CV 159
In der Rubrik Leserzuschriften, bietet diese
CV-Ausgabe, ausnahmsweise mal welche, die nicht "getürkt" sondern echt gewesen
sein dürften. "Begeistert" war man bei der CV über diese Art von Leserbriefe
sicherlich nicht. Und so meint man denn dem Briefschreiber in Sachen Ironie durchaus
ebenbürtig zu sein.
Ironie ist was fürs Kabarett; in der Sache
jedoch eigentlich nichts für ein solches Blatt wie die CV. Ob die Beantwortung von Ironie
durch "Oberironie" wirklich der Weisheit letzter Schluss ist, mag man
bezweifeln. Sie wäre eher dazu angetan, über eine kritische Selbstreflektion
nachzudenken. Gedanken dieser Art indes waren Tabu; dieweil sie letztendlich zu einer ganz
speziellen Erkenntnis führen würden: Die DDR ist aller Kosmetik zum Trotz, weiterhin ein
totalitärer Staat.
Als besonders markanten Leserbrief zitiert die
CV:
"lächerlich wirken unsachliche
Angriffe aber immer dann, wenn sie in ihrer Wut und ihrem Fanatismus über das Ziel
hinausschießen. Ein treffendes Beispiel;
Bruder P. K. aus Kummersdorf
schreibt:
ICH BITTE SIE, MIR DIE
MONATSSCHRIFTEN DER CV VOM JANUAR-APRIL NOCHMALS ZUZUSENDEN, DA DIESE MIR LEIDER ABHANDEN
GEKOMMEN SIND. ICH BRAUCHE DIESE NÄMLICH UNBEDINGT, DA ICH DIESE SAMMLE UND FÜR DEN
WINTER ZUM ANZÜNDEN FÜR DAS HOLZ IM OFEN BRAUCHE."
CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR