilfe zum Verständnis der
Bibel" schreiben, ein Lexikon, das alle biblischen Begriffe in alphabetischer
Reihenfolge behandelt. Es enthält einen Abschnitt über Chronologie und darin einen
Passus über die Wichtigkeit der Jahre 607 und 1914 zur Bestimmung der "Zeiten der
Nationen" sowie einen Hinweis auf das Jahr 1975 als das Ende von 6000 Jahren
menschlicher Existenz. N. Knorr und der damalige Vizepräsident Fred Franz sagten ihnen,
sie könnten die Bibel unabhängig von dem, was die WTG lehrt, erforschen und, sollten sie
etwas finden, was die WTG nicht lehrt, dann sollten sie das die LK wissen lassen. Sie
würden dann Schritte unternehmen zu einer Korrektur.
Die Brüder des Schreibkomitees entdeckten dann z.B., daß die
Christenversammlungen des 1. Jahrhunderts eine Ältestenschaft hatten, und deshalb kam es
Anfang der 70er Jahre zu der Regelung der turnusmäßig wechselnden Altesten.
Nach der Enttäuschung von
1975
Wachtturm-Schreibkomitee entdeckt Widersprüche zwischen WT und Bibel.
Nach der Enttäuschung von 1975 wandten sie sich wiederum dem Studium der
Chronologie zu, weil zu ihrer Verwunderung das Ende nicht gekommen war. Die meisten Zeugen
erwarteten es in diesem Jahr.
Nebenbei bemerkt hatte die WTG dieses Datum ziemlich hochgespielt, so daß
in Erwartung des Endes viele sogar ihre Häuser und ihren Besitz verkauften.
Bei der Überprüfung der chronologischen Berechnungen stieß die
Schreibabteilung auch darauf, daß es für die Jahre 607 und 1914 überhaupt keinen
Schriftgrund gibt. Das Jahr 607 ist nicht das korrekte Datum des Endes des israelitischen
Königtums. Doch wenn 1914 als zuverlässiges Datum entfällt, werden auch weitere Lehren
fragwürdig, gibt es z.B. auch keine Gruppe, die sich selbst "treuer und
verständiger Sklave" nennen kann und mit der Versorgung der Christen mit
"geistiger Speise" betraut wäre. Der WT selbst räumt ein, daß der Gedanke von
einem "treuen und verständigen Sklaven" von der Wiederkunft Christi im Jahre
1914 abhängig ist.
Auch "andere
Schafe"-Lehre des WT mit Bibel unvereinbar!
Auch andere Lehren hängen mit Daten zusammen, etwa die WT-Lehre von den
"zwei Klassen" von Christen, nämlich der "Gesalbten-Klasse" und der
"großen Volksmenge". Diese Aufteilung in Klassen wird mit dem Jahre 1935
verbunden. Liest man aber die alten Wachttürme, dann merkt man, daß diese
Zweiklasseneinteilung mit dem Jahr 1935 überhaupt nichts zu tun hat.
Zwei Brüder aus der LK, Ray Franz und Lymann Swingl erkannten, daß sich
diese Lehren der Gesellschaft überhaupt nicht mit der Bibel in Einklang bringen lassen.
Auch das Komitee, daß das Buch "Hilfe zum Verständnis der Bibel" schrieb,
erkannte damals, daß alles, was sie über die Chronologie geschrieben haben, inkorrekt
war. In diesem Komitee waren Ray Franz, Edward Dunlap und Reinhard Lingtadt.
Konflikt zwischen LK und
Schreib-Komitee bahnt sich an
TOM: Es scheint ja, daß sich daraufhin innerhalb der LK Konflikte
anbahnten.
Robert. Hast Du denn Lehrunterschiede bemerkt zwischen den einzelnen
Gliedern der LK?
ROBERT: Ja, bei ihren täglichen Kommentaren vor dem Frühstück fiel mir
auf, daß die von Ray Franz anders waren. Wie oft sprach er von der christlichen Freiheit,
während die meisten anderen fast nur von der Organisation sprachen. Tatsächlich
unterschieden sich seine Kommentare sehr von den üblichen, so daß ich mir oft Notizen
machte. Sie bestätigten das, was wir im Römer- und Galaterbrief "entdeckt"
hatten, wo von der christlichen Freiheit und Gott dienen aus dem Herzen gesprochen wird.
TOM: Du sagtest etwas von einem Untersuchungskomitee, Randy. Wie reagierte
nun die LK auf dessen Entdeckungen?
RANDY: Nun, es ist schon ein paar Jahre her, als dieses Komitee und einige
andere aus dem Schreibbüro die Bibel studierten und sahen: es gibt vieles, was sie
wirklich dem Gewissen des einzelnen überläßt, z..b. für welchen Arbeitsplatz wir uns
entscheiden, wie wir über das Rauchen denken, das
ja in der Bibel nicht ausdrücklich verboten ist. Darum vertraten einige Brüder aus dem
Schreibkomitee in ihren Artikeln den Standpunkt, wir sollten unser Gewissen gebrauchen.
Aus den ZJ-Versammlungen aber kamen
Zuschriften, die meinten, man könne dies und jenes nicht dem Gewissen überlassen, denn
sonst könnte jeder tun und lassen, was er wollte. Das aber beunruhigte die LK, und sie
ließ Artikel schreiben, die für bestimmte Dinge nun doch wieder Regeln aufstellten.
Dies hin und her kann man bis in die 60er und frühen 70er Jahre
zurückverfolgen. Auch in anderen Dingen weigerte sich die LK, auf die Brüder des
Schreibkomitees zu hören.
Was die LK verheimlichen
wollte, kam nun ans Licht
TOM: Kam es nun bezüglich dieser Unstimmigkeiten in der LK zu einer
Lösung?
ROBERT: Nun, wie Randy schon sagte, es gab viele Gruppen, die unabhängig
voneinander und ohne Verwendung der WT-Schriften die Bibel erforschten. Unter ihnen waren
auch Chris und Norma Sanchez und Nestor Kuilan. Es kam dann schnell heraus, daß sie
Ansichten hatten, die nicht mit dem WT konform gingen. Sie wurden prompt ausgeschlossen.
Da Chris, Norma und Nestor als alte und beliebte Bethel-Mitglieder sehr viele Bekannte im
Bethel hatten, zeigte ihr Ausschluß Folgen. Viele stellten Fragen, und was die LK
verheimlichen wollte, kam nun ans Licht. Daran konnte sie nichts ändern.
TOM: Wie lange war Chris im Bethel?
ROBERT: 13 Jahre, seine Frau genauso lange
Sie war ihr ganzes Leben lang eine Zeugin.
Große Volksmenge des WT
ohne biblische Grundlage
TOM: Wie kam Chris dazu, die WT-Lehren in Frage zu stellen?
ROBERT: Er arbeitete für die WTG als Übersetzer ins Spanische, und
während sie an der spanischen Großdruckausgabe der Neuen Welt" - Übersetzung
tätig waren, stießen sie auf biblische Texte, die im Widerspruch zur Lehre der WTG
standen, z.B. Offb. 7,15. Liest man den griechischen Grundtext zu dieser Stelle, so wird
klar, daß die hier erwähnte große Volksmenge im Himmel ist. Chris wollte über diese
Sache Klarheit finden. Niemand gab ihm schriftgemäße Antwort. Alle Befragten verwiesen
nur auf die Schriften der Gesellschaft. Unbefriedigt wandte er sich an Fred Franz, den
jetzigen Präsidenten. Der aber sagte ihm praktisch dasselbe; Die Gesellschaft
lehrt, die 'große Volksmenge' ist auf Erden. So ist es nun mal."
Darum begann Chris, noch mehr in der Bibel zu lesen. Er stieß dabei u.a.
auf 1. Joh. 5,1: Jeder, der glaubt, daß Jesus der Christus ist, ist von Gott
geboren." Das paßt überhaupt nicht zur WT-Theologie, denn sie erklärt, von
Gott geboren" seien nur 144 000, also nicht alle, die an Jesus glauben.
Stundenlange Vernehmungen
durch LK und Dienstabteilung
Sie zeigten sich sehr mißtrauisch gegenüber den Äußerungen anderer,
sobald es nur ein bißchen von der Linie abwich.
Zuerst wurde ein Zweier-Komitee gebildet, danach ein größeres Komitee,
das sich je nach der Gefechtslage" aus 5 bis 7 Männern zusammensetzte. Da gab
es stundenlange Vernehmungen.
TOM: Warum reagierte denn die LK und die Dienstabteilung so?
RANDY: Vergiß nicht, daß die ganze WT-Ideologie auf dem Einheitsideal
basiert:
EINHEIT AUF KOSTEN DER
WAHRHEIT UND DER FREIHEIT.
Wie oft wurde zum Ausdruck gebracht:
Selbst wenn es sich später herausstellt, daß die offizielle Lehre falsch
war, sollte man nicht vorauseilen und eigene Gedanken aussprechen, so biblisch legitim und
richtig sie sein mögen. Denn das würde Zwietracht in die Organisation hineintragen und
den Gleichschritt stören. Die Führung sagt, jeder habe mitzumarschieren.
Sie verhalten sich wirklich
wie Päpste
Russell, der Gründer der WTG, wandte sich in seinen alten Schriften gegen
solche Einheit, um deren willen der persönliche Glaube geopfert und das Zeugnis der Bibel
ignoriert werden muß. Mit anderen Worten, ist etwas umstritten, sollte es Raum geben für
Aussprachen, statt den Dialog um des Friedens willen" abzuwürgen oder um die
Organisation zusammenzuhalten.
Seine Nachfolger verhalten sich wie
wirkliche Päpste, so, als wären sie unfehlbar, nur, daß sie zugeben: Heute ist dies
richtig, aber später mag es sich ändern, und was immer sie morgen sagen, wirst du morgen
als Wahrheit annehmen.
Daher sagen die ZJ, wenn wir der LK nicht vertrauen können, wem dann? Sie
setzen ihren ganzen Glauben, ihr ganzes Vertrauen in die LK, die sie unterweist.
Schockierende gemeine Taktik
Interessant, wie sie ausgeschlossen wurden.
Das Komitee, welches sie verhörte, stellte ihnen viele Fragen und wollte
wissen, warum sie anders dachten als der WT. Chris und Norma hatten aber Schriftbeweise,
auf die sie sich stützten. Das Komitee konnte ihnen nichts entgegnen und nahm daher zu
gemeinen Taktiken Zuflucht.
Chris wurde ein Dummkopf", Lügner",
Schmarotzer" und Krebsgeschwür" genannt. Schockierend, so etwas von
Männern zu hören, die als würdige Glieder der LK" galten.
Auf Chris Frage, was l. Joh. 5,1 bedeute, ein Wort, das offensichtlich
nicht mit der WT-Lehre übereinstimmt, konnte Dan Sydlik nur antworten: Wir sind
nicht hier, um Deine biblischen Fragen zu beantworten." Chris und Norma wurden sehr
schlecht behandelt. Man schloß sie aus, obwohl sie sogar erklärten, sie würden ihre
abweichenden Glaubensansichten nicht verbreiten.
Verschwörung gegen
die Organisation"
Das Komitee hatte eine derartige Angst, diese schriftgemäße Erkenntnis
könnte: nach außen dringen, und andere anstecken,
daß sie einen anderen Grund erfanden:
Verschwörung gegen die Organisation". Sie verlangten von
ihnen, die Namen derer herauszurücken, die so wie sie dachten. Sie unterstellten
nämlich, es müsse eine Verbindung geben zwischen den einzelnen Kritikern , und daß auch
das Glied der LK, Ray Franz und die Glieder der Schreibabteilung alle in die Sache
verwickelt wären.
Ja, daß alle gemeinsam die Organisation niederreißen wollten.
Nichts aber lag uns ferner als das.
Sie aber bestanden auf die Herausgabe aller Namen, damit die ganze
Geschichte bereinigt würde. Chris und Norma wußten jedoch nichts und konnten ihnen keine
Namen nennen. Die Folge: Ausschluß wegen Verschwörung gegen die Organisation.
