Das Vollendete Geheimnis
Und siehe: ein großer feuerroter Drache: Das heidnische römische Reich, das
sein eigenes religiöses System hatte. Das römische Reich hatte nicht nur die Welt
erobert und den unterjochten Ländern sein eigenes politisches System und seine eigenen
Gesetze aufgezwungen, sondern hatte auch, da es nur zu wohl wußte, daß religiöser
Aberglaube die stärkste Kette ist, um damit ein erobertes Volk unter der Fuchtel zu
halten, ein System eingeführt, das seinen Ursprung in Babylon hatte, wo es zur Zeit der
größten Blüte des babylonischen Weltreiches im Schwunge gewesen war. Dies System
bestand darin, daß der Kaiser nicht nur in weltlichen Dingen, in 0
Regierungsangelegenheiten im strikten Sinne des Wortes, sondern auch in allen geistlichen
Dingen als Herrscher, als oberste Autorität, zu betrachten sei. Um diesen politischen
Grundsatz stark zu stützen und ihm einen Schein von Vernunft und Glaubwürdigkeit zu
geben, wurde die Theorie aufgestellt, der Kaiser sei eine Art Halbgott, der in gewissem
Sinne von den eigenen heidnischen Gottheiten des Volkes abstamme. Als solcher würde er
verehrt und seinen Standbildern Huldigung und Respekt bezeugt, und als solchem wurde ihm
der Ehrentitel Pontifex Maximus beigelegt, eine lateinische
Bezeichnung, die soviel bedeutet wie oberster Priester oder höchster Herrscher in
Religionssachen." B 282,283.
Welcher sieben Köpfe und zehn Hörner hatte: Siehe Dan. 7: 7, 20: Offb. 13:1:
17:3,912; 5:6: 1 .Sam. 2:10; 5. Mose 33:17; 1. Kön. 22:11. Das östliche oder
byzantinische Kaiserlich wurde im Jahre 395 gegründet, als Kaiser Theodosius das
römische Reich unter seine beiden Söhne Honorius und Arcadius verteilte, indem er dem
letzteren alles Gebiet östlich vom Adriatischen Meer gab. Um jene Zeit wurde das
römische Reich das, was in der Vision des Königs Nebukadnezar in den beiden Beinen des
Bildes zum Ausdruck gebracht ist. Zur Zeit, als die Teilung des römischen Weltreiches vor
sich ging, waren die fünf mächtigsten Völkerschaften des Ostens die Griechen,
Lombarden, Ostgoteu, Heruler und Vandalen. Die fünf mächtigsten Völkerstämme des
bestens waren die Franken, Briten, Saxonen. Westgoten und Sueven. Während der nächsten
einhundertundfünfzig Jahre haben große Völkerwanderungen und feindliche Einfälle das
geschichtliche Bild derart verwischt, da« unter den Geschichtsschreibern große
Meinnungsverschiedenheiten über viele wichtige historische Einzelheiten vorherrschen. Es
geht indessen klar aus der geschichtlichen Chronik hervor, daß0 drei von den an den
großen Völkerwanderungen beteiligten Stämmen in kurzen Zwischenräumen weniger Jahre
einer