"Christliche Verantwortung" zusammengefaßt 1976 Teil II
CV 84 - 89
Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 84
Die Fluktuation bei den Zeugen Jehovas einschätzend, fragt diese CV-Ausgabe in ihrem Leitartikel: "
Wo ist eine Religionsgemeinschaft, die einen solchen laufenden Aderlaß aufweist?"Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 85
Folgt man der Darstellung in dieser CV-Ausgabe, dann gab es da bei den Zeugen Jehovas in der DDR, sogar ein paar Übereifrige, die das Ende der 60-er Jahre aufgekommene 1975-Thema, sogar mittels großformatiger Schautafeln zu illustrieren beliebten. So wie seinerzeit Russell seine "Karte der drei Weltzeiten" einsetzte. Nur mit dem Unterschied das jetzt das ganze auf den 1975-Bezug zugeschnitten war. Genüsslich wird kommentiert, dass diese Übereifrigen doch wohl als Heuchler anzusprechen seien, da sie nach 1975 ihre Schautafeln wohl kaum weiter verwendet haben. Gab es diesen so geschilderten Sachverhalt? Oder wurde er aus den Fingern gesogen? Die Frage muss offenbleiben. Immerhin: 1975-Gläubige gab es sehr wohl. Ob sie sich auch als Schautafelhersteller betätigten?
"War das politische Neutralität?" fragt auch diese CV-Ausgabe (nicht zum ersten mal). Sieht man sich ihre auf diese Fragestellung folgende Argumentation an, wird man objektiv betrachtet zugeben müssen, es war keine politische Neutralität. Dennoch bleibt ein fader Nachgeschmack. Politische Neutralität auch in Religionsgemeinschaften, wird es wohl nur dann geben, so selbige sich primär als "weltentrückter Halleluja-Verein" gebärden. Soweit diese Grenze überschritten wird, ist es schon aus mit der "politischen Neutralität". Es ist der CV wohl dahingehend zuzustimmen, dass auch Jehovas Zeugen zu k e i n e m Zeitpunkt je politisch neutral waren. Das ihre diesbezügliche Behauptung eine glatte, bewusste Desinformation der eigenen Anhängerschaft ist.
Jetzt kommt aber der schon angedeutete "fade Beigeschmack" bei der diesbezüglichen Beurteilung. Und den kann ich nur so formulieren. Die zeitgenössische politische Parteinahme der Zeugen Jehovas ist sachlich zutreffend. Indem sie seitens der CV bekämpft wird, gleicht dies dem "Sisyphus" aus der Fabelwelt, der da einen schweren Stein bis an die Bergspitze hochschleppt und anschließend wieder in die Tiefe zurückgerissen wird.
Nur so kann ich die
nachfolgende CV-Ausführung bewerten:
Frühere Leiter des Ostbüros der WTG
in Westberlin wie Werner Geyer oder Willi Pohl haben in ihren internen Gesprächen über
die allerersten CV-Briefe (des CV-Begründers Willi Müller, Gera) nicht das geringste
Hehl daraus gemacht, daß die Organisation auch politisch wirkt, was man öffentlich
jedoch niemals so zugeben könne und werde. Schalten wir 25 Jahre, ein Vierteljahrhundert
zurück. Im Hochjahr des antikommunistischen kalten Krieges auf allen Ebenen, im Jahre
1951, als die WTG-Führung mit so vielen anderen hoffte, die "Ostzone" würde
binnen kurzem "befreit" sein, bekannte sie sich offen zu ihrem politischen
Anteil an dieser erwarteten "Befreiung", um danach entsprechend auftreten zu
können. In der Erwachet-Ausgabe vom 22. April 1951, S. 4 (deutsch) prangerte sie u. a.
hemmungslos "die Religionspriester" in den USA und anderen westlichen Länden
an. Auf "Ostdeutschland" verweisend, tönte die WTG: "Wären sie gewillt,
ihr Leben niederzulegen, indem sie (wie Jehovas Zeugen) den Kommunismus öffentlich
anprangern?". Die in Verfolg dieses "Anprangerns". betriebene
antikommunistische politische Hetze in den "gedruckten Predigten" der WTG, die
Jehovas Zeugen verbreiteten, konnten kaum noch von jemandem überboten werden.
"Unheilkündender Schatten des Kreml", "rote Totalitäre",
"kommunistische Flut aus dem Osten", "kommunistische Fronvögte",
"falsche rote Religion", "rote Faschisten", "befremdender
unsinniger Wahn", "die teuflischste Religion von allen", "ungezügelte
wilde Tiere hinter dem Eisernen Vorhang "kommunistenverseucht" u. a. m. war der
politische Hetzjargon, der die "gedruckten Predigten" der Zeugen Jehovas
kennzeichnete. War das politische Neutralität?
CV Christliche Verantwortung
Informationen zu christlichem Wandel und vermehrtem Verständnisvermögen
DER ZWECK DIESER ZEITSCHRIFT
ist freie, christlich und menschlich
verantwortungsbewußte Information zu Verkündigung und Organisation der Zeugen Jehovas
und ihrer Leitenden Körperschaft, der Wachtturm-, Bibel- und Traktat-Gesellschaft, (WTG)
und WTG-bedingten Konfliktlage der Zeugen Jehovas in der gegenwärtigen gesellschaftlichen
Entwicklung. Die Vielseitigkeit der Darlegungen in CV widerspiegelt diese Situation und
weist Wege zu ihrer Lösung. -
Wir rufen zur Mitverantwortung und Mitarbeit.
Nr. 85 Gera August 1976
Eine 85jährige Schwester nach dem
WTG-1975-Bankrott:
MEINE PAAR JAHRE VIELLEICHT, SCHAFFE ICH SCHON NOCH.
WER WEISS, WELCHE GENERATION DA ÜBERHAUPT GEMEINT
IST
Liebe Leser
Sie ist die älteste Schwester in einer Versammlung. Viele
kennen sie. Sie ist schon lange Witwe. Seit den 20er Jahren schon ist sie Bibelforscher
und dann Zeuge Jehovas. Fast über zwei Generationen schon. Wie würde sie heute, 1976,
noch dem Bankrott der 1975-Endzeitverkündigung der WTG denken? Das war unsere Frage. Es
war ein Sonntagvormittag, als wir sie besuchten. Als wir vor ihrer Wohnungstür standen,
hörten wir die Übertragung eines evangelischen Gottesdienstes im Radio. Als wir
eintraten, stellte sie sofort ab. Nach einem freundlichen Gruß und ihrem freundlichen
Entgegenkommen bedeuteten wir ihr, daß sie unsertwegen den Gottesdienst nicht abzustellen
brauche, wir seien keine Aufseher der Organisation. Sie lächelte. Dann setzten wir uns.
Sie erzählte u. a., wie sie schon in den 20er Jahren das "Goldene Zeitalter" austrug, ihre Kinder damals in die Kindergruppe der Versammlung gehen ließ, leider habe sie keine Fotos von damals. Nur wenige hatten damals einen Fotoapparat. Ja, sie sei treu mitgegangen. In der Nazizeit sei sie von der Gestapo abgeholt worden. Ja, sie habe an 1975 geglaubt, wie der WT gelehrt hatte. Und nun? Es ist verantwortungslos, wie die leitenden Brüder handeln, sagt sie. Niemand kann uns mehr glauben. Sie sucht ihren Trost nur noch in der Bibel. Nach dem WT hätten wir dieses Jahr nicht mehr in der alten Welt erleben dürfen, sagt sie, so hat uns der WT betrogen. Diese Generation? Nein, dieser Glaube sei in ihr zerbrochen. Sie sei nun schon 85 Jahre alt und habe nicht mehr lange zu leben. Meine paar Jahre vielleicht, schaffe ich schon noch. Wer weiß, welche Generation da überhaupt gemeint ist, sagt sie. Ihre Worte klingen bitter. Was soll sie aber als 85jährige machen? Sie gehe still ihrem Ende entgegen, was nun jeden Tag kommen kann. Ob sie haltlos ist, wenn der WT-Endzeitglaube zerbrochen ist. Man muß weiterleben, solange es einem vergönnt ist, sagt sie. Sie finde Trost in der Bibel, wo das doch eigentlich alles gar nicht so steht, wie es der WT immer ausgelegt hat. Und dann hat sie noch ihre Kinder. Heute Mittag war sie wieder zum Essen eingeladen. Den Weg kann sie immer noch machen. Sie geht eben langsam. Da sind dann auch die Enkelkinder, die sich immer auf die Oma freuen. So hat das Leben auch auf diese Weise weiter einen Sinn. Eine Bibel lag auf dem Tisch.
Na, wenn ich das erzähle, daß wir hier so gesprochen haben! Wie das? Na, ja, sagt sie, man trifft sich ja hin und wieder und spricht und erzählt. Viele seien es noch, die hoffen, daß kurz nach 1975/76 vielleicht doch die "Erfüllung" kommt. Den Kindern kann sie von dem 1975-Betrug gar nicht erzählen. Das muß sie allein tragen. Sie schimpfen dann nur, wie sie ihr ganzes Leben nur dem WT glauben konnte. Und sie haben ja nur zu recht.
Auf den evangelischen Gottesdienst im Radio kommen wir nicht mehr zu sprechen. Sie sagt, daß sie jetzt auch andere Christen wieder achte. Der Bemerkung, daß man nach dem WTG-Endzeitbankrott doch erkennen müsse, wie falsch es ist, andere Christen immer einfach als "Hure Babylon" zu kennzeichnen, daß es doch lediglich nur um verschiedene Formen der Anbetung ein und desselben Gottes und Christus geht, und daß es doch unmöglich sei, daß Gott seine Kinder vernichtet, nur weil sie unterschiedliche Vorstellungen von ihm haben und sieh ihm auf unterschiedliche Art nähern, stimmte sie nachdenklich zu. Ja, das ist ein Gesichtspunkt. Können nicht alle nur froh sein, wenn sie nicht an das WT-Ende geglaubt haben? Ja, es ist traurig, sie wird dahinsterben alle in der Versammlung, in allen Versammlungen werden dahinsterben. Es war alles umsonst. Aber was soll sie mit ihren 85 Jahren machen. Ihre wenige Zeit geht vorbei, die sie noch hat. Doch es ist verantwortungslos, wie alle mit der Endzeit betrogen wurden.
