Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 144
In dieser Ausgabe wird unter anderem auf jene aus den 1920er Jahren stammende Theorien, mit Nachwirkungen bis in die Gegenwart, eingegangen - welche Bibelforscher und Freimaurer in Beziehung zueinander setzen.
Dazu habe ich eine grundsätzlich andere Meinung, und habe dies an anderer Stelle im Detail näher dargelegt. Man vergleiche dazu: Freimaurer


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 144 Gera Juli 1981

KOMMENTAR ZUR CV-DOKUMENTATION 1981
Freimaurer und Wachtturmgeschichte
WIR MAHNEN ZUR WACHSAMKEIT
Leidgeprüfte Zeugen Jehovas berichten
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen die WT vom 1. 5. - 1. 6. 1980
DER SILBERNE FADEN ZERREISST, DIE GOLDENE SCHALE ZERBRACH
Zum Tode von Bruder Martin Pützmann
JEHOVAS ZEUGEN SIND ANDERE "AUSSTEIGER"

München, Februar 1981, CVN -
Anfang Februar fand in München, BRD, eine öffentliche Diskussion über die "Aussteiger" aus dem gegenwärtigen gesellschaftspolitischen Leben im Westen statt. Gekommen waren etwa 100 Personen. Vertreter von Protest- und Alternativgruppen, Arbeitslose, Hausbesetzer, Wohnungssuchende, Wehrdienstverweigerer.

Auch sog. jugendliche Rocker. Dabei waren auch Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche, Lehrer, Bundeswehrangehörige und Bundesminister Eppler, SPD. Das Thema; Warum viele junge Menschen dem gesellschaftspolitischen System in der BRD den Rücken kehren und "aussteigen". Beobachter fragten sich, ob hier wohl auch die Zeugen Jehovas zur Sprache kommen, betreiben sie doch unter Wachtturm-Leitung ein "Aussteigen aus dieser Welt" wie kein anderer.

Richtig! Ein Jugendlicher klagte an, dass sie in ihrem selbstgeschaffenen Jugendzentrum ständig die Polizei auf dem Halse haben und sich wie Kriminelle beobachtet und behandelt fühlen.
Ein Stück weiter sei ein Zentrum der Zeugen Jehovas von München, um die kümmere sich "kein Schwein". Es wurde ihm erwidert, auch vor den Kirchen würden falsch parkende Autos polizeilich notiert. Die Erwiderung war wie eine Ablenkung. In der Tat ist da ein bedeutender politischer Unterschied. Diese "Aussteiger" hier wollen die verschiedensten Alternativen, bis hin zur Abschaffung der gegebenen gesellschaftspolitischen Ordnung. Wer zu den Zeugen Jehovas "aussteigt", wird dort jedoch politisch so geimpft, antidemokratisch, antirevolutionär, antikommunistisch, anti-hausbesetzerisch, dass er nichts mehr gesellschaftlich verändert, und sei es noch so schlimm. Er wird abgerichtet, einem tatenlosen Hoffen und Harren auf Gott. Gegen soziales und anderes Elend rührt er wie der Levit im Gleichnis Jesu vom barmherzigen Samariter keine Hand mehr. Das ist der Unterschied, den die Polizei sehr gut kennt.

VOR ZEUGEN JEHOVAS WIRD GEWARNT (IV)
Kein Ohr für die Wissenschaft
Starrköpfige Mißachtung
Starrköpfig mißachten die "Jehova-Theokraten" auch weithin gefestigte Erkenntnisse der Wissenschaft, sofern sie ihnen nicht in den Kram passen. Nach wie vor bestreiten sie z.B. die Richtigkeit der Evolutionstheorie, welche sich mit der Abstammung und Entwicklung von lebenden Organismen befaßt. Engstirnig behaupten die Wachtturm-Ideologen, Gott habe den Menschen unmittelbar erschaffen.

Die Schöpfungsgeschichte nehmen sie wörtlich, obwohl die Wissenschaft hier längst die Vermengung von urtümlich kultischen Glaubensvorstellungen mit Legenden und moralischen Anliegen offengelegt hat.
Die Tatsachen zeigen, dass der Mensch, ausgestattet mit einer großen Gehirnkapazität, 'plötzlich' auf der Erde erschien." Und weiter; "Aber die Auffassung, es habe für den Menschen eine 'vorgeschichtliche Zeit' gegeben, ist nur eine Annahme." "Gott vollstreckte jedoch die Todesstrafe, die er über Adam und Eva .verhängt hatte, nicht sogleich, sondern ließ sie Kinder hervorbringen, weil er vorhatte, diese später zu segnen." (l . Mose 22:18, Gal. 3:8).

Soweit einige Zitate aus dem in Millionenauflage verbreiteten Wachtturm-Buch, "Hat sich der Mensch entwickelt oder ist er erschaffen worden".

Das tut dem Glauben keinen Abbruch
Würde dies alles stimmen und wissenschaftlich vertretbar sein, wie käme da beispielsweise der bedeutende Anthropologe Prof. Peter Kramp zu jener Feststellung;
"…in den grundsätzlichen Aussagen der menschlichen Abstammungslehre herrscht eine bemerkenswert hohe Konstanz."

Wie käme der Biologe und Philosoph Prof. Ludwig von Bertalanffy dazu, folgendes zu verlautbaren: "Vielmehr ist die Evolutionsidee eine Extrapolation von Tatsachen, deren Rechtfertigung in dem ungeheueren Beitrag dokumentarischer Beweise liegt, welche sie unterstützen."

Längst weiß man, dass die Wahrheit für die Bibelschreiber immer nur das war, was dar Sache Jahwes diente. Der Theologe Prof. Günter Bornkamm:
"Freier, entschlossener, rückhaltloser haben wir unterscheiden gelernt zwischen dem göttlichen Wort, das unserem Glauben gilt, und dem zeitgebundenen Weltbild, in das die Zeugnisse der Bibel gekleidet sind"…

Der Satz. 'Ich glaube an Gott den Vater, Schöpfer Himmels und der Erden', ist alles andere eher als eine kosmogonische Theorie, ein Versuch, den Vorgang der Weltentstehung und der Menschwerdung zu erklären';
Prof. Gerhard vom Rad meint in Hinblick auf die biblische Schöpfungsgeschichte und insbesondere auf die Erschaffung des Menschen; "Hier kann man nur besonders deutlich sehen, wie gering alles eigentlich naturwissenschaftliche Interesse bei dieser Schöpfungsgeschichte ist. Der Anthropologe Prof. Gerhard Heberer:
Da müssen wir feststellen, dass die Abstammungslehre heute absolut fundiert ist." Aus einer Vortragsreihe im Süddeutschen Rundfunk 1955.

C. T. Russell in Photo-Drama der Schöpfung von 1914
(CV-Anmerkung)
Evolutionstheorie und. Bibel haben in scharfem Gegensatz zueinander gestanden. Es ist jedoch viel unnötige Reibung verursacht worden.
Nur in bezug auf den Menschen redet die Bibel von einer besonderen, direkten Schöpfung Gottes. Die Zeugnisse der Schöpfungsgeschichte in bezug auf die niedrigeren Geschöpfe sind vielmehr dem Gedanken einer spezialisierten Evolution günstig. In l. Mose 1:20 lesen wir;

Gott sprach: Es wimmeln die Wasser vom Gewimmel lebendiger Seelen, und Gevögel fliege über die Erde." Dies steht in genauer Harmonie mit unseren wissenschaftlichen Entdeckungen, dass das Tierleben seinen Anfang in den Wassern nahm und später auch in Vögeln und Landtieren in Erscheinung trat.

Die Darwinsche Theorie hat alle solche im Stich gelassen, die sie ohne eingehende Prüfung in bezug auf die Wahrheit angenommen hatten, (l. Timotheus 6:20). Experimente jüngeren Datums beweisen, dass jede Mischung von Arten, selbst wo sie teilweise gelingt, doch in der dritten oder vierten Generation, bei Pflanzen, Blumen und Früchten sowohl als auch bei Tieren, eine Rückkehr in die ursprüngliche Art aufweist.

Der richtige Gedanke scheint der zu sein, dass unter Gottes Überwaltung verschiedene Arten von Geschöpfen fortgesetzt entwickelt wurden und schließlich feststehende Arten bildeten, von denen es keine Abweichungen oder Abänderungen geben sollte. (Ende CV-Anmerkung) Auseinandersetzung, weil die WT-Lehre inhuman ist

Pseudologik und Vermischung bzw. zweckgerichtete Kombinationen von wissenschaftlichen Erkenntnissen werden im Meinungsbild von "Jehovas Zeugen" in Voraussetzungen für gewollte Fehldeutung umgemünzt. Ungelöste Teilfragen werden aufgebauscht, um unstrittige fundamentale Forschungsergebnisse anzuzweifeln. Nur wo es ihnen dienlich erscheint, nehmen sie die Wissenschaft beim Wort. Ansonsten scheren sie sich wenig um die Forschungsergebnisse von Archäologie, Astronomie, Atomphysik, Biologie, Geochemie und Philosophie.

Für die Einsichten der Theologen gar zeigen sie nur böswillige Verachtung. Sie verschließen die Ohren, wenn so bedeutende Koryphäen wie Prof. Rudolf Bultmann konstatieren: "Erledigt sind die Geschichten von der Höllen- und Himmelfahrt Christi erledigt ist die Vorstellung von einer unter kosmischen Katastrophen hereinbrechenden Endzeit. Man kann nicht elektrisches Licht und Radiogerät benutzen, in Krankheitsfällen moderne medizinische und klinische Mittel in Anspruch nehmen und gleichzeitig an die Geister- und Wunderwelt des Neuen Testaments glauben." (Kerygma und Mythos I, S. 18/136).

Das zentrale theologische Problem der Gegenwart, das Verhältnis von Offenbarung und Geschichte, interessiert die Sektenführer und ihre Mitläufer nicht. Lohnt es überhaupt, ernsthaft zu argumentieren gegen derartig hirnverbrannte, reaktionäre Äußerungen, gegen so eindeutig zweckgerichtete Lügen und Verdrehungen?

Es würde eich wahrlich kaum lohnen, wenn diese abgrundtiefe Verachtung für geistigen Fortschritt nicht gleichzeitig zutiefst inhumane Züge erkennen ließe.
H.S. Oberursel/Frankfurt/M.

Der WACHTTURM
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
WT vom 1.5. - 1.6.1980
WT vom l. Mai 1980, Nr. 9
"Die Macht hinter dem Universum";
Eine Betrachtung über die Existenz Gottes. Das erweist den WT jedoch keineswegs als Werkzeug Gottes. Auch andere Christen argumentieren so. Und die zitierten Wissenschaftler wie Newton u.a. haben schon gar nicht die Gottesvorstellung des WT im Sinn gehabt. Der WT schmückt sich mit fremden Federn, Der WT-Seitenhieb dabei gegen "Ideologien" ist der versteckte antikommunistische Pferdefuß dabei, die übliche politische Hetze und Verleumdung. Denn nie hat sich der Sozialismus als "Gott" verstanden. Das Fragwürdigste, die Überschrift selbst. Denn das Universum ist in jeder Richtung unendlich. Wie kann da Gott irgendwie dahinterstecken? Wurde doch der Welt verkündigt, er sitze auf den Plejaden also im Universum. (Schöpfung S.100, 1928)

"Hat Gott einen Namen?":
Der WT muß zugeben, dass JEHOVA eine willkürliche Konstruktion aus, ADONAI und JHWH ist. JAHWE kommt dem Originaltext näher und ist korrekter. Aber JEHOVA ist weit bekannter? Anderes ist noch weit bekannter! Wird etwas dadurch annehmbarer? Und beim. Namen Gottes kann so etwas schon gar nicht ausschlaggebend sein! Nicht was bei Menschen bekannter ist, sondern was korrekter ist, und der Wahrheit am nächsten kommt, hat zu gelten! Alles wäre halb so schlimm, hätte die WTG mit ihrem Gottesnamenfehlgriff nicht auch alle ihre Zeugen belegt:! Allein darum geht es !

"Gottes Name in der Antike - Der göttliche Name in späterer Zeit - Wie bist du zum Namen Gottes eingestellt":
Wie man hier auch vor der Tür anderer kehrt, es kann nicht verdecken, dass das Festhalten an der falschen Form JEHOVA nur erfolgt, weil diese bekannter ist, also um Menschen zu gefallen. Das Problem wurde mit der falschen Namensgebung von 1931 geschaffen, Von Christus stammt das nicht. Er gebot vielmehr: "Ihr werdet Zeugen für mich sein", (Apg. 1:8) anstatt seine Nachfolger mit irgendeiner Form des Gottesnamens zu belegen, schon gar nicht einer falschen.

"Bibelverbrennungen verfehlen ihren Zweck":
Sie haben immer ihren Zweck verfehlt. Hier soll es dazu herhalten, die WT-Untergrundtätigkeit zu rechtfertigen. Es geht um Argentinien, wo 1976 ein Verbot erlassen wurde (1981 wieder aufgehoben), wobei WT-Bibeln verbrannt wurden. Das hat sich nie gegen die Bibel selbst gerichtet. Darum ist die obige WT-Überschrift hinterhältig, weil nur eine halbe Wahrheit.

Bemerkenswert ein Eingeständnis: "Sie entnehmen den hebräischen Schriften eine ähnliche Botschaft Gottes wie der Prophet Jeremia." Die Zeugen? Das bestimmt doch die WTG! Der "Sklave"! Doch zur Sache, Jeremia hatte sich damals mit Politik und Staatsführung des Königs Israel zu befassen. Man lese das nach. Wahre Christen haben etwas ganz anderes als Hauptaufgabe. Sie haben aus den griechischen Schriften das Evangelium Jesu Christi zu entnehmen.

"Dem 'König der Nationen' dienen und überleben":
Die Überlebensfrage ist nicht ernstzunehmen. Es wurde schon ein halbes Dutzend mal falschprophezeit; Für 1914, 1918, 1925, 1938/45, 1955/65, 1975. Zur Untergrundtätigkeit Jeremias: Das ist nicht auf die Evangeliumsverkündigung übertragbar. Jeremia mußte gegen die Politik des Königs Israel vorgehen. Seine Warnungen sollten die nationale Politik verändern. Der Leser müßte die politische Rolle der damaligen Propheten Israels studieren. Der WT will hier nur über seinen heutigen politischen Mißbrauch des Evangeliums hinwegtäuschen. Für den WTG-Gegenwartsbezug ist schließlich auch die ganze Grundlage falsch und haltlos: Die ganze 2520-Jahr-Berechnung auf das Datum 1914 stimmt nicht! Schon die falschen Prophezeiungen für 1799, 1874, 1878 wurden so berechnet, was heute verschwiegen wird. Und dass die entmündigte "große Volksmenge" unter der WTG von dem entmannten Äthiopier Ebed-Melech "vorgeschattet" sein soll, ist zwar WT-Willkür, aber doch irgendwie bezeichnend für die WTG-Ansprüche gegenüber diesen "Wasserträgern" und Nichtbrüdern Christi, strenggenommen WT-Nichtchristen, sog. "anderen Schafen".

WT vom 15. Mai 1980, Nr. 10
"Bist du vielleicht dein eigener Feind?" "Zuverlässige Hilfe aus Gottes Wort";
Der Ausgangspunkt: Viele Gesundheitsschäden haben gefühlsbedingte Ursachen, wie Sorgen, Erregung, Aufregung z.B. Und was die Bibel darüber sagt, hilft tatsächlich, um so etwas zu bewältigen. So weit muß man ja sagen. Hat man so weit ja gesagt, wird der Kerngedanke, die politische Absicht, eingeschoben: "Es ist nicht leicht, ein Opfer von Ungerechtigkeiten zu werden oder, machtlos zusehen zu müssen, wenn andere von korrupten Menschen unterdrückt und ausgebeutet werden. Sich darüber aufzuregen kann sich schädlich auf uns auswirken." Dazu der mißbrauchte Bibelvers, der eigentlich mit dieser Frage überhaupt nichts zu tun hat: "Was krumm gemacht ist, kann nicht gerade gemacht werden, und was fehlt, kann unmöglich gezählt werden" (Pred. 1:15). Alle beigegebene Bemäntelung abgestreift, heißt das im Klartext: Laßt die Ausbeuter ausbeuten und die Unterdrücker unterdrücken. Dagegen anzugehen, schädigt nur deine Gesundheit, du wirst dadurch dein eigener Feind! Und in Wahrheit heißt das; Die frömmste und scheinheiligste Erbarmungslosigkeit gegenüber allem Hunger, Jammer und Elend in der Welt, die je im Namen Gottes und Christi gepredigt worden ist!

"Freudige Feste - Festbeleuchtung - Ein Fest, das von Milliarden gefeiert werden soll":
Zunächst eine bloße Darstellung der Feste, die damals das Volk Israel feierte. Dann, wie einige Aussprüche Christi von daher zu verstehen sind. So weit so gut. Dann rückt sich die WTG selbst ins Bild. Das "gegenbildliche" Laubhüttenfest habe mit der Freilassung des WTG-Präsidenten J. F. Rutherford u.a. "1919 aus dem USA-Zuchthaus Atlanta begonnen, ab wann, die "gegenbildliche" Ernte zu zählen sei. Dieses "Fest" dauere bis zum Ende der Tausendjahrherrschaft! Auch "Harmagedon" werde die Festfreude "nicht dämpfen"! Der Sinn der ganzen Sache : Die Zeugen in fortwährende, ständige, ja fast ewige Festtagsstimmung zu versetzen, die selbst durch "Harmagedon" nicht gedämpft werde, so dass es allen im Grunde egal wird, wann dieses "Harmagedon" nun kommt! WT vom l. Juni 1980, Nr. 11

"Ungeduld kann dich das Leben kosten":
Erschreckendes Bild mit Einleitung, wie ein ungeduldiger Autofahrer seine Ungeduld mit seinem Leben bezahlte. Dann allgemeine Bibelaussagen gegen Ungeduld . Dann kommt der Sinn der Sache. Wer ungeduldig geworden ist, weil "dieses System der Dinge länger bestehen geblieben ist, als wir erwartet haben", wird mit aller Konsequenz der Ungeduld mit Gott bezichtigt. Es muß in der Tat schlimm stehen nach der WT-Irrlehre vom 1975-Ende. Vor allem Petrus und Jakobus werden zitiert, wie immer schon, wenn das WT-Endzeittrugbild Generation um Generation dahingeschoben wurde. Nicht Gott strapaziert die Menschen, dass sie ungeduldig werden, sondern die WTG mit ihren falschen Endzeitterminen im Namen Gottes!

Skrupellos wird hiervon abgelenkt auf Gott, um alle weiter vor der WTG auf den Knien zu halten! "Vergiß nicht, Ungeduld kann dich das Leben kosten!"; wird zum Schluß gedroht. Hier herrscht nicht Überzeugung, sondern psychologischer Terror.

"Bist du mit dem zufrieden, was du hast?":
Wir können gleich zur Sache kommen. Es ist der Mißbrauch vieler guter Aussagen der Bibel über Zufriedenheit und Genügsamkeit dazu, die erreichten Menschen von jeder Beteiligung an sozialen, politischen Reformen und revolutionären Veränderungen abzuhalten. Das Kernzitat spricht für sich In einem Land Südostasiens versuchte ein junger Mann aus einer reichen Familie, das Glück zu finden, indem er eine politische Reform herbeiführen wollte. Dabei bekam er nur Schwierigkeiten mit der Staatsgewalt. Er versuchte dann, Geschäfte zu machen und konnte in kurzer Zeit viel Geld verdienen. Trotzdem war er nicht glücklich. Auch der Genuss von Drogen brachte ihm keine Zufriedenheit. Verzweifelt versuchte er schließlich Hilfe von Jehovas Zeugen, und bald stellte er fest, dass er die Wahrheit gefunden hatte". Er wurde "Vollzeitprediger" der WTG. Die "materiellen Dinge im richtigen Verhältnis sehen", wird das genannt. In Wahrheit eine hochpolitische WT-Wirksamkeit ! Und zwar reform- und revolutionsfeindlich! Der eigentliche Zweck dieser haltlosen Endzeitverkündigung.

Kurz berichtet :
LUTHERANER IN ESTLAND
Verfassung der UdSSR garantiert volle Glaubensfreiheit
Der lutherische Glaube ist - historisch bedingt - die dominierende Religion unter der estnischen Bevölkerung. Die Evangelisch-Lutherische Kirche der Estnischen SSR vereinigt etwa 250 000 Gläubige in 143 Gemeinden. Betreut werden die Gläubigen von 94 Pastoren. Predigern sowie auch Diakonen, die die Predigt in estnischer Sprache halten. Die Geistlichen werden am Theologischen Institut ausgebildet. Dort können sich Interessenten bewerben, wenn sie die Konfirmation erhalten haben. Neben vielen theologischen Wissenschaften studieren die Studierenden Geschichte der Philosophie und die Geschichte der Sowjetunion sowie die Verfassung der UdSSR. Zur Zeit werden am Institut etwa 40 Personen ausgebildet, darunter vier Mädchen.

Die Verfassung der UdSSR hat die reale Möglichkeit geschaffen, die demokratischen Forderungen nach Gewissensfreiheit in die Tat umzusetzen: das Recht jedes Bürgers, sich zu einer beliebigen Religion oder zu keinerlei Religion zu bekennen. Alle Bürger genießen die gleichen Rechte unabhängig ihrer Religionszugehörigkeit.
Auszug aus dem TT Nr. 54 vom 5. 3.198l von Erzbischof Edgar Hark

DER SILBERNE FADEN ZERREISST. DIE GOLDENE SCHALE ZERBRACH
Zum Tode von Bruder Martin Pützmann einer unserer Mitverbundenen in Leipzig "
… denn der Mensch geht hin zu seiner .ewigen Behausung - der silberne Faden zerreißt und die goldene Schale zerbricht und der Staub kehrt zur Erde zurück als das, was er vorher gewesen ist und der Odem kehrt wieder zu Gott zurück, der ihn gegeben hat." Prediger 12:5-7.

Wir möchten allen, die ihn in unserem Leserkreis kannten, die von ihm wußten, mit denen er zusammenarbeitete, die traurige Mitteilung machen, dass Br. Martin Pützmann, Ältester der Freien Christlichen Gemeinde (ehemaliger Bibelforscher und Zeuge Jehovas ) in Leipzig, Ende Januar gestorben ist. Wir haben ihn am Freitag, 30, Januar 1981 in Leipzig, auf dem Friedhof in der Leinestraße beerdigt.

Die Beerdigungsansprache hielt Br. Paul Förster, ein anderer Ältester der Gemeinde .
Die Wirkungsstätte von Br. Pützmann war in der Hauptsache die Leipziger Gemeinde, wie sie sich wöchentlich an ihrer Stätte in der Blumenstraße 74 versammelt.
Wer ihn näher kennengelernt hat in dieser seiner Eigenschaft, muß sagen, dass er sicherlich einer der lebenserfahrensten und geduldigsten Brüder war, die hier "am Wort dienten". Bis in sein 75. Lebensjahr hinein, aus dem er nun abrupt durch den Tod herausgerissen wurde. Ein Dienst, der in dieser Form ohne seine hingebungsvolle und frohgemute Frau nicht zu denken war. Wenn man auch weiß. dass unser Leben 70 Jahre währt, und wenn es hochkommt, 80 Jahre, und wenn es köstlich war, dann war es Mühe und Arbeit (Psalm 90:10 Luther), so steht man doch immer wieder bis ins Herz getroffen da, wenn es dann soweit ist. Vor allem die Liebsten . und Angehörigen.

Alle von der WTG Freigewordenen in unserem Lande haben mit ihm einen Bruder verloren. der im entscheidenden Maße der Verbundenheit aller diente wie auch in Erkenntnis und Verständnis allem notwendigen geistigen Wachstum den Weg mitzuebnen suchte. Sein öffentliches Wirken in den wöchentlichen Zusammenkünften, auf größeren Begegnungen (z.B. Tagesversammlungen im Mai 1965 in Leipzig inmitten der Brüder Bolze, Förster, Thomas, Hillebrand, Klinger, Knorke u.a.) oder durch, in Zusammenarbeit mit Br. Alfred Diener in Dresden, veröffentlichte biblische Ausarbeitungen, hat ihn als fähigen und verantwortungsbewußten "Lehrer" erwiesen. Jak. 3:1. Sein letztes besonderes Engagement war die Mitarbeit an der 1980 begründeten neuen Zeitschrift "Weggefährte" für alle Freigewordenen in unserem Lande, für deren Gestaltung und Entwicklung er nun ebenfalls schmerzlich vermißt wird.

Die christliche Wirksamkeit' von Br. Pützmann hatte auch internationalen Charakter. Er war herzlich verbunden mit Freien Christen in Polen und in der BRD. Hier u.a.. mit ehem. Bethel-Mitarbeitern und auch mit den Gebrüdern Sadlack, die in den zwanziger Jahren das erste umfassende kritische Buch über die WTG verfaßten, "Die Verwüstungen des Heiligtums" (1928). Es war die Zeit der Errichtung der sog. "theokratischen" WTG-Diktatur durch Ausschaltung der damaligen christlichen Ältestenschaft. Ein leiblicher Bruder in Wriezen konnte sich bis zu seinem Tode nicht von dieser Organisation trennen, war aber bis zu seinem Tode ein eifriger Leser von CV, wie so viele, die da sehend geworden sind. Und die Aufrichtigen unter den Zeugen Jehovas sehend zu machen, was den Weg betrifft, den Christen hier und heute gehen müssen, gehörte nach wie vor zur Lebensaufgabe unseres Bruders, seit er selbst freigeworden war.
Nun hat er sein Lebenswerk vollendet.

Wenn man große Worte machen will, so ist es ein untrennbarer Teil eines Aufbruchs und einer christlichen Neuorientierung zu einem verantwortbaren Christsein, wofür die Zeit in der Tat herbeigekommen ist.

3. Kommentar zur CV-Dokumentation 1981
DAS THEMA FREIMAURER IN DER WACHTTURMGESCHICHTE
Mehr Licht in ein dunkles Kapitel
Ein Thema der WTG-Frühzeit
WTG und Freimaurer war nicht nur eine Frage, die von Außenstehenden gestellt wurde, um hinter das ungewöhnliche Aufleben der WTG-Tätigkeit in Deutschland nach dem ersten Weltkrieg 1914/18 zu leuchten. "Siehe auch: Die Zeugen Jehovas. Eine Dokumentation über die Wachtturmgesellschaft, Urania 1970.

Der erste WTG-Präsident C.T. Russell, gestorben 1916, hat in seiner Amtszeit vor dem ersten Weltkrieg selbst mit amerikanischen Freimaurern in Verbindung gestanden. Es sind dies noch weiter zu klärende Umstände der Frühgeschichte der WTG. Damit tritt auch zutage, dass der geistige bzw. religiöse Charakter der Bibelforscherbewegung von C.T. Russell weit entfernt war von dem, was nach dem ersten Weltkrieg von denen, die die WTG an sich rissen, daraus gemacht wurde.
(Marley Cole, Jehovas Zeugen, Frankfurt/M. 1956. S. 80 ff)

C.T. Russell "Ich bin ein Freimaurer
Es war im Jahre 1913. C.T. Russell war auf einer Transcontinental Tour durch die Vereinigten Staaten mit dem Express-Zug der IBV "International Bibel Students Spezial". Ein IBV-Sonderzug von 10 Waggons für 276 Reisende. Es war in Californien in einem Freimaurer-Gebäude. Seine Ansprache:
Der Tempel Gottes".

In dieser Ansprache, bei der Insbesondere Freimaurer zugegen waren, beleuchtete er das Verhältnis der WTG bzw.. Bibelforscher zur Freimaurerei.
Wir haben in unserem Glauben etwas, sagte Russell, 'das auch in Sympathie und Harmonie' mit den Freimaurern sei 'Verstehen unsere Freimaurer-Freunde etwas über den Tempel, sind Tempel-Herren usw.?' Wir mehr. Auch sie hielten ein Stück Wahrheit in der Hand. 'Ich bin sehr froh', einiges darüber sagen zu können, 'worin wir mit unseren Freimaurer-Freunden übereinstimmen', spreche ich doch hier in einem der Freimaurerei gewidmeten Gebäude.

Und wir sind auch Freimaurer. Ich bin ein Freimaurer. Ich bin ein freier und angenommener Maurer, wenn ich diesen Gegenstand in seiner vollen Länge ausführen darf. Nun bin ich ein freier und angenommener Maurer. Ich glaube, wir sind alle das. Natürlich nicht nach dem Stil unserer Freimaurer Brüder. Wir haben keinen Zwist mit ihnen. In der Tat, einige meiner sehr lieben Freunde sind Freimaurer".

"Christus-Großmeister der Freimaurer"
C.T. Russell: "Es ist so. Der Großmeister unseres Hohen Ordens Freier und Angenommener Maurer, der Herr Jesus Christus, legte den Grund von allem, wie die Bibel sagt. Er hat den Grund für hohe und annehmbare Maurerei. Er vollbrachte das große Werk der Gründung dieses großen Ordens, zu dem wir gehören, der Orden der Freien und Angenommenen Maurerei. Er ist der Großmeister. Es gibt den einen Großmeister, der die Aufsicht über alles hat. Einer ist euer Meister, Christus".

Mit dem falschen Pyramiden-Zeichen
Er habe die Freimaurer-Brüder u.a. damit überrascht, was die Große Pyramide von Gizeh in Ägypten für eine Bedeutung im göttlichen Plan habe, erklärte C.T. Russell näher. Unter einem Tausend Freimaurern seien die WTG-Brüder verbreitet worden, in denen die Pyramide diskutiert wurde. (Es handelt sich um Band 3 der WTG-Schriftstudien von 1890). Aber er wolle heute nicht die Pyramide diskutieren. "Wir diskutieren freie und angenommene Maurerei, die Bibel-Maurerei, liebe Freunde".

Die Große Pyramide von Gizeh war einst "Gottes Steinzeuge und Altar in Ägypten" und ein untrügliches "Zeichen der Zeit des Endes". (Siehe auch Photo-Drama der Schöpfung). Dann wurde dies als "satanischer Steinhaufen" verworfen, als Satansbetrug. Heute möchte man diese WTG-Irrlehre nicht mehr wahrhaben.

Legenden zur Grundlage genommen
Diese Freimaurer-Beziehungen baute C.T. Russell u.a. auf einer Legende über den Tempelbau Salomos auf. Die Welt habe den großen Meister-Maurer Christus erschlagen. Und die Maurerei habe ebenfalls ihren erschlagenen Chef-Maurer. "Es ist das gleiche Bild". Es sei die Theorie der Freimaurer, dass der erste Maurer die geheimen Pläne für den Tempel Salomos hatte, und dass sie mehr oder weniger verloren gingen, als er erschlagen wurde. Nun würden die Freimaurer auf die Rückkehr dieses ersten Meister-Maurers warten, der sein Leben in Salomos Tagen verlor wegen des Geheimnisses des Tempels. Man könnte noch andere Analogien finden.

Nun, dieser ganze sog. Salomonische Ursprung der Freimaurerei, wie auch bei den Tempel-Herren (Ritterorden) des Mittelalters, ist von der seriösen Forschung längst als Legende erwiesen (Kloß, Keller, Fallou, Lachmann, Findel u.a.).

Der Ursprung der Freimaurerei sind die Bruderschaften der Steinmetzen und deren Dombauhütten etwa seit dem 13. Jahrhundert in Europa.

"Bibelforscher und Freimaurer sein"
C.T. Russell: "Nun erhebt sich die Frage, wie können wir Mitglieder dieses Ordens werden? Möchtest du einer dieser Tempel-Herren der himmlischen Ebene werden? Ich sage nichts gegen die irdischen Tempel-Herren. Du kannst dein eigenes Urteil anwenden. Du weißt, ich rate niemals einen Weg oder einen anderen hinsichtlich essen, trinken oder wie wir uns kleiden sollen. Ich gebe nur Rat, wie wir in Harmonie mit Gott kommen, gemäß der Bibel, und jeder Mann und jede Frau muß ihr eigenes Urteil hinsichtlich des Willens Gottes anwenden. Wenn du also denkst, es ist Gottes Wille, dann tritt den Odd Fellows (Freimaurer) bei. Und denke nicht, du bist Odd Fellow genug, wenn du ein Nachfolger des Herrn wirst, gehe und werde Odd Fellow. Und wenn du fühlst, du möchtest ein Mitglied des Freien und Angenommenen Freimaurer-Ordens werden und fühlst dich nicht frei und maurerisch genug als Nachfolger Christi, dann segne dich Gott in deiner Entscheidung. Ich aber rede jetzt von dem großen Freimaurer-Orden, von dem Jesus der Großmeister ist ".

Was erkennen wir?
An Hand der dargelegten Tatsachen (aus Convention Report Sermons by Pastor Charles Taze Russell from 1906-1916, USA) ist deutlich zu sehen, dass in der Frühzeit der WTG unter C.T. Russell sowohl geistige Übereinstimmungen wie Personal-Unionen zwischen der Bibelforscher-Bewegung und den Freimaurern in den USA bestanden.

Die Auseinandersetzungen zum Thema WTG-Freimaurer nach dem ersten Weltkrieg bekommen damit einen ganz bestimmten Hintergrund, von dem man im deutschen Sprachraum bisher kaum oder gar keine Kenntnis hatte. Die Forschung wird ohne Zweifel hierzu noch mehr ans Licht bringen. Bemerkenswert ist, dass die wohl eigentlich rechtmäßige Nachfolge-Organisation des Russell-Werkes, .die Dawn Bible Students Association, noch heute Tagungen in Freimaurer-Logen und Freimaurer-Tempeln veranstaltet.
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Liebe Mitverbundene!
Wir möchten uns herzlich bedanken, für die uns reichlich übermittelten Geldspenden zur Durchführung unseres Werkes. Besonders bedanken wir uns für die Spenden, die uns von Geschwistern übermittelt wurden, . die noch in der "Wahrheit" stehen.
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NEUE-WELT-ÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT
WTG - eine fragwürdige Bibelgesellschaft - Wir prüfen
Ein besonderes Beispiel für die Bibelverfälschung der WTG in ihrer Neuen-Welt-Übersetzung zeigt sich im Philipperbrief 2:6-9.

Der Grundtext lautet wie folgt:
Er (Christus), der in Gestalt Gottes vorhanden war, erachtete das gottgleichsein nicht als Raub, sondern entäußerte sich selbst, nahm Knechtgestalt an und ward den Menschen gleich und im Äußern als ein Mensch erfunden. Er erniedrigte sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tode, bis zum Tod am Kreuz. Darum hat Gott ihn erhöht und ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist".

Der NW-Text dagegen so:
der, obwohl er in Gottesgestalt existierte, keine gewaltsame Besitzergreifung in Betracht zog, nämlich um Gott gleich zu sein. Nein, sondern er entäußerte sich selbst und nahm Sklavengestalt an und wurde den Menschen gleich. Mehr als das, als er in seiner Beschaffenheit als ein Mensch erfunden wurde, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tode. Ja zum Tode an einem Marterpfahl. Gerade aus diesem Grunde hat Gott ihn auch zu einer übergeordneten Stellung erhöht und ihm gütigerweise den Namen gegeben, der über jedem anderen Namen ist".

Verdeutlichen wir uns einmal den NW-Text::
Jesus existierte in "morphe theu"
(Gestalt Gottes)
und nach dem Grundtext;
war er, "isa theo "
(gottgleich).

Welchen Sinn hätte es demnach, wenn er eine gewaltsame Besitzergreifung in Betracht gezogen hätte, um Gott gleich zu werden? Keinen! Er existierte bereits in Gottesgestalt und in Gottesgleichheit. Einen noch größeren Widersinn konnte die WTG nicht in ihrer NW unterbringen. Mit dieser Falschübersetzung versucht sie, die Gottesgleichheit in Gottesähnlichkeit und Gottesnähe umzufunktionieren. Ist es nicht vielmehr so, dass Jesus seine Gottgleichheit nicht als einen Raub, gleich einem Greifvogel, der seine geschlagene Beute nicht wieder aus seinen Fängen läßt, festhielt, sondern sich vielmehr freiwillig seiner Gottesgestalt und -gleichheit entäußerte und Mensch wurde? So verstanden bekommen die Verse 6 und 7 ihren eigentlichen Sinn.

Der Vers 8 des Grundtextes ist sehr verständlich. Die Erniedrigung Jesu bestand in seiner Menschwerdung und sein Gehorsam führte ihn bis ans Kreuz. Der NW-Text dagegen setzt die Erniedrigung Jesu erst nach seiner Menschwerdung an und erweckt den Eindruck, als würde sich das "erniedrigte sich" auf das folgende "wurde gehorsam" beziehen.

Der Vers 8 der NW steht den vorangegangenen Versen an Erfindungsreichtum nicht nach. Demnach sollte Jesus, nachdem er auf eine gewaltsame Besitzergreifung der Gottgleichheit verzichtet hatte und sich als Mensch dadurch selbst erniedrigt hatte, dass er gehorsam wurde, in eine übergeordnete Stellung gütigerweise erhöht werden. Dieses Beförderungsprinzip ist unter Menschen üblich, aber nicht bei Gott.

Christus ist nach seiner Himmelfahrt wieder in seine vorherige Gottesgleichheit zurückgekehrt und hat, nachdem er die Menschheit durch seinen Kreuzestod erlöst hatte, nicht gütigerweise, sondern rechtmäßig seinen göttlichen Platz wieder eingenommen. Seine vorübergehende Selbsterniedrigung unter die Engel war damit beendet. (Hebr. 2:7-9).

Wenn der Sinn des Grundtextes bestehen bleibt, spielt die Wahl der Worte in irgendeiner Übersetzung eine untergeordnete Rolle. ABER DIE NW IST EINE SINNENTSTELLTE ÜBERSETZUNG. Deshalb empfiehlt es sich, andere bessere Übersetzungen, wie z.B. die Zürcher Elberfelder oder die Menge oder Luther, zu benutzen.
M.H.

WIR MAHNEN ZUR WACHSAMKEIT
Leidgeprüfte Zeugen Jehovas berichten
Kannst Du Dich noch an die Zeit vor 1975 erinnern?
An eine Zeitspanne, in der die Wachtturm-Gesellschaft zum verstärkten Predigtdienst anspornte? Weißt Du noch, wie wir uns mit der Zeitrechnung beschäftigten, die 1966 von der Gesellschaft herausgegeben wurde? Ab 1966 war in unserer Versammlung irgendwie alles besser geworden, mehr Verständnis für den Predigtdienst war zu erkennen, mehr Zusammengehörigkeitsgefühl. Der "Wachtturm", "Erwachet" sowie alle Bücher und Informationen der Gesellschaft wurden sorgfältig gelesen und diskutiert. Rentner, die zu Kongressen nach WD fuhren, wurden förmlich mit Fragen überschüttet, um zu erfahren, was es Neues auf dem Kongress gab. All dieser Eifer war damals mit der Hoffnung verbunden, dass 1975 endlich das ersehnte Ende dieser bösen Welt kommt.

A8897/81 V 7 1 1273 KO

Das Jahr 1975
Als das Jahr 1975 begann, wurde die Erwartung immer stimmungsvoller.
Nur das "Nötigste" an Arbeit und Aufwand wurde getan, man kann sagen:
"Damit uns das Haus nicht über dem Kopf zusammenfällt".
Die Monate vergingen, das Datum für das Ende der 6000jährigen Menschheitsgeschichte rückte näher. Wir klammerten uns nun immer fester an die Aussagen des "treuen und verständigen Sklaven", von dem ja die zuverlässigste Speise zur rechten Zeit kam. Alles düstere "Gerede", .dass sich die Gesellschaft auch irren könnte, lag uns fern, es ernsthaft zu prüfen. Wir klammerten uns an die erwartungs- und hoffnungsvolle Aussage der Gesellschaft aus dem Jahre 1972, wo es im "Erwachet" hieß:

"Unsere Generation wird das Ende der gegenwärtigen Ordnung mit ihren streßerzeugenden Problemen erleben. Wir haben sogar berechtigten Grund zu der Hoffnung, dass eine neue, von Gott geschaffene Ordnung noch im Laufe des gegenwärtigen Jahrzehnts anbrechen wird".

