Die Geburt des Antichristen
römischen Herrschergebietes; und nur in seiner Auswahl der ganz besonderen Lage, in
welcher der neue Herrschersitz errichtet wurde, kann Konstantin Anspruch auf Originalität
erheben, und ferner darin, daß er es klar erkannte, daß seine Allianz mit der
christlichen Kirche am besten in der neuen Atmosphäre gewahrt und aufrecht erhalten
werden könnte. Die Stadt war von Konstantin dem Großen gegründet worden, und zwar durch
die Vergrößerung der alten Stadt Byzanz im Jahre 323, und wurde am 11. Mai 330
feierlichst als neuer Regierungssitz eingeweiht. Um ihre politische Bedeutung und Würde
als Regierungszentrale vor aller Welt kenntlich zu machen, wurde sie Neu-Rom genannt,
während ihr zur Verewigung des Namens ihres Gründers der wirkliche Name Konstantinopel
beigelegt wurde. Der oberste Patriarch der grieschischen Kirche unterzeichnet sich noch
jetzt als Erzbischof von Neu-Rom". Britische Enzyklopädie.
Zieht den dritten Teil mit sich fort: Dein römischen Kaiser Konstantin
erschien eine Vision wahrscheinlich während er vollständig wach war eine
Erscheinung, die ihm eine größere Machtflülle für sich selbst und sein Herrscherreich
vorspiegelte, und zwar dadurch, daß er das Christentum als Staatsreligion für sein Reich
anerkennen würde, an Stelle des Heidentums, das bis dahin als Staatsreligion anerkannt
war. Konstantin'' Einfluß in kirchlichen Sachen wuchs zusehends und wurde immer größer.
Er faßte den Plan, ein Konzil aller Bischöfe des ganzen Reiches, d e r e n Z a h l s i c
h a u f e t w a e i n t a u s e n d b e l i e f, einzuberufen. Er verlangte zu wissen,
weshalb diese apostolischen Bischöfe0 , alle von demselben Geiste Gottes inspiriert, so
verschiedene Lehren vertraten. Konstantin erbot sich, für alle Bischöfe, die er zum
Konzil von Nizäa einberief, alle Kosten für ihre Reise und ihren Unterhalt daselbst zu
tragen; aber die meisten der Bischöfe, die wohl befürchteten, daß der Kaiser unter der
Kontrolle des Bischofs von Rom stehen möchte (der sich bis dahin noch nicht als Papst
ausgab), lehnten es ab. sich an dem Konzil zu beteiligen. N u r 3 8 4 B i s c h ö f e
fanden sich zu dein Konzil ein. Aber selbst diese waren außerstande, zu einer Einigung zu
kommen. Viele hielten an den Lehren der Bibel fest, aber der Mystifikations-Gedanke der
Dreieinigkeit hatte sich schon bei einigen der Bischöfe eingenistet. Daraufhin entschied
Kaiser Konstantin die Sache, und das sogenannte Nizäische Glaubensdofma, hinter dem die
ganze Máchtgewalt des Kaisers stand, wurde in aller Form als d a s christliche
Glaubensbekenntnis aufgestellt, und irgendeine Lehre, die diesem Dogma widersprach,