Wir können die Schwester und den Namen der Versammlung nicht öffentlich nennen. Mit Sicherheit würden sich solche finden, die sie in fanatischer WTG-Weiternachfolge psychologisch Spießruten laufen lassen, sie anzischen und alle WTG-Sanktionen auf ihr Haupt herabholen. Der Rest ihres Lebens würde ihr zur Hölle gemacht. Darum müssen wir Diskretion wahren. Nichtsdestoweniger ist alles traurige Wahrheit.
Es ist nicht nur traurige Wahrheit. Es ist eine furchtbare Anklage gegen die WTG! Es ist das Zeugnis eines einfachen christlichen Lebens, das von der WTG fast bis aufs Sterbebett hingehalten und betrogen wurde! Unsere Schwester wird und kann nicht mehr gegen die WTG aufstehen. Dies allein ist die Stärke der WTG in solchen Fällen. Und wenn es heute nicht CV gäbe, würde sie in ihrer kleinen Versammlung still verlöschen, wer würde ihr Zeugnis gegen die WTG weitertragen oder allen zur Kenntnis bringen? Bringen können? Ihr Leben würde mit Sicherheit im WT nicht beschrieben oder dargestellt! Allerdings werden da auch Berichte von 80- und 85jährigen gebracht. Aber nur von solchen, deren Gewissen dem WT gleicht, was er auch lehrt, wohin er auch führt, wie oft sie auch betrogen werden, wieviele Weltendetermine sie auch glauben mögen.
Es gibt Fälle, wo Brüder und Schwestern von WTG-Beauftragten förmlich beschworen wurden, wenn sie am WT schon etwas auszusetzen haben, doch wenigstens öffentlich zu schweigen, der Herr wurde es schon zu seiner Zeit klären. Der Herr? 1931 erklärte WTG-Präsident Rutherford öffentlich, "Jehovas Getreue" hätten aus den falschen Harmagedonterminen von 1914, 1918 und 1925 gelernt, "keine Daten mehr für die Zukunft festzusetzen!" (Rechtfertigung I/1932, Magdeburg) Eingelullt wurden alle damit! Der 2. Weltkrieg wurde als Harmagedonbeginn verkündigt, und nun haben wir 1975 sogar schon erlebt!
Wie denkt man in euren Versammlungen,
liebe Leser, über 1975? Wagt sich keiner, jetzt im Jahre 1976 diese Frage rückhaltlos zu
stellen? Denkt man ähnlich, wie unsere alte Schwester? Wer die Dinge zu durchschauen
beginnt, trägt eine große Verantwortung vor dem Herrn und den Brüdern, nicht zu
schweigen, wenn er irgend kann, sondern zu helfen, aus dem ganzen Endzeitwirrwarr
herauszufinden. Möge auch diese CV-Ausgabe dabei helfen.
Vergewissert euch über alle Dinge haltet fest an dem. was
recht ist
1 Thess. 5:21 NW
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IN DIESER AUSGABE
In WT-Loyalität getreu nachgebildete 1975-Zeittafeln
zerrissen. - Beiträge aus dem Untergrund der Untergrundorganisation. - Antikommunismus
und Antisowjetismus in der Tätigkeit der WTG und Zeugen Jehovas. - Unchristliche
Untergrundmethoden aufgedeckt. - Die bevorstehenden Wahlen im Oktober 1976 und Jehovas
Zeugen. - Dienst am Wort.
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IN WT-LOYALITÄT GETREU NACHGEBILDETE
"1975"-ZEITTAFELN ZERRISSEN, UND IN DEN MÜLL GEWORFEN
Sie glauben, daß es keinen Zweck mehr hat, der WTG
vorzuhalten, daß sie für 1975 das Ende der 6000 Jahre des Ruhetages Gottes und mithin
das Ende von Harmagedon und den Beginn des Tausendjahrreiches Gottes auf Erden
biblisch-chronologisch festgelegt, und aller Welt "von Jehova gelehrt"
verkündigt hat. Sie sehen, wie die WTG davon jetzt wieder abrückt, wie sie Winkelzüge
erfindet, die 6000 Jahre seien nur Menschheitsgeschichte, liefen aber nicht mit dem
Ruhetag Gottes parallel, der Anfang des Ruhetages sei nicht zu berechnen, obwohl sie es
berechnet hat, und wie wieder Habakuk zitiert wird, "Wenn es verzieht . . .".
Sie sehen, wie, der WT 4026 v. u. Z. als Beginn des Ruhetages wieder leugnet und damit das
Jahr 1975 wieder zur Bedeutungslosigkeit verdrängt, nicht mehr und nicht weniger wert wie
jedes andere Jahr.
Sie wissen, daß damit die Würfel in Brooklyn gefallen sind, ohne Rücksicht auf Einwände alles umzudeuten, um weitermachen zu können. Sie wissen, daß die WTG nun gnadenlos gegen jeden vorgeht, der nicht gehorsam und kritiklos mitgeht. sondern fragt, ihn als illoyal und schließlich vernichtungswürdigen Rebell ausschließt. Hängt doch von der gnadenlosen Durchsetzung einer weiteren Hinschiebung der Endzeit die Weiterexistenz der WTG ab. Es ist für die WTG der Existenzkampf, der jede Kritik schon im Keim zu ersticken gebietet. So haben sie ihre in absoluter WT-Loyalität und WT-Glaubenstreue für die Verkündigung von 1975 gefertigten Zeittafeln wieder zerrissen und in den Müll -geworfen. Um was handelt es sich?
Es ist ihnen das Schlimmste passiert. Sie hatten der 1975-Ankündigung völlig geglaubt, nicht als kritiklose Jasager, was immer der WT lehrt. Sie hatten es in völliger Loyalität getan, sich völlig der Tragweite bewußt, die eine solche Endzeitterminsetzung auf 1975 für alle Weit hat. In tiefer Ergebenheit zu Gott und absoluter Loyalität zum "treuen und verständigen Sklaven" haben sie die illegal in die DDR eingeschmuggelten WT-Schriften angenommen, ungeachtet allen Risikos, und die darin 1967/68 veröffentlichten Zeittafeln zum Jahr 1975 in Klein- und Großformaten nachgebildet, völlig in dem Sinn, wie der WT sie in vielen Artikeln erklärte und in ihrer Bedeutung bestimmte. Vom Kleinformat, um sie in die Bibel einzulegen, bis zum Großformat von einem Meter wurden sie gefertigt, um sie als Schautafeln zu benutzen. Zu einem guten Teil geschah dies auch deswegen, um die Untergrundorganisation zu schützen und nicht durch Herumtragen eingeschmuggelten Materials zu gefährden. Jahrelang zogen sie damit herum. Konnte sich die WTG loyalere Arbeiter wünschen?
Was sagten die Zeit- und Schautafeln zu 1975 aus? Sie sind, wie es die WTG 1967/68 verkündigte, eine Darstellung des Ruhetages Gottes, vom Jahre 4026 v. u. Z. bis zum Jahre 2975 u. Z., eine Zeit von 7000 Jahren, des 7. Schöpfungstages, des "7. Tages Jehovas, seines Ruhetages oder Sabbat". Unterteilt wird das in sieben 1000-Jahrtage, deren sechster im Jahre 1975 u. Z. endet, grafisch schön übersichtlich gezeichnet, mit viel Mühe, Geschick und Sorgfalt. Der siebente 1000-Jahrtag wird, wie es die WTG 1967/68 lehrte, als Tausendjahrherrschaft Christi ausgewiesen, von 1975 u. Z. bis 2975. Die Zeit von 1914 bis 1975 wird als die Zeit "dieser Generation" ausgewiesen, wofür Matth. 24:34 zitiert wird. Zu dieser Zeit von 1914 bis 1975 wird erklärt: "Innerhalb einer Generation erfüllen sich die Zeichen des Endes", wie es der WT lehrte. (Das ist aber schon deswegen falsch, weil Jesus in Matth. 24:34 bis zum Jahre 70, wann sich seine Worte erfüllten, eine Zeit oder Generation von etwa 30 Jahren meinte, von 1914 bis 1975 aber über 60 Jahre, fast zwei Generationen, verliefen). Für die Zeit, die mit dem Jahre 1975 beginnt, wird gesagt: "Nach 6 Wochentagen von je 1000 Jahren der Menschheit beginnt die 1000-Jahrherrschaft Jesu Christi im Himmel und auf Erden". Daraus ist abzulesen, daß 1975 Harmagedon vorbei, "diese Welt" vergangen und die "neue Welt" gekommen ist, wie es alle damaligen WT-Kommentare lehrten, "von Jehova gelehrt". Wie wurde das überall verkündigt! Wie wurde gegen jeden geeifert, der das irgendwie bezweifelte!
1975 ist vergangen, das Jahr 1976 ist da! Die Tagestexte und Predigtdienstschulpläne der WTG sind schon bis zum Jahre 1977 und bis in dieses Jahr hinein vorgegeben! Die WTG gibt im Jahrbuch 1975, S. 240 dt. skrupellos zu, daß die ganze 1975-Verkündigung nur ein "Hilfsmittel" war, einen "Wendepunkt" herbeizuführen, um "die Zahl der Verkündiger auf der ganzen Erde wieder ansteigen" zu lassen! Was für ein Riesenbetrug an der Weltöffentlichkeit, ihr für 1975 das "Weltende" anzukündigen! Was für ein gigantischer Mißbrauch aller Verkündiger für ein solches Unterfangen!
