Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 164
Herausragend an dieser Ausgabe. Als erste deutschsprachige Publikation wird hier in Übersetzung aus der Zeitschrift "Time" vom 22. 2. 1982, eine erste Information zum Fall des Raymond Franz geboten. Weiteres dazu auch in dem nachfolgenden Link:

Parsimony.8505


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER. GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 164 GERA MÄRZ 1983

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen die WTs Nr. 16 und 17/1982
VON DER WAHRHEIT, DIE FREI MACHT
Welcher Wahrheit dürfen wir vertrauen?
JEHOVAS ZEUGEN SIND BEREIT
Wir mahnen zur Wachsamkeit
NENNEN WIR IHN „HOMA"
Lektion für einen ZJ in Berlin
ALARM-INFORMATION
KEHRT DIE WTG ZUM KREUZ ZURÜCK?

ZEUGEN RENNEN NUN IN DEN WACHTTURM-TODESSTREIFEN
Raymond Franz und andere erhoben sich
NOCH am 13. Mai 1978 hielt RAYMOND FRANZ, ein Glied der LEITENDEN
KÖRPERSCHAFT, die Einleitungsansprache für den WTG-Bethelneubau in Frankreich:
"Jehova mit Freuden dienen, Nichtigkeit menschlicher Bemühungen, vergängliche Ehre von Personen wie Cäsar und Napoleon, und darauf warten, daß Jehova zu seiner Zeit die Bösen vernichten wird", waren, seine angesprochenen Themen. (WT 1. April 1978, Seite 11)

IN letzter Zeit sah. es in ihm ganz anders aus. Doch noch ging das niemanden was an. Nun aber hat er sich durchgerungen und die Organisation verlassen!

Anne Constable aus Atlanta/USA berichtet:
"TIME-22. Februar 1982
Richard N. Ostling -

SEIT 40 Jahren widmete RAYMOND FRANZ sein ganzes Sein den Zeugen Jehovas. Die Religion antwortete ihm, indem sie ihn in die oberste Spitze erhob als ein Mitglied ihrer weltweiten leitenden Körperschaft. Aber es war eine schwierige Periode, für die Führung. Im Jahre 1975 mußte die Sekte einem Debakel ins Auge blicken: Die gegenwärtige Welt. verging nicht, wie die Zeugen-Publikationen fast alle garantierten, In einem Glauben, in dem Zweifel nicht geduldet werden, wuchsen unvermeidliche Fragen; im Sinn einiger. Nach und nach begann RAYMOND FRANZ, Lehren in Frage zu stellen, und nun, in einem, Sturz, so dramatisch wie eine Exkommunikation im Kardinalskollegium wurde er verbannt, oder wie die Zeugen sagen "ausgeschlossen". Das Ergebnis ist, daß der frühere Leiter beinahe von jedem gemieden wird, mit, dem er je zusammengearbeitet hat, abgeschnitten von allen Verwandten, ausgenommen seine Frau, bar jeder Hoffnung auf ewiges Leben.

DIE Offiziellen der Wachtturmgesellschaft, wie die religiöse Organisation von 2,2 Millionen Nachfolgern formell bekannt ist, verweigert jeden Kommentar zu diesem beispiellosen Fall. Aber FRANZ, 59, erklärte sich widerstrebend einverstanden, sein Schweigen zu brechen und der "TIME" die Anklagen gegen ihn zu erklären. Indem er das tat, ermöglichte er einen gar seltenen Blick in das geheimnisvolle Hauptquartier dieses fest organisierten Glaubens.

FRANZ ist ein Zeuge der dritten Generation. Sein Onkel, Frederick W. Franz, 88, ist seit Jahrzehnten der Spitzenideologe der Religion, und seit 1977 ihr Haupt.
RAYMOND FRANZ begann die Vollzeitarbeit für die Sekte bald nachdem er die Oberschule beendet hatte. Während 20 Jahren ertrug er die Dürftigkeit eines Missionars in der Karibik, wurde er ein vertrauter. Schreiber offizieller Veröffentlichungen und wurde 1971 Mitglied der leitenden Körperschaft .

AUSSENSTEHENDEN bekannt durch ihr beharrliches Tür-zu-Tür-Anhängermachen existieren die Zeugen Jehovas, wie FRANZ es nennt, als eine "hermetisch versiegelte" Gemeinschaft, jedes doktrinäre Aufmucken und jeder Funke von Sünde werden unter Ausschluß der Öffentlichkeit diszipliniert. Nirgends ist mehr Wahrheit als im Bethel, dem Hauptquartier der Sekte in Brooklyn. Nach FRANZ Aussage wird das Lesen oder Studieren der Bibel als "übel" betrachtet, außer geleitet in autorisierten Diskussionen, die den Doktrinen der Wachtturmführung folgen, damit die Gefolgschaft nicht in Irrtum abdreht.

AUFGRUND seiner eigenen Arbeit als Autor eines offiziellen Werkes über die Bibel und aufgrund des wachsenden Gefühls, daß die Wachtturmdisziplin zu streng ist, kam FRANZ persönlich zu der Schlußfolgerung, daß die Religion eine humane Organisation mehr betont als biblische Lehren. Er sagt:
"Während wir Menschen produzieren, die äußerlich moralisch waren, wurden die wesentlichen Qualitäten der Demut, des Mitleids und der Barmherzigkeit zerstört."

FRANZ deutete niemals seine Ungewißheit an, als er in den 70er Jahren in 50 Ländern Ansprachen hielt. Um seine inneren Spannungen zu lindern, trat er im Frühjahr 1980 von seinen Bethelpflichten zurück. Inzwischen begann die leitende Körperschaft eine geheime Untersuchung ketzerischer Gerüchte unter Anwendung geheimer Taktiken. Anfangs gab es keine direkte Konfrontation. Dafür wurden die Leitungsmitglieder, wie angegeben, mit Ausschluß bedroht, um ihre Aussage über untereinander geführte doktrinäre Diskussionen zu erlangen. Am 21. Mai wurde FRANZ nach Brooklyn beordert, zu einem verhängnisvollen Grillen durch die Kollegen der leitenden Körperschaft. Bezweifelt er, daß Jehova nur eine erwählte Organisation hat? Stellt er die offizielle Endzeitchronologie in Frage?

