"Christliche Verantwortung" zusammengefasst 1981 Teil I

CV 138 - CV 133

Kommentare zu den eingescannten CV Ausgaben
CV 138 Januar 1981

Eigentlich muss man es so sehen, dass diese Ausgabe in mehrfacher Hinsicht eine Zäsur repräsentiert. Das sie die erste Ausgabe des Jahres 1981 ist, stellt dabei noch das unwesentlichste dar. Schon etwas mehr registrierenswert ist, dass die CV-Serie (breit ausgewalzt) über den seinerzeitigen WTG-Funktionär Heinrich Ditschi, mit dieser Ausgabe ihr Ende findet.
Noch ein Faktum gilt es zu registrieren. Dies ist auch die erste Ausgabe, die im Impressum einen anderen Herausgeber-Namen nennt. Firmierte dieser bis zur Nummer 137 unter "Wolfgang Daum", so liest man nun hier erstmals den Namen "Henry Werner". Sollte man der Meinung sein, auch eine Erläuterung vorzufinden, weshalb dieser Personalwechsel, so wird man diese nicht unbillige Erwartung, n i c h t erfüllt finden. Auch gibt es keinerlei "Verabschiedung". Das war schon beim Wechsel von dem Willy Müller zu dem "Wolfgang Daum" so. Und das wiederholt sich nun Anfang 1981 wieder. Man wird dies wohl kaum so interpretieren können, als sei dies ein "reibungsloser" Wachwechsel gewesen.
Registrierenswert auch noch, dass gleichfalls unter dem Datum Januar 1981, ein separater sogenannter "Sonderdienst Nr. 2" mit herausgegeben wurde.
Der "Sonderdienst Nr. 1" ist noch in übler Erinnerung. Betrieb er doch das Stasi-Zersetzungsgeschäft in Sachen eines "Heilpraktikers", in Personalunion auch WTG-Funktionär, in besonderem Maße. Auch dieser "Sonderdienst Nr. 2" ist kaum geeignet. von seinem Inhalt her, "Vertrauen" zu erwecken. Er offenbart erneut eine ganz spezielle Handschrift - die der Stasi! Übrigens findet sich auch in dieser Nr. 138, ein unter die Gürtellinie schlagender Beitrag in Sachen dieses Heilpraktikers.


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 138 GERA JANUAR 1981

DER KANAL - DER ÜBERREST
Den Anweisungen des "Sklaven" wie der Stimme Gottes folgen.
HERBSTBERATUNG CV 1980
Einige Eindrücke.
DAS GEHEIMNIS DES TITELS
Das jüngste WTG-Kinderbuch

CV - WIRD IN WIESBADEN GRÜNDLICH GELESEN
CV war seit 1959 stets bemüht, die Konflikte und Fragen der Brüder und Schwestern in unserem Lande zu bearbeiten. CV hat oft wegweisenden Rat erteilt. Die WTG hat natürlich oftmals darauf sauer reagiert. Diese Reaktionen beweisen einmal wieder mehr, daß man in Wiesbaden CV gründlich liest. Den Verkündigern wurde allerdings die Weisung erteilt, CV in den Ofen zu stecken oder ungelesen anderweitig zu vernichten. Welch ein Widerspruch, der eine darf es lesen, der andere soll es sofort nach Erhalt vernichten.

Wer CV kennt und diese Zeitschrift fortwährend liest, hat bereits erkannt, warum diese Zeitschrift so gehaßt wird, besonders von der WTG. Dort spiegelt sich das wahre Bild der WTG wider. All ihre verwerflichen Manieren und Lehrmethoden sowie Falschauslegungen werden darin behandelt und zerpflückt, so daß das kahle Gerippe nur noch übrig bleibt. Das hat sich CV u.a. zur Aufgabe gemacht. All diese Arbeit wäre nicht erforderlich, wenn die Hauptverantwortlichen der WTG auf die warnende Stimme von Tausenden aufrichtigen Wahrheitssuchern gehört hätten und hätten Schluß gemacht mit der verhängnisvollen Allesbesserwisserei, die Jehovas Zeugen letztlich immer wieder in Verruf brachte. Nun ist die Welle der Empörung nicht mehr aufzuhalten. Die WTG greift zu Maßnahmen, die verabscheuungswürdig sind, weil sie würdelos sind. Nun wacht einer nach dem anderen auf, um die jahrhundertalte WT-Geschichte kennenzulernen. Nun wird es kritisch. Wir begrüßen es sehr, daß die WTG durch solche neuzeitliche Welle der Empörung beunruhigt wird.

Besonders nach 1975 entscheiden die Tatsachen, etwas, worauf man sich verlassen kann und keine Halbheiten.
Mögen sich die Verantwortlichen in Brooklyn diesen Rat einmal als Jahrestext in ihr Jahrbuch schreiben, damit sie ihn nicht so schnell vergessen. Für alle aufrichtigen Brüder und Schwestern veröffentlichen wir jedoch diese Halbheiten der WTG, womit sie als Hersteller solcher Halbheiten, Millionen von aufrichtigen Zeugen Jehovas und deren Freunde enttäuscht hat.

DEN ANWEISUNGEN DES »SKLAVEN WIE DER STIMME GOTTES FOLGEN
Gespräch über den Ausspruch der Wachtturm-Gesellschaft:
Der Kanal
Wer ist das überhaupt?
Wer das ist? - Früher hieß es immer wieder, die Wachtturm-Gesellschaft sei der "Kanal", später wurde gesagt, der noch auf Erden lebende "Überrest der 144 000" sei es, während "die Gesellschaft" nur als sein Rechtsinstrument anzusehen sei. Aber wo ist dann der sogenannte Überrest?

Brauns Antwort trifft ins Schwarze: In allen Ländern sind die sich zum Überrest zählenden ZJ meistens alte und gebrechliche Brüder, die in den Versammlungen überhaupt keine Rolle mehr spielen. Ihre Ämter gaben sie längst an jüngere ab. Macht und Einfluß haben nur die Überrestglieder, die der Wachtturm-Gesellschaft bzw. ihren Führungsgremien angehöre. - Der "Überrest"

Genau! Und darum ist auch nicht einsichtig, wie man behaupten kann, der "Überrest" sei der "Kanal", durch den Gott sein Volk führe. Nicht einsichtig ist daher auch folgende Darstellung im "Wachtturm": "Laßt uns nun den Mitteilungskanal unmißverständlich erkennen, dessen sich Jehova in unseren Tagen bedient, damit wir in seiner Gunst bleiben mögen… Besonders seit dem Jahr 1919 hat er die kollektive Körperschaft des gesalbten Überrestes über all die sichtbaren Interessen des Königreiches gesetzt … Es ist höchst wichtig, daß wir diese Tatsache verstehen und den Anweisungen des Sklaven so folgen, wie wir der Stimme Gottes (!) folgen würden…" (WT 15.8.57, S.498.)

Nein, Bruder Braun, die Brüder, die sich zum "Überrest" zählen, haben noch nie "Anweisungen" herausgegeben. Diese unscheinbaren Leute hin und her in den Versammlungen fordern nicht, daß man ihnen folge "wie der Stimme Gottes". Die Wachtturm-Gesellschaft aber gibt die Anweisungen heraus. Und damit niemand an ihrer Vermessenheit Anstoß nimmt, verschanzt sie sich hinter dem "gesalbten Überrest". Das wird auch dadurch nicht anders, daß ihre Führungsspitze sich zu diesem "Überrest" zählt. Wenn der Leiter eines Verlages zur evangelischen Kirche gehört, so kann er daraus noch nicht das Recht ableiten, zu sagen, daß seine Anordnungen die der evangelischen Kirche seien. -

Mein Freund ist entsetzt
Mein Freund ist noch immer entsetzt: Wir sollen also "dem Kanal" folgen wie der Stimme Gottes? -
Ja, sage ich, dafür hat er ja auch etwas zu bieten: Im "Wachtturm" vom 1.8.1956, Seite 464 und 477 heißt es: "Es ist heute gebieterische Pflicht, daß jene, die in der neuen Welt der Gerechtigkeit zu leben wünschen, mit der Neuen-Welt-Gesellschaft Schritt halten. Warum? Weil sie (nicht etwa Gott) nun alle ihre Glieder durch die größte aller Drangsale, den Krieg von Harmagedon, sicher hindurchbringen und sie in eine heile Welt führen wird, die Gott geschafft …"

"… Unsere Freuds (ist) überströmend in der vollen Zuversicht, daß wir im Schritt sind "mit Gottes "Neuer-Welt-Gesellschaft, durch deren Leitung und Führung wir in den letzten Tagen dieser alten Welt nicht nur geistig gut genährt, sondern auch am Leben erhalten werden, um lebend in die neue Welt der Gerechtigkeit einzugehen…" .

Wenn aber der "Wachtturm" solche Heilsangebote macht, dann zeigt er doch trotz aller Lippenbekenntnisse zu Jesus als Mittler und König, daß er für seinen "Kanal" eine Stellung beansprucht, die Jesus allein gebührt. -

Antichristlich
Braun meint, die Bezeichnung "Mitteilungs- und Verbindungskanal" sei an sich schon ein Fehlgriff. -
Ich muß ihm recht geben: Schon der Name verrät, daß man eine Mittlerrolle zwischen Gott und den Menschen beansprucht. Denn wem der "Kanal" glaubt, "Mitteilungen" überbringen zu sollen, dann doch zweifellos die von Gott geoffenbarten für die Menschen. Und wenn er eine "Verbindung" darstellen will, so doch zwischen Gott und den Menschen. Das aber ist gerade die Funktion eines Mittlers - des einen und alleinigen Mittlers Jesus Christus (1. Tim. 2, 5, 6). Tritt nicht damit der antichristliche Charakter dieser "Kanal"-Theorie deutlich zutage?

Unser Bruder wird nachdenklich
Nun wird ja gern behauptet, daß Gott immer einen "Kanal" gehabt habe: Die Patriarchen, die Propheten und andere Gottesmänner seien zu ihrer Zeit "Kanäle Jehovas" gewesen, durch die er geredet habe. Das entsprechende Gegenstück sei heute die Wachtturm-Gesellschaft bzw. der "Überrest.", hinter dem sie sich verschanzt, wie Du sagst. - '
Die das behaupten, lieber Bruder, die übersehen: Das Gegenstück zu den alttestamentlichen Überbringern der göttlichen Offenbarung ist Jesus Christus. In ihm ist die göttliche Offenbarung zu ihrem Höhepunkt und zur Vollendung gelangt. So steht es geschrieben in Hebräer 1,2. 2:

"Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten, hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn, den er gesetzt hat zum Erben aller Dinge." Somit ist von der Wachtturm-Gesellschaft die für sich beanspruchte Rolle von Gott selbst in die Hände seines Sohnes Jesus Christus gelegt worden. Und das gilt für immer.-

In der Bibel steht ja auch nichts von einem "Mitteilungs- und Verbindungskanal", meint Braun, nachdenklich. -
(Aus der Neuauflage "Vom Zeugen Jehovas zum Zeugen Christi".
H.J. Twisselmann, Gießen/Basel 1980)

DAS GEHEIMNIS DES TITELS
,,MEIN BUCH MIT BIBLISCHEN GESCHICHTEN"
Das jüngste WTG-Kinderbuch
Du bekommst ein Buch. Was mag darin stehen? Neugier, Vorsicht, Interesse, Distanz, Wissensdrang, Skepsis. Aber Bereitschaft. Man wird es lesen. Dann wird man sehen, ob man damit übereinstimmen kann, ob man es bejahen kann, ob man es sich zu eigen machen kann, was es bietet. So ungefähr ist es normalerweise. Man prüft kritisch, ehe man davon "Besitz ergreift", es als "sein Buch" betrachtet, ehe man sich damit identifiziert. Herausgeber und Inhalt müssen eine kritische Prüfung bestehen.

Nun bekommst Du aber nicht schlechthin ein Buch. Sondern es steht gleich darauf "Mein Buch…". Natürlich ist das nur der Titel. Aber der steht schließlich für das ganze Buch, für seinen ganzen Inhalt. "Mein Buch …"? Ja, "Mein Buch…"! Der Titel sagt es. Dem Titel nach brauchst Du es Dir also gar nicht mehr zu eigen zu machen, es ist schon Dein Buch, Du bist damit schon identifiziert. Du hast schon ja gesagt dazu, allein, indem Du den Titel liest oder wiederholst! "Mein Buch…"!

"Mein Buch…" muß ich natürlich haben, drängt es sich Dir automatisch in den Sinn. Und Du nimmst es. "Mein Buch…" Es ist so, als ob Du es beinahe selbst geschrieben hast! Der Sinn dieses Titels ist ganz offensichtlich: Du sollst danach greifen und Dich damit identifizieren, egal zunächst, was drin steht. Es ist für mich gemacht, sollst Du empfinden, und wie hübsch und freundlich sieht es aus, auch die bunten Bilder darin. "Mein Buch…"!

Schon für einen Erwachsenen ist solch ein Titel verführerisch dahingehend, daß er tatsächlich jede zunächst gebotene kritische Haltung außer acht läßt und sich von vornherein schon damit identifiziert:

"Mein Buch …"!
Wieviel mehr für ein noch unkritisches und argloses Kind! Mama, wo ist mein Buch mit biblischen Geschichten? Da! Und fasziniert liest das Kind seine eigenen Worte: "Mein Buch mit biblischen Geschichten"! Kind und Buch sind gleichsam eins! Noch ehe es das Buch gelesen hat. Die darin enthaltene Bibelerklärung ist gleichsam schon akzeptiert, angeeignet. Im Grunde ist dies alles ein erprobter Trick aus der Werbebranche, wie man z.B. französische Damentoilettenseife an den Mann zu bringen versucht, d.h. an die Frau. Da gibt es die Seife "Mon savon". Auf deutsch heißt das nichts weiter als "Meine Seife". Da sieht man dann auf dem bunten Reklamebild eine hübsche Frau, wie sie fasziniert diese duftende Seife an ihre Wange drückt und werbend sagt: "Mon savon" - meine Seife!

Wer will nicht "seine Seife" haben?
In der Geschäfts- und Absatzwerbung, "für den Bauch", d.h. für materielle Interessen, mag das hingehen. Obwohl das natürlich jedem Betrug Tür und Tor öffnet. Denn allzu oft hat mancher dann schon etwas in der Hand gehabt, was er wirklich nicht haben wollte. Aber das Evangelium Jesu Christi so verkaufen? Noch dazu unkritischen arglosen Kindern?

Letztlich mißachtet dieser auf Kinder berechnete Titel "Mein Buch…" auch auf raffinierte Weise das elterliche Erziehungs- und Entscheidungsrecht. Denn allein die Eltern haben darüber zu entscheiden, was sich ihr Kind zu eigen machen darf und was nicht, ob es sagen darf, "mein Buch" oder nicht. Geschickt wird dies von, der WTG unterlaufen, um auf diese Weise die nächste "Generation" schon im unkritischen Kindesalter unter ihre zerschlissene "Endzeit"-Fahne zu bekommen, nachdem sie mit "1975" wieder eine "Generation" enttäuscht und betrogen hat.

"Solche Menschen dienen nicht unserem Herrn Jesus Christus, sondern ihrem Bauche und betören durch ihre schönklingenden Reden und glatten Worte die Herzen der Arglosen", sagt der Apostel Paulus in Römer 16 :18. -

HERBSTBERATUNG VON CV 1980 IN BERLIN
Einige Eindrücke
Persönliche Begrüßung, beliebige Unterhaltung, Kennenlernen sofern man neu im Kreise war, Imbiß und Erfrischungen. Ein Bruder hatte an diesem Tag Geburtstag, was immer auch einige familiäre Berücksichtigungen erfordert. Er war trotzdem gekommen und länger geblieben als geplant. Ein würdiges Gedenken des Tages, an dem man das Leben geschenkt bekam, steht Christen allzumal sehr wohl an. So begann, wie immer sehr zwanglos, das Beisammensein.

Die Beratung wurde dann unter dem Wort von Römer 14:18,19 eröffnet, um die geistigen Erfordernisse, auf die es ankommt, in den Blickpunkt zu rücken.

Eine herausfordernde Ausstellung
Eine ziemlich herausfordernde Ausstellung lud beim Rundgang zu unbedingter Betrachtung ein.
Oberhalb eine repräsentative Auswahl von Fotodokumenten des sozialen Elends unserer Zeit. Darunter war mit neuesten Erwachet-Titelbildern dokumentiert, wie die WTG daran anknüpft und darauf antwortet. Ob Familienprobleme, Arbeitslosigkeit, Elend und Hunger, Verwahrlosung, Einsamkeit, Energie- und andere Krisen oder Menschenrechtsverletzungen. Sieht man diese Titelbilder, so meint man, hier werde d i e Lösung aller Probleme verheißen. Sogar sehr zielgerichtet sozialpsychologisch und sozialpolitisch ausgerichtet! Gleich dabei sieht man aber Schlag auf Schlag die wahre Antwort der WTG: "Nichts tun, um diese Zustande zu verbessern"! Entnommen der WTG-Schrift "ZJ im zwanzigsten Jahrhundert" (WTG-Kongresse 1978). Erwachet ist bekanntlich das "Fangnetz" für die WTG-"Menschenfischerei" .

Eingebettet in diese WTG-Politik der Verdammung zur sozialpolitischen Untätigkeit sieht man dann den harten Kern dieser WTG-Sozialfeindlichkeit dokumentiert, über die ganzen 100 Jahre hinweg, die der WT wirkt. Einen unbedingten Antikommunismus von C.T. Russell bis F. W. Franz, und zwar in seiner radikalsten Form der politischen Jahrhundert-Lüge von der "Gefahr des Kommunismus" und "Gefahr aus dem Osten". Erschreckend, wie die WTG seit C.T. Russell den christlichen Glauben für solche kapitalistische Politik mißbraucht.
Alles nur Originaldokumente, so daß sich jeder Betrachter selbst seine Gedanken machen konnte.

Die CV-Dokumentation 1980
Ein Hauptpunkt der Erörterungen war dann die schon lange angekündigte CV-Sonderausgabe bzw. Dokumentation 1980. Sie wurde auf dieser Beratung verabschiedet. Man konnte sich an Hand der "Kladde" des Manuskripts überzeugen, daß es doch einer langfristigen Studien- und Forschungsarbeit bedurfte, ehe das ausgereift auf den Tisch gelegt werden konnte. Eine ganze Gruppe von CV-Mitarbeitern war damit beschäftigt.

Die Antwort an die WTG
Noch einmal war diese CV-Beratung in erheblichem Maße ähnlich der Frühjahrsberatung von der Thematik mitgeprägt, die die 1980-Dokumentation ausmacht. Es ist die Frage: Zu welchem Zweck wird das 100jährige WTG-Werk wirklich betrieben, wenn das ganze "endzeitliche" Drum und Dran haltlos und unglaubwürdig ist, wie die WTG-Lehrentwicklung beweist?

Die Antwort auf diese Frage ist nunmehr grundsätzlich und hinreichend dokumentiert bzw. mit der Dokumentation 1980 gegeben. Natürlich muß die Forschungs- und Studienarbeit im Detail unbedingt weitergehen.

Aber es liegt nun am Ende des "verheißungsvollen Jahrzehnts" der 70er Jahre, in dem "diese Welt" auf jeden Fall zu Ende gegangen sein sollte, ein Dokument vor, das ohne Zweifel den Höhepunkt aller bisherigen Untersuchung der WTG darstellt.

Wie ausgeführt wurde, ist das auch die Antwort auf die Anmaßung der WTG, mit ihrem Wachtturm schon "seit 100 Jahren auf der Wacht" zu sein. Für Gott und Christus auf keinen Fall, wie die CV-Dokumentation unwiderlegbar beweist!
Man kann wirklich auf das Echo dieser CV-Dokumentation gespannt sein, wenn sie in Wiesbaden u. Brooklyn auf dem Tisch liegt!

"Seit Willy Müller" gründlich verrechnet
Als der ehemalige ZJ-Gruppendiener von Gera, Willy Müller, 1959 die CV- Tätigkeit begründete, mögen sie in Wiesbaden daran geglaubt haben, ihn in einem Spießrutenlauf von Verleumdungen, Diffamierungen, persönlichen Verunglimpfungen, Schmähungen und Rufmord-Aktionen schließlich zur Strecke zu bringen. Immer haben sie versucht, ihre Kritiker auf diese Weise zum Schweigen zu bringen. Denn das muß man durchstehen können. Man erinnere sich nur, wie in den 30er Jahren die Ältesten als "hochnäsige und riechende Böcke" aus der Organisation ausgemerzt wurden.

Heute arbeitet die WTG aber nicht nur mit solchen psychologischen Strangulierungen, um jemanden mundtot zu machen. Heute kommt ein unbändiger antikommunistisch- staatsfeindlicher politischer Haß hinzu, mit dem jeder verfolgt wird, der die Vorhänge der WTG zu lüften versucht.

Doch sie haben sich "seit Willy Müller" gründlich verrechnet. In CV haben sie wie nie zuvor "ihren Meister gefunden", wie man so sagt. "Gebrannt und gehärtet" in dem "Feuerofen" des "theokratisch" verbrämten antikommunistischen kalten Krieges, in den sie hier selbst alle gestürzt haben, um mit "lodernden Fackeln christlicher Märtyrer" den Höchstbetrag zu ihrem antikommunistischen Engagement zu leisten. Nun ist die Zeit der WTG selbst herbeigekommen!

CV ist unverzichtbar geworden
Andere Ausführungen auf der Beratung hatten die WTG-Kongresse 1980 zum Thema. Besonders die Kongreßverlautbarungen, mit denen jetzt unbemäntelt auch zum Haß erzogen wird

Es kann gar nicht alles auf einmal aufgeschrieben werden, was es auf der Beratung zu sehen, zu hören und zu erfahren gab. Auf jeden Fall; CV ist unverzichtbar geworden. Auch unter den ZJ wartet man auf jede weitere Ausgabe, wenn das auch nur wenige zuzugeben wagen.
Ein Teilnehmer

NEUE-WELT-ÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT
WTG - eine falsche Bibelgesellschaft - Wir prüfen
Es ist das Werk der Wachtturm-Gesellschaft, daß alle ihre Verkündiger in Jesus Christus nicht ihren Herrn und Gott sehen, so wie Thomas es bezeugte (Joh. 20:28), sondern einen dem Vater untergeordneten Sohn. Diese Lehre wird ganz besonders durch die NW-Schriftstelle Joh. 1:1 gestützt:

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war ein Gott.
Gegen diese Übersetzung wäre nichts einzuwenden, hätte man nicht am Ende des Verses den unbestimmten Artikel "ein" vor das Wort "Gott" gesetzt. Dieser Einschub ist im griechischen Text nicht zu finden und damit ein Akt reiner Willkür. Ziel der Veränderung ist die Leugnung der eigentlichen Identität Christi entgegen der biblischen Aussage, die Jesus Christus als den dem Vater gleichberechtigten Gott und Schöpfer bezeugt (Matth. 1: 23, Joh. 1:3, Kol. 1:16). Hebr. 1:8 bezeichnet den Sohn als Gott, der ewig den Thron innehat und damit zum Mittelpunkt unserer Anbetung wird (Hebr. 1:6). Der griechische Text lautet:

pros de ton yion: "ho thronos su ho theos eis ton aiona tu aionas".
Aber zu den Sohn: "Gott dein Thron in Ewigkeit".

Der NW-Text dagegen so: Aber mit Bezug auf den Sohn: "Gott ist dein Thron für immer".
Im NW-Text fällt sofort das Wort "ist" auf. Dadurch entsteht ein völlig anderer Sinn. Während der griechische Text den Sohn als Gott auf einem ewigen Thron beschreibt, verwandelt die NW den Vater, Jehova Gott, in den Thron und der Sohn sitzt demnach, logisch geschlußfolgert, auf des Vaters Schoß. Hebr. 12:2 zeigt deutlich, daß sich der Sohn zur Rechten des Thrones Gottes, nicht aber auf oder zur Rechten des throngewordenen Vaters, gesetzt hat. Mögen doch alle Geschwister innerhalb der WTG erkennen, daß sie durch solche Verdrehungen in ihrer Neuen-Welt-Übersetzung an Christus vorbeigeführt werden, obwohl Offb. 22:13 ihn als das A und 0, als den Ersten und den Letzten, den Anfang und das Ende beschreibt. Aus dem Zusammenhang der Verse 6 - 21 ist zu erkennen, daß es sich hier um den Herrn und Gott Jesus Christus handelt.

Die NW übersetzt im Vers 6 "kyrios" mit Jehova und wendet damit diese ganze Passage auf Gott den Vater an. Das ist jedoch unlogisch, denn Vers 12 spricht vom baldigen Kommen des Herrn. Wäre damit Jehova, der Vater, gemeint, so befänden sich die Verse 20 und 21 im offenen Widerspruch zu Vers 12, worin Jesus als der Wiederkommende geoffenbart wird. Wenn aber Widerspruch, dann wohl kaum in der Heiligen Schrift! Dies ist wohl eher bei der Wachtturm-Gesellschaft der Fall, die im Laufe ihres Bestehens eine Flut von Widersprüchen und Ungereimtheiten produziert hat.
M. H.

EIN MENSCH, DEN MAN NICHT VERGISST!
Kreisdiener Heinrich Ditschi, ein aufrechter Verteidiger christlichen Glaubens (25)
Das "Sorgenkind" der WTG
Die Schlußbemerkung zum Fragenkomplex "Rebellentum" ist keineswegs aus der Luft gegriffen. Es handelt sich nicht einfach nur um eine Behauptung des Autors oder um eine Erfindung von CV. Wer tief in das Wesen der Organisation eingedrungen ist, weiß sehr gut, daß die Wachtturm-Führung auf Grund ihrer vielfältigen Verflechtungen auch selbst an ihr eigenes Spitzelsystem gekettet ist, das aus Verführung und Gegenverführung besteht. Nur ein solches System kann ja auch - mit der nötigen Balance-Akrobatik auf dem Seil über dem Abgrund - all den vielseitigen "Verpflichtungen" gerecht werden. Da man sich als ehemalige Christus-Körperschaft kapitalistischen Interessengruppen auf Gedeih und Verderb "verkauft" hat, kann man eben nicht "aus seiner Haut heraus". Unerbittlich zeigt sich hier der Wahrheitsgehalt der Worte Jesu, daß man nicht gleichzeitig zwei Herren dienen kann. - Matth .6:24 NW

Die Vorstellung, daß die WTG "ditschiähnlichen" R e b e l l e n echt nachtrauert, ist durchaus nicht paradox. Gerade s i e wären jetzt imstande, wegen ihrer ungeheuchelten Treue gegenüber Gott und Christus und wegen ihrer in der Vergangenheit unleugbar bewiesenen ganzherzigen Hingabe, für die WTG das "Eisen aus dem Feuer zu reißen"! Aber gerade s i e mußten gezwungenermaßen von der Brooklyner Führerschaft wegen der unseligen Verkettung der WTG mit dem Großkapital "hart" behandelt werden, so daß sie es vorzogen, die Organisation zu verlassen. Die Karrieristen aber, die sich als faschistisch kompromittierte Kollaborateure erwiesen haben, aber auf Grund der Verstrickungen der WTG (2. Tim. 2:4; 2. Petr. 2:19-21) von ihr wider Willen gestützt werden m u ß t e n, sind als "theokratische Nieten" nicht gerade die geeigneten Leute, die müde gewordene Gefolgschaft in der jetzigen Situation mit Hosianna-Gesängen von den Stühlen hochzureißen!

So zeigt sich also, wie man, so schön Volksmund sagt, der "Fluch der bösen Tat": Die wegen der Verflechtung mit dem Großkapital bewußte Irreführung der Gläubigen durch die WTG, die durch sie erfolgte falsche Wegleitung, ihr Fehlverhalten in der Leitungstätigkeit, ihr "Setzen auf falsche Pferde", die Negierung von bewährten Brüdern, die den Versuch unternahmen, organisations- u n d bibelgetreu zu handeln, all das hat dazu geführt, daß sich die WTG mit einem "Sorgenkind" konfrontiert sieht, das zu erheblichen "Gallenstörungen" geführt hat und die normalen Funktionen des Organisationsapparates bedrohlich lähmt. Die bisher aufgezeigten therapeutischen Behandlungen des "Problems" durch die WTG wirkten auf "Gallensteine" nicht gerade atomspaltend.

Das "Krankheitsbild" ist also nach wie vor deutlich sichtbar, und die Brooklyner Zentrale befindet sich in einer nicht gerade beneidenswerten Lage. Zieht man jetzt noch in Betracht, daß die WTG im "Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1980" das Eingeständnis macht, sie sei an der "Enttäuschung von 1975" m i t v e r a n t w o r t 1 i c h, und wenn sie im WT 12 (15. Juni 1980) zu noch weiteren Eingeständnissen bereit ist - ein in der 100jährigen WTG-Geschichte bisher nie gekannter und daher erstaunlicher Vorgang - dann kann man erst ermessen, wie sehr sie bedrängt sein muß.

Berechtigte Fragen
Indes, den Leser beschäftigt etwas anderes. Er stellt zum Beispiel die berechtigte Frage: Wenn es der WT vom 1. Februar 1980 für notwendig fand, die "vier Alten" Ditschi/Frost und Unterdörfer/Löhr erneut ins Rampenlicht zu rücken, warum findet man dann am Ende des "aufrüttelnden" Unterdörfer-Beitrages nur noch drei "Alte" wieder?' Warum wird Frost noch einmal beiläufig erwähnt, Ditschi aber nicht, obwohl E R in der "Elfriede-Problematik" doch die Schlüsselfigur ist unter dramatischer Zeugenschaft von Jehova Gott selbst nebst "Engelbegleitung"? Und wenn der ominöse Beitrag unter dem Titel "Wir gaben nicht auf" die Verhaftung der Unterdörfer (= 1. Teil des W i r ) erwähnt, warum dann Verhaftung der Elfriede Löhr (= 2. Teil des W i r)? Tatsächlich klafft hier eine Lücke, die von der "Ditschi-Aktion" an bis über KZ und Befreiung einfach übersprungen wird:

Unser Wiedersehen
Während Elfriede also noch frei war, befand ich mich in den Klauen der Gestapo. Zuerst wurde ich nur zu einem Jahr und neun Monaten Gefängnis verurteilt. Aber sofort, nachdem ich die Strafe verbüßt hatte, wurde ich wieder verhaftet und im Frühjahr 1939 in das Konzentrationslager Lichtenburg eingeliefert. Zu meiner großen Überraschung befand sich Elfriede bereits dort.
(WT 1. Febr. 1980, S.10, Spalte rechts)

Bei der Unwichtigkeit der Person von Erich Frost hält es das WT-Schreibkomitee wahrscheinlich für notwendig, die Verhaftung Frost/Unterdörfer trotz ausführlicher Behandlung des Gegenstandes im "Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1974" nochmals kurz zu schildern, während man andererseits sogar eine Andeutung der Verhaftung Ditschi/Löhr als verfehlt erachtet, da dieses " als Hauptdarsteller eines Helden-Epos bereits genügend gewürdigt wurde. Die diesbezüglichen Aussagen im besagten Jahrbuch reichen daher vollkommen aus!

Glaubwürdige Lückenschließung durch das Blaubuch
Nicht ohne Grund klafft die Lücke im Bericht des WT vom 1. Febr. 1980. Der Verrat an Heinrich Ditschi und Elfriede Löhr "brandheiße Eisen", die den WTG-Mythos des Märtyrer-Zeugnisses als eine Geschichte skandalösen Spektakels entlarven. Deshalb müssen sie unausgesprochen auf das Jahrbuch 1974 disloziert werden, in der richtigen Annahme der WTG, daß die Zeugen Jehovas beim Lesen des Unterdörfer-Beitrages die "ollen Kamellen" zum Zwecke des Vergleichs nicht mit heranziehen werden.

Nützlichkeitshalber wollen wir das aber jetzt tun. Wir entsinnen uns, daß uns das Jahrbuch eine pointenlose "Kochtopf-Geschichte" auftischte. Damit ist klar, daß eben ein simpler Kochtopf der eigentliche "Sündenbock" war! Um ihn herum versammelten sich ca. 15 Brüder, um ein Eintopfgericht zu löffeln. Selbstredend ist das nicht für jedermann verträglich, z.B. nicht für Magenkranke, wenn man an Bohnen oder Erbsen denkt. So kam es dann, daß durch die unbedachten Aussagen irgendwelcher dieser "Eintopf-Esser" die Gestapo auf die Spur von Elfriede Löhr gelenkt wurde, wobei der "Geruch" des Kochtopfes allerdings die entscheidende Rolle spielte, die zur Verhaftung von Elfriede Löhr führte!

Zur Erklärung der Ditschi-Verhaftung tischte das Jahrbuch dann anschließend die zweite pointenlose Geschichte auf: Mit dem Geruch des unglückseligen Kochtopfes in der Nase hatte die Gestapo auch gleichzeitig Heinrich Ditschis Versteck gefunden. Sie stellte deshalb eine hübsche Falle, in die der amtierende Reichsdiener in schlafmütziger "Nicht-Vergewisserung" auch prompt hineintappte. Dem Anschein nach war für ihn das Eintopfgericht auf eine andere Weise nicht verträglich!

Wie man sieht, ist die Darstellungskunst der WTG phänomenal: Die "Elfriede-Problematik" wird durch Überwaltung Jehovas und mittels Engel-Begleitschutzes gelöst, die "Kochtopf-Problematik" auf ganz einfache Weise durch "Geruch"! Jedenfalls ist klar ersichtlich, daß die spektakulären Lösungsversuche der WTG untauglich sind, die Lücke im WT-Beitrag glaubwürdig zu schließen.

Mit überzeugender Beweiskraft vermag das aber die Dokumentation des Urania-Verlages (Blaubuch). Die Protokolle des Frost Verrats an Heinrich Ditschi sind schon vorgestellt worden, so daß sie sich hier erübrigen. Um aber den WT-Absatz unter der Überschrift "Unser Wiedersehen" richtig einzuschätzen, lohnt es sich, folgende Ausführungen des Blaubuches zur Kenntnis zu nehmen:

Aus München überlieferte Frost der Gestapo insbesondere die aktiv illegal arbeitende Elfriede Löhr, die später zusammen mit Frosts Mitarbeiterin Ilse Unterdörfer ins Konzentrationslager Ravensbrück kam. Frost machte folgende, betont freimütigen Angaben in dieser Sache:

Ad. II B Berlin, den 26. April 1937 V e r h a n d e l t
Vorgeführt erscheint Erich F r o s t, Personalien bereits aktenkundig und erklärt:
Am 6. März 1937, also am Tage des letzten Haupttreffs in Berlin, war Siebeneichler nicht zugegen. Weil wir über ihn besorgt waren, schickte ich die Ilse U n t e r d ö r f e r sofort nach München, um über Siebeneichler Erkundigungen einzuziehen. Ich übergab der Unterdörfer eine mir von Siebeneichler genannte Münchener Telefonnummer. Nach Anruf beim Inhaber dieser Nummer traf sich die Unterdörfer in München mit einer mir unbekannten Glaubensschwester, die mit Vornamen "Gertrud" hieß. Mir ist in Erinnerung, daß die Gertrud personengleich ist mit der Elfriede L ö h r aus München,
(Blaubuch S. 180f)

So glasklar ist also die nackte Wahrheit! Die 1970 veröffentlichte Dokumentation mit dem Nachweis des Frost-Verrats an Heinrich Ditschi und Elfriede Löhr schließt für den Wahrheitssucher völlig zufriedenstellend die Lücke des WT-Berichtes vom 1. Februar 1980. Angesichts der brisanten Thematik vermochte das die WTG mit ihren problematischen "Märchen aus dein Wunderwald" nicht. Somit erweist sich das Blaubuch hier als einzig glaubwürdige Quelle, das die 4 Jahre später im Jahrbuch publizierte "Kochtopf-Problematik" zu einem schizophrenen Nebenprodukt einer von der WTG betriebenen religiös entarteten Tätigkeit stempelt. Diesen Standpunkt scheint die WTG mit uns zu teilen. Die Lahmheit ihrer Erklärungen zur aufgezeigten Thematik sowie die lückenhafte Berichterstattung sind auch 1980 ein indirekter Fingerzeig dafür!
H.B.

AN CV - AUS DER ORGANISATION
IST DIE ÄLTESTEN SCHAFT WIRKLICH EIN VORBILD FÜR DIE BRÜDER?
Seit über 20 Jahren ein Zeuge Jehovas, jahrelang Studienleiter, Dienstamtgehilfe, Ältester und z.Zt. im Dienstkomitee tätig, habe ich mich nach langen Überlegungen entschlossen, an CV zu schreiben. Mein Vertrauen, welches ich als Bruder und Studienleiter zu der Ältestenschaft hatte, wurde zunehmend durch das erschüttert, was ich als Ältester aus erster Hand selber erfahren mußte. Meiner Ansicht nach hat ein Bruder mit einem Dienstamt eine hohe Verantwortung übernommen. Es gilt dann, dieser Verantwortung in der bestmöglichen Weise nachzukommen. Paulus schrieb an Timotheus: "Werde ein Vorbild für die Treuen im Reden, im Wandel, in der Liebe, im Glauben, in der Keuschheit." (1. Tim .4:12)

Situation in den Studien
Ja, ein Vorbild im Reden, in der Liebe… Gerade deswegen habe ich mich entschlossen zu schreiben. Können denn die Brüder und Schwestern wirklich Vertrauen zu den Ältesten haben? Werden ihre intimsten Probleme aufrichtig und diskret besprochen, werden aufrichtige und ernstgemeinte Fragen sachkundig geklärt?

Eigentlich soll ja das wöchentliche Studium auftretende Probleme in einer liebevollen Atmosphäre klären. Ist dieses aber auch möglich? Nicht jede Frage ist für relativ fremde Personen bestimmt. In der intimen Umgebung eines Studiums, deren Mitglieder man unter Umständen seit Jahren kennt, wäre eine offene Diskussion möglich. Theoretisch - aber wie sieht es in der Praxis aus?

Die Versammlungs-Dienstordnung
Vor mir liegt die VDO (Versammlungs-Dienstordnung) 8/79. Thema: "Der organisatorische Aufbau einer Versammlung", "Eine Säule besteht aus. 4-7 Stl. (Studienleiter) einschließlich des Säulendieners. Der Verantwortungsbereich eines Säulendieners ist folgender: Über den geistigen und physischen Zustand aller Studienteilnehmer Bescheid zu wissen. Die Stl. werden ihn bei den BB (Brüderbesprechungen) und privat darüber informieren."

Nun, was heißt das? Der Studienleiter ist verpflichtet, Dinge, die aus dem normalen Rahmen eines Studiums fallen, an die Ältesten weiterzuleiten. Und wenn er das nicht macht? Dann ist er eigentlich kein richtiger Studienleiter! Wer wird denn Studienleiter?

Unter Punkt 4 lesen wir in derselben VDO:
"In die Studiengruppen der Ä (Ältesten) der Vs. (Versammlung) werden, wenn irgend möglich, schulungsfähige und willige Brüder als Teilnehmer zugeteilt, damit sie durch das Vorbild des A zu Stl. herangeschult werden."

Studienleiter müssen also willig sein: Willig, um Weisungen zu empfangen und weiterzuleiten, aber auch alles auszuplaudern, was vertraulich in einem Studium gesagt und gefragt wird! Wie hieß es noch?… durch das Vorbild des A… Ja, wie macht er es denn oder wie muß er es machen? Zu ihm hätte man ja evtl. auch noch Vertrauen, da er einem mehr oder weniger bekannt ist.

Doch lesen wir die VDO 5/79.
Thema: "Was sollte der Jahresbericht des DK (Dienstkomitees) enthalten?"
II. "Wie ist der Zustand der Vs. (Versammlung) und was wurde sonst getan!
(Von hier an zu jedem Punkt nur die Antwort.)"
Anm. von mir: Zu dem Punkt II sind 23 Unterpunkte, jeder muß beantwortet werden!

…15. Welche Ä und DAG (Dienstamtgehilfen) beteiligen sich nicht regelmäßig am H. z H.-Dienst (Haus zu Haus-Dienst)? Wie kann ihnen geholfen, daran tätig zu sein?
…22. Bestehen bei Dienern oder Stl. irgendwelche negativen Ansichten und was kann getan werden?

Jeder wird bespitzelt
Im Klartext: Jede Äußerung im Studium kann im Bericht des Dienstkomitees erscheinen und weitergeleitet werden! Jeder wird bespitzelt, auch Älteste. Z.B. wird im Punkt 23 gefordert: 23. "Wie werden die Besuche des Wbl. (Tarnbezeichnung: Wohnblockaufseher - entspricht dem Gebietsdiener) eingeschätzt?" Natürlich sollen auch seine Äußerungen eingeschätzt werden!

Ein Vorbild für die Treuen im Reden, im Wandel, in der Liebe… Kann in der Versammlung wirklich ein Geist der Liebe herrschen, wenn sich Brüder und Schwestern davor hüten müssen, ihre Gedanken zu äußern? Wieviel Angst muß doch die Wachtturm-Gesellschaft vor den Äußerungen ihrer Anhänger haben! Ist nicht eine derartige Bespitzelung erbärmlich? Welches Zeugnis müssen sich doch die Ältesten ausstellen lassen!

Da mich dieses Problem bewegt, habe ich an CV geschrieben.
Ich hoffe, Ihr könnt mich verstehen!
B. R.

KURZ BERICHTET
Die Bibel zum Steinbruch gemacht
In Österreich haben die evangelischen Kirchen, die katholische Kirche, die Altkatholische Kirche, die Methodisten und die verschiedenen orthodoxen christlichen Kirchen eine Erklärung über "Sekten" wie die Zeugen Jehovas und andere veröffentlicht. Darin heißt es:
"…daß die Sekten die heilige Schrift zum Steinbruch machen, aus dem sie das herausbrechen, was ihnen paßt, um ihre Gedankengebäude aufzurichten.

In sektiererischen Gruppen wird die Erkenntnisfähigkeit des Einzelnen ausgeschaltet. Er hat sich bedingungslos den vorformulierten Sätzen der Gruppe zu unterwerfen und den Anordnungen der Sektenführer zu folgen. Diese unnachgiebige Härte wird jedoch von manchen gerne getragen, weil es einfacher ist, sich zu unterwerfen, als in Freiheit zu leben". (Iwi. 15/80, Wien 23.4.1980)

CV ÖFFNET DIE ARCHIVE
In unseren Büros Gera und Berlin wächst seit einem halben Jahr ständig der Zustrom an Briefen und Karten, in denen für die Zusendung von CV gedankt wird, in denen Fragen gestellt werden, kritische Hinweise gegeben werden. Vor allem aber wird von immer mehr Brüdern und Schwestern um die laufende Zusendung von CV gebeten.