Was sind die 1975-Schautafeln nun noch wert? Kann man damit noch länger herumlaufen? Wem soll man sie noch vor Augen halten? Muß man sich damit nicht sogar vor den eigenen Kindern schämen? Nun sind diese Schautafeln und Zeittafeln wie der gigantische Ausweis eines falschen Propheten! Man kann- sich nur wundern, wie viele es fertigbringen, diese falschen Ausweise wieder verschwinden zu lassen und den Mantel erneut, nach dem Wind hängen, der nun ob 1975 aus Brooklyn weht! Wie sollte man das anders charakterisieren? Müßte man bei solchen nicht sogar die Frage nach dem Gewissen vor Gott und den Menschen stellen, denen sie 1975 verkündigt haben?
Ist es mithin nicht völlig verständlich, wenn nun unsere Zeit und Schautafelbrüder, aber auch viele andere, erkennen, daß ihre Loyalität mißbraucht wurde? Denn die Offenbarung des wahren Zweckes von 1975 trifft ins Schwarze. Es enthüllt das gänzlich unglaubwürdige Wesen der Endzeitverkündigung und des WTG-Anspruchs, für "diese Generation", also nur eine Generation eine heutige Zeit des Endes nachzuweisen. Das ist mit der Haltlosigkeit von 1975 endgültig "geplatzt". Sie erkennen, daß alles, was sonst noch geschieht, gelehrt und gemacht wird, allein diesem Anspruch untergeordnet ist und um dieses Anspruches willen gemacht wird. Es hat damit in Verbindung mit der WTG ebenfalls Sinn und Zweck verloren. Jeder Aufrichtige muß daher die WTG verlassen und seinen Weg als freier Christ suchen. Es ist darum völlig verständlich, wenn unsere Schautafelbrüder jene Ausweise, die jetzt gegen die WTG zeugen und sie als falschen Propheten vor Gott und den Menschen entlarven, als wertlos zerreißen und in den Müll werfen, wo sie mitunter von anderen gefunden werden.
Dennoch sind diese in Loyalität zur
WTG angefertigten Tafeln etwas wert. Sogar sehr! Sie sind der einmalige Nachweis einer
skrupellos falschen Endzeitprophetie seitens der WTG! Sie können heute, nach 1975,
helfen, die WT-Endzeiterfindungen als solche zu erkennen, um davon freizuwerden. Zerreißt
also diese 1975-Tafeln nicht mehr. Wer sie nicht selbst als Beweis eigenen Erlebens für
den endzeitlichen Bibelmißbrauch durch die WTG aufheben will, möge sie ebenfalls CV
übermitteln. Selbst wenn es schon Fetzen sind, sie werden wieder zusammengeklebt.
Vielleicht macht CV einmal eine öffentliche Ausstellung über die WTG? Über ihren
Aufstieg und Niedergang? Vielleicht sind Brüder dabei, die eine neue Dokumentation über
die WTG schreiben? Kein Beweismittel gegen die WTG sollte irgendwie verlorengehen.
Tausendmal müßte man es wiederholen: Die Zeit ist herbeigekommen!
O. O.
Der 1975- Endzeitbankrott wird bewußt!
BEITRAGE, APPELLE UND AUFRUFE AUS DEM UNTERGRUND DER
UNTERGRUNDORGANISATION!
In der Tat! Das Erwachen aus der nun schon über 100 Jahre
währenden, eine Generation nach der anderen täuschenden WTG-Endzeitverschiebung war
schwerlich im Vorfeld des jüngsten falschen Termins von 1975 zu erwarten. Das Hoffen und
Harren geht zumeist bis zum äußersten Zeitpunkt. Erst nach Überschreiten auch der
allerletzten Grenze kommt das zumeist in Gang. Wir erinnern an den Leiter des
Zentraleuropäischen WTG-Büros in Bern, Schweiz, Conrad C. Binkele, der angesichts des
damaligen falschen Termins von 1925 noch im Jahre 1924 große Reden für die WTG hielt, u.
a. mit J. F . Rutherford und W. F. Salter in Magdeburg, der dann nach 1926 dieser falschen
Endzeitverkündigung den Rücken kehrte. Wir bringen nachstehend erste Beiträge und
Appelle aus dem Untergrund der Untergrundorganisation in der DDR, die alle zur Besinnung
und Abkehr von der falschen Endzeit aufrufen. Es ist verständlich, daß die Betroffenheit
und Erregung groß ist, die aus den Beiträgen spricht. Es ist einfach zuviel, erkennen zu
müssen, das ganze Leben diesen Endzeitillusionen geweiht zu haben und so im Glauben
mißbraucht worden zu sein. Hinter den Beiträgen stehen Brüder und Schwestern, die noch
in der Organisation verbleiben wollen, die die "theokratische Kriegslist"
sozusagen umkehren, weil sie der Überzeugung sind, daß dies unter den obwaltenden
WTG-Bedingungen notwendig ist. Die Beiträge sprechen für sich.
"Ein Appell an die Welt und unsere
Brüder!"
Wir erklären hiermit vor aller Welt, daß die Leitende
Körperschaft der Zeugen Jehovas ein falscher Prophet ist. Seit Bestehen der Organisation
der Zeugen Jehovas bemühten sich Jehovas Zeugen, der Welt das zu verkündigen, was sie
von der Leitenden Körperschaft vorgeschrieben bekamen. Wir als einfache, gehorsame und
gerechtigkeitsliebenden Menschen waren fest davon überzeugt. daß die Leitende
Körperschaft uns sicher führen wird. Wir haben geglaubt, daß die Leitende Körperschaft
die einzige Gruppe von Geistgesalbten ist, mit denen Jehova Gott direkt auf geistigem Wege
verkehrt. Wir haben das allerdings niemals ernsthaft geprüft, weil wir den Zeilen des
Wachtturms mehr glaubten, waren wir fest davon überzeugt, daß es so ist.
Heute erkennen wir, daß die Leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas 100 Jahre lang alle irregeführt hat. Heute erkennen wir, daß mit Hilfe des Wachtturms diese Leitende Körperschaft sich eine Machtposition geschaffen hat, die sie ohne dieses Mittel nie erreicht hätte. Sie hat es meisterhaft verstanden, auf diese Weise Millionen einfacher Menschen zu dem Glauben zu erziehen, daß die Leitende Körperschaft, die sich bekanntlich auch der "treue und verständige Sklave" nennt, der sichtbare Vertreter des Herrn auf dieser Erde ist. Wir erinnern an folgende Worte im Wachtturm: " . . . laßt uns . . . die Sache so ansehen, daß, was immer der treue Sklave tut, zu unserem Guten gereicht . . . indem er das Werk Jehovas tut. Daher ist der Wille des Sklaven der Wille Jehovas. Rebellion gegen den Sklaven ist Rebellion gegen Gott" (l. Aug. 1956). "So wisse, daß jene, die sich wider Jehovas theokratische Anordnungen und Anweisungen für sein organisiertes Volk auflehnen, dem Beispiel Korah's, des Rebellen, folgen und ebenso bestimmt umkommen werden wie er und seine Schar. Wehe ihnen!" (l. Nov. 1948). Auch mußten alle Versammlungen der Zeugen Jehovas folgender Resolution zustimmen: "Wir . . . anerkennen, daß Gottes Regierung eine reine Gottesherrschaft ist, daß Christus Jesus sich im Tempel befindet und den vollen Befehl und die volle Gewalt über die sichtbare Organisation Jehovas wie auch über die unsichtbare innehält, und daß "DIE GESELLSCHAFT" der sichtbare Vertreter des Herrn auf Erden ist." (Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben, S. 148/149)
Diese Auszüge beweisen eindeutig, in welcher Anmaßung sich die Leitende Körperschaft befindet. Die Unterdrückung aller Kritik läßt es erkennen: Sie hat sich göttliche Autorität angemaßt! Unvorstellbar herzlos ging die Leitende Körperschaft in diesem Geiste gegen alle vor, die sich ihren Methoden widersetzten. Es ist einfach unglaublich, wenn man sich nicht selbst davon überzeugt hätte. Es darf nicht weiter geduldet werden, daß aufrichtige und gerechtigkeitsliebende Menschen weiterhin mit Hilfe des Wachtturms irregeführt werden. Wir werden weiterforschen und nicht müde werden. Wir werden die Möglichkeiten nutzen, uns an alle zu wenden, damit sie auch nachdenken.
Wir fürchten uns nicht vor den Angriffen und Sanktionen der Leitenden Körperschaft, die uns mit Sicherheit eines Tages treffen werden, noch vor einem Ausschluß aus der Organisation. Wir bleiben solange mit unseren Brüdern und Schwestern in den Versammlungen zusammen, wie es uns möglich ist. Wir werden überall gebraucht. Das ist unser Standpunkt. Wir rufen auf, mit der Bibel Punkt für Punkt die Lehren und die Auslegungen der Leitenden Körperschaft zu prüfen. Es gilt zu erkennen, wie oberflächlich und bedenkenlos die Leitende Körperschaft mit den Worten der Heiligen Schrift umgeht! Mit unserem Appell wollen wir das erreichen, wozu Tausende unsere Brüder und Schwestern schon vor Jahrzehnten verpflichtet waren.