Wie die Geheimpolizei
ROBERT: Es war eine totale Überraschung, daß Leute, die so lange, so
treu und loyal im Bethel gedient hatten, plötzlich als "Ausgeschlossene"
galten. Viele ihnen nahestehende Freunde stellten Fragen. Viele weinten. Nun gab es keine
Möglichkeit mehr für die LK, die ganze Sache zu vertuschen. Jetzt mußte darüber
gesprochen werden.
Es gab ein gespanntes Klima. Bei den Kommentaren der Glieder der LK zum
Tagestext beim gemeinsamen Frühstück im Bethel wurden nun plötzlich über die, welche
die Organisation verließen, Erörterungen angestellt. Sie nannten es den "großen
Abfall". Jeden Morgen tischten sie eine Menge Verleumdungen auf über Menschen, die
ich meistens persönlich kannte. Angst verbreitete sich daher, über die letzten
Ereignisse zu sprechen. Nach dem Ausschluß von Chris und Norma kamen auch andere an die
Reihe.
Die Dienstabteilung hatte sogar ein
Komitee gegründet unter Harald Jackson, das wie eine Geheimpolizei alles untersuchte. Sie
gingen umher und verhörten Brüder und überprüften solche, die eventuell mit der WTG
nicht übereinstimmten.
Was geschah mit Ray Franz
TOM: So gab es doch ein ziemliches Durcheinander? Waren Ray Franz und die
anderen aus der Schreibabteilung der wahre Grund dafür?
RANDY: Nein, durchaus nicht. Natürlich nicht. Ray, Ed Dunlap und ein
anderer aus dem Komitee, das das "Hilfebuch" schrieb, waren natürlich die
ersten, die den Irrtum der Datenberechnungen durchschauten. Doch gleichzeitig gab es ja
andere innerhalb und außerhalb des Bethel, die durch eigenes Bibelstudium und besonders
des Römer- und Galaterbriefes erkannten; nicht durch Gesetzeswerke und Befolgung von
Vorschriften einer Organisation werden wir gerettet, sondern durch den Glauben an
Christus, Es gab also ganze Gruppen im Bethel, die Widersprüche zwischen Bibellehre und
WT-Lehre entdeckten. Ray Franz war nur deswegen ein besonderes Ziel der Angriffe, weil er
der LK angehörte.
Ray Franz hielten sie für die Wurzel des Übels. Deshalb wollten sie ihn
fassen und aus der LK und dem Bethel hinaushaben in der Meinung, dann wäre die ganze
Unruhe behoben. Daher nahm dieses Komitee unter Harald Jackson und der Dienstabteilung
einige Tonbandgeräte und gingen herum, um Ray und Cynthias nächsten Freunden
Geständnisse zu entlocken, was Ray ihnen persönlich gesagt habe, irgend etwas, das den
Eindruck erweckte, als wäre er gegen die Organisation.
Angst und Geständnisse
ROBERT: Jeder hatte Angst, er könnte nun auch wegen
"Verschwörung" angeklagt werden sobald er nicht mit der Dienstabteilung
.zusammenarbeiten wollte oder nicht alles sagen würde, was er wußte. Überall war Angst
im Spiel.
RANDY: Daher waren die Befragten oft mehr als willig, jede gewünschte
Information zu geben, um nicht selbst in Schwierigkeiten zu kommen. Die Dienstabteilung
brauchte zwei Wochen, um all diese Geständnisse von Rays nächsten Freunden
aufzuzeichnen.
Sie entschlossen sich dann, ihn ins Bethel zu rufen und ihm alle diese
Aufnahmen vorzuspielen, um zu sehen, was er zu seiner Verteidigung sagen würde, Ray war
natürlich über ihr Vorgehen unterrichtet durch Freunde im Bethel, mit denen er
Verbindung hielt. Außer ihm gab es noch ein anderes Glied der LK, das mit Rays Meinungen
und Glauben sympathisierte. Ray bat ihn, sich mit ihm im Bethel zu treffen und er hoffte,
er würde sich für ihn einsetzen und die LK von dem Ausschluß abhalten können. Ray
wollte also offenbar nicht ausgeschlossen werden. Er hatte ja nicht die Absicht, die
Gesellschaft zu stürzen, sondern sie zum Nachdenken zu veranlassen. Tatsächlich schloß
die LK ihn zu jenem Zeitpunkt nicht aus. Man nahm ihm jedoch alle Dienstvorrechte und
sagte ihm, er müsse sofort gehen (aus der LK).
Später fanden sie dann doch Gründe zum Ausschluß, und zwar, als er mit
seinem Nachbarn, einem ehemaligen ZJ, zum Essen ging .
Ed Dunlap und Reinhard
Lingtadt
Ed und Reinhard gehörten wie gesagt zum Komitee, das das
"Hilfebuch" und auch die meisten der in den letzten Jahren erschienenen Bücher
der Gesellschaft geschrieben hat. Daher wußten sie, daß Ed und Reinhard möglicherweise
wie Ray dachten, was die Organisation betrifft und über "Glauben und Werke".
Diesen beiden und anderen aus der Schreibabteilung wurden eine Reihe
Vertrauensfragen gestellt, die die Dienstabteilung erarbeitet hatte. Ed Dunlap sagte offen
seine Meinung über die Lehren der WTG und ließ sich nicht durch das Komitee
einschüchtern. Ergebnis; Ausschluß. Für das Bethel; eine aufregende Sache, denn viele
von uns kannten Ed seit Jahren als sehr guten Lehrer und langjährigen Mitarbeiter der
Organisation.
Reinhard war ein ganz anderer Menschentyp. Er erklärte, er habe gelernt,
über bestimmte biblische Dinge nicht dogmatisch zu denken, und daher legte er sich nicht
endgültig fest. Dennoch wurde er häufig vernommen und verließ später das Bethel auf
eigenen Wunsch.
Von den eigenen
Zimmerkollegen verraten
RANDY: Auch die restlichen Brüder der Schreibabteilung wurden daraufhin
befragt, ob sie - auch nur geringfügig - von den Lehren der WTG-Gesellschaft abwichen.
Darüber hinaus wurden weitere Personen, die in Verdacht standen, kritische Gedanken zu
haben, verhört. Bei einem Mitarbeiter, Randy Mangels, ging es so weit, daß für ihn
bestimmte Telefongespräche in die Dienstabteilung umgeleitet wurden, um erst rückfragen
zu können, warum man ihn anrufe. Er konnte also ohne vorherige Kenntnis der
Dienstabteilung keinen Anruf empfangen. Dieses Komitee löste dann auch einige private
Bibelstudien auf aus Besorgnis, daß viele Mitarbeiter der Bethel-Familie einfach die
Bibel lasen unabhängig von der Gesellschaft und ihrer Literatur. Als Ergebnis dieser
Maßnahmen wurden einige Zeugen doch sehr kritisch der Gesellschaft gegenüber.
Meinen Freund, Mark Neverjohns, auch ein
Bethel-Ältester, hat man deswegen ausgeschlossen. Viele wurden von ihren eigenen
Zimmerkollegen verraten, weil sie etwas gesagt hatten, was gegen sie verwendet werden
konnte. Ein starkes Misstrauen untereinander machte sich breit.
Die Erklärung der LK
TOM: Wie erklärte die LK dem Rest der Bethel-Familie, was da vor sich
ging?
ROBERT; Du weißt ja, die WTG lehrt, ihre Anhänger seien die einzigen
wahren Christen. Niemand auf Erden könne ein wahrer Christ sein, es sei denn, er käme in
ihre Organisation. Es ist für sie daher peinlich, wenn plötzlich ein angesehener und
loyaler ZJ ausgeschlossen wird.
Man glaubt, ihn schlecht machen zu müssen, um den Vorgang zu
rechtfertigen.
Man erfand daher eine Reihe von Namen wie "geistige Hurer" und
"Geisteskranker" usw. Albert Schröder äußerte in einem Vortrag über Abfall
sich so, daß jeder Angst bekommen mußte, sich mit den freien Bibelgruppen einzulassen
und in die Sache hineinzugeraten, die sie "Abfall" nennen. Er stellte es als
etwas ganz Schreckliches hin, ausgeschlossen zu werden.
Eine besondere Ironie war es, daß er dazu
ausgerechnet einen Artikel über "Abfall" verwendete aus der Feder von Ray Franz
im "Hilfebuch". So suchte er Ray und die anderen madig zu machen, die
unabhängig von der WTG die Bibel studierten.
Karl Klein, ein anderes Glied, der LK, ging noch weiter in einer
Äußerung am Frühstückstisch. Statt so die Bibel zu lesen und zu verstehen, sollte man
sich lieber ein Hobby zulegen und das andere vergessen. Unabhängiges Bibelstudium ist
eben unerwünscht.
RANDY: Unglaublich, was manche so vom Stapel lassen, um eine Trennung von
der Organisation als etwas sehr Schlimmes darzustellen.
Übersetzung von Hubert Ciasto.
Fortsetzung in der nächsten CV-Ausgabe!
ICH SCHRIEB NACH BROOKLYN
Glaube an das, was geschrieben steht, für die WTG nicht entscheidend
Die Ursachen
MEIN erster Schritt von der WTG hinweg lag wohl schon in dem damaligen
WT-Thema "Gottes Dinge Gott zurückzuzahlen" begründet. Denn nach der
WT-Endzeitberechnung endeten 1914 die Zeiten der Nationen. Christus herrschte seit 1914
als König inmitten seiner Feinde, was hatten die Herrscher der Nationen uns noch zu
sagen? Es waren "Gangster in Amt und Würden", so lautete damals ein Thema dazu
in "Erwachet". Die Obrigkeitslehre aus Römer 13 wurde fast auf den Kopf
gestellt und die von Gott verordneten Obrigkeiten missachtet und verhöhnt. Eine Folge
davon war, daß eine ganze Anzahl ins Gefängnis kamen. Doch davon hört die WTG heute
nicht gern.
Misstrauen durch
WT-Literatur wächst
ICH kann zwar nur meine eigene Erfahrung schildern. Aber sie ist
zutreffend für viele Brüder. Die unbiblischen Lehren in Wort und Schrift, wie die
falsche Endzeitberechnung, die Überrestlehre mit Abendmahlsbetrug an den anderen Schafen
und die Entstellung der Auferstehungslehre ließen mich nicht schweigen.
SO begann ich, vorsichtig mit anderen Brüdern über meine Zweifel an der
WTG zu sprechen. Doch mein Misstrauen wurde dabei nur größer. Die einen waren
konservativ eingestellt. Man konnte mit ihnen nicht diskutieren. Ein großer Teil hatte
keine Meinung oder wollte keine Schwierigkeiten. Einige jedoch gab es, die meine Besorgnis
teilten und eine Abweichung der WTG von der Bibel zugaben.
Die Tatsachen
SO fühlte ich mich nicht mehr ganz allein und hatte den Mut, einen Brief
an das Hauptbüro in Brooklyn zu schreiben. Meinem
in Frageform verfaßten Anliegen entnahm man wohl, ich müßte nur aufgeklärt werden.
Womit man Bruder W. Pohl in Berlin-West beauftragte. Doch ich schrieb weitere Briefe mit
gezielten Argumenten. Sie wurden mit der üblichen Vertröstung wie "abwarten"
und "nicht vorwegeilen" nur kurz ohne direkte Stellungnahme beantwortet.
DA mir dieses Versteckspiel nicht mehr behagte, schenkte ich den
zuständigen Brüdern reinen Wein ein und legte mein Dienstamt nieder. Sie erbaten von mir
ein Schreiben mit den begründeten Argumenten über meinen Entschluß, um es nach Brooklyn
weiterzuleiten. Nach 7! (sieben) Monaten teilten sie mir auf einem Stückchen Papier von 8
mal 5 Zentimeter mit, daß mein Brief (3 Schreibmaschinenseiten) nicht weitergeleitet
wird. Er wurde mir aber auch trotz meiner Aufforderung nicht zurückgegeben, was ich mir
nicht bieten lassen wollte. Aber die Einsicht nach den Worten in Römer 12:19, sich nicht
selbst zu rächen, besänftigte meine Empörung. Da ich dann nicht bereit war, die WTG als
unsere "Mutter" und "verständigen Sklaven" zu akzeptieren, wurde ich
wegen "Abtrünnigkeit" ausgeschlossen. Mein Glaube an Gott, Christus und die
Schrift interessierte sie überhaupt nicht. Der Glaube an die WTG ist das Entscheidende
und steht über allem, der Glaube an ein unvollkommenes und irrtumsfähiges Menschenwerk
also.