Wir bemühen uns, immer aktueller auf die Probleme der Auseinandersetzung mit der WTG einzugehen. Dabei sind uns die zahlreichen Briefe von Brüdern und Schwestern, die sich noch in der Gemeinschaft der Zeugen Jehovas befinden, aber in vielen Dingen bereits kritischen Abstand gewonnen haben, eine große Hilfe.

Ja, die WTG befindet sich in einer selbstverschuldeten kritischen Phase, in einer Lage, in die sie sich selbst hineinmanövriert hat, voll Egoismus, Glaubensdünkel und unberechtigtem Herrschaftsanspruch.
Wie es dazu gekommen ist, ist aus den nun schon weit über einhundert Ausgaben der CV deutlich abzulesen. So mancher Zeuge, der vor Jahren CV ängstlich ungelesen vernichtete, würde sie jetzt gern lesen.

So mancher, der erst ein paar Jahre der WTG angehört und noch nicht völlig hörig ist, möchte sich über die von der WTG verschwiegenen Hintergründe informieren.
So mancher sieht heute, wie mit Nieder-Selters und anderen größenwahnsinnigen Projekten die WTG nicht mehr dem Glauben dient, sondern einem kapitalistischen Konzern ähnelt.

Alle diese Brüder und Schwestern suchen Rat, Hilfe und Unterstützung. Wir geben sie monatlich. Wir wollen aber mehr tun und versenden deshalb an Interessierte, an viele unserer Leser Archivexemplare, die wissenswerte Dinge zu Einzelproblemen - die WTG betreffend - enthalten.

Wir wollen zusätzlich helfen!
Und wir stehen nach wie vor auch bei Voranmeldung zu persönlichen Aussprachen zur Verfügung.
Eure Brüder und Schwestern
CV-Redaktion
------------------------------------------------------
DIE ZEIT IST HERBEIGEKOMMEN!
100 Jahre Wachtturm
1879 - 1979
EINE DOKUMENTATION
über die Wachtturm-Gesellschaft
der Zeugen Jehovas
ERWARTET DIESE DOKUMENTATION
----------------------------------------------------
Leserzuschriften
Fragen - Meinungen - Hinweise - Probleme
Noch immer bewegen die Praktiken des Heilpraktikers Albin K. die Gemüter und immer neue Gesichtspunkte kommen dabei ans Licht des Tages. So erreichte uns im Oktober ein Brief, der im Auftrag mehrerer Brüder geschrieben wurde:

"…Welches Anliegen haben wir! Sie berichten in letzter Zeit über Albin K. - den Hellpraktiker aus O. -. Er hat Gelder für sich vereinnahmt, die er besser anderen Zwecken zugeführt hätte… Er hat im Laufe der Zeit einen Reichtum angehäuft, der schon zu Gerüchten in der Bevölkerung geführt hat - nicht nur in Schleiz!"
"Aber die bisher genannten Tatsachen sind nur eine Seite der sprichwörtlichen Medaille. Albin hatte eine 'geistige' Schwester, die ihn in völlige Abhängigkeit gebracht hat. Er ist ihr hörig. Und, sie wohnt in seiner Nähe. Als sie mit dem Leben nicht zurecht kam, persönliche Probleme hatte, hat sie nicht etwa versucht, damit fertig zu werden, nein, sie hat Kontakte zur Gemeinschaft der Zeugen Jehovas gesucht. Albin, als Witwer, der dazu noch über Geld verfügte, war genau das Richtige."
"…Wir haben uns mit der Vorgeschichte dieser ........ Vertraut gemacht und mußten feststellen, daß nicht Hingabe an Gott ihr Grund zur Hinwendung an den wahren Glauben sein kann, sondern Gier nach Geld! Sie ist bisher an allen Stellen gescheitert und nun versuchte sie, bei Albin Halt zu bekommen …"

Waren wir bei CV überrascht von diesen Zeilen? Nun, wir wissen, daß dieser Albin K. kein Einzelfall ist und daß er nicht isoliert lebte. Diese Zeilen bestätigen doch nur die Verbitterung der Brüder nicht nur über Albin K., sondern auch darüber, daß es trotz der "von Jehova und der WTG gelenkten und geleiteten älteren Brüder" möglich ist, daß sich jemand - und das ist wie gesagt kein Einzelfall - in die Reihen der Zeugen Jehovas aus Eigennutz und materiellen Interessen einschleicht und offensichtlich akzeptiert wird. Liegt das vielleicht daran, daß in den Reihen der Ältesten ebenfalls die Geldliebe großgeschrieben wird? In unserem Leitartikel dieser Ausgabe sprechen wir davon, daß in Wiesbaden CV studiert wird, vielleicht wird man dort auch eines Tages Farbe bekennen müssen zu den selbstverschuldeten Mißständen, deren Zahl ständig wächst.

A 8030/81 V71 2489 KO
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
"Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str.6
Preis: 0,20 M, Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos
Konto-Nr. 4564-30-1952, Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera

----------------

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV Sonderdienst Nr. 2; Januar 1981

Nicht zum ersten mal griff die CV das "Geldthema" auf. Aus dem Munde eines Staates, in dem ein Schalk-Golodkowski groß werden konnte, wirkt das irgendwie deplatziert. Gleichwohl versucht man mit tödlichem Ernst, hier Druck auszuüben. Es reichte den CV-Hintermännern offenbar nicht, dass in der regulären CV dieses schon mehrmals thematisiert wurde. Nein; mit dem "Amtsantritt" des neuen CV-Redakteurs "Henry Werner" (Struck) muss eigens ein sogenannter "Sonderdienst" dafür herhalten. Diese Zeitgleichheit. Einerseits redaktioneller Personalwechsel, zum anderen dieses unselige Thema, sagt einiges über die Hintergründe der CV aus. Das war ja so offenkundig, dass selbst ein "Blinder mit dem Krückstock", darüber stolpern musste



CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

GERA SONDERDIENST NR. 2 JANUAR 1981

AN ALLE, DIE DER ORGANISATION GELD GEBEN
Dürfen sich Christen durch Schwindelkurse bereichern ?
Antwort von W. Pohl, WTG Wiesbaden
Auf der Bez.-Versammlung (30.7./2.8.59) in Westberlin, Olympiastadion, nahm W. Pohl, WTG-Ostabteilung Wiesbaden, zu der Anklage Stellung, daß die WTG ihre ZJ zu illegalem Geldschmuggel aus der DDR nach Westberlin und BRD in gesetzesbrecherischer Weise mißbraucht. Die WTG tauscht dann dieses im Westen selbst nutzlose Geld zu dem jeweiligen Schwindelkurs um, wie er vom Westen aus zur Schädigung, Untergrabung und Destabilisierung von Staat und Wirtschaft betrieben wird.

Es handelt sich um die bekannten illegalen und "theokratisch" bemäntelten G.H.-Geldeintreibungen, ein von der WTG betriebener Diebstahl, der in die Hunderttausende, ja in die Millionen geht.
W. Pohl: Devisenschiebung begehe nur, wer das Geld zu seinen eigenen Gunsten in ein anderes Land verschiebt. Bei den ZJ sei das nicht so, der überwiegende Teil gehe wieder an die ZJ zurück. Die Machthaber im Osten sollten die ZJ wieder zulassen, dann sei dieses Problem geklärt. Diese Machthaber seien selbst schuld, daß das Geld in den Westen gebracht wird. weil sie die ZJ verboten haben. Sie ärgern sich nur, weil das Geld nicht in die eigene Staatskasse kommt. Die ZJ seien keine Schieber, weil sie im Gehorsam aus Glauben handeln.

Die Sprache einer staatsfeindlichen Diebesbande
Wo verlangen Gott und Christus diesen hier frech eingestandenen Geldschmuggel auch nur mit einem einzigen Bibelvers von Christen? Wo ist die schriftgemäße Begründung dafür? Es gibt keine!
Eigentlich hat hier nur noch der Staatsanwalt das Wort, wie es sich nach 1. Petrus 4:15 und Römer 13:2-6 ergibt. Denn Christen haben die Finanzgesetze eines Staates ohne Frage einzuhalten. Es ist allein Sache des "Cäsars", des "Kaisers" oder der "obrigkeitlichen Personen". Keine Kirche oder Religionsgemeinschaft ist befugt, in diese Regierungsbefugnisse einzugreifen, sie für sich außer Kraft zu setzen und sich eigene Finanzgesetze zu machen, sich diese "obrigkeitlichen" Befugnisse anzueignen, um Geld zu verschieben. Ob legal oder nicht, zugelassen oder nicht, keine Organisation, Partei, Kirche, Gemeinschaft oder Verein ist hiervon ausgenommen. Auch wer je ins Land kommt, muß diese Landesgesetze achten. Bei Strafe "obrigkeitlicher" Verfolgungsmaßnahmen.

Darum ist die Rede von W. Pohl ein skrupelloses Erpressungsmanöver, wenn er sagt, die WTG würde aufhören mit ihrem Ost-Geld-Diebstahl und Grenzschmuggel, wenn man sie wieder zulassen würde. Das sind Gangstermethoden. Das ist die Moral terroristischer Erpresser, wenn man an die einfältigen ZJ-Rentner denkt, die die Opfer sind. W. Pohl und seinesgleichen hüten sich sehr wohl, selbst zu schmuggeln.

Die WTG weiß ganz genau, daß die DDR-Finanzgesetze mit ihrem Verbot nichts zu tun haben! Daß es bei ihr um ihre antidemokratische, sozialfeindliche, antikommunistische staatsfeindliche Aktivität geht! Wovon abgelenkt werden soll! So redet W. Pohl nicht nur erpresserisch am untauglichen Objekt, sondern auch verlogen daher. Mit solchen höhnischen, arroganten und hochmütigen Verdrehungen des Sachverhaltes den "Machthabern des Ostens" gegenüber offenbaren sich reißende Wölfe in Schafspelzen. Kein aufrichtiger Christ, der sich an die Worte Jesu und der Apostel hält, kann so auftreten.

Im Gehorsam aus Glauben
Natürlich! Nur, wem Gehorsam und in welchem Glauben! Kein Wort Jesu oder der Apostel Jesu rechtfertigt den WTG-Ostgelddiebstahl und -Ostgeldschmuggel. Solche Worte müßten erst erfunden werden! Es ist allein der Organisationsglaube! Der über das Wort Christi gestellt wird, wie dieser Sachverhalt wieder beweist!

Da beschwatzt man die Einfältigen, die sich opfern sollen, sie brächten das Geld ja nicht zu ihrem eigenen Gunsten nach dem Westen« Persönlich mag das stimmen, haben sie doch dafür unter Umständen sogar ihre Freiheit zu opfern. Sie sind lediglich die Handlanger der WTG-Schieberbande. Was die WTG hier von Euch abverlangt, hätte sie erst einmal klar und eindeutig mit dem Evangelium Jesu Christi und der Apostel zu begründen! Unzweideutig! Wo ist das Wort Jesu!

Eine Schieberbande wie keine andere
Gemeinschaft oder Kirche
Es ist keine andere Kirche oder Religionsgemeinschaft bekannt, die wie die ZJ-Organisation einen derartigen Geldschmuggel nach dem Westen betreibt. Das möchte sich ja wohl auch keine anhängen lassen. Die ZJ ihrerseits haben alle Worte Jesu und der Apostel diesbezüglich unter ihren Organisationsglauben gebeugt und außer Kraft gesetzt, wie wir sie in Matth. 22:17-21, Lukas 20:20-25, Römer 13:3-7, Kor. 4:6, Gal. 1:6-9, 2. Kor. 4:2, 1. Tim. 2:1,2, 1. Tim. 3:7, Titus 3:1,2, 1. Petr. 2:12-17, 1. Petr. 4:15 vor Augen haben!

Man kann da aus der Schrift zitieren, was man will! Das rührt sie nicht! Wachtturm, Wachtturm über alles, über alles in der Welt! Es ist erschreckend! Tatsächlich hatten sie auf dem Wachtturm in Brooklyn einst auch die Melodie des berüchtigt gewordenen Deutschland-Liedes "geklaut"! (Wunderdinge hört ich reden… Lied Nr. 64 in "Gesänge zum Preise Jehovas", WTG Magdeburg). Man kann sich manchmal wirklich wundern, nicht über die WTG, sondern über die Einfalt, mit der man ihr hörig ist!

Sie verschieben nicht zu ihrem eigenen Gunsten? Es kommt zu den ZJ zurück? Also doch zu ihren Gunsten? Warum denn erst die Schieberei in den Westen? Sind das dann nicht auch insofern sinnlose Opfer? Und was da nicht "zurückgeht"? Das landet 1:5 bei bestimmten westdeutschen Banken. Und was machen die damit? Die können wiederum nur was "im Osten" damit machen! Natürlich nicht legal. Also im Untergrund. Offensichtlich ist die WTG mit ihren ZJ als Ostgeldquelle dafür unverzichtbar! Denn selbst die Worte Christi und der Apostel aus der Schrift erweisen sich hier als zwecklos.

Zur Zeit 1:5, auch Christen!
Im Zusammenhang mit dem Interview des DDR-Finanzministers Dr. Schmieder zur Erhöhung der gesetzlichen Umtauschquoten für Besucher aus dem Westen wurde zu dem illegalen Wechselkurs 1:5 gesagt, daß dadurch "solche Leute ein blühendes Geschäft auf Kosten der DDR und ihrer Bürger betreiben" (ND 11.10.1980). Prof. Dieter Klein, Humboldtuniversität Berlin, sagte im Berliner Rundfunk zu diesem vom Westen betriebenen Schwindelkurs, "das macht kein anderes Land, einen solchen offiziellen Kurs (gemeint ist der gesetzliche DDR-Kurs) zu unterlaufen und damit in die innere Souveränität der DDR einzugreifen" (ND 20.10.80).

Wer das christliche "C" in Anspruch nimmt, muß sich christlich Maßstäbe gefallen lassen, ob als einzelner, Gruppe oder in Gemeinschaft und Kirche u.a.m. Und dieser Maßstab ist, daß man als Christ "im Verkehr mit den Nichtchristen ehrbar wandeln" muß. (1. Thess. 4:12 Menge) und "sein Brot" in ehrbarer Arbeit "selbst zu verdienen" hat, anstatt sich auf Kosten anderer zu bereichern und "herumzutreiben" (2. Thess. 3:10-12 Menge). Wer das mißachtet, kann nicht erwarten, dem Christentum Ehre zu machen. Er bringt Schmach und Schande darauf.

Da reicht nun der "reichere West-Christ" seinen 10-Mark-Schein und läßt sich dafür unverdient und rein spekulativ das Vier- bis Fünffache dafür geben! Er weiß, daß jeder faktische Wertvergleich zeigt, wie er die Lage tatsächlich "blühend" ausnutzt. Alles andere als ein ehrbarer Erwerb, nicht wahr? Christliche Ehrbarkeit? Christen, die das inszenieren und fördern? Wenn das laufend millionenfach betrieben wird, muß eines Tages der "obrigkeitliche" Gesetzgeber auf den Plan treten. Ist er doch für die Werterhaltung des Geldes und die ausgeglichene Finanzwirtschaft verantwortlich.

Die WTG hilft, über den Schwindelkurs 1:5 einerseits mittels ihrer Organisation die DDR finanziell zu schröpfen und im Rückfluß über ihre Organisation wie auch über einschlägige Wechselinstitute und andere Organisationen, ihre eigene wie andere Untergrundaktivitäten in der DDR mit deren eigenem Geld zu finanzieren! So gesehen, ein toller Kreislauf! Der Rücktausch 1:5 ist das schon wert, geht es doch immer zu

Lasten der DDR-Finanzwirtschaft. Selbst die neue WTG-Europa-Zentrale in Selters/BRD läßt sich auf diese Weise ganz schön mitfinanzieren, von der aus man dann ab 1981 etwa verstärkt auch über die DDR herzufallen gedenkt!

Der eigentliche Hintergrund
Es ist die grundsätzliche antikommunistische staatsfeindliche Haltung speziell des bundesdeutschen WTG-Zweiges gegenüber der DDR, der hier vom WTG-Hauptbüro Brooklyn, USA, vorgeschoben wird. Hält sich das Hauptbüro Brooklyn hier auf Grund der USA-Staatsräson zurück?

Denn die USA haben die DDR völkerrechtlich anerkannt. Nicht so die BRD, wie mit der bloßen "Vertretung" in der DDR, Nichtanerkennung der DDR-Staatsgrenze, DDR-Staatsbürgerschaft und mit der Wiedervereinigung Deutschlands im Sinne des BRD-Grundgesetzes (Präambel), d.h. der Liquidierung der DDR u.a.m. zu sehen ist. Entsprechend erhalten DDR-Bürger in der BRD und dort auch für andere Länder BRD-Pässe (ND 28. 10.1980).

Auf Vernichtung der DDR orientiert
Die Politik des deutschen WTG-Zweiges in der BRD gegen die DDR entspricht völlig dieser BRD-Deutschlandpolitik. Die DDR war lange gegründet. Für die WTG existierte sie auch 1966 noch nicht, sondern war nach wie vor die "Ostzone" (WT 1/1966, S. 27). 1965 wurde sogar staatsfeindlich gepredigt, "in Ostdeutschland das Ende der totalitären Regierung, der kommunistischen Regierung, die von dem zur Zeit vom Breshnew beherrschten Sowjetrußland abhängig ist, abzuwarten" (WT 15.2.65,S.110). Eine Zeitlang betrieb die WTG für Untergrundarbeit sogar DDR-Paß-Fälschungen!
(Die Zeugen Jehovas, S. 259f, Urania Verlag DDR 1970).

Bis auf den heutigen Tag steht die WTG in ihrem Einflußbereich damit in Dienst und Vollzug der BRD-Deutschlandpolitik gegen die DDR, wie der Geldschmuggel beweist. Denn die Finanzgesetze sind eines der Fundamente einer Staatsordnung. So ist die Kriminalisierung der ZJ durch die WTG mit widerchristlichem Geldschmuggel oder Gelddiebstahl in skrupelloser Mißachtung der DDR-Finanzgesetze letztlich das Ergebnis einer politischen Funktion der WTG für evangeliumsfremde und antichristliche Interessen.

A 8030/81 V 71 495 Ko

---------------------------------

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 139

Als herausragendes Novum kann man diese CV-Ausgabe sehr wohl bewerten. Umfassten die normalen CV-Ausgaben in der Regel jeweils 8 DIN A4-Seiten, so diese Ausgabe, davon abweichend 16 Seiten. Weit wichtiger auch ihr Inhalt. Die Tendenz ist altbekannt; und einige Vorbehalte gegen sie habe auch ich. Sie kommt beispielsweise in dem Kernsatz zum Ausdruck, dass in der Lesart der CV:
"Die WTG gehört damit zu den ältesten gegen die 'Gefahr aus dem Osten' hetzenden kapitalistisch-imperialistischen Parteigängern unter Mißbrauch des christlichen Glaubens."
Wirklich "neues" wird da nicht gesagt. Es ist auch zuviel der Ehre, sich damit jetzt im Detail auseinanderzusetzen. Denn wollte man das tun, muss auf einen Aspekt noch ausdrücklich hingewiesen werden, denn die CV geflissentlich aber nicht reflektiert. Und zwar das auch der DDR-Staat ein totalitärer Staat war. Daraus ergeben sich folgerichtig andere Gesamteinschätzungen, als wie die CV sie zu "verkaufen" sich bemüht.
Dennoch enthält auch diese Ausgabe Interessantes. Besonders die Frühzeit der Bibelforscher betreffend. Die dabei relevanten Aussagen, sind in nachfolgendem Link, den Spreu vom Weizen trennend, einmal zusammengefasst.
Der liebe Bruder Russell


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR. DDR
  NR. 139 GERA FEBRUAR 1981

DIE ZEIT IST HERBEIGEKOMMEN!
100 JAHRE WACHTTURM 1879-1979
EINE DOKUMENTATION ÜBER
DIE.WACHTTURM-GESELLSCHAFT DER ZEUGEN JEHOVAS

CV GERA - BERLIN1980

UNSER ANLIEGEN
Eine ausgestreckte Hand
Obwohl diese Dokumentation öffentlich sein muß, ist sie doch auch eine ausgestreckte Hand. Denen dargereicht, die immer noch in zwar aufrichtigem, aber auch bedenkenlosem "Glauben an die siegreiche Organisation" der US-amerikanischen Wachtturm-Gesellschaft (WTG) der Zeugen Jehovas (ZJ) deren Endzeit-Verkündigung verbreiten. Was wir darüber vorlegen, kann selbstverständlich nur eine bestimmte Auswahl von Tatsachen, Beweisen und Zusammenhängen sein. Vielfach ist erst "die Spitze des Eisberges" sichtbar, der da treibt. Es ist jedoch das Wesentliche und Ausschlaggebende, um sich ein Bild machen zu können.

Die Herausforderung
Noch im Laufe des gegenwärtigen Jahrzehnts sollte das "Ende der Welt" hereingebrochen sein, mußten die ZJ aller Welt verkündigen. 1980 ist dieses Jahrzehnt zu Ende. Mit dem WTG-Jahrbuch 1980 und dem Wachtturm (WT) 12/1980 dt. liegt nun auch dafür die Bankrotterklärung auf dem Tisch. Wie einst für 1914, 1925, 1945, jetzt für 1975. Ein Jahrzehnt, das allen Glaubenden wiederum beweist, daß die WTG ein "falscher Prophet" ist und 'alle, die ihr glaubten und folgten, die Betrogenen.

Damit steht ein schon 100 Jahre währendes religiös-politisches Endzeit-Trugspiel zur Diskussion, wie es anspruchsvoller, aber auch grotesker nicht sein kann. So ist diese Dokumentation schließlich auch die Antwort auf den WTG-Anspruch, "seit 100 Jahren auf der Wacht" zu sein (WT 13/1979), als die "ersten (!) 100 Jahre" ausgegeben.

Ein Wort zur Politik
Wir antworten ausschließlich auf die sichtbar werdende Politik, mit der die WTG dieses sog. Endzeitwerk betreibt, und decken sowohl Zielsetzung wie Hintermänner und Hintergründe auf. Natürlich ist dies alles eine gesellschaftlich eingeordnete und untergeordnete, begrenzte Problematik, in diesem Rahmen jedoch höchst aufschlußreich und auch brisant!

Die wichtigste Unterscheidung
Alles in allem ist unsere Dokumentation jedoch nur gegen den haltlosen "Glauben an die siegreiche Organisation" der WTG und ihre falsche "Endzeit" gerichtet. Gegen einen Mißbrauch des christlichen Glaubens also. Nicht gegen diesen Glauben selbst, wie er in der verfassungsmäßigen Glaubens- und Gewissensfreiheit seinen recht mäßigen Platz hat. Das ist eine ganz wichtige Unterscheidung.

Wenn wir so einen wohl einmaligen Glaubensmißbrauch aufzeigen, dann letztlich, um den Sinn freizumachen für ein neues, verantwortbares christliches und menschliches Denken, Glauben und Handeln hier und heute.

ES ERFÜLLT SICH SEIT 1799,1874 UND 1914 KEINE „ENDZEIT"
Über 100 Jahre haltlose "Zeichen der Zeit'
Der Hauptgesichtspunkt
Die Worte Jesu in Matth.24:14 über ein Ende der damaligen jüdischen "Welt" vor 1900 Jahren, "Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden… und dann wird das Ende kommen" (WT 15.1. 47 S. 21) heute zu "erfüllen", ist bekanntlich der öffentlich erklärte Hauptsinn und Hauptdaseinszweck der WTG und ihrer Zeugen. Seit nunmehr 100 Jahren schon.

Mit diesem Anspruch ergibt sich, daß das gesamte WTG-Werk mit der Glaubwürdigkeit oder Haltlosigkeit der verkündigten "Erfüllungen heute" steht oder fällt. Der religiöse Hauptgesichtspunkt ist also die WTG-"Endzeit"-Verkündigung. Moralische, erzieherische, organisatorische oder psychologische Gesichtspunkte irgendwelcher Art oder irgend etwas anderes ist darum nicht entscheidend. Es mag da Gutes oder Schlechtes geben. Die WTG muß an ihrer Endzeitverkündigung gemessen werden. An den gepredigten "Erfüllungen". Ist das glaubwürdig oder falsch - das ist die entscheidende Frage.

Die "Beweise" der WTG
Als "Licht von Gott" ließ die WTG durch ihre Bibelforscher und Zeugen im wesentlichen folgende "unbestreitbaren" und "überzeugenden" sog. endzeitlichen Aussagen, "Erfüllungen" oder "Beweise" weltweit verkündigen:

(l.) "Zeit des Endes" eine Periode von 115 Jahren, von 1799 bis 1914.
(2.) Ab 1925: "Zeit des Endes" hat 1914 begonnen.
(Auch du kannst Harmagedon überleben, 1958, S. 109)
(3.) Wiederkunft und zweite Gegenwart Jesu Christi 1874.
(Prophezeiung 1929, S.7)
(4.) Wiederkunft und zweite Gegenwart Jesu Christi 1914.
(Auch du kannst Harmagedon überleben, 1958, S. 292)
(5.) Große Pyramide von Gizeh "irrtumslos" ein "Zeichen der Zeit",
(Schriftstudien 3, 1890, 1926, S.363, 366)
(6.) "Steinhaufen" von Gizeh kein "Zeichen der Zeit".
(Prophezeiung 1929, S.217)
(7.) Göttlich überwalteter politischer Zionismus mit den 206 menschlichen Knochen "überzeugendster" Endzeitbeweis,
(Trost für die Juden 1925)
(Die Harfe Gottes 1926, S.234)
(Leben 1929, S. 177f)
(8.) Ab 1932: Zionismus von Satan dem Teufel in die Wege geleitet.
(Wachtturm 15.Juli 1955, S.424)
(9.) Himmlische Berufung "in genauer Übereinstimmung mit der Bibel" 1881 beendet.
(Schriftstudien 3,1890, 1926, S.345)
(10.) Himmlische Berufung, Ende auf 1914 verschoben.
(Auch du kannst Harmagedon überleben, 1958, S.264)
(11.) Nach Verschiebung auf 1935 Jonadab-Klasse). Ende der himmlischen Berufung unbestimmt verschoben.
(Gottes tausendjähriges Königreich hat sich genaht, 1973, S.202)
(12.) Das "Ersehnte aller Nationen", die Regierung Christi.
(Die Harfe Gottes, 1926, S.258)
(13.) Das "Ersehnte aller Nationen", die Jonadab-Anbeter Jehovas.
(Auch du kannst Harmagedon überleben 1958, S. 265)
(14.) Die Joel-Heuschrecken: Die Unzufriedenen, Unwissenden und Hoffnungslosen . (Schriftstudien 4, 1897, 1923, S. 418)
(15.) Die Joel-Heuschrecken: Die "gelbe Gefahr" und "Moskau hinter den sich bekämpfenden chinesischen Generälen".
(Das goldene Zeitalter, 15.2.1925, S.9)
(16.) Die Joel-Heuschrecken: Jehovas Zeugen selbst.
(Wachtturm I.März 1962, S.144ff)
(17.) Auferstehung der "Fürsten" 1914.
(Schriftstudien 4, 1916, S.325)
(18.) Auferstehung der "Fürsten" noch vor Harmagedon.
(Die Wahrheit wird euch freimachen, 1946, S. 360)
(19.) ".Fürsten" schon seit 1919 auferstanden .
(Wachtturm 1.März 1952)
(20.) "Fürsten"-Auferstehung von 1919 ist Aufgeblasenheit und Vermessenheit.
(Gottes tausendjähriges Königreich hat sich genaht, 1973, S.134f)
(21.) "Religion" ist jedes Tun, das Gottes Willen widerspricht.
(Theokratische Hilfe für Königreichsverkündiger, 1950, S.303)
(22.) Theokratische Hilfe falsch: "Religion" kann wahre oder falsche Anbetung sein"
(Was hat die Religion der Menschheit gebracht? 1953, S.10, 343)
(23.) Wechsel Elia/Elisa: Wechsel von C.T. Russell auf J.F. Rutherford.
(Prophezeiung, 1929, S.222)
(24.) Wechsel Elia/Elisa: 1942 im zweiten Weltkrieg, Wechsel Rutherford/Knorr.
(Dein Name werde geheiligt, 1963, S. 319ff)
(25.) Zeichen des Sohnes des Menschen erst mit 1874-Wiederkunft, dann 1914-Wiederkunft Christi.
(Schriftstudien 2, 1889. "Die Wahrheit wird euch freimachen, 1946, S. 299f)
(26.) Zeichen des Sohnes des Menschen nun künftiges "Kommen" Christi zur Zeit der großen Drangsal.
(Gottes tausendjähriges Königreich hat sich genaht, 1973, S. 326)
(27.) "Obrigkeitliche Gewalten" bis 1929 falsch verkündet: Es sind nicht die politischen Regierungen.
(Rechtfertigung 2, 1932, S.270)
(Gott bleibt wahrhaftig 1948, S.259)
(Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben, 1960, S. 215)
(28.) "Gangster in Amt und Würden. Überzeugender Beweis dafür, daß Politiker nicht die von Gott verordneten obrigkeitlichen Gewalten sind".
(Erwachet, 8. November 1949, Nr. 21)
(29.) "Obrigkeitliche Gewalten" sind doch die politischen Regierungen.
(Wachtturm l. Januar 1963 bis l. Februar 1963)
(30.) "Älteste" als "stößige, rücksichtslose, hochnäsige und riechende Böcke,"aus der Organisation verjagt.
(Rechtfertigung 2, 1932, S. 239-241)
(31.) Biblische Altestenhinweise "rechtfertigen" kein Ältestenamt.
(Wachtturm "Zum Schlußwerk organisiert", Oktober 1945, Abs. 32)
(32.) "Altestenamt" und "Älteste" wieder eingeführt.
(Wachtturm, 15. Februar 1972, S.119)
(33.)"Tier aus dem Abgrund": Das päpstliche Reich als Antichrist.
(Schriftstudien 7, 1917, 1925, S. 355ff)
(34.) "Tier aus dem Abgrund" das Haager Weltgericht von 1899, 1914 in den Abgrund, 1919 als Völkerbund aus dem Abgrund.
(Licht 2, 1930, S.103f)
(35.) "Tier aus dem Abgrund": Der Völkerbund, 1939 in den Abgrund, 1945 als UNO aus dem Abgrund.
(Babylon die Große ist gefallen, 1965, S. 586f)
(36.) Endzeitliche Posaunen: Der Beginn der anglikanischen Kirchenbewegung.
(Das vollendete Geheimnis 1917, 1925, S. 192, 194)
(37.) Endzeitliche Posaunen: Nicht Beginn der anglikanischen Kirchenbewegung im 16. Jahrhundert, sondern die 6 WTG-Kongresse von 1922-1927.
(Licht l, 1930, S. 114ff)
(38.) Endzeitliche Posaunen: Die WTG-Verkündigung allgemein. Jetzt 2. Posaune: Die antikommunistische und antisowjetische Verkündigung.
(Dann ist das Geheimnis Gottes vollendet. 1970, S. 259-263)
(39.) Endzeitliche Schalen. 2. Schale: Der 2. Band Schriftstudien.
(Das vollendete Geheimnis 1917, 1925, S. 318f)
(40.) Endzeitliche Schalen. 2. Schale: Die WTG-Hauptversammlung 1923 in Los Angeles. (Licht 2, 1930, S.23)
(41.) Endzeitliche Schalen, ntikommunistisch umgemodelt: Rußland und seine Satellitenländer".
(Babylon die Große ist gefallen, 1965, S. 535ff)
(42.) "Gogs Horden": Europas Heere nördlich Palästina auf "Rossen, Automobilen und Eisenbahn", Ansturm auf Palästina.
(Das vollendete Geheimnis 1917, 1925, S. 750f)
(43.) "Gogs Horden"; Die verschiedenartig zusammengesetzte Gesellschaft mit dem Britischen Weltreich im Norden.
(Rechtfertigung 2, 1932, S. 317)
(44.) "Gogs Horden": Der Teufel mit den Angriffsstreitkräften des "kommunistischen Königs des Nordens".
(Dein Wille geschehe auf Erden, 1960, S. 286)
(45.) Ruf "Friede und Sicherheit". Friedensrufe des Religionsparlaments 1893 in Chicago, USA.
(Schriftstudien 4, 1899, 1916 S.124)
(46.) Ruf "Friede und Sicherheit". Ab 1942 verkündet: Demokratien und Faschismus werden eins. Dann.
(Die Neue Welt, 1942, S. 344)
(47.) Ruf "Friede und Sicherheit". Als nicht näher bestimmtes Entspannungsergebnis unbestimmt verschoben.
(Wahrer Friede und Sicherheit, woher zu erwarten? 1973, S. 89)
(48.) König des Nordens. Feldzug Napoleon Bonapartes 1799 "klare Erfüllung" nach den "eigenen Worten des Propheten".
(Die Harfe Gottes, 1926, S. 215f)
(49.) König des Nordens. Der Hitlerfaschismus mit seinem "Blitzkrieg" ab 1939.
(Die Neue Welt, 1942, S.339f, 347ff)
(50.) König des Nordens. Ab 1958/60 antikommunistisch auf "Rußland" gedeutet.
(Dein Wille geschehe auf Erden, 1960, S. 277, 297)
(51.) Endzeit-Pferd. Das "rote Pferd": Sinnbild kirchlicher Glaubensbekenntnisse.
(Das vollendete Geheimnis 1917. 1925 S. 135)
(52.) Endzeit-Pferd. Das "rote Pferd"; Der 1. Weltkrieg 1914-18.
(Licht 1, 1930, S. 74)
(53.) Endzeit-Pferd. Alle Pferde so umgemodelt, daß sie immer passen: Eine Beschreibung der heutigen Probleme.
(Wachtturm 15. Sept. 1974, S. 547ff)
(54.) Verkürzung der Drangsal.Verkündigung von 1877. Drangsal von 1874-1914. 1914 verkürzt, um "Fleisch" zu retten.
(Dein Name werde geheiligt,1963. S. 293)
(55.) Drangsal 1918 "in der Mitte verkürzt", Gott brachte 1. Weltkrieg zum Anhalten, um "Fleisch" zu retten.
(Wachtturm l. Juni 1925, 15. Juli 1970, S. 432)
(56.) Drangsal steht noch bevor und wird dann verkürzt.
(Wachtturm 15. Juli 1970, S. 432f)
(57.) Die 6000 Jahre 1874 zu Ende.
(Gottes tausendjähriges Königreich hat sich genaht. 1973, S. 187)
(58.) Die 6000 Jahre sind 1972 zu Ende.
(Die Wahrheit wird euch freimachen. 1946, S. 152)
(59.) Die 6000 Jahre sind 1975 zu Ende.
(Ewiges Leben in der Freiheit der Söhne Gottes. 1967, S. 30f)
(60.) Harmagedon. Beweis, daß Harmagedon schon 1889 im Gange ist und 1914 endet.
(Schriftstudien 3, 1889, 1926, S.97)
(61.) Harmagedon. Im Jahre 1925 zu Ende.
(Millionen jetzt lebender Menschen werden niemals sterben. 1920, S. 103f)
(62.) Der 2. Weltkrieg endet in der Schlacht von Harmagedon.
(Dein Name werde geheiligt, 1963; S. 329)
(63.) Millennium beginnt 1975. Harmagedon ist 1975 geschlagen.
(Wachtturm l. Jan. 1967, S. 20ff)
(64.) Harmagedon "höchstens einige Wochen oder Monate, keinesfalls aber Jahre" nach 1975 geschlagen.
(Wachtturm 15. Nov. 1968, S. 691)
(65.) "im Höchstfall dauert es nur noch wenige Jahre" bis zur Harmagedon-Vernichtung.
(Erwachet 8. April 1969, S. 15f)
(66.) Jugendliche "erreichen nie das Ende einer Laufbahn" mehr, darum keine Mittel- oder Hochschulbildung mehr beginnen. Sie ist bis 1975 nicht zu schaffen.
(Erwachet 22. Aug. 1969, S. 15f)
(67.) Harmagedon-Ende und Millennium Gottes "noch im Laufe des gegenwärtigen Jahrzehnts" bis 1980.
(Erwachet 22. April 1972, S. 26-28)
(68.) 1975-Falschprophetie anderen in die Schuhe geschoben: "Einige Diener Gottes" hätten sich "von verkehrten Ansichten" leiten lassen bezüglich Datum und das Jahr 1975.
(Wachtturm 15. Okt. 1976, S.628-632)
(69.) Es wird weiter "eingelullt": "Niemand sollte sich durch den Gedanken einlullen, es werde endlos hinausgeschoben", wenn 1975 falsch war.
(Wachtturm l. April 1977, S. 208ff)
Die Selbstentlarvung
Mit dem Zuendegehen des "verheißungsvollen" Jahrzehnts 1979/80 mußte zwangsläufig die Selbstentlarvung der WTG als "falscher Prophet" eintreten.
Auf den Kongressen 1979 erklärte sich die "Gesellschaft", d.h. die WTG, "für die Enttäuschung in Verbindung mit dem Jahr 1975 teilweise mitverantwortlich".
(Jahrbuch 1980, S. 30).

Auch hier der Versuch, die Alleinschuld von sich abzuwälzen und andere, die in Wirklichkeit nichts zu entscheiden haben, mitverantwortlich zu machen. Für das, was in den WTG-Publikationen verbreitet wird, trägt allein die WTG die Verantwortung, so auch für letzte Enttäuschung und Falschprophetie von 1975.

Im Wachtturm vom 15. Juni 1980 (S. 17) lesen wir folgende WTG-Selbstentlarvung über die "Erwartungen bezüglich des Jahres 1975":
"Es ist zu bedauern, daß diese späteren (bestimmten, Anm.) Erklärungen offensichtlich die vorsichtigeren überschatteten und dazu beitrugen, daß die bereits geweckten Erwartungen noch gesteigert wurden.

In der Ausgabe vom 15. Oktober 1976 schrieb Der Wachtturm, es sei nicht ratsam, sein Augenmerk auf ein bestimmtes Datum zu richten. In diesem Zusammenhang hieß es:
'Falls jemand enttäuscht worden ist, weil er nicht diese Einstellung hatte, sollte er sich jetzt bemühen, seine Ansicht zu ändern und sollte erkennen, daß nicht das Wort Gottes versagt und ihn betrogen und enttäuscht hat, sondern daß sein eigenes Verständnis auf falschen Voraussetzungen beruhte.' Wenn Der Wachtturm hier 'jemand' sagte, so meinte er damit alle enttäuschten Zeugen Jehovas, also auch diejenigen, die an der Veröffentlichung von Informationen beteiligt waren, die dazu beitrugen, daß in bezug auf dieses Datum (1975 Anm.) Hoffnungen geweckt wurden."

Nein! Nicht das Wort Gottes hat versagt, betrogen und enttäuscht! Auch nicht irgendein "jemand"! Auch nicht Dein "eigenes Verständnis"! Das sind alles geschickte Vertuschungsformulierungen! Versagt, enttäuscht und betrogen hat der, der die falschen Voraussetzungen für alle fabriziert und in die Welt gesetzt hat: Die WTG, der sog. "treue und verständige Sklave", die allein verantwortliche "Leitende Körperschaft" der WTG in Brooklyn, New York! Sie ist der "falsche Prophet"!

Und auch das Kreuz Christi verteufelt
Bekanntlich hat die WTG in ihrer haltlosen Endzeit-Verkündigung auch das Kreuz Christi abgeschafft und verteufelt. Christus sei nicht gekreuzigt, sondern gepfählt worden. Entsprechend wird nur noch ein an einen Pfahl genagelter Christus gepredigt. Anerkennung eines Kreuzes sei heidnischer Götzendienst. Das Kreuz wurde zu einem verabscheuungswürdigen Gegenstand herabgewürdigt.

Zum wirklichen Sachverhalt: Das griechische Wort "stauros", meist mit Kreuz wiedergegeben, bedeutet einen Pfahl zum Einzäunen, vor allem zur Befestigung eines Querbalkens, wodurch ein Kreuz entsteht. In Apg. 5:30 steht das griechische Wort "xylon". Laut Wörterbuch von Schirlitz bedeutet das Holz, Pfahl zur Kreuzigung, Kreuzesstamm, das Kreuz. Jesu Hände wurden demnach an den Querbalken, seine Füße dagegen an den senkrechten Kreuzespfahl geschlagen. Er starb also sehr wohl an einem Kreuz.

Bis 1931 hat die WTG ungeachtet ihrer antikatholischen und antievangelischen "Hure-Babylon"-Hetze das Kreuz selbst nicht verteufelt (Kreuz und Krone auf dem Wachtturm u.a.m.). Daß die WTG nun auch das Kreuz verteufelt, das bei den katholischen, evangelischen und anderen Christen bekanntlich ein entscheidender Faktor im Gottesdienst ist, verfolgt den Zweck, den Weg hinweg und zurück von ihrer Endzeitirrlehre und hin zu anderen Christen auch auf diese Weise unmöglich zu machen. Ist doch "das Wort vom Kreuz" das Herzstück des allgemeinen christlichen Glaubens. Das Mitglied des WTG-Zweigkomitees Wiesbaden, Konrad Franke, offenbarte die zugrundeliegende WTG-Taktik 1978 mit den Worten. jeder müsse "die Brücken so gründlich hinter sich abbrechen, daß er den Weg zurück überhaupt nicht mehr finden kann".
(Interview mit E. Wauer Kongreß 1978)

Mit der fälschlichen Verteufelung des Kreuzes Christi begeht die WTG zugleich eine der schwersten Versündigungen hinsichtlich der Verbreitung von Glaubenshaß, Fanatismus und Intoleranz.

Der biblische Maßstab
Christus selbst warnte in Matth. 24:23-28 vor "falschen Propheten", die sogar die "Auserwählten" irreführen. 100 Jahre falsche, unglaubwürdige und haltlose Endzeitverkündigung beweist, daß die WTG genau ein solcher "falscher Prophet" ist, der sogar den "Überrest" zu diesen Falschverkündigungen verführt hat.

Das Urteil der Schrift über solche falschen Propheten lautet:
"So wisse: Wenn das, was ein Prophet im Namen des Herrn verkündet, nicht eintrifft und nicht in Erfüllung geht, so ist das ein Wort, das der Herr nicht geredet hat. In Vermessenheit hat der Prophet es ausgesprochen.
Sollte sich aber ein Prophet vermessen, in meinem Namen etwas zu verkünden, dessen Verkündigung ich ihm nicht geboten habe … ein solcher Prophet soll sterben," Aus 5. Mose 18:20-22.

Auf die Wachtturm-Gesellschaft der Zeugen Jehovas trifft dieses schriftgemäße Urteil vollauf zu!
Aber warum wird dieses Werk dennoch betrieben?

Die vor uns liegende fast schon 200 Jahre umfassende -seit 1799- WTG-Endzeitbibeldeutung dokumentiert mit ihrer Falschheit, Widersprüchlichkeit, Unglaubwürdigkeit und Haltlosigkeit, daß es keine derartige "Zeit des Endes" heute gibt. Alles offenbart sich als unglaubwürdiges Menschenwerk. "Von Gott" ist da nichts.