Diese Auskunft von offizieller Seite war für uns so gültig, wie die Aussagen der Apostel, die wir als heilige Männer Gottes kannten. "Warum sollte der treue und verständige Sklave, dem der Herr alle geistigen Güter anvertraut hatte, irren? Es ist doch der Geist Gottes, der dem treuen und verständigen Sklaven solche Offenbarungen eingibt, damit sie weltweit allen Christen bekannt gemacht werden". So dachten wir damals. Heute, eigentlich ab 1976 müssen wir einsehen, dass uns dieser Sklave irregeführt hat.

Eine bittere Feststellung
Nun schreiben wir schon das Jahr 1981. Nicht eine Zeile aus dem "Wachtturm" und "Erwachet" hat sich erfüllt! Die Gesellschaft hat inzwischen neue anspruchsvollere Bethelheime, Druckereien, Wohnheime und Königreichssäle bauen lassen. Warum, wozu? Noch mehr, sie plant sogar den Bau eines großen Fernsehsenders mit eigenen Studioanlagen, das Grundstück dafür ist bereits gekauft.

Also, kein "Harmagedon" in den nächsten Jahren.
Haben sich all die Entbehrungen, all die Leiden wirklich gelohnt, die wir bis heute für eine falsche Hoffnung erduldeten? Sicher wird sie Gott und Christus Jesus belohnen, weil wir ehrliche Herzens geglaubt und gehofft haben, aber wie wird er mit dem "verlogenen und betrügerischen Sklaven" umgehen?

Deshalb, liebe Brüder und Schwestern, unsere Mahnung zur Wachsamkeit.
Hütet euch vor diesem "Sklavenhalter"!

KURZMELDUNGEN:
Neues Altenheim in Bialystok
Auf .dem Kapellengrundstück der Baptistengemeinde in Bialystok (VR Polen) ist im Herbst 1980 ein in fünfjähriger Bauzeit entstandenes modernes Altenwohnheim mit 50 Plätzen eingeweiht worden. Das Heim wurde mit Hilfe von ökumenischen Hilfen des Weltkirchenrates und Unterstützung von Mitgliedsunionen des Baptistischen Weltbundes gebaut .

12. Evangelischer Pfarrertag
"Spiritualität und gesellschaftliche Entschiedenheit - .
Überlegungen zum Wege unserer Kirchen in der DDR" lautet das .Thema des 12. Evangelischen Pfarrertages, der auf Einladung des Fortsetzungsausschusses des "Evangelischen Pfarrertages in der DDR" am 28. und 29. Oktober 1981 in Weimar stattfinden wird. Gegenstand der zweitägigen Beratungen sollen die Fragen nach der Spiritualität, die der Botschaft des Evangeliums und der Weltverantwortung des Christen die notwendige Entschiedenheit verleiht, als auch nach dem Bezug des gesellschaftlichen Engagements des Christen zu dessen unaufgebarer Motivation sein. In Referaten und Arbeitsgruppen soll die Diskussion über Horizontale und Vertikale des Dienstes der Kirche dazu beitragen, den Weg der Kirche im Sozialismus genauso zu erkennen, zu beschreiben und zu verwirklichen.

USA-Kirchen gegen Militärhilfe für Junta
Elf protestantische und orthodoxe Kirchen und Religionsgemeinschaften in den USA haben im Namen von mehr als 17 Millionen Gläubigen die amerikanische Einmischung in El Salvador und die fortgesetzten Waffenlieferungen an die Junta verurteilt. Die Reformierten Kirchen schlössen sich damit dem Protest der 350 katholischen Bischöfe der Vereinigten Staaten an. Die Kirchenleitung begann unterdessen, Zehntausende Broschüren und Flugblätter an die Gläubigen zu versenden, in denen unter anderem an den Appell des ermordeten salvadorianischen Erzbischof Romero gegen die USA-Einmischung in El Salvador erinnert wird.
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Liebe Brüder, liebe Schwestern
Christliche Verantwortung und christliche Wahrheit bilden ein Ganzes! Ihr habt die Möglichkeit, jederzeit nach vorheriger Anmeldung im CV-Büro Gera und Berlin Original-Dokumente der WTG, die wir in unseren Artikeln zitieren, einzusehen und zu prüfen.
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"Christliche Verantwortung"; Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str.6
Preis: 0,20 M, Jahresabonnement; 2.- M; Versand auch kostenlos. Konto-Nr.; 4564-30-1952, Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera.

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Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV Sonderdienst Nr. 3

"Hiermit geben wir bekannt, daß Raymond Victor Franz seit dem 22. Mai 1980 kein Glied der leitenden Körperschaft oder der Brooklyner Bethelfamilie" mehr ist. Ende der Durchsage.
Diese lapidare Kurzmitteilung findet sich in Heft 9/1980 des Interna-Blattes "Unser Königreichsdienst" in der Rubrik Mitteilungen. Eingerahmt von solch sinnigen Mitteilungen wie:

"Das Literaturformular, das ihr vor kurzem erhalten habt, sollte nicht später als am 6. September an das Zweigbüro gesandt werden.
Oder auch:
"Von Zeit zu Zeit äußern allgemeine Pioniere den Wunsch, wegen mangelnder Gesundheit oder aus anderen Gründen eine Zeitlang mit ihrem Dienst aussetzen. Es besteht keine Vorkehrung, daß allgemeine Pioniere 'aussetzen'...".

Eine ähnlich nebulöse Kurzmeldung gab es dann noch einmal in der November-Ausgabe 1980 von "Unser Königreichsdienst".
Hat zeitgenössisch überhaupt ein Zeuge Jehovas beim lesen, oder besser doch gesagt - überlesen - dieser Kurzmeldungen, die damit verbundene Brisanz mitbekommen? Wohl kaum.

Die deutschsprachige Ausgabe des Franz-Buches "Der Gewissenskonflikt" aus dem Claudius-Verlag erschien bekanntlich erstmals 1988. Davor gab es zwar schon eine andere auch deutschsprachige Übersetzung des gleichen Buches unter dem etwas holprigen Titel "Krise des Gewissens". Nur hatte diese Ausgabe einen "Schönheitsfehler". Sie war nicht über den öffentlichen Buchhandel beziehbar. Sie gab vor eine Übersetzung des englischsprachigen Franzbuches aus dem Jahre 1983 zu sein.

Man ahnt es schon! Jenes Buch "Krise des Gewissens" entstand in der DDR und "glänzt" schon auf der ersten Seite mit der Angabe "Im Selbstverlag hergestellt" und "Nur zur persönlichen Verwendung". Was das für ein "Selbstverlag" indes das ist, kann man aus dem Buch selber nicht entnehmen, in direkter Form. In indirekter Form sehr wohl. Ab Seite 256 von "Krise des Gewissens" gibt es auch ein "Stichwort-, Begriffs-, Titel-, Fakten-Register". Ein wahrliches Wortungetüm kann man da wohl nur zu sagen. Es kommt aber noch "besser".

Die Macher jenes Buches hielten auch als Stichwort den Begriff "Antikommunismus, indirekt" für notierenswert. Als Seitenangabe dazu verweisen sie auf die Seite 88 ihrer Ausgabe. Schlägt man jene Seite nach, reibt man sich verwundert die Augen. Das ist jene Seite wo Franz über das Verhalten in Sachen Wehrdienst in Mexiko berichtet.

Wer die Ausgabe aus dem Claudius-Verlag besitzt (3. Aufl. 1996), der möge dort mal spaßeshalber die Seiten 128-130 nachlesen, was in etwa adäquat mit der Seite 88 der DDR-Ausgabe ist. Man muss sich allerdings schon mit einer Brechstange bewaffnen, wenn man die dortigen Ausführungen als "indirekten Antikommunismus" als Stichwortwürdig ansehen will.

Bis heute gibt es in den Bibliographien der Deutschen Bibliothek, die alle Neuerscheinungen aufgrund ihres Pflichtexemplarrechtes verzeichnet, keinen Nachweis von "Krise des Gewissens". Offenbar hielten dessen Macher das nicht für opportun, dieses Buch diesergestalt bekanntzumachen. Und seine Vertriebslinie, schon fast konspirativ zu nennen, erfolgte denn auch über die "Christliche Verantwortung". Ob sein Autor, schon zeitgenössisch von dieser Übersetzung Kenntnis hatte, erscheint zudem mehr als zweifelhaft. Autorisiert hat er sie jedenfalls wohl nicht, im Gegensatz zur stilistisch auch als besser übersetzt zu bezeichnenden Ausgabe aus dem Claudius-Verlag.

Immerhin, das bietet sich an, mit zu vermerken. War es die DDR, die schon frühzeitig "Wind" vom Fall des Raymond Franz bekommen hat, und dann wie vorstehend beschrieben, darauf reagiert hat. Bereits im August 1981, als selbst in den USA das Franz-Buch noch nicht vorlag, nennt sie seinen Fall beim Namen. Dies war der CV auch einen extra "Sonderdienst Nr. 3" wert.Man kann sich des Eindruckes nicht erwehren, dass die CV versuchte, bei der Gelegenheit auch "ihr Süppchen" zu kochen. "Neutral" war sie in der Sache sicherlich nicht. Dies alles ändert aber nichts an der Sachlage, dass sie schon früh mitbekommen hat, was sich da in Sachen Franz abspielte und diese Information auch weitergab. Nachstehend kann man sich ein eigenes Bild davon machen.


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

GERA SONDERDIENST NR. 3 AUGUST 1981

REBELLION GEGEN DEN FALSCHEN PROPHETEN IM BETHEL BROOKLYN!
Mitglied der "Leitenden Körperschaft" Raymond V. Franz, Neffe des WTG Präsidenten, Kopf der Erhebung
Das erzwungene Eingeständnis der WTG

Es heißt in "Unser Königreichsdienst" Nr. 8 vom November 1980, Wiesbaden:
"Weil manche Fragen an uns herangetragen wurden und um Gerüchten entgegenzuwirken, möchten wir eine Mitteilung, die in "Unserem Königreichsdienst" der Vereinigten Staaten veröffentlicht wurde, hier abdrucken. In diesem Zusammenhang möchten wir erwähnen, dass diese Mitteilung niemanden von der leitenden Körperschaft betrifft. Sie hat folgenden Wortlaut:

Wir bedauern es, bekannt geben zu müssen, dass fünf Gliedern der Brooklyner Bethelfamilie und einigen anderen in der Stadt New York die Gemeinschaft entzogen wurde. In einigen Versammlungen haben einige Spaltungen verursacht, Sekten gefördert und sich abtrünnig gegen die Organisation verhalten (Tit. 3:9-11). Da wir in Zeiten leben, mit denen man schwer fertig wird, sollte es uns nicht überraschen, dass derartiges vorkommt. Wie die Heilige Schrift uns zeigt, sind auch im ersten Jahrhundert einige von der Wahrheit abgewichen! (l. Tim.1:20, 4:1, 2.Tim. 2:17,18, l. Kor. .15:12,13, Apg. 20:29,30).

Wir hoffen, dass diese Personen zur Besinnung kommen und zur Organisation Jehovas zurückkehren werden, denn dies dient zu ihrem Wohl.
Wie zeitgemäß waren doch die Belehrungen des diesjährigen Bezirkskongresses "Göttliche Liebe", die uns zur Treue Jehova und seiner Organisation gegenüber ermunterten !" -

Absichtlich steht diese Ausschlußmitteilung aus Brooklyn auf der letzten Seite an fast letzter Stelle ohne jede Überschrift, sodaß sie fast übersehen wird. Natürlich erfährt keiner die Namen der Bethelbrüder. Absichtlich wird alles verharmlost, denn in Wirklichkeit ist es wie ein Lauffeuer, das nicht mehr verschwiegen werden kann. Es gibt so viele Anfragen, dass sie gezwungen sind, etwas zu sagen! Auch der WT muß sich gleich zu Beginn des Dienstjahres 1981, das es eigentlich nicht mehr geben sollte, mit diesem Thema befassen. Unter dem Thema "Bleibe fest im Glauben" (WT 1.11.80) prasselt es: "Abfall unter den ersten Christen - Abfall in 'späteren Zeitperioden' - Ursachen und Auswirkungen des Abfalls - Wie man vermeidet, vom Glauben abzufallen" u.a.m.

Geschickt wird auch hier alles entstellt und verdreht, denn es geht ja überhaupt nicht um Abfall vom Christentum und vom Glauben an Gott, sondern allein um sehr wohl begründete Abkehr von der Organisation, die sich wie nie zuvor als unglaubwürdig erwiesen hat!

Wir erinnern an das Schlüsselthema der Kongresse 1978 "Glaube an die siegreiche Organisation". Genau das ist die Frage, da diese Organisation nunmehr wie nie zuvor als nicht von Jehova, Gott, erwiesen ist! Darum der Aufbruch jetzt seit 1980 selbst im Hauptbüro in Brooklyn!
Wurde der Welt nicht in "Erwachet" vom 22.4. 1972 in vielen Sprachen verkündigt, daß alles auf jeden Fall noch im Laufe des Jahrzehnts der 70er Jahre eintreten wird? Ja, das wurde es! (S. 26f)

Wirkliche Ursachen und Gründe werden verschwiegen!
In keinem WTG-Eingeständnis werden die wahren Gründe, die wirklichen Ursachen der jetzigen Abkehr von der Organisation genannt. Die sich abwenden, werden vielmehr als Sektierer und Spalter diffamiert. Die Organisation verhindert auch jede Diskussion der wirklichen Gründe und Ursachen. Sie lehnen die "geistige Speise" der WTG ab - warum? Kein Argument! Sie seien "undankbar" gegenüber der Organisation - warum? Kein Argument! Soll man der WTG etwa noch danken für die 1975-Irrlehre, die alle lächerlich und unglaubwürdig vor den Mitmenschen gemacht hat, denen man das predigen mußte?

Nein, nicht "die schweren Zeiten" sind schuld, "dass derartiges vorkommt"! Das ist berechnete, heuchlerische Ablenkung von den wahren Ursachen! Die Weltende-Irr-lehre der WTG von 1975 ist schuld! Man erkennt, daß man die ganze Welt mit der WT-Verkündigung enttäuscht, getäuscht und betrogen hat! Das sind die Ursachen!

BRIEFE ÜBER DIE VORGÄNGE IN BROOKLYN GEHENIN ALLE WELT!
Sehr wichtige Umwandlungen in USA
Dazu wird mitgeteilt:
Wir bitten um die Veröffentlichung, um allen Zeugen Jehovas von wichtigen Umwandlungen in der Zentrale der Wachtturm-Gesellschaft Kenntnis zu geben. Seit Jahren, besonders seit 1975, wurde es klarer, dass viele Lehren der Wachtturm-Gesellschaft und auch manche Mitglieder der leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas im Widerspruch mit der Bibel und auch mit der gesunden menschlichen Vernunft stehen.
Im Widerspruch mit der Bibel ist die ganze Lehre vom Jahre 1914 und was damit verbunden ist.
Auch die Lehre über die Daten von, Harmagedon.
Auch ganz im Widerspruch zur Bibel ist die Lehre über den sog. Überrest. Auch viele andere Lehren haben weder biblischen noch christlichen Charakter.
Die Verkündigung solcher Lehren ist für Gott und Jesus Christus Schmähung und bedeutet auch, sich über die Menschen lustig zu machen. Es ist einfach eine Degradierung des Menschen als vernünftiges göttliches Geschöpf zur Rolle eines nichtdenkenden Werkzeuges für die Manipulation der Wachtturmgesellschaft und Organisation der Zeugen Jehovas.

Viele haben die Organisation verlassen
Dazu wird mitgeteilt:
Viele ehrliche und gottesfürchtige Brüder der leitenden Körperschaft waren schon seit Jahren Gegner der Verkündigung der falschen Lehren. Aber es waren auch solche, denen es nicht viel am Herzen lag, die Wahrheit der Bibel zu verkünden. Es war ihnen bequemer, Falschlehre zu verbreiten, mit denen sie alle kompromittiert haben, die ganze Organisation. In Amerika und anderen Staaten haben viele Tausend Brüder und Schwestern aus diesen Gründen die Lehre der Organisation der Zeugen Jehovas verlassen, die Verkündigung beendet und sind keine eifrigen WT-Leser mehr. Und wer kann alle die berechnen, die auf Grund und Schuld der falschen Organisationslehren den Weg des Unglaubens gegangen sind?

Neue Repräsentanten in Brooklyn 1980 hervorgetreten
Dazu wird mitgeteilt:
Im Sommer 1980 waren die Kongresse der Zeugen Jehovas "Göttliche Liebe". Auf diesen Kongressen in Amerika und anderen Staaten ist es zu ernsten Begegnungen der ehrlichen Brüder und Schwestern gekommen,. die um eine würdige Lobpreisung besorgt sind. Die wichtigste Bedeutung hat der Kongress vom 29.6. bis 2.7.1980 bei Long Beach, Californien. Die Losung "göttliche Liebe" hat sich umgewandelt und den Ehrlichen Kraft gegeben, die falschen Lehren zurückzuweisen und den irreführenden Propheten zu verlassen.

Ein Teil der Mitglieder der leitenden Körperschaft, 5 Personen aus dem Bethel und l von außerhalb wurden auf diesem Kongress zu Repräsentanten der ehrlichen und vom WT freien Zeugen Jehovas gewählt. Zum Präsidenten wurde das Mitglied der bisherigen leitenden Körperschaft,
Raymond V. Franz
gewählt, der Neffe von Frederic W. Franz, Präsident der Organisation der Zeugen Jehovas, die nicht die klaren Lehren der Bibel predigen.

Appell aus Brooklyn an alle
Es heißt:
Indem wir diese Änderungen in der Organisation der Zeugen Jehovas bekannt geben, appellieren wir an alle Brüder und Schwestern in den Dienstkreisen und Versammlungen: Überprüft alle zu Euch kommenden Lehren. Werft alles konsequent ab, was mit der Bibel nicht übereinstimmt, Lehren, die die gesunde menschliche Vernunft verhöhnen. Nehmt nur die Lehre der Bibel und bewahrt Euch vor den laufenden Harmagedon- enttäuschungen. Richtet Euch nur nach der Bibel, nicht nach dem WT. So können Euch die Harmagedon-Pleiten nichts anhaben. Wir wünschen Euch Gottes Segen.

Einige internationale Reaktionen
Es betrifft nicht die "Leitenden Körperschaft"? Raymond V. Franz ist ein Mitglied dieser Körperschaft! WT 1.4.79/9, Seite 11.
Einige Brüder und Schwestern schreiben, dass sie der Organisation nun keine "gute Hoffnung" mehr geben, sondern mit ihren bescheidenen Gaben selbst Bedürftige, Kranke und Alte unterstützen. Sie fragen nicht mal mehr nach dem Wachtturmglauben.
Eindringlich wird aufgerufen, z.B. die Schriftstellen Apg. 1:11, l. Thess. 4:16,17 und Matth. 24:42 zu prüfen. Kann Christus danach schon 1914 wiedergekommen sein?

Es wird gefragt, wenn die Organisation falsche Lehren verbreitet, beraubt sie die Verkündiger dadurch nicht ihrer menschlichen Würde?

Ja, eine unverzeihliche Entwürdigung des Christen
Ja! Denn alle stehen nun da als Vertreter eines falschen Propheten der im Namen Gottes in die Welt posaunt, was nicht eintrifft. 5.Mose 18:20:22. Niemand kann den so Mißbrauchten mehr glauben und vertrauen. Niemand kann ihre Verkündigung weiterhin ernst nehmen. Die Organisation hat sie weltweit lächerlich gemacht. Obendrein wird dazu noch von jedem verlangt, auf gar keinen Fall "einen Fehler preiszugeben"! (WT 15. Juni 1980, S. 3,4) Damit wird das Maß der Entwürdigung übervoll gemacht! Denn das bedeutet, dass die Verkündiger überall abzustreiten und zu vertuschen, also zu lügen haben, als ob es die weltweite WT-Falschprophetie von 1975 gar nicht gegeben habe! Das ist am Ende ungeheuerlich. Mit dieser CV-Veröffentlichung erfüllen wir nicht nur den Wunsch der freigewordenen Brüder und Schwestern in Brooklyn, sondern einfach auch unsere Christenpflicht in dieser Sache!

EINDRINGLICH ERHEBEN DIE MITTEILENDEN BRÜDER UND SCHWESTERN DIE FRAGE AN ALLE.
WAS WIRST D U TUN?

A 8182/81 V71 1751 KO

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Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 145
Ein Zitat aus dieser Ausgabe:
"Mit der Organisation der Zeugen Jehovas sind sie also fest verbunden, während sie im gesellschaftlichen Leben keine Rolle spielen. Sie haben keine 'weltlichen' Freunde, ja sie stoßen bei Gleichaltrigen eher auf Unverständnis, da sie kaum an außerschulischen Veranstaltungen teilnehmen und jeden Kontakt mit ihnen ablehnen. Die ersten großen Probleme tauchen aber bei der Berufswahl auf. Sie sind nicht in der FDJ, nehmen nicht an der vormilitärischen Ausbildung teil, verweigern jegliches politisches Engagement für unsere sozialistische Gesellschaft. Wie sollen die Betriebe, unter diesen Voraussetzungen, mit den jungen Zeugen Jehovas einen Lehrvertrag abschließen? Sollte kein Lehrvertrag zustande kommen, fühlen sie sich benachteiligt. Wir lernen doch gut! Wir wollen doch auch gut arbeiten!"
Vorstehendes ist zwar eine zutreffende Beschreibung der DDR-Wirklichkeit. Dennoch bleibt ein fader Beigeschmack dabei zurück. Nachweisbar, hat die DDR, ab 1985, klammheimlich ihre Praxis eingestellt, Zeugen Jehovas in Sachen Wehrdienst gerichtlich zu belangen. Vor 1985 sah es allerdings, diesbezüglich anders aus.
Dieses Beispiel belegt. Es sind in jedem Staat immer verschiedene Wege möglich. Wenn in vorstehendem Text sich auch das wörtliche Zitat findet: "Wie sollen die Betriebe, unter diesen Voraussetzungen, mit den jungen Zeugen Jehovas einen Lehrvertrag abschließen?" Dann gilt es dazu auch zu sagen. Eine Entschuldigung für diese Art von Politik kann es nicht geben. Damit hat die DDR überzogen. Damit hat sie die Kriterien eines der übelsten Totalitarismussysteme erfüllt.
Es ist nicht bestritten, dass auch die Zeugen Jehovas ihren Anteil an dieser unglückseligen Entwicklung haben. Die nicht entschuldbare Schuld des DDR-Regimes in dieser Lebensfrage ist indes um ein vielfaches größer!


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 145 GERA AUGUST 1981

JUGENDPROBLEME DER ZJ
Berufsfragen
ZUR AUFERBAUUNG IM GLAUBEN
CV-Gedächtnismahl in Oranienburg
WIR MAHNEN ZUR WACHSAMKEIT
"Zum Christen erzogen, danach betrogen"
ECHO AUF DIE CV-DOKUMENTATION
Zuschriften und Meinungen

WORAUF ES UNS ANKOMMT
DER WACHTTURM
Zu unserem Wachtturm-Studium
Das CV-Wachtturm-Studium hat den Zweck herauszufinden, was der eigentliche, der wirkliche Zweck des jeweiligen Artikels ist. Vieles ist eigentlich nichts weiter als sattsame Wiederholung längst bekannter Dinge. Wir wollen herausfinden, was darin verpackt und versteckt oder verdeckt an den Mann gebracht werden soll. Was indirekt, unterschwellig, unbemerkt geschluckt werden soll. Wir wollen also mehr zwischen den Zeilen lesen. Was ist der wirkliche Kerngedanke? Was bedeutet dieses oder jenes, was so scheinbar am Rande gesagt wird? Was gibt es für wichtige Veränderungen?

Das Organisations-WT-Studium ist überhaupt kein Studium. Das ist ein bloßes Wiederholen des Inhaltes der Abschnitte zum Zwecke der kritiklosen Einprägung. Das sind Kindergartenmethoden, Bevormundung und Entmündigung. Jeder halbwegs intelligente Mensch wird früher oder später dieses Abrichten auf WT-Hörigkeit als mündiger Christ unerträglich finden. Für viele waren diese WTG-Methoden der erste Anlaß, kritisch zu werden und selbst nachzudenken.

Unser WT-Studium wird natürlich manchen etwas sehr konzentriert vorkommen. In erster Linie ist es für die. Studienleiter überall gedacht, damit sie lernen, die wahren Absichten der Organisation zu erkennen, bevor sie daran gehen, das anderen beizubringen, und so schwere Schuld auf sich zu laden. Denn die Lehrer werden "ein um so strengeres Urteil empfangen"! (Jakobus 3:1)

Sicherlich aber wird es jeden interessieren, wie CV die WT-Artikel einschätzt und wie die Studienleiter von CV angeleitet werden, bestimmte Punkte im WT zu erkennen. Zugleich bekommt hierdurch jeder die Möglichkeit, wirkliche Anfragen im Studium zu stellen, und nicht bloß vorgeschriebene. Denn die sog. Organisationsfreiheit, alle "biblischen Fragen" stellen zu dürfen, ist in Wirklichkeit der Gipfel der Unfreiheit. Was ist denn eine "biblische Frage"? Das kann der Fragesteller ja vorher überhaupt nicht wissen. Da kann man nämlich alles abwürgen mit der Behauptung. dieses oder jenes sei keine biblische Frage. Nicht die Fragen müssen biblisch sein, sondern die Antworten! So wird man bei jeder Gelegenheit in der Organisation übertölpelt.

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN, Apg. 17:11
WT vom l. Juni 1980 Nr. 11 (Fortsetzung)
"Prediger Belehrungen über wahre Worte":
Der Artikel verfolgt zwei Hauptziele. Die Nichtigkeitsäußerungen Salomos über Vergnügen und Reichtum sollen helfen, die jetzige Abkehr von der WTG hin ins wirkliche Leben zu stoppen, die mit der äußersten Grenze für das 1975-Weltende, mit 1980, eingesetzt hat. Zweitens: Der Prediger befürwortet keine Rebellion und "eine weise Person wird sich auch nicht gegen eine grausame und tyrannische Regierung auflehnen". Es wird also auch die Absicht verfolgt, überall das revolutionäre Denken und Handeln mitzubekämpfen.

"Wohin nach der Vernichtung der organisierten Religion?";
Gleich zuerst die Haßtöne der 1980er Kongresse: "Mit Jubelrufen die anerkannten Religionen hassen". Also Glaubenshaß. Sodann ist alles eigentlich nichts als "leeres Stroh dreschen", Beschäftigung mit "ungelegten Eiern". Denn es ist doch müßig, die Frage "wohin danach" zu strapazieren. Erst muß man doch einmal erklären, wann? Dazu heißt es aber nur wie über 100 Jahre lang schon, "zur bestimmten Zeit". Der ständige Naherwartungsbetrug also, mit dem man immer weiter verschieben kann. "Nie wird man die Richtigkeit seines (Gottes) prophetischen Wortes widerlegen können"? Auch das ist geschickte Ablenkung, geht es doch überhaupt nicht um Prophezeiungen von Gott, sondern um die falschen Prophezeiungen der WTG im Namen Gottes.

"Entscheide dich heute für den richtigen Weg":
An Gottes "Tag der Rache" sei es nicht an der Zeit, nach "großen Dingen" für sich zu suchen. Diese Unterschrift unter dem Bild eines Verkündigers mit einer wichtigtuerischen Miene, der einer flotten, modernen Frau in den Weg tritt. Im Hintergrund Motor- und Flugsportler, Fotoausrüstung, Straßenkreuzer, ein Wein trinkendes Liebespaar, verraten eigentlich alles: Ankettung der Verkündigung durch Verteufelung aller anderen Bestrebungen, denen sich viele nun nach- dem endgültigen Offenbarenwerden der 1975-Weltendeirrlehre am Ende dieses Jahrzehnts zuwenden. Unter einem anderen Bild : "Erweisen wir uns hinsichtlich des 'Auftrages Jehovas' nie als nachlässig!" Im Bild: Ein "begeisterter Verkündiger", dessen theatralisch erhobene Rechte zum Himmel weist, aus dem von Blitzen umgeben ein gezücktes Schwert herniederdroht, inmitten dunkler Wolken. Dazu unverhüllte Vernichtungsdrohungen im Text:

Fluch über die Nachlässigen, Blutschuld, wer nicht verkündigt. Wie immer nach den WTG-Weltendeirrlehren: Flucht nach vorn in aggressive Racheverkündigung und Angst machen nach innen.
Unterschwellig eine langfristige Weiterverschiebung: Irgendwann würden ihre "politischen Gefährten" und "andere gottlose Elemente" die Christenheit vernichten. Dann würden "religionslose politische Mächte" die Herrschaft übernehmen und "ans Werk gehen".

Allein die Verfassungen in den sozialistischen Ländern machen solche "Entwicklungen" unmöglich. In Wirklichkeit eine Orientierung auf einen Sanktnimmerleinstag. Natürlich soll das so deutlich nicht zum Bewußtsein kommen. Nichts als bombastisches weltpolitisches Zukunftsgeschwätz, das nie gestimmt hat, das keiner Prüfung standhält.

"Die götzendienerische, machthungrige Athalia;
Wer nicht "Gott in genauer Erkenntnis" behält, die bekanntlich nur die WTG vermittelte, den übergebe "Gott einem mißbilligten Geisteszustand", so daß man erfüllt ist mit "Ungerechtigkeit, Bosheit, Habsucht, Schlechtigkeit, Neid, Mord, Trug und Niedertracht, Ohrenbläser, böse Zungen, Gotteshassern, unverschämt, hochmütig, anmaßend, erfinderisch im Schaden-Stiften". "Falsche Anbetung" sei ein "Götzendienst", der allem solchen "Tür und Tor öffnet". Athalja, Königin von Juda, sei eine solche Götzendienerin gewesen.

Summa summarum: Ein psychologischer Terror, der jeden Gedanken daran, die WT -"Erkenntnisse" kritisch zu prüfen und sich einem vernünftigeren Glauben zu widmen, im Keim ersticken soll.
In allen ihren Irrlehrenkrisen (1914,1925, 1945 u.a.) hat die WTG die Bibel so ausgeschlachtet, um sich zu "retten". Nach 1975 nicht anders.

"Ein König, der es unterließ, denkbar zu sein":
"Ein Geist der Undankbarkeit kann nur zum Untergang führen, wie dies bei Joas der Fall war. Bemühen wir uns daher, unsere tiefe Wertschätzung für Gottes Leitung nie aufzugeben". Die Absicht ist deutlich. Wer wegen der WT-Weltendeirreführungen die Organisation aufgibt, ist zum Untergang verurteilt: Auch Joas wurde umgebracht. Für die WT-Irreführungen dankbar sein? Man kann nicht mit einem Endzeittermin enttäuschen und dafür noch Dankbarkeit einfordern. Das richtet sich doch nicht gegen eine göttliche Leitung, sondern allein gegen die Irreführungen durch die WTG. Da es für eine göttliche Leitung der WTG keine überzeugenden Argumente gibt, also auch ein vordergründiger Appell an das Dankbarkeitsgefühl zur Verdrängung kritischer Besinnung, wobei der Sache mit "Untergangs"-Drohung, mit psychologischem Terror also, nachgeholfen wird. -
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Äußerung zur CV-Dokumentation 1981
ICH FASSE MICH WIRKLICH AN DEN KOPF
Oranienburg. - Eine Schwester.
Oh, ich lese alle CV gründlich. Als ich die 139 gelesen hatte, was mußte ich da sehen. Ich war erschüttert. Ich faßte mich an den Kopf. Und so einem Werk habe ich viele Jahre guten Willens gedient und alles geglaubt . Aber daß sie das Abendmahl für die meisten abgeschafft haben, war mir immer schon etwas, wo ich dachte, das kann doch kein richtiges Christentum sein.
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DER GEIST, DER VON DER WTG ABSTIESS
Die Lust am Untergang
Es hat mich beim Lesen des Neuen Testaments immer wieder tief beeindruckt, wie sehr das Evangelium von Jesus Christus geradezu durchglüht ist vom Geist der Liebe und des Erbarmens mit den Menschen. Diese Botschaft ist gedeckt durch Jesu gelebte Liebe zu den "Zöllnern und Sündern" (Luk. 15!), durch sein herzliches Erbarmen mit allen Verlorenen (Matth. 18,11 ;Luk. 19,10). Diese Botschaft weiß und kündet somit von einer Gottesliebe, die sich in einer Elite - etwa von "Wahrheits- und Gerechtigkeitsliebenden", schon gar nicht einer besonderen Organisation zuwendet, sondern der ganzen verlorenen Welt (Joh. 3, 16). Die Versöhnung und Frieden nicht nur zusagt, sondern wirklich schafft (2. Kor. 5, 19 ff; Eph. 2,13-18).

Wo diese Botschaft in Wort und Tat zur Geltung kommt, verwirklicht sich eine Gottesliebe, die auch ihre Verächter und Gegner noch mit einschließt. (Matth. 5,43-48).
Darum lieben Christen ihre Feinde und beten für ihre Verfolger, wie Jesus selbst noch sterbend für seine Mörder gebetet hat und sich gerade so als der verheißene Christus erwies. (Luk .23,34; Jes. 53,12).

Wie ganz anders ist doch der Geist, der aus der "guten Botschaft" der Wachtturm-Gesellschaft spricht. Sie ist keine Froh-Botschaft, sondern eine Droh-Botschaft. Sie kennt nur eine Wahl: Entweder Hinwendung zu Lehre und Organisation der ZJ oder Untergang in der "Schlacht von Harmagedon" für immer und ewig! Wohl wird von der Liebe Gottes noch gesprochen und Texte wie Johannes 3,16 werden genannt, aber Gottes Liebe wird für eine Elite allein reklamiert. Die Glieder der "Organisation Jehovas" gehen ein in ein irdisches Paradies unbeschreiblicher Freuden und ewigen Glücks "alle anderen Menschen aber werden,' samt ihren Kindern, in Harmagedon vernichtet, in der Kelter des Zornes Gottes aus dem Dasein gestampft". 16

Wer den Geist der Wachtturm-Botschaft kennenlernen will, setze sich nur einen Augenblick seiner eiskalten Darstellung und Begründung des Massengemetzels von "Harmagedon" aus; "Zur Zeit, da Wein gemacht wird, um des Menschen Herz zu erfreuen, fließt der Saft, das Blut der Trauben, reichlich unter den stampfenden Tritten des Traubentreters in den Weintrog. Im 'Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen', in Harmagedon, wird Menschenblut fließen, denn menschliches Leben wird in unerhörtem Maße vergossen werden, und wehe denen, die sich dann im Kriege, gegen Gott, den Allmächtigen, befinden! Wenn das Lebensblut der Menschen zur Zeit des Zornes Gottes… in Gerechtigkeit herausgepreßt wird, so geschieht dies, weil eine große Blutschuld auf der Menschheit lastet… Es wird keine Ungerechtigkeit gegenüber der Menschheit bedeuten, sondern die Zahlung ist gerechterweise fällig". 17

Im Buch "Die Neue Welt" konnte man schon lesen, dass die ZJ sich "voll Freude laben" werden an diesem glorreichen Triumph Jehovas zur Rechtfertigung seines Namens. 18 Und heute? Im Jahr 1978 kann der Wachtturm schreiben: "Wir werden. sehen, wie unsere Feinde Staub lecken". 19

Was hat dieser Geist des Veruteilens und der Lust am Untergang anderer noch zu tun mit dem Geist der Liebe und des Erbarmens, der für das Evangelium von Jesus Christus kennzeichnend ist? (Aus der Neuauflage 1980. "Vom Zeugen Jehovas zum Zeugen Jesu Christi", Gießen/ Basel) H.J. Twisselmann

4. Kommentar zur CV-Dokumentation 1981
UNSERE WTG-KRITISCHE BIBLIOGRAPHISCHE ÜBERSICHT
Es war vorgesehen, im Anhang zu unserer Dokumentation allen sogleich auch eine Übersicht über die wichtigsten Bücher und Broschüren .zu geben, die heute über die WTG und ZJ zur Verfügung stehen. Aus Platzmangel war das nicht möglich. Es ist aber unverzichtbar, eine solche Übersicht zu haben, wenn man wirklich schriftgemäß prüfen will, also wenn man nicht nur das Für, sondern auch das Wider kennen möchte. Wahres Prüfen heißt nämlich, auch das zu kennen, was gegen die WTG spricht! Wer aber kennt das wirklich? Wer hat das je geprüft oder prüfen können? Wer hat also eine wirkliche Entscheidung treffen können?

Wir zählen hier zusätzlich verschiedene Werke auf, so dass jeder erst einmal eine Grundlage bekommt. Dass man erst überhaupt einmal weiß, was da schon alles existiert, so dass man die Gelegenheiten suchen oder nutzen kann, danach zu fragen oder an dieses oder jenes selbst heranzukommen.
- Ich war Zeuge Jehovas
dt., -französisch-italienisch
Günter Pape, 1961/1977, WD
- Gefängnis ohne Mauern
Renate Sprung, Ostfildern/WD, 1977.
- Gottes Kanal der Wahrheit, ist es der WT ?
Price, Zürich
- Falsche Zeugen stehen wider mich
William Schnell, Konstanz, 1959
- Was sind die "Ernsten Bibelforscher" für Leute ?
Heimbucher, München, 1912:
- Vom "ZJ" zum Zeugen Jesu Christi,
Hans-Jürgen Twisselmann, Gießen, 1961 ,
- We left Jehovah's Witnesses (Wir verließen Jehovas Zeugen)
Edmond Gruss, USA 1974
- The Theology of Jehovah's Witnesses
(Die Theologie der Zeugen Jehovas)
George D. McKinney, USA, 1962
- Masters of Deception (Meister der Verführung) Ein Expose der Zeugen Jehovas
F. W. Thomas, USA 1972: 1973, 1974,1976
- Heart to Heart Talks with Jehovah's Witnesses (Herz- zu Herz-Gespräche mit Jehovas Zeugen) Homer Duncan, USA, 1972
- Les Temoins de Jehovah (Die Zeugen Jehovas)
Social Compass, XXIV/1 1977, Belgien
- Geschichte der Zeugen Jehovas 1870 bis 1920, in Deutschland bis 1970, Dissertation Dietrich Hellmund Universität Hamburg 1972, BRD
- … neben den Kirchen. Jehovas Zeugen. Hans-Dieter Reimer, Konstanz, 1979
- Die Verwüstungen des Heiligtums. Ein ernster Mahnruf an alle Bibelforscher. Emil und Otto Sadlack, Angerburg/Ostpreußen, 1928 Deutschland
- The Kingdom of the Cults (Das Königreich der Kulte) Jehovas Zeugen und die Watch Tower, Walter R. Martin, USA 1965-1976
- Die künstlich gesteuerte Seele (Einflüsse auf Gehirn und Seelenleben)
Die Zeugen Jehovas und andere
Dr. med. Dr. phil. Klaus Thomas, Stuttgart 1970, BRD
Weitere Übersichten folgen.

WELCHE PROBLEME HABEN DIE JUGENDLICHEN IN DEN REIHEN DER ZEUGEN JEHOVAS
Berufsfragen
Besonders die Jugendlichen unter den Zeugen Jehovas sehen sich - je älter sie werden - mit Problemen konfrontiert, welche sie kaum oder gar nicht lösen können. Die meisten sind von klein auf in einen Glauben gezwängt worden, dessen gefährliche Auswirkungen auf die Persönlichkeitsentwicklung sie erst mit 17 oder 18 Jahren bewußt erkennen. Zu diesem Zeitpunkt sind sie aber schon getauft, eventuell als Studienleiter eingesetzt.