Nachfolger Christi schweigen
nicht
DURCH CV erfuhr ich dann, daß mein Erleben, mein Schicksal, kein
Einzelfall war. Die Bibel ist voller Beispiele, die uns als Vorbilder dienen sollen.
Nachfolger Christi sind in gewisser Hinsicht den Propheten gleich (Matt .5 :11,12). In
Hesekiel 3:16-21 wird z.B. deutlich gemacht, daß der Prophet auch das Wächteramt hat. Er
hat also zu wachen, um vor Gefahren zu warnen. Aber das kann man nicht mit
einschläfernder Stimme tun. Man muß schon seine Stimme und Worte entsprechend
gebrauchen. damit sie gehört und verstanden werden können.
PROPHETEN waren keine Vertreter einer
Organisation, sondern mehr oder weniger auf sich gestellt. Sie waren nie sehr beliebt,
weil sie nichts beschönigten, sondern die nackte Wahrheit sagten, die oftmals bitter und
hart war. Nur wenige hörten darauf und ließen sich warnen. Diese Erfahrung mußte selbst
Jesus machen. Immer haben die organisierten Bewegungen die aufstehenden und sie mahnenden
und warnenden Propheten verfolgt oder mißachtet. Jesus kannte die Hauptschuldigen, die
das Volk hinderten und einschüchterten. Er sprach deshalb sein bekanntes WEHE"
über die Schriftgelehrten und Pharisäer aus (Matthäus 23).
DOCH seine Liebe und sein Mitleid galten dem Volk. das unter den falschen
Lehrern zu leiden hatte. Er fühlte mit ihnen und weinte auch über sie (Lukas 19:41-44).
Daß aber die Wachsamkeit eine christliche Eigenschaft aller Nachfolger sein soll,
unterstreicht Jesus mit den abschließenden Worten in Markus 13:37: Was ich euch
aber sage, das sage ich allen: Wachet ! - So etwa muß man auch die Arbeit von CV
sehen.
Die bösen CV-Leute
ICH glaube an alles, was geschrieben steht" (Apg. 24:14). Diese
Worte sprach der Apostel Paulus vor dem Statthalter Felix, um sich gegen die
Falschanklagen der Pharisäer und Schriftgelehrten zu verteidigen. Auch heute werden
Falschanklagen angewendet, um unbequeme Mahner und Kritiker loszuwerden, sprich
auszuschließen, obwohl man sie nicht widerlegen kann. Bei einer Unterhaltung mit zwei
Schwestern über CV sagte die eine, zu denen würde ich niemals gehen, denn sie können
doch weiter nichts, als die Zeugen Jehovas schlecht machen. Auch die andere war derselben
Meinung. Sie identifizierten sich mit der WTG und bezogen die manchmal harte, aber
berechtigte Kritik auf sich selbst.
ICH erklärte ihnen den Unterschied und den Sachverhalt. Deshalb betone
ich, unsere Kritik richtet sich hauptsächlich gegen die Verantwortlichen der WTG, die ja
sowohl organisatorisch, wie auch pädagogisch und lehrmäßig die absolute Führung
besitzen. Das geschriebene Wort Gottes allein ist Wahrheit. Unsere berechtigte Kritik
gegen die WTG ist wichtig und nützlich für alle Brüder und Schwestern. Sie ist immer
biblisch begründet. Wir kämpfen für die Wahrheit des Wortes Gottes und gegen die von
der WTG und ihren Verantwortlichen eingeführten Menschenlehren, besonders seit
Richter" Rutherford.
Als man Martin Luther damals
mundtot machen wollte, sagte er:
Ich kämpfe nicht gegen das Wort Gottes, sondern gegen die Lehren
von Menschen, und Menschen können irren, aber das. Wort Gottes irrt nie."
Eine solche Einstellung zum geschriebenen Wort Gottes sollte jeder
aufrichtige Christ haben oder zumindest anstreben. Damit er aus voller Überzeugung sagen
kann:
Ich glaube an alles, was geschrieben s t e h t und nicht, was
geschrieben wird!"
E.A.B.
DER WACHTTURM
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
WIR PRÜFEN DEN WACHTTURM 10/83
STUDIENARTIKEL
'Betrachte Jesus' - während ein weltweites Unheil herannaht"
Weltweites Unheil" - aber wann?
DER Schwerpunkt dieses Studienartikels (und auch des gesamten WT 10/83)
liegt wieder einmal in der Behandlung eines Themas, welches die ZJ in Atem halten soll.
Wobei sich das Atmen schon in ein chronisches Keuchen ausartet, wenn der Zeuge Abschnitt
13 liest:
GEBE ICH ZUM BEISPIEL DURCH DAS AUSMASS AN ZEIT, DIE ICH MIT
ENTSPANNUNG VERBRINGE, DURCH MEINE EINSTELLUNG ZU MEINER ARBEIT ODER ZU MEINEM GESCHÄFT
ODER DURCH MEINE ANSICHT OBER WELTLICHE BILDUNG ZU ERKENNEN, DASS ICH DEN WORTEN JESU AUS
LUKAS 12:16-31 AUFMERKSAMKEIT SCHENKE?"
JEDER merkt sofort den Pferdefuß" - so erteilt die
Mutter" Zucht. Sie meint es ja gut mit uns. Denn die Tatsachen
beweisen" es, die Drangsal steht vor der Tür. Diese Zeit ist jetzt!"
(Abschnitt 5,6). Wirklich? Man beruft sich auf Offenbarung Kapitel 6. Es handelt sich hier
um eine Vision Johannes. Und diese sollte sich nach Offenbarung 1:1 in kurzem erfüllen!
Kann man so reden, wenn seitdem fast 2000 Jahre vergangen sind? Die Bibel
wurde doch in erster Linie für den Menschen geschrieben. 2000 Jahre sind für ihn
bestimmt eine sehr lange Zeit!
STUDIENARTIKEL
Ergreife die vor dir liegende Hoffnung"
Neue antikommunistische Hetze
OBGLEICH die WTG beteuert, sie und ihre Anhänger seien politisch neutral,
gibt sie regelmäßig und unmißverständlich zu erkennen, auf welcher Seite sie steht. So
ist sie sich auch nicht zu schade, einen Artikel einer schweizerischen Zeitschrift im WT
zu veröffentlichen - wohlgemerkt, einer weltlichen" Zeitung! Und auf
Richtigkeit wurde das Schreiben wohl auch nicht überprüft (zumindest steht-davon nichts
geschrieben) Hauptsache antikommunistisch - das reicht! Keine Quellenangabe, kein Name der
Frau, die ob dieser Dinge wusste, keine Angabe des Landes, in dem das hat geschehen
sollen. Aber wir können deutlich lesen: in einem kommunistischen Land sind Zeuginnen in
einem Frauenarbeitslager inhaftiert und die meisten müssen 10jährige Zuchthausstrafen
verbüßen, weil man bei ihnen zu Hause einige Ausgaben des Wachtturms gefunden
hatte." (Abschnitt 9)
SEHR erstaunlich ist auch, daß man sogar anderen Glaubensgemeinschaften
zuerkennt, sie würden die Segnungen der Verfolgung genießen. Natürlich werden aber die
ZJ am meisten verfolgt. Das heißt also: der Kommunismus ist noch weit schlimmer als die
"Hure" (die Kirchen), die man fast in jeder Ausgabe der WTG-Publikationen durch
den Dreck zieht.
NATÜRLICH sind die Zeuginnen in diesem Frauenarbeitslager (es wundert
einem, daß hier nicht Konzentrationslager steht) nicht nur schlicht eingesperrt. Man
begeht lt. Abschnitt 16 an ihnen auch "Scheußlichkeiten". Aber die ZJ bleiben
stark. Sie haben ja auch im Lager ihre Literatur, frohlockt man. "Es schien, als ob
Engel nachts das Lager überflogen und die Literatur abgeworfen hätten." Wie
niedlich - also haben sich die Engel und nicht die Menschen den obrigkeitlichen
Anordnungen widersetzt? Schmierereien gibt es in der westlichen Presse genug .
Im "Stern" waren es gefälschte Hitler-Tagebücher, in dem
Schweizer Journal sind es antikommunistische Verleumdungen, die dann der WT freudigste
übernimmt.
-G-
EIN BRIEF VON DER INSEL
RÜGEN (II)
Der Gläubige wird zum Lohnarbeiter
DEN Brüdern und Schwestern wird durch
mosaikartig aneinandergefügte, völlig aus dem Zusammenhang gerissene und damit ihren
eigentlichen Sinn entstellende Bibelverse glaubhaft gemacht, daß ein Christ erst dann
gerettet sei, wenn er bis Harmagedon tagtäglich auf's neue Anstrengungen unternimmt, sich
diese Rettung zu verdienen, Als Lohn wird ihm dann ein Leben in Gottes Königreich in
Aussicht gestellt.
BESONDERES Augenmerk wird dabei auf die Predigttätigkeit und die als
heilsnotwendig erachtete Bindung an die Neue-Welt-Gesellschaft gelegt. Drohend steht im
Hintergrund die Mahnung, vernichtet zu werden, wenn sich nicht jeder nach besten Kräften
bemüht, in allen Stücken den Anforderungen Gottes gerecht zu werden. Der Gläubige wird
hierbei zum LOHNARBEITER, dessen Verdienste bei Gott als Gerechtigkeit angerechnet werden
sollen.
Die für die Wachtturmartikel Verantwortlichen bringen damit jeden treu
und ehrlich an Gott glaubenden Menschen in eine unheilvolle Werksgerechtigkeit.
DEN Israeliten sollte durch das, Gesetz klargemacht werden, daß es auch
nicht einem einzigen Menschen gelänge, die Forderungen Gottes aus eigener Kraft zu
erfüllen.
Im 3. Kapitel des Römerbriefes sagt Paulus diesbezüglich:
".... WIR WISSEN ABER; WAS DAS GESETZ SAGT, DAS SAGT ES DENEN, DIE
UNTER DEM GESETZ SIND, DAMIT ALLEN DER MUND GESTOPFT WIRD UND ALLE WELT VOR GOTT SCHULDIG
DASTEHT, WEIL KEIN MENSCH DURCH DIE WERKE DES GESETZES VOR IHM GERECHT SEIN KANN. DENN
DURCH DAS GESETZ KOMMT ES ZUR ERKENNTNIS DER SÜNDE."
Er fährt fort, von der Gerechtigkeit Gottes, die aus dem Glauben an Jesus
Christus kommt und allen zuteil wird, die glauben, zu sprechen und gibt uns die
Zusicherung, daß alle ohne Verdienst gerecht werden aus seiner Gnade durch die Erlösung,
die durch Jesus Christus geschehen ist, Im Vers 27 ruft er aus:
"WO BLEIBT NUN DAS RÜHMEN. ES IST AUSGESCHLOSSEN. DURCH WELCHES
GESETZ? DURCH DAS GESETZ DER WERKE? NEIN. SONDERN DURCH DAS GESETZ DES GLAUBENS. DENN WIR
SIND ÜBERZEUGT, DASS DER MENSCH GERECHT WIRD OHNE DIE WERKE DES GESETZES. ALLEIN DURCH
DEN GLAUBEN."
Doch diese Sätze werden in den Wachtturmartikeln entweder unterschlagen
oder aber in einseitiger Betrachtung nur auf die Angehörigen des Volkes Israel
angewendet. Dafür zitiert man dann die Äußerung des Jakobus, daß Glaube ohne Werke tot
sei und spornt alle Versammlungen dazu an, noch mehr im Predigtdienst zu leisten und die
Normen für christliches Verhalten einzuhalten . ...nicht immer freudig und ein schlechtes
Gewissen
SO will sich niemand von den Brüdern und Schwestern eingestehen, daß er
nicht immer freudig in den Predigtdienst geht und ihm die Abrechnung der Stunden direkt
unangenehm ist und ein schlechtes Gewissen erzeugt, vielleicht noch nicht genug geleistet
zu haben.