Und doch wird dieses Werk eine Generation nach der anderen immer wieder neu- bzw. umkonstruiert, um es immer wieder weiter betreiben zu können. Das muß doch einen Grund und Zweck haben,
Es ergibt sich also die Frage nach der realen und praktischen Bedeutung dieses WTG-Werkes, wenn alles "endzeitliche" Drum und Dran selbst haltlos und unglaubwürdig ist. Warum wird dieses Werk dennoch betrieben?

KEIN NEUTESTAMENTLICHES CHRISTENTUM
Schon wenn man die einzelnen sog. "Erfüllungen" aufmerksam betrachtet, erkennt man ganz bestimmte politische Aussagen (siehe Obrigkeitliche Gewalten oder König des Nordens). Deutlich sieht man eine wahlfeindliche bzw.antidemokratische und antikommunistische Anleitung. Diese politischen Tendenzen werden auch im Westen gesehen.

In den USA
So schrieb die katholische Zeitschrift "Der Liguorianer", März 1953, USA, man habe das Gefühl, daß einschränkende Maßnahmen gutgeheißen würden, falls die Zeugen zu großer Zahl anwachsen und einen großen Teil der Gesellschaft mit ihren regierungsfeindlichen Taktiken zu durchdringen beginnen. Der Oberste Gerichtshof lese auch die Wahlberichte.

Für die Zeit, als die WTG entstand, beschreibt der westdeutsche Historiker Karl-Theo Humbach, wie sich damals die Ideen des amerikanischen Sektenwesens "quer durch die Interessen des Proletariats zogen, um die Entwicklung der revolutionären Bewegung aufzuhalten" (Kommunismus, Sozialismus und Arbeiterschaft in den USA, Sonderdruck Saekulum XII, Heft l).

In England
In der "Sozialen Studie der Zeugen Jehovas", J. A. Beckford, Oxford, England 1975, wird gesagt, daß in den USA die ausgedehntesten Studien der sozialen Zusammensetzung der Zeugen Jehovas vorgenommen wurden. Es wird untersucht, in welchen sozialen Klassen die WTG wirkt (Mittelklasse, untere Mittelklasse, Arbeiterklasse) und welche Bedeutung die WTG-Tätigkeit hier hat .

Festellung in der BRD
Die radikalste politische Wertung der WTG und Zeugen Jehovas als harter Kern für die in religiösen Randbereichen gelehrte Staatsfeindschaft hat 1975 in der BRD der frühere Mitarbeiter der Kriminalpolizei und Journalist für Rundfunk, Fernsehen, Geheimdienst- und Untergrundarbeit Horst Knaut in seinem Buch "Propheten der Angst - Berichte zu psychopatholigischen Trends der Gegenwart" vorgenommen. (Verlag R. S. Schulz, Percha).
Seine Bilanz: Erschütternde Berichte von den Delirien des Glaubenslebens unserer Zeit, aus denen sich bereits ein Politikum abzeichnet.

WTG predigt ein anderes Evangelium
Das christliche Evangelium wird in Epheser 4: 4-5 von Paulus - nicht in Erwartung eines 1874, 1914 oder sonst gekommenen, sondern eines kommenden Christus zusammengefaßt mit dem Worte: "Ein Leib und ein Geist, wie ihr ja auch in eurer Berufung zu einer Hoffnung berufen seid, ein Herr, ein Glaube, eine Taufe". Matth. 6:10, 24:42, Apg. 1:11.

In Mißachtung dessen hat die WTG neben ihrer von Anfang an gepredigten sozialpolitischen Untätigkeit schließlich eine zweite, eine "irdische" Hoffnung eingeführt. Damit auch eine zweite nichtchristliche Taufe, (Philipper 3:17-21, Römer 6:4-11, und so den einen Glauben gespalten.

Darum trifft auf sie voll das Urteil des Apostel Paulus zu: "Ich muß mich wundern. daß ihr euch so schnell von dem abbringen laßt, der euch durch die Gnade Christi berufen hat, und euch einem andersartigen Evangelium zuwendet, während es doch kein anderes Evangelium gibt. Wie ich es früher ausgesprochen habe, so wiederhole ich es jetzt noch einmal: Wenn jemand euch etwas anderes als Evangelium verkündigt außer dem, was ihr (von mir) empfangen habt, der sei verflucht!" (Galater 1:6,7,9).

Mit ihrer Erfindung "irdischer anderer Schafe" und Proklamierung eines alttestamentlich aufgemachten "Jonadab-Evangeliums" materiell-irdischer Orientierung entfremdet die WTG jeden vom neutestamentlichen Christsein, das Gesalbter heißt! Bis auf wenige sog. "Überrestglieder" ist die Masse der Zeugen Jehovas damit glaubensmäßig vom biblischen Christsein hinweg in die Irre geführt.

Bei den materiellen Interessen gepackt
Aber dies war die zu entscheidende Voraussetzung dafür, die Organisation der Zeugen Jehovas für jene politische Zwecke mißbrauchen zu können, um die es geht.

Man konnte nunmehr nun überall jene ansprechen, die sozial unzufrieden sind. Opfer sozialer Unterdrückung und Ausbeutung, die unter Ungerechtigkeit leiden, Elende, Mühselige, Beladene, Gescheiterte, Gestrandete, die "seufzen und jammern über die Greuel", die geschehen, und die nichts weiter wünschen, als das endlich Gerechtigkeit und Frieden, "Glück auf Erden" für alle verwirklicht werde. Und die bereit sind, "sich dafür einzusetzen oder dies eines Tages tun könnten.

Das alttestamentlich aufgemacht "Jonadab"-Evangelium "irdischer anderer Schafe" mit materiell-irdischer Orientierung auf ein 1000jähriges Reich, ein "Paradies auf Erden" verspricht in der Tat alles, was man sich als "Glück auf Erden" wünschen könnte. Dieses Evangelium ist nicht mehr der eine christliche Glaube nach Epheser 4:4-5, sondern es packt die Menschen bei ihren materiellen, kulturellen und sozialen irdischen Interessen, Bedürfnissen und Emotionen!

Allerdings: Man darf nichts selbst dafür tun. Alles Gott überlassen und auf ihn harren. Er würde das durch Christus tun, der erst 1874, dann aber 1914 zu diesem Zweck "im Himmel" wiedergekommen sei und mit ihm auch das "Königreich Gottes", um das 1000jährige Reich dann auf Erden aufzurichten.

Alle "Menschenpläne scheitern". Wer dem zuwiderhandelt, selbst sozialpolitisch etwas tut, mache sich zum Feinde "Gottes".
Damit war der christliche "Königreichs"-Glaube geschickt in eine Art politische Konkurrenz oder Alternative zur sozialpolitischen Ordnung von Staat und Gesellschaft gesetzt, wo man nun nicht einmal mehr an Wahlen teilnehmen dürfe. Die WTG-Verkündigung hatte damit jene Bedeutung erlangt, auf die es schließlich ankam: Eine negative und destruktive Politisierung des christlichen Glaubens in dem Sinne, jedes demokratische, soziale oder gar Sozialrevolutionäre Denken und Handeln, um die "Zustände zu verbessern", unter Mißbrauch des christlichen Glaubens aus den Köpfen zu vertreiben und fernzuhalten. Über allem das sozialpolitisch destruktive, jede sozialpolitische Initiative lähmende und darum unmögliche und unannehmbare Dogma "Menschenpläne scheitern - Gottes Vorsatz gelingt". (WTG-Kongresse 1974)

Die gesamte 100jährige Geschichte der WTG hindurch ist dies die bleibende grundsätzliche sozialpolitische Bedeutung und Auswirkung der "endzeitlichen" WTG-Tätigkeit, wo sie zur Entfaltung kommt.

Dokumentierung zur Zeit von C.T. Russell
Zur Zeit des l. Präsidenten der WTG, C.T. Russell (1879-1916), wurden im Zusammenhang mit der "Endzeit "-Verkündigung, besonders für die Arbeiter und ihren Kampf gegen das Kapital, folgende Grundsätze gepredigt:

"Es ist wahr, diese Kapitalistenverbände haben große Unternehmungen ins Leben gerufen … Wir sind nicht der Meinung, daß die Vereinigung des Kapitals als solche verwerflich ist, wir machen nur darauf aufmerksam, daß dieselbe die Macht des Kapitals von Jahr zu Jahr steigert, und damit die Interessen, ja die Freiheit des Volkes gefährdet. Jedermann sagt: 'Es muß etwas in Sachen getan werden', aber niemand weiß, was. So steht die Menschheit hilflos jenen Riesenauswüchsen unseres ökonomischen Systems gegenüber, und die einzige Hoffnung ist - Gott".

"Sie wähnen mit Vereinen, Streiken, Boykottierungen etc. den Preis der Arbeit…, aber gegen das eiserne Gesetz von Angebot und Nachfrage vermögen sie gar nichts. Die Arbeiter haben nur von einer Seite Hilfe zu erwarten, von Gott und nicht von Fleisch und Blut".
Schriftstudien Bd. 4, S. 190, 1978, WTG 1897/99.

Dokumentierung zur Zeit J. F. Rutherford
Zur Zeit des 2. Präsidenten der WTG, J. F. Rutherford (1917-1941), fand das "endzeitliche" Predigen gegen jede sozialpolitische Aktivität wie folgt grundsätzlichen Ausdruck:

"Die in der Geschichte der Menschheit aufgezeichneten zahllosen leidvollen Erfahrungen vieler Jahrhunderte sollten allen Menschen, die bessere Zustände herbeiwünschen, unvergängliche Lehren erteilen. Eine dieser Lehren ist, daß selbst die größten Anstrengungen unvollkommener Menschen, irgendeinem Lande eine ehrliche und gerechte Regierung zu geben, von vornherein zum Mißerfolg verurteilt sind. Gott hat verheißen, Gerechtigkeit aufzurichten, damit das Volk sich einer gerechten Regierung erfreuen könne. Die Zeit ist gekommen, wo Gottes gerechte Regierung beginnt. Warum sollte man da den kraft- und fruchtlosen Lehren und Bemühungen der Menschen weitere Aufmerksamkeit zuwenden?"
(Regierung, S.290, WTG 1928)

Dokumentierung zur Zeit von N .H . Knorr
Zur Zeit des 3. Präsidenten der WTG, N. H. Knorr (1942-1977), finden wir folgenden grundsätzliche Formulierung dieser antidemokratischen und sozialfeindlichen "Endzeit"-Verkündigung :

"Wie wahre Christen die Politik ansehen.
Warum sollten wahre Christen die Politik meiden, wenn sie doch anscheinend viel tun könnten, um die Welt zu verbessern? Laut der Bibel geht die Antwort dahin, daß wahre Christen weder die Demokratie, den Sozialismus, Kommunismus noch irgendeine andere menschliche Regierungsform befürworten oder predigen!

Aus Gewissensgründen stehen Sie davon ab, an der Politik dieser Welt teilzunehmen, ja selbst an Wahlen. Sie wissen, daß die politische Beteiligung nicht nur zu nichts führen würde, sondern ihnen' sogar Gottes Mißbilligung eintrüge. Sie wußten, daß Gottes Königreich dazu bestimmt ist, alle politischen Herrschaften zu vernichten, und daß jene, die Politik treiben, Feinde Gottes sind und dadurch zur Vernichtung in Betracht kommen.

Wahre Christen zeigen also, daß sie Nachfolger Christi sind, indem sie nicht versuchen, diese Welt zusammenzuflicken oder sie durch Politik zu verbessern".
(Der Wachtturm, 1.1.1957, S.5-8)

Dokumentierung zur Zeit von F. W. Franz
Nach dem Amtsantritt des 4. Präsidenten der WTG, F. W. Franz (1977), wurden die WTG Kongresse 1978 benutzt, diese antidemokratischen und negativen sozialpolitischen Theorien unter folgender Fragestellung auch für die Zukunft zu proklamieren:

"Warum beteiligen sich die Zeugen Jehovas nicht an Politik und helfen auf diese Weise die Zustände zu verbessern?"(ZJ im zwanzigsten Jahrhundert, S. 29 WTG 1978)

Mit entsprechenden Bibelstellenvergewaltigungen wird auch das "begründet". Keiner soll begreifen, wie unannehmbar und empörend diese ganze ständige Verdammung zur sozialen Untätigkeit im Namen eines nie gekommenen und immer wieder an den Horizont verschobenen paradiesischen "Königreiches Gottes" angesichts schreiendsten Elends Generation um Generation ist - und, wem das in Wirklichkeit dient!

IM DIENSTE DER JAHRHUNDERT-LÜGE VON DER "GEFAHR AUS DEM OSTEN" SEIT ÜBER 100 JAHREN EINE ANTIKOMMUNISTISCHE KRISEN-RELIGION
Die sozialpolitische Grundlinie
Von Anfang an ist dieses sozial feindliche und antikommunistische "andere Evangelium" einer haltlosen "Zeit des Endes" durch folgende politische Grundlinie gekennzeichnet ; Revolutionsfeindlichkeit,Antikommunismus,Antibolschewismus,Antisowjetismus, skrupellos als "politisch streng neutral" ausgegeben. (WT-Präambel S. 2 dt.)

Die WTG gehört damit zu den ältesten gegen die "Gefahr aus dem Osten" hetzenden kapitalistisch-imperialistischen Parteigängern unter Mißbrauch des christlichen Glaubens. Folgende charakteristische Auswahl dokumentiert das:

Zur Zeit von C.T. Russell 1879-1916
"Wer in den offiziellen Publikationen der Zeugen Jehovas nachforscht, wird finden, daß sie unter den ersten waren, die den Irrtum des Kommunismus erkannten und die Menschen vor diesen Gefahren warnten.Vor nicht weniger als achtundachtzig Jahren erwähnte die Zeitschrift Der Wachtturm vom September 1879 (engl.), daß 'wir ausgelacht wurden', weil wir damals vor einem möglichen "Sturz der Regierungen" durch den Kommunismus warnten".
(Jehovas Zeugen Kommunisten oder Christen? WTG 1967, Wiesbaden)

"Wäre das tausendjährige Reich auf Erden aufgerichtet…, dann könnte der Kommunismus gedeihen, dann wäre es wohl die beste Gesellschaftsform, und wenn ja, dann wird ihn sicher der König der Könige zu seiner Methode machen. Aber auf das warten wir… Das ist ja richtig, daß Gott die kommunistische Organisation der ersten Kirche zuließ, aber wohl damit wir daran das Unweise der Methode erkennen möchten… Tatsächlich war die kommunistische Gemeinde in Jerusalem auch ohne Zwang ein Fehlgriff…

Der Kommunismus ist als Ganzes undurchführbar… Er würde alle zu Faulenzern machen, so daß die Menschheit rasch in Barbarei zurückfallen und dem Ruin entgegen treiben würde".
(C.T. Russell, Schriftstudien 4, Der Krieg von Harmagedon, S. 243f, dt. 1916, engl. 1897)

Diese "wohlwollend" christlich verbrämte Art des Antikommunismus war typisch für die damalige WTG-Periode.

Zur Zeit von J. F. Rutherford 1917-1941
J. F. Rutherford hatte die Aufgabe, mit der an sich gerissenen WTG und dem Teil der Russell-Anhänger, die er mitziehen .konnte, eine diktatorisch ("theokratisch" genannt) geleitete Organisation aufzubauen für eine spätere Ausdehnung dieser religiös-politischen Einflußnahme unter den Fittichen eines einmal weltweiten nordamerikanischen Imperialismus.

Angesichts der siegreichen Oktober-Revolution 1917 in Rußland, veränderte er auch den WTG-Antikommunismus radikal antisowjetisch:
"Etliche Nationen werden vom Bolschewismus regiert, der insbesondere einen Protest gegen die Regierung, unter der sie früher leben mußten, darstellt. Jedermann, der die Entwicklung der Dinge ruhig und nüchtern beobachtet, weiß wohl, daß der Bolschewismus niemals eine zufriedenstellende Regierung für das Volk beschaffen kann. Der Bolschewismus ist zum sicheren und vollständigen Mißerfolg verurteilt. Dasselbe muß über den Kommunismus gesagt werden. Solche radikalen Bewegungen zur Aufrichtung einer Volksregierung können den Völkern niemals Frieden, Wohlstand und Glück bringen.

Viele andere Völker der Welt fürchten sich sehr vor dem Bolschewismus, und das mit Recht… Die Sowjetregierung ist kein Erfolg gewesen und wird es nie sein…" (J .F. Rutherford, Regierung, S.13, 239, Magdeburg 1928)

Zur Zeit von N. H. Knorr 1924-1977
Die Gründung der WTG-Missionarschule "Gilead" 1942 in den USA - 1935 war das "andere Evangelium" vollendet, 1938 die diktatorisch "theokratische Struktur" symbolisiert den Aufbruch.

Der WT-Antikommunismus wurde jetzt offen zu einem Element des seit ca. 1947 auflebenden antikommunistischen kalten Krieges bzw. der globalen imperialistischen psychologischen Kriegsführung. Die Missionsschriften der WTG übernahmen jetzt jede Form schärfster antikommunistischer Hetze und Propaganda.

Ein typisches Zitat von 1948;
"In der einen Hälfte des europaischen Kontinents sitzen die politischen, militärischen und revolutionären Kräfte des kommunistischen Rußlands im Sattel, So leben nicht nur die 192 000 000 Russen im unheilkündenden Schatten des Kremls… der Einfluß der Bolschewisten immer hartnäckige… und sie warten nur auf einen günstigen Moment, um sich mit vernichtender Gewalt zu Herren ganz Europas aufzuschwingen ". (Erwachet 8. Dez. 1948 dt.)

Ein typisches Zitat von 1952:
"Der Kommunismus wurde mittels verderbter Religion und erbarmungsloser Politik durch Satan, den Teufel, gezeugt, genährt und zur Reife gebracht… diese teuflischste Religion von allen…befremdenden, unsinnigen Wahn…Gleich ungezügelten wilden Tieren zwingen sie dem Volke hinter dem Eisernen Vorhang ihre Ideen und wilden Träume auf… Hitler war von einem ähnlichen Wahnsinn besessen". (Der Wachtturm, 1.6.1952, dt.)

1951/53, unter Verdrehung des Begriffes Religion, wurde der Kommunismus mit solcher Hetze wie, "die roten Faschisten oder Kommunisten" und "rote Religion und der Mensch der Gesetzlosigkeit" unter die angeblich falschen und deswegen von den ZJ zu bekämpfenden Religionen eingereiht. (Was hat die Religion der Menschheit gebracht? S. 10, Kapitel 25.)

1955 nachträglich mit dem Hitlerfaschismus gegen den "russischen Kommunismus":
…"Der Kommunismus ist eine falsche Religion, die ihre Macht und Gewalt von niemandem anders erhält als vom Drachen, Satan, dem Teufel…

Heute bedroht der mächtige Kommunismus alle Völker…"
"Jehovas Zeugen stellen mit der Bibel den Kommunismus als eine falsche Religion, eine eitle Hoffnung, bloß". (Erwachet 8. Juni 1955, dt.)

…"Und als Hitlers Armeen, den russischen Kommunismus nicht zu überwältigen vermochten, wurde dieser eine noch stärkere Bedrohung". (Erwachet 8. April 1955, dt.)

In den 60er Jahren bot dis WTG in Afrika ihr Werk der liberianischen Regierung als "die beste Verteidigung gegen den atheistischen Kommunismus " an. (WTG-Jahrbuch 1977 S. 180)

Als 1973 in Chile die demokratische Regierung Allende mit Hilfe des US-Geheimdienstes und des US-ITT-Konzerns von faschistischen Militärs gestürzt wurde, setzten die Militärs, "wenn durch die Verhaftung kommunistischer Aktivisten in Fabriken und anderen Betrieben Lücken entstanden, oft Zeugen Jehovas in führende Stellungen ein", weil kein anderer da war, "dem man hätte vertrauen können". (Der Wachtturm 1. Januar 1977; S.15)
Unter dem Thema "Warum ist die Religion um Frieden mit den Kommunisten bemüht?" prangerte die WTG jede Beendigung des "kalten Krieges mit der kommunistischen Welt" und jede "Koexistenz mit roten Regimen" an als "unmoralische Beziehungen" und "mit Gotteshassern 'ins Bett gegangen'" an. (Der Wachtturm l. März 1974)

Unter F. W. Franz seit 1977
1979, im Jubiläumsjahr dieser 100jährigen religiös motivierten politischen Hetzkampagne, nun unter dem 4, WTG-Präsidenten F. W. Franz, wird deutlich daran erinnert, daß nichts von der alten antikommunistischen Kalte-Kriegs-Propaganda der 50er Jahre, wie "Rote Religionen und der Mensch der Gesetzlosigkeit" ungültig geworden ist .
(Der Wachtturm 1. Dezember 1979, S. 20, Abs . 20)

Es wird unzweideutig zu verstehen gegeben, daß dieser giftige politische Dolch weiter zur "Waffenrüstung" der Zeugen Jehovas gehören soll.

ABER NUR FÜR BESTIMMTE MENSCHEN
Millionen Christen, katholische, evangelische usw., die zu ihrem Glauben und ihrer Kirche bzw. Gemeinschaft stehen, oder Menschen mit einer festen, mit einer politischen Partei verbundenen Überzeugung oder auch nur mit einem realistischen Blick für das soziale Leben und seine Erfordernisse, haben nicht einmal eine "Antenne" für die WTG und Zeugen Jehovas. Aber um solche Menschen geht es auch gar nicht.

Die da "seufzen und jammern"
Es geht in erster Linie um die Menschen der kapitalistisch beherrschten Welt, die keinen Halt mehr im religiösen und politischen Etablissement, in den tragenden religiösen und gesellschaftspolitischen Institutionen finden. Die Gescheiterten. Die Hinausgeworfenen. Die Gestrandeten. Die darunter leiden. Die Verzweifelten. Die Entwurzelten. Die Demoralisierten. Man denke an die Millionen ständig Arbeitslosen. Die vom Bestehenden nicht mehr zu überzeugen sind. Die nach Alternativen suchen. Die Opfer "jener Riesenauswüchse unseres ökonomischen Systems" (C.T. Russell), seiner Krisen aller Art.

Solche Menschen sollen vom Verändern, vom Klassenkampf für bessere Verhältnisse und Zustände abgehalten werden, sie sollen passiv bleiben.

WTG hat sehr wohl den Klassenkampf im Visier
Heute wie damals unter C.T. Russell, als sie durch scheinbare Zugeständnisse an den Kommunismus als eine ideale Sache den Armen "entgegenkam", argumentiert die WTG, um in Wirklichkeit vom Klassenkampf gegen die Reichen abzuhalten:

"Gewiß handelten nicht alle Reichen so, aber Jakobus erwähnte Tatsachen, die einer allgemeinen Regel entsprachen. Natürlich waren auch nicht alle Armen gut. Sie waren es, die sich gewöhnlich von ihren Führern aufhetzen ließen… Auch heute müssen Christen wahres Christentum praktizieren und sich angesichts der in der Welt bestehenden Klassenunterschiede, die auf sozialen, kulturellen, rassischen und religiösen Unterschieden beruhen, davor hüten, selbst parteiisch zu sein und Klassenunterschiede zu machen".
(Kommentar zum Jakobusbrief, S.67,70, WTG 1979, Wiesbaden)

In Wahrheit beruhen die Klassenunterschiede zwischen "Reichen und Armen" doch auf ökonomischen bzw. wirtschaftlichen Unterschieden! So wird mit "glatten Worten" davon abgehalten, aus dem Evangelium Jesu Christi, das doch ein Evangelium für die Armen ist, deren Not und Klage "zu Gott schreit", während die Reichen prassen und schwelgen und den "Gerechten verurteilen und morden" (Jak. 5:4-6), auch nur die geringsten Schlußfolgerungen dafür zu ziehen, sich nicht länger Generation um Generation derartig entrechten, verurteilen und morden zu lassen.

Hirten ohne Erbarmen
Überall, wo durch die "Auswüchse unseres ökonomischen Systems" (C.T. Russell), d. h. durch die Krisen des kapitalistischen Systems, Revolutionslagen entstehen und jemand aus der Klasse der "Armen", die da ausgebeutet, verurteilt und gemordet werden, aufsieht, wird ihm durch diese Wachtturm-Religion unverzüglich unter Mißbrauch 1894 hatte Russell an einen Otto von Zech wertlose Ölaktien verkauft, die für Zech einen Verlust von ca. 3 000 Dollar bedeuteten. Elmer Bryan (WTG), berichtet über die Anklage gegen Russell;

Skrupellose Betrügereien mit dem Ölgeschäft. Ein Profitspekulant durch Kauf und Weiterverkauf von Ölquellen. Er hatte den Erfinder einer Öl-Veredlungsanlage, Mr. Dubbs, um ein Viertel seiner Geschäftsinteressen betrogen. Russell hatte das Geld aus dem Verkauf seines Geschäftsunternehmens in Ölquellen investiert. Seine betrügerischen Spekulationen:

Wenn die Ölpreise Anzeichen der Veränderung zeigten, verkaufte er Ölquellen auch auf noch nicht erwiesene Einnahmen hin. "Dies ist der legitime Gebrauch von Öl-Aktien", argumentierte er.

(The University of Chicago, Jehovas Witnesses. Eine Studie der symbolischen und strukturellen Elemente in der Entwicklung und Institutionalisierung einer sektiererischen Bewegung. Eine Dissertation, Abt . Sozialwissenschaften, Department Soziologie - Joseph Zygmunt, Chicago, Illinois, USA, 1967)

IM DIENSTE DES POLITISCHEN ZIONISMUS
Erst in den 90er fahren des vorigen Jahrhunderts, im Zuge der beginnenden internationalen Expansion des nordamerikanischen Kapitalismus, erlangte die WTG über ihre Begrenzung auf ein Winkeldasein in einigen USA-Bundesstaaten hinaus, eine größere Bedeutung. 1881 hatte Russell etwa 100 Mitverbundene. 1885 nur etwa 300 Schriftenverbreiter. 1890 bloße 400 Aktive.

Russells große Stunde schlug mit dem Aufkommen des politischen Zionismus, ausgelöst durch die Judenverfolgung und Judenvertreibung des zaristischen Rußland in den 90er Jahren. Es drohte eine Millionenwanderung von Juden in das liberale Amerika. Hier wurden internationale Propagandisten gebraucht, um diese Juden im Interesse der US-imperialistischen Orientierung auf die Ölgebiete des Nahen Ostens zu bewegen, nach "Zion", d.h. Palästina auszuwandern, um dort einen eigenen Staat zu begründen .

(Jehovas Zeugen. Eine Dokumentation über die Wachtturmgesellschaft, S.75ff, Urania-Verlag, Leipzig-Jena-Berlin, 1970, M.G.) In diesem Zusammenhang macht Russell 1891/92 seine erste Weltreise über Dänemark, Deutschland und Österreich ins damalige südrussische Zionistenzentrum Kischinew und weiter nach Jerusalem/Palästina. "diese Reise war der reale Beginn einer Kampagne, um die Aufmerksamkeit der Welt auf die zukünftige Erbschaft des natürlichen Samens Abrahams (den Palästina-Anspruch der Juden, Anm.) zu lenken". Dies bestimmte dann auch Russells diesbezügliche Aktivität in den nächsten 20 Jahren. 1910 machte er nochmals eine Reise durch Rußland und Palästina, wo er "Vorträge vor Tausenden orthodoxen Juden über die Rückführung der Juden nach Palästina hielt". (The Laodicean Messenger… S.109)

In New York arbeitete er mit den Spitzenkräften der jüdischen bzw. zionistischen Presse zusammen u.a. Dr. Jacobs, Herausgeber des Hebrew American, W. J. Salomon vom Hebrew Standard, Louis Lipsky, Herausgeber des Maccabean, J. Pfeffer vom Jewish Weekly, S. Goldberg, Herausgeber des American Hebrew, M. Goldmann, Herausgeber der einzigen jüdischen Tageszeitung H' Yom. (The Laodicean Messenger… S.116)

ZUSAMMENARBEIT MIT US-KRIEGSMINISTERIUM UND US-GENERALITÄT
Im Fahrwasser der US-Expansion
Bekanntlich entwickelte sich im Zusammenhang mit der nordamerikanischen ökonomischen "neuimperialistischen" Expansion auch ein ökumenischer Aufbruch unter der großen Losung "Welteroberung noch in dieser Generation" (John R. Mott USA) für die nordamerikanische Lebensweise. Im Fahrwasser dieser von Nordamerika ausgehenden ökumenischen Weltmissionsbewegung unter Leitung einer durch Handel und Industrie reichgewordenen "weltlichen Elite", unter "nordatlantischer Perspektive" und westlicher politischer Vorherrschaft, (Dr. J. A. Hebly, Utrecht, ÖRK) erfüllte die WTG unter Russell erstmals auch eine politische Funktion im Interesse der damaligen US-imperialistischen internationalen Kriegs- und Eroberungspolitik.

Auf dem Kongreß der WTG (IBV) im Juli 1911 in Washington D. C, wurde ein Komitee gebildet zur "Untersuchung der Auslandsmissione" der amerikanischen Kirchen, u.a. speziell unter der Fragestellung "Was für eine Hoffnung gibt es für die Bekehrung der Welt in dieser Generation?" Es sollten sorgfältige Beobachtungen und Studien der sozialen und religiösen Bedingungen in den damaligen US-amerikanischen Interessengebieten in Asien durchgeführt werden. Es wurde beschlossen, daß Russell mit einem ausgesuchten Team eine Weltreise unternimmt, die ihn u.a. nach China, Japan, Korea, Indien, Arabien, Ägypten und als ein Höhepunkt nach den Philippinen führt. (The Laodicean Messenger… S. 199f)

Mit einem US-Brigade-General
Als prominente Person gehörte diesem Team von 7 Personen der USA-Brigade-General William P. Hall, Washington, an, (WT 15.8. 68, S. 506). Hall hatte sich 1906/07, zur gleichen Zeit wie der USA-Staatsanwalt J. F. Rutherford und spätere WTG-Präsident, der WTG als aktiver General angeschlossen. Er war einer der Generäle, (bis 1902), als die USA (1898) die ostasiatischen Philippinen eroberten und den Widerstand der Filipinos zehntausendfach in "Strafexpeditionen niedermetzelten.
Auf den Philippinen waren Zucker, Kopra, Hanf, Gold, Chrom, Eisenerz und Kohle zu holen.
(Pastor Russells International Bible/Students Souvenir, Convention Report 1906/13, USA, Reprints, S.29,204).

Mit dem Generalstabschef der US-Army
In Manila, der Hauptstadt der Philippinen, wurde Russell im Armee- und Marineclub der USA untergebracht, der nur Militärs mit Angehörigen und Freunden vorbehalten war. Bei seinen öffentlichen Aussprachen wurde Russell vom Oberkommandierenden der 20 000 US-Truppen auf den Philippinen, Chef-Kommandeur General J. Franklin Bell eingeführt, der sich "mit Pastor Russell und seiner Propaganda identifizierte". Bell war bis 1910 Generalstabschef der US-Armee. '(Convention Report, desgl.).

Auf den Flügeln der amerikanischen Wirtschaft
Mit seinem Einsatz 1911/12 auf den Philippinen, leistete Russell faktisch einen Beitrag, dieses eroberte Land "befrieden" zu helfen. Bis 1913 wurde auf Mindanao Widerstand geleistet. Russell sprach vor Tausende," wehrfähiger Filipinos im Alter von 18-30 Jahren. Anläßlich eines Interviews mit seinem "Glaubensgenossen" und Schutzherrn General Bell, pries er die Behandlung der niedergeworfenen Filipinos durch die USA als "so hochherzig und gütig wie ein guter älterer Bruder seinen jüngeren Bruder behandeln sollte". Es "sei ein nobles Beispiel", wie "alle Heiden-Nationen jetzt behandelt werden sollten". (Convention Report, S.408).

"Als Kinder ihrer Zeit identifizierten sich die Missionare des 19. Jahrhunderts weitgehend mit den besseren Absichten des Kolonialismus, und häufig folgten sie seinen Eroberungen und stellten sich unter seinen Schutz". (David L. Vikner über "Mission und Evangelisation", Regionaltagung des Luth.Weltbundes, Loccum 1978).

Zu Beginn der kolonialen USA-Philippineneroberung 1898 erklärte der damalige USA-. Senator Beveridge: "Die Vorsehung hat uns unsere Politik vorgeschrieben, der Handel; der Welt muß und wird unser sein…Auf den Flügeln unserer Wirtschaft wird unsere Lebensweise unserem Handel folgen. Und amerikanisches Gesetz, amerikanische Ordnung, amerikanische Zivilisation und die amerikanische Flagge werden sich an Küsten entfalten, die, solange von Verdammnis und Dunkel umfangen, hinfort durch diese Werkzeuge Gottes schön und hell sein werden". (Das politische System der USA, S. 110, Staatsverlag der DDR, Berlin, 1980).

Russells Vortrage auf den Philippinen erfüllten genau diesen Zweck.

AUCH EIN ZUSAMMENHANG MIT DEM AMERIKANISCHEN GEHEIMDIENST
Das erste Eingeständnis
1915, im zweiten Jahr des 1. Weltkrieges, ließ Russell in der WTG-Zentrale in New York ein Empfangsgerät für geheime, verschlüsselte Nachrichten aufstellen. Die WTG mußte in dieser Sache aus gegebenem Anlaß im WT vom 15. Juni 1955 folgendes gestehen:
"Später, im Februar 1918, leitete der geheime Armee-Nachrichtendienst der Vereinigten Staaten in New York-Stadt eine Untersuchung ein über die Zentrale der Watch Tower Society in Brooklyn. Falsche Berichte waren im Umlauf, gemäß denen die Gesellschaft auf dem Bethelheim eine starke Funkstation installiert gehabt hätte, die Botschaften über den Atlantik senden könnte und dazu benutzt worden sei, mit dem Feind in Deutschland zu verkehren. Tatsache ist, daß Pastor Russell zu seinen Lebzeiten von einem Bruder einen kleinen Empfänger für drahtlose Telegrafie geschenkt erhalten hatte.

Ein Sender war nicht vorhanden. Niemals wurde irgendeine Botschaft vom Bethelheim durch drahtlose Telegrafie gesendet. Dies war im Jahre 1915 gewesen vor der Zeit des Rundfunks, als die drahtlose Telegrafie noch in ihren Kinderschuhen steckte".

Das zweite Eingeständnis
1959/60 muß sie im Buch "Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben", S. 76, wieder darauf eingehen:
"Der geheime US-Armee-Nachrichtendienst in der Stadt New York führte eine Durchsuchung des Hauptbüros der Gesellschaft durch. Es war ihm angezeigt worden, die Gesellschaft sei aufrührerisch und stehe unter Verdacht, mit dem Feind in Deutschland Kontakt zu haben. Da sich die Vereinigten Staaten mit Deutschland und den Mittelmächten damals im Kriegszustand befanden, war dies eine schwerwiegende Anklage. Mit dem Jahr 1915 hatte man angefangen, mit drahtlosen Nachrichtenübertragungen zu experimentieren. Aber diese waren nicht zuverlässig und drahtlose, verschlüsselte Nachrichten und konnten noch nicht in größere Entfernungen gesandt werden. Im Jahre 1915 hatte jemand Bruder Russell ein kleines Empfangsgerät gegeben. Obwohl er selbst daran nicht sehr interessiert war, hatten doch andere Personen im Hauptbüro im Bethel eine kleine Antenne auf dem Dach des Bethels angebracht, um zu versuchen, Botschaften aufzufangen, doch ohne viel Erfolg. Im Jahre 1918 wurde das Empfangsgerät in einem Schrank abgestellt. Zu keiner Zeit wurden Botschaften vom Bethel ausgesandt. Als im Jahre 1918 zwei Leute vom Armeegeheimdienst durch das Bethel gingen, nahm man sie mit auf das Dach und zeigte ihnen den Ort, wo der Empfänger. gestanden hatte.

Dann zeigte man ihnen das Empfangsgerät selbst, das verpackt weggestellt worden war. Die Brüder waren sogleich einverstanden, daß die Armeeleute den Empfänger mitnahmen und die Antenne beseitigten. Es war offenkundig, daß keiner dieser beiden Gegenstände lange Zeit benutzt worden war".

1970 neuerdings publiziert
In der bekannten Dokumentation "Die Zeugen Jehovas", Urania-Verlag Leipzig-Jena- Berlin von M. Gebhard, S. 114f, wurde dies alles 1970 erstmals neuerdings kritisch publiziert.

Dazu wurde erläutert, daß die USA-Regierung 1915 die beiden unkontrollierten mit Deutschland in Verbindung stehenden Funkstationen in Tuckerton und Sayville, USA, beschlagnahmt hatte. Die Stationen standen im Interesse deutsch-amerikanischer großkapitalistischer Verbindungen, wobei auf deutscher Seite Verbindung zum kaiserlichen deutschen Geheimdienst bestand.

In dieser Situation hatte Russell von "jemand" jenes Gerät für verschlüsselten Nachrichtenempfang erhalten und im Bethel, d.h. "Haus Gottes", der WTG-Zentrale aufgebaut.

Das dritte Eingeständnis
Nach der Veröffentlichung dieses Sachverhaltes 1970 war die WTG gezwungen, im Jahrbuch 1973, S. 106, 107 auf diese Vorgänge von 1915 unter Russell zu antworten:
Aber wie verhielt sich die Sache in Wirklichkeit? Tatsachengemäß wurde sie in der Ausgabe vom 8. März der Zeitschrift Electrical Review folgendermaßen berichtet:

"Verbotenes Funkgerät. Reuter berichtet, daß die Bundesbehörden in New York das Tower-Bürogebäude im Lower Broadway besetzt haben, wo ein Funkgerät entdeckt wurde, das stark genug ist, um Nachrichtenverbindung mit Deutschland herzustellen. Dieser Funkapparat befand sich im Besitz eines gewissen Richard Pfund, ehemals Direktor der Telefunkenwerke in Tuckerton und Sayville. Obwohl der Apparat nicht angeschlossen war, erklärten Experten, er könne innerhalb einer halben Stunde in Gang gesetzt werden. Als Pfund darüber befragt wurde, erklärte er, er experimentiere für die amerikanische Kriegsmarine. Die Richtigkeit dieser Erklärung wurde später nachgewiesen, aber die Behörden stellen jetzt weitere Untersuchungen ein".

Abgesehen von dem Eingeständnis betr. Tuckerton und Sayville und US-Marine war dies eins raffinierte Ablenkung von der WTG-Zentrale auf irgendein anderes Gebäude mit ähnlichem Namen.

Das vierte Eingeständnis
Im Jahrbuch 1975, S. 94/95, rückt die WTG von dieser haltlosen Ablenkung wieder ab:
"Im Jahre 1915 hatte C.T. Russell ein kleines Empfangsgerät geschenkt bekommen. Er selbst war daran nicht allzu interessiert, doch man brachte eine kleine Antenne auf dem Dach des Bethels an und gab jüngeren Brüdern die Gelegenheit, den Gebrauch der Anlage zu erlernen. Sie waren jedoch nicht sehr erfolgreich mit dem Auffangen von Botschaften. Kurz, bevor die Vereinigten Staaten in den Krieg eintraten, wurde verfügt, daß alle Funkgeräte abgebaut werden sollten. So montierte man die Antenne ab, zersägte die Masten und verwendete sie für andere Zwecke, während der Apparat selbst sorgfältig verpackt im Atelier der Gesellschaft abgestellt wurde. Zu der Zeit, als ein Glied der Bethelfamilie zwei Angehörigen des Armee-Nachrichtendienstes in einem Gespräch von dem Gerät erzählte, war der Apparat schon über zwei Jahre überhaupt nicht mehr benutzt worden. Man führte die Männer auf das Dach und zeigte ihnen, wo er vorher aufgebaut worden war. Dann zeigte man ihnen das Gerät selbst, das verpackt weggestellt worden war. Da man es im Bethel nicht gebrauchen konnte, war man damit einverstanden, daß die Männer es mitnahmen. Bei dem Apparat handelte es sich lediglich um einen Empfänger, nicht um ein Sendegerät. Es gab niemals ein Sendegerät. Daher war es unmöglich, irgendwohin eine Nachricht zu senden".

Was der Chef des amerikanischen Geheimdienstes Allan Weish Dulles sagte
Der vormalige Chef des USA-Geheimdienstes A. W. Dulles schreibt in seinem Buch "Im Geheimdienst", S. 42 (Econ-Verlag Düsseldorf 1963) über solche Geräte im ersten Weltkrieg:
"Der erste Weltkrieg brachte jedoch eine Reihe von Neuerungen auf dem Gebiet der Spionage. Eine davon war der Gebrauch von Radiosignale zur Nachrichtenübermittlung in Kriegszeiten, damit bot sich die Möglichkeit, Nachrichten von ungeheurer taktischer und wohl auch strategischer Tragweite zu erlangen, indem man die Radiosignale auffing und die geheimen Codes und Chiffren entschlüsselte".

Vieles bleibt weiter zu erforschen
Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht begreifen und die Zukunft nicht gestalten. Das ist schon fast sprichwörtlich.
Darum muß und wird vor allem auch die Erforschung der WTG-Frühzeit weitergehen. Es gab zur Zeit Russells weitere prominente Hintermänner der WTG. Da war ein Bankier in Washington City. Es gab einen "Freund und Bruder" Russells, General-Leutnant Alex P. Stewart. Es gab eine von Russell begründete "Unites States Investment Company".
Von vielem sieht man erst "die Spitze des Eisberges". -

IM BUNDE MIT DEM KAPITALISTISCHEN GROSSGESCHÄFT MIT DEN REICHEN Das Thema Freimaurer
Auf Grund der ungeheuer aufwendigen Öffentlichkeitsarbeit der WTG nach dem 1. Weltkrieg in Deutschland wurde alsbald die Frage nach ihrer Finanzierung gestellt. Zunächst kamen die Freimaurer ins Gespräch, allerdings nicht durch die WTG selbst. In "Die Zeugen Jehovas. Eine Dokumentation über die Wachtturmgesellschaft" (1970) wird dazu folgendes dargelegt.

Das Thema wurde von führenden katholischen Kreisen in Südwestdeutschland aufgeworfen, da die WTG auch in schärfster Form antikatholisch auftrat. Es wurde auf einen 1923 in der Schweiz veröffentlichten sog. Freimaurerbrief hingewiesen, der besagte, die WTG erhalte auf indirektem Wege viel Geld von Freimaurern, da der antikatholische Kampf der WTG den Freimaurern dienlich sei. Die WTG habe verschiedene Prozesse gegen die Personen geführt, die es wagten, diese Sache öffentlich zu erwähnen. Angeblich sei der Brief bei einem ersten Vergleich der WTG ausgehändigt worden, so daß niemand mehr gegen sie Beweis führen konnte. (Dokumentation S. 92f).