FRANZ versuchte, die Konfrontation zu vermeiden, aber er konnte sich "nur bis hierhin beugen". Es war nicht genug. Seine Gegner waren nicht in der Lage, an Ort und Stelle eine Zweidrittelmehrheit für seinen Ausschluß zu bekommen, aber er wurde gezwungen, das Bethel zu verlassen. Etwa ein Dutzend Offizieller wurde hinausgesäubert, gewiß die schlimmste doktrinäre Krise, der das Wachtturmhauptquartier jemals gegenüberstand.

ABER die Verfolgung von FRANZ war nicht vorüber. Als ein Flüchtling des Bethel und seines Lebenswerkes fand er sich selbst mit wenig brauchbaren beruflichen Fähigkeiten vor, mit seiner 10 000 Dollar Versorgung vom Bethel und 600 Dollar persönlicher Ersparnisse. Er wandte sich en einen alten Glaubensfreund, Peter Gregerson aus Gadsden, Alabama, der einen regionalen Supermarkt leitet. Gregerson lieh FRANZ und seiner Frau einen Wohnwagen, um darin zu leben und gab ihm Arbeit als Handlanger. 1981 begann auch Gregerson, die Wachtturmdogmen in Frage zu stellen und verließ diesen Glauben.

SECHS Monate später verkündete die offizielle Wachtturmgesellschaft, daß die Politik des Meidens ausgeschlossener Zeugen auch einschließt, solche wie Gregerson zu, meiden, die sich selbst abgewandt haben. Nicht lange danach wurde FRANZ in einem Restaurant beobachtet, wie er zusammen mit seinem Wohltäter Gregerson eine Mahlzeit einnahm. Diese einfache Beobachtung besorgte den faktischen Bruch, um FRANZ schließlich durch die Leiter in Gadsden vor zwei Monaten auszuschließen. "Mit einem Schlag vernichteten sie alle Jahre meines Dienstes", sagt FRANZ. "Ich glaube nicht, .daß es eine andere Organisation gibt, die so auf 100% Konformität besteht."

VOM Gesichtspunkt der Führerschaft war es unverkennbar gebieterisch, FRANZ und die anderen zu schlagen. Die luthergemäße Betonung der Dissidenten, "die Schrift allein" anstelle der offiziellen Interpretation, war nur eine der Herausforderungen der Fundamente dieser Religion. Viele andere zentrale Wachtturmdoktrinen wurden ebenfalls auf den Zaun gesteckt. Eine davon: Die Zeugen glauben, daß nur 144 000 (eine Zahl, entnommen von Offb 14:1-3) "wiedergeboren" werden und in den Himmel gehen.

Die Herrscher dieses Glaubens, zu denen RAYMOND FRANZ einst zählte, kommen von dieser Elite. Die "anderen Schafe", die loyal zum Wachtturm stehen, bekommen ein irdisches Paradies versprochen. Den Rest der menschlichen Rasse wird Jehova in Kürze vernichten. Die Dissidenten verwerfen dieses Klassensystem. Sie verfechten, daß die Zahl 144 000 symbolisch ist, und alle Gläubigen seit Christi Tagen in den Himmel gehen.

DIE Zeugen lehren auch, daß das zweite Kommen Christi 1914 geheim erfolgte. Ein Datum, das man durch umfangreiche historische und biblische Überlegungen erlangte, das Ende des Weltsystems muß während der gegenwärtigen Generation eintreten (eine Interpretation von Lukas 21:32 "diese Generation wird nicht vergehen, bis alles erfüllt ist"). Die Dissidenten sind zu dem Glauben gekommen, daß Christi Königreich und die "letzten Tage" um 33 n.Chr. begonnen haben, und daß Christi zweites Kommen noch zukünftig ist.

DIE Dissidenten haben sich, mit anderen Worten, dem allgemeinen Christentum zugewandt, ausgenommen, daß sie Christi Göttlichkeit verwerfen. FRANZ ist kein bitterer Wachtturmgegner geworden. "Es gibt kein Leben außerhalb der Organisation", ist alles, was er über die Schmerzen des Gemiedenwerdens sagen will. Aber andere Ex-Zeugen entfachen ein Sperrfeuer von Protesten, Veröffentlichungen und Gerichtsprozessen. Diese Dissidenten erklären, daß rund 1 Million Personen die Wachtturmreihen in den letzten 10 Jahren verlassen haben. Die Zeugen berichten, daß sie noch zunehmen dank einer Nonstoprekrutierung.:

Aber dieser Erfolg wird nicht lange dauern. Sie haben sich notwendigerweise vom 1975-Datum zurückgezogen, aber auch das Ende muß noch zur Lebzeit der Menschen kommen, die sich noch an die irdischen Ereignisse von 1914 erinnern. Mit rapider Verdünnung der Reihen solcher Alten gehen die Zeugen auf einen beunruhigenden, selbst geschaffenen Todesstreifen zu.

ALARM-INFORMATION!
KEHRT DIE WTG ZUM KREUZ Z U R Ü C K ?
IM neuen WTG-PARADIESBILDERBUCH "Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben" (1962) S. 170, wird Jesus neuerdings erstmals an einem Stamm dargestellt, den auf den ersten Blick fast wie ein Kreuz aussieht, durch die Inschrift, geschickt wie ein Querbrett bzw. Querbalken angebracht. Er hängt so zwar noch an einem Stamm, aber auch schon wieder an einem Kreuz, wenn man das so sieht! Man kann sicher sein: Kein Komma und keinen Pinselstrich setzt die WTG ohne Absicht oder ohne Überlegung! Natürlich kann man das Bild noch so oder so deuten, soll man sicher auch. Aber die Absicht wird deutlich!

