Kommentare zu den eingscannten CV-Ausgaben
CV 169
"Blauäugig" werden in dieser Ausgabe, China, die Sowjetunion und die DDR, als "Hort der Religionsfreiheit" gepriesen. Wer Duldung mit "Freiheit" gleichsetzt, dessen Realitätssinn ist wohl nicht sonderlich ausgeprägt. Man geht weiter und glaubt sich zu der Forderung versteigen zu können, dass diejenigen, die bezüglich vorgenannter These Vorbehalte haben
"üble Lügen und Verleumdungen, die keiner Prüfung standhalten (verbreiten würden), die eigentlich vor den Staatsanwalt gehören."
Was mag wohl der Herr Raymond Franz in den USA dazu sagen, der in dieser Ausgabe mit einem "offenen Brief" hoffiert wird? Man mag letzterem zugute halten, dass er wohl nichts dazu gesagt hat.


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 169 GERA AUGUST 1983

DOKTOR MARTIN LUTHER
Der große Reformator (I)
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen den Wachtturm 4/83
AUS DER VS DRESDEN-LEUBEN
Den "klugen Knecht" herbeigeholt
GRÜSSEN - JA ODER NEIN?
Neues Licht, neue Sorgen
DIE LEITENDE KÖRPERSCHAFT DER WTG FINDET KEINE RUHE

EIN OFFENER BRIEF
AN BRUDER RAYMOND VICTOR FRANZ
bei Peter Gregerson, Gadsden, Alabama/ U S A
Lieber Bruder Ray!
Es ist inzwischen international bekannt geworden, auch bis nach Osteuropa, daß Du als ehemaliges Mitglied der leitenden Körperschaft der WTG diese Organisation verlassen hast. Wir haben die Berichte darüber im Kanadischen Rundfunk gehört und Dein Interview mit der TIME gelesen. Auch werden Briefe an Dich und von Dir international verbreitet. Überall ist große Anteilnahme -

Wir haben uns am 23. April 1983 in einer Beratung unserer Studiengruppe ausführlich über Deinen Weggang von der WTG unterhalten und beschlossen, einen offenen Brief an Dich zu schreiben. Das Anliegen, das Du vertrittst, bewegt viele Aufrichtige unter den ZJ in allen Ländern. Wir sind eine Studien- und Forschungsgruppe von Brüdern und Schwestern in der DDR, die gleich Dir mit der Organisation verbunden waren und nun anderen helfen, von der WTG freizuwerden und den christlichen Lebensweg allein nach dem Evangelium zu gehen . Zu diesen Zweck setzen wir uns allseitig mit der Lehre, Organisation und Entwicklung der WTG auseinander. Wir geben hierfür die Monatszeitschrift CHRISTLICHE VERANTWORTUNG heraus, die auch .international Verbreitung findet. -

Du bist vielen Brüdern und Schwestern, die unter der Bevormundung der WTG leiden, ein mutiges Beispiel. Es stehen mehr Brüder und Schwestern zu Dir, als Du Dir vorstellen kannst. Wir hoffen, daß Du aus dieser Mitverbundenheit Kraft schöpfen mögest für die Gaben, die Dir zuteil wurden und gemäß Deinem Vermögen.
Wir sind uns auch hier dessen bewußt, daß wir eine große Aufgabe unter den Brüdern und Schwestern haben, nachdem wir erkannt haben, was es wirklich mit der WTG auf sich hat. Wie die Schrift uns lehrt, gibt die Verbundenheit darin große Kraft. (Pred. 4:9-12) Die WTG hat hier öffentlich geleugnet, daß ein Mitglied ihrer leitenden Körperschaft unter denen ist, die nach der falschen Prophetie von 1975 diese Organisation verlassen haben. (UKD 11/1980 S. 8 Wiesbaden). Aber wir kennen Deine ehemalige Funktion als Mitglied der leitenden Körperschaft doch aus dem WT selbst! (WT 1.4.1979, S. 11 dt.).

Wir freuen uns, daß selbst dort oben in dieser Körperschaft die Bruderliebe über die WT-Erkenntnisrechthaberei einen Sieg davongetragen hat, wie es nach 1. Kor. 13 unter aufrichtigen Christen schließlich unvermeidlich wird.
Bestimmt ist es von allgemeinen Interesse, was für Gedanken wir uns auf unserer Beratung über Deinen folgerichtigen Weggang von der WTG gemacht haben:

Ganz sicher hast Du schwere innere Kämpfe durchgestanden. Denn wer aufrichtig dabei war, hat es am schwersten. Wir fragten uns auch, was Du wohl alles so erlebt hast. Ob die leitenden Brüder selbst daran glauben, was sie immer wieder korrigieren. Aus den USA über Polen hörten wir davon, daß Bruder Knorr zum Schluß ein Geständnis ablegen wollte. Wir sagten uns, daß Du sicher hierüber genaues wissen müßtest. Wir stellten auch fest, daß mit dem Dahinsterben des WT-Überrestes keine eigentlichen Christen mehr (NT-Bedingung!) unter den ZJ sind und sie nur noch eine Art alttestamentliche Organisation sind, keine eigentlich christliche Gemeinschaft nach dem NT mehr. Wir fragten uns, ob man sich dessen in der leitenden Körperschaft bewußt ist. Wenn in Kürze die letzten paar Uralten der 1914 - Generation gestorben sind, hat die Organisation diesen Todesstreifen erreicht. Was sagst Du dazu?

Wir lasen auch Deine Feststellung, daß es mit der Chronologie der WTG nicht stimmt. Ja, in Kürze kann die WTG sich nicht mal mehr hinter Psalm 90:10 verstecken, nachdem Matth. 24:34 längst überzogen ist. Mit Aufmerksamkeit nahmen wir auch zur Kenntnis, was Du gegen den WTG-Anspruch sagst, die Alleinseligmachende zu sein. Das entspricht auch unseren Einsichten.

Unter den mehr als l Million, die die WTG in dem 1975-Jahrzehnt wieder verlassen haben, stehst Du als ehemaliges Mitglied der leitenden Körperschaft an oberster Stelle. Das ist ohne Zweifel eine schwere Bürde. Andererseits fürchtet die WTG nichts mehr, als daß solche wie wir nicht schweigen, sondern reden. Familiäre Rücksichten in Mißbrauch der Worte der Schrift kennt die WTG da nicht mehr, ist auch unsere Erfahrung.

