Hesekiel 4
Belagerung wider Papsttum und
Protestantismus
4:1. Und du, Menschensohn, nimm dir einen Ziegelstein und lege ihn vor dich hin, und
zeichne darauf eine Stadt, Jerusalem: Zur Zeit Hesekiels, in Chaldäa, war ein Buch
eine Sammlung beschriebener Ziegelsteine. Der Laodicäa = Verwalter sollte ein Schreiber,
ein Verfasser von Büchern sein. In vielen Artikeln und Kapiteln über die Reiche dieser
Welt, ihr Gericht und ihren Sturz, sowie den Verfall ihrer kirchlichen, politischen und
finanziellen Systeme, entwirft Pastor Russell ein treffendes Bild des Christentums, das im
Vorbilde durch Jerusalem dargestellt wird. Es trug den Namen des Herrn, war aber mit dem
Bösen befleckt, das seine Bewohner verübten (C 286). Im Vorbilde stellt Jerusalem
besonders das kirchliche System in dem Christentum dar.
4:2. Und mache eine Belagerung wider sie, und baue Belagerungstürme wider sie, und
schütte wider sie einen Wall auf, und stelle Heerlager wider sie, und errichte
Sturmböcke wider sie ringsum: Das Kirchentum soll eine Belagerung von längerer
Dauer, eine planmäßig durchgeführte Bekämpfung von seiten einer Klasse durchmachen,
die sinnbildlich durch Hesekiel dargestellt wird. Die Belagerung soll durch Verkündigung
der Wahrheit ausgeführt werden, durch Umzingelung des Bollwerks der nominellen Stadt
Gottes. Das belagerte Kirchentum soll durch allerlei Erfahrungen hindurchgehen, die denen
einer in Wirklichkeit belagerten Stadt ähnlich sind, die von ihrem umliegenden Landgebiet
abgeschnitten und ihrer tatsächlichen Herrschaft beraubt ist, obgleich sie solche dem
Namen nach noch beibehält; sie ist abgeschnitten von aller Zufuhr ihres Unterhalts, der
ihr bisher von ihren tributpflichtigen Untertanen zufloß. Die bestürmte Stadt soll durch
eine sie eng umklammernde und ihr hart zusetzende Belagerung allmählich schwächer und
schwächer gemacht werden, und außerdem muß sie oft heftige Sturmangriffe aushalten, hin
und wieder selbst Ausfälle machen und so durch einen längeren Kriegszustand
hindurchgehen, der nur auf eine Art enden kann, nämlich mit der gänzlichen Einnahme der
Stadt. Die belagerte Stadt ist auf allen Seiten von einer Kette von Belagerungswerken
eingeschlossen, die der Belagerung dienen, Schanzgräben, Palisaden,
Angriffsstützpunkten, usw., die im Kriegshandwerk Forts genannt werden,