Dazu kommt, daß niemand befähigt ist, sollte er auch noch so
charakterstark sein und einen festen Willen haben, in allen Stücken das zu tun, was Gott
von uns fordert, nämlich die christlichen Verhaltensnormen einzuhalten.
So finden wir unter den Zeugen Jehovas genau solche Menschen mit Fehlern
und Schwächen, wie sie auch alle anderen haben, nur mit dem Unterschied, daß sie sich
nicht gern Fehler und Schwächen eingestehen wollen. Jeder von den Brüdern und Schwestern
will nach außen hin stark erscheinen und sich keine Blöße geben.
Alle erkennen ihr eigenes
Unvermögen
DOCH alle erkennen das und das des anderen. Paulus sagt im 7. Kapitel des
Römerbriefes im Vers 18:
"... DENN ICH WEISS, DASS IN MIR, SO WIE ICH VON NATUR BIN, NICHTS
GUTE? WOHNT. DAS WOLLEN HABE ICH WOHL, ABER DAS GUTE VOLLBRINGEN KANN ICH NICHT."
Im Vers 24 ruft er verzweifelt:
"ICH ELENDER MENSCH, WER WIRD MICH ERLÖSEN VON DIESEM TODVERFALLENEN
LEIBE?" Und diesen elenden Zustand erkannten wir an uns selbst, und wir sind
überzeugt, daß auch unsere Brüder dies in ihrem Innern zugeben mußten. Daher auch
Beklemmung und Bedrücktsein.
Dieser Zustand wurde zwar immer wieder überspielt, indem wir uns alle
gegenseitig das Bild einer heilen Gemeinschaft vorgaukelten.
So ist es auch nicht verwunderlich, daß
wir innerhalb der Gemeinschaft der Zeugen Jehovas niemals soviel Vertrauen der Brüder und
Schwestern vorfanden, daß sie untereinander hätten beichten können.
-A-
Fortsetzung folgt.
Liebe Brüder und
Schwestern!
Wir danken Euch ganz Herzlich für die uns zugesandten Spenden, die uns
immer wieder helfen, unser Werk zu verrichten.
Studiengruppe CV
AN DIE VERSAMMLUNG AUF DER
INSEL RÜGEN
Liebe Brüder und Schwestern l
IN Eurer Versammlung sind von Euren Ältesten Gemeinschaftsentzüge
ausgesprochen worden, die Aufsehen erregen. Nicht, daß nicht nur die Bibel ignoriert
wird, sogar die eigene Wachtturmliteratur wird vergewaltigt und ihre Weisungen überspitzt
angewandt. (Siehe Nr. 24/81) Es ist die Rede, daß Bösewichtern die Gemeinschaft der
Versammlung entzogen wird. Soweit so gut.
NUN werden aber Geschwistern im Herrn Gemeinschaft entzogen, die
keineswegs Bösewichter sind, eher könnten sich an ihrem christlichen Wandel noch andere
ein Beispiel nehmen, sondern deswegen, und das sei deutlich gesagt, weil sie die klaren
Lehren der Bibel höher achten als .die verworrenen Lehren der Gesellschaft. Da ist ein
Fall unter Euch, daß Gemeinschaft entzogen wurde deswegen, daß beim Abendmahl von Brot
und Wein genossen wurde und die Meinung vertreten wird, daß, so wie Jesus gebot, von
allen Gläubigen das Abendmahl so gehalten wird wie er es geboten hat, nämlich zu seinem
Gedächtnis und nicht zur Kennzeichnung von zwei Klassen und zwei Hoffnungen usw., was die
Lehre Jesu und der Apostel deutlich widerspricht, Zum Beispiel Epheser 4:4-6.
DA ist ein weiterer Fall, daß einem Bruder, den viele von Euch gut
kennen, die Gemeinschaft entzogen wurde, ebenfalls ohne biblische Begründung, denn es
gibt keinen Grund gegen ihn, der ihn zu einem Bösewicht stempeln würde. Es sei denn,
daß es eine böse Tat ist, gewissen Ältesten in der Versammlung zu sagen, daß die Bibel
über alles zu achten ist, daß die Schriften der WTG im Sinne und nicht im Widerspruch
zur Bibel zu verstehen sind, daß es verkehrt ist, sich vom Material, das CV in Berlin zu
seiner Beweisführung hat, zu überzeugen und CV zu lesen?
Nicht genug damit. Da die wahren Gründe für die Gemeinschaftsentzüge
vor der Versammlung nicht genannt wurden, werden bewußt Lügen und Verleumdungen in
Umlauf gesetzt, um sich zu rechtfertigen, die soweit gehen, die eigenen
Familienangehörigen der unbequemen Brüder gegen sie zu beeinflussen.
WIR FRAGEN EUCH, SOLL DAS SO WEITER GEHEN!
Ist es das, was während des WT-Studiums gelernt wurde? Ist das ein
christlicher Geist in Eurer Versammlung? Ist Euch alles, was bei Euch geschieht, so
gleichgültig, daß Ihr Euch von der Willkür und Despotie gewisser Ältester beherrschen
laßt? Fragt niemand von Euch: Was würde Jesus dazu sagen?"
Wir fordern Euch auf:
PRÜFT DAS VERHALTEN EURER ÄLTESTEN. LASST NICHT ZU, DASS GEHÄSSIGKEIT
UND LIEBLOSIGKEIT TRIUMPHIEREN! KÄMPFT FÜR DIE WAHRE CHRISTLICHE LEHRE UND SUCHT STETS
DIE WAHRHEIT!
-H-
AN DIE VERSAMMLUNGEN IN
ROSTOCK
Uns erreichte die traurige Mitteilung, daß am 21.11.1982
HEINZ GEERS geb. 31.8.1952
seinem Leben auf eine tragische Weise ein Ende setzte.
CV wird die ZJ-Hintergründe, die zu dem tragischen Tod dieses jungen
Bruders geführt haben, untersuchen und anschließend darüber berichten.
LESERZUSCHRIFTEN
FRAGEN - MEINUNGEN - HINWEISE - ANTWORTEN
VIER Seiten, eng beschrieben, auch nicht für einen einzigen Buchstaben
ist noch Platz auf dem Papier, Bibelstelle reiht sich an Bibelstelle, das, was dem
Schreiber - oder der Schreiberin wichtig erschien, wurde dick unterstrichen.
ICH HABE HIER IHREN LETZTEN BRIEF VOR MIR LIEGEN UND MÖCHTE EINMAL
DARÜBER ANTWORT GEBEN. MEINE ANSICHT IST:
JEDER MENSCH HAT IN SEINEM LEBEN IMMER ACHT AUF SICH SELBST ZU GEBEN. DER
MENSCH SOLL HEUTE NICHT BLOSS ARBEITEN MIT SEINEN HÄNDEN, SONDERN VOR ALLEM MIT SEINEM
KOPF UND ÜBER DAS SCHICKSAL SEINES LEBENS NACHDENKEN. MAN MUSS DEN MENSCHEN UND DIE WELT
BEOBACHTEN. UND GOTTES WAHRHEIT, DIE BIBEL, VERSTEHEN, DANN WEISS MAN WIE ES WIRD MIT DEM
FRIEDEN
"
ERSTAUNT liest man diese ersten Zeilen, bewundert Aufgeschlossenheit und
Einsicht dieses, nach dem Schriftbild zu urteilen, älteren Bruders oder älteren
Schwester,
Wem geht es heute in der Welt nicht um den Frieden? Doch nur denen, die am
Krieg und an der Rüstung verdienen. Heute kann und muß ein Zeuge Jehovas, wie jeder
vernünftig eingestellte Mensch, den Gedanken der Bibel hinsichtlich friedlicher Arbeit
und eines friedfertigen Zusammenlebens nachfolgen. Aber wenn man seinen Kopf gebraucht,
dann kann man doch nicht, wie es in diesem Brief leider geschieht, starr und steif, ohne
gründliche Überlegung Bibelstellen aneinanderreihen, wie es die WTG in ihrer
Unbeweglichkeit gelehrt hat, dann dürfen doch Bemühungen um den Frieden nicht nur aus
leeren Worten bestehen, so eine Einsicht hat doch praktische Folgen. Wer bisher bequem
gelebt hat, der muß doch jetzt handeln, nicht nur indem er eine trockene langweilige
Glaubenslehre, die zusammengeflickt wurde, um Menschen in Abhängigkeit von Menschen zu
bringen, zu verbreiten, - sondern vor allem, in dem man sich mit den Gründen
beschäftigt, die zur Bedrohung des Friedens führen. Eine solche Beschäftigung aber will
die WTG verhindern. denn wer denkt und handelt, der könnte ja über seine entstandene
Abhängigkeit nachdenken und beginnen, dagegen zu handeln. Die Bibel will, daß wir
nachdenken, die WTG will es nicht.
DER Verfasser dieses langen Briefes sollte, über diesen Widerspruch
einmal nachdenken, um den Widerspruch zwischen seinen ersten Zeilen und dem Nachbeten der
WTG in den nächsten Zeilen zu sehen!
Christliche
Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str.6 Preis: 0,20
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Gera
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Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 173
In dieser Ausgabe die Fortsetzung des
Berichtes (der erste Teil in der CV 172
) über die Details der Geschehnisse, anläßlich der Franz-Krise" im
WTG-Hauptbüro.
In vielen Einzelheiten: ein
bedrückender Bericht!
CV CHRISTLICHE
VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE
VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD,
GERA/THÜR, DDR
NR. 173 GERA DEZEMBER 1983
EDLER
GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen den Wachtturm 11/83
EIN BRIEF VON DER INSEL RÜGEN
Ehrlich zu sich selbst sein (III)
AUFSTAND DES GEWISSENS IN DER WELTZENTRALE DER
ZEUGEN JEHOVAS
Was geschah hinter den Kulissen im Bethel
Brooklyn? (II)
ZUM NACHDENKEN
Über die neuen bunten Bilder der WTG
LESERZUSCHRIFTEN
Fragen - Meinungen - Hinweise - Anworten
WTG-KONGRESS STUTTGART 1983
Eine gelungene Täuschung der Öffentlichkeit -
oder?
GESEGNETE
WEIHNACHTEN
WÜNSCHT DIE WACHTTURM-GESELLSCHAFT ALLEN
ZEUGEN JEHOVAS
DIES geschieht in der Dezember-Ausgabe
(24/1925) des bekannten "Goldenen Zeitalters" (heute "ERWACHET").
Eingerahmt ist dieser Segenswunsch in eine
hübsche Vignette. Es ist die Weihnachtsausgabe von 1925.
Der Leitartikel heißt: "Wenn man nicht mehr glauben kann". Ein Hauptgedanke darin ist der Sinn des beliebten Weihnachtsliedes "Stille Nacht, heilige Nacht". Dazu ein ganzseitiges Bild über die Engelsverkündigung.
Es
folgt eine Weihnachtserzählung.
DAMALS achtete man noch die Worte der Schrift,
Mitchristen nicht über das Feiern von Festen zu richten (Klo. 2:6), und zu respektieren,
wenn etwas Gutes, etwas in guter Absicht im Namen Jesu getan wird, wie geschrieben steht.
(Mark. 9:38-40) "Wer nicht gegen uns ist, ist für uns", sagte Jesus da. Und das
christliche Weihnachtsgedenken ist ja "für" ihn!
ES folgt dann schließlich als weihnachtliche Besinnung aus der Feder des damaligen WTG-Zweigdieners Paul Balzereit, unter dem Pseudonym (P. Gd.) in Magdeburg (Bibelhaus), der nach 1945 aus den WTG-Verstrickungen herausfand in die "Freiheit in Christus", das "Weihnachtsgedicht":
Mein
Weihnachtslied
Kein Wasser stillet meinen Durst,
Den ich im Herzen trage.
Wenn in der Wüste Mangel ich Verschmachte und
verzage.
Kein Fruchtgefild und wärs auch noch
so süß, macht mich zufrieden.