Wir hoffen und wünschen nun sozusagen aus weiter Ferne, daß Dir unsere Zeilen ein wenig Freude bereiten. Nicht nur in den USA, weltweit stehst Du nicht allein! Viele sind im Geiste mit Dir, selbst wenn Ozeane dazwischen liegen! Wir sind der Überzeugung, daß im Hinblick auf Psalm 90:10 der WTG bald ein entscheidender geistiger Kollaps bevorsteht! Vielleicht in der Dimension von 1914, als das echte ursprüngliche Werk zusammenbrach und sogar Bethel Brooklyn verkauft wurde. Wir haben jetzt 1983. 1984/85 spricht auch Psalm 90:10 da Urteil über die WTG. In der leitenden Körperschaft selbst steht für diese Zeit nun durch Dein Beispiel "die Handschrift an der Wand":

GEWOGEN UND ZU LEICHT BEFUNDEN!
Bestätigt durch die Millionen, - mehr als heute dabei sind - die die WTG aus Überzeugung laufend wieder verlassen haben!
Wir haben inzwischen in unserer Zeitschrift alles veröffentlicht, was über Deine neue christliche Entscheidung bekannt geworden ist und wonach viele Brüder und Schwestern nur zu verständlich fragen. Du hast auch weiterhin darin, unsere ganzherzige Unterstützung.
Wir sehen Deiner Antwort mit großem Interesse entgegen und grüßen Dich und alle Deine Mitverbundenen
in herzlicher christlicher Verbundenheit
Studiengruppe Christliche Verantwortung
Gera - Berlin August 1983 DDR

WAS IST, WAS WILL CV ?
"Christliche Verantwortung" bedeutet die Vereinigung ehemaliger Zeugen Jehovas, also von Angehörigen der Wachtturmgesellschaft, die bereit sind, gegen die Verfälschung biblischer Lehren, gegen die inhumane und intolerante Haltung und das Auftreten der WTG, gegen die Manipulation und Verführung durch die WTG und gegen den politischen Mißbrauch für die Ziele der WTG aufzutreten.

Dabei bezieht CV alle jene verantwortungsbewußten Christen ein, die ebenfalls daran interessiert sind, gegen die WTG und ihre unbiblischen Ziele zu kämpfen. Die Arbeit von CV dokumentiert sich in der gleichnamigen Zeitschrift, welche monatlich veröffentlicht wird und durch Mitarbeit ehemaliger Zeugen Jehovas und anderer Christen entsteht. Sie bezieht sich aber auch auf die operative Arbeit, das heißt die Überzeugungsarbeit in den Reihen der Zeugen Jehovas, die von der WTG religiös und politisch fehlgeleitet und mißbraucht werden.
Ehemalige Zeugen Jehovas haben sich zu diesem Zweck im Arbeitskreis CV zusammengefunden und arbeiten von dort aus sowohl operativ, als auch an der Zeitschrift mit.

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
DER WACHTTURM
WIR PRÜFEN DEN WACHTTURM NUMMER 4/1983
Neueste Form der antikommunistischen Bedrohungslüge
Wir lesen Seite 5:
"Während jedoch die Zeit herannaht,… entpuppt sich das 'abscheuliche Ding', der Zusammenschluß der Nationen in der UNO, als eine Bedrohung für die Weltreligion. Inwiefern? Insofern, als mächtige Mitgliedstaaten der UNO, hauptsächlich diejenigen des kommunistischen Blocks, in den Herrschaftsbereich der Religion eingedrungen sind. Diese atheistischen Mächte sind besonders zu einer Bedrohung für die weitere Tätigkeit der Kirchen der Christenheit geworden, wie zum Beispiel in China, in der Sowjetunion und in anderen osteuropäischen Ländern. So bedrohen jetzt machthungrige Mitgliedstaaten der UNO die von der Christenheit beanspruchte 'heilige Stätte'… Der Verwüster wird bald zuschlagen…"

Die Wahrheit über China
Vom 3. - 17. 3.1983 bereiste eine Delegation des Lutherischen Weltbundes (Generalsekretär C. Mau, Präsident 3. Kibira, Vizepräsident A. Hsiao, Ex. Komm. Mitglied A. Sovik, Reverend Kishii, Dir. Reverend A. Wu) die VR China. Sie stellte fest:
In China gibt es ein Erblühen des Christentums, des Islams und Buddhismus. Die chinesische Regierung verwirklicht die verfassungsmäßige Religionsfreiheit. Sie unterstützt die Eröffnung von Kirchen. Diskriminierung wegen des Glaubens wird bekämpft. Die Kirche erneuert ihre Führung 3 protestantische Seminare arbeiten, regionale sind geplant. (Iwi 11/83 Genf) Was der WT über China verbreitet, sind also gröbste politische Lügen!

Die Wahrheit über die Sowjetunion
Die internationale Weltkonferenz aller großen Religionen - Christen, Islam, Buddhisten, Juden, Sikhen, Zoroaster und andere - im Mai in Moskau wie auch das sonstige religiöse Leben in der Sowjetunion beweisen, daß es da keine Verwüstung und Vernichtung der Kirchen gibt. Im Gegenteil! Auch hier verbreitet der WT also üble Lügen und Verleumdungen, die keiner Prüfung standhalten, die eigentlich vor den Staatsanwalt gehören.

Die Wahrheit über die DDR
Wie kann auch nur ein ZJ ehrlicherweise die zuvor zitierten WT-Äußerungen in der DDR verbreiten? Erleben wir nicht gerade 1983 mit den staatlichen und kirchlichen Lutherehrungen ein blühendes religiöses Leben mit großer internationaler Beteiligung? Der Vorsitzende des Staatsrates der DDR ist selbst Vorsitzender des Lutherkomitees der DDR. Nur Ignoranten oder politische Heuchler können das bestreiten, die ihre Augen vor der Wirklichkeit und ihrer Widerspiegelung in Presse, Rundfunk und Fernsehen verschließen oder wider besseres Wissen handeln, also heucheln. Zu beidem leitet die WTG allerdings hinreichend an. Der zitierte WT ist der Beweis.