Kapitalien in Höhe von 4 000 000 aus den USA

In der genannten Dokumentation "Die Zeugen Jehovas" von 1970 wird dazu folgendes nachgewiesen.
Ab 1929 mußte die WTG die auch noch von J. F. Rutherford fortgesetzte Unterstützung des politischen Zionismus abbrechen. Dies erfolgte im Interesse einer Orientierung auf den antisemitischen Hitlerfaschismus, dem die WTG dann 1933 tatsächlich antisemitische Zugeständnisse machte. In diesem Zusammenhang erklärte die WTG am 19.12.34 dem Reichsinnenministerium, daß ihr Werk in Deutschland seit 1921 mit amerikanischen Kapital in Höhe von ca. 4 000 000 Mk. an Investitionen aufgebaut worden sei, rechtlich abgesichert durch den deutschamerikanische "Freundschafts-Handels-und Konsularvertrag" von 1923.

In der Dokumentation von 1970 wird dem gegenübergestellt, wie die WTG u.a. in dem Buch "Die Harfe Gottes" (1922) die Öffentlichkeit belog und betrog mit der Erklärung, sie bekomme kein Geld "aus Amerika". Die Wahrheit sei, "daß Tausende deutscher Bibelforscher, Arbeiter, Dienstmädchen, Beamte, kurz Angehörige aller Stände, ihr übriges Geld nicht für Theater, Vergnügen und Putz verschwenden, sondern für die Verbreitung der Wahrheit uns übergeben". (Dokumentation S. 138).

Auch das USA-Außenministerium, American Consular Service Berlin, bestätigte in d. Aufzeichnung (350) vom 26. März 1935, daß das WTG-Werk in Deutschland "ausschließlich von amerikanischen Kapital gegründet worden ist". (Dokumentation S. 136f).

Männer des Großgeschäfts der USA
In Band 2 Rechtfertigung (1932) gibt WTG-Präsident Rutherford religiös bemäntelt zu, daß in "Geldinteressen
Transaktionen mit dem Großgeschäft" bestehen, daß das Werk ins "Großgeschäft verwickelt" ist, daß Versuche unternommen wurden, "Methoden des Großgeschäfts anzuwenden", daß versucht wurde, von "weltlich Reichen eine Menge Geld" zu bekommen, und daß "Jehova zur bestimmten Zeit" diese "Männer des Großgeschäfts" davon überzeugen werde, "daß er sein Werk ohne sie ausführen kann". (Dokumentation S. 90f).

An Hand der Zusammenhänge wird gezeigt, daß es sich bei diesen "Männern des Großgeschäfts" und "weltlich Reichen" um die auch hinter dem politischen Zionismus stehende finanzkapitalistische Gruppe Rothschild, Hirsch, Warburg, Kühn, Loeb und Rockefeller handelte. (Dokumentation S. 92).

WIEDER TRITT EIN US-GENERAL IN ERSCHEINUNG
US-Offiziere für die WTG
Die Einrichtung des künftigen deutschen WTG-Zweigbüros nach dem Kriege 1945 in Wiesbaden unter außergewöhnlicher US-militärischer Förderung war nicht "vom Herrn", sondern erfolgte im Interesse der USA-Regierung, Kirchen und Religionsgemeinschaften in Deutschland in die "Dammbildung gegen das sowjetische Sozialisierungsstreben" einzubeziehen.
(J. P. Warburg, Deutschland Brücke oder Schlachtfeld, Stuttgart 1949)

Schon im Februar 1946 übergaben amerikanische Offiziere auf Befehl der US-Militärregierung der WTG eine Druckerei in Karlsruhe (Jahrbuch 1947, S.114)

Dann war es wie bei Russell auf den Philippinen. Als dann WTG-Präsident Knorr, sein Sekretär Henschel und sein Rechtsberater Covington 1947 (Brooklyn) einen ersten Besuch in Deutschland machten, kamen sie in ein Hotel für US-Heeresoffiziere, erhielten das "Vorrecht", in der Offiziers-Kantine zu essen. Es begannen Verhandlungen, um "auf schnellerem Wege" die WTG-Informationen "durch die Militärpost nach Brooklyn" befördern zu können. (WT l. 2. u. 15.2.48, Dokumentation S.148 ff).

Kein Geringerer als General Eisenhower, der spätere USA-Präsident
Wie die WTG 1956 von dem amerikanischen Reporter Marley Cole in einem Buch (Pyramidenverlag Frankfurt/M.) verbreitete, waren die Eltern von USA-Präsident Eisenhower Zeugen Jehovas.
Es war dieser Dwight D. Eisenhower, Sohn einer ZJ-Familie, wie einst J. F. Bell USA-Generalstabschef, 1945 USA-Vertreter im Alliierten Kontrollrat für Deutschland, der den Neuaufbau der WTG nach 1945 in Wiesbaden persönlich förderte. Seine Kriegsflugzeuge brachten erste WTG-Literatur und erste Organisationsanweisungen von Brooklyn herüber. (Horst Knaut, Propheten der Angst, S. 131, BRD 1975) und auch den WTG-Präsidenten N. H. Knorr.

WTG PROGRAMM BIS ZUM JAHRE 2000
Im Dienste der "Wallstreet Lawyers and Bankers", des militärisch-industriellen Komplexes der USA
Hinter den Kulissen
Als die Zeugen Jehovas sich und der Welt noch das "Weltende" von 1975 verkündigen mußten, wurden in Brooklyn in Einvernehmen mit zuständigen Großkonzernen die Pläne für das Weitermachen bis zum Jahre 2000 ausgearbeitet, hinein in das dritte Jahrtausend!

Erst 1977 rückte die WTG damit offiziell heraus, hier auf einer besonderen Zusammenkunft vom 7. bis 11. November 1977 im WTG-Zweigbüro Wiesbaden.

Das Vorhaben und seine umwerfende Begründung
W. Lloyd Barry, Leitende Körperschaft Brooklyn, führte hierüber aus:
"In 3-4 Jahren wird es soweit sein, daß die Gesellschaft auf ein Computer-System umgestellt sein wird. Die größte Computer-Herstellerfirma der Welt ist sehr daran interessiert, mit Jehovas Zeugen zusammenzuarbeiten. Es gibt keinen Betrieb in der ganzen Welt, der in über 100 Sprachen vertreten ist, und der seinen Lesestoff gleichzeitig in diesem Umfang weiterverbreiten möchte. Diese Firma hat einen solchen Versuch geplant und möchte ihn an Jehovas Zeugen ausprobieren!

Bedeutet dieses Vorausplanen, daß die Gesellschaft nicht damit rechnet, daß in den nächsten 3-4 Jahren das Ende kommt? Das ist keineswegs damit gesagt! Da ist das Beispiel von David und Goliath. David hatte das Vertrauen, daß Jehova einen Stein so lenken könnte, um seinen Gegner zu töten. Trotzdem sammelte er 5 Steine!" Konkret sollen bis 1981 "die ganzen Druckarbeiten auf der Erde" über ein Computer-System gehen. Einige ZJ sollen dabei mitarbeiten, "denn wir wollen nicht alles der Welt überlassen. Mit anderen Computer-Experten erwarten wir, daß wir auf diesem Gebiet Pionierarbeit leisten werden".

Neue WTG-Europa-Zentrale in Selters/BRD
Diese Langzeitplanung wurde erst auf den WTG-Kongressen 1978, danach in einem internen Rundschreiben vom 22. Januar 1979 und dann in Unser Königreichsdienst vom Mai 1979 näher bekanntgegeben.

Im Hintergrund der US-Computer- und Rüstungskonzern IBM
"Die größte Computer-Herstellerfirma der 'Welt", die "sehr daran interessiert ist, mit Jehovas Zeugen zusammenzuarbeiten" ist der USA-Konzern "International Busines Machines", IBM.
(Unser Königreichsdienst Nr. 5, Mai 1979, S. 4, Wiesbaden).

IBM nimmt in den USA folgenden Stellenwert ein:
IBM gehört zum militärisch-industriellen Komplex mit Konzernen, wie General Electric, General Motors, Rockwell International, Du Font, Grumman u.a. zur Herstellung und elektronischen Überwachung und Steuerung von Panzern, Raketen, Flugzeugen, Bomben und Granaten.
(horizont 20/80, ND 1.10.80).

IBM ist an der Entwicklung der US-Polaris U-Boote (Atom) beteiligt als "Antwort auf die sowjetische Bedrohung". (Ulrich Makosch, Schwarzer Kanal, TV, 1.9.80).

Groß- und Spitzen-Computer stehen auf der USA-Embargoliste für strategische Güter gleich an dritter Stelle nach Waffen und Kernausrüstung. Sie werden "für politische Gegenleistungen verkauft", (Berliner Rundfunk; Pulsschlag der Zeit, 28.2.79, Dr. Siegbert Gedlich), und zwar nur unter Zustimmung der USA-Regierung. Diese US-regierungsamtliche strategisch-antikommunistische Zielsetzung bei der Vergabe solcher Großcomputer wird bestätigt durch die Forderung vor USA-Präsident Carter an die Regierungen in Bonn, London und Paris, keinen Computer für die sowjetische Nachrichten-Agentur TASS in Moskau freizugeben, wie durch den US-Regierungsstopp für die Lieferung eines Großcomputers für die Olympischen Spiele 1980 in Moskau.
(horizont 21/80).
Die WTG aber bekommt das bisher größte Nachrichten- und Presse-Computersystem, das IBM je produziert hat!

Eine IBM-Pionierarbeit!
Einige ZJ-Spezialisten sollen an der Bedienung des Computer-Systems beteiligt werden, um "nicht alles der Welt zu überlasse". Damit ist bestätigt, daß fortan dieser USA-Elektronik- und Rüstungskonzern IBM die Produktion der WTG-Literatur in seiner Hand hat.

Zur politischen Funktion von IBM
In Verflechtung mit dem größten US-Erdölkonzern Exxon gehört IBM mit 20 amerikanischen, 34 westeuropäischen, 17 japanischen Konzernen sowie Vertretern von Großbanken, Regierungen, Massenmedien und anderen Organisationen der 1973 begründeten sog. "Trilateralen Kommission" (TK) an.
(horizont 34/79, S. 23, IPW 4/79 S.70, NZ Berlin 14.6.79). Führend in der TK sind u.a. David Rockefeller (Chase Manhattan Bank), US-Präsident Carter und sein Sicherheitsexperte Brzezinski (NZ Moskau 6/80 S. 29) .

Die TK wurde ins Leben gerufen im Zusammenhang mit der großen westlichen Wirtschaftskrise 1974/75, (woraus die WTG ihre 1975-Weltende-Irrlehre konstruierte), um u.a. "mögliche soziale Krisen im voraus aufzudecken und Programme zu ihrer Überwindung vorzubereiten", (horizont 7/80 S. 14)

Hierbei ist das Ziel der "Regierungen der Trilaterale", die Bevölkerung "zu Passivität und Gehorsam zu veranlassan. eine gehorsame und passive Öffentlichkeit zu schaffen". (Prof. Gerhard Kade/BRD, Die Jahrhundertlüge. horizont 44/79, S.16).

Über diese "Riesenauswüchse" des kapitalistischen Systems, die so überwunden werden sollen, sagte der Präsident des Lutherischen Weltbundes J. Kibira, daß sich die transnationalen Konzerne, wo sie arbeiten, wenig um soziale Verantwortung kümmern, ja sogar unmoralisch handeln. (Iwi 24/80 Genf).

"Als ideal gilt der Trilateral Commission ein Zustand, in dem die Exekutive mit einer relativ kleinen Zahl von 'Wall Street Lawyers and Bankers' regiert, ungestört von den großen Massen, deren politische Apathie durchaus als systemstabilisierend und daher als erwünscht gilt.

Als wahrer und bedrohlich erkannter Gegner gilt eine gut geschulte, informierte (!) und daher ihrer Lage bewußt gewordene demokratische Mehrheit, die gar nicht erst zustande kommen dürfe. Auch allen 'inkstendenzen in der westlichen Hemisphäre' müsse man begegnen". (Reformatio, Februar 1977. S. 123/124, Bern/Schweiz).

Die Ziele der TK gegenüber dem Osten: In einer "fundamentalen langfristigen Grundlinie für unsere Beziehungen zu den kommunistischen Mächten" soll ein "Wandlungsprozeß in der Dritten Welt und auch in der kommunistischen Welt" im Interesse des Westens herbeigeführt werden. (IPW 4/79, S.5) . Der 15. Bericht der TK besagt, "iese Regimes von innenher zu verändern", speziell durch Einflußnahme "auf die Wahl der im Rahmen der bestehenden Ordnung möglichen und nötigen Alternativen". (NZ Moskau 35/79 S.30).

Entsprechend nahm IBM schon im Mai 1971 an einer internationalen Konferenz der kleinen Religionsgemeinschaft der Quäker in Wisla bei Katowice/Polen (Gewerkschaftshotel) teil. Das Thema ; "Wachsende Punkte in Ost-West-Beziehungen". Vertreten war auch das Institut für Strategische Studien London, die US-Chase Manhattan Bank und die Mobil Oil Company, USA und andere. In der gleichen Konsequenz liegt es, daß sich IBM nun auch der Vergrößerung der Einflußnahme der WTG angenommen hat.

DIE IRDISCHE WTG-GLÜCKS-VERKÜND1GUNG
EINE IDEALE KRISEN-RELIGION
In das gegenwärtige "Crisis Management" des Westens einbezogen.
Die Gewährleistung eines größeren WTG-Masseneinflusses auf bestimmte Bevölkerungskreise durch IBM bestätigt es: Maßgebende Kräfte des internationalen Kapitals haben "für die letzten zwei Jahrzehnte dieses Jahrhunderts (selbst) das Heft in die Hand genommen" (Prof. Dr. Ekkehard Lieberam, horizont 44/79 zur Trilateralen Kommission). Für die BRD berichtete die Frankfurter Allgemeine, wie gegenwärtig daran gearbeitet wird, die BRD-Auslandssender durch Ausdehnung des "russischen Programms", in den Ost-West-Problemen, in den Mittelost- und Südostasienfragen u.a.m. auf "Krisenlage zu trimmen" (ND 13.5.80).

Die Mitte der 70er Jahre begonnene krisenhafte Entwicklung, die die WTG für ihre 1975-Weltende-Irrlehre nutzte, ist nicht abzusehen. Wohlstand und Reichtum des Westens lassen sich nicht langer auf Kosten der Dritten Welt und anderer halten. So zeichnet sich Not, Existenzunsicherheit und Entwurzelung für viele ab, was nur zu leicht in Unruhen, Revolten oder Revolution umschlagen kann.

Die politische Einflußnahme der WTG - keine soziale, demokratische, progressive, revolutionäre, sozialistische oder kommunistische Aktivität oder Veränderung bzw. "Verbesserung", politische Passivität, Lähmung jeder Auflehnung gegen Elend, Not, Unterdrückung, Ausbeutung und Rüstungskonzerne ist darum unverzichtbar. Ja, sie ist die Religion für Krisenzeiten. Die endzeitliche Bemäntelung ist lediglich immer wieder anzupassen und zurechtzufrisieren.

Ja, eine ideale Krisen-Religion! Nicht von ungefähr haben z.B. die WTG-Mammutkongresse in der BRD eine im wesentlichen unkritische bis wohlwollende Presse. Und die Kirchen beschränken sich zumeist auf theologische Abwehr. Wer es wagt, politisch hinter die WTG-Kulissen zu leuchten, muß damit rechnen, alsbald antikommunistisch niedergeschlagen zu werden.

Der neueste WTG-Krisenbewältigungsbeitrag
Es ist das Millionen-Buch der WTG-Kongresse 1980 "Der Weg zu wahrem Glück". Tiefblaue Prägung auf goldfarbenem Einband mit einer weißen Rose! Gleichsam das Goldrichtige in Wahrheit und tiefer Treue, und weiß wie die Unschuld. In Wahrheit der Gipfel aller bisherigen trügerischen "ndzeitliche" Emotionalisierung und Irreführung! Um jeden weiter bei seinen materiellen und irdischen Bedürfnissen, Interessen und Sehnsüchten zu packen und unter Mißbrauch seines christlichen Glaubens politisch dahin zu bringen, wohin man ihn haben will! Wie seit 100 Jahren schon!

Nun allerdings im Hinblick auf die jetzt heraufziehenden "Riesenauswüchse unseres ökonomischen Systems" (C.T. Russell), d.h. des heutigen Kapitalismus. ie einzige Hoffnung sei wieder - Gott. Nur war das schon vor 100 Jahren "endzeitlicher" Lug und Trug, dem die WTG mit ihrem "Endzeit"-Bankrott von 1975 und ihrer Selbstentlarvung von 1979/80 nun die Krone aufgesetzt hat!

Die mit den 1980-Kongressen betriebene förmliche Beschwörung der "göttlichen Lieb", die die WTG doch verkörpere, ist nur noch mit dem "Engel des Lichts" in 2. Kor. 11:13-15 zu vergleichen.

Ein unglaubwürdiges Menschenwerk
Denen, die dieses Werk in letzter Instanz inszenieren und verantworten, muß angesichts der Tatsachen, wie sie nun über 100 Jahre vorliegen, jeder eigene ehrliche christliche Glaube abgesprochen werden. Auf sie paßt einzig das Kriterium falscher Propheten, wie es in 5. Mose 18:20-22 zu lesen ist. Sie haben keine "Worte des Lebens", bei denen man bleiben müßte. Sie mißbrauchen sie!
Mit dieser Dokumentation hat jedermann die entscheidenden Nachweise dafür in der Hand. Wohin gehen und was tun?

Es braucht nicht mehr ernst genommen zu werden, was die WTG angekündigt oder auch angedroht hat, Angst, Furcht, Sorge oder auch nur Zeitdruck haben keinen Grund mehr. Niemand braucht sich davon mehr treiben zu lassen. Es kann in aller Ruhe, Besonnenheit und Zuversicht weitergegangen werden in allem, was das tägliche eben verlangt. Die notwendigen Neuentscheidungen in allen Fragen des Glaubens und der Hoffnung, die berührt sind, können so getroffen werden, wie es neue Einsicht und Erkenntnis ermöglicht. Das ist ein gewisser Entwicklungsprozeß.

Natürlich wird es zunächst in vielen Erkenntnisfragen ungewiß sein. Erst nach und nach erlangt man neue Gewißheiten, in allem, was mit den WTG-Irrlehren hinfällig geworden ist. Das ist normal und braucht niemanden zu beunruhigen. Müssen doch nahezu "Welt und Umwelt" in vieler Hinsicht neu begriffen werden. Wie gesagt, es muß sich niemand mehr getrieben fühlen.

Auch fällt niemand in den Abgrund einer "bösen Welt". Das ist WT-Schwarzmalerei, WT-Schreckpolitik. Ohne WT-Brille wird man Welt und Umwelt, die Mitmenschen, Christen und Nichtchristen, auch den Andersdenkenden, bald ganz anders begreifen und verstehen. Römer 2:14-15! Desgleichen das menschliche Vermögen und Unvermögen und die soziale Situation. Und vor allem die Verantwortung im Leben! Sowohl in persönlicher, familiärer wie gesellschaftlicher Hinsicht. Doch das braucht ganz normal seine Zeit.

Während so Glaube und Hoffnung zwangsläufig in erster Linie einer Neuorientierung bedürfen, die seine Zeit braucht, kommt dein Größten, der Liebe nämlich, eine ganz außergewöhnliche Bedeutung zu. Mit der hohlen Phrase von "genauer Erkenntnis" hat die WTG in Wirklichkeit eine derartige Erkenntnisintoleranz eingefleischt, die man sofort ablegen muß! Der Ausschluß wegen WT abweichender Erkenntnis beweist nicht nur die Hintenansetzung der Liebe, sondern im Ernstfall ihre erkenntnismäßige Vergewaltigung.

Die geforderte Liebe als das Größte kann mit Meinungsverschiedenheiten und Erkenntnisdifferenzen leben. Sie hat auch mit der Erkenntnis eine unendliche Geduld. Sie muß bleiben selbst, wenn "die Erkenntnis ein Ende haben wird", 1. Kor. 13:7,8. Es gibt also keinen Grund zur Beunruhigung, wenn man vieles neu verstehen lernen muß. So findet sich auch wieder der Weg zu seinem Nächsten, dem Mitchristen, der auch freigeworden ist, dem anderen, bisher Verachteten. Man braucht nicht unbedingt eine große Organisation. Matth. 18:20. Auch abgebrochene Brückenkönnen wieder errichtet werden. Man wird heranwachsen von WTG-"Kindern in der Urteilskraft" zu "in der Urteilskraft gereiften Menschen" (l. Kor. 14:20).

Der WTG-Glaubensmißbrauch ist christlich, menschlich und sozial verantwortungslos. Darum muß dem eben aus dieser christlichen, menschlichen und sozialen Verantwortung heraus entgegengetreten werden. Das ist nicht nur demokratisches Recht, sondern demokratische Pflicht, wo es nicht nur um das eigene Wohl, sondern auch das Wohl der anderen geht.

Niemand aber ist besser in der Lage und berufener hierfür, als wer aus eigenem Erleben, aus eigener Erfahrung dessen sprechen kann. Darum ist die Erwartung nur recht und billig, daß solche hierin überall nach dem Maße ihrer Gaben und Möglichkeiten die Initiative ergreifen. Auch nur ein einziger dankbarer Mensch ist diese Mühe wert. Von dem arglosen Kind gar nicht erst zu sprechen, daß die WTG jede Generation neu heranzuziehen versucht und dann in ihrer jugendlichen Kritiklosigkeit für ihr haltloses Werk mißbraucht. Man kann nicht schweigen.

Wer die Hand mit an diesen Pflug legt, wird nicht nur empfinden, daß seine Erfahrungen dann nicht umsonst waren - es ist ein edles befreiendes Werk, wofür die Zeit wirklich herbeigekommen ist!

STUDIENGRUPPE
"CHRISTLICHE VERANTWORTUNG"
GERA - BERLIN
-----------------------------------------------------------------------------------------------
Liebe Brüder, liebe Schwestern
Christliche Verantwortung und christliche Wahrheit bilden ein Ganzes! Ihr habt die Möglichkeit, jederzeit nach vorheriger Anmeldung im CV-Büro Gera und Berlin Original-Dokumente der WTG, die wir in unseren Artikeln zitieren, einzusehen und zu prüfen.
-----------------------------------------------------------------------------------------------
"Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Oix-Str .6
Preis: 0,20 M, Jahresabonnement: 2,-M; Versand auch kostenlos.
Konto-Nr.; 4564-30-1952, Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera.
A 8035/81 V 71 214 Ko

----------------------------------

Kommentare zu den eingescannten CV Ausgaben
CV 140
In dieser Ausgabe unter anderem: Eine Auswertung der Jahrbuchfakten bezüglich Frankreich.


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 140 GERA MÄRZ 1981

144000-ÜBERREST-ANDERE SCHAFE WACHTTURM-STUDIUM
EIN BRIEF, DER NACH BROOKLYN GING ZWISCHEN DEN ZEILEN GELESEN
FRANKREICH - BEISPIEL EINER CHAOTISCHEN WTG-ORGANISATION
ICH BIN EINFACH SPRACHLOS ÜBER DIE ZEUGEN JEHOVAS
WTG - UND ERDBEBEN IN SÜDITALIEN
DIE ZEUGEN JEHOVAS WURDEN,
WAREN NICHT DIE SCHLECHTESTEN MENSCHEN

Liebe Leser
Liebe Brüder und Schwestern
Zumeist sind die Menschen, die die Organisation "gejagt und gefischt" hat, nicht die schlechtesten. Es sind gerade oft solche, die da "seufzen und jammern" über alles Unrecht, was irgendwo geschieht. Es sind Menschen mit altruistischer Neigung, d.h., die sich in Liebe zum Menschen, zum Nächsten fast selbst aufgeben konnten. Die bereit sind, für eine Sache einzutreten, auch unter persönlichen Opfern, für eine Gemeinschaft, für ein Werk. Menschen, die eigentlich die besten Voraussetzungen haben, nicht zu egoistischem, sondern zu wirklich sozialem Denken und Handeln. Die eifern würden für das, was sie für gerecht und richtig halten. Die sich dafür auch zu opfern bereit sind. Die bereit sind, dafür und auch in jeder anderen Hinsicht, gut zu arbeiten, auch angestrengt. Und so seufzen sie innerlich.

In dieser Situation, in diesem Zustand, wurden sie von der Organisation aufgegriffen und in ihren Dienst genommen, angeblich für das herrlichste Werk, dem man sich verschreiben kann. Ohne zu erkennen, daß die Versprechungen der Organisation nur Illusion, Fata Morgana, Bluff und Täuschung sind, wie 1975 wieder bewiesen wurde.

Wie das kommt? Man könnte es so sagen: Es ist Normalfall des Glaubens vieler, daß sie nur aus Grundüberzeugungen leben, auf jeden Fall viel weitgehender aus Grundüberzeugungen, als sie auszudrücken vermögen. Das ist nicht nur eine Vorform des Glaubens, sondern eine Normalform. So sehen sie auch bei der Organisation nur, wie es dort angeblich auf jeden Fall um die Grundsätze der Wahrheit und Gerechtigkeit für alle Menschen gehe.

Wenn sie es genauer ausdrücken würden, konkret anwenden und prüfen, dann würden sie die Unmöglichkeit dieser Verkündigung für alle Menschen erkennen. Denn das Kriterium für jede Theorie ist die Praxis, oder ein Glaube ohne Werke taugt nichts. Aber den Praxisvollzug unterlassen sie. Sie bleiben im Allgemeinen, Grundsätzlichen, Unverbindlichen.

Den Praxisbezug wagen sie nicht. Den dürfen sie auch nicht mehr! Denn die Organisation verteufelt die soziale Praxis schließlich, indem sie ganz konkret verbietet, irgend etwas zu tun, um "die Zustände zu verbessern." (ZJ im Zwanzigsten Jahrhundert, Seite 29, 1978) .

So werden sie in ihrem edlen, menschlichen Streben nach Wahrheit und Gerechtigkeit eingefangen und hinsichtlich dieses Strebens neutralisiert und zu untätigem Hoffen und Harren gezwungen.

Bei Strafe einer angeblichen Vernichtung durch den Gott, in dessen Namen sie so gezwungen werden. Und um nicht "rückfällig" werden zu können, kriegen sie den Auftrag, vorwärts zu gehen und so viele wie möglich ebenfalls unter diese Organisation zu holen.

Um hier wieder herauszufinden, muß man den ganzen Glauben an Hand seiner möglichen Werke, seiner Praxis, für alle Menschen überprüfen. Soll er doch für alle gelten und allen gepredigt werden. Man muß sich fragen, ist denn das der gangbare Weg für alle Menschen in allen Ländern. Können denn diese alle diese Verkündigung annehmen. Ist das denn praktisch, in entsprechenden "Werken" überhaupt möglich! Wenn man nicht vor sich und seinen Mitmenschen verantwortungslos sein will, kann man diesen Fragen nicht ausweichen.

Wer auf diese christliche Weise praktisch an die Dinge herangeht, muß zwangsläufig und wird das ganze WT-Werk mit seinen "Lösungs"-Vorschlägen für alle Welt in der Tat als Illusion, Fata Morgana, Bluff und Täuschung erkennen.

Ein Glaube, der allen angeboten und gepredigt wird, aus dem heraus die angesprochene Menschheit praktisch aber nicht leben kann, weil er die soziale Praxis verbietet, ist wertlos, nutzlos, sinnlos, tot Jak. 2:17.

Er wird zu einem berechtigten Ärgernis, zum Anlaß gerechter Empörung, gerechten Zorns seitens der Mitmenschen, denen dies gepredigt wird, die in Dir nur einen Fanatiker sehen können, der die Realitäten nicht mehr sehen kann oder will.

Niemand lasse länger seine Liebe zu Gott und den Menschen, zum Nächsten, seine Sehnsucht, sein Verlangen nach Gerechtigkeit und Frieden durch die Organisation mißbrauchen, die um ihrer hintergründigen politischen Ziele willen jeden zu tatenlosem Hoffen und Harren auf Illusionen entmündigt und entrechtet. Denn jeder wird "ohne Ansehen der Person nach seinen Werken gerichtet." 1. Petrus l :17.

Wir stellen zur Diskussion:
144000-ÜBERREST-ANDERE SCHAFE
Ein Artikel, der nach Brooklyn ging.
Der biblische Bericht über die Äußerung Jesu, bei der Begegnung mit einer Kananäischen Frau, gibt uns Aufschluß über die Einsammlung des Überrestes der 144000 Auserwählten aus Israel. "Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt" Matth. 15:21-28; Mark. 7:24-30.

Auch seine Jünger hatten vorerst keinen anderen Auftrag, als nur zu den verlorenen Schafen vom Haus Israel zu gehen. Matth. 10; 5, 6.
Das änderte sich erst, als der göttliche Auftrag an Petrus erging, nun den Heiden das Evangelium zu predigen und Paulus speziell dazu berufen wurde. Apg. 10 u. Apg. 9. Diese Rangfolge: Erst Israel, danach Heiden oder Unbeschnittene, trägt zum besseren Verständnis bei. Der Apostel Johannes, Lieblingsjünger Jesu, hält diese Rangfolge stets ein in allen seinen Berichten. l. Joh. Kap. 10.

Hier spricht Jesus von seinen Schafen, für die er in erster Linie gekommen ist, die auf seine Stimme hören und ihm folgen. Dann erwähnt er in Vers 16 aber auch andere Schafe, die aus einer anderen Hürde sind, also keine Israeliten. Sie werden, das heißt also später erst, mit "seinen Schafen" aus Israel eine Herde unter einem Hirten sein. Die Richtigkeit dieser Feststellung bestätigt uns Paulus in Gal. 3:27-29 und Eph. 2:11-22, 2. Joh. Kap. 17. Hier spricht Jesus von den Menschen, die er in Israel auserwählte und von seinem himmlischen Vater als Eigentum erhalten hat. Seine Fürbitte gilt aber auch, ähnlich wie in Joh. 10 :16, den anderen Schafen Joh. 17 :20, 21 . In den Versen 24-26 bittet er, daß er seine als Eigentum erhaltenen Nachfolger bei sich haben möchte, damit die Liebe zu ihnen mit Herrlichkeit vollendet werde. Eine Zusage an Petrus diesbezüglich steht in Joh. 13:33-36; Matth, 19:27-30; Mark. 10:28-31; Luk. 18:28-30; 3. Offb. 7.

In den Versen 4-8 in der gleichen Rangfolge zuerst die 144 000 nur Israeliten aus allen 12 Stämmen.
Das Argument, hier seien nicht buchstäbliche Israeliten, sondern geistige Israeliten gemeint, ist ein Scheinargument des Teufels, Denn, wenn man die Zahl 144 000 buchstäblich anwendet, kann man das dazugehörige Wort Israeliten nicht sinnbildlich oder symbolisch gebrauchen. Warum, muß man sich fragen, wird dem Ap. Johannes gezeigt, daß es Menschen aus allen Stämmen Israels sind, wenn es gar nicht stimmt? Sollte Gott uns verwirren, er ein Gott der Ordnung?

Auch hier folgt, wie schon vorher, die gleiche Rangordnung Verse 9-17. Es heißt dort unmißverständlich: "Danach sah ich eine große Schar (oder Volksmenge)" usw. Das göttliche Recht hält diese Ordnung immer ein, erst Israeliten dann Heiden. Folgende Schriftstellen bestätigen es:
Röm. 2:9-10. 15:8-9, Apg. 3:26; 13:4-6; 15:13-1. Daß die Juden diese Vorrechte haben, beruht auf die den Vätern gegebenen Verheißungen Rom. 15:8. So kann man daraus nur schließen, daß keiner der Christen heidnischer Abstammung zu den 144 000 gehören kann.
Offb. 14. Noch einmal werden hier, wie in den vorangegangenen Beispielen, die 144 000 Auserwählten aus Israel genannt, Verse 1-5. Daß sie als Erstlinge bezeichnet werden, die aus der Menschheit erkauft wurden, beweist doch nur die Richtigkeit dieser Ausführungen. Denn es folgt doch anschließend gleich eine ewige gute Botschaft für alle Völker der Erde. Zu welchem Zweck? Um auch aus ihnen ein Volk für seinen Namen zu nehmen? Apg. 15; 13; Amos 9:11,12. Somit sind sie, wie in allen Fällen, die Zweiten von Gott erwählten. Was aber in bezug auf ewiges Leben dieselbe Hoffnung bedeutet, wie sie die Erstlinge haben. Eph. 4:4-6. Was aber die Verkündigung und die Annahme des Evangeliums bei den Heiden Offb. 14:6,7 zur Folge hat, geht aus den Versen 8-12 hervor.

Es bedeutet erstens, daß dadurch der Fall Babylons eingeleitet wurde und zweitens große Anstrengungen und Prüfungen bei der reinen Gottesanbetung in einer heidnischen Umgebung.
Doch wie im Vers 15 beschrieben, bedeutet Standhaftigkeit und Treue bis in den Tod ewiges Leben und damit ein Teilhaben an der ersten Auferstehung. Offb. 20:4-6.

Nun noch etwas über den Überrest. So wie er von der WTG gebraucht wird, als einen noch auf der Erde lebenden, anwesenden Teil der 144 000 Auserwählten, gibt es in der Bibel keine Stütze. Die zwei Schriftstellen, die im eigentlichen Sinne das Wort Überrest enthalten, benutzt Paulus im Römerbrief Kap. 9:27 und 11:5. Er zitiert dort Jes. 10:20-22 und in allen Fällen sind damit die Auserwählten Gottes aus Israel gemeint.

Würde man den Begriff Überrest so verstehen, wie er von der WTG gebraucht wird, dann wäre es für alle übrigen Christen zwecklos sich abzumühen, da doch nur der Überrest gerettet wird. Ein Christ aber, der nicht von Gott auserwählt ist, und nicht aus Israel stammt, sondern sich selbst, aus menschlicher, persönlicher und somit unvollkommener Urteilskraft, dazu bestimmt hat, wird zumindest um eine Enttäuschung nicht herumkommen.

Doch dem Überrest aus Israel mit Christus Jesus an der Spitze, alle von Gott erwählt, verdanken wir die Schriften des Neuen Testaments und viele Erklärungen zum Alten Testament.

Der Unterschied zwischen dem Überrest zur Zeit der Apostel und dem sogenannten Überrest von heute besteht ganz einfach darin: Damals hatten sie den Geist Gottes und Christi und damit die Wahrheit; heute: Zu viel vom Geist der Wahrsagerei, des falschen Propheten und damit zu viel Menschenlehre. Die WTG, die über 100 Jahre andere belehrt hat, hat vergessen, sich selbst zu belehren. Rom. 2:17-24.

Und noch ein Beispiel gibt uns die Heilige Schrift durch die Bezeichnung Erstgeburt und die damit verbundenen Vorrechte und Pflichten. Sie ermöglichen uns ein besseres Verständnis von "144 000 und großer Volksmenge". In Hebr. 12:22,23 wird von den Christen als zur Gemeinde der Erstgeborenen gehörend geschrieben. Wir kennen viele Beispiele in der Schrift mit positiven, als auch mit negativen Seiten von Erstgeborenen; "Jakob und Esau", "Ruben und Juda".

So wie etliche Einzelpersonen solche Vorrechte nicht erkannten und an andere Personen abgeben mußten, so verlor auch Israel als Volk dieses große Vorrecht an die Christen aus den Heiden, und nur ein Überrest = 144 000 wurde" gerettet. Rom. 9 :22-29; Jes. 10:22,23; Hos. 2:1,25; Matth. 21: 43.

Und so ist es auch in der Offb. 7 aufgezeichnet. Während die Zahl aus Israel mit 144 000 schon seit 1900 Jahren festgesetzt ist, wird für die große Volksmenge keine Zeit genannt.

Diese beiden auserwählten Volksgruppen unterscheiden sich nur voneinander durch die Abstammung (Israeliten und Nichtisraeliten), den Zeitablauf der Erwählung (für die 144000 so lange Israel bestand - die große Volksmenge während der Zeiten der Heiden), dann die Anzahl (144 000 -d. gr. V. unbekannt) und die Bestimmung (die 144 000 mit Jesus Christus die 12 Stämme Israel zu richten - d. gr. V. soll mithelfen die Welt zu richten) Matth. 19:27-29; 1. Kor. 6:1-3.

Daß die große Volksmenge in der Tat solche großen Vorrechte zu erwarten hat, geht daraus hervor, weil sie in weißen, reinen Kleidern beschrieben werden.
E. A. B.

ICH BIN EINFACH SPRACHLOS ÜBER DIE ZEUGEN JEHOVAS
In der Moskauer Wochenschrift "Neue Zeit" Nr. 44/1980 las ich kürzlich einen Bericht von Sergej Kusmin, "Eingedenk sein!" Er schreibt über die Massenmorde und über die Ausrottungspolitik der Hitlerfaschisten in der besetzten Sowjetunion. Und auch über die Folterpraktiken, die sie anwandten. Sie folterten und mordeten in Größenordnungen von Hunderttausenden. Vor allem sollte die Intelligenzschicht der Slawenvölker vernichtet werden. Als sie z.B. Lwow besetzten, begann sogleich die Massenverhaftung von Künstlern, Schriftstellern, Wissenschaftlern, Ärzten, Anwälten, Musikern usw. Eine erste Massenerschießung fand am 4. Juli 1941 auf dem Wolcka-Berg statt.

Als ich das las, mußte ich wieder an die mir bekanntgewordenen Zeugen Jehovas denken.
Wie kann man sich nach diesem Massenmord an Menschen, nur weil sie einer anderen Rasse, einem anderen Glauben oder einer anderen Nation angehörten, noch Lehren zuwenden, die von einem abverlangen, einen noch größeren Massenmord an Andersdenkenden und Andersglaubenden, als ihn die Nazis vollbrachten, als gerecht anzuerkennen und ebenfalls zu predigen? Ist das Zeugen-Harmagedon nicht ein einziger, großer mittelalterlicher Scheiterhaufen? Die Nazis haben ihre Spuren noch zu verwischen versucht. Bei den Zeugen sollen die Leichen weltweit auf dem Acker zum Dung liegen bleiben. Ich frage mich, ob seinen Verstand beisammen hat, wer das akzeptiert und predigt. Seitdem es die Nazigreuel gegeben hat, ist das doch faschistisches Denken. Gegenüber der Harmagedon-Judenvernichtung wäre die KZ-Judenvernichtung ja nur ein Kleinstunternehmen.

Ob die Zeugen Jehovas nicht merken, daß sie durch ihre Prediger zu einer faschistoiden Rohheit des Denkens, Urteilens und Fühlens verleitet werden?
-eingesandt-

FRANKREICH BEISPIEL EINER CHAOTISCHEN WTG-ORGANISATION
Eines der Bollwerke der WTG im Weltmaßstab ist Frankreich, mit einer Verkündiger-Höchstzahl von 67 135 im Jahre 1979 (lt. Jahrbuch der ZJ 1980) rangiert Frankreich in der Länderstatistik auf Platz 7. Das "Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1980" beschäftigt sich u.a. auch mit der Tätigkeit der Zeugen Jehovas in Frankreich. Von 261 Seiten des Jahrbuches wird fast die Hälfte diesem Bericht gewidmet.
"Du wirst fasziniert sein, zu lesen, wie aus diesem einen Zeugen trotz Schwierigkeiten durch untreue Brüder und nationalsozialistischer Verfolgung ein gewaltiges Heer von über 67000 Königreichsverkündigern geworden ist" (S. 33). Fasziniert sein bedeutet: Beeindruckt, begeistert sein. Unter diesem Aspekt wollen wir uns einmal folgende Tatsachen ansehen.
Im Zeitraum von 1912 bis 1951 wechselten Brüder in überaus verantwortlichen Positionen, wie Zonendiener, Zweigdiener und Gehilfen des Zweigdieners, die für Frankreich verantwortlich waren, 14 mal! Das heißt, etwa alle zweieinhalb Jahre wurde ein hoher WTG-Diener von einem anderen abgelöst! Wenn man den Zeitraum von 1912-1929 nimmt, dann kommt sogar ein Wechsel innerhalb von knappen 2 Jahren zustande, 9 Ablösungen innerhalb von 17 Jahren! Und dies gerade nach 1919, da doch Jehovas Geist seit dieser Zeit auf der Organisation ruhen soll!

Glänzen durch äußeren Schein
Nun könnte jemand fragen: Was sagen diese Zahlen schon aus? Nun, erstens ist der größte Künstler im Hinblick auf Zahlenakrobatik die WTG selber. Z. B. lesen wir im Jahrbuch auf S. 148; "Am gleichen Tage widmete uns die einflußreichste Zeitung "Le monde" 90 Zentimeter Spaltenlänge auf ihrer Seite über religiöse Nachrichten, während sie der katholischen Kirche nur 23 Zentimeter widmete… Insgesamt brachte die französische Presse über 22 Meter Spaltenlänge Artikel und Fotografien!"

Welche Mühe muß es doch für die Zeugen gewesen sein, alle Artikel auf Zentimetergenauigkeit nachzumessen!
Man beachte auch das Geltungsbedürfnis der WTG.

Chaotischer Wechsel
Weshalb wurde denn ein so häufiger Wechsel erforderlich!
Lesen wir in Stichworten: "Lanz war verärgert, verhielt sich rebellisch und wandte sich gegen die Gesellschaft." (S.45), "Infolge seines unrichtigen Handelns hat ihn (Freytag) die Wachtturm- Bibel- und Traktat-Gesellschaft des Amtes entsetzt und übergab sämtliche Geschäftsangelegenheiten Bruder C. C. Binkele in Zürich." (S.50). "Schließlich wurde der Fäll vor Gericht gebracht, und Freytag wurde gezwungen, das Eigentum, das er der Gesellschaft gestohlen hat, zurückzugeben." (S. 51).

"Nun, im Laufe der Zeit wurden sowohl Bruder Lefevre als auch Bruder Roussel unzufrieden und erwiesen sich als böse Knechte" (S. 57).

Im Juli 1925 wurde Bruder Binkele, der Leiter des "Zentraleuropäischen Büros", aus gesundheitlichen (?) Gründen von Bruder Zaugg abgelöst.

Im darauffolgenden Jahr wandte sich Binkele gegen die Gesellschaft und gründete eine Sekte, die er "Die freien Bibelforscher" nannte .

1926 wurde Bruder Zaugg von Bruder Martin Harbeck abgelöst, den Bruder Rutherford aus Brooklyn schickte.

Bruder Zaugg gab den Vollzeitdienst auf und verließ schließlich die Wahrheit. (S. 63).