Denn gerade sie waren es, die die großen Enttäuschungen in den Jahren 1914, 1925, 1945 und jetzt 1975 miterlebten. Haben sie, um diese Enttäuschungen zu vertuschen, aus Angst vor Gemeinschaftsentzug geschwiegen? Oder waren sie auch leichtfertig, oberflächlich und bedenkenlos gutgläubig in dem, was ihnen von der Leitenden Körperschaft zu predigen geboten wurde? Wir werden nun nicht mehr schweigen. Die Leitende Körperschaft ist kein "Stellvertreter Gottes", dem man nicht widersprechen darf. Das käme ja päpstlicher Unfehlbarkeit gleich! Wir werden uns nicht mehr irreführen lassen, sondern alles Hemmende, was wir erkennen, mutig angehen. Niemand darf mehr niedergeknüppelt werden, so wie es bisher die Leitende Körperschaft tut. Wir wollen Gott würdig dienen, indem wir uns zu keinen Wahnvorstellungen noch zu Träumereien hinreißen lassen. Niemand darf sich mehr durch den Wachtturm die Bibel auslegen lassen, weil der Wachtturm dadurch unmerklich die Bibel beherrscht. Es muß eine Bibelarbeit beginnen als gemeinsames Werk in allen Versammlungen. Der Wachtturm hat sich über die Bibel erhoben, indem er bestimmt. was in ihr wie zu glauben ist!
Deshalb rufen wir alle Ältesten in Versammlungs-, Gebiets-, Kreis-, Bezirks- und Landesaufseherdienst dazu auf, alle bisherigen Auslegungen der Leitenden Körperschaft biblisch mit den Verkündigern zu überprüfen. Als Leitsatz sollen die Schriftstellen in 5. Mose 18:18-22 und Apostelgeschichte 1:17,18 und 17:11 dienen. Weil wir erkannt haben, daß 100 Jahre Wachtturmlehre uns allmählich zu Zweiflern macht und somit unser Vertrauen zu Jehova ausgenutzt wird, lehnen wir es ab, weiterhin den Wachtturm als Lehrunterlage zu gebrauchen. Wir haben es erlebt, wie die Leitende Körperschaft es mit Hilfe des Wachtturms gemacht hat und weiter macht, ihre eigenen groben Falschauslegungen über die Zeichen der Zeit, über die Einsetzung der Ältesten und über die obrigkeitlichen Gewalten und anderes immer "einigen" in die-Schuhe schiebt, als ob sie es selbst nie gesagt hätte. Das ist eine ganz große Unehrlichkeit vor dem Herrn. Wir haben zum Beispiel das Buch "Rettung aus der Weltbedrängnis steht bevor" gut geprüft. Es zeigt eindeutig, wie die Leitende Körperschaft ihre Verantwortung für alle falschen Auslegungen der Vergangenheit einfach auf den ganzen Überrest abwälzt! Welches Überrestglied in einer Versammlung hat auch nur den kleinsten Anteil an der Bestimmung darüber, was im Wachtturm kommt?
Maßlos und anmaßend handelte die Leitende Körperschaft Jahrzehnt um Jahrzehnt, wenn sie die Auslegung änderte. Keiner weiß genau, wer den Wachtturm schreibt, wer es ist, der darin den "Stellvertreter des Herrn" anmaßt. Wen die Leitende Körperschaft auch drangesetzt hat, zu schreiben, der Alleinvertretungsanspruch Gottes ist bis heute geblieben. Das ist unerträglich für Christen, die sich ihrer Unzulänglichkeit bewußt sein sollten. Das "Beil des Henkers" bleibt weiter über alle erhoben, die es wagen, die Leitende Körperschaft zu kritisieren und zu überprüfen. Nicht nur Gemeinschaftsentzug, sondern Beschimpfungen übelster Art sind die Folge, eine Entwürdigung ohnegleichen. Wer sich zurückzieht und schweigt, mag glimpflich davonkommen, doch die Leitende Körperschaft verzeiht es niemandem, der sich gegen sie zu erheben wagt. Doch es darf jetzt nicht mehr geschwiegen werden. Jeder hat Möglichkeiten.
Wir erwarten keine außergewöhnlichen Vorgänge unter Jehovas Zeugen. Was wir erwarten, ist Einsicht. Einsicht hilft die Wunden heilen, die unweigerlich aufbrechen, wenn wir unsere ausgenutzte Gutgläubigkeit erkennen. Allein unsere Gedankenträumerei, mehr ist das nicht, daß wir, Jehovas Zeugen, allein im Besitz des Geistes Gottes sind, ist das Verwerflichste, was wir an uns haben und uns selbst damit betrügen. Wie überheblich wirkt es doch auf andere Menschen, wenn wir von uns reden, wie lange wir schon "in der Wahrheit" sind! Sind denn alle anderen in der Lüge? Es gibt auch woanders Wahrheit. Wir aber schwelgen in beleidigenden Überheblichkeiten und unser Tun ist eine einzige Unwahrheit, über 100 Jahre lang schon, hätte es doch nie solange dauern dürfen, und wir machen immer weiter mit. Ja noch mehr. Wir predigen es anderen, die es aus Unkenntnis dann auch immer wieder glauben. In Wahrheit sind wir nicht von Gottes Wort in der Erkenntnis abhängig, sondern von der Leitenden Körperschaft. Fällt sie eines Tages aus, stehen wir hilflos da. Wer ist denn zum Beispiel imstande, ohne den Wachtturm in der Hand oder in der Hinterhand die Versammlung zu leiten? Wir klammern uns doch förmlich an jede Wachtturmausgabe und an ihren Inhalt. Wie geraten wir in Erregung und Richtgeist, wenn einer am Wachtturm zweifelt! Wo hat uns all dieser blinde Gehorsam nun im Jahre 1976 hingeführt?
Die Antwort ist, in eine neue Phase der Enttäuschung, unter Herzeleid werden wir nun unseren christlichen Wandel weiterführen. Aber ob wir unter diesem Herzeleid, das wir tragen müssen, weitere Lehrveränderungen unter dem Lügen-Aushängeschild "von Gott" hinnehmen und wieder weitertragen sollen, und alle Fragwürdigkeiten verschweigen, damit Neue nicht beunruhigt werden, das hängt ganz von der Einsicht und Haltung eines jeden selbst ab. Mit den jetzigen Lehrveränderungen mitgehen heißt eine neue Generation irreführen.
Nun beginnt eure Arbeit, Brüder und
Schwestern, die überall darin bestehen muß, sich offen mit der Leitenden Körperschaft
auseinanderzusetzen. Schreibt Briefe nach Brooklyn und an alle verantwortlichen Brüder im
Lande. Stellt offen eure Fragen ohne Furcht. Sollte man euch nicht antworten, sollte man
euch diskriminieren, dann fürchtet euch nicht. Schart euch zusammen zu Studiengruppen zur
Auferbauung allein aus der Schrift. Der Herr ist mit der kleinsten Gruppe, die sich
zusammenfindet. Das Verständnis wird sich mehren und ein neuer Weg in Glauben und
Gemeinschaft wird sich erschließen. Denn Paulus sagte nicht, findet euch über
irgendetwas anderes, einen Wachtturm vielleicht, zusammen, sondern er sagt: "Suche
dir den Sinn m e i n e r Worte klar zu machen, der Herr wird dir schon Verständnis für
alles geben." (2. Timotheus 2:7 Menge)
Eure Brüder und Schwestern aus
"
"Wir klagen an!"
Wir tragen uns mit dem Gedanken, eine Dokumentation über
die bisherigen irrigen Lehren und Methoden der Lehre der Wachtturmgesellschaft der Zeugen
Jehovas zu erarbeiten. Alle sollen dazu beitragen können, die es wollen. Wir werden dabei
alle erforderliche Diskretion wahren. Wir schreiben nun 1976. Das Ende ist überzogen. Man
muß etwas tun. Wir denken an folgenden Inhalt für eine solche Dokumentation:
1. Die Entstehungsgeschichte der Gesellschaft
2. Ihre Lehren
3. Ihre Lehrmittel
4. Ihre Lehrmethoden
5. Die Auswirkungen der Lehrmethoden
6. Was sollte jeder Zeuge Jehovas tun?
7. Adressen und Anschriften
Der Titel der Dokumentation sollte lauten: Wir klagen an! Wir wollen mit dieser Mitteilung, die sich herumsprechen soll, anregen, daß jeder seine Erfahrungen mit der Gesellschaft kritisch durchdenkt und aufschreibt. Schreibt persönliche Tagebücher und Notizen, haltet alle Ergebnisse fest. Schreibt alle Erinnerungen auf. Es kann der Tag kommen, wo sie sehr, sehr wertvoll sind! Wo sie gefragt werden und wo ihr einen wertvollen Beitrag damit leisten könnt, alles ans Licht zu bringen, wenn das Werk einmal überlebt zusammenbricht, weil keiner mehr glauben kann "
BEDENKEN GEGEN DAS
"POLITISCHE" IN CV-BEITRÄGEN
Was sind Antikommunismus und Antisowjetismus in der
Tätigkeit der WTG und Zeugen Jehovas?
" . . . nicht ins Politische übergehen. Meine
letzten Feststellungen haben ergeben, daß diese mit politischen Ausdrücken durchwirkten
Artikel überhaupt nicht ankommen, sie stoßen ab." So schreibt ein Bruder über die
Wirksamkeit von CV in seinem Übersichtsbereich. Wir glauben, daß dies eine
grundsätzliche Frage ist und stellen sie deswegen zur Diskussion.
Wir sind in der Tat davon überzeugt, daß es viele Zeugen Jehovas gibt, die an CV Anstoß nehmen und zur Begründung dafür auf das "Politische" in CV-Beiträgen hinweisen. Sie tun das einerseits sicherlich von der Position aus, von dem Selbstverständnis, sie seien politisch neutral, wie es die WTG für sie unermüdlich betont. Sie sagen deshalb, daß sie mit Politik nichts zu tun haben wollen. Es ist daher ständig zu erwarten, daß in diesem Sinne gegen CV Stellung bezogen wird. Bei Gesprächen und Feststellung tritt das dann in Erscheinung.