"Der Geist christlichen Dienstes"?
Die zitierten einleitenden politischen WT-Auslassungen (S. 5,7) sind nicht ein "Geist christlichen Dienstes", sondern unchristliche Hetze und Schmähung, Lüge und Verleumdung, die dem Christen nach Titus 3:1,2 verboten sind! Damit können wir alle übrigen WT-Ausführungen ad acta legen; Als scheinheilige Phrase, denn wer ehrlichen christlichen Dienst tut, kann solche politischen Lügen nicht verbreiten, sondern bleibt bei der Wahrheit und den Tatsachen, auch über den anderen« So gehört auch diese Schmähung wieder nach Römer 13:4 vor die "obrigkeitlichen Personen". -

- Zum Nachdenken -
ÜBER DEM WACHTTURM UND DIE BIBEL -
Ich habe festgestellt, daß die WTG die Aufzeichnungen in der Bibel, die sie braucht, einfach für sich und ihre Organisation in Anspruch nimmt, als ob das damals für sie heute geschrieben worden sei. Die ständigen Änderungen und Verschiebungen der "Erfüllungen" beweisen indessen, daß die-Bibel nicht für die heutige WTG-Verkündigung geschrieben worden ist, daß die Gesellschaft willkürlich damit umgeht.

DIE JETZIGE WTG-KRISE IN ZAHLEN
Von der CV-Beratung April 1983
1982 Verkündiger laut Jahrbuch 2 247 486
1947 - 1973 Weggang
"über 300 000 Brüder und Schwestern" (Jahrbuch 1974 S. 54) 300 000
1949 - 1968
"Wo sind die 200 000?"
(WT 1.12.69 S. 725) 200 000
1966 - 1975
Taufen: 1 599 691 Verkündiger
nur von 1 058 675 auf 2 062 449 590 000
1972 - 1982
Über 1 Million haben die Organisation verlassen
(III. Programm TV BRD 26.5.82) 1 000 000
Insgesamt etwa 1 800 000 von 1947 - 1982
Ohne Zweifel ist das Jahrzehnt der WT-1975-Falschprophetie ein Höhepunkt der Abkehr und WTG-Krise mit R. V. Franz, Mitglied der leitenden Körperschaft (WTG-Präsidentenfamilie) an der Spitze!

AUS DER VERSAMMLUNG DRESDEN-LEUBEN (VI)
Den "klugen Knecht" herbeigeholt
Unter dem WT wie entmündigt
SCHON als Schw. Ilse in ihrer Sache mit CV sprach (CV 94). meinte sie, CV soll sich doch nach Brooklyn wenden, sie habe den WT nicht geschrieben und sei dafür nicht verantwortlich. Sie verkündige das nur. Auch nun, wo ihr Mann, ein Interessierter erst, den WT kritisch prüft, kann sie ihn letztlich - für die Ehe tödlich - nur verdächtigen und verteufeln.

Im Grunde WT-gerecht, da Kritik am WT eben teuflisch sei. Aber so überzeugt man keinen. Da muß sie schon die Fragen beantworten, wie unangenehm sie auch sind. Aber wer unter der WTG kann das schon. Sie haben Zeugen zu sein für den WT. Eigenverantwortliches Bibelforschen gibt es längst nicht mehr.

S0 versucht unser Interessierter, von einem "älteren Bruder" Werner W., Geising/ Erzg. Antwort zu erhalten. Dieser ließ ihm zunächst die "Predigt" von 1975, "Rettung aus der Weltbedrängnis steht bevor!" überbringen. Wunderbar! Nun gab es eine Grundlage, den "klugen Knecht" selbst, nicht´nur Schwester Ilses Verkündigungen.

Wer wird vernichtet?
NACH S. 257 Abs. 46 jener "Predigt" muß ein WT-Zeuge "unter dem Kommunismus in den Untergrund". Was Wunder, daß da die WTG-Politik zuerst unterrichtet wurde. Zunächst ging es um folgende politische "Kluge-Knecht"-Feststellung: "Wie wird es den Staatsmännern, ihren Unterstützern und den Angehörigen des Volkers ergehen, die dafür gesorgt haben, daß diese Regierungssysteme funktionierten? Sie werden samt den politischen Organisationen vernichtet werden, die sie im Trotz gegen Gottes messianisches Königreich, das Jehovas christliche Zeugen weltweit verkündigen, aufrechterhalten haben" (S. 270).

DA auch WT-Zeugen durch Steuern, Arbeit, oft im Staatsdienst (bei Post, Universität, kommunale staatl. Betriebe, WTG-Präsident J. F. Rutherford war Mitglied der New Yorker Staatsanwaltschaft) mit dafür sorgen, daß "das Regierungssystem funktioniert", meinte unser Interessierter, dieser "kluge Knecht" rede recht widersinnig. Da würde ja auch seine Tochter vernichtet, die in einer staatl.. Institution arbeitet. Natürlich! Wenn "die Angehörigen des Volkes, die dafür gesorgt haben, daß diese Regierungssysteme funktionieren", vernichtet werden, dann sind auch alle ZJ dabei, die in staatl. Institutionen und Betrieben arbeiten! Was sie auch sonst da verkünden. Jeder wird nach seinen Werken gerichtet! Bruder W. "argumentierte" natürlich, die ZJ seien nicht gemeint. Aber irgendwie merkte er, daß diese "Knecht"-Aussage nicht genügt.

Br. W. verdeutlicht den "klugen Knecht"
NIMM doch bitte das Kapitel 15 noch einmal zur Hand und lies es aufmerksam mit einem unvoreingenommenen Herzen. Steht denn da irgendwo, daß die irdischen Organisationen oder politischen Organisationen oder von weltlichen Menschen geschaffenen Regierungssysteme oder wie sie hier noch genannt werden, vernichtet werden, weil sie in ihrem Staat eine Wirtschaft auf die Beine gebracht haben und aufrechterhalten haben und weil sie ihren Angehöriger des Volkes in einem gewissen Sinne Segnungen der Zivilisation gebracht haben? Steht ein Wort in diesem Buch, daß ihre Bemühungen, Krankheiten auszumerzen, das Alter angenehm zu machen und dergleichen mehr, die Vernichtung verdienen?

JA, Br. W., das lehrt dieses Buch! Denn das "Funktionieren des Regierungssystems", weswegen es vernichtet werden soll, besteht ja gerade im Schaffen und Erhalten einer Wirtschaft, von Segnungen der Zivilisation und im Ausmerzen von Krankheit, Elend und Not! Daß man dies alles schaffen will, soll doch gerade der "Trotz gegen Gottes messianisches Königreich" sein! Gerade wegen solcher "Weltverbesserung" oder "Verbesserung der Zustände" sollen ja alle vernichtet werden! (S. 280 Ab. 2 und ZJ im 20. Jahrhundert 1978). Muß ein Interessierter angesichts solcher Widersprüche nicht seinen Verstand abgeben?

