7137.jpg (164704 Byte)

Sechs Siegel und das Papsttum

Jesus, den eingeborenen Sohn Gottes, gezeugt von seinem Vater vor allen Welten; Gott von Gott, Licht von Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, zusammen mit dem Vater von einer Substanz; durch den alle Dinge gemacht wurden; der für uns Menschen und für unsere Errettung vom Himmel herniederkam und durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria mit Fleisch bekleidet und Mensch gemacht wurde und auch für uns unter Pontius Pilatus gekreuzigt wurde. Er litt und wurde begraben; und am dritten Tage stand er wieder auf, nach der Schrift; und fuhr zum Himmel hinauf und sitzet zur Rechten des Vaters. Und er wird wiederkommen in Herrlichkeit, um zu richten sowohl die Lebendigen, als auch die Toten, und sein Königreich wird kein Ende haben. Und ich glaube an den Heiligen Geist, den Herrn und den Geber des Lebens, der vom Vater und vom Sohne hervorgeht, der mit dem Vater und dem Sohne zusammen angebetet und verherrlicht wird, der durch die Propheten redete. Und ich glaube an die eine Katholische und Apostolische Kirche. Ich bekenne mich zu einer Taufe für die Vergebung von Sünden; und ich erwarte die Auferstehung der Toten, und das Leben der kommenden Welt."

Dieses Glaubensbekenntnis tat sehr gute Dienste bis zum vierten ökumenischen Konzil im Jahre 451, als das sogen. Chalcedonische Glaubensbekenntnis aufgestellt wurde. Von dieser Glaubenslehre verlautet aber heutzutage nur sehr wenig mehr, denn "die auf diesem Konzil vertretenen Parteien arbeiteten sich in eine fieberhafte Aufregung und Leidenschaft hinein, und die Verhandlungen, namentlich in den Anfangssitzungen, standen unter dem Zeichen großen Lärms und Aufruhrs und verliefen so stürmisch, daß die Laienkommissare und Senaroren einen dringlichen Apell an die Bischöfe richten mußten, für mehr Ruhe und Ordnung zu sorgen, mit dem Hunweis, daß solche gemeine Schreierei und Schimpferei schändlich und skandalös sei." Wir geben indessen das von diesem Konzil angenommene kirchliche Bekenntnis hier wieder, so viel es überhaupt wert ist:

"Wir bekennen und lehren einmütig einen und denselben Sohn, unseren Herrn Jesus Christus, vollkommen in der Göttlichkeit, vollkommen in der Menschheit, wahrhaft Gott und wahrhaft Mensch, bestehend aus einer vernünftigen Seele und einem Leibe; von einer Substanz mit dem Vater, was Gottheit anbetrifft; und im Wesen mit uns vereint, was Menschheit anbetrifft; in allen Dingen uns gleich, nur mit Ausnahme der Sünde; der vom Vater vor allen Zeitaltern nach der Gottheit gezeugt wurde; und in den letzten Tagen wurde derselbe nach der Menschheit geboren von Maria der Jungfrau, Mutter Gottes, für uns und unsere Errettung; der anerkannt werden muß als einer und derselbe Christus, der Sohn, der Herr, der Eingeborene in zwei Naturen, ohne Mischung, Veränderung, Teilung oder Trennung; die Verschiedenheit der Naturen nicht aufgehoben durch ihre Vereinigung, sondern vielmehr die Eigentümlichkeit jeder Natur bewahrt bleibend und zusammentreffend in einer Person und in einer Wesenseinheit, sodaß er nicht in zwei Personen geteilt ist, sondern der einzige Sohn, das Wort, unser Herr Jesus Christus, und eine und dieselbe Person."

7138