Wir wollen aber gleich auch noch einen anderen Gesichtspunkt erwähnen. Der WT spielt ein Doppelspiel, indem, wie wir zeigen werden, einerseits politische Neutralität in Anspruch nimmt, andererseits jedoch WT- und Erwachet-Artikel, als "gedruckte Predigten" ausgegeben, mit schärfsten antikommunistischen, antisowjetischen politischen Ausdrücken durchwirkt. Manchem mag dieses Doppelspiel noch nicht zum Bewußtsein gekommen sein, so daß sein Selbstverständnis, politisch neutral zu sein, erklärbar ist. Sieht er nun in CV die Politik der WTG herausgestellt, so verkennt er das völlig und meint, CV sei es, CV mache Politik, womit er doch nichts zu tun hat. Es muß aber auch gesagt werden, und viele Erfahrungen bestätigen es, daß viele Zeugen Jehovas in dieser Frage aus "theokratischer Kriegslist" lügen und heucheln, genau wissend, daß CV nur auf die politische Propaganda in den WTG-"Predigten" reagiert! Solche suchen nur einen billigen Vorwand gegen CV, sie sind in Wirklichkeit unehrlich! Frühere Leiter des Ostbüros der WTG in Westberlin wie Werner Geyer oder Willi Pohl haben in ihren internen Gesprächen über die allerersten CV-Briefe (des CV-Begründers Willi Müller, Gera) nicht das geringste Hehl daraus gemacht, daß die Organisation auch politisch wirkt, was man öffentlich jedoch niemals so zugeben könne und werde.
Schalten wir 25 Jahre, ein Vierteljahrhundert zurück. Im Hochjahr des antikommunistischen kalten Krieges auf allen Ebenen, im Jahre 1951, als die WTG-Führung mit so vielen anderen hoffte, die "Ostzone" würde binnen kurzem "befreit" sein, bekannte sie sich offen zu ihrem politischen Anteil an dieser erwarteten "Befreiung", um danach entsprechend auftreten zu können. In der Erwachet-Ausgabe vom 22. April 1951, S. 4 (deutsch) prangerte sie u. a. hemmungslos "die Religionspriester" in den USA und anderen westlichen Länden an. Auf "Ostdeutschland" verweisend, tönte die WTG: "Wären sie gewillt, ihr Leben niederzulegen, indem sie (wie Jehovas Zeugen) den Kommunismus öffentlich anprangern?". Die in Verfolg dieses "Anprangerns". betriebene antikommunistische politische Hetze in den "gedruckten Predigten" der WTG, die Jehovas Zeugen verbreiteten, konnten kaum noch von jemandem überboten werden. "Unheilkündender Schatten des Kreml", "rote Totalitäre", "kommunistische Flut aus dem Osten", "kommunistische Fronvögte", "falsche rote Religion", "rote Faschisten", "befremdender unsinniger Wahn", "die teuflischste Religion von allen", "ungezügelte wilde Tiere hinter dem Eisernen Vorhang "kommunistenverseucht" u. a. m. war der politische Hetzjargon, der die "gedruckten Predigten" der Zeugen Jehovas kennzeichnete. War das politische Neutralität? Das könnte man doch nur einem Dummkopf aufschwatzen. Punkt für Punkt ist das alles dokumentarisch belegtl! Soll man nichts darüber sagen? Wie will man aber die so folgenschwere WTG-Neutralitätsheuchelei aufdecken, wenn man dieses Politische verschweigt?
Das war damals, werden sich einige ausreden. Ja, das war damals in den 50er Jahren. Und heute hat sich das um keinen Deut verändert! Es ist eher noch raffinierter geworden! Die Fortsetzung dieser antikommunistischen politischen Hetze in den "gedruckten Predigten" ist jetzt eines der Mittel, nach dem Endzeitbankrott von 1975 nach außen außen auf andere Dinge abzulenken! Nach wie vor verfolgt die WTG dabei die infame politische Linie in trauter Gemeinsamkeit mit allen anderen imperialistisch orientierten Kräften, die das Christentum zum Kampf gegen Sozialismus und Kommunismus mißbrauchen, nämlich die Linie "Christentum oder Kommunismus". Mit dem Erwachet-Hauptartikel vom 8. Juni 1955, "Kommunismus oder Christentum, was wird triumphieren?", hatte die WTG diese falsche imperialistische Alternative hemmungslos in die "Predigttätigkeit" der Zeugen Jehovas eingeführt, während sie neuerdings schon seit etwa 1947 wieder praktiziert worden war.
Und hemmungslos setzt die WTG das heute im Jahre 1976 zur Ablenkung von ihrem 1975-Endzeitbankrott weiter fort! Im WT-Hauptartikel der Ausgabe vom 15. April 1976, Nr. 8, Wiesbaden, ist das so formuliert: "Wieso benötigen wir alle Jesus Christus? - Der Welterlöser ist auch nicht in Moskau zu finden, wo Diktatoren mit eiserner Faust regiert haben in der Hoffnung, die ganze Welt kommunistisch zu machen." (S. 229). Dieselbe alte infame Aufhetzung von Christen gegen Kommunisten! Biblische christliche Wahrheit ist, daß auch die Sowjetregierung in Moskau "obrigkeitliche Gewalt von Gott" für Christen ist, die nie und nimmer den Anspruch erhoben hat, in Konkurrenz zu Christus als Erlöser zu treten. Die Sowjetmacht hat vielmehr von Anfang an die Ausübung des Glaubens an Christus als Erlöser verfassungsrechtlich garantiert, wie auch andere Religionen. Was sie auch heute nicht gestattet, ist allein der Mißbrauch des christlichen Glaubens gegen die kommunistische Staats- und Gesellschaftsordnung. Allein davon sind auch Jehovas Zeugen betroffen, weil die WTG ins Fahrwasser dieses Mißbrauchs hineingebracht wurde.
Wir sehen also, wie auch im Jahre 1976 die WTG fortfährt, ihre "gedruckten Predigten", wie sie es bezeichnet haben will, antikommunistisch politisch zu durchwirken. Soll das in CV nicht aufgedeckt werden? Soll CV diesen politischen Mißbrauch der Zeugen Jehovas verschweigen, umgehen? Diese Frage muß man stellen. Welchen Dienst würden wir damit Jehovas Zeugen erweisen? Ist nicht gerade dieser politische Mißbrauch der Zeugen Jehovas das Hauptproblem? Die Wahrheit ist oft hart, sehr hart.
Man sollte solche Zeugen Jehovas testen, die an dem "Politischen" in CV Anstoß nehmen. Nehmen sie auch Anstoß an der antikommunistischen politischen Durchwirkung der WT Schriften, die sie als "gedruckte Predigten" in ihrer Tätigkeit verwenden? Wenn sie CV wegen des "Politischen" darin ablehnen, lehnen sie dann auch den WT wegen seiner antikommunistischen Politik ab? Leider muß man, wenn sie vorgeben, auch den WT deswegen abzulehnen, den Verdacht aussprechen, daß das eine Lüge sein kann, die sie bedenkenlos in "theokratischer Kriegslist" aussprechen, um den Fragenden "auf eine falsche Fährte" zu lenken, wie sie von der WTG geboten bekommen und angewiesen sind. So ist doch die Lage, oder etwa nicht?
Das möchte man als erstes gegen die
eingangs zitierten Bedenken zu bedenken geben. Das dürfte verständlich sein. Wer ehrlich
ist, wird die Aufdeckung der WTG-Politik in CV nicht als anstößig empfinden. Er wird
sich sagen, daß das kaum anders sein kann, wenn die WTG selbst derartig antikommunistisch
politisch vorgeht. Ein Ehrlicher kann jedoch zunächst Anstoß nehmen, er wird dann aber
die Ursachen und Sachverhalte prüfen, wenn er das bisher nicht beachtet hat, was ja sein
kann. Er wird wissen, wie folgenschwer dies alles ist und wird sich ernstlich bemühen,
klarzusehen. Wahrscheinlich wird dies dann der Scheideweg für ihn werden, ob er will oder
nicht. Denn die WTG verfolgt weiter unbarmherzig ihren einmal eingeschlagenen politischen
Weg und geht über jeden hinweg, der ihr letztlich nicht bedingungslos darin folgt. Das
lehrt alle bisherige Erfahrung. Ja, man kann sagen, daß es so ist. Wer das alles ehrlich
überprüft, kommt an den Scheideweg bezüglich der WTG. Aber die Zeit dafür ist
herbeigekommen, nicht zuletzt auch durch den WTG-1975-Endzeitbankrott.
K. 0.
NACH DEN
1975-ENDZEITBANKROTT WEITER IN SCHÄDLICHER HEIMLICHTUEREI UND LIST WANDELN?
Unchristliche Untergrundmethoden nach 2.
Kor. 4:2 NW aufgedeckt
Mit dem Untergrund-Königreichsdienst V/76 des
WTG-Ostbüros in Wiesbaden werden unter Verdrängung des 1975Bankrotts der
Endzeitverkündigung weitere Anweisungen für die Untergrundtätigkeit in der DDR und
anderen sozialistischen Ländern gegeben. Abgesehen von dem politischen Engagement der
WTG, durch Fortsetzung von Antikommunismus und Antisowjetismus in der Verkündigung zur
Aufrechterhaltung eines religiös-politischen Untergrundes als Störfaktor in den
christlichen Kreisen in den sozialistischen Ländern beizutragen, wird damit auch das Ziel
verfolgt, durch Auferlegung gefährlicher Verantwortlichkeiten alle derartig zu
vereinnahmen, daß sie nicht dazu kommen können, auf notwendige kritische Distanz zu
gehen, um den WT-Weg nüchtern zu überprüfen. Es soll wie im Krieg an der Front sein,
wie die Bezeichnung "theokratische Kriegslist" für die Untergrundmethoden
erkennen läßt. Wer kann im Handgemenge eines Nahkampfes schon über Sinn oder Unsinn
eines Krieges nachdenken? Und je tiefer man in eine Sache verwickelt ist, um so
schwieriger ist es, da wieder herauszukommen.