Wir sagen: Auch das ist ein Erfolg der Entlarvung des WT-Bibelmißbrauchs, den nicht nur CV in christlicher Verantwortung vornimmt! Merkt die WTG, wie abstoßend sie mit ihrer Verwerfung des Kreuzes unter anderen Christen wirkt? Offensichtlich will sie unterschwellig durch bloße gelegentliche Optik langsam eine Rückkehr zum Kreuz vorbereiten, um einen Skandal in ihren Reihen zu vermeiden. Denn ihre Leugnung des Kreuzes Christi ist ein Skandal, einer der größten in ihrer langen Geschichte der Bibelvergewaltigung vom angeblichen Endzeitbeginn 1799 mit Napoleon, Obrigkeitsfalschlehre von 1929 bis 1963 bis zum 1000-Jahrreichbeginn 1975, eingeschossen eine jahrzehntelange Falschdefinition des Begriffes Religion! Heilig waren ihr nur immer ihre eigenen Entscheidungen, auch über das Kreuz Christi. Auch hier wird ihre Falschheit offenbar. Da es um das Kreuz geht, ist die Sache so bedeutsam und folgenschwer, daß die WTG sie nur ganz vorsichtig anschieben kann. Jeder |verfolge das sehr aufmerksam! Teilt auch in dieser Frage CV jede Beobachtung mit. Das ist doch eine der wichtigsten Fragen für alle Betroffenen. -

WARUM DIE WTG SO UNVERZICHTBAR IST…
DANIEL VON ALMEN, Missionsgesellschaft, in Basel/Schweiz, sagte auf der Weltmissionskonferenz im Mai I960 in Melbourne:
"Viele Menschen… ringen um einen neuen Lebensstil, um neue Möglichkeiten, auch in unserer technischen Gesellschaft ein Mensch zu sein. Wie aber wird ihr Zeugnis und ihr Kampf aufgenommen? Meistens .werden sie als linkslastig abgestempelt und an den Rand gedrängt, und manchmal lassen sie sich selbst aus einer vorschnellen Ablehnung unserer Gesellschaft heraus an den Rand drängen."

Ja, und diese Menschen sind dann nur zu oft die möglichen Revolutionäre, um eine solche Gesellschaft zu verändern. Durch die antidemokratische, antirevolutionäre und antikommunistische WT-Verkündigung, nichts selbst zu tun, um "die Welt zu verbessern", sondern "allein auf das Königreich Gottes" dafür zu harren, werden solche Menschen unter Mißbrauch ihres Glaubens dann endgültig sozialpolitisch "entschärft" und "neutralisiert". Je nach Bedarf wird das Kommen dieses "Königreiches Gottes" für jede Generation entsprechend verschoben, bisher auf 1914, 1918, 1925, 1939/45, 1975. Nun soll es, auch "Millennium" genannt, noch bis zum Jahr 2000 kommen.-

JEHOVAS ZEUGEN SIND BEREIT
WIR MAHNEN ZUR WACHSAMKEIT
Wozu - Warum ?
JEHOVAS ZEUGEN sind nach einer sehr langen Erfahrungsperiode endlich zu der Einsicht gekommen, daß man nicht immer das Richtige tut.
DIE Erfahrung hat gezeigt, daß es nicht gut ist, wenn man sich bedingungslos dem Einfluß von einflußreichen Anführern unterordnet. So sieht es gegenwärtig unter Jehovas Zeugen in der gesamten Welt aus.

WIE sieht es zur Zeit unter Jehovas Zeugen in der DDR aus?
SEIT ungefähr 5 Jahren erkennt man, daß unter den Zeugen Jehovas sich folgende Regungen immer stärker bemerkbar machen:
1. Sie lassen sich mehr Zeit zum vernünftigen Nachdenken.
2. Sie lehnen übertriebene Anweisungen ihrer leitenden Körperschaft ab.
3. Sie überlegen ernsthaft, wie man auch als Zeuge Jehovas im Staatsdienst und im gesellschaftlichen Leben Mitverantwortung übernehmen kann.
4. Sie bilden eigenständige Bibelstudiengruppen ohne viel Aufsehen.
5. Neu überarbeitete Bibelfalschauslegungen der Wachtturm-Gesellschaft prüfen sie sehr gründlich. Nicht zutreffende Auslegungen werden verworfen.
6. Kritikwürdige Organisationsanweisungen werden nicht in die Tat umgesetzt, wenn sie in der DDR nicht anwendbar sind.
7. Jehovas Zeugen in der DDR suchen immer mehr die Kontakte zu den freien Bibelgemeinden im Lande.

Näheres zu den einzelnen Punkten
DIE Mehrzahl der Zeugen Jehovas haben bereits eingesehen, daß sie von der Wachtturm-Gesellschaft keine zuverlässige Bibelauslegung erwarten können. Die ständigen falschen Voraussagen über das Ende der Welt, haben sie derart hart getroffen, so daß man von ihnen keine zufriedenstellende Auskunft in dieser Richtung erwarten kann. Sie suchen ständig nach Möglichkeiten, um sich bei alten Bibelforschern oder anderen ehemaligen Zeugen Jehovas Rat und Trost zu holen. Das aber tun sie sehr umsichtig, um nicht zu früh aus der Organisation ausgestoßen zu werden. Zuviel haben sie ungerechterweise durch die Schuld der leitenden Körperschaft gelitten.

SEIT der letzten Enttäuschung im Jahre 1975 sind sie wachsamer geworden, und entscheiden sich erst dann für eine Annahme einer neuen Bibelauslegung, bzw. einer neuen Organisationsanweisung, wenn sie kritisch als gut angesehen wird.
WIEDERHOLT ist man schon von selten eingefleischter Versammlungsaufseher gegen solche Methode mit erzieherischen Maßnahmen vorgegangen, jedoch mit wenig Erfolg.
Die Kraftlosigkeit liegt meist darin begründet, daß oft Verwandtschaftsverhältnisse auf dem Spiele stehen. Also wachsen vor. Tag zu Tag die Kritik und der Widerstand gegen Falschauslegungen und Zwang.

WENN man unter Jehovas Zeugen heute so handelt, dann kann man den Hut vor ihnen ziehen, denn keine andere Christengemeinschaft hat sich so leidenschaftlich verblenden lassen wie sie. Nun wachen sie auf, es werden immer mehr in unserem Lande. Freie Christen sollten stets bemüht sein, sie verstehen zu lernen, denn es sind ja unsere Leidensgefährten.

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG. 17:11
DER WACHTTURM
WIR PRÜFEN DEN WACHTTURM NR. 16 UND 17/1982
STUDIENARTIKEL
"Die Zeichen der Zeit - was bedeuten sie für dich?"
DIESER Artikel bestätigt wieder: Die ZJ sind in erster Linie Endzeitverkünder.
Danach muß beurteilt werden. Damit stehen und fallen sie. Alles andere ist nicht das Entscheidende! Das Urteil aber ist eigentlich längst gesprochen. Die WTG selbst hat ihren Endzeitbeginn ursprünglich "nach den eigenen Worten des Propheten" auf 1799 gepredigt (Harfe, S. 229f), und sich damit als falscher Endzeitprophet erwiesen. Siehe 5 Mose 16:20-22. Nur Neulinge und Uninformierte kann man da noch täuschen. Damit könnte man auch diesen WT vergessen. Doch um der heute Betroffenen willen nach dieser schon 200jährigen WT-Endzeit geht das wohl nicht. Was gibt es also in diesem Artikel sonst?

