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Das vollendete Geheimnis

an und ließ bekannt werden, daß alle, die danach verlangen, kommen mochten, um den herrlichsten und glänzendsten Anblick zu genießen, der sich jemals einem menschlichen Wesen in diesem irdischen Leben dargeboten habe. Auf meine Einladung hin kamen zuerst nur vereinzelte Leute, dann einige mehr, allmählich an Zahl zunehmend, bis ein ganzer Menschenschwarm daraus wurde. Als die Leute zuerst in das Kästchen blickten, wurden sie von Wunder ersaßt, und Ausrufe des Entzückens wurden laut. Als aber die Zuschauer an Zahl zunahmen, hörte das bloße Beschauen auf, und die Juwelen hatten keine Ruhe mehr. Begierige Hände streckten sich nach den Kostbarkeiten aus, nahmen sie aus dem Kästchen und streuten sie über den ganzen Tisch hin.
In diesem Augenblick kam mir der Gedanke, daß der Eigentümer vielleicht das Kästchen und die Juwelen von mir zurückverlangen könne, und daß, wenn ich es ruhig geschehen ließ, daß sie hin und her gestreut wurden, ich sie niemals wieder in derselben Ordnung in das Kästchen einpacken könne. Ich fühlte, daß ich niemals imstande sein würde, die auf mir ruhende Verantwortlichkeit für die Sicherheit der Juwelen zu tragen, denn sie würde eine ungeheure sein. Ich begann dann, auf die Leute einzureden, die Juwelen nicht mehr in die Hand zu nehmen und sie nicht mehr aus dem Kästchen herauszuholen. Aber je mehr ich sprach, desto mehr streuen sie die Steine umher, und jetzt schienen sie die Juwelen über das ganze Zimmer zu zerstreuen auf den Fußboden sogar und über alle Möbelstücke. Ich bemerke dann, daß unter den echten Juwelen und Münzen, die sie umhergestreut hatten, eine zahllose Menge von unechten Steinen und falschen Münzen waren. Ich war ganz empört über das gemeine Benehmen der Leute und ihre krasse Undankbarkeit und stellte sie mit den schärfsten Worten zur Rede; aber je mehr ich sie schalt, desto mehr streuten sie die unechten Steine und falschen Münzen unter die echten und vermischten sie ganz gründlich. Ich wurde sehr aufgeregt und geängstigt und versuchte es mit Gewalt, die Leute aus dem Zimmer hinauszudrängen, aber während ich einen hinauszuschieben suchte, kamen, drei neue Leute herein und brachten Schmutz, Sägespäne, Sand und allen möglichen Kehricht herein, bis sie jeden einzelnen der echten Juwelen, Diamanten und Münzen mit Unrat bedeckt hatten, sodaß nichts mehr davon zu entdecken war. Auch rissen die Leute das Kästchen in Stücke und streuten die Trümmer unter dem Unrat umher. Ich glaubte, daß niemand auf Weinen Kummer und meinen Zorn acht gab. Ich wurde vollständig entmutigt und setzte mich nieder und weinte. (Als die Zeit von 1844 vorüberging, wie vollkommen ging dies

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