"Jesus Christus kennt keinen Staat"
BR. WERNER W., Geising, weiter: "Dass im allgemeinen die für friedliche Zwecke arbeitende Wirtschaft von den in den Regierungen gebildeten Ressorts beaufsichtigt wird, bedeutet nicht die Unterstützung parteipolitischer, außenpolitischer oder militärischer Ziele einer Regierung. Diese drei letztgenannten richten sich gegen Gottes Königreich. Unter allen Regierungen werden Kartoffeln und Getreide angebaut, werden Makkaronis oder Nudeln hergestellt, werden Transportfahrzeuge und wird Spielzeug hergestellt. Ich sage, unter allen Regierungen, und das ist die friedliche Wirtschaft, und die wird es auch in der neuen Ordnung geben. Jedoch Politik wird es dort nicht geben, weil es keine Staatsmänner geben wird, die in Staatsangelegenheiten Aufgaben zu erfüllen haben und damit die Form eines Staates beeinflussen. Die himmlische Regierung unter dem König Jesus Christus kennt keine Staaten, sondern nur ein Volk, das ihm schon heute willig und mit Freuden gehorcht und deshalb administrative, gesetzschaffende und gesetzesschützende Organisationen oder Personen dafür nicht benötigt. Lieber Rolf, zusammenfassend muß ich sagen, daß Du mit diesen Gedanken eine ziemlich unfreundliche Diskussion entfacht hast, deren Wert ich aber einfach nicht erkennen kann und die zu nichts führt, weil Du Dinge anführst, wofür Du die biblischen Grundlager, noch nicht kennst."

Der "kluge Knecht" fällt ihm in den Rücken
LIEBER BR. WERNER W.! Parteipolitisch, außenpolitisch, militärisch, das ist gegen Gottes Königreich, Wirtschaft aber nicht? Aber Wirtschaft ist doch Inhalt von Parteiprogrammen (Volkswirtschaft) und Außenpolitik und auch das "Schwert" dürfen,. "obrigkeitliche Personen von Gott" tragen. (Rom. 13:1-7). Es ist tragisch, wie der WT Dich durcheinanderbringt und naiv hält! Befreie Dich daraus! Weiter jedoch: Christi himmlische Regierung kennt keine Staaten, und unser Interessierter kennt die biblischen Grundlagen dafür noch nicht? Der WT sagt das Gegenteil: "Wie das Königreich Dänemark so ist auch Gottes Königreich ein richtiges Staatswesen"! (1.8.82, Abs. 7). Wer kennt hier die biblischen Grundlagen nicht? (Jakobus 3:1) -
- Lest die Fortsetzung -

EIN FEIND DES EWIGEN LEBENS
2. Kapitel "Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben"
Satan der Teufel
EIN Geist der Finsternis herrscht in der Luft (Eph. 2:2) und lastet wie ein dunkler Schatten auf dieser Welt. Es ist der Geist Satans, der seine Frucht in den Kindern des Unglaubens hervorbringt. Dieser Feind des ewigen Lebens, Satan der Teufel, ist der Gott und Herrscher dieser Welt. Seine Werke sind Lüge und Mord von Anfang an und Widerspruch ist alles, was er Gott entgegenbringt .(Luk. 1:79; Joh. 8:44; l. Joh. 5:19; 2. Kor. 4:4; l. Petr. 5:8). Er ist nicht nur die böse Eigenschaft, die dem Menschen von Geburt an innewohnt, sondern eine Person, die real existiert (Hiob 1:6, 7; 2:1,2)., Durch List wer es ihm seinerzeit gelungen, Adam den ersten Menschen, zur Sünde zu verführen und damit das ganze Menschengeschlecht in Sünde und Tod stürzen. Damit schien das Vorhaben Gottes mit den Menschen gescheitert zu sein.

Das angebliche Vorhaben Gottes
ÜBER das Ziel Gottes mit den Menschen ist in der Geschichte der Kirchen viel nachgedacht worden. Auch die Wachtturmgesellschaft hat sich daran beteiligt. Ihre Lehre dazu, nachzulesen auf Seite 8, lautet wie folgt:
"SEIN (GOTTES) VORSATZ WAR, DASS DIE MENSCHEN FÜR IMMER GLÜCKLICH AUF DER ERDE LEBTEN UND DAS PARADIES ÜBER DIE GANZE ERDE AUSBREITETEN."

Bezeichnend allerdings ist, daß die WT-Gesellschaft dazu keinen rechten Schrifttext anführen kann. Geht man aber in der Heiligen Schrift dem Vorhaben Gottes nach, so kommt man zwangsläufig zu einem anderen Ergebnis, welches sich zwar mit dem Worte  Gottes, deckt aber nicht mit dem "Wachtturm"

Das wahre Vorhaben Gottes
BEVOR Ihr Euch, liebe Verkündiger, bedenkenlos der WT-Lehre betreffs des irdischen Paradieses öffnet, solltet Ihr doch vorher über einige Fragen ernsthaft nachdenken. Zum Beispiel:
KANN der ursprüngliche Plan Gottes mit der Menschheit wirklich darin bestanden haben, ihr lediglich ewiges fleischliches Leben auf der Erde zu schenken, wenn uns doch die Schrift davon berichtet, daß am Ende der Zeiten 144 000 Versiegelte auf Zion und eine große Volksmenge vor dem Thron Gottes und dem Lamm, also nicht unten auf der Erde, mit Jesus Christus in geistlichen Leibern vereint sein werden? (Offb. 7;4,9; 1. Thess. 4:15-17; Phil. 3:21)

IST es logisch, daß Gott plötzlich, entgegen seinem ursprünglichen Vorhaben, die Menschen für ihre Sünden noch belohnt, indem er sie zu geistlichem Leben erhöht und damit seinem anfänglichen Vorsatz untreu wird? Das können wir doch wohl beim besten Willen nicht glauben.