Dieweil ein schweres Erdenjoch
ist meinem Leib beschieden.
Des Geistes Schwingen regen sich
Mit heißem Sehnsuchtsdrange;
Ach, hoch und weit möcht fliegen ich,
Jedoch es währt so lange,
Bis ich zum Abflug bin bereit
Und frei von allen Lasten.
Der Weg zur Heimat scheint so weit:
Die Füße wollen hasten.
Ich strauchelte, doch eine Hand
Die fasste mich so stille
Und hab mich fort, weil in ein Land
Und zeigte mir die Fülle
All dessen, was mich retten kunnt':
Ein Kindlein in der Krippe,
Ein Kreuz, ein Grab, ein stiller Mund
Und immerwähr'nde Bitte.
Ein Christ kann das im Hinblick auf Römer 7: 14-25 sehr wohl verstehen. -
AUFSTAND
DES GEWISSENS IN DER WELTZENTRALE DER ZEUGEN JEHOVAS, NEW YORK. USA
Was geschah hinter den Kulissen von Brooklyn
(II)
Das Verbrechen"
Die LK versuchte den Eindruck zu erwecken. bei
den Abgegangenen handele es sich um Schwache, die Angst davor hätten, in den Dienst zu
gehen und zu predigen oder die eine Ausrede suchten, aus der Organisation herauszukommen.
Doch nichts könnte unzutreffender sein als das. Denn die meisten Ausgeschlossenen bzw.
die, sich selbst von der Gemeinschaft der ZJ trennten, waren einmal sehr treue und sehr
eifrige Zeugen. Ihr einziges Verbrechen war, die Bibel allein - ohne die WT-Schriften - zu
lesen.
RANDY: Es kam bald zu einer Zusammenkunft mit den Bethel-Ältesten. Albert Schröder, der damalige Leiter des Lehrkomitees, erhob sich und wies mit harter Stimme auf ein Buch hin, betitelt, Zweigorganisations-Vorschriften", ausschließlich für den internen Gebrauch in den Zweigbüros der WTG. In diesem Buch sind l 177 Regeln und Anweisungen für uns und dies ist eine vorzüglich abgestimmte Organisation." Dann aber fügte er hinzu: Das was jetzt vor sich geht, ist Abfall von der Organisation, nicht von der Bibel." Diese einmalige Bemerkung wurde später im Königreichsdienst" erwähnt. Ein anderer von der LK, Lloyd Barry, sagte vor Bethelältesten in einer Ansprache, daß wir der Organisation gehorchen müssen.
Wie
ein Esel an der Krippe sollten wir sein, der demütig an der Krippe bleibt. Das waren
seine Worte! Die Krippe ist in ihren Augen natürlich die Organisation, so meinte er,
würden wir keine Lebensmittelvergiftung bekommen.
Erstaunlich, was sie in dieser
Bethelältestenbesprechung so alles von sich gaben. Ein Ältester schlug vor: Bruder
Schröder, meinst Du nicht, wir alle sollten jetzt gegenüber der Organisation einen
Treue-Eid ablegen?" Ich wäre fast im Sitz versunken, denn ich würde niemals einer
Organisation gegenüber Treue geloben, nur Jehova Gott.
Bespitzelung,
Kälte und Haß
RANDY: Viele meiner Freunde hatten das Bethel
wegen ihrer Erlebnisse und wegen der Irreführung durch die LK verlassen. Die meisten
freiwillig, andere wurden ausgeschlossen. Hauptsächlich Ehepaare, die schon viele Jahre
dort waren. Infolge der Bespitzelungsatmosphäre kamen Freunde auseinander. So etwas hatte
ich in der Organisation vorher noch nicht erlebt. Ich spürte richtig, wie kalt Menschen
sein können, und wie geringfügige Lehrunterschiede Menschen dazu bringen, einarider zu
hassen. Unglaublich!
Es war für mich erschütternd. Aber ich entschloß mich, wirklich die Wahrheit zu suchen und mich an sie zu halten. Lange Zeit hatte ich gemeint, das würde sich alles schon wieder einrenken, so wie es früher auch Unruhen gab, die sich gelegt haben. Ich wollte doch nicht an Menschen Anstoß nehmen. Im Laufe der Zeit aber erkannte ich, wie unbiblisch die Gesellschaft lehrt, wie sie die Wahrheit unterdrückt und überhaupt nicht auf sie eingeht. Ich begann mich schließlich zu fragen, ob sie überhaupt an der Wahrheit interessiert sei.
dann
ist die ganze Sache Menschenwerk"
RANDY: Nun, ich sagte mir, wenn die Lehren der
WTG sich nicht auf die Bibel gründen, ist die ganze Sache Menschenwerk. In der sehr
umfangreichen Gilead-Bibliothek stellte ich dann gründliche Nachforschungen an, was die
WTG in ihren Wachttürmen von 1879 an in den letzten 100 Jahren gelehrt hat. Es ging mir
besonders um folgende Themen: Die Chronologie der Bibel, die Einteilung in zwei Klassen -
144 000 für den Himmel, der Rest für die neue Erde sowie die Lehren vom treuen und
verständigen Sklaven".
Besonders
enttäuschend war es für mich, daß alle von der Gesellschaft vertretenen Endzeitdaten
zurückzuführen sind auf frühere Prophezeiungen der WTG, die nicht in Erfüllung
gegangen sind.
Es fing damit an, daß man 1874 als Termin der
unsichtbaren Wiederkunft Christi verkündete, und als die auf dieses Datum aufgebauten
Enderwartungen sich nicht erfüllten, verlegten sie den Termin der Wiederkunft Christi im
nachhinein auf 1914. Dieses Jahr sollte ursprünglich den Abschluß der Heidenzeiten
bedeuten und das Erde der Welt bringen. Doch auch das erfüllte sich nicht, und darum
verließen 1914 so viele die Organisation. Diese aber setzte kurzerhand ein neues Datum
für das Ende der Welt fest und erwartete die Heimholung der Braut Christi für 1918/19
und schließlich für 1915, das Jahr, in dem Abraham, Isaak und Jakob und all die treuen
Propheten buchstäblich auferstehen sollten. Offensichtlich hat auch diese Prophezeiung
sich nicht erfüllt, 1975 war dann noch einmal wieder ein solch großes Datum.
Ich erkannte auch, daß die Einteilung in zwei Klassen, die eine für den Himmel, die andere für die Erde, eine Lehre war die man vor 1935 erfand, weil die vielen Menschen, die man erreichen wollte, gar nicht in die kleine Schar von 144 000 hineinpassen würden. Und deshalb brauchte man eine Bezeichnung für den großen Rest der Menschen. So nannte man sie die große Volksmenge". Hatte man früher gemeint, es handele sich um eine untergeordnete himmlische Klasse, so fing man jetzt an zu erklären, diese große Volksmenge sei für die Erde bestimmt.
Mit
dieser Organisation stimmt etwas nicht
Wichtig war mir die Erkenntnis, daß die Bibel
nicht für eine irdische Klasse geschrieben wurde, denn im NT, besonders in den Briefen
des Paulus, wird ausschließlich von der himmlischen Hoffnung gesprochen. Wenn also die ZJ
den Menschen sagen, sie seien für die Erde bestimmt, dann sind das jedenfalls nicht
Christen wie die, an die Paulus schreibt. Sie müssen dann schon zu einer anderen Gruppe
von Menschen gehören.
ROBERT: Was Randy da auf ungefähr 9 Schreibmaschinenseiten aus Zitaten von WT-Artikeln zusammengestellt hatte, brachte ich ihm, nachdem ich eine halbe Seite davon gelesen hatte, verärgert zurück. Es machte mich ärgerlich, all die Fehler, die die WTG machte, zu sehen. Denn es waren ja keine kleinen Fehler, wie sie gern behaupten. Sie beanspruchen, Gottes Propheten zu sein, und doch blieben all ihre Prophezeiungen vollständig unerfüllt. Es erschütterte mich, die Organisation meines Vertrauens durch ihre eigenen Bücher bloßgestellt zu sehen. Ich konnte nicht alles sofort lesen, aber schließlich las ich es doch, denn ich wollte wissen, was los war. Ich kam zu der Überzeugung, mit dieser Organisation stimmt etwas nicht
Auch
die Morgenkommentare der Leitenden Körperschaft" bestätigten es.
TOM: Bedeutete es für Dich nicht eine
mißliche Lage, als Du erkanntest, die WT-Bewegung ist nicht Gottes Organisation, sondern
ein falscher Prophet?
Auch
Verantwortlicher für Druck der NW-Übersetzung in Opposition
RANDY: Ja, es war ein zwiespältiger Gefühl.
Ich stand auf dem Höhepunkt meiner Bethel-Karriere, trug viel Verantwortung. Mir war die
Leitung für den Druck der Neue Welt Übersetzung" übertragen. Und nun durch
ein Studium des Wortes Gottes die Erkenntnis: Ich und Millionen anderer wurden durch diese
Organisation verführt! Sie will Gottes Vertreter sein und setzt sich über viele Aussagen
der Bibel einfach hinweg.
Nun war das Ende meiner Karriere im Bethel in Sicht, es sei denn, ich würde ignorieren, was ich nun wußte, würde zum Heuchler. Ich konnte mir nicht vorstellen, unter diesen Umständen im Bethel zu bleiben.
Schreckliche
Bespitzelungs-Atmosphäre im Bethel
ROBERT: Ich war vorher immer so sicher, was die
Organisation angeht. Fast alle meine Entscheidungen hatten ihren Grund in der Treue zu
ihr. So brach ich einst mein Studium ab und wurde Pionier. Nun aber :galt es,
ganz von vorne anzufangen. Meine Glaubensgrundlage war erschüttert und ich mußte mein
Leben neu überdenken. Dennoch wollte ich in der Organisation noch bleiben, mit Rücksicht
auf meine Freunde, die alle ihr angehörten. Und ich wußte auch nicht, wohin ich sonst
gehen sollte.
TOM;
Randy, hast Du mit Deinen Freunden im Bethel darüber gesprochen?
RANDY: Nein, das hatte keinen Zweck. Im Bethel
herrschte eine so schreckliche Bespitzelungs-Atmosphäre, daß man mich sicher gemeldet
hätte. Ich hielt also besser meinen Mund über meine Ansichten. Selbst als ich das Bethel
verließ, ahnte niemand, daß ich auch so dachte wie die, die schon gegangen waren.
Brief
an alle 16 Mitglieder der LK
TOM: Hast Du zu diesem Zeitpunkt die
Gemeinschaft der Zeugen von Dir aus verlassen?
RANDY:
Nein, zunächst noch nicht. Ich ging nach Kalifornien, wo ich aufgewachsen bin. Nach
zweimonatigem Bibelstudium besuchte ich wieder den Königreichssaal, wurde sogar wieder
als Ältester und Lehrer eingesetzt. Doch schon nach einem Monat sah ich ein, ich kann
nicht heucheln, ich kann nicht falsche, unbiblische Lehren vertreten.
Ich schrieb einen Brief an alle 16 Mitglieder
der LK und sagte ihnen dann meine Meinung über ihr Verhalten. Kopien sandte ich an meine
Bekannten und an meine zuständige Versammlung. Ein paar Tage später teilte ich mit, die
Gemeinschaft und Organisation der ZJ nun offiziell verlassen zu wollen.
Wohin
nach dem Bruch mit der WTG
TOM: So hast Du also die Organisation
verlassen, die Du einst für die Organisation Gottes gehalten hast. Wohin aber konntest Du
nun gehen?
RANDY: Als ich den Brief an die LK schrieb, hatte ich noch vor, selber eine kleine Studiengruppe zu gründen für das Bibelgespräch ohne WT-Hilfsmittel und andere Publikationen. Doch dann fand ich in einer Zeitung die Anzeige einer christlichen Gemeinschaft. Es war von Gottes Liebe die Rede, die man für sich annehmen müsse. Ich dachte o.k., geh mal hin und hör dir das an, was da gesagt wird und sieh, wie weit das mit der biblischen Lehre übereinstimmte Das tat ich dann auch.
TOM: Wie hätten die Zeugen reagiert, hätten sie von Deinem Kirchenbesuch erfahren?
