Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
Man beachte die
Feinheiten, wie "historisch gewachsen". Das im Klartext übertragen besagt dann
doch auch soviel wie: Der Staat allein entscheidet, welches Ausmaß an Lebensraum den
Religionen gerade mal noch gewährt wird. Wie man weiß war das aus deren Sicht vielfach
kein "Lebensraum" mehr, sondern ein Abwürgen. Es ist offensichtlich, dass auch
und besonders bei den Zeugen Jehovas dieser Aspekt wirksam war.
Dann noch die Unterstellung des
"Mißbrauchs des Glaubens".
Auch da muss man sich mal die Mühe
machen, dass ganze in andere Vokabel zu übersetzen. Und ein solcherart übersetzter Text
würde dann sinngemäß lauten.
Gegen
"Halleluja-Gesänge" hätte der Staat sicherlich nichts einzuwenden. Gegen
Aussagen indes mit ins politische überleitende Tendenzen, dagegen sehr viel.
Das ist das Dilemma der
kommunistischen Staaten. Und daran ändert auch keinerlei geschraubte Redeweise wie im
vorliegenden Fall, etwas.
Ein Schullehrer, der seine Schüler
beauftragt, nachdem er ein Thema vorgegeben, darüber solle eine Hausarbeit geschrieben
werden, müsste wohl fairer Weise zu dieser Art von Aufsatz sagen. Thema verfehlt;
Substanz nicht begriffen.
Eines noch zur Klarstellung. Vorstehende ist allerdings auch keine Befürwortung des westlichen finanziellen Staatskirchentums zu Lasten des Steuerzahlers, unter dem Firmenschild "Körperschaft des öffentlichen Rechts". Dem wird meinerseits eine ebenso scharfe Absage erteilt. Religionen mögen sich am Markt behaupten, aus eigener Kraft. Nicht aber Kraft der Staatskrücken oder im entgegengesetzten Fall Kraft staatlicher Diskriminierung.
NR. 151 GERA FEBRUAR 1982