Ist es nicht vielmehr so, daß Gott seinen Sohn vor Grundlegung der Welt dazu bestimmt hatte, die zukünftige Gemeinde, die aus Adam entstehen sollte, verherrlicht zu sich zu führen?
War nicht auch schon vor Grundlegung der Welt die Gemeinde zur verherrlichten Einheit mit Christus bestimmt gewesen? Ganz gewiß war es so, denn dies lehrt uns die Schrift (1. Petr. 1:20; Eph. 1:4).

Gottes eigene Tat durch Jesus Christus bestätigt seinen vor Grundlegung der Welt gefaßten Willen, denn der Apostel Paulus konnte an die Epheser schreiben:
"daß alle Dinge zusammengefaßt würden in Christus, beides, was im Himmel und auf Erden ist (Eph. 1:3,5,9-14).

Satans Störversuch
DIESES Zusammenfassen zu verhindern, war und ist Satans Ziel. Am wirkungsvollsten dazu wäre wohl gewesen, den Sohn für Gottes Vorhaben untauglich zu machen!
Satan nahm dazu dreimal Anlauf. Kaum war der Messias geboren, trachtete Satan ihm auch schon durch Herodes nach dem jungen Leben (Matth. 4:1-18). Als Jesus dann sein irdisches Wirken begann, trat der Versucher ihm entgegen, um ihn zu Fall zu bringen (Matth. 4:1-11). Nachdem das gescheitert war, glaubte Satan, Jesus am Kreuz endlich doch noch überwunden zu haben. Allerdings hatte er die Rechnung ohne Gott gemacht, denn das Leiden und Sterben Jesu hatte Satan und seine Welt überwunden und das Adamsgeschlecht von Sünde und Tod befreit.

Wiederherstellung
GOTT ist stärker als Satan und alle Sünde der Welt. Sein Ratschluß ist auf ewig unabänderlich. Der Sohn Gottes, den Satan vernichten wollte, hat durch sein Leiden und Sterben der Sünde ein Ende gemacht. Er erniedrigte sich selbst, wurde gehorsam bis ans Kreuz, erlöste uns durch sein Blut und wurde so auf ewig unser Erlöser (Phil. 2:6-9; 1. Petr. 1:18,19; Röm. 5;18,19; Apg. 4:10-12).

Bleibt demnach festzustellen:
DIE Sünde ist in die Welt hineingebracht und von Christus überwunden worden. Das Vorhaben Gottes dagegen ist und bleibt unabänderlich.

Der Trick
NUN bleibt Satan nichts weiter übrig, als den Versuch zu unternehmen, die Auserwählten von Christus hinwegzuziehen. Dazu bedient er sich vieler falscher Propheten und Christusse sowie ihrer Falschlehren (Matth. 24:23-26). Einer dieser falschen Propheten und Erlöser ist der sogenannte "treue und verständige Sklave". Er maßt sich eine Mittlerfunktion zwischen Gott und den Menschen an, obwohl diese allein Jesus Christus zusteht (1. Tim. 2:5). Die Lehre vom irdischen Paradies, in dem die sogenannten "andere Schafe" angeblich ewig leben können, ist weiter nichts als ein satanischer Versuch, Berufene von Christus zu trennen.

Diese irregeführten Gläubigen sind einem Betrug zum Opfer gefallen, der nicht auf eine Bibelverheißung, sondern auf einen gedanklichen Trick Rutherfords gegründet ist. Sein Vorgänger C.T. Russell lehrt nämlich, daß die bis zur Vollzahl noch fehlenden Gesalbten für die 144 000 in der WT-Gesellschaft eingesammelt und 1914 mit Christus im Himmel vereint werden. Dann kam das Jahr 1931. Russell war bereits gestorben und die Vereinigung der Gesalbten mit dem Herrn hatte nicht stattgefunden. Der neue Präsident Rutherford erfand nun die sogenannte große Volksmenge, die für die Erde bestimmt und deren Anzahl unbegrenzt sei. So rettete er die Zukunft der WTG, entzog aber dadurch Millionen gläubiger Menschen die Leibesgemeinschaft mit Christus. Damit wurde das Erlösungsopfer Christi für diese Menschen wirkungslos.

Achtung
ES ist eine feststehende Tatsache, daß nur diejenigen, die' der Berufung zur Leibesgemeinschaft mit Christus folgen, sich in seinen Namen taufen lassen und die Geistessalbung nicht zurückweisen, in und durch Jesus Christus ewiges Leben, gleich ihm empfangen werden.
Es ist nicht wahr, daß diese Segnungen nur für 144 000 Versiegelte bestimmt sind. Jeder, der sich von dieser einzigen und wahren Berufung wegziehen läßt, stellt seine Zukunft in Frage (Eph. 4:4).

Wenn Euch, liebe Verkündiger, ein sogenannter treuer und verständiger Sklave eine andere irdische Berufung aufdrängen und Euch damit vom heiligen Abendmahl ausschließen will, ist es mit Sicherheit ein Feind Christi.
Wenn dieser "Sklave" sich dazu noch als von Gott über Euch eingesetzt bezeichnet, in anmaßender Weise Menschen als geistig tot oder lebendig erklärt und lautend falsche Weltendedaten prophezeit, ist er in Wirklichkeit ein untreuer Knecht, ein falscher Mittler, ein falscher Prophet und ein falscher Messias. Seine Werke sind Lüge und Täuschung. Sie stammen vom Vater der Lüge, von Satan, dem Teufel.

DESHALB, LIEBE GESCHWISTER, KEHRT DIESEM UNTREUEN KNECHT DEN RÜCKEN, GREIFT ZUR BIBEL UND NICHT ZUM WT, ERKENNT JESUS CHRISTUS IN SEINER LIEBE ALS EUREN HERRN UND ERLÖSER UND LASST EUCH DURCH IHN MIT GOTT VERSÖHNEN!
- MSH -

DOKTOR MARTIN LUTHER - DER GROSSE REFORMATOR (I)
Die Reformation beginnt
WITTENBERG war seit dem 31. Oktober 1517 in helle Aufregung geraten. Viele Leute diskutierten auf den Straßen und Plätzen der Stadt aufregend miteinander. Die einen traten dafür ein, andere stellten sich leidenschaftlich dagegen. Niemandem war an besagtem Morgen der Mann aufgefallen, der in einer unscheinbaren Mönchskutte zur Universitätskirche schritt und einen großen Anschlag an ihre Tür heftete. Das war ja auch nichts BESONDERES, denn viele Leute benutzten diese Möglichkeit, WICHTIGES den Bürgern der Stadt mitzuteilen. Jedoch, was jetzt an der Kirchentür zu lesen stand, übertraf alles bisher DAGEWESENE. Man fragte sich, war es offener Widerstand gegen die allgewaltige und allein seligmachende weltweite, also katholische Kirche und gegen das Papsttum als dem Stellvertretersitz Christi auf Erden? Oder sprach hier der Verfasser der 95 Thesen das aus, was insgeheim viele Menschen schon seit langem bewegte?