RANDY: Nun, zu dem Zeitpunkt hatte ich ihre Gemeinschaft ja schon mehr oder weniger verlassen. Aber hätten sie's gewußt, ich wäre schon deswegen ausgeschlossen worden, auch nur einen Fuß in eine Kirchentür gesetzt zu haben - für sie , eine sehr große Sünde!
regen sich furchtbar auf und antworten mit Haß
TOM: Du hast doch einige WT-Artikel, in denen
die WT-Gesellschaft die Christenheit verurteilt und verspottet, nicht wahr?
RANDY: Ja, es ist schon eine Ironie. Sie verurteilt aufs schärfste die Kirche, weil sie nicht nach der Bibel lehrte. Legt man aber den Finger auf die unbiblischen Lehren des Wachtturms, regen sie sich furchtbar auf und antworten mit Haß.
TOM: Robert, war nicht Randy Dein Zimmerkollege und Freund? Wie reagiertest Du nun auf seine Handlungsweise?
ROBERT:
Anfangs meinte ich, er handle überstürzt. Ehrlich, es schien mir schon ein bißchen
ketzerisch. Randy zeigte mir aber auf schriftlichem Wege an Hand der Bibel, daß sein
Handeln schriftgemäß war. Und die Kommentare der LK bewiesen es mir auf ihre Weise.
Sie beanspruchten, als Gottes Vertreter auf
Erden der einzige Weg zu Gott zu sein. Wir aber wußten aus der Bibel, das kann nur einer
von sich sagen; Jesus (Johannes 14,6)! So konnte ich schließlich seinen Bruch mit dieser
Organisation verstehen.
Nach
meinem Glauben an Gott und die Bibel fragten sie nicht
TOM: Hattest Du Kenntnis von seinem Brief an
die LK?
ROBERT: Randy hatte eine Kopie davon an einen Ältesten unserer Versammlung geschickt, der sofort anderen davon erzählte und weil sie wußten, daß ich Randys Freund war, selber manche Fragen hatte und erwog, das Bethel zu verlassen, waren sie natürlich mißtrauisch. Sie wollten wissen, was los sei, und forderten mich auf zu einer Besprechung.
Nun,
sie wollten als erstes wissen, ob das alles stimmte, was Randy über die Handlungsweise
der LK geschrieben hatte. Sie zeigten sich bestürzt darüber und wußten nicht, was sie
davon halten sollten. Sie fragten mich, und ich erzählte ihnen genau, was geschehen war.
Sie waren schockiert und in ihrem Glauben an die Organisation erschüttert. Für eine
Weile schien ich für sie gar nicht mehr dazusein.
Dann aber versuchten sie, ihr Vertrauen auf die
Organisation wieder zu festigen, indem sie deren Vorzüge" aufzählten. Man
könne ja doch sonst nirgends hingehen. Alle anderen hätten nur falsche Lehren. Die
Christenheit sei voll Lug und Trug. Was also bliebe anderes übrig als - trotz allem - in
der Organisation zu bleiben.
So waren sie eine Zeitlang, damit beschäftigt, ihren eigenen Glauben wieder aufzurichten. Dann wandten sie sich erneut mir zu mit der Frage, ob sich das auch auf m e i n e n Glauben ausgewirkt habe. Dabei fiel mir auf, sie sprachen mehr über den Glauben an die Organisation als über irgend etwas anderes. Ist die Organisation die Hauptsache?
Nach meinem Glauben an Gott und an die Bibel fragten sie nicht. Für sie war nur mein Glaube an die Organisation von Interesse. Das werde ich nie vergessen. Das war typisch. Die Hauptsache am ZJ-Glauben ist die Organisation.
In
New York:
Alle hatten Angst etwas zu sagen
TOM: Wie reagierte nun Randys frühere
Versammlung in New York?
ROBERT: Interessant ist schon mal, wie sie über Randy informiert wurde. Eines Abends sollte ich gerade eine Ansprache halten, im Königreichssaal. Da klopfte mir einer der Ältesten auf die Schulter zum Zeichen, ich sollte warten. Er wollte zuerst noch eine Ansprache halten. Etwa 20 Minuten sprach er dann über Randys Handlungsweise. Er sei nur ein Abtrünniger. Wir sollten von ihm keine Post annehmen und nicht mit ihm sprechen. Man verglich ihn dann mit Mirjam, die einst gegen Mose gesprochen hatte. Denn wie einst Mose, so sei heute die ZJ-Organisation Gottes Vertreter.
Was
für eine Bibelverdrehung! Denn Mose ist ein prophetisches Vorbild, das auf Christus
hinweist, niemals auf eine menschliche Organisation. Viele Bibelstellen zeigen das ganz
deutlich.
Interessant war die Reaktion der Versammlung.
Alle hatten Angst, etwas zu sagen, obwohl sie Randy seit 6 Jahren kannten und sehr
schätzten. Als Ältester hatte er vielen bei persönlichen Problemen beigestanden. Man
sollte doch meinen, nun seien sie um ihn besorgt und würden versuchen, ihm zu helfen.
Doch sie hatten Angst, sich dazu zu äußern und schwiegen lieber die ganze Sache tot.
Eigentlich
radikale Wandlung
TOM: Nun, Randy Du hast ja nun eine ziemlich
radikale Wandlung durchgemacht. Kennst Du darüber noch etwas erzählen?
RANDY: Wie schon gesagt, ging ich in eine christliche Gemeinschaft. Ich hab sogar 2 oder 3 Gemeinschaften besucht, um zu sehen, was andere wirklich lehren. Weißt Du, dank der Wachtturm-Gehirnwäsche sind die ZJ ja gegen jede andere christliche Gruppe und könnten sich nicht im Traum vorstellen, einen Fuß in eine andere christliche Gemeinschaft oder Kirche zu setzen. Ich aber tat es, denn mein privates Bibelstudium im Bethel hatte mich zu der Einsicht geführt, daß es auch anderswo noch Christen gibt.
Dabei fühlte ich mich in anderen Gruppen von Christen nicht unwohl. Christsein ist bestimmt nicht eine Frage kleinlicher Erklärungen von christlichen Lehrpunkten, wie die ZJ glauben. Ich bin als Baptist aufgewachsen und habe immer gewußt, daß diese Kirche anders war, als es der WT behauptete. So besuchte ich nun diese Gemeinde. Hier wurde die Bibel Kapitel für Kapitel durchgegangen, wie wirs im Bethel in unseren privaten Studien auch getan hatten. Der Pastor lehrte wirklich die Bibel. Ich war echt erstaunt über die Menschen, die dorthin gingen und so überzeugt den Vater und den Herrn Jesus Christus anbeteten.
Für mich war das etwas ganz Neues, denn als ZJ wurden wir gelehrt, Jesus nicht anzubeten. Ich bemerkte, wie ich innerlich anfing, überzeugt zu werden und erkannte, was mir als ZJ während der ganzen Zeit gefehlt hatte; das persönliche Verhältnis zu Jesus Christus.
WTG-Präsident
F. W. Franz gab den letzten Anstoß
TOM: Robert, auch Du hast schließlich das
Bethel verlassen. Was hat Dich dazu bewogen?
ROBERT: Es gab mehrere Veranlassungen. Am 6.10.1980 hielt der Präsident der WTG, Fred Franz, einen Vortrag über die Organisation. Er wollte Antwort geben auf die im Bethel aufgeworfene Frage, wie die WTG so viel von Organisation reden könne, obwohl doch dieses Wort in der Bibel überhaupt nicht vorkomme. Franz versuchte dann etwa eine Stunde lang, Bibeltexte anzuführen, die den Gedanken unterstützten, die Organisation sei der einzige Weg zu Gott. Aber dafür gab es einfach gar keine biblische Grundlage. Das war für jeden vorurteilslosen und aufmerksamen Zuhörer offensichtlich. Es lässt sich auch kein Schriftbeweis erbringen für die Behauptung, es gäbe nur eine einzige Organisation, und man müsse durch sie die Wahrheit erhalten. Nach diesen Vortrag stand für mich fest, das Bethel zu verlassen.
Die
Organisation, die Organisation
TOM: Und wohin bist Du dann gegangen?
ROBERT: Zuerst ging ich einfach nach Hause und kehrte in die Versammlung zurück, durch die ich den ersten ZJ-Kontakt hatte. Bei meinem Versuch, auf all meine Fragen Antwort zu finden, sprach ich mit einigen Ältesten der Versammlung. Aber eine schriftgemäße Antwort bekam ich nicht. Statt dessen hörte ich auch hier immer wieder nur:
Die
Organisation, die Organisation!
Das war die Grundlage ihres Glaubens. Davon
sprachen sie mehr als von irgend etwas was anderem. Ich war ziemlich enttäuscht.
Randy hielt jedoch die Verbindung mit mir
aufrecht und schickte mir ein Tonband mit einer Ansprache über Galater 3. Er erklärte,
wir dürften in unserem Glauben nicht auf Menschen, menschliche Vorschriften oder auf eine
Organisation setzen. Unser Glaube müsse vielmehr allein auf Jesus Christus gegründet
sein. Das leuchtete mir ein, war logisch und auch schriftgemäß. Aber, so dachte ich, man
braucht doch eine Gemeinschaft (ohne dabei Glauben und Vertrauen auf eine Organisation zu
setzen). Daher entschloß ich mich, auch nach Kalifornien zu gehen.
Begegnungen
mit Christen, die zu Jesus beten
Was mir bei der Begegnung mit diesen Christen
auffiel, war ihr inniges Verhältnis zu Christus.
TOM:
Ihr sprecht über Glauben an Jesus, aber das tun doch auch die Zeugen?
Nun, kein heutiger Zeuge Jehovas würde
Christus anbeten wie zu der Zeit, als die (WT-) Organisation begann. Vor nicht langer Zeit
sagten sie sogar schwarz auf weiß, man dürfe ihn nicht anbeten. Sie glauben, er sei ein
Geschöpf Gottes, der Hauptengel Gottes, aber nicht selber Gott. Daher halten sie auch die
Lehre von der Dreieinigkeit für eine dämonische und völlig falsche Lehre. Bei meiner
Betrachtung der Bibel jedoch stieß ich auf eine Anzahl Texte, die bezeugen: ich darf zu
Christus sprechen, zu ihm beten. 1. Kor. 1,2 und Apg. 7,59 sind dafür nur Beispiele. Auch
Joh. 14,14 sagt, daß es Jesus ist, der unsere Gebete beantwortet und hört, wenn wir zu
ihm beten. Mir fielen auch Texte auf, die aussagen, daß Jesus Gott ist. Jes. 9,6 sagt,
daß er der "starke Gott" ist und Jes. 10,21 bezieht sich mit den gleichen
Worten auf Jehova. Joh. 1,1 sagt, das Wort war Gott. Ich begann, darüber nachzudenken.
Wenn Jesus "ein Gott" ist, wie ich das mal dachte, und die Bibel sagt, daß wir
zu ihm beten und ihn anbeten können, dann beten wir in Wirklichkeit ja zwei Götter an.
Jeder, der die Bibel liest, weiß, daß man nicht zwei Götter anbeten darf. Als ich
darüber betete und die Bibel mehr und mehr las, begann ich zu erkennen, Jesus ist
wirklich "Gott geoffenbart im Fleisch" (l. Tim. 3:16).
Entschlossen,
Christus anzunehmen
Ich las auch Kol. 2,6, wo davon gesprochen
wird, Jesus aufzunehmen. Joh. 14 spricht von ihm, daß er in uns lebt und wir in ihm. Dazu
gibt es viele Texte. Off. 3,20 und Joh. 16 sind zwei weitere Beispiele. Ich begann also
darüber nachzudenken. Ich hatte vorher Christus nicht wirklich angenommen und nie daran
gedacht, daß er "in mir" sein könnte. Ich glaubte, das gelte nur für die 144
000. Doch bin ich jetzt zu einer anderen Überzeugung gekommen, und ich habe mich
entschlossen, Christus anzunehmen.
