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Des Kirchentums sieben Plagen

werden aus dem Munde der Frösche, die von Kanzeln und Rednertribünen in alle Welt hinausquaken, und von der religiösen und weltlichen Presse als der Gipfelpunkt von Bosheit und Niedertracht gebrandmarkt. Die edleren Gefühle mancher, die sich zuerst hiergegen sträuben, werden von der "Philosophie" erstickt, die desselben bösen Geistes ist, der aus Kajaphas, dem Hohenpriester, mit bezug auf unseren Herrn Jesus sprach. Ebenso wie Kajaphas es als zweckdienlich erklärte, ein Verbrechen zu begehen, das sowohl gegen menschliche als auch göttliche Gerechtigkeit verstieß, nur um Jesum und seine Lehren los zu werden, so wird auch dieser frosch = gleiche Geist irgendeinen und jeden Bruch von Recht und Prinzip gutheißen, den er zur Abwehr und Selbsterhaltung für nötig hält.

Jeder wahre Christ empfindet ein Gefühl der Scham, wenn er auf die Blätter der Geschichte zurückblickt und sieht, welche entsetzlichen Taten im Namen Gottes und der Gerechtigkeit und im Namen unseres Herrn Jesu begangen wurden. Wir dürfen nicht für einen Augenblick denken, daß diese Froschgeister oder Froschlehren alle schlecht sind, sondern daß es eben Lehren sind, die aus früheren Jahrhunderten überliefert und gestützt sind - Lehren, die als sehr weise und groß, und unter großem Wortschwall als bedeutend und wichtig gelten. Aus dem Munde des Drachen kommt die Lehre des göttlichen Herrscherrechtes, des sogenannten "Gottesgnadentums" der Könige dieser Welt, und diese Lehre ist: "Blicket ja nicht auf die geheime Geschichte früherer Jahrhunderte zurück. Es ist nicht eure Sache zu wissen, woher die Könige dieses recht erhielten. Ihr müßt die Lehre annehmen, wie sie ist; denn wenn ihr es nicht tut, und wenn die Menschen der Sache aus den Grund gehen und fragen, mit welchem Recht eine solche Einrichtung besteht, so wird es zu einer schrecklichen Revolution kommen, und alles wird zugrunde gehen!"

Das Tier und der falsche Prophet quaken auf gleiche Weise und suchen jedermann einzuschüchtern, ja nicht an der jetzigen Ordnung der Dinge zu rütteln. Der Katholizismus sagt: "Blickt nicht hinter euch! Werft keinen Zweifel auf über irgend etwas, was die Kirche betrifft!" Der Protestantismus ruft ebenfalls aus: "Wir sind herrlich und groß, wir sind weise, wir wissen eine große Menge. Verhaltet euch ruhig! Dann wird niemand wissen, daß ihr nichts wißt." Und alle miteinander quaken sie: "Wir tun euch kund, daß wenn ihr irgend etwas gegen die jetzige, altehrwürdige Ordnung der Dinge unternehmt, so werden schreckliche Dinge kommen."

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