Mit der Organisation der Zeugen Jehovas sind sie also fest verbunden, während sie im gesellschaftlichen Leben keine Rolle spielen. Sie haben keine "weltlichen" Freunde, ja sie stoßen bei Gleichaltrigen eher auf Unverständnis, da sie kaum an außerschulischen Veranstaltungen teilnehmen und jeden Kontakt mit ihnen ablehnen. Die ersten großen Probleme tauchen aber bei der Berufswahl auf. Sie sind nicht in der FDJ, nehmen nicht an der vormilitärischen Ausbildung teil, verweigern jegliches politisches Engagement für unsere sozialistische Gesellschaft.

Wie sollen die Betriebe, unter diesen Voraussetzungen, mit den jungen Zeugen Jehovas einen Lehrvertrag abschließen? Sollte kein Lehrvertrag zustande kommen, fühlen sie sich benachteiligt. Wir lernen doch gut! Wir wollen doch auch gut arbeiten! Dieses ist ein ernstes Problem, welches man gründlich beantworten muß. Wir haben einen sozialistischen Staat, wo die Werktätigen das Recht und die Pflicht haben, an der Leitung und Planung unserer Gesellschaft mitzuwirken. Dazu bestehen vielfältige Möglichkeiten, die von den meisten Bürgern unserer DDR auch genutzt werden:

Mitarbeit in den Hausgemeinschaften, aktive Teilnahme an Betriebsversammlungen, im Elternaktiv oder -beirat in der Schule, Mitarbeit in gesellschaftlichen Organisationen und vieles andere mehr. Welche von diesen vielen Möglichkeiten würde ein Zeuge Jehovas nutzen? Von seiner Organisation ist es ihm verboten worden, sich gesellschaftlich oder politisch nützlich zu engagieren. Ja, sogar mehr noch. In den von der WTG herausgegebenen Schriften werden antikommunistische und antisozialistische Hetze verbreitet. Kann man also im Ernst von einem Betrieb verlangen, daß er bereitwillig einen Zeugen Jehovas mit dieser Einstellung nimmt, wenn ihm noch andere junge Menschen mit einem höheren Bewußtsein zur Auswahl stehen?

Zeugen Jehovas verlangen immer wieder die Kompromißbereitschaft anderer. Sie selber kommen aber anderen keinen Schritt entgegen. So müssen aus ihrer Haltung Nachteile erwachsen.

Wenn sie heiraten wollen
Ein anderes Problem kommt auf die Zeugen Jehovas hinzu, wenn sie etwas älter geworden sind. Möchten sie einen späteren Ehe-Partner kennenlernen, da beginnt meistens ein Spiel, welches für viele jungen Menschen sehr demütigend wirkt. Sie müssen ihre Haut quasi zu Markte tragen.

Angenommen, ein Mädchen möchte einen jungen Mann kennenlernen. Dann ist bei den Zeugen Jehovas folgender Vorgang "normal". Sie wendet sich an einen Ältesten in ihrer Versammlung mit der Bitte um Vermittlung. Dieser beginnt, sich nun in anderen Versammlungen umzuhören. Motto: Mädchen, so und so alt, so groß, so schwer, diese Augen und Haarfarbe usw. sucht einen Freund. Diskretion ist bei dieser Art und Weise natürlich nicht möglich.

Findet sich tatsächlich ein junger Mann, wird ihm die Adresse des Mädchens vermittelt. Nun erregen sich schon die Gemüter der Personen, die diesen Sachverhalt kennen. Wird es diesmal klappen? Klappt es nicht, wiederholt sich dieser peinliche Vorgang. Allerdings kann es sich das Mädchen aber auch nicht leisten, ihn zu oft zu wiederholen. Sie wird sonst als eingebildet und zu wählerisch verschrien werden.

Es drängt sich ein Vergleich zum Mittelalter auf. Früher suchten die Eltern für das Mädchen einen Mann und verheirateten sie. Heute tun es für sie die Ältesten. Und lehnt das Mädchen diese Methode ab? Dann muß es mit hoher Wahrscheinlichkeit in Kauf nehmen, daß sie ledig bleibt.

Wie kann den jungen Zeugen Jehovas geholfen werden?
Sie müssen sich möglichst frühzeitig über diese und viele andere Probleme im klaren werden. Sie sollten mit anderen Menschen - nicht nur mit Zeugen Jehovas darüber sprechen. Sie sollten sich auch Freunde aus der Schule, den Arbeitsstellen, dem Bekanntenkreis wählen. Sie müssen sich für ihr eigenes Leben in dieser Gesellschaft verantwortlich fühlen und nicht auf Zeiten hoffen, die niemals eintreffen werden.
B. R.

WIR MAHNEN ZUR WACHSAMKEIT
"Zum Christen erzogen, danach betrogen"
Diese Worte stammen aus dem Munde einer Mutter mit 2 Kindern, die alle drei fest daran glaubten, was im "Wachtturm" und "Erwachet!" stand. Sie haben vor 1975 alle Entbehrungen auf sich genommen und nur von der Hand in den Mund gelebt.

"Und nun kam die Enttäuschung noch dazu", sagte sie. "Wie sollte es weitergehen? Weiter so ein Hungerleben führen?" Ja, so weit kann ein ehrliches Menschenherz geknickt werden, wenn es betrogen wird. Betrogen durch menschliche Spekulationen, denen ein Zeuge Jehovas Glauben schenken muß, weil diese Spekulationen, ja als "Wahrheiten von Gott kommend", ihm aufgezwungen werden. Leider geht es 2 Millionen Menschen, unter Anleitung der WTG, weiterhin so. Dieses böse Spiel betreibt die Leitung der Zeugen Jehovas nun schon 100 Jahre.

Kommen Spekulationen von Gott ?
Ein typisches Beispiel, wie Spekulationen als "Wahrheiten von Gott kommend" sich auswirken, wird die nachfolgende Schilderung zeigen.
Die meisten alten Bibelforscher wissen bestimmt noch, wie sehnsüchtig sie 1914 Harmagedon erwarteten und wie sie eines Besseren belehrt wurden, weil es nicht eintraf. Die wenigsten von ihnen haben eigentlich erfahren, wie es wirklich zu der Zeit, als 1914 Harmagedon erwartet wurde, in der Weltzentrale in Brooklyn unter den Bethelangehörigen zuging. Es ist allgemein bekannt, daß die Wachtturm-Gesellschaft solche Vorgänge erst Jahre später zugibt, wenn überhaupt.

Wir sind in der glücklichen Lage, jetzt einen Bericht zu veröffentlichen, der nun nach 60 Jahren, die Vorgänge vom Jahre 1914 enthält und wahrheitsgetreu wiedergibt.
Auszugsweise wiedergegeben
Es ist uns leider aus Platzmangel nicht möglich, die gesamten Vorgänge und die Tragödien, die sich in den Räumen der Weltzentrale abspielten, wiederzugeben. Es genügt auch schon, um sich einen Überblick machen zu können, die jetzt folgende Kurzfassung …

Kurz vor dem Beginn des Jahres 1914, steigerten sich unter uns die Erwartungsvorstellungen. Die Zeitungen brachten laufend Schmähartikel über die Bibelforscher, die, wie sie schrieben: "für 1914 den Weltuntergang prophezeit hatten". Damals standen wir in einem furchtbaren Kreuzfeuer, Wir verteidigten uns stets mit den Worten:

"Wartet ab, das Jahr 1914 ist noch nicht zu Ende", Wir alle waren davon überzeugt, daß für uns im Oktober die Entrückung in den Himmel beginnt. Wir hatten damals die eigenartigsten Vorstellungen. Bruder Russell ermunterte uns stets zur Treue, bis zur Entrückung. Auch sagte er zu uns: "Die Zeitrechnung sei noch einmal überprüft worden, und sie stimmt".

Kurz vor dem 1. Oktober 1914, begab sich Bruder Russell mit uns noch auf eine Kongreßreise. Sie begann im August und endete am 30. September. Jeder hatte den Wunsch, das Ende und die Entrückung in den Himmel im Bethel, gemeinsam mit Brd. Russell mitzuerleben Nun kamen aufregende Stunden auf uns zu. Wir waren durch die Kongreßvorträge so sehr bewegt, daß es für uns gar keine Zweifel mehr gab. Selbst unser Bruder Macmillan sagte zu uns; "Ich glaube aufrichtig, daß die Kirche im Oktober heimgeht".

Dann kam der 2. Oktober 1914. Wir, das heißt die Bethelfamilie, saßen zum 1. Frühstück bereits am Tisch, als Bruder Russell den Raum betrat. Eine Stille trat ein. Jeder war erwartungsvoll, was würde Brd. Russell heute wohl sagen?

Seine ersten Worte waren, "Guten Morgen alle zusammen"! Danach klatschte er überraschend in seine Hände und sagte freudig; "Die Zeiten der Nationen sind abgelaufen, die Tage ihrer Könige gezählt".
Natürlich klatschten wir ebenfalls über diese Mitteilung, aber wir erwarteten von Brd. Russell mehr. Leider, unsere Neugier wurde nicht gestillt. Als Bruder Russell erkannte, daß wir mehr erwarteten, fragte er uns: "Ist jemand enttäuscht? Ich nicht. Alles verläuft planmäßig".

Mir war, als hätte mir jemand einen Stich ins Herz versetzt. Nachträglich erfuhr ich von meinen engsten Freunden, wie ihnen nach den Worten Brd. Russells zumute war. Es war bitter für uns alle. Selbst der engste Mitarbeiter Brd. Russells, Brd. Macmillan, war über die Ausführungen Bruder Russells niedergeschlagen, Brd. Macmillan hatte doppelten Grund, niedergeschlagen zu sein, denn er bekam von Bruder Russell den Auftrag, in einem Vortrag zur gegenwärtigen Lage Stellung zu nehmen. Dieser Vortrag war für Sonntag, den 4. Oktober 10.30 Uhr, angesetzt.

Was sollte er tun? Absagen? Das hätte für ihn nur Schwierigkeiten gebracht. Es blieb ihm weiter nichts übrig, als den Vortrag auszuarbeiten. Brd. Macmillan erzählte mir nachträglich, wie schwer ihm diese Ausarbeitung fiel, er sagte: "Ich habe hin und her überlegt, was ich wohl sagen könnte. Plötzlich kam mir der Ps. 74 in den Sinn. Im Vers 4 heißt es so schön: 'Unsere Zeichen haben wir nicht gesehen; da ist kein Prophet mehr und da ist niemand bei uns, der weiß, wie lange'. In diesem Vortrag versuchte ich der Bethelfamilie klar zu machen, daß einige von uns wohl doch ein bißchen voreilig gewesen waren, als sie glaubten, im Oktober himmelwärts zu gehen. In Wahrheit belog ich mich selbst und andere. Was ich mir ausgearbeitet hatte, war praktisch leeres Stroh, geistloses Geschwätz , nur um Brd. Russell zufrieden zu stellen." Unser Bruder Macmillan hatte es in den darauffolgenden Wochen schwer. Ich selbst erlebte viel Unangenehmes im engsten Kreise. Auch Brd. Russell war niedergeschlagen trotz seines Optimismus. Die wenigsten glaubten seinen Worten. Die Atmosphäre im Bethel war herzzerreißend. Verbitterung und Aufgabe waren die Folgen. Viele verließen das Bethel und wollten erst einmal allein sein. Dieser Zustand verschlechterte natürlich die Krankheit von Br. Russell, der dann 1916 auch starb. Ende der Kurzfassung

Dazu unser Standpunkt
Die Schilderung dieses Tatsachenberichtes bestätigt wieder einmal mehr, wie tragisch falsche Vorstellungen enden. Da haben wir einmal die aufrichtige Mutter mit 2 Kindern. Dann haben wir erfahren, wie sich falsche Vorstellungen direkt im Zentrum der weisesten Männer auswirkten. Zuletzt sei auch noch an all die vielen Zeugen Jehovas gedacht, die 1925 und 1975 ebenso enttäuscht eigene Wege gingen und oft hilflos, arm und verstoßen dastanden; nach einem neuen, menschenwürdigen Anfang suchten. Sie wollten einfach nicht mehr Sklave des Wachtturms sein, aber Gott treu bleiben.

Alles, was diese Wachtturm-Gesellschaft schon angerichtet hat, ist so folgenschwer, daß man dazu einfach nicht schweigen darf. Wenn in unserem Lande, ehemaligen Zeugen Jehovas die Freiheit eingeräumt wurde, über die Geschichte der Wachtturm-Gesellschaft und ihre Lehren zu schreiben, dann ist damit für die gesamte christliche Welt ein hoch einzuschätzender Dienst begonnen worden.

Dessen sollten sich alle christlichen Einrichtungen bewußt werden. Die wenigen aufrichtigen Schreiber, ehemalige Zeugen Jehovas, haben sich unter Aufopferung und Schmähungen dazu durchgerungen, ihr Wissen und ihre Erfahrungen der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, damit späteren Generationen das erspart bleibt, was die Wachtturm-Gesellschaft bisher in der Welt angerichtet hat.
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Zur CV-Dokumentation 1981
WENN DAS NUR DIE SPITZE DES EISBERGES SEIN SOLL!
Berlin. - Hochspannung!
Wenn das erst die Spitze des Eisberges sein soll, dann bin ich wirklich gespannt, was noch ans Licht kommt. Nun werden sie wohl eifrig in Wiesbaden und Brooklyn nachprüfen. Was schwerer wiegendes hat es doch überhaupt noch nicht über das Werk gegeben.
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MIT DEN CV-SONDERAUSGABEN arbeite ich am liebsten
Bezirk Cottbus. - Warum ?
Das will ich gern sagen. Das sind immer gute Obersichten, Zusammenfassungen, Gesamtdarstellungen und Gesamtabhandlungen. Jeder kann sich gleich ein Gesamtbild machen. Wer hat denn schon eine ausreichende Übersicht über die Organisation? Darum!
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VOR ZEUGEN JEHOVAS WIRD GEWARNT
Als erstes muß man seine Denkweise oder Gesinnung ändern
Erwachet 1/1975
Alles beginnt mit einem Körnchen Wahrheit
Wie bringt man überhaupt einigermaßen normale Menschen dazu, Vernunft und Verstand sozusagen in der geistigen Gepäckaufbewahrung abzugeben, alle gewesenen gesellschaftlichen Bindungen zu lösen und für eine Schimäre zu agitieren?

Alles beginnt mit einem Körnchen Wahrheit. In sämtlichen Schriften, welche die Wachtturm-Gesellschaft verbreitet, ist es als "Aufhänger" sprich Köder zu finden. Steigt der Unbefangene tiefer in die Lektüre ein, sieht er sich bald in ein Netz von Bibelzitaten und Schlagworten verstrickt. Mehr und mehr vermengen sich in seinem Gedächtnis Tatsachenberichte und Legende, unversehens schwirren Fakten, Lehrsätze, düstere Prophezeiungen und strahlende Verheißungen durcheinander. Der Leser wird gleichsam in ein Wechselbad von Eindrücken und Empfindungen getaucht. Allmählich setzt das selbständige Denkvermögen aus, das Interesse an vergleichender Literatur und Kritik - wenn überhaupt vorhanden - verblaßt vollends.
"Persönlich genießen wir viele Vorteile. Da wir nicht die Sorgen der Menschen dieses alten Systems der Dinge haben, die keine Hoffnung haben, können wir uns viele Leiden ersparen".
(Jahrbuch 1975, Tagestext u. Komm. 23.11.)
"Da wir frohlocken und uns in Jehova freuen, sind wir geistig gestärkt und stürmen sicheren Höhen hinaus". (a.a.O. 30.12.)
Welch verführerische Wirkung mag doch für naive Gemüter in solchen hochtrabenden Tiraden liegen.
Gehirnwäsche
Aus gutem Grund sprechen berufene Kenner und Kritiker der Wachtturm-Gesellschaft von einer Gehirnwäsche. In dem fragwürdigen Schrifttum dieser Organisation wird diese unsere Welt unablässig ihrer Vielfalt entkleidet und alles, was dem natürlichen Menschen das Dasein lebenswert macht, konsequent vermiest. Dem durch die Wachtturm-Mühle Gedrehten muß die Welt am Ende langweilig, böse, sündhaft und schließlich verdammungswürdig erscheinen. So aktiviert man das in jeder Menschenseele angelegte Moralempfinden, überspitzt den Sinn für Gerechtigkeit, entflammt den Wunsch nach erneuernder Veränderung.
In Verzweiflung und Abscheu gestürzt über die gegenwärtigen Zustände auf Erden, muß dem Betroffenen ein läuterndes Harmagedon nebst bereinigendem Weltgericht als zwingend erscheinen.

Die Möglichkeit, durch gute Taten (im Sinne von "Jehovas Zeugen") der drohenden Abrechnung zu entrinnen, soll ihn veranlassen, um so fester an ein ewiges Leben in einen neuen Paradies zu glauben. Zur Manipulation des Menschen mittels Gehirnwäsche gehört nicht zuletzt die Anwendung mysteriöser Formeln; Geisterbeschwörer, Medizinmänner und Zauberer haben das zur Genüge bewiesen. Geheimnisvolle Sätze bietet die Bibel in reichem Maße an, sie finden sich vor allem in den Offenbarungstexten, welche von den Sektenideologen häufig bemüht werden. Unaufhörlich holt die Phantasie der Wachtturm-"Theokraten" zu nebulosen Vergleichen aus. So spricht man von "Amonitern, Edomitern und Moabitern" und meint damit die katholischen oder evangelischen Institutionen. Die zum Untergang verurteilte Welt wird beispielsweise als "System der Dinge" apostrophiert.

Angst und Hoffnung
Angst und Hoffnung - zwischen diesen beiden elementaren Empfindungen fühlen sich Jehovas Zeugen dauernd hin- und hergerissen. Der Eid auf die Wachtturm-"Theokratie" bedingt den völligen Verlust der eigenen Persönlichkeit.
Gnadenlos übt die Organisation psychischen Druck auf die Anhänger aus. Seelische Depressionen sind nicht selten die Folge dieser Methode.
Mehrere Schulungsabende wöchentlich, die Pflicht zur Teilnahme an Dienstzusammenkünften, an Kreis- und Bezirksversammlungen, an massenpsychologisch ungemein raffiniert ausgerichteten Kongressen sind wichtige äußere

Mittel zum Zweck.
Der Zeuge Jehovas verpflichtet sich, monatlich eine bestimmte Zahl von "Felddienststunden" abzuleisten und Buch darüber zu führen. Rückt er zum "Pionier" auf, beträgt sein Pensum mindestens 100 Stunden. Wer keinen "Felddienst" tut, riskiert die Anwartschaft auf das Tausendjährige Reich, auf ein Überleben nach Harmagedon; solche Mitgliedsbedingungen erlauben keine Passivität. Die Ortsversammlungen sind nicht etwa Gottesdienste im gewohnten Sinn. Sie gleichen vielmehr Schulungsabenden. Hier werden kürzere und längere Predigten eingelernt und geprobt, dialektische Gesprächsführung gedrillt. Bibellektüre mit dem Wachtturm-Kurs gleichgeschaltet.

Der Abtrünnige wird vogelfrei
Laufend werden die Außendienstler zu rastlosem Einsatz angestachelt. Sie stehen unter dauerndem Leistungs-, Erfüllungs- und Abrechnungszwang. Wichtigste Aufgabe ist das Jüngermachen (nach Matth. 28,19).
"Eine unserer wirksamsten Methoden, Jünger zu machen, hat jedoch darin bestanden, von Haus zu Haus zu gehen, interessierte Personen zu besuchen und ein Bibelstudium privat bei ihnen daheim zu vereinbaren. Außerdem sprechen wir mit den Menschen auf Reisen, in Geschäften, während der Mittagspause, in Parks und wo immer sich Gelegenheit bietet." (Jahrbuch 1975, 14.3.)

"Wie können wir beweisen, daß wir 'Jehovas Organisation' wirklich schätzen? Indem wir z.B. die Bibel und die christlichen Publikationen, die Gott uns durch seine Organisation zukommen läßt, studieren."
(a .a .0. 7.4.)

Eindeutiger kann wohl kaum auf die angemaßte "Mittlerrolle" der "Theokratie" verwiesen werden.
Neuerdings scheint man das Jüngermachen durch öffentliche Vorträge wieder stärker zu intensivieren. Um sie bekannt zu machen, bedient man sich auch der Presse. Doch erfolgt Einladung meist durch Handzettel, die gleichzeitig Buchempfehlungen enthalten.

Faschistoid
Wehe dem "Zeugen", der zu sich selbst findet und seinen Austritt aus der Organisation erwägt! W. J. Schnell schreibt darüber aus eigener Erfahrung: "Unter dem Vorwand, daß sie als Freunde und Brüder zu mir kämen, erschienen Spitzel bei mir. Dann folgten nicht nur weitere Drohungen, nein, man versuchte auch, meinen Kredit durch Verleumdungen und Rufmord zu untergraben." Der Abtrünnige wird vogelfrei, seine ehemaligen Genossen verweigern ihm sogar den Gruß.

Mitgliedschaft in dieser straff geführten Organisation kann einzig und allein bedeuten: Pausenloses Verkündigen der "Königreichsbotschaf", völlige Hingabe an das "Zeugniswerk". Eine Organisation, die ihre Anhänger so total vereinnahmt, muß es sich gefallen lassen, als faschistoid zu gelten.
H. S. Oberursel/Frkf./M.

Zur Auferbauung im Glauben
GEDÄCHTNISMAHL FORTAN IN CHRISTLICHER VERANTWORTUNG
Zusammenkunft in Oranienburg
Oranienburg. - CVN März 1981 -
Den Lebensweg als Christen weiterzugehen, wenn man sich von der WT-Unterordnung freigemacht hat, bedeutet auch die Rückkehr zum unverfälschten christlichen Gedächtnismahlverständnis. Am 21. März 1981 konnte auch in Oranienburg eine solche Gedächtniszusammenkunft durchgeführt werden. Wir möchten darüber berichten.

Auch für die Geringsten, die an Jesus glauben. (Matth. 18:6)
Das WT-Überrestdenken ist gänzlich unchristlich. Zur notwendigen Neuorientierung in der Frage des Abend- oder Gedächtnismahles wurde von uns schon früher gesagt, daß hieran jeder Christ teilnehmen kann - selbst dann, wenn es nur in der Erkenntnis von l. Kor. 7:23 (Preis!) geschieht, selbst dann, wenn man nur aus Liebe zum Herrn die Worte befolgen will: "Tut dies immer wieder zur Erinnerung an mich" (Luk. 22:19, l. Kor. 11:25,) selbst dann, wenn es nur in Gehorsam gegenüber der Weisung des Paulus geschieht, der unter Inspiration schrieb; "Denn sooft ihr, dieses Brot esst und diesen Becher trinkt, verkündet ihr immer wieder den Tod des Herrn, bis er gekommen ist", 1. Kor. 11:26 CV 117, 1979, S. 8.

Unsere Zusammenkunft
An dem Nachmittag nahmen mehrere Familien aus Oranienburg, Potsdam und Berlin teil. Verständlicherweise fand angesichts des Brotes und Weines ein freimütiger Gedankenaustausch darüber statt, was dies alles bedeutet, wie man würdig teilnimmt. Notwendigerweise stand die unwürdige Handhabung durch die WTG dabei im Blickpunkt. Was unser Thema war, mögen die folgenden Stichpunkte zeigen.

Einleitend
- Christi unverzichtbares Gebot für Christen, sich zu versammeln und das Mahl zu feiern, von Christus eingesetzt.
- Angesichts der WT-Handhabung Neuorientierung nötig, um schriftgemäß zu feiern, würdig.
- Feiern bei Christen anderer Bekenntnisse unvoreingenommen respektieren.
Hauptgedanken
- Eine Taufe für alle Christen. (Vater, Sohn und Heiliger Geist), nur eine Berufung. (Eph. 4:4,5; Matth. 28:19)
- Durch Wasser und Geist, eine neue geistige Geburt. (Joh. 3:5; Tit. 3:5)
- Unterteilung in 144 000 und große Volksmenge ist daher unbiblisch, sonst wäre Taufe ohne Geist (charisma) und ungültig.
- Nur wer am Brot und Wein teilhat, hat ewiges Leben. (Joh. 6:51,53 und 54)
Schlußfolgerung:
Große Volksmenge wäre vom Leben ausgeschlossen, da sie laut WT Symbole abzulehnen hat.
- "Unwürdig" gilt nicht für große Volksmenge. Unwürdig bezieht sich auf Spaltungen, unsoziales Verhalten. Der Apostel verweist auf Absichten, sich dabei sattzuessen, (l. Kor. 11:17-34)
- Brot bedeutet Leib Christi und die Gemeinde der Christen mit dem Haupt Jesus Christus. (Eph. 4:15,16) Wein bedeutet Blut des neuen Bundes. Neuer Bund im Blute Jesu.
Keine Umwandlung nach kath. Vorstellung, es bleiben Symbole.
- Die Beachtung des 14. Nisan ist nicht geboten, eine WT-Einengung, die über die Schrift hinausgeht.
(Apg. 2:42; l. Kor. 11:25; l. Kor. 4:6)
- 144000 buchstäblich zu nehmen ist falsch und unchristlich. WTG hat selbst im WT vom 15. Okt. 1952 "Die zehn Verfolgungen" nachgewiesen, daß es schon in urchristlicher Zeit 900 000 Blutzeugen oder Märtyrer Christi gab!
(CV 118/1979)

Motive im Gedächtnis- oder Abendmahl
Liebesmotiv. Joh. 13:34, 35. Liebe, größte Gemütsbewegung im Reiche Gottes, die alles gibt, nichts fordert. Je mehr sie wächst, um so mehr wird sie zum Bedürfnis. Ihrer wird man nicht überdrüssig. (1 . Kor. 13:4-8)
Friedensmotiv.
Frieden Christi lebt als Gabe Gottes dynamisch durch Friedenstiften und Friedenhalten. (Joh. 14:27)
Gedachtnismotiv. 1. Kor. 11:24,25.
Zukunftsmotiv. Erinnerung an Christi Tod bis zu seiner Wiederkunft.
(Matth. 26:29; l. Kor. 11:26)
Sündenvergebungsmotiv, Sündenvergebung nicht durch die Symbole, sondern durch Glauben an Jesus, Joh. 3:16. Teilnahme am Mahl ist Bekenntnis zu Jesus.(2. Kor. 5:17)
Soziale und menschliche Gleichheit vor Gott. (l. Kor. 12:13; Gal. 3:28)
Ökumenisches Motiv. Christen aller Bekenntnisunterschiede (Erkenntnisstückwerke) bilden den Leib Christi. Einheit in Vielfalt. Christi Leib kann nicht zerteilt werden. Ziel ist Christus, nicht konfessionelle Erkenntnisunterschiede,
(l. Kor. 3:1-9; Joh. 14:6; l. Kor. 13:9)
Christus, der Gekreuzigte
- Christus wurde nicht gepfählt, sondern gekreuzigt.
- Warum die WTG das Kreuz liquidiert hat. (Rückweg zu ändern Christen abschneiden)
- Was das Hinschauen auf Christus, den Anfänger und Vollender des Glaubens in der Nachfolge in Freud und Leid bedeutet.
- Zur Veranschaulichung ein kunsthandwerklich, laienkünstlerisch geschaffenes Bild von Jesus am Kreuz, von einer ehemaligen Zeugin Jehovas in Polen, die das Kreuz Christi wieder angenommen hat.

Das Gedächtnismahl selbst
Es erfolgte so, wie es der Apostel Paulus in l. Kor. 11:23-26 überliefert hat. Zuvor wurde die Aufmerksamkeit auf ein ökumenisches Gebet gerichtet über Schuld und Vergebung, dem inhaltlich herzlich zugestimmt werden konnte. Gibt es doch am "Tisch des Herrn" keine Verteufelung des anderen aber dennoch christlichen Nächsten mehr. "Menschen, die in Feindschaf miteinander leben, treten doch nicht an den Tisch des Herrn, ehe sie sich die Hand zur Versöhnung gereicht haben", war der gemeinsame Gedanke.
Eine Gedächtnis- oder Abendmahlszusammenkunft, würdig auf neue Weise gefeiert. CVN ----------------------------------------------------------
Zur CV-Dokumentation 1981
DAS ECHO AUF DIESE CV-DOKUMENTATION MÖCHTE ICH KENNEN
Ja, liebe CV-Leser in … Das soll so gut wie möglich erfolgen. Wir werden sehen, wie man dagegen argumentiert, ob die Verantwortlichen überhaupt den Mut dazu haben. Viele Anfragen gehen zunächst an die "Mutter", weil das natürlich manchem die Sprache verschlagen hat und man wissen möchte, wie man sich verhalten soll. Denn in den Studiengruppen und in der Verkündigung wird man unweigerlich so oder so auf die CV-Beweise stoßen. Wir empfehlen jedem ein gründliches Studium der CV-Dokumentation und sagt uns Eure Meinung!
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Liebe Brüder,- liebe Schwestern
Christliche Verantwortung und christliche Wahrheit bilden ein Ganzes! Ihr habt die Möglichkeit, jederzeit nach vorheriger Anmeldung im CV-Büro Gera und Berlin Original-Dokumente der WTG, die wir in unseren Artikeln zitieren, einzusehen und zu prüfen.
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"Christliche Verantwortung"; Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str.6
Preis: 0,20 M, Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos.
Konto-Nr.; 4564-30-1952, Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera.
A 8116/81 V 7 l 1482 KO

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Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV Sonderdienst Nr. 4, September 1981
Innerhalb doch verhältnismäßig kurzer Zeit, präsentiert die CV einen weiteren sogenannten "Sonderdienst". Dessen 4te Ausgabe ist, nachdem die dritte, den Fall des Raymond Franz, schon sehr frühzeitig publik machte, sozusagen der "Nachbehandlung" dessen gewidmet.
Man hat über den Fall Raymond Franz ja nicht "selbstlos" berichtet. Dies wird auch besonders in dieser "Sonderdienst Nr. 4" deutlich. Man möchte schon das "eigene Süppchen" kochen, und glaubt mit dem Fall Raymond Franz einen geeigneten Aufhänger dafür gefunden zu haben. Rückblickend hat man zu sagen: Wieder einmal eine DDR-Fehlkalkulation.
Raymond Franz hat sich nicht deswegen mit der WTG überworfen, weil auch die DDR mit den Zeugen Jehovas auch so ihre Probleme hatte. Die sind ihm - mit Verlaub gesagt - relativ schnurzpiepe.
Franz ist am Totalitarismus des WTG-Systems gescheitert. Wenn ein anderes Totalitarismussystem in solchen Konstellationen glaubt "Morgenluft" zu wittern, dann offenbart dies nur eines. Die Unfähigkeit b e i d e r Totalitarismussysteme zur realistischen Einschätzung der Lage!


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

GERA SONDERDIENST NR. 4 SEPTEMBER 1981

CV ZWINGT WTG-ORGANISATION ZUM REAGIEREN
Aufbruch selbst in Brooklyn
Die Dämme sind gebrochen, die Abkehr flutet. Denn das Jahrzehnt der 70er Jahre ist zuende, das auf jeden Fall das 1975-Weltende bringen sollte (Erwachet 22.4.72, dt. S.26). Die Spaltung hat selbst Brooklyn erfaßt und greift weiter um sich. Im Bethel Brooklyn entschloß sich eine Gruppe von 5 Mitarbeitern zum Aufbruch, die Mitgehenden in New York sind zahlreich (unser Königreichsdienst 11/80,Wiesbaden). Ist doch ein falscher Weltende-Prophet offenbar geworden! Im Grunde eine so ungeheuerliche Sache, dass man sich davor nur beide Augen zuhalten kann oder aus seiner Gefolgschaft aufbrechen muß!

Im ganzen deutschen Sprachraum ist es nur CV, wodurch, das allen Betroffenen und auch Angesprochenen in seiner realen Bedeutung bewusst wird. Ist die Unglaubwürdigkeit der WT-Organisation vor aller Welt doch sichtbar geworden wie nie zuvor. Dies war diesmal der Hintergrund unserer Beratung.

Wer vernünftig ist, kann doch nicht länger einem erwiesenen falschen Propheten folgen und gehorchen, was dieser sonst auch noch von sich gibt. Bisher hat die WTG mit allen Mitteln versucht, CV durch Totschweigen wirkungslos zu machen. Aber antwortet sie nicht endlich auf CV, so kommen alle zu der Überzeugung, CV wird wohl doch recht haben. Antwortet sie aber, so ist CV damit von ihr anerkannt. Was tun? Da Beharrlichkeit jedoch zum Erfolg führt, mußte man "ein kleineres"`Übel" bestimmen 'und es mit CV wohl oder übel aufnehmen. In den März-Weisungen III/81 wurden den örtlichen "Aufsehern" die nötigen "Argumente" gegeben, die natürlich unserer Beratung zugrunde lagen. Dazu natürlich auch der "Abfall"-WT vom 1. Nov. 1980, in dem wie immer in der "Abfall"-Geschichte der WTG nie die wahren Ursachen behandelt werden, sondern jeder nur moralisch und psychologisch diffamiert und "fertiggemacht" wird.

Sie haben sich gründlich verrechnet!
Wir hatten es auf der vorigen CV-Beratung schon einmal gesagt (CV 138). In CV haben sie in Europa durch ihre Weltendeirrlehre und Falschprophetie, durch ihre gottentehrenden "Obrigkeits"-Anmaßungen und ihre sinnlosen Opfer von 1929-1963, verquickt mit ihrem kalten Krieg gegen die kommunistische, "die Menschen betreffende Ordnung" (l. Petr. 2:13), heuchlerisch und irreführend als politische Neutralität ausgegeben, und durch ihre Anmaßung, "der Wille des Sklaven ist der Wille Gottes" (WT 1.8.1956, S.474, Abs. 11)., berechtigte "Geister gerufen, die sie nicht mehr loswerden" ! Kein Versuch psychologischer Diffamierung, Terrorisierung, "Verteufelung" und Strangulierung, von "Rotte Korah" über "hochnäsige und riechende Böcke" bis "Judas-Iskariot-Verräter" wird ihnen helfen, denn nicht CV, sondern sie haben sich Gott gleich gemacht und als falsche Propheten erwiesen! (5. Mose 18:20-22). Ob sie CV lustvoll umgehen oder vielleicht Martin Pötzinger von der Leitenden Körperschaft losschicken wie einst Anton Koerber, um mit Tausenden von Dollars die Tagesanbruchführung zu kaufen - es helfen weder Terror noch Bestechung. Sie selbst haben mit ihren Irrlehren, Anmaßungen und mit ihrem heuchlerischen kalten Krieg die "lodernden Flammen" des "Feuerofens" entfacht, in denen geläutert, gebrannt und gehärtet wurde für alle Zeit, was sie bis jetzt vielfach vielleicht mit psychologischem Terror oder Bestechung zum Zusammenbruch seiner Wirksamkeit bringen konnten - Christliche Verantwortung nicht!

Die "Argumente" für die "Aufseher"
Allen Teilnehmern der Beratung lag aufgeschlüsselt auf jeden einzelnen Gesichtspunkt vor, was die WTG da in III/81 gegen CV ins Feld führt, als da sei:
"Unbrüderliches Verhalten. Sie werfen Schmutz auf uns (die Zeugen, Anm.). Sie wiegeln die politischen Kräfte der Länder gegen Gottes Volk auf. Für Agitation für diese politischen Kräfte wie Judas Iskariot betätigt. Gemeinschaftsentzogene geben für das Schmutzwerfen ihren Namen her. Wahre Anbeter verleumdet. Oftmals durch Staatsorgane veranlaßt, an wahre Anbeter zu schreiben. Von uns ausgegangen, doch nicht von unserer Art, sonst wären sie bei uns geblieben (1. Joh.2:19). Bauen sie den Glauben auf? Zeigen sie die Notwendigkeit der Rechtfertigung des Namens Jehovas? Verkünden sie das Königreich als einzige Hoffnung der Menschheit? Rufen sie zum Getrenntsein von dieser Welt auf? Schmieden sie ihre Waffen zu Pflugscharen und lernen sie den Frieden?- Stolz und Vermessenheit. Freuen sich hämisch über die Bedrückung der wahren Diener. Klagen sie bei ihren Feinden an. Unterschieben wahren Anbetern niedrige Beweggründe: Würden nur einem Menschenwerk dienen. Wahre Anbeter betrachten jedoch Gelesenes wie Gesprochenes und wollen sich keiner :Gehirnwäsche unterziehen".
Die wahren Anbeter seien natürlich die WT-Zeugen. Bei dieser Zusammenfassung der Organisations-"Argumente" haben wir das Beiwerk weggelassen, da es auf die Kerngedanken ankommt.

Die gehörige, nötige Antwort
Allen Teilnehmern der Beratung war klar, die Reaktion der Organisation ist die Bestätigung der Richtigkeit des Vorgehens in CV. Die Einzelheiten zeigen, auf welche Schwerpunkte sich CV weiterhin konzentrieren muß. Das Stichwort "Gehirnwäsche" gibt schließlich zu verstehen, dass der antikommunistische politische Dolch der Organisation nach wie vor gezückt ist. Im Beratungszimmer waren die gültigen WTG-OriginaI-Hetzartikel zum Thema "Kommunistische Gehirnwäsche" zur Einsicht und Beweisführung ausgelegt. Erwachet vom 22.4.1961, Es folgen nun wesentliche Ausführungen unserer CV-Beratung.

Unbrüderliches Verhalten?
Das sind die eigenen Organisationsanweisungen bis in Familie und Schlafzimmer hinein. Ein Bruder empört: Die Schrift sagt, man soll das geknickte Rohr nicht zertreten. Sie zertreten die Geknickten erst recht! Ich habe erlebt, wie sie ablehnen, über biblische Argumente zu sprechen! Und wenn es falsch und unrecht ist , nur ihre Organisation gilt!
Ein anderer Bruder: Zwei Schwestern kriegten für die Organisation eine Geldstrafe. Ihnen hätte geholfen werden müssen weil sie nicht berufstätig sind. Kaltschnäuzig ließ die Organisation sie sitzen, sie hätten eben Pech gehabt.
Bruder W. Ich habe einmal gefragt, wo das G.H.-Geld bleibt. Das geht dich gar nichts an, war die Antwort!
Schließlich: War Christus unbrüderlich, als er in Matth. 23 gegen Irrlehren und Irrlehrer vorging? Schmutz auf die Organisation?
Bruder L. Wir haben hinter die Kulissen geschaut. Da ist alle Art Schmutz zu finden. Niemand muß etwas erfinden.
Bruder D. Die WTG selbst greift zur Gosse, Kloake, Sexjargon, zum Rufmord an ihren Kritikern: Riechende Böcke, Hurer, mit Gotteshassern ins Bett gegangen" usw. CV zeigt lediglich, wie man sich mit Irrlehren 'und politischer Schmähung beschmutzt, wenn man den WT vertritt. -

Politische Aufwiegelung?
Ja, durch den WT selbst. Niemand braucht etwas dazu zu tun. Der WT wiegelt auf gegen die Regierung (grundsätzlich keine Wahl), gegen soziales Denken. Er selbst schafft durch politische Hetze wie "rote Faschisten und rote Religion, rote Regime, rotes Satanswerk" usw. die politischen Konflikte, kein anderer. Die politische Agitation und das Anklagematerial liefert die WTG so seit 100 Jahren selbst "von Haus zu Haus". CV versucht nichts weiter, als die dafür glaubensmißbrauchten ZJ vor solcher unchristlichen Schmäh- und Hetzpropaganda und ihren Folgen zu bewahren, wie Titus 3:2 (Menge) fordert. Niemand freut sich hämisch darüber oder unterschiebt niedrige Beweggründe, die allerdings in Brooklyn bestehen, denn es ist nur Menschenwerk.