Gefälschte Grundlage
MAN wird von vornherein auf eine falsche Grundlage gestellt: "Diese Dinge… sind zur Warnung für uns geschrieben auf welche die Enden der Systeme der Dinge gekommen sind. (1 Kor 10:11). Somit haben wir heute eine Warnung vor künftigen Ereignissen." (WT Abs. 3).

HIER wird doch geblufft! Mit "für uns" und "auf welche" spricht der Apostel doch seine Zeitgenossen und seine Zeit an! Der Brief ist doch nicht an uns heute im Jahre 1983 gerichtet! Der WT legt da einen Sinn hinein, der nicht drin ist! So bleibt in der Tat nichts weiter übrig, als die Weltgeschichte heute auch ein drittes Jahrhundert WT-endzeitlich hinzubiegen.

Kapitalistische Brille
EIN früherer USA-Botschafter und ein Soziologe aus Schweden, die nur schwarz sehen, bestätigen natürlich die WT-Deutung. (Abs. 7). Direkt verlogen ist die Behauptung eines "Mangels an Optimismus unter den führenden Persönlichkeiten der Welt", weil das z.B. auf die Führer des sozialistischen Teiles der Welt nicht zutrifft. So werden wieder politische Lügen gepredigt.

Zumutung an den Verstand
DIE endzeitliche "Erfüllung" von Lukas 21:25,26 - "die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden" - erfolge durch die heutigen "Kriegsflugzeuge, Raketen, Fernlenkwaffen und dergleichen, die durch den Raum jagen" (Abs. 10). Durch technische Flugkörper die geistigen bibl. "Himmel" erschüttern? Da muß man doch den Verstand abgaben. Auch anders gemeint geht das nicht. Haben die ZJ doch einmal selbst gesungen: "… folgen Welten seinem Ruf, seine Satzung, nie gebrochen er zu ihrer Richtschnur schuf" (Königreich Liederbuch Nr. 43). Auch diese "Kräfte der Himmel" oder Satzung der Gestirne sind also von Menschen nicht zu erschüttern. Das wäre ja ein kläglicher Weltenschöpfer gewesen. Hier werden alle ZJ durch den WT doch für dumm verkauft. C.T. Russell lehrte wenigstens, das beziehe sich auf die Erschütterung des Glaubens an bestimmte Lehren solcher, die wie Sterne leuchten wollen (Schriftstudien 4/1916, S. 303f).

Auch das "abscheuliche Ding"
kann man vergessen! (Abs. 15 ff). Jetzt sollen das die UN sein. Denen man gepredigt hatte, das sei die Einsetzung der Messe durch das Papsttum (Schriftstudien 4/1899 S. 292), leben längst nicht mehr. Die Verschiebung auf das Haager Gericht (Licht II S. 101) kennt auch kaum jemand. So reiht sich auch in dieser Frage eine falsche WT-Prophetie an die andere, was der WT natürlich verschweigt.

STUDIENARTIKEL
"Die kritische Stunde naht!"
ES würde Seiten füllen, wollte man die Inflation dieses WT-Rufes über mehrere Generationen schon darlegen. 1874, 1914, 1918, 1925, 1938, 1975 usw. Das sollte reichen. Jedesmal wurde Daniel 2:44 - "in den Tagen dieser Könige" - beschworen. Alle "diese Könige" aber "vergingen" mit denen, denen das jedesmal gepredigt wurde. Bis heute. Nun vergehen auch die 1975-Betrogenen. Bemerkenswert ist gleich zu Beginn die staatsfeindliche und antidemokratische Hetze und Schmähung derer als "arrogant", die "eigene Pläne" zur Verbesserung der Zustände machen. (Abs. 1) Sollten sie sich durch die WTG für das dritte Jahrhundert zur Untätigkeit bestimmen lassen? "Was du brauchst, ist ein Bibelstudienkurs" der WTG? (Abs. 10). Die ZJ können froh sein, daß die Mehrheit der Menschen die WT-1799/1975-Endzeit-Verkündigung nicht ernst genommen hat!

WACHTTURM NR. 17/1982
STUDIENARTIKEL
"Sich loyal der theokratischen Ordnung unterstellen"
DAS Jahrzehnt ihrer 1975-Weltende-Irrlehre hat der WTG über 1 000 000 Anhänger gekostet! Selbst das Mitglied der leitenden Körperschaft der WTG, Raymond Franz, der Neffe des WTG-Präsidenten F. W. Franz, hat die WTG verlassen! In den Niederlanden ereignen sich reihenweise Selbstmorde unter den Enttäuschten! Zahllos sind die Alten, die ihr unabänderliches "Vergehen" vor Augen haben und sich desillusioniert in eine innere Emigration zurückziehen! Und immer größer wird die Schar derer, die sich nicht länger von der WTG "theokratisch" bevormunden lassen! Dieser Artikel ist eine einzige Widerspiegelung dieser WTG-Krise!

WAS da alles zu erkennen ist! Sie wollen nicht mehr der WTG "bis zum Tod loyal" bleiben. "Lehren und Anordnungen" der WTG werden nicht mehr als von Gott betrachtet. Sie wollen von der WTG "unabhängig sein, selbständig denken, selbst entscheiden, was richtig und falsch ist". Sie zweifeln bei gewissen "Personen" die "besondere Ernennung durch Jesus Christus an. Sie "widersetzen" sich dem "Rat" der WTG. "Streit und Zwietracht" breiten sich aus. Sie wollen "unabhängig vom Mitteilungskanal" sein und unmittelbar Gott dienen. Sie "unterbreiten Vorschläge" und geben sich nicht "damit zufrieden", wenn sie nicht berücksichtigt werden. Sie diskutieren das in der Versammlung weiterhin und veranlassen Dinge, die sich nach dem WT "nicht gehören". Sie "warten nicht geduldig darauf", wie der "Mitteilungskanal", die WTG entscheidet. Alles in allem, Ketzerei auf der ganzen Linie!