"Ein Bruder aus dem Elsaß, Gustave Zopfer, wurde als Leiter dieses neuen Pariser Büros eingesetzt." (S. 66). "Bruder Zopfer wurde 1936 als Leiter des Pariser Büros von Fred Gabler ersetzt, einem englischen Bruder, der schon jahrelang im Vollzeitdienst tätig war, und Emile Dellonnoy wurde als sein Gehilfe eingesetzt. Gustave Zopfer gab später die Wahrheit auf und kollaborierte während des Krieges sogar mit den Nazis." (S. 83). "Während des Kongresses erklärte Bruder Knorr, daß Bruder Henri Geiger nach vielen Jahren treuen Dienstes aus gesundheitlichen und anderen Gründen (!) von Bruder Leopold Jontes als Zweigaufseher ersetzt werde." (S. 127).

Warum ?
Wie ist es möglich, daß Brüder, die jahrelang im Vollzeitdienst standen, z.T. vom Präsidenten der WTG persönlich in das Amt eingesetzt werden, von der "Wahrheit" abfallen, sich gegen die Gesellschaft wenden, eigene Sekten gründen, mit den Nazis kollaborieren?

Wohlgemerkt, es ist hier die Rede von Zonen- und Zweigdienern, also höchsten WTG-Funktionären. Wie es auf Bezirks-, Kreis-und Versammlungsebene aussah und aussieht, darüber schweigt sich dieses Buch aus! Man kann sich ohnehin seinen Teil denken. Haben vielleicht die Brüder einen zu tiefen Einblick in die Machenschaften der WTG erhalten?

Erkannten sie vielleicht, daß dieses Werk keineswegs von einem Gott geleitet wird? Wieso gründete der Zonendiener Binkele eine Sekte, die er ausgerechnet "Die freien Bibelforscher nannte? Die Vermutung liegt nahe, daß er dachte, die WTG-Anhänger seien unfrei! Hat er aber damit unrecht? Haben die Zeugen Jehovas Meinungsfreiheit? Um es vorweg zu nehmen:

Die Freiheit hat nur ihr Präsident!
Über die wahren Ursachen
Er allein hat das Recht, "göttliche" Wahrheiten aufzustellen und sie wieder zu verwerfen. Er kann mit der Bibel wie mit einem Kartenspiel umgehen. Er maßt sich an, über Leben und Tod seiner Anhänger zu entscheiden.

So schrieb Rutherford in einem Brief 1917:
"…Gott liebt Treue und Loyalität, und das bedeutet, daß wir loyal zu Gott, loyal zum Herrn, loyal zu seiner Sache und zu den Methoden stehen sollten, mit denen er die Verbreitung der Königreichsbotschaft organisiert hat." (S.47)

Natürlich ist Gott nur ein Vorwand, Russell und Rutherford organisierten dieses WTG-Pleitewerk. Gott trifft keine Schuld. Auch die Schuld für das 1920 erschienene Buch "Millionen jetzt lebender Menschen werden niemals sterben!", trägt Gott keine Verantwortung, sondern der Verfasser: Rutherford!

Man lese, wozu er sich in seinem unermäßlichen Geltungsdrang verstieg:
"Wir haben, wie zuvor dargelegt, dafür, daß die alte Ordnung der Dinge, die alte Welt zu Ende geht, und deshalb gänzlich vergehen wird, daß die neue Ordnung hereinbricht, und daß das Jahr 1925 Zeuge der Auferstehung der alttestamentlichen Überwinder und des Beginns eines Wiederaufbaues der zertrümmerten Weltordnung sein wird, und gestützt auf diese Beweise ergibt sich der vernünftige Schluß, daß Millionen von Menschen, die jetzt auf der Erde leben, im Jahre 1925 noch auf Erden sein werden. Somit müssen wir, gestützt auf die Verheißungen, die in dem Worte Gottes niedergelegt sind, zu dem positiven und unanfechtbaren Schluß kommen, daß Millionen jetzt lebender Menschen niemals sterben werden." (S. 103, 104)

Es war eine Lüge! Hat man sie bereut? Auf Seite 63 des Jahrbuches der Zeugen Jehovas 1980 druckt man die Rede Rutherfords ab, die er auf einem Kongreß in Basel 1926 hielt: "Im Millionen- und Trostbüchlein wurde gesagt, daß man sie (Anm. die alttestamentlichen Überwinder) vernünftigerweise kurz nach 1925 erwarten dürfe. Aber dies wurde nur als Meinung ausgesprochen."

Man hatte einen Fehler gemacht, doch wie Bruder Rutherford erklärte, "war dies kein Grund aufzuhören, dem Herrn zu dienen."

Abermals log Rutherford den Anwesenden frech ins Gesicht und der jetzige WTG-Präsident Franz, der für die Herausgabe des Jahrbuches hauptverantwortlich ist, unterstützt die Lüge!

Auch er zeigt keine Demut und bereut schwerwiegende Fehler nicht!

Ein riesiger Menschenverschleiß
Wieviel Unheil haben die Präsidenten der WTG mit ihren Endzeit-Vorhersagen schon angerichtet. Hunderttausende Menschen gaben inzwischen ihren Glauben nach jahrelanger bzw. jahrzehntelanger Arbeit im Dienste der WTG auf.

Dieses wird auch z.T. auf Seite 62 des Jahrbuches bestätigt:
Anna Zimmermann schreibt: "ungerechtfertigte Hoffnungen brachten große Prüfungen mit sich. Viele gäben auf."
Waren es aber "ungerechtfertigte Hoffnungen"? Kennt Frau Zimmermann das Millionen-und Trostbuch nicht, oder hat sie vergessen, daß Rutherford seine Lehre als einen "unanfechtbaren Schluß" bezeichnet, den er aus dem "Worte Gottes" entnahm?

Ja, etwas, was den Präsidenten vollkommen abgeht, verlangen sie von ihren Untergebenen: Demut! Sie müssen demütig sein, um die einander widersprechenden Lehren verkraften zu können, ohne aufzubegehren. Überall, wo es gilt, seinen Kopf hinzuhalten, wird von den ZJ Demut verlangt. Sogar während der Besetzung Frankreichs durch deutsche Faschisten, wurden für den lebensgefährlichen WT-Schmuggel 13jährige Kinder eingesetzt. (S. 99)

Demut
Für diese Tätigkeit mußten die Zeugen "demütig, bescheiden" sein. (S. 95)
In Schlüsselpositionen der WTG sind diese Eigenschaften nicht gefragt.
Ein Beispiel: "Adolphe Weber war ein einfacher, bäurischer Mann, aber er war ein ergebener reifer Christ, der Englisch, Französisch und Deutsch beherrschte." (S. 36)

"Bruder Russell übertrug Emile Lanz, einem Schweizer Zahnarzt aus Mühlhausen/Elsaß, die Verantwortung für das Zweigbüro. Lanz nahm die Dienste von Alexandre Freytag in Anspruch, der beim Übersetzen des französischen Wachtturms half.

So trat Adolphe Weber, der das Werk im französisch-sprachigen Europa am Anfang an treu beaufsichtigt hatte, zugunsten der gebildeteren Brüder Lanz und Alexandre Freytag zurück". (S. 43)

Weber beherrschte 3 Sprachen, brachte mit großem Erfolg das Werk in Frankreich in Gang, mußte aber die Leitung an "gebildeterer" Brüder abgeben. Diese "gebildeteren" Brüder wurden schließlich Gegner der WTG, aber die hatten eine Eigenschaft, die anscheinend als Zweigdiener nötig ist: Die waren nicht demütig!

Man ist wirklich fasziniert
"Du wirst fasziniert sein…" Ja, man fasziniert von dem Chaos innerhalb WTG.
Selbst steigende Verkündigerzahlen können darüber nicht hinwegtäuschen. Wie lange wohl werden die Zeugen Jehovas noch unter ihrer korrupten Führung Anstrengungen unternehmen, um ein Werk zu verbreiten, welches keine erfolgversprechende Zukunft hat?
B.R.
----------------------------------
Vergleich Lutherischer Weltbund
mit WTG-ZJ-Organisation
In den Richtlinien für diakonische Hilfe der Weltdienst-Kommission des Lutherischen Weltbundes heißt es:
"… zum Wohle von Notleidenden aller Rassen, Religionen, Nationen und politischen Anschauungen", ohne Erwartung, dafür etwas zu erhalten. (Lwi 8/80) Die WTG kennt und lehrt keine diakonische Hilfe für andere, ohne nach dem Glauben zu fragen.
Wer entspricht da wohl eher dem Gleichnis Jesu vom barmherzigen Samariter in Luk. 10?
----------------------------------------
WTG UND ERDBEBEN IN SÜDITALIEN
Furchtbare Nachrichten und Bilder gingen im November 1980 um die Welt; Schwerste Katastrophe in Italien seit Jahren. Tausende Tote. Zehntausende obdachlos. Das schlimmste Erdbeben seit Jahrzehnten. Dramatische Rettungsaktionen. IKP-Partei-Organisationen zur Erdbebenhilfe mobilisiert . Papst anteilnehmend bei den Opfern der Katastrophe.

Für Vermißte wenig Hoffnung. Frost und Schnee drohen. Schleppende Hilfe. Lebensmittel und Medikamente fehlen. Fieberhafter Kampf gegen Seuchengefahr. Erbitterung im Katastrophengebiet. Plünderer begannen ihr kriminelles Treiben. Helfer arbeiten bis zu Erschöpfung. Operationen pausenlos unter freiem Himmel. Soldaten mit Hubschraubern, Feldlazaretten und Feldküchen im Einsatz. Staatspräsident Pertini rief alle Bürger zur Solidarität auf. Regierung stellt 1200 Millionen Lire als Soforthilfe zur Verfügung. Bevölkerung spendet Kleidung, Geld und Blut zur Lebensrettung.

Und die WTG der Zeugen Jehovas?
Sie lehrt ein Frohlocken über alle Erdbeben als "Zeichen" ihrer 1975 wieder als haltlos erwiesenen Weltendeverkündigung. Ihr Präsident läßt sich bei keinem Opfer sehen. Bibelentstellend verteufelt sie ohne Rücksicht auf Menschenleben jede lebensrettende Blutspende von Christen.

Skrupellos verbreitet sie zu allen Arten von Katastrophen und Drangsalen förmliche Glaubensdelirien: "Doch ringe nicht die Hände und weine um sie! Die Christenheit verdient nichts besseres als die barbarischen Kriege, die Flut von Verbrechen, die Kriminalität, die allgemeine Unsittlichkeit und sich mehrenden Drangsale, in die sie geraten ist" (WTG-Millionentraktat T 10-X Wiesbaden).

An den Erdbebenopfern selbst, weil sie anderen Glaubens sind, geht die WTG wie der Priester und Levit im Gleichnis Jesu vom barmherzigen Samariter achtlos vorbei.
CVN

JESUS-CHRISTUS-GOTT
INTERESSANTE SCHRIFTAUSSAGEN
Schlägt man den Anhang der Neuen-Weltübersetzung auf, so findet man auf Seite 1580 eine genaue Erklärung darüber, warum in dieser Übersetzung im Alten Testament nicht "Herr", sondern "Jehova" zu lesen ist. Man geht davon aus, daß das im hebräischen Urtext stehende Tetragramm "JHWH" mit "Jehova" wiedergegeben werden muß. Der später massoretische Text tauschte das Tetragramm gegen das hebräische Wort "Adonai", welches "der Herr" bedeutet, aus.

Dies war eine Unkorrektheit gegenüber dem Urtext. Aus diesem Grunde wurde der Name Gottes "Jehova" in der NW wieder eingeführt. Soweit - so gut. Unverständlich wird es aber auf Seite 1582 unten, wo alle NW-Schriftstellen des Neuen Testamentes angeführt werden, in denen "Jehova" zu lesen ist, denn die vorangegangenen Erläuterungen auf Seite 1580 beziehen sich ausschließlich auf die alttestamentlich-hebräischen und nicht auf die neutestamentlich-griechischen Schriften.

Und das mit Recht! Im griechischen NT-Grundtext ist nämlich nicht das Tetragramm, sondern nur das Wort "kyrios" zu finden. Im Wachtturm Nr. 15 (1. Aug. 1978) auf den Seiten 3-11 versucht man nun, zu erklären, warum die NW den Namen Gottes auch im Neuen Testament verwendet. Mit vielen Worten und künstlicher Spannung werden zwei Funde der Septuaginta, die in ihrem griechischen Text das hebräische "JHWH" enthalten, als "Beweis" dafür angeführt, daß "Jehova" auch im Neuen Testament zu stehen hat.

Es handelt sich dabei um den Fund aus der "Höhle der Schnecken" und den "Fouad 266." Mit den vielfältigen Möglichkeitsformen auf Seite 10 des WT: "Es ist vernünftig anzunehmen", "wir können uns vorstellen, daß", "könnte… beseitigt worden sein" und einem Zitat von Prof. George Howard der Universität Georgia "irgendwann… aus beiden Testamenten verdrängt worden sein", wird "nachgewiesen", daß im Neuen Testament nicht "Herr", sondern "Jehova" zu lesen sein müsse.

Die WTG lehrt : Christus der Sohn Gottes ist ein unter dem Vater stehender Gott. Er sei die erste und direkte Schöpfung Gottes und durch ihn sind alle anderen Dinge ins Dasein gekommen (Joh. 1:1 NW, Die Wahrheit, die zum ewigen Leben führt, Seite 47.)

Die Bibel dagegen teilt diese WTG-Ansicht nicht. Sie bezeugt den Herrn Jesus Christus als den von Ewigkeit her existierenden und dem Vater ebenbürtigen Gott und Sohn zugleich.

(Micha 5:1 Elb. Fußn., Kol. 2:9). Die Bedeutung des Namens Jesu "Immanuel", das ist "Gott mit uns" und die glaubensvolle Bezeichnung des Thomas für Jesus "mein Herr und mein Gott" zeigen, daß der Herr auch der Gott ist (Matth. 1;23, Joh. 20:28), Die NW dagegen leugnet dies in Joh. 1:1, indem sie vor das Wort "Gott" (theos) den unbestimmten Artikel "ein" setzt. Sie begründet dies mit dem Fehlen des griechischen Artikels "ho" (der) und glaubt dadurch die Lehre von der Dreieinigkeit widerlegen zu können. (Die Wahrheit,… S. 24).

Dabei soll in Joh. l ;1 nicht die Person Jesu als Gott der Vater, sondern die Gottheit Jesu in erhabener Weise hervorgehoben werden. Oder für uns verständlicher ausgedrückt bedeutet Joh. 1:1 nicht; Jesus ist Gott der Vater, sondern vielmehr "Das Wort war völlig Gott".

So wird nun auch verständlich, warum Jesus in Joh. 10:30 sagte, "Ich und der Vater sind eins", also beide sind Gott und deshalb die Juden Jesu Anspruch, Gott zu sein, als Gotteslästerung betrachten mußten. Joh. 10:33. Auch das Alte Testament bestreitet die angeblich dem Vater untergeordnete Gottrolle des Sohnes oder seine "ein" Gott-Existenz neben dem Vater.

In der Paradeschriftstelle der WTG für ihre Namensbezeichnung, Jes. 42:10, 11 und in 5. Mose 32:39, wird eindeutig erklärt, daß vor, neben und nach Jehova kein Gott gebildet ist und außer Jehova kein Retter existiert. Somit ist klar, daß Jesus auch Jehova ist, also beide - Vater und Sohn - Gott sind. Dies bezeugt auch der Apostel Johannes. Er beschreibt wie Jesaja im Tempel die Herrlichkeit Jehovas der Heerscharen sah und wendet diese Worte voll auf Jesus an (Jesaja 6;1-10) Elb. (Joh. 12:31-42 DGN).

Daraus ergibt sich auch das Ziel unserer Anbetung. Im 2. Mose 34:14 lesen wir das eindeutige Gebot der alleinigen Anbetung Gott des Vaters. Sind die Engel und wir Falschanbeter, wenn wir gestützt auf Hebr. 1:6 unseren Herrn und Gott Jesus Christus anbeten? Nein, wir erkennen dadurch . nur demütig seine Gottheit an.

Die Eigenschaften Jesu sind auch identisch mit denen des Vaters und deshalb offenbart sich Christus uns als Gott, Hebr. 1:8. Er ist allwissend, Joh. 16:30; 21:17;
ewig, Matth. 28:18; Hebr. 1:3;
allmächtig, Matth. 28:18; Hebr. 1:3;
sündenlos, Joh. 8:46;
unveränderlich, Hebr. 13:8;
der Schöpfer, Joh. 1:3;
der Richter der Welt, Joh. 5:22,27;
der Lebensgeber, Joh. 10:28; 17:2;
der Herrscher über die Natur, Matth. 8:26;
der Sündenvergeber, Mark. 2:6-7 usw.

Wer will angesichts dieser Tatsachen die Gottheit Jesu leugnen?
Wenden wir uns nun der Schriftstelle Kol. 1:15-17 zu. Das WTG-Buch (Die Wahrheit…) bezeichnet Jesus auf Seite 47 "als herrliches Geschöpf", "daß er vor den anderen Söhnen… geschaffen wurde" und "einziggezeugten Sohn, weil er der einzige ist, den Jehova Gott direkt erschuf".

Dem Verfasser dieses Buches ist anscheinend nicht aufgefallen, daß ein Unterschied in der Bedeutung zwischen "einziggezeugt" und "direkt erschaffen", sowohl in der deutschen als auch in der griechischen Sprache besteht.

Der griechische Text gebraucht in Joh. 1:14 "monogenus" ("alleingeborener") und in Kol. 1:15 "protokos" ("Erstgeborener"). Es ist nicht die Rede davon, daß Jesus eine Schöpfung Gottes sei. Kol. 1:16 dagegen spricht von einer Schöpfung durch Jesus Christus. Hier wird eine entsprechende Abwandlung des Wortes "ktisis" ("Schöpfung") verwendet. Der "Erstgeborene" ist demnach nicht die erste Schöpfung Gottes, sondern der alleinige und einziggeborene Sohn, der als Erster und als Herrscher über der ganzen Schöpfung Gottes steht und damit Gott ist.

Wäre Christus der zu allererst von Gott geborene Sohn, so müßte es noch weitere Sohngeburten gegeben haben. Dem stehen aber die Worte "monogenus para patros" (alleingeborener vom Vater) entgegen. Weiterhin, so Kol. 1:16, ist alles, auch die Söhne Gottes, also die Engel durch Christus erschaffen worden.

Wie sieht es nun aber mit Offb. 3:14 aus? Wird hier nicht klar von Jesus als dem "Anfang der Schöpfung Gottes" gesprochen? Ist Christus nicht hier klar die erste Schöpfung Gottes? Das hier verwendete griechische Wort "arche" muß mit "Anfang", nicht im Sinne einer Reihenfolge, sondern entsprechend der Bedeutung von Herrschaft, Ausgang oder Ursprung übersetzt und verstanden werden. Dies deckt sich mit den Aussagen von Kol. 1:16 und Joh. 1:3, wo das Schöpfertum Christi herausgestellt wird. Nehmen wir die "DGN" zur Hand, so finden wir in Offb. 3:14 den Gedanken, der dem Worte "arche" zugrunde liegt. Dort heißt es; "… von dem alles kommt, was Gott geschaffen hat".

Eine weitere Schriftstelle wird gern von der WTG herangezogen, um zu beweisen, daß Christus unter Gott dem Vater stünde. Es ist Phil. 2:6. Die NW spricht von einer gewaltsamen Besitzergreifung, die Jesus nicht in Betracht zog, um Gott gleich zu sein, obwohl er in Gottesgestalt existiert. Welch ein Unsinn!

Wenn der Herr in Gottesgestalt existiert, erübrigt sich ja von vornherein das Streben nach Gottesgleichheit. Der Sinn dieser Schriftstelle muß also ein anderer sein.
 
In der Luther-Übersetzung von 1975 wird uns ihre Bedeutung klar, nämlich, daß Jesus seine Gottesgleichheit nicht wie einen Raub festhält, sondern sich im Gegenteil ihrer selbst entäußerte und Fleisch wurde, um am Kreuz für uns zu sterben. Er war für eine kleine Zeit niedriger als die Engel (Hebr. 2:7,9; Ps. 45: 7,8), aber von dem Sohn; "Gott, dein Thron währt von Ewigkeit zu Ewigkeit" (Hebr. 1:8).
M. H .P.

Zwischen den Zeilen gelesen:
WACHTTURM-STUDIUM
Themen WT l .1 .1980
"Gerechtigkeit - ein Erfordernis":
Eine Schwarzmalerei der Zustande in der Welt am Beispiel der USA. Unterschlagung aller gegenteiligen Tatsachen, Situationen und Entwicklungen.
Die bekannte politische Vorbereitung des alleinigen Glaubens an die Organisation und ihre Versprechungen.

"Ein Tag der Abrechnung garantiert.";
Deutung von Bibelaussagen über frühere "Tage", als bezöge sich das auf die heutige Weltende-Weiterverschiebung der WTG.

"Das Licht der Wahrheit strahlt in Belgien":
Etwa 36 000 beim WT-Gedächtnismahl 1979 in Belgien sollen "beweisen", daß die "Ernte" 1975 "noch nicht abgeschlossen" sein konnte. Zu jeder Zeit finden sich Arglose, die die WTG-Vergangenheit noch nicht kennen und zunächst wieder glauben!

"Warum sollte man dankbar sein?";
Eine Vereinnahmung der "Wahrhaftigkeit und Zuverlässigkeit Gottes im Erfüllen seiner Versprechen", wofür der Psalmist zu seiner Zeit Dankbarkeit bekundet, für die heutigen WT-Endzeitversprechen, um ihre Unglaubwürdigkeit zu verdecken.

"Die Schlüssel der höchsten Regierung gebraucht ":
Betrachtung über die "Schlüssel Petri", um die "große Volksmenge" der Zeugen weiter unter WTG-Führung zu halten und den "göttliche" Nimbus des WT-Überrestes nach 1975 erneut vor dem Bröckeln zu bewahren.

"Die Schlüssel des Königreiches und die große Volksmenge":
Festigung der Autorität des "Sklaven", er habe den "Schlüssel der Erkenntnis" für alle Zeugen. Absicherung der weiteren Erkenntnisrechthaberei und Erkenntnisdiktatur der WTG nach dem Fiasko von 1975.

"Mephiboscheth, ein dankbarer Mensch":
Durch Dankbarkeitsvorbilder sollen alle in ständiger Demut vor der WTG gehalten bleiben, in ständigem Schuldigkeitsgefühl, um kritisches Anfragen und Hinterfragen von vornherein zu verhindern.

"Viele der jetzt lebenden Menschen werden nie sterben":
Eine Neuauflage der WT-Millionenlüge von 1920, "Millionen jetzt lebender Menschen werden niemals sterben!", die sich damals nach dem falschen Weltende von 1914 / 18 unter neuen Arglosen als sehr zugkräftig erwiesen hatte. Jetzt soll das auch nach "1975" helfen.

Themen W T 15.1 .1980
"Ist ein Tausendjähriges Friedensreich nur ein Traum?":
Eine bedenkliche Propagierung Hitlers mit einer Hakenkreuzfahne. Rein optisch wie ein hintergründiger Versuch, durch solche Hitlerdarstellung sich auch ein wenig bei den neofaschistischen Rechtskräften anzubiedern. Auf jeden Fall Effekthascherei, mit makaberen politischen Mitteln. Mit dem mißlungenen "Hitlertraum" nach dem mißlungenen WTG-Traum von 1975 weiter im Namen Christi für die WTG-Endzeitverschiebungen werben ist doch wohl gewissenlos.

"Was ist unter dem Tausendjährigen Reich zu verstehen?":
Das weiß man doch schon seit 100 Jahren!
Es soll abgelenkt werden von dem falschen Versprechen dieses Reiches für 1975!

"Irdische Segnungen während des Tausendjährigen Reiches";
Erneute Ausmalungen des "Paradieses", womit bei den Empfindungen, Emotionen und Gefühlen gepackt wird, damit der Verstand daran gehindert wird, daß diese WT-Verkündigung als Illusion und Fata Morgana erkannt wird, die die WTG immer wieder an den Horizont verschiebt, wenn sie allen unmittelbar bevor zu stehen schien, wie 1975 wieder.

"Gestärkt durch die Hoffnung auf das Tausendjährige Reich":
Wer der WTG fest glaubt, fühlt sich dadurch tatsächlich gestärkt. Aber das bewirkt doch jeder andere Glaube auch. Die Glaubwürdigkeit ist damit überhaupt noch nicht bewiesen. Auch die 416 167, die nach 1975 getauft sein sollen, beweisen nichts. Es haben sich schon viel mehr guten Glaubens fatalen Irrtümern hingegeben.

"Fasse Mut! Das Tausendjährige Reich ist nahe!":
Nichts als vordergründige Emotionalisierung und Begeisterung, in der jede kritische Anfrage untergehen soll. Hat die WTG in ihren 100 Jahren doch schon ein halbes Dutzend falscher Naherwartungen gepredigt.

"Wenn des Schlimmste eintritt":
Mit der rührenden Geschichte eines arglosen jungen Mädchens wird jedem beigebracht, sich im Innern damit abzufinden, daß niemand zu seinen Lebzeiten die sog. neue Welt des WT erlebt : "Auch wenn sie sterben sollte, sei dies so, als ob sie nur für einen Moment 'schlafe' und dann im Paradies wieder aufwache. 'Die neue Welt wird beginnen, sobald ich sterbe, weil man nicht das geringste darüber weiß, wie die Zeit verrinnt, wenn man schläft'."

So beginnt für jeden bei seinem Tode sofort das ewige Leben. Die Hauptsache, er glaubt daran. Es braucht in Wirklichkeit überhaupt nicht zu kommen. Es kommt ja auch nicht. So kann die WTG immer wieder munter ihre Endzeit dahinschieben!

"Dient Jehova mit Freuden":
Von Zeile zu Zeile größerer Dienst-Taumel und Dienst-Jubel! Glücklicher Gott! Freude! Jubeln! Jauchzt im Triumph! Jubelruf! Triumphales Jauchzen! Erfrischend! Belebend! Freude! Mit Jubelruf! Danksagung! Lobpreisung!

Entfachung von Hochstimmung und Hochgefühl, das Jedes kritische Nachdenken erstickt.
"Auflehnung des Volkes Israel":
Eine drohende "Warnung" an alle, die sich der WTG nicht beugen wollen.
A. Z.
----------------------------------------------------------------------------------------
Liebe Brüder, liebe Schwestern
Christliche Verantwortung und christliche Wahrheit bilden ein Ganzes! Ihr habt die Möglichkeit, jederzeit nach vorheriger Anmeldung im CV-Büro Gera und Berlin Original-Dokumente der WTG, die wir in unseren Artikeln zitieren, einzusehen und zu prüfen.
----------------------------------------------------------------------------------------
"Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str.6
Preis: 0,20 M, Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos.
Konto-Nr.: 4564-30-1952, Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera.

------------------------------

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 141
Folgt man den Ausführungen in der zweite Auflage des D.-Buches, dann war es wohl so, dass die DDR-Stasi meinte sich in den Nordbezirken ihrer "Republik" besonderer "Erfolge" in Sachen Zeugen Jehovas erfreuen zu dürfen. In Sachsen konnte sie das wohl erheblich weniger, dieweil dort die größten zahlenmäßigen Massierungen von Zeugen Jehovas im Bereich ehemalige DDR vorhanden sind. Aber die "Nordbezirke" erschienen der Stasi als "Lichtblick". D. berichtet weiter, dass die Stasi gar für ihren internen Dienstgebrauch eine eigene Ausstellung dort veranstaltete, um ihre Erfolge zu richtig zu feiern.
Dies wirft natürlich die Frage auf. Gab es eine Widerspiegelung dessen auch in ihrer "Christlichen Verantwortung"? Dies wird man wohl bejahen können. Gerade die CV 141 scheint mir ein Beleg dafür zu sein. Jubelt man doch in dieser Ausgabe:

"Man kann allgemein die Feststellung machen, daß Mecklenburg zum 'Notstandsgebiet' der Organisation erklärt werden kann. Seit 1976 kommt die Dienerschaft einfach nicht mehr zur Ruhe. … Unsere Brüder berichten uns, daß zur Zeit unter den verantwortlichen Dienern eine äußerste Zurückhaltung zu erkennen ist. Es ist darauf zurückzuführen, daß die 'Speise' sehr schleppend kommt. In manchen Studiengruppen studiert man 'Speise' Monate zurück. Woran das liegt, ist nicht schwer zu ergründen."



CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 141 GERA APRIL 1981

WACHTTURM-STUDIUM
"Neutral in einer konfusen Welt'
ZUM NEUBAU DES WTG-EUROPA-ZENTRUMS SELTERS
POLEN ALS DIE WELT ZU ENDE SEIN SOLLTE
Der unvergeßliche 5. September 1975
WIE SIEHT ES IN MECKLENBURG AUS?
VOR ZEUGEN JEHOVAS WIRD GEWARNT
Kritik an den WT-Zeugen seit der 1975-Irrlehre in der BRD

ES WERDEN WIEDER "OBRIGKEITLICHE PERSONEN" GEWÄHLT
Was ist hier christliche Verantwortung ?
Am 14. Juni 1981
Gemäß Artikel 72 der Verfassung und Paragraph 6 des Wahlgesetzes werden am 14. Juni 1981 wieder Wahlen zur Volkskammer, zur Stadtverordnetenversammlung von Berlin und zu den Bezirkstagen durchgeführt.
Die demokratische Legitimation dieser staatlichen Verwaltungen ist zu diesem Zeitpunkt abgelaufen, so daß neue Wahlen erforderlich sind. Alle Bürger sind aufgerufen, ihr Wahlrecht auszuüben, das im Grunde eine demokratische Pflicht ist, denn das Land muß im Interesse des Volkes verwaltet werden.

Biblisch und christlich eigentlich keine Frage
"Bevölkert die Erde und macht sie euch Untertan", heißt es schon ganz zu Anfang in l. Mose 1:28. Und dann auch: "Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll wieder durch Menschen vergossen werden" u.a.m. l. Mose 9:6,7. Dann Mose:

Er wurde nicht ohne Vertrauen des Volkes zum Vertreter seines Volkes, 2. Mose 4:31. Christen schließlich haben die politische Regierung als "von Gott verordnete obrigkeitliche Gewalt" anzuerkennen. Römer 13:1 u. 2. Demgemäß war der politische Regent Cyperns, der römische Statthalter Sergius Paulus, ein gläubiger Mensch geworden. Apg. 13:12. Auch ein Mitglied der königlichen Regierung Äthiopiens war getaufter Christ. Apg. 8:38.

Wie dachten die Apostel ?
Paulus, ein Apostel Jesu, war ein sehr geachteter Nachfolger des Herrn. In seinem Brief an die Christen in Rom schrieb er:
"Die Regierenden erfüllen einen Auftrag Gottes, indem sie ständig über dem Recht wachen. Gebt also allen Vertretern der Staatsgewalt, was ihr ihnen schuldig seid. Zahlt Steuern und Zoll. Erkennt ihre Autorität an und erweist ihnen die Ehre, die ihnen zusteht". Römer 13, Vers 6 u. 7. DNG.

Wie lehren die WT-Führer ?
Nach wie vor spotten und höhnen sie feindselig und verächtlich: "Warum sollen wahre Christen die Politik meiden, wenn sie doch anscheinend viel tun könnten, um die Welt zu verbessern? Laut der Bibel geht die Antwort dahin, daß wahre Christen weder die Demokratie, den Sozialismus, Kommunismus noch irgendeine andere menschliche Regierungsform als Heilmittel für die Weltbedrängnis befürworten oder predigen! - Aus Gewissensgründen sehen sie davon ab, an der Politik dieser Welt teilzunehmen, ja selbst an Wahlen. Sie wissen, daß die politische Beteiligung nicht nur zu nichts führen würde, sondern ihnen sogar noch Gottes Mißbilligung eintrüge. Sie wußten, daß Gottes Königreich dazu bestimmt ist, alle politischen Herrschaften zu vernichten, und daß jene, die Politik treiben, Feinde Gottes sind und dadurch zur Vernichtung in Betracht kommen.

Wahre Christen zeigten also, daß sie Nachfolger Christi sind, indem sie nicht versuchen, diese Welt zusammenzuflicken oder sie durch Politik zu verbessern. Ungeachtet, wieviele Stimmen für die Herrscher dieses bösen Systems der Dinge abgegeben werden, ist es zum Untergang verurteilt. Kein noch so großer politischer Feldzug, keine Zahl der Namenchristen, die sich mit Politik befassen, und keins der vielen Gebete für diese Welt, die Geistliche oder Politiker sprechen mögen, wird sie vor der sicheren Vernichtung bewahren". (Wachtturm, 1.1.57, S. 5-8)

Was für ein Wachtturmhohn auf die Gebetsforderungen des Apostel Paulus an Timotheus bezüglich Staat und Regierung. Mit dieser Hetzpropaganda wiegelt man natürlich jeden Zeugen Jehovas auf, eine feindselige Haltung gegenüber den Bemühungen der "obrigkeitlichen Gewalten" einzunehmen. Wer Jehovas Zeugen kennt, weiß nur zu gut, wie genau oftmals solche Weisungen der Wachtturmgesellschaft umgesetzt wurden. Ja, Jehovas Zeugen gehen sogar noch einen Schritt weiter und belehren andere Menschen in diesem spöttischen, höhnenden, feindseligen und schmähenden Sinne. Mit Recht stellt sich jede "obrigkeitliche Person" die Frage, wo solche Massenverkündigung mit ihren Millionenauflagen hinführt. Es gibt genügend Beweise, was daraus für Folgen entstanden sind.

Mit der Lehre von J .F. Rutherford seit 1925, Christus habe seit 1914 allein rechtmäßig alle Macht und Autorität, die Regierenden hätten sie seit 1914 schon an ihn abzutreten - u.a. schon Kaiser Wilhelm! (Dein Wille geschehe auf Erden, S. 268) - wurde diese Forderung der Schrift systematisch ins Gegenteil verkehrt. Tatsächlich haben Zeugen Jehovas demgemäß auf Wahlzettel geschrieben, wo es um "obrigkeitliche Personen" ging, sie hätten seit 1914 Christus gewählt! Was für eine Pervertierung oder Entartung christlichen Denkens! Als ob Christus seit 1914 vom Himmel her die "obrigkeitlichen Personen" abgesetzt hätte, so daß sie nicht mehr gewählt werden dürften und er Dorf, Stadt und Land vom Himmel her regiert und verwalten würde. Was für eine Verkorksung des Sinnes ist das doch! Da müßte Christus ja seit 1914 die Funktion aller Bürgermeister, Landräte, Abgeordnete, Senatoren, Staatssekretäre, Minister, Kanzler und Präsidenten übernehmen. Und keiner begreift diesen Unsinn, ja, man geht damit sogar noch unter die Menschen, und selbst an die Tür der "obrigkeitlichen Personen". Was Wunder, wenn sie urteilen, Jehovas Zeugen seien da religiös-politisch nicht ganz normal.

Was zu tun ist Die Schriftaussagen machen klar, daß es das Recht der Menschen ist "obrigkeitliche Personen" zu haben und somit die nötigen Macht- und Verwaltungs- bzw. Regierungspersonen zu bestimmen und zu erwählen, ja, daß Christen selbst politische Funktionen der Landesverwaltung ausüben können. Es ist also auch vor Gott das gute Recht aller Menschen, für die Legislative (Gesetzgebung) und Exekutive (Regierung) "obrigkeitliche Personen" zu haben und demgemäß zu bestimmen, zu wählen. Ein Christ, der das bestreitet, muß sich sagen lassen, daß er christlich und sozial gesehen verantwortungslos oder nicht ganz zurechnungsfähig ist.

Wenn allen Menschen christlich erlaubt ist "obrigkeitliche Gewalten" oder "obrigkeitliche Personen" in Dorf, Stadt und Land zu haben und ihre Autorität anzuerkennen, dann kann man anderseits nicht predigen, solche politischen Personen seien Feinde Gottes, die zur Vernichtung in Betracht kommen, man dürfe sie nicht wählen, jede Stimmabgabe für sie sei nutzlos. Das schlägt den schöpfungsbedingten sozialen Interessen, um deretwillen sie da sein bzw. gewählt werden müssen, ins Gesicht. Eine solche Predigt muß als sozialfeindlich und unzurechnungsfähig zurückgewiesen werden. Der Christ selbst hat soziale Interessen, um deretwillen "obrigkeitliche Personen" berufen bzw. gewählt werden müssen. So ergibt sich für einen Christen sogar eine soziale Pflicht zur Teilnahme an der Wahl möglichst bestgeeigneter "obrigkeitlicher Personen" in Stadt und Land. Wahlenthaltung wäre ein unchristliches Vorbild an elementarster sozialer Verantwortungslosigkeit.

Schließlich hat die falsche WT-Weltendeverkündigung von 1975 bewiesen, daß die WTG nicht ernst genommen werden kann.

NACHTRÄGLICH ZU WEIHNACHTEN
Wenn es um das Weihnachtsgeld geht
Immer wieder wird durch die WT-Spalte "Fragen von Lesern" bewiesen, wie die ZJ von der WTG bevormundet werden. Im WT vom 1 .Februar 1980 ging es wieder ums Weihnachtsfest. Der Kern der WT-Weisung; Keine Beteiligung an den Festtagsbräuchen. Natürlich geht der WT dabei in jeder Hinsicht über das hinaus, was geschrieben steht, wenn er Verbote aufstellt, wo es in der Schrift überhaupt keine gibt. 1. Kor. 4:6. Im Gegenteil. Kol. 2:16.

Dann aber fragt jemand an, ob er bei dem Festtagsbrauch der Weihnachtsgratifikation im Betrieb mitmachen kann, oder ob er das Weihnachtsgeld auch ablehnen muß.
Jetzt vollführt der WT einen wahren Eiertanz um zu erläutern, daß man diesen Festtagsbrauch mitmachen und das Weihnachtsgeld nehmen kann. Doppelte Moral? Ja, doppelte Moral. So erzieht man sich und andere zur Heuchelei. Das betriebliche Weihnachtsgeschenk ist mitunter eine sehr erkleckliche Summe Geld. Aber auch die Figur, die einer vor sich und den anderen macht, wenn er dieses Weihnachtsgeld ablehnt, spielt eine Rolle. Mit vielen glatten Worten wird darum aus dem Verbot der Teilnahme an den Weihnachtsfesttags-Gebräuchen um des Weihnachtsgeldes willen eine Erlaubnis, diesen Brauch mitzumachen.

Nichts gegen Weihnachtsgeld. Das ist ein guter Weihnachtsbrauch in allen Ländern, wo man Weihnachten feiert. So ist das Weihnachtsgeld eben ein ganz spezieller Weihnachtsbrauch. Unsere Ablehnung richtet sich allein gegen die WT-Heuchelei, gegen die doppelte WT-Moral, gegen die Verlogenheit vor sich und anderen in dieser Sache. Denn auch das trägt dazu bei, das eigene, unverfälschte Gewissen zu korrumpieren, zu spalten, zwielichtig zu machen, unmündig, abhängig, unsicher, rückgratlos, zerknirscht, den Balken auf zwei Schultern tragend, und auf diese Weise WT-hörig. Wie durch vieles andere widersprüchliche WT-Denken, das man schon gar nicht mehr empfindet.

Liebe Leser
MITVERBUNDENHEIT JETZT UNVERZICHTBAR!
Und wenn CV auch nur heimlich gelesen wird
Seit der jüngsten weltweiten Endzeit-Täuschung mit "1975" (Jahrbuch 1980, S. 30, WT 12/1980, S. 17 f) braucht auch in der heutigen Zeit niemand länger ernst zu nehmen, was die Organisation weiter endzeitlich verkündigt, ankündigt oder gar androht.

5. Mose 18:20-22. Sie ist vor aller Welt für jeden, der genauer hinschaut, endgültig endzeitlich bankrott, wie in CV vom Februar 1981 dokumentiert wurde.
Natürlich wird es zunächst in vielen Erkenntnisfragen ungewiss sein. Nach und nach erst wird man neue Gewissheiten bekommen in dem, was sich nun nicht länger halten und glauben läßt. Das ist ganz normal. Ist es doch eine ganz neue Stufe des Wachsens in der Erkenntnis. Nahezu "Welt und Umwelt" müssen in vieler Hinsicht neu begriffen werden.

Es kann also in aller Ruhe, Besonnenheit und Zuversicht weitergegangen werden, wie es zunächst das tägliche familiäre, berufliche und gesellschaftliche Leben verlangt. Die notwendigen Neuentscheidungen in allen berührten Fragen des Glaubens und der Hoffnung können schrittweise so getroffen werden, wie es neue Einsicht und Erkenntnis ermöglichen. "Du brauchst" vor dem falschen WT-Endzeitpropheten "nicht bange zu sein". (5. Mose 18:22). Das gilt für die WTG zuallererst! (Matth. 7:3-5 ).

Auch fällt niemand in den Abgrund einer "bösen Welt". Das ist WT-Schreckpolitik. Ohne die verzerrende WT-Endzeit-Brille wird man Welt und Umwelt, Mitmenschen, andere Christen und Nichtchristen, auch den Andersdenkenden bald ganz anders begreifen und verstehen. Man wird eher erschrecken über das eigene Vernichtungsdenken, das einem die WTG beigebracht hat. Findet man sich doch wieder auf dem geistigen Niveau von Großinquisitoren und KZ-Henkern, was Menschen anderen Glaubens und anderer Überzeugungen betrifft!

Grundsätzliche Veränderungen in Glaube und Hoffnung sind also nötig, die ihre Zeit brauchen, wobei - wie gesagt - im Hinblick auf die WTG niemand "bange zu sein braucht". (5. Mose 18:22).

Dabei kommt dem wichtigsten geistigen Element, der Liebe (1. Kor. 13 :13) natürlich eine ganz außergewöhnliche Bedeutung zu, wobei allen wahrscheinlich der allergrößte Nachholebedarf besteht. Denn sie ist in Wahrheit am schlimmsten vergewaltigt worden. Der Ausschluß wegen WT-abweichender Erkenntnisse beweist das unwiderlegbar! Soll jegliche Erkenntnis doch der Liebe untergeordnet sein! (1. Kor. 13:2,3).

In der Organisation jedoch zählt allein die sog. "genaue Erkenntnis" des WT. Wer davon abweicht, mag die Brüder, die Nächsten, Christus und Gott lieben wie er will, er springt am Ende "über die Klinge". Christliche Liebe kann mit Meinungsverschiedenheiten und Erkenntnisunterschieden leben. Wo nicht, ist sie nicht christlich. (1. Kor. 13:4-7). Die Hinterhältigkeit der WTG besteht darin, daß sie zugunsten ihrer Erkenntnisrechthaberei hier den Punkt Erkenntnis ausklammert, und uns auf diese Weise zu den größten intoleranten Glaubensinquisitoren der Neuzeit macht. Das ist eine Herausforderung an die geforderte christliche Liebe und Nächstenliebe, die keinem erspart bleibt, die alle bestehen müssen, mit der alles steht oder fällt!