Den Namen hergeben für Schmutz? Die ihren Namen in Büchern und Schriften nennen, tun das, weil sie den Terror der WTG nicht fürchten, denn sie schlägt letztlich gnadenlos zu. Darum macht sie das verächtlich. Nichts fürchtet sie mehr als die "Kronzeugen" ihrer Schandtaten und Irrlehren!
Bruder M. Ich habe ihnen namentlich eine massive Austrittserklärung auf den Tisch geknallt! Ihren GE muß man ablehnen!

Wahre Anbeter verleumdet?
Wer Irrlehre, Falschprophetie und Schmähung abweist, verleumdet keine wahre Anbetung. Veranlassungen durch Staatsorgane?
Es ist Recht und Pflicht der "obrigkeitlichen Personen", von jedem Bürger zu verlangen, sich dafür einzusetzen, Wahrheit, Recht und Gesetz zu respektieren. (G.H. Geldschmuggel z.B.) Rö. 13:3, Titus 3:1.

Den Namen Jehovas rechtfertigen?
Bruder E. Gott gab sich gar keinen Namen Jehova. Das ist Menschenwerk. 2. Mose 3:13-15.
Bruder M. Menschen brauchen Gott nicht rechtfertigen. Das ist bloße menschliche Rechtsvorstellung.
Bruder D. Furchtbar, wenn sich Gott vor einem Teufel und Verbrecher rechtfertigen müßte. Das ist Rutherford-Erfindung, seit Russell in dieser gnostischen Frage scheiterte. Sie sollten mit der schlichten Nachfolge als "Zeugen für Jesus" (Apg.1:l8) zufrieden sein und aufhören, in "genauer" Erkenntnisrechthaberei intolerant im "unergründlichen" und "unerforschlichen Verstand Gottes" herumzuforschen! Jes. 40:28.

Von dieser Welt getrennt sein?
Bruder J .Die WTG-Ausdehnung schwimmt immer auf der Welle der kapitalistischen . Außenpolitik Amerikas.
Bruder M. Die dokumentierten WTG-Hintergründe zeigen die Einzelheiten.
Bruder D. Selbstverständlich wird Glaube aufgebaut und zur Trennung von der Welt aufgerufen, die "in der Gewalt des Bösen" liegt, der Welt teuflischer Lüge, Unmoral und Unterdrückung, Ausbeutung, Elendszustände, Vernichtungswaffen, des Krieges, Hunger, der Falschprophetie und Ungerechtigkeit usw.Besteht das "Reich Gottes" doch in "Gerechtigkeit, Frieden und Freude im heiligen Geist" (Rö. 14:17).Natürlich muß man da die WT-Welt-Deutung verwerfen, die nur die WTG-Hintergründe verbergen soll, die haltlose Endzeitprophetie und Rechtfertigungerfindung und sich mit dem schlichten Christsein zufriedengeben. 1. Joh. 2:19 wird für einen falschen Propheten mißbraucht.

Keine Schande. nicht von WT-Art zu sein, nicht beim WT zu bleiben!
Bruder E. Der Organisation gehorchen um der Einheit willen, sagten sie mir. Die geltend gemachte Einheit mit Gott und Christus, die die Schrift nur meint, galt ihnen nichts. Da erklärte auch ich namentlich meinen Austritt. Ich habe 12 Jahre gewartet, ehe ich wagte, aufzumucken! Alles, was auf dieser CV-Beratung gesagt ist, wird nur bestätigt! -

DAS IN CV "GELESENE" IST SCHON FÜR VIELE UNVERZICHTBAR!

A 8189/81 V71 1832 KO

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Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 146
"Indolenz und Gleichgültigkeit von seiten der Regierungen sowie der Kirchen haben dieser aggressiven Sekte zur Anerkennung als Religionsgemeinschaft verholfen. Ungehindert konnte denn auch die Wachtturm-Strategie die Freiheitsräume liberal-demokratischer Staatsverfassungen ausbeuten. Dem Lande nun, welches ihnen freimütig die Agitation gestattet, lohnen 'Jehovas Zeugen' die gewährte Duldung schlecht."
Dies meint der Journalist Heinz Sturm-Godramstein, dessen Schrift "Vor Zeugen Jehovas wird gewarnt", über diverse CV-Ausgaben verteilt, nachgedruckt wurde. In der vorliegenden CV-Ausgabe als Teil VI selbiger.


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD. GERA/THÜR, DDR

NR. 146 GERA SEPTEMBER 1981

PAPST BEI GENERALAUDIENZ NIEDERGESCHOSSEN
WIR MAHNEN ZUR WACHSAMKEIT
Für die Jugendlichen Zeugen Jehovas
1914 DIE HALTLOSE JAHRESZAHL
CV-HILFESTELLUNG FÜR DIE WTG
Endzeitspekulation nach WTG-Manier
GEDÄCHTNISMAHLFEIER IN POTSDAM
Glaubensbekenntnis ehemaliger Zeugen Jehovas zu Christus und seinem Leib

SCHÖNE SCHALE - FAULER KERN
Bemerkungen zum "Goldenen Buch"
Nicht nur unter Bücherfreunden gilt der Satz: Ein zu schöner Einband verdeckt nicht selten einen hohlen Inhalt, aber immer deutet er eine Erwartung an, die dann dem Leser nicht erfüllt wird! Nun liegt von selten der WTG seit einigen Monaten wieder einmal eines der "berühmten" kleinen Bändchen vor, die schon seit Jahren den Lebensweg vieler Menschen neu bestimmen, aber: auf einem falschen Kurs, einem geradezu teuflischen Abweg. Lange Jahre war es das Wahrheitsbuch, 1978 kamen gleich drei, ein weiteres 1979 und nun 1980 "Der Weg zum wahren Glück". Symbolträchtig deutet der in Gold gehaltene Einband mit blauem Aufdruck sozusagen Reichtum und himmlische Freude für den an, der den "Prophezeiungen" und "Verlockungen" der WTG folgt. Die weiße Rose, dezent im unteren Eck eingeprägt, deutet nur versteckt darauf hin, dass es ein dorniger Pfad ist, der denjenigen erwartet, der auf diese Zusicherungen hereinfällt, von Dornen ist wenigsten kaum etwas zu sehen. Schließlich will ja die WTG, der treue und verständige Sklave, seine zukünftigen "treuen und im geistigen Unverständnis gehaltenen Sklaven", die zu machen sind, nicht vorzeitig verschrecken. Wenn man den verschlungenen Pfaden der WTG-Geschichte folgt, so weiß man im vornherein, was dieses Bändchen bringt. Aber seien wir nicht voreilig, sondern untersuchen es. Mit diesen einführenden Zeilen soll eine kleine Folge von vier Artikeln erscheinen, die sich mit dem "goldenen Buch" befassen. Aber natürlich auch mit den Randerscheinungen und den Dingen, auf die man ganz selbstverständlich stößt, wenn. man sich etwas intensiver mit der WTG beschäftigt. Wollen wir gemeinsam untersuchen, was an den Worten dran ist, die der Volksmund aus langer Erfahrung prägte:

"Dass man Huf und Hörner nicht sehen kann. zieht der Teufel sich schöne Gewänder an". Es ist ein tolles Stückchen, was sich die WTG mit diesem Neuling ihrer literarischen Massenproduktion leistet. Es ist nicht nur eine Art kurz zusammengefaßte Essenz vieler Veröffentlichungen vorher, sondern auch der geschickte Eingriff in unser gegenwärtiges Leben. Die WTG verstand es schon immer, bestehende soziale und gesellschaftliche Probleme geschickt für ihre Massenhypnose umzuwerten und zu interpretieren.

In 20 Kapiteln wird nun der Leser mit Glauben, Lebensalltag und Politik, mit privaten Fragen und großen gesellschaftlichen Anliegen konfrontiert und so darauf programmiert, die WTG als die einzig reale Möglichkeit einer weltweiten Änderung und Besserung zu erkennen und anzubeten, denn das beweist dieses Buch, um Jehova, um Jesus Christus geht es ja schon lange nicht mehr. Wir brauchen uns nur ganz unvoreingenommen mal die 20 Kapitelüberschriften ansehen, 3 mal verwendet die WTG das Wort Gott, alles andere sind mehr oder weniger Schlagzeilen, wie wir sie in jeder Illustrierten finden könnten. Und leider ist die Orientierung des Buches genauso, denn am Schluß erkennt der Leser, dass nur eine Anbetung der WTG-, richtig ist, richtig sein soll.

Vier Themengruppen lassen sich leicht erkennen;
- Was bedeutet heute Glauben?
- Wie kann jeder Mensch seine Alltagsprobleme lösen?
- WTG-Politik ersetzt Weltpolitik.
- Wie sieht ein WTG-gerechtes Leben aus.

Diese Schwerpunkte werden die Grundlage unserer vier Artikel sein. Und wir werden uns dazu der WTG-Methoden beim Buchstudium bedienen, werden das Frage- und Antwortspiel beim Betrachten des "Goldenen Buches" nachspielen. Jeder Bruder, jede Schwester, die im Besitz des Buches sind, bitten wir, sich einmal vorzuorientieren und dann mit uns gemeinsam ein CV-Buchstudium über vier Monate zu beginnen. Für Fragen stehen wir Euch jederzeit in Gera und Berlin zur Verfügung.
-tig-

PAPST BEI GENERALAUDIENZ NIEDERGESCHOSSEN
Am 13.5.81 wurde Papst Joh. Paul II in Rom bei einer Generalaudienz niedergeschossen. Der Mörder kam aus rechtsextremistischen-türkischen Kreisen. Weshalb das, wird man noch lange fragen. Nun, der Papst wollte auch das Werk eines Vorgängers (2. Vatikan. Konzil 1962-65) weiterbringen. Ein weiteres und ökumenisches Denken, weniger Intoleranz, auch zum Kommunismus. Lebt doch die Mehrheit aller Katholiken in sozialistischen Ländern und wo revolutionäre Veränderungen im Kommen sind. Dessen ist man sich sehr wohl bewusst. Und vor allen Dingen Verständigung, Mäßigung und die Erhaltung des Friedens. Seit man aber so denkt, gibt es auch Kräfte, religiöse und faschistische Rechtsextremisten, um gegen "Koexistenz mit roten Regimen" weiter den "kalten Krieg" zu führen, zu deren geistigen Wortführern mit Massenauflagen auch die WTG gehört (WT 1.3.74). Doch Veränderungen, vom natürlichen Leben und seinen sozialen Bedürfnissen, "seiner nie gebrochenen Satzung", erzwungen, hat letztlich keiner aufhalten können. -

DER WACHTTURM
Edler gesinnt sein und prüfen - Apg.. 17:11
WT vom 15. Juni 1980 Nr. 12
"Gibst du einen Fehler preis?"!
Auf jede Weise wird hervorgekehrt, wie sehr unanständig und verabscheuungswürdig es doch sei, Fehler anderer preiszugeben. Man wird sie doch, wenn nicht aus Liebe, so aus Verständnis oder Mitgefühl zudecken wollen. Denn wer macht schon keine Fehler. An sich ist dieser Artikel also völlig arglos "Sei entschlossen, nicht einen Fehler preiszugeben", lautet der kategorische Schlußsatz. Weil aber dann einige Seiten weiter unter "Wähle den besten Lebensweg" das WTG-Geständnis kommt, sich und die ganze Welt mit 1975 enttäuscht und getäuscht zu haben, eine falsche Prophetie gepredigt zu haben, ist dieser Artikel, keinen Fehler preiszugeben, ein Glaubens und Gewissenszwang zum Verschweigen, Vertuschen, Bestreiten und Lügen an den Türen, die Organisation habe sich nie als falscher Prophet erwiesen. Eine Anleitung zu Falschheit, Heuchelei, Betrug und Selbstbetrug.

Dem einen Herrn zu dienen wird belohnt" von Ernest E. Beavor erzählt:
Zu diesem Fehlerpreisgabe-Thema gehört natürlich ein "Vorbild des Ausharrens".
Überall gibt es Ausharren. Wesentlich ist, wie mit diesem Artikel die Oberflächlichkeit und Unwahrhaftigkeit dieses "Kanal. Gottes" bewiesen wird. Im Alter von 12 Jahren habe er das "Photo-Drama der Schöpfung" sehen können. Dadurch "grub sich tief in mein Herz ein, dass die Schöpfungslehre wahr und die Evolutionstheorie verkehrt ist", läßt die WTG ihn verkünden. Wider besseres Wissen! Es heißt in Wahrheit in dem "Drama" S. 12 über den fünften Tag: "Die Zeugnisse der Schöpfungsgeschichte in bezug auf die niedrigeren Geschöpfe sind vielmehr dem Gedanken einer spezialisierten Evolution günstig. Der richtige Gedanke scheint der zu sein, dass unter Gottes Überwaltung verschiedene Arten von Geschöpfen fortgesetzt entwickelt wurden …"

"Die Sicherheit der Diener Gottes" "Zwei sind besser als einer";
Diese beiden Themen, an sich arglos, werden auch dem nachfolgenden Geständnis der 1975-Falschprophetie vorausgeschickt, um alle zuvor noch einmal fest in die Organisation einzubinden, bevor ihnen dieses Geständnis zugemutet wird, weil es selbst in der Zitadelle in Brooklyn deswegen schon kracht.

"Wähle den besten Lebensweg":
Unter der WTG der beste Lebensweg? Wenn man mit falschen Prophetien getäuscht und enttäuscht wird? Was für eine Überrumpelungsmethode! In Absatz 5 wird dann zugegeben, dass "erhebliche Erwartungen bezüglich des Jahres 1975 geweckt wurden". Der Gipfel ist, dass man Gott selbst die Schuld für diese Falschprophetie in die Schuhe schiebt: "Er läßt manchmal zu, dass wir uns irren" (Abs. 4).
In der Dokumentation der CV, Februar 1981, ist das alles in seinen Zusammenhängen ausführlich behandelt!

"Unserer Wahl gemäß leben":
Der Kernsatz dürfte sein: Selbst wenn alle dahinsterben - "all das Unerwünschte, was über uns kommen mag", sei "angesichts des ewigen Lebens unbedeutend". Falsche Prophetien, also Irrlehren, die der ganzen Welt gepredigt werden, sind nur "Unerwünschtes" und "unbedeutend"? Sie halten alle wahrlich für naiv und einfältig! Das ist ungefähr so, als wenn man einem Kind ein Schlaraffenland verspricht, um es über einen dornigen Weg zu kriegen. Alles andere ist in diesem Sinne Mißbrauch edelster Glaubensgrundsätze, was dann noch zitiert wird.

Du bist nicht allein":
Eindrucksvolle Bilder sollen das einprägen. Der Sinn: Natürlich läßt die Organisation niemanden allein. Sie will ja alle behalten! Nichts als Schriftmißbrauch, um vom Verlassen dieses falschen WT-Propheten abzuhalten und abzuschrecken. Weiter soll man "bei jedem Unternehmen zu Jehova aufblicken", natürlich, nur nicht die WTG untersuchen! Die "Fallgruben des Lebens" werden dann noch vor Augen geführt, damit man bei der Organisation bleibt.
Zum Schluß das Bild eines glücklichen Liebespaares unter der WTG. Die Irreführung ist vollkommen! Wahrhaftig!

WT vom l. Juli 1980 Nr. 13
"Die Verheißung auf eine Hoffnungsvolle Zukunft" ,
Rwanda - Jehovas Geduld ist dort nicht vergeblich gewesen",
Hüte dich davor, anderen falsche Beweggründe zu unterstellen",
Die Schöpfung harrt der Verwirklichung ihrer Hoffnung",
Weshalb sich unsere Hoffnung mit Sicherheit verwirklichen wird",
"Wie kann man glücklich werden?"
Viele jetzt Lebende werden nie sterben!
Das ist keine Phantasterei":"

Man braucht wirklich nur diese Überschriften sehen. Nach der 1975-Falschprophetie (WT Nr. 12/1980) müssen alle zu einem überwältigenden Schwelgen in der Paradieshoffnung gebracht werden, in Hochgefühlen darüber, in denen bisher alles kritische Nachdenken immer wieder ertränkt werden konnte: Das ist doch viel zu schön, um nicht wahr zu sein! Und wenn es nie gestimmt hat. Wie 1975 wieder.

"Viele jetzt Lebende werden nie sterben" ist die Abwandlung des 1920-Reißers, als 1914 und dann 1918 das Ende nicht gekommen war; "Millionen jetzt lebender Menschen werden niemals sterben!" Immer hatten sie Erfolg darin, den kritischen Verstand mit trügerischen Hochgefühlen zu erschlagen. Aber die Millionen sind nun tot! Wir haben 1981! Unter den heutigen Zeugen selbst kriegt man keine Millionen von damals mehr zusammen!

WT vom 15. Juli 1980 Nr. 14
"Müssen Schmerzen sein?",
"Eine Welt ohne Schmerzen steht bevor",
"Mein Glaube an Gott schützt mich",
"Zusammen mit meinem Mann den Glauben bewahrt",
"Eine Liebe, so stark wie der Tod",
"Die Liebe - der weit vorzüglichere Weg",
"Aus dem Mund von Unmündigen":

Auch mit dieser Thematik sollen die durch das 1975-Eingeständnis von Falschprophetie aufgewühlten Geister wieder eingefangen werden. Dazu gehört auch wieder ein Vorbild heutigen Ausharrens unter der WTG. Das ist tragisch. Aber es muß ihnen zugute gehalten werden, dass sie es nicht besser wußten. Viele schon haben geliebt ohne Verstand, von Hochgefühlen überwältigt. Das war möglich und ist möglich. Immer wurden Liebe und Sehnsucht ausgenutzt, von Heiratsschwindlern und anderen Verführern. Wieviele Millionen sitzen schon da, von der WTG verführt und enttäuscht? Auch die 1975-Rechnung wird ihr präsentiert werden! In der Nr. 14-Thematik zeigt die WTG wieder ihre Meisterschaft, die Bibel hierzu auszuschlachten und die Arglosen zu täuschen. Nicht umsonst wird zum Schluß das Bild eines unmündigen Kindes gezeigt, das strahlend auf Jehovas Zeugen hinweist. Jesu Worte in Matth. 21:15,16 eingeschoben. Es ist ein Gipfel an Demagogie und Verführung, selbst das Leben sollen sie dafür opfern.

WIR MAHNEN ZUR WACHSAMKEIT
Für die jugendlichen Zeugen Jehovas
"Weltliche Karrieren sind nun bald zu Ende. Warum sollten junge Leute also heute noch an einer Hochschulbildung interessiert sein, und sich auf eine Zukunft vorbereiten, die nie kommt?"

"Die Kenntnisse, die ein Mensch im Leben braucht, kann er sich, wenn er fleißig lernt, auch durch eine Volksschulbildung und in einer Lehre erwerben."
"Außerdem sorgt Jehova durch seine Organisation für die höchste Bildung durch die man auf eine nie endende, befriedigende Vollzeitdiener-Laufbahn vorbereitet wird."
Diese Zitate (Beweisabschriften) stammen aus dem Wachtturm vom 15.12.1971.

Hiermit wollen wir unsere Leser auf die Gefährlichkeit hinweisen, wenn Jugendliche solchen Ratschlägen folgen. Damals 1971, als dieser Rat von der Wachtturm-Gesellschaft erteilt wurde, glaubten fast alle Jugendlichen unter Jehovas Zeugen, an das, was ihnen die Wachtturmpropheten 1969 in der Zeitschrift Erwachet ans Herz legten.

Damals hieß es:
"Als junger Mensch wirst du daher nie das Ende einer Laufbahn erreichen, die dir dieses System bietet. Wenn du z.B. zur Mittelschule gehst und eine Hochschulbildung in Erwägung ziehst, so bedeutet das wenigstens vier, vielleicht auch sechs oder acht Jahre, bis zum Abschluß in einem besonderen Fach. Aber wo wird sich dieses System der Dinge dann befinden? Es wird auf seinem Weg zu seinem Ende weit vorgeschritten sein, wenn es nicht sogar schon verschwunden sein wird"! Erw. 22.8.1969

Gefährliche Ratschläge
Wir schreiben jetzt das Jahr 1981, 12 Jahre sind seitdem vergangen, als man solche Ratschläge erteilte. Heute laufen hochmoderne Druckmaschinen, mit sehr komplizierter Automatik in allen Wachtturm-Druckereien. Hochschulingenieure und Doktoren haben an der Ausklügelung dieser modernen Maschinen gearbeitet. Glaubt die Wachtturm-Gesellschaft wirklich daran, auch in den nächsten Jahren ohne Hochschulkader auszukommen? In nächster Zeit werden die ersten Fernsehstationen für die Wachtturm-Gesellschaft gebaut. Hochqualifizierte Fachleute bemühen sich darum, der Gesellschaft diese Anlagen funktionstüchtig zu übergeben, um dann selbständig diese Fernsehstation zu betreiben. Aber was dann, wer soll es tun? Die Hochschulkader fehlen oder sind sie doch heimlich dafür geschult, und von der Wachtturm-Gesellschaft finanziert worden?

Welch ein Widerspruch liegt doch in der Praxis der WTG. Hier reden sie ahnungslosen jungen Menschen ein, sich nur nicht mit einem Hochschulstudium einzulassen, dann aber, wo sie selbst welche gebrauchen, handeln sie ganz anders. So ist sie nun schon 100 jahrelang verfahren. Ihre Praxis hat sie immer wieder selbst geohrfeigt. Dennoch gehen sie stolz einher, und tun so, als wäre nichts geschehen.

Auf diese gewissenlose Art rauben sie nicht nur der Jugend, sondern auch älteren Personen ihre Möglichkeiten, sich weiter zu entwickeln. Wie lange werden Jehovas Zeugen sich das noch gefallen lassen? Wie lange, liebe Brüder und Schwestern, wollt Ihr solchen Bibelfalschauslegern noch nachfolgen? War es nicht Euer Wunsch, dem Herrn nachzufolgen und auf seine Worte hören?

Gab er Jugendlichen solchen Rat? - Sprach er von Druckereien und Fernsehtürmen?
5. Kommentar zur CV-Dokumentation 1981
ERGÄNZENDES ZUM WTG-BEGRÜNDER CHARLES TAZE RUSSELL
"Wer ist Paulus?' - "Wer ist Apollos?" 1. Kor. 3:5
Dann kann man erst recht fragen, wer ist C. T. Russell?
Über den WTG-Begründer C.T. Russell gab es in der Dokumentation Enthüllungen, die im gesamten deutschen Sprachraum auf diese Weise erstmals bekannt wurden. Gemeint ist Russell als Ölspekulant, Indianer-Ausbeuter, Quasi-Freimaurer, Gold- und Regierungsschuldscheinbesitzer. Natürlich muß hierdurch ein Fragen einsetzen. Soll er denn überhaupt ein echter Christ gewesen sein? Wer Russell wirklich war, wird wohl erst am Ende der noch ausstehenden Forschungen zu beantworten sein. Grundsätzlich muß man sagen, er muß vor allem in seiner Zeit und in den damaligen Verhältnissen Nordamerikas gesehen werden. Noch müssen die Tatsachen, Erfahrungen und Zusammenhänge vervollständigt werden.

Russells erste Kolporteure
Es gibt einen alten CV namhaft und wohnhaft bekannten Mitarbeiter von C.T. Russell. Dieser Bruder war selbst in Brooklyn. Er berichtet folgendes!
Einst hat er aufrichtig, an d. religiöse Sendung, die Russell von sich und seiner Gruppe behauptete, geglaubt. Dann aber hat er ganz andere Dinge festgestellt. Russell hat seine ersten Kolporteure, Missionare oder Pilger vorwiegend aus polnischen Emigrantenkreisen angeworben, ja angeworben, die es damals in den USA in großem Maße gab. Viele waren mit "Rosinen im Kopf" in die USA gekommen und fanden weder Arbeit noch Auskommen. Ein schweres Schicksal. Solche sprach er an. Er bot ihnen an, Geld zu verdienen, wenn sie seine Schriften verbreiten würden, gutes Geld, hohe Bezahlung. Kapital hatte er ja. Und sie faßten zu. Unser Bruder berichtet, daß Russell den Missionsdienst wie ein Arbeitgeber als Verdienstmöglichkeit vergab. Die gewonnenen Pilger betrachteten das alles wie das Geldverdienen in einer Fabrik. Hier konnte man Geld verdienen und war aus der Emigranten-Arbeitslosenmisere heraus.

Die Pfiffigsten unter ihnen waren am Ende sogar Millionäre. Sie eiferten für das "nahe Ende", wann aller Reichtum auf der Straße liegen werde und es also besser sei, man gebe soviel wie möglich für diese Endzeitverkündigung. So sammelten sie viel Geld. Dabei betrogen sie den Staat um die Steuern, weil es ein bloßes Arbeitsverhältnis war unter dem Deckmantel von Mission und Pilgertum und auch ihre eigene Gruppe, der sie keineswegs alles ablieferten, um selbst reich zu werden.

Unser Bruder war selbst Zeuge heftigen Streites zwischen solchen Predigern im Bethel Brooklyn, u.a. die bekannten Pilger Bogacz und Sardyl Bogacz war Mitarbeiter von Russell und Johnson und mit einer großen Summe Geld im Bethel aus dem Fenster geflüchtet. Viele Dollar gestohlenen und ergaunerten Geldes gingen damals zwischen Polen und den USA hin und her.

Man muß Naive und Reiche suchen
Ein Bruder Penkala hat sich auf diese-Weise ein Gut in Pommern gekauft und mit Villa und Restaurant. Andere haben sich Landwirtschaften zugelegt. Namentlich bekannt sind die Pilger Raczyn und Andrychow. Im vertrauten Kreis im Bethel sagte man sich ganz offen, man müsse auf der Pilgerschaft Naive und Reiche suchen, die nicht in der Lage sind, Weizen von der Spreu zu unterscheiden. Die Lehre selbst sei doch nichts wert. Das ist nur ein Schweinetrog .

Es gab heftige Kämpfe um den besten Platz an diesem Lehrtrog. Bekannt sei die Auseinandersetzung zwischen den Pilgern Raczak und Bromboczcz. Letzter sollte "im Trog ertränkt" werden. Tatsachlich kam an seinen lukrativen Platz ein anderer, der Pilger Gladyski.

Ja, das ist bisher eines der Geheimnisse des Erfolges der Organisation, man muß alle, die man braucht, naiv halten, sie nicht hinter die Kulissen gucken lassen, kann man diesen Ausführungen unseres Bruders hinzufügen.

VOR ZEUGEN JEHOVAS WIRD GEWARNT (VI)
Wie den Zeugen Jehovas gegenübertreten?
Auslegung von der WTG vorgeschrieben
Wie nun soll man diesem arroganten Sektierertum gegenübertreten? Den geringsten Erfolg dürfte eine Argumentation vom kirchlichen Standpunkt aus versprechen. Bornierter Fanatismus läßt sich kaum durch theologische Beweisgründe überzeugen, die Intoleranz gegenüber Andersdenkender ist nun einmal Element seines Selbsterhaltungstriebes. "Jehovas Zeugen" denken und sprechen in fixierten Kategorien, sie sind dazu abgerichtet, alle Vorgänge und Erscheinungen aus der Bibel herzuleiten. Wie sie die Hl. Schrift jedoch auszulegen haben, schreibt ihnen die Wachtturm-Führung bis ins kleinste genau vor. Wozu also mit ihnen über ihre Bibelauffassung diskutieren? Auch würde man ihrer "Lehre" damit mehr Gewicht beimessen als sie verdient. Schließlich ist sie ja nichts anderes als eine zweckhaft veränderliche Konstruktion.

Laufend hat die Wachtturm-Gesellschaft Bibelworte aus dem Zusammenhang gerissen und für ihre Zielsetzung mißbraucht. So wurden z.B. für das Gleichnis vom armen Lazarus (Luk. 16-31) bis zum heutigen Tag allein fünf verschiedene Auslegungen produziert. "Wenn Jehova einen Lehrpunkt oder eine neue Verhaltensweise, der gefolgt werden soll, klarer erkennen läßt, dann werden ordnungsgemäß Anweisungen an die verschiedenen Zweige der Organisation gesandt und reibungslos schlägt dann die ganze Organisation einen berichtigten Kurs ein, der noch völliger in Einklang ist mit dem geoffenbarten Willen Jehovas".(Jahrbuch 1975, Tagestexte und Komm. 17.4.)

Die Gleichgültigkeit von Regierungen und Kirchen
Indolenz und Gleichgültigkeit von seiten der Regierungen sowie der Kirchen haben dieser aggressiven Sekte zur Anerkennung als Religionsgemeinschaft verholfen. Ungehindert konnte denn auch die Wachtturm-Strategie die Freiheitsräume liberal-demokratischer Staatsverfassungen ausbeuten. Dem Lande nun, welches ihnen freimütig die Agitation gestattet, lohnen "Jehovas Zeugen" die gewährte Duldung schlecht: "Sie möchten keinen Anteil an der Gemeinschaftsverantwortung für die Sünden und für die Korruption der Politik haben.
Sie wissen, daß Gott nur diejenigen bewahrt, die sich von solcher weltlichen Befleckung rein erhalten". (Jahrbuch 1975, Tagestexte u. Kommentare 24.12.)

Die Organisation unterhält weder Kindergärten noch Schulen, weder Krankenhäuser noch sonstige für die Allgemeinheit bestimmte Einrichtungen. Ihre caritative Tätigkeit erschöpft sich vornehmlich in einer - keineswegs großzügigen - Fürsorge für ihre Anhänger. Das "theokratische" Gebot, Nächstenliebe zu üben und die Bekundung, daß "Jehovas Zeugen" das Gemeinwohl am Herzen liege, bezieht sich in erster Linie auf das Verkündigen der "Botschaft". Daran ändert die persönliche Hilfsbereitschaft einzelner Mitglieder gegenüber Andersgläubigen wenig.

Nach neuerer Auffassung schuldet der "ZJ" den staatlichen Behörden grundsätzlich Gehorsam (Wachtturm 78/1963); damit bewahrt man sich den Anspruch auf staatlichen Rechtsschutz. Durch die primäre Pflicht zu Gehorsam gegenüber Jehova ist jedoch der Gehorsam gegenüber dem Staat begrenzt und bedingt. So darf ein "ZJ" z.B. nicht sein Leben für den Staat einsetzen, da er es von Jehova erhalten und ihm geweiht hat. (S. a. U. v. Burski; "Die Zeugen Jehovas, die Gewissensfreiheit und das Strafrecht". Diss. Freiburg 1970).

Asoziale Züge
Da sich "Jehovas Zeugen" nur mit strengen, z.T. fundamentalen Vorbehalten in geltende Verhaltensnormen ihrer gesellschaftlichen Umwelt einfügen, trägt ihre Haltung in mancher Hinsicht asoziale Züge. Die marxistische Kritik kreidet ihnen Schmarotzertum an. Kirchlicherseits wiederum wirft man ihnen systematische Zerstörung der christlichen Glaubensbasis vor, die im wesentlichen auf uneingeschränkter Nächstenliebe beruht.

Wer so rigoros seine andersdenkenden Mitmenschen verdammt, wie "Jehovas Zeugen", verscherzt sich Sympathie und Achtung. Selbst den überaus toleranten Beobachter muß es schwerfallen, Verständnis für soviel Selbstgerechtigkeit aufzubringen. Wie blanker Hohn mutet es an, wenn die Wachtturm-Werbezeitschrift ERWACHET sich in einer Grundsatzerklärung rühmt, ihre Unabhängigkeit von den überlieferten Glaubensbekenntnissen nicht zu mißbrauchen. Darüber hinaus versteigen sich die Herausgeber zu der Bekundung, "die Freiheit für alle zu verteidigen". Das heißt doch die Anmaßung auf die Spitze treiben! Liebevoll überzeugende Aufklärung?

Sind "Jehovas Zeugen" nicht etwa auf eine selbstherrliche "Theokratie" eingeschworen? Hindert diese Führung ihre Anhänger denn nicht daran, sich uneingeschränkt zu informieren, Verstandes- und Gewissensfreiheit zu üben?
Christlich orientierte Autoren, Geistliche, Theologen und Prediger empfehlen immer wieder, Glieder aus der festverschweißten Gemeinschaft der "Zeugen Jehovas" durch liebevoll überzeugende Aufklärung herauszulösen, um sie dann aktiver konfessioneller Bildung zuzuführen. Es ist sehr fraglich, ob es auf solche Weise gelingt, das starre Gebäude der Wachtturm-Organisation ins wanken zu bringen. Viele Kirchenmänner scheinen sich der Gefahr, die ihrer Sache von selten dieser unbarmherzigen Sekte droht, kaum recht bewußt zu sein.

Die Öffentlichkeitsarbeit der Wachtturm-Jünger reicht bis in die untere Publikationsebene hinein. In zahlreichen Lokalanzeigen konnte man in den letzten Jahren zunehmend Ankündigungen, Notizen und von den Einsendern als unverfängliche Tatsachenmeldungen "frisierte" Berichte über Tagungen, Kongresse usw. lesen.
Der Verfasser hat als Redakteur an Tageszeitungen des öfteren selbst erlebt, wie "Jehovas Zeugen" das Erscheinen ihrer übermittelten Meldungen durch versteckte Drohungen durchsetzen wollten.

Es würde eine Sklavengesellschaft sein
Der Wachtturm-"Theokratie" geht es in erster Linie darum, Bücher und sonstige Druckwerke herzustellen, sie in möglichst großer Menge abzusetzen und damit geistige Macht über Menschen zu gewinnen. Die Erlöse aus dem Druckschriftenverkauf dienen zusammen mit den eingehenden Spenden dem Aufbau und der Stabilisierung der weltumspannenden Organisation. Ein beachtlicher Teil der Einnahmen wird gewinnbringend angelegt. Die Gesellschaft besitzt heute Anlagen und Liegenschaften von beträchtlichem Umfang. Zu wessen Vorteil?

Danach wird man vergebens fragen. Die Gesellschaft unterbreitet ihren Mitgliedern ja keine Bilanzen. Andererseits fordert sie von jedem einzelnen "Verkündiger" detaillierte Rechenschaft über Verkaufs- und Werbetätigkeit.
"Eine theokratische Macht von bedrohlicher Stärke strebt einer Neuen-Welt-Gesellschaft zu. Und wenn sie eines Tages errichtet sein sollte, wird sie eine Sklavengesellschaft sein, doch dann ist es zu spät", warnt W. J. Schnell.

Eine religiös eingefärbte Wahnideologie
Skrupellos spielt die Wachtturm-Organisation mit der auf ein irdisches Glücksparadies gerichteten Sehnsucht zahlreicher Menschen, gaukelt ihnen vor, sie könnten sich das ewige Leben durch Schriftenvertrieb und Jüngermachen verdienen. Immer wieder reden die Wachtturm-Ideologen gutgläubigen Seelen ein, daß die menschliche Natur auf paradiesische Zustände programmiert sei. Wer solcherart die Möglichkeit einer geschlossenen, einheitlichen geistigen, religiösen und sozialen Welt vortäuscht, kann nur als Utopist bezeichnet werden: "… wäre es Gott darum zu tun gewesen, daß die Menschen in der Wahrheit leben und handeln sollten, so hätte er seine Einrichtung anders machen müssen". (Goethe)

Emsig bereitet die Wachtturm-'Theokratie" den Boden für eine geistige Sklaverei ohne Ende. Schon hat der Bazillus ihrer "Lehre" rund zwei Millionen Menschen in aller Welt infiziert, die sich als aktive "Verkündiger" betätigen.
Nicht auszudenken, wenn diese entschlossene Armee in die Hände einer von politischem Ehrgeiz getriebenen Führung geriete…

"Jehovas Zeugen" sind Fanatiker.
Sie wollen keine offene Diskussion führen, keine logischen Argumente hören. Sie haben strikten Befehl, mehr und mehr Anhänger für eine religiös eingefärbte Wahnideologie zu rekrutieren.
Wachsamkeit und klar entschiedene Ablehnung - das ist die treffende Antwort auf ihre Herausforderung!
H.S. Oberursel/Ffm.

1914 DIE HALTLOSE JAHRESZAHL
Der Berechnung des Jahres 1914 als Beginn der sog. Zeit des Endes liegt ein Mißbrauch bestimmter Bibelstellen zugrunde. Der Kern dieser Verfälschung besteht darin, daß eine Anzahl von Tagen, die an bestimmter Stelle in der Bibel genannt sind, völlig willkürlich in Jahre umgedeutet werden. Dieser Bluff ist die Grundlage für die gesamte Endzeitberechnung der Wachtturmführer in den USA. Hier liegt der Betrug im Hinblick auf das Jahr 1914:

"Im Falle Nebukadnezars waren 'sieben Zeiten' sieben buchstäbliche Jahre, während derer er seines Thrones beraubt war. Diese sieben Jahre entsprechen 84 Monaten oder 2520 Tagen, denn die Bibel rechnet jeden Monat zu 30 Tagen. In Offenbarung 12:6,14 werden 1260 Tage als 'eine Zeit und Zeiten und eine Halbe Zeit' oder 3 ½ Zeiten erwähnt. 'Sieben Zeiten' sind also zweimal 1260 oder 2520 Tage.

Hesekiel, ein treuer Prophet Jehovas, schrieb: 'Je einen Tag für ein Jahr habe ich dir auferlegt.'-" Hes. 4:6
W e n n d i e s e R e g e l a n g e w a n d t w i r d, (hervorgehoben von Verf.) sind 2520 Tage gleich 2520 Jahren.
Da Gottes Vorbild-Königreich mit seiner Hauptstadt Jerusalem im Herbst des Jahres 607 v. Chr. zu bestehen aufhörte, bringen uns die 2520 Jahre, wenn wir die "Zeiten der Nationen" von da an rechnen, zum Herbst des Jahres 1914 n. Chr. ("Gott bleibt wahrhaftig", S. 264)

Der aufmerksame Leser kann die Willkür dieser Berechnungen nicht übersehen! Die erste entscheidende Verfälschung ist die Anwendung der Regel aus Hesekiel 4:6 (auch 4. Mose 14:34) "je einen Tag für ein Jahr" auf die Berechnung der sogenannten Zeit des Endes. Das ist eine unrechtmäßige Anmaßung. Es gibt keinen biblischen Grund oder Hinweis dafür, diese Regel auf irgendeine andere Berechnung zu übertragen. Das trotzdem zu tun, bedeutet, die Bibel zu mißbrauchen! Es hat sich doch schon zu Russells Zeiten erwiesen, daß eine Übertragung der Regel "Ein Tag für ein Jahr" auf andere Beispiele als die in Hesekiel 4 und 4. Mose 14, Bibelmißbrauch ist.

Russell hatte seine Jahreszahlen 1799 (Beginn der Endzeit), 1874 (Wiederkunft Christ) und 1878 (Himmelfahrt seiner Anhänger) auch mit Hilfe dieser Regel errechnet.
Man hatte ihm so lange geglaubt, bis die Wirklichkeit des Jahres 1914 und danach seinen Zahlenbetrug offenbarte. Denn er war über das hinausgegangen, was geschrieben steht. (1. Kor. 4:6) Das zweite Zahlenkunststück der 1914-Berechnung ist das Ausgangsjahr 607 v. Chr. Sämtliche Lexika geben das Datum der Zerstörung Jerusalems nicht mit 607 v. Chr. an, sondern mit 586 v. Chr. Die Zeugenfürsten verwerfen kühn dieses wissenschaftlich begründete. Datum um der unbedingten Aufrechterhaltung ihrer 1914-Berechnung willen, obwohl sie anderseits viel mit der Wissenschaft operieren und sich darauf berufen. Hinzu kommt noch die Tatsache, dass in den älteren 1914-Berechnungen Rutherfords nicht von 607 v. Chr. ausgegangen wird, sondern von 606 v. Chr. Erstaunlicherweise kommen die Brooklyner in beiden Fällen auf das Jahr 1914. (Rutherford, "Ausgangsjahr 606 v. Chr." in "Trost für die Juden", S. 70 f).

