Bräutlicher Wechselgesang
Was möget ihr schauen (Luther: Was sehet ihr): Ihr, die ihr die Sache
prüft.
An der Sulamith: An der Klasse der törichten Jungfrauen. Die Antwort ist, ihr
werdet sehen.
Wie den Reigen (Als eine Schar): Die große Schar.
Von Machanaim (Von zwei Heeren): "Als eine große Volksmenge, welche niemand
zählen konnte." - Offb. 7:9.
7:1. Wie schön sind deine Tritte (deine Füße): "Wie lieblich sind auf den
Bergen die Füße dessen, der die Botschaft des Friedens verkündigt." (Jes. 52:7)
Der Herr redet hier wieder zu seiner Braut.
In den Schuhen: "Beschuht an den Füßen mit der Bereitschaft des Evangeliums
des Friedens." - Epheser 6:15.
(O) Fürstentochter: Tochter des Königs Jehova.
Die Biegungen: "Der ganze Leib wohl zusammengefügt und verbunden durch jedes
Gelenk der Darreichung ... zu seiner Selbstauferbaung in Liebe." - Epheser 4:16.
Deiner Hüften (Weichheit): Sanftmut, Zärtlichkeit.
Sind wie ein Halsgeschmeide (Juwelen): "Sie werden mir, spricht Jehova der
Heerscharen, zum Eigentum sein an dem Tage, da ich meine Juwelen sammeln werde." -
Mal. 3:17 (engl. Übers.)
Das Werk der Hände: "Denn wir sind sein Werk."
Eines Künstlers: "Gott - sein Weg ist vollkommen."
7:2. Dein Nabel: Die Nabelschnur, die dich mit dem durch Eid bekräftigten Bund,
dem Sara = Bund, verknüpft; das Band des Glaubens.
Ist eine runde Schale: Reich an Fassungsvermögen.
In welcher der Mischwein nicht mangelt: Ist voller göttlicher Verheißungen.
Dein Leib: In dem sich die geistige Verdauung vollzieht.
(Ist wie) ein Weizenhaufen: Kräftige geistige Speise.
Umzäunt mit Lilien: Blumen der Demut.
7:3. Deine beiden Brüste: "Die Brust ihrer Tröstungen, woran ihr saugen und
euch sättigen, schlürfen und euch ergötzen möget an der Fülle ihrer
Herrlichkeit." - Jesaja 66:11.
Sind wie ein Zwillingspaar junger Gazellen: Die Schrift, "das Wort Gottes
lebendig und wirksam." (Hebr. 4:12.) Die Schriften des Alten und Neuen Testamentes
sind wie ein Zwillingspaar, einander gleich an Ursprung, Geist und Zweck.
7:4. Dein Hals (Der Nacken, der das Joch trägt): Allezeit willig, Lasten zu
tragen.
Ist wie ein Turm von Elfenbein: Reinheit und Stärke.
Redaktionelle Anmerkung:
Zum Ende des 6. Kapitels (in der Auflage 1918 S. 319), gibt es dort, hinter dem Abschnitt Von Machanaim", wiederum einen nicht übernommenen Gedichttext:
Die große Schar
Wer sind die vor Gottes Throne?
Was ist das für eine Schar?
Traget jeder eine Palme,
Leuchtet wie ein Stern so klar!
Jeden ziert ein weißes Kleid;
Fried umfängt sie, Lieb und Freud!
Off. 7, 9-17.