Wie war es dazu gekommen?
DEM Manne in Mönchskleidern kam der herrliche Sonnenschein, das Singen der Vögel und der Duft des Sommerwindes nicht zu Bewußtsein. In seiner engen Zelle des Augustinerklosters zu Wittenberg lief er aufgeregt hin und her. Bohrende Fragen ließen ihn nicht mehr zur Ruhe kommen. Tag und Nacht quälte ihn als schweres Problem der Gedanke: Wie kann ich meinem Gott wohlgefallen? Richtig, er war getauft. Aber hatte ihn das zu einem besseren, einem sündlosen Menschen gemacht? War es ihm gelungen, alles irdische Begehren abzulegen? Nein! Gewiß, er nahm seine Werke der Frömmigkeit - also der Gerechtigkeit sehr ernst. Aber wer sagte ihm, ob es die richtigen Werke waren? Und ob sie auch ausreichten? Wo ist überhaupt die Grenze, an der Gott mit einem Menschen zufrieden sein kann? Kann ein Mensch überhaupt aus eigener Gerechtigkeit seine Sünden überwinden und sich somit den Weg zu Gott freimachen?

Der Apostel Paulus schreibt doch in seinem Brief an die Römer, Kapitel 1, Vers 17 von der Gerechtigkeit Gottes. Also muß es doch dem Menschen möglich sein. Gottgefälligkeit, also Gerechtigkeit hervorzubringen. Und doch, er war mit sich und seinen gottgefälligen Werken nicht zufrieden. Hinter diesem Pauluswort schien sich noch viel mehr zu verbergen. Wieder und wieder las er diesen Text und rang dabei um jedes einzelne Wort. Da, eines Tages fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Unverhofft öffnete sich ihm der Blick in eine geistige Freiheit, die er nie für möglich gehalten hatte und die vor ihm sicherlich nur wenige Menschen erlebt hatten. Natürlich, jetzt war es ihm klar:

NICHT DER MENSCH WIRD DURCH SEINE WERKE GERECHT VOR GOTT, SONDERN GOTT RECHTFERTIGT DEN MENSCHEN, UND ZWAR ALLEIN DURCH DEN GLAUBEN AN JESUS CHRISTUS, SEINEN SOHN, DER FÜR UNSERE SÜNDEN DEN OPFERTOD GESTORBEN IST.
Also sind nicht die Werke, sondern der Glaube ausschlaggebend. Wie verständlich erschienen dem in der Schrift forschenden Mönch nun die Paulusworte im 3. Kapitel des Römerbriefes: "Ich rede aber von der Gerechtigkeit vor Gott, die aus dem Glauben an Jesus Christus kommt und allen zuteil wird, die noch glauben. Denn es gibt hier keinen Unterschied: Alle haben gesündigt und die Herrlichkeit verloren, die Gott ihnen zugedacht hatte, und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Jesus Christus geschehen ist." (V. 22-24; Lu 75). -
DIESE wegweisende neue Erkenntnis fand unter anderem ihren Niederschlag in den 95 Thesen, die für jedermann zugänglich an der Tür der Universitätskirche zu Wittenberg aushingen. Sie sollte bald die Grundfesten der katholischen Kirche erschüttern und die Reformation auslösen. Und wer war nun der Urheber dieser ganzen Bewegung, der Mönch und Schriftforscher, der der Wahrheit Gottes zum Licht verhalf? Es war kein Geringerer als der Doktor der Theologie und Professor der Heiligen Schrift an der Universität zu Wittenberg, MARTIN LUTHER.

Zum Nachdenken
IST DAS NICHT ERZIEHUNG ZUR LÜGE?
"Gibst du einen Fehler preis?"
Mit diesem Nebenartikel wurde der WT "Wähle den besten Lebensweg" vom 15. Juni 1980 Nr. 12 eingeleitet, worin auf S. 17/18 der "Fehler", d.h. die Falschprophetie von 1975 zugegeben wurde. Der Artikel endet mit der kategorischen WT-Forderung; ''… sei entschlossen, nicht einen Fehler preiszugeben."

Ist das nicht die Aufforderung, überall vor den Menschen auf die Frage nach den falschen Prophetien der WTG zu heucheln, zu vertuschen, zu verneinen, zu lügen? Hat der WT auf diese Weise das Gewissen gar vieler nicht schon derartig verdorben, daß sie für den Schutz der WTG zu jeder Lüge bereit sind? Wer gar Falschprophetie vertuscht, hat er da nicht den absoluten Tiefpunkt erreicht? Sind solche, die das verlangen und einüben, nicht wie eine geistige Mafia, geistige Mafiosi? Lies dazu 5. Mose 18:20-22!

WIR MAHNEN ZUR WACHSAMKEIT
Die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas findet keine Ruhe
Feinde im eigenen Lager
SEIT 1975 kommt die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas nicht mehr zur Ruhe. In allen Ländern, wo Jehovas Zeugen ihre Missionsarbeit durchführen, macht sich ein Feind der Zeugen Jehovas bemerkbar. Die leitende Körperschaft bezeichnet diesen Feind mit dem Namen "gottloser Mensch". In Wahrheit ist dieser Feind nicht gottlos, sondern gottesfürchtig.
Dieser Feind ist der nach Wahrheit suchende Zeuge Jehovas, dem nach 1975, nach großer Enttäuschung, die Augen aufgehen und zu prüfen anfängt.

Wie wird vor diesem Feind gewarnt?
IN der "Christlichen Verantwortung" wurde schon mehrfach darüber geschrieben wie die leitende Körperschaft den Versuch unternimmt, um ihre Feinde zum Schweigen zu bringen. Noch einmal darüber zu schreiben, würde mehrere Seiten in Anspruch nehmen. Damit sich unsere ständigen Leser der Artikelserie "WIR MAHNEN ZUR WACHSAMKEIT" noch einmal vergewissern können, weisen wir auf folgende Nummern der "Christlichen Verantwortung" hin; CV 104 Seite 6; CV 122 Seite 2-3.

