Annotationen zu den Zeugen Jehovas

Brisantes nur mündlich

(auszugsweise entnommen aus Infolink-Forum)

Von M. Bibleres am Dienstag, den 18. Dezember, 2001 - 01:41:

Königreichsdienstschule unter strengsten Geheimhaltungsvorschriften

Eine für das Jahr 2001 bevorstehende Königreichsdienstschule steht mal wieder zur Besprechung an. In diesem Rahmen soll ein "AN ALLE ÄLTESTENSCHAFTEN" gerichteter Brief vom 15. Oktober 2001 den für diese Schule Delegierten zweimal vorgelesen werden. Es kann somit folgerichtig unterstellt werden, dass keiner der angesprochenen Adressaten - aus naheliegenden Gründen! - eine persönliche Kopie erhält. ... lässt erkennen, wie sehr die Wachtturm-Gesellschaft sich windet, jedes Loch, aus dem interne Informationen entkommen könnten, zuzustopfen. Einmal mehr lässt das auch der nachfolgende Brief verlautbaren. ... "Der Sekretär sollte vor der Schule eine Kopie [des Briefes vom 10. Oktober 2001] in der Ältestenschaft herumgehen lassen" (Unterstreichung von mir), läßt auch hier nochmal indirekt deutlich werden, wie mit internen Schriftstücken zu verfahren ist. Sozusagen in einem "Tokenringverfahren" lässt man Informationen nur noch an die jeweiligen Empfänger vorbeikursieren und anschließend wieder "verschwinden". ...

JEHOVAS ZEUGEN

AM STEINFELS 65618 SELTERS, OT NIEDERSELTERS * TELEFON (06483) 41-0
POSTANSCHRIFT: 65617 SELTERS

SCE:SSE 15. Oktober 2001

AN ALLE ÄLTESTENSCHAFTEN

Liebe Brüder,
gerne geben wir Euch weitere Hinweise für die Königreichsdienstschule im Dienstjahr 2001 ... Beachtet bitte, daß Notizen mit Hilfe von elektronischen Geräten und Aufzeichnungen mit Audio- oder Videorecordern nicht gestattet sind (Hervorhebung in rot und Unterstreichung von mir).
... Abzeichen
Bald werdet Ihr vom Kreisaufseher die Abzeichen erhalten. Älteste und Dienstamtgehilfen müssen sie tragen, um in die Schule eingelassen zu werden. Der vorsitzführende Aufseher wird gebeten, die Abzeichen bis zu der Woche, in der die Schule stattfindet, an einem sicheren Platz zu verwahren und in dieser Woche jedem Ältesten und Dienstamtgehilfen ein entsprechendes Abzeichen geben. Falls Ihr zu viele Abzeichen erhalten habt, bitten wir den vorsitzführenden Aufseher, die überzähligen dem Kreisaufseher zurückzugeben, wenn er ihn das nächste Mal sieht. Wahrscheinlich wird dies während der Schule sein. Sendet überzählige Abzeichen nicht mit der Post zurück. Falls Ihr zusätzliche Abzeichen benötigt, kann sich der vorsitzführende Aufseher an den Kreisaufseher wenden.
...

Eure Brüder

Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas
in Deutschland, e. V.

...

ZUR BEACHTUNG: Der vorsitzführende Aufseher sollte so bald wie möglich mit allen Ältesten und Dienstamtgehilfen zusammenkommen. Lies den Brüdern bitte den gesamten Brief vor. Danach sollte der Sekretär dafür sorgen, daß alle Brüder, die bis zum Zeitpunkt der Schule ernannt werden, diesen Brief ebenfalls lesen. Lest bitte den Brief mit der Schulzuteilung vom 26. März 2001 erneut, bevor Ihr mit dem Zweigbüro wegen eventueller weiterer Fragen Kontakt aufnehmt (Hervorhebung in rot und Unterstreichung von mir).