Der dritte Haken in der 1914-Berechnung, der sie völlig haltlos macht, ist folgender:
Nehmen wir einmal das Jahr 607 v. Chr. an, so wie es die Zeugenführer haben wollen. Nehmen wir auch die 2520 Jahre für 2520 Tage hin, ohne auf die Willkür darin zu achten, und rechnen wir mit den Brooklynern jeden Monat zu 30 Tagen. Wir müßten so vom Jahre 607 v. Chr. über 2520 Jahre zum Jahre 1914 n. Chr. kommen. Oberflächlich gesehen stimmt das auch. In Wirklichkeit aber ist das ein großer Betrug! Wieso?

Mit 2520 Jahren, deren Monate nur 30 Tage heben, kommt man unmöglich vom Jahre 607 v. Chr. ins Jahr 1914 n. Chr. Wenn jeder Monat nur 30 Tage hat, so hat ein solches Jahr nur 360 Tage. 2520 solcher Jahre führen von 607 v. Chr. niemals ins Jahr 1914 n. Chr., sondern ins Jahr 1878 n. Chr. Warum? Weil die tatsächlichen Jahre von 607 v. Chr. bis 1914 n. Chr. nicht je 360 Tage haben, sondern durchschnittlich 365 Tage, 6 Stunden, 9,54 Minuten. Um also von 607 v. Chr. über 2520 Jahre ins Jahr 1914 n. Chr. zu kommen, muß man mit Jahren zu je 365 Tagen, einschließlich Schaltjahren, rechnen. Die Wachtturmfürsten aber erdreisten sich, die gesamte Zeit n. Christi bis heute mit Jahren zu 360 Tage zu berechnen. Ihre Rechnung stimmt also nicht um 2520 mal 5 Tage, 6 Stunden und 9,54 Minuten. Das sind 12 600 Tage, 15 120 Stunden und 24 041 Minuten oder 36 Jahre, 6 Monate und 19 Tage!

Wie sieht es aber nun mit den Begleitumständen von 1914 aus?
Das ist die nächste Frage, die sich aufdrängt, wenn man den Zahlenbetrug durchschaut. Was ist mit den "Zeichen der Zeit des Endes"? Auch sie stützen das Jahr 1914 nicht für die Wachtturmfürsten. Hatte nicht Russell im Namen Jehovas Kriege. Hungersnöte, Anarchie, Erdbeben usw. schon einmal auf die Zeit Napoleon Bonapartes um 1799 bezogen? Hatte nicht auch Napoleon gemäß Russell "den Weltkreis erschüttert"? (Schriftstudien, Band 3) Die Anarchie, die die Brooklyner für die Zeit nach dem ersten Weltkrieg vorausgesagt hatten, ist nicht eingetroffen. Alle anderen Begleiterscheinungen sind in der Regel auf alle großen Kriege anwendbar. Jeder Krieg könnte dann als Zeichen der Wiederkunft Christi und des Endes gedeutet werden, wie es Russell mit Napoleon demonstriert. Russell hatte ja auch für 1914 die Vernichtung aller christlichen Kirchen der Christenheit vorausgesagt. (Schriftstudien, Band 3, S. 146) Sie sind heute noch da. Nun hofft die Zentrale in Brooklyn, dass der Kommunismus sie stürzen möge! (Erwachet vom 8.8.1956, S. 6, deutsch) .Die ganzen "Endzeit-Zeichen", die die Brooklyner für ihre Theorie von der "Zeit des Endes" ins Feld führen, sind also äußerst fragwürdig und anfechtbar. Die Jahreszahl 1914 ist somit völlig haltlos!

CV-HILFESTELLUNG FÜR DIE WTG
Neue Möglichkeiten für die WTG-Endzeitberechnungen
Wir leben nun bereits im Jahre 1981 und damit ist auch das äußerste Ende der Generation herangekommen, die bewusst das Jahr 1914 miterlebte und nach der Schlacht von Harmagedon in die neue Welt Gottes eingehen sollte. Diese Generation, die laut Wachtturm-Gesellschaft auf keinen Fall vergehen sollte, ehe das alles geschehen ist, wurde etwa um die Jahrhundertwende geboren (Hat sich der Mensch entwickelt, …" S. 169, "Erwachet" Nr. 7/1969, Seite 13). Ihre letzten Vertreter sind jetzt im Begriff, ins Grab zu sinken.

Nachdem sich die WTG durch ihre vielen nicht erfüllten Weltendetermine immer wieder als der falsche Prophet offenbart hat, ist es ihr nunmehr unter Abänderung der Bedeutung des Jahres 1914 und unter Aufrichtung grundlegend neuer Endzeitlehren nur möglich, weitere Generationen zu täuschen .

Wir haben versucht, anhand einiger selbsterdachter Beispiele deutlich zu machen, wie die WTG mit Hilfe willkürlich zusammengestellter Bibelaussagen Zusammenhänge und letztlich Weltendetermine konstruiert. Um die Ähnlichkeit zu den bisherigen WTG-Voraussagen noch zu unterstreichen, haben wir uns dabei der den Zeugen ja gut bekannten Wachtturmsprache bedient. Mit diesen Methoden hat die WTG ja stets in der Vergangenheit gearbeitet, warum also sollte sie in Zukunft darauf verzichten, da es doch darum geht, ihr "Endzeitwerk" weiterzuführen und damit ihr Weiterbestehen zu sichern?

Mit den folgenden vier Endzeitspekulationen geht es uns Christen nicht darum, Glauben zu untergraben, zu zerstören oder uns über Glauben und Glaubende lustig zu machen. Es soll vielmehr offenkundig werden, daß in der WTG nicht der Geist Gottes, sondern Menschengeist herrscht, der bedenkenlos - dem WTG-Bedarf entsprechend - immer neue Irrlehren und Falschprophezeiungen erdichtet, um diese dann ihren Anhängern als vermeintlich Göttliche Wahrheit unter Vernichtungsandrohung aufzuzwingen.

1. ENDZEITSPEKULATION NACH WTG-MANIER:
(Man erklärt 1914 zum Geburtsjahr der "Endzeitgeneration" und gewinnt dadurch weitere 15 Jahre).
Das gekennzeichnete Jahr 1914
In unseren Tagen der Prüfung und Läuterung des Überrestes geistgezeugter Diener Jehovas und der treu mit ihm verbundenen großen Volksmenge, gab Jehova seinem Knecht, dem treuen und verständigen Sklaven, weiteres Verständnis hinsichtlich der Bedeutung unseres heutigen Tages. So erkannte man, dass das Jahr 1914 mehr ist als nur der Beginn der Zeit des Endes dieses bösen Systems der Dinge und der Beginn der unsichtbaren Gegenwart Jesu Christi im Himmel. Das Jahr 1914 ist auch das Geburtsjahr der Generation, die auf keinen Fall vergehen wird, bis alle diese Dinge geschehen sein werden, die wir bis heute als das kombinierte Endzeitzeichen miterlebt haben und noch erleben. Der erste Weltkrieg war eine Weltwende, wie viele Kommentatoren der Weltgeschichte bezeugen.

Treue Glieder des Überrests, die Gesalbten Jehovas, die der damaligen Bibel- und Traktat-Gesellschaft vorstanden, haben das Jahr 1914 als ein Jahr der Prüfung und Bewährung miterlebt, denn sie wurden von dem Tier, den politischen Handlangern Großbabylons für 3 ½ Zeiten gleichsam als geistig Getötete auf die Straße der Stadt, .die in geistigem Sinne Sodom und Ägypten heißt, auf der auch ihr Herr an den Pfahl gebracht wurde, geworfen. (Offb. 11:8)

Es waren der Präsident Rutherford, der Hauptkassierer und sechs weitere christliche Zeugen Gottes, die in die Bundesstrafanstalt von Atlanta eingeliefert wurden, aber nach 3 ½ Jahren auf Kaution wieder freigelassen werden mußten. Diesen für 3 ½ Zeiten geistig getöteten treuen Knechten Jehovas wurde am Ende jener Periode gleichsam gesagt, dass sie ihre Häupter erheben sollten, denn ihre Erlösung nahe. (Luk. 21:28)

Die Jüngsten des Überrests erlebten diese Zeit der Läuterung und Befreiung aus Großbabylon nicht bewusst mit. Sie wurden erst in jenem Jahr 1914 geboren. Aber bereits 1935, im Jahr des Erscheinens der großen Volksmenge hatten sie das Alter von ungefähr 21 Jahren erreicht. Diese treuen Brüder werden die anderen Schafe, die ihre Lauterkeit bis zur Schlacht von Harmagedon, welche möglicherweise in den 90iger Jahren zu erwarten ist, bewahrt haben, durch diese hindurch in Jehovas neue Ordnung führen, wo sie die Segnungen Jehovas in vollem Umfang an sich erleben werden.

Interessanterweise wies schon der irischanglikanische Prälat Erzbischof James Ussher (1581-1656) auf das Ende einer sechstausendjährigen Menschheitsgeschichte im Jahre 1996 hin, obgleich er seine Studien der biblischen Chronologie natürlich noch nicht mit den heute üblichen modernen Methoden durchführen konnte. Weitere Endzeitspekulationen nach "WTG-Manier" in unserer nächsten Ausgabe.
MSH

GEDÄCHTNISMAHL IN POTSDAM
Glaubensbekenntnis ehemaliger Zeugen Jehovas zu Christus und seinem Leib. Am 18. April feierten in Potsdam ehemalige Zeugen Jehovas, die von der WTG freigeworden sind, gemeinsam mit anderen Christen das Gedächtnismahl des Herrn.

Alle Anwesenden haben im Einklang mit der biblischen Abendmahlaussage diese Feier würdig mitgestaltet, bei der hauptsächlich drei neutestamentliche Grundgedanken im Vordergrund standen. Diese unsere Zusammenkunft war getragen von dem Gedanken der ungeheuchelten Liebe zu Gott und damit zu unserem Nächsten, wobei an keiner Konfessionsgrenze haltgemacht werden darf. So wären wir auch von Herzen gern bereit gewesen, Geschwister aus der Organisation unter uns zu begrüßen. Leider aber pflanzt die WTG in die Herzen ihrer Verkündiger den Geist der Intoleranz und des Hasses anderen Christen gegenüber und trägt absichtlich zur Spaltung des Leibes Christi bei. Zu diesem Leib Christi, der aus Christen aller Bekenntnisse der ganzen Welt zusammengefügt ist, zu gehören, war unser gemeinsames Anliegen. (Rom. 12:5, l. Kor. 12:27)

Dort, wo Menschen Christus als ihren Herrn und Erlöser auch durch das feiern des Abendmahles bekennen und dies in brüderlicher Liebe zu allen Gliedern des Leibes Christi tun, dort lebt und wirkt in Wahrheit der Geist des Herrn. Allen, die sich am Tisch des Herrn eingefunden hatten, war völlig klar, dass die an Christus glaubenden und in seinem Tod getauften, zugleich auch durch den Geist Gesalbte des Herrn sind (Joh. 3:5), so wie bereits in urchristlicher Zeit die Anhänger Christi (Christusgesalbte) bezeichnet wurden. (Apg. 11:26) Uns allen war bewusst: Jesus ist für uns Menschen am Kreuz gestorben und jeder, der daran glaubt und dies durch die Taufe bekennt, ist in seinem Tod getauft und damit von Sünde und Tod erlöst (Apg. 19:5, Rom. 6:3,4). Deshalb nahmen wir alle ohne Ausnahme die Symbole Brot und Wein zu uns und unterschieden nicht zwischen "Überrestgliedern" und "anderen Schafen", wie es die WTG gemäß ihrer Irrlehre tut.

Jeder Zeuge Jehovas muß begreifen, dass, wenn er Brot und Wein weiterreicht und nicht davon genießt, er sich selbst von der Salbung durch den Geist des Herrn ausschließt, den neuen Bund des Geistes ablehnt, seine Taufe im Namen des Sohnes als ungültig erklärt und er so zum Nichtchristen wird, ja - strenggenommen - niemals einer war. Er lehnt das Loskaufopfer Jesu Christi ab. Welche Hoffnung bleibt dann noch?

Diese Abendmahlsfeier war und ist uns ein echtes Herzensbedürfnis und entspringt zutiefst unserem christlichen Glauben und unserer inneren Verbundenheit mit dem Herrn Jesus Christus, dem wir in unserem Leben ernsthaft nachfolgen wollen. Das Gedächtnismahl unseres Herrn wird aber nicht nur in Potsdam begangen. Vielerorts kommen die freigewordenen Zeugen Jehovas regelmäßig zusammen, um gemeinsam über biblische Fragen und den Weg zu einem besseren Christsein zu sprechen und um miteinander zu beten.

So reißt CV nicht nur WT-Falschglauben nieder, sondern ist gleichzeitig auch Plattform zu allmählichem Erlangen christlicher Mündigkeit.
M.H.
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"Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str.6 Preis; 0,20 M, Jahresabonnement; 2.- M; Versand auch kostenlos
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A 8177/81 V 7 1 1571 KO

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Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 147
Hahnebüchend DDR-parteiisch kommt diese CV-Ausgabe daher. Zitiert sie doch einen Generaloberst der DDR mit den Worten:
"Der Wehrunterricht für die Schüler der 9. und 10. Klassen ist zum festen Bestandteil der Bildung und Erziehung der Schuljugend geworden und trägt dazu bei, die Jugend an die Aufgaben der Landesverteidigung heranzuführen. Die Landesverteidigung ist ein gesamtgesellschaftliches Anliegen".
Dies mag zwar aus der Sicht der DDR-Funktionäre so sein; aber wohl kaum aus der Sicht der Zeugen Jehovas. Etwas mehr Sensibilität hätte man sich da schon gewünscht. Es kommt aber noch "besser". Besser - im negativem Sinne verstanden. Die CV versteigt sich dann gar zu der Aussage:
"Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll wieder durch Menschen vergossen werden" , lautet das allgemeingültige göttliche Gebot für alle seit der Sintflut. (l. Mose 9:6) Bewaffnete Verteidigung ist daher für einen Gläubigen gar kein Stein des Anstoßes."
Und zu allem Überfluss meint man diesen Artikel dann noch mit dem Satz beenden zu sollen:
"Da muß man wirklich nachdenken." Allerdings, dass muss man. Aber anders als wie die CV das verkaufen will.


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 147 GERA OKTOBER 1981

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
WT-Studium vom l. - 15.8.1980
6. KOMMENTAR CV-DOKUMENTATION
Die Zusammenarbeit WTG - IBM
CV-HILFESTELLUNG FÜR DIE WTG
2. Endzeitspekulation nach WTG-Manier
EIN RAFFINIERTES VERSTECKSPIEL
1. Gespräch "Der Weg zum wahren Glück
LANDESVERTEIDIGUNG NACH WIE VOR THEMA FÜR ALLE ZJ-JUGENDLICHE

DAS ANLIEGEN DER CHRISTEN UND DER X. PARTEITAG DER SED
Was besagt das für die Zeugen Jehovas
Für konstruktive Regelungen
Zu Fragen des Glaubens, der Kirchen bzw. Religionsgemeinschaften führte E. Honecker aus :
"Auch künftig handeln wir nach dem Grundsatz, jedem Bürger, unabhängig von seiner sozialen Herkunft, seinem religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnis, breiteste Möglichkeiten zur aktiven Mitwirkung an der entwickelten sozialistischen Gesellschaft zu geben.

Im Berichtszeitraum entwickelte sich das Verhältnis des sozialistischen Staates zu den Kirchen weiter auf der Grundlage des Prinzips der Trennung von Staat und Kirche. Die Beziehungen gewannen an Offenheit Verständnis und Bereitschaft zu konstruktiven Regelungen. Auf dem Treffen des Vorsitzenden des Staatsrates der DDR mit dem Vorstand der Konferenz der evangelischen Kirchenleitungen in der DDR am 6.3. 1978 wurde die Grundlage für die weitere Entwicklung sachlicher, verfassungsgerechter und verständnisvoller Beziehungen gelegt. Das gleiche gilt für das Gespräch mit dem Vorsitzenden der Berliner Bischofskonferenz am 15.1.1981. Diese Politik hat sich bewährt. Wir setzen sie auch in Zukunft fort".

Praktische kirchliche Tätigkeiten wurden mit folgenden Worten gewürdigt:
"Mehr als 13 000 physisch und psychisch schwergeschädigte Kinder und Jugendliche erhalten heute eine spezielle Förderung in entsprechenden staatlichen Einrichtungen. Auch die von kirchlichen Einrichtungen auf diesem Gebiet geleistete Arbeit verdient viel Anerkennung".

Was andere Christen dazu sagten
Günter Baumbach, Diakon in einem evangelischen Pflege- und Altersheim in Suhl - Land: "Die positive Entwicklung der Sozialpolitik unseres Staates erlebe ich täglich in der Betreuung unserer Kranken und betagten Mitbürger. Deshalb freue ich mich persönlich, daß Erich Honecker der geleisteten diakonischen Arbeit der kirchlichen Einrichtungen verdiente Anerkennung ausgesprochen hat".

Pfarrer Werner Oehme, Stollberg; "Besonders beeindruckt hat mich, daß auch die Gespräche zwischen Staat und Kirche weiter fortgeführt werden sollen, um die konstruktiven Regelungen vom 6. März 1978 auszubauen, und die Tatsache, daß solche Fragen und Probleme auf einem Parteitag der SED behandelt wurden".

Karl-Heinz Krüger, Kreissynodalenmitglied in Beeskow: "Als Mitglied der Kreissynode der evangelischen Kirche begrüße ich vor allem die Aussagen zum Verhältnis Staat und Kirche sowie die klare Bekräftigung der Glaubens- und Gewissensfreiheit aller Bürger in unserem Staat".

Und die WT-Zeugen?
Sie mißbrauchen ihr religiöses Bekenntnis zur Bekämpfung aktiven Mitwirkens von Christen an der entwickelten sozialistischen Gesellschaft: "Nichts tun, um die Zustände zu verbessern". (ZJ im 20. Jahrhundert 1978)
Sie bekämpfen alle Beziehungen der Offenheit, des Verständnisses und der Bereitschaft zu konstruktiven Regelungen mit dem Staat. "Koexistenz mit roten Regimen" und "Frieden mit Kommunisten" wird feindselig begeifert als "Hurerei", als "mit Gotteshassern ins Bett gegangen". (WT 1.3. 1974)

Und an den physisch und psychisch Schwergeschädigten gehen sie WT-hörig wie der Priester und Levit im Gleichnis Jesu vom barmherzigen Samariter herzlos und achtlos vorbei. Anstelle echter diakonischer und caritativer Hilfe ohne nach dem Glauben zu fragen werden durch Geldschmuggel die Gesetze gebrochen, begeht die Organisation Verbrechen.

Erst die Abkehr von dieser "theokratischen" Politik "ostmissionarischen" pro-imperialistischen, antikommunistischen und staatsfeindlichen Mißbrauchs von Glaubens-und Gewissensfreiheit und die Hinwendung in echte Zeugenschaft für Christus (Apg. 1:8) und zu verfassungsgerechtem Verhalten könnte da etwas ändern. Die jüngste WTG-Weltende-Irrlehre von 1975 sollte eigentlich jedem Lehre genug sein. Vertritt doch, wer für die WTG weiterarbeitet, nachweislich einen "falschen Propheten", für den man lügen und vertuschen muß, um noch glaubwürdig zu erscheinen. -

LANDESVERTEIDIGUNG NACH WIE VOR THEMA FÜR ALLE ZJ-JUGENDLICHE
"Die Landesverteidigung ist Sache aller Bürger". Unter diesem Thema führte kürzlich Generaloberst Herbert Scheibe, Mitglied und Leiter der Abteilung für Sicherheitsfragen des ZK der SED zu Fragen der Militärpolitik der DDR u.a. folgendes aus, das auf jeden Fall nicht nur Anfrage sondern auch Herausforderung für alle ZJ-Jugendlichen insbesondere ist, angesichts dessen, was die WTG ihnen lehrt.

Der Wehrunterricht für die Schüler der 9. und 10. Klassen ist zum festen Bestandteil der Bildung und Erziehung der Schuljugend geworden und trägt dazu bei, die Jugend an die Aufgaben der Landesverteidigung heranzuführen". "Die Landesverteidigung ist ein gesamtgesellschaftliches Anliegen". "Jeder trägt mit seinen Arbeitsleistungen, wo immer er sie vollbringt, zur politischen, ökonomischen und militärischen Stärkung der DDR bei". (ND 4./5. April 1981)
Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll wieder durch Menschen vergossen werden" , lautet das allgemeingültige göttliche Gebot für alle seit der Sintflut. (l. Mose 9:6) Bewaffnete Verteidigung ist daher für einen Gläubigen gar kein Stein des Anstoßes, es sei denn, er stößt das Wort Gottes beiseite, Hätte man dem faschistischen Blutvergiesser etwa nicht entgegentreten sollen? Ein Soldat der NVA und junger Christ, Matthias Lißke, sagte auf einer kürzlichen CDU-Tagung: "Die aus der christlichen Ethik abgeleitete Forderung. Leben zu schützen und zu erhalten, steht in keiner Weise im Widerspruch zur Verteidigung des Friedens und meiner sozialistischen Heimat" . (NZ 4.4.1981)

Man lese Lukas 3:14 über das Soldatsein, Lukas 22:35,36 über das Waffentragen, und Apg. 10 der Militärbefehlshaber heiligen Geist als Christ annehmbar war. Da muß man wirklich nachdenken.

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN (Apg 17:11)
Der Wachtturm
WT vom 1. August 1980 Nr. 15
"Warum das tun, was recht ist?"
"Aus einem mißlungenen Versuch lernen",
"Durch die Freigebigkeit Christi angespornt",
"Die Taufe - ein Ausdruck des Glaubens",
"Fortschritte machen, nachdem man Glauben erlangt hat",
"Der Segen brüderlicher Einheit",
"Die 'gute Botschaft' erreicht die Jungferninseln":
Die Hintergedanken sind folgende: Mit diesem WT wird wieder die Aktivität, das Vorwärtsgehen, das Vorwärtsdrängen, der Verkündigungsdienst angekurbelt. Der WT zitiert wohlausgewählte biblische Bilder und Texte, für welche Zeit auch immer das einst geschrieben wurde, um ihre heutige Situation, ihre heutigen Organisationsprobleme, ihre eigenen Sackgassen damit zu "bewältigen". Die jetzigen Erfolge auf den fernen Jungfern-Inseln unter Menschen, die von den bisherigen WT-Falschprophetien keinerlei Ahnung haben, sollen zum Schluß das Vorwärtsreißen besorgen.

Die sich nun nach 1975 noch taufen lassen, werden zu Aushängeschildern dafür benutzt, daß man doch weitermachen müsse. Dabei ist der Taufartikel ein einziger Beweis, daß dieses Werk alles andere als ein wahres "Jünger Jesu Christ" machen ist! Denn es gibt christlich nur eine Taufe, die Taufe als gesalbter Nachfolger Jesu Christi als "Glied seines Leibes"! Epheser 4:1-5. Die heutigen WTG-Taufen sind ein gigantischer "christlicher Betrug"!
WT vom 15. August 1980 Nr. 16

"Wann man NICHT gütig mit sich sein sollte";
Die Absicht dies Artikels ist, alle "in Zucht" zu nehmen, die sich durch "Speisen und Getränke, unfreundliches Wetter, Fernsehprogramm, populäre Zeitschriften und Romane" zunehmend vom Dienst für die WT-Falschprophetie abhalten lassen. "Tritt hinter mich, Satans", sollen sie mit Jesu Worten dazu sagen. Nur, Jesus war kein 100jähriger Falschprophet!

"Warum jemandem 'untertan sein'?:
Wurde nicht 30 Jahre, bis 1963 gepredigt, die Bibel sagt: "Gangster in Amt und Würden, überzeugende Beweise, daß die politischen Regierungen nicht die von Gott verordneten obrigkeitlichen Gewalten sind"?
(WT 13/14 Juli 1929, Erwachet 8.11.1949 u. WT 1-3 Jan./Febr. 1963)

Dieser Artikel hier ist zunächst auch ein Beitrag zu Niederhaltung sozialer Unruhen in der westlichen Welt selbst, für die ja alles zuerst geschrieben wird. Das New-York-Times-Zitat über soziale "Rebellen" lässt das erkennen. Die WTG hat immer auch prokapitalistisch ihre Pflicht erfüllt.
Jetzt geht der Mißbrauch der Obrigkeitstexte mit der Beifügung "relativ" weiter. Denn wann und wie untertan, bestimmt die WTG ja weiter wie mit der Fälschung bis 1963. Laut Bibel bezieht sich "Gott mehr gehorchen" darauf, wenn jemand das Predigen von Christus verbietet. Die WTG fälscht das weiterhin um auf das Predigen ihrer antisozialen, antidemokratischen und antikommunistischen Staatsfeindschaft, im Namen Jesu Christi, unter Mißbrauch seines Namens Im Schatten dieses biblisch geforderten politischen Untertanseins bringt der WT dann gleich das Untertansein unter die Organisation mit an den Mann, die jetzt nach der 1975-Irrlehre heftig wankt. Darum ging es hier überhaupt wohl auch.

"Mein Lebensziel erreicht:
eine geeinte christliche Familie":
Nicht "die neue Welt" ist mehr das zu erreichende Lebensziel? es ist das Anbieten von einstweiligen Ersatzzielen nach der nun offenbaren 1975-Irrlehre, damit sich jeder einreden und beruhigen kann, wenigstens nicht ganz umsonst diese falsche Prophetie geglaubt und anderen gepredigt zu haben. Aber auch das ist Schönfärberei, denn zahllos sind die gerade durch die "WT-Weltende-Irrlehren" "geteilten", zerrissenen und zerstörten Familien.

"Geht aus ihr hinaus, mein Volk":
Das war auch der ablenkende Aufruf der WTG nach den Weltendefalschprophetien von 1914, 1918, 1925 und 1945. Zur Ablenkung davon, daß man endlich eigentlich den falschen WT mit seinen Endzeitirrlehren verlassen muß. In Absatz 14 erkennt man wieder den proimperialistischen WT-Tribut:

Altbekannte Verleumdungen der "Revolutionäre in Osteuropa" mit einer Sinnentstellung der "Opium"-Äusserung von Marx. Wer von den ZJ liest bei Marx schon nach, was er wirklich gesagt und gemeint hat.
Christus wird dabei (Abs. 21-23) zum Super KZ-Henker und Kinderschlächter gemacht wie gehabt. "Freudig" werde er alle anderen Menschen "ergreifen", vom Kind bis zum Greis und sie "an den zerklüfteten Felsen" zerschmettern. Und alle Zeugen Jehovas würden darüber "glücklich" sein. Das ist nicht nur mittelalterliches Scheiterhaufendenken, sondern nach Auschwitz, Majdanek und Treblinka menschenrechtswidrige und faschistoide Völkermordgesinnung,

"Das Unglück, das allen Religionsanhängern der Welt droht":
Was gemeint ist, wurde im vorhergehenden Artikel deutlich. Daß das alles Bluff und Schwindel dazu ist, wurde doch 1975 wieder bewiesen. Auch das "Tier" aus der Offenbarung ist dafür nach jeder Weltendeirrlehre wieder umgedeutet worden, um Arglose weiter zu täuschen. Interessant ist, daß eine neue politisch ideologische Sprachregelung sichtbar wird. Der WT spricht jetzt von den "atheistischen 'Königen' oder politischen Herrschern", von einer "Vernichtung aller atheistischen Elemente…". So hat man alle die da faschistoid vernichtet werden sollen, bisher politisch nicht abgestempelt. Auch hier werden die Z3 zu einer politischen Propaganda verleitet, die sie selbst überhaupt nicht verantworten geschweige erklären können. Denn wer nicht WT-hörig ist oder wird, ist damit noch lange nicht atheistisch. Der Sinn ist offensichtlich, alle in möglichst viele von der eigenen Unglaubwürdigkeit ablenkende Probleme zu verwickeln. -
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Reaktion auf die CV-Dokumentation
Ein Brief aus Schweden (Auszug)
… Ich danke Ihnen für Ihr Material. Ihre Februarausgabe ist höchst interessant. Ich frage mich, ob sie mir 10 Kopien davon senden könnten, wenn Sie noch so viele haben. Wenn nicht, senden Sie mir weniger. Dies ist eine sehr wichtige Ausgabe und gut gemacht …
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CV-HILFESTELLUNG FÜR DIE WTG
2. Endzeitspekulation nach WTG-Manier
(Man läßt das Jahr 1914 in der Bedeutung als Beginn der Endzeit, als Termin der unsichtbaren Wiederkunft Christi und als Zeitpunkt des Sturzes Satans auf die Erde fallen und ließe lediglich den Krieg im Himmel in jenem Jahr beginnen. Auf diese Weise ergäbe sich sogar ein Zeitgewinn bis in das Jahr 2032).

Der treue und verständige Sklave erkannte in unseren Tagen unter dem Einfluß des Geistes Jehovas die wahre Bedeutung des Jahres 1914. Jenes Jahr war weder das Ende der bestimmten Zeiten der Nationen, noch der Beginn der Zeit des Endes und auch nicht der Beginn der unsichtbaren Gegenwart Christi. Vielmehr begann im Herbst des Jahres 1914 der Krieg im Himmel (Offb. 12:7), den der Erzengel Michael (Jesus Christus) im Jahre 1952 siegreich beendete, indem er Satan, den Besiegten mit seinen Engeln auf die Erde warf (Offb. 12:9, 12). Somit hat dieser himmlische Krieg von 1914 bis. 1952, also 38 Jahre, gedauert.

Auch auf der Erde war diese Auseinandersetzung zu verspüren. Zwei furchtbare Weltkriege waren die sichtbare Folge dieser himmlischen Schlacht, die mit der Inthronisierung Jesu Christi auf Jehovas Thron endete.
Wie ist es aber möglich, daß das Jahr 1952 so deutlich als das Ende der bestimmten Zeiten der Nationen hervortrat? Nun, einige mögen geglaubt haben, daß die sieben Zeiten 2520 Jahre zu je 360 Tagen (Bibeljahre) gewesen seien, also von 607 v. u. Z. bis 1914 u. Z. andauerten. Dem ist aber nicht so, denn diese Voreiligen übersahen, daß, von 607 v. u. Z. bis 1914 u. Z. nicht 2520 Bibeljahre, sondern 2520 Sonnenjahre zu je 365 Tagen vergangen waren. Wenn aber die bestimmten Zeiten der Nationen in Sonnenjahren vergingen, so müssen auch die sieben Zeiten des babylonischen Königs Nebukadnezar, von dem uns Daniel berichtet (Dan. 4), mit Sonnenjahren berechnet werden. Deshalb beträgt die Zahl der Tage nicht wie einige voreilig schlußfolgerten 2520, sondern sieben mal 365, also 2555 Tage. Da die sieben Zeiten des Wahnsinns Nebukadnezars mindestens ein Schaltjahr beinhaltet haben, muß noch ein Tag hinzugezählt werden. Diese Anzahl von 2556 Tagen wird laut Hes. 4:6 auf Jahre erweitert. Die in dieser Zeitspanne anfallenden 648 Schaltjahrtage kommen ebenfalls dazu. Somit erreichen wir vom Herbst des Jahres 607 v. u. Z. ausgehend den Sommer des Jahres 1952 u. Z. Damit begann die Zeit des Endes und die unsichtbare Gegenwart Christi nicht 1914, sondern 1952.

Weitere Endzeitspekulationen nach "WTG-Manier" in unserer nächsten Ausgabe.
M S H

6. Kommentar zur CV-Dokumentation 1981
DIE ZUSAMMENARBEIT WTG - IBM BESTÄTIGTE ES ERNEUT
WTG ist an sich ein Medienkonzern
Eine Aktien-Gesellschaft (AG) hat sich zur Gottgleichheit erhoben
"wir… anerkennen, daß Gottes Regierung eine reine Gottesherrschaft ist, daß Christus Jesus sich im Tempel befindet und den vollen Befehl und die volle Gewalt über die sichtbare Organisation Jehovas wie auch über die unsichtbare innehat und daß "DIE GESELLSCHAFT" der sichtbare Vertreter des Herrn auf Erden ist". (Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben, S.148/ 149, WTG 1959/1960)

"Gottes Kanal wird erkennbar."
"Du siehst also, Thomas, die Beweise begannen sich in mancher Beziehung zu mehren, daß Jehova… die Publikationen, die wir jetzt den WACHTTURM nennen, dazu ausersah, als Mittel oder "Kanal" gebraucht zu werden, durch den der Menschenwelt eine Offenbarung des göttlichen Willens zuteil werden sollte".
(Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben, S. 22. WTG 1959/1960)

"Gabriel war Jehovas Vertreter,
Seine Worte durften nicht in Frage gezogen werden, Mißachtung gegenüber dieser Autorität brachte schwere Strafe von Gott. Wieviel mehr sollten wir denen mit Achtung begegnen, denen Jehova Autorität überträgt. Da dem "treuen und verständigen Sklaven" alle Güter des Meisters anvertraut sind, laßt uns mit dem richtigen geistigen Wahrnehmungsvermögen die Sache so ansehen, daß, was immer der "treue Sklave" tut, zu unserem Guten gereicht. Der Sklave erfüllt dadurch seine eigene Pflicht vor Jehova, daß er das Werk Jehovas tut. Rebellion gegen den Sklaven ist Rebellion gegen Gott". (Der Wachtturm l. August 1956, S. 474/75)

Dollar-Aktien bestimmen den angeblichen Willen Gottes
"Wie erlangte man ein Stimmrecht in der Körperschaft, Johannes?
In jenen Tagen war es so, daß jeder, der der Gesellschaft einen Betrag von zehn Dollar leistete, das Anrecht (Aktie, Anm.) auf eine Stimme erhielt. Somit hatte Pastor Russell zuvor bei den meisten dieser Versammlungen der Körperschaft 25 000 Stimmen. Zu seinen Lebzeiten hatte er Beiträge von 250 000 Dollar geleistet.
Jetzt hat jedes Glied dieser Körperschaft nur noch eine Stimme". (Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben, S. 64)

Russells Dollar-Übergewicht sicherte ihm die Vormacht oder Obermacht. Niemand konnte ausschalten, was er als den Willen Gottes ausgab. 1914 wurde diese Willensausübung über die GESELLSCHAFT dahingehend geändert, daß jedes GESELLSCHAFTSMITGLIED (nach den letzten Jahrbuchangaben von 1974 sind das 427 Mitglieder) nur noch einen Anteilschein (Aktie) für 10 Dollar haben darf.
(Jahrbuch 1946, S. 252, WT 15.6.1956, S. 303, Fußnote)

So ist die WACHTTURM-GESELLSCHAFT von der realen Willensbildung, Machtausübung und Bestimmung der Personen her, die etwas zu sagen haben, eine Gesellschaft von Anteilsschein- oder Aktienbesitzern in Dollarwerten, eine Aktien-Gesellschaft (AG).

Und auch ein Medien-Konzern
Wie Unternehmer sichern sich alle diese Mitglieder der WACHTTURM-GESELLSCHAFT durch Geld- oder Kapitalanteile in einem Zusammenschluß (Konzern) Mitbestimmung und Macht über dieses gemeinsame Unternehmen zur Produktion von Zeitschriften usw. also Massenbeeinflussungsmitteln, Massen-Medien. Wenn diese Dollar-Aktien keine Bedeutung für die Willensbestimmung, also Machtausübung mittels dieser GESELLSCHAFT haben, warum schafft man sie dann nicht ab? Also ist es anders! eine Stimme erhielt.

Es gibt viele Konzerne, die etwas produzieren. Da hier aber Massenmedien produziert werden, ist es ein Medien-Konzern. Da dieser Medien-Konzern in einer Größenordnung produziert, was Anzahl der Sprachen und Millionen-Auflagen betrifft, die ihresgleichen auf diesem Gebiet sucht, ist das schon ein Unternehmen, daß beträchtlichen Einfluß ausüben kann, und ein globales Informations- und Nachrichtensystem darstellt

Die Behauptung im WTG-Siegel von 1956, es sei A NONPROFIT CORPORATION, eine Nichtprofitkörperschaft, ist nicht ehrlich. Auch die Bestätigung des Appellationsgerichtes des Staates New York von 11. Juli 1974, daß die WTG keine Steuern zu zahlen braucht, weil sie "nichtgewinnstrebend" und "in ihrer Art ausschließlich religiös" sei, ist gegenseitige religiöse und politische Augenwischerei. Es wird nachweislich antikommunistische Politik betrieben und auch ein ungeheuerer Gewinn gemacht, wenn man den Zeitschriftenumsatz an Hand der Verkaufspreise durchrechnet. Allerdings fließt dieser Gewinn in erster Linie in das Werk selbst zurück, weil es sich heute selbst tragen muß, es muß rentabel sein.

Nun, dieser Zustand ist aus der. früheren Russellschen Ausbeutungsstartkapital heraus erreicht worden.
Heuchelt die WTG also öffentlich Nichtgewinn, Russell war ehrlicher, er hatte solche Behauptung nicht im WTG-Siegel. Auch die Verkündiger heucheln bedenkenlos an den Türen, wenn sie zitieren, "umsonst". Auch sie haben doch ihren kleinen Finanzgewinn! Da gibt es die "Verkündiger-Sätze" und die "Pionier-Sätze" usw. Jeder macht an einer verkauften oder "abgegebenen" Zeitschrift, wie er sich selbst betrügt. seinen kleinen Gewinn! Es ist also finanziell doch nicht ganz umsonst, wie nach außen gesagt wird! Ja, das ist Heuchelei, wenn man öffentlich eine andere Fahne aufzieht. Die Taschengeldarbeiter in den WTG-Zentralen sind auch nur ein Aushängeschild. Natürlich arbeiten sie so. Voller Hingabe. Aber gesichert ist ihre Existenz doch wohl durch die WTG, nicht wahr? Sie haben kein Arbeitslosenschicksal zu fürchten.

Brauchen sie eigentlich mehr als Taschengeld? Zahlen sie denn Miete, Strom, Gas, müssen sie sich selbst ernähren? Darüber sollten sie einmal nachdenken. Das ist beinahe so, wie bei gewissen anderen Konzernen, die ihren "Mitarbeitern" die soziale Existenz rundum absichern.

Hauptaufgabe: d. h. geistige, ideologische Einflußnahme
Es ist richtig, daß der Profit oder Gewinn bei der GESELLSCHAFT untergeordnet ist. Nämlich der Aufgabe, dieses Werk zu erhalten und auszudehnen, um dadurch weltweit unter den Menschen Einfluß auszuüben, anzuleiten, Verhaltensweisen zu erreichen und zu bestimmen, wie es generell Hauptaufgabe eines Massenmediums ist. So steht die WTG etwa in einer Reihe mit solchen Medienkonzernen wie SPRINGER, BERTHELSMANN, u.a.m. Unterschiedlich ist der Inhalt der Produkte, der Zeitschriften, Platten, Tonprodukte, Kassetten für Radio und Television usw.

Da die inhaltliche Ausrichtung der WTG-Produkte, wie in der CV-Dokumentation nachgewiesen, in hervorragender Weise der Gesellschaftsordnung des Kapitals und seiner Konzerne dient, und in dieser Krisenzeit hierfür unverzichtbar ist, ja, in vermehrtem Maße gebraucht wird, ist es nur folgerichtig, daß sich IBM-INTERNATIONAL, der größte USA-Konzern für die modernste Entwicklung von Massenmedien, der WTG-Gesellschaft ganz besonders angenommen hat.
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DIE WT-VERNICHTUNGSHOFFNUNG SOLL FASCHISTOIDES DENKEN SEIN?
DAS MÜSST IHR SCHON NAHER ERKLÄREN.
Bezirk Potsdam. - Ein direktes Gespräch
Weil wir gerade über die CV Nr. 139 mit dem vielsagenden Kreuz sprechen, fällt mir ein, ich habe an anderer Stelle gelesen in CV, der Harmagedonglauben, die WT-Vernichtungshoffnung soll faschistoides Denken sein. Das müsst ihr schon näher erklären. Ich soll sozusagen irgendwie faschistisch gedacht haben als Zeuge Jehovas?

