Das Vollendete Geheimnis
Zwischen meinen Brüsten: Ich will den Herrn in meinem Herzen tragen. Er ist mit
viel teurer, steht mir unendlich viel näher als selbst das süßeste irdische Band.
1:14. Mein Geliebter: Christus, auf der anderen Seite des Vorhanges.
Ist mir: Der Braut, die sich noch auf dieser Seite des Vorhanges müht und plagt.
Wie eine Zypertraube: Ein kühler, erquickender Schatten, eine Zuflucht vor der
glühenden Hitze; "wie der Schatten eines gewaltigen Felsens in lechzendem
Lande." - Jesaja 32:2.
In den Weinbergen von Engedi: An den Ufern des Toten Meeres, in einem geradezu
tropischen Klima.
1:15. Siehe, du bist schön: Hier spricht wieder der Bräutigam.
Meine Freundin: Meine Braut zu sein.
Siehe, du bist schön: Schönen, reinen Herzens.
Deine Augen sind Tauben: Himmlische Weisheit - die Weisheit des Heiligen Geistes.
1:16. Siehe, du bist schön: "Du bist schöner als die Menschensöhne."
(Psalm 45:2.) Die Braut erwidert das Lob.
Mein Geliebter: "Größere Liebe hat niemand, als diese, daß jemand sein
Leben läßt für seine Freunde." - Joh. 15:13.
Ja holdselig: Alle Züchtigungen und Leiden der Jetztzeit sind nichts im Vergleich
mit der Freude über die baldige Vereinigung mit dem Geliebten.
Ja unser Lager: Die Stätte unserer Ruhe. "Es sollen jubeln die Frommen in
Herrlichkeit, jauchzen auf ihren Lagern." - Psalm 149:5.
Ist frisches Grün: Unsere Ruhe wird eine ewigwährende sein. "Sie ruhen von
ihren Arbeiten." - Offenbarung 14:13.
1:17. Die Balken unserer Behausung: Die Decken über uns; "des Christus Haupt
ist Gott." - 1.Korinther 11:3.
Sind Zedern: Ein Sinnbild der Unsterblichkeit.
Unser Getäfel: Wand = Verkleidung; das, was sie auf allen Seiten umgibt.
Zypressen: Ein Sinnbild des Ewigwährenden. Wo es niemals Veränderungen gibt.
2:1. Ich bin eine Narzisse: Herrlich, schön, prächtig, unvergleichlich.
Sarons: (Ebene, Niederung) Trachtet nicht nach Erhöhung.
Eine Lilie: Rein, wohltuend, auserlesen, köstlich.
Der Täler: Sanftmütig und von Herzen demütig.
Redaktionelle Anmerkung:
In der Auflage 1918 enden (meistens) die einzelnen Bibelkapitel des "Hohelied" noch mit Gedichttexten, welche die Auflage 1918 nicht mit übernahm. So schon zum Ende des 1. Kapitels (Auflage 1918 S. 294):