Hesekiel 19
Das Gleichnis von den jungen Löwen
19:1. Und du, erhebe ein Klagelied über die Fürsten Israels: Kapitel 19 ist in die Form eines Klageliedes, eines Trauergesanges gekleidet und beschreibt im Gegenbilde den Untergang des Namenkirchentums in der Zeit der Drangsal. Die Schilderung hält sich zuerst im Rahmen eines Bildes, welches das Namenkirchentum mit zwei brüllenden Löwen vergleicht, die in Gefangenschaft geraten; und weiterhin mit einem Weinstock, der durch ein Feuer inneren Ursprungs, das aus ihm selbst hervorgeht, vernichtet wird. Die Fürsten in Israel stellen die Geistlichkeit dar.
19:2. Und sprich: Welch eine Löwin war deine Mutter! Zwischen Löwen lagerte sie, unter jungen Löwen zog sie ihre Jungen groß: Ebenso wie Abraham und Sara die Eltern Isaaks waren, und wie Jehova und sein Gnadenbund geistlicherweise Vater und Mutter der wahren Kirche sind (Galater 4:22-28), so sind der Teufel und sein Bund mit dem Tode der geistige Vater und die geistige Mutter von Namenkirche und Priesterbetrug. (1.Mose 3:4; Jesaja 28:18) "Der Teufel geht umher wie ein brüllender Löwe." (1.Petrus 5:8) Des Namenkirchentums geistige Speise waren die "Lehren der Dämonen".
19:3. Und sie zog eines von ihren Jungen auf; es wurde ein junger Löwe, und er lernte Raub rauben, er fraß Menschen: Das Namenkirchentum trennte sich in zwei Klassen; die eine höher stehend, reicher, von höherer Bildung und die andere war "eins von ihren Jungen." Sie lernten, Menschen zu verschlingen, d.h. sie auszubeuten.
19:4. Und die Völker hörten von ihm, in ihrer Grube wurde er gefangen; und sie brachten ihn mit Nasenringen in das Land Ägypten: Die ungläubigen Völker hörten auf sie, die Geistlichkeit, und sie wurden in der Grube verderbter Glaubenslehren gefangen; sie wurden gefangen genommen, bezaubert, bestrickt von der Weltlichkeit, der Weisheit dieser Welt, "Ägypten".
19:5. Und als sie sah, daß ihre Hoffnung dahin, verloren war, da nahm sie ein
anderes von ihren Jungen, machte es zu einem jungen Löwen: Eine andere Klasse des
Namenkirchentums kam zur Geburt unter demselben falschen Bunde mit dem Tode und