Auch anderswo
gibt es Christen
RANDY: Nun, ich hatte einmal meine Mutter, meine Schwester,
meinen Schwager und sogar meine frühere Freundin zu den Zeugen gebracht. Als ich nun das
Bethel verlassen hatte und mit ihnen über alles sprach, stellte sich heraus, daß meine
Mutter schon davon überzeugt war, die Organisation sei zu sehr dogmatisch festgelegt. Sie
wußte, daß es auch anderswo Christen gibt. Daher war sie bereit, herauszukommen und wir
begannen mit meiner Schwester und meinem Schwager zu sprechen. Es dauerte eine Zeitlang,
aber schließlich konnten sie die biblische Wahrheit erkennen.
Im Laufe der
Zeit kam meine ganze Familie aus der WT-Organisation heraus. Mein Vater, der nie zu den
Zeugen gehörte, war glücklich, uns herauskommen zu sehen und hat jetzt auch Christus
angenommen.
WER EINEN VERIRRTEN VOM FALSCHEN WEG ABBRINGT, DER RETTET
SEIN LEBEN
(Wiedergabe nach: Brücke zum Menschen 73/ 74-1983 -
Bruderdienst-Missionsverlag e.V. Itzehoe, Schriftleiter H.J. Twisselmann. Überschriften z
.T. entsprechend eingefügt, CV)
WTG-KONGRESS
STUTTGART 1983
EINE GELUNGENE TÄUSCHUNG DER ÖFFENTLICHKEIT - ODER?
Erstaunliches 8 Jahre nach 1975
Der Mittelpunkt für die Öffentlichkeit
"DIE große Resonanz, die an den ersten vier Tagen des
zweiteiligen Kongresses festgestellt wurde, wird vor allem auf die klaren Aussagen des
Programms zurückgeführt, das eine gesellschaftliche Veränderung zu 'liebevoller
Zusammenarbeit statt herzlosen Konkurrenzkanpfes' in den Mittelpunkt stellt."
(Stuttgarter Zeitung 4.8.1983)
was wurde der Öffentlichkeit hier beigebracht? Läßt die
WTG ihre bisherige Vernichtungsverkündigung fallen? Ein Tritt für das bisherige
Harmagedon?
Weiteres für
die Öffentlichkeit
WTG-Pressereferent Johannes Bernecke:
In diesem Jahr stehe der WT-Kongreß in Anbetracht der
"alarmierende Uneinigkeit in der Welt" unter dem Leitwort
"Königreichseinheit".
DIE Kongreßmottos werden in Wahrheit in erster Linie doch
für die eigene Situation gemacht! Und das ist jetzt die alarmierende Uneinigkeit und
Spaltung bis hoch in die WTG-Weltzentrale und ihre Leitende Körperschaft (Raymond Franz)!
Die hiermit offenbar gewordene neutestamentliche Haltlosigkeit des WTG-Fundaments, der
"anderen WT-Schafe", soll nicht bewußt werden! Um die "Uneinigkeit in der
Welt" geht es der WTG da nicht im geringsten. Das ist pures Ablenkungsmanöver.
BERNECKE
weiter: Es sei überaus wichtig, daß in der Familie, der kleinsten Zelle eines Staates,
alles funktioniert. Deswegen die Jugend- und Familienthemen des Kongresses.
das wäre ja WT-Förderung eines familiären
Staatsbewußtseins! Aber Familien als kleinste Zellen des Staates können doch gar keine
ZJ-Familien sein, weil der WT doch das Vertrauensverhältnis zu jedem Staat zerstört, wie
das dann bei Wahlen sichtbar wird. Die bisherigen WT-Verteufelungen des Staates füllen
Bücher. Wohin will die WTG jetzt Staat staatspolitisch? Das ist doch eine gespaltene
Zunge! Oder sind das nur Akzente für die Öffentlichkeit. also Täuschung und Bluff? Es
bleibt alles beim alten?
BERNECKE noch: Mit einer Zuwachsrate von jährlich vier Prozent seien die ZJ die am stärksten wachsende Religionsgruppe.
ES gibt keine
jährliche Zuwachsrate .von vier Prozente Die WT-Jahrbücher:
1978 = -1%
1979 = - 1,4%
1980 = + 0,5%
1981 = + 3,7%
1982 = + 3,3%
1983 = +4,2%
Was für ein jährliches" Märchen wurde den
Pressevertretern da aufgetischt?
Und
WTG-Hauptredner Egon Peter!
ER hielt die öffentliche Hauptansprache Wer ist
vereint in dieser zerstrittenen Welt?" Ein Thema, alles wie nichtssagend, denn jeder
Verein auf der Welt ist in seinem Sinns vereint.
Leeres Geschwätz, Wichtigtuerei also. Aber sehen wir weiter.
PETER: Die ZJ
würden den Kriegsdienst konsequent ablehnen" und sich als eine der
ältesten Friedensbewegungen" verstehen. - Oh! Wirklich? SCHRIFTSTUDIEN Band 6 und
der WT 1915 beweisen, daß man damals Kriegsdienst nicht konsequent abgelehnt hat.
IM 2 Weltkrieg wurde in der Schweiz Kriegsdienst geleistet.
Und der WT Warum Jehovas Zeugen keine Pazifisten sind" (15. 3. 51) besagt in
politischer Anpassung an den damaligen antikommunistischen kalten Krieg, daß die ZJ die
Waffe nehmen würden, wenn es ein theokratischer Krieg" ist. Und die jetzige
geistige Militarisierung als Soldaten Jesu Christi" nach dem Vorbild der
alttestamentlichen Kriegspolitik Gideons, was ist das? Und was das Alter betrifft: Schon
l528 - 1571 wurden in der Schweiz 40 Mennoniten u a. wegen Kriegsdienstverweigerung
hingerichtet. Da gab es die WT-ZJ noch gar nicht!
SICH gar 1983 Friedensbewegung zu nennen ist der neueste politische WT-Schachzug. Weil man beim Kampf der wirklichen westlichen Friedensbewegung gegen die NATO-Rüstung nicht mitmacht und diese Friedensbewegung im eigenen Einflußbereich lähmt. So belegt man sich zur Ablenkung von diesem indirekten NATO-Dienst flugs mit der gleichen Bezeichnung, die eigene Inkonsequenz verschweigend.
PETER politisierte weiter: Keine Regierung habe das politische Rezept, die Probleme allein zu lösen, auch UNO und Kirchen nicht. Wir sind einer neuen internationalen Anarchie gefährlich nahegekommen." Auch die Kirchen hätten sich in der Geschichte mit Blut besudelt. Die Spaltung und Uneinigkeit sei deswegen, weil Satan, der Erzbetrüger, die Menschen in der Hand hat." Der Entzweiung kann nur eine weltweite Regierung der Königreichseinheit" entgegenwirken. Dauerhafter Friede und ein Weiterleben könnten nur erreicht und erhalten werden, wenn man grundlegend umdenke: Liebevolle Zusammenarbeit statt herzlosen Konkurrenzkampfes, Mitgefühl statt blinden Hasses, wohltuender Friede statt sinnlose Gewalt, vereinigende Achtung statt entzweienden Nationalismus. Weitweite Einheit ist nicht nur möglich, sie ist sogar unvermeidlich." Mit der theokratischen Organisation" hoffe man den radikalen Wechsel in der Gesellschaft" zu erreichen.
was für ein
ungereimtes religiös-politisches Gerede wird hier unkritisch wiedergegeben?
WÜRDE Gott lt. WTG den Regierungen bei der Lösung der
Probleme etwa helfen? Doch nicht! Auch die WTG hat sich in ihrer Geschichte mit Blut
besudelt, durch ihren Transfusionsblutkult sogar bis heute! Und wenn Satan alle in der
Hand hat und nur die Regierung der Königreichseinheit dagegen was machen kann, die heute
offenbar nur die WTG zum Vertreter auf Erden hat, sollen sich die Regierungen der WTG
unterwerfen? Weiter: Dauerhafter Friede und ein Weiterleben aller Menschen können durch
das angepriesene Umdenken andererseits lt. WT überhaupt nicht erreicht werden. Da würde
oder müßte ja die gepredigte Harmagedon-Vernichtung entfallen können. Auch weltweite
Einheit der Menschen ist aus diesen WT-Gründen gar nicht möglich. Auch die bisher
gepredigte radikale Vernichtung aller politischen Gesellschaft widerspricht der jetzigen
öffentlichen Erklärung, es gehe der WTG um einen radikalen Wechsel in der
Gesellschaft." Man ist entweder naiv und einfältig, wenn man diese Widersinnigkeiten
unkritisch schluckt und weitergibt, oder man verfolgt damit einen bestimmten Zweck.
Und das andere
große Oder
DAS WTG-Stichwort internationale Anarchie"
erinnert an die C.T. Russell-Harmagedon-Version, die keine Menschenvernichtung kannte und
von J. F. Rutherford über Bord geworfen wurde. ( Schriftstudien Band 4) Will die WTG nach
den Rutherford, Knorr- und Franz-Irrlehren allmählich in die Russell-Vorstellungen vor
100 Jahren zurück? Auch dieser Kongreß läßt erkennen:
Nach dem letzten Fiasko von 1975 versucht die WTG die radikalste Wende seit 1914, damit das Kartenhaus nicht zusammenbricht -
Der Wachtturm
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
WIR PRÜFEN DEN WACHTTURM NR. 11/1983
STUDIENARTIKEL
1:
"Sich zur Schlachtreihe zusammenscharen"
2:
Welchen Standpunkt nehmen wir gegenüber Gegnern der
Wahrheit ein?"
Fragen, die nachdenkenswert sind
Zu 1 IN Absatz 11 gibt die WTG 5 Denkanstöße, die den
Zeugen Jehovas eine Hilfe sein sollen, ihre Handlungsweise und ihre Einstellung zu
überprüfen. Befassen wir. uns besonders mit den 2 letzten Fragen. Haben wir
aufgehört, unsere Mitkämpfer zu richten und zu kritisieren, so daß in dem heiligen Heer
keine Uneinigkeit und keine Zwietracht entsteht?" (Lukas 6:37; Psalm 133:1-3). Diese
Frage müßten sich wohl doch in erster Linie die sogenannten Rechtskomitees stellen,
deren Wirken verheerende Folgen hat.
Lieben
wir einander wirklich. Und sind wir auf das Wohl eines jeden bedacht
?"
Die Praxis in den Versammlungen lehrt uns etwas anderes.
Ehescheidungen, Zank, der bis zu tätlichen
Auseinandersetzungen führt, sind nicht selten, leider muß man auch auf Selbstmorde
verweisen.
Aber die WTG
schreibt zuversichtlich in Absatz 12:
ES GIBT ALSO IN WIRKLICHKEIT KEINE GRAUE ZONE ZWISCHEN
GOTTES ORGANISATION UND SATANS ORGANISATION."
Die WTG und
ihre ehemaligen Anhänger
Zu 2. IN den Jahren von 1970 bis 1980 haben über eine
Million Menschen der WTG den Rücken gekehrt! Es waren also nicht nur einige",
wie in Absatz 12 behauptet wird. Ihnen wirft die Organisation niedrige Beweggründe vor,
die zu ihrem Ausschluß führten (Abs. 12,13,14). Sie würden sich auch
heimtückisch" an Jehovas Zeugen heranmachen, um sie geistig zu schwächen
(Abs. 14).
WIE steht es in
diesem Zusammenhang aber mit der theokratischen Kriegslist", die ZJ
Weltmenschen gegenüber anwenden?
Die Schreiber kommen nicht umhin, einige echte Fragen
aufzuwerfen, mit denen sich besonders ehemalige Zeugen befassen.
Sie mögen auch in Frage ziehen, daß eine Organisation erforderlich ist, die das Volk Gottes anleitet. Ihrer Ansicht nach kann Gottes Geist Einzelpersonen führen, ohne dass eine zentrale organisierte Körperschaft da ist, die Anleitung gibt. Sie erklären, daß man lediglich in der Bibel zu lesen brauche." (Abs. 16)
Und welche Gegenargumente liefert die WTG? Aber in der Christenheit liest man schon seit Jahrhunderten in der Bibel, doch welch ein undeutlicher Trompetenschall ertönt aus der Christenheit! Man beachte nur die Verwirrung und die Mißverständnisse hinsichtlich der wahren Botschaft des Wortes Gottes!"