Als erstes werden die einfachen Verkündiger, die ohnehin die Last tragen, angehalten, jetzt "besondere Anstrengungen" zu unterstützen. Schon immer wurde jeder bis an die Grenzen seiner zeitlichen und physischen Möglichkeiten "angespornt", bis an die Grenzen seiner Nerven. Dann wird gesagt: "Auch in Gebieten, in denen ihr nicht bekannt seid, ist es gut, still und unauffällig zu arbeiten." Viele kennen schon gar nichts anderes mehr als diesen Stress der "Unauffälligkeit" und sind darob schier zu Nervenbündeln geworden, worunter die ganze Familie leidet. Doch das kümmert die WTG nicht. Durch Fortsetzung der antikommunistischen und antisowjetischen Ausrichtung der Verkündigung zwingt sie einfach jeden weiter in den Untergrund, seinen Glauben mißbrauchend.
Dann folgen Weisungen, wie angesprochene oder "Interessierte" unauffällig und unmerklich in den Untergrund und das "Wandeln in List" einbezogen werden sollen. So sollen "durch weises Vorgehen" die angesprochenen Personen zunächst vor "unnötigem Druck gegnerischer Nachbarn" bewahrt bleiben. Jede Erregung durch "massiertes Vorgehen" soll vermieden werden. Wenn die Angesprochenen dann nicht "jede Woche" oder "vielleicht alle zwei Wochen" bearbeitet werden können, soll das "durch die Post" praktiziert werden. Auch die Abendstunden und "Wochenenden in den Schrebergärten" sollen genutzt werden. Eine deutliche Anleitung zum Mißbrauch des Postgeheimnisses und der Postwege zur Verbreitung der illegalen Materialien der WTG, wobei sich die Absender jeweils durch Anonymität schützen, die Empfänger aber bedenkenlos in Schwierigkeiten stürzen. Das "weise Vorgehen" gegenüber Nachbarn bedeutet auch das Stiften von Feindschaft, Mißtrauen, Täuschung und letztlich geistiges Unterminieren der Hausgemeinschaft, in der feindliche Fronten geschaffen werden, die in "Vernichtungsreife" und WT-Hörige klassifiziert wird.
Dann werden die Verantwortlichen für die Untergrundtätigkeit, "Alteste" und ihre "Gehilfen" zurechtgewiesen. Bemerkenswert ist der Vergleich, mit dem das WTG-Ostbüro argumentiert: "Wer über geschäftliche Angelegenheiten oder Pläne seines Arbeitgebers spricht, könnte dazu beitragen, daß seinem Arbeitgeber finanzieller Schaden entsteht." Schon die Terminologie ist eine Zumutung. Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind Begriffe der bürgerlich-kapitalistischen politischen Propaganda, die die Sachlage verfälschen und auf den Kopf stellen. Denn die wirklichen Arbeitgeber sind die Arbeiter, die ihre Arbeit geben. Und die wirklichen Arbeitnehmer sind die Fabrikbesitzer, Kapitalisten die die Arbeit der Arbeiter nehmen und dann davon profitieren. Soziologisch könnte man also sagen, die WTG ist in ihren Lehren zugleich bürgerlich-kapitalistisch orientiert und orientiert so. Für sozialistische Verhältnisse eine politische Provokation. Aber das ist nur das eine daran. Es ist auch ein Vergleich, dem das Beispiel der kapitalistischen Industrie-Spionage zugrundeliegt, wo man sich durch Auskundschaften der Betriebsgeheimnisse und Pläne gegenseitig Konkurrenz macht und gegebenenfalls zugrunderichtet. Das als Lehrbeispiel? Wahrlich sehr bezeichnende Vergleiche für die WTG!
Dann wird das WTG-Ostbüro aber konkret. "Nicht rücksichtslos weitererzählen, was wir gehört haben . . . Einige Angelegenheiten sind vertraulich . . . Nicht versuchen, anderen eine vertrauliche Information zu entlocken . . . Älteste behandeln Probleme (der Untergrundorganisation, Anm.), mit denen sie zu tun haben, vertraulich . . . Selbst wenn seine Frau oder eines seiner Kinder ihn aus Neugierde fragen würde, sollte ein Ältester vertrauliche Angelegenheiten nicht preisgeben . . . Von uns unbemerkt mag jemand mithören, für dessen Ohr das Gespräch nicht bestimmt ist..... Uns vergewissern, daß kein Unberufener mithören kann..... In anderen Fällen werden wir andere geeignete Mittel der Übermittlung solcher Informationen anwenden . . ." Man könnte meinen, man liest die Anweisungen eines Geheimdienstes.
Besonders den Frauen, die unter diesem Mißtrauensstress in den Familien leiden und laufend bangen müssen, daß nichts auffliegt und sie dann mit den Kindern dastehen, sei es gesagt: Diese ganze schändliche Heimlichtuerei und dieses ganze Wandeln in List, erfolgt nicht um des Glaubens willen! Es wird von der WTG einzig und allein durch das politische Vorgehen in antikommunistischer und antisowjetischer Hinsicht erzwungen, das sie mit der Verkündigung laufend aufs neue verbindet! Die Organisation soll hier den Charakter einer religiös-politischen Untergrundorganisation gegen die sozialistische bzw. kommunistischen Staats- und Gesellschaftsordnung gerichtet behalten. Allein darum geht es!
Was aber sagt die Schrift dazu? Sie
urteilt so vernichtend über diese Methoden und Praktiken, daß die WTG ihre ganze
Tätigkeit radikal umsehen müßte, wollte sie in Zukunft in diesen Fragen christlich
handeln. Der Apostel Paulus sagt: "Deshalb kennen wir, weil wir infolge des uns
widerfahrenen göttlichen Erbarmens im Besitz dieses Amtes sind, keine Furcht, sondern
haben uns von aller schändlichen Heimlichtuerei losgesagt, denn wir gehen nicht mit
Ränken um - indem wir nicht mit List wandeln, NW - und fälschen das Wort Gottes nicht,
sondern bieten uns durch offene Verkündigung der Wahrheit dem Gewissensurteil jedes
Menschen dar vor dem Angesicht Gottes." 2. Kor, 4:1,2.
Weil die WTG u n b e s t r e i t b a r "mit List
wandelt" und dazu einleitet und so "schändliche Heimlichtuereien"
betreibt, k a n n sie nicht auf Grund göttlichen Erbarmens im Besitz ihres Amtes sein!
Weil sie "mit List wandelt", fälscht sie das Wort Gottes, indem sie mit alttestamentlichen Fällen von theokratischer Kriegslist und Spionage - das beliebteste Beispiel für den WT ist der Fall der Hure Rahab und der Kundschafter oder Spione von Jericho - Christen zu heutiger "List" aus verdeckten politischen Gründen anleitet. Sie unterschlägt, daß die Israeliten damals unter dem theokratischen Gesetz, dem mosaischen Gesetz handelten, das durch Christus sein Ende gefunden hat. Römer 6:14, Römer 10:4.
W e i l die WTG allein aus ihrer
Bekämpfung sozialer Verantwotung sowie des Sozialismus und Kommunismus in unchristlicher
"List" oder "Kriegslist" zu wandeln gebietet, ist es unmöglich, unter
ihrer Führung in diesem Zusammenhang sich "durch offene Verkündigung der Wahrheit
dem Gewissensurteil jedes Menschen vor dem Angesicht Gottes" darzubieten! Es muß
eine radikale Trennung von dieser "List" zugunsten der Wahrheit vollzogen
werden!
K. O.
AUCH DEN MISSBRAUCH
WISSENSCHAFTLICHER ÄUSSERUNGEN DURCH DIE WTG AUFDECKEN!
International mehren sich die Forderungen namhafter
Beobachter der WTG, neben den religiösen Abwegen und dem politischen Mißbrauch des
christlichen Glaubens durch die WTG auch deren mißbräuchliche Anwendung
wissenschaftlicher Forschungsergebnisse, Erkenntnisse und Äußerungen für die
endzeitliche "Beweisführung" aufzudecken. Das bezieht sich vor allein auf aus
dem Zusammenhang gerissene Texte, auf Halbwahrheiten, Verfremdungen, Einseitigkeiten,
Dilettantismus oder Widersprüchlichkeiten.
Auch in den Versammlungen gibt es etliche, die aufmerksam die Verwendung wissenschaftlicher Äußerungen seitens der WTG zur Stützung ihrer Lehren verfolgen, gerade weil andererseits "die Wissenschaft" sehr verächtlich gemacht wird. Folgende WTG-Zitate zu einem ganz speziellen Thema, lassen einigen die Haltung der WTG dazu widersprüchlich und fragwürdig erscheinen, was allen mitgeteilt werden möchte.
1967/68 schrieb die WTG in ihrem Buch
"Hat sich der Mensch entwickelt", S. 95, "daß der Mensch als eine Art
erschaffen wurde, die sich von allen Tieren klar und deutlich unterscheidet.
Er kann sich nicht mit irgendeinem Tier kreuzen, weil
seine DNS (Kernsäure als Träger genetischer Erbinformationen der Zelle, Anm.) diese
Möglichkeit nicht zuläßt.
Er bleibt innerhalb seiner Genesisart, er ist immer
innerhalb dieser Art geblieben und wird immer in dieser Art bleiben."
Erwachet vom 22. 4. 74, S. 9, schrieb zu diesem Thema: "Ist aber das, was in der Bibel steht, wahr, dann sollten keine Anhaltspunkte dafür zu finden sein, daß sich eine Genesisart in eine andere umgewandelt hat . . ."
In Erwachet 15/1975, S. 29, dagegen
zitiert die WTG "anerkannte Gelehrte" wie folgt:
"Ganz andere Vorstellungen haben drei anerkannte
Gelehrte, die auf einem internationalen Biologen-Kongreß in Barcelona den Standpunkt
vertraten, daß es ohne Schwierigkeiten möglich sei, Menschen mit Schimpansen zu kreuzen.