RELIGIONSGEMEINSCHAFT DER ZEUGEN JEHOVAS IN DEUTSCHLAND, e.V. * GRÜNAUER STRASSE 104, 12557 BERLIN
WACHTTURM BIBEL- UND TRAKTAT-GESELLSCHAFT DER ZEUGEN JEHOVAS, e.V. * 65617 SELTERS

Von LuckyX am Dienstag, den 18. Dezember, 2001 - 10:15: ...
Die Art und Weise, wie die WTG Informationen behandelt, verbreitet, oft nur vom KA diktieren läßt, aber nicht mehr in gedruckter Form weitergibt und nicht belegt haben will, deutet darauf hin, daß sie sich der Fragwürdigkeit der übermittelten Inhalte sehr wohl bewußt ist.

Ich finde das wirklich erbärmlich.
Wie schön, auch dem entronnen zu sein.

Von Monika am Dienstag, den 18. Dezember, 2001 - 19:59:

Wow, erinnert mich irgendwie an Filme vom Geheimdienst...

Aber wer schon mal "Stille Post" gespielt hat, weiß, wie sich Mund-zu-Mund Botschaften ungewollt auch mal verändern können... wird das eigentlich mitbedacht - und wer trägt bei solchen Mißverständnissen dann die Verantwortung??
Grüße
Monika

Von M. Bibleres am Sonntag, den 16. Dezember, 2001 - 18:14:

Der folgende Brief, der das Procedere eines Gemeinschaftsenzugsverfahrens nochmals konkretisieren soll, (noch unter Beibehaltung der alten Rechtschreibreglung abgefasst) steht dem Rechtskomitee nur für den Zeitraum eines Verfahrens zur Verfügung, am sonsten verbleibt er in der Versammlungsablage. Offensichtlich soll damit sichergestellt werden, dass er nicht in falsche Hände gerät ...

JEHOVAS ZEUGEN
AM STEINFELS, 65618 SELTERS; OT NIEDERSELTERS * TELEFON (06483) 41-0
POSTANSCHRIFT: 65617 SELTERS

SCH:SSH 10. Oktober 2001

AN ALLE ÄLTESTENSCHAFTEN
Liebe Brüder,
in diesem Brief werden nachfolgend alle relevanten Punkte aufgeführt, die in einem formlosen Schreiben eines Komitees über einen Gemeinschaftsentzug oder ein Verlassen der Gemeinschaft enthalten sein sollten.
Der Sekretär wird den Ältesten, die in einem Rechtskomitee (oder Komitee bei Verlassen der Gemeinschaft) dienen, diesen Brief bei jedem Verfahren zur Verfügung stellen. Nach Abschluß des Verfahrens und Erstellen des Berichts wird er zur späteren erneuten Verwendung in der Versammlungsablage aufbewahrt.
1. Versammlung, Versammlungsnummer und Adresse
2. Name des Betreffenden (Macht bitte Vor- und Nachname kenntlich)
3. Datum, an dem der Gemeinschaftsentzug oder das Verlassen der Gemeinschaft bekanntgegeben wurde (Bitte den Bericht nicht vor der Bekanntmachung einsenden)
4. Dienststellung des Betreffenden (sofern zutreffend)
5. Die vollständigen Namen (in Druckschrift) und Unterschriften der Ältesten des Rechtskomitees/Komitees (Bitte erwähnt immer, wer als Vorsitzender diente. Dies trifft auch bei einem Verlassen der Gemeinschaft zu; auch in solchen Fällen besteht das Komitee aus drei von der Ältestenschaft ausgewählten Ältesten)
6. Die präzise Benennung der Verfehlung, die begangen wurde (Erwähnt nicht nur den Bibeltext, sondern auch Einzelheiten, wie zum Beispiel Dauer und Häufigkeit der Verfehlung, ob der Betreffende der Verhandlung beiwohnte usw.)
7. Nachweis über fehlende Reue oder nicht vorhandene Werke der Reue
8. Angaben zur Beweislage, zum Beispiel das Geständnis des Betreffenden oder die Zeugen, die namentlich erwähnt werden sollten, ihre Aussagen oder andere Beweise, die vorlagen
9. Nennt diese Punkte bitte auch, falls sich der Betreffende durch das Verlassen der Gemeinschaft einem Rechtskomiteeverfahren entzogen hat.
10. Der Vermerk, daß der Betreffende über die Möglichkeit unterrichtet wurde, gegen die Entscheidung des Rechtskomitees Berufung einzulegen, bzw. der Hinweis, ob er dies getan hat
11. Sendet uns bitte bei einem Verlassen der Gemeinschaft eventuelle diesbezügliche Schreiben im Original.
12. Bitte benutzt für den Schriftverkehr ausschließlich die dafür vorgesehenen "blauen" Umschläge.
Im Zweigbüro wird der Sachverhalt geprüft und die jeweilige Korrespondenz schließlich vernichtet. Das Komitee wird nach Erhalt der Karte S-79b.X Eu keinerlei Kopie eines Berichts über einen Gemeinschaftsentzug bzw. ein Verlassen der Gemeinschaft (oder irgendein Protokoll bzw. persönliche Notizen) aufbewahren, auch nicht als elektronische Speicherung in einem Computer. Somit verbleibt lediglich die Karte S-79b-X Eu in dem mitgesandten Umschlag, der nach Kenntnisnahme verschlossen und der vertraulichen Versammlungsablage aufbewahrt wird.
Die sorgfältige Beachtung dieser Punkte ist uns eine große Hilfe und wird Rückfragen vermeiden helfen. Wir bedanken uns ganz herzlich für Eure Mitarbeit. Im Interesse der Reinheit der Christenversammlung arbeiten wir gern mit Euch zusammen und senden Euch unsere herzlichen Grüße
Eure Brüder
Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas
in Deutschland e. V.