Mit anderen Worten: Was nützt schon das Bibellesen, wenn euch nicht die Bibel durch die Organisation und den WT vorgekaut werden.
Und das ist
wahres Christentum?
WAS die Verwirrung und die Mißverständnisse"
anbelangt - hier möchte man der WTG raten,- besser zu schweigen. Die Fakten sprechen für
sich. Ein Blick in die Bibel, Matthäus 7:1-5, dürfte für die Verantwortlichen in
Brooklyn sehr ernüchternd sein. Ein Ausdruck dafür, wie schwer die von der WTG frei
gewordenen Menschen ihr im Magen liegen, ist ihr Verbot, mit diesen zu reden (Abs. 17.18).
Wer wirklich die Wahrheit lehrt, dem dürfte vor keinem Argument bange sein. Dieses Verbot zeigt deutlich die Fragwürdigkeit vieler ZJ-Glaubenslehren!
Und man greift
noch zu dem letzten Mittel:
Menschen, die Kritik an der Organisation üben, wird ewige
Vernichtung angedroht (Abs. 19). Nur ist die Frage: Wer wird zur Verantwortung gezogen
werden - die, welche falsche Prophezeiungen lehren und sie wieder verwerfen müssen, oder
jene, die auf diese Fehler aufmerksam machen.
-G-
EIN BRIEF VON
DER INSEL RÜGEN
Ehrlich zu sich selbst sein (III)
WENN unsere Brüder und Schwestern ehrlich zu sich selbst
wären, müßten sie zugeben, daß sie keinesfalls im Glauben feststehen, wenn sie sich
fürchten, von Gott nicht angenommen zu werden so wie sie sind. Paulus sagt uns aber im 8.
Kapitel des Römerbriefes:
SO GIBT ES KEIN VERDAMMUNGSURTEIL FÜR DIE, DIE IN CHRISTUS JESUS SIND DENN NICHT DEN GEIST VON KNECHTEN HABT IHR EMPFANGEN, DASS IHR EUCH WIEDER FÜRCHTEN MÜSSTET, SONDERN DEN GEIST VON KINDERN, DURCH DEN WIR RUFEN: ABBA, LIEBER VATER! DER GEIST SELBST BEZEUGT UNSERM GEIST. DASS WIR GOTTES KINDER SIND."
Die Worte aus
dem Evangelium des Johannes:
DENN SO SEHR HAT GOTT DIE WELT GELIEBT, DASS ER SEINEN
EINZIGEN SOHN DAHINGAB, DAMIT ALLE, DIE AN IHN GLAUBEN, NICHT VERLORENGEHEN, SONDERN DAS
EWIGE LEBEN HABEN", und WAHRLICH, WAHRLICH, ICH SAGE EUCH; WER MEIN WORT HÖRT
UND DEM GLAUBT, DER MICH GESANDT HAT, DER HAT DAS EWIGE LEBEN UND KOMMT NICHT INS GERICHT,
SONDERN ER IST VOM TODE ZUM LEBEN HINDURCHGEDRUNGEN".
sind eindeutig in ihrer Aussage. Sie passen aber nicht in das
Konzept der WTG-Lehre. Deshalb werden sie von den Schreibern der Wachtturmartikel als
nicht anwendbar auf die große Volksmenge erklärt. Wir .sind alle Gottes Kinder und ohne
unser eigenes Verdienst durch das Blut seines Sohnes gerechtgemacht worden
Alle, die daran
glauben, können sicher sein, vor dem Zorngericht Gottes bewahrt zu werden. Diese
Überzeugung, vermittelt die heilige Schrift.
GOTT ABER ERWEIST SEINE LIEBE ZU UNS DARIN, DASS
CHRISTUS FÜR UNS GESTORBEN IST, ALS WIR NOCH SÜNDER WAREN. UM WIEVIEL MEHR WERDEN WIR
DURCH IHN VOR DEM ZORNGERICHT BEWAHRT WERDEN, NACHDEM WIR JETZT DURCH SEIN BLUT GERECHT
GEWORDEN SIND."
Verfälschung
der Heiligen Schrift
WENN im Wachtturm behauptet wird, daß sich die große
Volksmenge erst würdig erweisen muß, um Harmagedon überleben zu können, ist das eine
Verfälschung der Heiligen Schrift. Natürlich hebt Gott seine Grundsätze nicht auf und
ermahnt uns durch Jakobus, daß Glaube ohne Werke tot sei, und stellt uns im Neuen
Testament Muster der Vollkommenheit menschlichen Verhaltens als Ziel vor Augen. Doch
läßt er uns sagen, daß wir nur durch den Heiligen Geist befähigt sein können, diese
seine Forderungen anzunehmen und ihnen nachzukommen. Die Werke folgen also dem Glauben,
wenn wir uns vom Heiligen Geist leiten lassen. Dieser kann aber nur in Verbindung mit
Jesus Christus in uns wirksam werden. Aber nach der WTG-Lehre wird das der großen
Volksmenge abgesprochen und nur 144 000 zuerkannt.
Ein unhaltbares
Dogma
DIE WTG hat hiermit ein unhaltbares Dogma aufgerichtet und
versucht, es mit allen Mitteln zu erhalten, um ihren geistigen Führungsanspruch
gegenüber unseren Brüdern und Schwestern nicht zu verlieren.
Dies können wir mit Sicherheit behaupten, weil wir nämlich
aus der Versammlung ausgeschlossen wurden, als wir unsere Zweifel an der Richtigkeit der
Lehre der WTG anmeldeten und unsere Überzeugung darlegten. Man begründete unseren
Ausschluß damit, daß man nicht gestatten könnte, weiterhin Kontakt mit unseren anderen
Brüdern und Schwestern zu haben, weil wir sie nur mit unserem Gedankengut verwirren
würden. Wir gingen darüber hinaus zu weit, wenn wir aus dem Dargelegten schlußfolgern
würden, daß nicht nur 144 000 sich als Brüder Christi betrachten könnten, sondern
jeder, der an Jesus Christus als den Sohn Gottes glaubt, und demnach könne auch jeder von
ihnen Brot und Wein beim Abendmahl genießen.
MIT unserem
Ausschluß sollte also erreicht werden, daß unsere gewonnene Erkenntnis den anderen
Brüdern und Schwestern nicht vermittelt werden könnte.
Glaubt man denn wirklich, daß damit die Wirksamkeit des
Heiligen Geistes eingeschränkt werden könnte und diejenigen, die Gott auserwählt hat,
nicht doch zur wahren Erkenntnis gelangen würden?
WIR MÖCHTEN UNSERE BRÜDER UND SCHWESTERN ERMUNTERN, sich als an Christus Jesus gläubig gewordene Kinder Gottes und wirklich frei zu fühlen von jedem geistigen Diktat und sich in der Freiheit eines Christen selbst ein Urteil darüber zu bilden, was die Bibel als das Wort Gottes ihnen zu sagen hat.
WT-Studium,
eine reine Pflichtübung, aber WT prüfen ist notwendig
WIR hatten oft den Eindruck, daß das Studium des Wachtturms
nur eine reine Pflichtübung für viele von ihnen war und man diese schnell hinter sich
bringen wollte. Es ist sehr empfehlenswert, doch jede Behauptung des Wachtturms sich genau
durch den Kopf gehen zu lassen und zu überprüfen, ob die dazu angegebene Stelle aus der
Bibel auch wirklich im rechten Zusammenhang gebraucht wird. Dazu braucht man jedoch Zeit,
und wer hat die schon in ausreichender Menge, wenn er allen Verpflichtungen, die das
tägliche Leben mit sich bringt, nachkommen will? Und damit rechnen auch die
Wachtturmschreiber.
DER kluge
Knecht" gibt die geistige Speise" aus, und man soll sie nur noch
schlucken, was er einem vorsetzt.
Man sollte darauf achtgeben, daß man nicht gedankenlos und
damit vielleicht schuldig vor Gott wird, wenn man blindlings jemandem folgt, nur weil er
von sich behauptet, göttliche Vollmacht zu besitzen.
-D./H.-
Zum Nachdenken
ÜBER DIE NEUEN BUNTEN BILDER DER WTG
ABGESEHEN von den knallfarbenen Hollywood-Klischees und den
unrealistisch fantastischen Irreführungen - im Paradies hat es offensichtlich nie
Elefanten gegeben, nicht alle Tiere können überall leben, alle können nie im Paradies
gewesen sein, z.B. Eisbären, Wale, Haie oder Känguruhs -, diese WTG-Bilderbücher sind
für Erwachsene eine Zumutung.
Das kann man
nicht mal Kindern anbieten.
AUCH schwirrt Gott nicht irgendwie zwischen den Sternen und
Planeten herum, da könnte ein Kind ja auf die Idee kommen, einen Astronauten
loszuschicken, um ihn zu greifen.
Es ist auch Fantasterei, die in Hebr. 1:7 erwähnten Engel
als bärtige Männer vorzustellen. Engel haben keinen Sex.
Mit diesen bunten WT-Bilderbüchern werden Erwachsenen
ernstlich Märchen zugemutet in Mißbrauch der Bibel.
Naives, Farbentzücken, Gefühle-Aufwallen, Gemütserregung,
Über-Emotionalisierung. Das rationale Denken, den gottgegebenen Menschenverstand, muß
man hier vorher abgeben.
Dabei wird in l. Korinther 13:11 verlangt, jede Kinderei
abzulegen.
LESERZUSCHRIFTEN
FRAGEN - MEINUNGEN - HINWEISE - ANTWORTEN
DIE LIEBE", so lesen wir in Römer 13:10,
fügt dem Nächsten nichts Böses zu; daher ist die Liebe die Erfüllung des
Gesetzes."
DIESE Worte standen uns deutlich vor Augen, als uns der Brief einer Leserin erreichte, die gerade zum Wort Liebe" und. ihre praktische Bedeutung Bemerkenswertes mitteilte. Eine ehemalige Zeugin Jehovas, die im Bezirk Leipzig wohnt, schreibt in bitteren Worten:
ABER IHR
WISST JA SICHERLICH. DASS ICH AUCH EINE ZEUGIN JEHOVAS GEWESEN BIN; FRAGT MICH BITTE
NICHT, WAS ICH FÜR KÄMPFE DURCHGEMACHT HABE, MICH DAVON ZU LÖSEN.
LIEBE, DIE DAS GRÖSSTE GEBOT SEIN SOLLTE, IST NICHT ZU
VERSPÜREN, IM GEGENTEIL, MUSSTE SOGAR VERLEUMDUNGEN HINNEHMEN
, BIN ABER DADURCH
ZUSAMMENGEBROCHEN, NUR DURCH DAS GEBET HABE ICH IHNEN ANTWORTEN KÖNNEN, DASS MICH DER
AUSSCHLUSS NICHT ÜBERRASCHT.
HABE GESAGT, IN DER SCHRIFT STEHT -
LIEBET EURE
FEINDE
UND SIE KÖNNEN NICHT MAL IHRE BRÜDER LIEBEN.
WENN ICH BEI IHNEN GEBLIEBEN WÄRE, WÄRE ICH SEELISCH
UND KÖRPERLICH ZUGRUNDE GEGANGEN
"
BEDARF es ,bei
solchen anklagenden Worten, aus denen doch wohl Glaube an die Schrift, aber Enttäuschung
und zutiefst verletzte Menschlichkeit spricht, noch einer Erklärung oder Ergänzung?
Ist das nicht genau das Problem, auf das schon Hunderte und
Tausende stießen, wenn es um die Bibel einerseits und die Zeugen Jehovas andererseits
ging. Mißbrauch und Verletzung der Gesetze Jehovas sind in der WTG durchaus an der
Tagesordnung.
Man spricht nicht darüber, aber so oder so kommen sie zum Vorschein, werden Warnung und Mahnung für die, die geneigt sind, als jetzt noch Interessierte sich fester anzuschließen bzw. in das Dogma der WTG einsperren zu lassen
Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6 Preis; 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos
Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera
A 391/83 V 71 2189 Ko
Christliche Verantwortung 1984 Teil I