DAS Wichtigste dabei wird jedoch sorgfältig vom WT verschwiegen: Was die Argumente dieser Ketzer sind! Ohne auch nur ein Argument zu berücksichtigen, werden sie inquisitorisch diffamiert, "Satan, dem Teufel nachzuahmen" und mit einem "Todesurteil" bedroht! (Abs. 5). Ein Geist finstersten Mittelalters weht einem hier entgegen! Es fehlt nur die Folter und der Scheiterhaufen.

Gleicht das nicht göttlicher Unfehlbarkeit?
"HEUTE ist von diesem 'treuen Sklaven' immer noch ein Überrest auf der Erde am Leben. Zu seinen Pflichten gehört es, geistige Speise entgegenzunehmen und sie zur rechten Zeit an alle Diener Jehovas auf der Erde weiterzugeben." Die Glieder des Überrestes nehmen eine ähnliche Stellung wie Paulus und seine Mitarbeiter ein. Dieser treue Apostel sagte im Hinblick auf die wunderbaren Wahrheiten, die Gott seinem Volk anvertraut: "Uns hat sie Gott durch seinen Geist geoffenbart." (Abs. 4). Das ist wieder die WT-Anmaßung verdeckter göttlicher Unfehlbarkeit, wenn behauptet wird, die Speise von Gott entgegenzunehmen. Auch der Vergleich mit Paulus ist betrügerisch, denn mit dem Tode der Apostel haben alle solche Geistesoffenbarungen aufgehört! (l Korinther 13:9,13).

STUDIENARTIKEL
"Jeder an seinem Platz"
DISZIPLINIERUNG UND MILITARISIERUNG DURCH ABLENKUNG IN NEUE KRIEGSABENTEUER
DIES ist Gideon (Ri 7) auf die Zeit-nach 1975 ausgelegt! Als der vorige Weltende-Termin 1945 als Irrlehre erwiesen war (Trost 1. Juni 1945 S. 10/11), wurden mit dem Gideonbild Anfang der 50er Jahre (WT 1.8.1950) alle neben dem Kampf gegen die Kirchen nach außen in den kalten Krieg gegen den Kommunismus getrieben (WT 1. Juni 1952 u.a.). Genau das gleiche Spiel zeichnet sich jetzt nach der 1975-Irrlehre in Angleichung an entsprechende US-außenpolitische Töne (WT 15.10. 81. u.a.) wieder ab! Wieder wird die massenweise Abkehr von der WTG mit der Gideon-Sichtung sinnentstellt, von den wahren Ursachen ablenkend. Wieder wird versucht, kritisches Innehalten und Nachdenken durch Militarisierung zu disziplinieren, fast in jedem Absatz:

"Disziplinierte Soldaten einer Armee… Kriegszug fortsetzen… lehrt unsere Hände die Kriegsführung… strikte Befolgung der Kampfanweisungen… am endgültigen Sieg teilhaben… durch den Kanal allen seinen 'Soldaten' Anweisungen und Strategie… unser unsichtbarer Befehlshaber… Ausrüstung geschickt anwenden… demütig seinen Kampfregeln unterwerfen…" usw. In einem erneuten großen kriegerischem Jericho-Geschrei (WT 11/82 Abs. 16), besonders mit sogenannten "harten Wahrheiten" gegen den kommunistischen "Nordkönig" soll alle kritische Besinnung wieder untergehen und der Rest zusammengehalten und vorwärts getrieben werden. Einzelheiten können wir uns schenken, es ist immer dieselbe Methode.

Dabei wissen sie in Brooklyn genau was sie tun!
ES heißt in Abs. 15 nämlich: "… undenkbar, daß einer den Platz, der ihm zugeteilt worden war, zurückgewiesen hatte oder… sich sogar selbst einen Standpunkt ausgesucht hätte. Dadurch hätte er sein Urteilsvermögen höher eingeschätzt… .Er hätte gezeigt, daß es ihm an Demut mangelte und daß er nicht auf die Zeit warten wollte, wo Jehova Änderungen vornehmen würde … "!

SIE wissen also genau, daß die Kritiker und Opponenten, die da selbst nachdenken, recht haben! Sie wissen; daß sie Änderungen vornehmen müssen! Daß sie nach fast 200 Jahren sog. Endzeit bankrott sind (ab 1799 nach "Harfe Gottes")! Doch sie müssen sich nicht ändern, nein. Jehova muß sich ändern! Sie haben keine Schuld, nein, Jehova hat Schuld! Sie haben doch immer nur alles von ihm entgegengenommen! - Nein! Sie laufen und sind gelaufen, ohne daß Gott ihnen etwas gesagt hat! 5 Mose 18:20-22. Wie die Notwendigkeit der Änderungen beweist ! Wobei sie sich hinter Gott verstecken! Nicht hart genug kann darum die Kritik an der WTG und ihrer erneuten geistigen Militarisierung zur Unterdrückung des eigenen Urteilsvermögens sein

Nachdenkliches
ÜBER DIE ZUKUNFT DER ZEUGEN JEHOVAS
MIT dem Tode des 3. WTG-Präsidenten N. H. Knorr 1977 (1. C.T. Russell 1881-1916, 2. J. F. Rutherford 1917-1941), mit dem 5. Harmagedon-Falschtermin von 1975 und dem Bau neuer WTG-Weltzentren für alle Erdteile, geht eine weitere Epoche der nun über 100jährigen WTG-Geschichte zu Ende. Es zeichnet sich eine grundlegende Veränderung ab. Die WTG steckt in einer ungeheuerlichen Krise. Die Irrlehre von 1975 hat ihr über 1 Million ZJ-Anhänger gekostet (nach TV III/BRD 26.5.82). Nach und nach werden die "Erfüllungen" wieder umgedeutet, um sie nun der nächsten Generation glaubhaft erscheinen zu lassen. Es gibt dabei jedoch eine ganz gefährliche Hürde:
Die Generation, von 1914 soll ja nicht vergehen, bis…!

VON DER WAHRHEIT DIE FREI MACHT …
WELCHER WAHRHEIT DÜRFEN WIR VERTRAUEN?
2. Thema zu: "Dunkles Licht und falsche Wahrheit"
"DIE WAHRHEIT IST NUR EINE!"
- jawohl, nur was ist Wahrheit?
"ICH BIN DER WEG UND DIE WAHRHEIT UND DAS LEBEN. NIEMAND KOMMT ZUM VATER
AUSSER DURCH MICH !"
sagt Jesus in Johannes 14:6.
ALSO, WENN DAS NUR JESUS IST, DANN KANN NICHTS ANDERES SEIN!
JESUS IST ES, NICHT DIE WTG.