Nur aus sittlichen und religiösen Gründen gebe es noch keine Affenmenschen'."
Dazu werden verschiedene Fragen
gestellt. Zum Beispiel habe doch Noah gar nicht alle heutigen Tierarten mit in die Arche
nehmen können, und doch seien sie da. Andere meinen, die WTG benutze wissenschaftliche
Aussagen, wie z. B. über die DNS, um ihre Lehre stützend zu untermauern, die sie dann
aber selbst durch "ganz andere Vorstellungen" als fragwürdig dastehen läßt.
Ob sie nicht auf diese Weise dabei ist, Gott und die Schöpfung aus Lücken und Fehlern
menschlicher wissenschaftlicher Erkenntnisse zu beweisen. Oft habe der WT Wunder auch ganz
natürlich zu erklären versucht. Auch das habe zu der Frage geführt, ob der WT da nicht
Gott nur mit den Lippen ehre, während das Herz aber weit
entfernt sei.
W.
WIE WIRST DU NACH DEM
1975-ENDZEITBANKROTT ALS CHRIST
DIE SOZIALE FRAGE BEANTWORTEN?
Jehovas Zeugen und die bevorstehenden Wahlen im Oktober
1976 zur Volkskammer und den
Bezirkstagen
Wie die oberste Volksvertretung der DDR, die Volkskammer,
im Juni 1976 beschloß, werden am 17. Oktober 1976 wieder Wahlen zur Volkskammer und zu
den Bezirkstagen stattfinden. Es werden wieder die notwendigen Volksvertreter für diese
beiden gesellschaftspolitischen Leitungskörperschaften gewählt. Es braucht nicht näher
belegt zu werden, daß Jehovas Zeugen unter der WTG-Führung gehalten sind, an den Wahlen
nicht teilzunehmen und auch ihre Mitmenschen gegebenenfalls entsprechend zu
"belehren". Die Wahltage sind deshalb jedesmal für sie zum Teil sehr aufregende
Tage, einige laufen wie aufgescheuchte Hühner umher, andere verleugnen ihre Anwesenheit
daheim, andere fahren irgendwohin, um auszuweichen, einige jedoch nehmen den
"Wahlkampf" auf und setzen sich mit den Wahlhelfern, die sie ansprechen mögen,
im Sinne der WTG auseinander. Auf jeden Fall sind es für alle politisch aufregende Tage.
Über allen schwebt dabei das Damoklesschwert der WTG, im Falle der Teilnahme an den
Wahlen als "Neutralitätsverletzer" mit Sanktionen belegt zu werden. Liegt dann
das Wahlergebnis vor, dann wird man unter den Nichtwählern und Gegenstimmen auch die
Zeugen Jehovas haben, die WTG-folgsamen. Einige haben in der Vergangenheit allen Ernstes
auf die Stimmscheine Christus Jesus im Himmel als Gegenkandidaten notiert, den sie
gewählt hätten, wie sie stolz danach erzählten.
Gehen wir gleich auf diesen Punkt ein. Wie könnte Christus vom Himmel her die "Macht und Souveränität", die Aufgaben und Funktionen der Volkskammer im Lande ersetzen oder übernehmen? Werden Jehovas Zeugen hier nicht auf einem Niveau unzurechnungsfähiger Kinder gehalten? Soll der Präsident der Volkskammer, Gerald Götting, über die WTG mit Christus im Himmel verhandeln, wenn Gesetze für das Land beschlossen werden müssen? Das grenzt doch an Unsinn oder Aberglauben. Faßt euch doch einmal an den Kopf!
Zur Frage angeblicher Neutralität. Auch das ist eine WTG-Irreführung für alle. Für den einzelnen ist es Selbsttäuschung, Selbstbetrug, gegebenenfalls auch politische Heuchelei. Denn sie werden von der WTG gehalten "Feinde dieser Welt" zu sein. Sie handeln deshalb aus einer Gegenposition heraus, die in Wahrheit antisozial, antidemokratisch, antisozialistisch, antikommunistisch und antisowjetisch ist. Die Verurteilungen anderer Christen, die Verdammungsurteile gegen ihre soziale und demokratische Mitverantwortung in den WTG-"Predigten" könnten ganze Bücher füllen! Von der antikommunistischen politischen Propaganda in der Verkündigung ganz zu schweigen. Was ist das für eine Neutralität, die doch in Wahrheit weder für noch gegen bedeutet? Jehovas Zeugen werden von der WTG gehalten, nicht nur gegen, sondern entschiedene Feinde zu sein! Das wissen sie doch selbst am besten! Nicht wenigen Wahlhelfern wurden die angeblich göttlichen Vernichtungsurteile förmlich ins Gesicht geschleudert!
Mit den bevorstehenden Wahlen wird für Jehovas Zeugen
wieder die soziale Frage gestellt. Es ist für sie ein Anlaß zur Besinnung auf das
soziale Leben und seine Gewährleistung und Sicherung durch Staatsordnung und
Gesetzgebung, durch Volkswirtschaft und Sozialwesen, was man zu keiner Zeit und aus
keinerlei Gründen, auch religiösen nicht, von der Tagesordnung absetzen kann, Wer das
für sich und seine Mitmenschen aus was für Gründen auch immer nicht wahrhaben will,
lebt in einem gefährlichen Selbstbetrug, mindestens. Wie wollt ihr alten Brüder und
Schwestern denn z. B. eure Rente bekommen, wenn alle auf euch hören und jede
Verantwortung oder Mitverantwortung für den Staat ablehnen? Besinnt euch als Christen auf
eure schöpfungsbedingten sozialen Bedürfnisse und fegt den entsprechenden WTG-Unsinn
davon! Was sagt denn die Schrift! Obrigkeitliche Gewalten müssen sein, sie sind sogar
"von Gott"! Also müssen sie geschaffen werden, was durch die Wahl geschieht!
Wir sind um unserer sozialen Bedürfnisse willen, die doch schöpfungsbedingt sind, sogar
gezwungen, im Lande diese notwendigen regierenden "Gewalten" zu schaffen, indem
wir Menschen dazu wählen. Das kann deshalb niemals eine sog.
"Neutralitätsverletzung" von Gott sein! Wir erinnern uns z. B. an die Taufe des
politischen Würden- oder Amtsträgers durch den Jünger Philippus, der keineswegs die
Niederlegung des politischen Mandats verlangte. Die WTG geht also auch hier weit über das
hinaus, was geschrieben steht. Wir wollen die Zwecke jetzt nicht ausführlich erörtern,
warum sie das tut. Es ist ein vorsätzlich antidemokratischer. antisozialer und
antikommunistischer Mißbrauch des Christentums. Beginnt jetzt in allen Studiengruppen und
Versammlungen das Gespräch über die Wahlen und die christlichen Mitverantwortung im
sozialen und staatlichen Leben! Wenn Christus sagte, der Mensch lebt nicht vom Brot
allein, so heißt das gleichzeitig, der Mensch lebt zuerst vom Brot!
Könnte ein Verhungerter Gott dienen? -
K. 0.
Ein Beitrag zum Dienst am Wort als
freier Christ:
SO SPRICHT DER HERR:
UND IHR WERDET DIE WAHRHEIT
ERKENNEN UND DIE WAHRHEIT WIRD EUCH FREIMACHEN. Joh. 8:32
Die beiden Fragen, die sich aus dem o. a. Schriftwort
anbieten, wurden in der vorigen Ausgabe von CV behandelt. Es waren die Fragen noch
"Wahrheit" und "Freiheit". Die wesentlichsten Fakten dazu wurden
herangezogen und beide Begriffe im Sinne der Bibel klargestellt.
Diesmal bietet sich an, danach zu fragen, was vor dem zitierten Text geschrieben steht. Wir lesen: "Jesus sprach zu den Juden, die zum Glauben an ihn gekommen waren: Wenn ihr in meinem Worte bleibt, seid ihr in Wahrheit meine Jünger." Joh. 8,31. Es ist der 1. Satzteil des oben zitierten Schriftwortes und gibt dem ganzen Ausspruch des Herrn erst den eigentlichen Sinn. Liest man nun beide Verse aus Joh. 8 (31-32), so erhält man Auskunft darüber, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um die Wahrheit zu erkennen und damit zu der Freiheit zu gelangen, wozu die Nachfolger Jesu berufen sind. Galater 5:1,13.
An dieser Stelle ist es angebracht, erst einmal auf die verschiedenen Arten der Bibelbetrachtung einzugehen, wie sie in der Praxis angewandt werden. Es ist zu unterscheiden zwischen "klassischer" und "abstrakter" Lesweise oder Beweisführung.
Der 2. Satzteil des Schriftwortes, wie es im Leittext angeführt wird, ist ohne weiteres geeignet, Betrachtungen über die Begriffe "Wahrheit" und "Freiheit" anzustellen, ohne auf den sinngemäßen Zusammenhang einzugehen. Das war in der Betrachtung der letzten Ausgabe von CV der Fall. Allerdings wurde dabei keine Verletzung des Zusammenhangs begangen, sondern nur eine Verschiebung auf die nächste Folge. Damit ist bewiesen, daß Teilbetrachtungen eines Schriftwortes ohne weiteres möglich sind (abstrakte Lesweise), ohne Widersprüche herbeizuführen. Leider ist das bei dieser Art nicht immer gegeben, wie aus der nachfolgenden Definition ersichtlich ist.
Was ist "klassische"
Bibelbetrachtung?
Die klassische Lesweise der Bibel ist dadurch
gekennzeichnet, daß, man sich am Wortlaut insgesamt über dessen Inhalt informiert,
darüber nachdenkt und sich damit auseinandersetzt. Als Ergebnis wird sich ein Standpunkt
herausbilden als Maß und Inhalt des Bildes des Glaubens, das der Betreffende vertritt.