Dieser Brief wird für die fremdsprachigen Versammlungen übersetzt

RELIGIONSGEMEINSCHAFT DER ZEUGEN JEHOVAS IN DEUTSCHLAND, E.V. - GRÜNAUER STRASSE 104, 12557 BERLIN
WACHTTURM BIBEL- UND TRAKTAT-GESELLSCHAFT DER ZEUGEN JEHOVAS, E.V. * 65617 SELTERS

Von Gerhard F ... am Sonntag, den 16. Dezember, 2001 - 19:58:

"Wir bedanken uns ganz herzlich für Eure Mitarbeit. Im Interesse der Reinheit der Christenversammlung arbeiten wir gern mit Euch zusammen und senden Euch unsere herzlichen Grüße "
Das ich nicht lache! Das sind doch alle verlogene heuchlerische Pharisäer!

Von Stephan E. am Montag, den 17. Dezember, 2001 - 14:20:

... "Wachtturm-Gesellschaft organisiert sich wie Geheimdienst". Das trifft m.E. ziemlich genau den Sachverhalt.

Der Kerngedanke ist, dass in den Versammlungen keine kompromittierenden Papiere herum liegen sollen, die sich ein aussteigender Ältester unter den Nagel reißen könnte, um andere über die wahre Vorgehensweise der WTG zu informieren. Statt dessen soll alles nach Selters geschickt werden, wo es dann - angeblich - vernichtet wird (vermutlich aber im Hochsicherheitstrakt der Dienstabteilung sorgfältig abgeheftet wird).

Der große Bruder will also die Fäden in der Hand behalten, während die Ortsversammlungen möglichst keine Dokumente haben sollen.

Offensichtlich hat die Zahl der Komiteefälle und Austritte so rapide zugenommen, dass man rationelle bürokratische Abläufe einhalten muss, um den Papierkrieg noch bewältigen zu können.

ergänzend noch:

Manipulations-Freibrief

Von Black-Sheep am Sonntag, den 16. Juni, 2002 - 22:38:

Die Denk- und Handlungsweise eines ZJ wird treffend durch eine Ansprache gekennzeichnet, wie sie bei der Gilead-Abschlußfeier der 112 Klasse (9. März 2002) gehalten wurde. Im neuen WT vom 15.06.2002, S. 24 heißt es dazu

Welchen Rat gaben die Unterweiser den Schülern mit auf den Weg? Mark Noumairs Thema " Bleib sitzen, bis du siehst, wie die Sache ausgeht" war eine Anlehnung an Ruth 3:18. Er zog das Beispiel von Ruth und Noomi heran und ermunterte die Absolventen, uneingeschränktes Vertrauen in die Vorkehrungen der irdischen Organisation Gottes zu haben und theokratische Autorität zu respektieren. Was Bruder Noumair dann sagte, berührte die Schüler sehr: "Vielleicht wird es Zeiten geben, in denen ihr nicht versteht, weshalb etwas, was euch betrifft, so und so entschieden wurde, oder in denen ihr fest der Meinung seid, etwas müsste unbedingt geändert werden. Was werdet ihr dann tun? Werdet ihr aufstehen und die Sache selbst in die Hand nehmen? Oder werdet ihr 'sitzen bleiben' und auf Gottes Leitung vertrauen in der Zuversicht, dass er immer alles zum Guten lenkt?" (Röm. 8:28) ...