Echte christliche Liebe und Nächstenliebe hat auch mit Erkenntnisdifferenzen und Erkenntnisunterschieden, mit dem Erkenntnisstückwerk - mehr könnte auch der WTG nicht zugebilligt werden - unendliche Geduld. Diese Liebe muß bleiben, selbst wenn "die Erkenntnis ein Ende haben wird"! (l. Kor. 13:7,8). Dies in seiner Tragweite nach "1975" zu begreifen, stehen alle erst am Anfang! Demütig muß nach "1975" bekannt werden, daß uns der WT wie "Kinder in der Urteilskraft" gehalten hat und es nun darauf ankommt, wirklich "in der Urteilskraft gereifte Menschen" zu werden. (l. Kor. 14:20).

Es gibt in der ganzen Welt nichts Vergleichbares, was dieses WT-kritische Wachstum in der Erkenntnis, das nun nötig ist, so ermöglicht, wie CV! Und zwar hier und heute! Ausgehend von einem Brennpunkt der größten geistigen und politischen Konfrontation, der Zeitgeschichte, ja Weltgeschichte, in der die WTG seit 1879 unter der Losung "Christentum oder Kommunismus" (WT 1.1.1962 S. 21, Erwachet 8. 6.1955 S.4) unter Mißbrauch des christlichen Glaubens ebenfalls ihre Rolle zu spielen und darin nun wieder wie 1914, 1925 und 1945 mit 1975 einen weiteren Bankrott gemacht hat. Mit CV verbunden sein, und wenn man es nur heimlich zur eigenen Information liest, ist darum jetzt die notwendige weitere "Gemeinschaft", die in dieser entscheidungsschweren Situation einfach unverzichtbar ist, um den Weg in die Freiheit, für die Christus wirklich freigemacht hat, zu finden. (Joh. 8:36).

Habt Mut, Euch in beliebiger Weise an CV zu wenden. Eure Fragen zu stellen, Eure Anliegen mitzuteilen, auf daß dieses Werk wie aus einem Senfkorn zu einem großen Baum werde, dessen Früchte jedem zur Stärkung auf dem Wege dienen, der nun beschritten werden muß. (l. Kor. 14:20).

In christlicher Verbundenheit Eure Brüder und Schwestern
CV Gera - Berlin

Zwischen den Zeilen gelesen:
WACHTTURM-STUDIUM
Edler gesinnt sein und prüfen - Apg. 17:11
WT vom l. 2. 1980

"Neutral in einer konfusen Welt"
Zunächst: Die Welt ist überhaupt nicht überall konfus. So ist das Thema schon eine grobe Unwahrheit und Irreführung. Auch sind die WT-Zeugen weder politisch noch militärisch das neutrale Vorbild. Die WTG macht sie nachweislich antisozial, antidemokratisch, antikommunistisch und antihumanistisch, auch kirchenfeindlich, wissenschaftsfeindlich und staatsfeindlich. Im Ersten Weltkrieg haben sie als solche grundsätzlich auf allen Schlachtfeldern mitgekämpft. Erst gegen Kriegsende, 1917/18, kamen andere Ansichten bei der WTG auf. Als die Schweiz 1942/43 vom Faschismus bedroht war, wurden auch im Zweiten Weltkrieg alle wehrfähigen Schweizer von der Organisation zur Verteidigung des Landes bereitgestellt. Alles das wird hier vertuscht zugunsten unehrlicher Schönfärberei und geistiger "Paradies"-Gaukelei.

Von Ilse Unterdörfer erzählt:
"Wir gaben nicht auf!
Über 100 Jahre im Dienste Gottes trotz schwerer Prüfung des Glaubens":
Ehrlicherweise müßte es heißen; "Zusammen über 100 Jahre…", was Ilse Unterdörfer da über sich und ihre Gefährtin Elfriede Löhr erzählt. Aber der Artikel soll dazu dienen, die WT-Zeugen insgesamt nach der bisherigen 100jährigen "Endzeit"Verkündigung, die nie solange dauern sollte, bei der Stange zu halten. Darum diese Tricküberschrift. Der Hauptinhalt, die Erlebnisse in Nazizeit und KZ, sind sehr fragwürdig dargestellt. Nicht "einige Schwestern" weigerten sich in Ravensbrück usw. sondern Ilse U. selbst war die Anführerin der Extremen. Wodurch sinnloses Leid über viele kam. Doch die WTG braucht jetzt "Vorbilde", um sich wieder in die nächste Generation zu retten.

"Der kürzeste Psalm - eine Aufforderung, Jehova zu preisen":
Psalm 117 wird benutzt, alle zu weiterem Dienst anzuhalten. Es ist jedoch eine Psalmfälschung. Er sagt überhaupt nicht aus, daß "alle Nationen Zeugen" waren, wie Gott damals mit Israel gehandelt hat. Es gab damals überhaupt keine Nachrichtenmittel für solche Zwecke. Zudem war die ganze Welt damals überhaupt noch nicht bekannt.

"Christliche Neutralität bewahren, während Gottes Krieg herannaht":
Das WT-Harmagedon sollte schon oftmals vorbei sein, 1914, 1918, 1925, 1945, 1965, 1975. Nach 5. Mose 18:20-22 ist die WTG also schon mehrmals ein falscher Prophet. Auch die behauptete Neutralität ist Unwahrheit, wie die sozialen und politischen Anti-Haltungen von ZJ und WTG beweisen. Auch mit der militärischen Neutralität stimmte es weder im Ersten noch im Zweiten Weltkrieg.

Sodann grundsätzlich; "Jeremias Beispiel" hat mit "christlicher Neutralität" überhaupt nichts zu tun. Jeremia war kein Christ. Die politische Herrschaftsform zu seiner Zeit in Israel war das theokratische Königtum. Natürlich übten die Propheten eine politische Funktion aus, wenn sie die Könige von schlechter Staatsführung abbringen wollten, indem sie sie warnten. Sie mischten sich damit sehr wohl in die Politik ihres Königs ein.

Prophetenamt, Priesteramt und Politik waren sehr wohl verbunden. Das mosaische Gesetz war zugleich die politische Staatsverfassung, die Regierungsform, Rechtsordnung, Kriegsführung, Arbeitsleben, Familienleben, Gesundheitswesen usw. regelte. Man lese das nach!

Jeremias Engagement in den damaligen vorchristlichen nationalen und damit politischen Problemen Israels als Beispiel für christliche Neutralität zu zitieren, paßt überhaupt nicht, und ist deshalb abwegig und irreführend.

"Gottes Gericht an den falschen Propheten der Christenheit":
Das schreiende Bild zusammenbrechender Kirchen mit aufheulenden Geistlichen ist nichts weiter als Ablenkung von der eigenen falschen Prophetie, wie sie mit 1975 wieder erwiesen ist.

Die politische Verdummung gipfelt wieder in der undurchführbaren und absurden Verkündigung, die Regierenden sollten ihre Macht an den angeblich seit 1914 regierenden Christus in den Himmel abtreten. Die eigene Entlarvung: "Die künftigen Ereignisse werden zeigen, wer die Wahrheit geredet hat" (S.25, Abs. 7). Wenn es sich erst künftig zeigt, was Wahrheit ist, wie kann man da jetzt schon verlangen, es als Wahrheit anzuerkennen.

"Der Wachtturm verkündigt seit 100 Jahren Gottes Königreich. Anlaß zu einem begeisternden Kongreß in Pittsburg":
Weil man angeblich von keiner Sache ein 100jähriges Bestehen feiern darf, zitiert WTG-Präsident F. W. Franz zwei Jubeljahrperioden und läßt so doch feiern. Was für ein Selbstbetrug. Ein Leser wird zitiert:

Der WT bringe die "Wahrheit". "Ich bin… die Wahrheit…" sagte Jesus. Was stört das schon, dann: Der WT diene "für die Welt als Wächter". Was, wenn man diesen "Wächter" mit seinem 1975-Weltende ernst genommen hätte? Stereotyp heißt es dessenungeachtet "100 Jahre ein hervorragendes Hilfsmittel Jehovas", und "wir sind daher stolz darauf". In Sprüche 16:5 heißt es: "Wer stolzen Herzens ist, ist verabscheuungswürdig"! NW. "…ist dem Herrn ein Greuel"! Elb. Lu. Auch das stört diese Stolzen in Pittsburg nicht.

POLEN - ALS DIE WELT ZU ENDE SEIN SOLLTE
Zum 5. Jahrestag des unvergeßlichen 5. September 1975
Diesen Brief richte ich an Dich Schwester, Bruder, im fünften Jahrestag des unvergeßlichen September, dem 5. September 1975. Wie vor 5 Jahren ist auch in diesem Jahr der 5. September ein Freitag. Dieses Zusammentreffen des Tages der Woche, des Datums verstärkt noch mehr die traurige Erinnerung an die Zeit vor 5 Jahren, bei vielen Schwestern und Brüdern der Zeugen Jehovas. Das war damals eine sehr traurige Enttäuschung, aber für viele war sie auch nützlich, um zur Besinnung zu kommen, zum Herausreißen aus dem falschen Irrlehrehaufen und zur Rückkehr zur gesunden Lehre der Bibel. Gott Jehova hat es gemacht, daß es damals so und nicht anders geschah. Er hat das Gesicht der falschen Lehre voll enthüllt und die feindliche Organisation vor der Welt gezeigt zur Warnung der Welt vor solchen Gebilden. Jehova hat noch einmal eindeutig den Beweis gegeben, daß er mit der Organisation der WTG und den sog. ZJ überhaupt nichts zu tun hat.

Jehova, der Schöpfer, der Mächtige, der Allwissende, der Nichtlügner, der Wahrheitssagende und Allmächtige (lies l. Mose 1;1,17:1. 2. Mose 3:6,20:2, 4. Mose 23:19, 5. Mose 32:4) hat auch diesmal die eigene Macht und Herrschaft gezeigt.
Für viele Schwestern und Brüder aus den Dienstzentren und Gemeinden der ZJ war das ein Zeichen von Jehova, viele haben diese sichtbare und die eindeutige Warnung Jehovas richtig verstanden und diese haben an seiner Seite gestanden und sind durch Jehovas Gnade gerechtfertigt. (Röm 3:24). Aber viele haben diese unendliche Gnade Gottes weggeworfen, (Jud. 4) irregehend in der Finsternis der falschen Lehren des Wildtieres und des falschen Propheten katzbuckeln sie. (Offb. 13:4, 14:9).

Schwester, Bruder, werfe weg diesen Becher aus der Offenbarung 17:4 und dieses Wildtier, das Dir so eindeutig von Johannes gezeigt wird (Offb. 14:3) und sei ein Christ, ein vernünftiger, freier und fest an die Bibel glaubender Christ. Vergiß niemals diesen Freitagabend, den 5. September 1975 und wisse, daß Jehova auch Dich Schwester, Bruder damals gewarnt und Dir die Irrlehre dieser feindlichen Organisation gezeigt hat.

Die Lehre, die Jehova am 5. September 1975 erteilt hat, darf nicht vergessen sein, dieser September-Freitagabend und die Nacht vom Freitag zum Samstag, vom 5. zum 6. September 1975. Es sind die Zeichen der Zeit und ein Alarmsignal von Jehova. Er ruft auf diese Weise gottesfürchtige und wahre Christen zum Verlassen der Organisation auf, weil sie auf den Weg zieht, der sich von Jehova entfernt. Hast Du Schwester diese mächtige Stimme Jehovas gehört? Und Du Bruder, hast Du Dir diesen eindeutigen und festen Ruf Jehovas zu Herzen genommen? Wenn nicht, dann mache diesen Schritt noch heute. Jehova wird Dich segnen. Er wird nicht geizig sein mit Gnade für Dich. (Brief an Christen 79/1980, J. Wereski, Lublin/Polen).

ZUM NEUBAU DES WTG-EUROPA-ZENTRUMS SELTERS
Jehova bewegt auf wundervolle Weise Herzen und Menschen, um sein Vorhaben zu verwirklichen, erklärt die WTG den Fortgang der Bauarbeiten am neuen WTG-Europa-Zentrum in Selters (Niederselters) in der BRD nördlich Wiesbaden.

Schwerpunkte 1980 waren die Erdaushubarbeiten und der Beginn des Rohbaus der neuen Gebäude. Eines der bestehenden Häuser wurde vollständig renoviert, die anderen beiden sind noch im Umbau. Man hatte drei Häuser übernommen, über deren frühere Funktion allerdings ganz schöne Gerüchte umgehen.

250 Brüder und Schwestern seien auf dem Baugelände tätig, 23 große und kleine Baubaracken bzw. Holzhäuser seien aufgestellt worden. Der Umbau der übernommenen Häuser erfolgt auf Zimmer für je zwei künftige Bethelmitarbeiter.

Es sei eine große Hilfsbereitschaft und Dienstbereitschaft zu verzeichnen, auf wundervolle Weise bewege Jehova Herzen und Menschen für dieses "sein Werk".
250 Brüder und Schwestern werden da wieder für ein Taschengeld ausgenutzt, schwere Bauarbeiten zu leisten, für die die WTG normalerweise viel Lohngeld zahlen müßte. Wie steht es mit der Sozialversicherung dieser Bauarbeiter und Bauarbeiterinnen? Es ist keineswegs Jehova, der die Herzen dieser Menschen bewegt. Es ist ebenfalls die Treue zur Organisation, die sich nun anschickt, nach ihrer weltweiten 1975-Endzeitfalschprophetie eine neue Generation Argloser weiter mit glatten Worten endzeitlich hinzuhalten und zu täuschen.

Sollte doch die "Zeit des Endes" nach den "genauen Worten des Propheten" schon 1799 begonnen haben! (Die Harfe Gottes, S.214, WTG Magdeburg 1922). Würden die 250 Hilfs- und Dienstbereiten in Selters die WTG-Geschichte wirklich kennen, so würden sie sich nicht einen Tag länger für dieses endzeitlich völlig unglaubwürdige Menschenwerk hingeben. - CVN

WIE SIEHT ES IN MECKLENBURG AUS?
Man kann allgemein die Feststellung machen, daß Mecklenburg zum "Notstandsgebiet" der Organisation erklärt werden kann. Seit 1976 kommt die Dienerschaft einfach nicht mehr zur Ruhe. Die Studienteilnehmer stellen den Studienleitern in den Studiengruppen oftmals Fragen, die sie ohne zu beantworten zur Kenntnis nehmen und an das Brüderkomitee weitergeben. Dieses Brüderkomitee, meist aus Verantwortlichen der Heimatversammlung zusammengesetzt, beschäftigt sich dann mit solchen Fragen und ihren Fragestellern.

Wir haben es satt
So geht das nun schon jahrelang, jede Kritik, jede offene Meinung wird als ein gefährlicher Zündfunke betrachtet und ist laut Anweisung der WTG ernsthaft zu löschen. Dennoch kommt es immer wieder zu ernsthaften Auseinandersetzungen und hitzigen Wortgefechten, die entweder mit einem Gemeinschaftsentzug oder einer Isolierung der angeblichen Unruhestifter enden. Ob wir uns mit Versammlungsverkündigern aus Rostock, Bad Doberan, Schwerin, Wismar, Neubrandenburg, Waren, Neustrelitz, Wolgast, Stralsund, Saßnitz und Umgebung oder Greifswald, Pasewalk, Torgelow, Eggesin oder Anklam unterhalten, sie sagen fast alle, entweder mit Worten oder durch ihre Zurückhaltung: "Wir haben es satt, dauernd an der Nase herumgeführt zu werden."

Wörtlich sagte eine Schwester: …"bis mir einmal die Galle überläuft, dann packe ich aber aus." Was diese Schwester dann sagen oder auspacken wird, ist uns völlig klar, denn seit einigen Jahren ist sie eine eifrige CV-Leserin, wie viele andere Schwestern und Brüder, die noch nicht den Mut haben, offen gegen die Hinhaltepolitik der WTG Stellung zu beziehen.

Äußerste Zurückhaltung
Unsere Brüder berichten uns, daß zur Zeit unter den verantwortlichen Dienern eine äußerste Zurückhaltung zu erkennen ist. Es ist darauf zurückzuführen, daß die "Speise" sehr schleppend kommt. In manchen Studiengruppen studiert man "Speise" Monate zurück. Woran das liegt, ist nicht schwer zu ergründen. Früher war es den verantwortlichen Dienern freigestellt, selbst was zu machen. Heute darf es nur noch in den kritischten Zeiten geschehen.

Warum das so streng gehalten wird, ist mittlerweile auch bekannt, um Weglassungen zu unterbinden. Die WTG hat schon zuviel erlebt, wie uns bekannt ist. Was auch immer die WTG unternehmen wird, um Herr der Lage zu werden, es wird nur noch schlimmer, je mehr sie die Zügel anzieht. Wenn auch in absehbarer Zeit wieder verantwortliche Diener ihres Dienstamtes enthoben werden, weil sie durch die vielen Dienstjahre schon zuviel erlebt haben und ihre Erfahrungen nicht immer für sich behalten können, so ändert sich das Bild in den Versammlungen in Mecklenburg nicht mehr wesentlich.

Dafür kennt einer den anderen schon zu gut. Die harten Jahre, die sie oftmals mit ihren Dienern gemeinsam ertragen lernten, haben zu feste Freundschaften geschmiedet. Da stößt man nicht so einfach wertvolle Brüder, die sich bewährt haben, aus der Gemeinschaft.

Da protestiert man energisch, wenn auswärtige Diener erscheinen. Einige Brüder berichten, daß auch Westbesucher, die nach Mecklenburg kommen, sehr besorgt fragen, das heißt, daß sie wahrscheinlich gut unterrichtet worden sind, ehe sie von Westdeutschland nach Mecklenburg einreisten.

Zeit des absoluten Glaubens vorbei
Was sich die WTG in Zukunft noch einfallen läßt, um in Mecklenburg Herr der Lage zu werden, bleibt abzuwarten. Eines jedoch steht schon seit langem fest, in Mecklenburg ist seit 1975 ein nüchterner Wandel im Prüfen und Verantworten im Vormarsch. Man läßt sich eine erneute Harmagedon-Falschauslegung nicht mehr mit Hilfe des WT aufschwatzen. Die Zeit ist vorbei, wo man jeder Zeile im Wachtturm absoluten Glauben schenkte, heute denkt und spricht man darüber schon sehr offen und verständlich .

Solche mutige Haltung ist natürlich in den Augen der WTG eine ernste Gefahr für ihre weitere Existenz. Natürlich läßt sich der WT-Einfluß nicht so wirksam in Mecklenburg einschleusen, wie es in der westlichen Welt geschieht. Wenn in Westdeutschland, oder sonstwo in der westlichen Welt sich so ein Landstrich wie Mecklenburg, gegen die Denkweise der Weltzentrale auflehnt, dann kommen die Generalbevollmächtigten der WTG vorgefahren und schauen selbst nach dem Rechten. Hier in Mecklenburg geht das nicht so. Dazu sind die Generalstäbler im Bethel Wiesbaden zu feige, dann schicken sie ihre Spitzel, wie uns so schön eine Schwester antwortete. Es geht auch ohne die WTG weiter Glücklicherweise bestimmt Gott und Christus Jesus das Leben und nicht die Wachtturmgesellschaft. Deshalb sollten sich alle Verkündiger nicht von den Angstmachern der WTG einschüchtern lassen. Es geht auch ohne die WTG weiter. Christen gab es, bevor die WTG ins Blickfeld trat und Christen wird es auch noch geben, wenn die WTG eines Tages ihren Einfluß nicht mehr geltend machen kann. Das Christentum wird nicht durch eine Organisation von Bibelfalschauslegern aufrechterhalten, sondern durch Menschen, die vom Heiligen Geist beseelt sind und sich vom Heiligen Geist auch anleiten lassen. Wäre es so in der Wachtturm-Organisation, dann hätte sie die Achtung und Würde, die einer solchen Einrichtung entgegengebracht werden sollte, besonders von denen, die mit ihr verbunden sind.

Unmöglich gemacht
Aber durch die vielen falschen Bibelauslegungen über die Endzeit, Harmagedon, die "Hure Babylon", die alten Fürsten, die obrigkeitlichen Gewalten u.v.a.m. hat sich diese Wachtturmgesellschaft unmöglich gemacht, so daß man sie mit Nichtachtung strafen muß.

So weit ist ihr Ansehen gesunken. Ein Volk mit dem Namen Jehovas wurde durch diese Wachtturmbibelausleger in Schande und Verruf gebracht und ist heute nach 1975 nur noch als falsche Propheten bekannt. Obgleich die Hauptschuld nicht bei den einfache verführten Verkündigern zu suchen ist, sind und bleiben sie dennoch die gebrandmarkten die Außenstehende wegen ihre falschen Aussagen verachten und von ihnen Abstand nehmen müssen. So kann man es oftmals an den Türen erleben, daß man sie abweist mit der Bemerkung, "wollt ihr uns schon wieder einen neuen Bären aufbinden" So schrieb uns kürzlich ein Bruder aus dem Erzgebirge, ähnliche Vorfälle ereignen sich auch in anderen Teilen unseres Landes, auch in Mecklenburg.
W.

DIE NEUE-WELT-ÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT
WTG eine fragwürdige Bibelgesellschaft - Wir prüfen
Die ersten vier Verse des Johannes-Evangelium bezeugen uns das "Wort" als Gott und den Quell allen Lebens. Der griechische Text des Verses vier lautet ins Deutsche übersetzt wie folgt:

En auto Zoe an, kai he Zoe en to fos ton Anthroph
In ihm Leben war, und die (das) Leben war das Licht der Menschen.

Vergleichen wir damit den NW-Text, so fällt uns die Verwendung des Wortes "durch" an Stelle des "in" auf, wodurch die Bedeutung der Person des "Wortes" falsch dargestellt wird. Es ist doch wohl ein Unterschied, ob das Leben durch das "Wort" gleichsam verteilt wurde und damit der Ursprung des Lebens nur vom Vater ausging, oder ob das Leben im "Wort" selbst und das "Wort" damit der Quell des Lebens war.

Das "Wort", das mit dem neutestamentlichen Jesus Christus identisch ist, war und ist der Quell des Lebens und hat sowohl in der "Wort"- als auch in der verherrlichten Christusexistenz keine dem Vater untergeordnete Rolle gespielt. Nur während der Zeit seines Menschseins war er sogar ein wenig unter die Engel erniedrigt (Hebr. 2:7,9) und stand durch seine physische Beschaffenheit unter dem Vater (Joh. 14:28). Auf keinen Fall war das "Wort" mit dem Erzengel Michael identisch.

Während Johannes 1:4 das "Wort" als den Lebensträger der alten Zeit bezeugt, so tut dies l. Kor. 15:22 für die zukünftige Zeit (vergleiche auch Hebr. 13:8). Somit dürfte klar sein, daß Jesus Christus eine größere Bedeutung hat, als nur der "Verteiler" des Lebens zu sein, nachdem er als angeblicher Großinquisitor in Harmagedon das Leben auf der Erde mit Ausnahme der zwei Millionen Zeugen Jehovas ausgelöscht hat. Der Herr ist als Retter der Menschheit erschienen und nicht als der Vernichter des Lebens nach faschistischer Manier. Vor allem aber darf über solchen Erörterungen - das Wichtigste - nicht übersehen werden: Das Ziel christlichen Glaubens ist nicht die Erkenntnis über, sondern das Erkennen des Christus als unseren Erlöser und Herrn (Joh. 17:3 Lu.). Jesus Christus ist das A und 0, er ist unser Gott (Offb. 22:13).
M.H.

Kritik an den WT-Zeugen seit der 1975-Irrlehre in der BRD:
VOR JEHOVAS ZEUGEN WIRD GEWARNT (I)
V o r w o r t zur 2. Auflage 1977.
Weitaus die meisten Veröffentlichungen, die sich kritisch mit "Jehovas Zeugen" auseinandersetzen, sind aus konfessioneller Sicht geschrieben. In dieser Schrift ist der Verfasser den heiklen Komplex ohne religiöse Befangenheit angegangen. Nicht missionarischer Eifer bestimmte ihn. Noch weniger die Absicht, Seelen für die eigene Weltanschauung zu gewinnen. Er wollte vielmehr Symptome heilloser Intoleranz und Volksverdummung aufdecken, wie sie weit über den Glaubensbereich hinaus immer wieder erkennbar sind. Dem Autor ging es vor allem darum, eine Lanze zu brechen für Geistesfreiheit und Selbstbestimmung .

Das große Echo, das diese Broschüre im Inland und auch im deutschsprachigen Ausland gefunden hat, ermutigt mich, der ersten - im Sommer 1975 erschienenen - Auflage nunmehr die zweite zum Teil ergänzte folgen zu lassen. H.S. Oberursel./Frkf./M.

Die selbstverfügte "Theokratie"
Wer anders als Jehovas Diener kann erkennen, was Gottes Königreich bedeutet? Jahrbuch 1975, Tagestext 3.12.
Totale Vormundschaft Theokratie nennt man ein Staatswesen, in dem die Priester stellvertretend für Gott als eigentlichen Herrscher die oberste Gewalt ausüben; sie regieren gewissermaßen nach Gottes Eingebung. Die Führung der "Zeugen Jehovas" hat sich 1938 eigenmächtig in den Stand der Theokratie eingesetzt.

Wer wie sie die eigene Unfehlbarkeit proklamiert, darf sich nicht wundern, genau unter die Lupe genommen zu werden.
"Jehovas Organisation ist in keiner Weise demokratisch. Jehova ist der Höchste, und seine Herrschaft oder Organisation ist streng theokratisch." (Wachtturm, engl., l ./15.6.1938).

Jede einzelne unterstellte "Versammlung" mußte in einer Resolution der geistigen Selbstbestimmung abschwören und sich dazu verpflichten, die Lehren der Gesellschaft stets ohne Diskussion anzunehmen sowie eine Beaufsichtigung durch die Zentrale widerspruchslos zu dulden. Alle in den Versammlungen amtierenden "Diener" - heute bezeichnenderweise "Aufseher" genannt - werden seitdem von oben nach unten eingesetzt. Gegen die Anordnungen der Zentrale gibt es keinen Einspruch. Damit ist die totale Vormundschaft verwirklicht.

Sie aber wählen sich selber
Den rund 500 Spitzenfunktionären allerdings beließ man gewisse demokratische Freiheiten. Jene "Gesellschaftsmitglieder" wählen einen Direktionsausschuß, der seinerseits wiederum das Direktorium und den Präsidenten wählt. Die breite Masse der Anhänger hat keinerlei Einfluß auf diese Wahlvorgänge.

Nach den Statuten wird z.B. der General-Manager für Europa vom Präsidenten ernannt und behält seine Stellung, solange es demselben gefällt.
Die einstige Geschäftsfirma zur Verbreitung erbauender Schriften tritt heute als "Kanal" zwischen Jehova und der Menschheit auf. Die - laut Wachtturm vom 15.9.1960 - "von Gott verordnete Führung" maßt sich an, im Besitz der einzigen Wahrheit zu sein. Sie allein kann mit Gott in Verbindung treten, Gottes Willen erkennen. Dem einzelnen Mitglied bleibt Gottes Ohr verschlossen.

Klassensystem
Bezeichnend das Klassensystem, in das die "theokratische" Oberschicht ihre Untertanen eingeteilt hat. Die Gesellschaft selbst betrachtet sich als eine Art Oberklasse. Sie verlieh sich einst den Nimbus der "treuen und klugen Knechte", denen alle Güter gegeben sind. Immer wieder trat sie als des Herrn "treuer und verständiger Sklave" auf, identifizierte sich mit dem "gesalbten Überrest".

Nach dem Ratschluß der New Yorker "Theokratie" befinden sich bis auf eine kleine Schar von etwas über 10 000 Köpfen - zwei Klassen bereits in himmlischen Regionen. Sie bilden jene Elite der 144 000 "Gesalbte" oder "Auserwählten", welche zusammen mit Christus bereits unsichtbar die Regierungsgewalt ausüben (Offb. 7,4). Hinter ihnen nun wurde im Jahr 1931 das Himmelstor abgeschlossen.

Die entrückten Einhundertvierundvierzigtausend machten sich angeblich daran, eine neue, untergeordnete Klasse zu rekrutieren. Jener "großen Volksmenge" gehören heute die allermeisten Mitglieder an; sie werden auch "die anderen Schafe" oder "Jonadabe" genannt. Nach dem gleichnamigen Gefährten Jehus 2. Kö. 10,15, Jer. 35. Jonadab stand zu seinem Herrn in einem sklavenähnlichen Verhältnis.

Im Wachtturm vom 15. Mai 1975 lesen wir dazu: "Auch die ständig wachsende 'große Volksmenge'… hat eine wunderbare Hoffnung. Sie sieht der herannahenden 'großen Drangsal' entgegen, in der alle beseitigt werden, die sich weigern, Gott kennenzulernen und ihm zu dienen. Alle, die Gott loyal Seite an Seite mit den geistigen Brüdern Christi ('Jehovas Zeugen'! Der Verf.) dienen, hoffen, entweder diese Drangsal zu überleben oder von den Toten auferweckt zu werden und dann ewig auf der gereinigten Erde zu leben und nie mehr Schmerzen zu haben und nicht mehr krank und alt zu werden".

William S. Schnell, der 30 Jahre lang unter dem Joch der diktatorischen Organisation schuftete, bevor er sich davon losriß, schreibt: "…haben die Klassen jede Fabel geglaubt, die vom Herausgeber-Komitee des Wachtturms zu ihrer Erbauung erfunden wurde…, obgleich es sich oft widerlegen und korrigieren mußte. Gleichnisse, die in den Spalten des Wachtturm meist zu dem Zweck, irgendeine organisatorische Änderung zu rechtfertigen angeführt worden waren, mußten daher im Laufe der letzten 30 Jahre zum Teil drei- und viermal anders ausgelegt werden…" "30 Jahre Sklave des Wachtturms", deutsch 1959.

Bedrängnis - aber Gehorsam
Die "theokratische Organisation" fordert bedingungslosen Gehorsam, sie degradiert ihre Angehörigen zu unterwürfigen Leibeigenen. Ein "Zeuge Jehovas" muß jede von der Leitung angeordnete Zuchtmaßnahme demütig ertragen, "als komme sie von Jehova selbst" (Wachtturm, 1.7.1959). Dem Zuwiderhandelnden werden "furchtbare Folgen" angedroht, (ebendort, 15.8.1952).

Wer falsche "Prophetie" treibt, d.h. die Prophezeiungen der Führung anzweifelt oder durch eigene Vorhersagen ersetzt, unterliegt härtestem Verdikt. Seine Glaubensbrüder müssen ihn dafür - laut Wachtturm -"an Herz und Geist schmerzlich verwunden", und selbst für seine Eltern muß er als "geistig tot" gelten. Welch ungeheuerliche Mißachtung der persönlichen Freiheit! Wer die Gemeinschaft verläßt, löse sich auch von Gott, behauptet die anmaßende Führungsclique. Deserteure verfallen unweigerlich dem Satan, nimmermehr können sie das ewige Leben erlangen.

Hemmungsloser geistiger Terror heißt die Peitsche, mit deren Hilfe "Jehovas Zeugen" angetrieben werden. Das Zuckerbrot sind willkürlich aus Bibelzitaten zusammengekleisterte Verheißungen.
--------------------------------------------------------------------
An Schwester Hanna, Potsdam:
DU ERZIEHST DEINE KINDER ZU GUTEN SCHÜLERN UND STAATSBÜRGERN ?
Zu dem CV-Gespräch im Mai 1979 in Potsdam.
Wenn das nicht nur "theokratische Kriegslist", also Sand in die Augen sein soll, dann wird man sich dem Nachdenken darüber nicht verschließen können.

Mit der WT-Organisation kann es solche Erziehung überhaupt nicht geben. Im Gegenteil. Für sie gibt es unter Mißachtung der Heiligen Schrift (Rom. 12:18) keinen Frieden mit "roten Regimen" (WT vom 1.3.74, S. 131f). Selbst vor kriminellen Methoden (Geldschmuggel) gegenüber diesen "Regimen" wird nicht haltgemacht. Der bekannte notorische WT-Antikommunismus macht jeden Verkündiger, ob er will oder nicht, zum antikommunistischen Staatsfeind. (Lies doch mal die bekannte Dokumentation "Die Zeugen Jehovas", 1970, Urania-Verlag, Leipzig-Jena-Berlin). Und alles in allem wird durch den politischen Mißbrauch der damaligen Worte des Psalmisten, "nicht auf Fürsten zu vertrauen" (Ps. 146:3) in der heutigen WT-Verkündigung jedes Vertrauen in die nötige politische Regierung oder staatliche "Obrigkeit" systematisch zerstört und vernichtet! Das schließlich eingetretene Ergebnis, grundsätzliche Nichtbeteiligung an der Wahl, beweist das in jedem Fall.
´Von einer Erziehung guter Staatsbürger, in einem sozialistischen Land, kann bisher überhaupt keine Rede sein.
-eingesandt-
--------------------------------------------------------------------------------
"Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str.6 Preis: 0,20 M, Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos

-------------------------------

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 142
Ein Artikel in dieser CV-Ausgabe will nachweisen, dass der WT ungenau zitiert. Dazu wird als Fallbeispiel Sir Karl Popper herangezogen. Zitat aus der CV:
Jüngst widerfuhr das dem bekannten Begründer des "kritischen Rationalismus", Sir Karl Raimund Popper, England, der im WT zitiert wurde.
Popper steht in sehr hohem Rang in der westlichen Geisteswissenschaft und Philosophie.
Auf ihn stützen sich Bundespolitiker, wie Helmut Kohl, CDU und Bundeskanzler Helmut Schmidt und man erhofft sich von ihm durch seinen "kritischen Rationalismus" u.a. auch eine Vernichtung der "zentralen Ansprüche des Marxismus".

Auf welche WT-Ausgabe sich die unkorrekte Zitierung beziehen soll, wird nicht angegeben. Der Vergleich ergibt. Gemeint ist der WT vom 15. 5. 1975 (S. 294).
Darin wird Popper mit dem Satz bemüht:
"Die Wissenschaft ist kein System gesicherter oder nachgewiesener Erklärungen … wir wissen nicht, wir können nur vermuten".
Laut CV legt Popper aber Wert auf die Feststellung:
"Da Sie mich aber ausdrücklich gefragt haben, ob das eine falsche Interpretation ist, muß ich Ihnen sagen, daß es sich in der Tat um eine falsche Wiedergabe handelt. Es ist einer Lüge gleichzusetzen; und diese ganze Sache ist in einem Höchstmaß unfair."
Da müsste man doch wohl erst das fragliche Buch des Popper selbst lesen; wobei noch nicht einmal mitgeteilt wird, um welches es sich handelt und welche Seite dort.
So, mit diesen paar hingeworfenen Brocken zu beurteilen, ob da wirklich falsch zitiert wurde fällt mehr als schwer. Billige Erbenszählerei.
Wenn man schon meint eine falsche Zitierung wahrgenommen zu haben, dann muss das auch plausibel begründet sein. Dies dürfte wohl im vorliegenden Fall nicht zutreffen.


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THüR, DDR

NR. 142 GERA MAI 1981

WACHTUURM-STUDIUM
Zwischen den Zeilen gelesen
KOMMENTAR ZUR CV-DOKUMENTATION
Der Wachtturm - Ergebnis einer vergeblichen Erpressung
AUS ZEUGENKREISEN
Unzufriedenheit im Raum Leipzig
BLICKPUNKT DRESDEN
Zustände und Entwicklungen in einer Zeugen-"Hochburg"
UMDENKUNGSPROZESS FÜR ZEUGEN JEHOVAS BEGINNT ERST

Auf der CDU-Präsidiumstagung "Tradition und Verpflichtung" am 20. Februar 1981 in Burgscheidungen nahm auch der DDR-Staatssekretär für Kirchenfragen, Klaus Gysi, das Wort zu einer Grußansprache. Er führte u.a. aus, daß mit dem Spitzengespräch des Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker und dem evangelischen Bischof Albrecht Schönherr vom 6.3.1978 ein Termin markiert wurde, der "einen gewissen Abschluß in einem jahrzehntelangen Umdenkungsprozeß unserer Kirchen und damit auch das Erreichen einer neuen Plattform für eine weiterführende Entwicklung" darstelle.

Der Leiter der Arbeitsgruppe Kirchenfragen beim Zentralkomitee der SED, Rudi Bellmann, erklärte zur Bündnispolitik der Regierung, die Christen im Lande betreffend, das sei eine Politik, die auf dem IX. Parteitag der SED 1976 "wohl bis über die Jahrtausendwende hinaus festgeschrieben" worden ist.

Liest man solche Erklärungen, so drängt sich automatisch die Zeugen-Frage in den Sinn. Stehen sie doch mit ihrer jüngsten Weltende-Falschprophetie von 1975 wie nie zuvor als unglaubwürdige "falsche Propheten" da. 5. Mose 18:20-22. Bestätigt im WTG-Jahrbuch 1980, S.30 und im WT 12/1981, S. 17f !

Wobei sie von der WTG zugleich unter Anwendung von Glaubens- und Gewissenszwang angehalten sind, auch diesen "Fehler" der WTG "nicht preiszugeben"! (WT 12/81, Gibst du einen Fehler preis? S. 3f). Wir und die WTG sind keine "falschen Propheten", müssen sie nun vor anderen lügen.

Es steht außer Frage, daß man von der Regierung eine derartige "Verkündigung" niemals ernst nehmen könnte. Verlangt das Land doch eine Politik der sozialen Sicherheit und gedeihliche Wirtschaft für alle, unabhängig von rassischer und nationaler Zugehörigkeit, von Weltanschauung, religiösem Bekenntnis und sozialer Stellung. Wie hätte man solche Politik um der Minderheiten-Falschprophetie der WTG und ZJ willen unterlassen sollen? Alle ZJ können froh sein, daß ihre Weltendeverkündigung bisher von keinem weiter ernstgenommen worden ist.

So ist auch für die ZJ der WTG ein Umdenkungsprozeß unvermeidlich. Wir wissen, daß er bei vielen schon begonnen hat. Die Gewissenszwangsmaßnahmen der WTG, vor anderen Menschen nicht mehr über die "Fehler" der WTG, ihre Falschprophetie, zu reden, beweisen das.

Natürlich ist ein solcher Umdenkungsprozeß langwierig. Jahrzehntelang schon dauert er bei den Kirchen. Wahre christliche Verantwortung gebietet große Geduld und Ausdauer. Am Ende dann auch Nachsicht. Nicht mit den Irrlehren, falschen Prophetien und ihren Urhebern. Wohl aber mit allen, deren Glauben und guter Wille dadurch mißbraucht werden. Wir wissen, daß unsere Beharrlichkeit zum Ziel führt.
Möchten sich doch alle Zeugen über den Umdenkungsprozeß unter Christen allenthalben in unserem Lande informieren.

Die Presse bietet hinreichende Einsichten. Letztlich ist das für jeden verantwortungsbewußten Christen ohnehin unvermeidlich Der Gerechtigkeitssinn treibt das gesellschaftliche Leben in seinen sozialen und kulturellen Bedürfnissen unaufhaltsam vorwärts. Weil diese Bedürfnisse schließlich bei allen Menschen schöpfungsbedingt sind. Wie wahr ist darum für alle Christen das Wort "ora et labora", bete und arbeite! Beim Beten und Verkündigen allein gehen alle Menschen zugrunde. Das Leben aller verlangt harte Arbeit und ordentliche Arbeit im ganzen Land. "Geh hin zur Ameise du Fauler, sieh ihr Tun an, damit du klug werdest", kann alle Welt in Spr. 6:6 lesen.

Die jetzige Erfahrung mit der WTG-1975-Weltende-Irrlehre sollte für alle Betroffenen Anlaß genug sein, sich neben dem bloßen "Beten" bzw. allen Menschen Verkündigen, endlich auch dem "Arbeiten", d.h. der sozialen Verantwortung zuzuwenden, die einem Land obliegt. Und die in den Grundfragen in der Tat jetzt schon über die Jahrtausendwende hinaus festgeschrieben werden muß. Auch für die nicht unerhebliche Zahl der Christen im Lande.

WACHTTURM
Edler gesinnt sein und prüfen - Apg. 17:11 WT vom 15. 2. 1981
"Hoffnung - ein wertvoller Besitz";
Satan redete zu Eva wie ein Bauchredner durch seine Puppe (3. Absatz)? Was für ein abergläubischer Unsinn, geistige Vorgänge zu erklären. Jak. 1:14,15.

Ja, die Schrift nennt Hoffnung einen wertvollen Besitz! Jedoch ist es Unterschlagung der Wahrheit, zu erklären, "heute im 20. Jahrhundert, sind Hunderttausende durch diese wunderbare in der Bibel dargelegte Hoffnung getröstet worden". Denn gerade wurden die Hunderttausende der Zeugen Jehovas durch die WTG-Bibel-Verfälschung mit 1975 enttäuscht!
Jahrbuch 1980, S. 30, WT 12/1980.

"Kongreßdelegierte mit einer 'lebendigen Hoffnung' ":
Ein Bericht über die WTG-Kongresse "lebendige Hoffnung" 1979 in den USA. Begeisterung von Neulingen, Behinderten und auch einer Frau, die in ihrer Wut über die USA-Politik "Washington in die Luft jagen wollte". Auch wie Jehova auf Gebet hin die Erdbeeren besser wachsen ließ als beim Nachbarn, damit Geld für die Kongreßreise einkommt. John C. Booth, Brooklyn, wird mit drei jungen Zeuginnen gezeigt. Man braucht wieder die noch unkritische Jugend. Unter einem Gruppenbild heißt es vielsagend: "Fünf Generationen dieser Familie besuchten den Kongreß in San Antonio (Texas)"! Fünf Generationen zur gleichen Zeit? Die bisherige Vorstellung von nur einer Endzeit-Generation seit 1914 wird weiter durchlöchert.

"Jonathan ein Mann unter tausend?":
Am Verhältnis zwischen David und Jonathan, dem Sohn König Sauls (Bücher Samuel) soll sich jeder ein Beispiel nehmen, um seinerseits der "Organisation" gegenüber ebenfalls "loyal, mutig, selbstlos, tapfer und anteilnehmend" zu sein. Ein Appell an bloße Emotionen zu dem Zweck, jede Überlegung zu verdrängen, ob die WTG (als erwiesener falscher Prophet) das überhaupt verdient . Bei David nimmt der WT eine geschickte Verfälschung vor, um seine bestialische Heiratsgabe für die Tochter von König Saul, 100 abgeschnittene Vorhäute von Philistern, etwas zu kaschieren. Auch Sauls Mordversuch an David wird frisiert. Es war "der böse Geist Jehovas", der Saul dazu trieb! 1. Sam . 19 :9.

Sollten für Christen nicht christliche Beispiele gelten? Ein völlig unchristlicher WT-Artikel! Aber die WTG braucht für ihren Harmagedon-Glauben eine Moral, die an Bestialität und Grausamkeit dann keinen Anstoß mehr nimmt.