Das Bewußtsein, das diese Form des Lesens der Bibel, speziell des Evangeliums des
Friedens mit Gott durch das Bekenntnis und den Glauben an Jesus Christus als den Gesandten
ausmacht, ist das der Bereitschaft, seinen Inhalt kennenlernen und annehmen zu wollen. Der
Erfolg wird nicht ausbleiben, denn nach den Seligpreisungen des Herrn ist gewährleistet:
"Die reinen Herzens sind, werden Gott schauen". Matth. 5,8. Offen soll hier
einstweilen die Frage bleiben: Was i s t Reinheit des Herzens.' Sie wird in einer
späteren Folge behandelt.
Zusammengefaßt ist festzustellen: "Klassische" Bibelbetrachtung kommt dadurch zum Ausdruck, daß sie mit dem Wunsch und Willen betrieben wird, das Wort Gottes i n h a 1 t s g et r e u und s i n n g e m ä ß zur Kenntnis zu nehmen, um sich aus dem Ergebnis einen Standpunkt des Glaubens und zum Inhalt der Lehre zu bilden.
Was ist "abstrakte"
Bibelbetrachtung?
Sie ist die meistpraktizierte Lesweise und hat nicht
selten verhängnisvolle Folgen ausgelöst. Sie ist die Methode, nur soviel Worte oder
Satzteile aus einem Schriftwort herauszunehmen, wie man gerade braucht, um ein vorher
produziertes Meinungsbild untermauern zu können. Weder Zusammenhänge noch ausgedrückter
Sinn werden dabei beachtet. Es ist die Methode, die geeignet ist, a 1 1 e s zu beweisen.
So entstehen im Gegensatz zur "klassischen" Lesweise unterschiedliche Auffassungen, die sektiererisch vertreten
werden und dabei den Fanatismus fördern und steigern, Bruderhaß und Menschenverachtung
begünstigen und den geistigen Hochmut züchten. Die Uneinigkeit der so reichlich
zersplitterten Christen ist auf diese Art der Beweisführung zurückzuführen.
Welche Schlußfolgerung gilt es zu
ziehen?
Das Wort Gottes beinhaltet eine H e i l s 1 e h r e. Also
unser himmlischer Vater hat etwas anzubieten! Diese frohe Botschaft enthält den ganzen
Liebesratsschluß Gottes und zwar nach einem von IHM festgelegten Ablaufplan und Formen
der Erfüllung. Was liegt nun näher, als diese "frohe Botschaft" zur Kenntnis
zu nehmen und darauf eine Hoffnung zu begründen? Das bedeutet, die Botschaft so
hinzunehmen, wie sie ist, und nicht so abzuwandeln, wie man sie gern haben möchte.
Mit dem Grundsatz, das Wort Gottes dem
Sinn und Inhalt gemäß zur Kenntnis nehmen zu wollen, ist auch entschieden, welche Form
der Betrachtung die zweckentsprechende ist.
In welcher Zeit der Herausführung des Werkes Gottes leben wir?
Es muß wiederholt darauf hingewiesen werden, daß die
Hinausführung des Liebesratsschlusses Gottes ein f o r t s c h r e i t e n d e s Werk ist
und keine fortwährende Wiederholung biblisch-geschichtlicher Ereignisse mit jeweils
anderen Partnern, Das ist der Fehler, der immer wieder bei der Anwendung chronologischer
Betrachtungen und Berechnungen gemacht wird, wobei es logischerweise nur zu Fehlprognosen
und enttäuschten Hoffnungen kam.
Das fortgeschrittene Werk Gottes hat uns in eine Zeit versetzt, in der der weitaus größte Teil der biblischen Aufzeichnungen bereits Geschichte geworden ist. Deshalb ist es ratsam, sich dem zuzuwenden, was aktuell ist und Zukunftswert hat. Es ist das Evangelium, das unser Herr Jesus als Gesandter des Vaters anbot und immer noch anbieten läßt (Hebr. 1,1-2, 2,1-3). Damit ist ein klarer Hinweis gegeben, wessen Wort als heilbringend zu beachten ist. Der Herr redet deutlich und seine Worte bedürfen keiner besonderen und gekonnten Auslegung. Es gilt nur, sie zu beachten, wenn das Heil, das darin liegt, wirksam werden soll!
Es ist völlig müßig, heute noch die prophetischen Schriften des alten Testaments dahingehend studieren zu wollen, um den Menschen oder bereits vorhandenen Gläubigen eine bessere Heilsbotschaft ermitteln oder überbringen zu wollen, als sie ihren Weg bereits entsprechend dem Willen Gottes genommen hat.
Die Ziele sind klar abgesteckt und die Bedingungen für die Einbeziehung in das verheißene Erbe auch. Aller Ehrgeiz, mit "neuem" oder "hellerem" Licht aufwerten zu wollen, ist vertane Mühe. Auch die alten Propheten deuten auf den Wert der Belehrung durch den Gottessohn als Erlöser hin. Wo und wie man auch beginnt, unvoreingenommen die Bibel zu lesen, so kommt man nicht daran vorbei, sich alle heilbringende Belehrung vom Herrn selbst zu holen. D a s ist es aber gerade, was den Erfindern neuer und besserer Lehren zu einfach ist. Was einfach und verständlich ist, lehnen sie ab und bringen ein Leben lang damit zu, die Lehre zu verkomplizieren und für sich Anhängerschaft zu gewinnen. Diesen "Schriftgelehrten" geht es wie denen im Altertum. Das Wort des Gesandten Gottes paßt nicht in ihre Vorstellungen, vor allem, was sie und ihre eigene Rolle betrifft. Sie glauben ohne das Wort und Gebot des Herrn im Herzen (in Wort und Tat) vorzüglichere Juden sein zu können und sich Gott damit zum persönlichen Freund zu machen.
Unser Leittext weist uns den richtigen Weg und lenkt uns auf die Tatsache, die es nicht zu übersehen gilt: "Wenn ihr in meinem Worte bleibt, seid ihr in Wahrheit meine Jünger und ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen." Also, ohne das Wort des Herrn zu hören und es zu tun, kann der Weg des Lebens nicht beschritten werden. An dieser Tatsache hilft keine noch so zurechtgefeilte Theorie vorbei. Das Wort des Herrn zur Kenntnis zu nehmen, es sich in unabgewandelter Form zu Gemüte ziehen und danach zu tun, ist die Voraussetzung, die Wahrheit zu erkennen und damit frei von allen Fesseln zu werden, die am Laufen auf dem Weg des Lebens hindern.
Ein Hinweis, der nie außer acht
gelassen werden darf, ist die Tatsache, daß durch das Evangelium des Herrn jeder e i n z
e 1 n e angesprochen wird und somit der Erfolg oder Mißerfolg des Bemühens auch von
jedes einzelnen Entscheidung abhängt. Kein noch so gut formuliertes Glaubensbekenntnis
einer Gemeinschaft, keine noch so verlockende Lehre kann davor bewahren, die eigene
Überzeugung und Haltung zu ersparen oder Garantien geben, mit von der Partie zu sein!
Auch die "Zeugen Jehovas" können keine Ausnahme
machen.
Bis bald beim nächsten Beitrag in CV. -
WOHIN SOLLEN WIR GEHEN? - BEGINNT
ÜBERALL DIE FÖRDERUNG DIESER FRAGE, DIE ZEIT IST HERBEIGEKOMMEN
Liebe Leser
Wir hoffen, mit dieser CV-Ausgabe wieder eine Fülle von
Anregungen, Anstößen und Hinweisen gegeben zu haben dafür, was jetzt in dieser
vorgerückten Zeit nach dem 1975 Endzeitbankrott getan werden muß, will man nicht eine
weitere angebliche Endzeitperiode, eine weitere Generation hingehalten und auf Abwegen
geführt werden.
Hier sind wieder die Zusammenkünfte freier Christengemeinden in der DDR, die alle Zeugen Jehovas als Christen herzlich aufnehmen, um in der Nachfolge Jesu weiterzuwandein, wenn nun die falsche Endzeitorientierung offenbar wird. Diese freien Gemeinden sind jedoch auch der Beweis, wie es möglich ist, sich fortan frei und unbeschwert zu versammeln, um sich im Glauben aufzuerbauen.
In Leipzig:
Witzgallstraße 20 (St. Laurentius), sonnabends 14-16 Uhr
Blumenstraße 74 (Meth. Raum) sonntags 14 Uhr
Maurice-Thorez-Str. 22 (Raumgem.) sonnabends ab 16 Uhr
In Dresden:
Robert-Blum-Straße 6 (Raumgem.) sonntags 9-10.30 Uhr
In Karl-Marx-Stadt: Gießerstraße 36
(St. Joseph) sonnabends ab 13.30 Uhr
Schloßstraße 4-6 (Raumgem.) sonntags 14 Uhr
In Magdeburg: Bärstraße 9 (Raumgem.) sonntags ab 13.30 Uhr
Nehmt diese freien Gemeinden an
Vorbild, aus dem Untergrund herauszukommen, die Versammlungen auch in freie Gemeinden
umzuwandeln, indem ihr als Hirten. selbst die schriftgemäße Verantwortung vor Gott und
Menschen übernehmt. Selbst wo nur 2 oder 3 so im Namen des Herrn versammelt werden, wird
Christus mitten unter ihnen sein.
In christlicher Verbundenheit
Eure Brüder und Schwestern
CV-Leitung Gera/Thür.
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"Christliche Verantwortung": Monatsschrift der
Studiengruppe Christliche Verantwortung. Herausgeber: Wolfgang Daum.
DDR 65 Gera, Otto-Dix-Straße 6. Preis: M 0,20.
Jahresabonnement M 2,-. Versand auch kostenlos.
Kto.-Nr.: 4562-43-8015 bei Kreis- und Stadtsparkasse Gera
A 3259-76 V 7 1 1578
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Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 86
Ein Rückblick auf Geschehnisse in Halle/S. Im
Jahre 1925, in dieser CV-Ausgabe.