"Harmagedon" fällt auch im Jahre 1940 aus, "wegen Nebel"

Man kennt jenen Spruch eines führenden Zeugen Jehovas-Funktionärs bezüglich 1975: Es könnte sein, nochmals es könnte sein - doch wir sagen das nicht. Und möge sich auch niemand bestimmt darüber äußern, was zwischen der Gegenwart (1967) und 1975 geschehen wird. Aber über einem könne kein Zweifel sein. Die Zeit läuft.

Jener Spruch brachte ganze Heerscharen von Zeugen Jehovas "aus dem Häuschen." Nach jahrzehntelanger Zukunfts-Datenspekulationsabstinenz, nun "endlich" mal wieder was "greifbares". Die zeitgenössische Berichterstattung vermerkt weiter, dass die Diskussion um jenes Datum, alles andere überschattete. Je nach Interessenlage, machten die einen in Skepsis und die anderen glaubten nun das lang ersehnte Signal erhalten zu haben. So las es sich "vor Tisch". Nach 1975 waren dann diejenigen, die das zu wörtlich genommen hatten "selbst schuld". Ihnen wurde analog zu den Sprüchen nach 1945 gesagt: Zeit wird niemals zu lang, wenn man nur genügend zu tun hat. Und die "Errichtung der Theokratie" wäre doch ein so hehres Ziel, für das man ein ganzes Leben lang warten könne.

Ach so, wie heißt es in den Schlusssätzen von Märchen doch so schön: "Und wenn sie nicht gestorben sind, dann warten sie noch heut!"

Aber sicher gilt es zu registrieren, dass in der Grundtendenz solche Spekulationen und ihrer Schürung bzw. Dämpfung, immer wieder aufs in gewissen Abständen, bei den Zeugen Jehovas Furore machen. Ein Beispiel dafür sind auch jene Ausführungen im "Goldenen Zeitalter" vom 1. 12. 1937, wo man lesen konnte:

"Frage: Ist jemand ein Zeuge Jehovas, der vorgibt, mit Bestimmtheit zu wissen, dass 'Harmagedon' - die Schlacht des großen Tages Gottes, der Allmächtigen (Offenbarung 16:16) - im Jahre 1940 beginne? Darf man einer solchen Person Glauben und Vertrauen schenken?

Antwort: Jehovas Zeugen wissen, dass die wahren Lehrer des Überrestes auf Erden Jehova Gott und Christus Jesus sind, und dass es Jehova wohlgefiel, sich seit 58 Jahren des 'Wachtturms' bzw. der Wachtturm-Literatur zu bedienen, um die für sein Volk beschiedene Speise und jede fällige Wahrheit darzureichen und weltweit bekanntzumachen (Jesaja 30: 20; 54:13). Warum sollte nun Jehova plötzlich diese Methode ändern und irgend jemand eine private Auslegung der Bibel offenbaren? Sagt nicht der Apostel Petrus unmissverständlich, dass die Weissagung Gottes nicht von eigener oder privater Auslegung ist? (2. Petr. 1: 20,21). Gott verhindert es indes nicht, dass sich jemand an seinem Werke beteiligt, der eine hohe Meinung von sich besitzt und darum vorgibt, Geheimnisse zu wissen, die allen anderen Geschöpfen auf Erden vorenthalten seien. Solche befinden sich natürlich in großer Gefahr, und wenn sie nicht schnell zu Jehova umkehren und sich vor ihm demütigen, so werden die Engel Gottes sie als 'Ärgernisse' aus dem Reiche Gottes hinaustun (Matth. 13:41).

Bei solchen Gerüchtemachern muss freilich unterschieden werden zwischen harmlosen Mutmaßungen, indem einer z.B. sagt: 'Nun wird weltenweit die Schlacht Gottes, Harmagedon genannt, angekündigt und vielleicht beginnt diese gewaltige Abrechnung mit den Feinden Jehovas im Jahr 1940.' Oder wenn ein anderer mit genau errechneten und ausgeklügelten Plänen kommt und seine Weisheit zum Besten gib, um in der Wahrheit unbefestigte irre zu machen und hinter sich her abzuziehen. Letztere bezeichnet der Apostel als 'verderbliche Wölfe, die der Herde nicht schonen' (Apostelgeschichte 20: 29,30). Der allein richtige Weg ist indes, nichts wissen und nichts sagen oder tun zu wollen, außer dem, was Jehova durch seine Organisation enthüllt und bekanntgemacht hat. Der Wahlspruch des Knechtes Jehovas lautet noch immer: 'Vater, dein Wille geschehe!' Man muss nicht viele Jahre in der Wahrheit sein um wenigstens soviel Weisheit und Erkenntnis zu besitzen wie die unvernünftigen Tiere, von welchen geschrieben steht: 'Ein Ochse kennt seinen Besitzer, und ein Esel die Krippe seines Herrn' (Jesaja 1:3).

Bis jetzt ist niemand beauftragt worden, als Zeuge Jehovas ein genaues Datum für den Beginn Harmagedons bekanntzugeben, und irgendwelchen diesbezüglichen Äußerungen sollte kein Gewicht beigelegt werden."

ZurIndexseite

1937er Rückblick zur Zeugen Jehovas-Geschichte