IM Wachtturm Nr. 23 Jahrgang 1982 wird erneut damit begonnen, vor diesem gottlosen Menschen zu warnen. Im Wachtturm wird dieser Mensch wie folgt beschrieben:
"Es sind Menschen, die vorgeben Zeugen Jehovas zu sein, jedoch sind sie habgierig und versuchen Irrlehren einzuführen, um Glieder des Volkes Jehovas zur Befriedigung sinnlicher Leidenschaften zu verführen."
Weiter heißt es: "Sie lassen sich zu rebellischen Reden hinreißen. Sie lehnen sich gegen von Gott ernannte Männer auf." (Siehe WT Nr. 23/82 Seite 12, Abs. 5/6).

Denken wir einmal logisch über alles nach
FRAGEN wir uns zuerst: "Gibt es eigentlich solchen gottlosen Menschen in der Organisation der Zeugen Jehovas"? Die Antwort ist "NEIN"! Es gibt nur Menschen in dieser Organisation, die seit 1975 furchtlos gegen die vielen Bibelfalschauslegungen der leitenden Körperschaft Protest einlegen. Diese Menschen sind nicht erst seit gestern mit der Organisation verbunden, es sind Angehörige, die 10, 20, ja sogar 40 Jahre der Organisation treu dienten. Nun aber sind sie plötzlich "gottlose Menschen", nur weil sie nach vielen Enttäuschungen endlich ihrem Gewissen folgen und mit Hilfe von Lesestoff und Belehrungen falsche Bibelauslegungen richtigstellen.

NATÜRLICH entstehen dadurch Konflikte zwischen den leitenden Köpfen in den Versammlungen der Zeugen Jehovas und den angeblichen "gottlosen Zeugen Jehovas". Meist endet solche mutige Handlung mit Ausschluß aus der Organisation. Dieser Akt beschwört oft noch mehr Probleme für die Leitung der Zeugen Jehovas herauf. Diese mutigen Gottesdiener, die man als "Gottlose" beschimpft, bemühen sich, ab nun kleine Bibelstudiumgruppen einzurichten und studieren ab dann noch gründlicher und ohne Störungen die Bibelauslegungen dar Zeugen Jehovas. Dann gehen sie damit an die Öffentlichkeit und warnen in erster Linie all ihre Glaubensfreunde, die sie noch in Erinnerung haben.
Außerdem schreiben sie viele Briefe und schicken sie an viele Menschen guten Willens, die mit Zeugen Jehovas in Verbindung stehen. Das alles tun sie aus christlicher Verantwortung, um gottesfürchtigen Menschen zu helfen, sie vor Enttäuschungen und Abfall von Gott zu bewahren. Außerdem wird durch diese Tätigkeit endlich der gegenwärtige falsche Prophet bloßgestellt, vor dem Jesus uns als Christen gewarnt hat. Weil die leitende Körperschaft diese Gefahr auf sich zukommen sieht, beschimpft und verleugnet sie diese mutigen Zeugen Jehovas und bezeichnet sie als "gottlose Menschen".

Nachdenkliches
WO WOHNT GOTT?
MIT dieser Frageüberraschte der Rabbi Menachim Mendel einige gelehrte Männer, die bei ihm zu Gast waren. Sie lachten und sagten: "Wie redet ihr! Ist doch die Welt seiner Herrlichkeit voll!" Er aber beantwortete die eigene Frage: "Gott wohnt, wo man ihn einläßt."

DER jüdische Gelehrte Martin Buber dazu? Alle echten religiösen Bewegungen wollen nicht etwa dem Menschen die Lösung des Weltgeheimnisses darbieten, sondern ihn ausrüsten, aus der Kraft des Geheimnisses zu leben, sie wollen ihn nicht über Gottes Wesen belehren, sondern ihm den Weg weisen, auf dem ihm Gott begegnen kann.

DIE WTG zur Frage "Wo wohnt Gott"?: Gott sitzt auf den Plejaden, im Siebengestirn! "Das Siebengestirn, welches das Sternbild der Plejaden formt", nach "großer Überzeugung" sei "einer der Sterne jener Sternengruppe die Wohnstätte Jehovas"! So verkündigt in Schriftstudien 4 S.504 dt. 1923, Beröer Handbuch S. 269 dt. 1912, Schöpfung S. 100 dt. 1928, Versöhnung S. 14 dt. 1928.
AUF dem Mond waren inzwischen Menschen und zur Venus wurden schon Sonden geschickt« Die Plejaden dürften also auch nur eine wissenschaftlich-technische Frage sein. Und was dann, WTG? -

GRÜSSEN JA ODER NEIN?
WIEDER einmal hat die Wachtturn-Gesellschaft zugeschlagen! Während "neue Erkenntnisse" in der Vergangenheit aber oft nur "neue" theoretische Lehren waren (zum Beispiel 3 statt 2 Schlüssel des Petrus usw.), betrifft es jetzt den Zeugen persönlich: Sein Verhalten zu Bekannten, Freunden, ja engsten Verwandten soll reglementiert werden. Eine ungeheuerliche Frechheit!

IN vielen Versammlungen wird es nun munter. Man läßt sich ja viel gefallen. Aber kann man es unwidersprochen lassen, wenn einem verboten wird, mit bestimmten Menschen, in besonderen Fällen mit der Mutter, der Tochter, den engsten Angehörigen über persönliche Probleme zu sprechen, sie einzuladen? (WT 24/81)

Gottgefälliges Verhalten gegenüber anderen
UM den Inhalt dieser Schrift ,in Erinnerung zu rufen, nur soviel:
"Jeglicher Kontakt zu Ausgeschlossenen soll vermieden werden. Dieses gilt auch für Verwandte! Ausnahmen werden nur gegenüber dem Ehepartner, minderjährigen Kindern oder Personen, die aus dringenden Gründen in der gleichen Wohnung wohnen, gemacht."

Viele Zeugen stehen also jetzt vor einem großen Problem, zumal die WTG sich nicht nur mit Ratschlägen oder Hinweisen begnügt. Man lese:
"Wenn er aber nicht aufhört Gemeinschaft mit den Ausgeschlossenen zu pflegen, hat er an den bösen Werken teil (indem er sie unterstützt oder sich daran beteiligt) und muß aus der Versammlung entfernt oder ausgeschlossen werden."