Erdreistest du dich, zu behaupten, daß die WTG Jesus ist?
DIESE Überlegung des Bruders aus Polen sollte auch uns zu denken geben, denn er spricht hier ein Grundproblem in der Arbeit der WTG an, die es noch nie mit der Wahrheit genaugenommen hat, ja die selbst die biblische Wahrheit nur so verwendete, wie sie in ihr Konzept paßte und paßt. So bleibt also eine Menge Unzufriedenheit, weil natürlich auch dem einfachen Zeugen Jehovas bestimmte Ungereimtheiten nicht verborgen bleiben. Aber was soll er machen, etwa gegen Widersprüche zu Felde ziehen? Das würde ihm den ängstlich gemiedenen Gemeinschaftsentzug einbringen. Und nicht jeder ist eine Kämpfernatur, die bereit ist, Unbequemlichkeiten auf sich zu nehmen, um am Ende der Wahrheit die Ehre zu geben.

Welche Wahrheit ist die richtige?
"REDET DIE WAHRHEIT MITEINANDER…"
Sacharias 8:16.
"WENN IHR IN MEINEM WORTE BLEIBT, "- SEID IHR WIRKLICH MEINE JÜNGER,
UND IHR WERDET DIE WAHRHEIT ERKENNEN, UND DIE WAHRHEIT WIRD
EUCH FREI MACHEN."
Johannes 8:31,32.
"TUE DEIN ÄUSSERSTES, DICH SELBST ALS BEWÄHRT DARZUSTELLEN, ALS EIN ARBEITER, DER SICH WEGEN NICHTS ZU SCHÄMEN HAT, DER DAS WORT DER WAHRHEIT RECHT HANDHABT."
2 Timotheus 2:15.

ABSICHTLICH habe ich aus der Vielzahl der Bibelstellen, in denen es um die Wahrheit geht, jene drei herausgesucht, die zum einen ganz unzweideutig auf Jesus Christus in Verbindung mit der Wahrheit hindeuten, zum anderen zeigen, daß nicht eine Organisation in irgendeiner Form zwischen Christus und den gläubigen Menschen stehen muß, schließlich die Aufforderung zur praktischen Tat, die ja in 2 Timotheus 2:15 völlig eindeutig genannt wird.

WAS sollte ein gläubiger Christ tun? Er sollte vor allem nicht vergessen, an den Maßstäben der Bibel zu messen und das nicht nur einmal, sondern immer wieder tun, denn erst so erkennt er die ganze Tragweite der Unwahrheit, auf die er sich bei der WTG eingelassen hat. Denn schon seit ihrer Gründung hat sich jene Organisation zwischen den Menschen und die Schrift geschoben, hat sich eine Vermittlerrolle zugeteilt, hat aber niemals eine Stelle in der Schrift gefunden, die völlig eindeutig auf eine Organisation hinweist. Auch der "treue und verständige Sklave" kann ja durchaus eine Gruppe von Hirten, von älteren, erfahrenen Männern sein, nicht aber von Herrschern, die sich schamlos die Macht über Menschen aneignen und sie dann mißbrauchen. Es muß, hier sei es nochmals betont, nichts zwischen Gott, Jesus Christus und den Menschen stehen. Der einzige wirkliche Mittler ist die Bibel. Und wenn auch nichts dagegen einzuwenden ist, daß es Menschen und Organisationen gab und gibt, die hinsichtlich besseres Bibelverständnisses helfend eingreifen, so darf das doch nicht dazu führen, daß ganz bewußt zwischen beiden eine Trennwand aufgebaut wird. Das aber tut seit jeher die WTG. Und es ist schon lange Zeit, sich damit nicht mehr einfach abzufinden. Schon gar nicht abfinden dürfen wir uns mit dem Umstand, daß sich die WTG immer mehr in die Rolle eines Messias hineingeschoben hat. Nur durch sie, so denkt der Zeuge Jehovas und auch der Interessierte, erlangen wir richtige Erkenntnis und rechtes Verständnis. Also, so ist die Schlußfolgerung, kommen wir nicht in den Genuß eines Königreiches unter Jesus Christus, wenn uns die WTG nicht führt. Damit aber klammert sich jeder Gläubige in den Reihen der WTG angstvoll an diese Organisation, bestrebt, sie nie loszulassen, weil das das Ende aller Hoffnung wäre. So sieht es also nun aus: Ohne WTG keine Hoffnung!

Aber ist das nicht wahnsinnig! Hieß es nicht von Anfang an, daß alle Hoffnung in Jesus Christus liegt, daß er allein zu retten vermag, was braucht es dann aber noch eine WTG?
Ist die WTG in dieser selbst angemaßten Vermittlerrolle schon unglaubwürdig, so wird sie es recht, wenn wir den Nutzen betrachten, den sie aus diesem Vermittlergeschäft zieht.

