Hesekiel 23
Zwei abtrünnige Kirchensysteme
23:1-2. Und das Wort Jehovas geschah zu mir also: Menschensohn, es waren zwei
Weiber, Töchter einer Mutter: Kapitel 23 beschreibt das enge Bündnis zwischen Kirche
und Staat seitens einer großen Weltkirche, hier als das unzüchtige Weib Ohola
gargestellt und seitens einer kleineren Weltkirche, ihrer unkeuschen Schwester Oholiba;
und ferner schildert das Kapitel die Zestörung beider Kirchensysteme in der Zeit der
Drangsal durch die Nationen, mit denen sie sich verbündet haben. - Jeremia 3:6-10.
23:3. Und sie hurten in Ägypten, in ihrer Jugend hurten sie; dort wurden ihre Brüste
gedrückt, und dort betastete man ihren jungfräulichen Busen: Diese beiden Kirchen
haben sich fortwährend mit weltlichen Ideen und weltlichen Mächten eingelassen und
abgegeben, und sogar schon in ihrer Jugend luden sie die Schuld zwischen einer Vereinigung
zwischen Kirche und Staat auf sich.
23:4. Und ihre Namen sind Ohola, die größere, und Oholiba, ihre Schwester. Und sie
wurden mein und gebaren Söhne und Töchter; und was ihre Namen betrifft: Samaria ist
Ohola, und Jerusalem ist Oholiba: Ihre Namen sind recht bezeichnend. Ohola bedeutet:
"ihr eigenes Zelt". Gott befindet sich in dieser größeren Kirche überhaupt
nicht; sie hat ihre eigene Hütte, genannt "die Hütte des Moloch".
(Apostelgeschichte 7:43). Satan selbst wohnt daselbst, leitet es, hält es in Gang und
Bewegung, treibt es an. Oholiba bedeutet: "Mein Zelt ist in ihr". Gottes Zelt,
die wahre Kirche, befand sich hauptsächlich unter den Protestanten. In diesem Bilde wird
das kleine unkeusche Kirchensystem als "Jerusalem" bezeichnet. Beide Weiber
haben Söhne - hochangesehene Persönlichkeiten - und Töchter - Sektenkirchen.
23:5. Und Ohola hurte, als sie unter mir war. Und sie entbrannte gegen ihre Buhlen,
gegen die Assyrer, die nahe waren: Der Ursprung des größeren Kirchensystems greift
zurück bis auf die Tage der Apostel, als sie noch Gottes Kirche war ["als sie mein
war"]; aber bald fing sie an, mit ihren weltlichen Nachbarn zu liebäugeln, mit den
Herrschern jenes brutalen Zeitalters, und haschte nach weltlicher Macht.
23:6. Gekleidet in Purpurblau, Landpfleger und Statthalter, allesamt anmutige
Jünglinge, Reiter, auf Rossen reitend: Die weltlichen Führer und Herrscher waren
anscheinend treu [gekleidet in