Das Vollendete Geheimnis
Umsichgreifen des Protestantismus Einhalt zu gebieten, und diesen schließlich ganz und
gar im Kein zu ersticken. Den in Aussicht genommenen Staatsgesetzen zufolge durfte kein
Protestant einen Katholiken zum renomierten Glauben bekehren, und dem Protestantismus
sollte es absolut verwehrt sein, sich nach anderen Ländern auszubreiten. Dies bedeutete
für alle Protestanten ein gänzliches Ende aller ihrer Hoffnungen, ein gleiches Ende wie
das der Hugenotten in Frankreich, eine Unterdrückung des Wiederaufblühens von
Wissenschaft und Kunst mit ihrer "Mehrung von Erkenntnis" (Dan. 12.4), und das
Ende der gedeihenden und verhältnismäßig erleuchteten Zivilisation neuerer Zeiten. Die
Zukunft der ganzen Welt und des göttlichen Planes stand auf dem Spiel. Ein großer
Religionskrieg, der das Luthertum mit Stumpf und Stil ausrotten sollte, wurde nur mit
knapper Not verhütet. Landgraf Philipp von Hessen entdeckte die Verschwörung, griff zu
den Waffen und erzwang im Jahre 1528 von einem katholischen Bischof Sicherstellung und
Garantie freier Ausübung der Religion. Andere deutsche Fürsten stellten sich auf die
Seite des Landgrafen.
Es sei hier eine Stelle aus dem Werke von Dr. Peter Bayne, Historiker und Doktor der
Rechtswissenschaft, angeführt, der in einem Buche, das den Titel führt "Martin
Luther", auf Seite 486 sagt: "Die deutschen Fürsten, die den Glauben der
Reformatoren angenommen hatten, waren unbeugsam entschlossen, daß dem Beschluß der
Mehrheit [zur Unterdrückung des Protestantismus] nicht beigestimmt werden sollte. Philipp
von Hessen, Johann von Sachsen, Markgraf Georg der Fromme von Brandenburg = Anspach, die
Herzöge von Lüneburg und Braunschweig, der Fürst von Anhalt und die Vertreter von
Straßburg, Nürnberg und zwölf anderen freien Städten erließen einen feierlichen
Protest gegen die drohende Revolution, und sie wurden somit P r o t e s t a n t e n
genannt! Bis auf diese Stunde mögen alle diejenigen, die darauf bestehen, daß die
Wahrheit in unverhülltem Lichte dastehe, und daß kein Papst oder Kaiser den rastlos
vorwärts eilenden Strom von Fortschritt und Aufklärung aufhalten soll, einen ehrenhaften
Stolz darin setzen, daß sie ihre geistige Nachfolge auf den unerschrockenen Philipp und
den hochherzigen, treuherzigen Fürsten Johann zurückführen können." Und dann
heißt es in dem genannten Buche weiter auf Seite 481: "Wie gründlich ist doch das
großartige Schauspiel jenes Jahres, 1528, aus dem Gedächtnis der jetzigen Generation
ausgelöscht! Und doch ist die Nachwirkung dieser Ereignisse noch nicht erschöpft; auch
würde es nicht für irgend