Geschäft mit dem Glauben
DIE WTG wird nicht durch die Wahrheit frei, sondern durch das Geschäft mit der Wahrheit reich. Jeder kann sich an allen fünf Fingern abzählen, daß es einen großen Gewinn bringt, Bücher und Broschüren zu Hunderttausenden, ja Millionen zu drucken, auf kostenloser Basis vertreiben zu lassen und dann, wie bei der Bibel, noch Nachauflagen zu bringen, die keinen neuen Drucksatz mehr benötigen - das alles wurde von Anfang an als großes Geschäft erkannt und mit allen Mitteln betrieben. Die heutige Technik der WTG beim Herstellen ihrer Druckerzeugnisse entspricht dem Modernsten auf der Welt. Das Modernste war aber immer teuer, also profitiert die WTG schon seit Jahren in solchem Maße, .daß sie sich das Modernste und Teuerste leisten kann. Der einfache Zeuge bekommt häufig zu hören, daß die Brüder und Schwestern in Brooklyn nur ein Taschengeld erhalten. Der einfache Zeuge kann sich aber auch ausrechnen, daß Bücher mit Millionenauflage, auch wenn sie pro Einzelstück billig verkauft werden, zudem keine Vertriebskosten nötig sind, einen erheblichen Gewinn abwerfen. Wer hat diesen Gewinn eingestrichen, wer streicht ihn jetzt ein, denn von dem Neubau in Selters wird ja gesagt, daß er nur aus Spendenmitteln entsteht. Irgendwo im Hintergrund sitzen also Menschen, die das große Geschäft machen. Denn wie man es auch dreht und wendet, es hat niemals ein so perfekt organisiertes System des Gewinns und des Verdienstes gegeben wie in der Organisation der Zeugen Jehovas. Dem einfachen Verkündiger wird immer und immer wieder enthaltsame Lebensweise und der Verzicht auf materielle Dinge nahegelegt. Das erweckt der Welt gegenüber den Anschein, daß Jehovas Zeugen tatsächlich nur den Glauben im Vordergrund sehen, aber nur wenige wissen um die wirtschaftlichen Maßnahmen in Brooklyn, die einen ständigen großen materiellen Reichtum sichern. War es nicht Jesus, der immer wieder betonte, daß nicht der Reichtum glücklich macht und ewiges Leben bringt? Ja! Aber so wie die Rettung durch ihn lange schon von der WTG vertreten wird, mag sie auch tausendmal darauf keinen Anspruch haben, so wird das Geld der Organisation nicht für den hilfsbedürftigen Nächsten verwandt, sondern für groß aufgezogene Schaukongresse und für Weisen und für ein Wohlleben verbraucht, Es gibt, das zeigt sich auch daraus, nur eine Wahrheit, die frei macht. Es ist das Anerkennen Jesus Christus ohne jede Art von verbindenden Organisationen oder Menschengruppen. Und die Erfahrung mit der WTG wird gerade durch ihre raffinierten Methoden am Ende dazu führen, daß zur Wahrheit nur der findet, der sich von der WTG frei macht.
-Woiny/nns-

LIEBE MITVERBUNDENE
WIR MÖCHTEN UNS HERZLICH BEDANKEN, FÜR DIE UNS REICHLICH ÜBERMITTELTEN GELDSPENDEN ZUR DURCHFÜHRUNG UNSERES WERKES. BESONDERS BEDANKEN WIR UNS FÜR DIE SPENDEN, DIE UNS VON GESCHWISTERN ÜBERMITTELT WURDEN, DIE NOCH IN DER "WAHRHEIT" STEHEN.

LEKTION FÜR EINEN ZJ IN BERLIN
Nennen wir ihn HOMA
Wo Gott das Haus nicht baut!
WIE oft fährst Du durch unsere aus den Trümmern des 2. Weltkrieges wiederaufgebaute Stadt. Als dieser Aufbau begann, warst Du noch ein Kind. Die damals bei den ZJ aber das Sagen hatten, predigten lauthals sich und der Welt; einen Bibelvers verwendend:

WO GOTT DAS HAUS NICHT BAUT.
VERGEBLICH BAUEN DIE BAULEUTE.
So höhnten sie und sangen das WT-Spottlied über Satan gegen alle, die da in der Tat ohne Gott den Wiederaufbau aus unglaublichen Trümmern in die Hand nahmen. Gott hat noch nie eine Hütte, ein Dorf, eine Stadt, ein Wohnviertel gebaut, das mußten allezeit die Menschen selbst machen, ob sie dabei an Gott glaubten oder nicht. Aber soweit dachten jene Prediger nicht. Sie sangen ihr Spottlied und stießen die anderen damit vor den Kopf, die da planten und bauten. Einziehen in die Neubauten wollten sie natürlich, und viele zogen auch ein und wohnen heute noch drin. Was, wenn die anderen damals auf sie gehört hätten?

Hast Du Deine Kinder auch…?
DANN kam ein WT-Buch, das auch für Deine Kinder bestimmt war: "Vom verlorenen Paradies zum wiederhergestellten Paradies". Erinnerst Du Dich? Darin war es ja nun auch bildlich dargestellt, damit es sich jeder richtig ausmalen und vorstellen kann, wie die Hochhäuser und Neubauten zusammenkrachen und bersten! Wie Autos und Menschen kopfüber in die Tiefe, in Abgründe stürzen! Wie das nackte Entsetzen aus ihren Gesichtern schreit! Jünglinge und Kinder und Säuglinge! Die Bombennächte des 2. Weltkrieges stehen wieder vor Augen, die alles in Trümmer gelegt hatten, Jünglinge und Jungfrauen, Männer, Frauen, Kinder und Säuglinge! Laß sie nur ihre Aufbaupläne realisieren! Ohne uns! Da Gott das nicht baut, ist alles vergebens!

In Abgründe werden sie damit stürzen! Ha, der im Himmel lacht und spottet über sie!
DASS Gott für sie nicht plant und baut, wo Obdach für Millionen Obdachlose geschaffen werden muß, daß gar nichts anderes übrig bleibt, als alles selbst in Angriff zu nehmen, hast Du das bedacht, als Du mit Deinen Kindern dieses WT-Vernichtungsdenken einübtest?

Du mußt Dich fragen lassen
DANN erlebtest Du erstmals mit 1975, wie eine WT-Falschprophetie platzt.
Suche keine Ausreden, im WT vom 15.6.1980 und im Jahrbuch 1980, S. 30, wurde zugegeben, daß 1975 alle getäuscht wurden. Du mußt Dich dazu fragen lassen, ob Du nun dabei mitmachst, vor anderen nach der WT-Weisung "keinen Fehler preiszugeben" (WT vom 15.6.1980) diese Falschprophetie zu verleugnen, und die WTG auf diese Weise lügnerisch als nur wahren Propheten zu verkündigen. Machst Du da mit?

Das nächste Datum kommt bestimmt!
WENN Du Dein Gewissen unterdrückst, viele machen das, so mußt Du wie viele, die vor Dir waren, erleben, wie die nächste Falschprophetie platzen wird. Denn wer einmal mit solchen Terminen angefangen hat, die Kurbel der ständigen Naherwartung für jede Generation zu drehen begonnen hat, setzt spätestens für die nächste Generation dann wieder einen neuen Termin. Jede Generation will es und soll es ja erleben, soll "nicht vergehen"! Nachweislich hatte die WTG nach der Falschprophetie von 1925 weltweit verkündet (1931) "die Treuen hätten nun gelernt, keine Daten wieder zu verkündigen". Die alte Generation ist "vergangen", man setzte 1975. Die paar Alten von damals, die noch da sind, haben keinen Einfluß mehr. Mucken sie auf, werden sie ausgeschlossen. Das nächste Datum nach 1975 kommt! Brauchst Du das wirklich erst? Das nächste Datum kommt bestimmt! Die Vernichtungsverkündigungen waren doch für jede Generation Illusion. Reicht das nicht?