"Hielt Moses sein Wort nicht?":
Irgend jemand muß beim genauen Lesen der 10 Plagen (2. Mose 10/11) einen Widerspruch entdeckt haben. Indem er 2. Mose 11:1-3 als einen "offensichtlichen Einschub" hinstellt bügelt der WT das souverän aus. Die WTG hat sich ohnehin über die Bibel stets so hergemacht, wie sie sie brauchte. Auch über Mose. Sie schreibt ihm einfach das Abfassen d. gesamten 5 Bücher Mose zu. (NW-Übers. S. 1587). Da hätte Mose sein 5. Buch als Toter schreiben müssen! Das bestätigt zugleich, wie unseriös die NW ist.

"Bemüht, ganz Finnland mit der 'guten Botschaft' zu erreichen":
"Natürlich bedürfen die Finnen der guten Botschaft …" Unsinn! Sie können sie überhaupt nicht gebrauchen! Da müßten sie aufhören, "Politik zu betreiben", und dann bräche der ganze Staat zusammen! Aber wer denkt schon so weit ! Dann; "Auf 373 Einwohner ein Zeuge Jehovas, bestimmt ein Beweis für Gottes Segen", Und wenn es anders wäre? Wie oberflächlich und primitiv sind doch diese "Argumente". Die Zukunftshoffnung der WTG in diesem Nachbarland der Sowjetunion: "Viele Jahre lang leben die Finnen nun verhältnismäßig unbesorgt. Seit aber die Inflation und Arbeitslosigkeit steigen und das Verbrechen zunimmt, wächst auch die Unsicherheit. Immer mehr Menschen wollen deshalb wissen, was die Bibel über die Zukunft zu sagen hat…
Jehovas Zeugen sind entschlossen....". Die Bestätigung der Krisenfunktion der WTG und ZJ, revolutionäre Auswege durch ihre politisch immer wieder angepaßten Bibeldeutungen bekämpfen zu helfen.

"Jakobs Bedrängnis und Gottes neuer Bund"!
Eine Zusammenfassung der Ablösung des Gesetzesbundes durch den neuen Bund. Noch unverfänglich dargestellt, da noch keine Konsequenzen für heute gezogen werden.

"Aus den Diensten des 'einen Mittlers zwischen Gott und Menschen' Nutzen ziehen":
Die Konsequenzen! Es wird haarsträubend, absurd! Die UN-Mitgliedsstaaten konnten gar keinen Bund mit Gott schließen, selbst wenn sie wollten. Die 15 Mill. Juden der ganzen Erde beanspruchen überhaupt nicht alle, unter dem Gesetzesbund zu stehen, viele sind nämlich religionslos! Jesus starb nicht für "alle Arten von Menschen", sondern "für alle"! 1 .Tim. 2,5,6. Die 144 000 sind überhaupt nicht buchstäblich gemeint, dann wären es nach Offb. 7:4-8 nämlich nur buchstäblich Israeliten! Und wie die "Fremdlinge" keine Israeliten unter dem alten Bund waren, so sind die heutigen ZJ-Massen auch keine Christen, weil sie "nicht unter dem neuen Bund stehe"! (Abs. 23,24). Denn Christsein heißt "Gesalbter" sein!

"Unerträgliche Bedrängnis durch verleumderische Zungen verursacht":
Ein Artikel gegen die Kritik, die u.a. auch in CV geübt wird. Die zitierten Bibelverse sind Schriftmißbrauch, da die WTG nicht unschuldig ist. Die WT-Selbstentlarvung; Wenn die ZJ unter der Kritik zu leiden haben, dann sollen sie "Trost daraus schöpfen, daß Jehova Gott zu seiner Zeit alles richtigstellen wird". Das Eingeständnis, daß jetzt nichts richtiggestellt werden kann! Wie kann man dann aber "glauben an diese Organisation" verlangen, auf Gedeih und Verderb und Leben oder Tod? Das heißt doch, Augen und Ohren zu und los für die WTG!

KEIN "GEISTIGES PARADIES" SONDERN EIN HALTLOSES MENSCHENWERK!
Zustände und Entwicklungen in einer Zeugen-"Hochburg" (I)
Warum diese Berichte?
Im Jahrbuch 1980 S.30 und WT 12/1980 mußte die WTG eingestehen, daß sie für 1975 der Menschheit ein falsches Weltende, eine Enttäuschung, eine falsche Prophetie verkündigt hat und damit gemäß 5, Mose 18:20-22 und Matth. 24:24 ein falscher Prophet ist. Seit 1966/67 wurde in CV erklärt, daß dies eintreten müßte. Gerade in Dresden haben viele vor 1975 geantwortet, CV sei "damit ein "Rebell gegen Gott" und werde 1975 mitvernichtet sein. Nach 1975 erklärten sie wider besseres Wissen, nie ein 1975-Ende verkündigt zu haben, CV verbreite Verleumdungen. Nun liegt im Jahrbuch 1980 und im WT 12/1980 gar die WTG-Selbstentlarvung bezüglich 1975 vor!

Der einleitende Artikel dazu im WT 12/80 "Gibst du einen Fehler preis?" ist eine einzige Anleitung zur Vertuschung, zum Abstreiten, zum Verschweigen, zur Leugnung und zum Lügen, was 1975 betrifft. Mit Satan, dem Teufel wird bedroht, ja dämonisiert wird jeder, der jetzt den 1975-"Fehler" der WTG, ihre 1975-Endzeitfalschprophetie, preisgibt! Vor anderen ist alles zu vertuschen.

Das ist der Gipfel der Verlogenheit, den eine Religionsgemeinschaft vor aller Welt erklimmen kann« Und es ist die tiefste Gewissenlosigkeit vor Gott und Menschen, in die all ZJ sinken, wenn sie sich heute hinstellen, bedenkenlos für die WTG weitermachen, die Arglosen weiter mit glatten Worten täuschen (Römer 16:18) und ihnen weiter ein endzeitliches "geistiges Paradies" vorgaukeln.

Auch die verantwortlichen ZJ in Dresden haben 1980 noch keine Lehre aus der weltweiten 1975-Täuschung gezogen. Nach wie vor haben sie keine Hemmungen, weiter die haltlosen WTG-Endzeitlehren zu verbreiten. Ehen und Familien in haßerfüllte "geteilte Häuser" zu verwandeln und zu zerstören, Jugendlichen die Berufsentwicklung zu verunmöglichen, sie für falsche WT-Militärdoktrinen ins Gefängnis zu schicken, durch antikommunistische "Neutralitats"Heuchelei andere zu staatsfeindlichen politischen Lügnern zu machen, arglose Rentner durch WT-Irrlehren über die Staatsgesetze ins Kriminelle (Geldschmuggel) zu treiben, und wissend um den 1975-Betrug eine weitere Generation für die WTG zu "jagen und zu fischen".

Weil die verantwortlichen Zeugen Jehovas in Dresden fortfahren, auf Leben oder Tod andere arglose Menschen unter die WTG-Endzeitirrlehre zu holen, sich aber selbst hinter "Brandmauern" zur Rettung der eigenen Haut vor den Menschen zu verstecken, die sie in Konflikte stürzen, ist nun die Zeit herbeigekommen, ganz konkrete Tatsachen auch in Dresden aufzudecken, um andere vor den WTG-Irrwegen zu bewahren und Aufrichtige zur Umkehr zu bewegen.

Vor 1980 mußten die Menschen belogen werden für 1975 sei kein Weltende gepredigt worden. Nach 1980 heißt es drohend: "Gibst' du einen Fehler preis?", um alle weiter zu vertuschen und Lügen über 1975 anzuhalten. Wer das gar an verantwortlicher Stelle mitmacht und sich für diese WTG weiter über andere arglose Menschen und Familien hermacht, muß damit rechnen, daß ihm die Auseinandersetzung nicht erspart bleibt. Zunächst sind einige Namen genannt. Es wird weitergehen. Wer als "Lehrer" einer Sache auftritt, ist dafür verantwortlich (Jak. 3:1).

So werden in CV 1981 hindurch die Vorgänge in Dresden ausführlich behandelt! Selbstverständlich mir ihren WTG-Hintergründen! Auch nur einen einzigen Menschen unter die WT-Weltendeirrlehre geholt, einem einzigen jungen Menschen damit den Beruf "versaut", auch nur eine einzige Familie in ein "getrenntes Haus" verwandelt, auch nur einen einzigen zu kriminellen Geldschmuggel verleitet, auch nur einen einzigen in den WTG-Blutkult-Selbstmord getrieben oder als unmündiges Kind auf dem Altar des unchristlichen Blutkultes geopfert und nur einen einzigen zum antikommunistischen Neutralitätsheuchler gemacht,
- i s t z u v i e l ! -

Die Zeit ist herbeigekommen
l . Kommentar zur CV-Dokumentation 1981
Folge II: .
Wie die "Ältesten" Ha., Gl. und Sch. vor CV gleich "Mietlingen" davonlaufen wollten und von CV etwas zu hören bekamen, das sie bis Mitternacht an ihre Stühle fesselte!

DER WACHTTURM - ERGEBNIS EINER VERGEBLICHEN ERPRESSUNG
Ein tieferer Blick in die Hintergründe
Die Bedeutung
Die Wachtturm-Entstehung ist zweifellos von größtem Interesse. Wurde doch schon in der 2. Ausgabe von 1879 behauptet, die Zeitung werde "von Jehova unterstützt", sei von "Jehovas Hand dargeboten", sei der Schlüssel zur Bibel, ein "Instrument Jehovas" (WT 1.7.1979, S. 4,31). Mit dem Anspruch, ein "Instrument Jehovas" zu sein, wird praktisch ein Unfehlbarkeitsanspruch erhoben, bestätigt durch die Unterdrückung aller WT-Kritik und den "unverzüglichen" Gemeinschaftsentzug für alle Kritiker. (Jahrbuch 1981, S.9).

Die Feststellung in der CV-Dokumentation
"Da er (C. T. Russell) den (adventistischen) HERALD und auch Barbours (Herausgeber) Reisen mitfinanzierte, versuchte er ihn zu erpressen, ihm das Blatt zu übergeben. Als dieser sich weigerte, trennte er sich von ihm und gab seit 1879 sein eigenes Blatt WACHTTURM heraus". (Dokumentation DIE ZEIT IST HERBEIGEKOMMEN 100 Jahre Wachtturm 1879-1979. CV Gera-Berlin 1980, Februar 1981).

Der ausführliche Bericht
Er ist enthalten in einem Buch von Carl G. Falkner, Mitarbeiter von C.T. Russell im Bethel Brooklyn, Columbia Heights, New York, mit dem Titel "Gottes Weisheit gegen Menschenweisheit", veröffentlicht im Januar 1968 von der Christian Fellowship Associates, Dayton, Ohio, 45419, USA. Carl G. Falkner berichtet über die Wachtturm-Entstehung:

N. H. Barbour hatte ihn (C.T. Russell) eingeladen, Artikel für den HERALD OF THE MORNING beizusteuern und ehrte ihn, indem er ihn zum Mitherausgeber der Zeitschrift machte. Dies mag in dem jungen Russell gut eine Menge Ehrgeiz und Selbstüberhebung zur Folge gehabt haben, wie durch seine spätere Forderung offensichtlich wurde, daß Barbour die Herausgeberschaft abtreten und ihm übergeben soll unter der Drohung, wenn er das nicht tue, werde er, C. T. Russell, ein eigenes Blatt beginnen. Es soll hier festgestellt werden, daß N. H. Barbour die ganze Setzarbeit und Herausgabe des HERALD OP THE MORNING selbst verrichtete, er und seine liebe Frau arbeiteten manchmal bis in die späten Nachtstunden, und obwohl er erkannte, daß der junge Russell ehrgeizig gegen ihn arbeitete, veröffentlichte er in seiner Langmut und Geduld Russells ehrgeizige Pläne in seiner Zeitschrift.

Worte von N. H. Barbour in der Mai-Ausgabe des HERALD OF THE MORNING von 1879, S. 87:
"Neue Zeitschrift. Ein Ultimatum an N. H. Barbour.
Bruder Russell hat ein sehr weites Herz, Ich liebe ihn und leide sehr darunter, sein Vertrauen und seine Gemeinschaft zu verlieren. Er gab beträchtliches Geld aus in Reisen und Vortragshallen für mich im Winter 1876 und 1877, bevor er Mitherausgeber des HERALD wurde. (Es werden u.a. Summen von 660,00 und 615,00 Dollar genannt).

Ich habe zwei Jahre harter Arbeit investiert, Tag und Nacht, kann ich fast sagen, meine Frau und ich haben oft bis 11, 12 oder l Uhr nachts gearbeitet. Und nun Bruder Russell, unser lieber junger Bruder Russell, der erst kürzlich ins Blickfeld und in ein kleines Interesse an der Zeitschrift gekommen ist, fordert von mir, entweder zu seinem Gunsten zu verzichten, oder zu sagen, was ich geben will oder nehmen, da ER mir nicht länger beipflichten könne.

In den zwei Jahren, in denen Bruder Russell die Interessen des Blattes teilhatte, hat er alles Geld zurückbehalten, das er für den HERALD sammelte und sagte Bruder Paton, das gleiche zu tun, so daß ich nicht einen Cent des Geldes erhielt, das sie gesammelt haben.

Nun weiß ich, daß er beabsichtigte, ein Manko (Defizit) herbeizuführen, und da er diese Absicht änderte, mache ich diese Feststellungen zu meiner Rechtfertigung, da ich keine Absicht habe zu verkaufen oder abzutreten".

Beinahe also kein Wachtturm
Im einzelnen können wir folgende Absichten Russells erkennen, bevor er seine eigene Zeitschrift WACHTTURM herausgab. Einstieg in die Mitherausgabe des adventistischen HERALD von N. H. Barbour, ihn finanziell abhängig zu machen, durch Zurückbehaltung der Spenden für den HERALD, die Zeitschrift in die roten Zahlen (Manko, Defizit) bringen, also finanziell zu ruinieren, und dann N. H. Barbour zu drohen, alle Zusammenarbeit mit ihm und Unterstützung einzustellen, wenn er ihm die Zeitschrift nicht abtritt.

Wäre diese Erpressung gelungen, so hätte es keinen WACHTTURM gegeben, sondern irgendeinen HERALD.

Er, Carl G. Falkner faßt zusammen:
"In der Tat, C.T. Russell setzte darauf, die Herausgabe des HERALD OF THE MORNING von N. H. Barbour abzupressen, zu entreißen auf eine Weise, die man von einem Bruder in Christo nicht erwartet". (S. 21).
So kam der WACHTTURM zustande, "von Jehovas Hand dargeboten" ?

WT ARBEITET MIT VERFÄLSCHTEN WISSENSCHAFTLICHEN ZITATEN
Sir Karl Raimund Popper antwortet
Wenn der WT einerseits unter Mißbrauch der Schrift von der "fälschlich sog. Wissenschaft" spricht und alles tut, damit die einfachen Verkündiger von wissenschaftlichen Untersuchungen der WT-Lehren abgehalten werden, so ist es doch gang und gäbe, im WT Wissenschaftler zu zitieren, wenn man ihre Aussagen irgend gebrauchen kann, und wenn sie entstellt und gefälscht werden müssen.

Jüngst widerfuhr das dem bekannten Begründer des "kritischen Rationalismus", Sir Karl Raimund Popper, England, der im WT zitiert wurde.
Popper steht in sehr hohem Rang in der westlichen Geisteswissenschaft und Philosophie.
Auf ihn stützen sich Bundespolitiker, wie Helmut Kohl, CDU und Bundeskanzler Helmut Schmidt und man erhofft sich von ihm durch seinen "kritischen Rationalismus" u.a. auch eine Vernichtung der "zentralen Ansprüche des Marxismus". (Eberhard Fromm, Einheit Nr. 6/80 Berlin. S. 639 ff.)

Sir Karl Raimund Popper wurde nun mit Brief vom 9. Januar 1979 eine solche WT-Fälschung seiner Aussagen vorgelegt. Er antwortete darauf:
Fallowfield Manor Close Manor Road Penn Buckinghamshire
19th January, 1979

"Bitte entschuldigen Sie, wenn ich meine Antwort auf Ihren Brief vom 9. Januar 1979 in englisch schreibe. Ich hoffe, daß es für Sie nicht schwierig ist, eine Übersetzung zu bekommen. Ich habe mir den gedruckten Auszug vom 'Wachtturm' angesehen und muß Ihnen (leider) mitteilen, daß, objektiv betrachtet, der Auszug äußerst unfair ist.

Zunächst einmal sagen sie, (Schreiber des WT) daß Karl Popper 'gesteht', was im Englischen soviel bedeutet wie 'ich bekenn' (ein Schuldbekenntnis ablegen), meine These so zu umschreiben gibt den Eindruck, daß ich mehr oder weniger unter Zwang oder entgegen meiner allgemeinen Grundhaltung etwas zugegeben habe. Dies beabsichtigt zweifellos Eure Leser irrezuführen.

Ich bin weit davon entfernt, mich über solche Dinge zu ärgern: vielmehr bin ich es gewöhnt, falsch zitiert zu werden. Da Sie mich aber ausdrücklich gefragt haben, ob das eine falsche Interpretation ist, muß ich Ihnen sagen, daß es sich in der Tat um eine falsche Wiedergabe handelt. Es ist einer Lüge gleichzusetzen; und diese ganze Sache ist in einem Höchstmaß unfair.
Ihr ergebener K. P. "
--------------------------------------------------------------
KURZMELDUNG
Anläßlich des 500. Geburtstages des Reformators Dr. Martin Luther (10. November 1483) werden in der DDR 1983 außergewöhnliche Gedenk-Feierlichkeiten stattfinden. Die WTG hatte auch für die ca. 70 000 000 lutherischen Christen in der Welt verkündigt, daß sie 1975 in Harmagedon vernichtet sein würden, wenn sie bis dahin nicht "Anbeter Jehovas" geworden sind. Als Dung für den Acker würden ihre Leichen nach 1975 herumliegen. Es ist klar, daß man sich nie nach einer solchen Schwindel-WTG richten konnte und kann, so auch, was die Planungen für die 1983-Feiern betrifft. War doch Luther in den WT-"Wahrheiten von Gott" einst sogar der 6. göttliche Sendbote nach Offb. 1:11 vor Russell: 1. Paulus, 2. Johannes, 3. Argus, 4. Waldes, 5. Wicliff, 6. Luther, 7. Russell!
(Schriftstudien VII, S.454, WTG 1917/1925)
--------------------------------------------------------------
Kritik an den WT-Zeugen seit der 1975-Irrlehre in der BRD:
VOR JEHOVAS ZEUGEN WIRD GEWARNT (II)
Die Leimrute wird ausgelegt
Wie der "heimgekehrte Sohn"
Wo man geht und steht lauern sie auf ihre Opfer. An Straßenecken, Hauseingängen, in Parkanlagen, vor öffentlichen Gebäuden, an Bahnhöfen und U-Bahn-Stationen halten sie den Passanten ihre reißerisch aufgemachten Schriften entgegen. Manchmal verteilen sie auch Zettel mit Einladungen zu "biblischen Vorträgen". Andere wieder ziehen, meist zu zweit, von Tür zu Tür.

Wer sich mit ihnen in ein Gespräch einläßt hat unweigerlich einen Hausbesuch inklusive Kurzpredigt zu gewärtigen. Zeigt der Angesprochene auch nur ein wenig Interesse, wird man ein "Hausbibelstudium" mit ihm aufnehmen. Nun ist die reguläre Bekehrungsprozedur bereits im vollen Gange. Der potentielle Anwärter muß sich ein Wachtturm-Buch einprägen und den Wachtturm abonnieren. Anschließend führt man ihn dem "Bezirksstudium" zu, um das Eingeimpfte zu vertiefen. Unablässig machen ihn beredte "Zeugen" den alten Glauben oder seine Weltanschauung madig, infizieren ihn mit ihrer Lehrmeinung.

Die nachfolgende Einladung in den Königreichssaal als "Mensch guten Willens" soll ihm das Gefühl der Geborgenheit innerhalb einer festgefügten Gemeinschaft vermitteln. Wie den heimgekehrten Sohn wird man ihn rührend betreuen. Andererseits jedoch verhehlt man dem überraschten Novizen durchaus nicht, daß er noch immer ein "Fremder innerhalb der Tore" ist und nur dann auf den sicheren Heilsweg finden kann, wenn er sich enger an die Organisation bindet und öffentlich für sie tätig wird.

Zur kritischen Prüfung keine Zeit
Auf der "Dienstversammlung" sodann erfährt er eine systematische Schulung zum Verkündiger. Von einem erprobten "Zeugen" begleitet unternimmt er seine ersten Schritte in den "Felddienst". Immer wieder kleidet die Gesellschaft ihre Aktionen in militärische Begriffe. Einst sprach man von "Divisionsfeldzügen", die Schriften werden als "Feldzugsliteratur" deklariert, jede Missionierungstätigkeit wird zum "Dienst", für den der "Zeuge" die "vollständige Waffenrüstung" Gottes anlegt. (Eph. 6,11). Damit versucht man, die Mitglieder in unverbrüchlichen Gehorsam einzubinden.

Während der Neuling nach und nach in die Verkündigerrolle hineinwächst, muß er eine Unzahl von Schriften durcharbeiten, "Studienaufgabe" erfüllen, Frage- und Antwortspiele einüben. Zur kritischen Prüfung des eingepaukten Stoffes läßt man ihm wohlweislich erst gar keine Zeit.

Die Taufe endlich macht ihn zum vollwertigen Mitglied der Organisation. Sie bildet Einführungsritus und gleichzeitig Ordination zum Prediger. Das Untergetauchtwerden mit über der Brust gekreuzten Händen bedeutet die völlige Hingabe an den vermeintlichen Willen Jehovas und seiner irdischen Vertreter, der "Theokratie". Der Getaufte zerschneidet alle früheren religiösen Bande. Damit sagt er sich auch innerlich und äußerlich von en politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Mächten dieser Welt los. Als Bürger einer quasi-elitären Gemeinschaft nimmt er keinen aktiven Anteil am Schicksal des Staates mehr, er geht weder zur Wahlurne noch leistet er Militärdienst.

Beziehungen abgebrochen
Der frisch gebackene "Zeuge" bricht überdies alle Beziehungen zu Freunden, Bekannten, ja zu seinen nächsten Verwandten ab, soweit sie die Wachtturm-Lehre nicht anerkennen. Die Mitmenschen sind für ihn gemeine "Ungläubige" und dienen bestenfalls als Missionierungsobjekt.

Kreuzsymbol und Weihnachtsfest werden ihres "heidnischen" Ursprungs wegen abgelehnt. Die christliche Taufe gilt nur bis 1918, also bis zu jenem Jahr, in dem Jehova angeblich die etablierte Christenheit verworfen hat. Das Abendmahl wird von den Mitgliedern - bis auf die wenigen noch Lebenden der 144 000 "Gesalbten" - lediglich als Gedächtnisritual vollzogen.

Vom Umgang mit "Weltmenschen"
Systematisch isoliert man die Anhänger gegenüber ihren Mitmenschen. "Sich einer Sache zu widmen oder 'hinzugeben' bedeutet, sich für einen bestimmten Zweck abzusondern" (Vom verlorenen Paradies zum wiedererlangten Paradies, S. 246).

"Über den unbedingt notwendigen Umgang hinaus, den wir mit Mitmenschen am Arbeitsplatz, in der Schule oder im Predigtdienst haben, sollten wir uns jedoch dem zersetzenden Einfluß ihrer Denk- und oft auch perversen Handlungsweise nicht aussetzen" (Jahrbuch 1975, Tagestexte und Kommentare 19.3.).

"Sie lassen sich nicht dazu verleiten, engen gesellschaftlichen Kontakt mit Weltmenschen zu pflegen, und so ersparen sie sich viele Sorgen." (a.a.O. 15.4.).
"Mögen Weltmenschen tun, was sie mögen. Aber wir sollten uns nicht an den Kämpfen der Welt beteiligen." (a. a. O. 22.6.).
"Ja, in der Gemeinschaft mit Jehovas internationaler Familie findet man Freude und Befriedigung. Diese Gemeinschaft und das gläubige Vertrauen auf Jehova bewirken innere Ruhe und Herzensfrieden in einer unruhigen Welt." (a. a. O. 23.5.).

Bauernfängerei
Man erlaube dem Verfasser die Frage, wie sich derart isolierende Äußerungen beispielsweise mit den Mahnrufen im Wachtturm (15.2.1975) decken, wo immer wieder darauf hingewiesen wird, wie notwendig es sei, den Mitmenschen zu lieben und ihm zu helfen. Christlich gemeinte Hilfe kann sich doch wohl nicht nur darauf beschränken, bei Andersgläubigen vorzusprechen und sie aufzufordern, an einen Ort der Sicherheit zu fliehen - sprich in die Arme von "Jehovas Zeugen"! - bevor es zu spät ist. Wenn als Lohn dafür auch noch das ewige Leben in Aussicht gestellt wird, so darf man dies mit Fug und Recht als Bauernfängerei anprangern.

Systematisch bauen die Sektenideologen überdies feindliche "Pappkameraden". in Gestalt der großen Kirchen auf. Auch diese Tendenz paßt bündig in die pseudomilitärische Schablone der Führungsclique.

Feindbilder
1958 z.B. legte Nathan Homer Knorr auf dem Kongreß "Göttlicher Wille" eine Resolution vor, welche die christliche Geistlichkeit als die verwerflichste Gruppe von Menschen,- die heute auf Erden lebe, bloßstellt . "Jahrbuch 1975, S. 235).

In dem Buch "Feinde" wird die römisch-katholische Kirche mit dem Schimpfnamen "Gauner, Erpresser, Gimpelfänger" abqualifiziert. Für den Protestantismus hat man u.a. das ebenso diffamierende "Abkömmling der großen Hure (=Babylon)" bereit. In der Tat, ein perfektes Feindbild.
H.S. Oberursel/Frkf./M.
------------------------------------------------------------------------------
WTG hält zum Narren - Menschen müssen Sache des Friedens selbst in die Hand nehmen
Vor 40 Jahren, im November 1940, wurde von der faschistischen Luftwaffe die englische Stadt Coventry zerstört. Am Ende wurde von der Gegenseite Dresden zerbombt.
Beide Städte verbindet so daher eine Partnerschaft im Geiste des Friedens, die sich sowohl auf den staatlichen wie auf den kirchlichen Bereich erstreckt. Kanonikus Wright von der Kathedrale in Coventry ist nun der Mitverfasser einer Schrift "Die zweite Bombardierung von Coventry. Unsere Stadt unter der Atom-Bombe", der nuklearen Abrüstung gewidmet. (NZ 15.11.1980).

Der WTG-Friede hat alle anderen Menschen immer zum Narren gehalten.
Das allen verkündete "Friedensreich" zur Lösung aller Probleme kam weder 1914 noch 1918, noch 1925, noch 1945, noch 1975. Doppelt und dreifach sind darum Jehovas Zeugen mit ihrer WTG vor den Menschen als falsche Propheten erwiesen, so daß den Menschen gar nichts anderes übrig bleibt, als auch die Sache des Friedens überall selbst in die Hand zu nehmen.
-------------------------------------------------------------------------------
DIE NEUE-WELT-ÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT
WTG - eine fragwürdige Bibelgesellschaft - Wir prüfen
Mit dem Anspruch, die wahre urchristliche Lehre in der Neuzeit wieder aufgerichtet zu haben, zieht die WTG gegen den Dreieinigkeitsglauben der christlichen Kirchen in der Welt zu Felde, indem sie behauptet, Vater, Sohn und Heiliger Geist seien drei voneinander unabhängig existierende Größen. Dazu führt sie Schriftstellen an, aus denen oberflächlich betrachtet hervorzugehen scheint, daß es keine schriftgemäße Stütze für die Dreieinigkeitslehre gäbe. Aber diese Bibelstellen wurden von ihr aus dem geschichtlichen Zusammenhang gerissen und sind somit als Beweisführung gegen die Dreieinigkeit nicht zu verwenden. Andere Schriftstellen hingegen, die eindeutig auf die Einheit von Vater und Sohn hinweisen, wurden im NT der NW so übersetzt, daß der Eindruck entstehen muß, der Sohn existiere vom Vater getrennt und unter ihm stehend.

So ist beispielsweise Jesus Christus nicht vom Vater, sondern nur ein "Vertreter" vom Vater (Joh. 7:29 NW) und in Joh. 8:58 NW sagt Jesus angeblich: "Ehe Abraham ins Dasein kam, bin ich gewesen". Im Grundtext aber steht nur: ego eimi (Ich bin - im Sinne einer Aussage von Ewigkeit). Die Absicht der WTG liegt hier klar auf der Hand. Mit dem zusätzlichen Wort "gewesen" soll der Eindruck einer Geburten- oder Schöpfungsreihenfolge entstehen. Aber Jesus ist nicht gewesen, sondern er ist und das von Ewigkeit zu Ewigkeit (Hebr. 13:8).

Die nun folgende Schriftstelle, Joh. 10:33 soll zeigen, wie der menschgewordene Gott, Jesus Christus, in der NW zu einem (neben und unter dem Vater existierenden) Gott gemacht wurde:

kai oti sy anthropos hon poieis seauton theon.
"und, weil du, der du ein Mensch bist, dich selbst zu Gott machst".
Die NW aber:
"…, dich selbst zu einem Gott machst"
Durch das willkürliche Einschieben des Wortes "einem" wird dem Ausspruch der Juden ein anderer Sinn verliehen, der zum Ziel hat, die Einheit des Sohnes mit dem Vater zu leugnen. AUS ZEUGENKREISEN

UNZUFRIEDENHEIT IM RAUM LEIPZIG
In den vergangenen Wochen erhielt CV einige Briefe von ZJ aus dem Raum Leipzig, die sich darüber beklagen, mit welcher Herzlosigkeit sie von ihren "Ältesten" angetrieben werden, mehr für die Organisation zu tun, mehr Haus-zu-Haus-Dienste zu leisten, mehr Geld für "GH" zu opfern.

Weil die Versorgung mit "Speise" immer schlechter wird, drücken die "Altesten" darauf, daß ständig altes Material, das Jahre zurückliegt, studiert und gepaukt wird. Der "Verkündiger" darf eben nicht zur Ruhe kommen, er darf nicht nachdenken, denn dies wird für die WTG gefährlich.

Jetzt erhielten wir Sendungen von Brüdern, die offensichtlich selbst zum Kreis der "Altesten" gehören. Wir waren beeindruckt von dem, was sie uns mitteilten. Auch sie stehen voll unter dem Druck ihrer "Tanten" und "Nichten".
So verlangten ihre "Aufseher" beispielsweise ausführliche schriftliche Jahresberichte zu den Versammlungen und dies in 6facher Ausfertigung mit Maschine geschrieben. Dazu war durch die Leitung eine ganze Liste von Fragenkomplexen vorgegeben die ausführlich zu beantworten waren.

Da heißt es zum Beispiel:
Um es der Org. zu ermöglichen, besser Hilfe bieten zu können, wird der VA. gebeten, am Ende eines Dienstjahres einen Bericht über den Zustand der VS. zu schreiben. Wir bitten euch, diesen auf Format A 4 in 6facher Ausfertigung mit Schreibmaschine anzufertigen. 2. Blatt weißes, glattes, dünnes Papier; 1. sowie 3. bis 6. Blatt Durchschlagpapier. 1. bis 4. Blatt für Org. 5 Blatt f. Wbl; 6. Blatt bleibt in der VS.
Termin: Mit dem Augustbericht.
Den Bericht zu I schreibt bitte in zusammenhängender Form; zu II u. III gebt zu jeder Nummer nur die Antwort.
Da wird z. B. In II Nr. 28 gefragt:
Hattet ihr im letzten Dienstjahr Fälle für ein Rechtskomitee? Wie wurden sie gelöst? Usw.
Zu dieser Nr. 28 wurde berichtet:
Ja, zwei Stl. Mußte das Dienstamt entzogen werden.
Grund: Hurerei und Habgier.
Deutlich wird, daß es die LEITENDEN darauf abgesehen haben, alle untergebenen Brüder derart zu beschäftigen, daß sie nicht zum Luftholen kommen.

Dies bestätigen auch andere Nachrichten, die uns erreichen. Jeder soll Tag und Nacht für die Organisation wirken, er soll studieren, besprechen, schulen, opfern und "Jünger machen", denn die Gesellschaft braucht Geld, und jedes neue "Opfer" ist schließlich wieder ein neuer Spender.
-----------------------------------
In der ganzen Welt lebten Ende des Jahres 1978 fast 750 Millionen getaufte Katholiken, die damit etwa 18 Prozent der Weltbevölkerung ausmachten. Die Katholiken stellten in Amerika 62,1 Prozent der Bevölkerung, in Europa 39,6, in Ozeanien 25,3, in Afrika 12,3 und in Asien 2, 3 Prozent
------------------------------------
EIN BRIEF AUS GÜSTROW/MECKLENBURG
LESERZUSCHRIFT
Wir erhielten schon mehrmals Briefe, worin nachdenkliche Zeugen Jehovas ihre Lebensgeschichte schilderten und sogar die Bitte an uns herantrugen, etwas aus ihren Briefen zu veröffentlichen, was wir auch taten. Der Brief aus Güstrow hat keinen Absender, dafür aber einen Erfahrungsbericht.

Aus dem Inhalt ist zu entnehmen, daß der Briefschreiber CV liest und uns freundlich gesinnt ist. Aus Vernunftsgründen werden wir den Inhalt des Briefes so nacherzählen, daß der Briefschreiber für die Zeugen Jehovas in Güstrow unerkannt bleibt. Er schreibt:
Allgemein ist es ja bekannt, daß die Gesellschaft durch die vielen Bibelauslegefehler sehr viel Unheil unter den Geschwistern angerichtet hat. So war es auch in Güstrow. Bis 1975 bemühten sich fast alle Geschwister fleißig von Haus zu Haus zu gehen, um das herannahende Ende dieser Welt zu verkündigen. Wir ermunterten uns gegenseitig und hofften, daß 1975 alles ein Ende haben wird. Es gab sogar Geschwister unter uns, die sich besonders hervortaten und darauf achteten, daß niemand an den Hoffnungen Zweifel hatte, die uns der Wachtturm machte. Dann aber kam das böse Erwachen. Im September 1975 fingen einige an zu zweifeln, selbst die, die bis dahin über uns wachten, dazu gehörte auch ein junger Bruder, der von Kindheit an in der Wahrheit erzogen wurde.

Wir kannten ihn eigentlich als einen ruhigen, aber dennoch vertrauenswürdigen Menschen guten Willens. Ihm war nichts zu viel, er schaffte Literatur ran, machte Kurierdienste, munterte Zweifler und Müdegewordene wieder auf. Im Betrieb stellte er sich völlig auf die Seite Jehovas, er war nur im FDGB. 1970 heiratete er eine Schwester und lebte mit ihr eine ganze Zeit gut zusammen. Dann verweigerte er den Wehrdienst (Wehrersatzdienst, Anm. d. Red.) und wurde eingesperrt, das rechneten wir ihm hoch an. Aber während der Haftzeit, so erzählte es seine Frau, kamen ihm wohl doch einige Zweifel. Diese Zweifel versuchte sie zu zerstreuen, scheinbar mit wenig Erfolg. Als er aus der Haft entlassen wurde, beschäftigte sich unser Gebietsdiener mit ihm. Der Bruder sah auch einiges ein und fügte sich den Anweisungen der Brüder. Dieses war natürlich nur von kurzer Dauer. Neue Zweifel kamen auf, vielleicht hatte er inzwischen die Zeitschrift "Christliche Verantwortung" gelesen, ich weiß es nicht. Ich weiß nur, daß er inzwischen ein unmöglicher Mensch wurde, der seine Familie stets in Schwierigkeiten brachte.

Wir versuchten ihn zu verstehen, ihm zu helfen, aber leider, er war ein anderer geworden. Nach und nach lösten wir die Verbindung zu ihm, denn er wurde für uns zur Gefahr.
Inzwischen hat dieser junge Bruder viel Lehrgeld bezahlt. Worüber ich nichts schreiben will, weil er mit uns nicht mehr verbunden ist. Jedenfalls lebt er jetzt wieder unter geordneten Verhältnissen .

Dazu einige Worte:
Wer auch immer dieser Briefschreiber ist, wir schätzen seinen vernünftigen Standpunkt sehr hoch ein. Weil wir es selbst am eigenen Leibe verspürt haben, was berechtigte Zweifel alles auslösen können, fühlen wir mit ihm. Wir wissen, was das heißt, wenn Wahrheit und Irrtum gegenübergestellt werden und man muß sich selbst ohrfeigen nach all den Jahren, in denen man blindlings der WTG Glauben schenkte. Wie viele Menschen, Brüder und Schwestern halten so etwas nervlich nicht durch und gehen daran zugrunde! Wir finden natürlich die Handlungsweise gegenüber seiner Familie nicht richtig, aber verantwortlich für solche Folgen machen wir die WTG und den Gebietsdiener "G".
-----------------------------------------------------------
EIN NEUES BUCH ÜBER DIE ZEUGEN JEHOVAS
Wie mitgeteilt wurde, gibt es in der BRD im Verlag Aktuelle Texte, Rottweil, ein neues Buch über die WTG und Zeugen Jehovas mit dem Titel "Kein Paradies für Jehovas Zeugen". Das Buch gewährt Einblick in viele interne Angelegenheiten, speziell der ZJ-Versammlung/Frankfurt/Main und der WTG.
Man kann gespannt sein. Ist es doch für einen einfachen Verkündiger kaum möglich, hinter die "paradiesische" Fassade der faktischen "theokratischen" Diktatur zu blicken, die keine Kontrolle von unten duldet, obwohl das bei jeder Organisation unvollkommener und fehlerhafter Menschen erforderlich ist.
-------------------------------------------------
Liebe Brüder und Schwestern
Christliche Verantwortung und christliche Wahrheit bilden ein Ganzes! Ihr habt die Möglichkeit, jederzeit nach vorheriger Anmeldung im CV-Büro Gera und Berlin Original-Dokumente der WTG, die wir in unseren Artikeln zitieren, einzusehen.
--------------------------------------------------
"Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str.6 Preis: 0,20 M, Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos Konto-Nr. 4564-30-1952, Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe Gera
A 8087 11 V 71 962 Ko

------------------------------

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 143

Klammheimlich, ohne irgendeinen erläuternden Hinweis, verschwand in der CV 138 (Januar 1981) der Name des bisherigen formellen Herausgebers, der sich da "Wolfgang Daum" nannte. Genauso klammheimlich hatte er einst als ungeahnter Nachfolger des Willy Müller, diese Position eingenommen. Zwischenzeitlich weiß man mehr. Man weiß dass "Daum" davor schon eine "Spezialkarriere" absolviert hatte. Sein vermeintliches "Meisterstück" war der von ihm inszenierte, im Auftrag seiner Hintermänner inszenierte, Einbruch Ende der 1950er Jahre in das damalige Westberliner Büro der Zeugen Jehovas.
Simdorn alias Daum, wurde danach von seinen Auftraggebern nach Gera verfrachtet, ohne danach in Sachen Zeugen Jehovas aktiv in Erscheinung zu treten. Gleichwohl weiter an der "Leine" seiner Auftraggeber hängend. Als die den Zeitpunkt für gekommen erachteten, den Willy Müller abzuservieren, schlug die Stunde des nun in "Daum" umgetauften. Er durfte ihn beerben. Mehr noch. Es trat ein "qualitativer" Sprung dergestalt ein, im Gegensatz zu Müller, dessen finanzielle Alimentierung sich in Grenzen hielt, nunmehr ein faktisch hauptamtlich bezahlter Angestellter seiner "Firma" zu sein.
Dann verschwand, wie schon gesagt auch eines Tages sein Name. Und sein Nachfolger wiederum trat in gleicher obskurer Weise in Aktion.
Erst in der CV-Ausgabe 143 (Juni 1981) also erst nach einem halben Jahr, befleissigte man sich in nebulösen Wendungen, einige Zeilen dazu mitzuteilen. Gemäß dieser Interpretation, sei "Daum" ab 1979 nicht mehr leistungsfähig genug gewesen. Das alles in Floskelhaften Sätzen mitgeteilt. Auch gespickt mit zweideutig interpretierbaren Sätzen wie. Er sei "immer noch stiller Teilhaber", solange das ihm die "nie gebrochene Satzung" ermöglicht, der wir alle unterstehen.
Wer nun erwarten sollte, dass über den neuen "Herausgeber" Struck, der sich damals nur "Henry Werner" nannte, vielleicht auch mal ein paar erläuternde Sätze mitgeteilt würden. Derjenige sah sich in dieser CV-Ausgabe und allen weiteren noch erscheinenden, enttäuscht.
Die "Firma" hatte entschieden. Warum, weshalb, wieso, hatte offenbar niemand zu interessieren!


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 143 GERA JUNI 1981

WIR MAHNEN ZUR WACHSAMKEIT
Vorsicht vor dem Wachtturm
KOMMENTAR ZUR CV-DOKUMENTATION 1981
Wir beantworten die Politik der WTG
EDLER-GESINNT SEIN UND PRÜFEN Apg. 17:11
Wir prüfen die WT vom 1.3. - 15.4.80 (Nr. 5-8)
EIN JAHRZEHNT IM DIENST VON CV
Abschied von Br. Wolfgang Daum
VOR ZEUGEN JEHOVAS WIRD GEWARNT
Aus dem Moralkatalog der WTG

WARUM CV IMMER WTG SAGT
WTG ist die allen bekannte Abkürzung für die Wachtturm-Gesellschaft oder Wachtturm-Bibel- und Traktat-Gesellschaft, faktisch gleichbedeutend mit der "Leitenden Körperschaft" der internationalen Organisation der Zeugen Jehovas (ZJ) mit Hauptsitz in Brooklyn, New York, USA.
Unter den ZJ hat sich auch eingebürgert, kurz "die Organisation" oder "die Gesellschaft" zu sagen.

Nun aber hat die Masse der ZJ keine andere tatsächliche Funktion, als willige Verkündiger dessen zu sein, was diese "Gesellschaft" in Brooklyn an Bibelerklärung produziert und zu vertreten und zu verbreiten bestimmt. Das Hauptmittel dazu ist die WTG-Zeitschrift, DER WACHTTURM, (WT), deren Darlegungen bedingungslos anzuerkennen und zu befolgen sind, andernfalls die WTG den "Gemeinschaftsentzug" durchzuführen gebietet.
Das heißt, die Hauptverantwortung für alles, was hier gelehrt, verlangt und verbreitet wird, trägt die WTG, tragen nicht die ZJ. Anderseits müssen sie sich mit allem voll identifizieren, was die . WTG ihnen zu tun oder zu lassen gebietet.