Es kam zu einem ausführlicheren Gespräch, warum es keine solche Harmagedonvernichtung geben kann und geben wird, und wie die Bibel hier von der WTG entstellt wird. Es wurde unserer Schwester versprochen, daß ihre Frage und unsere Antwort ausführlich in CV behandelt wird. Diese Frage ist von sehr großer Bedeutung für alle. -

Hier folgendes zum Nachdenken; Das hitlerfaschistische KZ-Regime hat ca. 6 000 000 Juden Europas vernichtet, nur weil sie anderer Rasse und anderen Glaubens waren.
Das war eines der größten Verbrechen der Weltgeschichte. In der WT-Vorstellung muß man es bejahen, daß in einem noch größeren Massenmord antisemitischer Art die gesamten andersgläubigen Juden der Welt vernichtet werden müssen. Das wäre Super-Faschismus im Weltmaßstab. Man muss begreifen; Hinter den faschistisch-antisemitischen Massenmord gibt es für niemanden mehr ein Zurück! Auch für die WTG nicht!

Erstes Gespräch
Zum Buch "Der Weg zu wahrem Glück"
EIN RAFFINIERTES VERSTECKSPIEL
- Was bedeutet Glauben heute? -
Liebe Brüder und Schwestern!
So, wie in unserer letzten Ausgabe angekündigt, wollen wir beginnen, uns in vier Folgen mit den Ansichten und Fragestellungen des Buches "Der Weg zu Wahrem Glück" zu beschäftigen. Die ersten vier Kapitel sollen heute betrachtet werden.

Interessant und auffällig ist, daß die Fragen innerhalb der einzelnen Abschnitte als "Diskussionspunkte" bezeichnet werden. Da ja Diskussion nichts anderes bedeutet als 'Meinungen durcheinanderwirbeln' oder 'Auffassung gegen Auffassung stellen', um eine richtige Ansicht zu erhalten, wollen wir auch so verfahren.
Offensichtlich will die WTG mit dieser Bezeichnung den Anschein erwecken, daß sie auch andere Meinungen zumindestens wohlwollend anhört. Nun, wir werden sehen!

Das erste Kapitel - Ist ein glückliches Leben wirklich möglich - stellt gleich zu Anfang die Frage: Was braucht man, um im Leben glücklich zu sein? Und als Antwort wird erwartet: Ein schönes Zuhause, Geborgenheit, Ruhe, Nahrung und Kleidung. Gleich zu Anfang also geht es um materielle Dinge, obwohl die WTG seit Jahrzehnten gerade davor warnt. Aber dann beginnt die übliche, gerade am Beginn solcher "Lehrbücher" häufig stehende Schwarz-Weiß-Malerei. Es wird eingeschränkt, denn es gibt Probleme in der Arbeit, Spannungen in der Familie. Viele Menschen stürzen sich in Vergnügungen, weil sie keinen Sinn im Leben sehen, weil sie den wahren Inhalt ihres Lebens nicht kennen.

Hier beginnt also die Gegenüberstellung zwischen WTG und Welt. Den Tatsachen jedoch entspricht so etwas nicht. Viel zu absolut ist eine solche Darstellung und sie mündet für die WTG in der Darlegung:
Nur der kann glücklich sein, der sich aufgeschlossen der Frage zuwendet: Gibt es einen Gott.
Also sind alle, die das nicht tun unglücklich und verzweifelt! Doch sehen wir uns in unserer Umwelt einmal um. Gibt es denn bei denen, die nicht Zeugen Jehovas sind, nur Unglückliche, Verzweifelte und Haltlose? Eine völlige Verdrehung der Realität, was die WTG hier unternimmt, mit dem Ziel, die Menschen davon abzulenken, mit ihren Alltagsproblemen selbst fertig zu werden?

Unter der Überschrift "Ist es vernünftig, an Gott zu glauben?" stoßen wir auf zwei interessante Fragestellungen: Weshalb sollten wir uns mit der Frage befassen, ob es einen Gott gibt? und Worauf deutet das Leben auf der Erde hin?
Ja, es gibt viele Menschen auf der Welt, die an Gott glauben. Dagegen ist nichts einzuwenden. Es gibt auch viele, die daran festhalten, daß es eine Schöpfung der Erde, der Natur, des Menschen gegeben hat. Und .sicher haben viele Wissenschaftler sich dazu bejahend geäußert, eben weil sie selbst an Gott glauben und Gründe suchen und finden müssen, um mit ihrem Glauben einerseits und ihrer wissenschaftlichen Arbeit andererseits nicht in innere Konflikte zu geraten. Zweifellos sind viele Dinge noch nicht untersucht und entdeckt, aber wie wird das von der WTG ausgenutzt:

Versteckt hinter wissenschaftlichen Einzeltatsachen und einer Aufhäufung von Fakten, steht die WTG und argumentiert: Wer nicht an Gott glaubt und sich das nicht nach unseren Methoden erklären läßt, ist sein Leben lang im Irrtum. Und nun wird sehr geschickt mit modernen Begriffen der Information gearbeitet, man spricht von Planung und anderem mehr, deutet an, daß selbst die Meinung der Wissenschaftler die Meinung der WTG stützt und erweckt den Anschein, als habe es niemals in der WTG auch eine sehr offene Zustimmung zur Evolution gegeben. Man rechnet mit der Kürze des Gedächtnisses vieler und führt das im 3. Kapitel - Wo kann man Anleitung finden? fort:

Weshalb ist es vernünftig, anzunehmen, daß Gott den Menschen ein Buch zur Anleitung gegeben hat?" - Dieser Diskussionspunkt soll so beantwortet werden, daß etwas Schriftliches deutlicher und zuverlässiger ist, als etwas Mündliches. Und dann wird mit "vielen hundert Millionen" Exemplaren der Bibel argumentiert.

Ja, aber seit wann gibt es denn soviel, unter denen übrigens leider die geschickt verfälschte NW der WTG einen großen Anteil hat! Seit etwa 500 Jahren werden Bücher in größeren Mengen hergestellt. Vorher gab es die Bibel in ganz geringen Zahlen, vor 2000 Jahren nur vereinzelt. Wie kann man also behaupten, Jehova, der allwissende Gott, habe die Lehren schriftlich gegeben, damit sie in großer Zahl verbreitet werden, wenn über Jahrtausende viele Menschen, die übergroße Mehrzahl, keine Schriftrollen oder biblischen Texte hatte und meist gar nicht lesen konnten, also auf ungenaue mündliche Überlieferungen und Ausdeutungen angewiesen waren. Wo bleibt denn da die zuverlässige Information?

Wie arrogant und überheblich ist es doch von der WTG, ihren modernen technischen Druckereibetrieb zum Maß aller Dinge zu machen, als wäre sie der allein seeligmachende Mittler der Bibel, als wären die Fälscher, die die NW fabrizierten, neuaufgelegte Propheten. Gehen wir davon aus, daß viele Stellen der Bibel inspiriert sind. Aber das gibt keinem das Recht, sich als einzig rechtmäßiger Besitzer und Interpret darzustellen.

Und schließlich zum 4. Kapitel: Wie man Unsichtbares kennenlernen kann.
Zwei wesentliche Fragen dazu lauten:
"Wie ist es möglich, etwas über einen unsichtbaren Gott zu erfahren?" und
"Wie ziehst du aus der Offenbarung dar Persönlichkeit Gottes Nutzen?"
Die Antwort dazu, sie soll ja nie mit eigenen Worten gegeben werden, sondern dem vorgegebenen Text entsprechend nachgesprochen, nicht nachgedacht werden, muß lauten: Wir erfahren etwas durch seine Werke und vor allem durch seine 'schriftliche Offenbarung'. Und: Wir ziehen Nutzen, indem wir ehrfürchtig und dankbar ihn als umsichtigen und großzügigen Geber anerkennen und respektieren.

So, liebe Brüder und Schwestern, verläuft doch das Buchstudium, nicht wahr?
Ihr habt es oft erlebt. Aber wir wollen ja diskutieren und so soll am Ende eine Frage stehen, die uns auch weiter beschäftigen wird; Warum verknüpft die WTG, ein Menschenwerk, ihre Ansichten immer und immer wieder in ihren Veröffentlichungen mit einer breit angelegten Darstellung der Einzigartigkeit Gottes, der absoluten Gewalt über das Universum, über Leben und Tod hat? Warum führt sie von der ersten bis zur letzten Zeile die Menschen vom Boden der Tatsachen weg in spekulative Bereiche.

Es kann doch einzig und allein zu dem Zweck geschehen, die Menschen in eine solche Verwirrung zu stürzen, daß sie am Ende bedenkenlos und gedankenlos geführt und verführt werden können. Indem die WTG die angebliche Kompliziertheit göttliches Wesens und Verhaltens erklärt und mit Tatsachen untermauert, die allen geläufig sind, weckt sie den trügerischen Eindruck, als einzige Gott wirklich zu verstehen.
Es kann doch nicht "Der Weg zu wahrem Glück" sein, solche Anmaßung zu unterstützen.
-tig-
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Liebe Brüder, liebe Schwestern
Christliche Verantwortung und christliche Wahrheit bilden ein Ganzes! Ihr habt die Möglichkeit, jederzeit nach vorheriger Anmeldung im CV-Büro Gera und Berlin Original-Dokumente der WTG, die wir in unseren Artikeln zitieren, einzusehen und zu prüfen.
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WIR MAHNEN ZUR WACHSAMKEIT
Dient Kadavergehorsam zur Ehre Jehovas?
Was ist Kadavergehorsam?
Kadavergehorsam wirkt sich wie folgt aus:
1. Bedingungsloses Hingeben für einen bestimmten Zweck.
2. Blindlings alles glauben was man zu glauben hat, ohne Kritik daran zu üben.
Wie wirkt sich Kadavergehorsam auf solche Personen aus, die sich zum Kadavergehorsam erziehen lassen?
Wenn wir das Wort "Erziehung" in den Vordergrund stellen, dann hat das einen bestimmten Grund. Kadavergehorsam kann nämlich auch plötzlich gefordert werden. Z.B.: 2 Personen begehen ein Verbrechen, damit einer den anderen nicht verraten soll, schwören sie an Ort und Stelle, bis in den Tod zu schweigen, auch unter schlimmsten Folterungen. Anders verhält es sich wenn Kadavergehorsam durch ständige Belehrungen in Fleisch und Blut übergeht. Es bleibt stets die Frage zur Prüfung offen: Schadet Kadavergehorsam sehr vielen Menschen, oder nützt er ihnen?

Zum Kadavergehorsam erzogen
Einige Beispiele werden deutlich darauf aufmerksam machen, wie man zu Kadavergehorsam erzogen werden kann. Weitere Beispiele werden beweisen wie schädlich anerzogener Kadavergehorsam sich auswirken kann. Wir zitieren unsere Beispiele deshalb aus der Literatur der Wachtturm-Gesellschaft, weil diese Gesellschaft ihre Anhänger bedingungslos und verabscheuenswürdig zum Kadavergehorsam erzieht.

Beispiel Nr. 1
"Um dem Souverän des ganzen Universums zu dienen und ihn zu preisen, muß man mit der Organisation der christlichen Zeugen Jehovas verbunden sein." (WT. 1.10.1973, Seite 593, Absatz 3)
Mit dieser Formulierung stellt also eine menschliche Organisation, genannt Wachtturm-Gesellschaft die Falle auf, um ahnungslose gläubige Menschen für sich zu fangen.

Beispiel Nr. 2
"Wir sollten auch daran denken, daß Jehovas Organisation die einzige Organisation in der ganzen Welt ist, die durch Jehovas heiligen Geist oder seine wirksame Kraft geleitet wird.
Nur diese Organisation wirkt im Interesse des Vorhabens Jehovas und zu seiner Lobpreisung. Nur für sie ist Gottes heiliges Wort, kein versiegeltes Buch." (WT. 1.10.1973, Seite 593, Absatz 4)
Aus diesem Wachtturmzitat erkennt man sehr deutlich, wie unfehlbar sich die Leitung der Zeugen Jehovas hinstellt. In Wahrheit beweisen die Tatsachen was sie für Lügner sind.

Beispiel Nr. 3
Und nun schnappt die Falle zu.
"Wenn wir die Organisation, mit der wir verbunden sind und von der wir wissen, daß es Jehovas irdische Organisation ist, wirklich schätzen, dann bleiben wir ihr auch treu. Wohin wollten wir gehen, wenn wir uns von ihr abwenden würden? Es gibt keine andere Organisation, die Gottes Willen tut oder die Menschen für das ewige Leben schult." (WT. 1.10.1973, Seite 596, Absatz 16)
Wenn du dich nun mit der Organisation verbunden hast, bist du ihr Opfer. Du lernst nun dieser Organisation zu gehorchen, in den seltesten Fällen wird diese Gefahr frühzeitig erkannt. Wie geht es dann weiter, mit der Erziehung zum Kadavergehorsam?

Beispiel Nr. 4
"Wie können wir aber beweisen, daß wir Jehovas Organisation wirklich schätzen Indem wir zum Beispiel regelmäßig die Bibel und die christlichen Publikationen, die Gott uns durch seine Organisation zukommen läßt studieren. Wir sollten das nie unterlassen." (WT. 1.10.1973, Seite 595, Absatz 13)

Das Ergebnis
Jeder Zeuge Jehovas weiß es aus Erfahrung, daß Bibellesen auferbaut und erzieherisch auf Christen einwirkt. Jehovas Zeugen haben aber auch am eigenen Leibe verspürt wo es hinführt wenn man den Inhalt der Publikation (Lesestoff), der Wachtturm-Gesellschaft liest und ernst nimmt. Die Aussagen ehemaliger Bibelforscher, die schon vor 1914 der Wachtturm-Gesellschaft glaubten, zeugen von erschütternden Tragödien, die sich jedesmal abspielten als das vorausgesagte Weltende nicht eintraf. So war es 1975/76.

Im nächsten Artikel werden wir erschütternde Vorgänge wiedergeben die jeden aufrichtig , glaubenden Christen zum nachdenken bewegen werden. Diese Fülle von Beweisen wird für alle Zeugen Jehovas ein lebendiges Denkmal darstellen, damit sie in Zukunft sich nicht bedingungslos für die Wachtturm-Gesellschaft hingeben.
Wohl redet man Zeugen Jehovas ein, sie müßten sich dem Herrn hingeben und die Hingabe durch die Wassertaufe symbolisieren, in Wahrheit geben sie sich Menschen hin, die rücksichtslos leichtgläubige Menschen ausnutzen.

"SCHWESTERCHEN, KLÜGELE NICHT!"
- Brief aus Polen -
Aus den erhaltenen Briefen geht hervor, daß in vielen Dienstzentren und Gemeinden keine biblische Atmosphäre herrscht. Die Reinheit in den ZJ-Reihen ist eine Fiktion. Aber es freut mich die Tatsache, daß in vielen Dienstzentren und Gemeinden die Strahlen der biblischen Wahrheit eingehen und man betrachtet den Wachtturm als eine einfache Zeitung, die es nicht lohnt zu lesen; sie ist eine Zeitung, welche die Wahrheit mit Falschem vermischt, mit Falschem sogenannter treuer und vernünftiger Sklaven. Auch habe ich viele Fragen von Schwestern und Brüdern erhalten, denn Aufseher und Älteste in ihren Dienstzentren und Gemeinden der ZJ haben diese Fragen abgelehnt bzw. nicht gegeben. Es tut mir leid, daß es Fälle gibt, wo "Hirten" mit der Speise für ihre Schäfchen knausern. Und ich weiß auch nicht alles, ich möchte niemanden durch eventuelle unkompetente Antworten auf Irrwege leiten, darum wende ich mich auch an dich, Schwester, Bruder, um Hilfe. Vielleicht kennst du oder deine Bekannten die Probleme oder Sachen in den Dienstzentren oder Gemeinden besser und genauer, schreibt mir bitte, wie ich auf folgende Fragen antworten soll:

1. Schwester Christina aus der Wojw. Krakow fragt: "In der Gemeinde lehrt man, daß Christus im Jahre 1914 wiedergekommen ist. Woher weiß man, daß er wiedergekommen ist und wie hat man das ausgerechnet, daß es im Jahre 1914 geschah?
2. Schwester Teresa aus Tarnow fragt:
"Ist es möglich auszurechnen, in welchem Jahre Adam und in welchem Jahre Ewa erschaffen wurde?"
3. Schwester Christina aus Lodz fragt:
"Warum der Wachtturm (Straznica) in polnischer Sprache Verse aus der Bibel anführt, die in polnischer Sprache als solche nicht in der Bibel existieren? Es geht um die Verse mit Buchstaben "NW"! Also aus welcher Quelle zitiert man? Ich habe darüber den Ältesten befragt, er hat aber nicht geantwortet, sondern mich scharf mit den Worten gezüchtigt "Schwesterchen - klügele nicht"! Und so war die Antwort!
4. Bruder Janusz aus Warzawa fragt: "Ich habe die NW-Bibel in deutscher Sprache, Herausgeber WTG Brooklyn/USA-Wiesbaden. In dieser NW-Bibel gibt es nicht die folgenden Verse:
Matth. 17:21; Matth. 18:11; Matth. 23:14; Mark. 7:16; Mark. 9:44; Mark. 9:46; Mark. 11:26; Mark. 15:28; Luk. 17: 36; Luk. 23:17; Joh. 5:4; Apg. 15:34; Apg. 24:7; Apg. 28:29; Rom. 16:24.
Diese Verse findet man in dieser NW-Bibel nicht. Warum hat man die Warnung der Bibel gebrochen. - Off. 22:18-19?? - mißbraucht?
5. Bruder Jan aus Suwaiki fragt: "Die Publikation der ZJ "Das bedeutet ewiges Leben", S. 59, Abs. 8/poln. Ausgabe schreibt: "Johannes der Täufer war gegen sechs Monate älter als sein leiblicher Bruder Jesus. "Wie war das möglich? Vielleicht hatte der Vater von Jesus, Josef, zwei oder noch mehr Frauen und Geliebte?
6. Bruder Josef aus Lublin fragt: "Was bedeuten die Worte im Wachtturm C-6/ 79, S. 3. Abs. 9, polnische Ausgabe für Inland: "Jesus hat letztens Charakter seiner Arbeit geändert!" Was also macht Jesus jetzt?
7. Bruder Marian aus Wojw. Olsztyn schreibt und fragt; Die Bibel sagt, sehr lange Zeit vor Christus wurde Henoch, als der erste und bis heutige einzige, mit Körper. Blut und Kleider zum Himmel genommen. Darüber informiert die Bibel: l. Mose 5:24; Sirach 44:16 und Hebr. 11:5. Der Wachtturm aber schreibt und so lehrt man es in den Gemeinden, daß die Verwaltung des 1000-jährigen Paradieses bestehen wird aus Christus als Vorsteher und aus 144 000 gesalbten ZJ ein kleines Herdchen der Könige und Herrscher des Paradieses. Man erwähnt überhaupt nicht Henoch, obwohl ihn Jehova sehr liebte und ihn als den ersten und bis heute einzigen zu sich in den Himmel genommen hat mit allem, einfach so, wie er dastand. Ich habe darüber dem Ältesten, Bruder … gefragt, er hat mich stark gescholten und nicht geantwortet, warum man Henoch meidet!
Warum ist Henoch nicht mindestens in der Paradiesregierung? Wird dadurch nicht Jehova herabgewürdigt?
Jehova hat sich doch Henoch lebendig zum Himmel geholt, direkt zum Himmel mit allem, mit Körper, Blut und Kleidern, ja, mit dem Stock, also mußte Jehova doch ein Ziel und einen Plan betreffs Henoch gehabt haben!
Darüber bittet Bruder Marian um genaue Erklärung des Problems.
Josef Wereski, Box 288
PL-20-950-Lublin 1
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Reaktion auf die CV-Dokumentation
2. Brief aus Schweden (Auszüge)
… Ich danke Ihnen für die Sendung von 10 Exemplaren von CHRISTLICHE VERANTWORTUNG Februar 1981. Dies ist ohne Zweifel eine Ihrer besten Nummern weithin und eine sehr wichtige Arbeit …
… Ich hoffe, daß es Ihnen möglich ist, mir 100 Exemplare dieser ausgezeichneten Nummer zu senden. Es ist auch unser Wunsch, daß Sie fortfahren, den Gegenstand des historischen Hintergrundes der Zeugen Jehovas zu bearbeiten, etwas, das nur wenige in ehrlicher Weise getan haben. Im Moment interessiert mich insbesondere das Thema Jehovas Zeugen und der Zionismus … … Ich wünsche Ihnen das Beste für die Zukunft.
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BIS 2025 WELTBEVDLKERUNG VERDOPPELT WAS BEDEUTET DAS FÜR DIE WT-ENDZEITVERKÜNDIGUNG?
New York. - Der neuste demografische Bericht der UNO weist aus, daß sich bis zum Jahr 2000. die Weltbevölkerung auf etwa 6,1 Milliarden und 2025 auf etwa 8,3 Milliarden, also etwa verdoppelt haben wird. In den heutigen Entwicklungsländern werden dann etwa 84% der Weltbevölkerung leben.

Es ist klar, dass sich alle Regierungs- und Wirtschaftsorganisationen und Systeme auf diese Bevölkerungsentwicklung einstellen müssen. Und zwar nicht erst dann, wenn diese Zahl erreicht ist, sondern ab sofort und jetzt, mit der Entwicklung mitgehend, in allen entsprechenden Projektierungen, Planungen und Entscheidungen.

Unmöglich, angesichts dessen die WTG-Endzeitverkündigung, alle Menschenpläne zu unterlassen, auch nur im geringsten ernst zu nehmen. Die WT-Falschprophezeiung für 1975 hat den jüngsten Beweis dafür geliefert. Für die Entwicklung ernst genommen, hätte man die WTG 1975 als Abenteurer und Bankrotteure davonjagen müssen.
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"Christliche Verantwortung"; Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6 Preis: 0,20 M, Jahresabonnement: 2,-M; Versand auch kostenlos.
Konto-Nr.: 4564-30-1952, Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera.
A 8190/81 V 7 1 2010 KO

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Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 148
Aus einem DDR-Propagandabuch zitiert diese CV-Ausgabe den "markigen" Spruch:
"Das schließt nicht aus, daß die imperialistischen Kräfte - auch mittels kirchlicher Institutionen in der kapitalistischen Welt - nach wie vor bestrebt sind, durch 'christlich' drapierte antikommunistische Hetze und ideologische Diversion auf religiös gebundene Bürger und Religionsgemeinschaften in der DDR Einfluß zu nehmen, um sie in Widerspruch zum sozialistischen Staat und zur sozialistischen Entwicklung zu bringen. Indem die Kirchen und anderen Religionsgemeinschaften in der DDR derartigen Einflüssen widerstehen, sichern sie sich die Freiheit des Glaubens und der Religionsausübung."
Das muss man sich auf "der Zunge zergehen lassen". Beginnen wir mit letzterem. Die "Freiheit des Glaubens und der Religionsausübung" sei nur dann gesichert, wenn - im Klartext - die Kirchen und Religionsgemeinschaften "staatsfromm" wären. Wie man weiß sind besonders die Zeugen Jehovas dies nicht. Es sei nicht bestritten, dass letztere sehr wohl auf "subtile" Art und Weise politische Inhalte "rüberbringen", die dem DDR-Staat nicht genehm sind. Die Frage die sich für mich allerdings stellt ist die:
Reicht dieser Tatbestand schon aus, um ihnen die grundsätzliche Existenzberechtigung absprechen zu können. Genau dies tut doch dieser DDR-Propagandist und nicht nur er.
Letztendlich ist das alles ein Zeichen offenkundiger Schwäche des DDR-Regimes, wenn man meinte das nicht vorbehaltlose "Bejubeln", nicht hinnehmen zu können.
Formal ist dies sicherlich nicht mit der Forderung nach Erweisung des Hitlergrußes identisch. In der Sache, im übertragenem Sinne, aber sehr wohl!


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 148 GERA NOVEMBER 1981

DAS PERFEKTE REZEPT
Wie kann jeder seine Alltagsprobleme lösen
ERFAHRUNGEN MIT DER ORGANISATION
Ein Bericht aus Dresden
DRITTE ENDZEITSPEKULATION
Zeitgewinn für die WTG bis ins Jahr 2065
EINIGE GESICHTSPUNKTE FÜR DIE CV-TÄTIGKEIT
Aus der CV-Studiengruppe
ÜBER DIE GLAUBENS. UND RELIGIONSFREIHEIT
Zum Nachdenken für die "Zeugen"

DAS GROSSE PROBLEM DER LEITENDEN BRÜDER
Sie machen sich schon über CV ihre eigenen Gedanken. Können sie denn an CV achtlos vorübergehen? Müssen sie nicht wissen, was von CV verbreitet wird? Wie wollten sie sonst die Keime der "Rebellion" gegen die Organisation erkennen?
Aber ist CV nicht zweischneidig? Selbst wer es nur mit dem Auftrag der Widerlegung liest, kommt nicht ungeschoren davon. Muß er sich doch immerhin sagen und eingestehen: Ganz unrecht haben sie in CV nicht!
Dennoch, reagieren viele nicht eigenartig? Ja, sie wagen nicht, sich innerlich zu entscheiden. Sie entscheiden zwar so oder so in dem ihnen von der WTG zugewiesenen Aufgabenbereich, um die WT-Lehren und WT-Organisationsanweisungen durchzusetzen. Aber das ist nicht gemeint. Es geht um die Kritik am WT. Das ist das Problem.
Ich habe den WT doch nicht geschrieben
Ob sie es wahrhaben wollen oder nicht, sind sie bis jetzt nicht alle nur ausführende Organe? Ja, denn ob es richtig oder falsch ist, was sie durchzusetzen haben, darüber haben sie nicht zu befinden. Darüber sollen und dürfen sie nicht nachdenken! Das wurde über ihren Köpfen von der WTG entschieden. Sie haben lediglich auszuführen .
Sind sie damit eigentlich nicht bloße Werkzeuge der Organisation? Sehr folgerichtig reagierte Schwester Ilse in Dresden, als sie spontan antwortete: Was wollt ihr denn von mir, ich habe den WT doch nicht geschrieben. Ich bin bloß ein Verkündiger. Da müßt ihr euch an die Gesellschaft WTG wenden.
Sie reagierte förmlich wie ein unmündiges Kind, das man für das verantwortlich macht, was ihm die Mutter zu tun geboten hat. Es ist ja auch nicht von ungefähr, daß sie die Organisation als "Mutter" zu betrachten haben, deren "Kinder" sie sind!
Doch sind nicht erwachsene volljährige Menschen für jedes Wort, das sie mündlich oder schriftlich weitergeben, juristisch voll verantwortlich? Natürlich!
Über die eigene Verantwortlichkeit nachdenken
Die WTG kommt hier geschickt einem weit verbreiteten Gefühl entgegen. Möchte mancher in sentimentalen Stunden nicht noch einmal Kind sein, ohne die Lasten der Mündigkeit und Verantwortung für das Leben? Unter der WTG wird dieser Traum erfüllt! Unter der Anweisung dieser Organisation kann man beständig in diesem Gefühl leben! Kann in letzter Konsequenz nicht jeder alles, was er zu verkündigen hat, auf die Organisation abwälzen, auf ihre Entscheidungen und Anweisungen? Als "der Sklave" hat sie die Letztverantwortung. Jeder andere ist nur ein Verkündiger, ein Ausführender. Für das, was im WT steht, ist er nicht verantwortlich. Und das stimmt! Ist das in diesem Sinne nicht eine buchstäbliche Verantwortungslosigkeit, die letztliche Verantwortung los zu sein?
Es gibt viele Momente, die das bewirken. Die Abschaffung der Bezeichnung Bibelforscher und Ersetzung durch Zeugen hatte zugleich auch diesen tieferen Sinn. Trägt man nicht als Forscher selbst die Verantwortung, zu entscheiden, ob es richtig oder falsch ist, wie da die Bibel erklärt wird? Ja, kein Forscher kann für sein Wort einen anderen verantwortlich machen.
Ein Zeuge aber muß keine Forschung aufweisen. Es genügt für ihn, was ihm fertig in die Hand gedrückt wird.
Und die WTG will, daß die Verkündiger sich als ihre "Kinder" fühlen, deren "Mutter" oder Vormund sie ist, nun dem 6. Weltende-Termin seit 1914 entgegen!
Sie müssen geistig mündig werden .
Leider ist vielen durch die ständige WT-Bevormundung das eigene Rückgrat derartig gebrochen worden, daß sie es schwer haben, wieder mündig zu werden. Sie empfinden es als eine so große Last, sie fühlen sich so klein und unzuständig, daß sie es erschreckt, selbst die Verantwortung zu tragen, für alles einmal selbst befinden zu sollen, was sie da anderen verkündigen.
Aber ist nicht gerade das von denen gefordert, die da "Lehrer" sind? Ja, denn sie werden "ein um so strengeres Urteil" erhalten. (Jak. 3:1). Sie dürfen keine "Kinder in der Urteilskraft" sein. Sie müssen "hinsichtlich der Urteilskraft gereifte Menschen sein". (l. Kor. 13:11, 14:20).
Gerade dieser Appell aber geht von CV aus. Diese schriftgemäße Mündigkeit fordert CV. Denn die Worte in l. Kor. 13:11 und 14:20 u.a.m. gelten allen Christen.
Ist die Rolle einer fehlbaren Organisation als "göttliche Mutter", die alle Christen als ihre "Kinder" selbst in Urteilsunfähigkeit hält, darum nicht eine Anmaßung?
Die leitenden Brüder im Range eines "Homa" oder anders kommen aufrichtigerweise nicht um diese Probleme herum. Das haltlose WT-Endzeitwerk ist unverantwortlich.
Sich diesen Sachverhalt bewußt zu machen kann helfen, die nötige eigene reife Urteilskraft zu entwickeln.

2. Gespräch zum Buch "Der Weg zum wahren Glück"
DAS PERFEKTE REZEPT
Wie kann jeder Mensch seine Alltagsprobleme lösen?
Mit den Problemen des Lebens fertig werden - so ist das fünfte Kapitel des Buches überschrieben und diese Feststellung wirkt wie ein Programm für das, was danach kommt: Geldprobleme, Sex, Familienleben, Probleme Jugendlicher und Gesundheit und längeres Leben stehen im Mittelpunkt der folgenden fünf Kapitel.
Auf den ersten Blick fällt uns auf, liebe Brüder und Schwestern, daß der Eindruck von Vielseitigkeit entstehen soll. Zu allem hat die WTG einen Rat bereit, zu allem bietet sie ihre alleinige Hilfe und Stütze an. Anscheinend gibt es da nichts, wozu sie nicht bereits eine fertige Meinung hat, die man nur noch übernehmen muß, um vollständig glücklich und mit Gott und vor allem der WTG in Einklang zu sein. Doch wie ist es wirklich? Der "Diskussionspunkt" zum 5. Kapitel lautet: Welche Gründe haben wir, den Problemen des Lebens optimistisch entgegenzutreten? Welche Rolle spielt Gott dabei?
Nun, so wird festgestellt, wir können optimistisch sein, weil wir ja Glauben haben und weil uns die Bibel für jede Lebenslage einen zutreffenden Rat gibt.
Durch liebevolles Verhalten und durch Güte und Hilfsbereitschaft kann man mit Streß und Einsamkeit zum Beispiel gut fertig werden.
Doch wird mit einer solchen Antwort nicht gerade vorbeidiskutiert. Natürlich ist der biblische Rat richtig, aber kein Mensch, auch kein Zeuge Jehovas, lebt in einem Elfenbeinturm, existiert völlig für sich oder nur mit einer ausgewählten Gemeinschaft. Streß und Einsamkeit sind eben nur zu beseitigen, indem man die Ursachen beseitigt Allein von innen heraus vermag es kein Mensch, denn die Dinge werden, ob er will oder nicht, von außen an ihn herangetragen. Also muß er sich ihnen stellen, ausweichen oder "die Verantwortung abschieben" und genau das tut er, wenn er sich hinter seinem Glauben versteckt, wie es die WTG empfiehlt.
Weshalb ist Hilfe bei Geldproblemen nötig? Welche praktische Ansicht über Arbeit wird in der Bibel dargelegt? Dieser Diskussionspunkt zum 6. Kapitel ist recht aufschlußreich, wenn man einerseits liest, was hier verkündet wird und für bare Münze genommen werden soll und andererseits die Realitäten kennt .
Ehrlichkeit und harte Arbeit werden empfohlen, das Geld weise anzuwenden entsprechend biblischem Rat und es nicht zum Fenster hinauszuwerfen.
Das sind sehr gute Ratschläge, wenn man mal nicht berücksichtigt, daß es gerade unter den Zeugen Jehovas gewaltige soziale Unterschiede gibt. Es gibt viele, die hart und ehrlich, gerade auch im Dienst der Organisation - arbeiten. Persönlich haben sie es trotzdem sehr schwer, ihre Familie und sich zu ernähren und sie wissen gar nicht, daß die zeitaufwendige Tätigkeit, die sie für die WTG ausüben, in Brooklyn die Taschen füllt und ein bequemes Leben für wenige ermöglicht.
Gerade in einer Gesellschaft scharfer sozialer Widersprüche geht es den Menschen, die hart und ehrlich arbeiten, am schlechtesten, gerade in den USA sind die Kontraste am stärksten. Und da stellt sich die WTG hin und sagt; Arbeite fleißig, hart und ehrlich, dann hast du keine Geldprobleme und ein fester Glauben wird dir das Leben erleichtern. Obwohl einer der leitenden Brüder in Brooklyn sich einmal, in den Slums des Stadtteils Bronx in New York aufgehalten hat? Und wie ist das mit den Wohlstand? Wieviele kaufen sich alle zwei, drei Jahre eine neue Schrankwand, eine neue Couchgarnitur und werfen so, aus lauter
Prunksucht, ihr Geld zum Fenster hinaus! Doch das soll, will und darf der einfache Zeuge Jehovas nicht sehen. Es ist eine alte Leier, die da gedreht wird: Arbeite hart und glaube fest, denn an deiner Lage kannst du ja doch nichts ändern. Zu solch einem "menschlichen" Verhalten der WTG kann man den Verführten nur gratulieren .
Auch die Frage: Weshalb ist es angebracht, den Rat der Bibel in bezug auf sexuelle Fragen kennenzulernen? Zum 7. Kapitel wird schnell beantwortet. Ausgehend von oft zitierten Bibelstellen über die Verhaltensweisen zwischen Mann und Frau, wird gegenseitige Rücksichtnahme, möglichste Enthaltsamkeit und Beherrschung verlangt. Zärtlichkeit und Liebe werden verlangt, ja vorausgesetzt.
Ein geschicktes Manöver, denn wer denkt denn, wenn er solche wohlmeinenden Zeilen! liest, daß die WTG sich auch als Ehestifter aufspielt. Sie verlangt geradezu, daß sich junge Menschen nur in der Wahrheit verheiraten. Die Situation ist dann nur allzu häufig so, daß in der Wahrheit aber nicht aus Liebe, Achtung und Zuneigung geheiratet wird. So legt die WTG oft den Grundstein zu Tragödien innerhalb einer Ehe, weil eben der gemeinsame Glaube und der gemeinsame gute Wille nicht ausreichen, um eine glückliche Ehe zu führen. Gerade in den Ehen der Zeugen Jehovas gibt es innere Spannungen, ungesunde Unterordnung der Frauen und vieles mehr. Die WTG möchte gern ihre Anhänger auch in dieser Hinsicht programmieren, aber Menschen sind nun einmal keine Roboter, sondern haben Gefühle, Zuneigungen und Abneigungen.
Liebe Brüder und Schwestern, auch die folgenden drei Kapitel, die vom "glücklichen Familienleben" über "Jugendliche, wie könnt ihr glücklich sein?" schließlich zu "Bessere Gesundheit und ein längeres Leben - wie?" führen, bedienen sich der gleichen fragwürdigen Methode: Es werden heute in der ganzen Welt mehr oder weniger stark auftretende Probleme genannt, dann die Bibel zitiert und schließlich festgestellt:
Mache es so und so, denn die Bibel empfiehlt es und wir in Brooklyn auch! Und die Perfektion gipfelt dann in dem Satz, daß man die Zusammenkünfte der ZJ besuchen, sich dort unterweisen und raten lassen soll, dann könne man mit besserer Gesundheit und einem längeren Leben rechnen. Man muß sich nur bemühen, dem Schöpfer (sprich: der WTG) wohlzugefallen.
Es ist ein alter Trick, daß man einfache Alltagsdinge aufhäuft und zum Lesen anbietet. So etwas geht ein wie eine schmackhafte Speise. Und darin kann man die gefährlichsten Gifte gut verstecken, z. B. die Einsicht, daß man nur immer nach der Pfeife der WTG tanzt, über eigene Probleme nur noch in vorgeschriebenen Bahnen nachdenkt und sich seiner Verantwortung gar nicht mehr bewußt ist, denn die Bibel nimmt sie ab. Wollt ihr so weiter leben?