Würdest Du Deine Kinder erschlagen?
ODER etwas anderes. Sicher hast Du schon oft genug in der Stadt, in einer Grünanlage, in .einem Park ein oder mehrere Schneewittchen mit ihren sieben oder mehr Zwergen gesehen und betrachtet? Wir meinen so eine lustige Kindergartengruppe mit ihrer Kindergärtnerin. Kommt Dir da nicht in den Sinn, wie barbarisch das doch ist, wenn Gott diese Säuglinge und Kinder vernichtet? Die können doch noch gar nicht an ihn glauben! Würdest Du Deine Kinder erschlagen, wenn sie nicht an Dich denken oder eine falsche Meinung über Dich haben? Wenn Gott ein gütiger Vater sein soll, so sollen .wir doch wohl beten, dann soll er ein Kindermörder sein?
Hat er uns durch Jesus in Wirklichkeit nicht das Gleichnis vom barmherzigen Samariter gegeben, wo wir angeleitet werden, nicht nach dem Glauben des Mitmenschen zu fragen?

Wer ist Gott?
ÜBERHAUPT, hat Gott es notwendig, wie ein Kahlschläger um sich zu hauen, Häuser, Städte. Autos, Kulturstätten, Fabriken, alle Technik und dazu alle anderen Menschen vom Säugling bis zum Greis grausam zu vernichten, nur um sich vor dem Teufel, einen Verbrecher ins rechte Licht zu setzen, zu rechtfertigen? Die diese Rechtfertigungslehre nach dem Tode Russells zusammengebaut haben, sind die nicht faschistoid?

Steht Gott nach dem WT nicht da, mit mehr als die Hände voller Atombomben, Neutronenwaffen, chemischen Seuchenwaffen, wo "die Augen in den Höhlen verfaulen" und "das Fleisch verwest, während sie noch auf ihren Füßen stehen"? Mit Feuer und Schwefel, Blitz und Donner, Hagel und Steinen, mit Mord und Totschlag von einem Ende der Erde bis zum anderen, wer nicht nach WT-Vorstellung an ihn glaubt, nur um "den Himmel" wieder zur Räson zu bringen?

Solche "Rechtfertigung" können sich doch nur Aberwitzige ausdenken, Psychopathen oder geistige Gangster. Hast Du das so noch nie durchdacht? Was kommen Dir als ZJ für Gedanken, wenn Du durch Neubauviertel und Kulturstätten gehst, die da aufgebaut und liebevoll gepflegt werden, durch Parks und Anlagen, wo die Schneewittchen mit ihren vielen sieben Zwergen spielen?

Gott ist anders
DIE Vernichtungsirrlehre von 1975, die nun auch geplatzt ist, die Du auch verkündigt hast, sollte Dich über all dies zum Nachdenken bringen. Gott ist anders. "Wer mich sieht, sieht den Vater", sagte Jesus. (Johannes 14:9).
Das begreifst Du aber erst, wenn Du den WT-Unsinn darüber ausgeräumt hast.

LESERZUSCHRIFTEN
FRAGEN - MEINUNGEN - HINWEISE - ANTWORTEN
WIR. haben schon oft darauf hingewiesen, daß uns Leserbriefe, seien sie ablehnend oder zustimmend, seien sie sachlich oder unsachlich, stets bewegen und beschäftigen. Wenn wir helfen können, so helfen wir gern. Betrüblich aber ist es, wenn jemand wohl Hilfe brauchte, diese aber unerbittlich ablehnt. Wir sind für Zeilen, die uns kritisch beraten, dankbar, wir bedauern diejenigen, die in gemeiner Weise schimpfen und dabei bibelwidrig lästern. Aber betroffen machen uns auch solche Zeilen, wie wir sie von der Schwester Ingrid V. aus R. bekamen, denn schon die ersten Zeilen zeigen in erschreckender Weise, wieviel Halbherzigkeit, wieviel halbes Wissen um die biblische Wahrheit die WTG zuläßt, ja anerzieht. Bitte lest selbst:

"Werte CV!
Möchte einmal die Gelegenheit beim Schopfe packen und Ihnen ein paar Zeilen zukommen lassen. Ich persönlich sage mir immer, alle guten .oder auch .schlechten Dinge sind drei. Zum dritten Mal halte ich Ihre Zeitschrift in Händen. Um mir ein Urteil bilden zu können, habe ich sie auch teils gründlich , teils oberflächlich gelesen und bin zu der Oberzeugung gelangt, daß es der Gipfel an geistigem Sehmutz ist…"

IN diesem Tonfall geht es dann noch eine dreiviertel Seite lang weiter. Wir erhalten, wie gesagt, öfter solche Zeilen, aber gerade dieser Brief zeigt in seinen Worten und der ganzen Darstellungen drei erschreckende typische Zeichen für das Verhalten von Zeugen Jehovas, denen Fanatismus und Unsachlichkeit in Fleisch und Blut übergegangen sind:

- Sie halten sich für den Mittelpunkt und moralischen Richter der Erde  und maßen sich Urteile an, ohne sich genau auszukennen. Sie lesen dreimal eine Zeitschrift - die sie ja überhaupt nicht lesen dürfen - und sie lesen sie "teils gründlich, teils oberflächlich" und glauben nun, ins warnende Signalhorn der WTG mit hineinblasen zu dürfen gegen CV!
- Sie bringen in ihrer Unsachlichkeit kein handfestes Argument, keine Bibelstelle, die gegen CV spricht, auch kein: Zitat aus CV, um es zu widerlegen. Können, wollen oder dürfen sie das nicht?
- Auch die WTG wagt es nicht, in ihren Veröffentlichungen offen zu grundsätzlichen, kritischen Meinungen Stellung zu nehmen. Sie lehnt, so wie eben auch diese Schwester, einfach alles ab, was nicht von der WTG ist.
Nichts ist in solchen Briefen enthalten von der beredten, überzeugen den Art wahrer Christen, für die die Schrift ein Schwert ist

EIN solches Armutszeugnis in dreifacher Hinsieht sollte uns allen zu denken geben, denn auf welch tönernen Füßen muß die WTG stehen, die Angst vor sachlicher Auseinandersetzung hat und unter Jehovas Zeugen verbreitet!

"Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str.6
Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos
Konto-Nr.: 4564-30-1952, Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera
A 183/83 V 71 341 Ko

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