Das Vollendete Geheimnis
19:12. Da wurde er ausgerissen im Grimm, zu Boden geworfen, und der Ostwind dörrte
seine Frucht; seine starken Zweige wurden abgegriffen und dürr, Feuer verzehrte sie:
Aber im wütenden Grimm des weltenweiten Krieges und der diesem folgenden großen Drangsal
wird dieser starke Weinstock "zu Boden geworfen". Die stets heller leuchtenden
Wahrheiten, die von der Gegenwart der dämmernden Sonne der Gerechtigkeit emporsteigen,
werden seine ihm zur Stütze dienende Frucht, große Anhängerscharen, ausdörren. Seine
Autorität - die starken Zweige - wird in Stücke gebrochen, ausgetrocknet und durch die
elementare Gewalt der Anarchie gänzlich verzehrt.
19:13. Und nun ist er in die Wüste gepflanzt, in ein dürres und dürstiges Land: Rings
umgeben von einer ganzen Welt feindseliger Lehren von Sozialismus und Anarchie, und bei
einem weltweiten Versiegen des Wassers des Wortes Gottes, wird das alte System
menschlicher Sophistereien sich bald im Wüstenzustande, in völligem Verruf befinden.
19.14. Und ein Feuer ist ausgegangen vom Gezweige seiner Ranken, hat seine Frucht
verzehrt; und an ihm ist kein starker Zweig mehr, kein Zepter zum Herrschen. Das ist das
Klagelied und wird zum Klageliede: Die in dem weltweiten Kriege rücksichtslos und
barbarisch ausgeübte Anwendung des Herrscherstabes wird zu einem gewaltigen Feuer von
Aufruhr, Revolution und Anarchie führen, das die Traubenfrüchte der Namenchristenheit,
das Sektenwesen, die Frucht des Weinstocks der Erde, völligem Ruin preisgeben wird.
Gott ist und Zuflucht und Stärke,
Eine Hilfe, reichlich gefunden in Drangsalen.
Darum werden wir uns nicht fürchten,
Wenngleich gewandelt würde die Erde,
Und die Berge wankten im Herzen des Meeres,
Wenn seine Wasser tobten und schäumten,
Die Berge erbebten durch sein Ungestüm.
Jehova der Heerscharen ist mit uns,
Eine hohe Feste ist uns der Gott Jakobs.
Psalm 46:1-3.11.
Redaktionelle Anmerkung:
In der Auflage 1918 (dort S. 402) ist an dieser Stelle ein anderer Gedichttext:
Auf Gott und nicht auf Menschen mehr
Will ich fortan vertrauen,
Auf Gottes Wort, nicht Menschenlehr,
Mein Haus des Glaubens bauen.
Auf Dogmen und Konziliensand
Hat solche Gebäude nicht Bestand:
Ein Tor, wer darauf bauet!