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Des Kirchentums sieben Plagen

Kinder ein Festmahl hatten, das Haus zerstörte und alle tötete, die darin waren; zuletzt, als ihm dazu Freiheit gelassen wurde, schlug Satan den Hiob mit einer schweren Krankheit. (Hiob 1:9; 2:7)“ – Spiritismus, Seite 67.
Denn seine Plage ist sehr groß: Wie ein Regenschauer kamen die Hagelsteine hernieder.


Der Lügner hört nicht gern die Wahrheit,

Denn sie hält seine Sünden stets ihm vor,

Er haßt das Licht und fürchtet alle Klarheit

Und leiht der Schmeichelei so gern sein Ohr.


Damit ihn die Posaune nur nicht störe,

Wiegt er in tiefe Schläfrigkeit sich ein;

Wer Ohren hat zu hören, nun, der höre,

Doch wer nicht hören will, der laß’ es sein.

Redaktionelle Anmerkung:

Das Kapitel 16 endet in der Auflage 1918 auf Seite 208. Anschließend gibt es dort Bildbeilagen, welche mit Variationen in der Auflage von 1925 nach S. 452 beginnen.

Dann schließt in der Auflage 1918 das 16. Kapitel mit einem anderen Gedichttext:

Die Nacht kommt, aber auch der Morgen!

Jes. 21, 11-12

Es flammen die Berge, es glänzen die Höh'n,

Es strahlet der Himmel in Pracht;

Der Morgen, den einstens die Seher geseh'n,

Ist rosig und herrlich erwacht!

Doch, ob auch die Berge erglänzen im Licht,

Ob droben der Himmel auch lacht,

Die Schläfer dort unten, die wissen es nicht.

Denn Tiefen und Täler deckt Nacht!

 

Von Türmen und Warten schallt's fröhlich und laut:

"Erwachet, der Morgen bricht an!

Sie schmücken dem Lamme die herrliche Braut

Auf, machet dem Herren die Bahn!"

Doch rüttelt die Kunde die Schläfer nicht auf;

Nur einzel'ne stehn auf der Wacht

Und rufen von Stunde zu Stunde hinauf:

"O Hüter, wie steht's um die Nacht?"

 

Hier droben erschallet von nah und fern

Das fröhliche Siegesgetön;

Sie grüßen das selige Kommen des Herrn

Und preisen den Morgen so schön.

Doch, wie auch die Jünger besingen den Sieg

Und preisen das herrliche Licht,

So träumen doch Babel und Duma von Krieg

Und sehen nur Tod und Gericht!

Es fallen die Fündlein der menschlichen Kunst,

Es wankt, was die Herrschsucht erdacht;

Es fliehen die Lügengewebe wie Dunst,

So weit wie der Morgen erwacht.

Doch während die Guten darüber sich freu'n,

Daß Fessel auf Fessel zerschellt,

Schallt's graus durch die Tiefen: "Der Himmel stürzt ein -

Ein Flammenmeer zündet die Welt!"

 

Erwachet, ihr Schläfer, bewundert das Licht,

Das euch um die Ruhe gebracht;

Schon leuchtet der Morgen, doch brennet es nicht,

D i e  S o n n e  v e r t r e i b t   n u r  d i e  N a c h t !

Laßt immerhin brennen Holz, Stoppeln und Heu,

Womit ihr den Tempel gebaut!

Ihr könnt es nicht ändern, das Alte wird neu:

Begrüßet das Lamm und die Braut!

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