7243.jpg (174157 Byte)

Die Geburt des Antichristen

nach dem anderen von der Bühne der Weltgeschichte verschwunden sind, dem Anschein nach, um der Hauptstadt des Reiches, Rom, und seiner Umgebung, freie Hand zur Entwicklung des Papsttums zu lassen. Die Heruler, ein aus deutschen Gebieten eingewanderter Volksstamm, verschwanden im Jahre 489 nach Chr. vom italienischen Boden: die Vandalen, gleichfalls ein deutscher Volkstamm, der an den Ufern der Ostsee ansässig gewesen war (und der mit Ausnahme eines nur kurz währenden Einfalles niemals Eroberergewalt in Rom ausgeübt halte, aber ein großer Feind des Papsttums war) verschwanden im Jahre 534 von der Bildflache, und die Ostgoten ein ursprünglich asiatischer Volksstamm, im Jahre 539. Das weströmische Reich selbst verschwand im Jahre 476. Diese ganze Angelegenheit ist von Pastor Russell näher in Band III der S c h r i f t s t u d i e n. Seite 69, 70, 71 usw. behandelt worden, und seine ganze Darstellung der Sachlage ist natürlich korrekt.
Und auf seinen Kopfe sieben Diademe: Das oströmische Reich, das der jetzigen Türkei und den Balkanstaaten entspricht, und die Lombardei, die dem jetzigen 0 Österreich entsprechen würde, mögen wir als die zwei Hörner ansehen, die von den fünf westlichen Völkerstämmen nach dem Verschwinden der Ostgoten, Heruler und Vandalen noch übrig geblieben waren. Die fünf Hörner, welche die fünf westlichen Mächte im Sinnbilde darstellten, mögen wir in folgenden Reichen vertreten finden: im westgotischen Reich, dem jetzigen Spanien entsprechend: im Gebiet des germanischen Volksstammes der Sueven. dem heutigen Portugal entsprechend: ferner im Reiche der Franken, das jetzige Frankreich und die Niederlande umfassend: in dem Gebiete der Saxonen (Sachsenstamm), dein heutigen Deutschland und Skandinavien; und in dem Reiche der Briten, das heutige Großbritannien. Nachfolgendes gibt eine Erklärung dafür, weshalb Italien nicht in der Liste zu finden ist:
„Die für die Geschichte Italiens charakteristische Verworrenheit und das krause Bild, das die Geschichte dieses Landes aufweist, ist darin begründet, daß bis auf moderne Zeiten die Italiener niemals eine politische Einheit, niemals eine Nationale Unabhängigkeit und Existenz, niemals ein festes nationales Staatsgefüge gekannt haben. Die Italiener waren von Anfang an in zahlreiche und einander feindlich gegenüberstehende Gemeinschaften oder Stämme gespalten, und so haben sie wahrend der langen vierzehn Jahrhunderte, die nach dem Untergang des alten weströmischen Reiches verflossen sind, niemals fremdes Joch vollständig abgeschüttelt. Sie haben es — und dies ist ihnen erst kürzlich gelungen —

7244