Liest man jedoch den WT oder die anderen sog. Missionsschriften der WTG, so wird man ständig getäuscht. Immer heißt es,"Jehovas Zeugen sagen" oder "Jehovas Zeugen lehren", "Jehovas Zeugen verkündigen" oder gar "die Bibel sagt, die Bibel lehrt",
In Wirklichkeit stimmt das jedoch überhaupt nicht. Was in Wirklichkeit verbreitet wird, ist die Bibelerklärung der WTG! Die Worte Bibelauslegung oder Bibeldeutung hört man hier nicht gern. Obwohl es natürlich dasselbe ist.

Die WTG versteckt sich gewissermaßen hinter ihren ZJ, als ob sie für alles verantwortlich seien. Allerdings sollen sie sich für alles verantwortlich fühlen. Im Ernstfall, bei Verfolgungen wie in Malawi/ Afrika oder Gerichtsprozessen, z.B. bei den; Blutkult mit Bluttransfusionen, kann sie sich dann aus der Affäre ziehen und die ZJ "zur Schlachtbank" gehen lassen. Selbst für Falschprophezeiungen, wie mit 1975 jüngst, kann man ihnen die Mitverantwortung zuschieben, haben sie es doch geglaubt und verkündigt , Auf .jeden Fall hat die WTG immer "Verteidiger", die für alles eintreten, was eigentlich die WTG zu verantworten hat.

Wer sich also mit dieser ganzen Angelegenheit befaßt, kann gerechterweise nicht sagen, die Zeugen Jehovas, die Zeugen Jehovas, die Zeugen Jehovas.
Natürlich sind sie als erwachsene Menschen juristisch verantwortlich für alles, was sie in Wort oder Schrift verbreiten. Aber die Urheber dessen sind sie nicht. Das ist die WTG. Sie haben sich lediglich damit Identifiziert, so daß die WTG sie stets vor sich hertreiben und zur Verantwortung ihrer Auslegungen mißbrauchen kann.

Wer sich also mit dieser ganzen Sache befaßt, muß gerechterweise die WTG als hauptverantwortlich herausstellen und kann nicht einfach bloß die ZJ angreifen.
Die können ja im Grunde überhaupt nichts dafür, da die WTG der Urheber aller Dinge ist. Die aber möchte schön im Hintergrund bleiben und freut sich, wenn man so dumm ist und nur ihre Zeugen angreift für das, was in Wirklichkeit auf ihr Konto in Brooklyn kommt. Wie zur Bestätigung dessen hat mancher ZJ schon geantwortet, CV müsse sich an "die Gesellschaft" wenden, die ZJ könnten im WT nichts ändern.

Ein Vorgehen, das den Sachverhalt wirklich erfaßt, kann also nur darin bestehen, ständig die WTG als hauptverantwortlich für alles im Auge zu haben, damit die einfachen ZJ erkennen können, daß sie in ihrem arglosen Glauben gebraucht und mißbraucht werden. -

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN Apg. 17:11
WT vom 1.3. - 15.4.80 (Nr. 5 - 8)
WT vom 1.3.1980. Nr. 5
"Frieden - eine schwindende Hoffnung ?":
Eine Halbwahrheit. Damit soll jede Hoffnung auf Frieden durch Menschen weiter vertrieben werden. Daß z.B. in Europa durch Menschen in Ost und West schon über 30 Jahre militärisch Frieden ist, wird unterschlagen. Für diese Irrlicht-Lüge gilt als "Beweis": Eine USA-Zeitung und jemand von einer USA-Universität. Also nichts als negative USA-Politik.

"Der Frieden, von dem die Welteinheit abhängt":
Der Kerngedanke: Aus Ps. 2:10-12 sei zu sehen, daß die Nationen zuerst mit Gott Frieden schließen müssen, wenn sie den Weltfrieden herbeiführen wollen.
In Wahrheit der größte Nationen- und Politiker-Bluff - der Psalm paßt überhaupt nicht - da alle Nationen und Politiker anderseits laut WTG bestimmt sind, vernichtet zu werden und überhaupt keine Bekehrungsmöglichkeit der Nationen im sog. "Vorhaben Jehovas" von der WTG vorgesehen ist! Wie Weltfrieden möglich ist":

Der Kerngedanke: Nur durch Vernichtung der gesamten andersdenkenden und andersglaubenden Menschheit außer den paar Millionen Zeugen Jehovas. Das ist kein Weltfrieden, sondern ein Weltfriedhof. Und lächerlich deswegen, weil die WTG daraus für 1975 schon die 4. falsche Prophezeiung gemacht hat.

"Gottes Verheißung einer Weltregierunq zuverlässig";
Ein neuer Regierungs-Bibelmißbrauch. Angesichts der nachweislichen vier weltweiten Falschprophezeiungen der WTG in dieser Sache. 1914, 1925, 1945 und 1975 erübrigt sich jede Diskussion.
Das ist, gemäß 5. Mose 18:20-22, nicht ernstzunehmen.

"Er liebte sie bis ans Ende";
Der Gedächtnismahlartikel 1980. Er soll zugleich alle zu endloser WT-Treue anspornen, egal was war, ist und sein wird. Zur Sache selbst: Die bekannte Abqualifizierung der Masse der Zeugen zu unchristlichen "Fremdlingen", zu NICHTCHRISTEN, denn Christ sein heißt "Gesalbter" sein! Worüber dieser Artikel sie alle scheinheilig hinwegtäuscht!

WT vom 15. 3. 1980, Nr. 6
"Vor Menschen zu zittern ist das, was eine Schlinge legt":
Die Absicht, alle zu verhärten gegen den .Spott, der nun berechtigt wegen der 1975-Irrlehre des WT kommt . Das hat mit Menschenfurcht überhaupt nichts zu tun. Zur Abwehr sollen sich alle nach Spr. 8:13 mit alttestamentlichem Haß wappnen. (S. 4) So wird man fanatisch. Auch haben sich nie "die gleichen Dinge in bezug auf Leiden" an der "ganzen Bruderschaft" vollzogen. (l. Petr. 5:9)

Die "ganze Bruderschaft" nach Petrus hat nie solche WT-Irrlehre gepredigt!
"Die Macht der guten Botschaft":
Die "großartigste Botschaft", die gemeint ist, ist die heutige WT-Endzeitverkündigung (letzter Absatz) . Aber die gibt es gar nicht schon 1900 Jahre, sondern erst seit C.T. Russell! Es ist alles verzerrt. Zum Schluß wird jeder WT-Leser aufgefordert, ein "wahrer Christ" zu werden. Das geht aber nicht, weil er unter der WTG kein Christ, d.h. "Gesalbter" werden kann. Aber das wird verschwiegen.

"Kommt mir nach, so will ich euch 'zu Menschenfischern machen":
Wir können uns alle Einzelheiten schenken! Jesus rief hier zu "Fußstapfennachfolge", zur Mitgliedschaft im "neuen Bund", zum wahren Christsein. Und das nur beschränkt auf das "Haus Israels"! Der WT entstellt die Worte Jesu, indem er heute damit nur nach "Jonadaben" und, "Fremdlingen" ruft, die gar keine Christen werden können.

"Jehovas Wort mit Freimut reden";
Beispiele, wie in biblischen Zeiten unter widrigen Umstanden trotzdem mit Freimut geredet wurde. Der Zweck, Ablenkung von der 1975-Selbstentlarvung als falsche Propheten (Jahrbuch 1980, S. 30, WT 12/80 S. 17f) nach der Methode "Flucht nach vorn", alle vorwärtsreisen zum weiteren unbestimmten Ausharren und unbeirrten 'Predigen, egal, ob man damit glaubwürdig ist oder nicht.

Jehova hat Großes getan!";
Etwa mit der WTG und ihren Weltende-Irrlehren von 1799 bis 198l? So kann man in der Tat nur Zentralafrikaner täuschen, die die WTG-Geschichte noch nicht kennen!

WT vom 1.4.1980. Nr. 7 .
"Der Papst bei der UNO, Bote der Hoffnung?":
Laut WT natürlich nicht . Natürlich billigt der WT ihm zu, "echte Nöte der Menschheit" gezeigt zu haben. Dann aber wird er im typischen antikatholischen WT-Haß der Unterschlagung bezichtigt. Er habe vor der UNO Christus und das Königreich Gottes als Hoffnung der Welt unterschlagen.

Erstens hat der Papst über das Königreich eine etwas andere Erkenntnis, und zweitens löst das Königreich jetzt tatsächlich nicht die Nöte, von denen der Papst sprach. "Gehe hin zur Ameise, du Fauler", sagt die Schrift allen vielmehr! Spr. 6:6.
"Wird die Kirche praktizieren, was der Papst gepredigt hat?";
Wie nicht anders zu erwarten, zerrt der WT jetzt mächtig am Splitter im Auge des Vatikans und kehrt eifrig vor dessen Tür. An religiöser Intoleranz hat die WTG die Vergangenheit des Vatikans allerdings weit überflügelt. Will die WTG jeden Kritiker ihrer Sache doch nicht nur unterdrückt, sondern am Ende physisch vernichtet sehen! In einem Feuersturm, vor dem die Scheiterhaufen des Mittelalters verschwindende Flämmchen sind! Der WT rügt auch die "Königlichen Gewänder" des Papstes.

Und die "Königlichen Gewänder" der Theaterspiele auf WTG-Kongressen? Vergessen? Die schlimmste Sünde des Papstes: Auch er hat unterlassen, "vor der UNO die biblische Botschaft von Gottes bevorstehender Weltregierung zu verkündigen"! Mit der die WTG 1975 gerade erst alle Zeugen selbst getäuscht hat und mit ihnen die ganze Welt!

Sich in dem Gott, der Hoffnung gibt, freuen" und "Angespornt durch unsere lebendige Hoffnung ":
Die ganze Thematik gipfelt in dem lockenden Schlußsatz, "Ja, möge unsere 'lebendige Hoffnung' so stark sein, als wenn sie schon verwirklicht wäre!"
Das ist nun der Gipfel des Betruges! Wenn nämlich diese Hoffnung, die seit ihrem ersten Termin von 1799 nur betrogen und enttäuscht hat, jüngst bis 1975, so stark ist, als sei sie schon verwirklicht, dann braucht sie sich doch überhaupt nicht zu erfüllen! Merkt denn das überhaupt keiner? Dann kann die WTG immer weitermachen, und DU mußt ihr immer folgen, egal wohin und wie lange . Verdammt zu ständigem Hoffen und Harren!

WT vom 15.4.1980, Nr. 8
"Eine Herausforderung für eine Regierung":
Zunächst: Ein rein politischer Titel. Dann werden echte Sorgen und Sehnsüchte angesprochen, eine Welt ohne Krieg, Seuchen, Hunger und ohne Arbeitslosigkeit, dann Rechtschaffenheit, Liebe, Selbstlosigkeit und Interesse am Mitmenschen. Ja, das wünscht man sich.

Nach diesen schönklingenden Reden wird ein USA-Nobelpreisträger zitiert, man könne sich nachts nicht mehr auf die Straße wagen aus Furcht, ausgeraubt oder umgebracht zu werden. Dann der ehemalige USA-Außenminister Kissinger, die Geschichte sei "ein einziger Bericht über gescheiterte Bestrebungen und unerfüllte Hoffnungen". Die WT-Schlußfolgerung:

"Und die Regierungen stehen der Situation hilflos gegenüber", alle, ohne Ausnahme. Überall sei das so.
Damit ist perfekt, was in Römer 16:18 steht : "Mit schönklingenden Reden täuschen sie die Herzen der Arglosen"!
Denn in allen Ländern ist es nicht so, wie in den USA. Auch besteht die Geschichte wohl eher auch aus erfolgreichen Bestrebungen und erfüllten Hoffnungen. Andernfalls wäre es überhaupt nicht vorwärts gegangen. Eine der erfolgreichsten jüngsten Bestrebungen war die Niederwerfung des Hitlerfaschismus, wobei auch die Zeugen Jehovas befreit wurden! Und kann man etwa leugnen, daß in der DDR das "Interesse am Mitmenschen" durch soziale Sicherheit erfolgreich verwirklicht wurde und wird? So ist dieser ganze WT-Artikel eine üble politische Brunnenvergiftung und verlogene politische Schwarzmalerei, sowie Lähmung jeder sozialpolitischen Aktivität, worauf es im Grunde genommen der WTG allein ankommt..

Auf dieser politischen Grundlage folgen dann die Artikel "Gottes Regierung - die einzige Hoffnung der Menschheit" und "Bist du ein loyaler Untertan der Regierung Gottes?"

Die bekannten Versprechungen, die vom ersten Termin 1799 an nur scheitern und unerfüllt bleiben.
1975 war der jüngste Beweis hierfür. Und mit "loyal untertan" soll jeder dazu gebracht werden, weiter unter WTG-Führung bedingungslos mitzumachen. -

VOR ZEUGEN JEHOVAS WIRD GEWARNT (III)
Aus dem Moralkatalog der WTG
Blut - in falscher Voraussetzung
Die sittlichen Gebote der Gesellschaft enthalten die Forderung, den "abscheulichen Gewohnheiten" der Welt zu entsagen. Dazu gehört auch das Tabak rauchen. Fleisch darf nur von Tieren gegessen werden, die beim Schlachten ausgeblutet sind. Auf der Jagd getötete Tiere sind ebenfalls tabu. Verboten ist ferner der Genuß von Konserven, Wurstwaren und Backwaren, die Blut enthalten.

Desgleichen die Einnahme von bluthaltigen Pilzen bzw. Stärkungsmitteln. "Jehovas Zeugen" verweigern auch die Bluttransfusion sowie die intravenöse Ernährung mit aus Blut gewonnenen Lösungen. Man begründet dies mit dem Hinweis auf verschiedene Stellen im Alten Testament, u.a. auf l. Mose 9,3 f; 3. Mose 3,17; 1 .Sam. 14,32; Apg. 15,28 f. Diese Verbote erfolgten jedoch unter ganz anderen Voraussetzungen, so war die Ansicht vorherrschend, daß der Mensch sich mit dem Genuß des Blutes die Tierseele einverleibe u.a.

Im familiären Bereich
Selbst vor dem familiären Bereich macht der sektiererische Rigorismus nicht halt. Lebt ein "Zeuge" beispielsweise in einer Mischehe, so muß er die Bekehrung des "ungläubigen" Teils mit allen Kräften .betreiben. Trennt sich der Partner deshalb von Ihm, soll er ihn ruhig gehen lassen.

Geschlechtsverkehr und Petting wird nur verheirateten Paaren zur Befriedigung eines berwältigenden Dranges" zugebilligt, Homosexualität gilt als sündhafte Perversion, die sich weder durch Veranlagung noch durch Milieueinflüsse entschuldigen läßt.

Die Verantwortung für eine künstliche Befruchtung bürdet man großmütig den betroffenen Ehepaaren auf, "denn die Bibel sagt nichts darüber". (Begreiflich, denn die Sperma-Übertragung war zu Zeiten, als die Bibel entstand, noch nicht aktuell !)Interessant in diesem Zusammenhang muß allerdings der angefügte deutliche Hinweis erscheinen: "Heute, da wir in den 'letzten Tagen' leben, nützen viele christliche Ehepaare ihre Kinderlosigkeit dazu aus, sich stärker für die Förderung der Interessen des Königreiches Gottes einzusetzen."

(Zitate aus Erwachet Nr. 22/1974, S. 28)
Die Lehre notfalls "einprügeln"
"Christliche Väter werden angespornt, ihren Kindern die Gedanken Jehovas einzuflößen," (Jahrbuch 1975, Tagestexte und Kommentare, 18.11.) .

Die Schulung für den Dienst Jehovas beginnt zu Hause, und zwar schon in frühester Kindheit". (a.a.O. 19.11.) Kinder müssen also schon im jüngsten Alter mit der Lehre vertraut gemacht werden, das heißt auch an den vorgeschriebenen Versammlungen teilnehmen, "ob sie wollen oder nicht". Notfalls müsse man ihnen eben "die Hosen strammziehen." (Wachtturm 15.3.1960)

Pflicht der Eltern ist es ferner, darauf hinzuwirken, daß ihre Sprößlinge wiederum nur "Zeugen" heiraten.
Gegen eine Berufstätigkeit hat die "Theokratie" nichts einzuwenden, erspart sie doch finanziell Unterhaltszuschüsse an viele Mitglieder.

Keine intellektuelle Bildung
Vor dem Besuch von Hochschulen und ähnlichen Anstalten jedoch werden die Anhänger eindringlich gewarnt; die Jugend könnte dort "verderbliche Philosophien" aufnehmen, zu Weltlichkeit und Karrieresucht erzogen werden. Nur die eigenen Schulen gelten als einwandfrei.

"Gott hat nicht die Hochgebildeten oder die, 'die dem Fleische nach Weise sind', berufen. Mit der Hilfe der Theokratischen Predigtdienstschule können sogar die, die eine unzulängliche weltliche Bildung haben, mit anderen über die Wahrheit sprechen und durch ihr Wissen die Weisen der Welt beschämen."
(Jahrbuch 1975, Tagest, u. Komm, 28.12.)

In Wirklichkeit fürchten die absolutistischen Wachtturm-Herren intellektuelle Bildung und scharfen Verstand wie den Leibhaftigen. Allzu leicht erkennt der wissenschaftlich geschulte Zeitgenosse ja die Widersprüche und die Verworrenheit ihrer "Lehre", allzu rasch durchschaut er ihre ominösen Machenschaften. Der katholische Theologe, Konrad Algermissen, führt das Echo, das "Jehovas Zeugen" immer wieder finden, auf eine weitverbreitete religiöse Unwissenheit unter der Bevölkerung zurück.
H .S. Oberursel/Frankfurt/M.

2. Kommentar zur CV-Dokumentation 1981
WIR BEANTWORTEN LEDIGLICH DIE POLITIK DER WTG
"Warum beteiligen sich die Zeugen nicht an Politik und helfen auf diese Weise, die Zustände zu verbessern?"
Mit der obigen Frage dokumentierte die WTG auf ihren 1978-Kongressen erneut, daß alle, die sie anleitet, davon abgebracht und abgehalten werden, irgendeine sozialpolitische Aktivität zu entfalten, um die Verhältnisse in einem Lande zum Besseren vorwärts zu bringen. (Jehovas Zeugen im zwanzigsten Jahrhundert, Wiesbaden 1978, S. 29)

Das ist die ununterbrochene negative WT-Politik, seit C. T. Russell dieses Werk vor 100 Jahren in den USA begann.
Zwar beklagte C. T. Russell die "Riesenauswüchse unseres (kapitalistischen) ökonomischen Systems". Aber etwas verbessern oder verändern? Nein! (Schriftstudien IV/1893, dt. 1916, S. 191). So verhinderte er in seinen Kreisen schon damals jedes sozial mitverantwortliche oder gar revolutionär verändernde Denken und Handeln. "Die Christenheit" in allen Ländern, ihre Bevölkerung, "verdient nichts Besseres, als die barbarischen Kriege, die Flut von Verbrechen, die Kriminalität, die allgemeine Unsittlichkeit und die sich mehrenden Drangsale, in die die geraten ist", propagiert die WTG sozialfeindlich in ihrem Traktat "Die einzige Hoffnung auf Frieden" (Wiesbaden T 16 X) .

Desgleichen: "Wie abgeschmackt und kindisch ist es doch zu denken, irgendeine politische Partei sei 'die Rettung dieses Landes' oder die Rettung irgendeines anderen Landes", höhnt die WTG dazu. (WT v. 15. Jan. 1953, S.36). "Jene, die Politik treiben, seien 'Feinde Gottes' und würden dadurch zur Vernichtung in Betracht kommen". (WT v. l. Jan. 1957, S. 6).

WTG auch gegen das kapitalistische System?
Überall wird auf diese Weise beigetragen, soziale Verbesserungen und Veränderungen zu verhindern und das kapitalistische System, von wo die WT-Verkündigung ausgeht, unangetastet zu lassen bzw. zu erhalten oder seiner Wiederherstellung Vorschub zu leisten. Weil nämlich nichts anderes übrig bleibt, wenn man solche negativen sozial-politischen Ansichten verbreitet. Denn eine "Verbesserung" der Verhältnisse wird damit aus den Köpfen getrieben. Dann bleibt in der Tat praktisch nur die Wiederherstellung des Alten. Ohne ökonomisches System gehts schließlich nicht, wie schon C.T. Russell bestätigte, indem er die Bibelforscher nur gegen die "Riesenauswüchse'' des "ökonomischen Systems" des Kapitals predigen ließ, nicht gegen das System selbst.

Das ging ja wohl auch schlecht, war und ist die, begüterte Oberschicht unter den Bibelforschern und Zeugen Jehovas doch selbst Teil der privatkapitalistischen Fabrikbesitzer- und Unternehmerklasse. Zum Beispiel wurden in der BRD im Mai 1979 alle Zeugen Jehovas, die selbst Privatunternehmer sind, aufgefordert, "bestimmte Bedarfsgüter" für den Zweigbüroneubau in Selters herzustellen. (Unser Königreichsdienst, Mai 1979, S. 6).

Kalter Krieg gegen "rote Regime"
Und das "kommunistische System" gar, wehe wer das begünstigt. Scharf geht die WTG besonders gegen jene katholischen Kräfte vor, die sich "um Frieden mit dem atheistischen Kommunismus bemühen."
Das seien verwerfliche "Kompromisse" und sie geißelt, daß der Vatikan "den kalten Krieg mit der kommunistischen Welt eingestellt" habe und sich immer mehr der Koexistenz mit "roten Regimen" nähere. Wer "um Frieden mit dem Kommunismus bemüht ist", nehme "unmoralische Beziehungen auf" und sei "mit Gotteshassern ins Bett gegangen", (WT l. März 1974, S. 131 f).

Die WTG hat ihre Zeugen so zuverlässig und vertrauenswürdig gemacht, daß das faschistische Putschregime 1973 in Chile sie sogar "in führende Stellungen" einsetzen konnte, "wenn durch die Verhaftung kommunistischer Aktivisten in Fabriken und anderen Betrieben Lücken entstanden", weil man keinen anderen hatte, "dem man hätte vertrauen können." (WT l. Jan. 1977, S. 15). In Liberia bot der WTG-Vizepräsident M .G. Henschel die Tätigkeit der Zeugen Jehovas dem Staatspräsidenten Tubmann "als beste Verteidigung gegen den atheistischen Kommunismus" an. (Jahrbuch 1977, S. 180).

Wo man die sozialistische Entwicklung negativ beeinflussen, beeinträchtigen oder destabilisieren will, braucht man also bloß die antidemokratische, antisozialistische bzw. antikommunistische Verkündigung der WTG und Zeugen Jehovas zu begünstigen oder zu fördern. Da hat man in der Tat einen sehr "harten Kern" dafür in bestimmten Bereichen der Gesellschaft.

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 11.9.1980 berichtete, daß das Westberliner "Osteuropa-Institut" u.a. die Aufgabe erhalten hat, auszuforschen, wie in Polen "bestimmte Personen bzw. Gruppen agieren, welche Artikulierungsmöglichkeiten sie sich schaffen". Das verfolgte Ziel sei eine "Grundsatzkonzeption" für eine "Alternative zum herrschenden System" in Polen. (ND 12.9.80). Als Geldgeber sei die Stiftung Volkswagenwerk (BRD) aufgetreten. Ohne Zweifel steht auch hier die WTG zur Diskussion. Bekanntlich ist die materiell-technische Gewährleistung der für die 80er Jahre geplanten internationalen antikommunistischen WTG-Verkündigung von dem US-amerikanischen Großkonzern IBM übernommen worden. (Unser Königreichsdienst Mal 1979, S. 4), wie L. Barry von Brooklyn es im November 1977 im Bethel Wiesbaden ausführlich behandelte. Ganz Osteuropa sei "eingeplant".

Feinde der Demokratie
Hinzu kommt jene Politik der WT-Verkündigung wie "Menschenpläne scheitern…" (Brosch. 1974) oder die politische Auslegung der alttestamentlichen Worte "vertrauet nicht auf Menschen…" Ps. 146:3, auf die heutigen "obrigkeitlichen Personen" oder Landesregierungen.

Damit wird jede übergeordnete und gesamtgesellschaftliche Verwaltungs- und Verantwortungsbereitschaft bekämpft, ohne die eine Wirtschafts- und Sozialordnung nicht funktionieren kann. Keiner, der davon beeinflußt oder gar gewonnen ist, wird eine derartige übergeordnete , gesamtgesellschaftliche Verantwortung übernehmen.

Keine Verbesserung der Zustände, lautet hierfür die Devise! Das ist eine geschickt religiös motivierte Vernichtung des Vertrauens in die Regierung und Untergrabung und Destabilisierung einer sozialen Ordnung, weil es nicht ohne übergeordnete gesamtgesellschaftliche Verwaltungs- und Verantwortungsbereitschaft geht.

Wer von der WTG "gejagt und gefischt" ist, wählt keine "obrigkeitlichen Personen" mehr, hat jede übergeordnete soziale und gesellschaftliche Verantwortung abzulehnen, hat alle obrigkeitliche politische Verantwortung als Teufelsdienst zu verdammen und alles Vertrauen in Regierung und menschliche Pläne zu zerstören, wo dieses in seinen Missionsbereich gerät.

Eine sozialistische Gesellschaftsordnung würde generell daran zugrunde gehen und zusammenbrechen, wollten das alle befolgen. Der Kapitalismus bliebe dabei allerdings erhalten. Er schlägt ohne Wahlen um in eine faschistische Diktatur wie z.B. 1933 in Deutschland. Warnende Stimmen -

So warnte z.B. die nordamerikanische katholische Zeitschrift "Der Liguorianer" sehr realistisch, man habe das Gefühl, "daß einschränkende Maßnahmen gutgeheißen würden, falls die Zeugen zu großer Zahl anwachsen und einen großen Teil der Gesellschaft mit ihren regierungsfeindlichen Taktiken zu durchdringen beginnen".

Der Oberste Gerichtshof lese "auch die Wahlberichte". (März 1953). Auch der westdeutsche Journalist H. Knaut weist in seinem Buch "Propheten der Angst" (1975) warnend auf den harten Kern der Zeugen Jehovas unter den aktiven Gegnern staatlicher Ordnungen mit religiös motivierten Antistaatseinstellung hin, wie sie sich in den religiösen Randbereichen ,der Gesellschaft ausbreiten.

Berechtigte Empörung
Immer und überall hat die WTG der "Verbesserung der Zustände" auf diese Weise destabilisierend und vernichtend entgegengewirkt. Das hat individuell für manchen schon im Irrenhaus geendet und in größerem Maßstab schon in Tragödien. So hat es furchtbare physische Schicksale der Zeugen Jehovas in dem afrikanischen Entwicklungsland Malawi seinerseits seine tiefere Ursache darin, daß es die Menschen in Empörung und Wut versetzt hat, wenn ihnen die WTG in ihrem Kolonialelend der Unterentwicklung primitivsten Bambushüttendaseins predigen ließ, wer "Politik treibt" und "die Zustande verbessert", 'verdiene nur die Vernichtung durch Gott, während diese amerikanischen Prediger in Brooklyn in modernstem Wohlstand und Komfort nach neuestem Stand von Wissenschaft und Technik leben. Also :
Ein Zeuge Jehovas, der ernstlich glaubt und predigt, die WTG habe mit Politik nichts zu tun, ist entweder noch reichlich unwissend, naiv oder gar unzurechnungsfähig, oder ein bewußter politischer Heuchler.
Das muß man sich dann schon sagen lassen!

NEUE-WELT-ÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT
WTG - eine fragwürdige Bibelgesellschaft - Wir prüfen
Die Heilige Schrift offenbart sich uns als das Wort Gottes und gleich einem Schwert, welches im geistigen Bereich das Innerste der Menschen bloßlegt. (Hebr. 4:12, Eph. 6:17). Einige versuchen, dieses Schwert abzustumpfen, indem sie es für ihre unlauteren Absichten verfälscht interpretieren. Verheerender allerdings ist das Bemühen, Übersetzungen anzufertigen, die manipuliert und damit auf eine bestimmte Lehrmeinung ausgerichtet werden.

Dies hat besonders die Wachtturm-Gesellschaft mit ihrer Neuen-Welt-Übersetzung getan. Selbst die Warnung aus Offbg. 20:18,19 hält sie davor zurück, diese Übersetzung weiterhin zu drucken und zu verbreiten. Im Zusammenhang mit dem von uns bereits angeschnittenen Problem, seitens der WTG die Dreieinigkeit zu leugnen, soll hier aus der Fülle verfälschter NT-Schriftstellen der NW ein weiterer Beweis angeführt werden.

Joh. 10:38 soll dies verdeutlichen;
Der Grundtext lautet wie folgt :
ina gnote kai ginoskete oti en emoi .
damit (ihr) erkennt und wißt daß in mir
ho pater kago en to patri
der Vater (ist) und ich In dem Vater (bin)
Die NW-Übersetzung dagegen so:
damit IHR zu der Erkenntnis kommt und weiterhin erkennt, dass der Vater in Gemeinschaft mit mir und ich in Gemeinschaft mit dem Vater bin".

Der Vergleich beider Texte läßt deutlich erkennen, daß der NW-Wortlaut Vater und Sohn nur durch bloße "Gemeinschaft" verbindet, obwohl doch der Grundtext unmißverständlich von einer Wesenseinheit spricht. Auch aus den Schriftstellen Joh. 12:44 und Joh. 14:9 wird in der NW ersichtlich, daß die Trennung von Vater und Sohn durch die nachträglich eingeschobenen Worte "nur" und "auch" vorgetäuscht werden soll.

Kurz gesagt, um ihre Lehre zu stützen, die besagt, daß unsere Rettung nicht eigentlich durch Christus, dem Messias, sondern durch Jehova selbst geschieht, in dessen Rettungsplan Jesus lediglich ein Mittler ist, sieht sich die WTG gezwungen, die Dreieinigkeit abzuleugnen und ihre Bibelübersetzung dementsprechend zu verfälschen.
M. H.

Ein Hinweis:
"WOHIN GEHEN"
Immer mehr Brüder und Schwestern schreiben an uns und bitten um Auskunft. Die meistgestellte Frage ist: "Wohin gehen, wenn man die Gesellschaft verlaßt"?
Liebe Brüder und Schwestern !
Ihr alle kennt den Ausspruch des Herrn. der in Matth. 18:19-20 geschrieben steht;
"Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, werde ich in ihrer Mitte sein". Er hat nicht gesagt; "Nur wenn ihr mit der Gesellschaft in Verbindung bleibt, will ich in eurer Mitte sein".

Christ sein heißt, Nachfolger Jesu sein, nicht Anhänger der Wachtturm-Gesellschaft zu bleiben.
Wenn Du festgestellt hast, daß die Wachtturm-Gesellschaft ein falscher Prophet ist und Dir das Gewissen den Rat gibt, sich von solchem Propheten zu trennen, dann tue es und suche Dir anderen christlichen Umgang. Wenn Du wissen möchtest, wie andere. Zeugen Jehovas vor Dir gehandelt haben und wo sie hingegangen sind, um ihr Christenleben zu stärken bzw. neu zu gestalten, dann schreibe einfach in die
"Christliche Verantwortung"
Otto-Dix-Str. 6
6500 Gera

WIR MAHNEN ZUR WACHSAMKEIT
Vorsicht vor dem Wachtturm
Warum diese Warnung, was steckt dahinter? Vielen Wachtturmlesern ist es noch gar nicht so recht bewußt geworden, wie gefährlich der Inhalt des Wachtturms ist. Es sind nicht nur die irreführenden Bibelauslegungen über die Endzeit, die Jehovas Zeugen zu einem Verhalten erziehen, das gesellschaftsfeindlich ist, sondern auch die Behauptungen, die im Wachtturm aufgestellt werden.

Hier nun ein Beispiel von vielen. Im Wachtturm vom 15. September 1963 kann man folgendes nachlesen:
"Wer seine Kräfte darauf konzentriert, in EINER WELT, die Gott wegen ihrer Bosheit vernichten wird, etwas aufzubauen, wird bitter enttäuscht werden. Wieviel besser, wieviel lohnender, ja wieviel ermutigender ist es doch, sein Leben dem Dienste Gottes zu widmen, wenn möglich als Vollzeit-Pionierprediger".

Setzen wir also alles auf eine Karte und nehmen nur einmal an, jeder Zeuge Jehovas würde das ernst nehmen, was dann?
1. Woher würde die Wachtturm-Gesellschaft dann ihre Spendengelder nehmen?
2. Wer würde diese vielen Vollzeit-Pionierprediger ernähren?
3. Von wem würden sie eine Altersrente beziehen?
An diesen 3 Fragen erkennt man schon, wie dumm und unüberlegt solche Wachtturmanweisungen sind. Wer ist das eigentlich, der Jehovas Zeugen so etwas einredet und dazu noch weltweit im Wachtturm verbreitet? Es ist der treue und verstandige Sklave.

Wer ist dieser Sklave? Dieser treue und verständige Sklave ist das große Schreckgespenst, vor dem Jehovas Zeugen zittern. Sie zittern deshalb vor diesem Sklaven, weil er alle in die Verdammnis schicken kann, die sich gegen ihn auflehnen.
Er entscheidet über das, was zu glauben ist. Ihm sind alle Mittel recht. Seine Einbildungskraft ist fast grenzenlos. Er stellt sich sogar als der Mächtigste neben Gott und Jesus, Hier einige Beweise:

"Der Sklave erfüllt dadurch seine eigene Pflicht vor Jehova, daß er das Werk Jehovas tut. Daher ist der Wille des Sklaven der Wille Jehovas. Rebellion gegen den Sklaven, ist Rebellion gegen Gott". (WT 1. August 1956)
In dem Buch "Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben" stellt sich dieser Sklave sogar als "Vertreter des Herrn auf Erden dar", nachzulesen auf den Seiten 148/149.

Die Anweisungen und den Rat, den dieser Sklave gibt, stimmen mit Gottes Willen überein. So heißt es im Wachtturm vom 15. September 1965:
Wer sich diesen Anordnungen und Anweisungen widersetzt, wird ganz bestimmt umkommen Wie sollte man als Zeuge Jehovas überhaupt noch handeln, wenn er merkt, daß dieser Sklave in Wahrheit nur ein Sklavenhalter ist? Daß dieser Sklavenhalter nur darauf bedacht ist, seinen eigenen Willen durchzusetzen? Im alten Israel kannte man eine göttliche Anweisung für solche Fälle und die lautet so:

"Wenn ein Prophet sich anmaßt in meinem Namen ein Wort zu reden, daß ich ihm nicht geboten habe zu reden, so soll er sterben". (5. Mose 18:20) Im Vers 22 heißt es dann weiter:

"Du sollst dich nicht vor ihm fürchten"
Das Schreckgespenst wird entlarvt Dieser treue und verständige Sklave ist nun gemäß Gottes Wort und gemäß Gottes Willen unter die Lupe zu nehmen. Wir wollen nicht die personelle Herkunft überprüfen, sondern was er sagte, werden wir ernst nehmen. Fangen wir mit dem Jahr 1914 an:

Der Sklave sagte:
1914 wird die Welt untergehen. 1914 werden die alten Fürsten auferstehen.
1914 werden die Heiligen, die Auserwählten n den Himmel aufgenommen.
Das Ergebnis war:
"Der Sklave hatte nicht recht".

Von dieser Schlappe wieder erholt, sagte er unverfroren für 1925 dasselbe voraus.
Das Ergebnis war:
"Der Sklave hatte nicht recht".

1930 baute der Sklave sogar eine Fürstenvilla für Abraham, Isaak, Jakob, David usw. damit sie darin wohnen können, wenn sie auferstehen. Man erwartet sie im Zeitraum von 1930-1945.
Das Ergebnis war:
"Der Sklave hatte nicht recht".

Im selben Zeitraum sagte der Sklave auch das Weltende voraus.
Wörtlich sagte er:
"Jonadabe, die jetzt ans Heiraten denken, würden, wie es scheinen will, besser tun, einige wenige Jahre zu warten, bis der feurige Sturm Harmagedons vorüber ist".
Das Ergebnis war:
"Der Sklave hatte nicht recht".

Dann sagte der Sklave ein Ende der Welt für 1972 voraus.
Das Ergebnis war:
"Der Sklave hatte nicht recht".
Und die vorerst letzte falsche Voraussage machte der Sklave in dem Jahr, als er eigentlich Harmagedon erwartete, am 22.4. 1972 in der Zeitschrift "Erwachet". Damals konnte man in, dieser Zeitschrift folgendes lesen:

"Unsere Generation wird das Ende der gegenwärtigen Ordnung mit ihren stresserzeugenden Problemen erleben. Wir haben sogar berechtigten Grund zu der Hoffnung, daß eine neue, von Gott geschaffene Ordnung noch im Laufe des gegenwärtigen Jahrzehnts anbrechen wird".

Dieses Jahrzehnt ist zu Ende, nichts ist geschehen.
Erwartet wurde das Ende 1975, über 5 Jahre sind inzwischen vergangen. Leidgeprüfte Menschen irren, nun weiter umher und klopfen an die Türen der "bösen Menschen", in der Hoffnung, ein Opfer zu finden, was sie diesem Sklaven wieder einmal als Opfergabe anbieten können. Das alles tut man, damit der Sklave sein verführerisches Spiel weiter betreiben kann. und zwar mit Hilfe des "Wachtturms". Deshalb unsere Warnung. Wir kennen den Sklaven genau.
Mehr über ihn im nächsten Artikel.
W. W.

EIN JAHRZEHNT IM DIENSTE VON "CHRISTLICHER VERANTWORTUNG"
Bruder Wolfgang Daum hat sein Dienstamt der Herausgabe von CV niedergelegt .
Es war Ende 1970. Br. Willy Müller, Begründer und erster Herausgeber von CV, war nun hochbetagt geworden und 77 Jahre alt. Er hatte das CV-Werk 1959 aus anfänglichen Briefen an einen kleinen Kreis von Brüdern und Schwestern begonnen. Nun war es eine Zeitschrift geworden, die immer größere Bedeutung erlangt hatte. Keine Diffamierungs- und Verleumdungskampagne der WTG, die ihre "Rebellen" mit tödlichem Rufmord verfolgt, hatte unseren Bruder vor diesem WTG-Menschenwerk in die Knie zwingen können. Unter seiner Herausgabe durchbrach CV alle Wände, die die WTG errichtete, damit niemand CV lese. Dann aber kam, wovor jeder kapitulieren muß. Die Gebrechen des Alters, wie sie der Prediger in Pr. 12:2-7 beschreibt, wo "der silberne Faden zerreißt und die goldene Schale zerbricht". Nach einer schweren Krankheit starb Br. Müller am 8.1.1973 im 80. Lebensjahr.

Das Werk mußte natürlich weitergehen, war doch die Zeit für jene Kritik und Entlarvung des WTG-Glaubensmißbrauchs herbeigekommen, die es noch nie gegeben hatte. So wurde schon Ende 1970 die CV-Herausgabe von dem jüngeren CV-Mitarbeiter, Br. Wolfgang Daum, übernommen.

Stand während der Herausgeberschaft von Br. Müller die Grundlegung und erste Profilierung dieses Werkes im Mittelpunkt, so fiel in die kommende Zeit das Offenbarwerden des größten Glaubensbetruges, den die WTG bis dahin vollbracht hatte.

Die weltweite Proklamierung des Ausbruchs des Harmagedon-Weltende und des Tausendjährigen Reiches Gottes auf Erden im Jahre 1975, auf jeden Fall aber "noch im Laufe des gegenwärtigen Jahrzehnts"!
(Erwachet 22.4.1972). Zwei CV-Sonderausgaben zu diesem Thema, CV 73 vom August 1975 und CV 100 vom November 1977, warren die Höhepunkte zum Hauptthema dieser Periode. Br. Daum hatte sich alsbald hinreichend eingearbeitet, um den Anforderungen gewachsen zu sein. Noch nie hat es in der 100jährigen WT-Geschichte eine derartige Entlarvung ihrer weltweiten Weltendefalschprophetie gegeben, wie in diesem Jahrzehnt der 70er Jahre! Die WT-Organisation hat auch in dieser Zeit nichts unversucht gelassen, dieses CV-Werk durch Diffamierung, Verleumdung und Rufmord wirkungslos zu machen. Vergeblich. Entscheidend blieben immer die Tatsachen, die CV über die WTG veröffentlichte. Die WTG war es gewohnt, daß bisher alle Kritiker oder "Rebellen" gegen sie im Feuer ihres psychologischen Terrors, sie seien "die Rotte Koran, Judasse, Verräter, böse Knechte, hochnäsige riechende Böcke" usw. zusammenbrachen. Jetzt kam noch eine der schmutzigsten, politisch-antikommunistischen Diffamierungen hinzu, die je erfunden wurden, die im Gossen- und Sexjargon vorgetragene WT-Hetze, wer den "Kalten Krieg" gegen "rote Regime;' aufgebe und mit den Kommunisten Frieden schließe, gehe "mit Gotteshassern ins Bett". (WT 1.3.1974 Nr. 5) So mußte"der CV-Herausgeber wie nie zuvor auch einem religiös-politischen WT-Glaubensmißbrauch ins Auge blicken, der vor nichts zurückschreckt. Aber die WTG hatte sich auch für dieses Jahrzehnt der 70er Jahre in CV gründlich verrechnet.

Doch die "Satzung", die Gott selbst gegeben hat, die Natur, auch des Menschen, setzt jedem Menschen seine Grenzen. "Seine Satzung, nie gebrochen" hieß es im Lied 68 "zum Preise Jehovas" (1952). "Der Mensch geht hin zu seiner ewigen Behausung", sagt der Prediger (12:7). So kam auch für unseren Br. Wolfgang Daum Ende 1979 die Zeit "kürzer zu treten", wie man so sagt.

Wieder übernahm ein noch leistungsfähiger CV-Mitarbeiter, Br. Henry Werner, die Fortsetzung der CV-Herausgabe.
Wenn auch Namen eigentlich keine Rolle spielen dürfen, weil Gott nicht die Person anschaut (Apg. 10:34,35), so ist unser Bruder Wolfgang Daum doch mit dem größten geistigen Kampf verbunden, der je gegen die WT-Weltende-Irrlehre im Interesse derer gekämpft wurde, die da in ihrer Arglosigkeit mit glatten Worten getäuscht werden, wie der Apostel Paulus dies in Römer 16:18 sagt. Viele sind, ohne dabei die Person anzuschauen, dankbar dafür, daß auch er sich diesem Kampf gestellt und durchgehalten hat, an dem er natürlich immer noch stiller Teilhaber ist, solange das ihm die "nie gebrochene Satzung" ermöglicht, der wir alle unterstehen.

Studiengruppe
CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
G E R A - B E R L I N
"Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str.6
Preis: 0,20 M, Jahresabonnement ; 2.-- M; Versand auch kostenlos.
Konto-Nr.: 4564-30-1952, Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera.

A 8094/81 V 7 1 1160 KO

Christliche Verantwortung 1981 Teil II

ZurIndexseite