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
DER WACHTTURM APG. 17 11
WT 1 und 2/1981
Die WTG hat ihren Mitgliedern über Jahre und Jahrzehnte eingebleut, bestimmte Feste nicht zu feiern, weil sie heidnisch, weil sie unbiblisch sind. Trotzdem bereitete sie den Zeugen Jehovas in den WT's Nr. l und Nr. 2 von 1981 zwei echte Neujahrsüberraschungen mit ihren "Wachtturm"-Studien. Jauchzet und frohlocket, liebe Brüder und Schwestern, denn der große falsche Prophet in Brooklyn hat sich nun wieder aufgerappelt nach seiner 1975er-Endzeit-Blamage und serviert ab 1981 einen neuen gut gemixten Cocktail mit Endzeitgedanken. Wie glücklich können wir uns preisen, daß nun nach 5 Jahren halbem Schweigen und halbem Zugeben etwas Neues entstanden ist. Sehen wir uns die 4 Überschriften der Studienartikel aus Heft l und Heft 2 einmal ganz gelassen an:
"Wann begannen die 'letzten Tage'?"
"Nach den 'letzten Tagen' Gottes messianisches Königreich"
"Gehen wir Harmagedon entgegen?"
"Die Hinrichtung der 'Großen Hure' rückt näher"
Ach, was haben wir denn da? Das ist ja gar nicht so neu, so bedeutsam. Das haben wir doch alles schon mal gehört und gelesen, schon einmal und öfter vorgekaut bekommen. Da gehen den Brüdern in Brooklyn wohl doch allmählich die Gedanken aus und die Phantasie hat sich verloren. Da wird plötzlich wieder seitenweise Joel zitiert, da werden die Ereignisse um Jerusalem und das Jahr 70 u. Z. wieder aufgewärmt, da , strapaziert man wieder Offb. 12:10-12, und man fragt sich allmählich verwundert, ob der Teufel, der da 1914 mit großer Wut hinabgekommen ist, nicht die WTG ist, jene Organisation, der alle Mittel recht sind, um zu lügen, betrügen, sich zu bereichern und anständige Menschen geistig zu versklaven. Ja, diese Frage liegt in der Tat nahe, denn erschreckend ist es, was wir hier wieder aufgetischt bekommen. Es ist die alte, verrottete Speise der letzten Jahre. Die Endzeitangst wird geschürt wieder einmal, obwohl man sich diesmal mit allzu tiefgründigen Berechnungen oder Prognosen sehr in acht nimmt . Mehr allgemein, so im Plauderton, wird uns da Furcht und Schrecken für die nächste Zeit verkündet. Wer soll es eigentlich noch glauben?
Wieder einmal wird mit Bergen von Toten operiert, damit der ganze WTG-Horror noch schrecklicher wird! Wer von euch, liebe Brüder und Schwestern findet Freude daran, in Erwartung von Milliarden Toten zu schwelgen? Ist das, was die WTG hier fabriziert, nicht schon ein bösartiges Stadium geistiger Krankheit? Was bleibt denn noch von Liebe, Glauben und Hoffnung, wenn man so kaltschnäuzig und berechnend über Leichen geht? Und wem dient das alles?
Die WTG hält mit der Antwort dazu nicht,. lange hinter dem Berg: "Abschließende weltweite Verkündigung" ist der letzte Abschnitt des 2. Studienartikels in Heft 1 überschrieben. Da wissen wir es also wieder genau. Alles ist auf den braven Dienst für die WTG ausgerichtet, alles gipfelt im Aufruf zur Disziplin und zum Weitermachen. Das Ganze ist also, wie schon so oft, ein Werbefeldzug, der nicht mit freundlichen, verlockenden Worten von statten geht, sondern mit drohendem Donnern bevorstehender Vernichtung. Aus Angst vor dem Tod soll nun das Letzte an Freizeit, Geld und gutem Willen aus allen Zeugen herausgeholt werden. Auf die Fahnen wurde erneut geschrieben "Zur Ehre Gottes und Jesus Christus", gemeint ist erneut das Aufbügeln des immer fadenscheinigeren Gewandes der WTG.
Doch damit nicht genug. Da das Feuer nun einmal angeschürt ist, wird noch nachgelegt, nämlich im Heft 2. Da geht es ganz konkret um Harmagedon. Wir müssen der WTG nämlich außerordentlich dankbar sein, denn wie steht dort:
Seit vielen Jahrzehnten sind Jehovas Zeugen die einzigen, die in der ganzen Welt intensiv vor dieser bevorstehenden Zeit besonderer Schwierigkeiten warnen, die in Harmagedon gipfeln wird!"
Das ist es also, jetzt wissen wir es ganz genau! Warum kommt eigentlich keiner auf den Gedanken und fragt: Hätte jemals eine WTG entstehen können, wenn nicht Russell und Rutherford mit viel Geschäftssinn den Endzeitgedanken für sich zurechtgezimmert hätten. Auch verdorbene Speise kann man so geschickt würzen, daß man das Verdorbene nicht herausschmeckt. So ist die WTG ganz eindeutig vorgegangen. Und da sie seit. 100 Jahren vergebliche Erwartungen weckt, die sich nie erfüllen und immer wieder die gleiche verdorbene Suppe wieder aufwärmt, muß sie damit rechnen, daß schon allzuviele auf diese Praktiken aufmerksam geworden sind .
Aber die WTG lernt nichts daraus. Im 1. Studienartikel des Heftes 2/81 stellt sie fest…, "daß die Ereignisse eilends auf die 'große Drangsal' zusteuern". Sie hat damit unbewußt ein wahres Wort gesprochen. Für die WTG steht die große Drangsal unmittelbar bevor. Der Überrest stirbt nun allmählich, Jahr für Jahr verliert sie Anhänger, eine ehrliche biblische Hoffnung .gibt es nicht und hat es für die ZJ nie gegeben. Also werden ständig die gleichen Dinge wiederholt in der Hoffnung, daß es noch genug Dumme gibt, die den breiten einfachen Weg ins Verderben mit der WTG wählen, statt sich ihren Glauben durch Einsicht und praktisches Handeln redlich zu erwerben. Und um noch mehr Menschen in die gefährlichen Netze zu locken, wird auch Babylon, die Große mal wieder bemüht. Wieder wird behauptet, die Vernichtung der Kirchen, aller religiösen Gemeinschaften stände bevor. Was bildet sich die WTG eigentlich ein mit ihren etwas über zwei Millionen Mitgliedern. Wie schäbig steht sie da vor den großen Religionsgemeinschaften. DOCH IST JEDES MITGLIED DER WTG SCHON EINES ZUVIEL, weil ja jedes mit in die große Vernichtungstrompete bläst und fern jeder Menschlichkeit die grausigen Theorien der WTG direkt oder indirekt unterstützt. Mit Hilfe von Zahlenexperimenten und einer Häufung statistischer Berechnungen. glaubt man in Brooklyn beweisen zu können, daß der Einfluß der Kirchen weltweit zurückgeht. Aber das ist Vogel-Strauß-Politik. Schon vom Zahlenverhältnis her geht eine solche Behauptung an der Realität vorbei. Es ist die Möchtegern-Auffassung der voll Unsicherheit der eigenen Entwicklung entgegensehenden WTG!
Diese "Gesellschaft" hat uns eine Neujahrsüberraschung bringen wollen, ein gut gemeintes Vorhaben, aber; gratulieren können sich dazu nur diejenigen, die im schönen Papier die verdorbene Speise entdeckt haben und sich voll Ekel und zugleich innerlich befreit davon abwandten.
-tig-
CV-HILFESTELLUNG FÜR DIE WTG
Endzeitspekulation
Bei dieser Variante hätte die WTG einen Zeitgewinn bis in das Jahr 2065 hinein
Ja, es waren prüfungsreiche Jahrzehnte für den treuen Überrest und für die später hinzugetretene große Volksmenge. Aber trotz aller Versuche derjenigen, die die Einheit des Volkes Jehovas zu stören suchten und so bewiesen, daß sie nicht der irdischen theokratischen Organisation Jehovas loyal ergeben sind, bewahrte der Überrest seine unerschütterliche Treue gegenüber Jehova und dafür wurden ihm neue und zeitgemäße geistige Königreichswahrheiten geoffenbart. So erkannte er heute, daß die gesamten chronologischen Berechnungen der sogenannten sieben Zeiten aus dem Bibelbuch Daniel keine prophetische Bedeutung bis in unser Jahrhundert hinein haben, sondern sich ausschließlich auf Babylons König Nebukadnezar bezogen. Verliert deshalb unsere heutige Zeit an Bedeutung? Keineswegs! Wie der Überrest schon richtig erkannte, endeten im Herbst 1975 die 6000 Jahre Menschheitsgeschichte. Adam wurde gemäß biblischer Chronologie im Herbst des Jahres 4026 v. u. Z. von Jehova erschaffen und genau 130 Jahre später zeugte Adam seinen dritten Sohn, den er Seth nannte (l. Mose 5:3). Möglicherweise können wir davon ausgehen, daß Kain und Abel (die ersten beiden Söhne Adams) zur Zeit des Brudermordes etwa das Alter von 30 Jahren erreicht hatten. Adam könnte demnach 100 Jahre kinderlos gewesen sein. Somit könnte sich auch der Beginn des Ruhetages Gottes des siebenten Tages, bis unmittelbar vor den Geburtstermin Kains und Abels verzögert haben. Dementsprechend würde sich auch der Zeitpunkt für das Ende dieses bösen Systems der Dinge in die Zukunft verlagern.
Wahre Christen sehen darin keine Verzögerung der Verheißungen Jehovas, sondern erkennen auf diese Weise die Größe des Predigtwerkes, das noch zum Segen aufrichtiger Menschen getan werden muß. (2. Petr. 3:9) .
Angesichts dieser neuen Königreichswahrheiten, die Jehova seinem treuen und verständigen Sklaven in der heutigen bewegten Zeit anvertraute, mögen einige Verkündiger mit Recht fragen: Hat das Jahr 1914 damit seine Bedeutung für die Zeit des Endes dieses Systems der Dinge verloren? Durchaus nicht! Gerade in dieser vergangenen und bewegten Periode des Predigens der guten Botschaft und des Einsammelns von Menschen guten Willens in die theokratische Organisation Jehovas in den Jahren 1914 bis 1975, verrieten die Wankelmütigen dadurch ihre treulose Gesinnung, daß sie in anmaßender Weise und eigenmächtig mit Endzeitdaten spekulierten und nachdem sich ihre Vorstellungen nicht erfüllt hatten, die Organisation Jehovas verließen. Treue Diener Jehovas dagegen haben sich nicht von diesem bösen Knecht in die Irre führen lassen, sondern stehen nach wie vor loyal zur Leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas und damit zu Jehova selbst. Für sie war diese Periode keine Zeit der Enttäuschung, sondern eine von Jehova eingeräumte Gelegenheit der Läuterung und Bewährung. Dafür hält Jehova für sie die herrlichen Königreichsverheißungen bereit, die er in Kürze in Erfüllung gehen lassen wird.
Fortsetzung folgt

Erfahrungen mit der Organisation
HOFFENTLICH PASSIERT DIR ETWAS, WENN DU ZU CV FÄHRST
Ein Bericht aus Dresden
Warum alles so schwer ist
Wie soll man Menschen, die gute Eigenschaften predigen, aber selbst schlechte Dinge treiben, beurteilen? Ich suche nach einer Erklärung. Zu Jesu Zeiten gab es Menschen, die streng nach den alten Vorschriften und Gesetzen leben wollten. Aber inzwischen war eine Veränderung eingetreten, die sie noch nicht begriffen. So wurde ihr "gesetzestreues" Handeln etwas höchst Tadelnswertes, Falsches. Ob man das auch auf Situationen mit den Zeugen Jehovas anwenden kann? Klingt das doch bald wie eine Entschuldigung. Was die ganze Sache so schwer macht, ist die Tatsache, daß es um Menschen geht, die .einem familiär sehr nahe stehen.
Ich berichte hier von einigen Erlebnissen, die ich seit meiner Abkehr von der WT-Organisation gehabt habe. Ob das Aufrichtige zum Nachdenken bringt?
Bevormundung und Verleumdung
Der Grund meiner Distanzierung war der gnadenlos geforderte Gehorsam nicht der Bibel, sondern dem WT, der WTG gegenüber. Jedes wirkliche Sichselbsterkennen wurde hierdurch negiert. Es ließ mich die große Kluft zwischen Theorie und Praxis immer mehr erkennen. Von der religiösen Bevormundung, die im krassen Widerspruch zur Bibel steht, freigemacht, hätte ich nach WT-Lehre erwartet, daß sie sich um das "verirrte Schaf" ihrer Versammlung kümmern, so wie es Jesus tat (Lukas 15, 3-6). Was machten sie stattdessen?
Sie fingen an, mich zu verleumden. Mit erhobenem Zeigefinger "warnten" sie die Brüder: "Seid vorsichtig, vor dem, der ist nicht mehr in der Wahrheit!" - Begreifen sie nicht, was das für eine Arroganz einerseits und Verleumdung andererseits ist? Da steht doch jeder andere für sie nur in der Lüge! Ist jeder Andersdenkende nur ein Lügner! Das kommt ja einer Kriminalisierung aller Andersdenkenden und Andersglaubenden gleich!
Herr, vergib ihnen, sie wissen nicht, was sie tun, könnte man mit Jesus ausrufen. Glauben sie wirklich, so Gott den ihm zukommenden Dienst an Andersdenkenden zu erweisen?
Menschlich gewissenloser Organisationsgeist
Was die ganze Sache so schwer macht, ist die Tatsache, daß dies Menschen sagen, die einem familiär sehr nahe stehen und von denen man bestimmt so etwas nie erwartet hätte. Hier triumphiert doch wohl keine überströmende Liebe. Entpuppt sich hier nicht eine WT-Gesinnung, die in Wahrheit einen "Dolch im Gewände" trägt, der jedem, der kritisch wird, "in den Rücken gestoßen" wird?
In der darauffolgenden Zeit, als ich mich um Aufklärung über die negativen Seiten der Organisation an CV wandte, machten die ehemaligen "lieben Brüder" ihrem Herzen oder ihrer Wut, ja ihrem Haß Luft mit den Worten "hoffentlich passiert dir etwas, wenn du zu CV fährst"!
Sollen sie ruhig so reden. Mir ist nichts passiert, auch wenn Jehova es gern gesehen hätte, nach diesen "lieben Brüdern" zu urteilen. Aber ist das nicht ein furchtbarer Gott, wenn man durch seinen Geist dem anderen wünscht, daß ihm "etwas passiert", daß er sich den Hals bricht? Wie weit sind sie vom Geist der Liebe, den Christus in der Bergpredigt lehrt, doch entfernt! Sie hoffen und wünschen, daß mir etwas passiert! Einen Verkehrsunfall, bei dem ich vielleicht ums Leben komme oder so. Was ist das für ein Gottesglaube! Das ist eine Glaubensenttäuschung, wo man an keinen Gott mehr glauben kann. Jedenfalls an einen solchen nicht. Dessenungeachtet bemühe ich mich, den christlichen Weg der Bibel zu befolgen, wenn auch mein Glaube so enttäuscht wurde. Aber vielleicht begreifen sie das in ihrer WT-Hörigkeit gar nicht?"
"Pflugscharen in Schwerter"
Ein weiterer Schritt gegen mich war, daß man "die Pflugscharen in Schwerter" umschmiedete. Wer wohl sollte ein Interesse daran haben, mein Fahrzeug derart zu beschädigen, daß mir etwas passieren müßte? Und ausgerechnet, als ich zu einem CV-Besuch war, von dem sie wußten? Man zerstört anderes Eigentum ohne Bedenken, Es ist unglaublich, zu was für einem haßerfüllten Kleinkrieg die Dinge umschlagen und ausarten, wo ihre "Argumente" versagen. Glauben sie so, ihrer Organisation den letzten Halt zu geben? Ich habe es erlebt, daß diese "starken Türme für Jehova" so schwach sind, daß sie nicht einmal in der Lage sind, sich ehrlich allen Fragen zu stellen. Die Bibel lehrt, daß man Rechenschaft über seinen Glauben geben soll. Sie aber sind mehr als ängstlich, wenn andere sie erkennen und sie zum Dialog, zur Rechenschaft auffordern. Merken sie wirklich nicht, wie sie von der Organisation in ihrem Glauben an das Ende immer wieder "verschaukelt" werden?
Vielleicht werden auch andere Zeugen erkennen, daß sich die Organisation nur über Wasser halten kann, weil sie wirkliche Schafe sind, zu eigenen Entschlüssen unfähig gemacht, im Namen Gottes im Geiste entmündigt, organisationsabhängig, bedroht mit dem stumpfen Damoklesschwert eines "Harmagedon", das vor allen ständig dahingeschoben wird. Auf die Dauer kann man mit Einschüchterungen, Vernichtungsbedrohung, Herabwürdigungen als abtrünnig, Verbrecher, Verfluchter Gottes, Rotte Korah, gegen Tatsachen und Überzeugung doch nichts machen.
Gottes Wille beschnitten
Jesus will nicht Rache und Vergeltung, sondern Versöhnung unter den Menschen, Gott will, daß alle Menschen gerettet werden. l. Tim. 2:4. Die Organisation beschneidet ja diesen Willen Gottes!
Die Kongresse, die weiter abgehalten werden, sollen ablenken von den gemachten falschen Prophezeiungen über das Ende, damit diese Organisation nicht untergeht. Die falschen Vernichtungsprophezeiungen beweisen, daß es eine Anmaßung ist, allein "in der Wahrheit" zu sein. Der Geist der Organisation war nie von Gott. Die falsche Prophetie vom Ende, die wir 1975 wieder erlebt haben, beweist, daß die Harmagedon-Drohung nicht von Gott ist. Der Leser wende gesunden Verstand an!
Das sind einige Erlebnisse und Erfahrungen, die ich mit der Organisation gemacht habe. Daß man im Geist dieser Organisation hofft, mir "passiert mal etwas", hat mir endgültig die menschliche Gewissenlosigkeit gezeigt, die von diesem Werk. verbreitet wird.
M.H.D.

ÜBER DIE GLAUBENS- UND RELIGIONSFREIHEIT
Zum Nachdenken für die "Zeugen"
Grundrechte des Bürgers in der sozialistischen Gesellschaft, so lautet der Titel eines im Staatsverlag der DDR 1980 von einem Autorenkollektiv unter Leitung von Prof. Dr. Eberhard Poppe herausgegebenen Buches. Es heißt darin unter anderem, besonders für die Zeugen Jehovas zum Nachdenken geeignet:
Für die Freiheit des Glaubens und der Religionsausübung war die revolutionäre Umgestaltung der Gesellschaft in der DDR entscheidend. Es wurden die Kräfte entmachtet, die Religion und Kirche für menschenfeindliche Ziele mißbrauchten. Gehört es doch nach wie vor zu den bewährten Herrschaftspraktiken des Großkapitals, die religiösen Gefühle und Bindungen der Menschen in den Dienst seiner Politik zu stellen, um die unmenschlichen Ausbeutungsverhältnisse zu rechtfertigen und zu konservieren, um Aggressionsvorbereitungen zu bemänteln und um antikommunistische Hetze und revanchistische Propaganda zu betreiben. Besonders die für die Interessen des Großkapitals wirkenden politischen Parteien werden häufig als "christlich" formiert und geben vor, "christliche" Ideale zu vertreten. In der DDR wurde solchem Mißbrauch der Religion und der Kirche der Boden entzogen. Das schließt nicht aus, daß die imperialistischen Kräfte - auch mittels kirchlicher Institutionen in der kapitalistischen Welt - nach wie vor bestrebt sind, durch "christlich" drapierte antikommunistische Hetze und ideologische Diversion auf religiös gebundene Bürger und Religionsgemeinschaften in der DDR Einfluß zu nehmen, um .sie in Widerspruch zum sozialistischen Staat und zur sozialistischen Entwicklung zu bringen. Indem die Kirchen und anderen Religionsgemeinschaften in der DDR derartigen Einflüssen widerstehen, sichern sie sich die Freiheit des Glaubens und der Religionsausübung. Besonders den letzten Satz sollten alle Zeugen Jehovas unter sich zur Diskussion stellen. -

7. Kommentar zur CV-Dokumentation 1981
BRIGADEGENERAL W. P. HALL VOM KRIEGSMINISTERIUMIN WASHINGTON
EIN BRUDER UND CHRISTLICHER SOLDAT DER WTG
Nachdenkliches zum Wehr- und Kriegsdienstverhalten der Organisation
Die CV-Dokumentation…
Unter dem Thema Zusammenarbeit mit US-Kriegsministerium und US-Generalität, war in der CV-Dokumentation "100 Jahre Wachtturm" (CV 139, Febr. 1981) dargelegt, daß zum engsten Mitarbeiter von C.T. Russell der aktive Brigade-General William P. Hall vom USA-Kriegsministerium in Washington gehörte. Er hatte sich seine Kriegsverdienste vor allem beim Niederwerfen des Widerstandes auf den seit 1898 von den USA eroberten Philippinen erworben. In sog. US-Strafexpeditionen wurden dabei Zehntausende Filipinos niedergemetzelt. Es ist eine Lüge der WTG, wenn sie heute durch ihr» Zeugen verbreitet, sie sei die Organisation, die konsequent den Wehr- und Kriegsdienst verweigert hat. Die Tatsachen sagen etwas anderes aus.
Wie C.T. Russell die Kritik am Bruder General konterte
Es war im Jahre 1907, Eine Ansprache von C.T. Russell an Kolporteure. Russell:
"Vor nicht langer Zeit sagte ein Bruder in Washington zu mir: Nun, Bruder Russell, einige von uns denken, auf folgende Weise ist ein kleiner Fehler gemacht worden: Du weißt, General Hall von der Armee der Vereinigten Staaten, er ist jetzt an der Wahrheit interessiert? Ja.
Gut, wir wählten General Hall dieses Jahr zum Leiter des Freiwilligenwerkes. Ja.
Und was wir für falsch halten:.. alle Soldaten und Leutnants, wenn sie ihn treffen, sind vom Gesetz verpflichtet, ihn zu grüßen und General Hall als Leiter des Freiwilligenwerkes teilt die Gebiete zu, bestimmt, wer wohin geht, und sehr unweise, denken wir, wählt für sich den Teil der Stadt, in dem er wohnt…
Ich sagte: Nun, mein lieber Bruder, sage so etwas nicht. Wenn ich in General Halls Schuhen wäre, ob ich solche Courage hätte wie er, ich bin nicht sicher, General Hall hat mehr Courage gezeigt in dem, was du erzählst, als er je auf dem Schlachtfeld der Philippinen zeigte… Ihr seht, liebe Freunde, Gott gebraucht seine wahrhaftigen Mittel… nicht nur in General Hall und .einigen jener anderen".
"Kameraden Soldaten, Kameraden Christen"
Es war 1913 in Manila, Hauptstadt der Philippinen. C.T. Russell hatte einen Vortrag gehalten über "Wo sind die Toten". ; .Zu Ende kündigte er eine Sonderzusammenkunft für den Abend an: "General W. P. Hall :vom Kriegsministerium Washington, spricht über das Thema: Bibel und Christentum vom : Standpunkt eines Soldaten". Die Einführung von Hall nahm der US-Offizier in Manila, Colonel H.O.S. Heistand, vor. Er sagte: "Ich habe das Vergnügen, einen Soldaten einzuführen, den ich viele Jahre meines Lebens als engen Gefährten kenne, einen christlichen Mann. Ich brauche kaum seinen Namen zu erwähnen, er ist gut bekannt. Ich habe das große Vergnügen, Brigade-General William P. Hall von der Armee der Vereinigten Staaten einzuführen".
Und Hall vom Kriegsministerium in Washington, Pentagon, begann: "Kameraden Soldaten, Kameraden Christen, es bereitet mir großes Vergnügen, heute abend bei euch zu sein und einige Ausführungen zu machen über die Bibel vom Standpunkt eines Soldaten, denn seitdem ich die Philippinen verließ, hat Gott mich mit einer Sicht der Bibel gesegnet, die ich vorher nicht hatte und ich nun präsentieren möchte…"
Der Bruder General: Gott mit uns
Zum Schluß jener WTG-Ostasienreise 1912/ 1913 ließ C.T. Russell seinen Bruder General vom Kriegsministerium wie folgt zu Wort kommen:
"Bruder Hall: Ich habe gedacht, und bevor wir diese Reise antraten im letzten Dezember, und von jener Zeit bis jetzt bin ich mehr und mehr überzeugt und bin dessen absolut gewiß, daß diese Reise und die Aufgaben und Pflichten, die damit auf uns gekommen waren und die jetzt auf uns fallen, sind gewiß auf der Linie der Führung des Herrn. Ich bin durchaus befriedigt und kann die Hand des Herrn sehen, verbunden mit unserer Reise".

Aus der CV-Studiengruppe
IMMERDAR EIN UNVERLETZTES GEWISSEN VOR GOTT UND DEN MENSCHEN HABEN
Einige Gesichtspunkte für die CV-Tätigkeit
Das christliche Gewissen
Auf einer Beratung von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen von CV zum Jahresbeginn 1981 kam es auch zu einer lebhaften Aussprache über die christlichen Gesichtspunkte, die dem Vorgehen gegen die WTG zugrunde liegen. Der Grundgedanke waren die Worte des Apostel Paulus in Apg. 24:16, "immerdar ein unverletztes Gewissen vor Gott und den Menschen zu haben".
Es wurde ausgeführt, daß die WTG diesen Grundsatz des Apostels sträflich verletzt. Durch die gepredigte "endzeitliche" Weltflucht, die Generation um Generation ein Trugbild malt, wurde es so weit getrieben, daß man sich aus dem Gewissen vor den Menschen eigentlich "kein Gewissen mehr macht".
So steht die WTG da als eine Institution, durch die Menschen gleichsam "zum Tode geschleppt werden". (Sprüche 24 ;11,12) .
Die WT-Endzeitverkündigung
- Sie ist tödlich für alle doch unverzichtbaren "irdischen" sozialen Bestrebungen, wenn gepredigt wird, "nichts tun, um die Zustände zu verbessern",
- Sie ist tödlich für Toleranz, Glaubens-und Gewissensfreiheit, die schließlich gänzlich von der Erde vertilgt werden soll,
- Sie ist tödlich für Vernunft, eigene Urteilskraft und Glaubensmündigkeit, (l. Kor. 14:20), die in WT-Hörigkeit untergehen. Sie ist tödlich für viele familiäre und zwischenmenschliche Beziehungen, die in Haß und Feindschaft versinken, weil man Widerspruch und Kritik nicht mehr verträgt,
- Sie ist tödlich für jedes reale Friedensstiften zwischen den Völkern, tödlich für jede politische Verständigung und Freundschaft, z.B. die deutsch-sowjetische Freundschaft,
- Sie ist tödlich für lebensgefährlich Verletzte und Erkrankte (Wachtturm-Blutkult) ,
- Sie ist tödlich für den wahren, neutestamentlichen Glauben, für wahres neutestamentliches Christsein, für die eine Hoffnung, den einen Glauben, die eine Taufe nach Epheser 4:1-5. Römer 6:1-11, Phil. 3:17-20.
Sie ist tödlich für jedes soziale und humanistische Denken, ein Abrichten auf Scheiterhaufen- und KZ-Vernichtungsniveau, auf Atomkriegsmoral hinsichtlich Massenvernichtung Andersdenkender, Andersgläubiger!
HINTER DEM RASSEN-, GLAUBENS- UND VÖLKERMORD VON MAJDANEK, AUSSCHWITZ, TREBLINKA UND ANDEREN KZs, VON HIROSHIMA UNO NAGASAKI, KÖNNEN CHRISTEN HEUTE NICHT MEHR ZURÜCK! SIE MÜSSEN IHRE VORSTELLUNGEN, IHR EMPFINDEN UND DENKEN, IHREN GLAUBEN DAMIT VERGLEICHEN LASSEN!
Heutige Anfragen Wie sich Christen zu den unverzichtbaren gesellschaftlichen Lebensinteressen verhalten, ist eine Hauptfrage, die der WTG und den ZJ nicht erspart bleiben kann. Was für ein Gewissen macht sich die WTG daraus und vermittelt sie? .
Die gegenwärtige Anfrage hierzu kommt auch von keinem geringerem Gremium als dem 26. Parteitag der KPdSU in Moskau (Februar 1981). In seinem Rechenschaftsbericht sprach der KPdSU-Generalsekretär L. I. Breshnew auch alle Christen an. In einigen Ländern würden jetzt aktiv religiöse Losungen verkündet. "Wir Kommunisten achten die religiösen Überzeugungen der Menschen. Unter ihrem Banner könnten sich sowohl der Befreiungskampf, aber auch Reaktion und Konterrevolution entfalten. "Es geht folglich darum, welchen realen Inhalt die eine oder andere Bewegung hat". Für die Kommunisten sei auch die Zusammenarbeit mit religiösen Kreisen wichtig. (ND 24.2.81)
Prof. M. Mtschedlow, Direktor beim ZK der KPdSU, brachte das wie folgt zum Ausdruck. Religionsgemeinschaften unterschiedlicher Konfession würden zu den vielfältigsten Lebensfragen Stellung nehmen u.a. auch zu den Fragen von Gewissen und Verantwortung der Staatsbürger. "Es leuchtet daher ein, daß sich sowohl die Gesellschaftswissenschaftler als auch die Politiker, ja alle Menschen guten Willens für die Tätigkeit der religiösen Organisationen interessieren, besonders jener, deren Einfluß viele Millionen Menschen erreicht, die über einen mächtigen Propagandaapparat verfügen und in der Massenbeeinflussung jahrhundertelange Erfahrungen besitzen. Welche politischen Ziele verfolgen diese Organisationen und im Namen welcher Ideale handeln sie"? (Sowjetwiss. Ges. wiss. Beiträge 6/1980)
Es wäre verantwortungslos
Man braucht keine Phantasie, um hier sofort auch die WTG mit ihren Millionen von Büchern, Zeitschriften und Traktaten in allen Erdteilen zu sehen, auch ein Jahrhundert schon. Gerade die Frage nach dem realen bzw. politischen Inhalt dessen, wozu sie die ZJ "anspornt", sprich antreibt, ist es nur zu oft, die für jeden Ehrlichen und Aufrichtigen unter ihnen zur Gewissensfrage "vor den Menschen" wird. Denn die Anfragen dazu, wie sie auf dem 26. KPdSU-Parteitag formuliert wurden, stellen sich eigentlich überall, wo es um die sozialen Lebensinteressen geht und die Menschen gläubig sind.
Was CV beantworten muß, z.B. die Weltendeirrlehren der WTG, wie die WTG andere "zum Tode schleppt", die Frage des Zurechtrückens des "Obrigkeitsdenkens" aus den Verteufelungen in rechte christliche Maßstäbe, erfordern das Beachten der Anfragen an das christliche Gewissen, die erhoben werden. Es wäre verantwortungslos, dies nicht zu tun.
-CVN-

LESERZUSCHRIFTEN
Gedanken über die Wachtturm-Illustrationen
Das machen ohne Zweifel grafische und psychologische Experten. Sie verstehen sehr gut, auf diese Weise Gefühle und Empfindungen anzusprechen und auszudrucken, zu illustrieren. Aber das ist nur die technische und gestalterische Seite der Sache. Inhalt, Zweck und 'Ziel sind eine ganz andere Sache.
Es erinnert mich ein wenig an die naive Kunst. Oder auch an Reklamezeichner. Die geistige Ausstrahlung ist oft ein zu vordergründiges Glücksgesicht. Es wirkt oft wie das stereotype Zahnpastalächeln. Manche Figuren spiegeln unverdeckt den Geist wider, den man vermitteln will: Erwachsene Menschen arglos und naiv wie Kinder mitten in einem Milieu, das einem Märchenbuch entnommen sein könnte.
Die meist glückstrahlenden Menschen in paradiesischer Umgebung - das ist nicht nur für Einfältige und Naive, das hält auch in Naivität und Einfalt . Als wenn dann die Welt ein einziger gepflegter Park sei, in dem man sich ergeht. Eine Idylle, ein paradiesischer Garten. Nur hat der Glückliche da eine Schere in der Hand zum Blumenschneiden. Daß die aus Metall ist, das man aus der Erde holen muß, das man in Hochöfen schmelzen muß, die man industriell fertigen muß, daß man also für dieses Paradies eine moderne Großindustrie brauchen würde, Bergbau und Schwerindustrie und wenn man hinschaut, was da in dem Paradies alles vorhanden sein soll - das zeichnen diese Experten nicht. Jeder Betrachter wird eingelullt mit bloßen ländlichen Idyllen bis zum Horizont.
Darum sind diese Wachtturm-Illustrationen Illusionen, Utopien und Irrealitäten und somit bewußte Täuschung, bewußter Betrug. Man wird als Erwachsener auf einem Märchen-Niveau gehalten. Auch jene Welt, die sie da zeichnen, würde anders aussehen müssen.

Nachdenkliches in Kürze
ZUM UNO-JAHR DER GESCHÄDIGTEN
Im Wissen um verdienstvolle staatliche und kirchliche Bemühungen zu Gunsten jener Menschen, denen Behinderungen Erschwernisse bereiten, betonen wir mit Nachdruck die allseitige Verantwortung gegenüber den geschädigten Mitbürgern. Sie ist für uns nicht nur ein Ausdruck selbstverständlicher Humanität, sondern entspricht auch der Erkenntnis unseres Glaubens, wonach sich im Antlitz eines jeden Menschen - ob gesund, krank oder behindert, stark oder schwach, jung oder alt - das Ebenbild des lebendigen Gottes spiegelt.
Mit besonderem Nachdruck betonen wir zugleich die unausweichliche Verpflichtung, alles zu tun, um gegenwärtige und zukünftige Schadensursachen aus der Welt zu schaffen. Angesichts der furchtbaren Leiden vieler Millionen Opfer von Krieg und Unterdrückung, eilt dies vorab für die Abwendung jeder Kriegsgefahr und für die Einstellung des Wettrüstens, welches in unverantwortlichem Maße Mittel entzieht, die für die Überwindung der schweren Schädigungen durch Hunger, Krankheiten und soziale Nöte, also für die Gewährleistung eines menschenwürdigen Lebens aller erforderlich wären. Hierzu sind wahre Christen gemäß Jesu Gleichnis vom barmherzigen Samariter förmlich verpflichtet. (Lukas 10)

"Christliche Verantwortung"; Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str.6
Preis; 0,20 M; Jahresabonnement; 2.- M; Versand auch kostenlos.
Konto-Nr.: 4564-30-1952, Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera.
A 8232/81 V 7 12332 KO

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Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 149
Eine "Wachtturm"-Ausgabe wird in dieser CV-Folge mit den Worten kommentiert:
"Alles ist zunächst der bekannte WT-Appell an die materiellen, sozialen und kulturellen Lebensbedürfnisse eines jeden. Wer schon will nicht leben! Dann aber folgt die Schwarzmalerei durch Verallgemeinerung tatsächlicher negativer Erscheinungen, so daß alles andere wieder nur als böse dasteht. Dann wird die WT-Paradies-utopie eingeschoben, in glänzenden Bildern. Daß dies immer falsche Prophetie war, 1874 bis 1975, wird natürlich verschwiegen. Nur Schwelgen in Paradiesgefühlen! Emotionen über alles! In dieser unkritischen Hochstimmung soll die emotionelle Entscheidung, weiter unter dem WT, getroffen werden. Es ist das 100jährige Spiel, dem in der Wüste durstend Keuchenden ständig am Horizont eine erquickende Oase vorzugaukeln, eine Fata Morgana, um sie stets wieder zu verschieben, wenn sie erreicht schien."


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 149 GERA DEZEMBER 1981

WIR MAHNEN ZUR WACHSAMKEIT
Spekulationen, Enttäuschungen, Tragödien
CV-HILFESTELLUNG FÜR DIE WTG
4. Endzeitspekulation nach WTG-Manier
EINE "GEISTIGE HERRSCHAFT" DER ANGST
Kann WTG-Politik Weltpolitik ersetzen?
ANDERE RELIGIONEN ÜBER ZJ
Heutige katholische Ansicht über "Sekten"
AUFBRUCH IN MAGDEBURG, WO DAS "BIBELHAUS" WAR
Anlass: der G. H.-Geldschmuggel

SIND SIE FALSCHE ZEUGEN?
Newsweek, 20. Juli 1981, New York, USA
Alles ist nicht in Ordnung innerhalb des Königreiches der Zeugen Jehovas. Zorn über ihre Führer und nicht länger gewiss in den Sektenlehren sind Gruppen von desillusionierten Gläubigen in diesem Sommer auf den Zeugen - Kongressen quer durch Nordamerika in Erscheinung getreten
RUHIG MARSCHIERTEN SIE - IHRE KOPFE MANCHMAL MIT TASCHENVERDECKT, SIE NICHT IDENTIFIZIERT UND AUSGESCHLOSSEN WERDEN KONNTEN - mit Transparenten,

die die Offiziellen der Sekte anklagten und einige der fundamentalsten Doktrinen der Sekte angriffen. Die Dissidenten sind noch eine kleine Minderheit , aber sie wachsen. Unterstützt von einigen evangelikalen protestantischen Missionaren bilden sie Verbindungen von Bibelnachfolgern, deren Ziel ist, die Lehren der Wachtturm-, Bibel- und Traktat-Gesellschaft zu entlarven, wie die Zeugen formell bekannt sind. Dazu bedroht eine Anzahl früherer Zeugen in den Vereinigten Staaten und Kanada die Gesellschaft mit Gerichtsverfahren mit der Anklage geistiger und sozialer Grausamkeit durch die Hände der Ältesten-Inquisitoren.

Der Wachtturm-Gesellschaft kommen solche Herausforderungen ungewohnt. Von allen Millenniums-Sekten, die im 19. Jahrhundert in Amerika entstanden, benehmen sich nur die Zeugen Jehovas, als ob das Ende der Welt morgen kommen würde. Sie werden gelehrt, andere Freundschaften zu meiden, nur zu heiraten, wenn sie müssen, und Kinder nur auf eigene Gefahr zu gebären. In ihrer abgetrennten Welt verbringen disziplinierte Zeugen im Durchschnitt sechzehn Stunden in der Woche mit dem Studium von Bibeltraktaten, Anhängersuchen, Wahrnehmung von Diensten und dem Ermahnen ihres Königreiches wegen geheimer Sünder. Nichtkonformsein wird nicht geduldet. Jedes Jahr exkommuniziert die Sekte wenigstens 1 Prozent ihrer 2,2 Millionen Mitglieder - eine Bestrafung für Zeugen, schlimmer als der Tod, da sie glauben, dass der Ausgeschlossene am Tage des Gerichts nicht mehr aus dem Grabe auferstehen werde.

Falsche Prophetie
Die Zeugen-Probleme begannen In den 60er Jahren, als die Sektenführerschaft durch Wachtturm, Erwachet und andere Publikationen verkündigte, daß die 6000-Jahr-"Zeiten der Nationen" im Herbst 1975 zu Ende kommen. Die Führerschaft gründete diese Prophetie auf eine komplizierte biblische Chronologie, die die Geburt Adams auf den Herbst des Jahres 4026 v. Chr. plaziert. Für die Gläubigen - einschließlich der Ältesten, die in den lokalen Versammlungen predigen - bedeutete dies nur eines: Harmagedon war endlich zur Hand. Die Glaubenstaufen nahmen zu und viele Zeugen trafen klüglich Vorbereitungen für den langprophezeiten Krieg zwischen Jesus und Satan. Einige holten ihre Ersparnisse von den Banken, verkauften ihre Heime und warteten freudevoll, die Erde zu ererben. Andere traten aus Schulen aus, annulierten Heiratspläne und gingen nicht mehr zum Arzt.

Als die Welt nun nicht endete wie vorausgesagt, züchtigte Wachtturm-Präsident Fred Franz, der Cheflehrer der Sekte und geistige Zeithaushalter, jene, die die Voraussage zu fein interpretiert hatten. Das exakte Datum könne nicht genau bestimmt werden, erklärte er, weil "wir nicht wissen, wie kurz der Zeitintervall war zwischen der Erschaffung Adams und der Erschaffung Evas".

Verlorene Illusionen
Desillusioniert begannen einige Zeugen den Verstand der Führerschaft in Frage zu stellen. Sie deckten auf, daß Franz nicht der erste Führer war, der eine Prophezeiung über Harmagedon machte, die er später wieder hinwegerklären mußte. Schließlich begannen Zeugen, fundamentalste Sekten-Doktrinen in Frage zu stellen. Die apokalyptische Vorstellung, daß Kriege und Hungersnöte interpretiert werden können als Zeichen, daß die letzten Tage nahe sind. Andere begannen zu bezweifeln, daß die Leitende Körperschaft der Wachtturm-Gesellschaft wirklich Jehovas "treuer und verständiger Sklave" ist, bestimmt dazu, seine Wahrheit zu verkündigen. "Es ist eine falsch Religion", sagt der Religionshistoriker James Penton, einer der 50 ehemaligen Zeugen in Alberta, Kanada, die nun aktiv arbeiten, die Sektenlehren zu entlarven.

Ketzerei auch im WTG-Hauptquartier
Ketzerei ist auch im Wachtturm-Hauptquartier in Brooklyn, N.Y. aufgebrochen, wo etwa 1800 Zeugen arbeiten und in einer großen religiösen Kommune leben. Vor zwei Jahren wurden ein Dutzend Zeugen einschließlich eines Seminarleiters und eines Mitgliedes der Leitenden Körperschaft ausgeschlossen wegen Anklage gegen den Sektenglauben, daß es im Himmel nur Platz gibt für 144 000 "Gesalbte". Die Zeugen werden gelehrt zu glauben, daß, seit die meisten dieser himmlischen Sitze gefüllt sind, die "große Volksmenge" der Gläubigen mit einem irdischen Paradies zufrieden sein muß. Diese Vorstellung beunruhigt viele. "Ich glaube nicht, daß Gott zwei Klassen im Millennium beabsichtigt", sagt Rene Vasques, früherer Leiter der spanischsprechenden Wachtturm-Abteilung, der wegen Lehrinfragestellung ausgeschlossen wurde. "Wir alle wünschen die himmlische Hoffnung".