FALLS Zeugen weiterhin Kontakt zu Ausgeschlossenen haben, müssen sie selbst mit einem Gemeinschaftsentzug rechnen. Nun gibt es unter Zeugen auch Personen, die nicht vor dem Problem stehen, sich von ausgeschlossenen Verwandten trennen zu müssen. Und wie schnell sind diese dann mit dem Hinweis zur Stelle:
"Wir haben neues Licht erhalten, danach müssen wir uns ausrichten."

DIESES Argument ist ausreichend bekannt. Immer wenn ein neuer "Gedanke" in den WT-Lehren auftaucht, wurde der Begriff "neues Licht" strapaziert. Wenn überhaupt, dann nur sehr ungern, gab die Gesellschaft begangene Fehler zu. Wieviel einfacher ist es auch, korrigierte Fehler als "neues Licht" zu bezeichnen! Wer kann es dann den Zeugen verübeln, wenn sie das Vokabular der Gesellschaft übernehmen?

Neues Licht, neue Sorgen
ABER zurück zum eigentlichen Problem:
Kann man die neuesten Anweisungen der WTG als "neues Licht" bezeichnen? Zeugen, die 10 Jahre und länger in der "Wahrheit" sind, können sich sicher sehr gut daran erinnern, daß die gleichen Anordnungen, die von vielen heute als "neues Licht" deklariert werden, bis Anfang der 70er Jahre gang und gäbe waren. Dann wurden die Bestimmungen etwas gelockert. Man konnte - von wenigen Ausnahmen abgesehen - also Ausgeschlossene grüßen, zumindest ausgeschlossene Verwandte besuchen; ein gesellschaftlicher Kontakt war somit möglich. Jetzt also wieder die harte Linie! Viele Zeugen stehen nun vor der Frage:

Weshalb tritt die Gesellschaft so inkonsequent auf?
Einmal hü, ein anderes Mal hott.
Jeder Zeuge wird damit in eine unmögliche Situation gebracht. Natürlich wird die WTG nie zugeben, weshalb sie eine Entscheidung gefällt hat. Aus gewissen Andeutungen kann man aber doch den Grund erkennen. Lesen wir uns noch einmal aufmerksam den WT 24/ 81 durch. Dann werden wir zu Abschnitt 14 im 2. Teil kommen:

"Es könnte sein, daß jemand, der ein wahrer Christ war, den Weg der Wahrheit verlassen hat und erklärt, er betrachte sich nicht mehr als ein Zeuge Jehovas oder wünsche nicht mehr, als ein solcher bekannt zu sein. Wenn dieser seltene Fall eintritt, gibt der Betreffende seinen Stand als Christ auf und verläßt vorsätzlich die Gemeinschaft der Versammlung."
Ende des Zitats.

EIN unerfahrener oder nur flüchtig studierender Zeuge wird nur beifällig mit dem Kopf nicken. Manch einer wird sich aber auch fragen:
Was sind das für Leute, die keine Zeugen mehr zu sein wünschen? Welche Gründe bewegen sie zu solch einem Schritt?

Offensichtlich konnte man sie nicht der Hurerei, des Ehebruchs, des Diebstahls oder dergleichen beschuldigen. Andere religiöse Gründe müssen eine Rolle spielen, zum Beispiel, daß sie bestimmte Lehren der WTG als falsch erkannt haben. Kritik an ihren Ansichten können Zeugen aber überhaupt nicht ertragen. Auch berechtigte Kritik ist für sie' "Unrecht".
G/N

LESERZUSCHRIFTEN
FRAGEN - MEINUNGEN - HINWEISE - ANTWORTEN
VERGANGENES Jahr im August erhielten wir einige Briefe aus dem Ort O… im Bezirk Leipzig. Briefe eines offensichtlich sehr eifrigen Bruders, der einzelne CV-Artikel zum Anlaß nahm, um uns zu schreiben, teilweise ablehnend, teilweise zustimmend, benennt und erläutert er uns wichtige Stellen der Bibel, die zu den Grundlagen-Stellen für das Glaubensgebäude der WTG gehören. Er schließt seine kurzen Hinweise mit dem Satz: "BITTE SIE UM DISKRETION!"

Natürlich halten wir uns an diese Bitte, denn wichtig vor allem ist zunächst einmal, daß die Zahl derer, die - zwar ungenannt bleiben wollen - uns schreiben, wächst und wächst. Wir sind glücklich darüber und sehen darin zugleich eine noch stärkere Verpflichtung, zu raten und zu helfen. Wir möchten auf diesem Weg dem Bruder aus "O" danken, daß er uns schrieb, denn alleine dieser Umstand beweist uns, wie immer weniger Menschen innerhalb der WTG das absolute Informationsverbot gegenüber CV beachten. Im Hinblick auf die Worte: "Vergewissert euch …" haben wir in den ersten Ausgaben von CV oft darüber gesprochen, daß man sich auch innerhalb der WTG einen wachen, kritischen Beröerblick bewahren muß. Das ist heute nicht anders, denn nur so ist wahre Erkenntnis und rechtes Verständnis der Dinge möglich.

UNSER Bruder aus O… , schrieb an uns folgende Zeilen:
"Christen sollen mit Menschen von allen Arten freundlich umgehen! Nach 1. Korinther-Brief Kapitel 9, Vers 19-23 und Kapitel 10, Vers 32-33! Das heißt wir sollen zwar den Gottlosen, nicht beleidigen, als Christen; aber wir sollen auch keine dicke Freundschaft zu ihm unterhalten: um nicht an seinen Sünden beteiligt zu sein!!!"

Das ist eine ehrliche, aufrechte und vor allem bibelgerechte Haltung. Doch sie läßt uns fragen: Ist die Haltung der leitenden Körperschaft in Brooklyn genauso? Wird in der WTG nicht ständig der Haß gepredigt gegen Andersdenkende und Andersglaubende? Wird nicht Gift und Galle gegen, die Kirche gespien? Wird nicht jeder, der der WTG nicht ins Konzept paßt, verteufelt? Unser Bruder hat RECHT. Und es wäre wirklich die gesunde Art der Beröer, wenn jeder Zeuge, Jehovas die Haltung der Bibel und des Bruders mit der der WTG vergliche.
Wir würden uns freuen, dazu andere Meinungen zu hören.

"Christliche Verantwortung" :Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str.6 Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos
Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera

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