Dieser eine Satz beinhaltet meiner Meinung nach mehr Brisanz als tausend Gebote und Verbote. Er ist einfach genial formuliert und unterdrückt jede Kritik und Eigeninitiative im Keim. Er ist ein Joker für alle Lebenssituationen, den die WTG immer dann ziehen kann um skrupellos und ungestört ihre Ziele weiter zu verfolgen. Und was das Erschreckenste ist: Dieser Rat wird von Millionen Menschen befolgt und angewendet.

Erschrocken,
Black-Sheep

Von losroques am Sonntag, den 16. Juni, 2002 - 23:11:

Black-Sheep, von Millionen? Milliarden...weltweit.

Ernüchtert,
losroqueses

Von Bauer am Sonntag, den 16. Juni, 2002 - 23:12:

... und Passagen dieser Art gibt es viele, sehr viele in allen Publikationen. Ich glaube, die findet man besonders häufig im Königreichsdienst! Also dort, wo Außenstehende sie nicht so schnell auffischen können...

Geschrieben von Bernhard am 04. Oktober 2003 21:38:00:

Als Antwort auf: Re: ALSO WIRKLICH!!! geschrieben von Drahbeck am 03. Oktober 2003 07:58:19:

Das mit den Zeitschriften ist ohnehin so eine Sache.

Es gibt da noch eine andere Sichtweise.

Zeitschriften drucken kostet Geld. Da haben die Manager Trauer, denn sie müssen von den schönen Spendengeldern doch etwas für diese sinnlose Literatur ausgeben.

Es ist bei ZJ heute zu beobachten, dass die Literaturabgabe in der Masse keine Bedeutung hat. ZJ sollen vielmehr eifrig predigen gehen. Literatur wird dann nur noch dort abgegeben, wo mündlich vorgearbeitet wurde.

Dann gibt es auch etwas zu lesen. Als Unterlage um ein Interesses zu wecken, wird Literatur heute keinesfalls angesehen. Man soll sich vergewissern, ob der Empfänger 'würdig' ist, die 'kostbare' geistige Speise in gedruckter Form zu erhalten.

Na, merkt ihr wo es hingeht?

Und tatsächlich, das was Zeugen Jehovas tatsächlich glauben und tatsächlich glauben sollen, ist so brisant, dass es gar nicht mehr gedruckt wird.

Religionsglaube wird heute nur noch in für den internen Gebrauch bestimmten Schriften niedergeschrieben. Wesentlich für die Beeinflussung der Anhänger sind die Kongresse. Ganz besonders die Kreis- und Tageskongresse.

Und hier zunächst nicht einmal die normalen VK. Immer mehr wird in den dortigen Treffen mit den Ältesten aus den Versammlungen vermittelt. Auf diesen Treffen in Nebenräumen und an denen nur die Ältesten teilnehmen, werden die kritischen Dinge mündlich weitergegeben. Es ist ein Schelm der denkt, dieses sei eine Vorsichtsmaßnahme. Diese Ältesten fühlen sich dann zum Kreis der elitär Wissenden zu gehören. Welch eien Ehre? Und sie spüren dann auch ihre Bedeutung.

Das was den Ältesten auf den Kongressen vermittelt wird, tragen diese dann in mündlicher form in die Versammlungen.

Zeitschriften sind nur noch eine Fassade.

Man berechne einmal wie wenig Zeitschriften weltweit abgegeben werden. Das sind pro Verkündiger und Monat nur eine ganz geringe Zahl.
Bibeln sind fast nicht erwähnenswert.

Kein Wunder, dass Straßendiesnt out ist und predigen heißt heute tatsächlich: "reden".
Die armen Zeugne heute haben es schwer, sie müssen sprechen und können nicht mehr so einfach ein Zeitschriftenangebot machen.

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