Die große Klage
Die Hauptklage des Fußvolks der Zeugen scheint mehr die Disziplin als die Doktrin zu betreffen. Die Versammlungsältesten werden von der Leitenden Körperschaft bestimmt - und zu oft klagt die Kritik, daß sie mit erbarmungsloser und despotischer Hand regieren. Die Scheidungsgrundsätze zum Beispiel wurden seit 1972 zweimal geändert. Zeugen, die sich nach den alten Regeln scheiden ließen, müssen nun zu ihren früheren Partnern zurück oder den Ausschluß in Kauf nehmen. Unabhängiges Bibelstudium ist verboten, und irgendwer, der einen Ältesten anklagt - aus moralischen, schriftgemäßen oder administrativen Gründen - muß mit der Wahrscheinlichkeit rechnen, vertrieben zu werden. Als Ted und Genevieve Shanks aus Estes Parks, Colorado, bei den höheren Autoritäten klagten, daß in einer Ältestenfamilie Blutschande getrieben wird, wurden sie summarisch verhört und ausgeschlossen. Nun treffen sie Vorbereitungen für ein Multimillionen-Dollar-Gerichts- verfahren gegen die Sekte wegen falschen Ausschlusses und anderer "gebrochener Versprechen".

Der Sekte Führer behaupten, daß die Dissidenten eine winzige Minderheit seien. "Wir haben die Pflicht, uns von den Abtrünnigen zu bewahren", sagt der Wachtturmsprecher William van de Wall. Auf jeden Fall, die Zeugen machen sich keine Sorgen über Spaltung. Sie haben prophezeit, daß die Welt enden wird noch vor dem Tode des letzten Zeugen, der 1914 geistig erwachsen war. Bei vorsichtiger Berechnung bedeutet das, Harmagedon bricht aus am Ende dieses Jahrhunderts, zu einer Zeit, in der apokalyptische Prophezeiungen Tausende von Gläubigen finden können.
Kenneth L. Woodward und Eloise Salholz/New York.
Anm. der Redaktion
Nur Überschriften und Unterstreichungen wurden hinzugefügt.
Zum Thema siehe CV 136 und den CV-Sonderdienst Nr. 3/1981.
-CVN-

In eigener Sache
CHRISTLICHE VERANTWORTUNG (CV)
beschäftigt sich mit dem gesellschaftlichen Anliegen einer kritischen Diskussion der internationalen ostmissionarischen und publizistischen Tätigkeit des US-amerikanischen Medienkonzerns "Wachtturm-, Bibel-und Traktat-Gesellschaft" (WTG), Brooklyn, New York, der Leitung der "Zeugen Jehovas" (ZJ), ehemals Bibelforscher und ihrer religiösen und sozialen Bedeutung für wirkliches Christsein im gesellschaftlichen u. persönlichen Leben, in Beruf und Familie. Die Darlegungen und vorgenommenen Dokumentierungen dienen zugleich einer christlichen Neuorientierung sowie religionskundlicher und anderer wissenschaftlicher Argumentation und Information

WIR MAHNEN ZUR WACHSAMKEIT
Spekulationen, Enttäuschungen, Tragödien
Liebe Brüder und Schwestern !
Wie würdet Ihr Euch in Eurer Heimatversammlung verhalten, wenn plötzlich ein Bruder das Versammlungsprogramm unterbricht und sich anmaßt, Römer 13:1-7 neu auszulegen?

Euch ist ja durch den Wachtturm bekannt, daß die obrigkeitlichen Gewalten, die in Römer 13 beschrieben werden, die weltlichen Herrscher dieser Welt sind. Wenn dieser erwähnte Bruder nun plötzlich eine andere Auslegung unterbreitet, würdet Ihr sie von ihm annehmen? Natürlich nicht, denn so etwas steht ja nicht im Wachtturm. Wo kämen wir hin, wenn man alle Bibelausleger ernstnehmen wollte, werdet Ihr wahrscheinlich denken.

Wie würdet Ihr Euch aber verhalten, wenn der Wachtturm jetzt plötzlich folgende Auslegung von Römer 13 veröffentlichen würde: "Wer Gott geweiht zu sein erklärt, dabei aber behauptet, die 'obrigkeitlichen Gewalten' bedeuten die Herrschermächte dieser Welt, betrügt sich selbst und andere". Viele Älteste der Versammlungen oder Bibelklassen bestehen darauf, die "höheren Gewalten", die der Apostel im 13. Kapitel des Römerbriefes beschreibt, bedeuten die herrschenden Mächte dieser Welt. Da diese Ältesten selbstsüchtig sind, sind sie der Offenbarung der Wahrheit Gottes gegenüber blind geworden. "Gott sendet ihnen eine wirksame Kraft des Irrtums, daß sie der Lüge glauben"

Was sagst Du dazu?
Würdest Du so etwas glauben, auch wenn es im Wachtturm stehen würde? Vielleicht denkst Du, wenn Du diesen Auszug liest, den wir in Anführungsstriche eben brachten; "Solchen Unsinn kann nur einer schreiben, der uns verwirren möchte". Nein, Du irrst, es ist kein Unsinn. Du kannst es selbst nachlesen.
(Rechtfertigung Bd. II, Seite 79, letzter Absatz).

Dieses eine Beispiel zeugt von einem Charakterzug der Überheblichkeit. Liebe Brüder und Schwestern, so war der damalige Präsident Rutherford angezogen. Seine Auslegungen wurden leider sehr vielen Versammlungsältesten zum Verhängnis. Schmerzerfüllt wurden sie gezwungen das Ältestenamt niederzulegen, selbst der Protest der Versammlungsglieder wurde von Rutherford nicht respektiert. An vielen Stellen, in seinen Büchern, die er mit dem Namenszug "Richter Rutherford" herausgab, entwürdigte er diese Ältesten auf die gemeinste Art und Weise. Er beschimpfte sie als: "Handlanger des Teufels". Als "hochnäsige und übelriechende Böcke". Als "Egoisten", die mit ihren schmutzigen Füßen auf der vom Herrn zubereiteten Speise herumtrampeln.

Gemeiner geht es wirklich nicht. So etwas mußten sich damals zwischen 1925 und 1930 erwachsene Menschen sagen lassen. Es war ein Trauerspiel. Hatte "Gottes Volk" damals wirklich keine andere Wahl, als sich von solchem brutalen Menschen in den Dreck treten zu lassen? Ja, wenn Rutherford in Wahrheit wirklich ein geistgezeugter Sohn Gottes gewesen wäre und er hätte zuverlässige Bibelauslegungen gemacht, so könnte man seine begreifliche Bosheit verstehen, denn die Bibel zeigt, daß Jesus auch ernsthaft die Schriftgelehrten tadelte. Es ist aber nicht an dem, Rutherford's Obrigkeitslehre ist schon längst nicht mehr wahr, 1963 wurde sie über Bord geworfen. Heute ist das wieder wahr, wofür sich damals Versammlungsälteste aufrichtig einsetzten und wofür sie so viel leiden mußten. Rutherford hat während seiner Laufbahn nicht eine richtige Voraussage gemacht, alles waren nur Spekulationen. Für solchen Unsinn entzog ihm keiner die Gemeinschaft, er hatte bis zum Tode keinen Gegner gefunden, der so mächtig war wie er. Die ihn wirklich kannten, fürchteten ihn auch, sein Lebenswandel war eine Tragödie. Unschuldige mußten für ihn leiden, während er frei herumlief. Rutherford war natürlich nicht der einzige Präsident der Wachtturm-Gesellschaft, der Millionen gläubige Menschen enttäuschte, Russell, Knorr und Franz erfanden ebenfalls verwerfliche Spekulationen, und enttäuschten weitere gläubige Menschen. Damit ist erwiesen, daß sie keine von Gott befähigten Menschen waren. Sie waren schlechthin Anführer und Verführer Leichtgläubiger.

Beweise, die unsere Behauptung rechtfertigen
Mit dieser Beweisführung (Dokumentation) werden nicht die Bibelworte und der Glaube angetastet. Es wird lediglich nachgewiesen, wie verhängnisvoll das Auslegen der Bibelworte werden kann, wenn man rechthaberisch dabei zu Werke geht. Gerade dieses Tadelnswerte hat so viele Zeugen Jehovas und die mit ihnen verbundenen Freunde zutiefst enttäuscht. Was war nun eigentlich tadelnswert und verwerflich. Wir beginnen mit den Auslegungen des l. Präsidenten der Wachtturm-Gesellschaft C.T. Russell;

"… so bezeugt es das prophetische Wort, und wer Ohren hat zu hören , der hört es".
"Seit Oktober 1874 ist unser Herr, der berufene König, wieder gegenwärtig".
"Seit April 1878 hat er seine königliche Macht an sich gezogen und sammelt nun seine Auserwählten".
"Die Toten in Christo, welche nach des Apostels Wort zuerst, zu Beginn seines Reiches, auferstehen sollen, sind mithin im April 1878 auferstanden".
"Dies steht in vollem Einklang mit der Erklärung der Schrift, daß das Reich Gottes zuerst aufgerichtet werden muß, bevor es an die Vernichtung aller bestehenden Gewalten der gegenwärtigen bösen Welt herantreten kann, jener politischen, kirchlichen und finanziellen Mächte, deren Untergang am Ende der 'Zeiten der Heiden', Nationen, im Oktober 1914 fällig ist".
"Die Einsetzung der irdischen Regenten aber dürfen wir nicht vor Ablauf der 'Zeiten der Heiden', Nationen, im Oktober 1914 erwarten". Diese Beweise sind im Band IV der Schriftstudien nachzulesen, siehe Seite 269-273, Ausgabe 1919. "In diesem Kapitel bringen wir den Schriftbeweis, für die Tatsache, daß mit dem Jahre 1872, sechstausend Jahre seit der Erschaffung Adams verflossen sind, seit dem Jahre 1872, der Chronologie oder Zeitrechnung gemäß, in das siebente Jahrtausend oder ins Millennium eingetreten sind". (Schriftstudien Band II, Seite 50)

Unser Standpunkt dazu
Unsere Nachprüfungen haben ergeben, daß Russell und seine engsten Mitarbeiter Spekulanten waren. Alle angeführten Aussagen haben sich nicht erfüllt. Mit Ausreden und kleinen Eingeständnissen gab man nach und nach die voreiligen Voraussagen zu. Hier nur einen kurzen Auszug aus einem WT des Jahres 1914, Seite 36: "Wenn nach der Vorsehung des Herrn die Zeit fünfundzwanzig Jahre später kommen sollte, so würde der Wille des Herrn auch unser Wille sein;

Diese Aussage von Russell zeigt eindeutig, wie ihm damals, 1914, zumute war. Der einzige Ausweg, den er sah, war, seine Schäflein zu vertrösten und wenn es auch nur 25 Jahre waren. Man könnte meinen, daß er sich mit dem Gedanken beschäftigte: "Dann werde ich bestimmt schon tot sein und nach mir die Sintflut.
Fortsetzung folgt

3. Gespräch zum Buch "Der Weg zum wahren Glück
EINE "GEISTIGE HERRSCHAFT" DER ANGST
KANN WTG-POLITIK DIE WELTPOLITIK ERSETZEN?
Liebe Brüder und Schwestern !
Die Kapitel 11 bis 15 des sogenannten "Goldenen Buches" erschrecken ganz besonders den, der aufmerksam liest. Begonnen wird mit der Überschrift "Die Ursache für Krankheit und Tod", dann wird mehr oder weniger überzeugend begründet, warum "Der Tod - kein unbesiegbarer Feind" ist und ein bißchen über die "Kommunikation mit dem geistigen Bereich" geplaudert. Doch kaum ist dieses Stück vorbei, folgt Drohung und Warnung in ganz massiver Form:

"Warum läßt Gott das Böse zu"? und "Ist das 'Weltende' nahe"? Da haben wir also wieder das ganze so oft strapazierte Hin und Her zwischen weltlichem und geistigem Bereich, zwischen Begründungen und Beweisen über Gott und Satan, die mehr als fadenscheinig sind, denn sie zielen nicht darauf, den Menschen zu bessern und zu tätiger christlicher Nächstenliebe anzuhalten, nein, sie zielen auf psychische Angst, auf Schrecken und sich Beugen vor denen, die so "allwissend" mit der Macht Gottes und Satans umgehen, den leitenden Brüdern der WTG!

Doch gehen wir entsprechend den Diskussionspunkten wie bisher ganz korrekt vor.
"Weshalb sind Krankheit und Tod ein Rätsel?" - wird zunächst gefragt. Bei der Antwort wird erwartet, daß man auf die Besonderheiten des menschlichen Körpers, der von seinem Aufbau her viel länger lebensfähig wäre, hinweist und sich gebührend wundert, wieso wir trotzdem krank werden und auch sterben.

Hier beginnt seitens der WTG ein bemerkenswerter Wandel. Bisher hat sie alles Übersinnliche-Mystische, jeden Okkultismus, jede Komplizierung der Bibelauslegung abgelehnt. Aber genau in dem Kapitel beginnt sie, von Rätseln zu sprechen, stellt selbst das "Loskaufopfer" Jesu Christi nicht mehr nur als gegebene Tatsache hin, sondern verkleidet alles geheimnisvoll. So geht es in den nächsten Kapiteln weiter, z.B. "Weshalb sollten wir uns mit dem Feind "Tod" befassen?" - Hier wird ganz eindeutig der Tod als ein rein körperlicher Vorgang personifiziert, bekommt etwas Mystisches, geradezu unheimliches. Natürlich wird nach wie vor festgestellt, daß es keine eigene Seele gibt und daß Tote kein Bewußtsein haben, doch die Begriffe, die direkt oder indirekt mit dem Okkultismus - dem Umgang mit dem Bösen, wie es die WTG nennt, zu tun haben - werden plötzlich verwendet. Da wird von "Kommunikation mit dem geistigen Bereich" gesprochen, von "Antworten aus dem geistigen Bereich", von "schlechtem und gutem Einfluß" aus dem geistigen Bereich. Und wenn wir all das genau lesen, dann fällt uns auf. daß es. verglichen mit früheren Studientexten, im Vordergrund gar nicht mehr so sehr um theokratische Dinge geht, sondern darum, Gott, Jesus Christus und die Bibel als willkommenes Aushängeschild zu verwenden, um die Politik der WTG glaubhafter und schmackhafter zu machen. Wenn es nach der WTG ginge, dann müßten alle Menschen der Erde dem Willen Jehovas gehorchen. Ja, aber geht es denn noch um seinen Willen?

Verfolgen wir noch einmal das Vorgehen der WTG im "Goldenen Buch". Zunächst wird von der Bibel und Jehova gesprochen und gesagt, daß dort wahre Hilfe für den Alltag zu erwarten sei. Dann geht es um die Alltagsprobleme, mit denen nicht leicht fertig zu werden ist, nun um den Kontakt mit dem geistigen Bereich. Nicht ein einziges Mal weist die WTG auf sich hin und trotzdem ist während des Lesens der Eindruck entstanden: Ohne die WTG, ohne die Brüder in Brooklyn, die uns ja das "Goldene Buch" schrieben und druckten, wüßten wir das alles gar nicht, wären wir unwissend und hilflos allen Problemen ausgeliefert. Hier kommt also Hilfe zur rechten Zeit. Dafür wollen wir dankbar sein! Wem? Etwa der WTG, einem Menschenwerk, das an jeder Veröffentlichung ein gutes Sümmchen verdient. Nicht umsonst ist Gold überall in der Welt Symbol des Geldes, der Macht des Wohlstandes und hat mit geistigen mit Glaubensdingen überhaupt nichts zu tun. Überlegt mal, warum die WTG gerade ein "Goldenes Buch" herausbrachte? Fragt euch, ob in diesem Gewände nicht ein "Goldenes Kalb" vor euch steht.

Alles, was mystisch, unheimlich und ein bißchen unerklärlich ist, flößt den Menschen Scheu und Achtung ein. Im 4. Kapitel wird gezeigt "Wie man Unsichtbares kennenlernen kann" - da beginnt das vorsichtige Hinlenken auf etwas Mystisches, nicht recht Erklärliches. Gottes Wege sind unerforschlich. Seine letzten Entscheidungen kennen wir nicht, so wird immer wieder betont und zugleich klingt an, daß es Menschen gibt, die ihm besonders nahestehen, die sein Sprachrohr sind. Die WTG hält sich für ein solches Sprachrohr Gottes und sie fordert uns unmißverständlich auf, auf sie zu hören. Die Texte der Bibel sollen wir aufmerksam prüfen, aber wo wurde jemals gesagt und erlaubt, daß wir die Texte der WTG prüfen. Die WTG kleidet sich ins Mystische. Zu ihr sollen wir kommen in scheuer Achtung und Demut, wie zu einer Kartenlegerin, von der wir die Zukunft wissen wollen. Woher erfahren wir, ob es nicht der Weg ins Verderben ist, den wir so gehen. Die WTG behauptet von anderen, von sogenannten weltlichen Einrichtungen, daß sie keine Besserung gebracht hätten! Liebe Brüder und Schwestern, könnt Ihr mir eine einzige Besserung nennen, die die WTG vermocht hat. Im Bauen von großen Gebäuden und Königreichssälen, im Drucken von Millionen Büchern und Zeitschriften ist sie perfekt, aber was hat das für Besserungen für die Zeugen Jehovas gebracht, ganz zu schweigen von Milliarden Menschen der Erde. Hoffnungen wurden geweckt und zerfielen zu Staub, Wieder und wieder. Glaubenshilfe gab die WTG nicht mehr und nicht weniger als Hunderte andere Religionsgemeinschaften ihren Mitgliedern auch geben oder nicht geben konnten. Aber die WTG stellt unverschämt die Frage zu Beginn des 15. Kapitels: "Weshalb sollten wir am 'Weltende' interessiert sein?" Sie erwartet das Ende der weltlichen Herrschaft und statt dessen eine göttliche Herrschaft. Können wir ihr noch glauben? Nein, denn diese göttliche Herrschaft war von Anfang an ein Vorwand. Am liebsten schon heute möchte die WTG die Herrschaft haben. Nur eben, so schnell geht es nicht, denn was vermögen schon 2 oder 2,2 Millionen Verkündiger. Die WTG schuf ihrem Buch ein prachtvolles Gewand, versteckt sich hinter unklaren Ausdeutungen, mehr denn je und ist das, was sie schon immer war: Ein Wolf im Schafspelz, Unser 4. und letztes Gespräch wird uns dazu näheren Aufschluß geben.
-tig-

CV-HILFESTELLUNG FÜR DIE WTG
4. Endzeitspekulation Wird die WTG sich auf diese Weise zu retten versuchen?
Hier liegt die jüdische Chronologie zugrunde, die von der nicht jüdischen um 264 Jahre abweicht. Damit wären 6 000 Jahre Menschheitsgeschichte erst im Jahre 2239 u. Z. zu Ende.
Hast du schon einmal darüber nachgedacht, welche herausragende Rolle das Volk Israel in den Berichten der hebräischen Schriften spielt? Erinnere dich! Auf Grund der Treue Abrahams zu Jehova Gott wurde ihm aus seinem Samen ein großes Volk verheißen und erweckt (1. Mose 26:4). Die Geschichte dieses Volkes Israel war sehr bewegt und hing von seiner Treue zu Jehova, seinem König, ab. Sein Ungehorsam führte es schließlich in die babylonische Gefangenschaft.

Einige Jahrhunderte später verwarf Jehova dieses Volk vollends, indem er im Jahre 70 u. Z. den römischen Feldherrn Titus dazu gebrauchte, das jüdische System der Dinge zu vernichten. Erinnere dich weiter, daß Jesus die gute Botschaft zu den Juden brachte und seine Jünger aus deren Reihen erwählte. Und bedenke schließlich, daß Jesus selbst ein Jude war. Würde Jesus bei seinen Prophezeiungen eine Zeitrechnung im Sinn gehabt haben, die dem jüdischen Volk fremd war? Ganz sicher nicht. Jesus hat mit großer Wahrscheinlichkeit die jüdische Chronologie verwendet. Das bedeutet aber, daß vom Jahre 1975 an noch 264 Jahre vergehen müssen, um die Vollzahl der 6 000 Jahre gemäß der jüdischen Zeitrechnung, also daß Jahr 2239, zu erreichen.

Wie wichtig ist es doch, die Worte der Schrift zu beherzigen, die uns ermahnen, uns keiner Endzeitspekulation hinzugeben." (Apg, l:7, Matth . 24:36).
Wir sollten in der Tat darauf achten, ob die WTG eine solche weitere Endzeitverschiebung vornimmt.
MSH

HEUTIGE KATHOLISCHE ANSICHT ÜBER "SEKTEN"
Auch die Zeugen Jehovas im Blick
In der katholischen Monatsschrift "BEGEGNUNG" 2/1981 ist kürzlich ein Beitrag "Die Kirchen und die Sekten" veröffentlicht worden. Darin sind auch die Zeugen Jehovas indirekt angesprochen.
Nachdem der Verfasser, Meinrad-Alois Funke begründet hat, warum der Begriff "Sekte" nicht mehr gebraucht werden sollte, schreibt er u.a.:

Trotz der Vielfalt der religiösen Gemeinschaften "neben den Kirchen" gibt es gemeinsame Denkmodelle und Grundvorstellungen, die sie von den Kirchen unterscheiden. Überraschend wiederholen sich diese Modelle im Laufe der Kirchengeschichte immer wieder, teils infolge verkürzter kirchlicher Verkündigung, teils infolge mittelalterlichen Aberglaubens.

Der Glaube an die Berechenbarkeit der Wiederkunft Christi
Der "ausgerechnete Jüngste Tag" widerspricht des Aussagen der Heiligen Schrift, die Christi Anweisungen unmißverständlich kundtut: "Es steht euch nicht zu, Zeit und Stunde zu wissen, welche der Vater in seiner Macht bestimmt hat. Aber: Ihr sollt meine Zeugen sein…!" Statt seinen Jüngern Termine, Spekulationen und Zeitpläne zu liefern, gibt er ihnen Aufträge, Sendungen, Dienste! Welcher Mensch hätte nicht die Neugier, "hinter die Kulissen zu schauen", wer möchte nicht Katastrophen und Gefährdungen vorausschauen können? Mittelalterlicher Aberglaube hat sich in Formen der Prophezeiungen bis in unsere Tage hinübergerettet und verunsichert manch aufgeklärten Zeitgenossen. Und hinterher stellen die enttäuschten Propheten wieder einmal fast, der Ratschluß Gottes habe sich in letzter Minute geändert. Aber was schlimmer ist: Gottes Fahrplan für die Endzeit bleibt wichtigster Glaubensinhalt. Die Grundtendenz zu Welt und Gesellschaft muß hier weltfremd, weltfeindlich und ohne soziales Engagement bleiben.

Viele Sondergemeinschaften entwickelten sich auf die beiden großen Kirchen zu, suchten die Gemeinschaft im Bund der Evangelischen Kirchen oder streben das Gespräch an im Ökumenischen Rat. Sie genießen hohes Ansehen wegen ihres religiösen Bemühens und ihres sozial-caritativen Engagements. Sie sind dem ökumenischen Anliegen verbunden und werten ihr "theologisches Eigengut" nicht höher als das allen Christen gemeinsame Glaubensgut.

Andere Gruppierungen sind wegen der Überbetonung ihrer "Sonderlehre" seit ihrer Gründung zur Absonderung, zur Weltflucht, zu Verzicht auf soziales Engagement verurteilt. Um ihre nackte Existenz im Reibungsfeld der Kirchen besorgt, greifen sie überschnell zum rettenden Strohhalm und werden leicht Opfer der Manipulation reaktionärer Kräfte, denen eine inaktive Mentalität in ihr politisches oder wirtschaftliches Konzept paßt. Ihr Verhältnis zu den Kirchen ist aggressiv und ablehnend, ein ökumenisches Gespräch mit ihnen aussichtslos.
Die Unterscheidung der Geister tut not, wo wir uns auf ein Gespräch einlassen. Aber eine künftige Ökumene wird um dieses Gespräch nicht herumkommen.

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG. 17:11
DER WACHTTURM
WT 15. August 1981 Nr. 16
"Ich habe erlebt, wie Personen ihr Leben änderten"
Ein WT-Missionar aus Japan erzählt, wie im Gefängnis ein Mörder ZJ wurde und bis zu seiner Hinrichtung der eifrigste Verkündiger dort war. Nur zu verständlich. Die Erzählung bestätigt die verdeckte politische WT-Mission, gesellschaftliche "Aussteiger" bei ihrem natürlichen Verlangen nach einer gerechten Gesellschaftsordnung zu packen, um sie zur sozialpolitischen Untätigkeit unter der immer wieder dahingegeschobenen Paradies-Endzeit-Utopie zu verdammen.

"Lebensrettende Nächstenliebe bekunden"
Der Schreibzeugmann aus Hes. 9 wieder einmal. Erst war das C. T. Russell, dann der "Überrest", nun sollen es alle ZJ sein. Es soll zugleich auch die faschistoide WT-Vernichtungstheorie von heute rechtfertigen, alle religiös, rassisch und politisch anderen seien nur vernichtungswürdige Verbrecher. WT 15.9.1958, S.565. Die ZJ soll es anspornen, weiter unkritisch für die WTG zu eifern. Bemerkenswert außerdem: In einer Fußnote sagt der WT, in einem Fall habe die Politik von Prinz von Oranien im Jahre 1559 "unter Gottes Leitung" gestanden. Was für ein Unsinn, soll sich Gott den Nationen doch erst 1914 wieder zugewandt haben.

"Der Haus-zu-Haus-Dienst, eine Herausforderung"
Es wird wieder alles zusammengesucht, was man zur Stütze der HzH-Methode verwenden kann. Wie richtig oder falsch diese Haus-zu-Haus-Methode auch ist, auch im Urchristentum konnte das gar nicht überall durchgeführt werden. Entscheidend ist doch allein, was man da verbreitet! Und das ist seit 100 Jahren nachweislich Endzeitfalschprophetie. 5. Mose 18:20-22. Siehe nur 1975! Die hier angewandte WT-Taktik:

Mit der Methode oder Form blenden. Dabei muß man doch nach dem Inhalt fragen !
"Ist das Königreich eine Realität für dich?"
Das Königreich war schon mit Jesus eine Realität! Luk. 17:21. Aber das ist doch etwas ganz anderes, als was seit 1914 vom Himmel aus passiert sein soll! So wird in Wahrheit mit falschen Karten gespielt. Und auch hierbei wird die politische Mission der WTG sichtbar, indem sie das Königreich auf die Ebene einer politischen Regierung oder Herrschaft stellt mit der Frage:

"Welche Regierung sollte der einzelne als die höchste anerkennen, die des Menschen oder diejenige Gottes?" (Abs. 11, S. 19). Solche Frage hatte Jesus niemals gestellt. Jesus ist keine höhere politische Regierung, für kein .Land der Erde. Er stelle keine höheren politischen Ansprüche. Das ist WT-Erfindung und WT-Auslegung . Politischer Bibelmißbrauch.

Habe Glauben an das Königreich"
Eine Neudeutung des Daniel-Standbildes. Die betreffenden Deutungen sind schon mehrfach als falsche Prophetie erwiesen. 5. Mose 18:20-22. C.T. Russell : Eisen und. Ton, die staatliche und kirchliche Macht, das "Heilige Römische Reich", der Stein sei die wahre Kirche, die Tage "jener Könige" dauern von 1874-1914 (Schriftstudien 1/1886 dt., Beröer Handbuch 1912. S. 234).

J. F. Rutherford: Die Deutung vor 1914 ist falsch. Ton und Eisen, die finanziellen, politischen Elemente mit ihren religiösen Betrügern. Der Stein sei Jesus. (Licht II, 1930). N. H. Knorr; Eisen und Ton, Verbindung von Staat und Kirche ohne USA, soziale Bewegung seit Marx, Engels, Kommunistisches Manifest, radikale Elemente und "ältere imperialistische Typen der Weltherrschaft", die nicht aneinander haften, (Dein Wille geschehe auf Erden 1958/60, S. 124f).

F. W. Franz: Eisen und Ton, weiches, tonähnliches Element der Gewerkschaften, Mitspracherecht des sog. einfachen Mannes, Verhältnis Arbeiterschaft/Regierung wie in Westeuropa, wobei "sozialistische und kommunistische Herrscher nie zur Weltherrschaft" kämen. (Vorliegender WT, S. 26f, Abs. 20-22). Also von Falschprophetie zu Falschprophetie nach und nach Umwandlung der Standbilddeutung zu antikommunistischer Hetzpropaganda. Zum Schluß werden alle 1975-enttäuschten Gemüter sowohl beruhigt wie bedroht: Nur noch eine "kleine Weile" und "zurückweichen" heiße "vernichtet werden", wie immer nach jeder Falschprophetie

WT 1. September 1981 Nr. 17
"Möchtest du leben?"
"Du willst leben"
"Das heutige Leben"
"Das Leben, für das du dich entscheiden kannst"
"Die bessere Entscheidung - Leben auf einer paradiesischen Erde"
"Worin zeigt sich deine Entscheidung?"
"Joels Vorhersage für Jehovas Rache und Liebe"
Alles ist zunächst der bekannte WT-Appell an die materiellen, sozialen und kulturellen Lebensbedürfnisse eines jeden. Wer schon will nicht leben! Dann aber folgt die Schwarzmalerei durch Verallgemeinerung tatsächlicher negativer Erscheinungen, so daß alles andere wieder nur als böse dasteht. Dann wird die WT-Paradies-utopie eingeschoben, in glänzenden Bildern. Daß dies immer falsche Prophetie war, 1874 bis 1975, wird natürlich verschwiegen. Nur Schwelgen in Paradiesgefühlen! Emotionen über alles! In dieser unkritischen Hochstimmung soll die emotionelle Entscheidung, weiter unter dem WT, getroffen werden. Es ist das 100jahrige Spiel, dem in der Wüste durstend Keuchenden (WT 1.8.75, S. 476, Abs. 23) ständig am Horizont eine erquickende Oase vorzugaukeln, eine Fata Morgana, um sie stets wieder zu verschieben, wenn .sie erreicht schien. Zum Schluß; Nur über die WTG sei seit 1919 der Geist ausgegossen (Joel). Wer dieser Gaukelei nicht folgt, dem wird die Rache Gottes "an den Nationen" angedroht. Erkennt keiner, daß die WTG Gott damit dem faschistischen Völkermörder gleichstellt? Denn hinter Ausschwitz gibt es für niemanden ein Zurück - IHR Bibeldeuter in Brooklyn!

"Sei weise, benimm dich als ein Geringerer"
"Sich als ein Geringerer der leitenden Körperschaft gegenüber zu benehmen, was den Dienst, das Predigtgebiet und auch Lehrfragen betrifft" (S. 20, Abs. 20). Alles, was da für Geringersein zusammengetragen wurde, dient allein diesem Hauptpunkt! Geschickt fast am Ende eingefügt! Damit man die Hauptabsicht nicht merkt! Hat doch das WT-Lehrgebäude mit 1975 für jeden einen tödlichen Riß erhalten, der sich zum Nachdenken darüber erhebt. Genau das soll verhindert werden! Du sollst dich kritiklos beugen und weiterkeuchen, was der WT auch lehrt.

AUFBRUCH IN MAGDEBURG, WO DAS "BIBELHAUS" WAR
Anlass: der G. H.-Geldschmuggel
Wie eine gerechte Strafe Gottes
Das ehemalige "Bibelhaus" (WTG-Zweigbüro Am Fuchsberg) in Magdeburg ist heute ein Kinderkrankenhaus. Für die Organisation ist das wahrlich wie eine gerechte Strafe Gottes. Hat sie doch nie auch nur einen Finger gerührt für praktische christliche Diakonie oder Nächstenliebe an anderen ohne nach deren Glauben zu fragen, wie es Jesus im Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Luk. 10) lehrt. "Wir sind doch kein Wohltätigkeitsverein!" - erbarmungslos gab man das selbst eigenen Notleidenden zur Antwort. Aber G.H.-Unsummen DDR-Geld nach dem Westen schmuggeln, wider Schrift, Gesetz und Recht, dafür waren gebrechliche Rentner gut. Auch für diese Unsummen steht jene gerechte Strafe Gottes. Nicht zu einem einzigen Hospital hat ihre "Nächstenliebe" gereicht. Stattdessen machten sie nichts als Worte: 1914, 1918, 1925, 1945. 1975, 1996, 2000? komme die große "Heilung der Nationen". Und bis dahin? Mögen sie verrecken, denn wenn sie sich selbst helfen, sollen sie auch vernichtet werden. Und keiner der Verkündiger begreift den Schwachsinn dieser "Botschaft".

Doch! Immer mehr begreifen es! Auch in Magdeburg, wo das "Bibelhaus" war, in dem nun wahrlich praktische Nächstenliebe regiert, ohne nach dem Glauben zu fragen. Gar manche Gott und den Menschen dankbare Mutter konnte ihr kostenlos gesundgemachtes Kind daselbst wieder glücklich in ihre Arme schließen.

"Er läßt's den Aufrichtigen gelingen"
Nämlich, in allen Dingen zu Weisheit und Verstand zu kommen . Sprüche 2:6-14.
Wer aufrichtig ist, kann darum nicht länger in der Organisation bleiben, wenn er sie durchschaut.
Unserem Bruder in Magdeburg war der CV- Sonderdienst 2/1981 in die Hände gekommen;
"An alle, die der Organisation Geld geben"
Auch er hatte regelmäßig etwa 20 Mark gegeben. Der CV-Nachweis, daß mit diesem Geld u.a. im Widerspruch zu Christi Cäsar-Gebot ein Schmuggel nach dem Westen betrieben wird, eine verbrecherische Verletzung der DDR-Finanzgesetze, machte das Maß für unseren Bruder voll. Wenn das stimmt! Dafür gibt es keine Entschuldigung! Einer auch kriminell tätigen Organisation angehören? Das kann doch wohl nicht angehen! Wie das auch bemäntelt wird - Rechtslage, Gesetz, Schriftaussage und Tatbestand sind eindeutig.

Um sich zusätzlich zu vergewissern, vereinbarte unser Bruder einen Besuch im CV-Büro Gera. Was da erst alles klar wurde! Die Kehrseite der Organisation sieht ja noch viel schlimmer aus! Da war z.B. das Blaubuch "Die Zeugen Jehovas. Eine Dokumentation über die Wachtturm-Gesellschaft" aus dem Urania-Verlag 1970. Selbstverständlich würde er das unbedingt lesen und prüfen .

Wenn man sich irgendwo anschließt, muß man da nicht zuvor das Für und Wider prüfen? "Wer einen Turm bauen will, setzt er sich nicht zuerst hin und berechnet die Kosten?" Lukas 14:28. Das gilt doch auch für den Wachtturmbau. Aber hat er je geprüft, was alles gegen den Wachtturmbau zu bedenken ist? Das gab es nicht. Andererseits war er ja erst 1973/74 zur Organisation gekommen, sozusagen im "1975-Weltendeauftrieb". Wahrnehmung der letzten Chance, wie sie anboten. Und die Organisation versucht, gut zu verbergen, was einen zum kritischen Nachdenken bringen könnte. Die "geistige Speise" war auch kaum mehr, als von der Hand in den Mund. In der Hand behielt man kaum etwas.

Wie konnte man nur so unverzeihlich arglos sein. Unter anderem auch, weil man wirklich aufrichtig glaubte, was da "hoch und hehr" im Namen Gottes alles vorgetragen wurde. Die Erfahrung eines falschen Propheten muß man schließlich erst einmal machen. - Muß man das wirklich? -

"1975" - für ihn kein Stolperstein Nein, wegen der Irrlehre vom 1975-Weltende hat es in seiner Studiengruppe keine großen Debatten gegeben. Es war eben ein Rechenfehler dabei, der alles lediglich ein bißchen verschiebt. Der kurze Zeitraum zwischen Adam und Eva. Erstaunlicherweise konnte viel Eindruck gemacht werden! Es sollte nicht unterschätzt werden, die Organisation hat mit solchen Argumenten Erfolg. Auch für ihn wurde dieses "1975" so nicht zum Stolperstein, obwohl man sich nachträglich darüber wundern muß. Denn es muß natürlich zugegeben werden, daß die Organisation mit "1975" nach 5. Mose 18:20-22 ein falscher Prophet ist.

Aber wenn die Lawine ins Rollen kommt!
Die WT-Bibelauslegungen, richtig oder auch falsch, werden noch immer weitgehend unkritisch geschluckt. Das "Licht" werde eben "immer heller".
Und die sich als falsch erweisenden Lehren? Das sind eben menschliche Fehler dabei. Daß dies aber gerade beweist, daß dieses Werk nur Menschenwerk ist, wird gerade nicht bedacht! Denn von Gott können keine falschen Lehren kommen. Aber wenn dann ein zu dicker Brocken im Halse stecken bleibt l Die kriminellen Sachen z.B.! Unser Bruder bestätigte das.

Unerträglich wird auch angesichts der im Munde geführten Freiheit, zu der Christus durch die Organisation freigemacht habe, der Streß und Dienstzwang, die unwürdige Bevormundung, die man über sich ergehen lassen muß. Und wer da alles über einen zu Amt und Würden kommt! Schritt für Schritt fühlt man sich geistig entmündigt. Es wird alles vorgekaut und angewiesen, selbst die Fragen, die zum WT zu stellen sind. Es läuft ab wie nach Kindergartenmethoden. Irgendwann wird das unzumutbar. Es ist wie ein Aufatmen, wenn man das hinter sich hat. Ja, so ist es.

Über die Situation der Organisation wird keine Diskussion geführt. Wer nun aber fragt, warum, wieso, weshalb? Unser Bruder; Der wird der Menschenfurcht bezichtigt, das wird als Feigheit ausgelegt .Wer möchte sich schon Menschenfurcht u. Feigheit nachsagen lassen« Aber ist das nicht psychologischer Zwang zur Unterdrückung kritischer Fragen? Aber ja! Ja, die Organisation kritisch zu fragen, erfordert wahren Heldenmut, bedroht sie doch echte Kritik mit Verteufelung, Rufmord und "zweiten Tod", gleichsam mit einer Wasserstoffbombe. (WT 1. Juli 1957, Abs. 5, S. 409)
Doch bei den Aufrichtigen hilft der Organisation auch das nichts. Unbeantwortete Fragen sind hartnäckig und unausrottbar. Unser Bruder selbst beweist es.

Ob CV in Magdeburg gelesen wird?
Verdammungsurteile gegen CV hat unser Bruder in Magdeburg noch von keinem vernommen. Auch Gespräche mit Leitenden haben bestätigt: Man liest CV. Man ist eben am Ort des ehemaligen Bibelhauses. Da möchte man schon wissen, was ringsherum vor sich geht. Mit Sicherheit werden weitere Aufrichtige auch in Magdeburg aufbrechen!

… UND FRIEDE AUF ERDEN
1 Es begab sich aber zu der Zeit, daß ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, daß alle Welt geschätzt würde. 2 Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Cyrenius Landpfleger in Syrien war 3 Und jedermann ging, daß er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt. 4 Da machte sich auf auch Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum daß er von dem Hause und Geschlechte Davids war, 5 auf daß er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die war schwanger. 6 Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, daß sie gebären sollte. 7 Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge
8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. 9 Und siehe, des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. 10 Und der Engel sprach zu ihnen; Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; 11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids« 12 Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. 13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen; 14 Ehre seit Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen. 15 Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Laßt uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. 16 Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Joseph, dazu das Kind in der Krippe liegen. 17 Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. 18 Und alle, vor die es kam, wunderten sich der Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. 19 Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. 20 Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott um alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.
So steht es in der Bibel
"Gesegnete Weihnachten!" - "Stille Nacht, heilige Nacht" - "Mein Weihnachtslied". Mit diesen Wünschen, Bekenntnissen und Themen wurde u.a. von der WTG das Weihnachtsfest gefeiert. So stand es im "Goldenen Zeitalter" Dezember 1925
Und heute? Bist Du damit zufrieden und glücklich, sind es Deine Kinder? Denke mal in einer stillen Stunde darüber nach!

"Christliche Verantwortung"; Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str.6
A8236/81 V 7 1 3484 KO

Christliche Verantwortung 1982 Teil I

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